Bericht der SAR B Zürich an der Schweizermeisterschaft 2010

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Bericht der SAR B Zürich an der Schweizermeisterschaft 2010
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Bericht der SAR B Zürich an der Schweizermeisterschaft 2010
Unsere Vorbereitung verlief diese Saison sehr durchzogen. Im ersten Teil der Saison ging alles seinen
gewohnten Gang. Das Weihnachtslager war wie jedes Jahr ein voller Erfolg und verfehlte auch dieses Jahr
seine Wirkung nicht. In der Teambildung waren wir also schon einen grossen Schritt weiter gekommen. Doch
leider gab es im neuen Jahr einige Terminkollisionen mit der U21 Interliga. Deshalb mussten wir eines
unserer monatlichen Sonntagstrainings mit sehr beschränkter Anzahl Spieler in Angriff nehmen.
Die U21-Interliga Finalqualifikation von Einsiedeln und Züri-Unterland freute uns zwar sehr, war jedoch ein
weiterer Einschnitt in unserer Vorbereitung, da wir einmal mehr nicht mit allen Spielern trainieren konnten.
Wir hatten also kaum Zeit um die Passeure und Angreifer aufeinander einzustimmen. Deshalb waren wir
froh, gab es dieses Jahr wieder ein Osterlager. Dort wuchs das Team noch mehr zusammen und die letzten
Feinschliffe im Hinblick auf die Schweizermeisterschaft konnten gemacht werden.
Schon eine Woche später folgte die Schweizermeisterschaft. Mit der Osterlager-Vorbereitung, von neun
Trainings in vier Tagen, in den Beinen versammelten wir uns am Samstagmorgen. Der eine Teil des Teams
nahm unseren gemieteten Mannschaftsbus in Wädenswil in Beschlag, der andere Teil stiess in Pfäffikon
dazu. Das „Büssli“ war übervoll und die Spieler, trotz Morgenmüdigkeit, gut gelaunt. Auf dem Weg nach
Glarus gab es noch ein Überraschungsfoto, ansonsten verlief die Reise ohne Probleme.
Wir kamen frühzeitig in der Halle an und hatten so noch Zeit unsere allfälligen Gegner genauer unter die
Lupe zu nehmen. Das Niveau der Spiele war sehr hoch. Für uns war klar, wir gehörten nicht zu den
Favoriten.
Zürich – Bern: 2-0
Bei unserem ersten Gruppenspiel mussten wir gleich gegen den Titelverteidiger antreten. Sie waren deutlich
schwächer als noch letzte Saison, hatten jedoch zwei, drei sehr gute Spieler. Obwohl wir noch nicht unser
bestes Volleyball zeigten, kamen sie nie richtig ins Spiel und so gewannen wir mit 25-17 und 25-19. War es
Glück oder hatten die Berner nur einen schlechten Start erwischt?
Zürich – Tessin: 2-0
Wollten wir uns mit einem ersten Gruppenrang die bestmögliche Ausgangslage für den Viertelfinal schaffen,
mussten wir gegen Tessin gewinnen. Unsere Stammsieben nahm den ersten Satz in Angriff und gewannen
diesen souverän mit 25-18. Im zweiten Satz durften sowohl unsere Aussenangreifer Dominik und Raphi, als
auch unser Libero Oli pausieren, dafür konnten Remo, Nick und Chrigi ihr Können unter Beweis stellen. Sie
machten ihren Job super und auch der zweite Satz ging mit 25-14 klar an uns.
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Hiermit war unsere spielerische Arbeit für den Samstag getan. Nach einem kurzen Scouting des Spiels
RVNO – Basel, in welchem unser Gegner für das Viertelfinale ausgemacht wurde, wechselten wir zur KS
Glarus um unsere Juniorinnen zu unterstützen. Nach dem sehnlichst erwartenden Abendessen und dem
obligatorischen Halt bei McDonalds, ging es nach Hause. Jeder Spieler konnte also im eigenen Bett
schlafen, was der Erholung zu Gute kam.
Der nächste Morgen begann sehr hart. Um 7:10 Uhr war schon allgemeine Panik ausgebrochen. Adi, unser
2.03m grosser Mittelangreifer, hatte verschlafen und konnte unmöglich um 8:00 Uhr beim vereinbarten
Treffpunkt in Wädenswil sein. Zum Glück konnte Jasmin einen „Besenwagen“ organisieren und Adi doch
noch rechtzeitig nach Glarus transportieren.
Viertelfinal Zürich – Basel: 2-1
Nicht nur im Fussball ein Klassiker. Wir hatten noch eine Rechnung offen mit den Baslern. Uns gelang ein
optimaler Start, der sich in einem Vorsprung von 15-7 niederschlug. Vielleicht liessen wir uns dadurch
blenden, auf jeden Fall erlitten wir einen Einbruch. Alle Versuche die Mannschaft wachzurütteln, schlugen
fehl und so gaben wir den ersten Satz mit 23-25 ab. Sollte im Viertelfinale schon Endstation sein? Im zweiten
Satz kehrten die Sicherheit, Genauigkeit und Spielfreude zurück und wir gewannen mit 25-13. Mit dem neu
gewonnen Selbstvertrauen starteten wir in den dritten Satz. Dieser fiel zwar resultatmässig nicht mehr so
deutlich aus, jedoch liefen wir nie Gefahr den Satz zu verlieren. Mit dem 15-13 sicherten wir uns den
Halbfinaleinzug.
Damit stand auch schon fest, dass wir den vierten Platz auf sicher hatten, was das bisher beste Resultat
unter der Leitung von Dirk und Jasmin gewesen wäre. Ab jetzt konnten wir also nur noch gewinnen.
Halbfinal Zürich – Aargau: 2-1
Dieser Match war wohl der Schwerste, Nervenaufreibendste, Spannendste und Emotionalste des ganzen
Wochenendes. Wir sind durch das sprichwörtliche Nadelöhr gekrochen. Aargau war Favorit, sie hatten auf
jeder Position gute Spieler. Im ersten Satz ging gleich alles auf. Nachdem es bis zum Stand von 15-13 sehr
spannend war, konnten wir uns am Ende des Satzes absetzen und gewannen mit 25-18. Dann kam der
katastrophale zweite Satz. Kaum begonnen, lagen wir schon mit 5-12 hinten und mussten bereits unser
zweites Timeout nehmen. Doch auch danach kamen wir im Angriff einfach nicht mehr durch.
Es hätte wohl niemand mehr einen Franken auf unser Weiterkommen gewettet. Beim Stand von 7-15
nahmen wir Dominik, Raphi und Oli raus, damit sie sich auf den dritten Satz einstellen konnten. Nick, Remo
und Chrigi machten erneut einen guten Job. Es lief wieder etwas besser, der Rückstand war aber zu gross
und so verloren wir klar mit 13-25.
Dann kam es zum alles entscheidenden dritten Satz. Konnten die Spieler den zweiten Satz so schnell
wegstecken und aus den Köpfen streichen? Es war eine enge Angelegenheit und die Unterstützung der
Ersatzspieler und der mitgereisten Fans deshalb enorm wichtig. Weder wir noch Aargau konnten sich mit
mehr als 2 Punkten absetzen. Als wir mit 11-13 hinten lagen, nahmen wir ein Timeout.
Wir konnten zum 13-13 ausgleichen und auch den nächsten Punkt ging zu unseren Gunsten. Adi „gross“
(203 cm) kam bei 14-13 an den Service. In den Matches zuvor haben wir oft Adi „chli“ (175 cm) für ihn an
den Service gebracht, doch in der ganzen Hektik ging das beinahe unter. Nur dank dem aufmerksamen
Eingreifen von Remo gelang es uns doch noch rechtzeitig den Wechsel zu vollziehen.
Wusste Adi „klein“ nicht, dass es 14-13 stand? Oder ist die Auswechslung so schnell gegangen, dass er
keine Zeit hatte nervös zu werden? Kurz gesagt: Adi kam, Adi machte einen Sprungservice, Adi punktete mit
einem Ass! „Adi Adi Adi Adi oooh, Adi oooh, Adi ooh ooh ooh“ schallte es durch die Halle.
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Endstand 15-13, Finaleinzug!
Im Final erwartete uns SAR Genf mit Starspieler Jovan Djokic von Chênois. Sie hatten im anderen Halbfinal
überraschend SAR RVNO ausgeschaltet, welche als Favoriten auf den Titel galten. Für uns war die
Ausgangslage klar. Wir hatten nichts zu verlieren.
Final Zürich – Genf: 2-0
Nach den letzten Anweisungen in der Garderobe und einer kurzfristigen Änderung des Schlachtrufes ging es
mit einem lauten „Haka Ka Mate“ in die Halle. Die Stimmung im Team war toll und die Anwesenheit unserer
Juniorinnen, welche gekommen sind um uns zu unterstützen, war wohl ein zusätzlicher Motivationsschub.
Beim Einschlagen erweckten die Genfer den Anschein, als wollten sie Löcher in den Hallenboden schlagen.
Dies bestätigte uns nochmals, dass es schwer werden würde.
Am liebsten würde ich jeden einzelnen Spielzug bis ins Detail beschreiben. Aber um es kurz zu machen, hier
die wichtigsten Schritte zu unserem Zweisatzsieg (25-21, 25-22). Die Anweisung auf Position eins zu
servieren, wurde von Anfang an perfekt umgesetzt. Dadurch kam die Annahme aus dem Rücken des
Passeurs, welcher Mühe hatte durch die Mitte zu spielen.
Jovan Djokic hatte immer einen Zweierblock vor sich. Adi „gross“ und Silvan waren immer zur Stelle und
blockten was das Zeug hielt. Durch ihr permanentes Anziehen in der Mitte, sorgten sie zudem dafür, dass
Domi und Raphi auf der Aussenseite nur einen Einerblock vor sich hatten. Die beiden Aussenangreifer
bedankten sich auf ihre Art. Mit einer Fehlerquote von 0%.
Oli machte einen super Job als Libero und legte mit seinen Annahmen eine gute und solide Basis für
unseren Spielaufbau. Ufdi und Dani gelang es während des ganzen Spiels ihre Pässe zu variieren, womit sie
das Leben der Genfer enorm erschwerten. Nicht zu vergessen ist auch die lautstarke Unterstützung der
Ersatzspieler. Sie war Ausdruck für einen enormen Teamzusammenhalt. Dies war unser Rezept zu Gold und
machte uns zum ersten SARB Team, welches den Titel nach Zürich brachte.
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