EU gegen Hinrichtung - Christen im Nordirak und im Tur Abdin
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EU gegen Hinrichtung - Christen im Nordirak und im Tur Abdin
Christen im Nordirak und im Tur Abdin Irakischer DiktatorSaddam Hussein zum Tode verurteilt - EU gegen Hinrichtung 6.11.06 Irakischer Diktator zum Tode verurteilt - EU gegen Hinrichtung Saddams AFP, dpa - 6. 11. 2006 Der Europarat hat sich am Montag gegen die Vollstreckung der Todesstrafe gegen den Ex-Diktator Saddam Hussein ausgesprochen. Der neue Irak solle nicht auf Rache, sondern auf der Achtung der Menschenrechte aufgebaut werden. Der britische Premierminister Tony Blair sagte, es gebe im Irak wichtigere Fragen als diese Hinrichtung. Die Entscheidung über die Vollstreckung des Todesurteils gegen Saddam liege beim Irak. Auf Nachfragen fügte er hinzu: "Wir sind gegen die Todesstrafe, ob dies Saddam Hussein ist oder jemand anderes." EU lehnt Todesstrafe grundsätzlich ab Die EU nahm das Urteil "zur Kenntnis". Die finnische Ratspräsidentschaft erklärte jedoch, dass die EU die Todesstrafe ablehne. Ähnlich äußerte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel. Zugleich unterstrich sie die Notwendigkeit der gerichtlichen Aufarbeitung der Saddam-Ära. Italiens Ministerpräsident Romano Prodi sagte: "So grausam ein Verbrechen auch ist, so wendet sich doch unsere Tradition und unsere Ethik vom Gedanken der Todesstrafe ab." D'Alema: Bürgerkrieg droht Auch Italiens Außenminister Massimo D'Alema warnte dringend davor, das Todesurteil gegen den Ex-Machthaber zu vollstrecken. Eine Hinrichtung von Saddam Hussein wäre "unannehmbar", sagte D'Alema. Es handele sich um eine Grundsatzfrage. Zudem drohe bei einer Vollstreckung der Todesstrafe im Irak "ein echter Bürgerkrieg" "Tribunal braucht keine Unterschrift" Aus Justizkreisen in Bagdad hieß es, selbst wenn Saddam und die anderen beiden am Sonntag zum Tode verurteilten Funktionäre seines Regimes innerhalb der 30-tägigen Frist nicht Berufung einlegen sollten, werde es das Urteil automatisch überprüft. Außer Saddam hatte das Gericht auch seinen Halbbruder Barsan al-Tikriti und den ehemaligen Vorsitzenden Richter des Revolutionsgerichts, Awad al-Bandar, wegen der Hinrichtung von 148 Schiiten im Jahr 1982 zum Tode durch den Strang verurteilt. Staatschef Dschalal Talabani sagte, er habe zwar einen internationalen Aufruf gegen die Todesstrafe unterzeichnet, "das Urteil des Tribunals braucht jedoch keine Unterschrift des Präsidenten". USA: "Meilenstein für junge Demokratie" Die USA, Australien und die britische Außenministerin Margaret Beckett begrüßten die Verurteilung Husseins. US-Präsident George W. Bush sprach von einem "Meilenstein" für die junge irakische Demokratie. Saddam sei "jener legale Prozess zuteil geworden, den er anderen verweigert hat". Die britische Außenministerin sagte: "Ich begrüße, dass Saddam Hussein und die anderen Angeklagten für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen wurden." Amnesty kritisiert unfairen Prozess http://www.nordirak-turabdin.info/cms Powered by Joomla! Generiert: 15 January, 2017, 23:42 Christen im Nordirak und im Tur Abdin Kritik äußerten Menschenrechtsorganisationen und der Vatikan. Amnesty International nannte den Prozess "unfair". Das Todesurteil zeige, dass noch immer die Logik des "Auge um Auge, Zahn um Zahn" herrsche, sagte in Rom Kardinal Renato Raffaele Martino. Er ist der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Ex-Diktator reagierte relativ gelassen Saddam, den amerikanische Soldaten im Dezember 2003 in einem Erdloch auf einem Bauernhof aufgespürt hatten, nahm den Urteilsspruch relativ gelassen auf. Er rief: "Es lebe das Volk, es lebe die (islamische) Nation, Allahu akbar (Gott ist groß)." Al-Bandar, der seinerzeit den Prozess gegen die Schiiten aus Dudschail geleitet hatte, beschimpfte das Gericht als Versammlung von "Verrätern und Agenten". Revision innerhalb von 30 Tagen In Bagdad wurde erwartet, dass die Revision im ersten Prozess bereits am Montag eingeleitet wird. Beobachter hielten es jedoch für wenig wahrscheinlich, dass die Richter der Revision stattgeben und einen neuen Prozess anordnen würden. In diesem Falle müssten Saddam und die mit ihm Verurteilten hingerichtet werden, nachdem die Urteile rechtskräftig geworden sind. Quelle: t-online news - AFP, dpa http://www.nordirak-turabdin.info/cms Powered by Joomla! Generiert: 15 January, 2017, 23:42