Ausgabe 25 - 01 / 2008

Transcription

Ausgabe 25 - 01 / 2008
Westfalenfleiß
Ein Magazin für Beschäftigte, Mitarbeiter
Heft 1/2008
und Freunde
Rendezvous mit dem Frühling
Es grünt und blüht in der Westfalenfleiß-Gärtnerei
Rendezvous mit dem Frühling
Liebe Leserinnen,
liebe Leser!
„Westfalenfleiß treibt den Winter aus,
mit Blütenzauber, Hexen und Magie“,
so, oder so ähnlich könnte das Motto
dieser Ausgabe des WestfalenfleißECHO lauten, denn das vorliegende
Heft ist in großen Teilen den ersten
warmen Sonnenstrahlen gewidmet. Sie
erfahren, wie sich die WestfalenfleißGärtnerei auf
den Beginn
Weit weg vom
der Früh­
Arbeitsalltag
jahrssaison
vorbereitet
Ein Gefühl der Zugehörigkeit
und wir zeigen
Ihnen Bildim­
„Die Karnevalsfeiern bei
pressionen
Westfalenfleiß bedeuten für
aus der Halle
viele Menschen mit Behinde­
Münsterland,
rungen ein Gemeinschafts­
Auftakt für die
erlebnis, bei dem viele sich
neue Saison
selbst und andere auch mal
unserer Gärt­
weit weg vom Arbeitsalltag
nerei auf der
erleben und, man kann es
diesjährigen
spüren, viele erfahren da­
Frühlings­
durch ein großes Gefühl der
messe. Dort
Zugehörigkeit!“
präsentierte
in der Halle
Karl-Heinz Garbe
Mitte die Gärt­
nerei und Gut
Kinderhaus
erfolgreich am neuen Messestand von
Westfalenfleiß eine bunte Produkt­
palette, - von Frühlingsfloristik über
Beet- und Balkonpflanzen, bis hin zu
Osterschmuck, Äpfeln und Holzspiel­
zeug. Und nicht nur der Westfalen­
fleiß-Stand war dicht umringt. Insge­
samt 35000 Besucher ließen sich fünf
Tage lang vom 20. - 24. Februar auf der
„Frühling - Blumen - Freizeit“ auf die
warme Jahreszeit einstimmen.
Außerdem finden Sie in diesem Heft
auf unseren Karnevalsseiten zahlreiche
Fotos, die die zauberhafte Stimmung
der fünften Jahreszeit widerspiegeln.
Ausstaffiert in dekorativen und fan­
tasievollen Kostümen gaben sich
Beschäftigte und Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter alle Mühe, in diesen
frühen Karnevalstagen als Hexen oder
Zauberlehrlinge den Winter auszu­
treiben.
Wer erlebt hat, wie ausgelassen die
Stimmung war, wie so manch einer der
Menschen mit Behinderungen in die
Rolle des Paradiesvogels schlüpfte, sich
vor den zahlreichen Zuschauern ans
Mikrofon traute, um zu singen oder
sich einfach tanzend und selbstverges­
sen nach der Musik bewegte, der kann
vielleicht ermessen, wie bedeutsam
solche Veranstaltungen für den Einzel­
nen sind. Karneval wird so zu einem
Gemeinschaftserlebnis, bei dem viele
sich selbst und andere auch mal weit
weg vom Arbeitsalltag erleben und,
man kann es spüren, viele erfahren
dadurch ein großes Gefühl der Zuge­
hörigkeit. Wir wünschen auch Ihnen
einen schönen Frühlingsanfang!
Ihr Karl-Heinz Garbe
Aus dem Inhalt
Frühling - Blumen - Freizeit + Landlust
Westfalenfleiß-Messestand
in der Halle Münsterland Seite 4
Impressum
Westfalenfleiß-ECHO erscheint
vierteljährlich für Mitglieder,
Gesellschafter, Beschäftigte,
Mitarbeiter und Förderer der
Westfalenfleiß GmbH Münster.
Herausgeber:
Westfalenfleiß GmbH
Arbeiten und Wohnen
Kesslerweg 38-42
48155 Münster
Telefon: (0251) 6 18 00-0
Fax: (0251) 6 18 00 - 55
e-mail:
[email protected]
homepage:
www.westfalenfleiss.de
www.eigenprodukte.de
www.mds-muenster.de
Sparkasse Münsterland Ost
Kto. 300517
BLZ 40050150
Bank für Sozialwirtschaft
GmbH Köln
Kto. 6019400
BLZ 3702500
Verantwortlich
für den Inhalt:
Karl-Heinz Garbe
150.000 Pflanzen warten
auf den Frühlingsansturm
Westfalenfleiß-Gärtnerei für die
Frühjahrssaison bestens gerüstet Seite 6
Die Westfalenfleiß-Gärtnerei
präsentierte
sich in der Halle
Münsterland
und ist für die
neue Frühjahrssaison
bestens
gerüstet:
Seite 4 - 9.
Karneval 2008:
Westfalenfleiß treibt
den Winter aus!
Redaktion:
Margret Topp,
Helene Wentker
Titelfoto:
Westfalenfleiß GmbH
Fotos:
Westfalenfleiß GmbH
Titelgestaltung:
Peter Schladoth, Frankfurt
Anzeigen:
Karl-Heinz Garbe
Die veröffentlichten Beiträge
geben nicht unbedingt die
Auffassung des Herausgebers
wieder.
Hexen, Magier, Narren und Feen
sehen Sie in unserem Karnevalsrückblick auf den Seiten 20 - 25.
Für unverlangt eingesandte
Manuskripte und Fotos wird
keine Haftung übernommen.
Anzeigenschluss ist jeweils
vier Wochen vor Quartalsende;
zur Zeit ist Anzeigenpreisliste
Nr. 3 gültig.
Auflage: 4.500
Einzelpreis: 0,45 Euro
Druck:
LV Druck
Hülsebrockstraße 2
48165 Münster
Idyllische Fototapeten zieren jetzt
die ehemaligen Raucherecken.
Grund genug für den Arbeitskreis
Gesundheit, um unter die Dichter
zu gehen. Erkunden Sie die Ode an
die Nichtraucher auf Seite 36.
Mit Teamgeist und Fingerspitzengefühl
Erfolgreicher Arbeitsplatzwechsel Seite 10
In Telgte geht’s ab aufs Fahrrad!
Sicher mit dem Rad zur Arbeit
Seite 14
Dreirad zum halben Preis
Dieter Kunath-Stiftung
bewilligte Zuschuss
Seite 16
Neue Vertrauensperson im Werkstattrat
Werkstattrat besuchte Haus Hall Seite 18
„sonnensteine“
Sonnenstein-Pyramide
erinnert an Spendenaktion
Seite 19
Hexenkessel Westfalenfleiß
Beim Westfalenfleiß-Karneval
herrschten Hexen und Zauberer Seite 20
Bestens vorbereitet für den
allgemeinen Arbeitsmarkt
EU-Projekt „PIA“
erfolgreich abgeschlossen
Seite 26
Neue Ideen mit Sprung und Schwung
Regionaltreffen „Sport“
Seite 28
Westfalenfleiß-Team setzt sich durch
Siegreich beim Fußballturnier
in Lüdenscheid
Seite 30
Gut Kinderhaus
MDS-Veranstaltungen im Cafe
Seite 32
Bilder & Berichte
Vortrag „Persönliches Budget“
Dienstjubiläum
AWO-Kalender: Künstlertreffen
Seite 33
Seite 33
Seite 33
Gospelchor - Lesung - Begegnung
Integrativer Gottesdienst Seite 34
Arbeitskreis Gesundheit
„Raucherecken“ neu gestaltet
Tipp: Karfreitag gibts Struwen
Seite 36
Seite 37
Gewinnen mit ECHO
Preisrätsel
Seite 38
Fotos: Margret Topp
Frühling - Blumen - Freizeit + Landlust
20. - 24. Februar 2008
Impressionen aus der Halle Münsterland vom Westfalenfleiß-Messestand
Geranien, Tagetes, Begonien,
Männertreu und Osterschmuck:
Auch für Benjamin Bergmann einer der 40 Beschäftigten in der
Westfalenfleiß-Gärtnerei - ist die
Frühlingssaison angebrochen.
Fotos: hwe
150.000 Pflanzen und schicke Trends
warten auf den Frühlingsansturm
Westfalenfleiß bestens gerüstet für Beet- und Balkonpflanzenzeit/
Beige, Grün und Naturstein sind in
Aussäen, pikieren, topfen,
Pflanzen putzen, stutzen,
düngen, wässern: Kulturarbeit nennt Karl Stahlhöfer
die Palette von Arbeiten,
die besonders im Frühjahr
täglich anfallen, um die
zarten Pflänzchen bei Laune
zu halten. 150.000 an der
Zahl. So viele ziehen der
Gärtnereimeister und seine
Beschäftigten alle Jahre wieder. Von der Geranie bis zur
Tagetes, von der Begonie bis
zu Männertreu: Die Saison
ist angebrochen.
„Sobald die Sonne höher
steigt, lockt es die Menschen
wieder auf ihre Balkone
und in die Gärten.“ Eine
arbeitsintensive Zeit steht
damit für die Gärtnerei der
Westfalenfleiß an, in der
40 Beschäftigte, vier Grup­
penleiter, zwei Mitarbeiter
und ein Azubi unter Karl
Stahlhöfers Leitung die
Beet- und Balkonpflanzzeit
vorbereiten. Sie tun das mit
Frühling in der Westfalenfleiß-Gärtnerei
großer Freude an der Arbeit.
„Nur wenn nicht alles ab­
verkauft werden kann und
einige Pflanzen auf dem
Kompost landen, werden die
Gesichter lang. Aber das“,
schränkt Karl Stahlhöfer
ein, passiere zum Glück nur
selten. Nur dann, wenn das
Wetter so gar nicht mitspielt.
Ideal für die Frühjahrszeit
nennt Karl Stahlhöfer son­
nige Tage und kalte
Nächte. „Das tut den
Pflanzen gut und
weckt die Kauflust.“
„und kam bei uns nur noch
in der Halle Münsterland am
Messestand der Frühjahrs­
messe „Frühling, Blumen,
Freizeit“ im Februar in der
Halle Münsterland vor - als
Westfalenfleiß-Logo“, lächelt
der Chef der Gärtnerei.
Wer in seinem Garten neue
Akzente setzen will, dem rät
Karl Stahlhöfer zu Naturstein
und Holz. Gefragt seien lau­
schige Plätzchen, die Ruhe
und ein Gefühl von Wellness
vermittelten. Individuell
seien dabei die Geschmä­
cker: „Der eine setzt sich
einen Strandkorb in den
Garten (laut Karl Stahlhöfer
ist das ganz hipp), der an­
dere bevorzugt ein Garten­
häuschen. Auch Natursteine
als Weg durch die Anlagen
Auch diesmal hat
sich das Gärtne­
reiteam sorgfältig auf
den bevorstehenden
Ansturm vorbereitet.
Und das nicht nur
in der Aussaat und
Aufzucht der Pflan­
zen, sondern auch
im Einkauf neuester
Accessoires und De­
korationen, die Heim
und Garten erst das
gewisse Etwas geben.
„Landlust“ in der
Halle Münsterland
Die Trendfarben
dieser Saison stehen
dabei schon lange
fest und werden von
den Trendsettern
viele Monate im
Voraus festgelegt.
„Wer in sein will,
der wählt in diesem
Jahr Beige, Grün und
viel Glas“, sagt Karl
Stahlhöfer. Orange
sei ziemlich out,
Frühling in der Westfalenfleiß-Gärtnerei
sind sehr gefragt. Als out
dagegen gelten Gartenmöbel
aus Plastik.
Frühlingsmesse
setzte neue Trends
„Die Trends der Saison
verkaufen wir natürlich mit“,
fährt Karl Stahlhöfer fort. Er
kennt dabei die unterschied­
lichen Bedürfnisse von
Kunden: Die junge Familie
wünscht sich ein paar Obst­
bäume, damit die Kinder
erleben, dass der Apfel vom
Baum kommt und nicht aus
dem Obstregal des Super­
marktes. Ältere Menschen
bevorzugen einen ruhigen
Garten mit Liege, ein Plätz­
chen zum Kaffeetrinken und
dabei ein Blümchen auf dem
Tisch. Viel geliebt seien auch
die Kräutergärtchen und das
Anpflanzen eigener Kräuter.
„Rosmarin ist sowohl zum
Kochen als auch für
die Dekoration ein
gefragtes Kraut“, weiß
Karl Stahlhöfer.
tens vorbereitet. Und das
zu allen Jahreszeiten. Denn
über die wenig ertragreichen
Wintermonate hilft das
Pflanzenhotel hinweg, das
inzwischen in Münster und
Umgebung so bekannt ist,
Pflanzenhotel als
Bleibe für mediterrane
Schmuckstücke
Nun, der Frühjahrsan­
sturm kann kommen.
Die Mitarbeiter in der
Gärtnerei sind bes­
Eine arbeitsintensive Zeit steht mit dem Beginn der Frühlingssaison für die Gärtnerei der Westfalenfleiß an. Vom aussäen, pikieren und topfen bis hin zum Pflanzen putzen, stutzen, düngen
und wässern reicht die Palette von Arbeiten, die besonders im Frühjahr täglich anfallen.
Frühling in der Westfalenfleiß-Gärtnerei
„Unser Pflanzenhotel“, so Gärtnermeister Karl Stahlhöfer stolz, „ hilft uns nicht nur über die
wenig ertragreichen Wintermonate hinweg, sondern ist inzwischen in Münster und Umgebung
so bekannt, dass wir längst nicht alle Pflanzen aufnehmen können, die angemeldet werden!“
dass Westfalenfleiß längst
nicht alle Pflanzen aufneh­
men kann, die angemeldet
werden.
ein echter Pflanzenfreund
ist, der lässt seine mediter­
rane Gartenpflanze nicht
eingehen.“
„Allein 150 Kunden stehen
auf der Liste, die wir ver­
trösten müssen“, sagt Karl
Stahlhöfer. Ist ein solches
Luxusplätzchen im Pflan­
zenhotel nicht manchmal
teurer als eine neuange­
schaffte Pflanze? „Das mag
gelegentlich so sein - rein
rechnerisch“, räumt Karl
Stahlhöfer ein. „Doch was
Kaminanzünder
für die Grillsaison
Ein weiterer Produktionsund Verkaufsschlager hält
die Gärtnerei im Winter, aber
auch Sommer auf Trab: Der
K-lumet Kaminanzünder.
Die Ledder Werkstätten ver­
fügten in ganz Deutschland
über das Monopol für dieses
Produkt, und Westfalen­
fleiß sei als produzierender
Zulieferer mit im Boot, ist
Karl Stahlhöfer stolz. Auch
im Sommer tut K-lumet gute
Dienste: Als Anzünder für
den Grill. Und der kann hof­
fentlich schon bald wieder
angeworfen werden...
hwe
Öffnungszeiten der Gärtnerei,
Kesslerweg, montags bis donnerstags 8 bis 15 Uhr, freitags
8 bis 13 Uhr; Laden in Hiltrup
montags bis freitags 9 bis 18
Uhr, samstags 9 bis 14 Uhr.
„Jeder nach seinen Fähigkeiten am richtigen Platz“, mit dieser Überzeugung verabschiedet sich
Gruppenleiterin Stefi Rosengarten (li.) von Holger Scherbel, der jetzt an seinem neuen Arbeitsplatz in der Hauswirtschaft zufrieden ist. Seine Schwester Birgit Puzicha besuchte ihn in der
Werkstatt und schildert in Bildern und einem „offenen Brief“ den ECHO-Lesern ihre Eindrücke.
Mit Teamgeist und Fingerspitzengefühl
Holger Scherbels Wechsel von der Verpackungs- in die Hauswirtschaftsgruppe
Liebe Leser, ich muss es
einfach loswerden und in
die Welt hinausposaunen:
Ich bin ja sooooo stolz !!!
- worauf? - auf meinen
Bruder Holger, von dem ich
eigentlich immer dachte, er
sei eine mega faule Socke!
Nicht nur, dass es ihm sehr
schwer fiel, sich an die
neue Umgebung und an ein
zweites Zuhause zu gewöh­
nen (ich glaube, er wurde
von meinen Eltern, meinem
Aber ich möchte eigentlich
von vorne beginnen, sonst
kann mich niemand so wirk­
lich verstehen.
Holger ist also mein von mir
über alles geliebter Bruder.
Er ist 35 Jahre alt, wohnt seit
Februar 2006 auf Gut Kin­
derhaus und arbeitet in der
Westfalenfleiß-Zweigwerk­
statt Münster Nord in der
Rudolf-Diesel-Straße.
Freuen sich über ihren neuen Kollegen Holger Scherbel (re.) in
der Hauswirtschaftsgruppe der Zweigwerkstatt Münster Nord:
Mechthild Böcker-Grause (Mitte) und Federico Talerico.
Fotos: Birgit Puzicha
10
Zweigwerkstatt Münster Nord
Mann und mir nämlich ganz
schön betuddelt); nein, hin­
zu kam auch noch eine neue
Arbeitsstelle.
Er verpackte mit seinen
Kolleginnen und Kollegen
für eine Firma Bonbons, also
eine Tätigkeit, bei der er sit­
zend arbeiten und sich stark
auf jeden Arbeitsschritt über
längere Zeit konzen­trieren
musste. Das hatte zur Folge,
dass er zu allen möglichen
und unmöglichen Sachen
Lust hatte, nur nicht zum
Arbeiten.
Jetzt kommen seine „alten“
Chefinnen, und auch seine
„neue“ Chefin ins Spiel. Es
ist unglaublich, wie gut sie
alle diese Situation einge­
schätzt haben. Ihnen ist
nämlich aufgefallen, dass
Holger sich gerne im Kü­
chenbereich herum trieb
und dort alles total interes­
sant fand.
Freundliche Aufnahme: Holger Scherbel (2.v.r.) mit seinen
neuen Kolleginnen und Kollegen der Hauswirtschaftsgruppe.
tatsächlich um meinen
Bruder handelt, der, wenn
man ihn mal zum Abtrock­
nen aufforderte, sich mit viel
Maulerei und lautem Ge­
stöhne verdrückte.
Folge: Holger durfte dort
ein Praktikum machen und
hat sich so prima bewährt,
dass er dort eine feste Stelle
bekommen hat.
Auch hier erfolgte vorher
wiederum eine Absprache
mit dem Bezugsbetreuer
und der Teamleiterin. Die
konnten sich Holger gut in
der Küche vorstellen, da er
auf Gut Kinderhaus eben­
falls gerne praktische Tätig­
keiten rund um die Küche
wahrnahm. Als ich dies zum
ersten Mal von Holger hörte,
konnte ich nicht wirklich
daran glauben, dass es sich
11
Zweigwerkstatt Münster Nord
O.k., fairerweise muss ich
sagen, bei den Eltern bzw.
der Schwester zu helfen
ist natürlich nicht gerade
so spannend, ich habe das
früher auch nur ungern
gemacht.
Also habe ich ihn in der Kü­
che besucht um mich davon
zu überzeugen, dass es sich
tatsächlich um meinen Bru­
der handelt und kann nur
sagen, ich bin schlichtweg
begeistert!
Er ist so stolz auf seine
Arbeitskleidung, gibt Suppe
aus, hat gelernt, Tische abzu­
wischen, die Spülmaschine
einzuräumen und viele
Sachen mehr.
Grundstein gelegt
für große Zufriedenheit
Holger fühlt sich so wohl,
dass er eine sichtbar andere
Ausstrahlung bekommen
hat, keinen Urlaub mehr
haben möchte und schon
morgens um 6.15 Uhr fertig
angezogen in der Wohnstätte
sitzt und mit Ungeduld dar­
auf wartet, dass es endlich
losgeht.
Und - ganz klar - dem Rest
der Familie geht es auch
dementsprechend besser. Ist
das „Nesthäkchen“ zufrie­
den, dann sind alle glücklich
und es gibt schon mal ein
paar Freudentränen.
Mir ist schon klar, dass
es sicherlich auch andere
Zeiten geben wird, in denen
seine „Arbeitswut“ nicht
mehr so ausgeprägt ist. Aber
der Grundstein dafür wurde
gelegt.
Deshalb gilt mein ganz
dickes Dankeschön:
• als erstes allen seinen
neuen Kolleginnen und
Kollegen, die ihn so toll
aufgenommen haben!
Viel gelernt: Mechthild Böcker-Grause übt mit Holger
Scherbel neue Fertigkeiten
ein. Er gibt Suppe aus, hat
gelernt, Tische abzuwischen,
die Spülmaschine einzuräumen und viele Sachen mehr.
12
• seinen „alten“ Chefinnen
Stefi Rosengarten und
Helgard Wollwage, die uns
immer wieder Mut ge­
macht haben!
• seiner „neuen“ Chefin
Mechthild Böcker-Grause,
Strahlt: Holger Scherbel (li.),
hier im Bild mit dem Zivildienstleistenden Alexander
Keuper, der sich mit ihm
freut über den gelungenen
Arbeitsplatzwechsel von der
Verpackungsabteilung zur
Hauswirtschaftsgruppe.
die er absolut nicht gegen
meine Chefin tauschen
möchte!
• Dietmar Gutt vom Sozialen
Dienst, der immer Din­
ge möglich macht, die in
meinen Augen gar nicht zu
ermöglichen sind!
• seinem Bezugsbetreuer
Hendrik Hoffjann, der Hol­
ger unendlich gut tut und
• seiner Teamleiterin Martina
Fehnker, die immer ein of­
fenes Ohr hat und zur Stelle
ist, wenn man denkt, es geht
nicht mehr weiter!
Zweigwerkstatt Münster Nord
Ohne dieses gemeinsame
Wirken, bei dem immer die
Person, um die es geht im
Mittelpunkt steht, wäre Hol­
ger weiterhin ziemlich un­
glücklich und so ist er wieder
der „Strahlemann“, den ich
kenne und den ich liebe.
Ich denke, die Bilder auf die­
sen Seiten sprechen für sich.
Ach ja, Holger ist übrigens
der mit den Hosenträgern!
Cool, nicht wahr ?!
Ihre
Birgit Puzicha
Grundstein gelegt für große Zufriedenheit: Holger Scherbel
(re.) fühlt sich wohl an seinem neuen Arbeitsplatz.
13
Dieter wartet auf grün.
In Telgte geht’s ab aufs Fahrrad
- aber mit Sicherheit!
Exkursion zum Verkehrsübungsplatz in Münster
Anna, Dieter und Christoph
kommen jetzt sicherer mit
dem Rad zur Arbeit nach
Telgte.
Im Rahmen der arbeits­
begleitenden Maßnahme
„Sicher mit dem Rad zur
Werkstatt fahren“, planten
Gruppenleiter Harald Kinzel
und seine Kollegin Heike
Welter auch einen Besuch
auf dem Verkehrsübungs­
platz in Münster ein. Auch
die eisige Novemberkälte
konnte sie nicht von ihrem
Vorhaben abhalten.
„Schon Wochen vorher ha­
ben wir uns auf den Ausflug
gefreut“, sagte Anna. Was
in Telgte zuvor theoretisch
14
erarbeitet worden war,
konnten die Teilnehmer jetzt
selber ausprobieren.
Im Gespräch mit Herrn
Helms vom Verkehrsübungs­
platz, der die Gruppe mit
viel Geduld betreute, konnte
Dieter noch Fragen klären,
die ihn besonders interes­
sierten. „Endlich habe ich
verstanden, was das Schild
Dieter, Anna, und Christoph kommen jetzt sicherer mit dem
Rad zur Arbeit nach Telgte, - dank ihrer erfolgreichen Teilnahme an der arbeitsbegleitenden Maßnahme „Sicher mit dem
Rad zur Werkstatt fahren“. Fotos: hw
Zweigwerkstatt Telgte
mit dem schwarzen Kreuz in
der Mitte bedeutet!“
Neben den interessanten
und lehrreichen Eindrücken,
die die Gruppe aus Münster
mitgenommen hat, gehörten
außerdem auch noch einige
andere Themen zur Gesamt­
maßnahme wie zum Beispiel:
• Fahrrad reparieren
(winterfest machen)
• Hindnernisparcours
• Verkehrsregeln
• Richtige Kleidung in der
dunklen Jahreszeit
Weil Christoph gelernt hat,
wie wichtig es ist, im Dun­
keln gut gesehen zu werden,
So viele Schilder, - aber Herr Helms behält die Ruhe.
freute er sich über ein pas­
sendes Geschenk von Herrn
Helms. Alle Teilnehmer
bekamen Reflektorstreifen
für ihre Kleidung überreicht.
Der Kurs hat alle Beteilig­
ten so begeistert, dass fürs
nächste Jahr eine Wiederho­
lung fest auf dem Wunsch­
zettel steht.
hw
15
Dieter Kunath-Stiftung
Dreirad
zum halben Preis
Vorstand der Dieter Kunath-Stiftung bewilligte
Zuschuss für neuwertiges Erwachsenendreirad
„Da werden wir doch mal
sehen, ob sich da nichts
machen lässt“, waren sich
die Vorstandsmitglieder
Karl-Heinz Garbe, Siegfried
Thomaszick, Paul Damhorst
und Klaus-Michael Müller
von der Dieter KunathStiftung einig. Sie fackelten nicht lange: Bereits
am selben Nachmittag,
wenige Stunden nach der
Vorstandssitzung, stand
ein Mitglied des Vorstands
vor dem Mecklenbecker
Fahrradladen „Look“, betrat
entschlossen das Geschäft,
- und wurde fündig bei der
Suche nach einem Dreirad
für Marc Hörstker.
Marc Hörstker hatte dem
Vorstand der Dieter KunathStiftung einen mehrseitigen
Brief geschrieben (s. Kasten),
in dem er um einen Zu­
schuss für ein gebrauchtes
Dreirad gebeten hatte, da
es ihm aufgrund seiner
Behinderung nicht möglich
sei, ein normales Fahrrad
zu fahren. Er selbst könne
sich aber nur mit 300 Euro
beteiligen, schrieb Marc
Hörstker an den Vorstand in
seinem Brief, von dem die
Vorstandsmitglieder begeis­
tert waren.
„Die Angelegenheit hat mich
nicht mehr losgelassen,
denn der Brief hat mich sehr
beeindruckt“, gestand KlausMichael Müller rückblickend
und er nahm gerne den Auf­
trag des Vorstandes an, sich
der Sache anzunehmen.
Er fuhr direkt zu den ihm
bekannten Fahrradhändlern
und fand dann in seiner
Nachbarschaft ganz in
der Nähe genau das, was
er suchte, - ein passendes
Dreirad im Fahrradgeschäft
„Look“ in Mecklenbeck.
Hier wurde mit dem Zwei­
radmechanikermeister
Florian Look „hart“ verhan­
delt und stolz erstand der
Vermittler schließlich im Na­
men der Dieter Kunath-Stif­
tung ein neuwertiges Dreirad
für die Hälfte des Preises.
Einen Eigenanteil in Höhe
von 300 Euro übernahm
Marc Hörstker.
16
Zweiradmechanikermeister
Florian Look mit dem Dreirad
für Marc Hörstker. Fotos: kmm
Die Restfinanzierung er­
folgte über eine Spende an
die Dieter Kunath-Stiftung.
Als leicht lösbar erwies sich
das Problem, eine Vorrich­
tung für einen Gehstock
anzubringen. Die montierte
Geschäftsinhaber Florian
Look umgehend und schon
konnte Marc Hörstker seine
erste Probefahrt machen.
„Ein super Fahrrad ist das“,
freute sich Marc Hörstker,
der nun seine Unabhängig­
keit genießen kann und wie­
der mit dem Fahrrad zur Ar­
beit fährt. Sein altes Dreirad
ließ sich nicht mehr reparie­
ren und ein nagelneues hätte
er ohne den Zuschuss der
Dieter Kunath-Stiftung gar
nicht finanzieren können.
Dieter Kunath-Stiftung
„Da kann der Frühling kom­
men“, freute sich der Ver­
mittler und Marc Hörstker,
- natürlich gemeinsam mit
den Vorstandsmitgliedern
der Dieter Kunath-Stiftung
und besonders mit dem
Gründungsstifter selbst,
Dieter Kunath, dem die
Belange von Menschen mit
Behinderungen besonders
am Herzen liegen.
mt
Spenden für die
der Dieter Kunath-Stiftung:
Sparkasse Münsterland Ost
BLZ 400 501 50
Konto-Nr.: 134546829
Marc Hörstker mit seinem neuen Dreirad. Foto: mt
An die
Dieter Kunath Stiftung
Marc Hörstker
Sehr geehrte Damen und Herren,
mein Name ist Marc Hörstker,
ich bin 33 Jahre alt und arbeite schon ca. 11 Jahre bei der
Westfalenfleiß GmbH in der WfbM
am Kesslerweg. Ich wohne im
Rahmen des DSE [Dezentrales
Stationäres Einzelwohnen] mit
einem Mitbewohner in einer
eigenen Wohnung.
Aufgrund meiner Behinderung
ist es mir nicht möglich, ein
normales Fahrrad zu fahren.
Bisher hatte ich ein gebrauchtes
Erwachsenendreirad, welches
leider defekt ist und auch nicht
von einer Fachwerkstatt repariert
werden kann. Dieses liegt daran,
dass es die Herstellerfirma [...]
nicht mehr gibt und daher keine
Ersatzteile zu bekommen sind.
Meine jetzige Situation ist für
mich sehr schwierig, da ich
bisher immer mit meinem Fahrrad
zur Arbeit fahren konnte. Ich
fahre sehr gerne Fahrrad, denn
dieses bedeutet für mich Unab-
hängigkeit. Insbesondere bestätigt mein Arzt, dass es für meine
Muskulatur und den Erhalt meiner
Beweglichkeit sehr wichtig ist,
Fahrrad zu fahren. Zur Zeit muss
ich einen Fahrdienst in Anspruch
nehmen, um trotz meiner Bewegungseinschränkung zur Arbeit zu
kommen. Dieses ist für mich aber
keine Dauerlösung, da ich den
Verlust meiner Selbstständigkeit
und den Abbau meiner Muskulatur
und Mobilität befürchte.
Im Jahre 2005 habe ich bereits
einen Antrag auf Kostenübernahme für ein Behindertendreirad bei
meiner Krankenkasse eingereicht.
Dieser wurde inklusive Widerspruch
abgelehnt. Mein größter Wunsch
ist ein neues Fahrrad, jedoch bin
ich nicht in der Lage, alleine ein
Fahrrad zu finanzieren. Über Herrn
Suer-Schlüter [Sozialer Dienst]
habe ich von Ihrer Stiftung erfahren und möchte Sie bitten, mir zu
helfen.
Diesem Schreiben füge ich einen
Kostenvoranschlag [...] bei
[über] ein gutes Angebot für
ein Vorführrad [...]. Im Rahmen
meiner Möglichkeiten bin ich in
der Lage, einen Eigenanteil von
300 Euro zu übernehmen. Monatlich steht mir ein Betrag von
maximal 205 Euro (Taschengeld
+ Lohn) zur Verfügung. Von diesem Geld spare ich, um einmal
im Jahr an einer Freizeit teilzunehmen. Zusätzlich bestreite ich
von diesem Geld Ausgaben wie
Gebühren für Kurse und Veranstaltungen und Anschaffungen
von Möbeln und Geräten. Meine
Eltern sind nicht in der Lage, mir
bei der Finanzierung des Fahrrades zu helfen.
Ich würde mich sehr über eine
positive Nachricht von Ihnen
freuen.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Hörstker
17
Der „Neue“ und der „Alte“: Heiner Viefhues (li.) löste jetzt Joachim Schreiber als Vertrauensperson für
den Westfalenfleiß-Werkstattrat ab. Seinen Einstand gab der „Neue“ zusammen mit dem „Alten“ bei
einem Besuch des Werkstattrates in Haus Hall. Fotos: Timo Kampschulte
18
Werkstattrat
SonnensteinPyramide
„sonnensteine“ war eine Spendenaktion der Werkstatt für
behinderte Menschen in Münster, der Westfalenfleiß
GmbH, Arbeiten und Wohnen.
Menschen mit Behinderungen des Werkstattrates
von Westfalenfleiß brachten nach der Flutka­
tastrophe in Südostasien an Weihnachten 2004
den „Stein ins Rollen“ und erreichten, dass
mehr als 800 Menschen mit Behinderungen
aus den Werkstätten und dem Wohnver­
bund von Westfalenfleiß den Betroffenen
der Flutkatastrophe in Südostasien mit
einer kreativen und selbstbewussten
Aktion beim Wiederaufbau halfen.
Im März, April und Mai 2005
bemalten sie „sonnensteine“
und verkauften sie für 1,- Euro
das Stück. Der Erlös kam dem
Münsteraner Spendenprojekt
„Münster hilft Nias zugute.
Die „Sonnenstein-Pyra­
mide“ in der Eingangs­
halle der Westfalenfleiß
GmbH am Kesslerweg,
in der die restlichen
„sonnensteine“
aufgeschichtet
sind, erinnert an
diese erfolgreiche
Aktion, auf die
Beschäftigte
und Mitarbei­
terinnen und
Mitarbeiter
von West­
falenfleiß
gleicher­
maßen
stolz
sind.
mt
19
Hexenkessel Westfalenfleiß
Beim Westfalenfleiß-Karneval herrschten Hexen, Feen, Magier und Zauberer
In der fünften Jahreszeit
herrschte beim diesjährigen
Karneval bei Westfalenfleiß
auch in diesem Jahr wieder
ausgelassene Stimmung.
Echt gute Hexen, sozial­
pädagogische Besentänze,
Bibi Blocksberg & Co., der
Stadtprinz, die
Wiedertäufer, die
„Zauberlehr­
linge“ und die
Tanztruppe mit
Hanno Liesner
brachten das
Publikum am
Dieser „große Zampano“
heizte den Hexenkessel an und
ließ die Puppen tanzen: Er gab
das Startzeichen für die Hexentänze
der Magier und Fabelwesen aus
dem Zauberland. Fotos: dg/hs/bh
Kesslerweg in zauberhafte
Stimmung. Ganz Westfa­
lenfleiß verwandelte sich in
einen brodelnden Hexenkes­
sel. In Harry-Potter-Manier
als Albus Dumbledore und
Rubeus Hagrid führten Joa­
chim Schreiber
und
Bastian
Jescher ge­
meinsam mit
DJ Gerd Winter
durch das Programm
am Kesslerweg. Das
Publikum war begeistert
von magischen Vam­
piren, Graf Dracula,
fantastisch buckligen
Hexenoutfits und
An der Rudolf-Diesel-Straße sorgten Federico Talarico (re.)
und Josef Jurkiewicz für gute Laune. Fotos: Dietmar Gutt
fantasievollen Kostümen
mit liebevoll arrangierten
Spinnweben mit feurigen
Hexenbesen oder geschul­
terter Katze. Aber auch Bibi
Blocksberg und Carla Kolum­
na - alias Zivis & FSJler - fehl­
ten nicht, gefolgt von einer
fetzigen Tanzperformance
mit der Gruppe „Funky
movements“. Der Stadtprinz
und die Wiedertäufer setzten
einen weiteren närrischen
Höhepunkt.
Weiberfastnacht
in der Werkstatt Nord
Petra Laube gewann den ersten
Preis bei der Kostümprämierung
an der RudolfDiesel-Straße.
In der Zweigwerkstatt an der
Rudolf-Diesel-Straße (Fotos
auf dieser Seite) wurde an
Weiberfastnacht gefeiert
Als DJ‘s an der RudolfDiesel-Straße sorgten
Federico Talarico und
Josef Jurkiewicz für gute
Laune. Sie übernahmen
auch die Moderation
und die Stimmung
war super! Pünktlich
um 13.11 Uhr begann
das Fest mit einer
Polonaise aus den
Gruppen, gefolgt
von einer „Reise
nach Jerusalem“ und
einem spektakulären
Auftritt von Zivis und
FSJlern, die nach
dem begeisterten
Applaus im Publikum zum
allgemeinen Tanz für alle
mit Luftballon aufforderten.
Bei der Kostümprämierung
gewann Petra Laube den ers­
ten Preis. Den zweiten und
dritten Platz belegten Jürgen
Winkelnkemper und Martin
Dierkes.
Manch einer
erkannte in den
verhexten Gestalten
Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter aus
der Verwaltung, dem
Sozialen Dienst oder
dem Gruppendienst.
Zauberhafte Fotoschau
vom Karneval 2008
Liebe Leserinnen, lie­
be Leser! Auf diesen
Seiten präsentieren
wir Ihnen Fotos
von Dietmar Gutt,
Henning Schlüter
und Barbara
Horwath. Wir
hoffen, dass Ih­
nen die „Nach­
lese“ gefällt.
Helau!
mt
24
Echte Hexen, sozialpädagogische Besentänze, Bibi
Blocksberg & Co., der Stadtprinz, die Wiedertäufer,
die „Zauberlehrlinge“ und
die Tanztruppe mit Hanno
Liesner brachten das Westfalenfleiß-Publikum in zauberhafte Stimmung.
Führten durch das
närrische Programm
(v.l.n.r.): Joachim
Schreiber, Gerd Winter
und Bastian Jescher.
Kornelia Pohl (li.)
gewann den ersten
Preis bei der Kostümprämierung am
Kesslerweg.
Fotos: Barbara Horwath/Henning Schlüter
25
„Wir haben an Stärke, Ausdauer und Mut gewonnen“, - so lautet das überwiegende Fazit der
insgesamt 15 „PIA“- Teilnehmer, die in den letzten zweieinhalb Jahren individuelle Berufswege
auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt beschritten haben. Foto: mt
An Stärke, Ausdauer und Mut gewonnen
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des EU-Projektes „PIA“ ziehen Bilanz
Ein erfolgreiches Projekt
zur Integration psychisch
erkrankter Menschen in
Unternehmen auf den
allgemeinen Arbeitsmarkt
wurde jetzt beim „Industrie-Service-Münster“ (ISM)
der Westfalenfleiß GmbH
umgesetzt, - ein Projekt zur
Integration in den Arbeitsmarkt, - kurz: PIA.
„Wir haben an Stärke, Aus­
dauer und Mut gewonnen“,
- so lautete das überwie­
gende Fazit der 15 „PIA“Teilnehmer, die gemeinsam
mit allen Projektbeteiligten
am 12. Dezember in den
Räumen des ISM am Kai­
serbusch die Ergebnisse
des Projektes der Presse
vorstellten.
Mit dabei waren der
Projektleiter Karl-Heinz
Rotte, die Organisatoren
Hildegard Wilken und
26
Michael Wenker-Giersch­
ner vom Industrie-Service
Münster, der Geschäfts­
führer der Westfalenfleiß
GmbH, Karl-Heinz Garbe,
sowie Michael Schnei­
der vom Integra­
tionsamt des Land­
schaftsverbandes
Westfalen-Lippe.
Praktika und externe
Arbeitsplätze
Insgesamt 15 ISMBeschäftigte waren
während der zwei­
einhalbjährigen
Projektdauer in
Form von Praktika
und externen Be­
schäftigungen mit
längerfristiger Per­
spektive tätig. Dabei
erhielten nicht nur
die Projektteilneh­
mer Begleitung und
Unterstützung durch
pädagogisches Fachperso­
nal der Werkstatt, sondern
auch die Kooperationspart­
ner in den Unternehmen.
Neben dem „Coaching“ am
Arbeitsplatz und den be­
Erfolgreich abgeschlossen: EU-Projekt PIA
gleitenden Abstimmungen
zur Einarbeitung, sorgten
individuelle, ergänzende
Qualifizierungen wie EDVSchulungen, Workshops und
interne Vorbereitungen für
gute Voraussetzungen.
Erfolge des Projektes sind
neben der Aufnahme einer
Berufsausbildung eines Pro­
jektteilnehmers die dauer­
hafte Etablierung von neun
Teilnehmern auf externen
Werkstattarbeitsplätzen in
den Kooperationsunter­
nehmen. Und genau das
war auch das Ziel des vom
Integrationsamt des Land­
schaftsverbandes Westfalen
Lippe mitgetragenen EUProjektes: Die Begleitung
von Übergängen von Be­
schäftigten aus der Werkstatt
für psychisch behinderte
Menschen auf Arbeitsplätze
in Unternehmen des allge­
meinen Arbeitsmarktes.
Die Bandbreite der Arbeits­
felder und Beschäftigungs­
inhalte ist sehr vielfältig und
reicht von Verwaltungstätig­
keiten über das Handwerk
bis hin zum Dienstleistungs­
gewerbe und können auch
zukünftig noch die Funktion
eines „Sprungbrettes“ in ein
Regelbeschäftigungsverhält­
nis übernehmen.
Regionale Kooperationen
und europäische Partner
Das PIA-Projekt war Teil
des Equal-Netzwerkes „MIK
- Modulare Integrationskon­
zepte“, in dem die Hand­
werkskammer Münster die
Gesamtkoordination über­
nommen hatte. Die gesamte
Entwicklungspartnerschaft
hat sich für eine Verbesse­
rung der Berufschancen
von Menschen mit Behin­
derungen, benachteiligte
Jugendliche und Migranten
eingesetzt. Die breite Un­
terstützung aus der Region
des Regierungsbezirkes
Münster durch Kommunen,
Arbeitsagenturen, Land­
schaftsverband WestfalenLippe und Schulen sowie
zahlreiche Unternehmen
konnte dazu beitragen, dass
die vielen Teilnehmer der
unterschiedlichen Projekte
eine persönliche berufliche
Fortentwicklung erreichen
konnten. Um Ansätze aus
anderen Ländern kennen
zu lernen, fand eine Zu­
sammenarbeit mit Partner
aus Finnland, Litauen und
den Niederlanden statt. Das
Gesamtvorhaben endete im
Dezember 2007 und wurde
von der Europäischen Union
aus dem Programm „Equal“
mitfinanziert.
Für Westfalenfleiß bedeutet
der Projektabschluss, dass in
Zukunft gezielt unterschied­
liche Formen von Übergän­
gen aus der Werkstatt auf
den Arbeitsmarkt weiter
verfolgt und unter dem Ge­
sichtspunkt der Integration
für die Beschäftigten weiter
entwickelt werden.
khr
27
Neue Ideen für den Rehasport entwickeln: Dazu trafen sich in der Westfalenfleiß-Sporthalle
am Kesslerweg experimentierfreudige Sport- und Gymnastiklehrerinnen aus Werkstätten des
Münsterlandes zu ihrem turnusgemäßen Regionaltreffen „Sport“. Fotos: mt
Neue Ideen mit Sprung und Schwung
Verknüpfung von Theorie und Praxis beim Werkstätten-Regionaltreffen „Sport“
In der Sporthalle der
Westfalenfleiß GmbH am
Kesslerweg fand am 12. Dezember 2007 turnusgemäß
das vierteljährliche Regionaltreffen „Sport“ statt.
Münster eingeladen, um
sich in Praxis und Theorie
zu aktuellen Themen ihres
Berufes mit dem Anspruch
an den Werkstattsport aus­
zutauschen.
Zu diesem Fortbildungs­
treffen werden Sport- und
Gymnastiklehrerinnen aus
den Werkstätten der Regi­
onen Steinfurt, Warendorf,
Tecklenburg Coesfeld und
Für das Treffen bereiteten
Kornelia Hüsing und Ulrike
Scheck, Mitarbeiterinnen
der Sportabteilung der West­
falenfleiß GmbH, Themen
vor, die das Interesse der
28
experimentierfreudigen
Kollegen und Kolleginnen
voll trafen und zur regen
Teilnahme animierten:
• Bewegungsspiele mit dem
Erwachsenen-Dreirad und
• neue Ideen auf dem
großen Trampolin.
So wurde in der Sporthalle
ausprobiert, variiert und neu
Sport
konzipiert. Aktu­
elle Neuerungen
zu diesen Themen
wurden bespro­
chen und an die
Bedürfnisse der
Beschäftigten in
den Werkstätten
angepasst.
Denn in diesem
Punkt waren sich
alle Teilnehmer
einig: Nur mit
Motivation und Qualität, - das sind nach Auffassung der Sportfachkräfte
motivierenden
aus Werkstätten die zeitgemäßen Anforderungen an den Werkstattsport.
und den Erfor­
dernissen des
Rehasports ge­
recht werdenden
Angeboten, könne
den zeitgemäßen
Anforderungen
an den Werkstatt­
sport entsprochen
werden. Überzeu­
gende Qualität, so
die Sportaktivis­
ten, sei dafür ei­
ner der wichtigs­
ten Faktoren, um
die Attraktivität
dieses Angebotes
aufrecht zu erhal­
ten und weiter zu
entwickeln.
Nach intensiven
Diskussionen und
neuen, schweiß­
treibenden Bewe­
gungserfahrungen
lautete das Fazit
des Tages dann
auch: „Mit fri­
schem Schwung
ins neue Arbeits­
jahr!“
kh/us
29
Auf Erfolgskurs: Die Fußballmannschaft von Westfalenfleiß in Lüdenscheid mit den Trainern
Kay Herweg (1.v.l.) und Thomas Danek (1.v.r.). Fotos: td
Westfalenfleiß-Team setzt sich durch
Westfalenfleiß-Kicker siegreich beim Fußballturnier in Lüdenscheid
„Westfalenfleiß Münster II“,
so heißt der erste Sieger des
Hallenfußballturnieres für
Menschen mit Behinderung,
das 2007 in der Vorweihnachtszeit in Lüdenscheid
ausgetragen wurde.
Das Team setzte sich mit
11:2 Punkten gegen das
Franz-Sales-Haus Essen
durch (9:3). Im drittletzten
Spiel des Tages fiel nach
spannendem Verlauf die
letztendliche Sieger-Ent­
scheidung, denn gespielt
wurde im überschaubaren
Modus „Jeder gegen Jeden“.
Knapp wurde es um den 3.
Platz: Westfalenfleiß I setzte
sich schließlich punktgleich
dank eines besseren Tor­
verhältnisses (+3) gegen
Gottessegen Dortmund (+2)
durch und holte somit einen
weiteren Pokal ins Münster­
land.
Die beiden LTV-Teams vom
Lüdenscheider Turnver­
ein von 1861 e.V. belegten
bei ihrer Turnierpremiere
zwar nur die letzten Plätze,
Schoss ein entscheidendes Tor zur erfolgreichen Platzierung der
Westfalenfleiß-Teams in
Lüdenscheid:
Jürgen Dieckmann (li.).
Mannschaftskamerad
Dieter Unländer
gratuliert.
30
sammelten aber wertvolle
Erfahrungen und ließen sich
den rundum gelungenen
Turniertag nicht vermiesen.
Wie geplant fand um 14 Uhr
das Einlagenspiel der Stadt
Lüdenscheid gegen eine
Behindertenauswahl aller
sechs Teams statt.
Einige Trainer schienen bei
der Aufstellung ihrer Kandi­
daten zu taktieren, indem sie
ihre besten Spieler für das ei­
gentliche Turniergeschehen
schonten und auch einmal
den weniger eingesetzten
Kickern eine Chance gaben.
Jedenfalls setzte sich die Ver­
waltung um den glänzend
aufgelegten Bürgermeister
Dieter Dzewas
nach zwei Mal
zwölf Spielmi­
nuten deutlich
mit 6:2 durch.
Zuvor begeis­
terten die LTV
Die Cheerleader des Lüdenscheider Turnvereins von
Cheerleader
1861 e.V. begeisterten das Publikum und sorgten
ihr Publikum,
auch während der Siegerehrung für gute Stimmung.
wobei sich
einige Spieler
hier anscheinend besonders
platzierten die Pokale.
motivieren ließen („Wenn
Nach dem harmonischen,
ich gleich ein Tor schieße,
freudvollen und gut orga­
bekomme ich dann einen
nisierten Turnierauftakt
Kuss von dir?“).
plant der LTV nun ein
größeres Turnier für Men­
Allemal sorgten die Cheer­
schen mit Behinderung im
leader auch während der
Sommer 2008, zu dem die
Siegerehrung für eine gute
Stadt bereits erste positive
Stimmung. Klaus Müschen­
Signale der Unterstützung
born, 1. Vorsitzender des LTV zu­sicherte.
61, überreichte den drei Erst­
Marc Brenzel
In die neue Saison
mit einer Spende
der DFB-Stiftung
Abschiedsgeschenke für die „altgedienten“ Trainer:
Jochen Zeranka, Klaus und Markus Milkowski (v.l.n.r.). Fotos: kh
Ein Dankeschön für lange Jahre Beistand
Mannschaftsfotos zur Erinnerung an langjährige Zusammenarbeit
Zu ihrem offiziellen Abschied
Thomas Danek zu einer Feier ein.
von der Westfalenfleiß-FußballSie überraschten die Gäste mit
mannschaft zum Jahresende 2007 einem leckeren Essen und freuten
luden die „altgedienten“ Trainer
sich über die Mannschaftsfotos,
Jochen Zeranka und Klaus und
die sie zur Erinnerung an die lanMarkus Milkowski alle Spieler und
gen Trainerjahre von den Manndie neuen Trainer Kay Herweg und schaftsspielern erhielten.
Sechs neue Bälle für die
Westfalenfleiß-Fußballer
Qualitativ hochwertige Fußbälle
erhielt jetzt die WestfalenfleißFußballmannschaft
von der
„DFB-Stiftung Sepp
Herberger“,
die den
Kickern von
Westfalenfleiß sechs Bälle als
Spende zur Verfügung stellte.
Die Trainer Kay Herweg und Thomas Danek freuten sich zusammmen mit den Spielern über das
großzügige Geschenk der Stiftung und hoffen, dass das „neue
Ballgefühl“ zum Saisonauftakt
im April zum weiteren Erfolg der
Mannschaft beiträgt.
31
MDS
Veranstaltungen 2008
13. Januar 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
25. Januar 2008
ab 18.00 Uhr
Grünkohlessen
27. Januar 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
10. Februar 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
22. Februar 2008
ab 18.00 Uhr
Fischbuffet
„Neptuns-Reich“
24. Februar 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
9. März 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
21. März 2008
ab 12.00 Uhr
Struwen
„zum Sattessen“
6,80 €
24. März 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
6. April 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
20. April 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
9,80 €
25. April 2008
ab 18.00 Uhr
Griechisches Buffet
1. Mai 2008
11.00 Uhr
Buffet
„Rund um Spargel und Erdbeere“
01. Juni 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
15. Juni 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
15. Juni 2008
15.00 Uhr
Hofkonzert
„5 Jahre Gospelchor“
22.Juni 2008
11.00 Uhr
Gottesdienst
der Josefgemeinde
27. Juni 2008
ab 18.00 Uhr
Chinesisches Buffet
29. Juni 2008
ab 10.00 Uhr
Frühstücksbuffet,
incl. aller Kaffeespezialitäten
Reservierung erforderlich
Genießen Sie zudem in ländlicher Atmosphäre eine gute Tasse Kaffee
mit einem Stück selbstgebackenen Kuchen aus der hauseigenen Konditorei!
32
9,80 €
9,80 €
Gut
Kinderhaus
16,50 €
Neu!
Mittwoch ist Kuchentag
Jeden Mittwoch gibt es für 3,50 €
Kuchen vom Kuchenbuffet zum
Sattessen incl. einer Tasse Kaffee
12,80 €
Gottesdienst
der Markusgemeinde
23. Mai 2008
ab 18.00 Uhr
1. Halbjahr
Donnerstag ist
Reibeplätzchentag
Jeden Donnerstag gibt es für 3,50 €
14,50 €
Reibeplätzchen zum Sattessen
9,80 €
Freitag ist Eintopftag
Jeden Freitag Mittag gibt es
9,80 €
für 3,00 € Eintopf zum Sattessen
Café Gut Kinderhaus
Am Max-Klemens-Kanal 19
48159 Münster
9,80 €
9,80 €
Fon: (02 51) 9 21 03 30
Fax: (02 51) 9 21 03 32
www.mds-muenster.de
MDS gGmbH
Münsteraner Dienstleistungs Service
Bilder & Berichte
Vortrag zum Thema „Persönliches Budget“: Zu einem Vortrag zu
dem Thema „Entwicklung und Einführung des persönlichen Budget
(PB) in Westfalen-Lippe“ mit dem Referenten Herrn Lippert vom
Landschaftsverband Westfalen-Lippe lud die Geschäftsführung der
Westfalenfleiß GmbH am 10. Dezember 2007 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter aus der Werkstatt, dem Sozialen Dienst und der Verwaltung ein. Im Rahmen dieser Informationsveranstaltung erörterte
der Referent anhand einer Power Point Präsentation die Chancen
und Risiken, die mit der Einführung des „Persönliches Budget“ aus
der Sicht des Landschaftsverbandes in Westfalen-Lippe verbunden
sind. Unter Berücksichtigung der Erkenntnisse aus einem Modellversuch in Bielefeld ging er insbesondere darauf ein, wie das relativ
aufwendige und undurchschaubare Verfahren - vor allem für Menschen mit Behinderungen - transparenter gemacht werden kann.
Gratulationen zum 25-jährigen Jubiläum: Einen großen Blumenstrauß bekamen die Jubilare Thomas Busse (3.v.l.) und Peter
Kirchhoff (3.v.r.) überreicht, die seit 25 Jahren bei der Westfalenfleiß GmbH beschäftigt sind. In einer kleinen Feierstunde bei
Kaffee und Kuchen gratulierten Westfalenfleiß-Geschäftsführer
Karl-Heinz Garbe, die stellvertretende Betriebsratsvorsitzende
Birgit Küper-Baumeister, Produktionsleiter Rainer Gottwald und
Verwaltungsleiter Siegfried Thomaszick (v.r.n.l.).
Herzlichen Glückwunsch!
AWO-Kalender-Künstlertreffen: Am 13. November 2007 im Erna-David-Zentrum in Dortmund
bedankte sich Petra Gessner, Vorsitzende des
Fachverbandes für Behindertenhilfe der AWO
(Mitte), bei den Künstlerinnen und Künstlern,
die ihre Werke für die AWO-Kalender 2007/2008
zur Verfügung gestellt haben. In den nächsten
Monaten sind die gerahmten Motive noch im
Erna-David-Zentrum zu bewundern.
33
Gospelchor
Lesung
Begegnung
34
Integrativer Gottesdienst am 16. Februar in der Erlöserkirche
Fotos: Margret Topp
35
Gesund und glücklich: Mechthild Goldbach (li.) und Konni Hüsing lassen sich unter Bäumen und vor
rauschenden Wasserfällen zu einem Loblied über Nichtraucher inspirieren. Fotos: mt
Frischluft unter Bäumen in geschlossenen Räumen
Loblied über die neue Idylle in den ehemaligen „Raucherecken“ bei Westfalenfleiß
W
I
E
D
U
N
K
L
E
iihh, unansehnlich
waren die Ecken,
in denen Raucher
sich verstecken.
inzig nur, um blauen Dunst
in die Luft zu pusten,
der dann die Nichtraucher
bringt zum Husten.
a fragt man sich,
was ist denn dran,
dass der Raucher nicht
davon lassen kann.
nd er meint, in so ´nem
kleinen Ding,
da ist doch gar nicht
so viel drin.
ur 90% Tabak,
etwas Papier,
die Frage lautet da,
das schadet mir?
ommt dazu noch ein
bisschen Teer, - doch halt:
Die Liste geht weiter,
es gibt noch mehr!
ieber Raucher, denkst Du,
Arsen und Polonium,
das bringt mich doch
nicht sofort um?
36
in bisschen Magnesium,
Stickstoff und Kohlenmonoxyd,
dazu noch gleich
das Formaldehyd?
E
R
B
L
Ü
H
E
N
cht, nun ist mal genug
mit dem ganzen Gift.
Wir haben jetzt eine
neue Überschrift!
estfalenfleiß hat´s
jetzt geschafft,
dass man in den Räumen
nicht mehr pafft.
E
C
K
E
N
in wenig Ammoniak
und Nitrosamin,
Himmel, - und jetzt
auch noch das Nikotin!
admium, Blausäure
und Nephthalin,
geben dem Ganzen
auch keinen Sinn!
ommen noch dazu Nitrosamine, Nickel und Blei,
bis dem Raucher so richtig
schlecht wird dabei.
rst dann auch noch
Radon und Plutonium, ja ist er denn
wirklich so dumm?
och dazu Aceton,
Benzol und DDT das tut dann schon
fast richtig weh.
omantisch grün und gelb
strahlen nun die Ecken,
wo ehemals waren
die Raucherecken.
ooaahh, da schmeckt das
Frühstück richtig lecker,
man hört nicht mehr
so viel Gemecker!
ieblich sitzt man in der
Pause mal im Grünen,
das ist schön,
man kann es fühlen.
ber uns der blaue
Wasserfall rauscht,
und ohne blauen
Dunst, - das geht auch.
ellgelb, - wem
das gefällt,
man hat die Wahl
auf dieser Welt.
s setzt sich in den
„Wald“ hinein,
wer genießt dabei
den Sonnenschein.
un lässt sich atmen
hier die Luft,
wo vorher man nur
husten musst‘.
Arbeitskreis Gesundheit
Unser Rezept-Tipp:
Karfreitag gibts Struwen
Zutaten:
500 g Mehl
3 Eier
Struwen
... zum Sattessen!
3/8 Liter Milch
40 g Hefe
2 Essl. Zucker
Karfreitag ist „Struwen-Tag“
im Café Gut Kinderhaus
30 g Butter
1 Prise Salz
ca. 125 g Rosinen (je nach Geschmack)
Öl / Butter oder Schmalz zum Braten
Zubereitung - Rezept für 4 Personen:
Hefe mit etwas lauwarmer Milch anrühren. Mehl in eine Schüssel geben
und mit der Hefe anrühren. Die Masse ¼ Stunde aufgehen lassen.
Danach die übrigen Zutaten hinzugeben, und Teig geschmeidig schlagen.
Diesen dann eine Stunde aufgehen lassen. Daraus dann in einer Pfanne
kleine (ca. 10 cm Durchmesser), flache Kuchen braten.
TIPP: Schmecken besonders gut mit Zimt und Zucker!
Guten Appetit wünscht - der Arbeitskreis Gesundheit
Am Karfreitag ist auch im Café
Gut Kinderhaus, Am MaxKlemens-Kanal 19, „StruwenTag“, - wie bei der Großmutter,
mit Mehl, Eier, Hefe, Rosinen
und Zucker in Schmalz gebacken.
„Struwen zum
Sattessen“ gibt es
Karfreitag am 21. März
ab 12.00 Uhr, pro
Person für 6,80 Euro.
Café Gut Kinderhaus,
Am Max-KlemensKanal 19 in Münster €
Exquisites Fastenessen
Westfälische Tradition: Struwen an Karfreitag
Manche haben noch Erinne­run­
gen aus der Kinderzeit: Gesammelte Bonbons, die Ostern
in einem dicken Klumpen im
Einmachglas klebten und das
Karfreitagsessen mit den westfälischen „Struwen“, auf die
sich die ganze Familie freute.
„Struwen“, - das sind Hefe-Pfann­
ku­chen, die im Münsterland tradi­
tionell am Karfreitag gegessen
werden.
Der Karfreitag (althochdeutsch „kara“ = Klage,
Kummer, Trauer), ist der
Freitag vor Ostern. Die
Christenheit gedenkt an
diesem Tag des Kreuztodes
von Jesus Christus.
Er folgt auf den Gründonnerstag und geht dem
Karsamstag voraus. Der
Karfreitag wird auch „Stiller“ oder „Hoher Freitag“
genannt. Die Bezeichnung
„Guter Freitag“ geht auf
Martin Luther zurück. Unter Einbeziehung des Gründonnerstagabends ist der Karfreitag der erste
Tag der österlichen Dreitagefeier.
Da Karfreitag ein Fastentag ist
und der höchste Feiertag des
katholischen Glaubens, feiert man
an diesem Tag keine Messe mit
Eucharistiefeier, sondern nur einen
Wortgottesdienst.
Westfälische Struwen:
Weder Fisch noch Fleisch
Aus diesem Grund waren die
Münsterländer der Meinung, dass
an diesem Tag weder Fisch noch
Fleisch gegessen werden sollte
und erfanden die Struwen, das
traditionelle Mittagsgericht für den
Karfreitag. Struwen bildeten früher
mit Milchkaffee das einzige warme
und sättigende Mahl an diesem Tag,
denn in der Fastenzeit, besonders
in der Karwoche und vor allem am
Karfreitag, wurde streng gefastet.
Struwen sind fast nur innerhalb
vom Münsterland bekannt. Alle
Leute bereiteten nicht nur Haus
und Hof auf das Osterfest vor,
sondern auch sich selbst durch
Fasten, durch Kreuzweg-Prozessionen und durch Beten. In den
wenigen Gemeinden mit evangelischer Bevölkerung ruhte die
Arbeit am Karfreitag ganz. In den
überwiegend katholischen Gemeinden wurde wohl gearbeitet;
nur für die Zimmerleute und
Schmiede bestand absolutes
Arbeitsverbot - ein deutlicher Hinweis auf die Kreuzigung Christi. Nach dem
Motto „Iärten un Drinken
hölt Liew un Siäl bineen!”
- „Essen und Trinken hält
Leib und Seele zusammen“
- waren die „Struwen“ zwar
ein Fastenessen, bei dem
auf „gute“ und früher sehr
teure Lebensmittel wie
Fleisch und Gemüse verzichtet wurde, trotzdem kam jedoch
etwas Leckeres auf den Tisch!
Eigentlich ja viel zu lecker für
Karfreitag, aber schließlich sind
sie ja im Münsterland Tradition.
Fotos: Margret Topp
37
Preisrätsel
1.
1.
2.
2.
7.
3.
6.
4.
5.
6.
3.
8.
7.
5.
4.
8.
9.
9.
10.
11.
10.
Liebe Rätselfreunde!
11.
„Igelhaus“ lautete das
Lösungs­wort des Preisrät­
sels aus dem Westfalen­
fleiß-ECHO 4 /07. Unter den
insgesamt 25 Einsendungen
ermittelte Kathrin Lux vom
Werkstattrat die Gewinnerin
Monika Lippert. Sie gewann
einen tragbaren MP 3 - Player.
Verwaltungsleiter Siegfried
Thomaszick überreichte ihr
den Gewinn an ihrem Ar­
beitsplatz in der Skin- und
Blisterabteilung in der Werk­
statt am Kesslerweg.
Wenn auch Sie gewinnen
möchten, erraten Sie das far­
big unterlegte Lösungswort.
Schreiben Sie es auf eine
Postkarte und schicken Sie
diese bis zum 30.04.2008 an:
Redaktion
Westfalenfleiß-ECHO
Kess­lerweg 38-42
48155 Münster.
38
An ihrem Arbeitsplatz in der Skin- und Blisterabteilung in der
Werkstatt am Kesslerweg gratuliert Verwaltungsleiter Siegfried
Thomaszick Monika Lippert zu ihrem Gewinn, einem tragbaren
MP 3-Player. Foto: mt
40