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JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS
4 | 2006
KAYA
Beruf & Karriere
Musik & Medien
Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind bunt. Gleiches gilt für die
Chancen und beruflichen Perspektiven. Ob auch für dich was dabei ist und was
dich erwartet? handfest Musik & Medien weiterblättern.
Alte Sachen: Restaurator in New York
Schöne Sachen: Schülerfirma macht Druck
Laute Sachen: Malermusik in Reggaefarben
Das Heft im Heft
News 2006
Racingkupplung
Torque Control
stufenlos einstellbar ohne Demontage
sehr hoher Drehmoment
patentiertes Design
Stage6 Produkte sind erhältlich über den
gut sortierten Fachhandel.
Händleranfragen willkommen.
Stage6 TM24 Vergaser
Flachschieber mit 24mm
Durchlass
Stage6 Power Try
ultimatives Instrument zum
abstimmen des Motors
Stage6 Einlasssystem
mit 4 Klappen Membrane
für Peugeot und Honda Motoren
Das Stage6 Racingteam - Gewinner der Internationalen Deutschen Scooter Meisterschaft 2005
wird unterstützt von:
Stage6 PRO Replica
Auspuffanlage mit E1-Homologation
in chrom oder klarlackiert
w w w. h a n d f e s t - o n l i n e . d e
I N H A LT
4 | 2006
Die Welt: Nix für Traumtänzer – NY
Mit abgeschlossener Tischlerlehre, einer Menge Hoffnung und noch mehr Träumen im
Gepäck ist er in die Welt hinausgezogen. Mit zahlreichen Geschichten, unbezahlbaren Berufserfahrungen und einem festen Willen ist er heimgekehrt. Robert Palgrave:
Tischler, Restaurator und ein Stück New Yorker.
Seite 8
Print’n’Style – Schülerfirma macht Druck
Sie wissen, was sie wollen! „Ideen, Eigeninitiative, Engagement und Mut sind gefragt.
Perfektes Marketing und hochwertige Produkte das Geheimnis des Erfolges!“ Die
Schüler des Gymnasiums in Hattingen wissen, wovon sie reden. Denn mit jeder
Menge Druck haben sie viel erreicht. Eine Geschäftsidee, die schnell Schule macht.
Seite 12
Musik & Medien
Inspiration gefällig? Mit Musik geht alles leichter! Doch wer konstruiert und baut
diese High-End-Instrumente, mit denen Profimusiker eher selten zimperlich umgehen? Wer ist dafür verantwortlich, dass Gitarren, Geigen, Cembalos und Klaviere, die
nicht selten hunderttausende Euros kosten und viele Generationen überdauern, jeden
Ton in absoluter Perfektion erzeugen? handfest hat sich in den Musik- und
Medienberufen des Handwerks umgeschaut.
Seite 15
USA Teil 2
… and the show goes on.
Seite 28
Laute Sachen: Wer ist schon Bob Marley?
Bunter Reggae, krasse Farben und ein Leben, das Spaß macht! Leidenschaften von
Florian Bläser: Maler & Lackierer von Beruf - Reggae-Musiker aus Überzeugung. Ein
Künstler mit vielen Talenten, der weiß, was er will und will, was er kann: ... eine
gute Zeit.
Seite 32
06 Service
28 Arbeiten im Ausland
08 Aktiv
Handwerk USA – Teil 2
Die Welt: Nix für Traumtänzer
32 Karriere
12 Schule
Wer ist schon Bob Marley?
Print Style – Schülerfirma macht auf sich aufmerksam
36 Musik
15 Beruf & Karriere - Das Heft im Heft
KAYA, Newcomerin auf Erfolgskurs
Musik & Medien
37 Gewinne + Rätsel
38 Vorschau
Jenseits der Trendberufe
03
Lust auf Sonne?
Ausbildung im
Handwerk!
Mach´ was draus!
Berufs- und Karriereinfos:
www.handfest-online.de | www.zdh.de |
www.berufenet.de |
www.bv-rolladen.de |
Neu!
Berufe mit Zukunft
Berufsstart für Hauptschüler
51 Ausbildungsberufe, die Hauptschülern wirklich offen stehen
wbv.basic
Manfred Bergmann,
Reinhard Selka (Hrsg.)
Bielefeld 2006, 128 Seiten, 9,90 €
Der Ratgeber beschreibt 51 Ausbildungsberufe, die Hauptschülern
wirklich offen stehen - auch die neuen und neugeordneten Berufe 2005!
Hier werden alle wichtigen Fragen rund um die vorgestellten Berufe
beantwortet: Was macht man in dem Beruf? Wie lange dauert die
Ausbildung? Was sollte man für diesen Beruf mitbringen? Wie stehen
die Zukunftschancen? Wie viel verdient man?
Zu vielen Berufen gibt es Erfahrungsberichte von Auszubildenden.
ISBN 3-7639-3464-2, Best.-Nr. 60.01.368c
Ihre Bestellmöglichkeiten: W. Bertelsmann Verlag, Postfach 10 06 33, 33506 Bielefeld
Tel.: (05 21) 9 11 01-11, Fax: (05 21) 9 11 01-19, E-Mail: [email protected], Internet: www.wbv.de
W. Bertelsmann Verlag Fachverlag für Bildung und Beruf
06
Service
A
Sommer >
Sonne >
Praktikum
Berufe
hautnah.
Erholung gefällig? Wer in den Schulferien dem ganzen Strand- und Konsumstress ein Schnippchen schlagen
möchte, dem bieten die Betriebe des
Handwerks eine perfekte Alternative:
Die Beruf-Erlebnis-Tour.
Im Rahmen von zwei- bis dreiwöchigen Ferienpraktika lernen Unterrichtsgeplagte, wie man seine beruflichen
Fähigkeiten kennen und seinen
Wunschberuf lieben lernt. Und als
echtes Highlight gibt’s am Ende ein
Praktikumszeugnis. Eine Anerkennung, die in jeder Bewerbungsmappe
eine hervorragende Figur abgibt.
Schließlich zeigt man damit, wirkliches Interesse an dem Beruf und dass
man vor allem weiß, was einen erwartet.
Warum also zögern? Passenden Ausbildungsberuf auswählen, Betriebe in
der Region auskundschaften und ab
ans Telefon oder am besten nach kurzer Anmeldung direkt hin, Ferienpraktikum buchen und ‚Beruf hautnah’
erleben.
Wem das nicht reicht, der meldet sich
zusätzlich bei der Redaktion handfest
als Jobtester unter [email protected] und berichtet über das, was
sie oder er im Berufs-Ferien-Camp
erlebt hat. Ob interessant, hoch oben,
steinhart oder butterweich, verdammt
früh und ganz schön schnell, die
gesamte Palette wird geboten. Du
schreibst, fotografierst und erfährst
nebenbei, was dein Berufswunsch in
freier Wildbahn leistet. Action pur
und garantiert strandfrei!
Die Liste der Einsatzbereiche im
Handwerk ist lang:
Anlagenmechaniker/-in für Sanitär-,
Heizungs- und Klimatechnik
Augenoptiker/-in
Ausbaufacharbeiter/-in
Automobilkaufmann/-frau
B
Backofenbauer/-in
Bäcker/-in
Bauten- und Objektbeschichter/-in
Bauwerksabdichter/-in
Behälter- und Apparatebauer/-in
Bestattungsfachkraft
Beton- und Stahlbetonbauer/-in
Betonstein- und Terrazzohersteller/-in
Bodenleger/-in
Böttcher/-in
Bogenmacher/-in
Bootsbauer/-in
Brauer/-in und Mälzer/-in
Brunnenbauer/-in
Buchbinder/-in
Büchsenmacher/-in
Bürokaufmann/-frau
Bürsten- und Pinselmacher/in
C
Chirurgiemechaniker/-in
D
Dachdecker/-in
Drechsler/-in (Elfenbeinschnitzer/-in)
Drucker/-in
E
Edelsteingraveur/-in
Edelsteinschleifer/-in
Elektroanlagenmonteur/-in
Elektroniker/-in
Elektroniker/-in für Maschinen und
Antriebstechnik
Estrichleger/-in
F
Fachkraft für Rohr-, Kanal- und
Industrieservice
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk
Fahrradmonteur/-in
Fahrzeuglackierer/-in
Feinoptiker/-in
Feintäschner/-in
Feinwerkmechaniker/-in
Feuerungs- und Schornsteinbauer/-in
Flechtwerkgestalter/-in
Fleischer/-in
Flexograf/-in
Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/-in
Fotograf/-in
Fotolaborant/-in
Fotomedienlaborant/-in
Friseur/-in
G
Gerüstbauer/-in
Galvaniseur/-in
Gebäudereiniger/-in
Geigenbauer/-in
Gerber/-in
Glasapparatebauer/-in
Glaser/-in
Glasbläser/-in
Glas- und Porzellanmaler/-in
Glasveredler/-in
Goldschmied/-in
Graveur/-in
H
Handzuginstrumentenmacher/-in
Hochbaufacharbeiter/-in
Hörgeräteakustiker/-in
Holzblasinstrumentenmacher/-in
Holzspielzeugmacher/-in
Holzbildhauer/-in
I
Informationselektroniker/-in
IT-Systemelektroniker/-in
K
Kälteanlagenbauer/-in
Kanalbauer/-in
Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/-in
Kaufmann/-frau für Bürokommunikation
Keramiker/-in
Klavier- und Cembalobauer/-in
Klempner/-in
Konditor/-in
Konstruktionsmechniker/-in
(Feinblechbautechnik)
Kosmetiker/-in
Kraftfahrzeugservicemechaniker/-in
Kraftfahrzeugmechatroniker/-in
Kürschner/-in
M
Maler/-in und Lackierer/-in
Maskenbildner/-in
Maßschneider/-in
Maurer/-in
Mechaniker/-in für
Karosserieinstandhaltungstechnik
Mechaniker/-in für Land- und
Baumaschinentechnik
Mechaniker/-in für Reifen- und
Vulkanisationstechnik
Mechatroniker/-in
Mediengestalter/-in Bild und Ton
Mediengestalter/-in Digital- und
Printmedien
Metallbauer/-in
Metallbildner/-in
Metallblasinstrumentenmacher/-in
Metall- und Glockengießer/-in
Modellbauer/-in
Modist/-in
O
Rechtliches in aller Kürze:
Ofen- und Luftheizungsbauer/-in
Orgel- und Harmoniumbauer/-in
Orthopädiemechaniker/-in u. Bandagist/-in
Orthopädieschuhmacher/-in
a) Praktikumsvertrag
Damit alles seine Richtigkeit
hat, sollte auch beim Praktikum
ein Vertrag abgeschlossen werden.
Ein entsprechender Vordruck:
im „Download-Bereich“ unter
www.handfest-online.de.
P
Parkettleger/-in
Polsterer/-in
Polster- und Dekorationsnäher/-in
R
Raumausstatter/-in
Rollladen- und
Sonnenschutzmechatroniker/-in
S
Sattler/-in
Schilder- und Lichtreklamehersteller/-in
Schirmmacher/-in
Schneidwerkzeugmechaniker/-in
Schornsteinfeger/-in
Schriftsetzer/-in
Schuhmacher/-in
Segelmacher/-in
Seiler/-in
Siebdrucker/-in
Silberschmied/-in
Steinmetz/-in und Steinbildhauer/-in
Sticker/-in
Stricker/-in
Stuckateur/-in
Straßenbauer/-in
Systemelektroniker/-in
T
Technische/r Zeichner/-in
Textilreiniger/-in
Thermometermacher/-in
Tiefbaufacharbeiter/-in
Tischler/-in
Trockenbaumonteur/-in
U
Uhrmacher/-in
V
Verfahrenstechnolog(e/in) Mühlen und
Futtermittelwirtschaft
Vergolder/-in
W
Wachszieher/-in
Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/-in
Weber/-in
Weinküfer/-in
Werbe- und Medienvorlagenhersteller/-in
Unterstützung gefällig? Wer bislang
erfolglos nach einem Ferienpraktikum
geforscht hat oder mehr zu dem
Thema erfahren möchte, dem helfen
die folgenden Ansprechpartner oder
Adressen weiter:
• Beraterteams der Handwerkskammern, Kreishandwerkerschaften
oder direkt bei der jeweiligen
Innung vor Ort
• Arbeitsagenturen
• www.handfest-online.de
• www.zdh.de
• www.team-handwerk.de
• www.lehrstellen.org
• www.1-blick.com
• www.arbeitsagentur.de
• www.bibb.de
• www.was-werden.de
• www.machs-richtig.de
• www.azubitage.de
• www.ikk-spleens.de
• www.girls-day.de
Wichtige Quellen für Betriebsadressen
sind darüber hinaus: das Branchenbuch, Adressdatenbanken im Internet
oder auch die Nachfrage bei Bekannten, Freunden und Verwandten. Auch
Schule und Lehrer/innen verfügen
oftmals über gute und nutzbare
Kontakte in die Wirtschaft.
b) Versicherungen
- Sozialversicherung
Für Schul- und Ferienpraktika
ohne Entgelt müssen keine
Beiträge (Kranken-, Arbeitslosen-, Renten- und Pflegeversicherung) gezahlt werden.
- Unfallversicherung
Beim Schulpraktikum über
die Schule, beim Ferienpraktikum über den Betrieb.
- Haftpflichtversicherung
Beim Schulpraktikum ist das
ein Fall für die Haftpflicht
der Schule, bei einem Ferienpraktikum werden Schäden je
nachdem von der Haftpflichtversicherung des Betriebes
oder des Praktikanten bzw.
der Eltern übernommen.
c) Praktikumsbescheinigung
Nach Abschluss des Praktikums
vom Betrieb ausfüllen lassen.
d) Arbeitszeiten
Die tägliche Beschäftigungszeit
beträgt für Schüler bis 15 Jahre
7 Stunden und 8 Stunden für
Schüler bis 18 Jahre. Hierbei
handelt es sich um die reine
Arbeitszeit (ohne Ruhepausen).
Gearbeitet wird an 5 Tagen in
der Woche. Grundsätzlich ist
Samstags- und Sonntagsarbeit
verboten (Ausnahmen nur in
bestimmten Branchen).
Noch Fragen?
Die Ausbildungsberatungen
der Handwerkskammern helfen
weiter.
Z
Zahntechniker/-in
Zerspanungsmechaniker/-in
Zimmerer/-in
Zweiradmechaniker/-in
Zupfinstrumentenmacher/-in
handfest wünscht allen einen
prachtvollen Praktikumsaufenthalt
und einen gigantischen Sommer.
07
08
Aktiv
New York ist
vielleicht die
Stadt der
Träume, aber
nichts für
Traumtänzer!
Mit einer deutschen
Tischlerlehre im
Gepäck auf nach
New York
Staunen, wie die Häuser am
Himmel kratzen, Stars wie de Niro
im Obstladen auf der Ecke
begegnen und zusehen, wie das
ganz große Geld gemacht und ausgegeben wird, das ist New York.
Auch Robert Palgrave hat
das Fernweh gepackt. Nach
der Tischlerlehre und einer
Zusatzqualifikation zum
Restaurator ist er für ein Jahr
in das Land der unbegrenzten
Möglichkeiten gezogen.
Landen konnte er dort nur,
weil er fundiertes deutsches
Handwerkerkönnen zu bieten
hatte. In Retour gab es viele
spannende Erfahrungen.
Text: Monika Wesseling
Fotos: Robert Palgrave
handfest: Viele träumen von New York. Wie hast du es geschafft,
dort einen Job zu finden? Palgrave: Seit meiner Tischlerlehre habe ich
mich für Möbelrestauration begeistert. Deshalb bin ich zuerst nach
England gegangen. Das ist das Mekka der Restaurationsprofis. Nach
einem Praxisjahr bei einem Restaurator in Barth, der mir gezeigt hat,
wie man professionell Stilmöbel restauriert, handpoliert und auch, wie
das in Auktionshäusern läuft, habe ich die Aufnahmeprüfung für das
renommierte englische West Dean College (www.westdean.org.uk)
bestanden. Ich hatte großes Glück, an der Schule genommen zu werden
und von den Besten der Besten in diesem Bereich meines Handwerks zu
lernen.
Und wie ging es von da aus weiter nach Manhattan? Die Schule wird
unterstützt von der BADA. Das ist die „British Antique Dealer
Association.“ Das sind erfolgreiche Ehemalige, die großen Wert auf
guten Nachwuchs legen. Sie halten die Vorlesungen und suchen sich
hier die Mitarbeiter für ihre Betriebe. Jonathan Burden kam am Tag der
offenen Tür extra aus New York, um jemanden für seine Werkstatt in
Manhattan zu finden. Er hat sich meine Arbeiten angeguckt und gesehen, dass ich handwerklich gut bin und weil er sich vorstellen konnte,
dass ich gut ins Team passe, hat er mir angeboten, dass ich nach meinem Diplom in seine Werkstatt in New York komme.
Worauf kommt es an, wenn man nach New York will? Du brauchst
gute Englischkenntnisse und musst natürlich dein Handwerk sehr gut
beherrschen. Außerdem bin ich aufgeschlossen und kann gut mit anderen umgehen. Ich war der Einzige in der Werkstatt mit einer qualifizierten Ausbildung und mein Chef wollte, dass ich den anderen handwerkliche Sachen beibringe, die ich in Deutschland und England gelernt
hatte. Wenn er auf Messen war, um nach neuer Ware zu suchen, musste
jemand da sein, der gut auf die Kunden eingehen konnte.
Was hat dich an New York gereizt? New York ist nicht nur eine außergewöhnliche Stadt, wo ganz viele Impulse auf sehr engem Raum
zusammentreffen, sondern es ist auch für Möbelbegeisterte, Tischler,
Restauratoren und Händler ein idealer Ort. Neben London und Paris ist
es immer noch der wichtigste Umschlagplatz für Antiquitäten und wer
mit richtig ausgefallenen Stücken arbeiten will, hat hier die Chance
dazu. Außerdem gibt es Interior Designer, die für die Superreichen
Möbel einkaufen und ganze Häuser einrichten. Oder es gibt fliegende
Händler, die einzelne Schränke, Tische oder Kommoden anbieten. Aber
nicht für hundert Dollar, sondern für viel größere Summen. Da geht es
auch schon mal um 200.000 Dollar für ein einziges Stück. Manchmal war
ein richtiges Kribbeln in der Luft.
Bist du an deine Grenzen gestoßen? Ja, oft. Mir wurden Möbelstücke
hingestellt, die ich angeguckt habe und dachte „oh Gott, wie kriege ich
das jemals wieder hin?!“ Auf der einen Seite hatte mein Boss sehr hohe
Erwartungen an das, was ich schaffen soll und auf der anderen Seite hat
er mich klein gehalten. Ich hatte viel Verantwortung, sollte aufpassen,
dass alle ordentlich arbeiten, wenn er nicht da war, aber als ich nach
einem halben Jahr zwei Tage Urlaub wollte, habe ich sie nicht bekommen. Er hat nur gesagt „du siehst doch, was hier los ist!“
Wie lange bist du geblieben? Nach einem Jahr habe ich mir gedacht,
ich habe schon sehr viel gelernt und wer gut ist, kann überall erfolgreich sein. Ich wollte mein eigener Chef sein. Mit meinem Wissen über
mein Handwerk und auf Grundlage der Erfahrungen, die ich in England
und Amerika gesammelt habe, bin ich nach Köln zurückgegangen und
habe mich selbstständig gemacht.
Was hast du aus New York für deine Arbeit hier mitgebracht? New
York ist eine außergewöhnliche, bunte Stadt mit Künstlern, Stars und
Freaks und ich war mitten drin. Ohne meine Zeit an diesem verrückten
Ort und ohne meine gute Ausbildung in Deutschland wäre ich niemals
dahin gekommen, wo ich heute stehe. Schließlich war ich in einer der
besten Werkstätten einer Weltmetropole und durfte an museumsreife
Kostbarkeiten ran. Aber ich habe nicht nur den Umgang mit hochkarätigen Möbeln gelernt, sondern auch mit exzentrischen Kunden und
einem anspruchsvollen Chef. Unterm Strich habe ich Selbstständigkeit,
Eigeninitiative und Fachsprache gelernt. Davon profitiere ich jeden Tag.
Expertenszene: Restauratoren im Handwerk Der Weg zum anerkannten Restaurator im Handwerk führt über eine entsprechende Weiterbildung
an den Akademien des Handwerks. Diese sind hierfür nicht nur technisch besonders ausgestattet, sie beschäftigen gleichfalls die Elite-Szene unter den Restauratoren
als Dozenten und Referenten. Eine von ihnen ist Schloss Raesfeld im Kreis Borken in NRW. In unterschiedlichsten Handwerken werden hier die Meister ihres Faches in
die Geheimnisse und Künste der Restaurierung eingewiesen.
Genau das Richtige, wenn man nach seiner Meisterprüfung das Besondere sucht. Ein weiterer Vorteil: Die alten Techniken und der Einsatz naturbelassener Baustoffe
stehen auch bei Neubauten hoch im Kurs. Zahlreiche Architekten und Bauingenieure setzen bereits darauf.
www.akademie-des-handwerks.de | www.restaurator-im-handwerk.de | www.restauratoren-im-handwerk.de | www.propstei-johannesberg.de | www.denkmalhofgernewitz.de
09
10
Aktiv
Rainer Haltermann, Lehrlingswart der Schornsteinfeger-Innung Düsseldorf: „Wir freuen
uns bei den Schornsteinfegern schon seit Jahren über das wachsende Interesse von Mädchen
an unserem schönen Beruf. Die Wandlung des Berufsbildes im Laufe der Jahre kommt gerade den weiblichen Bewerberinnen entgegen, schließlich bestehen rund 70 Prozent unserer
Tätigkeit mittlerweile aus Prüfungen und Messungen der zu wartenden Anlagen. Außerdem
bringen die Mädels frischen Schwung mit, den vor allem unsere Kunden zu schätzen wissen.
Zwei Damen haben es bereits bis zu Bezirksschornsteinfegerinnen geschafft. Ein Zeichen,
dass das weibliche Geschlecht in unserem Berufszweig wirklich alles erreichen kann.“
www.schornsteinfeger.de
Frauendomäne
Handwerk
Text: Carsten Forg
Prof. Barbara Schwarze, Vorstandsvorsitzende beim Kompetenzzentrum Technik –
Diversity – Chancengleichheit e.V., Bielefeld:
„Gerade im Handwerk liegt für Mädchen heutzutage oftmals die Zukunft. Viele Betriebe plagen Nachwuchssorgen und auch die Nachfolge im Betrieb ist oft nicht geregelt. Dies ist die
Chance für die weiblichen Bewerberinnen, sich hier zu profilieren und zu zeigen, dass sie
ihren männlichen Mitbewerbern in nichts nachstehen. Viele Bereiche warten förmlich darauf erobert zu werden. Der von uns organisierte Girls’Day zeigt, dass das Interesse der
Mädchen an den typischen Männerberufen von Jahr zu Jahr wächst. Dabei bekommen die
Bewerberinnen auch vielfältige Unterstützung in allen Bereichen. Natürlich ist das
Handwerk nicht für jedes Mädchen geeignet, aber Berufspraktika bieten hier die
Möglichkeit, einfach mal in einen handwerklichen Beruf reinzuschnuppern. Nur keine
Hemmungen.“
www.girls-day.de
Christin Rohlmann, Karosseriebauerin
Den Meistertitel fest im Blick
Lela-Anna Langenstein, Schornsteinfegerin
Durchsetzungsvermögen und Power
Christins Feuer für den Karosseriebau wurde schon in der 9. Klasse entfacht. Ein Praktikum während der Schulzeit in einer Kfz-Werkstatt legte
den Grundstein für eine viel versprechende Karriere. „Ich finde es einfach toll, aus kaputten Autos wieder etwas Schönes und Neues zu
machen“, schwärmt Christin von ihrem Beruf. Im vergangenen Jahr
absolvierte sie nach verkürzter Lehrzeit erfolgreich die Gesellenprüfung
in ihrem typischen Männerberuf. Ihr Freundeskreis hat sie von Anfang
an unterstützt. Auch die ersten Tage im Ausbildungsbetrieb haben ihr
gut gefallen, wusste sie ja doch nicht genau, wie die Kollegen reagieren würden. „Alle waren während meiner Ausbildung immer sehr hilfsbereit. Dabei wurde aber auch kein Unterschied zwischen mir und den
männlichen Kollegen gemacht, was ich sehr wichtig fand“, erinnert sich
Christin an ihre Lehre. Wenn es im Betrieb etwas lauter zuging, wurde
Christin schlicht und ergreifend auch etwas lauter. Ein anderes
Mädchen, das ebenfalls in ihrer Klasse war, brach die Lehre zwar im 2.
Lehrjahr ab, Christin ließ sich aber nicht beirren. „Das lag meiner
Meinung nach mehr daran, dass der Betrieb nicht passte, als an der
Ausbildung im Männerberuf“, ist sie sich sicher. Auch eine kurze
Durststrecke ließ sie nicht zweifeln. “Ich habe nach der Lehre nicht
direkt eine Stelle mehr bekommen und arbeite deshalb seit dem vergangenen Jahr übergangsweise als Aushilfe“, erzählt sie. Aber das
macht sie auch nur, um die Zeit bis zum Beginn der Meisterschule zu
überbrücken. Im Herbst soll es losgehen. Dann will Christin ihren
Karosseriebauermeister machen und ist zuversichtlich, dass es dann in
ihrem Traumberuf auch für sie persönlich wieder aufwärts geht. „Ich
kann andere Mädchen nur ermutigen, ins Handwerk zu gehen. Es
kommt, wie in allen anderen Berufen auch, immer darauf an, wo man
landet“, macht die 20-Jährige potentiellen Handwerks-Anwärterinnen
Mut. Sie selbst hat den Schritt ins Handwerk nie bereut und wird ihren
Weg gehen.
Im Berufsfindungsjahr fällte Lela-Anna Langenstein innerhalb von fünf
Minuten ihre Entscheidung: entweder Dachdecker oder Zimmermann
sollte es sein. Dann besuchte sie eine Ausstellung zum Thema „Frauen
in Männerberufen“, sah das Bild einer Schornsteinfegerin und war
sofort Feuer & Flamme. Ein Praktikum in diesem Handwerksberuf sollte
es sein. Es folgte der Anruf bei der Innung. „Dort sagte man mir aber,
dass ich ohne einen Leistungstest auch kein Praktikum bekommen
könnte“, erinnert sie sich heute. Nach dem Test war sie sich sicher,
durchgefallen zu sein. Aber sechs Tage später kam dann die dicke Überraschung. „Ich bekam einen Anruf und mir wurde sofort eine
Ausbildung angeboten“, erzählt Lela-Anna über ihren Traumstart ins
Schornsteinfeger-Leben. Sie blieb aber ihrer Linie treu und vereinbarte
erst ein dreimonatiges Praktikum, um sich ganz sicher zu sein. Da die
meisten ihrer Freunde sie auslachten, als sie von ihrem Berufswunsch
erzählte, fasste sie einen Entschluss. „Meine Eltern wurden erst eingeweiht, als ich den Lehrvertrag unterschrieben hatte. Meine Mama hat
dann aber auch nur geschmunzelt und mein Papa hat sich für mich
gefreut“, so Lela-Anna über ihr handwerkliches „Coming-out“. Glücklich
und stolz absolvierte sie ihre Lehre und wollte dabei immer ein Tick
besser sein, als ihre männlichen Feger-Kollegen. „Ich wollte von
Anfang an einen guten Abschluss machen, um mir meine eigene
Zukunft zu sichern“, beschreibt sie heute ihre Ziele, die sie stets konsequent verfolgt hat. Nach der Gesellenprüfung bekam sie zwar nicht
direkt eine neue Stelle, aber ihre Beharrlichkeit und Zielstrebigkeit
zahlten sich auch hier aus. Nach drei Monaten folgte bereits ihre
Festanstellung. Zurzeit spart sie jeden Cent, um sich den Traum von der
Meisterschule erfüllen zu können. Ihr Ziel ist es, irgendwann einen
eigenen Bezirk zu erlangen, für den sie dann zuständig ist. „Natürlich
muss man als Schornsteinfegerin auch Geschicklichkeit mitbringen und
sollte stabil gebaut sein, denn für den Job braucht man wirklich
Power“, beschreibt sie ihre eigenen Qualitäten. Durchsetzungsvermögen, Muckis und Hirn sind ihrer Meinung nach vonnöten, um in diesem
angeblichen Männerberuf zu bestehen.
11
12
Schule
Print
Print
Style
Style
Schülerfirma
macht auf sich
aufmerksam
Text: Stefan Rensch
Fotos: Katja Früh
Wenn Nike, Adidas oder Prada eine neue Kollektion an den
Mann und an die Frau bringen möchten, dann wird in der Regel
ein Millionenbudget allein für die Werbung bereitgestellt. Für
die Spots und Anzeigen werden dann schöne Menschen in
schönen Klamotten schön ausgeleuchtet. Eine Schülerfirma hat
in der Regel kein Millionenbudget zur Verfügung, um auf ihr
Produkt aufmerksam zu machen. Da bedarf es kreativer Ideen
und Eigeninitiative – und auch ein wenig an Mut.
Wir entwickeln
auch eigene
Logos und
das sind dann
eigentlich immer
Sachen, die
uns auch
selbst sehr
gut gefallen.
Tessa Krampe (16) hat von all dem einiges verinnerlicht und bei
handfest nachgefragt, ob man denn nicht auch mal einen Bericht
über ihre Schülerfirma, die wäre ja auch super, machen könne. Kann
man. Zumal, wenn man so nett nachfragt. „Wir waren zwar schon in
der lokalen Presse, aber wir wollten dann auch mal größer raus.“ Für
das Marketing ist Tessa Krampe zuständig und während andernorts
über „professionelle“ Öffentlichkeitsarbeiter nur müde der Kopf
geschüttelt wird, weil sie ihren Job als Sitzübung verstehen, ist dies
bei „Print Style“ anders. Bei dieser Schülerfirma ist aber so einiges
anders. Sie haben einen eigenen Katalog, eine eigene Webseite und
von den 13 Betriebszugehörigen sind 12 weiblich.
„Vielleicht liegt das auch an unserem Bewerbungsverfahren“, sagt
Lehrer Georg Schäfer (53), „das bedeutet auch Engagement und das
ist wahrscheinlich bei Mädchen im Allgemeinen größer.“
Dicke Fische
T-Shirts, Sweat-Shirts und Baseballcaps bedruckt die einjährige Firma
im Auftrag von Kunden. Dabei wird auf die Wünsche der Auftraggeber
eingegangen, aber auch beratende und kreative Leistungen werden
angeboten. „Wir entwickeln ebenfalls eigene Logos“, sagt Julia
Schulze Buxloh (16), für die Technik-Abteilung zuständig, „und das
sind dann eigentlich immer Sachen, die uns selbst sehr gut gefallen.“
Wenn Farbe, Schrift und Layout dann stimmen, gehen die Aufträge
zur Druckerei, wo je nach Wunsch mit Beflockung, Transfer- oder
Flexdruck gearbeitet wird. Über 200 T-Shirts haben einen Abnehmer
gefunden und das sogar weltweit. „Na ja“, sagt Ronja Hoffmann (16),
„ein Mann aus Hattingen hat bei uns 15 T-Shirts für einen
Kindergarten in Sri Lanka bestellt, das war schon nicht schlecht.“
Doch mit Einzelaufträgen, so haben sie auch gelernt, kommt die
Firma nicht recht in Schwung. „Wir spezialisieren uns jetzt mehr auf
Großaufträge, da muss man auch betriebswirtschaftlich denken“,
erklärt die Leiterin der Finanzabteilung, Manon Schreiner (16). Und
mit 140 T-Shirts die das Rota-Austauschprogramm bestellt hat, wurde
gleich mal ein „dicker Fisch“ an Land gezogen.
Allseits begeistert
Die Vorstandsvorsitzende ist natürlich auch eine junge Frau, und die
kann reden, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Souverän, auf
den Punkt, in langen Sätzen, auch im Genitiv, mit einer betonten und
selbstsicheren Stimme. Dabei ist Tabea Steinhauer gerade mal 15. Als
Vorstandsvorsitzende hat sie gelernt, welche Verantwortung auf den
Entscheidungsträgern ruht und dass die Ansprache, wenn die Dinge
mal nicht so laufen, auch etwas fordernder sein darf. „Klar habe ich
mich auch schon mal aufgeregt, wenn das Marketing oder die
Technikabteilung nicht so laufen wie gewünscht, aber beleidigt habe
ich noch niemanden.“ Das Projekt als Ganzes sieht Tabea Steinhauer
nicht nur als Herausforderung, sie sieht es als enorme Bereicherung
jenseits der grauen Theorie. Selbstständig etwas aufzuziehen,
Verantwortung zu übernehmen, und eine Firma sozial und wirtschaftlich am Leben zu halten, da sind sich alle einig, ist mehr als nur eine
13
14
Schule
Foto-Shooting
in der Turnhalle zwischen
Medizinbällen
und Schwebebalken.
Erfahrung. „Durch dieses eine Jahr ist man soweit voraus, wie man
mit Menschen umgeht, wie man auch durch falsche Entscheidungen
lernt. Ich bin einfach nur begeistert von dem Projekt.“
Das Foto-Shooting
Für die Präsentation der T-Shirts stellen sich die jungen Frauen gerne
selbst zur Verfügung. Die ungewöhnlich ausgeprägte Selbstsicherheit
tritt dabei ein wenig in den Hintergrund, sie sind aufgeregt, „wir
haben so was ja noch nie gemacht.“ Ein Teil der Turnhalle wird eigens
abgetrennt, Medizinbälle und Schwebebalken in Position gebracht.
Vorher aber wird mit Haarfestiger und Lipgloss gearbeitet, Frisuren
zurechtgesteckt und T-Shirts ausgewählt. Und das kann dann schon
gefühlte fünf Stunden dauern, bis alle zufrieden sind. Neugierige
schauen immer wieder hinter die Trennwand und besonders Mutige
fragen dann: „Was wird denn hier gemacht?“ Tabea sagt je nach
Laune: „Ein Shooting für Germany’s next Topmodel.“ „Ach, ist es
schon wieder soweit?“ Schon möglich, aber diese jungen Frauen können mehr als laufstegen und künstlich grinsen. Sie haben Charisma
oder um es mit Bruce Dernell zu sagen: „Du hast den Look, du bist
weiter.“
Print Style im Web: www.print-style-online.de
Informationen zum Thema
Schülerfirma:
www.schueler-unternehmen-was.de | Förderprogramm der deutschen Kinder- und Jugendstiftung mit vielen Informationen zum
Thema Schülerfirma
www.jugend-gruendet.de | Initiative des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung
www.gotoschool.de | Schüler/innen erleben Selbstständigkeit
www.partner-fuer-schule.nrw.de | Informationen für Schule und
Wirtschaft
www.bmbf.de | Bundesministerium für Bildung und Forschung
Beruf & Karriere
Musik & Medien
Die Gründe für eine Ausbildung im Handwerk sind bunt. Gleiches gilt für die
Chancen und beruflichen Perspektiven. Ob auch für dich was dabei ist und was
dich erwartet: handfest Musik & Medien.
16
Beruf & Karriere
Schlierende Tintenstrahldrucker kennt jeder, schön ist das nicht. Über
diese kleinen knatternden Plastikbehälter kann ein richtiger Drucker
nur müde lächeln. Hat er doch mit Maschinen zu tun, die bisweilen
schwerer und größer als ein Bus sind und in der Minute mehr Seiten
drucken als manches Heimgerät in seinem ganzen „Leben“. Und wenn
der Drucker und seine Maschinen alles richtig gemacht haben, dann ist
das Ergebnis oft ein farbenrauschendes Meisterstück. Die 3-jährige
Ausbildung wird in den Fachrichtungen Digital-, Hoch-, Tief- und
Flachdruck angeboten und hält für die Berufsanfänger eine Vielzahl
praktischer und technisch-kreativer Aufgaben parat. Wie in fast allen
Bereichen hat auch im Druckhandwerk der Computer zum Beispiel im
Digitaldruck eine wichtige Funktion übernommen und ist heute nicht
mehr wegzudenken. Das Falzen, Schneiden und Binden gehören jedoch
ebenso zum Handwerk, um die Prospekte, Broschüren und Plakate
einer breiten Öffentlichkeit präsentieren zu können. Und der „Vater“
dieser revolutionären Tätigkeit war natürlich ein gewisser Johannes
Gutenberg.
www.agh-online.de
Wer ist Gutenberg?
Drucker/in
Profil
Drucker/in +++ Vielfältige Möglichkeiten? Die Ausbildung erfolgt in den Fachrichtungen Flachdruck, Hochdruck,
Tiefdruck oder Digitaldruck +++ Was du brauchst? Geschicklichkeit, gutes Sehvermögen, technisches Verständnis,
Kreativität, räumliches Vorstellungsvermögen +++ Wer bildet aus? Druckereien (Akzidenzdruckereien, Werkdruckunternehmen, Zeitungsdruckereien, Illustrationstiefdruckereien, Verpackungsdruckereien, Endlos- und Formulardruckereien, Tapetendruckereien, Digitaldruckereien), Verlage, Werbeagenturen +++ Nach der Ausbildung? Druckermeister,
Techniker Druck- und Medientechnik, Medienfachwirt
+++ Studiengang? Drucktechnik +++ Karrierewege?
Leitungsfunktion in handwerklichen Druckereibetrieben, Selbstständigkeit
+++
WWW? www.agh-online.de,
www.drucker-werden.de, www.zfamedien.de
Bitte weiterblättern
Buchbinder/in
Im ZDF präsentiert eine Dame mittleren Alters mit dem Namen
Heidenreich ihre Lieblingsbücher und fordert den geneigten Zuschauer
zum „Lesen!“ auf. Ohne den Buchbinder aber wäre die Frau
Heidenreich ihren Job ganz flugs wieder los. In vielen handwerklichen
Betrieben lernt der Buchbinder, wie aus losen Seiten komplette Werke
entstehen. Dabei wird in den Fachbereichen Druckfertigung,
Druckweiterverarbeitung und Einzel- und Sonderanfertigung ausgebildet. Mal werden mittels Spezialmaschinen die angelieferten
Druckbogen in Serie geschnitten, geheftet und geklebt, mal werden
edle Ledereinbände oder feine Goldstanzarbeiten in kleiner Auflage
verarbeitet. In der Druckweiterverarbeitung ist der Buchbinder auch
für die Beilagen, CDs und Warenproben in Zeitschriften zuständig. Wer
sich eine Mischung aus Hightech und Tradition, Geschicklichkeit und
Präzision für seinen Beruf vorstellen kann, der ist als Buchbinder auf
der sicheren Seite.
www.buchbindehandwerk.de
Profil
Buchbinder/in +++ Vielfältige Möglichkeiten? Die Ausbildung erfolgt in den Fachrichtungen Einzel- und
Sonderfertigung, Buchproduktion (Serie) oder Druckweiterverarbeitung (Serie) +++ Was du brauchst? Interesse an
Mechanik und Elektronik, künstlerische Begabung, technisches Verständnis, handwerkliches Geschick +++ Wer bildet
aus? Druckereien mit angeschlossener Buchbinderei, Betriebe der Druckweiterverarbeitung
+++
Nach der
Ausbildung? Buchbindermeister, Techniker – Papiertechnik, Restaurator im Handwerk, Geprüfter Buchbinder für
Restaurierungsarbeiten, Staatlich geprüfter Restaurator +++ Studiengänge/-abschlüsse? Drucktechnik, Druck- und
Medientechnik, Diplom-Restaurator, Diplomingenieur in Papiertechnik, -erzeugung und -verarbeitung
+++
Karrierewege? Abteilungsleiter, Leiter einer handwerklichen Buchbinderei, Selbstständigkeit mit einem
Buchbindereibetrieb +++ WWW? www.buchbindehandwerk.de
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Beruf & Karriere
Ziehen, zupfen, streichen
Geigenbauer/in
Handzuginstrumentenmacher/in
Holzblasinstrumentenmacher/in
Zupfinstrumentenmacher/in
Metallblasinstrumentenmacher/in
Der Umgang mit Musikern ist vielleicht nicht
immer der leichteste, doch dafür umso spannender. Und Instrumente herzustellen, zu
warten und zu verbessern, die im kleinen
Kreis oder vor einem Millionenpublikum für
Gänsehaut sorgen, mag so manches
Handwerkergemüt zu Recht mit Stolz erfüllen.
Obwohl die Meister der Handzug-, der Zupfoder der Holzblasinstrumentenmacher traditionsreiche handwerkliche Fähigkeiten vermitteln, ist für jeden Profi eine ständige
Weiterbildung unabdingbar. So sind die neuesten technischen Entwicklungen in der
Blech- oder in der Holzbearbeitung in die
Arbeitsabläufe einzubeziehen, um die präzisen Klangeigenschaften der jeweiligen
Instrumente zu gewährleisten. Langweilig
wird so ein Beruf nie. Die Instrumente selbst
spielen zu können ist zwar kein Muss, aber
sicher ein Vorteil. Und ein angehender
Geigenbauer sollte schon wissen, wer AnneSophie Mutter oder Nigel Kennedy sind.
Kleiner Tipp: Sie sind nicht Autorennfahrer.
www.biv-musikinstrumente.de
Siegfried Thilemann
„
Bundesinnungsmeister des Bundesinnungsverbandes
für das Musikinstrumentenhandwerk
Jugendliche, die in der Musikinstrumentenbranche eine Ausbildung absolvieren möchten, sollten handwerkliches Geschick mitbringen. Es wird ein hohes Maß an Präzision bei den Arbeiten erwartet. Jugendliche, die sich in ihrer Freizeit schon immer
gerne mit z.B. Modellflugzeug- oder Eisenbahnmodellbau beschäftigt haben sind sicherlich prädestiniert. Eine gewisse
Musikalität sollte natürlich auch mitgebracht werden, ideal ist auch, wenn der Jugendliche selbst ein Instrument spielt.
Vorausgesetzt werden weiterhin gute Umgangsformen und Freude am Umgang mit Menschen. Ein Realschulabschluss ist wünschenswert, Fremdsprachenkenntnisse von Vorteil. Interessenten sollten vor allem auch mobil sein und die Bereitschaft mitbringen, unter Umständen den Wohnort zu wechseln. Denn die Branche ist zwar fein, aber auch klein. Ein absolviertes
Praktikum in der Musikbranche könnte ebenfalls hilfreich sein und sich als "Türöffner" erweisen.
“
Dur wie Moll
Klavier- und Cembalobauer/in
Orgel- und Harmoniumbauer/in
Musik liegt in der Luft. Zumindest für diejenigen, die nicht nur
ordentlich in die Tasten „hauen“ wollen, sondern mit filigraner
Feinarbeit dafür sorgen, dass die Instrumente auch den richtigen
Ton wiedergeben. Für Klavier- und Cembalobauer bedeutet dies,
dass sie für die Instrumente Gehäuse, Rasten, Tastaturen und
Resonanzböden herstellen. Edle Hölzer werden dabei verarbeitet,
aber auch Stahl, Messing, Filz, Tuch und Leder sind Materialien, die
zum Einsatz kommen. In spezialisierten Handwerksbetrieben verdienen sie ihr Auskommen und nicht selten reisen die Profis zu Opern-
und Konzertsälen, zu Musikhochschulen oder bringen in Privathaushalten das jeweilige Tasteninstrument in die richtige Stimmung. Ein exzellentes Gehör ist dabei unabdingbar, wenngleich die
Beherrschung des Instruments zwar von Vorteil, aber nicht Bedingung ist. Ähnliches gilt für die Orgel- und Harmoniumbauer, die
jedoch auch in der Fachrichtung Pfeifenbau spezialisiert werden,
um beispielsweise in Kirchen für die richtige Harmonie zu sorgen.
Ein zwar kleines, aber feines Berufsfeld.
www.biv-musikinstrumente.de
Profil
Musik + Musik + Musik +++ Vielfältige Möglichkeiten? Die Ausbildung zum Klavier- und Cembalobauer
erfolgt in den Fachrichtungen Klavierbau oder Cembalobau +++ Die Ausbildung zum Orgel- und Harmoniumbauer
erfolgt in den Fachrichtungen Orgelbau oder Pfeifenbau +++ Was du brauchst? Spaß an Feinarbeit, musikalisches
Gehör / Talent, handwerkliches Geschick, technisches Verständnis, Sinn für Formen und Farben +++ Wer bildet aus?
Musikinstrumenten-Werkstätten, Musikinstrumentengeschäfte, Restaurierungswerkstätten, Museen, Hersteller von
Klavieren, Flügeln, Cembalos, Orgel- und Harmoniumhersteller, Streich- und Zupfinstrumentenhersteller, Handzuginstrumenten-Werkstätten, Holzblasinstrumenten-Werkstätten, Metallblasinstrumentenhersteller +++ Nach der Ausbildung? Klavier- und Cembalobauermeister, Orgel- und Harmoniumbauermeister, Geigenbauermeister, Handzuginstrumentenmachermeister, Holzblasinstrumentenmachermeister, Zupfinstrumentenmachermeister, Metallblasinstrumentenmachermeister, Techniker-Holztechnik, Restaurator im Handwerk, Gestalter im Handwerk +++ Studiengänge/-abschlüsse? Kirchenmusik, Diplom-Holzwirt, Diplom-Restaurator Musikinstrumente, Diplom-Restaurator Holzobjekte,
Diplom-Musikinstrumentenbauer +++ Karrierewege? Fach- und Führungskraft in Betrieben des Musikinstrumentenhandwerks, Gründung eines eigenen Unternehmens +++ WWW? www.biv-musikinstrumente.de | www.musikinstrumente.org
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Beruf & Karriere
Katja Hausmanns
Fotografin
„
Heutzutage muss ein Fotograf nicht nur das Handwerk beherrschen,
sondern sich mit Bildbearbeitungs- und Grafikprogrammen auseinander setzen. Oft macht ein Fotograf die Arbeit einer Werbeagentur
gleich mit. Mein Tipp: Flexibel sein!
“
Den Moment erkennen.
Fotograf/in
Auf den Auslöser drücken und diese eine
Szene für immer festhalten. Im Foto. Der
Beruf des Fotografen setzt eine gute
Beobachtungsgabe für die Motivsuche voraus.
Ob in der Natur, Situationen im Café oder
Menschen bei der Arbeit. Dazu kommt ein
großes Maß an Flexibilität, Einfühlungsvermögen, Sensibilität und (körperlicher)
Belastbarkeit. Auch die gedankliche Verbindung von Form und Farbe ist ein wichtiges
Element in der Fotografie. Interesse an
Technik und die Eigenschaft auf Kundenwünsche einzugehen sollten selbstverständlich sein. Fotografie ist Kunst und Technik
zugleich. Sie verbindet Freude und Trauer,
zeigt Emotionen und Distanz. Fotografie
ermöglicht neue Blickwinkel. In Nischen
schauen; Unebenheiten erkennen oder die
reine Perfektion erleben. Fotografen lenken
den Blick des Betrachters auf das Wesentliche. Sie arbeiten in Ateliers, präsentieren
Ausstellungen, werden zu Paparazzi oder souveränen Berichterstattern. Sie sind der
Porträtfotograf, Werbefotograf, Bildreporter,
Luftbildfotograf, Foto-Designer oder Astrofotograf. Die Möglichkeiten sind vielfältig,
die Fehlerquelle ebenso. Denn eine wichtige
Rolle spielen u. a. auch Objektiv, Blende,
Belichtung, das Stativ, Lichtberechnung und
Reflexion. Eine Welt für sich.
www.cvphoto.de
Profil
Fotograf/in +++ Was du brauchst? Kreativität, gutes räumliches Vorstellungsvermögen, rhetorisches Geschick,
sicheres Auftreten, perfektionistische Veranlagung, Interesse an Technik, Chemie und Physik, Improvisationstalent, künstlerische Begabung, Farbensinn +++ Wer bildet aus? Fotoateliers, Betriebe des grafischen Gewerbes, Institute und
Forschungseinrichtungen mit betriebsinternen Fotografieabteilungen, Ämter (Bundeskriminalamt, Denkmalschutz …) +++
Nach der Ausbildung? Fotografenmeister, Fototechniker, Gestalter Design und visuelle Kommunikation, Medienfachwirt
+++
Studiengänge? Fotografie, Foto-/Filmdesign, Medientechnik, Design- und Unternehmensführung
+++
Karrierewege? Selbstständigkeit, freier Fotograf +++ WWW? www.cvphoto.de
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Beruf & Karriere
Die Kreativen
Mediengestalter/in für
Digital- und Printmedien
Das Handwerk geht auch im Informationszeitalter neue Wege und
einer dieser „Wege“ ist der Mediengestalter für Digital- und
Printmedien. Der relativ junge Beruf kombiniert handwerkliches
Geschick mit den Anforderungen der modernen Medienproduktion. Oft
arbeiten Mediengestalter in einem sehr kreativen Umfeld, wie z. B. in
Druckereien, Werbe- und Multimediaagenturen, in Verlagen oder bei
Herstellern von Online- und Offlinemedien. Deshalb wird auch von den
Mediengestaltern ein kreatives und gestalterisches Talent erwartet,
zugleich aber auch eine technische Begabung und ausreichende
Computerkenntnisse. Denn am Rechner werden Text, Bild und Grafik
oder bewegte Bilder und Audiodaten für multimediale Produkte und
Präsentationen bearbeitet. Die vielseitigen Aufgaben werden in die
Bereiche Medienberatung, -design, -operating und –technik spezialisiert.
www.agh-online.de
Torben Thorn
„
Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft
Grafischer Handwerksbetriebe
Universeller Ausbildungsberuf. Der Mediengestalter für Digitalund Printmedien ist in der Druck- und Medienbranche der universelle Beruf, der für Aufbereitung und Gestaltung von Informationen für
Print- und Digitalmedienprodukte verantwortlich zeichnet. Der Beruf
ist modern, zukunftsorientiert und kreativ. Allerdings ist die
Kreativität mit Bodenhaftung verbunden. Mediengestalter/innen –
über 50 Prozent der Auszubildenden sind Frauen – arbeiten in
Unternehmen der Informationsverarbeitung. Dies sind gleichermaßen handwerkliche Vorstufen- und Druckunternehmen. Das
Ausbildungskonzept ist branchenübergreifend und modular ausgelegt. Danach können Ausbildungsinhalte entsprechend den individuellen Anforderungen des Ausbildungsbetriebes ausgewählt werden. Die Anforderungen im Überblick: Freude am Umgang mit
Computern, Kreativität, Spaß am Gestalten, gutes Seh- und Farbunterscheidungsvermögen, gute Rechtschreibkenntnisse, Kommunikationsfähigkeit, technisches Verständnis, Interesse an aktuellen
gesellschaftlichen Trends sowie an ästhetischen und technischen
Prinzipien der Informationsdarstellung. Umfangreiche Infos zum
Beruf findet man unter: www.bvdm-online.de und www.zfamedien.de.
Profil
Mediengestalter/in für Digital- und Printmedien +++ Vielfältige Möglichkeiten? Der Beruf wird
in den Fachrichtungen Medienberatung, Mediendesign, Medienoperating oder Medientechnik ausgebildet +++ Was du
brauchst? Interesse an visuellen Medien, Kreativität, gestalterisches Talent, technisches Verständnis, Kenntnisse in der
Datenverarbeitung +++ Wer bildet aus? Unternehmen der Medien- und Kommunikationsbranche, Werbeagenturen,
Verlage, Verlagsdruckereien, Repro- oder Rundfunkanstalten +++ Nach der Ausbildung? Techniker – Druck- und
Medientechnik +++ Studiengänge? Druck- und Medientechnik, Drucktechnik, Medien-Design +++ Karrierewege?
Fach- und Führungskraft in einem Unternehmen der Informationsverarbeitung oder Kommunikationsproduktherstellung,
Gründer eines eigenen Betriebes (z.B. Satzstudio, Reproduktionsbetrieb, Betrieb für elektronische Bildbearbeitung) +++
WWW? www.agh-online.de, www.zfamedien.de, www.bvdm-online.de
“
Sie steckt im Briefkasten, nervt zwischen Spielfilmen, plärrt aus dem
Radio, klebt an Trainer-Hemdkragen, hängt in jeder U-Bahnhaltestelle,
füllt ganze Zeitungsseiten und glitzert von Häuserwänden. Sie zeigt
Muskeln, viel Haut und noch mehr Bein, erzählt uns welche
Versuchung die zarteste ist und welches Waschmittel nicht nur weiß,
sondern rein wäscht. Ihre Lieblinge sind die 15- bis 45-Jährigen, weil
die angeblich über das meiste Geld verfügen: Werbung. Sie verfolgt
uns auf Schritt und Tritt. Anhänglich und aufdringlich, aber wichtig.
Und dafür mitverantwortlich ist der Schilder- und Lichtreklameher-
steller. Zu seinen Aufgaben gehört die Gestaltung, das Bemalen und
Beschriften verschiedenster Werbeträger, die Kundenberatung ebenso
wie die Erstellung von Entwürfen, aber auch die Anfertigung ganzer
Werbeanlagen, bis hin zur Montage. Wenn also Leuchtreklamen für den
Einzelhandel oder eine Diskothek erstellt und montiert oder
Werbebanden für Fußballplätze entwickelt und produziert werden, ist
der Schilder- und Lichtreklamehersteller gefragt.
www.werbetechniker.de
Grell, bunt und
richtig auffallend
Schilder- und Lichtreklamehersteller/in
Profil
Schilder- und Lichtreklamehersteller/in +++
Was du brauchst? Kreativität, Farbsehtüchtigkeit,
Schwindelfreiheit, Einfallsreichtum für visuelle Effekte, zeichnerisches Talent +++ Wer bildet aus? Werbeateliers,
Druckereien, Montagebetriebe für Lichtreklame, handwerkliche Schilderwerkstätten, Ausstellungs- und Kongressveranstalter
+++ Nach der Ausbildung? Schilder- u. Lichtreklameherstellermeister, Kommunikationswirt, Gestalter - Werbe- und
Mediengestaltung, Gestalter - Design und visuelle Kommunikation +++ Studiengänge? Design, Visuelle Kommunikation,
Kommunikationsdesign +++ Karrierewege? Führungskraft in Firmen der Werbetechnik, Werkstattleiter, Abteilungsleiter,
Gründer eines Betriebes im Schilder- und Lichtreklameherstellerhandwerk +++ WWW? www.werbetechniker.de
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Beruf & Karriere
Die Fachkraft für Veranstaltungstechnik
stellt Beschallungs-, Beleuchtungs- und
Projektionsanlagen auf, sie kennt sich mit
den rechtlichen Rahmenbedingungen zur
Nutzung von Musik auf öffentlichen Veranstaltungen aus, entwickelt Konzepte für
Messen, Kongresszentren, Theater und Film,
bedient während eines Konzertes Nebelmaschinen, Beleuchtungs- oder Tonanlagen,
arbeitet in der Messe-, Kongress- und
Unterhaltungsbranche oder bei Messeveranstaltern, in Theatern und Konzerthäusern
sowie bei Filmproduktionsfirmen und selbstverständlich bei Veranstaltungsagenturen.
Adrenalin pur. Ständig muss improvisiert,
organisiert und kommuniziert werden. Und
dafür brauchen die angehenden Fachkräfte für
Veranstaltungstechnik vor allem zwei Dinge:
starke Nerven und ein großes Bündel
Organisationstalent. Denn, wenn es heißt
‚Bühne frei und Vorhang auf’, muss auf
Knopfdruck alles passen.
www.idkv.de
www.aim-mia.de
Vorhang auf und Bühne frei.
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
Profil
Fachkraft für Veranstaltungstechnik +++ Was du brauchst? Interesse an Technik, hervorragendes
Organisationstalent, Fähigkeit, unter Hochdruck den Überblick zu bewahren, räumliches Vorstellungsvermögen, zeichnerisches Talent, Teamfähigkeit, praktisches Geschick +++ Wer bildet aus? Messeveranstalter, Theater, Filmproduktionsfirmen, Veranstaltungsagenturen, Werbeagenturen
+++
Nach der Ausbildung? Meister für Veranstaltungstechnik,
Techniker – Elektrotechnik, Requisiteur +++ Studiengänge? Elektrotechnik - Licht-, Beleuchtungstechnik, Theater- und
Veranstaltungstechnik +++ Karrierewege? Leiter kleiner bis mittlerer Organisationseinheiten, selbstständiger Unternehmer, z. B. mit einer Event-Agentur, einem Betrieb für Messebau, im Objekt- und Ladenbau +++ WWW? www.idkv.de
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Beruf & Karriere
Musik&
Medien
www.biv-musikinstrumente.de
Klavier- und Cembalobauer/in
Orgel- und Harmoniumbauer/in
Geigenbauer/in
Handzuginstrumentenmacher/in
Holzblasinstrumentenmacher/in
Zupfinstrumentenmacher/in
Metallblasinstrumentenmacher/in
www.agh-online.de
www.bvdm-online.de
www.drucker-werden.de
www.zfamedien.de
Drucker/in
Mediengestalter/in für
Digital- und Printmedien
www.buchbindehandwerk.de
Buchbinder/in
www.idkv.de
www.aim-mia.de
Fachkraft für Veranstaltungstechnik
www.werbetechniker.de
Schilder- und Lichtreklamehersteller/in
www.cvphoto.de
Fotograf/in
www.handfest-online.de
www.berufenet.de
www.zdh.de
www.bibb.de
Infos zu diesen und vielen anderen
Berufen des Handwerks.
Endlich
Endlich 18!
18! Und
Und jetzt?
JEtzt?
Heiß ersehnt, der 18. Geburtstag – nun bist du volljährig.
Du hast nun alle Rechte, aber auch alle Pflichten, die erwachsene
Menschen in einer Gesellschaft haben. Wichtige Veränderungen, die
für dich ab jetzt gelten:
Arbeitszeiten
Du kannst nun länger als 40 Stunden pro
Woche arbeiten, ebenso am Samstag und
Sonntag. Das Jugendarbeitsschutzgesetz gilt
für dich nicht mehr. Auch Schicht- und
Akkordarbeit ist erlaubt.
Geschäftsfähigkeit
Du kannst Kauf-, Miet- und Kreditverträge
abschließen und alle Rechtsgeschäfte selbst
tätigen, egal wie hoch das Risiko ist. Das
bedeutet aber auch, dass du alle Verpflichtungen, die du damit eingehst, allein erfüllen und
alle Rechnungen selbst bezahlen musst.
Kindergeld
Nach deinem 18. Geburtstag können deine
Eltern unter bestimmten Voraussetzungen
noch bis zu deinem 27. Lebensjahr Kindergeld
vom Staat bekommen. Dazu müssen sie einen
Antrag stellen. Voraussetzung ist z. B., dass du
in Ausbildung oder im Studium bzw. auf
Arbeitsplatz- oder Ausbildungsplatzsuche bist
oder ein freiwilliges soziales/ökologisches Jahr
machst.
Prozessfähigkeit
Du kannst Leute verklagen, denn du hast jetzt
das Recht, Gerichtsprozesse selbst oder durch
einen selbstbestellten Vertreter (Anwalt) wirksam vor- und entgegenzunehmen. Du musst
allerdings auch persönlich vor Gericht, wenn
dich jemand verklagt.
Schadensersatzpflicht
Da du jetzt für alle angerichteten Schäden voll
verantwortlich bist, kannst du für diese Schäden auch zivilrechtlich belangt werden, d.h.
du bist voll deliktfähig.
Schule
Zeugnisse gehen direkt an dich, alle Rechtsbehelfe werden von dir unterschrieben – inklusive Entschuldigungen. Prüfungsentscheide
der Schule kannst du nun selbst anfechten.
Auch mit 18 musst du dich an die Schulordnung halten. Die Vollzeitschulpflicht gilt für
dich nicht mehr, aber immer noch die
Berufsschulpflicht oder Teilzeitschulpflicht.
Die Schulform kannst du selbst wählen.
Strafrechtliche
Verantwortung
Mit 18 Jahren bist du allein für dein Handeln
verantwortlich und voll strafmündig. Bis zum
21. Lebensjahr kann der Richter entscheiden,
ob deine Straftat nach dem Jugendstrafrecht
oder nach dem Erwachsenenstrafrecht behan-
delt wird. Das hängt von der Art der Straftat
und deinem persönlichen Reifegrad ab.
Unterhaltsansprüche
Wenn du noch in der Schul- oder Berufsausbildung bist, steht dir auch mit 18 weiterhin
Unterhalt von deinen Eltern zu – zumindest
solange, bis du eine angemessene Ausbildung
abgeschlossen hast. Das gilt jedoch nur für
deine erste Ausbildung!
Wehrpflicht
Als Mann zwischen 18 und 45 Jahren bist du
wehrpflichtig. Mit etwa 17 1/2 Jahren wirst du
beim Kreiswehrersatzamt erfasst und zur Musterung einberufen. Bis zu deinem 23. Lebensjahr kannst du dann zum Grundwehr- und Zivildienst einberufen werden. Wenn du schwerbehindert oder (vom Arzt attestiert) untauglich bist bzw. wenn zwei deiner Brüder bereits
Wehrdienst geleistet haben, kannst du dich
von der Wehrpflicht befreien lassen.
Zivildienst
Laut Gesetz darf niemand gegen sein Gewissen
„zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen
werden“. Stattdessen kannst du einen waffenlosen Ersatzdienst machen. Diesen Zivildienst
kannst du auch im Ausland leisten.
Das Schülerportal für soziale Sicherung und private Vorsorge unter www.safety1st.de
Mehr wissen über
• soziale Sicherung in Deutschland
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• Berufsstart
Mit ausführlichem Lexikon, aktuellen
Themenspecials, Schaubildern, Cartoons,
Videos, einem interaktiven Rentensimulator
und jeder Menge Hintergrundinfos.
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Arbeiten im Ausland
Handwerk
Vom Tellerwäscher zum
Millionär, von Brad Pitt zu
Angelina Jolie. Vieles ist
möglich, im Land der großen
Seen und glitzernden
Metropolen, der religiösen
Fundamentalisten und radikalen Freigeister. Doch wie
leben und arbeiten die
Amerikaner eigentlich
wirklich jenseits von
Hollywood und Halloween?
Teil 2
Text: Stefan Rensch | Fotos: Katja Früh
Ausland gefällig?
www.sprungbrett-ins-ausland.de
www.sequa.de
www.invent.org
www.europass-info.de
Malen
nach dem
Erdbeben
...die nächste Station ist San Francisco, die
wahrscheinlich europäischste Stadt Amerikas.
In den 70ern war San Francisco eine Hochburg
der Hippie-Bewegung und noch heute sieht
man in einigen Gegenden die alternative Kultur
mit den langen Haaren und bunten Batik-Kleidern durch die Gassen schlendern. Mittlerweile
hat sich jedoch das Stadtbild ein wenig verändert, die Online-Welt ist hier zu Hause, das
Silicon Valley. Die schönen Fassaden der Stadt
werden aber auch hier noch ohne virtuellen
Schnickschnack und ganz traditionell mit Pinsel und Farbeimer instand gehalten. Wir treffen
David Guerrieri (46), der gerade mit seinen
Mitarbeitern das San Remo Hotel in kalifornisches sonnenaufgangsgelb streicht. Das kleine
Hotel, in der Nähe des touristischen Zentrums
am Fishermans Wharf gelegen, wurde 1906
kurz nach dem großen Erdbeben gebaut und
hat seither mehrere Erschütterungen nahezu
unbeschadet überstanden. Dies liegt nicht zuletzt an der Holzkonstruktion, die bei Erderschütterungen mitschwingt und ausgleichend
auf die Statik wirkt. David Guerrieri arbeitet
am liebsten an historischen Gebäuden, an
Häusern mit Geschichte, über die sich etwas
erzählen lässt. „Nach dem zweiten großen
Erdbeben 1989 haben wir auch das Vesuvio neu
gestrichen, die Kneipe, in der die Beat-Poeten
William Burroughs und Jack Kerouac abhingen.“ Mit insgesamt 16 Malern und Anstreichern ist der mittelständische Betrieb aber
auch schon mal mit den ganz großen Gebäuden in der Innenstadt beschäftigt. „Da hängen
wir dann manchmal in 100 Meter Höhe, wir
sind verrückt und wir haben Spaß!“ Kein so
großer Spaß sind für David Guerrieri die Touristen-Attraktionen der Stadt, die kennt er inund auswendig, die Golden Gate Bridge oder
die Gefängnisinsel Alcatraz, die heute nur noch
ein Museum ist und deren Zellen und Toiletten
in japanisches Blitzlichtgewitter getränkt werden. Wenn er Spaß haben möchte, fährt er mit
seinem Kompagnon Vicente Aquala nach Mexiko und braust mit Quad-Bikes durch holprige
Landschaften. Nur kommt er momentan nicht
mehr so oft dazu, da die Konjunktur und eben
auch das Handwerk in den USA boomt: „Es ist
das beste Jahr, das wir jemals hatten.“ Für
einen freundlichen Plausch hat David Guerrieri
allerdings immer Zeit und wenn Touristen ihn
nach einer netten Frühstücksmöglichkeit fragen, dann führt er sie bisweilen persönlich zu
dem seiner Meinung nach besten Café, das ist
Ehrensache und das ist insbesondere amerikanische Freundlichkeit.
„Es ist das
beste Jahr,
das wir jemals
hatten.“
Maler und Lackierer – Gestalten mit Farben +++ Was du brauchst?
Fingerfertigkeit, räumliches und visuelles Vorstellungsvermögen, natürliches Farbempfinden
+++ Wer bildet aus? Maler- und Lackierbetriebe, Tapetenklebereien, Stuckateurgewerbe,
Gipsereien und Verputzereien +++ Nach der Ausbildung? Maler- und Lackierermeister,
Techniker Farb- und Lacktechnik, Technischer Fachwirt – Farbe, Restaurator im Malerhandwerk, Gestalter im Handwerk, Meisterdesigner +++ Studiengänge? Innenarchitektur, Farben, Lacke, Kunststoffe +++ Karrierewege? Fach- und Führungskraft in Betrieben des Malerund Lackiererhandwerks, Gründung eines eigenen Unternehmens +++ WWW? www.farbe.de
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30
Arbeiten im Ausland
Ann-Sophie
Mutter
Auch Roland Feller (54) hat diese Freundlichkeit verinnerlicht, seit er vor über 30 Jahren in
die USA ausgewandert ist. Der gebürtige
Schweizer hat sich recht schnell mit der neuen
Mentalität angefreundet und zählt heute zu
den bekanntesten Geigenbauern in Kalifornien. Dreineinhalb Jahre hat er in Mittenwald,
dem deutschen Zentrum der Geigenbaukunst
sein Handwerk erlernt und sich dann irgendwann gedacht: „Jetzt will ich mal was anderes
sehen.“ Warum also nicht Amerika, das Land
der so oft zitierten unbegrenzten Möglichkeiten. Etwas außerhalb liegt seine Werkstatt, in
einem Stadtteil, der auf den ersten Blick nicht
unbedingt zu den sichersten Gegenden der
beschaulichen Gemeinde zählen dürfte. Die
Eingangstür ist dann auch mit dicken Stahlstreben geschützt, die nach mehrmaligem Klingeln mit einem schrillen Unterton aufgedrückt
werden kann. Ein schmaler Gang führt in die
„Mit 12 Jahren
habe ich mich
entschlossen
Geigenbauer
zu werden.“
Geigenbauer – Klangkörper erschaffen und reparieren +++ Was du
brauchst? Holzkenntnisse, musikalisches/akustisches Gehör, Präzisionsliebe +++ Wer bildet
aus? Musikinstrumenten-Werkstätten, Restaurierungswerkstätten, Berufsfachschule in Mittenwald, Musikinstrumentenbau, z.B. Geigen- oder Streichinstrumentenbauwerkstätten +++ Nach
der Ausbildung? Geigenbauermeister, Techniker-Holztechnik, Restaurator im Handwerk, Gestalter
im Handwerk +++ Studiengänge? Musikinstrumentenrestauration oder Musikinstrumentenbau
+++ Karrierewege? Fach- und Führungskraft in Betrieben des Musikinstrumentenhandwerks,
Gründung eines eigenen Unternehmens +++ WWW? www.geigenbauerverband.org, www.musikinstrumente.org, www.biv-musikinstrumente.de
erste Etage und durch eine weitere Tür gelangen wir in die kleine Werkstatt mit Büro und
Proberaum. Zu Dutzenden liegen, stehen und
hängen sie aufgereiht in den Gängen und an
den Wänden, die Instrumente, mit denen so
klassisch musiziert wird. Mit 9 Jahren hat
Roland Feller angefangen Cello zu spielen, das
Musikalische lag in der Familie, die Mutter
spielte auch Cello. Doch das Musizieren war es
gar nicht, was den jungen Roland Feller so faszinierte, vielmehr interessierte er sich für die
Dinge, die sein Vater im heimeigenen Keller
immer so machte, wenn er mal freie Zeit hatte.
Der Vater hatte unter Tage eine kleine Werkstatt, da wurde viel mit Holz gearbeitet, überall lagen Späne herum und der Leimgeruch
blieb auch noch Stunden später in den Nasenflügeln präsent. „Mit 12 Jahren habe ich
mich entschlossen, Geigenbauer zu werden.“
Heute ist Roland Feller mehr damit beschäftigt, Geigen, Bratschen und Cellos den letzten
Schliff zu geben, damit sich die Orchestermusiker, Solisten und Schüler mit ihrem jeweiligen Instrument wohl fühlen. Und dann und
wann passiert es auch schon mal, dass so illustre Personen wie Ann-Sophie Mutter oder
Nigel Kennedy vorbeischauen, um kleine
Fehler an ihren Instrumenten beseitigen zu
lassen. „Selbst ein Instrument zu spielen“,
sagt Roland Feller „ist zwar für einen
Geigenbauer nicht notwendig, aber man sollte
schon ein Gehör dafür haben und deshalb
waren meine besten Schüler auch gleichzeitig
Musiker.“
Damen
und Herren
Das kleine Casino am Rand der Wüste war nur
ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns in
Las Vegas erwartet. Alles, was man über diese
Stadt jemals gelesen hat, stimmt. Die Metropole der Leuchtreklamen und Spielautomaten
kennt keine Stille, alles ist in Bewegung, von
überall reisen die Menschen an, in der
Hoffnung, den großen Gewinn einzustreichen.
Die Hotels werden mit einem MilliardenBudget in Rekordzeit hochgezogen und jedes
versucht die anderen an Größe und Prunk zu
übertrumpfen. Die einen bauen Venedig nach,
die anderen New York und den Eifelturm gibt
es hier natürlich auch. Für Dawyo Thompson
(35) ist das alles ganz normal, schließlich lebt
und arbeitet er hier, in seinem eigenen Friseursalon mit sieben Angestellten. Und die
Kundschaft ist ebenso gemischt, wie es die
Gäste in den Fantasia-Herbergen sind: „Hier
kommen eigentlich alle hin, Manager, Freaks,
Reporter, Stripper oder der Tankwart von
nebenan.“ 30 bis 35 Dollar kostet ein normaler Haarschnitt, Frauen und Männer zahlen das
gleiche, denn: „Sonst könnte ich wegen Diskriminierung angeklagt werden. Das ist kein
Scherz.“ Dabei scherzt Dawyo gerne mal, ist er
doch in seiner Freizeit stand-up comedian,
was aber nicht ganz so gut läuft wie der Salon.
„Na ja, es kommt schon mal vor, dass die
Leute Flaschen auf die Bühne schmeißen.“
Und was macht er dann? „Bücken.“
Als Friseur, sagt Dawyo, arbeite ich 50 bis 60
Stunden die Woche, es gibt eine Schule, in der
man das Handwerk lernt, denn anders als in
Deutschland bilden Friseure in Amerika nicht
selbst aus. Für Dawyo ist der Job eine Erfüllung
und am allermeisten gefällt ihm: „Nun, das
Geld und die Frauen. Es ist manchmal wie eine
Show, ein großer Auftritt.“ In naher Zukunft
aber würde er gerne auswandern, nach Australien, und dabei runzelt er seine Stirn in unwegsame Landschaften und wird ein einziges
Mal ein wenig ernst: „Wegen Bush.“
„Frauen und
Männer zahlen
das gleiche
sonst könnte
ich wegen
Diskriminierung
angeklagt
werden.“
Friseur – Schön und gut
+++ Was du brauchst? Gespür für Mode und aktuelle
Trends, Kreativität, freundliches Auftreten, soziale Kompetenz, Sinn für Form und Farbe,
Fingerspitzengefühl, Spaß am Umgang mit Menschen +++ Wer bildet aus? Fachbetriebe
des Friseurhandwerks
+++
Nach der Ausbildung? Friseurmeister, Meisterassistent
Kosmetik, Friseur-Kosmetiker, Maskenbildner, Studiofriseur +++ Studiengänge? DesignMaskenbild +++ Karrierewege? Fachberater, Geschäftsführer, selbstständiger Unternehmer
+++ WWW? www.friseurhandwerk.de
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Karriere
Wer ist schon Bob Marley?
Ein Reggae-Musiker bringt
Farbe ins Leben
Text: Stefan Rensch
Ein Café mitten in Bilk, fernab der Mode- und GlitterStadtteile, für die Düsseldorf so berühmt ist. Ein Ort, in
dem die alternative Kultur ihre Plätze und ihre Lücken
sucht, in dem es für hiesige Verhältnisse noch relativ
günstig ist, wo niemand schräg angeschaut wird, weil er
einen Ring in der Nase trägt oder die Handtasche nicht
von Gucci ist. Warten auf einen Musiker, der noch nicht
berühmt ist, der eine Lehre als Maler und Lackierer
macht, der den ersten Termin „verschwitzt“ hat,
was, wie er sagt, so gar nicht seine Art ist. Die Tür
geht auf, Menschen kommen und gehen, aus den
Boxen musiziert irgendeine Rockband und der
Milchkaffee verliert seine Schaumkrone. Das örtliche
Stadtmagazin wird lustlos hin- und hergeblättert
und dann ein vorsichtiges „Hallo“.
Florian Bläser (25) steckt noch in der
Arbeitskluft, hier und da ein paar Farbtupfer, die ungestümen Haare unter einer
Mütze verstaut, aber die Freundlichkeit
gleich mitgebracht. Er trägt ein Deutschland-Trikot, er ist eigentlich gar kein
Fußballfan, er trägt es einfach, weil es
gerade zur Hand war, weil er sich noch
schnell was Sauberes überziehen wollte.
„Sport ist eigentlich nicht so mein Ding.“
Mehr sein Ding ist die Malerei, das kreative
Gestalten mit Farben, das war schon immer
so, da fühlt er sich wohl. Im letzten Ausbildungsjahr ist er, eigentlich schon etwas
zu alt, aber das hat auch seine Gründe.
Denn er hat schon eine Ausbildung absolviert, als Gestaltungstechnischer-Assistent,
aber nach anderthalb Jahren Jobsuche auf
dem angespannten Arbeitsmarkt hat er
seine beruflichen Pläne noch einmal umgeschmissen. Mit 17 hatte Florian Bläser
bereits eine Ausbildung zum Maler und
Lackierer begonnen und dann abgebrochen,
denn in dem Betrieb hat es so gar nicht
gepasst, das kann schon mal passieren. Jetzt
ist alles anders, bei der Rainer Becker
Malwerkstätte und da kommt Florian Bläser
beim Erzählen schon fast ins Schwärmen:
„Der Betrieb ist wesentlich kreativer und die
Mitarbeiter sind sehr zugänglich. Menschlichkeit wird da großgeschrieben. Natürlich
ist das auch immer ein Geben und ein
Nehmen, aber wenn man engagiert ist, dann
wird das auch honoriert.“
Talent und Begabtenförderung Um kurz
nach Fünf nimmt Florian Bläser morgens den
ersten Bus von Ratingen aus, um pünktlich
um 7.00 Uhr an der Arbeitsstätte zu sein,
„das ist nun mal der Preis“, sagt er, „um bei
einer guten Firma zu sein.“ Und die konzentriert sich auf ganzheitliche Projekte für den
privaten Wohnungsbau und dort insbesondere auf große Anwesen und Villen aller Art.
Das bedeutet auch edle Gestaltung und
Verarbeitung im Sinne der Kundenwünsche.
Die Handwerksleistungen reichen von
Lasuren, Marmorierung, Sandsteinmalerei bis
hin zu Vergoldung, Fresko, Schablonen- und
Seccomalerei. Florian Bläser arbeitet am
liebsten mit der Sgrafitto-Technik. Dabei
wird zunächst der Putz aufgezogen und nach
der Trocknungsphase werden mit diversen
Kratzwerkzeugen Muster und Formen reingeritzt. Dabei kommt ihm zugute, dass er seit
12 Jahren malt, überwiegend mit Acryl, dass
er ein Gefühl für Farben und Formen hat.
„Ich würde das nicht unbedingt als Kunst
bezeichnen, was ich da mache, andere viel-
leicht schon.“ Sein Talent aber hat ihm
einen Platz bei der Begabtenförderung
gesichert, von über 150 Malern und
Lackierern wurden 15 ausgesucht, die zu
einem überbetrieblichen Lehrgang eingeladen wurden. Ein Vorteil, wenn er später den
Meister und sich vielleicht selbstständig
machen wird, wenn er das Handwerk mit der
Kunst verbindet und zum Beispiel größere
Wandmalereien anbieten möchte. „Selbst
wenn ich mit dem Meister in der Tasche als
Geselle arbeiten sollte, habe ich auf dem
überlaufenen Arbeitsmarkt damit bessere
Chancen. Ein Freund von mir hat Abitur,
danach studiert und arbeitet heute in einer
Konservenfabrik.“
Musik und Harmonie Neben der Malerei
hat Florian Bläser noch ein weiteres kreatives Hobby: die Musik. Blickt man auf die
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Service
langen Dreadlocks, die nach jedem Waschen
eine mehrstündige Pflege in Anspruch nehmen, dann drängt sich die musikalische
Richtung förmlich auf: Reggae. Sänger und
„Selbst wenn ich
mit dem Meister
in der Tasche als
Geselle arbeiten
sollte, habe ich
auf dem überlaufenen
Arbeitsmarkt
damit bessere
Chancen. Ein
Freund von mir
hat Abitur,
danach studiert
und arbeitet
heute in einer
Konservenfabrik.“
Interview mit Gerhard Blessing (58), Dipl. Maler- und
Lackierermeister und Leiter des Berufsbildungs- &
Technologiezentrums Farbe • Gestaltung • Bautenschutz der
Maler- und Lackiererinnung Düsseldorf (BTZ)
Welche Angebote hält die Innung für Interessierte bereit? Kurz
zusammengefasst die Betriebsassistentenausbildung, den Erwerb der
Fachoberschulreife während der Ausbildung, die Begabtenförderung
wie auch ausbildungsbegleitende Hilfen, Betriebspraktika, Trainingsprogramme und eine (Ausbildungs-)Abbruchprävention.
Auf welche Qualifikationen legen Ausbilder bei Bewerbern besonderen Wert? Zunächst mal Pünktlichkeit, Fleiß, Belastbarkeit und
Durchhaltevermögen, aber auch Flexibilität, Engagement für den
Beruf und einen guten Schulabschluss.
IMPRESSUM
Welche Tipps würden Sie Berufseinsteigern geben? Alles Wichtige
über den Beruf in Erfahrung zu bringen, Praktika zu absolvieren und
die Neigungen zu überprüfen. Außerdem sollten sich die Bewerber
frühzeitig um die Ausbildungsplatzsuche und dann um den Ausbildungsvertragsabschluss kümmern. Und natürlich die Angebotspalette
der Dienstleistungen des BTZ wahrnehmen.
Herausgeber:
Deutscher Handwerkskammertag
Mohrenstr. 20/21
10117 Berlin
Redaktion:
Westdeutscher Handwerkskammertag
Sternwartstr. 27-29
40223 Düsseldorf
Reiner Nolten (V.i.S.d.P.)
Chefredakteur:
Rolf Göbels
Redakteure:
Stefan Rensch, Monika Wesseling, Carsten Forg
Gitarrist bei den „Iriedgees“ ist er, eine noch
weitgehend unbekannte, da junge Band, die
sich jamaikanischer Wurzeln annimmt und
das rhythmusbetonte Gefühl einer friedlichen
Welt transportiert. „Reggae bedeutet für
mich, eine gute Zeit mit meinen Jungs zu
verbringen, gemeinsam etwas zu machen und
eine gewisse Harmonie zu erreichen. Man
lernt immer wieder neue Leute kennen, die
ein ähnliches Gefühl produzieren, in einem
Umfeld, in dem sich niemand anfeindet.“
Begonnen hat die musikalische Entdeckungsreise am Lagerfeuer, „wie das so ist“, mit 14
am See, mit Freunden und Wandergitarre, ein
bisschen „Stairway to heaven“ und dann die
erste gemeinsame Band. Zunächst an klassischer Rockmusik orientiert, an Pearl Jam und
so, aber das war es dann irgendwann doch
nicht so ganz und jetzt also Reggae.
Inhaltlich geht es weniger um radikale
Aussagen, auch wenig Politisches wird thematisiert, „da wird man oft missverstanden“,
überwiegend geht es um: Frauen. Und die
dürften dem großen wie auch schlanken
Florian Bläser gerne in die kugelbraunen
Augen blicken und ein wenig träumen.
Wie sehen Sie in naher Zukunft die beruflichen Perspektiven im
Maler- und Lackiererhandwerk? Die neue Ausbildungsordnung hat
mit seiner projektbezogenen und kundenorientierten Aufgabenstellung einen modernen und zukunftsweisenden Ausbildungsberuf
geschaffen, der auch weiterhin im Handwerk einen hohen Stellenwert
behält. Die konjunkturell ansteigende Wirtschaftslage wird sich nachhaltig für das Maler- und Lackiererhandwerk positiv darstellen.
Worauf wird bei der Begabtenförderung Wert gelegt? Auf
Teamfähigkeit und Kreativität und die Fähigkeit, Verantwortung zu
übernehmen. Ziele sind auch, die Multiplikatoren für die nächsten
Ausbildungsgenerationen zu schaffen und die Attraktivität in der
Ausbildung zu erhöhen.
Was ist Ihnen bei Florian Bläser besonders aufgefallen? Er gehört
für mich zu dem Kreis der Auszubildenden, die ihre Fähigkeiten und
Visionen ausschöpfen und erarbeiten. Er wird die vor ihm liegende
Gesellenprüfung ordentlich absolvieren. Ich hoffe, dass er dem Malerund Lackiererhandwerk erhalten bleibt und mit seinem erworbenen
Können mit dazu beiträgt, „Farbe“ in unseren Alltag zu bringen.
Mitarbeiter(-innen) dieser Ausgabe:
Clemens Urbanek, Carsten Haack,
Gerd Kistenfeger, Jörg Hamann, Klaus-Dieter Schulz,
Andreas Fischer, Katja Früh, Katharina Meyer
Anzeigen & Vertrieb:
for mat medienagentur + verlag gmbh
0211/55 80 255
[email protected]
Gestaltung und Lithografie:
for mat medienagentur + verlag gmbh
Markus Kossack
Druck:
VVA Düsseldorf
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)
www.farbe.de | www.btz-maler-duesseldorf.de
Auflage:
104.850
Abonnement:
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.
Erscheinung: sechsmal jährlich
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,
nur mit vorheriger Genehmigung der Redaktion.
Papier: Recyclingpapier
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:
www.photocase.com
Die Sonnenbrille ist das trendige Accessoire für den
Sommer. Doch viel wichtiger als das stylische
Aussehen ist die Schutzfunktion der Brille vor zu
intensiver Sonneneinstrahlung.
Sonnenbrillen –
der coole Schutz
für die Augen
Gefährliche Sonnenstrahlung
Sonnenlicht ist gesund und lebenswichtig,
aber auch gefährlich: Zu intensive
Sonnenstrahlung führt zum bekannten
Sonnenbrand. Zuviel Sonne kann sprichwörtlich auch „ins Auge gehen“. Denn sowohl
Binde- als auch Hornhaut können einen
Sonnenbrand bekommen. Die Folgen sind
meist schmerzhafte Entzündungen, die in
extremen Ausnahmefällen sogar zu dauerhafter Blindheit führen können. Deswegen sollte
man niemals mit bloßem Auge direkt in die
Sonne gucken.
Nicht ohne meine
Sonnenbrille!
Zu viel Licht überfordert die Augen. Daher
bitte im Sommer, besonders im Süden und im
Gebirge, stets eine Sonnenbrille tragen. Denn
Wasser und Schnee reflektieren die Sonnenstrahlen zu fast 90 Prozent. Die Belastung der
Augen ist fast doppelt so hoch – der Sonnenschutz ein Muss.
Auch beim Sport im Freien sollte während der
Sommermonate eine schützende Brille getragen werden. Sie schützt doppelt: Vor Sonneneinstrahlung und gefährlicher Zugluft. Spezielle Sportmodelle blocken sogar seitlich einfallende Sonnenstrahlen. Und damit die
Sonnenbrille wirklich schützt und nicht nur
modisches Accessoire ist, muss sie die folgenden Voraussetzungen erfüllen.
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Prüfsiegel
Die Gläser der Brille sollten mit einem UVSchutz (einem so genannten Breitband-UV400-Schutz) ausgestattet sein. Er bewahrt das
Auge vor gefährlichen ultravioletten Strahlen.
Meist sind die Prüfzeichen „UV 400“ und
„100 % UV-Schutz“ sowie der Aufdruck „EN
1836:1997“ mit einem Aufkleber auf den Gläsern befestigt. Die Prüfsiegel sind ein Muss,
denn nur eine Tönung kann die Schädigung
der Augen sogar noch verstärken: Durch die
Tönung entsteht im Auge keine Blendung – die
Pupille kann sich also wieder erweitern und
die Netzhaut ist einer größeren Strahlung ausgesetzt als ohne Brille. Darüber hinaus gewährleistet das Gütesiegel „CE“, dass die in
Europa gültigen Qualitäts-Mindestanforderungen eingehalten wurden. Achtung: Bei billigen
Brillen können diese Siegel gefälscht sein! Die
einzige Garantie für die Echtheit der Prüfzeichen bietet der Optiker. Dort gibt es ausschließlich qualitativ hochwertige Modelle –
manche schon ab 20 Euro.
Größe und Qualität
der Gläser
Zu kleine Gläser oder ein zu großer Abstand
zwischen Glas und Auge können ebenfalls die
Pupille schädigen: Das Licht gelangt einfach
an den Gläsern vorbei ins Auge. Deshalb gilt
als Faustregel: Gläser sollten mindestens bis
zu den Augenbrauen und seitlich bis zum
Gesichtsrand reichen. Die Brille sollte zudem
geschliffene Gläser haben – Mineralglas und
Kunststoff eignen sich gleichermaßen.
Farbwahl und Tönungsstufen
Die Farbe des Glases hat keinen Einfluss auf
den UV-Schutz. Bunte Verspiegelungen sind
einfach nur eine zusätzliche Schicht auf dem
eigentlichen Glas und deshalb unbedenklich.
Für den Straßenverkehr hingegen sind nur
graue und braune Gläser geeignet – sie geben
Farben am neutralsten wieder. Stark verfälscht
werden Signalfarben durch rot oder blau
getönte Gläser. Helle Gläser in gelb oder orange verstärken beispielsweise die Kontraste und
werden gerne von Skifahrern benutzt. Rote
Gläser eignen sich gut fürs Mountainbiking im
Gelände und blaue, wenn Strand oder Schnee
stark reflektieren.
Die fünf Tönungsstufen
Sie geben an, wie stark der Blendschutz ist.
0 – geeignet für den Winter, bei Abendlicht
oder als Modeaccessoire | 1 und 2 – besonders
geeignet für unsere Breitengerade | 3 –
Gebirge oder Strand | 4 – Skifahren
Modetrends
In diesem Sommer kommt es auf die Größe an!
Enorme Gestelle im Piloten-Style oder AudreyHepburne-Style sind absolut hip. Aber auch
mit 70er-Jahre-Modellen in weiß oder schwarz
zieht man Blicke garantiert auf sich.
Sonnenbrillen-Check unter www.ikk-spleens.de
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unsere Checkliste mit - damit bist du modisch und qualitativ immer auf der
sicheren Seite.
Die Checkliste findest du unter www.ikk-spleens.de in der Rubrik HEALTH
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Musik
KAYA
Ihre ersten Runden dreht sie bei
Sonnenaufgang schon im Park,
bevor sie sich auf ihren
Moderatoren-Job im Frühstücksradio vorbereitet. Mindestens
genauso aufgeweckt ist ihre
Musik, denn ihre Songs bersten
vor Energie: eine superkräftige
Stimme, Melodien, die sofort hängen bleiben und Texte, die alles,
was eine junge Frau wie KAYA
bewegt, auf den Punkt bringen.
Direkt, unmissverständlich und
voller Tatendrang.
handfest im Gespräch mit der
sympathischen Newcomerin
Frisch, fröhlich und ein Frühaufsteher. Du
moderierst im Radio, startest als Sängerin
durch und bist ständig in Bewegung. Was
treibt dich an, was macht dir am meisten
Spaß? Singen oder Sabbeln - was auf die
Dauer für andere auch ganz schön nervig sein
kann, aber eines von beiden kann ich immer
und mach’ ich natürlich unheimlich gerne.
... und womit kann man sich bei dir unbeliebt machen? Was bringt dich so richtig in
Rage? Bei anderen mag ich Arroganz und
Lügen nicht, bei mir selbst stört mich meine
Verpeiltheit, meine Ungeduld und die ständige Sucht, mir die Haare zu färben, das wird
nämlich leider nicht immer so, wie ich’s gerne
hätte.
Zurück zur Musik. Wie endet für dich der
folgende Satz: Singen ist … wundervoll. Im
wahrsten Sinne des Wortes, denn Musik allein
kann ja so viel bewirken. Sie bringt dich zum
Weinen, zum Nachdenken, motiviert dich oder
bringt dich einfach gut drauf!
Was gehört für dich zu einem absolut perfekten Tag? Sonne, gute Laune, Mucke auf
den Ohren, lecker Essen und viiiel Zeit.
Für die meisten unserer Leserinnen und
Leser steht in den nächsten Tagen das Ende
ihrer Schulzeit auf dem Stundenplan. Was
empfiehlst du denjenigen, die ihren
Traumjob noch nicht gefunden haben? Wie
stellt man fest, was am besten zu einem
passt? Wie lief es bei dir? Bei mir lief am
Anfang alles recht chaotisch. Ursprünglich
wollte ich Kinderkrankenschwester, Altenpflegerin oder Kindergärtnerin werden. Auf jeden
Fall etwas im sozialen Bereich, weil ich einfach unglaublich gerne Kontakt zu anderen
Menschen habe.
Schauspielerei und Musik haben mich zwar
auch schon als Kind fasziniert, aber das zu
einem richtigen Beruf zu machen, schien mir
eher unrealistisch.
Also habe ich eine weiterführende Schule für
Gesundheit und Ernährung besucht und ein
Praktikum im Krankenhaus gemacht. Allerdings hatte sich danach schnell herausgestellt, dass das nicht das passende für mich
ist. Dafür war ich einfach zu unordentlich.
Schlussendlich bewarb ich mich nach dem
Abschluss doch noch an einer Schauspielschule und wurde genommen. Parallel dazu im
Jahr 2000 machte ich bei einem Moderationscasting von VIVA mit. Da war ich 17. Ich
wurde Zweite hinter Janin Reinhardt und
bekam daraufhin eine Anfrage vom Radio. Die
Schauspielschule UND Radio ließen sich
irgendwann nicht mehr vereinbaren, also entschied ich mich aus dem Bauch heraus fürs
Radio. Die Musik lief aber trotzdem immer
nebenher.
Meine Geschichte ist, glaube ich, recht untypisch, weil so Vieles in Zufälle verstrickt war.
Aber das Beste ist erst einmal, dass du dir
überlegst, welche Stärken und Interessen du
hast. Ich weiß, dass es bei der momentanen
Lage auf dem Arbeitsmarkt gar nicht so einfach ist, mal eben seinen Traumjob zu ergattern. Sehr viele meiner Freunde haben 150
Bewerbungen geschrieben und trotzdem keinen Job bekommen. Davon solltest du dich
nicht entmutigen lassen. Selbst wenn du
nicht sofort in deinem Wunsch-Job arbeiten
kannst, nimm’ alles mit! Auch ich habe mich
zeitweilig neben der Schule mit Jobs rumgeschlagen, die mir überhaupt keinen Bock gebracht haben aber letztendlich nutzt zumindest die Erfahrung ein wenig. Auch Ausdauer
zahlt sich aus. Ich kann mich noch gut an
meine Schulzeit erinnern. Ich habe auch nicht
immer Lust aufs Lernen gehabt, aber das ist
nun mal leider der Grundbaustein für den späteren Job.
Deine Debüt-Single wird in den nächsten
Tagen erscheinen. Kannst du uns vorab
schon etwas darüber verraten? „Du kannst
mich“ ist ein ehrlicher deutscher Pop-RockSong über das ewige Hin und Her der Gefühle.
In dem Song verabschiede ich mich von meiner alten Beziehung. Ich habe mich regelrecht
verschaukelt gefühlt und gesehen, dass es
keinen Sinn mehr macht, die Beziehung aufrechtzuerhalten. Ich rechne mit meinem Ex
ab. Doch obwohl der Kopf sagt, es ist besser
zu gehen, tut es im Herzen insgeheim noch
weh.
Für meine berufliche Zukunft wünsche ich
mir, … dass ich noch weiter Musik machen
kann und viele Menschen damit erreiche.
handfest bedankt sich herzlich für das Interview.
5 Maxi-CDs von KAYA im Heft zu gewinnen
Mitmachen und gewinnen!
Fragen beantworten, Zahlen addieren und die Lösung an:
Redaktion handfest, Drususstraße 13a,
40549 Düsseldorf, per E-Mail an [email protected]
Einsendeschluss ist der 31. Juli 2006.
Eigene Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen!
3D-Echtzeit-Strategiespiel
Fire Department 3: Brandbekämpfung in Deutschland
Brigades setzt in der dritten Episode seiner Feuerwehr-Spielserie
Fire Department auf abwechslungsreiche Not- und
Rettungssituationen. PC-Spieler folgen erstmals einer Storyline und
stellen in spannenden Missionen ihre Fähigkeiten als Einsatzleiter
unter Beweis. Für 34,99 Euro folgen Helfer in der Not dem Motto
„Retten-Löschen-Bergen-Schützen“ – diesmal auch in deutschen
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Neuer Fitnesstrend:
Nordic Inline Skating
In der JEVER SKIHALLE Neuss
Skilanglauf auf 8 Rollen
Aus dem einstigen Trend Nordic Walking ist
längst ein Breitensport geworden. Zu
Recht, denn Nordic Walking trainiert effektiv den ganzen Körper. Für fortgeschrittene Walker, die es gerne etwas schneller
haben, kommt jetzt Nordic Inline Skating.
Das Besondere daran? Die neuen K2Skates: Auf den ersten Blick sehen sie wie
ganz normale Inline-Skates aus. Bei
genauerem Hinsehen fällt der Blick jedoch
auf die robusten schwarzen Rollen. Diese
sind aus weichem Gummi und haften deshalb besonders gut - selbst auf nassen
Straßen. Zudem verfügen sie über eine
Bremsfunktion, die den kontinuierlichen
Stockeinsatz erfordert. Nordic Inline
Skaten macht Spaß, hält rundum fit und
hat absolut das Zeug zum durchstartenden
Fitnesstrend des Sommers. Lernen kann
man die richtige Technik schon jetzt. Unter
fachkundiger Anleitung bei der JEVER SKIHALLE Neuss. Informationen zum Kursangebot im Internet unter www.jever-skihalle.de - Rubrik "Nordic Fitness". Viel Spaß!
2 x 1 Privatkurs Nordic Inline Skating
(90-minütige Trainingseinheit, inkl.
Leihmaterial)
2 x
Als Restaurator im Handwerk ist ...
... Kevin allein zu Hause. (13) | ... Robert in New York. (78) | ... Tina in Tirol. (354)
Als Schilder- und Lichtreklamehersteller produziert man...
... Schildpanzer. (869) | ... Werbebanden. (1047) | ... Abblendlicht. (88504)
Teamfähigkeit und Kreativität – darauf wird Wert gelegt bei der...
... Braunkohleförderung. (79) | ... Passagierbeförderung. (11) | ... Begabtenförderung Handwerk. (24)
Gewinner aus 03 | 2006
1 x 1 Apple iPod shuffle M. Plachetka
2 x 2 Tickets Hurricane-Festival J. Wagner | A. Poluda
5 x 1 CD Bela B. C. Schütte | T. Stellbrink | E. Hänel | F. Mix | F. Henkel
5 x 1 PONS-Wörterbuch der Jugendsprache 2006 M. Osburg | J. Rakow | C. Zöllner | I. Puk | C. Öztürk
2 x 1 CD Fettes Brot T. Plachenka | T. Labensky
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Vorschau
Jenseits der Trendberufe
Viele Bewerberinnen und Bewerber konzentrieren sich zumeist auf
nur wenige Berufe. Zu den Klassikern gehören das Kfz-Handwerk, die
Elektro- und Informationstechnischen Berufe, der Fotograf, die Goldund Silberschmiede sowie Zahntechniker, Augenoptiker,
Raumausstatter oder auch die Maßschneider. Wer hier und in ähnlich
beliebten Ausbildungsgängen auf eine Lehrstelle hofft, braucht nicht
nur gute Noten und ein überzeugendes Auftreten - das sollte man
überall mitbringen -, sondern vor allem eine Doppelportion Glück.
Eine Sache, die sich selten beeinflussen und noch seltener planen
lässt.
Eine Alternative, seine Fähigkeiten und Motivation dennoch in einer
Ausbildung im Handwerk unter Beweis zu stellen, besteht darin, sich
jenseits der Trendberufe umzuschauen und auf weniger bekannte
Ausbildungsgänge zu setzen. Denn viele Ausbildungsbetriebe können
trotz Lehrstellenmangel nach wie vor keine qualifizierten
Auszubildenden finden. Und das liegt zumeist daran, dass diese
Berufe selten bekannt bzw. auf Grund von Vorurteilen, häufig unbeliebt sind.
Mehr dazu und den folgenden Ausbildungsgängen, die auch kurzfristig noch gute Chancen auf eine Lehrstelle bieten, im nächsten Heft.
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Straßenbauer/in
Ofen- und Luftheizungsbauer/in
Dachdecker/in
Maler/in und Lackierer/in
Gebäudereiniger/in
Gerüstbauer/in
Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/in
Bäcker/in
Fleischer/in
Fachverkäufer/in im Lebensmittelhandwerk
Kälteanlagenbauer/in
Feinwerkmechaniker/in
Bestattungsfachkraft
Einen guten Sommer
wünscht Euch
das gesamte
handfest Team.
Starke Partner haben
ein gemeinsames Ziel:
den Erfolg.
SIGNAL IDUNA – Partner des Handwerks.
Wir sind für Sie da. Mit maßgeschneiderten Produkten und einer individuellen Beratung. Überzeugen Sie sich selbst: 0 180/3 330 330 oder
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Gut zu wissen, dass es SIGNAL IDUNA gibt.