Kronjuwelen der Blasmusik als PDF

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Kronjuwelen der Blasmusik als PDF
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6. »Kronjuwelen der Blasmusik« in Freisen
kronjuwelen der
blasmusik: glänzend
Zu den blasmusikalischen Höhepunkten im vergangenen Herbst dürfen sicherlich die »Kronjuwelen der Blasmusik« in der Bruchwaldhalle in
Freisen gezählt werden. Die Besucher freuten sich über Kabarett, Blasmusik und viel gute Stimmung. Organisator Cornel Hahnenberg erzählt
im Interview begeistert von der viertägiten Veranstaltung.
Cornel, erzähl mal, habt ihr das KronjuwelenWochenende gut über die Bühne gebracht?
Cornel Hahnenberg: Durchaus, und es war wieder ein superschönes Festival, welches uns noch
lange in guter Erinnerung
bleiben
wird.
Wer hat dir als
Hauptveranstalter bei der aufwendigen Durchführung
geholfen?
Die »Blaskapelle Mährische Freunde« bei der Festivaleröff- Seit Anfang an ist
nung. Rechts außen: Organisator Cornel Hahnenberg.
mein heimischer
Musikverein, der
Musikverein Asweiler-Eitzweiler, mit von der Partie.
Wir haben in den vergangenen Jahren einige Veranstaltungen zusammen gemacht, so dass das Festival mittlerweile sehr routiniert läuft. Innerhalb
des Vereins gibt es ein kleines Organisationsteam,
dass sich mit mir zusammen um die Detailarbeit
kümmert. Schön zu sehen, wie jung und alt zusammen arbeiten und an einem Strang ziehen. Das hat
mich in dem Verein immer schon begeistert und
macht mir heute noch riesig Spaß. Im Musikverein
Asweiler wird einfach gemacht.
Wie viele helfenden Hände waren es insgesamt?
Wir haben immer
»Selten so gut, wie in Freisen«, spielten »Vlado Kumpan und ungefähr 50 Persoseine Musikanten«.
nen im Einsatz
rund ums Festival.
Wir machen alles
selber, vom Flyer-
verteilen und Plakate kleben über Auf- und Abbau
bis hin zur Bewirtung. Der Großteil unserer Musiker
ist dabei im Dauereinsatz.
Wie kam es, dass das Kabarett-Duo »Langhals
und Dickkopp«, sozusagen im Vorprogramm
zum Wochenende, mit ins Boot geholt wurden?
Kommen die beiden aus der Gegend?
Wir haben uns grundsätzlich immer schon gefragt,
wie wir die »Kronjuwelen« etwas öffnen können
für andere Musikrichtungen und Ideen. So war beispielweise vor ein paar Jahren auch schon James
Morrison bei uns. In diesem Jahr war es die Idee in
Verbindung mit der Gemeinde, die einmal im Mo-
Boten Blasmusik vom Kleinsten: »Berthold Schick und seine Allgäu 6«.
nat kleine Konzerte »live im Rathaus« anbietet, zu
kooperieren. Dabei kam die Idee auf, etwas außerhalb der traditionellen Blasmusik zu machen, was
sich aber mit den »Kronjuwelen« und der Konzertreihe der Gemeinde vereinbaren lässt. »Langhals
und Dickkopp« sind in unserem Landkreis verwurzelt und beide Musiker wurden auch in den heimischen Musikvereinen groß. Das hat einfach gut gepasst.
mucke u Januar/Februar 2015
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len und wir versuchen sie immer
bestens zu versorgen. Ich bin überzeugt, dass du das auf der Bühne
spürst und das unten auch ankommt.
Ein Blasmusik-Selfie im Stile Hollywoods, vorne: Walter
Grechenig (»Fegerländer«). Hinten von links: Vlado Kumpan, Tarek Porr (»Rheinhessische Schoppe Bläser«), Veranstalter Cornel Hahnenberg und Steve Doll, ebenfalls
von den »RSB«. In der Mitte: eine begeisterte Zuhörerin.
Und du durftest mit den »Mährischen Freunden« den blasmusikalischen Teil selbst eröffnen. . . wolltet ihr gleich als erstes spielen, um
den Rest des Wochenendes zu »genießen«?
Das machen wir schon seit den ersten »Kronjuwelen« und es ist für uns immer eine riesige Freude,
dieses Festival zu Hause eröffnen zu dürfen. Und
zugleich auch eine große Ehre. Wir haben unglaublich großen Respekt vor allen auftretenden Musikanten und wissen genau, wo wir selbst musikalisch stehen. Wir pflegen viele enge Freundschaften, zum Beispiel zu Musikern wie Vlado Kumpan
oder Berthold Schick, sind aber voller Demuth und
Anerkennung, wenn sie auf der Bühne stehen. Für
uns ist es großartig, vor diesen Kapellen spielen zu
dürfen und deshalb ist die Eröffnung der richtige
Platz für uns.
Außer euer eigener Auftritt. . . was war dein
Highlight am Freitag?
Ich fand den ganzen Abend großartig. »Berthold
Schick und seine Allgäu 6«, »Vlado Kumpan und
seine Musikanten« und die »Fegerländer« haben
unglaublich gut gespielt. Vlado habe ich selten so
gut, wie an diesem Abend, gehört. Ich glaube, dass
sich die Jungs und Mädels bei uns immer wohl füh-
Unter Kollegen: Die Brüder Hannes und Walter Grechenig
von den »Fegerländern« zusammen mit Vlado Kumpan.
Man brauchte aber als Besucher
schon kräftiges Sitzfleisch, oder?
Die »Fegerländer« haben ja noch
bis 2 Uhr morgens gespielt…
oder gar noch länger?
Grundsätzlich schon, wobei ab dem
2. Set bei Vlado Kumpan alle gestanden sind und die »Fegerländer«
nahtlos bis fast 3 Uhr angeknüpft Vlado Kumpan und Petr Jandásek im Duett. Mittig,
im Hintergrund: Miro Štefík am Sax.
haben. Es war eine tolle Blasmusikparty bis in die Nacht.
Der erste Tag geht dann immer bis in die frühen
Morgenstunden. An diesem Morgen war es besonders schön, da ich um 4.30 Uhr in Asweiler angekommen bin und bei meiner Tante noch Licht gesehen habe. . . ihr Haus liegt nur 50 Meter entfernt,
auf der anderen Straßenseite. Da ich wusste, dass
ein Großteil der »Fegerländer« dort übernachtet,
habe ich dort noch vorbeigeschaut. Alle waren da,
bis auf die beiden Fahrer. Bärbel und Bodo aus unserem Verein haben sich abermals als super Gastgeber bewiesen. Wir haben gesungen, gelacht
und gefeiert bis morgens um 6.30 Uhr, bevor sich
die Jungs zur Abreise fertig gemacht haben.
Antonín Koníček mit seiner »Boršičanka« in
Deutschland – das hat man auch nicht alle
Tage. Wie kam es denn dazu?
Antonín wollte schon mehrere Jahre bei uns spielen. Leider haben wir immer nur eine begrenzte
Anzahl an Zeitfenstern, die wir mit Kapellen füllen
können. Das muss auch immer programmatisch
zusammen passen. In diesem Jahr hat es am SamsSolist Mario Egger und »The Rose«.
tagabend endlich funktioniert.
Ein Dank der Redaktion
Da wir leider nicht persönlich vor Ort sein
konnten, stellten uns nach einem FacebookAufruf nette Menschen ihre Fotos zur Verfügung. Wir bedanken uns bei Steve John Doll,
Josef Keßler, Marc-André Kirschte, Tarek Porr
sowie bei »Alpenblech«, den »Fegerländern«
und den »Hergolshäuser Musikanten« für ihre
Fotos. Vielen Dank, gefällt uns! Die Redaktion
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Und dann »Hergolshäuser« und
»Alpenblech« zur
Primetime
am
Samstag. . .
das
Die Kapelle mit der weitesten Anreise: Die »Fegerländer« aus
war ein Genuss
Kärnten beim Auftritt am Freitag.
für die Zuhörer,
oder? Erst großer Orchesterklang mit Rudi Fischer, dann transparenter und kompakter
Sound mit »Alpenblech«?
Das war genau unsere Absicht. Nach den »Hergolshäusern« als Kontrapunkt
»Alpenblech« zu setzen.
Das Konzept ist voll
aufgegangen.
Tubist
Stefan
Kühn­
dorf hat ja
hörenswert
bei
»Alpenblech« ausStanden am Samstag zur Eröffnung auf der Bühne: Die geholfen. Weißt
»Rheinhessische Schoppe Bläser«.
du, wo Florian
Hatzelmann war?
Florian hatte ein Konzert mit den Berliner Philharmonikern. Er hat also nicht einfach »geschwänzt«.
Stefan Kühndorf kam eben mal von Berlin nach
Saarbrücken geflogen. Im Gepäck: ein Mundstück.
Mit der Leihtuba
ging er auf die Bühne und hat sauber
abgeliefert. (lacht)
Wurde der Frühschoppen
am
Sonntag gut angenommen?
Wir hatten, hauptsächlich für unseEin Highlight am Samstagabend: »Alpenblech«.
ren weit gereisten
Gäste, einen böhmischen Frühschoppen mit Frühstück zum Ausklang angeboten. Das war wunderbar, da uns viele nochmal besucht haben und die
Geschichten des letzten Abends oder der letzten
Nacht erzählt und ausgetauscht wurden. Daneben
kamen viele Einheimische zum Frühschoppen. Wir
werden den Sonntag auf jeden Fall beibehalten.
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Bei so einem Ausblick kann man nicht
meckern: Rudi Fischer und die »Hergolshäuser Musikanten« heizen dem Publikum in Freisen ein.
Man darf sich also auf
eine Fortsetzung der
»Kronjuwelen
der
Blasmusik« freuen?
Auf jeden Fall. Die
Kronjuwelen machen
wir 2016 sicher wieder
– wie gewohnt – im
Zwei-Jahres-Rhythmus.
»Hergolshäuser«-Posaunist Ulrich Köhler (un-
Abschließend
viel- ter)stützt Josef Keßler, in Blasmusikkreisen beleicht noch ein Wort kannt als »King Joker«, beim Filmen.
zum »Brassmania«,
das du ja 2013 auch organisiert hast. Wie ist
hier der Stand der Dinge?
»Brassmania« war ein superschönes Festival, welches am Bostalsee leider nicht mehr durchführbar
ist. Ich bin riesig froh, dass Simon Ertl mit seinem
»Woodstock der Blasmusik« für alle Musikliebhaber
ein Festival anbietet, das den Bedürfnissen gerecht
wird. Er war für mich auch der Initialzünder, dass
wir »Brassmania« gemacht haben. Dafür
bin ich ihm
sehr dankbar.
Den
Mut hätten
wir
sonst
nicht
gehabt.
Ein Festival
wie »BrassDen Fans vor der Bühne gefällts. . .
mania« zu
organisieren und durchzuführen ist unglaublich
aufwendig und »so nebenbei« eigentlich nicht zu
stemmen. Dennoch sind wir derzeit mit unserer
Hausbrauerei und dem saarländischen Rundfunk
im Gespräch, was wir in Zukunft in Sachen Blasmusik im Saarland veranstalten. Wer weiß, vielleicht
kommt eine Neuauflage von »Brassmania« dabei
heraus. . . t
Cornel, ich danke recht schön für das Interview.
Interview: Christian Mayr
www.kronjuwelenderblasmusik.de