Geschäftsbericht 2014

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Geschäftsbericht 2014
FÜR EINEN SICHEREN WEG
IN DIE ZUKUNFT
Geschäftsbericht 2014
Im „Atelier der Zukunft“ konnten Kinder während der Breminale 2014 ihre Wünsche, Visionen und Ideen für die
Zukunft auf einem Modell des swb-Kraftwerks in Hastedt verwirklichen. Die schönsten Werke erleuchteten das Kraftwerk zum 160. Geburtstag.
> Inhalt
Inhalt
Unternehmen
2 swb-Konzern im Überblick
4 Brief des Vorstands
3 Kennzahlen
6 Organe
12 Ressortberichte
24 Bericht des Aufsichtsrats
26 Das Jahr 2014 im Rückblick
28 Konzernlagebericht
29 Konzernstruktur
30 Konzernstrategie
31 Unternehmenssteuerung
33 Nachhaltigkeit
37 Wirtschaftsbericht
45 Geschäftsentwicklung
51 Nachtragsbericht
52 Risiko- und Chancenbericht
56 Prognosebericht
60 Konzernabschluss
62 Konzernbilanz
64 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
65 Gesamtergebnisrechnung
66 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
68 Konzern-Kapitalflussrechnung
69 Konzernanhang
159 Bestätigungsvermerk
160 Weitere Informationen
160 Bilanz der swb AG
162 Gewinn- und Verlustrechnung der swb AG
163 Glossar
167 Konzerngesellschaften
168 Impressum
Geschäftsbericht 2014
1
> swb-Konzern im Überblick
swb-Konzern im Überblick*
Ressort: Erzeugung, Recht und Kommunikation
swb Erzeugung AG & Co. KG
swb Entsorgung GmbH & Co. KG
swb CREA GmbH
Weserkraftwerk Bremen GmbH & Co. KG
Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG
Ressort: Infrastruktur
wesernetz Bremen GmbH
wesernetz Bremerhaven GmbH
swb Beleuchtung GmbH
Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH
hanseWasser Bremen GmbH (nur mittelbar beteiligt)
Ressort: Vertrieb
swb Vertrieb Bremen GmbH
swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG
swb Services AG & Co. KG
swb Abrechnungsservice GmbH
Osterholzer Stadtwerke GmbH & Co. KG
Ressort: Personal, Finanzen und IT
Stadtwerke Soltau GmbH & Co. KG
Stromversorgung Greifswald GmbH
* Anteilsbesitzliste siehe Seite 155 – 157
2
Geschäftsbericht 2014
> Kennzahlen
Kennzahlen
Umsatzverteilung nach Segmenten
in Prozent
Wasser
Sonstiges
2,3
5,3
Abfall
3,9
Wärme
4,8
Erdgas
16,9
2014
Strom
66,8
Strom
Erdgas
Wärme
Abfall
Wasser
Sonstiges
Konzernkennzahlen
2014
2013
2014
2013
Konzern
Konzern
Gruppe
Gruppe
12.286,5
6.571,5
5.267,3
939,0
36,0
13.625,9
7.334,3
6.307,1
1.118,6
36,1
12.562,9
6.571,5
5.912,3
971,0
39,0
46,0
15.300,0
13.928,0
7.334,3
7.048,1
1.154,6
39,1
49,0
14.500,0
2.349
124
185,4
2.418
133
178,1
1.458,4
49,7
6,5
120,2
1.863,8
78,2
11,0
6,7
1.592,6
82,1
26,1
119,5
2.013,4
91,3
13,2
5,1
89,7
76,0
Absatz
Strom in Mio. kWh
davon Handelsaktivitäten in Mio. kWh
Erdgas in Mio. kWh
Wärme in Mio. kWh
Trinkwasser in Mio. m3
Abwasser in Mio. m3
Klärschlamm in Mg
Personal
Mitarbeiter
Auszubildende
Gesamter Personalaufwand in Mio. EUR
Finanzkennzahlen in Mio. EUR
Umsatzerlöse
EBIT
Konzernjahresergebnis
FFO (Funds from Operations)
Bilanzsumme
Investitionen
Dynamischer Verschuldungsgrad
Nettoverschuldungsgrad
Gearing Ratio (in %)
Geschäftsbericht 2014
3
UNTERNEHMEN > Brief des Vorstands
Brief des Vorstands
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Energiewende bleibt für swb als Energieversorger im
Land Bremen eines der wesentlichen Themen. Die Bundes­
regierung verfolgt mit der Energiewende das Ziel, eine
umweltverträgliche und sichere Energieversorgung in
der Zukunft zu garantieren. Mittlerweile stammt etwa
ein Viertel des deutschlandweit verbrauchten Stroms
aus regenerativen Quellen wie Wind, Sonne oder Biomasse. Schon frühzeitig hat swb auf die sich ändernden
Rahmenbedingungen reagiert und sich im Jahr 2008
im Rahmen der swb-Nachhaltigkeitsstrategie für den
eigenen Kraftwerks- und Anlagenpark klare, messbare
Klimaschutzziele gesetzt. Bis 2020 will swb 20 Prozent
des klimaschädlichen CO2 einsparen, die Energieeffizienz
um 20 Prozent steigern und 20 Prozent der Energie aus
erneuerbaren Quellen erzeugen. Ein Teil dieser Ziele ist bereits heute erreicht.
Wettbewerb auf dem Strommarkt
Der Ausbau der Anlagen zur Stromerzeugung aus
erneuerbaren Energien bringt nach aktuellem Markt­
design erhebliche Nachteile für Kraftwerksbetreiber wie
swb, die für ihren konventionell erzeugten Strom keine
kostendeckenden Erlöse erzielen können. Da die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien weiter erheblich
subventioniert wird, steigen die ökologisch erzeugten
Strommengen stetig an und werden auch in Zukunft stei-
4
Geschäftsbericht 2014
gen. Fallende Preise an der Strombörse sind die Folge. Der
schon heute nicht kostendeckende Betrieb von konventionellen Kraftwerken wird deshalb immer unrentabler werden. Diese Entwicklung wird noch beschleunigt, falls von
der Bundesregierung diskutierte Sanktionen gegen ältere
Kohlekraftwerke Gesetz werden sollten. swb hat aufgrund
der bisherigen Marktentwicklung Kraftwerke stillgelegt
oder in Kaltreserve überführt und einen wesentlichen
Teil des Kraftwerksparks in Partnermodelle eingebracht.
Gleichwohl ist in den Bestandsanlagen 2014 ein erheb­
licher Verlust entstanden. Wir haben deshalb erneut vertiefende Prüfungen zur mittelfristigen Entwicklung der
konventionellen Erzeugung eingeleitet.
Wegenutzungsverträge gesichert
Die jahrzehntelang gelebte partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Städten Bremen und Bremerhaven
hat sich für swb in diesem Jahr ausgezahlt. Beide ­Städte
haben die Wegenutzungsverträge für Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme an den swb-Konzern vergeben. Die
Städte Bremen und Bremerhaven wollen künftig noch
enger mit swb zusammenarbeiten und haben sich an den
Netzgesellschaften ­wesernetz Bremen und ­wesernetz
Bremerhaven jeweils mit 25,1 Prozent der Stimmrechte
beteiligt. Die Übertragung der Wegenutzungsrechte bedeutet für swb Planungssicherheit für die Aufrechterhal-
UNTERNEHMEN tung eines zuverlässigen, reibungslosen und vor allem
zukunftsfähigen Netzbetriebs für die nächsten 20 Jahre.
swb ist wichtig für das Land Bremen
Das Forschungsunternehmen CONOSCOPE aus Leipzig
hat untersucht, welche wirtschaftliche Bedeutung swb
für die Region hat. Ermittelt wurden die ökonomischen
Effekte des unternehmerischen Handelns von swb auf
die Wertschöpfung und die daraus resultierenden Einkommen, die Erwerbstätigenzahl und das Arbeitsvolumen im Land Bremen. swb sichert direkt und indirekt
rund 4.700 Arbeitsplätze im Land Bremen und generiert
365 Millionen Euro Wertschöpfung. Von jedem Euro, den
swb als Energie­versorger erwirtschaftet, verbleiben durch
die Zahlung von Löhnen, Gehältern, Steuern, Abgaben
und regionalen Einkäufen rund 25 Prozent im Land ­Bremen.
Jährlich sind das insgesamt circa 371 Millionen Euro.
Auch die öffentlichen Haushalte in Bremerhaven und
Bremen profitieren von der swb-Wertschöpfungskette:
Neben fast 60 Millionen Euro direkten Steuern und Abgaben sorgt swb durch Aufträge an Zulieferfirmen und
Konsumausgaben der Beschäftigten für weitere Steuerzahlungen in Höhe von zwölf Millionen Euro.
160 Jahre für die Zukunft
1854 gründete die Stadt Bremen ihre erste eigene Gas­
anstalt. Im Jahr 1893 kam zum kommunalen Versorgungs­
betrieb für Gas und Wasser noch die erste elektrische
Anlage hinzu – die „Erleuchtungs- und Wasserwerke
Bremen“ entstanden, ein Vorläufer des heutigen swbKonzerns. Im Jahresverlauf hat swb den 160. Geburtstag
> Brief des Vorstands
mit unterschiedlichen Aktionen und Aktivitäten im Land
Bremen und der Umgebung begleitet. Am tatsächlichen
Geburtstag, dem 23. September, ist das Heizkraftwerk in
Hastedt mit von Kindern gemalten Bildern zum Thema
Zukunft illuminiert worden.
Verantwortung übernehmen
Als regional verbundenes Unternehmen engagiert sich
swb stark für das Land Bremen und seine Einwohner. Der
swb-Konzern unterstützt seit jeher an seinen Standorten
Bremen und Bremerhaven vielfältige Projekte und Aktivitäten. Dazu zählt zum Beispiel die swb-Bildungsinitiative.
Im Sportsektor fördert swb den Breitensport und engagiert sich in der Jugendförderung. Unterstützt werden
unter anderem der Marathon (swb-Marathon) in Bremen,
der ­Triathlon in Stuhr (swb-Triathlon) und die Fischtown
Pinguins in Bremerhaven. Darüber hinaus fördert der swbKonzern kulturelle, ökologische und soziale Projekte. Im
Jahr 2014 hat swb zu einem „Runden Tisch“ zum Thema
Energie- und Wassersperren eingeladen. Insgesamt 25 Vertreter von Sozialbehörde, Jobcenter, Schuldnerberatungen, Verbraucherzentrale, Umwelt­ressort, Arbeitnehmer­
kammer, Innere Mission und Aktions­gemeinschaft
arbeitsloser Bürger und Bürgerinnen e.V. (agab) beraten
darüber, wie akute Versorgungssperren zukünftig effek­
tiver vermieden werden können.
An dieser Stelle möchten wir uns für das in swb gesetzte Vertrauen unserer Kunden und Partner und die
Leistungsbereitschaft unserer Mitarbeiter im Geschäftsjahr 2014 bedanken.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Torsten Köhne
Vorstandsvorsitzender
Vorstand Erzeugung, Recht und
­Kommunikation
Matthias Brückmann
Vorstand Vertrieb
Timo Poppe
Vorstand Infrastruktur
Uwe Schramm
Vorstand Personal,
Finanzen und IT
Geschäftsbericht 2014
5
UNTERNEHMEN > Organe
Organe
VORSTAND
6
Dr. Torsten Köhne
Matthias Brückmann
Timo Poppe
Uwe Schramm
Vorstandsvorsitzender
Vorstand Erzeugung, Recht
und K
­ ommunikation
Vorstand Vertrieb
Vorstand Infrastruktur
Vorstand Personal,
Finanzen und IT
Vorstandsmitglied seit­
­Januar 2005. Verantwortlich u. a. für die
Tochterunternehmen
swb Erzeugung und swb
Entsorgung, swb CREA /
Erneuerbare Energien.
Vorstandsmitglied seit
1. Juli 2013. Verantwortlich
für die Tochterunternehmen
swb Vertrieb Bremen und
­Bremerhaven, swb Services
und swb Abrechnungs­
service.
Vorstandsmitglied seit
1. Juli 2012. Verantwortlich
für die Tochterunternehmen
­wesernetz Bremen,
­wesernetz Bremerhaven
und die Beteiligung an
der h
­ anseWasser Bremen
GmbH.
Vorstandsmitglied seit
Mai 2002 und verantwortlich für die Beteiligungen
Stadtwerke Soltau und
Stromversorgung Greifswald.
Geschäftsbericht 2014
UNTERNEHMEN > Organe
AUFSICHTSRAT
Holger Anthonisen, Rechtssekretär der Gewerkschaft
ver.di, Landesbezirk Niedersachsen-Bremen, Bremen
Günther Boekhoff, Ehrenbürgermeister der Stadt Leer,
Leer
Dr. Werner Brinker (Vorsitzender des Aufsichtsrats),
Vorstandsvorsitzender der EWE Aktiengesellschaft,
Rastede
Eckhard Dibke, stellv. Vorsitzender des
Konzernbetriebsrats und stellv. Vorsitzender des
Betriebsrats des Gemeinschaftsbetriebs w
­ esernetz
Bremen GmbH, ­wesernetz Bremerhaven GmbH und
swb Beleuchtung GmbH, Langen
Annette Düring, Regionsvorsitzende des DGB BremenElbe-Weser, Bremen
Sigrid Flegel (stellv. Vorsitzende des Aufsichtsrats),
Vorsitzende des Betriebsrats des Gemeinschaftsbetriebs
swb Vertrieb Bremen GmbH und swb Vertrieb Bremer­
haven GmbH & Co. KG, Bremen
Frank Gawrischtschuk, Vorsitzender des Betriebsrats des
Gemeinschaftsbetriebs swb Erzeugung GmbH & Co. KG
und swb Entsorgung GmbH & Co. KG, Bremen
Peter Marrek, Vorsitzender des Konzernbetriebsrats und
Vorsitzender des Betriebsrats des Gemeinschaftsbetriebs
­wesernetz Bremen GmbH, w
­ esernetz Bremerhaven
GmbH und swb Beleuchtung, Wilhelmshaven
Uwe Rademacher, stellv. Vorsitzender des Betriebsrats des
Gemeinschaftsbetriebs swb Erzeugung GmbH & Co. KG
und swb Entsorgung GmbH & Co. KG, Bremen
Dr. Heiko Sanders, Mitglied des Vorstands der EWE Aktien­
gesellschaft, Wiesmoor
Olaf Schröder, Geschäftsführender Betriebsrat des Betriebsrats des Gemeinschaftsbetriebs w
­ esernetz Bremen
GmbH, ­wesernetz Bremerhaven GmbH und swb Beleuchtung, Schiffdorf
Hermann Schröer, Verwaltungsdirektor St. Pius-Stift,
Cloppenburg
Friedhelm Strudthoff, Bereichsleiter w
­ esernetz Bremen
GmbH, Ritterhude
Klaus Warbruck, freiberuflicher Bildungsreferent und
Betriebsratsberater, Hamburg
Harm-Uwe Weber, Landrat des Landkreises Aurich, Aurich
Dr. Ulrich Getsch, Oberbürgermeister Stadt Cuxhaven,
Cuxhaven
Heiner Grotheer, Geschäftsführer der Stadtwerke
Osterholz-Scharmbeck a. D., Osterholz-Scharmbeck
Martin Günthner, Senator für Wirtschaft, Arbeit und
Häfen und Senator für Justiz und Verfassung der Freien
Hansestadt Bremen, Bremerhaven
Wilhelm Hogrefe, Mitglied des Niedersächsischen
Landtags, Kirchlinteln
Matthias Köring, Landrat des Landkreises Wittmund,
Wittmund
Geschäftsbericht 2014
7
UNTERNEHMEN
160 Jahre Erfahrung
für einen sicheren Weg
in die Zukunft
8
Geschäftsbericht 2014
UNTERNEHMEN > Brief des Vorstands
Geschäftsbericht 2014
9
swb sichert im Land Bremen seit
160 Jahren die Energieversorgung
und ist mit den Menschen in der
Region eng verbunden.
Wir gestalten die Zukunft
> swb ist einer der größten Arbeitgeber in der Region.
> s wb steht für eine sichere Versorgung mit Energie, Wärme
und Trinkwasser – 24 Stunden am Tag.
> s wb fördert den Ausbau regenerativer Energien aus Wind,
Wasser und Sonne.
> s wb engagiert sich in der Region und fördert Sport, Kultur
und Bildung.
> swb investiert in eine moderne Energieerzeugung.
> s wb ist vor Ort und berät Kunden in Kundencentern, Shops,
am Telefon oder in den eigenen vier Wänden.
> s wb ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in der Region und
generiert jährlich eine Wertschöpfung von 365 Millionen Euro.
> swb setzt auf Kooperationen und individuelle Lösungsansätze.
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Erzeugung, Recht, Kommunikation
Ressortberichte
RESSORT: ERZEUGUNG, RECHT, KOMMUNIKATION
Vorstandsvorsitzender Dr. Torsten Köhne:
„Die Energiewende macht uns schwer zu schaffen.
Wir müssen die Effizienz unserer konventionellen
Erzeugungsanlagen weiter erhöhen und werden
den Ausbau der erneuerbaren Energieerzeugung
kontinuierlich fortsetzen. Das im Bau befindliche
Gas- und Dampfturbinenkraftwerk wird die
notwendige Flexibilität zur Unterstützung der
Energie­wende bringen. Das aktuelle Börsenpreis­
niveau gestattet gleichwohl keinen profitablen
Betrieb der Anlage. Die Entsorgungsaktivitäten
haben sich sehr gut entwickelt.“
12
Geschäftsbericht 2014
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Erzeugung, Recht, Kommunikation
Im Bereich der Energieerzeugung war swb 2014 den weiter verschärften Marktbedingungen ausgesetzt. Bedingt durch
den Preisverfall an der Strombörse wird es für swb zunehmend schwieriger, die eigenen Erzeugungsanlagen zu betreiben.
Die Bestandsanlagen haben 2014 einen erheblichen Verlust verursacht und deutliche Wertberichtigungen ausgelöst.
­Unter diesen Rahmenbedingungen wird swb die Effizienzbemühungen intensivieren, weiter verstärkt Projekte mit Partnern
gemeinsam umsetzen und den mittelfristigen Anlagenbestand vertieft untersuchen.
Energiemarkt drückt auf Strompreise
Die Stromproduktion in deutschen ­Steinkohlekraftwerken
lag im Zeitraum Januar bis Oktober 2014 um 12,9 Prozent unter dem Niveau der Vergleichsperiode 2013. Die
Produktion von Braunkohlestrom ging um 3,8 Prozent
zurück. Den größten Einbruch erlebte mit 19,8 Prozent
die Stromproduktion aus Erdgas. Diese Rückgänge waren begleitet von einem spürbaren Preisverfall auf dem
Strommarkt. Immer häufiger rentiert sich der Betrieb von
Kraftwerken nicht mehr. Auch swb spürt die Auswirkungen und hat den Kohleblock 5 und den Erdgasblock 14 vorläufig in den Kaltreserve-Status überführt. Ein profitabler
stromseitiger Betrieb der nicht in Kaltreserve befindlichen
Anlagen zu Börsenkonditionen ist zu den derzeitigen
Marktbedingungen nicht möglich.
In Kraftwerke investiert
Unabhängig von der aktuellen Situation haben konventionelle Kraftwerke unter Versorgungssicherheitsaspekten
nicht ausgedient. swb hat den eigenen Kraftwerkspark soweit wie möglich an die veränderten Marktbedingungen
angepasst. So wurde 2013 der Block 6 am Kraftwerksstandort Hafen für 45 Millionen Euro optimiert und arbeitet nun effizienter und flexibler. Auch das ­Bremer Gasund Dampfturbinenkraftwerk (GuD), das swb zusammen
mit Partnern baut, wird den Anforderungen einer umweltfreundlicheren und flexibleren Stromerzeugung gerecht, da es seine Leistung schnell hoch- beziehungsweise
herunterfahren kann. Es bleibt abzuwarten, ob sich die
Marktbedingungen so entwickeln, dass diese Flexibilität
angemessen honoriert wird.
An sechs der sieben Kraftwerksstandorte können sich Interessierte für eine Führung durch die Kraftwerke anmelden. 2014 nutzten 3.774 Besucher dieses Angebot.
Neue Wege gehen
In Zeiten des steigenden Energiewettbewerbs gewinnen für swb Kooperationen und ­Partnerschaftsmodelle
an Bedeutung. Deshalb ist es erfreulich, dass swb die
energiewirtschaftliche Zusammenarbeit mit Partnern
aus der Bremer Industrie weiter ausbauen konnte. Im Jahr
2014 ist die langjährige Partnerschaft mit ArcelorMittal
Bremen (AMB) zur Gichtgasverwertung am Kraftwerks­
standort Mittelsbüren verlängert worden. Mit dem
­Daimler Werk in Bremen hat swb einen mehrjährigen Vertrag zur Stromlieferung abgeschlossen. Die für das Werk
­Bremen gelieferte Fernwärme entsteht im Heizkraftwerk
Hastedt im ressourcenschonenden Verfahren der KraftWärme-Kopplung. Diese Partnerschaften sind neben der
langfristigen Zusammenarbeit mit der Deutsche BahnGruppe Eckpfeiler der Erzeugungsstrategie.
Unabhängig davon bleibt es auch zukünftig die Aufgabe, negative Marktentwicklungen durch kundenspezifische Lösungen zu kompensieren. In einem
Pilotprojekt hat swb Erzeugung beispielsweise ein wirtschaftliches Geschäftsmodell entwickelt, welches mithilfe
eines ­Algorithmus die Schöpfwerkspumpe des Heizkraftwerks ­Hafen effizienter steuern kann. Durch die Optimierung des Pumpenfahrverhaltens fallen bis zu 13 Prozent
weniger Stromkosten an.
50 Jahre Bahnstrom
Vor 50 Jahren begann die Ära der Bahnelektrifizierung in
Norddeutschland mit Strom aus Bremen-Mittelsbüren.
Dazu hat swb jahrzehntelang Gichtgas aus der Stahlproduktion von ArcelorMittal zu Einphasenstrom für die DB
Energie umgewandelt. Die partnerschaft­liche Verbundenheit mit DB Energie hält bis heute an. Denn swb baut
gemeinsam mit Partnern, darunter auch DB Energie, das
hocheffiziente und flexible GuD in Mittelsbüren. Dort
hat swb 2014 auch einen zweiten Umrichter mit einer
Leistung von 40 Megawatt (MW) in Betrieb genommen.
Dieser ergänzt die bereits vorhandene 160-MW-Anlage.
Bremen ist damit zum zweitgrößten Umrichter-Standort
im DB-Netz avanciert.
Investition in die Zukunft
swb und EWE hatten geplant, den Ausbau von regenerativen Energien im Versorgungsgebiet von swb und EWE
über eine gemeinsame Gesellschaft voranzutreiben.
Geschäftsbericht 2014
13
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Erzeugung, Recht, Kommunikation
Nach intensiven Vorbereitungen haben beide Unternehmen beschlossen, die Kooperation, wo möglich, auf Projektebene weiterzuverfolgen, sich jedoch nicht in einem
Gemeinschaftsunternehmen zu organisieren. Erste Planungen für Projekte in Bremen und dem Umland werden
derzeit konkretisiert.
Im Bremer Industriegebiet Hüttenstraße hat swb auf dem
Betriebsgelände von Nehlsen eine Windkraftanlage mit
einer Leistung von etwa 3,4 Megawatt (MW) errichtet.
Die erzeugte elektrische Energie wird in das Mittelspannungsnetz (10-kV-Netz) von ­wesernetz eingespeist.
Seit 2010 betreibt swb in Halle/Westfalen eine 1,4 Mega­
watt-Biogasanlage. Nach einer für swb erfolgreichen
gerichtlichen Auseinandersetzung mit den Technischen
Werken Osning (TWO) konnte die Anlage im Juli 2014 an
das lokale Versorgungsnetz angebunden und die Phase
der technischen Inbetriebnahme abgeschlossen werden.
Die Biogasanlage ist das zweite von swb initiierte Biogasprojekt und die erste Anlage, die das produzierte Biogas
für die Verwendung in einem städtischen Erdgasnetz bereitstellt.
Abfallverwertung hoch im Kurs
Da der deutsche Markt über eine große Anzahl von Abfallverwertungsanlagen verfügt, ist eine Auslastung der swbAnlagen allein durch die Kernregion Bremen nur schwer
möglich. Darum hat swb Entsorgung den Bezugsraum für
ihre Abfallmengen ausgebaut. Auf diese Weise konnte
14
Geschäftsbericht 2014
das Unternehmen im Jahr 2014 die Anlagen zu 100 Prozent auslasten und stieg zu einem der drei größten Verwerter für ausländische Abfallmengen in Deutschland
auf. Deutlich über 900.000 Megagramm Abfall, davon
etwa 30 Prozent aus den Niederlanden, Großbritannien,
Irland und der Schweiz, konnten 2014 verwertet werden.
Die direkte Hafenanbindung stellt für das erweiterte Bezugskonzept einen wichtigen Standortvorteil dar. Unabhängig von den übergreifenden Aktivitäten wird der angestammte Entsorgungsmarkt mit hohem Engagement
­bewirtschaftet. Er ist das Rückgrat von swb Entsorgung.
Mit der Beendigung des Projekts „Umbau
Effizienzsteigerung“ tragen vor allem eine
Stromproduktion und die wieder vollständig
fügung stehende Anlagenkapazität zu einer
Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2014 bei.
MHKWerhöhte
zur Verstabilen
Ausblick
Mit dem Projekt „kraftwerk“ wird swb in der ersten Jahreshälfte 2015 neue Wege gehen und junge Unternehmensgründer bei der Verwirklichung ihrer innovativen
Start-Up-Ideen unterstützen.
Mitte 2015 soll das GuD am Standort Mittelsbüren nach
mehrjähriger Bauverzögerung den Betrieb aufnehmen.
Dann wird das Kraftwerk die notwendige Flexibilität zur
Unterstützung der Energiewende bringen können. Trotz
Verzögerungen begann im Juli 2014 mit dem „first fire“
die Phase der heißen Inbetriebsetzung.
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Vertrieb
RESSORT: VERTRIEB
Vorstand Matthias Brückmann:
„Mit der Vermarktung von Energie und Tele­
kommunikation haben wir einen entscheidenden
Wettbewerbsvorteil. In der Region punkten wir
mit unseren Angeboten und dem Service vor Ort.“
Geschäftsbericht 2014
15
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Vertrieb
Die Geschäftsentwicklung von swb Vertrieb war 2014 durch einen starken Wettbewerb im Strom- und Erdgasmarkt
geprägt. Diese Entwicklung wird sich vermutlich in den nächsten Jahren fortsetzen. Besonders im Fokus der Aufmerksamkeit stehen die Energiepreise. Diese werden nach wie vor in starkem Maße von nicht beeinflussbaren Faktoren wie der
Umlage für das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) oder den Netznutzungsentgelten (NNE) bestimmt.
Leichte Beruhigung im Privatkundenwettbewerb,
hohe Konkurrenz im Geschäftskundenbereich
Der Wettbewerb um Privatkunden im Strom- und
Erdgasmarkt hat sich gegenüber 2013 etwas beruhigt.
Dazu hat unter anderem eine Senkung der Erdgaspreise
beigetragen. Die Marktanteile liegen im Vertriebsgebiet
Bremen bei Strom und Erdgas jeweils bei 83 Prozent, in
Bremerhaven jeweils bei 87 Prozent. Im Vergleich zum
Vorjahr sind die Werte leicht gesunken. Mit attraktiven
Produkten, einer fokussierten Marketingkommunikation
sowie dem verstärkten Einsatz von Rückgewinnungs­
aktivitäten wird swb die Marktanteile im laufenden Jahr
voraussichtlich weiter stabil halten können.
Im Wärme- und Trinkwassermarkt besteht derzeit kein
­direkter Wettbewerb. Zum 1. August 2014 hat swb die seit
zehn Jahren konstanten Trinkwasserpreise angepasst und
in ein einheitliches Preissystem für Bremen und Bremerhaven überführt.
Bei den Geschäftskunden ist der Wettbewerb sowohl bei
Strom als auch bei Erdgas weiterhin sehr ausgeprägt.
Zum Jahresende 2014 lagen die Marktanteile in Bremen
bei 81 Prozent im Segment Strom und bei 74 Prozent im
Segment Erdgas. In Bremerhaven kam swb bei Strom auf
einen Anteil von 83 Prozent und 78 Prozent bei Erdgas.
Um die Vertragszahlen zu erhöhen, begegnet swb dem
Wettbewerb mit intensiver persönlicher Energie- und
Produktberatung sowie einer Betreuungs- und Kunden­
servicestrategie, die sich noch stärker an den ­jeweiligen
Kundenbedürfnissen orientiert.
16
Geschäftsbericht 2014
Preisentwicklung beeinflusst Erlössituation
Bedingt durch eine negative Preisentwicklung an der
Strombörse und gesunkene Absatzmengen gingen
die Erlöse aus der Stromvermarktung im Jahr 2014 um
65.911 TEUR auf 974.467 TEUR zurück. Auch die Erlöse der
Erdgasvermarktung sanken gegenüber dem Vorjahr um
59.190 TEUR auf 247.091 TEUR. Die wesentlichen Gründe
dafür waren die insgesamt milde Witterung im Geschäftsjahr 2014 sowie eine Preissenkung im Februar 2014.
Wie in der Erdgassparte sanken auch die Umsatzerlöse in
der Wärmevermarktung um 17.601 TEUR auf 69.837 TEUR.
Auch hier schlug die milde Jahreswitterung auf die Ertrags­
zahlen. Infolge einer Preiserhöhung stiegen die Umsatz­
erlöse im Trinkwasserbereich leicht um 3.253 TEUR auf
76.842 TEUR.
swb und EWE: Partnerschaftliche Marktbearbeitung
Im Rahmen des TKE-Projekts, einem Projekt zwischen swb
und EWE mit dem Ziel der stärkeren Verzahnung von Telekommunikations (TK)- und Energie (E)-Vermarktung,
bietet swb als EWE-Vertriebspartner neben Energie auch
Telekommunikationsprodukte an. Für swb bedeutet dies,
dass vertriebliche Aktivitäten im Bereich Telekommunikation zum Beispiel in den swb-Kundencentern von
swb Vertrieb gesteuert werden. Die stärkere Verbindung
der Themen Energie und Telekommunikation ist ein wichtiger Hebel zur langfristigen Sicherung der Marktposition
der Vertriebe bei swb und EWE. Dabei liegen die größten
Potenziale in einer engen vertrieblichen Zusammen­
arbeit und weniger in einem breiten Angebot von Bündel­
produkten.
UNTERNEHMEN Neue GVV-Bedingungen proaktiv an Kunden weitergegeben
Ende Oktober 2014 hat das Bundesministerium für Wirtschaft die Grundversorgungsverordnung (GVV) nach
Maßgabe der aktuellen Rechtsprechung des Europäischen
Gerichtshofs in Teilen geändert. Zeitnah zum Inkrafttreten hat swb die entsprechende Neufassung der GVV
allen betroffenen Kunden zur Verfügung gestellt. swb
berücksichtigt die geänderte Rechtslage auch in den Formulierungen der neuen Vertragsbedingungen für Sonderkunden, da diese auf der gesetzlichen Grundversorgungsverordnung basieren. In Summe verbanden sich mit der
Maßnahme zur umfassenden Kundeninformation rund
400.000 Anschreiben.
BDEW bestätigt ein hohes Kundenzufriedenheits­
niveau
Nach einer BDEW-Umfrage unter 550 Privatkunden im
Land Bremen ist der Anteil der swb loyal verbundenen
Stromkunden um vier Prozentpunkte auf 61 Prozent gestiegen. Bei den Erdgaskunden konnte eine Erhöhung um
acht Prozentpunkte auf jetzt 62 Prozent erreicht werden.
Die Gesamtzufriedenheit der Kunden liegt auf dem guten
Niveau des Vorjahres. Positiv bewerten auch die durch den
BDEW befragten Geschäftskunden den Kundenservice
von swb. Dieses gute Ergebnis wird bestätigt durch die
Akquisition weiterer Strom- und Erdgaslieferverträge für
Privatkunden außerhalb des swb-Versorgungsgebietes.
swb hält circa 12.500 Strom- und etwa 1.300 Erdgasverträge außerhalb der Grundversorgungsregion.
Individuelle Versorgungsmodelle
Für swb Services bieten sich im wachsenden Markt der
technischen Dienstleistungen – vor allem im Bereich individueller Energieversorgungskonzepte auf Basis von
Contracting-Lösungen – vielfältige Chancen. Stetig zunehmend ist auch die Nachfrage nach regenerativen
Versorgungsmodellen und Energieeffizienz. Insbeson-
> Ressortberichte > Vertrieb
dere der Aufbau von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)-­
Anlagen wird stark nachgefragt, sodass zunehmend
neue Marktteilnehmer den Wettbewerb verstärken. Für
Industriekunden bietet swb Services individuelle Lösungen und die komplette Betreuung von der Beratung bis
zur Betriebsführung. Gleiches gilt für das Themenfeld
Energieeffizienz, das zunehmend nachgefragt wird.
Für Privatkunden bietet swb Services das neue und innovative EQOO Hausspeichersystem. Es schließt die Lücke
zwischen Strombezug und einer effizienten Eigenstromversorgung durch Photovoltaik, indem es bereits selbst
erzeugten, aber gerade nicht benötigten Strom zwischenspeichert. So lassen sich jetzt statt bisher rund 30 Prozent bis zu 70 Prozent der eigenen Stromproduktion auch
selbst nutzen.
Neue Fernwärmeverträge in Brinkum-Seckenhausen
Anfang 2014 waren unterschiedlich hohe Fernwärmepreise in Bremen und Brinkum-Seckenhausen Anlass für
die Gründung einer „Interessengemeinschaft für faire
Wärmepreise“. swb bildete eine konzernübergreifende
Arbeitsgruppe und arbeitete an einer kundenorientierten
Lösung. Schon im Juni 2014 schlossen swb und die betroffenen Fernwärmekunden einen neuen Vertrag ab.
Ausblick
In wirtschaftlich sinnvollen Kooperationen wie zum Beispiel im Projekt TKE arbeiten swb und EWE auch 2015
­weiter eng zusammen. Es gilt, den eingeschlagenen
Weg konsequent weiterzuverfolgen, um die gute Markt­
position im Privat- und Geschäftskundensegment langfristig ­halten zu können. Auch individuelle und regenerative Energieversorgungsmodelle im Contracting-Bereich
werden von Kunden immer stärker nachgefragt und bieten für swb weitere Möglichkeiten, sich am Markt zu behaupten.
Geschäftsbericht 2014
17
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Infrastruktur
RESSORT: INFRASTRUKTUR
Vorstand Timo Poppe:
„wesernetz hält weiterhin die Wegenutzungs­
verträge in Bremen und Bremerhaven. Damit
sichern die swb-Netzgesellschaften für die
nächsten Jahre den Netzbetrieb als Kerngeschäft
und erhalten Arbeitsplätze im Land Bremen.“
18
Geschäftsbericht 2014
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Infrastruktur
2013 beziehungsweise 2014 liefen in Bremen und Bremerhaven die Wegenutzungsverträge für alle Sparten aus. ­
wesernetz hatte sich schon frühzeitig auf die Ende 2011 ausgeschriebenen Wegenutzungsverträge beworben.
Auf die Interessenbekundung folgten intensive Verhandlungen mit beiden Städten. Eines der zentralen Themen
war ein B
­ eteiligungsmodell, über das sich die Städte an den Netzgesellschaften in Bremen und Bremerhaven
beteiligen konnten. Am 20. Juni 2014 sind die Wegenutzungsverträge durch eine notariell beurkundete Annahme­
erklärung seitens der Städte Bremen und Bremerhaven offiziell besiegelt worden.
Insgesamt beteiligten sich die zwei Städte mit 225 Millionen Euro an der ­wesernetz Bremen GmbH und der
­wesernetz Bremerhaven GmbH, dies entspricht jeweils
einem Anteil von 25,1 Prozent. Die Wegenutzungsverträge
selbst gelten in Bremerhaven rückwirkend zum 1. Januar
2014, in Bremen seit dem 1. Januar 2015 und haben eine
Laufzeit von 19 beziehungsweise 20 Jahren. Damit bleibt
der Netzbetrieb als Kerngeschäft von ­wesernetz auf lange
Sicht erhalten. Gleichzeitig sind auch die Arbeitsplätze für
die kommenden Jahrzehnte grundsätzlich gesichert.
Jeder Wegenutzungsvertrag ist bedeutend
wesernetz betreibt nicht nur in Bremen und Bremerhaven Energie- und Trinkwassernetze, sondern auch über
die Grenzen des Bundeslands hinaus: Das Unternehmen betreibt in Stuhr, Weyhe und Thedinghausen die
Erdgasnetze und in den Ortschaften Loxstedt-Bexhövede und Geestland-Langen das Trinkwassernetz. Beide Wegenutzungsverträge laufen Ende 2015 aus. Die
Neuvergabe des Wegenutzungsvertrags in Bexhövede
ist bereits abgeschlossen, die Gemeinde wird die Wasserversorgung zukünftig selbst übernehmen. Gegenwärtig bekundet ­wesernetz Interesse die auslaufenden
Wegenutzungsverträge für Erdgas in Weyhe (2015) und
Stuhr (2016) zu verlängern. Im Sommer 2015 sollen dazu
die ersten Verhandlungen beginnen.
wesernetz folgt auf swb Netze
Zum 1. März 2014 hat swb Netze seinen Namen in
­wesernetz geändert. In Verbindung damit ist auch der gesamte Außenauftritt angepasst worden. Der neue Name
unterstreicht den regionalen Bezug des Unternehmens
und macht deutlich, dass der örtliche Netzbetreiber ein
eigenständiges Unternehmen innerhalb des swb-Konzerns ist. Den Anstoß für diese Maßnahmen gab eine Änderung im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG), deren Ziel
es war, die Unterscheidbarkeit von Netzbetreibern und
Vertrieben deutlich voranzutreiben. Gemäß den neuen
Anforderungen wurde auch die Rechtsform der beiden
Netzgesellschaften im Hinblick auf die Beteiligungs­
modelle mit den Städten Bremen und Bremerhaven in
eine GmbH umgewandelt.
Kooperationen sichern Ergebnis
wesernetz und EWE NETZ haben in den letzten Jahren
mehrere Kooperationsprojekte erfolgreich umgesetzt. Dadurch konnten 2014 rund drei Millionen Euro eingespart
werden. Beispielsweise arbeiten Mitarbeiter von swb
Beleuchtung und EWE NETZ seit März 2013 erfolgreich
zusammen: Durch die Bündelung der Beleuchtungsaktivitäten bei swb konnten die Unternehmen rund eine halbe
Million Euro einsparen. Zudem konnte swb Beleuchtung
mit der Unterstützung von EWE VERTRIEB erfolgreich
neue Geschäftsbeziehungen knüpfen und Beleuchtungsdienstleistungen im nordwestdeutschen Raum anbieten.
Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Abschluss
neuer Beleuchtungsverträge.
Anreize für Effizienz schaffen
Über die von der Bundesnetzagentur geschaffene An­
reizregulierung werden Netzbetreiber wie ­wesernetz
dazu angeregt, ihre Effizienz stetig zu verbessern. Zum
1. Januar 2013 ist die zweite Regulierungsperiode für Erdgas gestartet. Den Netzgesellschaften ­wesernetz Bremen
GmbH und ­wesernetz Bremerhaven GmbH wurden vorläufige Effizienzwerte mitgeteilt, für Bremen und Bremerhaven jeweils 94,42 Prozent. Das Anhörungsverfahren für
2014 ist noch nicht abgeschlossen.
Für die am 1. Januar 2014 beginnende zweite Regu­
lierungsperiode Strom wurden Effizienzwerte für Bremen von 100 Prozent mitgeteilt. Damit gehört ­wesernetz
Bremen zu den effizientesten Verteilnetzbetreibern
Deutschlands. ­wesernetz Bremerhaven liegt dagegen mit
94,97 Prozent knapp unter dem gemittelten Effizienzwert
aller Stromverteilnetzbetreiber von 96,14 Prozent.
swb schreibt Versorgungssicherheit groß
Im vergangenen Jahr hat ­wesernetz insgesamt 51 Millionen Euro brutto in die Netzinfrastruktur und somit in das
Geschäftsbericht 2014
19
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Infrastruktur
über 16.000 Kilometer lange Leitungsnetz investiert. In
den kommenden Jahren sollen weitere Investitionen folgen: für turnusmäßig anstehende Arbeiten in den Energie- und Trinkwassernetzen, für die weitere Einbindung
erneuerbarer Energien sowie für den Aufbau intelligenter
Netze, sogenannter „Smart Grids“. Auf diese Weise gewährleistet ­wesernetz, dass die Versorgungsnetze auch in
Zukunft effizient und sicher bleiben.
Baumaßnahmen: Investitionen in die Infrastruktur
Am Bremer Osterdeich hat ­wesernetz ein knapp fünf
Kilometer langes 110 Kilovolt(kV)-Stromkabel erneuert.
Mithilfe des Überbohrverfahrens als Horizontalbohr­
verfahren war es möglich, den Großteil der auf dem Osterdeich befindlichen Bäume zu erhalten. In dieser Größenordnung ist die Maßnahme deutschlandweit einmalig,
ein Fortschritt für den Naturschutz und ein Beweis für die
Zukunftsfähigkeit des Netzgeschäfts.
Die Autobahn A 281 soll in Bremen zwischen dem Neuenlander Ring und der Kattenturmer Heerstraße in den Jahren 2016/2017 ausgebaut werden. Vor Baubeginn muss
­wesernetz ein fünf Kilometer langes 110-kV-Kabel umverlegen, welches die 110-kV-Schaltanlagen in den Umspannwerken Neuenland und Süd miteinander verbindet. Die
Vorbereitungen der Baumaßnahme sind 2014 abgeschlossen worden, sodass die Umverlegung im Frühjahr 2015
starten kann.
Im Rahmen des Hafentunnelbaus muss ­wesernetz in Bremerhaven in den nächsten vier Jahren eine Vielzahl von
Energie- und Trinkwasserleitungen verlegen oder neu
bauen. Darunter ist auch eine Erdgashochdruckleitung.
Der Hafentunnel soll den Bremerhavener Überseehafen
und hafennahe Gewerbegebiete durch einen zweispurig
befahrbaren und rund 1,8 Kilometer langen Tunnel direkt
an die Autobahn A 27 anbinden. Die ersten Leitungsverlegungen sind im Mai 2014 gestartet.
Eine Investition von sechs Millionen Euro in den infrastrukturellen Ausbau des Glasfasernetzes hat swb als
­Tele­kommunikationsdienstleister in Bremerhaven getätigt. Damit haben rund 80 Prozent aller Bremerhavener
Haushalte die Möglichkeit, mit bis zu 50 Megabit pro
­Sekunde im Internet zu surfen.
20
Geschäftsbericht 2014
Nachhaltigkeit hat für ­hanseWasser einen großen
Stellenwert
Für die nachhaltige Entwicklung des Abwasserentsorgers und Umweltdienstleisters ­hanseWasser Bremen
GmbH, an dem swb beteiligt ist, ist das Projekt KENOW
von großer Bedeutung. In enger Zusammenarbeit mit
EWE WASSER und weiteren Partnern soll die langfristige
Entsorgung von Klärschlamm in Nordwestdeutschland
sichergestellt werden.
Nach einer zweieinhalbjährigen Generalsanierung hat
das „Pumpwerk Links“ im Oktober 2014 offiziell wieder
seinen Betrieb aufgenommen. Das Pumpwerk ist das
größte und wichtigste auf dem linken Weserufer. Hier
fließt das gesamte Abwasser der bremischen Stadtteile
links der Weser sowie die Abwässer aus den Nachbargemeinden Stuhr und Weyhe zusammen.
­ anseWasser plant, mit 190 Mitarbeitern in ein modernes,
h
nachhaltiges Bürogebäude in der Bremer Überseestadt
einzuziehen. Das Gebäude befindet sich seit Herbst 2014
in Bau und ist an höchsten Energie- und Klimaschutz­
standards ausgerichtet.
Ausblick
Seit der Grundsteinlegung für ein neues Wasserwerk in
Bexhövede im Jahr 2013 hat sich die Baustelle vom Rohbau zum fertigen Wasserwerk entwickelt. Die Gebäude
sind fertiggestellt, der Anlagenbau und die Installation
der Maschinen- und Elektrotechnik sind abgeschlossen.
Zudem sind die neuen Versorgungsleitungen an die Bestandsleitungen angebunden worden. Zeitlich und finanziell liegt der Wasserwerksneubau im Rahmen der Planungen. Die Inbetriebnahme ist für Sommer 2015 vorgesehen.
Innerhalb des Unternehmens bereitet sich ­wesernetz zudem auf das Großprojekt „Marktraumumstellung“ vor.
Da die Förder- und Exportmengen des niedrigkalorischen
„L-Gas“ in den Niederlanden sinken und auch in Deutschland weniger L-Gas gefördert werden darf, muss ­wesernetz
die Erdgasqualität im gesamten Versorgungsgebiet von
­wesernetz und EWE NETZ auf hochkalorisches „H-Gas“
umstellen. 2017 beginnt ­wesernetz zunächst in Bremen
schrittweise mit der Umstellung aller Erdgas­verbrauchs­
geräte, von der Erdgastherme bis zum Erdgasherd.
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Personal, Finanzen und IT
RESSORT: PERSONAL, FINANZEN UND IT
Vorstand Uwe Schramm:
„In einem anhaltend schwierigen Markt­
umfeld müssen wir unsere Stärken nutzen,
um unsere wirtschaftliche Situation lang­
fristig zu stabilisieren. Wir haben im letzten
Jahrzehnt hohe Investitionen im Bereich der
Erzeugung getätigt. In Zukunft werden wir
das Geschäftsfeld Infrastruktur fördern, den
Ausbau der Erneuerbaren Energien unter­
stützen und in die IT investieren.“
Geschäftsbericht 2014
21
UNTERNEHMEN > Ressortberichte > Personal, Finanzen und IT
Im Geschäftsjahr 2014 hat der swb-Konzern einen Gesamtumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet und ein
Konzernjahresergebnis von rund 6,5 Millionen Euro erzielt. Das EBIT lag zum Abschluss des Geschäftsjahres bei 49,7 Millionen Euro. Der swb-Konzern k­ onnte die geplanten finanziellen Ziele des Jahres 2014 nicht erreichen. Dies resultiert unter
anderem aus außerordentlichen Zu- und Abschreibungen sowie aus nicht operativ steuerbaren Effekten aus der Bewertung
von Finanzderivaten. Darüber hinaus hat die milde Witterung die Erlössituation bei der Vermarktung von Erdgas und Wärme negativ beeinflusst.
Wirtschaftliche Aufstellung bleibt stabil
Aufgrund abnehmender Beteiligungserträge erwartet der
swb-Konzern im Geschäftsjahr 2015 ein weiter sinkendes
Betriebsergebnis. Dies ist begründet im aktuellen Umbruch in der Energiebranche. Die Stabilität des Konzerns
ist jedoch grundsätzlich nicht gefährdet. Auch die künftige Vermögens- und Finanzlage wird sich durch Kontinuität auszeichnen. Die Investitionen in Sachanlagen bewegten sich 2014 auf Vorjahresniveau. Die Entwicklung der
Forderungen und Verbindlichkeiten bewirkt planerisch
eine in etwa gleichbleibend hohe Überschussliquidität.
Zahl der Mitarbeiter leicht gesunken
Zum Ende des Geschäftsjahres waren 2.349 Mitarbeiter
(ohne Vorstände, Auszubildende und Mitarbeiter mit ruhenden Arbeitsverhältnissen) bei swb beschäftigt. Im
Vorjahr waren es 2.418 Personen. Um vorrübergehende
Personalbedarfe decken zu können, sind befristete Arbeitsplätze und Traineestellen eingerichtet worden. Im
Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl der Mitarbeiter, die sich
in Altersteilzeit befinden oder einen Vorruhestandsantrag
angenommen haben, gestiegen. In den nächsten Jahren
rechnet der swb-Konzern mit einer weiter sinkenden Mitarbeiterzahl.
Neue Personalstrategie
In den Jahren 2013 und 2014 hat der Personalbereich die
Personalstrategie überarbeitet. Ab dem Geschäftsjahr
2015 beginnt die sukzessive Umsetzung der erarbeiteten
Maßnahmen. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung von
gesundheitsfördernden Maßnahmen und die Unterstützung von Führungskräften zum Beispiel im Umgang mit
der eigenen Gesundheit.
22
Geschäftsbericht 2014
Das Seminar „Gesundes Führen“ ist künftig für alle swbFührungskräfte verpflichtend und soll den Dialog zwischen Führungskräften und Mitarbeitern zum Thema
Gesundheit fördern. Dadurch sollen mögliche Überbelastungen frühzeitig erkannt werden. Gleichzeitig haben
Führungskräfte die Möglichkeit, die Arbeitsleistung, Motivation und die Gesundheitsquote positiv zu beeinflussen.
Weiterhin wurde im Rahmen der neuen Personalstrategie
ein „Mitarbeitergespräch mit Leistungsbeurteilung“ entwickelt. Diese Maßnahme wird ab 2015 umgesetzt und
soll die Leistungsorientierung von Mitarbeiter und Führungskraft stärken.
Nach umfassenden Analysen der Personalentwicklungsinstrumente konnten die Erkenntnisse des Projekts „(Neu-)
Definition der Führungskompetenzen“ in ein neues Führungskompetenzmodell integriert werden. Unter Beteiligung aller swb-Führungskräfte sollen die Kompetenzen
im Jahr 2015 weiter ausgestaltet werden. Im Zuge dessen
sollen auch das Führungsfeedback sowie die Bausteine
zur Führungskräfteentwicklung angepasst werden.
Aufbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements
wird fortgesetzt
Der swb-Konzern investiert seit vielen Jahren in die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Auch 2014 gab es in den
Gesellschaften umfangreiche Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Gesundheitsförderung. Ziel war es,
Einzelmaßnahmen zu bündeln und ein strategisches betriebliches Gesundheitsmanagement aufzubauen. In einem 2014 erstmals erstellten Gesundheitsreport werden
alle Maßnahmen inklusive deren Zielsetzungen beschrieben und dokumentiert. Die Entwicklung eines Gesund-
UNTERNEHMEN heitsmanagements und die Umsetzung erster Maßnahmen wurden in der swb-Zielkarte verankert.
Ausbildungskonzept weiter verbessert
swb fördert seit Jahrzehnten den beruflichen Nachwuchs
und bildet junge Menschen in verschiedenen kaufmännischen und technischen Berufen aus. Im Jahr 2014 hat swb
124 Auszubildende (Vorjahr: 133) an den Standorten Bremen und Bremerhaven in insgesamt sechs verschiedenen
Berufen ausgebildet. Mit einer Ausbildungsquote von 4,5
Prozent – das entspricht durchschnittlich etwa 40 neuen
Auszubildenden pro Jahr – bildet der swb-Konzern weiterhin über den eigenen Bedarf hinaus aus. Zudem bietet
swb duale Studiengänge an und ermöglicht über ein Traineeprogramm den Direkteinstieg in das Unternehmen.
Vor dem Hintergrund des demografischen Wandels wird
es für swb immer wichtiger, gut ausgebildete junge Menschen an das Unternehmen zu binden, um den eigenen
Fachkräftebedarf decken zu können. Dies hat swb auch
bei der Neugestaltung der Personalstrategie mit der Erarbeitung des Konzepts „Attraktive Ausbildung“ unter­
strichen.
Ausgezeichnet zum Thema Beruf und Familie
Im Dezember 2014 hat die Hertie-Stiftung das Audit „berufundfamilie“ bestätigt. Damit darf swb die Qualitätsauszeichnung für familienbewusste Personalpolitik in
den nächsten drei Jahren weiter führen. Bereits im Jahr
2008 hat swb sich Maßnahmen und ambitionierte Ziele
vorgenommen und den damals eingeschlagenen Weg verbindlich, systematisch und nachhaltig fortgeführt. In den
kommenden drei Jahren liegt der Fokus auf der ­Analyse
und der Bereitstellung von bedarfsorientierten Angeboten für Mitarbeiter in unterschiedlichen Lebensphasen.
Darunter fallen unter anderem die Entwicklung und Einführung eines Zeitwertmodells, der Ausbau des betrieblichen Gesundheitsmanagements, die Erweiterung des
Teilzeitangebots – auch für Mitarbeiter in Führungspositionen oder im Schichtdienst – und der weitere Ausbau
von mobiler Arbeit.
> Ressortberichte > Personal, Finanzen und IT
IT-Landschaft erfolgreich umgestellt
Im Rahmen des Projekts „Transition“ hat swb im ersten Halbjahr 2014 den Wechsel des IT-Dienstleisters für
die gesamte IT-Infrastruktur vollzogen. Der Betrieb der
IT-Systemlandschaft wird bis Dezember 2018 vom etablierten Infrastruktur-Provider arvato Systems perdata
GmbH, einer hundertprozentigen Tochtergesellschaft
des Bertelsmann-Konzerns, durchgeführt. Insgesamt war
das Jahr 2014 im IT-Bereich geprägt von der Etablierung
eines stabilen Systembetriebs sowie der Umsetzung von
regulatorischen Anforderungen in den Systemen. In Vorbereitung auf die aus der Energiewende und den intelligenten Stromnetzen erwachsenden Anforderungen sind
systemseitig entsprechende Projekte in Vorbereitung.
Verstärkte Digitalisierung
Der swb-Konzern erwartet im Geschäftsjahr 2015 eine
starke Verminderung der Umsatzerlöse gegenüber dem
Berichtsjahr 2014 im Bereich der Stromvermarktung.
Dies hängt ursächlich mit der veränderten vertrag­lichen
Gestaltung mit einem Großkunden zusammen. Die
Materialaufwendungen im Bereich der Stromvermarktung
sinken überproportional aufgrund der vorgenannten vertraglichen Neugestaltung, sodass aus der Sparte Strom in
2015 ein deutlich verbesserter Ergebnisbeitrag zum EBIT
zu erwarten ist.
In allen Geschäftsfeldern und Prozessen, intern wie
­extern, nimmt der Grad der Digitalisierung zu. Auf diese
Entwicklung müssen wir uns gerade im IT-Bereich gut vorbereiten, um die sich daraus ergebenden Chancen nutzen
zu können. Mit den Zielen der Personalstrategie, die auch
die demografische Entwicklung und die Neuausrichtung
der Ausbildung in den Fokus nimmt, sehen wir uns für die
Herausforderungen der nächsten Jahre gut gerüstet.
Geschäftsbericht 2014
23
UNTERNEHMEN > Bericht des Aufsichtsrats
Bericht des Aufsichtsrats
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2014 die ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben wahrgenommen.
Der Aufsichtsrat wurde durch den Vorstand regelmäßig,
zeitnah und umfassend über die Entwicklung und die Lage
des Unternehmens sowie über die wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. Anhand der Berichte und der erteilten
Auskünfte hat der Aufsichtsrat die Geschäftsführung laufend
überwacht, Geschäftsvorgänge von besonderer Bedeutung
eingehend beraten und sich von der Ordnungsmäßigkeit der
Geschäftsführung überzeugt.
Der Aufsichtsrat hat in drei ordentlichen Sitzungen die
Geschäftsentwicklung sowie die Entwicklung der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage erörtert und über Fragen der
Wirtschafts-, Finanz-, Investitions- und Personalplanung des
Unternehmens sowie wesentliche Einzelvorgänge im Konzern
ausführlich beraten. Zu den wesentlichen Einzelvorgängen
Dr. Werner Brinker, Vorsitzender des Aufsichtsrats
gehörten insbesondere der Abschluss des Netzbeteiligungsmodells mit den Städten Bremen und Bremerhaven,
der Ab­schluss eines wesentlichen Wasserbezugsvertrags,
der Abschluss des Projekts zum Wechsel des IT-Providers, der
Rechtsformwechsel der swb Erzeugung und der swb Services sowie die Kooperation mit dem EWE-Konzern,
insbesondere die Gründung eines Gemeinschaftsunternehmens für Erneuerbare Energien zusammen mit der
EWE AG. Die Sitzungen des Aufsichtsrats wurden jeweils durch den Finanz- und Investitionsausschuss bzw. den
Personalausschuss des Aufsichtsrats vorbereitet.
Die Aktionärsstruktur hat sich im Geschäftsjahr 2014 nicht verändert. Zum 31. Dezember 2014 hat Matthias
Brückmann, zuständig für das Vorstandsressort Vertrieb, sein Vorstandsmandat niedergelegt, um sich vollständig seinen Aufgaben im EWE-Konzern zuwenden zu können. Veränderungen in der personellen Zusammensetzung des Aufsichtsrats und seiner Ausschüsse gab es im Jahre 2014 nicht.
Der für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegte Jahresabschluss und der Lagebericht der swb AG, der Konzern­
abschluss und der Konzernlagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von der durch die Hauptversammlung am 24. April 2014 als Abschlussprüfer gewählten Ernst & Young GmbH, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Bremen, geprüft und mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der
Aufsichtsrat hat von dem Prüfungsergebnis zustimmend Kenntnis genommen.
Der Aufsichtsrat hat den vom Vorstand vorgelegten Jahresabschluss und den Lagebericht der swb AG, den
Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abschließend geprüft. Der Abschlussprüfer hat an den Sitzungen des Finanz- und Investitionsausschusses und des Aufsichtsrats über diese Vorlagen teilgenommen und
über die wesentlichen Ergebnisse seiner Prüfung berichtet. Der Aufsichtsrat erklärt, dass nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung keine Einwendungen gegen den Jahresabschluss, den Konzernabschluss und
den Lagebericht zu erheben sind. Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten Konzernabschluss
sowie den Jahresabschluss der Gesellschaft, der damit gemäß § 172 Abs. 1 AktG festgestellt ist.
24
Geschäftsbericht 2014
UNTERNEHMEN > Bericht des Aufsichtsrats
Der nach § 312 AktG vom Vorstand aufzustellende Bericht über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen
liegt vor. Der Abschlussprüfer hat diesen Bericht geprüft und gemäß § 313 Abs. 3 AktG mit folgendem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen:
„Nach unserer pflichtmäßigen Prüfung und Beurteilung bestätigen wir, dass
1. die tatsächlichen Angaben des Berichts richtig sind,
2. bei den im Bericht aufgeführten Rechtsgeschäften die Leistung der Gesellschaft nicht unangemessen hoch war,
3.bei den im Bericht aufgeführten Maßnahmen keine Umstände für eine wesentlich andere Beurteilung als
die durch den Vorstand sprechen.“
Nach dem abschließenden Ergebnis seiner Prüfung erklärt der Aufsichtsrat, dass Einwendungen gegen den Bericht des Vorstands über Beziehungen zu verbundenen Unternehmen einschließlich der Erklärung am Schluss
des Berichts sowie gegen das Ergebnis der Prüfung durch den Abschlussprüfer nicht zu erheben sind.
Der Aufsichtsrat spricht allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Arbeitnehmervertretungen und dem Vorstand für die im Geschäftsjahr 2014 geleistete Arbeit seinen Dank und seine Anerkennung aus.
Bremen, im April 2015
Der Vorsitzende des Aufsichtsrats
Dr. Werner Brinker
Geschäftsbericht 2014
25
UNTERNEHMEN > Das Jahr 2014 im Rückblick
Das Jahr 2014 im Rückblick
Mai
Januar
Der Kraftwerksstandort Mittelsbüren wird
mit dem Bau eines dritten Umrichters mit
einer Leistung von 200 Megawatt zum
zweitgrößten Umrichter-Standort im Netz
der DB Energie.
Punktlandung: Das Weserkraftwerk
Bremen erreicht im Jahr 2013 die prognostizierte Strommenge von 42 Millionen
(kWh).
Februar
BDEW-Servicemonitor: Die Zufriedenheit
der befragten swb-Kunden liegt bei 76 von
100 möglichen Punkten und damit über
den Durchschnittswerten aller befragten
Unternehmen.
26
Geschäftsbericht 2014
März
Aus swb Netze wird ­wesernetz. Mit neuem
Namen und neuem Marktauftritt präsentiert sich der Netzbetreiber der Öffentlichkeit. Auslöser für den neuen Außenauftritt
ist eine Änderung im Energiewirtschaftsgesetz.
April
swb überprüft und bestätigt seine
Klimaschutzziele, die bis zum Jahr 2020
umgesetzt werden: 20 Prozent des
klimaschädlichen CO2 einsparen, die
Energieeffizienz um 20 Prozent steigern,
20 Prozent Energie aus erneuerbaren
Quellen erzeugen.
Am 5. Mai präsentiert swb den Geschäftsbericht 2013 auf der Jahrespressekonferenz
im Heizkraftwerk Hastedt.
Im Bremer Industriegebiet Hüttenstraße
hat swb eine neue Windkraftanlage mit
einer Leistung von etwa 3,4 Megawatt
errichtet.
Juni
wesernetz erneuert entlang des Bremer
Osterdeichs ein 110 Kilovolt Stromkabel.
Mittels Horizontal-Bohrverfahren kann ein
Großteil der Bäume erhalten bleiben.
Neu im Serviceangebot von swb: Mit dem
EQOO-Hausspeichersystem lassen sich
rund 70 Prozent des jährlichen Strombedarfs mit eigenerzeugtem Solarstrom
decken.
UNTERNEHMEN > Das Jahr 2014 im Rückblick
Juli
First Fire im Gas- und Dampfturbinen­
kraftwerk: Die Gasturbine wird das erste
Mal gezündet und der Powertrain (Turbinen und Generator) dreht sich erstmals
aus eigenem Antrieb.
swb präsentiert klimaschonende Elektroautos sowie Erdgas- und Hybridfahrzeuge
auf dem swb-Aktionstags „Ökomobil“ in
Bremerhaven.
In der Region aktiv: swb unterstützt den
Silbersee-Triathlon, der seit über 20 Jahren
in Stuhr stattfindet.
August
In einem Pilotprojekt mit dem Anbieter
UBITRICITY wird eine kostengünstige
Lade­infrastruktur mit transparenter
Abrechnung des geladenen Stroms geprüft.
Umwelterklärung 2014 veröffentlicht –
swb hat umfassend in die effektive
Energieauskopplung seiner thermischen
Verwertungs­anlagen Mittelkalorik-Kraftwerk und Müllheiz­kraftwerk investiert.
September
swb feiert 160. Geburtstag: Kinderbilder
mit Ideen für die Zukunft werden auf
das Heizkraftwerk in Bremen-Hastedt
projiziert.
Twitter-Kanal für swb: Seit dem
23. September 2014 versorgt swb Journalisten und Interessierte auf dem SocialMedia-Kanal mit Informationen über den
Konzern.
swb verkauft den Geestemünder Wasserturm. Das historische Wahrzeichen
Bremerhavens gehört nun dem Besitzer
des „Eiscafé Teo“.
Oktober
Zum Jubiläum hat der 10. swb-Marathon
mit rund 7.600 Startern in den drei
Diszi­plinen Marathon, Halbmarathon
und Zehn-Kilometer alle bisherigen
Teilnehmer­rekorde gebrochen.
November
Anwohner können defekte Straßenleuchten
im Land Bremen mobil per SmartphoneApp melden.
50 Jahre Strom für die Bahn – swb pflegt
Partnerschaft zur DB Energie und liefert
seit 1964 Strom für das nordwestdeutsche
Bahnnetz.
Dezember
Die Hertie-Stiftung hat bestätigt, dass swb
das Zertifikat „berufundfamilie“ für die
nächsten drei Jahre weiterführen darf.
Geschäftsbericht 2014
27
KONZERNLAGEBERICHT
Bei einem Umsatzrückgang von 8,4 Prozent im Geschäftsjahr 2014
erwirtschaftete der swb-Konzern ein Konzernbetriebsergebnis von
44,7 Mio. Euro. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus außerordentlichen Abschreibungen auf konventionelle Kraftwerke und
der im Vergleich zum Vorjahr sehr milden Witterung. Für 2015 wird
trotz weiter sinkender Umsätze ein deutlicher Anstieg der Ertragskennzahlen erwartet.
29 Konzernstruktur
30 Konzernstrategie
31 Unternehmenssteuerung
33 Nachhaltigkeit
37 Wirtschaftsbericht
45 Geschäftsentwicklung
51 Nachtragsbericht
52 Risiko- und Chancenbericht
56 Prognosebericht
28
Geschäftsbericht 2014
KONZERNLAGEBERICHT > Konzernstruktur Konzernstruktur
Für alles einen Spezialisten – in einer starken
Unternehmensgruppe
Die swb AG, Bremen, (im Folgenden swb) bildet mit
­ihren Tochtergesellschaften den swb-Konzern. swb steht
in den Städten Bremen und Bremerhaven für Energie,
Trink­wasser und Telekommunikation. Mit der Strategie,
Energie aus Abfall zu erzeugen, schlägt sie den Bogen
zwischen Erzeugung und Entsorgung. Technische Dienstleistungen für private Haushalte und Unternehmen vervollständigen das umfangreiche Leistungsspektrum. Die
swb ist die ­Management-Holding des swb-Konzerns und
nimmt die zentralen Steuerungs- und Dienstleistungsfunktionen innerhalb des Konzerns wahr. Dazu zählen
unter anderem die Bereiche Finanzen und Controlling,
IT und Organisation, Personal, Recht und Liegenschaften, Materialwirtschaft sowie die Unternehmenskommunikation. Grundlegende strategische und operative
Entscheidungen trifft der Konzernvorstand. Weitere Informationen zur rechtlichen Struktur des Konzerns sind
im Anhang unter „1 Informationen zum Konzern“ sowie
unter „38 Anteilsbesitzliste“ angegeben. Der Sitz der in
den Konzernabschluss einbezogenen Unternehmen ist
der Anteilsbesitzliste im Konzernanhang zu entnehmen.
Die EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, (im Folgenden
EWE) hält 100 Prozent der Gesellschaftsanteile (abzüglich einer Aktie) und nahezu sämtliche Stimmrechte. Eine
Stimme verbleibt bei der Bremer Verkehrsgesellschaft
mbH, Bremen, einem Tochterunternehmen der Freien
Hansestadt Bremen.
Im laufenden Geschäftsjahr kam es zu folgenden gesell­
schafts­rechtlichen Veränderungen:
> I m Rahmen einer Beteiligung hat die Bremer
Verkehrsgesellschaft mbH, Bremen, eine Gesellschaft der Stadt Bremen, jeweils Geschäftsanteile
durch Kapitalerhöhung an der wesernetz Bremen
GmbH, Bremen, im Nennwert von 45.000 Euro und
an der wesernetz Bremerhaven GmbH, Bremer­
haven, im Nennwert von 7.500 Euro erworben.
> I m Rahmen einer Beteiligung hat die Bremerhavener
Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH, Bremerhaven, eine Gesellschaft der Stadt Bremer­
haven, jeweils Geschäftsanteile durch Kapitalerhöhung an der wesernetz Bremen GmbH, Bremen, im
Nennwert von 15.000 Euro und an der wesernetz
Bremerhaven GmbH, Bremerhaven, im Nennwert
von 2.500 Euro erworben.
Die von den Städten Bremen und Bremerhaven mittelbar
gehaltenen Anteile an den swb-Netzgesellschaften werden im swb-Konzernabschluss unter den sonstigen finanziellen Verpflichtungen ausgewiesen.
Geschäftsbericht 2014
29
KONZERNLAGEBERICHT > Konzernstrategie
Konzernstrategie
Die Strategie von swb ermöglicht es, im Spannungsfeld der Anforderungen der Energiewende und des
Wettbewerbs sowie der regulatorischen Vorgaben zu
bestehen.
Mit ihrer 160-jährigen Unternehmensgeschichte ist swb
ein fester Bestandteil des wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politischen Lebens im Land Bremen und in
der Region. swb ist mit der Region eng verbunden und
versorgt die Menschen in Bremen und Bremerhaven mit
Strom, Erdgas, Trinkwasser und Wärme.
Diese regionale Verankerung spiegelt sich auch in den
Eckpfeilern der Konzernstrategie wider:
Regionale Verankerung: Wir wollen durch nachhaltiges
unternehmerisches Handeln unsere Verpflichtung und
Verantwortung für die Region und ihre Menschen wahrnehmen. Daher ist es unser Ziel, ein umfassendes Nachhaltigkeitsprogramm für den swb-Konzern aufzusetzen
30
Geschäftsbericht 2014
und hierüber regelmäßig zu berichten. Wir wollen uns
zukünftig an den darin gesetzten Zielen und Kennzahlen
messen lassen. Darüber hinaus nutzen wir unsere traditionelle Verbundenheit mit den Regionen und unsere
langjährige Erfahrung vor Ort dazu, diese Regionen und
ihre Menschen zu Teilhabern an der Gestaltung einer
­klimafreundlichen Energieversorgung zu machen.
Fokussierung: Als Experte für Energie- und Infrastrukturdienstleistungen, die Verwertung von Abfall sowie als verantwortlicher Akteur für die Strom- und Wärmeerzeugung
fokussiert sich der swb-Konzern auf seine Kernkompe­
tenzen. Wir vereinen durch die Vermarktung von Energie
und Telekommunikation die Kompetenzen für eine zukunftsweisende Energieversorgung unter einem Dach.
Konzentriertes Wachstum: Profitabel wachsen wollen
wir mit Geschäftsaktivitäten, Technologien und Partner­
schaften, die es uns ermöglichen, den Wandel der Energie­
versorgung in Norddeutschland aktiv mitzugestalten.
KONZERNLAGEBERICHT > Unternehmens­steuerung
Unternehmens­steuerung
Im Mittelpunkt der operativen und finanziellen Ziele
von swb steht die Steigerung des Unternehmenswerts.
INTERNES STEUERUNGSSYSTEM
Der swb-Konzern nutzt ein mehrstufiges Steuerungs­
system, das die Dezentralisierung von unternehmerischer
Verantwortung ermöglicht und gleichzeitig ein hohes
Maß an Transparenz schafft. Die interne und externe
Berichterstattung basieren auf einem Management­
informationssystem, welches die Nutzung einer einheitlichen Datenbasis für unterschiedliche Berichtsanlässe
ermöglicht.
Der swb-Konzernabschluss wird unter Anwendung der
internationalen Rechnungslegungsstandards (IFRS) auf­
gestellt. Die Berichtsstrukturen orientieren sich an der
unter IFRS abgebildeten Konzernstruktur.
WERTORIENTIERTE STEUERUNG
Zur Steuerung von swb werden unterschiedliche Perspek­
tiven betrachtet. Zu diesen Perspektiven gehören die
­Finanzziele, der Endkundenmarkt, die Mitarbeiter und die
Prozesse. Jede Perspektive ist mit klaren Zielen hinterlegt,
die in der Konzernzielkarte benannt und mit Mess­größen,
Zielwerten und Gewichtungen beschrieben sind. Die
Konzernzielkarte gilt für alle Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeiter des swb-Konzerns.
Die finanziellen Leistungsindikatoren für den swb-Konzern mit einer Gewichtung von insgesamt 50 Prozent
sind die Entwicklung des operativen EBIT (Earnings Before
Interest and Taxes – Ergebnis vor Zinsen und Steuern), die
steuerbaren OPEX (OPerational EXpenditures – Summe
der Aufwendungen für den operativen Geschäftsbetrieb)
sowie der ROCE (Return On Capital Employed – Rendite
des operativen EBIT auf das eingesetzte Kapital). Die finanziellen Leistungsindikatoren dienen zur Messung und
Steuerung der Unternehmensleistung.
Die Perspektive „Endkundenmarkt“ wird mit einer Gewichtung von 25 Prozent berücksichtigt. Dabei konzentrieren
sich die Anstrengungen darauf, die Kundenzufriedenheit
weiter zu erhöhen und die geplante Höhe der Marge im
Kernvertriebsgebiet zu sichern.
Der Fokus der Zielkarte in Bezug auf „Mitarbeiter“, mit
einer Gewichtung von 15 Prozent, lag im Geschäftsjahr
2014 auf der „Arbeitssicherheit“ und auf „Gesunder Führung“ im Unternehmen. Als neue Zielgröße hat der swbKonzern das Thema „Gesunde Führung“ stärker in den
Vordergrund gestellt, um die Arbeitsfähigkeit und -zufriedenheit aller Mitarbeiter/-innen zu verbessern. Dazu ist
im Laufe des Geschäftsjahres ein Konzept mit Maßnahmen erstellt worden, ein damit verbundener ­Termin- und
Kommunikationsplan entwickelt sowie Schulungsinhalte
benannt worden. Ab dem Jahr 2015 soll das Konzept umgesetzt werden.
Den verstärkten Effizienzanforderungen an den gesamten Konzern trägt die Perspektive „Prozesse“ mit einer
Gewichtung von zehn Prozent Rechnung. Im Fokus stand
2014 die Arbeit des Personal-Service-Centers (PSC) als
Instrument des sozialverträglichen Personalabbaus. Im
Zuge der Stilllegung von Stromerzeugungsanlagen in
der swb Erzeugung AG & Co. KG ist zusammen mit der
swb Entsorgung GmbH & Co. KG ein Personalkonzept erarbeitet worden, das vorsieht, 39 Mitarbeiter in andere
Unternehmen zu vermitteln.
Perspektiven der Konzernzielkarte
10 %
Prozesse
15 %
Mitarbeiter
50 %
Finanzen
25 %
Endkundenmarkt
Bei der Messung der Zielerreichung werden nicht
steuerbare Bilanzierungseffekte bereinigt; dazu zählen
im Wesentlichen die Effekte aus der Bewertung von derivativen Finanzinstrumenten sowie Wertminderungen auf
Beteiligungen.
Geschäftsbericht 2014
31
KONZERNLAGEBERICHT > Unternehmens­steuerung
Konzernzielkarte: Überblick Finanzziel
EBIT (Ergebnis vor Zinsen
und Steuern) in TEUR im
Sinne der Konzernzielkarte
OPEX (Summe Betriebs­
aufwendungen) in TEUR im
Sinne der Konzernzielkarte
ROCE in %
Wertbeitrag
2014
2013
57.866
82.108
307.021
4,4
–
316.034
–
-67,0
Im ausgewiesenen operativen EBIT der Konzernzielkarte
sind IAS 39-Effekte sowie außerplanmäßige Zu- und Abschreibungen in Abzug gebracht worden.
Die um die IAS 39-Effekte bereinigten OPEX haben sich
um 9.013 TEUR auf 307.021 TEUR verringert.
Das Finanzziel Wertbeitrag wurde in 2014 durch den ROCE
ersetzt.
FINANZIERUNGS­STRATEGIE
Im Rahmen seiner langfristigen strategischen Ausrichtung verfolgt der swb-Konzern das Ziel der Aufrechterhaltung einer soliden Bonität. Mittels einer kurz-, mittel- und
langfristigen Liquiditäts- und Finanzplanung soll gewährleistet werden, dass jederzeit ausreichend liquide Mittel
zur kurz- und langfristigen Finanzierung zur Verfügung
stehen. Nach Jahren intensiver Investitionstätigkeit ist
nun die Entschuldung des swb-Konzerns das vorrangige
Ziel.
Das Finanzmanagement im swb-Konzern ist Aufgabe der
swb. Dazu zählt die optimale Verwendung der finanziellen Ressourcen des swb-Konzerns unter Berücksichtigung der allgemeinen Unternehmensziele. Gleichzeitig
sollen das finanzwirtschaftliche Gleichgewicht sicher­
gestellt und die Zahlungsfähigkeit aufrechterhalten werden sowie Verbindlichkeiten fristgerecht beglichen und
finanzwirtschaftliche Prozesse optimiert werden.
Die stichtagsbezogene Liquidität im swb-Konzern
schwankt während des Kalenderjahres aufgrund der
Saisonalität der Geschäftstätigkeit. Feste Wertgrenzen
32
Geschäftsbericht 2014
hinsichtich der stichtagsbezogenen Liquidität gibt es im
swb-Konzern nicht. Es bestanden am Bilanzstichtag zugesagte, nicht ausgenutzte kurzfristige Kreditfazilitäten
gegenüber Dritten in Höhe von 43,7 Mio. EUR (Vorjahr:
41 Mio. EUR). Mit der EWE AG, Oldenburg, besteht eine
Cash-Pooling-Vereinbarung, die einen wechselseitigen
Kreditrahmen in Höhe von 200 Mio. EUR ermöglicht (Vorjahr: 200 Mio. EUR).
Zum 31. Dezember 2014 beliefen sich die Bruttofinanzschulden von swb gegenüber Kreditinstituten auf
26.903 TEUR (Vorjahr: 158.774 TEUR). Rund 83 Prozent der
Bruttofinanzschulden gegenüber Kreditinstituten sind
in 2014 getilgt worden (131.871 TEUR); die verbleibenden Bruttofinanzschulden sind zwischen 2015 und 2018
­fällig. Zwei Darlehen der swb AG von der EWE AG in Höhe
von insgesamt 77.000 TEUR sind in voller Höhe zurück­
gezahlt worden. Im Rahmen der indirekten Beteiligung
der ­Städte Bremen und Bremerhaven am Stammkapital
der ­wesernetz Bremen GmbH und wesernetz Bremer­
haven GmbH haben sie Einlagen als stiller Gesellschafter
in Höhe von insgesamt 215,9 Mio. EUR geleistet. Die festverzinslichen Einlagen sind erstmals zum 31. Dezember
2033 kündbar.
Die Investitionsquote bei swb im Bereich des Sach­
anlagevermögens (Zugänge im Verhältnis zum Bestand
des Sachanlagevermögens) lag bei 4,4 Prozent (Vorjahr:
1,2 Prozent). Im Jahr 2015 wird die Investitionsquote bei
etwa sieben Prozent liegen. Ziel ist es, den laufenden Investitionsbedarf aus dem operativen Cashflow zu finanzieren.
KONZERNLAGEBERICHT > Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit
Um den Aufgaben heute und in Zukunft gerecht
­werden zu können, gehören nachhaltiges Wirt­
schaften und gesellschaftliche Verantwortung zu
den ­tragenden Prinzipien von swb.
Ausbildung – Investition für die Zukunft
Die Anzahl der Vertragsverhältnisse betrug im swb-Konzern zum Jahresende 2.349 (ohne Vorstände, Auszubildende, Praktikanten und ruhende Arbeitsverhältnisse) (Vorjahr: 2.418). Die Verminderung des Personalbestands
beruht im Wesentlichen auf der Inanspruchnahme
von Vorruhestandsregelungen sowie auf der Überführung der Mitarbeiter des ehemaligen Bereichs
Portfoliomanagement in die EWE TRADING GmbH, Oldenburg.
Der swb-Konzern investiert in die Berufsausbildung und
damit in die Zukunft junger Menschen. 124 Auszubildende
(Vorjahr: 133 Auszubildende) erhalten im swb-Konzern
eine fundierte Ausbildung in technischen und kaufmännischen Ausbildungsberufen. Der swb-Konzern bietet zudem duale Studiengänge und Möglichkeiten des
Direkt­einstiegs an, zum Beispiel im Rahmen eines Traineeprogramms. Weiterhin wird weit über den eigenen Bedarf
hinaus ausgebildet. Für den swb-Konzern ist die Gewinnung und Bindung junger Menschen, gerade auch vor
dem Hintergrund des demografischen Wandels und zur
Deckung des Fachkräftebedarfs, von hoher Bedeutung.
Dies unterstreicht der Konzern mit dem Konzept „Attraktive Ausbildung“ und schafft die Voraussetzungen für eine
bedarfsgerechte Neuausrichtung der Ausbildung.
Personalstrategie – anforderungsgerechtes Führen
Betriebliches Gesundheitsmanagement
MITARBEITER
Nachdem im Jahr 2013 die Personalstrategie überarbeitet
worden ist, konnten in 2014 die Konzeptphase der Ausgestaltung einzelner Maßnahmen abgeschlossen und
bereits das Projekt „Mitarbeitergespräch mit Leistungsbeurteilung“ umgesetzt werden. Das jährlich zwischen
Mitarbeiter und Führungskraft stattfindende Mitarbeiter­
gespräch im Bereich der tariflichen Mitarbeiter wird ab
2015 um die Komponente einer Leistungsbeurteilung, mit
dem Ziel die Leistungsorientierung von Mitarbeiter und
Führungskraft zu stärken, erweitert.
Im Projekt (Neu-) Definition der Führungskompetenzen
konnten nach einer umfangreichen Analyse aller Personalentwicklungsinstrumente, wie zum Beispiel dem
Führungsfeedback und der Mitarbeiterbefragung, die
gewonnenen Erkenntnisse in ein neu entwickeltes Führungskompetenzmodell integriert werden. Unter der Beteiligung der swb-Führungskräfte sollen in 2015 die einzelnen Kompetenzen weiter ausgearbeitet werden. Mit
dem neu konstruierten Führungskompetenzmodell wird
das Führungsfeedback weiterentwickelt und auch die
Bausteine zur Führungskräfteentwicklungen werden –
soweit erforderlich – angepasst.
Der swb-Konzern investiert seit vielen Jahren in die Gesundheit seiner Mitarbeiter. Auch in 2014 hat es in den
Gesellschaften und Bereichen eine Vielzahl verschiedener
Maßnahmen zum Gesundheitsschutz und zur Gesundheitsförderung gegeben. Ziel ist es, diese Einzelmaßnahmen zu bündeln und ein strategisches betriebliches
Gesundheitsmanagement aufzubauen. Im Jahr 2014 ist
erstmalig ein Gesundheitsreport erstellt worden, um eine
detaillierte Auswertung durchführen zu können.
Des Weiteren wurde ein Konzept zum Thema „Gesunde
Führung“ mit Schulungsinhalten, Termin- und Kommunikationsplan erarbeitet. Ab 2015 nehmen alle Führungskräfte im swb-Konzern am Seminar „Gesunde Führung“
teil. Mit der Einführung dieses neuen Instruments soll die
Führungskraft mit dem Mitarbeiter stärker in den Dialog
zum Thema Gesundheit treten.
Beruf und Familie
Mit der Re-Auditierung führt der swb-Konzern den 2008
eingeschlagenen Weg verbindlich, systematisch und
nachhaltig fort, sich als familienbewusster und attraktiver Arbeitgeber aufzustellen. In den kommenden drei
Jahren liegt der Fokus auf der Analyse und der Bereitstellung von bedarfsorientierten Angeboten für Mitarbeiter
in unterschiedlichen Lebensphasen. Darunter fallen unter anderem die Entwicklung und Einführung eines Zeitwertmodells, der Ausbau des betrieblichen Gesundheits­
managements, die Erweiterung des Angebots in Teilzeit
Geschäftsbericht 2014
33
KONZERNLAGEBERICHT > Nachhaltigkeit
zu arbeiten – auch für Mitarbeiter in Führungspositionen
oder im Schichtdienst – und der weitere Ausbau der Möglichkeit zum mobilen Arbeiten.
nis gesetzt wird. Anhand dieser ist ein Vergleich mit den
Unfallzahlen der zuständigen Berufsgenossenschaft und
anderen Unternehmen möglich.
Health-Safety-Environment (HSE) Management
UMWELT
Mitarbeiter, Fremdfirmen und Besucher können im swbKonzern ein sicheres Arbeitsumfeld erwarten. Um dies
­sicherzustellen, betreibt swb ein HSE-Managementsystem,
welches gewährleisten soll, dass die gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich Arbeitssicherheit, Gesundheits- und
Umweltschutz erfüllt und die darüber hinaus geltenden
hohen Unternehmensstandards gesichert werden.
Neben den gesetzlich geforderten Funktionen und Gre­
mien hat swb auf Konzernebene weitere Fachgremien
und einen HSE-Managementkreis eingerichtet. Sie ermöglichen die gesellschaftsübergreifende Koordination
und Standardisierung von Maßnahmen, die Festlegung
der Maßnahmenjahrespläne und der dazugehörigen Ziele
sowie die Kontrolle der Umsetzung. Die Stellen des HSEManagers, des Betriebsarztes und des Umweltschutz­
koordinators sind als Zentralaufgabe bei der swb AG
eingerichtet. In den Gesellschaften des swb-Konzerns erfolgt die Umsetzung über HSE-Beauftragte, Fachkräfte für
­Arbeitssicherheit und weitere Betriebsbeauftragte.
In allen Konzerngesellschaften steht ein IT-gestütztes
System zur Meldung von Unfällen aller Kategorien, Umweltereignissen und gefährlichen Situationen zur Verfügung. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass sämtliche
Fälle unverzüglich und vollständig erfasst und anschließend die notwendigen Maßnahmen zur Abwendung von
Gefahren eingeleitet werden können.
Der swb-Konzern nutzt ein Unfallregistrierungssystem,
auf dessen Grundlage sich die DART-Rate (Days Away,
Restricted or Transferred, Definition gemäß Occupational
Safety and Health Agency (OSHA)) ermitteln lässt. Die
DART-Rate steht für die Zahl der Unfälle, aus denen pro
200.000 Arbeitsstunden Fehlzeiten, eingeschränkte Tätigkeiten oder Versetzung an einen anderen Arbeitsplatz
erfolgen. Zusätzlich wird in der Unfallstatistik des swbKonzerns die Unfallquote ermittelt, in der die Anzahl der
meldepflichtigen Unfälle (ab drei Tagen) pro 1.000 Mit­
arbeiter mit der Anzahl der Vollbeschäftigten ins Verhält-
34
Geschäftsbericht 2014
Nachhaltigkeitsstrategie
swb versteht sich als ein Unternehmen, das mit und von
den Ressourcen im Land Bremen lebt und eine nachhaltige Verantwortung für seine Standorte trägt. Verlässlichkeit, Kompetenz und Nachhaltigkeit sind tragende
Prinzipien der Geschäftstätigkeit. Seit 2007 verfolgt der
swb-Konzern im Rahmen seiner Nachhaltigkeitsstrategie
klare und eindeutige Klimaschutzziele.
In 2014 konnte der swb-Konzern eine Zielerreichung
­bilanzieren, bei der
> d
er Anteil der regenerativen Stromerzeugung bei
12,7 Prozent lag,
> e
ine Einsparung des klimaschädlichen CO2 gegenüber 2005 von 13,7 Prozent ausgewiesen wurde und
> d
ie Energieeffizienz im selben Zeitraum um 6,9 Prozent gesteigert werden konnte.
Um zukünftig das Thema Nachhaltigkeit aus einem
ganzheitlicheren Blickwinkel verfolgen und steuern zu
können, hat swb an einem Projekt zur Erarbeitung eines
Nachhaltigkeitsberichts für den EWE-Konzern mitgearbeitet. Dieser geht mit zehn Handlungsfeldern und voraussichtlich circa 50 Indizes deutlich über den bisherigen
Nachhaltigkeitsfokus des swb-Konzerns hinaus. Themen
wie beispielsweise Umweltschutz, Arbeitssicherheit,
Kundenzufriedenheit oder Versorgungssicherheit werden neu hinzukommen und tragen einem umfänglichen
Verständnis von Nachhaltigkeit Rechnung. Der neue
Nachhaltigkeitsbericht erscheint erstmalig in 2015 und
entspricht den Standards des Global Reporting Initiative
(GRI).
Innovationsmanagement
Messsysteme mit einer integrierten Kommunikations­
einheit, sogenannte Smart Meter, gelten als ein
Schlüsselelement zum Aufbau von Smart Grids, mit
denen Energieangebot und -nachfrage flexibler auf-
KONZERNLAGEBERICHT einander abgestimmt und durch erhöhte Transparenz
Effizienz­potenziale gehoben werden können. Aufgrund
der Tatsache, dass „intelligente Messsysteme“ derzeit am
Markt noch nicht verfügbar sind – die regulatorischen
Rahmenbedingungen sind noch nicht abschließend festgelegt – ist seitens des swb-Konzerns der Einbau von elektronischen Zählern ohne Kommunikationseinheit fortgeführt worden. Bis Ende Oktober 2014 sind im swb-Konzern
insgesamt rund 77.500 elektronische Zähler im Netz installiert worden. Dies entspricht ungefähr 17,1 Prozent der
im Netz installierten Zähler bei Privatkunden.
In Bremen sind zwei weitere öffentliche Ladestationen für
Elektrofahrzeuge in Betrieb genommen worden. Errichtet
wurden diese Ende März 2014 vor dem Focke Museum zur
Eröffnung der Sonderausstellung Elektromobilität und
Mitte September vor dem swb-Kundencenter in der Söge­
straße. Ebenfalls 2014 haben GEWOBA, BSAG und swb das
Projekt „Vahr vernünftig“ gestartet. Im Rahmen dieses
Projekts sind sogenannte Mobilitätsstationen errichtet
worden, die die Anschlussmobilität an Busse und Bahnen
mit Elektro-Fahrrädern und -autos gewährleisten.
Mit mikroKWK-Anlagen bietet sich die Chance, kombinierte Strom- und Wärmeerzeugung auch in Einfamilien­
häusern einzusetzen. Solche „Strom produzierenden
Heizungsanlagen“ sind mit Stirling-, Ottomotoren oder
Brennstoffzellen ausgerüstet, mit denen eine elektrische
Leistung zwischen ein und vier Kilowatt (kW) erzeugt
werden kann. MikroKWK-Anlagen gelten als eine vielversprechende innovative Effizienztechnologie. Im Bereich
der Brennstoffzellenheizgeräte nimmt swb gemeinsam mit der EWE VERTRIEB GmbH, Oldenburg, an einem
Feldtest teil.
Das neue und innovative EQOO Hausspeichersystem
schließt die Lücke zwischen Strombezug und einer effizienten Eigenstromversorgung durch Photovoltaik: Das
System vereint Mess-, Steuerungs- und Speichertechnik.
Die langlebigen und leistungsfähigen Lithium-IonenBatterien speichern den nicht benötigten Strom, solange
die Sonne scheint und die Energie im Haus nicht komplett
benötigt wird. Erst wenn der Speicher gefüllt ist, fließt
der überschüssige Strom ins öffentliche Netz und wird
vergütet. Der Speicher kann genutzt werden, wenn mehr
Strom gebraucht wird als die Photovoltaik-Anlage pro-
> Nachhaltigkeit
duziert oder aufgrund der Tageszeit kein Strom mit der
Photovoltaik-Anlage auf dem Dach erzeugt werden kann.
Diese intelligente Steuerung von Produktion und Verbrauch ist in das EQOO Hausspeichersystem integriert.
Die Markteinführung der Speichertechnik EQOO wird von
swb mit einer finanziellen Förderung von 2.000 Euro pro
Anlage für maximal 15 Anlagen unterstützt.
Die in 2013 gestarteten Aktivitäten im Geschäftsbereich
Erzeugung zur Anlagenverbesserung und zur Entwicklung
neuer Geschäftsfelder wurden in 2014 verstärkt. Es findet
ein regelmäßiger Austausch mit dem Bereich „Forschung
und Entwicklung“ von EWE sowie mit mehreren swb- und
EWE-Gesellschaften statt. Die Schwerpunkte liegen in den
Themenbereichen Fernwärme, Brennstoff­aufbereitung
und Entsorgung. Darüber hinaus werden innovative Ansätze aus den Themenbereichen Energiespeicherung und
regenerative Energieerzeugung intensiv betrachtet. Derzeit werden verschiedene Ideen in Kooperation mit namhaften Unternehmen aus der Region verfolgt.
GESELLSCHAFTLICHE VERANTWORTUNG
Gesellschaftliches Engagement gehört zum Selbstverständnis der swb und ist auch Ausdruck der Verbundenheit des Unternehmens mit Bremen, Bremerhaven und
der Region. Der Konzern unterstützt seit jeher an seinen
Standorten Bremen und Bremerhaven Projekte und Aktivitäten in den Bereichen Bildung, Kultur und Sport. Darüber hinaus unterstützt der swb-Konzern soziale und ökologische Projekte.
Engagement für Bildung
Bereits im Jahr 2003 hat der swb-Konzern die
swb-Bildungsinitiative ins Leben gerufen, um der Schulbildung im Land Bremen neue Impulse zu geben. Überzeugt
davon, dass die Zukunft als demokratische Gemeinschaft
und als Wirtschaftsstandort nicht zuletzt von einem fundierten Schulwissen abhängt, fördert die Initiative neue
Ideen für Lehr- und Lernmethoden in Kitas, Schulen und
Hochschulen. So unterstützt swb regelmäßig kreative Projekte in Schulen und Kindergärten, die im Dialog
zwischen allen Beteiligten entwickelt werden. Seit 2013
arbeitet der swb-Konzern über die Bildungsinitiative mit
dem FabLab Bremen e. V. zusammen. Das FabLab Bremen
ist ein kreativer Ort, der Menschen jeden Alters und aus
Geschäftsbericht 2014
35
KONZERNLAGEBERICHT > Nachhaltigkeit
verschiedensten Disziplinen zum gemeinsamen Lernen,
Forschen und Experimentieren mit Digitalen Medien und
Fertigungstechnologien anregt.
Darüber hinaus pflegt der swb-Konzern seit einigen Jahren mit der Hochschule Bremerhaven eine Kooperation
und fördert wissenschaftlich orientierte Projekte.
Engagement für Kultur
Seit vielen Jahren unterstützt swb herausragende kulturelle Ereignisse in Bremen und Bremerhaven. Beispielhaft
erwähnt sei hier der Wettbewerb für Nachwuchsmusiker
„Live in Bremen“, das Musikfest Bremen, die Lange Nacht
der Kultur in Bremerhaven und ausgesuchte Ausstellungen in der Kunsthalle Bremen oder anderen Museen im
Land Bremen.
Engagement für Sport
Der swb-Konzern unterstützt sportliche Ereignisse und
Mannschaften in Bremen, Bremerhaven und Stuhr. Beispielhaft sei hier der swb-Marathon – dieser fand in 2014
zum 10. Mal statt – und der swb-Silbersee-Triathlon – dieser wurde 2014 erstmalig von swb unterstützt – erwähnt.
36
Geschäftsbericht 2014
Als langjähriger Hauptsponsor der Fischtown Pinguins
fördert der swb-Konzern auch den swb-Energie-Cup – ein
jährliches Eishockey-Turnier in Bremerhaven mit erstklassiger Besetzung, zu dem die Bremerhavener Fischtown
Pinguins einladen. Neben dem Eishockey gehört auch Basketball zum Spitzensport in Bremerhaven. Die Eisbären
Bremerhaven spielen seit dem Jahr 2006 in der 1. Basketball-Bundesliga und sind ein Garant für spannende Spiele – nicht nur, wenn es um die Play-Offs geht. swb unterstützt diese Spitzensportler bereits seit mehreren Jahren.
Engagement für Umweltbewusstsein
Die Themen Klima und Umwelt bewegen das Unternehmen seit langem. Die Projekte, die swb unterstützt, verstehen sich als kleine Bausteine für das große, kollektive
Umweltbewusstsein, das wir gegenwärtig entwickeln
müssen.
Projekte, wie unter anderem der „swb-Klimahaus-Lauf“
oder die Aktion „Bremen räumt auf" tragen dazu bei, das
Thema Umwelt weiter in das Bewusstsein der Menschen
zu rücken.
KONZERNLAGEBERICHT > Wirtschaftsbericht
Wirtschaftsbericht
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
Weltkonjunktur
Die Weltwirtschaft ist nach Einschätzung des Leibniz-­
Instituts für Wirtschaftsforschung an der Universität
München e. V. (ifo Institut), seit Sommer 2014 merklich
langsamer gewachsen als zuvor. Die Weltproduktion hat
2014 um 2,7 Prozent zugelegt, nach 3,3 Prozent im Vorjahr.
Konjunktur im Euroraum
Die Wirtschaftsleistung der Euroländer erholt sich seit
Frühjahr 2013 langsam, aber stetig von der zurückliegenden Rezession. Allerdings unterscheidet sich die Dynamik
in den einzelnen Ländern. Unter anderem wirkten sich
die Reformstaus auf Frankreichs und Italiens Arbeits- und
Produktmärkten sowie politische Konflikte mit Russland
dämpfend auf die Expansion im Euroraum aus. Konjunkturfördernd wirkten hingegen der gestiegene private Konsum sowie höhere Staatsausgaben. Vom Außenhandel
gingen keine Wachstumsimpulse aus, weil Exporte und
Importe gleichermaßen zunahmen. Nach einer Stagnation im Vorjahr stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP)
2014 im Euroraum um 1,3 Prozent. Die Arbeitslosenquote
ging leicht von 11,9 auf 11,5 Prozent zurück. Die Schuldenstände vieler Länder sind nach wie vor sehr hoch und dürften wegen geringerer Konsolidierungsbemühungen auch
kurzfristig nicht sinken.
Konjunktur in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft legte 2014 insgesamt stärker zu
als in den Vorjahren. Das ifo Institut schätzt den Anstieg
des Bruttoinlandsprodukts auf 1,5 Prozent. Getragen wird
diese Entwicklung durch eine stärkere Binnenwirtschaft.
Der private Konsum nahm als Folge steigender Real­
einkommen zu, auch der Außenhandel trug zur Erholung
bei. Die Konjunktur erhielt allerdings im Jahresverlauf
­einen deutlichen Dämpfer. Zu Jahresanfang regte noch
das milde Winterwetter die Wertschöpfung im Bau- und
Ausrüstungssektor an, doch trübten wirtschaftliche Risiken in der Welt und im Euroraum das Investitionsklima.
Erst im vierten Quartal wies der Geschäftsklimaindex
wieder aufwärts. Der Arbeitsmarkt zeigt sich von der konjunkturellen Schwäche vergleichsweise unbeeindruckt.
Zwar sank die Arbeitslosigkeit 2014 nur geringfügig
von 6,9 auf 6,7 Prozent, die Erwerbstätigkeit nahm aber
durch Nettozuwanderung in fast allen Wirtschaftsberei-
chen deutlich zu und erreichte im achten Jahr in Folge
einen neuen Höchststand. Auch die Zahl der geleisteten
Arbeitsstunden stieg zuletzt wieder an.
BRANCHENENTWICKLUNG
Politische und regulatorische Rahmenbedingungen
Auf europäischer Ebene bildete die Einigung der Staatsund Regierungschefs auf einen Rahmen für die Klima- und
Energiepolitik bis zum Jahr 2030 den energiepolitischen
Schwerpunkt. Abgesehen davon ist das sogenannte
„Backloading“ in Kraft getreten, mit dem der Preisverfall
bei den Emissionshandelszertifikaten gestoppt und das
Emissionshandelssystem stabilisiert werden soll.
In Deutschland stand die Energiepolitik im Jahr 2014 ganz
im Zeichen der Energiewende und daraus abgeleiteten
Maßnahmen. Hinzuweisen ist vor allem auf die Reform
des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG), mit dem die
Kosteneffizienz und Planbarkeit des Ausbaus regenerativer Energien gesteigert und seine Finanzierung gerechter
gestaltet werden soll. Zu den herausragenden Themen gehören außerdem das Grünbuch zum Strommarktdesign,
das Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 und der Nationale Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE).
Europäische Energie- und Klimaziele für 2030: Im Oktober
2014 hat sich der Europäische Rat auf den Rahmen für die
Klima- und Energiepolitik 2020-2030 geeinigt. Demnach
sollen die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber
1990 verbindlich um 40 Prozent gesenkt, der Anteil der
erneuerbaren Energien auf EU-Ebene verbindlich auf mindestens 27 Prozent angehoben und die Energieeffizienz
um 27 Prozent gesteigert werden. In Bezug auf das Ausbauziel für die erneuerbaren Energien bleibt abzuwarten,
wie das Governance-System ausgestaltet wird, das für die
Umsetzung der Zielsetzung maßgeblich ist. Den Mitgliedstaaten steht es grundsätzlich frei, sich ehrgeizigere nationale Ziele zu setzen und dabei staatliche Beihilfen, die im
Einklang mit den EU-Beihilferegelungen stehen, zu nutzen.
„Aktionsprogramm Klimaschutz 2020“ und Nationaler
Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE): Das Bundeskabinett
hat am 3. Dezember 2014 ein umfangreiches Klimapaket
verabschiedet. Mit dem Programm soll die bestehende
Lücke von rund sieben Prozent zur Erreichung des natiGeschäftsbericht 2014
37
KONZERNLAGEBERICHT > Wirtschaftsbericht
onalen CO2-Reduktionsziels von 40 Prozent in 2020 geschlossen werden. Zu den verschiedenen Maßnahmen
gehören die Reform des Emissionshandels auf EU-Ebene,
der Ausbau der Erneuerbaren Energien im Rahmen des
definierten EEG-Ausbaupfads bis 2020 sowie der ­weitere
Ausbau der Kraft-Wärme-Kopplung. Darüber hinaus
­sollen der Strommarkt reformiert und der konventionelle
Kraftwerkspark mit einer CO2-Reduktion von zusätzlichen
22 Mio. Tonnen weiterentwickelt werden. Teil des „Aktionsprogramms Klimaschutz“ ist der „Nationale Aktionsplan Energieeffizienz“ (NAPE). Klimapolitisch erwartet die
Bundesregierung CO2-Einsparungen in Höhe von 25 bis
30 Mio. Tonnen. Zudem sollen Investitionen in Höhe von
70 bis 80 Mrd. Euro angestoßen werden. Eckpfeiler des
Programms sind die Energieeffizienz im Gebäudebereich,
Energieeffizienz als Rendite- und Geschäftsmodell und
der Bereich der Eigenverantwortlichkeit. Mit dem NAPE
kommt Deutschland seiner Verpflichtung nach, einen
wichtigen Teil der EU-Energieeffizienzrichtlinie in nationales Recht umzusetzen.
Reform des europäischen Emissionshandels – Backloading:
Die Verordnung der Europäischen Union für eine Änderung des Versteigerungskalenders von Treibhausgasemissionszertifikaten ist im März 2014 in Kraft getreten. Der
Versteigerungskalender sieht in 2014 vor, dass 400 Millionen Zertifikate aus dem Markt genommen werden sollten,
im Jahr 2015 zusätzliche 300 Millionen und im Jahr 2016
weitere 200 Millionen Zertifikate. Davon sollen 300 Millionen Zertifikate im Jahr 2019 und 600 Millionen Zertifikate im Jahr 2020 in den Markt zurückgeführt werden.
Auf diese Weise soll der Preisverfall bei den Emissions­
handelszertifikaten gestoppt werden.
Nationales Grünbuch zum Strommarktdesign: Das Bundeswirtschaftsministerium hat am 31. Oktober 2014 das
Grünbuch „Ein Strommarkt für die Energiewende“ zur
Konsultation gestellt. Dieses enthält Vorschläge zur Optimierung des Energy-Only-Marktes (EOM) und stellt die
Optionen vor, die zur langfristigen Gewährleistung der
Versorgungssicherheit in Frage kommen. Dazu zählen die
Einführung eines Kapazitätsmarkts sowie die reine Optimierung des EOM – jeweils unterstützt durch eine kurzfristig wirkende Kapazitätsreserve. Das Grünbuch bildet
die inhaltliche Grundlage für die fachliche und öffent­
liche Diskussion zur Anpassung des Strommarktdesigns,
die über eine Novelle des Energiewirtschaftsgesetzes
38
Geschäftsbericht 2014
2015/2016 erfolgen soll. Die im Grünbuch vorgestellten
Maßnahmen sind für die gesamte energiewirtschaftliche
Wertschöpfungskette relevant, wobei ein Schwerpunkt
auf der konventionellen Erzeugung liegt.
EU-Leitlinien für Umwelt- und Energiebeihilfen: Die Europäische Kommission verabschiedete im April 2014 neue
Leitlinien für Umwelt- und Energiebeihilfen. Sie bestimmt
darin unter anderem die Anforderungen an Beihilfen für
erneuerbare Energien, an die Ermäßigung von Umlagen
zur Förderung erneuerbarer Energien, an die Ausgestaltung von Kapazitätsmechanismen sowie an die Förderung
von Energieinfrastruktur, Kraft-Wärme-Kopplung und
Fernwärme. Mit Blick auf Betriebsbeihilfen für Strom aus
regenerativen Quellen wurde unter anderem festgelegt,
dass die Förderhöhe für alle erneuerbaren Energien ab
2017 grundsätzlich wettbewerblich über Ausschreibungen bestimmt werden soll. Die neuen Leitlinien traten am
1. Juli 2014 in Kraft und gelten bis zum 31. Dezember 2020.
Sie bilden die Grundlage für die Prüfung durch die Europäische Kommission, ob nationale Beihilferegelungen
mit dem europäischen Beihilferecht vereinbar sind und
haben daher mit Blick auf die Rahmenbedingungen der
Energiebranche in Deutschland eine große Bedeutung.
EEG-Novelle: Am 1. August 2014 ist die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG 2014) in Kraft ­getreten.
Darin sind allgemeine Ausbauziele für erneuerbare Energien sowie technologiespezifische Ausbaupfade ent­
halten. Das EEG 2014 umfasst außerdem wesentliche
Förder­änderungen für neue Wind- und Biomasse­anlagen,
während die Bedingungen für Solarstromanlagen weit­
gehend vom EEG 2012 übernommen wurden. Auch die
Förderung von Bestandsanlagen bleibt weitgehend
gleich. Das EEG 2014 verpflichtet Betreiber sämtlicher neu
in Betrieb gehenden Anlagen oberhalb bestimmter Leistungsschwellen zur Direktvermarktung. Darüber hinaus
wird eine EEG-Umlagepflicht für die Eigenversorgung aus
neuen Eigenanlagen eingeführt.
Marktraumumstellung von L- auf H-Gas: Aufgrund der
sinkenden L-Gas-Aufkommen in Deutschland und den
Niederlanden ist die Umstellung der betroffenen L-GasVersorgungsgebiete auf H-Gas unumgänglich, um die
Versorgungssicherheit in den bisher mit L-Gas versorgten
Markträumen auch zukünftig sicherzustellen. Die erste
Marktraumumstellung ist in Bremen Mitte 2017 geplant.
KONZERNLAGEBERICHT Im November des Berichtsjahres wurde der Szenario­
rahmen des Netzentwicklungsplans Gas (NEP) 2015 durch
die BNetzA bestätigt.
Mit Wirkung zum 1. Januar 2015 wird erstmalig eine
Marktraumumstellungs-Umlage gemäß § 19a EnWG sowie § 10 der Kooperationsvereinbarung in der Änderungsfassung vom 30. Juni 2014 (KoV VII) in Verbindung mit dem
BDEW-Leitfaden „Kostenwälzung Marktraumumstellung“
eingeführt. Über diese Umlage werden die Kosten, die
einem Netzbetreiber für die netztechnisch erforder­liche
und dauerhafte Umstellung der Erdgasqualität von L-Gas
auf H-Gas gemäß § 19a EnWG entstehen, auf alle Netze
innerhalb des Marktgebiets umgelegt, in dem das Netz
des qualitätsumstellenden Netzbetreibers liegt. Der Wälzungsbetrag für die Marktraumumstellung beträgt im
Kalenderjahr 2015 im Marktgebiet GASPOOL 0,0282 Euro/
kWh/h/a. Er wird zusätzlich zu den Netzentgelten an den
Ausspeisepunkten zu direkt angeschlossenen Endverbrauchern, zu nachgelagerten Netzbetreibern, zu Speichern und an Ausspeisestellen an Grenzübergangs- und
Marktgebietsübergangspunkten erhoben.
Verordnungen für Strom- und Erdgasgrundversorgung:
Die Verordnungen zur transparenten Ausweisung staatlich oder regulatorisch gesetzter Preisbestandteile in der
Strom- und Erdgasgrundversorgung (StromGVV und GasGVV) sind am 30. Oktober 2014 in Kraft getreten. Künftig
müssen in den Vertragsbedingungen und zusätzlich zum
Grundversorgungspreis auch seine Zusammensetzung sowie staatlich veranlasste Preisbestandteile angegeben werden. Vor allem jene Kunden, die im Grundversorgungstarif
sind, sollen von den zusätzlichen Informationen profitieren.
Energiemarkt
Der Energieverbrauch in Deutschland ist 2014 gegenüber
dem Vorjahr um knapp fünf Prozent gesunken. Damit
erreicht der Primärenergieverbrauch nach vorläufigen
Berechnungen der Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen
(AGEB) den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Witterungsbereinigt liegt der Energieverbrauch etwa ein
Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Primärenergieverbrauch betrug im Berichtsjahr 446,5 Millionen Tonnen
Steinkohleeinheiten (Mio. t SKE).
> Wirtschaftsbericht
Ebenfalls witterungsbedingt ist der Erdgasverbrauch um
rund 14 Prozent auf 91,2 Mio. t. SKE gesunken - sowohl der
Verbrauch von Erdgas zur Erzeugung von Wärme durch
die Kraft-Wärme-Kopplung als auch der Verbrauch von
Erdgas zur Stromerzeugung.
Der Verbrauch von Steinkohle ging um fast acht Prozent
auf 56,2 Mio. t SKE zurück. Vor allem der vermehrte Einsatz
erneuerbarer Energien führte dazu, dass weniger Steinkohle in Kraftwerken zur Strom- und Wärmeerzeugung
verwendet wurde.
Nach vorläufigen Berechnungen des Bundesverbands
der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. (BDEW) sank die
Bruttostromerzeugung im Jahr 2014 auf rund 610 Mrd.
Kilowattstunden (kWh) (Vorjahr: 633 Mrd. kWh). Erstmalig haben die erneuerbaren Energien im Vergleich zu den
konventionellen Energieträgern Kohle und Erdgas sowie
der Kernkraft den wichtigsten Anteil an der Stromerzeugung. Mit voraussichtlich 25,8 Prozent haben sie den
größten Anteil am Strommix (Vorjahr: 24,1 Prozent). Insgesamt stieg die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien um über drei Prozent von rund 152 auf über 157 Mrd.
kWh. Braunkohlekraftwerke kamen auf einen Anteil an
der Stromerzeugung von 25,6 Prozent (Vorjahr: 25,4 Prozent), Steinkohlekraftwerke trugen mit 18 Prozent deutlich
weniger als im Vorjahr bei (19,2 Prozent). Der Anteil von
Kernenergie liegt bei 15,9 Prozent (Vorjahr: 15,4 Prozent).
Der Anteil von Erdgaskraftwerken an der Stromerzeugung
ist erneut gesunken, auf nunmehr 9,6 Prozent (Vorjahr:
10,7 Prozent). Der Umbau der Stromerzeugungsstruktur
schreitet so infolge des Einspeisevorrangs erneuerbarer
Energien weiter voran. Die konventionelle Stromerzeugung ist einem immer größeren wirtschaftlichen Druck
ausgesetzt.
Der Stromverbrauch ging nach ersten Schätzungen des
Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft
(BDEW) um fast vier Prozent auf 534 Mrd. Kilowatt­stunden
(kWh) zurück (Vorjahr: 555 Mrd. kWh). Die schwache Konjunktur energieintensiver Industrien und die im Vor­
jahresvergleich milde Witterung sind die Hauptgründe
für diese Entwicklung. Hinzu kommen Sparmaßnahmen
bei den Verbrauchern sowie Effizienzverbesserungen.
Geschäftsbericht 2014
39
KONZERNLAGEBERICHT > Wirtschaftsbericht
MARKTPREISENTWICKLUNG
Marktpreisentwicklungen
in EUR/EUA
in EUR/MWh
in USD/bbl
in USD/t
Strom, CO2, API#2, Brent und TTF
130
60
120
50
110
100
40
90
30
80
70
20
60
10
0
50
01/14
02/14
– Base Cal 15
– API#2 Cal 15
03/14
04/14
05/14
06/14
– Brent Frontmonat
– EUA Dec 14
Die Preise fast aller Energiehandelsprodukte haben im
Jahresverlauf 2014 nachgegeben. Ursächlich hierfür sind
vor allem der durch die milde Witterung bedingte geringe Verbrauch in den beiden Winterquartalen, eine relative
schwache Konjunkturentwicklung in Europa und Asien
sowie ein massives Überangebot auf dem Rohölmarkt.
Erdgaspreisentwicklung
Der europäische Gasterminmarkt bewegte sich in der
­ersten Jahreshälfte sehr volatil, aber mit grundsätzlich
­fallender Tendenz. Zu Jahresbeginn stand der Erdgaspreis
für Lieferungen im Folgejahr am niederländischen virtuellen Handelspunkt Title Transfer Facility (TTF) noch bei
26,26 Euro je Megawattstunde (MWh). Der sehr milde
Winter und die damit verbundenen geringen Speicher­
entnahmen ließen den Erdgaspreis Ende März bis auf 23,33
Euro/MWh fallen. Danach wurde die Situation in der Ukraine preisbestimmend. Die Unsicherheit darüber, ob die
Krise zu Lieferengpässen im Winter führen würde, ließ den
Kontrakt im Sommer wieder auf rund 25 Euro/MWh steigen. Da das Wetter im vierten Quartal aber wieder ­milder
war als erwartet und auch der Rohölmarkt Druck auf den
40
Geschäftsbericht 2014
07/14
– TTF Cal 15
08/14
09/14
10/14
11/14
12/14
40
Quellen: EEX, Intercontinental Exchange
Gasmarkt ausübte, sank der TTF Frontjahreskontrakt –
abgesehen von einem kurzen zwischenzeitlichen Anstieg
aufgrund einer kurzen Kälteperiode Ende November – bis
auf rund 22 Euro/MWh.
Strompreisentwicklung
Der Frontjahreskontrakt für Grundlastlieferungen an
der Strom­börse EEX lag zu Jahresbeginn bei rund
36 ­Euro/MWh. Dieses Niveau hatte bis in den März hinein
Bestand. Dann folgte der Strompreis den anderen Energie­
handelsprodukten und fiel auf unter 34 ­Euro/MWh.
Danach bewegte sich der Kontrakt in einem Markt, der
von sehr geringem Handelsvolumen geprägt war, zunächst zwischen 34 und 35 Euro/MWh. In der Folgezeit
war der Kontrakt wechselnden Einflüssen ausgesetzt.
Mal dominierte der kurzfristige Strommarkt, dann
der Markt für Emissionszertifikate und zeitweise der
Gasmarkt. Die verschiedenen ­Energiehandelsprodukte
gaben dann die jeweilige Richtung für den StromFrontjahreskontrakt vor. Er bewegte sich schließlich
zwischen 34 und 36 ­Euro/MWh.
KONZERNLAGEBERICHT Kohlepreisentwicklung
Der Markt für Kraftwerkskohle war im ersten Halbjahr
2014 von einem massiven Überangebot geprägt. Zu Jahresbeginn lag der Preis für Steinkohle für das Jahr 2015
noch bei etwa 87 USD je Tonne (t). Im Februar fiel der
Preis auf fast 80 USD/t. Im Zuge der Ukraine-Krise konnte
der Kontrakt noch einmal kurz bis auf 84 USD/t zulegen.
Danach rückten ab Jahresmitte andere Faktoren in den
Fokus: ein großes Angebot, eine schwache Nachfrage, sinkende Frachtraten und nicht zuletzt der starke US-Dollar.
Der Preis für den Steinkohle-Frontjahreskontrakt an der
Strombörse EEX sank auf zuletzt 67,30 USD/t.
Preisentwicklung für CO2-Zertifikate
Der Preis für CO2-Emissionszertifikate, EUA Dec 14, lag zu
Jahresbeginn bei 4,81 Euro je Tonne CO2 (t). Die Entscheidung des Europäischen Parlaments für ein Backloading
führte dazu, dass der Kontrakt bis Ende Februar um rund
50 Prozent auf über sieben Euro zulegte. Als im März
2014 bekannt wurde, dass die realisierten Treibhausgas­
emissionen erneut gesunken waren, fiel der Preis für die
CO2-Emissionsberechtigungen wieder auf das Niveau vom
Jahresanfang. Ab Jahresmitte bestimmte die ­geplante
Einführung einer Marktstabilitätsreserve (MSR) die Preissituation zunehmend. Die MSR sieht vor, künftig einen
gewissen Anteil überschüssiger Emissionszertifikate aus
dem Markt zu nehmen, um so das Angebot zu verknappen. Es wird erwartet, dass in 2015 hierzu in der EU entschieden wird. Der EUA Dec 14 konnte dadurch seit dem
zweiten Quartal eine Aufwärtsbewegung etablieren, die
zuletzt zu Preisen um sieben Euro je Tonne führte.
Ölpreisentwicklung
Ein massives Überangebot an Öl bestimmte den Rohöl­
markt in 2014. Bis zur Jahresmitte bewegte sich der
Brent Frontmonatskontrakt an der Intercontinental Exchange (ICE) in einer Spanne von 104 bis zu 116 US-Dollar
je ­Barrel (USD/bbl). Danach entfaltete das Überangebot
seine Wirkung und der Preis fiel bis Ende November auf
rund 70 USD/bbl. Der Fracking-Boom in den USA und eine
schwächere Nachfrage der größeren Volkswirtschaften in
Europa und Asien gaben hier die Richtung vor. Ende November beschloss die OPEC auf ihrem Treffen in Wien, die
Fördermengen der Organisation unverändert bei 30 Millionen Barrel pro Tag zu belassen. Dies erhöhte den Preisdruck, so dass der Brent Frontmonat in 2014 zuletzt bei
57 USD/bbl gehandelt wurde.
> Wirtschaftsbericht
WETTBEWERBS- UND MARKTSITUATION
Konventionelle Erzeugung
Die swb Erzeugung AG & Co. KG ist innerhalb des swbKonzerns der Spezialist für die Energie­erzeugung in Großkraftwerken. Sie wird durch die weiterhin negative Entwicklung auf dem Strommarkt beeinflusst. Bislang gibt es
noch kein Konzept zur Einführung eines Kapazitätsmarkts
oder ähnlichem im politischen Raum. Damit besteht
weiter die Herausforderung, durch Kostensenkungen
und Ausnutzung von „Nischen“ eine wettbewerbsfähige
Strom- und Wärmeerzeugung in Bremen zu gewährleisten.
Der in den Kraftwerken erzeugte Strom wurde in den letzten Jahren linear über einen Vermarktungszeitraum von
zwei Jahren am Markt verkauft. In der gegenwärtigen
Marktsituation mit insgesamt niedrigen Spreads, aber hohen Volatilitäten, sind Strategien, die den Real­optionswert
der Kraftwerke sichern, eine sinnvollere Vorgehensweise.
Das Delta-Hedging beruht auf einer Optionsbetrachtung
eines Kraftwerks und der Absicherung der entsprechenden Optionswerte durch eine Delta-Hedging-Strategie,
die grundsätzlich die risikominimale Absicherung der
Realoptionswerte gegenüber einer zufälligen Markt­
bewegung der Brennstoffpreise oder Produktpreise darstellt. Der Optionswert setzt sich jeweils zusammen aus
einem intrinsischen Wert des Kraftwerks sowie einem
Zeitwert. Der intrinsische Wert stellt dabei den aktuellen
Marktwert des Kraftwerks ohne Berücksichtigung bereits
geschlossener Geschäfte dar. Der Zeitwert ergibt sich aus
der Volatilität des Marktspreads sowie der verbleibenden Laufzeit des zu handelnden Produkts bis zum Liefer­
beginn. Der Realoptionswert liegt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit über dem reinen Mittelwert der aktuellen
Straight-Line-Vermarktung. Aus diesem Grund wurde die
Vermarktungsstrategie im Geschäftsjahr 2014 angepasst.
Es ist jedoch gelungen, Kraftwerkskapazitäten aus
den Blöcken 15 (Kraftwerk Hastedt) und 4 (Kraftwerk
Mittelsbüren) langfristig an Großkunden zu verpachten.
Dies schafft eine größere Unabhängigkeit von der volatilen Entwicklung am Energiemarkt und sichert eine feste
Vergütung für die überlassenen Kraftwerkskapazitäten.
Geschäftsbericht 2014
41
KONZERNLAGEBERICHT > Wirtschaftsbericht
Vor dem Hintergrund des Preisverfalls auf dem Stromgroßhandelsmarkt hat die swb Erzeugung AG & Co. KG
mögliche Alternativszenarien zur Wärmeerzeugung untersucht und ökonomisch bewertet. Aktuell ist die ­zentrale
Fernwärmeerzeugung mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)
in den swb-Kraftwerken einer alternativen dezentralen
Wärmeerzeugung aus BHKW vorzuziehen.
Aufgrund der bestehenden Kundenverträge unterliegt der
swb-Konzern faktisch mittel- bis langfristig einer Versorgungsverpflichtung. Im Fall einer Anpassung der Stromerzeugungskapazitäten müsste swb deshalb alternative
Wärmeversorgungskonzepte entwickeln und anbieten.
Nach heutigem Erkenntnisstand wären diese jedoch deutlich teurer und weniger wirtschaftlich als der Status Quo.
Zur Abwicklung der Geschäfte am Strom- und Rohstoffmarkt bedient sich die swb Erzeugung AG & Co. KG der
EWE TRADING GmbH. Die im Kerngeschäft der Gesellschaft erzeugte Wärme wurde im Berichtsjahr an Privatund Industriekunden verkauft.
Entsorgung
Entgegen der Branchenentwicklung im Entsorgungsmarkt,
der durch Überkapazität in Kombination mit sinkenden
Preisen gekennzeichnet ist, ist es swb Entsorgung GmbH
& Co. KG gelungen, die Anlagen Mittelkalorik-Kraftwerk
(MKK) und Müllheizkraftwerk (MHKW) im Geschäftsjahr
2014 gut auszulasten. Die Auslastung beider Anlagen betrug knapp 99 Prozent.
Drei Gründe waren für die gute Auslastung maßgeblich:
> A
lle Bestandskunden konnten bei swb Entsorgung
gehalten werden. Dies war in 2014 ohne nennenswerte Preisreduzierungen möglich. Die Talsohle der
Preise scheint erreicht.
> D
ie Mengen aus den Niederlanden konnten auch im
Geschäftsjahr 2014 gehalten werden.
> D
ie Entwicklung des Markts in England und Irland
trägt zur Auslastung der Anlagen weiterhin positiv bei.
Im zweiten Jahr nach Abschluss des Projekts „Umbau
Effizienzsteigerung MHKW“ konnten die Kapazitäten voll
ausgelastet werden. Die aufgebauten Kundenstrukturen
42
Geschäftsbericht 2014
sowie die stetig verbesserten Abläufe bei der Logistik, dem
Umschlag sowie der Verbrennung der Abfälle lässt mit Blick
auf das Jahr 2015 die Aussage zu, dass eine ähnliche Auslastung wie in 2014 erreicht werden kann. Daneben lassen
sich am Markt moderat steigende Abfallpreise durchsetzen.
Erneuerbare Energien
Im zweiten Quartal 2014 konnte die swb CREA GmbH
den Ausbau der regenerativen Erzeugung mit der In­
betriebnahme einer neuen 3,4 Megawatt Windenergieanlage fortsetzen. Für diese Windanlage, „Weserufer“, hat
die swb CREA GmbH die komplette Projektentwicklung
durchgeführt und unterstützt somit die strategische Ausrichtung des swb-Konzerns im Bereich der erneuerbaren
Energien.
Die Reform des Erneuerbare-Energie-Gesetzes (EEG) in
2014 wird voraussichtlich den Trend zu „mehr Markt“ für
die erneuerbaren Energien bestätigen. Das bedeutet, dass
die bisher optionale Direktvermarktung verpflichtend für
alle Neuanlagen wird; davon ausgenommen sind kleinere Anlagen, die erst 2017 unter die Verpflichtung zur
Direktvermarktung fallen. Für die jeweiligen Technologien
werden Ausbaupfade festgelegt.
Insgesamt ist davon auszugehen, dass der Wettbewerb um
lukrative Wind-Onshore-Projekte zunehmen wird; gleichzeitig wird eine leichte Absenkung der Rendite erwartet.
Mit der verpflichtenden Direktvermarktung werden neue
Risiken zu managen sein. Die swb CREA GmbH hat bereits
Erfahrungen in der Direktvermarktung und rechnet mit
einer positiven Entwicklung der Geschäftsaktivitäten im
Bereich Wind-Onshore.
Durch die EEG-Novelle 2014 wird im Bereich Biogas mit
starken Vergütungseinschränkungen zu rechnen sein, zum
Beispiel wird die Vergütungsklasse NaWaRo (Bonus für
Strom aus nachwachsenden Rohstoffen) entfallen. Dem­
zufolge werden sich kaum profitable Neuanlagen realisieren lassen, sodass der Fokus von der swb CREA GmbH
weiterhin in der Optimierung der Bestandsanlagen liegen
wird.
In Halle (Westfalen) betreibt die swb CREA GmbH seit
Oktober 2010 eine Biogasanlage mit einer Leistung
von 1,4 Megawatt. Zum 1. Juli 2014 ist vom örtlichen
Netzbetreiber TWO nach längerer Verzögerung der An-
KONZERNLAGEBERICHT schluss an das bestehende Erdgasnetz hergestellt worden,
sodass jetzt eine Biomethan-Einspeisung von 350 Nm3/h
gewährleistet sein wird. Übergangsweise hatte die swb
CREA GmbH aus dem Biogas in einem Blockheizkraftwerk
Strom erzeugt.
Infrastruktur
Die Konzessionsverträge in Bremen liefen Ende 2014,
in Bremerhaven 2013 aus. Bis zum Abschluss des Neuvertrags in Bremerhaven wurde mit der Stadt Bremerhaven eine Interimsvereinbarung abgeschlossen. Die
Konzessionsverträge wurden zum 31. Dezember 2011
ausgeschrieben. Die wesernetz Bremen GmbH und die
wesernetz Bremerhaven GmbH haben eine entsprechende Interessenbekundung geäußert und indikative Angebote am 16. Juli 2012 abgegeben. Die Verhandlungen
bezüglich der Konzessionsverträge wurden erfolgreich
abgeschlossen und die Vertragsparteien haben die neuen Konzessionsverträge für alle ausgeschriebenen Sparten mit Wirkung zum 1. Januar 2015 unterzeichnet. Neben
dem Abschluss der Konzessionsverträge und Zustimmung
des Bundeskartellamts haben sich die Städte mit Wirkung
zum 14./15. Juli 2014 über deren städtische Gesellschaften
der Bremer Verkehrsgesellschaft mbH, Bremen, und der
Bremerhavener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft
mbH, Bremerhaven, an den Netzgesellschaften des
swb-Konzerns in Höhe von 25,1 Prozent beteiligt. Die Beteiligungen wurden so ausgestaltet, dass die Städte jeweils
gemeinsam ein Prozent des Stammkapitals der Netz­
gesellschaft in Bremen und Bremerhaven übernommen
und gleichzeitig eine Stille Einlage in die Netzgesellschaften
geleistet haben.
Die wesernetz Bremen GmbH hat sich in den Gemeinden Stuhr und Weyhe auf die ausgeschriebenen
Wegenutzungsverträge Strom und Erdgas beworben.
Die Gemeinden sind darüber hinaus an einer Beteiligung
interessiert. Der weitere Verfahrensbrief ist jedoch noch
nicht veröffentlicht.
Vertrieb
Bei den swb-Vertriebsgesellschaften hat sich in 2014
der Wettbewerb im Bereich der Privatkunden im Stromund Erdgasmarkt gegenüber 2013 etwas beruhigt. Im
Vergleich zum Vorjahr sind die Kündigungseingänge im
Strombereich um rund ein Viertel und im Erdgasbereich
> Wirtschaftsbericht
um rund ein Drittel zurückgegangen. Eine der Ursachen
dafür ist, dass die Preiserhöhung im Strombereich der Vertriebsgesellschaft in Bremen zum 1. Februar 2014 moderat gehalten und die Erdgaspreise sogar gesenkt werden
konnten. In Bremerhaven konnten sowohl der Strom- als
auch der Erdgaspreis gesenkt werden. Die Marktanteile
betragen im Vertriebsgebiet Bremen 81 Prozent im Segment Strom und 74 Prozent im Segment Erdgas. In Bremerhaven erreicht swb Vertrieb einen Marktanteil von 83
Prozent bei Strom und 78 Prozent bei Erdgas (mit Stand
zum 31. Dezember 2014). Die Werte liegen nur geringfügig
unter den Vorjahreswerten.
Zur Stabilisierung der Marktanteile setzte der swb-Konzern auf folgende Themen:
> E
rhöhung der Kundenbindung durch swb-interne
Produktwechsel zu aus Kundensicht attraktiveren
Konditionen (insbesondere aus den Grundversorgungsprodukten heraus).
> F estigung der hohen Qualität im Kundenservice
und Stabilisierung des in den vergangenen Jahren
verbesserten Images durch eine fokussierte Marketingkommunikation.
> F ortsetzung intensiver Aktivitäten zur Kunden­
rückgewinnung bei Strom und Erdgas, auch durch
den Einsatz von Door2Door-Agenturen.
Die Ergebnisse des BDEW-Kundenfokus Haushalte 2014
bestätigen eine gestiegene Kundenbindung: So ist der
Anteil der loyal verbundenen Kunden beim Strom um
vier Prozentpunkte auf nunmehr 61 Prozent gestiegen, im
Erdgasbereich konnte eine Erhöhung um acht Prozentpunkte auf jetzt 62 Prozent erreicht werden.
Daneben sind die Aktivitäten zur Akquisition von Stromlieferverträgen für Privatkunden außerhalb des swb-­
Versorgungsgebiets fortgesetzt worden. Für die Vertriebsgesellschaften in Bremen und Bremerhaven werden
circa 12.500 Stromverträge und circa 1.300 Erdgasverträge
­außerhalb der Grundversorgungsregion gehalten.
Geschäftsbericht 2014
43
KONZERNLAGEBERICHT > Wirtschaftsbericht > Geschäftsentwicklung
In allen Geschäftskundensegmenten sind die swb-­
Vertriebsgesellschaften sowohl beim Strom als auch beim
Erdgas in einem unverändert ausgeprägten Wettbewerb.
Die Marktanteile betragen zum Jahresende in Bremen
81 Prozent beim Strom und 74 Prozent beim Erdgas und in
Bremerhaven 83 Prozent beim Strom und 78 Prozent beim
Erdgas.
Trotz intensiver Wettbewerbsaktivitäten sind im Geschäftskundensegment im Bereich Strom seit Februar 2014
wieder steigende Vertragszahlen zu verzeichnen gewesen.
Im Bereich Erdgas konnte die stabile Seitwärtsbewegung
der Verträge gehalten werden. Die swb-Vertriebsgesell­
schaften begegneten den Wettbewerbsaktivitäten mit intensiver persönlicher Energie- und Produktberatung sowie
einer Betreuungs- und Kundenservicestrategie, die sich
speziell an den Bedürfnissen dieser Kundengruppe orientiert.
Im BDEW-Kundenfokus Gewerbe 2014 hat sich bei
dem wichtigen Thema der Kundenbindung eine positive ­Tendenz gezeigt. Der Anteil der loyal verbundenen
­Kunden ist beim Strom um vier Prozentpunkte auf nunmehr 65 Prozent gestiegen, im Erdgasbereich um einen
Prozentpunkt auf jetzt 59 Prozent. Auch die Zielsetzung,
auf Basis eines nachhaltig gestärkten Markenimages die
Kundenbindung kontinuierlich und langfristig zu steigern, wurde bestätigt: Der Anteil Kunden, bei denen swb
insgesamt ein sehr hohes Ansehen genießt, stieg um
15 Prozentpunkte von 55 Prozent auf 70 Prozent.
Der Strategie folgend konnten überregional im Jahr 2014
gemäß Ergebnisplanung Geschäftskunden akquiriert
und Bestandsverträge verlängert werden. Wie im Heimatmarkt waren die Erfolgsfaktoren auch hier die konsequente ­persönliche Ansprache in Verbindung mit einer
entsprechenden Betreuung beziehungsweise Begleitung
der Kunden.
Im Wärme- und Trinkwassermarkt besteht derzeit kein
direkter Wettbewerb. Der Marktanteil der swb-Vertriebsgesellschaften beträgt hier unverändert 100 Prozent. Im
Bereich der Vermarktung von Fernwärme besteht das
­Risiko, aufgrund der rechtlichen Rahmenbedingungen
rund um die Förderung von Eigenerzeugungsanlagen,
des Auf­tretens von Wettbewerbern sowie durch die aktuell attraktiven Erdgaspreise Markt- beziehungsweise
44
Geschäftsbericht 2014
Margen­anteile zu verlieren. Die seit zehn Jahren kon­
stanten Preise im Geschäftsbereich Trinkwasser wurden
zum 1. August 2014 angepasst und in ein einheitliches
Preissystem für Bremen und Bremerhaven überführt.
Technische Dienstleistungen
Der Markt für technische Dienstleistungen und Contracting-Lösungen wächst weiterhin kontinuierlich und
bietet für swb Services AG & Co. KG vielfältige Chancen.
Bedingt durch die Klimadiskussion steigt vor allem die
Nachfrage nach regenerativen Versorgungskonzepten
und Konzepten zur Steigerung der Energieeffizienz. Viele
Industrieunternehmen in Deutschland verfügen über veraltete Erzeugungsanlagen. Ein wesentlicher Schwerpunkt
ist hierbei der Aufbau von Kraft-Wärme-Kopplung (KWK)Eigenerzeugungsanlagen, um die erwarteten weiteren
Kostensteigerungen für die Energieversorgung aus dem
öffentlichen Netz zu mindern.
Neue Marktteilnehmer treten verstärkt auf und bestehende Marktteilnehmer richten ihr Geschäft in diese Richtung aus, so dass weiterhin starker Wettbewerb herrscht.
Vor diesem Hintergrund besitzt die Intensivierung der
Vertriebsaktivitäten und die regelmäßige Überarbeitung
und Optimierung des Leistungsportfolios große Bedeutung für die swb Services AG & Co. KG. Ein wesentlicher
Erfolgsfaktor für die Gesellschaft ist die gemeinsam mit
Kunden durchzuführende Entwicklung neuer Energie­
versorgungskonzepte und deren anschließende Realisierung auf Basis von Contracting-Vereinbarungen. Die
Entwicklung im KWK-Gesetz hat wahrscheinlich Auswirkungen auf die Entwicklung neuer Geschäftsfelder
bei der swb Services AG & Co. KG. Mit der Abbildung der
gesamten Wertschöpfungskette von der Energieeffizienz­
beratung über Planung, Finanzierung und Bau bis zum
Betrieb von Erzeugungsanlagen hat sich die Gesellschaft
eine sehr gute Marktposition erarbeitet.
Im Bereich Contracting sind Erfahrungen aus dem Bestandsgeschäft und der Akquisition analysiert worden,
um damit die Vertriebsanstrengungen zu unterstützen
und das Neugeschäft zu intensivieren. Zudem sind „KleinBlockheizkraftwerke" (BHKW) neu ins Portfolio aufgenommen worden. Auf diese Weise konnte der Verkauf von
Heizungsanlagen im Wohnungsbau- und Kleingewerbebereich verstärkt werden.
KONZERNLAGEBERICHT Im Geschäftsfeld Technische Dienstleistungen hat die
Erfahrung der letzten Jahre gezeigt, dass bei Industrie­
unternehmen ein großer Bedarf an Dienstleistungen rund
um Mittelspannungsanlagen besteht. Dem Wunsch nach
partnerschaftlicher Unterstützung durch Beratung, Bau.
Wartung und Betriebsführung konnte die swb Services
AG & Co. KG zur Zufriedenheit der Kunden entsprechen.
Dadurch konnte die Kundenbindung an den swb-Konzern
weiter verbessert werden. Der Trend geht eindeutig in
> Geschäftsentwicklung
Richtung Komplettbetreuung und die gemeinsame Entwicklung individueller Lösungen.
Das Themenfeld Energieeffizienz wird zunehmend nachgefragt und schließt neben einer guten Unterstützung
des Kerngeschäfts den Kreis von der Analyse über die Beratung, Planung und den Bau bis hin zur Betriebsführung
mit entsprechend langfristiger Energieversorgung.
Geschäftsentwicklung
ERTRAGSLAGE
Gewinn- und Verlustrechnung
TEUR
Umsatzerlöse
Materialaufwand
Rohergebnis
Sonstige betriebliche Erträge
Personalaufwand
Abschreibungen und Wertberichtigungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen
EBIT
Finanzergebnis
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernjahresergebnis
2014
2013
Veränderung
1.458.438
-1.105.662
352.776
68.400
-185.394
-113.477
-77.611
44.694
2.286
2.697
49.677
-36.552
13.125
-6.670
6.455
1.592.621
-1.209.340
383.281
65.448
-178.107
-92.141
-100.606
77.875
1.097
3.156
82.128
-34.395
47.733
-21.675
26.058
-134.183
103.678
-30.505
2.952
-7.287
-21.336
22.995
-33.181
1.189
-459
-32.451
-2.157
-34.608
15.005
-19.603
Geschäftsbericht 2014
45
KONZERNLAGEBERICHT > Geschäftsentwicklung
Der swb-Konzern erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2014
einen Gesamtumsatz von 1.458.438 TEUR. Damit sind die
Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 134.183 TEUR
gesunken. Die Erlöse der einzelnen Geschäftsfelder haben
sich wie folgt entwickelt:
Strukturierung der Umsatzerlöse
in TEUR
Sonstiges
Abfall
56.315
33.886
52.757
Wasser
Wärme
76.842
Wärme
73.590
87.438
2014
Erdgas
Strom
974.467
247.091
Stromvermarktung
Erdgasvermarktung
2013
Erdgas
Bei der Erdgasvermarktung sanken die Erlöse gegenüber
dem Vorjahr um 59.190 TEUR auf 247.091 TEUR. Der Rückgang ist vor allem durch die konstant milde Witterung im
Geschäftsjahr und einer Preissenkung im Februar 2014
zurückzuführen. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass das
vorherige Geschäftsjahr (2013) von überdurchschnittlich
kühler Witterung geprägt war.
Die Umsatzerlöse in der Wärmevermarktung sanken im
Vergleich zum Vorjahr um 17.601 TEUR auf 69.837 TEUR.
Wie in der Erdgassparte sind für den deutlichen Umsatzrückgang vor allem Mengenverluste aufgrund der warmen Witterung im Berichtsjahr verantwortlich.
Die Umsatzerlöse der Trinkwasservermarktung stiegen
infolge einer unterjährig durchgeführten Preisanpassung
um 3.253 TEUR auf 76.842 TEUR.
Strom
1.040.378
306.281
Wärmevermarktung
Abfallverwertung
Die Erlöse aus der Stromvermarktung verringerten sich
im Berichtsjahr um 65.911 TEUR auf 974.467 TEUR. Wie im
Vorjahr führten gesunkene Absatzmengen und eine negative Preisentwicklung an der Börse zu dieser Entwicklung.
Geschäftsbericht 2014
32.177
Wasser
69.837
46
Sonstiges
Abfall
Trinkwasservermarktung
Sonstiges
Die Erlöse aus der Abfallverwertung stiegen um
3.558 TEUR auf 56.315 TEUR. Nachdem das Projekt „Umbau MHKW Effizienzsteigerung“ im ersten Halbjahr 2013
fertig­gestellt wurde, stand im Jahr 2014 erstmalig wieder die volle Verbrennungskapazität zur Verfügung. Im
MHKW erhöhte sich dadurch die Abfallanliefermenge im
Jahr 2014 gegenüber 2013 um circa 53.000 Mg. auf circa 589.000 Mg. Dem positiven Mengeneffekt aufgrund
höherer Verbrennungskapazitäten („Umbau MHKW
Effizienzsteigerung“ und „Leistungserhöhung MKK“)
steht ein negativer Preiseffekt gegenüber.
Die sonstigen Erlöse liegen mit 33.886 TEUR leicht
über dem Vorjahresniveau von 32.177 TEUR. Während
im Beleuchtungsgeschäft eine Umsatzsteigerung von
3.746 TEUR zu verzeichnen war, entwickelten sich die Er­
löse aus sonstigen Dienstleistungen gegenläufig.
Der Materialaufwand verringerte sich gegenüber dem
Vorjahr um 103.678 TEUR auf 1.105.662 TEUR. Dies begründet sich aus Mengenrückgängen in den witterungsabhängigen Sparten aufgrund der milden Witterung im
KONZERNLAGEBERICHT Geschäftsjahr 2014. Darüber hinaus entwickelten sich die
Beschaffungskosten insbesondere für den Strom- und
Erdgaseinkauf rückläufig.
Die sonstigen betrieblichen Erträge erhöhten sich im
Berichtsjahr leicht um 2.952 TEUR auf 68.400 TEUR. Die
höheren Erträge beruhen im Wesentlichen auf leicht
­höheren Erträgen aus der Verpachtung eines Kraftwerksblocks, erhöhten Erträgen aus der IAS 39-Bewertung und
Zuschreibungen von Sachanlagen. Gegenläufig verminderten sich im Wesentlichen die Erträge aus der Auf­
lösung von Rückstellungen.
Der Personalaufwand erhöhte sich im Berichtsjahr
um 7.287 TEUR auf 185.394 TEUR. Die Erhöhung ist im
­Wesentlichen durch weniger aktivierte Eigenleistungen
sowie höhere Aufwendungen für Vorruhestand und ATZ
aus den unterschiedlichen Restrukturierungs­projekten
und aus dem Anstieg der regelmäßigen Lohn- und
Gehaltsaufwendungen bedingt.
Die Entwicklung des Personalaufwands ergibt sich aus
der nachstehenden Abbildung:
Personalaufwendungen
in TEUR
200.000
185.394
178.107
150.000
100.000
50.000
0
2014
2013
Die Abschreibungen und Wertberichtigungen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 21.336 TEUR auf
113.477 TEUR. Die Erhöhung resultiert im Wesentlichen
aus den außerordentlichen Abschreibungen der Asche­
deponie in Mittelsbüren (2.000 TEUR) sowie Block 5 im
Hafen und Block 14 in Hastedt (16.265 TEUR).
> Geschäftsentwicklung
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen verminderten sich um 22.995 TEUR auf 77.611 TEUR. Bei den Veränderungen handelt es sich im Wesentlichen um positive
IAS 39-Bewertungseffekte (17.533 TEUR) sowie verringerte
Aufwendungen für Telekommunikation und IT – im Zusammenhang mit dem Wechsel des IT-Providers im Vorjahr – und leicht gesunkene Aufwendungen für Rechtsund Beratungsleistungen.
Das Ergebnis aus assoziierten Unternehmen erhöhte sich
gegenüber dem Vorjahr um 1.189 TEUR auf 2.286 TEUR. Die
Veränderung resultiert im Wesentlichen aus einer im Vorjahr vorgenommen Wertminderung auf die Beteiligung
Weserkraftwerk Bremen GmbH & Co. KG (1.315 TEUR).
Im Geschäftsjahr 2014 ist das Ergebnis aus assoziierten
Unternehmen nicht durch Wertminderungen beeinflusst.
Das Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen verringerte
sich um 459 TEUR auf 2.697 TEUR.
Der Aufwand aus dem Finanzergebnis ist um 2.157 TEUR
auf 36.552 TEUR angestiegen. Dies ist insbesondere auf
die Verzinsung der stillen Einlage der Städte Bremen und
Bremerhaven (4.770 TEUR) sowie einer im Vergleich zum
Vorjahr um 1.028 TEUR höheren Aufzinsung der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer zurückzuführen.
Dem gegenüber stehen geringere Zinsaufwendungen gegenüber Kreditinstituten in Höhe von 1.588 TEUR, geringere Zinsaufwendungen gegenüber der EWE AG in Höhe
von 886 TEUR, geringere Aufzinsungsaufwendungen für
sonstige Rückstellungen in Höhe von 924 TEUR sowie ein
höheres Ergebnis aus sonstigen Wertpapieren in Höhe
von 240 TEUR im Vergleich zum Vorjahr.
Der Aufwand für Steuern vom Einkommen und vom Ertrag veränderte sich im Vergleich zum Berichtszeitraum
des Vorjahres im Wesentlichen bedingt durch die Veränderung der latenten Steuern um 15.005 TEUR. Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus im IFRS gebildeten
Rückstellungen, vorgenommenen Abwertungen im Anlagevermögen und aus der Veränderung der aktiven latenten Steuern auf Verlustvorträge.
Geschäftsbericht 2014
47
KONZERNLAGEBERICHT > Geschäftsentwicklung
AUSSAGE ZUR ERTRAGSLAGE IM HINBLICK
AUF DIE OPERATIVE PLANUNG
Die geplanten finanziellen Ziele des Jahres 2014 konnten
nicht erreicht werden. In erster Linie resultiert dies aus der
Berücksichtigung außerordentlicher Zu- und Abschreibungen sowie nicht operativ steuerbaren Effekten aus der
Bewertung von Finanzderivaten. Ohne diese Effekte liegt
das operative Ergebnis leicht über den Erwartungen für
das Berichtsjahr.
Auf das operative Ergebnis wirkten sich die höheren vermiedenen Netznutzungsentgelte sowie der Abschluss eines neuen Kundenvertrags in der Erzeugungsgesellschaft
aus. Dem stehen gegenläufige Effekte aus der sonstigen Stromvermarktung gegenüber. Bei der swb Entsorgung GmbH & Co. KG führte die höhere Turbinenleistung im MHKW zu einer positiven Entwicklung.
Die Verschiebung der Inbetriebnahme des Gas- und
Dampfturbinenkraftwerks (GuD) führte bei der swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG zu einem geringeren negativen Rohergebnis Strom und bei der wesernetz
Bremen GmbH zu höheren Mehrerlösen. In den Vertriebsgesellschaften verringerten sich die Rohergebnisse in
den Sparten Erdgas und Wärme aufgrund der konstant
milden Witterung. Auch die Netzgesellschaften konnten
sich speziell in der Sparte Erdgas den Auswirkungen der
warmen Witterung nicht entziehen. Hinzu kamen bei
den Netzgesellschaften Effekte aus Kraftwerksausfällen.
Positiv wirkten sich dagegen geringere Marketing- und
IT-Kosten aus. In der swb reduzierte sich der Aufwand für
IT-Beratung. Gegenläufig erhöhten sich die Aufwendungen im Wesentlichen aufgrund der Zunahme von Vor­
ruhestandsfällen.
FINANZLAGE
Im Rahmen seiner langfristigen strategischen Ausrichtung verfolgt der swb-Konzern das Ziel der Aufrechterhaltung einer soliden Bonität. Damit gewährleistet das
Unternehmen, jederzeit über ausreichende Fremdmittel
zur kurz- und langfristigen Finanzierung sowie den Zugang zu zusätzlichen Fremdmitteln zur Finanzierung von
Investitionen in die Erneuerung und den Ausbau der Geschäftstätigkeiten zu verfügen.
Zur Steuerung von Bilanzstruktur und Verschuldungsgrad
orientiert sich der swb-Konzern an den Finanzkennzahlen
Gearing, Nettoverschuldungsgrad, Dynamischer Verschul­
dungsgrad und Zinsdeckungsgrad. Die Kennzahlen sowie die Grundsätze und Ziele des Finanzmanagements
werden im Konzernanhang ausführlich erläutert und
beschrieben (siehe „32 Zielsetzungen und Metho­den des
Finanzrisikomanagements“ und „33 Kapi­talsteuerung“).
Die Cashflow-Entwicklung zeigt die Mittelflüsse aus der
laufenden Geschäftstätigkeit, der Investitionstätigkeit
und der Finanzierungstätigkeit. Die Cashflow-Entwicklung wurde um die aus der Bewertung der derivativen
Finanzinstrumente resultierenden Effekte bereinigt und
nach der indirekten Methode ermittelt.
Zusammengefasste Kapitalflussrechnung
TEUR
I. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe I. bis III.)
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Berichtsperiode
48
Geschäftsbericht 2014
2014
2013
112.438
-61.461
-114.355
-63.378
170.650
107.272
125.507
-83.574
-36.614
5.319
165.331
170.650
KONZERNLAGEBERICHT Der Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit hat
sich im Vergleich zum Berichtszeitraum des Vorjahres
(2013) um 13.069 TEUR auf 112.438 TEUR verringert. Im
Wesentlichen führten im Vergleich zum Berichtszeitraum
des Vorjahres die Verringerungen der Verbindlichkeiten
und sonstigen Passiva (180.160 TEUR), die Erhöhung der
Vorräte (747 TEUR), das niedrigere Ergebnis vor Zinsen und
Steuern in Höhe von 49.677 TEUR (Vorjahr: 82.127 TEUR),
Steuerzahlungen in Höhe von 10.195 TEUR sowie die
höheren Zinszahlungen in Höhe von 16.261 TEUR (Vorjahr: 13.965 TEUR) zu einer Verringerung des Cashflows
aus laufender Geschäftstätigkeit. Gegenläufig wirkten
die Verringerung der Forderungen und sonstigen Aktiva (130.063 TEUR), die zahlungsunwirksamen Erhöhungen von Rückstellungen in Höhe von 22.311 TEUR
(Vorjahr: 9.606 TEUR) sowie die Abschreibungen und
Wertberichtigungen in Höhe von 113.700 TEUR (Vorjahr:
93.456 TEUR).
Die sonstigen zahlungsunwirksamen Aufwendungen und
Erträge einschließlich Derivaten und at-equity-Bewertung
ergaben einen positiven Effekt in Höhe von 9.172 TEUR
(Vorjahr: - 7.838 TEUR).
Der Nettoabfluss aus der Investitionstätigkeit ist mit
einer Höhe von 61.461 TEUR um 22.113 TEUR geringer als
im Vorjahr. Der Rückgang resultiert vorwiegend aus dem
niedrigeren Investitionsvolumen in das Sachanlagevermögen und der immateriellen Vermögensgegenstände in
Höhe von 65.847 TEUR (Vorjahr: 88.995 TEUR).
Der gegenüber dem Vorjahr höhere Nettoabfluss aus
der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 114.355 TEUR
(Vorjahr: 36.614 TEUR) resultiert im Wesentlichen aus
der Tilgung kurzfristiger und langfristiger Bankdarlehen
(131.925 TEUR), der Tilgung von Darlehen verbundener Unternehmen (173.364 TEUR) sowie der Dividendenzahlung
in Höhe von 57.087 TEUR. Demgegenüber steht insbesondere der Zufluss durch die Beteiligung der Städte Bremen
und Bremerhaven in Höhe von 225.000 TEUR.
VERMÖGENSLAGE
Das Gesamtvermögen in Höhe von 1.863.849 TEUR (Vorjahr: 2.013.414 TEUR) entfällt mit 75,7 Prozent (Vorjahr:
67,7 Prozent) auf langfristige und mit 24,3 Prozent (Vorjahr: 32,3 Prozent) auf kurzfristige Vermögenswerte.
> Geschäftsentwicklung
Die Schwerpunkte im langfristigen Vermögen bilden mit
einem Anteil von 83,3 Prozent (Vorjahr: 88,6 Prozent) das
Sachanlagevermögen, die Finanziellen Vermögenswerte
mit einem Anteil von 8,9 Prozent (Vorjahr: 5,9 Prozent)
und die immateriellen Vermögenswerte mit 3,3 Prozent (Vorjahr: 3,8 Prozent). Den Abschreibungen in Höhe
von 89.439 TEUR standen Neuinvestitionen in Höhe von
76.873 TEUR gegenüber. Die aktiven latenten Steuern
(Vorjahr: 8.184 TEUR passive latente Steuern) stiegen – im
Wesentlichen bedingt durch die Zuführung von Rückstellungen – auf 48.825 TEUR. Die übrigen langfristigen
Vermögenswerte liegen in etwa auf Vorjahresniveau.
Die kurzfristigen Vermögenswerte haben sich gegenüber
dem 31. Dezember 2013 um 196.830 TEUR auf 453.707 TEUR
vermindert. Sie bestehen im Wesentlichen aus Forderungen aus Lieferungen und Leistungen mit einem Anteil
von 48,7 Prozent (Vorjahr: 53,5 Prozent), Zahlungsmitteln
und Zahlungsmitteläquivalenten mit einem Anteil von
23,6 Prozent (Vorjahr: 26,2 Prozent), sonstigen kurzfristigen Vermögenswerten von 11,0 Prozent (Vorjahr: 6,6 Prozent) sowie den Finanziellen Vermögenswerten mit einem Anteil von 7,5 Prozent (Vorjahr: 7,4 Prozent).
Der Rückgang der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen in Höhe von 127.192 TEUR ist im Wesentlichen auf
den Zahlungsausgleich der kurzfristigen Forderungen im
Zusammenhang mit der Verpachtung von Kraftwerks­
blöcken, welche im Vorjahr zu stockenden Abrechnungen
führte, zurückzuführen. Die Vorräte stiegen leicht auf
41.712 TEUR (Vorjahr: 40.964) an. Weiterhin reduzierten
sich die finanziellen Vermögenswerte um 14.152 TEUR.
Im Vorjahr ausgewiesene Forderungen aus hinterlegten Sicherheiten für den Erwerb von CO2-Zertifikaten in
Höhe von 5.794 TEUR wurden vollständig zurückgeführt
und führen nun gegenteilig zu Verbindlichkeiten gegenüber dem Handelspartner. Die kurzfristigen derivativen Finanzinstrumente sind Ausfluss des Bewertungs­
standards IAS 39; diese Vermögensposition sinkt
aufgrund veränderter Markt- bzw. Börsenpreise sowie des
Volumens der abgeschlossenen Beschaffungsgeschäfte
um 11.456 TEUR. Gegenläufig erhöhte im Wesentlichen
ein Darlehen an ein assoziiertes Unternehmen die finan­
ziellen Vermögenswerte um 4.336 TEUR.
Geschäftsbericht 2014
49
KONZERNLAGEBERICHT > Geschäftsentwicklung > Nachtragsbericht > Risiko- und Chancenbericht
Bilanzstruktur swb-Konzern
in TEUR
AKTIVA
2.000.000
1.500.000
1.863.849
PASSIVA
2.013.414
453.707
1.863.849
650.537
1.000.000
500.000
0
1.410.142
364.781
726.491
1.372.799
1.001.635
126.269
285.288
1.362.877
2014
2013
2014
Kurzfristige Vermögenswerte (< 1 Jahr)
Langristige Vermögenswerte (> 1 Jahr)
Das Eigenkapital hat sich um 159.019 TEUR auf
126.269 TEUR vermindert. Die Eigenkapitalquote liegt
mit 6,8 Prozent um 7,4 Prozentpunkte unter dem
Vorjahresniveau. Bei betriebswirtschaftlicher Betrachtung der Einlagen der ­Städte Bremen und Bremerhaven
in Höhe von 225.000 TEUR als Eigenkapital beträgt die
Eigenkapitalquote 18,8 Prozent. Das kapitalerhöhende
Periodenergebnis beträgt
6.455 TEUR (Vorjahr:
26.058 TEUR). Eigenkapital­erhöhend wirkt auch die Veränderung der IAS 39-Rücklage in Höhe von 8.021 TEUR, die
auf Marktwertveränderungen der im Hedge Accounting
geführten Derivate zurück­zuführen ist. Die Veränderung
aus der Bilanzierung von Zinsderivaten aus at-equity
konsolidierten Beteiligungen minderte das Eigenkapital in Höhe von 11.230 TEUR. In den sonstigen Rücklagen erfolgten eigenkapitalerhöhende Zuschreibungen
auf Beteiligungen in Höhe von insgesamt 17.472 TEUR.
Eigenkapitalmindernd wirkt sich im Wesentlichen die
Dividendenausschüttung in Höhe von 57.083 TEUR an
die EWE AG und die direkt im Eigen­kapital erfassten
50
Geschäftsbericht 2014
2.013.414
2013
Kurzfristige Verbindlichkeiten (< 1 Jahr)
Langfristige Verbindlichkeiten (> 1 Jahr)
Eigenkapital
versicherungsmathematischen Gewinne/Verluste aus
Pensionen (nach Abzug latenter Steuern) in Höhe von
122.649 TEUR aus.
Die langfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber
dem 31. Dezember 2013 um 371.164 TEUR auf 1.372.799 TEUR
erhöht. Einerseits ist der Anstieg im Wesentlichen bedingt durch die Reduzierung des Basiszinssatzes, der
sich deutlich auf die Rückstellungen für Leistungen an
Arbeitnehmer ausgewirkt hat. Die Rückstellungen für
Leistungen an Arbeitnehmer erhöhten sich im laufenden Jahr um 186.387 TEUR (zu den Änderungen siehe die
Ausführungen im Anhang unter „20 Rückstellungen für
Leistungen an Arbeitnehmer“). Andererseits stiegen die
sonstigen Verbindlichkeiten um 225.000 TEUR aufgrund
der Einlage der Städte Bremen und Bremerhaven in die
Netzgesellschaften von swb. Die passiven latenten Steuern reduzierten sich von 8.184 TEUR auf Null EUR. Gleichläufig entwickelten sich die Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen durch vorzeitige und planmäßige
Tilgungen von insgesamt 53.364 TEUR und die Aufnahme
neuer Darlehen in Höhe von 22.873 TEUR.
KONZERNLAGEBERICHT Die kurzfristigen Verbindlichkeiten haben sich gegenüber
dem 31. Dezember 2013 um 361.710 TEUR auf 364.781 TEUR
vermindert, im Wesentlichen bedingt durch planmäßige
Tilgung von Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen in Höhe von 119.000 TEUR. Weiterhin verminderten
sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um
104.881 TEUR. Die Verbindlichkeiten aus kurzfristigen Derivaten haben sich um 29.187 TEUR durch veränderte Mengen und Marktpreise verringert. Weiterhin reduzierten
sich die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
im Wesentlichen aufgrund der gesunkenen Beschaffungskosten für den Energiebezug und der im Vorjahr erhaltenen hohen Abschlagszahlungen aus der Verpachtung von
Kraftwerksblöcken um 121.640 TEUR auf 143.820 TEUR.
Darüber hinaus hat sich die Abgabeverpflichtung für
Emissionsrechte gegenüber der Deutschen Emissionshandelsstelle (DEHSt), bedingt durch die verringerte kostenlose Zuteilung von Emissionsrechten sowie die gleichzeitig gestiegenen Beschaffungspreise, um insgesamt
14.720 TEUR erhöht.
INVESTITIONEN
Der Ausbau des Müllheizkraftwerks (MHKW) wurde
mit der Inbetriebnahme im ersten Halbjahr 2013 abgeschlossen. Für Rest- und Erweiterungsmaßnahmen hat
die swb Entsorgung GmbH & Co. KG 1.584 TEUR (Vorjahr:
10.402 TEUR) investiert. Eine Schätzungsänderung aufgrund eines neuen Gutachtens für die Rekultivierung des
Geländes beim Mittelkalorik-Kraftwerk (MKK) hat zu einer nicht zahlungswirksamen Erhöhung des Buchwerts in
Höhe von 3.172 TEUR geführt.
Im März 2011 ist die Entscheidung zum Bau eines neuen,
hocheffizienten und flexiblen Gas- und DampfturbinenKraftwerks (GuD) getroffen worden. Die mit umwelt-
> Nachtragsbericht
freundlichem Erdgas befeuerte Anlage wird eine Leistung
von rund 445 Megawatt (MW) netto bereitstellen. Die
swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG führt das
Projekt unter dem Namen „Gemeinschaftskraftwerk Bremen“ (GKB) zusammen mit Partnern durch und hält einen
Anteil in Höhe von 51,76 Prozent. Das Investitionsbudget
zum Bau des GuD beträgt maximal 434.000 TEUR. Unter
Leitung eines Generalunternehmers soll das Kraftwerk im
ersten Halbjahr 2015 den kommerziellen Betrieb aufnehmen. Das Investitionsvolumen bis zum Berichtszeitpunkt
betrug 346.910 TEUR (Vorjahr: 275.632 TEUR).
Der in dem GuD ab 2015 produzierte 50-Hertz-Strom wird
über eine neue Umrichteranlage (Umrichter II und III)
zusammen mit einem von der swb Erzeugung AG & Co.
KG im Vorjahr übernommenen 80-MW-Umrichter I im
Auftrag der DB Energie GmbH durch die swb Erzeugung
und Entsorgung AG & Co. KG in 16 2/3 Hertz umgewandelt. Nach Inbetriebnahme des Umrichters II (80 MW) im
Vorjahr konnte zur Ergänzung der Anlage Mitte Mai der
Umrichter III mit einer Leistung von 40 MW in Betrieb genommen werden. Aus dem genehmigten Gesamtbudget
für die beiden neuen Umrichter von 32.000 TEUR wurden
bis zum Berichtszeitpunkt 25.140 TEUR (22.880 TEUR) investiert.
Die swb Weserufer GmbH & Co. KG errichtete auf dem
­Betriebsgelände der Nehlsen GmbH eine Windenergie­
anlage mit einer Leistung von 3,4 Megawatt. Mit den Bauarbeiten ist im November 2013 begonnen worden. Bis zum
Berichtszeitpunkt wurden 4.750 TEUR, bei einem geplanten Gesamtbudget von 4.800 TEUR, investiert. Die Anlage
soll jährlich etwa acht Millionen Kilowattstunden produzieren.
Nachtragsbericht
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem
Bilanzstichtag eingetreten, die Auswirkungen auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.
Geschäftsbericht 2014
51
KONZERNLAGEBERICHT > Risiko- und Chancenbericht
Risiko- und Chancen­bericht
Im Rahmen des Risiko- und Chancenmanagements
wird die Gesamtrisikosituation des swb-Konzerns
analysiert und gesteuert.
Der Erfolg unternehmerischer Entscheidungen im swbKonzern hängt wesentlich von einer zuverlässigen Beurteilung strategischer, marktbedingter und regulatorischer
Risiken ab. Risiken sind als die Möglichkeit des Eintretens
interner oder externer Ereignisse zu verstehen, die das
Erreichen der strategischen oder operativen Ziele negativ
beeinflussen können.
Der swb-Konzern ist vielfältigen Risiken ausgesetzt, die das
Geschäft beeinträchtigen und im Extremfall den Bestand
des Unternehmens gefährden können. Aus diesem Grund
wurde im swb-Konzern ein Risikomanagementsystem
implementiert, das eine umfassende und frühzeitige
­Erkennung und Bewertung sowie eine Steuerung und
Bewältigung der Risiken in den Geschäftsbereichen gewährleistet. Risiken, die sich überschauen und hand­haben
lassen, werden akzeptiert, wenn die ihnen gegenüberstehenden Chancen eine nachhaltige Wertsteigerung erwarten lassen. Chancen sind oftmals die Gegenposition der
entsprechenden Risiken.
Chancen sind durch Sachverhalte gekennzeichnet, die
eine signifikant positive Auswirkung auf das Erreichen der
strategischen und operativen Ziele haben. Ziel des swbKonzerns ist es, diese Chancen so zu nutzen, dass sie möglichst zu einer überplanmäßigen Ergebnisentwicklung
beitragen. Chancen ergeben sich für den swb-Konzern
aus der Geschäftstätigkeit und der Umfeldentwicklung.
Neue Potenziale können sich beispielsweise aufgrund
energiepolitischer Entscheidungen auf nationaler und
internationaler Ebene und/oder des Erschließens neuer
Märkte ergeben. Der swb-Vorstand erörtert regelmäßig
strate­gische Chancen und beschließt Maßnahmen, um
diese zu realisieren.
52
Geschäftsbericht 2014
RISIKOMANAGEMENTSYSTEM
Gemäß §§ 289 Absatz 5, 315 Absatz 2 HGB müssen die
wesentlichen Merkmale des internen Kontroll- und
Risiko­managementsystems im Hinblick auf den Rechnungslegungsprozess beschrieben werden. In die Berichterstattung sind alle Teile des Risikomanagement­
systems und des internen Kontrollsystems einzubeziehen,
die einen wesentlichen Einfluss auf den Jahres- und
Konzernabschluss haben können.
Um Risiken rechtzeitig zu erkennen, ihre Ursache zu analysieren, sie zu beurteilen und zu vermeiden oder zumindest zu minimieren, existiert ein konzernweites, einheitliches Risikomanagementsystem, das auch das System zur
Früherkennung bestandsgefährdender Risiken nach § 91
Absatz 2 AktG umfasst. Das Risikomanagementsystem
regelt die Identifikation, Erfassung, Beurteilung, Dokumentation und Berichterstattung von Risiken und ist in
die Strategie-, Planungs- und ­Budgetierungsprozesse
des Unternehmens integriert. Durch die Einbindung
des Risikomanagementsystems in die Managementund Reportingprozesse stellt der swb-Konzern sicher,
dass das Risikomanagement integraler Bestandteil der
Geschäftsprozesse im Konzern ist.
Verantwortlich für das Risikomanagementsystem ist
der Vorstand. Dieser berichtet dem Aufsichtsrat regelmäßig über die Geschäftsentwicklung und über die
wesentlichen Risiken. Der Aufsichtsrat überwacht und
prüft die Wirksamkeit des Risikomanagementsystems.
Das zentrale Konzernrisikomanagement nimmt die
Steuerungsfunktion im Risikomanagementprozess und
die Berichtsfunktion an den Vorstand wahr. Die Verantwortung zur Erkennung und Einschätzung wesentlicher
Risiken ist innerhalb des swb-Konzerns auf verschiedene
Ebenen und Organisationseinheiten verteilt.
Das Risikomanagementsystem und das interne Kontrollsystem umfassen alle in den Konzernabschluss einbezogenen Tochtergesellschaften sowie wesentliche Beteiligungen. Die konzernweiten Steuerungssysteme haben
als wesentliche Elemente eine klare Zuordnung von Verantwortlichkeiten und systemimmanenten Kontrollen bei
der Abschlusserstellung. Ein „Vier-Augen-Prinzip“ sowie
Funktionstrennungen sind grundlegende Prinzipien der
Organisation.
KONZERNLAGEBERICHT Zur Risikoerkennung, -bewertung und -berichterstattung analysiert das Management jeder Konzerneinheit
in jedem Quartal die wesentlichen Risiken des eigenen
­Bereichs. Die Risikoinventur hat das Ziel der regelmäßigen
Überprüfung und Aktualisierung der Daten von bereits
erkannten Risiken sowie die Identifikation und Bewertung von neuen Risiken. Die erkannten Risiken werden
nach vorgegebenen Kriterien geordnet und beurteilt. Die
Risiken werden auf ihre potenzielle Schadenshöhe und
Eintrittswahrscheinlichkeit hin bewertet und analysiert.
WESENTLICHE RISIKEN
Marktrisiken
Es besteht ein starker Wettbewerb im Privat- und Geschäftskundensegment in den Sparten Erdgas und
Strom; preisaggressive Wettbewerber agieren am Markt
und versuchen sich zu etablieren. Dadurch besteht für
den swb-Konzern das Risiko von Absatzverlusten in
den kommenden Jahren. Darüber hinaus besteht das
­Risiko, dass Kunden den vertraglichen Bedingungen oder
Preisstellungen widersprechen und Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen. Die Preisgestaltung von
Energieversorgungsunternehmen unterliegt dabei einer
behördlichen Kontrolle.
Um den vielfältigen Markt- und Wettbewerbsanforderungen gerecht zu werden, sind frühzeitig flexible und kundenorientierte Produkt- und Preisstrategien entwickelt
worden. Zur Preisabsicherung im Strom- und Erdgas­
geschäft werden die Mengen beschafft, die zum Zeitpunkt
des Vertragsabschlusses mit den Sondervertragskunden
vereinbart wurden (sogenannte back-to-back-Geschäfte).
Soweit auf der Erdgasbeschaffungsseite Take-or-Pay-Verpflichtungen (Verpflichtung zum Kauf einer bestimmten
Menge, unabhängig ob diese abgenommen worden sind)
bestehen, werden diese im Rahmen der back-to-backGeschäfte auf die Sondervertragskunden übertragen.
Der swb-Konzern begegnet dem Risiko unterschiedlicher
Marktpreisentwicklungen im Strom- und Erdgasgeschäft
hinsichtlich der übrigen Kundengruppen durch die rollierende Beschaffung über einen Zeitraum von zwei Jahren.
In geringem Umfang erfolgte im Geschäftsjahr 2014 die
Strombeschaffung über einen Vollversorgungsvertrag.
> Risiko- und Chancenbericht
Die Kundenbeziehung mit der DB Energie GmbH wurde durch eine getroffene Investitionsentscheidung im
März 2011 langfristig gesichert. Der swb-Konzern hatte
den Neubau eines Gas- und Dampfkraftwerks beschlossen, der gemeinsam mit Partnern – und zu einem Teil für
DB Energie GmbH – umgesetzt wird. Die geplante Inbetriebnahme des Kraftwerks wird voraussichtlich im ersten
Halbjahr 2015 stattfinden.
Im Geschäftsfeld Wärmevermarktung stellt die Entwicklung der für die Verkaufspreisgestaltung maßgeblichen
Preisführungsgrößen HEL (Heizöl extra leicht) und Drittlandkohle ein Risiko grundsätzlicher Art dar, da zwischen
Beschaffungs- und Verkaufskonditionen keine absolute
Korrelation besteht.
Zur Absicherung von Preisrisiken im Strombereich werden am Markt Gegengeschäfte getätigt. Diese dienen der
mittel- bis langfristigen Absicherung von Einkaufs- und
Verkaufspreisen. Zur Absicherung dieser Preisrisiken werden Devisentermingeschäfte, Optionen, Kohle-Swaps und
CO2-Forwards oder Futures eingesetzt. Naturgemäß werden Absicherungsgeschäfte für die kurzfristige Vermarktung von Kapazitäten im Spotmarkt nur in beschränktem Umfang getätigt. Aus diesem Grund unterliegen die
Ergebnisbeiträge in diesem Bereich stärkeren Schwankungen.
Im Bereich der konventionellen Stromerzeugung stehen
die erzielbaren Margen (Spreads) seit geraumer Zeit unter Druck. Im Zuge der Energiewende erhöhen zusätzliche
Kapazitäten aus der regenerativen Energieerzeugung, die
aufgrund der Fördermechanismen nicht oder nur bedingt
von den jeweiligen Marktpreisen tangiert werden, das
Angebot. Aufgrund des hohen Angebots bewegt sich der
erzielbare Börsenpreis für Strom auf niedrigem Niveau.
Es besteht daher weiterhin das Risiko, in diesem Bereich
vorübergehend oder dauerhaft niedrige Erlöse zu erzielen
und somit die Vollkosten der Erzeugungsanlagen nicht erwirtschaften zu können.
Der swb-Konzern ist im Bereich der thermischen
Abfallverwertung Marktrisiken hinsichtlich Verfügbarkeit und Preisniveau ausgesetzt, denen mittels intensiver
Vertriebsaktivitäten und nach Möglichkeit langfristiger
Kontrahierung von Mengen begegnet wird. Im Markt
werden bevorzugt eher „Kurzläufer“ als lang laufende
Geschäftsbericht 2014
53
KONZERNLAGEBERICHT > Risiko- und Chancenbericht
Kon­tingentverträge abgeschlossen, wodurch das Spot­
geschäft in Deutschland sowie das Auslandsgeschäft bei
der Mengenabsicherung größere Bedeutung erfährt.
Die in den nächsten Jahren auslaufenden Verträge und
Positionen werden einem regelmäßigen Monitoring unterzogen.
Operative Risiken
Im Energiegeschäft mit Endkunden besteht das generische Risiko, dass der tatsächliche Absatz hinsichtlich
­Menge und/oder Struktur vom prognostizierten Absatz abweicht. Diese energiewirtschaftlichen Differenz­
mengen werden regelmäßig ausgeglichen und führen zu
positiven oder negativen Effekten.
Durch den Einsatz technologisch komplexer Produktionsanlagen ist der swb-Konzern Risiken aus Betriebsstörungen und Produktionsausfällen ausgesetzt. Dagegen
sichert sich das jeweilige Konzernunternehmen mit langjährig erfahrenen und hochqualifizierten Mitarbeitern im
Anlagenbetrieb ab. Durch eine kontinuierliche Weiterbildung, insbesondere im Hinblick auf sicherheitsrelevante
Maßnahmen und gesetzliche Anforderungen, soll das
hohe Qualifizierungsniveau in Bezug auf aktuelle und
zukunftsgerichtete Anforderungen beibehalten und gegebenenfalls weiter ausgebaut werden. Des Weiteren erfolgt eine regelmäßige Wartung und Instandhaltung aller
Anlagen und Netze.
Darüber hinaus begrenzt der swb-Konzern die Auswirkungen potenzieller Schadenseintritte im Wesentlichen durch
entsprechende Versicherungen. Zusätzlich wurde bereits
in den Vorjahren durch die zweite Verbundeinspeisung
die Möglichkeit geschaffen, zusätzlich benötigte Strommengen von anderen Energieversorgungsunternehmen
zu erwerben. Damit hat swb die Versorgungssicherheit
weiter verbessert.
Finanzwirtschaftliche Risiken
Bezogen auf das Großhandelsgeschäft und seine Geschäftsbeziehungen mit Kreditinstituten ist der swbKonzern einem geringen Kontrahentenrisiko ausgesetzt, da die swb AG einerseits in den Cash-Pool der
EWE AG, Oldenburg, einbezogen wird und andererseits die Großhandelsgeschäfte vorwiegend über die
EWE ­TRADING GmbH, Oldenburg, abgeschlossen werden.
In den noch bestehenden Verträgen (zum Beispiel EFETVerträge), die direkt mit Großhandelspartnern und/oder
Banken abgeschlossen wurden, befinden sich zur gegenseitigen Absicherung der Vertragspartner spezielle Klauseln beziehungsweise finanzielle Covenants, deren Nichteinhaltung zu Rechtsfolgen für die Vertragspartner führen
können. Bei Unterschreiten vertraglich vereinbarter Werte
kann die Pflicht zur Hinterlegung von Sicherheiten bestehen, die sich in erster Linie liquiditätsbelastend auswirken.
54
Geschäftsbericht 2014
Umfeldrisiken
Veränderungen des rechtlich-politischen Umfelds in
Deutschland und in Europa können die Energiewirtschaft
und damit auch die Ergebnisentwicklung des swb-Konzerns maßgeblich beeinflussen. Deshalb ist es wichtig,
das politische Umfeld und die rechtliche Entwicklung im
Blick zu behalten.
Risiken aus Finanzinstrumenten
Derivative Finanzinstrumente werden zu Sicherungs­
zwecken von Währungs-, Zins- und Commodity-Preisrisiken ausschließlich mit Vertragspartnern guter
Bonität abgeschlossen. Es werden keine derivativen
Finanzinstrumente eingesetzt, die nicht in einem Zusammenhang mit einem Grundgeschäft stehen. Als Grund­
geschäfte kommen sowohl einzelne Posten und Postengruppen als auch antizipative Geschäfte infrage.
Aus dem Einsatz von derivativen Finanzinstrumenten ergeben sich auch dann Risiken, wenn diese Finanzinstrumente
ausschließlich zu Sicherungszwecken eingesetzt werden. Die aus der Verwendung von Finanzinstrumenten
resultierenden Marktpreisrisiken unterliegen einem
spezifischen Risikocontrollingprozess und sind Gegenstand der internen Berichterstattung. Hierzu zählen
insbesondere die regelmäßige Überwachung von Risiko­
limits und die Überwachung der Effektivität bilanzierter
Sicherungsbeziehungen nach IAS 39.
WESENTLICHE CHANCEN
Veränderung der volkswirtschaftlichen Entwicklung
Derzeit geht man von einer eher gedämpften konjunkturellen Entwicklung aus. Sollten sich die allgemeinen Konjunkturbedingungen jedoch besser entwickeln, könnte
dies auch beim swb-Konzern zu einer verbesserten Ge-
KONZERNLAGEBERICHT schäftslage führen. Insbesondere von Mehrbedarfen an
Energie durch steigende Produktion oder Endverbräuche
profitiert der swb-Konzern. Auch die bei positiver Konjunkturlage erhöhte Bereitschaft zu Neu- beziehungsweise Ersatzinvestitionen bei erneuerbaren-Energien kann sich im
Unternehmen positiv auswirken. Sollte sich herausstellen,
dass die derzeitige Vernachlässigung der konventionellen
Erzeugung im Konstrukt der „Energiewende“ zu einer Verschlechterung der Versorgungssicherheit führt, kann sehr
schnell auch der Wert der im swb-Konzern bestehenden
Erzeugungskapazitäten wieder steigen und somit einen
Beitrag zum Unternehmenserfolg leisten.
Veränderung im rechtlich-politischen Umfeld
Die Rahmenbedingungen für die energiewirtschaftliche
Entwicklung werden weiterhin durch die von der Bundesregierung beschlossene Energiewende entscheidend
beeinflusst. Dabei spielt die Novellierung des Erneuer­
bare-Energien-Gesetzes (EEG) und die verstärkte Debatte
um den Umbau der Energieversorgung und die notwendigen Veränderungen hinsichtlich der marktrechtlichen
Strukturen eine Hauptrolle. Insbesondere im Bereich der
konventionellen Erzeugung und der Erneuerbaren Energien werden Veränderungen erwartet, die sich auf die
Wirtschaftlichkeit der Anlagen auswirken. Die zwingend
notwendige Einführung eines Leistungsmarkts und die
verpflichtende Direktvermarktung der Erneuerbaren
Energien würden die Basis für den wirtschaftlichen Betrieb der konventionellen Bestandsanlagen und Neubauten ­sichern und die langfristige Versorgungssicherheit gewährleisten. Darüber hinaus ist die Weiterentwicklung der
Anreizregulierung zugunsten eines Ausbaus hin zu intelligenten Netzen, den Smart Grids, zwingend erforderlich,
damit neue Geschäftsmodelle wie die Elektromobilität
entstehen können und das systemische Miteinander von
Erneuerbaren Energien und konventionellen Kraftwerken
gewährleistet werden kann.
Das Geschäftsfeld Wärme wird politisch stark unterstützt,
da dies wesentlich zur Umsetzung der CO2-Einsparziele
des Landes Bremen beiträgt. Es wird dementsprechend
unter anderem im Rahmen der Energieeinsparverordnung
(EnEV) und des Wärme-EEG gefördert und dient der langfristigen Kundenbindung. Das Wärmegeschäft hat eine
hohe strategische und wirtschaftliche Bedeutung für den
swb-Konzern. Es wird erwartet, dass in 2015, basierend auf
> Risiko- und Chancenbericht
den in den Analyseprojekten erzielten Ergebnissen, eine
Optimierung des Wärmegeschäfts für den swb-Konzern
erfolgt.
Entwicklungen an den Großhandelsmärkten
Die Ertragslage des swb-Konzerns wird insbesondere
bei den konventionellen Erzeugungsanlagen maßgeblich von den Marktpreisen an den Großhandelsmärkten
beeinflusst. Sollten sich die Marktpreise an den Groß­
handelsmärkten besser als vom swb-Konzern erwartet
entwickeln, würde dies deutliche Ergebnisverbesserungen
mit sich bringen können. Weitgehend marktunabhängig
bilden sich jedoch die Erträge aus dem Netzgeschäft.
Entwicklung des Klimas
Durch ungewöhnlich kalte Wetterperioden – sehr niedrige
Durchschnittstemperaturen beziehungsweise Temperaturspitzen – in den Herbst- und Wintermonaten können
sich für den swb-Konzern im Absatzbereich für Erdgas
und Wärme aufgrund einer höheren Nachfrage Chancen
ergeben.
Onshore-Windparks sind am spezifischen Standort klima­
tischen Schwankungen und damit einhergehend auch
Schwankungen der Winderträge ausgesetzt. Aus Änderungen der klimatischen Bedingungen heraus können sich
Chancen aufgrund von höheren Winderträgen ergeben.
Entwicklung der Kundenbindung
Die swb-Vertriebsgesellschaften sehen ihre Chancen
auch in der Intensivierung der Kundenbindung sowie der
Kundenrückgewinnung und dem Ausbau des Marken­
images.
Die Strategie zur Stärkung der regionalen Marke und die
Zusammenarbeit mit regionalen Partnern wird der swbKonzern weiter verfolgen, um eine stabile Entwicklung
für die Zukunft zu erreichen. In allen Bereichen bestehen
Marktchancen, von denen der swb-Konzern mit seinen
umfassenden Kompetenzen profitieren kann.
Geschäftsbericht 2014
55
KONZERNLAGEBERICHT > Prognosebericht
AUSSAGE ZUR GESAMTRISIKO- UND
-CHANCENSITUATION
Die Risikolage des swb-Konzerns hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Einschätzung des Vorstands verbessert. Für die einzelnen Risikopositionen, die mögliche
und quantifizierbare Risiken beinhalten, wurde eine angemessene Risikovorsorge betrieben.
Im Rahmen der Analyse der Einzelrisiken im konzern­
weiten Risikomanagementsystem für das abgelaufene
Geschäftsjahr haben sich keine Risiken gezeigt, die ein-
zeln oder in ihrer Gesamtheit den Fortbestand des swbKonzerns gefährden. Bestandgefährdende Risiken sind
auch in absehbarer Zukunft nach Einschätzung des Vorstands nicht erkennbar.
Unter Berücksichtigung der wesentlichen Chancen zeigt
die Gesamtrisikolage des swb-Konzerns eine angemes­
sene Risiko- und Chancensituation, die an den strate­
gischen Zielen entsprechend ausgerichtet ist.
Prognosebericht
GESAMTWIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
Weltkonjunktur
Die Weltwirtschaft gewinnt nach Ansicht der Wirtschaftsforscher langsam weiter an Fahrt. Die weltweite Produktion wird nach Einschätzung des ifo Instituts 2015 um drei
Prozent zunehmen, der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung erwartet ein etwas geringeres Wachstum von 2,9 Prozent.
Konjunktur im Euroraum
Die Wirtschaft im Euroraum wird aufgrund struktureller
Probleme voraussichtlich auch weiterhin nur moderat
wachsen, in den einzelnen Ländern bleibt das Expansions­
tempo unterschiedlich. Die hohe Verschuldung privater Haushalte und Unternehmen, eine unzureichende
Kapi­talisierung des Bankensektors, eine vergleichsweise
niedrige internationale Wettbewerbsfähigkeit und das
Ausbleiben notwendiger Reformen in einigen Ländern
werden nach Einschätzung der Wirtschaftsexperten die
Gesamtentwicklung bremsen. Wachstumschancen bieten Exporte in die USA, die durch den niedrigen Stand des
Euro gegenüber dem Dollar an Attraktivität gewinnen.
Den Anstieg des realen Bruttoinlandsprodukts im
Euroraum beziffern die Experten für 2015 auf 0,9 Prozent,
gegenüber 0,8 Prozent im Vorjahr. Die Arbeitslosigkeit im
Euroraum soll 2015 leicht von 11,7 auf 11,5 Prozent sinken.
56
Geschäftsbericht 2014
Bei unverändert niedrigem Ölpreis- und Lebensmittel­
preisniveau und konstantem Euro-Dollar-Kurs wird eine
Inflations­rate von 0,7 Prozent erwartet, die den Preisauftrieb des Vorjahres nur geringfügig übersteigt.
Konjunktur in Deutschland
Die günstigen Rahmenbedingungen in Deutschland
könnten 2015 wieder stärker zur Geltung kommen, wie
die expansive Geldpolitik der EZB, ein historisch niedriges
Zinsniveau und vorteilhafte Finanzierungsbedingungen
für Investitionen. Die kräftigsten Impulse werden von der
anziehenden Binnennachfrage erwartet. Den steigenden Exporten stehen steigende Importe gegenüber. Ins­
gesamt erwartet das ifo Institut einen Anstieg des realen
BIP um 1,5 Prozent, wobei ein viertel Prozentpunkt allein
auf den Ölpreisrückgang zurückzuführen ist.
Die Arbeitslosigkeit soll in 2015 nur geringfügig auf
6,6 Prozent zurückgehen. Der eingeführte Mindestlohn
erhöht die realen Arbeitskosten und dämpft voraussichtlich den Beschäftigungsaufbau.
ERWARTETE GESCHÄFTSENTWICKLUNG
Konventionelle Erzeugung
Für die swb Erzeugung AG & Co. KG haben sich die Erwartungen zur baldigen Etablierung eines Kapazitätsmarkts
oder eines ähnlichen Instruments zur Stärkung der
KONZERNLAGEBERICHT Ertragskraft konventioneller Anlagen nicht erfüllt. Durch
die auch weiter gesunkenen Markt-Spreads ist der Druck
auf die Gesellschaft weiter gewachsen.
Als Reaktion hat die swb Erzeugung AG & Co. KG neben der
in den Vorjahren durchgeführten Kaltreserve­stellungen
der Blöcke 5 und 14 weitere Kostenreduzierungsmaßnahmen im Instandhaltungsbereich durchgeführt. Die
Personalabbaumaßnahmen führen langsam zu einer
wahrnehmbaren Kostenentlastung. Die weitere Reduktion der Instandhaltungs- und Betriebsaufwendungen
sowie eine Verbesserung der Erlössituation durch verstärkte Kundenprojekte und Entwicklung von neuen
Geschäften bleibt eine wesentliche Aufgabe. Außerdem
verfolgt die Gesellschaft das Ziel, über die Schärfung der
Vermarktungsstrategie („Delta-Hedging“) eine Optimierung der Vermarktungserlöse zu erreichen.
Die energiewirtschaftliche Zusammenarbeit mit Partnern
aus der Industrie in Bremen konnte erfolgreich ausgebaut
werden und führt zu einem stabilen Ergebnis für die überlassenen Kraftwerkskapazitäten. Es bleibt trotz allem die
Herausforderung, die negative Marktentwicklung durch
weitere kundenspezifische Lösungen zu kompensieren.
Im Ergebnis kann festgehalten werden, dass sich die
swb Erzeugung AG & Co. KG trotz der bisher erfolgreichen „Nischenstrategie“ und den damit verbundenen
Zusatzerlösen sowie der weitreichenden Effizienzverbesserungen nicht vollständig von der Marktentwicklung
abkoppeln kann, sondern sich, wie alle konventionellen
Erzeugungsanlagen in Deutschland, einer geradezu prekären Preisentwicklung an den Strommärkten gegenübersieht. Daraus folgt ein erheblicher Erlösrückgang
auch gegenüber der letztjährigen Planung, sodass die
mittelfristige Ergebnisplanung 2015 bis 2017 negative Ergebnisse zeigt. Im Vergleich zu 2014 kann aufgrund der
darin abgebildeten Sondereffekte wie Abschreibungen jedoch eine deutliche Ergebnisverbesserung in 2015 erreicht
werden.
Diese Marktentwicklung wird diejenigen konventionellen Kraftwerke in Deutschland in den nächsten Jahren
zunächst aus dem Markt drängen, die nicht über eine
Fernwärmeeinbindung oder sonstige Zusatzerlöse verfügen. Zusammen mit der geplanten Abschaltung von
weiteren Kernkraftwerken sollten Stilllegungen bei
> Prognosebericht
­konventionellen Anlagen zu einer Verknappung der Erzeugungskapazitäten am Markt und damit zu langsam
ansteigenden Spreads führen. Eine entsprechende Marktentwicklung wird auch vom Prognos-Institut erwartet,
die wir in unserer Langfristplanung berücksichtigt haben.
Ob der Gesetz- und/oder Verordnungsgeber eine solche
Marktentwicklung durch geeignete Maßnahmen (zum
Beispiel durch Einführung eines neuen EOM (Energy Only
Marktes) mit dem Zulassen von Preisspitzen und/oder
eine zusätzliche KWK Förderung von in KWK (Fernwärme)
erzeugtem Strom auch für Bestandsanlagen) unterstützt,
bleibt abzuwarten. Vorbereitend für den Fall, dass sich die
Kosten nicht in adäquatem Maße weiter anpassen lassen
und/oder die getroffenen Marktannahmen nicht ein­
treten, wird der Vorstand zusätzlich untersuchen, welche
Ergebnisauswirkungen und Erfolgsaussichten eine Veräußerung beziehungsweise eine frühzeitige Schließung
einzelner Erzeugungskapazitäten hätte.
Abfallverwertung
Die swb Entsorgung GmbH & Co. KG diversifiziert weiter
die Herkunft der Abfallmengen. Die Auslastung der Anlagen durch die Kernregion alleine war in 2014 und wird
auch in 2015 nur schwer möglich sein. Die Nutzung der
Standortvorteile über die direkte Hafenanbindung ist ein
wesentlicher Erfolgsfaktor.
Trotz der logistisch gut angeschlossenen Verbrennungs­
standorte ist die Weiterentwicklung mit vielen technischen und bürokratischen Herausforderungen verbunden.
Hier entwickelt sich die swb Entsorgung GmbH & Co. KG
gut. In den letzten Jahren ist es gelungen, den auslän­
dischen Markt zu erschließen und Erfahrungen mit
dem Schiffs­transport und -umschlag sowie den Abfall­
qualitäten aus England, Schottland und Irland zu sammeln.
Der angestammte Entsorgungsmarkt wird weiter mit
­ ohem Engagement bewirtschaftet. Er ist das Rückgrat
h
der swb Entsorgung GmbH & Co. KG und damit die wichtigste Herausforderung zur Sicherung der Abfallmengen
im unvermindert andauernden Wettbewerb.
Mit der Beendigung des Projekts „Umbau MHKW
Effizienzsteigerung“ im Mai 2013 tragen vor allem eine
erhöhte Stromproduktion und die wieder ­vollständig
zur Verfügung stehende Anlagenkapazität zu einer
Geschäftsbericht 2014
57
KONZERNLAGEBERICHT > Prognosebericht
stabilen Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2014
bei. Niedrigere Marktpreise für Strom, steigende
Instandhaltungsaufwendungen und Abschreibungen
führen im Jahr 2015 voraussichtlich zu einem leicht
schlechteren EBIT als in 2014.
Eine anhaltend hohe Arbeitsverfügbarkeit sowie eine hohe
Auslastung der beiden Anlagen tragen zu einer relativ stabilen Ergebnisentwicklung im Geschäftsjahr 2015 bei.
Erneuerbare Energien
Die Rahmenbedingungen für den Geschäftserfolg der
swb CREA GmbH setzt ganz wesentlich auf das novellierte Erneuerbare Energien Gesetz (EEG), das zum 1. August
2014 in Kraft getreten ist. Während Bestandsanlagen so
gut wie keine Änderungen in der Vergütungssatzhöhe
und -dauer erfahren haben, gelten für Neuanlagen erhebliche Änderungen. Die Vergütungssätze für Wind Onshore
und Biomasse sind zum Teil deutlich gekürzt worden.
Die künftige Ergebnisentwicklung hängt daher im Wesentlichen von den Winderträgen der swb-Windparks
ab. Witterungsbedingt besteht daher das Risiko, dass die
Ergebnisse der swb CREA GmbH Schwankungen unter­
liegen. Mittel- bis langfristig werden jedoch Winderträge
auf dem Niveau der aktualisierten Windprognosen (P50Werte) erwartet, die auch anlässlich der Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden.
Infrastruktur
Die Versorgungsnetze spielen für die Energiewende eine
entscheidende Rolle. An dieser Schnittstelle muss der
sichere Betrieb in einer deutlich volatileren Erzeugungsund Abnahmestruktur – bei gleichbleibend hohem Anspruch an Effizienzkriterien - gewährleistet werden. Es ist
zu erwarten, dass sich diese Herausforderung auch in den
nächsten Perioden der Anreizregulierung zeigen wird.
Die swb-Netzgesellschaften sind bemüht, weitere Effizienzsteigerungen zu erreichen und in den laufenden Betrieb zu übernehmen. Das EBIT der Netzgesellschaften
wird unter der Annahme normaler Witterungsverhältnisse im Geschäftsjahr 2015 leicht steigen.
58
Geschäftsbericht 2014
Vertrieb
Perspektivisch wird die Geschäftsentwicklung der swb
Vertrieb Bremen GmbH und der swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG auch weiterhin durch einen starken
Wettbewerb sowohl in der Strom- als auch in der Erdgasvermarktung geprägt sein. Die Preisgestaltung dürfte dabei unverändert in einem starken Maße von durch die Gesellschaft selbst nicht beeinflussbaren Preiskomponenten
wie EEG-Umlage oder Netznutzungsentgelten bestimmt
werden.
Die Strategie der swb-Vertriebsgesellschaften, auch außerhalb Bremens und Bremerhavens in ­ausgewählten
Gebieten Deutschlands Sondervertragskunden und
Privatkunden zu akquirieren, war in 2014 erfolgreich und
wird in 2015 fortgesetzt werden. Die Erfolgsfaktoren wie
die konsequente persönliche Ansprache, Betreuung und
Begleitung der Kunden werden beibehalten.
Für das kommende Jahr gehen die Vertriebsgesell­
schaften beim Produkt Strom von leicht sinkenden Absätzen aus. Der Erdgasabsatz wird sich aufgrund der
sehr warmen Witterung im Geschäftsjahr 2014 voraussichtlich erhöhen, wobei auslaufende Lieferverträge mit
Vertriebspartnern auch zur Verringerung des Erdgasabsatzes führen können. Im Geschäftsfeld Wärme wird
für das kommende Jahr von einem leicht ansteigendem
Absatz ausgegangen; wobei das Risiko besteht, dass sich
der Marktanteil von Fern­wärme aufgrund der rechtlichen
Rahmenbedingungen rund um die Förderung von Eigenerzeugungsanlagen, dem möglichen Auftreten von Wettbewerbern als auch durch die aktuell attraktiven Erdgaspreise verringern kann. Trinkwasser wird aufgrund eines
kontinuierlich sparsameren Verbrauchs einen moderaten
Absatzrückgang zu verzeichnen haben. Die Absatzeinschätzung in Verbindung mit der Realisierung weiterer
Prozessoptimierungsmaßnahmen lassen für die nahe Zukunft stabile, wenn auch Schwankungen unterworfene,
Ergebnisbeiträge erwarten.
Technische Dienstleistungen und Contracting
swb Services AG & Co. KG ist für die kommenden Auf­gaben
gut gerüstet. Die bereits erreichten Auftrags­eingänge aus
2014 und die aktuell große Nachfrage nach individuellen Versorgungsmodellen werden in Verbindung mit der
­guten Marktpositionierung der Gesellschaft zu positiven
Geschäftsimpulsen führen.
KONZERNLAGEBERICHT Weiteres Wachstum erwartet die swb Services AG & Co. KG
für 2015 in den bestehenden Markt- und Umfeld­
bedingungen im Contractinggeschäft und bei technischen Dienstleistungen. Dieses Wachstum soll durch
neue Produkte und Dienstleistungen, wie zum Beispiel
die autarke Versorgung von Wohnanlagen, Klein-BHKW
und EQOO (Hausspeichersystem für PV-Anlagen) die gute
Marktposition weiter ausbauen. Der Contracting-Markt
wird kontinuierlich beobachtet und der Zukauf von Anlagen regelmäßig geprüft. Auch von einer zunehmenden
Nachfrage nach Energieeffizienzdienstleistungen in Verbindung mit dem Leistungsportfolio ist auszugehen.
Prognosebericht swb-Konzern
Der swb-Konzern erwartet im Geschäftsjahr 2015 eine
starke Verminderung der Umsatzerlöse gegenüber dem
Berichtsjahr 2014 im Bereich der Stromvermarktung.
Dies hängt ursächlich mit der veränderten vertrag­lichen
Gestaltung mit einem Großkunden zusammen. Die
Materialaufwendungen im Bereich der Stromvermarktung
sinken überproportional aufgrund der vorgenannten vertraglichen Neugestaltung, so dass aus der Sparte Strom in
2015 ein deutlich verbesserter Ergebnisbeitrag zum EBIT
zu erwarten ist.
Die Umsatzerlöse aus der Erdgas- und Wärmevermarktung
werden sich in 2015 – bedingt durch die sehr milde Witterung in 2014 – deutlich erhöhen. Für die Umsatzerlöse
> Prognosebericht
in den Bereichen Trinkwasser und Sonstiges sind moderate Erhöhungen geplant. Für die ­Abfallsparte
­werden relativ kon­stante Umsatzerlöse erwartet. Die
Materialaufwendungen der genannten Sparten entwickeln sich korrespondierend zu den jeweiligen
Umsatzerlösen.
Insgesamt ist damit bei leicht steigenden Personal­
aufwendungen und ansonsten relativ konstanten sonstigen betrieblichen Erträgen und Aufwendungen im
Vergleich zum Berichtsjahr in 2015 sowie insbesondere
aufgrund des Wegfalls von Abschreibungen auf die Kraftwerksblöcke 5 und 14 und der veränderten Zusammenarbeit mit einem Großkunden ein deutlicher Anstieg der
wesentlichen Ertragskennzahlen (EBIT, Operatives EBIT
und Jahresergebnis) zu erwarten.
Die Investitionen verlaufen in 2015 und den Folgejahren
konstant zum Geschäftsjahr 2014.
Die Zinsaufwendungen werden in 2015 nur leicht gegenüber dem Geschäftsjahr 2014 sinken, da die in 2014
durchgeführten Darlehenstilgungen insbesondere durch
die Stille Einlage der Städte Bremen und Bremerhaven
­gegenfinanziert wurden.
Für die nächsten Jahre wird von einer weiteren Abnahme
der Mitarbeiterzahlen ausgegangen.
Bremen, den 4. Februar 2015
(Dr. Köhne)
(Poppe)
(Schramm)
Geschäftsbericht 2014
59
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
KONZERNABSCHLUSS
Bei einer gesunkenen Bilanzsumme erhöhte sich der Anteil
der langfristigen Vermögenswerte am Gesamtvermögen um acht
Prozentpunkte von 67,7 Prozent auf 75,7 Prozent. Die Eigenkapital­
quote verminderte sich um 7,4 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent –
im Wesentlichen bedingt durch das niedrige Zinsniveau und die
dadurch entstandene bilanzielle Auswirkung auf die Pensionsrückstellungen sowie der Dividendenausschüttung an den Anteilseigner. Dennoch weist der Konzern weiterhin eine stabile Finanz­
struktur aus.
62 Konzernbilanz
64 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
65 Gesamtergebnisrechnung
66 Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
68 Konzern-Kapitalflussrechnung
69 Konzernanhang
60
Geschäftsbericht 2014
2014 in Mio. Euro
Umsatzerlöse
EBIT
Konzernüberschuss
Operativer Cashflow
1.458,4
49,7
6,5
112,4
Geschäftsbericht 2014
61
KONZERNABSCHLUSS > Konzernbilanz
Konzernbilanz
Bilanz swb-Konzern
AKTIVA in TEUR
Anhang
31.12.2014
31.12.2013
5
6
7
8
9
10
46.688
1.174.634
1.002
12.933
125.095
496
469
48.825
1.410.142
51.169
1.208.148
1.010
21.529
79.766
674
581
0
1.362.877
41.712
220.890
33.857
49.976
107.272
453.707
40.964
348.082
48.009
42.832
170.650
650.537
1.863.849
2.013.414
Langfristige Vermögenswerte (> 1 Jahr)
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
Anteile an assoziierten Unternehmen
Finanzielle Vermögenswerte
Forderungen aus Ertragsteuern
Sonstige Vermögenswerte
Aktive latente Steuern
11
Kurzfristige Vermögenswerte (< 1 Jahr)
Vorräte
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Finanzielle Vermögenswerte
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Summe Vermögenswerte
62
Geschäftsbericht 2014
12
13
14
15
KONZERNABSCHLUSS > Konzernbilanz
Bilanz swb-Konzern
PASSIVA in TEUR
Eigenkapital
Anhang
31.12.2014
31.12.2013
117.459
117.459
16
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
109.288
-105.258
-3.653
6.452
124.288
1.981
126.269
109.288
48.344
-17.917
26.131
283.305
1.983
285.288
17
18
19
20
11
21
118.114
112.853
45.141
870.291
0
226.400
1.372.799
161.987
113.780
32.164
683.904
8.184
1.616
1.001.635
22
17
18
19
20
23
21
143.820
60.107
7.232
10.040
29.753
11.740
102.089
364.781
265.460
309.665
6.885
18.305
29.630
12.347
84.199
726.491
1.863.849
2.013.414
Gewinnrücklagen
Sonstige Rücklagen
Konzernjahresergebnis
Auf Gesellschafter des Mutterunternehmens ­entfallendes Eigenkapital
Nicht beherrschende Anteile
Langfristige Verbindlichkeiten (> 1 Jahr)
Finanzschulden
Baukostenzuschüsse
Rückstellungen
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
Passive latente Steuern
Sonstige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten (< 1 Jahr)
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Finanzschulden
Baukostenzuschüsse
Rückstellungen
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
Sonstige Verbindlichkeiten
Summe Eigenkapital und Verbindlichkeiten
Geschäftsbericht 2014
63
KONZERNABSCHLUSS > Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung
Gewinn- und Verlustrechnung swb-Konzern
TEUR
Erlöse
Stromsteuer
Energiesteuer
Umsatzerlöse
Anhang
2014
2013
24
1.531.717
-50.938
-22.341
1.458.438
1.670.851
-50.425
-27.805
1.592.621
-1.105.662
-895.646
-210.016
352.776
-1.209.340
-1.006.733
-202.607
383.281
Materialaufwand
Materialeinsatz
Bezogene Leistungen
Rohergebnis
Sonstige betriebliche Erträge
25
68.400
65.448
Personalaufwand
Löhne und Gehälter
Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
Abschreibungen und Wertberichtigungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
26
-185.394
-138.025
-178.107
-135.236
-47.369
-113.477
-77.611
-42.871
-92.141
-100.606
44.694
2.286
2.697
49.677
77.875
1.097
3.156
82.128
-36.552
5.669
-42.221
-34.395
5.426
-39.821
13.125
-6.670
6.455
6.452
2
30,76
47.733
-21.675
26.058
26.131
-73
124,17
Betriebsergebnis
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen
EBIT
Finanzergebnis
Finanzerträge
Finanzaufwendungen
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Konzernjahresergebnis
davon entfallen auf Gesellschafter des Mutterunternehmens
davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile
unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
64
Geschäftsbericht 2014
27
8
28
29
KONZERNABSCHLUSS > Gesamtergebnisrechnung
Gesamtergebnisrechnung
Gesamtergebnisrechnung swb-Konzern
TEUR
2014
2013
Konzernjahresergebnis
6.455
26.058
-12.137
1.524
22.409
11.796
-25.856
9.957
32.207
16.308
-3.775
-5.218
17.472
-11.231
14.262
20
6.510
17.620
-180.338
57.689
-122.649
-7.718
2.470
-5.248
-108.387
-101.932
-101.934
2
12.372
38.430
38.502
-73
In Folgeperioden in die Gewinn- und Verlustrechnung
umzugliederndes sonstiges Ergebnis:
Veränderungen des beizulegenden Zeitwerts von zu Sicherungszwecken
eingesetzten derivaten Finanzinstrumenten
In der laufenden Periode entstandene Verluste
Umgliederungsbeträge in die Gewinn- und Verlustrechnung
Verrechnung mit Anschaffungskosten
Steueraufwendungen
Änderung des beizulegenden Zeitwerts von zur Veräußerung
verfügbaren Finanzinvestitionen
Anteil des sonstigen Ergebnisses aus assoziierten Unternehmen
In Folgeperioden nicht in die Gewinn- und Verlustrechnung
umzugliederndes sonstiges Ergebnis:
Gewinne/Verluste aus der Neubewertung leistungsorientierter
Pensionspläne
Steueraufwendungen
Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs nach Steuern
Gesamtperiodenerfolg nach Steuern
davon entfallen auf Gesellschafter des Mutterunternehmens
davon entfallen auf nicht beherrschende Anteile
Geschäftsbericht 2014
65
KONZERNABSCHLUSS > Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Eigenkapitalveränderungsrechnung swb-Konzern
TEUR
Stand am 1.1.2013
Änderungen von Rechnungslegungsmethoden
Stand am 1.1.2013
Gezeichnetes
Kapital
Kapitalrücklage
Rücklage für
Cashflow
Hedges
117.459
109.288
-29.247
117.459
109.288
-29.247
Umgliederung Konzernjahresüberschuss 2012
Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs nach Steuern
Konzernjahresüberschuss
Gesamtes Periodenergebnis
Dividendenzahlung für 2012
Stand am 31.12.2013/1.1.2014
11.089
11.089
117.459
109.288
Umgliederung Konzernjahresüberschuss 2013
Ergebnisneutrale Bestandteile des Periodenerfolgs nach Steuern
Konzernjahresüberschuss
Gesamtes Periodenergebnis
-18.158
8.021
8.021
Dividendenzahlung für 2013
Stand am 31.12.2014
66
Geschäftsbericht 2014
117.459
109.288
-10.137
KONZERNABSCHLUSS Rücklage für zur
­ eräußerung verV
fügbare finanzielle
Vermögenswerte
Rücklage aus
at-equityBeteiligungen
17.678
-23.967
17.678
-23.967
20
6.510
20
> Konzern-Eigenkapitalveränderungsrechnung
Gewinnrücklagen
Konzernjahresergebnis
Nicht ­beherrschende
Anteile
183.987
-109.700
30.351
-49
2.074
30.302
-30.302
6.510
-5.248
26.131
26.131
-73
-73
12.371
26.058
38.429
17.698
-17.457
-50.997
48.344
26.131
-18
1.983
-51.015
285.288
17.472
-11.229
26.131
-122.649
17.472
-11.229
-122.649
2
2
-108.385
6.454
-101.931
-4
-57.088
1.981
126.269
74.287
-5.248
30.302
-26.131
6.452
6.452
-57.084
35.170
-28.686
-105.258
2.074
6.452
Konzerneigenkapital
407.623
-109.749
297.874
Geschäftsbericht 2014
67
KONZERNABSCHLUSS > Konzern-Kapitalflussrechnung
Konzern-Kapitalflussrechnung
Kapitalflussrechnung swb-Konzern
TEUR
Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT)
Abschreibungen und Wertberichtigungen
Zuschreibungen
Auflösung von Baukostenzuschüssen
Gezahlte Zinsen
Erhaltene Zinszahlungen
Ertragsteuerzahlungen /-erstattungen
Ergebnis aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens
Zahlungsunwirksame Veränderungen der Rückstellungen
Ergebniswirksame Veränderung aus der at-equity-Bewertung
Zahlungsunwirksames Ergebnis aus derivativen Finanzinstrumenten
Sonstige zahlungsunwirksame Aufwendungen und Erträge
Veränderung der Vorräte
Veränderung der Forderungen und sonstiger Aktiva
Veränderung der Verbindlichkeiten und sonstiger Passiva
I. Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit
Einzahlungen aus Baukostenzuschüssen
Einzahlungen aus Abgängen von immateriellen Vermögensgegenständen
Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen
Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens
Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen
II. Cashflow aus der Investitionstätigkeit
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanzverbindlichkeiten
Auszahlungen zur Tilgung von Finanzverbindlichkeiten
Aus-/Einzahlungen aus der Tilgung/Aufnahme von Cash-Pool-Verbindlichkeiten
Einzahlungen aus der Aufnahme von Finanz-Leasingverbindlichkeiten
Auszahlungen zur Tilgung von Finanz-Leasingverbindlichkeiten
Dividendenzahlungen
III. Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit
Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (Summe I. bis III.)
Finanzmittelfonds am Anfang der Periode
Finanzmittelfonds am Ende der Berichtsperiode
68
Geschäftsbericht 2014
2014
2013
49.677
113.700
-1.450
-7.210
-16.261
2.632
-10.195
906
22.311
2.345
-14.145
20.972
-747
130.063
-180.160
112.438
82.127
93.456
0
-7.055
-13.965
2.808
-11.034
184
9.606
2.579
-626
-9.791
2.761
-79.030
53.487
125.507
6.629
233
-1.342
3.012
-64.505
105
-5.593
-61.461
8.235
0
-1.039
1.026
-87.956
394
-4.234
-83.574
247.798
-305.289
349
0
-126
-57.087
-114.355
33.292
-22.364
3.597
2
-126
-51.015
-36.614
-63.378
170.650
107.272
5.319
165.331
170.650
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Konzernanhang
1
INFORMATIONEN ZUM KONZERN
Die Geschäftsaktivitäten der swb AG und ihrer Tochtergesellschaften konzentrieren sich auf
die Erbringung von Energie-, Wasser- und Entsorgungsdienstleistungen, insbesondere die Versorgung mit Energie und Trinkwasser in den Stadtgemeinden Bremen und Bremerhaven und
deren Umland. Dazu gehören:
>die Erzeugung, die Gewinnung, der Bezug, die Fortleitung und der Verkauf von Strom,
Wärme, Erdgas und Wasser,
> die Errichtung und der Betrieb der hierfür erforderlichen Anlagen,
>die Beratung, Förderung und kooperative Errichtung und der Betrieb von Anlagen oder
Einrichtungen zur Verminderung des Bedarfs an Energie und Wasser,
>Telekommunikationsdienstleistungen unter der Marke swb mit der Konzernschwester
EWE TEL GmbH, Oldenburg,
>die Verwertung der durch die Geschäftstätigkeit gebildeten besonderen Kenntnisse und
>die Verwertung, die Behandlung, die Lagerung, die Sortierung, die Aufbereitung und die
­Vermarktung von Abfällen und anderen Stoffen sowie der Handel damit.
Die EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, ist die direkte Muttergesellschaft der swb AG und
hält 100 Prozent der Anteile am Grundkapital der swb AG, abzüglich einer Aktie, die bei der
Bremer Verkehrsgesellschaft mbH, einer 100-prozentigen Beteiligung der Freien Hansestadt
Bremen, verblieben ist. Die swb AG ist die Muttergesellschaft des swb-Konzerns. Bei dem Unternehmen handelt es sich um eine Aktiengesellschaft mit Sitz in der Theodor-Heuss-Allee 20,
28215 Bremen (Deutschland). Die Gesellschaft ist im Handelsregister beim Amtsgericht Bremen
unter HRB 4428 eingetragen.
Der vorliegende Konzernabschluss wurde am 4. Februar 2015 vom Vorstand zur Veröffentlichung genehmigt.
Der Konzernabschluss umfasst den Abschluss der swb AG und ihrer Tochterunternehmen zum
31. Dezember 2014.
2ALLGEMEINE INFORMATIONEN ZUR ERSTELLUNG DES KONZERN­
ABSCHLUSSES
Die Bilanzgliederung erfolgt nach der Fristigkeit der Vermögenswerte und Schulden. Als kurzfristig werden Vermögenswerte und Schulden angesehen, wenn ihre Realisation bzw. Tilgung
innerhalb des gewöhnlichen Verlaufs des Geschäftszyklus des Unternehmens erwartet wird,
sie primär zu Handelszwecken gehalten werden oder ihre Realisation bzw. Tilgung innerhalb
von zwölf Monaten nach dem Bilanzstichtag erwartet wird. Innerhalb von zwölf Monaten
rückforderbare Verbindlichkeiten werden immer als kurzfristige Verbindlichkeiten ausgewiesen. Entsprechend werden Vermögenswerte und Schulden als langfristig klassifiziert, wenn sie
nicht als kurzfristig klassifiziert werden.
Geschäftsbericht 2014
69
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Neben der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung werden die Gesamtergebnisrechnung,
die Kapitalflussrechnung und die Eigenkapitalveränderungsrechnung gesondert dargestellt. In
der Gewinn- und Verlustrechnung sowie in der Bilanz werden einzelne Posten zur Verbesserung
der Klarheit zusammengefasst. Sie werden im Anhang erläutert. Die Gewinn- und Verlustrechnung ist nach dem Gesamtkostenverfahren erstellt worden.
2.1 ÜBEREINSTIMMUNGSERKLÄRUNG
Der Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 wurde im Einklang mit den International
Financial Reporting Standards (IFRS), wie sie in der EU verabschiedet sind, und den ergänzend
nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften aufgestellt.
2.2 ÄNDERUNGEN VON RECHNUNGSLEGUNGSSTANDARDS, BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Die angewandten Rechnungslegungsmethoden entsprechen grundsätzlich den im Vorjahr
angewandten Methoden mit nachfolgend aufgelisteten Ausnahmen.
Neue und überarbeitete Standards
Der IASB hat Änderungen bei bestehenden IFRS sowie neue IFRS veröffentlicht:
> IFRS 10 Konzernabschlüsse IFRS 10 ersetzt die Bestimmungen des bisherigen IAS 27 Konzern- und Einzelabschlüsse zur Konzernrechnungslegung und beinhaltet Fragestellungen, die bislang in SIC-12 Konsolidierung –
Zweckgesellschaften geregelt wurden. IFRS 10 begründet ein einheitliches Beherrschungs­
konzept, welches auf alle Unternehmen einschließlich der Zweckgesellschaften Anwendung
findet. Die mit IFRS 10 eingeführten Änderungen erfordern gegenüber der bisherigen Rechtslage erhebliche Ermessensausübung des Managements bei der Beurteilung der Frage, über
welche Unternehmen im Konzern Beherrschung ausgeübt wird und ob diese daher im Wege
der Vollkonsolidierung in den Konzernabschuss einzubeziehen sind. Der Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung des
Standards führt zu keiner Anpassung des Konsolidierungskreises.
>IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen/IFRS 12 Angaben zu Anteilen/IAS 28 Anteile an assozi­
ierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen
Mit der Verabschiedung von IFRS 11 und IFRS 12 wurde IAS 28 in „Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ umbenannt und der Regelungsbereich, der sich
bislang auf die assoziierten Unternehmen beschränkte, auf die Anwendung der Equity-Methode
auf Gemeinschaftsunternehmen ausgeweitet. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am
oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung des Standards hat keine
Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss.
> IFRS 12 Angaben zu Beteiligungen an anderen Unternehmen
Der Standard regelt einheitlich die Angabepflichten für den Bereich der Konzernrechnungslegung und konsolidiert die Angaben für Tochterunternehmen, die bislang in IAS 27 geregelt
waren, die Angaben für gemeinschaftlich geführte und assoziierte Unternehmen, welche sich
bislang in IAS 31 bzw. IAS 28 befanden, sowie für strukturierte Unternehmen. Des Weiteren
werden neue Angabeerfordernisse formuliert. Der Standard ist für Geschäftsjahre, die am oder
nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung des Standards hat keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss.
70
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
> IAS 27 Einzelabschlüsse
Mit der Verabschiedung von IFRS 10 und IFRS 12 beschränkt sich der Anwendungsbereich von
IAS 27 allein auf die Bilanzierung von Tochterunternehmen, gemeinschaftlich geführten und
assoziierten Unternehmen in separaten Einzelabschlüssen eines Unternehmens. Der Konzern
stellt einen solchen Einzelabschluss nicht auf. Die Änderung ist für Geschäftsjahre, die am oder
nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Anwendung des Standards hat keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss.
> Änderung von IAS 36 Wertminderung von Vermögenswerten – Angaben zum erzielbaren Be­
trag für nicht finanzielle Vermögenswerte
Diese Änderung beseitigt die unbeabsichtigten Folgen von IFRS 13 „Bemessung des beizulegenden Zeitwerts“ für die Angabepflichten gemäß IAS 36. Darüber hinaus fordert die Änderung
eine Angabe des erzielbaren Betrags der Vermögenswerte oder zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten, für die unterjährig Wertminderungen oder Wertaufholungen erfasst wurden. Die
Änderung ist rückwirkend für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar
2014 beginnen. Eine vorzeitige Anwendung ist zulässig, sofern IFRS 13 auch angewandt wird.
Der Konzern hat diese Änderung des IAS 36 für das Geschäftsjahr 2013 bereits vorzeitig angewandt, da die geänderten/zusätzlichen Angabepflichten, wie vom IASB beabsichtigt, nützliche
Informationen liefern. Entsprechend wurden sie bei der Angabe zur Wertminderung von nicht
finanziellen Vermögenswerten berücksichtigt.
>Änderung von IFRS 32 und 39 Finanzinstrumente
Die Änderungen in IAS 32 bezüglich Saldierung von finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten und in IAS 39 bezüglich der Möglichkeit trotz Novation eines Derivats die
Beendigung der Sicherungsbeziehung zu vermeiden, haben keine Auswirkungen auf den
swb-Konzernabschluss.
>IFRIC 21 Abgaben
Die Interpretation stellt klar, wie Unternehmen von öffentlichen Behörden erhobene Abgaben
(z.B. in Deutschland die Bankenabgabe) im IFRS-Abschluss künftig zu bilanzieren haben, insbesondere, zu welchem Zeitpunkt die aus der Abgabe resultierende Verbindlichkeit erstmals
zu bilanzieren ist. Gemäß IFRIC 21 stellt die Tätigkeit, die von Gesetzes wegen zur Abgabepflicht führt, das den Ansatz dieser Verbindlichkeit auslösende Ereignis dar. IFRIC 21 tritt für
Berichtsperioden in Kraft, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen. Die Erstanwendung
erfolgt im Einklang mit den Vorschriften von IAS 8 „Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden,
Änderungen von Schätzungen und Fehler“, d. h. die Vorschriften werden rückwirkend angewendet. Die Anwendung der Interpretation hat keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss.
>Verbesserungen zu IFRS (2010-2012) und (2011-2013)
Der IASB veröffentlichte im Dezember 2013 einen Sammelstandard zur Änderung verschiedener
IFRS, bei denen es sich im Wesentlichen um Klarstellungen handelt. Diese Änderungen hatten
keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss.
Veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards
Veröffentlichte, jedoch noch nicht verpflichtend anzuwendende Standards werden nachfolgend
aufgeführt. Diese Aufzählung bezieht sich auf veröffentlichte Standards und Interpretationen,
bei denen der swb-Konzern nach vernünftigem Ermessen Auswirkungen auf die Angaben sowie Vermögens-, Finanz- und Ertragslage aus der zukünftigen Anwendung erwartet. Der swbKonzern beabsichtigt, diese Standards anzuwenden, sobald sie verpflichtend anzuwenden sind.
Geschäftsbericht 2014
71
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
> IFRS 9 Finanzinstrumente
IFRS 9 „Finanzinstrumente“ enthält Vorschriften für den Ansatz und die Bewertung, Ausbuchung
und Sicherungsbilanzierung. Der IASB hat die finale Fassung des Standards im Zuge der Fertigstellung der verschiedenen Phasen seines umfassenden Projekts zu Finanzinstrumenten am
24. Juli 2014 veröffentlicht. Damit kann die bisher unter IAS 39 „Finanzinstrumente: Ansatz und
Bewertung“ vorgenommene Bilanzierung von Finanzinstrumenten nunmehr vollständig durch
die Bilanzierung unter IFRS 9 ersetzt werden. Die nunmehr veröffentlichte Version von IFRS 9
ersetzt alle vorherigen Versionen. Die erstmalige verpflichtende Anwendung ist für Geschäftsjahre vorgesehen, die am oder nach dem 1. Januar 2018 beginnen. Vorbehaltlich lokaler Regelungen (wie etwa dem europäischen Endorsementverfahren) ist eine vorzeitige Anwendung
zulässig. Innerhalb eines begrenzten Zeitraums können vorherige Versionen von IFRS 9 vor­
zeitig angewendet werden (sofern nicht schon geschehen), vorausgesetzt, das diesbezüglich
relevante Datum der erstmaligen Anwendung liegt vor dem 1. Februar 2015.
Durch IFRS 9 nicht ersetzt werden jedoch die Regelungen für einen Portfolio-Fair-Value-Hedge
gegen Zinsänderungsrisiken gemäß IAS 39. Der ursprünglich diesen Themenbereich betreffende Teil des IFRS 9-Projekts wurde als gesondertes Projekt der IASB-Agenda unter dem Stichwort
„Macro Hedges“ weiterverfolgt, da damit höhere zeitliche Anforderungen einhergingen und
mit einem kurzfristigen Abschluss des Projekts nicht gerechnet wurde. Vor diesem Hintergrund
besteht die Möglichkeit, weiterhin wahlweise die Regelungen zum Portfolio-Fair-Value-Hedge
gegen Zinsänderungsrisiken anzuwenden oder gar die Abbildung von Sicherungsbeziehungen
gemäß den allgemeinen Regelungen von IAS 39 vorzunehmen.
Die Auswirkungen des Standards auf den swb-Konzernabschluss werden derzeit geprüft.
> IFRS 10 Konzernabschlüsse/IAS 28 Anteile an assoziierten Unternehmen und Gemeinschafts­
unternehmen (Änderungen)
Der IASB hat Änderungen an IFRS 10 „Konzernabschlüsse“ und IAS 28 „Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und Gemeinschaftsunternehmen“ im Hinblick auf die Veräußerung oder
Einbringung von Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder Joint Venture verabschiedet. Die Änderungen beinhalten Anwendungsleitlinien
zu der Frage, in welchem Umfang nicht realisierte Gewinne oder Verluste aus Transaktionen
mit Vermögenswerten zwischen einem Investor und einem assoziierten Unternehmen oder
Joint Venture im Jahresabschluss des Investors zu erfassen sind. Dabei kommt es insbesondere darauf an, ob die betroffenen Vermögenswerte Geschäftsbetriebe im Sinne des IFRS 3
„Unternehmenszusammenschlüsse“ darstellen. Sofern die Transaktion einen Geschäftsbetrieb
betrifft, erfolgt eine vollständige Erlöserfassung beim Investor. Betrifft die Transaktion nur die
Veräußerung von Vermögenswerten, welche keinen Geschäftsbetrieb darstellen, so ist eine
Teilerfolgserfassung vorzunehmen. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach
dem 1. Januar 2016 beginnen, anzuwenden. Eine vorzeitige Anwendung ist vorbehaltlich eines
Endorsements durch die EU zulässig. Die Änderung der Standards wird keine Auswirkungen auf
den swb-Konzernabschluss haben.
> IFRS 10 Konzernabschlüsse/IFRS 12 Angaben zu Anteilen/IAS 28 Anteile an assoziierten Unter­
nehmen und Gemeinschaftsunternehmen (Änderungen)
Der IASB hat im Juli 2012 Änderungen an den Standards IFRS 10, IFRS 12 und IAS 28 verabschiedet. Mit den Änderungen wird die Anwendung der Konsolidierungsausnahme,
wenn das Mutterunternehmen die Definition einer Investmentgesellschaft erfüllt, klargestellt. Es wird nunmehr explizit bestätigt, dass die Ausnahme von der Erstellung eines
Konzernabschlusses für Tochterunternehmen einer Investmentgesellschaft gilt, die wiederum
72
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
selbst Mutterunternehmen sind. Ein Tochterunternehmen, das Dienstleistungen erbringt, die
sich auf die Anlagetätigkeit des Mutterunternehmens beziehen (investment-related services),
ist nicht zu konsolidieren, wenn das Tochterunternehmen selbst eine Investmentgesellschaft
ist. Ebenso ist eine Vereinfachung bei der Anwendung der Equity-Methode für Unternehmen
möglich, die selbst keine Investmentgesellschaften sind, jedoch Anteile an einem assoziierten
Unternehmen halten, das eine Investmentgesellschaft ist. Investmentgesellschaften, die alle
ihre Tochterunternehmen zum beizulegenden Zeitwert bewerten, haben die nach IFRS 12 vorgeschriebenen Angaben zu Investmentgesellschaften zu leisten. Die Änderungen sind für Geschäftsjahre, die am oder nach dem 1. Januar 2014 beginnen, anzuwenden. Die Änderungen der
Standards werden keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss haben.
>IFRS 11 Gemeinsame Vereinbarungen (Änderungen)
Die Änderungen beinhalten zusätzliche Leitlinien, die klarstellen, dass ein Erwerb von Anteilen an einer gemeinschaftlichen Tätigkeit, die einen Geschäftsbetrieb im Sinne des IFRS 3
„Unternehmenszusammenschlüsse“ darstellt, nach den Vorschriften von IFRS 3 (d.h. nach der
Erwerbsmethode und anderer relevanten Standards) zu bilanzieren sind. Es wird nunmehr klargestellt, dass bei einem Zuerwerb zusätzlicher Anteile an einer weiteren gemeinschaftlichen Tätigkeit keine Neubewertung der zuvor bereits gehaltenen Anteile vorzunehmen ist. Stehen die
gemeinschaftlich tätigen Unternehmen unter gemeinsamer Beherrschung (­common ­control)
eines (ultimativen) Mutterunternehmens, sind diese Änderungen nicht anzuwenden. Die Änderungen des Standards treten für Geschäftsjahre in Kraft, die am oder nach dem 1. ­Januar
2016 beginnen. Die Änderung des Standards wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf den
swb-Konzernabschluss haben.
> IFRS 15 Erlöse aus Verträgen mit Kunden
Im Mai 2014 hat das IASB den neuen Standard IFRS 15 zur Umsatzrealisierung veröffentlicht.
Zielsetzung des neuen Standards ist es, die Vielzahl der bisher in diversen Standards und Interpretationen enthaltenen Regelungen für die Erlöserfassung aus Verträgen mit Kunden zusammenzuführen und zu ersetzen. In IFRS 15 werden einheitliche Vorgaben festgelegt, die für alle
Branchen und für alle Arten von Umsatztransaktionen anwendbar sind, und somit die globale
Vergleichbarkeit der von Unternehmen ausgewiesenen Umsatzerlöse verbessern sollen. Mit
Hilfe eines fünfstufigen Rahmenmodells wird die Frage geklärt, über welchen Zeitraum oder
zu welchem Zeitpunkt in welcher Höhe Umsatzerlöse zu erfassen sind. Darüber hinaus erweitert der neue Standard die erforderlichen Anhangangaben. IFRS 15 ist auf Geschäftsjahre, die
am oder nach dem 1. Januar 2017 beginnen, anzuwenden. Eine frühere Anwendung ist erlaubt,
sobald die Übernahme der Änderungen durch die EU erfolgt ist. Der swb-Konzern befindet sich
in Prüfung, welche Auswirkungen die Erstanwendung des Standards haben wird, sofern der
Standard von der EU in dieser Form übernommen wird.
> IAS 1 Darstellung des Abschlusses
Der IASB hat Änderungen an IAS 1 verabschiedet. Die Änderungen sollen Verbesserungen der
Finanzberichterstattung in Bezug auf die Anhangangaben darstellen. Folgende Änderungen
hat der IASB an IAS 1 vorgenommen:
• Stärkerer Fokus auf dem Grundsatz der Wesentlichkeit
•Weitere Untergliederung der Mindestgliederungsposten in der Bilanz sowie Ausweis von
Zwischensummen
•Größere Flexibilität bei der Erstellung des Anhangs in Bezug auf die Reihenfolge der An­
gaben
•Aufhebung der Vorgaben in IAS 1 in Bezug auf die Identifizierung bedeutender Bilanzierungsund Bewertungsmethoden als Bestandteil der Anhangangaben
Geschäftsbericht 2014
73
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die Änderungen sind für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar
2016 beginnen. Die Änderung der Standards führen voraussichtlich zu Änderungen in den
Anhangangaben im swb-Konzernabschluss.
> IAS 16 Sachanlagen/IAS 38 Immaterielle Vermögenswerte (Änderungen)
Die Änderungen in den beiden Standards beinhalten Leitlinien, welche Methoden für die Abschreibung von Sachanlagen und immateriellen Vermögenswerten verwendet werden können.
Danach ist die umsatzbasierte Methode keine zulässige Abschreibungsmethode gem. IAS 16
und IAS 38. Die Änderungen sind prospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach
dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Änderung des Standards wird voraussichtlich keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss haben.
> IAS 16 Sachanlagen/IAS 41 Landwirtschaft (Änderungen)
Bislang wurden nach IAS 41 biologische Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten bewertet. Dahinter stand der Gedanke, dass die biologische Transformation derartiger Vermögenswerte am ehesten durch eine Bewertung zum beizulegenden Zeitwert abgebildet wird. Fruchttragende Pflanzen hingegen sind biologische Vermögenswerte, die
– sobald sie ausgewachsen sind – einzig zu dem Zweck der Fruchtziehung gehalten werden. Da
ausgewachsene fruchttragende Pflanzen nicht mehr wesentlichen Transformationen unterliegen, ähneln diese Produktionsanlagen. Fruchttragende Pflanzen sind folglich wie Sachanlagen
gemäß IAS 16 zu bilanzieren, entweder nach dem Anschaffungs- oder dem Neubewertungsmodell. Ihre Früchte unterliegen weiterhin einer Bilanzierung gemäß IAS 41. Diese Änderungen
sind retrospektiv für Geschäftsjahre anzuwenden, die am oder nach dem 1. Januar 2016 beginnen. Die Änderung des Standards hat keine Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss.
>Verbesserungen zu IFRS (2012-2014)
Der IASB veröffentlichte im September 2014 im Rahmen des Annual Improvement Project 20122014 eine Reihe von kleinen Änderungen verschiedener IFRS, bei denen es sich im Wesentlichen
um Klarstellungen oder um vergleichsweise kleine, nicht beabsichtigte Konsequenzen, Konflikte oder übersehene Punkte, die berichtigt werden, handelt. Diese Änderungen werden keine
Auswirkungen auf den swb-Konzernabschluss haben.
2.3 KONSOLIDIERUNG
Tochterunternehmen
Tochterunternehmen sind alle Unternehmen, bei denen die swb AG die Kontrolle über die Finanz- und Geschäftspolitik innehat, regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil von
mehr als 50 Prozent. Bei der Beurteilung, ob Kontrolle vorliegt, werden die Existenz und die Auswirkungen von Stimmrechtsvereinbarungen berücksichtigt. Im Einzelfall kann trotz vorliegender Stimmrechtsmehrheit aufgrund vertraglicher Vereinbarungen keine Kontrolle ausgeübt
werden. Die Einbeziehung beginnt zu dem Zeitpunkt, ab dem die Möglichkeit der Beherrschung
besteht. Sie endet, wenn diese Möglichkeit nicht mehr gegeben ist.
In den Konzernabschluss zum 31. Dezember 2014 der swb AG sind neben der swb AG 20 (Vorjahr: 20) Tochterunternehmen einbezogen. Im Geschäftsjahr haben sich keine Veränderungen
am Konsolidierungskreis ergeben. Konzerninterne Transaktionen und unrealisierte Gewinne
aus Transaktionen zwischen Konzernunternehmen werden eliminiert. Unrealisierte Verluste
werden ebenso eliminiert, es sei denn, es liegen Anzeichen für eine Wertminderung des übertragenen Vermögenswerts vor. Bei den Konsolidierungsvorgängen werden ertragsteuerliche
Auswirkungen berücksichtigt und latente Steuern in Ansatz gebracht.
74
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Eine Veränderung der Beteiligungshöhe an einem Tochterunternehmen ohne Verlust der Beherrschung wird als Eigenkapitaltransaktion bilanziert. Verluste werden den Anteilen ohne
beherrschenden Einfluss auch dann zugeordnet, wenn dies zu einem negativen Saldo führt.
Verliert das Mutterunternehmen die Beherrschung über ein Tochterunternehmen,
> b
ucht es die Vermögenswerte (einschließlich Geschäfts- oder Firmenwert) und die Schulden
des Tochterunternehmens aus,
> b
ucht es den Buchwert aller Anteile ohne beherrschenden Einfluss an dem ehemaligen
Tochterunternehmen aus,
> bucht es die im Eigenkapital kumulierten Umrechnungsdifferenzen aus,
> erfasst es den beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung,
> erfasst es den Zeitwert der verbleibenden Beteiligung,
> erfasst es Ergebnisüberschüsse bzw. –fehlbeträge in der Gewinn- und Verlustrechnung,
> g
liedert es die auf das Mutterunternehmen entfallenden Bestandteile des sonstigen
Ergebnisses in die Gewinn- und Verlustrechnung oder soweit vorgeschrieben in die
Gewinnrücklagen um.
Beteiligungen, deren Einfluss auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Einzelnen und
insgesamt unwesentlich sind, werden nicht konsolidiert. Eine Einzelaufstellung der mit dem
swb-Konzern verbundenen Unternehmen befindet sich unter „38 Anteilsbesitzliste“.
Assoziierte Unternehmen
Assoziierte Unternehmen sind Unternehmen, bei denen die swb AG maßgeblichen Einfluss
ausübt, aber keine Kontrolle besitzt; regelmäßig begleitet von einem Stimmrechtsanteil zwischen 20 Prozent und 50 Prozent. Im Konzern sind die assoziierten Unternehmen ab dem
Erwerbszeitpunkt nach der Equity-Methode bilanziert und erstmalig mit ihren Anschaffungskosten erfasst. Der Anteil des Konzerns an assoziierten Unternehmen beinhaltet auch den beim
Erwerb entstandenen Geschäfts- oder Firmenwert nach Berücksichtigung kumulierter Wertminderungen.
Trotz Stimmrechtsmehrheit ist es dem Konzern nicht möglich, bei der Hansewasser Ver- und
Entsorgungs-GmbH, Bremen (HVE), und der ­hanseWasser Bremen GmbH, Bremen (hWB), die
Kontrolle auszuüben. Der Grund dafür ist, dass die Minderheitsrechte der Stadt Bremen so weitreichend sind, dass die beherrschende Stellung der HVE und somit auch der swb AG gehemmt
ist. Da jedoch ein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden kann, wird die HVE als assoziiertes
Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen. Die hWB wiederum wird als assoziiertes
Unternehmen bei der HVE berücksichtigt.
Weiterhin erfolgt auch die Einbeziehung der Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG,
Bremen (GKB), als assoziiertes Unternehmen, obgleich eine Mehrheitsbeteiligung besteht. Die
Kontrolle über die GKB ist swb nicht möglich, da bei wesentlichen Beschlüssen eine qualifizierte Mehrheit notwendig ist.
Geschäftsbericht 2014
75
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Mit Anwendung des IFRS 10 und IFRS 11 stellen die GKB, die HVE und die hWB jeweils Joint
­Ventures dar, welche nach der Equity-Methode zu bilanzieren sind.
Die Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen assoziierten Unternehmen
werden nach einheitlich geltenden Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden aufgestellt. Der
Bilanzstichtag der assoziierten Unternehmen ist der 31. Dezember 2014.
Der Anteil des Konzerns an Gewinnen und Verlusten von assoziierten Unternehmen wird vom
Zeitpunkt des Erwerbs an in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst; der Anteil an Veränderungen der ergebnisneutralen Bestandteile der assoziierten Unternehmen wird im sonstigen Ergebnis ausgewiesen. Die kumulierten Veränderungen nach Erwerb werden mit dem
Beteiligungsbuchwert verrechnet. Sofern Verlustanteile des Konzerns an einem assoziierten Unternehmen dem Anteil des Konzerns an diesem Unternehmen inklusive anderer ungesicherter
Forderungen entsprechen bzw. diesen übersteigen, erfasst der Konzern keine weiteren Verluste,
es sei denn, er ist für das assoziierte Unternehmen Verpflichtungen eingegangen oder hat für
das assoziierte Unternehmen Zahlungen geleistet.
Nach Anwendung der Equity-Methode ermittelt der Konzern, ob es erforderlich ist, einen
zusätzlichen Wertminderungsaufwand für die Anteile des Konzerns an assoziierten Unter­
nehmen zu erfassen. Der Konzern ermittelt an jedem Abschlussstichtag, ob objektive Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass der Anteil an einem assoziierten Unternehmen wertgemindert
sein könnte. Ist dies der Fall, so wird die Differenz zwischen dem erzielbaren Betrag des Anteils
am assoziierten Unternehmen und dem Buchwert des Anteils am assoziierten Unternehmen
als Wertminderungsaufwand erfolgswirksam erfasst.
Bei Verlust des maßgeblichen Einflusses bewertet der Konzern alle Anteile, die er am ehemaligen assoziierten Unternehmen behält, zum beizulegenden Zeitwert. Unterschiedsbeträge
­zwischen dem Buchwert des Anteils am assoziierten Unternehmen zum Zeitpunkt des Verlusts
des maßgeblichen Einflusses und dem beizulegenden Zeitwert des behaltenen Anteils sowie
den Veräußerungserlösen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Eine Einzelaufstellung der assoziierten Unternehmen des swb-Konzerns befindet sich unter
„38 Anteilsbesitzliste“.
Sonstige Beteiligungen
Kann kein maßgeblicher Einfluss ausgeübt werden, sind die Anteile an Unternehmen in Übereinstimmung mit IAS 39 zu bilanzieren. Bei Beteiligungen, an denen der swb-Konzern direkt
oder indirekt 20 Prozent oder mehr der Stimmrechte hält und die gemäß IAS 39 als finanzielle
Vermögenswerte berücksichtigt sind, besteht kein wesentlicher Einfluss auf die finanz- und
geschäftspolitischen Entscheidungen.
2.4 WÄHRUNGSUMRECHNUNG
Der Konzernabschluss wird in der Währung Euro (EUR) aufgestellt, welche sowohl die funktionale als auch die Berichtswährung aller Konzerngesellschaften ist. Sofern nichts anderes
an­gegeben ist, werden sämtliche Werte entsprechend kaufmännischer Rundung auf Tausend
Euro (TEUR) auf- oder abgerundet.
Fremdwährungstransaktionen werden zu dem Zeitpunkt, zu dem der Geschäftsvorfall erstmalig ansetzbar ist, mit dem jeweils gültigen Kassakurs in die funktionale Währung umgerech-
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
net. Monetäre Vermögenswerte und Schulden in einer Fremdwährung werden zu jedem Stichtag unter Verwendung des Stichtagskassakurses in die funktionale Währung umgerechnet.
­Differenzen aus der Abwicklung oder Umrechnung monetärer Posten werden erfolgswirksam
erfasst. Nicht-monetäre Posten, die zu historischen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten
in einer Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs am Tag des Geschäfts­
vorfalls umgerechnet. Nicht-monetäre Posten, die mit ihrem beizulegenden Zeitwert in einer
Fremdwährung bewertet werden, werden mit dem Kurs umgerechnet, der zum Zeitpunkt der
Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts gültig ist.
Zur Währungsumrechnung wurde ein Devisenkurs (Mittelkurs per 31. Dezember 2014) von 1 EUR
= 1,3285 USD (Vorjahr: 1,3767 USD) angewandt.
3 WESENTLICHE BILANZIERUNGS- UND BEWERTUNGSMETHODEN
Den Jahresabschlüssen der in den Konzern einbezogenen Unternehmen liegen einheit­liche
Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätze zugrunde. Wertansätze, die auf steuerrecht­lichen Vorschriften beruhen, werden nicht in den Konzernabschluss übernommen. Die Einzel­
abschlüsse der konsolidierten Unternehmen sind auf den Stichtag des Konzern­abschlusses
aufgestellt.
Die Aufstellung des Konzernabschlusses erfolgte auf Basis der fortgeführten historischen Anschaffungs- und Herstellungskosten, eingeschränkt durch zum beizulegenden Zeitwert angesetzte finanzielle Vermögenswerte und finanzielle Verbindlichkeiten (inklusive derivativer
Finanzinstrumente).
3.1 UNTERNEHMENSZUSAMMENSCHLÜSSE UND GESCHÄFTS- ODER FIRMENWERTE
Unternehmenszusammenschlüsse
Unternehmenszusammenschlüsse werden unter Anwendung der Erwerbsmethode bilanziert.
Die Anschaffungskosten eines Unternehmenserwerbs bemessen sich als Summe der übertragenen Gegenleistung, bewertet mit dem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt
und der Anteile ohne beherrschenden Einfluss am erworbenen Unternehmen. Bei jedem
Unternehmenszusammenschluss bewertet der Erwerber die Anteile ohne beherrschenden
Einfluss am erworbenen Unternehmen entweder zum beizulegenden Zeitwert oder zum ent­
sprechenden Anteil des identifizierbaren Nettovermögens des erworbenen Unternehmens. Im
Rahmen des Unternehmenszusammenschlusses angefallene Kosten werden als Aufwand erfasst.
Erwirbt der Konzern ein Unternehmen, beurteilt er die geeignete Klassifizierung und Designation der finanziellen Vermögenswerte und übernommenen Schulden in Übereinstimmung mit
den Vertragsbedingungen, wirtschaftlichen Gegebenheiten und am Erwerbszeitpunkt vorherrschenden Bedingungen. Dies beinhaltet auch eine Trennung der in Basisverträgen eingebetteten Derivate.
Bei sukzessiven Unternehmenszusammenschlüssen wird der vom Erwerber zuvor an dem
erworbenen Unternehmen gehaltene Eigenkapitalanteil zum beizulegenden Zeitwert am
Erwerbszeitpunkt, zu welchem Kontrolle erlangt wird, neu bestimmt und der daraus resultierende Gewinn oder Verlust erfolgswirksam erfasst.
Geschäftsbericht 2014
77
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die vereinbarte bedingte Gegenleistung wird zum Erwerbszeitpunkt zum beizulegenden Zeitwert erfasst. Nachträgliche Änderungen des beizulegenden Zeitwerts einer bedingten Gegenleistung, die einen Vermögenswert oder eine Schuld darstellt, werden in Übereinstimmung mit
IAS 39 in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Eine bedingte Gegenleistung, die als Eigenkapital eingestuft ist, wird nicht neu bewertet und ihre spätere Abgeltung wird im Eigenkapital
bilanziert.
Der Geschäfts- oder Firmenwert wird bei erstmaligem Ansatz zu Anschaffungskosten bewertet, die sich als Überschuss der übertragenen Gegenleistung über die erworbenen
identifizierbaren Vermögenswerte und übernommenen Schulden des Konzerns bemessen.
Liegt diese Gegenleistung unter dem beizulegenden Zeitwert des Reinvermögens des erworbenen Tochterunternehmens, wird der Unterschiedsbetrag in der Gewinn- und Verlustrechnung
erfasst.
Nach dem erstmaligen Ansatz wird der Geschäfts- oder Firmenwert zu Anschaffungskosten abzüglich kumulierter Wertminderungsaufwendungen bewertet. Zum Zweck des
Wertminderungstests wird der im Rahmen eines Unternehmenszusammenschlusses erworbene Geschäfts- oder Firmenwert ab dem Erwerbszeitpunkt den zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten des Konzerns zugeordnet, die vom Unternehmenszusammenschluss erwartungs­
gemäß profitieren werden. Dies gilt unabhängig davon, ob andere Vermögenswerte oder Schulden des erworbenen Unternehmens diesen zahlungsmittelgenerierenden Einheiten zugeordnet werden.
Wenn ein Geschäfts- oder Firmenwert einer zahlungsmittelgenerierenden Einheit zugeordnet wurde und ein Geschäftsbereich dieser Einheit veräußert wird, wird der dem veräußerten
­Geschäftsbereich zuzurechnende Geschäfts- oder Firmenwert als Bestandteil des Buchwerts
des Geschäftsbereichs bei der Ermittlung des Ergebnisses aus der Veräußerung dieses Geschäftsbereichs berücksichtigt. Der Wert des veräußerten Anteils des Geschäfts- oder Firmenwerts wird auf der Grundlage der relativen Werte des veräußerten Geschäftsbereichs und des
verbleibenden Teils der zahlungsmittelgenerierenden Einheit ermittelt.
3.2 IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Einzeln erworbene immaterielle Vermögenswerte werden bei der erstmaligen Erfassung zu
­Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten angesetzt. Die Anschaffungskosten von im Rahmen
des Unternehmenszusammenschlusses erworbenen immateriellen Vermögenswerten entsprechen ihrem beizulegenden Zeitwert zum Erwerbszeitpunkt. Die immateriellen Vermögens­
werte werden in den Folgeperioden mit ihren Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten abzüglich kumulierter Abschreibungen und kumulierter Wertminderungsaufwendungen angesetzt.
Kosten für selbst geschaffene immaterielle Vermögenswerte werden mit Ausnahme von
aktivierungsfähigen Entwicklungskosten erfolgswirksam in der Periode erfasst, in der sie angefallen sind.
Fremdkapitalkosten für den Erwerb bzw. die Herstellung von „qualifizierten“ Vermögenswerten
werden als Anschaffungskosten aktiviert.
Es wird zwischen immateriellen Vermögenswerten mit begrenzter und solchen mit un­
bestimmter Nutzungsdauer differenziert. Immaterielle Vermögensgegenstände mit begrenzter Nutzungsdauer werden über die wirtschaftliche Nutzungsdauer planmäßig abgeschrieben.
Die Nutzungsdauern liegen zwischen vier Jahren (für Software) und je nach Vertragslaufzeit
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
bis zu 33 Jahren für geleistete Baukostenzuschüsse und Nutzungsrechte. Immaterielle
Vermögenswerte mit unbestimmter Nutzungsdauer werden nicht planmäßig abgeschrieben.
Die Nutzungsdauer eines immateriellen Vermögenswerts mit unbestimmter Nutzungsdauer
wird einmal jährlich dahingehend geprüft, ob die Einschätzung einer unbestimmten
Nutzungsdauer weiterhin gerechtfertigt ist. Ist dies nicht der Fall, wird eine Änderung der Einschätzung von einer unbestimmten Nutzungsdauer zur begrenzten Nutzungsdauer auf prospektiver Basis vorgenommen. Wesentliche immaterielle Vermögenswerte mit unbegrenzter
Nutzungsdauer liegen im Konzern nicht vor.
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden am Ende jedes Geschäftsjahres überprüft und bei Bedarf angepasst.
Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position „Abschreibungen und Wertberichtigungen“
ausgewiesen.
Forschungs- und Entwicklungskosten
Forschungskosten werden in der Periode als Aufwand erfasst, in der sie anfallen. Ein immaterieller Vermögenswert, der aus der Entwicklung eines einzelnen Projekts entsteht, wird nur
dann aktiviert, wenn der Konzern die technische Realisierbarkeit zur Fertigstellung des immateriellen Vermögenswerts, damit dieser zur internen Nutzung oder zum Verkauf zur Verfügung
steht, sowie die Absicht, den immateriellen Vermögenswert fertig zu stellen und ihn zu nutzen
oder zu verkaufen, nachweisen kann. Ferner muss der Konzern die Generierung eines künftigen wirtschaftlichen Nutzens durch den Vermögenswert, die Verfügbarkeit von Ressourcen zur
Vollendung des Vermögenswerts und die Fähigkeit, die dem Vermögenswert während seiner
Entwicklung zurechenbaren Ausgaben zuverlässig ermitteln zu können, belegen.
Emissionsrechte
Der swb-Konzern hat bisher jährlich unentgeltlich Emissionsrechte im Rahmen des europäischen Systems für den Handel mit Emissionszertifikaten erhalten. Bis 2012 wurden Zertifikate sowohl für Anlagen der Stromproduktion als auch für die Wärmeproduktion kostenlos
zugeteilt. Seit 2013 erfolgt eine kostenlose Zuteilung von Zertifikaten nur noch für Anlagen
der Wärmeproduktion. Der Konzern ist zur Abgabe von einer dem Emissionsausstoß bei der
Strom- und Wärmeproduktion im Vorjahr entsprechenden Menge an Emissionsberechtigungen
verpflichtet.
Emissionsrechte (CO2-Zertifikate) werden als immaterielle Vermögenswerte ausgewiesen. Die
dem swb-Konzern unentgeltlich zugeteilten Emissionsrechte werden im Ausgabezeitpunkt
mit einem Wert von Null EUR angesetzt. Die Zugangsbewertung bei entgeltlichem Erwerb erfolgt mit den Anschaffungskosten, die Folgebewertung zu fortgeführten Anschaffungskosten.
Die beschafften Emissionsrechte werden nach Verwendungszweck unterschieden. Für die am
Bilanzstichtag vorhandenen Emissionsrechte, die im Folgejahr nach Maßgabe des effektiven
Verbrauchs zurückzugeben sind, ist eine Verbindlichkeit zu bilden. Bewertet wird diese mit den
fortgeführten Anschaffungskosten der vorhandenen Rechte. Sofern sich am Bilanzstichtag eine
Unterdeckung an Emissionszertifikaten ergibt, wird eine Rückstellung in Höhe des Marktwerts
der noch zu beschaffenden Emissionsrechte gebildet. Zusätzlich werden Emissionsrechte zu
Handelsaktivitäten im Rahmen von Preis- und Mengenoptimierungen gehalten; diese werden
am Bilanzstichtag in Höhe des Marktpreises bewertet.
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
3.3 ZUR VERÄUSSERUNG GEHALTENE LANGFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte langfristige Vermögenswerte sind mit dem
niedrigeren Wert aus Buchwert und beizulegendem Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten
zu bewerten. Langfristige Vermögenswerte werden als zur Veräußerung gehalten klassifiziert,
wenn der zugehörige Buchwert überwiegend durch ein Veräußerungsgeschäft und nicht durch
fortgesetzte Nutzung realisiert wird. Dies ist nur dann der Fall, wenn die Veräußerung höchstwahrscheinlich und der Vermögenswert im gegenwärtigen Zustand sofort veräußerbar ist. Das
Management muss die Veräußerung beschlossen haben, die erwartungsgemäß innerhalb von
einem Jahr ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung für eine Erfassung als abgeschlossener Verkauf in Betracht kommen muss.
Als zur Veräußerung gehalten klassifizierte Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte
werden nicht planmäßig abgeschrieben.
3.4 SACHANLAGEN
Die Bilanzierung der Sachanlagen erfolgt zu Anschaffungs- und Herstellungskosten einschließlich bestehender, zum Barwert bewerteter Rekultivierungs- und Entfernungsverpflichtungen, abzüglich kumulierter planmäßiger Abschreibungen und/oder kumulierter
Wertminderungsaufwendungen. Die Anschaffungskosten umfassen den Kaufpreis einschließlich direkt zurechenbarer Anschaffungsnebenkosten, die anfallen, um den Vermögenswert in
einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Rabatte, Boni und Skonti werden vom Kaufpreis
abgezogen.
Bei selbsterstellten Sachanlagen werden die Herstellungskosten anhand der direkt
zurechenbaren Einzelkosten und Gemeinkosten ermittelt.
Fremdkapitalkosten für den Erwerb bzw. die Herstellung von „qualifizierten“ Vermögenswerten
werden als Anschaffungsnebenkosten aktiviert.
Nachträgliche Anschaffungs- oder Herstellungskosten werden nur dann als Teil der Anschaffungs- oder Herstellungskosten des Vermögenswerts oder – sofern einschlägig – als separater Vermögenswert erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass daraus dem Konzern zukünftig
wirtschaftlicher Nutzen zufließen wird und die Kosten des Vermögenswerts zuverlässig ermittelt werden können. Alle anderen Reparaturen und Wartungen werden in dem Geschäftsjahr
aufwandswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in dem sie angefallen sind.
Eine Sachanlage wird entweder bei Abgang ausgebucht oder dann, wenn aus der weiteren Nutzung oder Veräußerung des Vermögenswerts kein wirtschaftlicher Nutzen mehr erwartet wird.
Die aus dem Abgang des Vermögenswerts resultierenden Gewinne und Verluste werden als
Differenz aus Nettoveräußerungserlösen und Buchwert des Vermögenswerts ermittelt und in
der Periode, in der der Vermögenswert ausgebucht wird, erfolgswirksam erfasst.
Die Restwerte, Nutzungsdauern und Abschreibungsmethoden werden jährlich überprüft und
bei Bedarf prospektiv ab dem Beginn des Jahres der Neuschätzung angepasst.
Grundstücke werden nicht abgeschrieben. Bei allen weiteren Vermögenswerten werden die
planmäßigen Abschreibungen linear pro rata temporis vorgenommen. Den Abschreibungen
liegen die geschätzten Nutzungsdauern der Vermögenswerte zugrunde. Die Nutzungsdauer
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
orientiert sich an der Art des Vermögenswerts sowie an rechtlichen oder vertraglichen Beschränkungen.
Gebäude
Anlagen und Maschinen
Leitungsnetze und Hausanschlüsse
Betriebs- und Geschäftsausstattung
30 Jahre
10-41 Jahre
6-55 Jahre
4-20 Jahre
Zuschüsse
Zuwendungen der öffentlichen Hand werden zu ihrem beizulegenden Zeitwert erfasst,
wenn mit großer Sicherheit davon auszugehen ist, dass die Zuwendung erfolgen wird und
der Konzern die notwendigen Bedingungen für den Erhalt der Zuwendung erfüllen wird. Öffentliche und private Zuwendungen für Investitionen werden von den Anschaffungs- oder
Herstellungskosten abgesetzt.
Baukostenzuschüsse
Baukostenzuschüsse erhält der swb-Konzern für Strom-, Erdgas-, Wasser- und Wärme­
anschlüsse. Die Baukostenzuschüsse werden nach dem IFRIC 18 passiviert und analog zu den
bezuschussten Anlagegütern über den Zeitraum der Nutzungsdauer aufgelöst. Die Auflösung
erfolgt in den Umsatzerlösen.
3.5 ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN
Als Finanzinvestitionen gehaltene Immobilien werden solche Immobilien behandelt, die zur
Erzielung von Mieteinnahmen und/oder zum Zwecke der Wertsteigerung gehalten und nicht
zur Erbringung von Dienstleistungen oder für Verwaltungszwecke genutzt werden. Im Konzern
dienen derzeit alle als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien ausschließlich der Erzielung
von Mieteinnahmen.
Die Erstbewertung erfolgt bei Zugang mit den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, einschließlich Transaktionskosten. In der Folgebewertung werden die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien mit den historischen Anschaffungs- oder Herstellungskosten abzüglich planmäßiger Abschreibungen und kumulierter Wertminderungen angesetzt. Die als
Finanzinvestition gehaltenen Gebäude werden linear über 30 Jahre abgeschrieben. Grund­
stücke werden nicht abgeschrieben.
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien werden ausgebucht, wenn sie abgehen oder wenn
sie dauerhaft nicht mehr genutzt werden und kein künftiger wirtschaftlicher Nutzen aus ihrem
Abgang mehr erwartet wird. Gewinne oder Verluste aus der Stilllegung oder dem Abgang ­einer
als Finanzinvestition gehaltenen Immobilie werden erfolgswirksam im Jahr der Stilllegung
oder Veräußerung erfasst.
Für die im Anhang anzugebenden beizulegenden Zeitwerte für die als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien liegen bezüglich der swb Bremerhaven GmbH sowie der ­wesernetz
­Bremerhaven GmbH (vormals: swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG) Verkehrswertgutachten
vom 27. April 2007 vor. Die entsprechenden Werte werden nach der Ertragswertmethode ­gemäß
der Verordnung über Grundsätze für die Ermittlung der Verkehrswerte von Grund­stücken
(Wertermittlungsverordnung mit den Anlagen Wert V und Wert R) durch den Fachbereich
­Liegenschaften der swb AG intern überprüft. Die Bewertung wird regelmäßig durchgeführt.
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die beizulegenden Zeitwerte für Grundstücke und Gebäude der swb AG basieren auf
Verkehrswertgutachten, die von dem Gutachterausschuss für Grundstücke des Landes ­Bremen
(GeoInformation/ehemals Katasteramt) am 8. August 2014 erstellt worden sind. Dieser
Gutachterausschuss ist als unabhängiger Gutachter anerkannt. Die vorgenannten Gutachten
wurden nach der Ertragswertmethode erstellt. Es erfolgt eine interne Fortschreibung sowie eine
Überprüfung, ob sich die in den Gutachten verwendeten Parameter wesentlich geändert haben.
3.6 WERTMINDERUNGEN VON NICHT FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN
Der Konzern beurteilt an jedem Bilanzstichtag, ob nicht finanzielle Vermögenswerte
wertgemindert sein könnten. Die jährliche Beurteilung erfolgt jeweils zum 30. September. Hierzu
nimmt der Konzern eine Schätzung des erzielbaren Betrags des jeweiligen Vermögenswerts vor.
Zur Bestimmung des erzielbaren Betrags werden im swb-Konzern zahlungsmittelgenerierende
Einheiten gebildet, das heißt, die Vermögenswerte werden auf der niedrigsten Ebene zusammengefasst, für die Cashflows separat ermittelt werden können. Ein eventuell vorhandener Geschäfts- oder Firmenwert wird dabei der entsprechenden zahlungsmittelgenerierenden Einheit
zugeordnet. Die Struktur der ZGEs ist gegenüber dem Vorjahr unverändert geblieben und umfasst die folgenden Einheiten: „Stromnetz“, „Gasnetz“, „Wärmenetz“, „Wassernetz“, „konventionelle Erzeugung“, „Entsorgung“, „Biogasanlagen“ sowie die einzelnen Windenergieanlagen.
Siehe hierzu auch Anhang „6 Sachanlagen“.
Als erzielbarer Betrag wurde der beizulegende Zeitwert abzüglich Veräußerungskosten („Fair
value less cost to sell“) ermittelt. Hierbei wurde mittels eines Discounted-Cashflow-Verfahrens
(DCF-Verfahren) der Barwert der zukünftigen freien Zahlungsmittelüberschüsse bestimmt.
Dieser Barwert wurde um 1,0 Prozent gemindert, um die fiktiven Veräußerungskosten zu berücksichtigen.
Die DCF-Betrachtung setzt hierbei grundsätzlich auf der genehmigten Planung (aktuell 2015 2017) auf. Sofern es sich um einen Vermögenswert mit nicht endlicher Nutzungsdauer handelt,
schließt hieran ein Normaljahr als Basis für die ewige Rente an. Die vom swb-Konzern berücksichtigten Planungen basieren in der ewigen Rente insbesondere auf den Strompreis-/Spreadprämissen eines externen Gutachters (Prognos-Gutachten).
Übersteigt der Buchwert eines Vermögenswerts oder einer ZGE den jeweils erzielbaren
Betrag, so ist der Vermögenswert wertgemindert und wird auf seinen erzielbaren Betrag abgeschrieben. Sofern die ZGE einen Geschäfts- oder Firmenwert umfasst, wird zuerst dieser
abgeschrieben, bevor die in der zahlungsmittelgenerierenden Einheit zusammengefassten
Vermögenswerte im Verhältnis zur Wertminderung der ZGE abgeschrieben werden.
Grundannahmen für die Berechnung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich
Veräußerungskosten
Bei folgenden, der Berechnung der beizulegenden Zeitwerte der zahlungsmittelgenerierenden
Einheiten im Netz-, Erzeugungs- und Abfallbereich zugrunde gelegten Annahmen bestehen
Schätzungsunsicherheiten:
Netzentgelte, Strom-, Erdgas- und Abfallpreise – Die den zahlungsmittelgenerierenden Ein­
heiten zugeordneten Umsatzerlöse werden anhand der zum Abschlusszeitpunkt vorhandenen
Informationen über die weitere Entwicklung des regulatorischen Umfelds sowie der zukünftigen Strom-, Erdgas- bzw. Abfallpreisentwicklung geschätzt.
82
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Spreadentwicklung und Kapazität (ZGE Konventionelle Erzeugung) – Der Spread ergibt sich
als Differenz aus den Stromerlösen und den Einsatzstoffkosten für Gas bzw. Kohle sowie
Emissionszertifikate. Der erwartete Spread basiert überwiegend auf bereits abgeschlossenen Verträgen bzw. Terminmarktpreisen, die für die ewige Rente anhand des zugrunde gelegten Gutachtens fortgeschrieben wurden. Der Kraftwerkseinsatz hängt dabei auch von den
erzielbaren Spreads ab. Hinsichtlich der Kapazitäten nimmt das Management Schätzungen
vor. Als Basis für die ewige Rente wurde eine nach Kaltreserve und Stilllegung verbliebene
Produktions­menge sowie ein Normaljahr angenommen, das sich aus einer Abschätzung der
erwarteten Spreads ergibt.
Strompreise, Produktionsmengen und Abfallpreise (ZGE Entsorgung) – Die Einschätzung des
Managements basiert auf den Erkenntnissen der Vergangenheit, bereits abgeschlossenen
Verträgen und der nutzbaren freien Kapazität/Produktionsmenge. Die geschätzten Stromerlöse der Zukunft basieren auf gutachterlich geschätzten Strompreisen, analog dem Vorgehen
bei der ZGE Konventionelle Erzeugung. Als Basis für die ewige Rente wurde ein Normaljahr
an­genommen, welches sich an der Kapazitätsauslastung und den Abfallpreisen des letzten
Detail­planungsjahres orientiert.
Abzinsungssätze – Die in der DCF-Betrachtung angesetzten Diskontierungszinssätze sind auf
Basis von Kapitalmarktdaten für branchenspezifische Peer Groups durch den Mutterkonzern
EWE ermittelt worden. Sie berücksichtigen Erwartungen hinsichtlich des risikofreien Marktzinssatzes und des spezifischen Risikos der jeweiligen zahlungsmittelgenerierenden Einheit.
Der so ermittelte individuelle WACC (Weighted Average Cost of Capital) nach Steuern ist für
den jeweiligen Planungshorizont verwendet worden. Für die ewige Rente ist ein unveränderter
Abschlag für nachhaltiges Wachstum in Höhe von 1,0 Prozentpunkt berücksichtigt worden. Die
im Jahresabschluss 2014 verwendeten Zinssätze ergeben sich wie folgt: für das Geschäftsfeld
„Netz“ 4,04 Prozent (WACC „Infrastruktur“); für das Geschäftsfeld „konventionelle Erzeugung
und Entsorgung“ 4,89 Prozent (WACC „konventionell Deutschland“); für die Geschäftsfelder
Biogas- und Windenergieanlagen 3,19 Prozent (WACC „erneuerbar Deutschland“).
Preissteigerungen von Rohstoffen – Den Schätzungen werden Prämissen hinsichtlich der Entwicklung der Marktpreise für Rohöl, Erdgas, CO2-Emissionsrechte sowie der Großhandelspreise
für Strom und Erdgas zugrunde gelegt.
Sensitivität der getroffenen Annahmen
Unter Berücksichtigung der derzeitigen Erkenntnisse geht die Unternehmensleitung nach
vernünftigem Ermessen davon aus, dass bei Änderungen hinsichtlich der Grundannahmen
der bei­zulegende Zeitwert in Form des erzielbaren Werts die Buchwerte der zahlungsmittel­
generierenden Einheiten „Stromnetz“, „Gasnetz“, „Wärmenetz“, „Wassernetz“, „Entsorgung“
sowie der einzelnen Windenergie-/Biogasanlagen übersteigen wird. Die Grundannahmen bezüglich der ZGE „konventionelle Erzeugung“ können sich jedoch so ändern, dass eine weitere
Wertminderung nicht ausgeschlossen werden kann. Im Rahmen der jährlichen Überprüfung
der ZGE „konventionelle Erzeugung“ wurde die Höhe der Spreads aus der Kohleproduktion in
der ewigen Rente unter Berücksichtigung des als energiewirtschaftliche Konzernprämisse anzusetzenden Prognos-Gutachtens mit dem 2,3-fachen des Werts im Detailplanungs­zeitraum
angesetzt. Ein Rückgang des im Rahmen der jährlichen Überprüfung zugrunde gelegten
Spreads für die ewige Rente um 14,2 Prozent würde zu keinem Wertminderungsbedarf für
die ZGE „konventionelle Erzeugung“ führen. Eine Erhöhung des WACC um 35,9 Prozent würde
ebenfalls zu keinem Wertminderungsbedarf führen.
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Für Vermögenswerte der ZGEs, mit Ausnahme des Geschäfts- oder Firmenwerts, wird zu
­jedem Bilanzstichtag eine Überprüfung vorgenommen, ob Anhaltspunkte dafür vorliegen,
dass ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand nicht mehr länger besteht oder sich verringert hat. Wenn solche Anhaltspunkte vorliegen, nimmt der Konzern eine Schätzung des
erzielbaren Betrags vor. Ein zuvor erfasster Wertminderungsaufwand wird nur dann rückgängig gemacht, wenn sich seit der Erfassung des letzten Wertminderungsaufwands eine
Änderung in den Schätzungen ergeben hat, die bei der Bestimmung des erzielbaren Betrags
herangezogen wurde. Ist dies der Fall, so wird der Buchwert des Vermögenswerts auf seinen
erzielbaren Betrag erhöht. Dieser Betrag darf jedoch nicht den Buchwert übersteigen, der sich
nach Berücksichtigung planmäßiger Abschreibungen ergeben würde, wenn in den früheren
Jahren kein Wertminderungsaufwand für den Vermögenswert erfasst worden wäre. Eine
Wertaufholung wird im Periodenergebnis erfasst, es sei denn, der Vermögenswert wird nach
der Neubewertungsmethode bilanziert. In diesem Fall ist die Wertaufholung als Wertsteigerung aus der Neubewertung zu behandeln.
3.7 FINANZINVESTITIONEN UND ANDERE FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
Finanzielle Vermögenswerte im Sinne von IAS 39 werden in Abhängigkeit vom Einzelfall ent­
weder als finanzielle Vermögenswerte, die erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet werden, als Kredite und Forderungen, als bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen
oder als zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte klassifiziert. Demnach
­werden finanzielle Vermögenswerte in der Konzernbilanz angesetzt, wenn dem swb-Konzern
ein vertragliches Recht zusteht, Zahlungsmittel oder andere finanzielle Vermögenswerte von
einer anderen Partei zu erhalten. Alle marktüblichen Käufe und Verkäufe von finanziellen
Vermögenswerten werden am Handelstag, das heißt an dem Tag, an dem der Vermögenswert
geliefert wird, bilanziell erfasst. Marktübliche Käufe und Verkäufe sind Käufe und Verkäufe von
finanziellen Vermögenswerten, die die Lieferung der Vermögenswerte innerhalb eines durch
Marktvorschriften oder -konventionen festgelegten Zeitraums vorschreiben.
Die Beurteilung, ob ein Vertrag ein eingebettetes Derivat enthält, wird zum Zeitpunkt vorgenommen, zu dem das Unternehmen erstmals Vertragspartei wird. Die eingebetteten Derivate werden vom Basisvertrag getrennt, wenn dieser nicht zum beizulegenden Zeitwert
erfolgswirksam erfasst wird und eine Analyse ergibt, dass die wirtschaftlichen Merkmale und
Risiken des eingebetteten Derivats nicht eng mit den wirtschaftlichen Merkmalen und Risiken
des Basisvertrags verbunden sind.
Der erstmalige Ansatz eines finanziellen Vermögenswerts erfolgt zum beizulegenden Zeitwert zuzüglich der Transaktionskosten. Sofern es sich um einen erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewertenden finanziellen Vermögenswert handelt, werden keine Trans­
aktionskosten berücksichtigt. Die Folgebewertung erfolgt gemäß der Zuordnung der ­finanziellen
Vermögenswerte zu den nachstehenden Kategorien. Umwidmungen werden, sofern diese zulässig sind und erforderlich erscheinen, zum Ende jedes Geschäftsjahres vorgenommen.
Der swb-Konzern ist gesetzlich verpflichtet, Altersteilzeitguthaben zu besichern. Zu diesem
Zweck hält der swb-Konzern sowohl finanzielle Vermögenswerte als auch Zahlungsmittel und
Zahlungsmitteläquivalente.
Die finanziellen Vermögenswerte des swb-Konzerns umfassen Zahlungsmittel und kurzfristige
Einlagen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus ausgereichten Darlehen und sonstige Forderungen, notierte und nicht notierte Finanzinstrumente sowie andere
derivative Finanzinstrumente.
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte
Diese Kategorie hat zwei Unterkategorien: Finanzielle Vermögenswerte, die von Beginn an als
„zu Handelszwecken gehalten“ (FAHfT = Financial Assets Held-for-Trading) eingeordnet wurden,
und solche, die von Beginn an als „erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert“ klassifiziert
wurden. Finanzielle Vermögenswerte werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert,
wenn sie für Zwecke der Veräußerung in der nahen Zukunft erworben werden. Derivate, einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken
gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, bei denen es sich um eine Finanzgarantie
handelt oder die als Sicherungsinstrument designiert wurden und als solche effektiv sind.
Gewinne oder Verluste aus finanziellen Vermögenswerten, die zu Handelszwecken gehalten
werden, werden erfolgswirksam erfasst. Enthält ein Vertrag ein (oder mehrere) eingebettete(s)
Derivat(e), darf der gesamte strukturierte Vertrag als erfolgswirksam zum beizulegenden
Zeitwert bewerteter finanzieller Vermögenswert eingestuft werden, es sei denn, das (die)
eingebettete(n) Derivat(e) verändert/verändern die ansonsten anfallenden Zahlungsströme
aus dem Vertrag nur unerheblich oder eine Abspaltung des eingebetteten Derivats ist unzulässig. Finanzielle Vermögenswerte dürfen beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum
beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Vermögenswerte designiert werden, wenn
folgende Kriterien erfüllt sind: (1) Die Einstufung beseitigt oder reduziert erheblich Inkongruenzen, die sich aus der ansonsten vorzunehmenden Bewertung von Vermögenswerten
oder der Erfassung von Gewinnen und Verlusten zu unterschiedlichen Bewertungsmethoden
­ergeben würden; oder (2) die Vermögenswerte sind Bestandteil einer Gruppe von finanziellen
Vermögenswerten, die gemäß einer dokumentierten Risikomanagementstrategie gesteuert
und ihre Wertentwicklung auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts beurteilt wird, oder
(3) der finanzielle Vermögenswert enthält ein getrennt zu erfassendes eingebettetes Derivat.
Der Kategorie zu Handelszwecken gehalten waren zum Bilanzstichtag überwiegend Derivate
zugeordnet, die sich nicht in einer Sicherungsbeziehung befinden. Zum Bilanzstichtag waren
keine finanziellen Vermögenswerte als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet
designiert (Vorjahr: 0 TEUR).
Kredite und Forderungen (LaR = Loans and Receivables)
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente,
Kredite und sonstige Forderungen mit festen und bestimmbaren Zahlungen, die nicht an
­einem aktiven Markt notiert sind, werden als „Kredite und Forderungen“ kategorisiert. Nach
der erstmaligen Erfassung werden Kredite und Forderungen zu fortgeführten Anschaffungskosten ­unter Anwendung der Effektivzinsmethode abzüglich Wertberichtigungen für Wertminderungen bewertet. Fortgeführte Anschaffungskosten werden unter Berücksichtigung
sämtlicher Dis­agien und Agien beim Erwerb berechnet und beinhalten sämtliche Gebühren,
die ein integraler Teil des Effektivzinssatzes und der Transaktionskosten sind. Gewinne und Verluste werden im Periodenergebnis erfasst, wenn die Kredite und Forderungen ausgebucht oder
wertgemindert sind, sowie im Rahmen von Amortisationen. Sie zählen zu den kurzfristigen
Vermögenswerten, soweit deren Fälligkeit nicht zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag übersteigt.
Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen (HtM = Held-to-Maturity)
Bis zur Endfälligkeit zu haltende Finanzinvestitionen sind nicht-derivative finanzielle
Vermögenswerte mit fixen bzw. bestimmbaren Zahlungen und festen Laufzeiten, bei denen
das Konzernmanagement die Absicht und Fähigkeit besitzt, diese bis zur Endfälligkeit zu halten. Bis zur Endfälligkeit gehaltene Finanzinvestitionen werden nach ihrer erstmaligen Erfassung zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Dies ist der Betrag, mit dem ein finanzieller Vermögenswert bei der erstmaligen Erfassung bewertet wurde, abzüglich Tilgungen,
Geschäftsbericht 2014
85
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
zuzüglich oder abzüglich der kumulierten Amortisierung einer etwaigen Differenz zwischen
dem ursprünglich angesetzten Betrag und dem bei Endfälligkeit rückzahlbaren Betrag unter
Anwendung der Effektivzinsmethode sowie abzüglich der Wertberichtigung für Wertminderungen. In diese Berechnung fließen alle zwischen den Vertragsparteien gezahlten oder erhaltenen Gebühren und sonstigen Entgelte ein, die ein integraler Teil des Effektivzinssatzes, der
Transaktionskosten und aller anderen Agien und Disagien sind. Gewinne und Verluste werden
im Periodenergebnis erfasst, wenn die Finanzinvestitionen ausgebucht oder wertgemindert
sind, sowie im Rahmen von Amortisationen. Zum Bilanzstichtag waren keine finanziellen
Vermögenswerte als „bis zur Endfälligkeit gehalten“ eingestuft (Vorjahr: 0 TEUR).
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte (Afs = Available-for-sale)
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte sind nicht-derivative Vermögenswerte,
die als zur Veräußerung verfügbar klassifiziert und nicht in eine der drei vorstehend genannten Kategorien eingestuft sind. Nach der erstmaligen Erfassung werden zur Veräußerung gehaltene finanzielle Vermögenswerte zum beizulegenden Zeitwert bewertet, wobei die nicht
realisierten Gewinne und Verluste direkt in der Gesamtergebnisrechnung und im Eigenkapital
kumuliert erfasst werden. Bei dem Abgang von finanziellen Vermögenswerten wird der zuvor
im Eigenkapital erfasste kumulierte Gewinn oder Verlust erfolgswirksam in die Gewinn- und
Verlustrechnung umgebucht. Erhaltene und gezahlte Zinsen werden als Zinserträge oder
Zinsaufwendungen ausgewiesen. Dividenden aus Finanzinvestitionen werden mit Entstehung
des Rechtsanspruchs auf die Zahlung erfolgswirksam als „erhaltene Dividende“ erfasst.
Der Konzern beurteilt bei seinen zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerten,
ob die Möglichkeit und Absicht, diese in naher Zukunft zu veräußern, noch angemessen ist.
Wenn der Konzern diese finanziellen Vermögenswerte aufgrund inaktiver Märkte nicht handeln kann und die Absicht des Managements, diese in absehbarer Zukunft zu verkaufen, sich
wesentlich ändert, kann der Konzern beschließen, diese finanziellen Vermögenswerte unter
außergewöhnlichen Umständen umzugliedern. Die Umgliederung in die Kategorie Kredite
und Forderungen ist dann gestattet, wenn der finanzielle Vermögenswert die Definition von
Krediten und Forderungen erfüllt und der Konzern die Absicht hat und in der Lage ist, diesen
Vermögenswert auf absehbare Zeit oder bis zu seiner Fälligkeit zu halten. Die Umgliederung
in die Kategorie der bis zur Endfälligkeit zu haltenden ist nur dann gestattet, wenn das Unternehmen in der Lage ist und die Absicht hat, den finanziellen Vermögenswert entsprechend zu
halten.
Bei einem finanziellen Vermögenswert, der aus der Kategorie zur Veräußerung verfügbar
umgegliedert wurde, sind alle mit diesem Vermögenswert verbundenen früheren Gewinne oder Verluste, die erfolgsneutral im Eigenkapital erfasst wurden, über die Restlaufzeit der
Finanzinvestition unter Anwendung der Effektivzinsmethode erfolgswirksam aufzulösen.
Die Differenzen zwischen den neuen fortgeführten Anschaffungskosten und den erwarteten
Zahlungsströmen sind mittels der Effektivzinsmethode über die Restlaufzeit des Vermögenswerts aufzulösen. Wird nachträglich eine Wertminderung des Vermögenswerts festgestellt, ist
der direkt im Eigenkapital erfasste Betrag in die Gewinn- und Verlustrechnung umzugliedern.
Zum Bilanzstichtag werden dieser Kategorie im Wesentlichen Beteiligungen zugeordnet.
Ausbuchung
Ein finanzieller Vermögenswert (bzw. ein Teil eines finanziellen Vermögenswerts oder ein Teil
einer Gruppe ähnlicher finanzieller Vermögenswerte) wird ausgebucht, wenn eine der drei folgenden Voraussetzungen erfüllt ist:
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
a)Die vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem finanziellen Vermögenswert
sind erloschen.
b)Der Konzern behält zwar die Rechte auf den Bezug von Cashflows aus finanziellen
Vermögenswerten zurück, übernimmt jedoch eine vertragliche Verpflichtung zur sofortigen
Zahlung der Cashflows an eine dritte Partei im Rahmen einer Vereinbarung, die die Bedingungen von IAS 39.19 erfüllt („pass-through-arrangement“).
c)Der Konzern hat seine vertraglichen Rechte auf den Bezug von Cashflows aus einem
­finanziellen Vermögenswert übertragen und dabei entweder (a) im Wesentlichen alle
­Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden
sind, übertragen, oder (b) zwar im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem
Eigentum am finanziellen Vermögenswert verbunden sind, weder übertragen noch zurück behalten, jedoch die Verfügungsmacht über den Vermögenswert übertragen. Wenn
der Konzern seine vertraglichen Rechte auf Cashflows aus einem Vermögenswert überträgt oder im Wesentlichen alle Chancen und Risiken, die mit dem Eigentum an diesem
Vermögenswert verbunden sind, weder überträgt noch zurückbehält und dabei auch
die Verfügungsmacht an diesem zurückbehält, erfasst der Konzern den übertragenen
Vermögenswert weiter im Umfang seines anhaltenden Engagements. Wenn das anhaltende
Engagement der Form nach den übertragenen Vermögenswert garantiert, so entspricht der
Umfang des anhaltenden Engagements dem niedrigeren Betrag aus dem ursprüng­lichen
Buchwert des Vermögenswerts und dem Höchstbetrag der erhaltenen Gegen­leistung,
den der Konzern eventuell zurückzahlen müsste. Wenn das anhaltende Engagement
der Form nach eine geschriebene und/oder eine erworbene Option (einschließlich einer
­Option, die durch Barausgleich oder auf ähnliche Weise erfüllt wird) auf den übertragenen
Vermögenswert ist, so entspricht der Umfang des anhaltenden Engagements des Konzerns
dem Betrag des übertragenen Vermögenswerts, den das Unternehmen zurückkaufen kann.
Im Fall einer geschriebenen Verkaufsoption (einschließlich einer Option, die durch Bar­
ausgleich oder auf ähnliche Weise erfüllt wird) auf einen Vermögenswert, der zum
­beizulegenden Zeitwert bewertet wird, ist der Umfang des anhaltenden Engagements des
Konzern allerdings auf den niedrigeren Betrag aus beizulegendem Zeitwert des übertragenen Vermögenswerts und Ausübungspreis der Option begrenzt.
3.8 WERTMINDERUNGEN VON FINANZIELLEN VERMÖGENSWERTEN
Der swb-Konzern ermittelt an jedem Bilanzstichtag, ob eine Wertminderung eines finanziellen
Vermögenswerts oder einer Gruppe von finanziellen Vermögenswerten vorliegt.
Ein finanzieller Vermögenswert oder eine Gruppe von finanziellen Vermögenswerten gilt nur
dann als wertgemindert, wenn infolge eines oder mehrerer Ereignisse, die nach dem erstmaligen Ansatz des Vermögenswerts eintraten (eingetretener Schadensfall), objektive Hinweise
auf eine Wertminderung vorliegen und dieser Schadensfall eine Auswirkung auf die erwarteten künftigen Cashflows des finanziellen Vermögenswerts oder der Gruppe der finanziellen
Vermögenswerte hat, die sich verlässlich schätzen lässt. Hinweise auf eine Wertminderung
können dann gegeben sein, wenn Anzeichen dafür vorliegen, dass der Schuldner oder eine
Gruppe von Schuldnern erhebliche finanzielle Schwierigkeiten hat, bei Ausfall oder Verzug
von Zins- und Tilgungszahlungen, der Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder eines sonstigen
­Sanierungsverfahrens und wenn beobachtbare Daten auf eine messbare Verringerung der er-
Geschäftsbericht 2014
87
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
warteten künftigen Cashflows hinweisen, wie Änderungen der Rückstände oder wirtschaft­
lichen Bedingungen, die mit Ausfällen korrelieren.
Kredite und Forderungen
Es wird zunächst festgestellt, ob ein objektiver Hinweis auf Wertminderung bei finan­
ziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen bedeutsam sind, individuell oder bei finanziellen Vermögenswerten, die für sich gesehen nicht bedeutsam sind, individuell oder
zusammen besteht. Stellt der swb-Konzern fest, dass für einen individuell untersuchten
finanziellen Vermögenswert kein objektiver Hinweis auf Wertminderung vorliegt, ordnet er den Vermögenswert einer Gruppe finanzieller Vermögenswerte mit vergleichbaren
Ausfallrisikoprofilen zu und untersucht sie zusammen auf Wertminderung. Vermögenswerte,
die individuell auf Wertminderung untersucht werden, und für die die Wertberichtigung
­erfasst wird, werden nicht in die pauschale Wertminderungsbeurteilung auf Portfoliobasis einbezogen.
Besteht ein objektiver Hinweis, dass eine Wertminderung bei mit fortgeführten Anschaffungskosten bilanzierten Krediten und Forderungen eingetreten ist, ergibt sich die Höhe des Verlusts
als Differenz zwischen dem Buchwert des Vermögenswerts und dem Barwert der erwarteten
künftigen Cashflows, abgezinst mit dem ursprünglichen Effektivzinssatz des finanziellen Vermögenswerts (das heißt dem bei erstmaligem Ansatz ermittelten Effektivzinssatz). Der Buchwert des Vermögenswerts wird unter Verwendung eines Wertberichtigungskontos reduziert.
Der Wertminderungsverlust wird ergebniswirksam erfasst.
Verringert sich die Höhe der Wertberichtigung in einer der folgenden Berichtsperioden und
kann diese Verringerung objektiv auf einen nach der Erfassung der Wertminderung aufgetretenen Sachverhalt zurückgeführt werden, wird die früher erfasste Wertberichtigung rückgängig
gemacht. Die Wertaufholung ist der Höhe nach auf die fortgeführten Anschaffungskosten zum
Zeitpunkt der Wertaufholung beschränkt. Die Wertaufholung wird ergebniswirksam erfasst.
Liegen bei Forderungen aus Lieferungen und Leistungen objektive Hinweise (wie zum Beispiel die Wahrscheinlichkeit einer Insolvenz oder signifikante finanzielle Schwierigkeiten des
Schuldners) dafür vor, dass nicht alle fälligen Beträge gemäß den ursprünglich vereinbarten
Rechnungskonditionen eingehen werden, wird eine Wertminderung unter Verwendung eines
Wertberichtigungskontos vorgenommen. Wertminderungsbeträge werden ausgebucht, wenn
sie als uneinbringlich eingestuft werden.
Zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte
Der Konzern ermittelt für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte an jedem
Berichtsstichtag, ob objektive Hinweise darauf schließen lassen, dass eine Wertminderung
­eines Vermögenswerts oder einer Gruppe von Vermögenswerten vorliegt.
Bei als zur Veräußerung gehalten eingestuften Eigenkapitalinstrumenten würde ein signifi­
kanter oder anhaltender Rückgang des beizulegenden Zeitwerts des Instruments unter seine
Anschaffungskosten einen objektiven Hinweis darstellen. Das Kriterium „signifikant“ ist anhand der ursprünglichen Anschaffungskosten der Finanzinvestition zu beurteilen und das
­Kriterium „länger anhaltend“ anhand des Zeitraums, in dem der beizulegende Zeitwert unter
den ursprünglichen Anschaffungskosten lag.
Ist ein zur Veräußerung verfügbarer Vermögenswert in seinem Wert gemindert, wird ein im Eigenkapital erfasster Betrag in Höhe der Differenz zwischen den Anschaffungskosten (abzüglich
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
etwaiger Tilgungen und Amortisationen) und dem aktuellen beizulegenden Zeitwert, abzüglich etwaiger, bereits früher ergebniswirksam erfasster Wertberichtigungen dieses ­finanziellen
Vermögenswerts, in die Gewinn- und Verlustrechnung umgebucht. Wertaufholungen bei
Eigenkapitalinstrumenten, die als zur Veräußerung verfügbar eingestuft sind, werden nicht in
der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Wertaufholungen bei Schuldinstrumenten, die als
zur Veräußerung verfügbar eingestuft sind, werden ergebniswirksam erfasst, wenn der Anstieg
des beizulegenden Zeitwerts des Instruments objektiv aus einem Ereignis resultiert, das nach
der ergebniswirksamen Erfassung der Wertminderung aufgetreten ist.
Für die Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts werden die Preise auf einem aktiven Markt
berücksichtigt. Sofern kein öffentlicher Marktwert für einen Vermögenswert besteht, wird auf
der Basis bestimmter Annahmen – mindestens jährlich – sowie bei Vorliegen spezieller ­Gründe
dafür ein Werthaltigkeitstest für Vermögenswerte durchgeführt. Dabei wird mit Hilfe der
DCF-Methode auf Grundlage mehrperiodiger Planwerte für die zu diskontierenden Cashflows
sowie unter der Annahme einer nachhaltigen ewigen Rente der beizulegende Wert für den
Vermögenswert errechnet. Es wird dabei ein Wachstum von ein Prozent in der ewigen Rente
unterstellt. Der Diskontierungszinssatz ist die Summe aus dem risikolosen Basiszins und dem
Risikozuschlag, der über einen individuellen Risikofaktor (beta-Faktor) an die speziellen Ge­
gebenheiten des zu bewertenden Vermögenswerts angepasst wird.
3.9 VORRÄTE
Die Vorräte werden mit dem niedrigeren Wert aus Anschaffungs- oder Herstellungskosten und
Nettoveräußerungswert am Abschlussstichtag angesetzt. Der Nettoveräußerungswert ist der
geschätzte, im normalen Geschäftsverlauf erzielbare Verkaufserlös abzüglich der notwendigen
variablen Veräußerungskosten. In den Geschäftsjahren lagen die Nettoveräußerungswerte
über den Anschaffungs- und Herstellungskosten.
Einsatzstoffe und Handelswaren werden grundsätzlich nach der Durchschnittskostenmethode
bewertet. Die Herstellungskosten beinhalten neben den direkt zurechenbaren Einzelkosten
auch material-, fertigungs- und produktionsbezogene Gemeinkosten. Wertberichtigungen
werden für veraltete Vorräte sowie Bestände mit geringer Umschlagshäufigkeit vorgenommen.
3.10FINANZIELLE VERBINDLICHKEITEN
Finanzielle Verbindlichkeiten werden entweder als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten oder als sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
­kategorisiert. Der swb-Konzern legt die Klassifizierung seiner finanziellen Verbindlichkeiten
mit dem erstmaligen Ansatz fest. Sämtliche finanzielle Verbindlichkeiten werden bei der erstmaligen Erfassung zum beizulegenden Zeitwert bewertet.
Die finanziellen Verbindlichkeiten setzen sich aus originären Verbindlichkeiten und den negativen beizulegenden Zeitwerten derivativer Finanzinstrumente zusammen.
Die Folgebewertung von finanziellen Verbindlichkeiten hängt folgendermaßen von deren
Klassi­fizierung ab:
Erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten
Finanzielle Verbindlichkeiten werden als zu Handelszwecken gehalten klassifiziert, wenn sie
(1) mit der Absicht erworben werden, sie in naher Zukunft zu veräußern (FLHfT – Financial
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Liabilities Held-for-Trading), oder (2) sie bei ihrem erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum
­beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten klassifiziert werden. Derivate,
einschließlich getrennt erfasster eingebetteter Derivate, werden ebenfalls als zu Handelszwecken
gehalten eingestuft, mit Ausnahme von Derivaten, die als Sicherungsinstrument designiert
werden und als solche effektiv sind. Gewinne oder Verluste aus finanziellen Verbindlichkeiten,
die zu Handelszwecken gehalten werden, werden erfolgswirksam erfasst.
Enthält ein Vertrag ein (oder mehrere) eingebettete(s) Derivat(e), darf der gesamte strukturierte
Vertrag als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeit
eingestuft werden. Der swb-Konzern beurteilt, ob ein eingebettetes Derivat vom Basisvertrag
zu trennen und als Derivat zu bilanzieren ist, wenn er zum ersten Mal Vertragspartei wird. Eine
spätere Neubeurteilung ist untersagt, es sei denn, dass sich die Vertragsbedingungen so stark
ändern, dass es zu einer erheblichen Änderung der Zahlungsströme kommt, die sich ansonsten
durch den Vertrag ergeben würden, weshalb in diesem Falle eine Neubeurteilung verpflichtend
ist. Der swb-Konzern ermittelt, ob die Änderung der Zahlungsströme erheblich ist, indem er
das Ausmaß berücksichtigt, in welchem sich die erwarteten Zahlungsströme in Bezug auf das
eingebettete Derivat, den Basisvertrag oder beide ändern, und ob diese Änderung im Vergleich
zu den vorher erwarteten Zahlungsströmen durch den Vertrag erheblich ist.
Finanzielle Verbindlichkeiten dürfen beim erstmaligen Ansatz als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertete finanzielle Verbindlichkeiten designiert werden, wenn folgende ­Kriterien erfüllt sind: (1) Die Einstufung beseitigt oder reduziert erheblich Inkongruenzen,
die sich aus der ansonsten vorzunehmenden Bewertung von Verbindlichkeiten oder der Erfassung von Gewinnen und Verlusten zu unterschiedlichen Bewertungsmethoden ergeben
würden; oder (2) die Verbindlichkeiten sind Bestandteil einer Gruppe von finanziellen Verbindlichkeiten, die gemäß einer dokumentierten Risikomanagementstrategie gesteuert und ihre
Wertentwicklung auf Grundlage des beizulegenden Zeitwerts beurteilt wird, oder (3) die finanzielle Verbindlichkeit enthält ein getrennt zu erfassendes eingebettetes Derivat.
Der Kategorie finanzielle Verbindlichkeiten zu Handelszwecken gehalten sind am Jahres­ende
überwiegend nur Derivate mit negativen Marktwerten zugeordnet, die sich nicht in einer
Hedging-Beziehung befinden. Zum Bilanzstichtag werden keine finanziellen Verbindlichkeiten
als erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewertet designiert (Vorjahr: 0 TEUR).
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten (FLAC = Financial Liabilities measured at
Amortised Cost)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten einschließlich aufgenommener Kredite werden bei
­ihrem erstmaligen Ansatz zum beizulegenden Zeitwert, nach Abzug von Transaktionskosten,
angesetzt. In den Folgeperioden werden sie zu fortgeführten Anschaffungskosten bewertet. Jede Differenz zwischen dem Auszahlungsbetrag (nach Abzug von Transaktionskosten)
und dem Rückzahlungsbetrag wird über die Laufzeit der Ausleihung unter Anwendung der
Effektivzinsmethode in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst und erhöht den Buchwert
des Instruments insoweit, als sie nicht zum Zeitpunkt ihres Entstehens beglichen wird.
Finanzschulden werden als kurzfristige Verbindlichkeiten klassifiziert, sofern der swb-Konzern
nicht das unbedingte Recht hat, die Begleichung der Verbindlichkeit auf einen Zeitpunkt mindestens zwölf Monate nach dem Bilanzstichtag zu verschieben.
Dieser Kategorie sind am Jahresende Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen,
Finanzschulden und Teile der sonstigen Verbindlichkeiten zugeordnet.
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Ausbuchung
Eine finanzielle Verbindlichkeit wird ausgebucht, wenn die dieser Verbindlichkeit zugrunde
­liegende Verpflichtung erfüllt oder gekündigt oder erloschen ist.
Wird eine bestehende finanzielle Verbindlichkeit durch eine andere finanzielle Verbindlichkeit
desselben Kreditgebers mit substanziell verschiedenen Vertragsbedingungen ausgetauscht
oder werden die Bedingungen einer bestehenden Verbindlichkeit wesentlich geändert, wird ein
solcher Austausch oder eine solche Änderung als Ausbuchung der ursprünglichen Verbindlichkeit und Ansatz einer neuen Verbindlichkeit behandelt. Die Differenz zwischen den jeweiligen
Buchwerten wird erfolgswirksam erfasst.
3.11SALDIERUNG VON FINANZINSTRUMENTEN
Finanzielle Vermögenswerte und Verbindlichkeiten werden nur dann saldiert, wenn zum gegenwärtigen Zeitpunkt ein Rechtsanspruch auf Verrechnung besteht und beabsichtigt ist, den
Ausgleich auf Nettobasis herbeizuführen oder gleichzeitig mit der Realisierung des betreffenden Vermögenswerts die dazugehörige Verbindlichkeit abzulösen.
3.12BEIZULEGENDER ZEITWERT VON FINANZINSTRUMENTEN
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf aktiven Märkten gehandelt werden, wird durch den am Berichtsstichtag notierten Marktpreis oder öffentlich notierten Preis
(vom Käufer gebotener Geldkurs bei Long-Position und Briefkurs bei Short-Position) ohne Abzug der Transaktionskosten bestimmt.
Der beizulegende Zeitwert von Finanzinstrumenten, die auf keinem aktiven Markt gehandelt werden, wird unter Anwendung geeigneter Bewertungsverfahren ermittelt. Zu den
Bewertungsmethoden gehören die Verwendung der jüngsten Geschäftsvorfälle zwischen
sachverständigen, vertragswilligen und unabhängigen Geschäftspartnern, der Vergleich
mit dem aktuellen beizulegenden Zeitwert eines anderen, im Wesentlichen identischen
Finanzinstruments, die Verwendung von Discounted-Cashflow-Methoden und anderer Bewertungsmodelle.
Für eine Analyse der beizulegenden Zeitwerte von Finanzinstrumenten und weitere Einzelheiten dazu, wie Finanzinstrumente bewertet werden, wird auf „32 Zielsetzungen und Methoden
des Finanzrisikomanagements“ verwiesen.
3.13RÜCKSTELLUNGEN
Eine Rückstellung wird dann angesetzt, wenn der Konzern eine gegenwärtige (gesetzliche
oder faktische) Verpflichtung aufgrund eines vergangenen Ereignisses besitzt, der Abfluss von
­Ressourcen wahrscheinlich und eine verlässliche Schätzung der Höhe der Verpflichtung möglich ist. Sofern der Konzern für eine passivierte Rückstellung zumindest teilweise eine Rück­
erstattung erwartet (wie zum Beispiel bei einem Versicherungsvertrag), wird die Erstattung
als gesonderter Vermögenswert erfasst, sofern der Zufluss der Erstattung so gut wie sicher ist.
Der Aufwand zur Bildung der Rückstellung wird in der Gewinn- und Verlustrechnung abzüglich
der Erstattung ausgewiesen. Ist der aus der Diskontierung resultierende Zinseffekt wesentlich,
werden Rückstellungen zu einem Zinssatz vor Steuern abgezinst, der, sofern im Einzelfall erforderlich, die für die Schuld spezifischen Risiken widerspiegelt. Im Falle einer Abzinsung wird die
durch Zeitablauf bedingte Erhöhung der Rückstellungen als Finanzaufwand erfasst.
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Rückstellungen für Rekultivierungen und Umweltsanierungsmaßnahmen
Rückstellungen für die Behebung von Umweltschäden und Rekultivierung wurden
auf Basis gutachterlicher Stellungnahmen und eigener Kostenermittlungen gebildet.
Rekultivierungsrückstellungen sind für fünf Windparks, zwei Biogasanlagen sowie für die
­Abrüstung von Anlagen einschließlich der Rekultivierung von zwei Erdgaskavernen gebildet
worden. Außerdem beinhaltet die Rückstellung Kosten für die Rekultivierung eines Grundstücks inkl. der Altlastenentsorgung aufgrund der Bodenkontamination durch den ehemaligen
Betrieb eines Gaswerks. Des Weiteren besteht eine Rückstellung für die Rückbauverpflichtung
des Kraftwerks Hafen.
Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen
Rückstellungen für Restrukturierungsmaßnahmen werden gebildet, soweit ein detaillierter,
formaler Restrukturierungsplan erstellt und dieser den betroffenen Parteien mitgeteilt worden ist. Vor dem Hintergrund der Anforderungen der Regulierungsbehörde und deren mög­
liche Auswirkungen werden Projekte zur Restrukturierung der Netzgesellschaften umgesetzt.
In 2013 wurden im Rahmen von Effizienzprojekten Maßnahmen für die frühzeitige Beendigung
von Arbeitsverhältnissen getroffen.
Rückstellungen für drohende Verluste
Rückstellungen für drohende Verluste aus belastenden Verträgen werden gebildet, wenn
der aus dem Vertrag resultierende erwartete wirtschaftliche Nutzen geringer ist als die zur
Vertragserfüllung unvermeidbaren Kosten.
3.14RÜCKSTELLUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER
Der Konzern hat unterschiedliche leistungsorientierte Pensionspläne, deren rechtlicher Rahmen sich am Betriebsrentengesetz (BetrAVG) orientiert.
Eigene leistungsorientierte Pensionspläne
Ein leistungsorientierter Pensionsplan ist ein Plan, der den Leistungsumfang festschreibt,
den ein Mitarbeiter bei Renteneintritt erhalten wird. Im Konzern bestehen unmittel­
bare Pensionsverpflichtungen aus zwei Zusatzversorgungstarifverträgen sowie mehreren
Einzelzusagen. Für die Höhe der individuellen Versorgungsleistungen ist grundsätzlich die
Höhe der jeweiligen persönlichen Vergütung pro Monat der Betriebszugehörigkeit maßgeblich. Es wird Altersrente, Erwerbsunfähigkeitsrente sowie Hinterbliebenenrente in Form von
Witwen-, Witwer- und Waisenrente gewährt. Bei vorzeitiger Inanspruchnahme aufgrund gesetzlich vorgegebener Möglichkeiten vermindert sich die Betriebsrente grundsätzlich um den
Prozentsatz, um den die gesetzliche Rente vermindert wird. Eine jährliche Anpassung der laufenden Leistungen um ein Prozent ist garantiert. Darüber hinausgehende Tarifanpassungen
werden mit einer Einmalzahlung abgegolten.
Die in der Bilanz angesetzte Rückstellung für leistungsorientierte Pensionspläne entspricht dem
Barwert der leistungsorientierten Verpflichtung am Bilanzstichtag. Der Barwert der Verpflichtung wird jährlich von einem unabhängigen versicherungsmathematischen Gutachter unter
Anwendung der Anwartschaftsbarwertmethode (Projected Unit Credit Method) ermittelt. Dabei werden die zukünftigen Verpflichtungen unter Anwendung versicherungsmathematischer
Verfahren bewertet. Versicherungsmathematische Gewinne und Verluste, welche sich aus erfahrungsbedingten Anpassungen sowie aus Anpassungen der versicherungsmathematischen
Annahmen ergeben, werden zum Zeitpunkt der Entstehung im Sonstigen Ergebnis erfasst.
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
­ ffekte aus Planänderungen werden sofort erfolgswirksam zum Zeitpunkt der Zusage­änderung
E
erfasst.
Der in den Pensionsaufwendungen enthaltene Zinsanteil wird im Finanzergebnis ausgewiesen. Die innerhalb eines Jahres nach dem Bilanzstichtag fälligen Pensionsleistungen werden
als kurzfristig ausgewiesen.
Die unverfallbaren Pensionsverpflichtungen aus leistungsorientierten Pensionsplänen sind
durch den Pensionssicherungsverein aG (PSVaG) gegen Insolvenz geschützt.
Versorgungskasse des Bundes und der Länder (VBL)
Ferner bestehen Pensionsverpflichtungen gegenüber Mitarbeitern, die über die
Versorgungskasse des Bundes und der Länder (VBL) abgesichert sind. Dabei handelt es sich um
einen gemeinschaftlichen Plan mehrerer Arbeitgeber.Aufgrund der verursachungsunabhängigen
Schlüsselung der Umlage ist eine eindeutige Zuordnung der von einem Beteiligten zu zahlenden Umlage auf seine versicherten Mitarbeiter ebenso nicht möglich, wie die zukünftigen Zahlungen, die sich am relativen zusatzversorgungspflichtigen Entgelt der einzelnen Beteiligten
orientieren, versicherungsmathematisch hinreichend sicher zu schätzen, sodass der Plan nicht
als leistungsorientierter sondern als beitragsorientierter Plan behandelt werden muss. Im­
Falle einer Unterdeckung des Plans ist der Arbeitgeber verpflichtet, diese Unterdeckung aus­
zugleichen. Die Nachschusspflicht wird von der VBL ermittelt und verursachungsunabhängig
per Umlage auf die Mitglieder verteilt. Derzeit erhebt die VBL zeitlich unbegrenzt ein so­
genanntes Sanierungsgeld, das dazu dient, Fehlbeträge auszugleichen, die durch laufende Umlagen nicht gedeckt sind.
Altersteilzeit
Nach dem Gesetz zur Förderung eines gleitenden Übergangs in den Ruhestand
(Altersteilzeitgesetz) besteht für die Mitarbeiter der swb-Gruppe die Möglichkeit, für den Zeitraum nach Beendigung des 55. Lebensjahres ein Altersteilzeitverhältnis zu vereinbaren. Die
Zustimmung des Arbeitgebers ist dazu erforderlich. Die Altersteilzeitvereinbarungen werden
grundsätzlich nach dem so genannten Blockmodell ausgestaltet. Die Verpflichtungen aus
­Altersteilzeit werden nach versicherungsmathematischen Grundsätzen zum Barwert bewertet. Der Ansatz erfolgt abzüglich des beizulegenden Zeitwerts des zur Erfüllung von Verpflichtungen erforderlichen Planvermögens.
Vorruhestand
Es bestehen einzelvertragliche Vorruhestandsregelungen, durch die Mitarbeiter bei Fort­
bestehen des Arbeitsverhältnisses von der Erbringung von Arbeitsleistungen befreit sind,
jedoch bis zum Erreichen der frühestmöglichen Altersgrenze in der gesetzlichen Renten­
versicherung Zahlungen von gekürztem Arbeitsentgelt erhalten.
3.15LEASINGVERHÄLTNISSE
Die Feststellung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis enthält, wird auf Basis des wirtschaftlichen Grundgehalts der Vereinbarung zum Zeitpunkt des Abschlusses der Vereinbarung
getroffen und erfordert eine Einschätzung, ob die Erfüllung der vertraglichen Vereinbarung von
der Nutzung eines bestimmten Vermögenswerts oder bestimmter Vermögenswerte abhängig
ist und ob die Vereinbarung ein Recht auf die Nutzung des Vermögenswerts einräumt. Eine
erneute Beurteilung, ob eine Vereinbarung ein Leasingverhältnis beinhaltet, ist vorzunehmen,
wenn sich Leasingnehmer und Leasinggeber zu irgendeinem Zeitpunkt darüber einig sind, die
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Bestimmungen des Leasingverhältnisses derart zu ändern, dass, wären die Bedingungen zu
Beginn des Leasingverhältnisses bereits vorhanden gewesen, diese zu einer anderen Klassifizierung des Leasingverhältnisses gemäß den Kriterien des IAS 17.7–17.12 geführt hätten. Ist
dies der Fall, wird die geänderte Vereinbarung als eine neue Vereinbarung über deren Laufzeit betrachtet. Änderungen von Schätzungen (bspw. Änderung der Schätzung des Restwerts) oder Veränderungen von Sachverhalten (bspw. Zahlungsverzug des Leasingnehmers)
geben allerdings keinen Anlass für eine neue Klassifizierung des Leasingverhältnisses für
Rechnungslegungszwecke.
Der Konzern ist sowohl Leasingnehmer als auch Leasinggeber.
Konzern als Leasingnehmer
Finanzierungsleasingverhältnisse, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Chancen und Risiken an dem übertragenden Vermögenswert auf den Konzern über­
tragen werden, führen zur Aktivierung des Leasinggegenstands zum Zeitpunkt des Abschlusses
des Leasingverhältnisses zum beizulegenden Zeitwert des Leasinggegenstands oder mit dem
Barwert der Mindestleasingzahlung, sofern dieser Wert niedriger ist. Leasingzahlungen werden
so in Finanzaufwendungen und den Tilgungsteil der Restschuld aufgeteilt, dass über die Periode ein konstanter Zinssatz auf die verbliebene Leasingschuld entsteht. Finanzaufwendungen
werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Leasinggegenstände werden über die Nutzungsdauer des Gegenstands abgeschrieben. Ist der
Eigentumsübergang auf den swb-Konzern am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses nicht
hinreichend sicher, so werden die aktivierten Leasingobjekte über den kürzeren der beiden Zeiträume aus erwarteter Nutzungsdauer und Laufzeit des Leasingverhältnisses vollständig ab­
geschrieben.
Leasingzahlungen für Operating Leasingverhältnisse werden linear über die Laufzeit des
Leasingverhältnisses als Aufwand in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst.
Konzern als Leasinggeber
Leasingverhältnisse, bei denen nicht im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen
Chancen und Risiken vom Konzern auf den Leasingnehmer übertragen werden, werden als
Operating Leasingverhältnis klassifiziert. Anfängliche direkte Kosten, die bei den Verhandlungen und dem Abschluss eines Operating Leasingvertrags entstehen, werden dem Buchwert des
Leasinggegenstands hinzugerechnet und über die Laufzeit des Leasingverhältnisses korrespondierend zu den Mieterträgen als Aufwand erfasst. Mietzahlungen werden in der Periode als
Ertrag erfasst, in der sie erwirtschaftet werden.
3.16ERTRAGSREALISIERUNG
Erträge werden erfasst, wenn es wahrscheinlich ist, dass der wirtschaftliche Nutzen dem Konzern zufließen wird und die Höhe der Erträge verlässlich bestimmt werden kann. Erträge sind
zum beizulegenden Zeitwert der erhaltenen Gegenleistung zu bemessen. Skonti, Rabatte sowie Umsatzsteuer oder andere Abgaben bleiben unberücksichtigt. Darüber hinaus setzt die
Ertragsrealisierung die Erfüllung nachfolgend aufgelisteter Ansatzkriterien voraus.
Verkauf von Energie
Erträge werden erfasst, wenn die Leistung erbracht wurde und der Gefahrenübergang auf den
Kunden erfolgt ist. Erträge aus Netznutzungsentgelten werden aus den eingespeisten Mengen
erfasst.
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Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Ein Teil der realisierten Erträge basiert auf Schätzungen. Es wird hierzu auf die Ausführungen
zu Erlösabgrenzungen unter „4 Wesentliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen“ verwiesen.
Zinserträge
Zinserträge werden erfasst, wenn die Zinsen entstanden sind (unter Verwendung der
Effektivzinsmethode, das heißt des Kalkulationszinssatzes, mit dem geschätzte ­künftige
Zahlungsmittelzuflüsse über die erwartete Laufzeit des Finanzinstruments auf den
Nettobuchwert des finanziellen Vermögenswerts abgezinst werden).
Dividenden
Erträge werden mit der Entstehung des Rechtsanspruchs auf Zahlung erfasst.
3.17STEUERN
Der Ertragsteueraufwand stellt die Summe des laufenden Steueraufwands und der latenten
Steuern dar. Laufende Steuern und latente Steuern werden erfolgswirksam als Aufwand oder
Ertrag erfasst, es sei denn, dass sie im Zusammenhang mit Posten stehen, die direkt im Eigenkapital erfasst wurden. In diesem Fall ist die Steuer ebenfalls direkt im Eigenkapital zu erfassen.
Laufende Steuern
Der laufende Steueraufwand wird auf Basis des zu versteuernden Einkommens ermittelt. Das
zu versteuernde Einkommen unterscheidet sich vom Jahresüberschuss aus der Gewinn- und
Verlustrechnung, da es Aufwendungen und Erträge ausschließt, die in späteren Jahren oder
niemals steuerlich abzugsfähig bzw. steuerpflichtig sind. Die Steuererstattungsansprüche und
Steuerschulden für die laufenden und die früheren Perioden werden mit dem Betrag bemessen,
in dessen Höhe eine Erstattung von der Steuerbehörde bzw. eine Zahlung an die Steuerbehörde
erwartet wird. Der Berechnung des Betrags werden die Steuersätze und Steuergesetze zugrunde gelegt, die zum Bilanzstichtag gelten.
Latente Steuern
Latente Steuern werden für die Unterschiede zwischen dem Buchwert der Vermögenswerte und
Schulden im Konzernabschluss und den entsprechenden steuerlichen Wertansätzen im Rahmen
der Berechnung des zu versteuernden Einkommens ermittelt und nach der bilanzorientierten
Verbindlichkeitsmethode bilanziert. Latente Steuerschulden für zu versteuernde temporäre
Differenzen, die im Zusammenhang mit Beteiligungen an Tochterunternehmen und assoziierten Unternehmen stehen, werden gebildet, wenn das Mutterunternehmen den zeitlichen Verlauf der Umkehrung der temporären Differenzen nicht steuern kann und es wahrscheinlich ist,
dass sich die temporären Differenzen in absehbarer Zeit umkehren werden. Weiterhin werden
keine latenten Steuerschulden auf Geschäfts- oder Firmenwerte gebildet, soweit diesen kein
steuerlich abzugsfähiger Firmenwert gegenübersteht. Latente Steueransprüche werden für
alle abzugsfähigen temporären Unterschiede, noch nicht genutzte steuerliche Verlustvorträge
und Zinsvorträge sowie nicht genutzte Steuergutschriften in dem Maße erfasst, in dem es
wahrscheinlich ist, dass zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, gegen das die latenten Steueransprüche verwendet werden können.
Der Buchwert der latenten Steueransprüche wird an jedem Bilanzstichtag überprüft und in
dem Umfang reduziert, in dem es nicht mehr wahrscheinlich ist, dass ein ausreichendes zu
versteuerndes Ergebnis zur Verfügung stehen wird, gegen das der latente Steueranspruch verwendet werden kann. Sofern auf steuerliche Verlustvorträge keine latenten Steueransprüche
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
angesetzt wurden, wird jährlich überprüft, ob eine Aktivierung möglich ist. Latente Steuer­
ansprüche und -schulden werden anhand der Steuersätze ermittelt, deren Gültigkeit für die
Periode erwartet wird, in der der Vermögenswert realisiert bzw. eine Schuld erfüllt wird. Dabei
werden die Steuersätze (und Steuergesetze) zugrunde gelegt, die aus Sicht des Bilanzstichtags
zukünftig im Zeitpunkt der Umkehrung Anwendung finden werden.
Latente Steueransprüche und latente Steuerschulden werden miteinander verrechnet, soweit ein Anspruch zur Aufrechnung der tatsächlichen Steuererstattungsansprüche gegen
die tatsächlichen Steuerschulden besteht und dieser sich auf Ertragsteuern des gleichen
Steuersubjekts bezieht, die von der gleichen Steuerbehörde erhoben werden.
Umsatzsteuer
Umsatzerlöse, Aufwendungen und Vermögenswerte werden nach Abzug der Umsatzsteuer erfasst. Der Umsatzsteuerbetrag, der von der Steuerbehörde erstattet oder an diese abgeführt
wird, wird in der Konzernbilanz unter Forderungen aus Steuern bzw. Verbindlichkeiten aus
Steuern erfasst.
Strom- und Energiesteuer
Die Strom- und Energiesteuern werden, da es sich lediglich um durchlaufende Posten handelt,
unmittelbar von den Erlösen abgesetzt.
3.18DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND SICHERUNGSGESCHÄFTE
Der swb-Konzern setzt derivative Finanzinstrumente ein, um Risiken aus Fremdwährungs-,
Zins- und Rohstoffpreisänderungen abzusichern, die im Rahmen der laufenden Geschäftstätigkeit sowie im Rahmen von Investitions- und Finanztransaktionen entstehen können. Derivative
Finanzinstrumente werden zur Absicherung bestehender oder geplanter Grundgeschäfte
eingesetzt und werden am Tag des Vertragsabschlusses mit dem beizulegenden Zeitwert
angesetzt und in den Folgeperioden mit dem beizulegenden Zeitwert bewertet. Sie werden
als Vermögenswerte angesetzt, wenn ihr beizulegender Zeitwert positiv ist und als Schulden,
wenn ihr beizulegender Zeitwert negativ ist. Gewinne oder Verluste aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts von derivativen Finanzinstrumenten, die nicht die Kriterien für die Bilanzierung als Sicherungsbeziehungen erfüllen, werden sofort erfolgswirksam erfasst.
Derivative Finanzinstrumente, die nicht als Sicherungsinstrumente designiert sind, werden
auf der Grundlage einer Beurteilung der Tatsachen und Umstände (das heißt der zugrunde­
liegenden vertraglichen Cashflows) als kurzfristig oder langfristig klassifiziert oder in einen
kurzfristigen und einen langfristigen Teil aufgeteilt.
Hält der Konzern ein Derivat für einen Zeitraum von mehr als zwölf Monate nach
dem Abschlussstichtag zur wirtschaftlichen Absicherung (und bilanziert es nicht als
Sicherungsbeziehung), wird das Derivat in Übereinstimmung mit der Klassifizierung des zugrundeliegenden Postens als langfristig eingestuft. Eingebettete Derivate, die nicht in enger
Verbindung mit dem Basisvertrag stehen, werden in Übereinstimmung mit den Cashflows des
Basisvertrags klassifiziert. Das derivative Finanzinstrument wird nur dann in einen kurzfristigen und einen langfristigen Teil aufgeteilt, wenn eine verlässliche Zuordnung vorgenommen
werden kann.
96
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Werden derivative Finanzinstrumente zur Absicherung von Risiken aus zukünftigen
Zahlungsströmen und zur Sicherung von Bilanzposten eingesetzt, ermöglicht IAS 39 unter bestimmten Voraussetzungen die Anwendung der Spezialvorschriften zum Hedge Accounting.
Hierdurch kann die Volatilität in der Gewinn- und Verlustrechnung reduziert werden. Es wird
nach der Art des abgesicherten Grundgeschäfts zwischen folgenden Sicherungsbeziehungen
unterschieden: Fair Value Hedge, Cashflow Hedge und Hedges of a Net Investment.
Um Risiken aus Fremdwährungs-, Zins- und Rohstoffpreisänderungen abzusichern, wendet der
swb-Konzern Cashflow Hedges an.
Cashflow Hedges dienen zur Absicherung des Risikos von künftigen Zahlungsstrom­
schwankungen aus bilanzierten Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, aus zukünftigen
erwarteten Transaktionen oder aus Währungsrisiken einer festen vertraglichen Verpflichtung.
Der effektive Teil der Zeitwertschwankung des Sicherungsinstruments wird ergebnisneutral
­erfasst und in den Rücklagen zur Absicherung von Cashflows ausgewiesen. Der unwirksame
Teil wird sofort erfolgswirksam erfasst. Die Umbuchung aus dem Eigenkapital in die Gewinnund Verlustrechnung erfolgt in der Periode, in der das abgesicherte Grundgeschäft erfüllt wird.
Resultiert die Absicherung später zum Ansatz eines nicht finanziellen Vermögenswerts oder
einer nicht finanziellen Verbindlichkeit, so verändern die im Eigenkapital erfassten Zeitwertschwankungen die Anschaffungskosten des nicht finanziellen Vermögengenstands oder der
nicht finanziellen Verbindlichkeit.
Wenn das Sicherungsinstrument ausläuft, veräußert, beendet oder ausgeübt wird oder der
Sicherungszusammenhang nicht mehr besteht, ohne dass ein Ersatz oder ein Überrollen
des Sicherungsinstruments in ein nachfolgendes Sicherungsinstrument möglich ist, aber
trotzdem erwartet wird, dass das geplante Grundgeschäft eintritt, verbleiben sämtliche aus
­diesem Sicherungsgeschäft kumulierten nicht realisierten Gewinne oder Verluste innerhalb des ­Eigenkapitals und werden gemäß obiger Ausführungen erfolgswirksam, wenn das
­abgesicherte Grundgeschäft ergebniswirksam wird. Wird nicht mehr der Eintritt des ursprünglich ab­gesicherten Grundgeschäfts erwartet, werden die bisher innerhalb des Eigenkapitals
ausgewiesenen kumulierten, nicht realisierten Gewinne oder Verluste sofort in der KonzernGewinn- und Verlustrechnung umgebucht.
Zu Beginn der Absicherung werden sowohl die Sicherungsbeziehung als auch die
Risikomanagementzielsetzungen und -strategien des Konzerns im Hinblick auf die Absicherung formal festgelegt und dokumentiert. Die Dokumentation enthält die Festlegung des
Sicherungsinstruments, des Grundgeschäfts und der abgesicherten Transaktion sowie die
Art des abgesicherten Risikos und eine Beschreibung, wie das Unternehmen die Wirksamkeit des Sicherungsinstruments bei der Kompensation der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows des gesicherten Grundgeschäfts ermitteln wird.
Derartige Sicherungsbeziehungen werden hinsichtlich der Erreichung einer Kompensation
der Risiken aus Änderungen des beizulegenden Zeitwerts oder der Cashflows fortlaufend dahingehend beurteilt, ob sie tatsächlich während der gesamten Sicherungsperiode, für die die
Sicherungsbeziehung definiert wurde, hoch wirksam sind.
Geschäftsbericht 2014
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KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
4WESENTLICHE ERMESSENSENTSCHEIDUNGEN, SCHÄTZUNGEN UND ANNAHMEN
Bei der Erstellung des swb-Konzernabschlusses werden vom Management Ermessens­
entscheidungen, Schätzungen und Annahmen getroffen, die sich auf die Höhe der zum Ende der
Berichtsperiode ausgewiesenen Erträge, Aufwendungen, Vermögenswerte und Schulden sowie
die Angabe von Eventualverbindlichkeiten auswirken. Durch die mit diesen Annahmen und
Schätzungen verbundene Unsicherheit könnten jedoch Ergebnisse entstehen, die in zukünftigen Perioden zu erheblichen Anpassungen des Buchwerts der betroffenen Vermögenswerte
oder Schulden führen.
Sämtliche Ermessensentscheidungen, Schätzungen und Annahmen werden fortlaufend neu
bewertet und basieren unter anderem auf historischen Erfahrungen und weiteren Faktoren,
einschließlich Erwartungen hinsichtlich zukünftiger Ereignisse, die unter den gegebenen Umständen vernünftig erscheinen.
Die wichtigsten zukunftsbezogenen Annahmen sowie sonstige am Abschlussstichtag bestehende Hauptquellen von Schätzungsunsicherheiten, aufgrund derer ein mögliches Risiko bestehen könnte, dass innerhalb des nächsten Geschäftsjahres eine Anpassung der Buchwerte
von Vermögenswerten und Schulden erforderlich sein könnte, werden nachstehend erläutert.
Geschäfts- oder Firmenwert und zahlungsmittelgenerierende Einheiten
Der swb-Konzern überprüft mindestens einmal jährlich, ob die Geschäfts- oder Firmenwerte
wertgemindert sind. Für zahlungsmittelgenerierende Einheiten erfolgt eine Überprüfung,
sofern Anzeichen für eine Wertminderung vorliegen. Hierfür wird der beizulegende Zeitwert
abzüglich Veräußerungskosten der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ermittelt. Zur Ermittlung des beizulegenden Zeitwerts abzüglich Veräußerungskosten werden die künftigen
Cashflows der zahlungsmittelgenerierenden Einheiten aus der vom Aufsichtsrat genehmigten
Planung mit einem angemessenen Abzinsungssatz diskontiert, um den Barwert der Cashflows
ermitteln zu können. Jeder Planung liegen Annahmen bezüglich der Umfeldbedingungen zugrunde, die durch zukünftige Chancen und Risiken beeinflusst werden können und damit Auswirkungen auf die zu diskontierenden Zahlungsströme entfalten. Der Diskontierungssatz ist im
aktuellen Marktumfeld, bedingt durch die ausklingende Finanzmarktkrise, mit erhöhten Unsicherheiten behaftet. Der Buchwert der Geschäfts- oder Firmenwerte betrug zum Bilanzstichtag
unverändert zum Vorjahr 28.806 TEUR. Weitere Einzelheiten sind der Position „5 Immaterielle
Vermögenswerte“ zu entnehmen.
Immaterielle Vermögenswerte und Sachanlagen
Die Ermittlung der erwarteten Nutzungsdauern sowie die Ermittlung von Wertminderungen
dieser Vermögenswerte basieren auf Beurteilungen des Managements. Technischer Fortschritt,
eine Verschlechterung der Marktsituation oder Schäden können zu einer außerplanmäßigen
Abschreibung führen.
Beizulegender Zeitwert von nicht notierten Eigenkapitalinstrumenten
Die nicht notierten Eigenkapitalinstrumente wurden auf der Basis der erwarteten, unter Anwendung von derzeit auf Posten mit vergleichbaren Bedingungen und Risikocharakteristika
anzuwendenden Abzinsungssätzen diskontierten Cashflows bewertet. Die Bewertung beruht
auf Annahmen bezüglich der erwarteten künftigen Cashflows und der Abzinsungssätze. Der
Buchwert der nicht notierten Eigenkapitalinstrumente betrug zum Bilanzstichtag 67.566 TEUR
98
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
(Vorjahr: 50.305 TEUR). Weitere Einzelheiten sind der Position „9 Finanzielle Vermögenswerte“
sowie „35 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ zu entnehmen.
Latente Steuern
Aktive latente Steuern werden für alle nicht genutzten steuerlichen Verlustvorträge in dem
Maße erfasst, in dem es wahrscheinlich ist, dass hierfür zu versteuerndes Einkommen verfügbar sein wird, sodass die Verlustvorträge tatsächlich genutzt werden können. Für die Ermittlung der Höhe der aktiven latenten Steuern ist eine wesentliche Ermessensausübung der
Unternehmensleitung auf der Grundlage des erwarteten Eintrittszeitpunkts und der Höhe des
künftig zu versteuernden Einkommens sowie der zukünftigen Steuerplanungsstrategien erforderlich. Weitere Einzelheiten sind der Position „11 Aktive latente Steuern“ zu entnehmen.
Ertragsteuern
Der swb-Konzern ermittelt die Ertragsteuern anhand aufgestellter Steuerbilanzen, welche
aus geprüften Handelsbilanzen der Konzerngesellschaften fortentwickelt werden. Die bei der
handelsrechtlichen Bilanzierung zu treffenden Annahmen entfalten zumeist auch steuerliche
Wirkungen. Sofern Sachverhalte nach dem Bilanzstichtag abweichend von den Annahmen eintreten, können hieraus entsprechende steuerrechtliche Folgewirkungen entstehen.
Des Weiteren können bei der Beurteilung komplexer Sachverhalte mit unklarer Rechts­
lage abweichende Auffassungen zur Finanzverwaltung hinsichtlich Umfang und Zeitraum
steuerrechtlicher Folgewirkungen bestehen. Der swb-Konzern bildet Steuerrückstellungen auf
Basis von strittigen quantifizierbaren Einzelsachverhalten. Sofern die endgültige Besteuerung
dieser Geschäftsvorfälle von der anfänglich angenommenen abweicht, wird dies in der Periode,
in der die Besteuerung abschließend ermittelt wird, Auswirkungen auf die tatsächlichen und
die latenten Steuern haben.
Rekultivierungs- und Rückbaurückstellungen
Die Rückstellungen für die Rekultivierung von zwei Erdgaskavernen, fünf Windparks sowie zwei
Biogasanlagen basieren auf externen Gutachten bzw. Angaben der Anlagenhersteller. Es werden die Kosten der Rekultivierung und des Rückbaus im Falle der Stilllegung geschätzt. Dieser
Betrag wird auf den Bilanzstichtag abgezinst. An jedem Bilanzstichtag ist die Bewertung der
Rekultivierungsrückstellung zu überprüfen und gegebenenfalls an eine abweichende, neue
bestmögliche Schätzung anzupassen. Änderungen bezüglich der erwarteten Zeitpunkte und
zur Höhe der für die Erfüllung der Verpflichtung erforderlichen Zahlungen sowie Änderungen
des Diskontierungssatzes führen zu einer Anpassung der Rekultivierungsrückstellungen. Für
die Rückbauverpflichtung Kraftwerk Hafen wurde eine Kostenschätzung durch einen externen
Sachverständigen eingeholt.
Rückstellungen für Pensionen und andere Leistungen nach Beendigung des Arbeits­
verhältnisses
Die Rückstellungen werden durch versicherungsmathematische Berechnungen ermittelt. Die
versicherungsmathematische Bewertung erfolgt auf der Grundlage von Annahmen in Bezug
auf die Abzinsungssätze, künftige Lohn- und Gehaltssteigerungen, Sterblichkeit und künftige
Rentensteigerungen. Entsprechend der langfristigen Ausrichtung dieser Pläne unterliegen solche Annahmen wesentlichen Unsicherheiten. Der Rechnungszins wird unter Berücksichtigung
der spezifischen Struktur des Zahlungsstroms der erdienten Verpflichtungen hergeleitet. Die
Berechnung basiert auf den Pensionsverpflichtungen zum Bilanzstichtag. Die Berechnungen
werden auf der Grundlage der Zinsstrukturkurve des DJ EuroStoxx 50 und der iBoxx-Indizes
zu den am 31. Dezember 2014 vorliegenden Tageswerten durchgeführt. Entsprechend IAS 19.78
Geschäftsbericht 2014
99
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
wird der Rechnungszins in Höhe der am Kapitalmarkt erzielten Rendite für erstrangige („high
quality“) Unternehmensanleihen mit einem Rating von „AA“ oder besser bestimmt, die in Währung und Fristigkeit der bewerteten Verpflichtung entsprechen. Weitere Einzelheiten sind der
Position „20 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer“ zu entnehmen.
Erlösabgrenzungen
Aufgrund der nur jährlich erfolgenden Abrechnung einzelner Kundengruppen wird in den
unterjährigen Abschlüssen und im Jahresabschluss ein erheblicher Anteil der periodischen
Absatzmengen (Netzentnahme) hochgerechnet. Hieraus kann sich – bezogen auf die in
Folgeperioden ermittelbaren effektiven Werte – ein Mengeneffekt und, durch die Zuordnung
der Absatzmengen auf verschiedene Kundengruppen, ein Preismixeffekt ergeben.
Mengenabhängige Belastungen zum Abschlussstichtag, die preislich nicht endgültig fest­stehen
(zum Beispiel EEG-Belastungen), können darüber hinaus zu nachgelagerten Preiseffekten
führen.
Zum Bilanzstichtag belief sich der Buchwert der berücksichtigten Erlösabgrenzung auf 75.686
TEUR (Vorjahr: 90.842 TEUR).
100
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS 5
> Konzernanhang
IMMATERIELLE VERMÖGENSWERTE
Immaterielle Vermögenswerte
TEUR
Lizenzen,
Rechte
und Patente
Geschäftsoder
Firmenwerte
Software
Geleistete
Anzahlungen
Gesamt
47.692
66.619
29.616
167
144.094
-25.076
22.616
-37.813
28.806
-24.685
4.931
0
167
-87.574
56.520
22.616
199
0
-3.316
-540
0
18.959
28.806
0
0
0
0
0
28.806
4.931
633
-1
-2.577
0
201
3.187
167
207
0
0
0
-157
217
56.520
1.039
-1
-5.893
-540
44
51.169
47.351
66.619
29.924
217
144.111
-28.392
18.959
-37.813
28.806
-26.737
3.187
0
217
-92.942
51.169
18.959
98
0
-3.295
0
15.762
28.806
0
0
0
0
28.806
3.187
834
-63
-2.237
37
1.758
217
409
-190
0
-74
362
51.169
1.341
-253
-5.532
-37
46.688
47.449
66.619
29.886
362
144.316
-31.687
15.762
-37.813
28.806
-28.128
1.758
0
362
-97.628
46.688
Zum 1. Januar 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2013
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Wertminderungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2014
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2014
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Lizenzen, Rechte und Patente
Die Lizenzen, Rechte und Patente beinhalten neben geleisteten Baukostenzuschüssen im Wesentlichen Konzessions- und Nutzungsrechte.
Wertminderungen
Wertminderungen ergaben sich in 2014 nicht. Im Vorjahr wurden Wertminderungen in Höhe
von 540 TEUR insbesondere für ein nicht weiter verlängertes Patent vorgenommen.
Geschäftsbericht 2014
101
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Abschreibungen und Wertminderungen von immateriellen Vermögenswerten werden in der
Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position „Abschreibungen und Wertberichtigungen“
ausgewiesen.
Geschäfts- oder Firmenwerte
Aus Erstkonsolidierungen resultierten im swb-Konzern Geschäfts- und Firmenwerte mit unbestimmter Nutzungsdauer für die folgenden Gesellschaften:
Geschäfts- oder Firmenwerte
TEUR
WACC
31.12.2014
WACC
31.12.2013
swb Entsorgung GmbH & Co. KG
wesernetz Bremerhaven GmbH
swb Vertrieb Bremen GmbH
Windfarm Elsdorf II GmbH
Windfarm Märkisch-Linden GmbH & Co. KG
4,89 %
4,04 %
4,68 %
3,19 %
3,19 %
16.170
10.391
819
740
686
28.806
4,88 %
4,09 %
4,86 %
5,11 %
5,11 %
16.170
10.391
819
740
686
28.806
Die Wertminderung von Geschäfts- oder Firmenwerten werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position „Abschreibungen und Wertberichtigungen“ ausgewiesen.
In der Berichtsperiode wurden keine Wertminderungen auf die Geschäfts- oder Firmenwerte
erfasst.
Weitere Angaben
Forschungs- und Entwicklungskosten sind in 2014 und in 2013 nicht angefallen.
Für die ausgewiesenen immateriellen Vermögenswerte bestehen weder Verfügungs­
beschränkungen noch wurden diese als Sicherheiten für Verbindlichkeiten ausgereicht.
Die Investitionsausgaben, für die zum Bilanzstichtag vertragliche Verpflichtungen bestehen,
die aber noch nicht angefallen sind, betragen 185 TEUR (Vorjahr: 245 TEUR).
Aktivierte Leasingobjekte aus Finanzierungsleasing
Die immateriellen Vermögenswerte, Lizenzen, Rechte und Patente sowie die Betriebsund Geschäftsausstattung schließen die folgenden Beträge ein, bei denen der Konzern
Leasingnehmer in einem Finanzierungsleasing ist:
Aktivierte Leasingobjekte aus Finanzierungsleasing
TEUR
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
Nettobuchwert
102
Geschäftsbericht 2014
31.12.2014
31.12.2013
4.382
-4.306
76
4.565
-4.047
518
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die aktivierten Leasingobjekte aus Finanzierungsleasing bestehen aus Lizenzen für SAP-Software sowie für Wirtschaftsgüter der Betriebs- und Geschäftsausstattung.
6
SACHANLAGEN
Sachanlagen
TEUR
Grundstücke
Gebäude
Maschinen,
technische
Anlagen,
Netze und
Zähler
Büro- und
Geschäftsausstattung
Geleistete
Anzahlungen und
Anlagen
im Bau
Gesamt
55.166
202.149
2.969.043
103.060
93.020
3.422.438
-21.053
34.113
-145.637
56.512
-1.969.570
999.473
-81.302
21.758
0
93.020
-2.217.562
1.204.876
34.113
732
-154
-831
625
34.485
56.512
467
-1
-4.168
825
53.635
999.473
78.612
-627
-75.037
82.154
1.084.575
21.758
4.306
-427
-5.664
273
20.246
93.020
6.107
0
0
-83.920
15.207
1.204.876
90.224
-1.209
-85.700
-43
1.208.148
52.968
199.465
3.121.567
103.274
15.207
3.492.481
-18.483
34.485
-145.830
53.635
-2.036.992
1.084.575
-83.028
20.246
0
15.207
-2.284.333
1.208.148
34.485
469
-185
-820
280
-1.956
104
32.377
53.635
1.072
-135
-4.272
1.170
-277
0
51.193
1.084.575
57.299
-3.471
-78.870
0
-16.265
10.594
1.053.862
20.246
2.954
-134
-5.477
0
0
80
17.669
15.207
15.079
-12
0
0
0
-10.741
19.533
1.208.148
76.873
-3.937
-89.439
1.450
-18.498
37
1.174.634
53.343
199.022
3.139.122
102.618
19.533
3.513.638
-20.966
32.377
-147.829
51.193
-2.085.260
1.053.862
-84.949
17.669
0
19.533
-2.339.004
1.174.634
Zum 1. Januar 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2013
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2014
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Wertaufholungen
Wertminderungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2014
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Wertminderungen und Wertaufholungen
In 2014 wurden Wertminderungen in Höhe von 18.498 TEUR (Vorjahr: 0 TEUR) vorgenommen.
Die Wertminderungen ergaben sich aus der Abschreibung der als Kaltreserve vorgehaltenen
Blöcke im Hafen (Block 5) mit 12.089 TEUR und in Hastedt (Block 14) mit 4.453 TEUR sowie die
Abschreibung auf ein nicht werthaltiges Grundstück in Mittelsbüren in Höhe von 1.956 TEUR.
Die Überprüfung wertgeminderter Grundstücke und Gebäude führte zu einer Wertaufholung
Geschäftsbericht 2014
103
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
in Höhe von 1.450 TEUR. Davon entfielen 280 TEUR auf Grundstücke und 1.170 TEUR auf ein Gebäude in der Theodor-Heuss-Allee. Wertaufholungen ergaben sich im Vorjahr nicht.
Wertminderungen werden in der Gewinn- und Verlustrechnung unter der Position „Abschreibungen und Wertberichtigungen“; Wertaufholungen in der Position „sonstige betriebliche Erträge“ ausgewiesen.
Investitionsverpflichtungen
Die Investitionsausgaben, für die zum Bilanzstichtag vertragliche Verpflichtungen bestehen,
die aber noch nicht angefallen sind, betragen 22.372 TEUR (Vorjahr: 27.603 TEUR). Auf diese Verpflichtungen wurden bis 31. Dezember 2014 Anzahlungen in Höhe von 7.409 TEUR geleistet
(Vorjahr: 6.689 TEUR).
Aktivierte Fremdkapitalkosten
Fremdkapitalkosten fielen in 2014 nicht an. Im Vorjahr wurden für den Ausbau des
Müllheizkraftwerks (MHKW) und des Retrofit Block 6 im Hafen im Rahmen der Finanzierung
Fremdkapitalkosten in Höhe von 1.545 TEUR aktiviert.
Weitere Angaben
Die in 2014 aktivierten Eigenleistungen der Personal- und Materialaufwendungen für selbsterstellte Anlagen in Höhe von 9.088 TEUR (Vorjahr: 11.713 TEUR) werden im Wesentlichen in der
Position „Maschinen, technische Anlagen, Netze und Zähler“ ausgewiesen.
Für das Sachanlagevermögen bestehen weder Verfügungsbeschränkungen noch wurden diese
als Sicherheiten für Verbindlichkeiten ausgereicht.
In 2014 und 2013 wurden keine Entschädigungsleistungen erfolgswirksam vereinnahmt.
104
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Leasinggeber – Operating Leasing
Die Sachanlagen schließen die folgenden Beträge ein, bei denen der Konzern Leasinggeber in
einem Operating Leasing ist:
Leasinggeber: Operating Leasing
TEUR
Grund­
stücke
Gebäude
Maschinen,
technische
Anlagen,
Netze und
Zähler
1.046
14.783
331.422
347.251
-169
877
-14.373
410
-317.775
13.647
-332.317
14.934
877
0
0
0
0
877
410
0
0
-119
0
291
13.647
25.690
-30
-3.823
12.329
47.813
14.934
25.690
-30
-3.942
12.329
48.981
1.046
14.783
366.009
381.838
-169
877
-14.492
291
-318.196
47.813
-332.857
48.981
877
0
0
0
0
877
291
0
-115
-109
0
67
47.813
2.469
-135
-6.186
26
43.987
48.981
2.469
-250
-6.295
26
44.931
1.046
14.156
341.511
356.713
-169
877
-14.089
67
-297.524
43.987
-311.782
44.931
Gesamt
Zum 1. Januar 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2013
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2014
Eröffnungsbuchwert netto
Zugänge
Abgänge
Abschreibungen
Umbuchungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2014
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen
und Wertminderungen
Buchwert netto
Leasinggeber – Forderungen aus Operating Leasing
Bei den Operating Leasing-Verhältnissen handelt es sich um Anlagen, welche im Rahmen von
Immobilienmietverträgen und Energieanlagencontracting als Operating Leasing nach IAS 17 zu
klassifizieren sind.
Geschäftsbericht 2014
105
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die zukünftigen kumulierten Mindestleasingzahlungen aus ungekündigtem Operating Leasing betragen:
Leasinggeber: Mindestleasingzahlungen
TEUR
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Mindestleasingzahlungen
31.12.2014
31.12.2013
16.344
32.359
1.541
50.244
13.340
27.899
2.156
43.395
Die kurzfristigen Forderungen resultieren im Wesentlichen aus zwei Pachtverhältnissen mit
einem Kunden. Hierbei hat ein Vertrag eine Mindestleasingzahlung von 2.500 TEUR (Vorjahr:
3.650 TEUR). Das jährliche Volumen des Vertrags beträgt 5.000 TEUR. Der Pachtvertrag läuft unbefristet und kann mit einer Frist von drei Monaten zum 30. Juni und 31. Dezember eines jeden
Jahres gekündigt werden. Im vorigen Geschäftsjahr wurde ein weiterer Pachtvertrag mit dem
Kunden mit einer unkündbaren Laufzeit bis 31. Dezember 2017 bei einem jährlichen Volumen
von 8.000 TEUR abgeschlossen.
Seit dem Jahr 2008 werden die Wärmedirektserviceverträge als bedingte Mietzahlungen dargestellt. Die bedingten Mietzahlungen betragen für die vorgenannten Verträge in 2014 insgesamt 108 TEUR (Vorjahr: 128 TEUR).
Leasingnehmer – Verbindlichkeiten aus Operating Leasing
Der wesentliche Anteil resultiert aus der Anmietung von Immobilien. Die Verträge haben in der
Regel Laufzeiten von fünf bis zu 20 Jahren, wobei zwei Pachtverträge Verlängerungsoptionen
beinhalten. Eine Ausnahme bilden zwei Immobilienmietverträge in der swb Entsorgung
GmbH & Co. KG mit einer Laufzeit bis in das Jahr 2041. Ein weiterer Bestandteil betrifft die
Hardware-Leasingverträge für den swb-Konzern. Der Bedarf wird größtenteils durch einen
Rahmenleasingvertrag abgedeckt. Die weiteren Operating Leasingverträge beruhen auf Verträgen, wie sie üblicherweise im normalen Geschäftsverkehr abgeschlossen werden, wie dem
Leasing von Fahrzeugen und Arbeitsgeräten.
Der Rückgang beruht weitgehend auf dem Absinken der Restlaufzeiten der Immobilienmieten.
Im laufenden Geschäftsjahr betrugen die geleisteten Zahlungen aus Mietverträgen 6.699
TEUR (Vorjahr: 6.607 TEUR).
Leasingnehmer: Mindestleasingzahlungen
TEUR
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Mindestleasingzahlungen
106
Geschäftsbericht 2014
31.12.2014
31.12.2013
5.320
9.085
8.322
22.727
6.254
11.445
7.264
24.963
KONZERNABSCHLUSS 7
> Konzernanhang
ALS FINANZINVESTITION GEHALTENE IMMOBILIEN
Als Finanzinvestition gehaltene Immobilien
TEUR
Grundstücke
Gebäude
Gesamt
877
0
877
1.683
-1.543
140
2.560
-1.543
1.017
877
0
877
140
-7
133
1.017
-7
1.010
877
0
877
1.683
-1.550
133
2.560
-1.550
1.010
877
0
877
133
-8
125
1.010
-8
1.002
877
0
877
1.683
-1.558
125
2.560
-1.558
1.002
Zum 1. Januar 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2013
Eröffnungsbuchwert netto
Abschreibungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2013
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Buchwert netto
Geschäftsjahr 2014
Eröffnungsbuchwert netto
Abschreibungen
Endbuchwert netto
Zum 31. Dezember 2014
Anschaffungs-/Herstellungskosten
Kumulierte Abschreibungen und Wertminderungen
Buchwert netto
Im swb-Konzern bestehen keine Beschränkungen hinsichtlich der Veräußerbarkeit von
als Finanzinvestition gehaltenen Immobilen und keine vertraglichen Verpflichtungen, als
Finanzinvestition gehaltene Immobilien zu kaufen, zu verkaufen, zu erstellen oder zu ent­
wickeln. Es bestehen ferner keine vertraglichen Verpflichtungen zu Reparaturen, Instand­
haltungen und Verbesserungen.
Der beizulegende Zeitwert der Immobilien, die als „Finanzinvestition gehaltene Immobilien“
zu klassifizieren sind, beträgt zum Bilanzstichtag unverändert 1.867 TEUR (Vorjahr: 1.867 TEUR).
Zusammensetzung des Periodenergebnisses aus Finanzinvestitionen
TEUR
Mieterträge aus als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien
Betriebliche Aufwendungen (einschließlich Reparaturen und Instand­
haltung), mit denen Mieterträge erzielt werden
2014
2013
291
322
48
339
80
402
Geschäftsbericht 2014
107
KONZERNABSCHLUSS 8
> Konzernanhang
ANTEILE AN ASSOZIIERTEN UNTERNEHMEN
Die Buchwerte der at-equity bewerteten Beteiligungen an assoziierten Unternehmen, die alle
nicht börsennotiert sind, haben sich folgendermaßen entwickelt:
Anteile an assoziierten Unternehmen
TEUR
Beginn des Jahres
Zugänge
Anteil am Gewinn/Verlust
erhaltene Gewinnausschüttung
Wertminderungen Beteiligungen
andere Eigenkapitalveränderungen
Ende des Jahres
31.12.2014
31.12.2013
21.529
5.083
2.290
-4.634
0
-11.335
12.933
15.655
3.652
2.416
-4.995
-1.315
6.116
21.529
Die Zugänge beinhalten die Erhöhung der Einlagen bei dem Gemeinschaftskraftwerk Bremen
GmbH & Co. KG, Bremen, in Höhe von 5.083 TEUR (Vorjahr: 3.652 TEUR).
Die Wertminderungen des Vorjahres betreffen vollständig die Beteiligung an der Weserkraftwerk
Bremen GmbH & Co. KG, Bremen.
Der Posten „andere Eigenkapitalveränderungen“ betrifft im Vorjahr die Anteilsverkäufe an
der Heidegas GmbH, Soltau, in Höhe von -325 TEUR. In 2014 wirkten sich die Veränderungen
der sonstigen Rücklagen beim Weserkraftwerk Bremen GmbH & Co. KG, Bremen, in Höhe von
-229 TEUR (Vorjahr: 165 TEUR) sowie der sonstigen Rücklagen beim Gemeinschaftskraftwerk
Bremen GmbH & Co. KG, Bremen, in Höhe von -11.001 TEUR (Vorjahr: 6.345 TEUR) und die Kapital­
entnahme aus der swb Weserwind GmbH & Co. KG, Bremen, von -105 TEUR (Vorjahr: -69 TEUR)
aus.
Zum 31. Dezember 2014 bestehen bei den Beteiligungen an assoziierten Unternehmen keine
Geschäfts- oder Firmenwerte.
Die folgenden Tabellen zeigen eine Zusammenfassung der aggregierten Gewinn- und
Verlustrechnungen sowie der Bilanzen der at-equity bilanzierten Beteiligungen im
swb-Konzernabschluss.
108
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Ergebnisdaten der at-equity bewerteten Beteiligungen
TEUR
Umsatzerlöse
Übrige Aufwendungen und Erträge
Ergebnis vor Steuern
Steuern vom Einkommen und Ertrag
Jahresergebnis
davon entfällt auf den swb-Konzern
Anpassung/Fortentwicklung auf den
Equity-Ansatz
Ergebnis aus at-equity bewerteten
Beteiligungen
GKB
HVE
Übrige
2014
Summe
2013
Summe
17.528
-20.971
-3.443
-470
-3.913
-2.026
0
1.985
12.964
14.949
-5.800
9.149
4.666
0
4.195
-4.985
-790
1
-789
-392
23.708
-12.992
10.716
-6.269
4.447
2.248
23.210
-15.281
7.929
-2.992
4.937
2.481
42
42
-65
-2.026
4.666
-350
2.290
2.416
31.12.2014
Summe
31.12.2013
Summe
Bilanzdaten der at-equity bewerteten Beteiligungen
TEUR
Langfristige Vermögenswerte
Kurzfristige Vermögenswerte
Langfristige Verbindlichkeiten
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Eigenkapital
davon entfällt auf den swb-Konzern
Sonstige Anpassung/Fortentwicklung auf
den Equity-Ansatz
Buchwert aus at-equity bewerteten
Beteiligungen
GKB
HVE
Übrige
372.001
13.785
338.187
49.052
-1.453
-752
62.554
26.059
59.376
9.543
19.694
10.044
59.149
3.092
17.478
34.446
10.317
5.060
493.704
42.936
415.041
93.041
28.558
14.352
415.487
35.875
355.251
49.112
46.999
23.865
752
0
-2.171
-1.419
-2.336
0
10.044
2.889
12.933
21.529
Unter „Sonstige“ werden Anpassungen an die einheitlichen Bilanzierungsgrundsätze
des swb-Konzerns, Unterschiedsbeträge im Rahmen einer Kaufpreisaufteilung und deren
ergebniswirksame Fortschreibung sowie außerplanmäßige Wertberichtigungen ausgewiesen.
Geschäftsbericht 2014
109
KONZERNABSCHLUSS 9
> Konzernanhang
FINANZIELLE VERMÖGENSWERTE
Finanzielle Vermögenswerte
TEUR
Forderungen aus Finanzinstrumenten
Sonstige Beteiligungen
Anteile an verbundenen Unternehmen
Darlehen an Dritte
Darlehen an assoziierte Unternehmen
Darlehen an verbundene Unternehmen
Darlehen an Personal
Hinterlegte Sicherheiten
Verpfändete Wertpapiere
Finanzielle Vermögenswerte – Leasing
Sonstige Wertpapiere zu Handelszwecken
Finanzielle Vermögenswerte
davon kurzfristig
davon verpfändet
31.12.2014
31.12.2013
47.545
64.144
3.422
20.512
14.743
409
1.307
0
3.064
3.806
0
158.952
33.857
3.064
30.189
46.895
3.410
20.570
10.407
409
1.829
5.794
3.470
4.302
501
127.776
48.009
3.470
Unter den sonstigen Beteiligungen und den Anteilen an verbundenen Unternehmen (nicht in
den Konsolidierungskreis einbezogen) werden die unter „38 Anteilsbesitzliste“ ­aufgeführten
Gesellschaften ausgewiesen. Im Berichtsjahr wurden ergebnisneutrale Zuschreibungen in
Höhe von 17.676 TEUR (Vorjahr: 5.631 TEUR), ergebnisneutrale Abschreibungen in Höhe von
204 TEUR (Vorjahr: 5.611 TEUR) sowie erfolgswirksame Abschreibungen in Höhe von 223 TEUR
auf Grundlage aktueller Unternehmensbewertungen vorgenommen. Weitere Einzelheiten sind
der Position „35 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“ zu entnehmen.
Der Anstieg der Forderungen aus Finanzinstrumenten ist begründet durch die Veränderung der Marktwerte beziehungsweise Volumina der Derivate für die Absicherung von
Preisrisiken für Stromhandel, für Kohle- bzw. Erdgasbeschaffung sowie die Beschaffung von
Emissionszertifikaten.
Die Position „Darlehen an Dritte“ betrifft im Wesentlichen an die Freie Hansestadt Bremen in
Zusammenhang mit dem Betrieb der öffentlichen Beleuchtungsanlagen ausgereichte Beträge,
die nach den einschlägigen Vorschriften der International Financial Reporting Standards (IFRS)
als langfristige Darlehen klassifiziert werden.
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Leasinggeber – Forderungen aus Finanzierungsleasing
Bei den ausgewiesenen „Finanziellen Vermögenswerten – Leasing“ handelt es sich um Forderungen aus Finanzierungsleasingverhältnissen, bei denen im Wesentlichen alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen eines Vermögenswerts übertragen wurden. Es handelt
sich hierbei vollständig um Geschäfte im Bereich des Wärmecontractings.
110
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Entwicklung Bruttoforderungen zu Nettoinvestitionen
TEUR
31.12.2014
31.12.2013
840
2.741
2.151
5.732
1.926
3.806
942
2.889
2.738
6.569
2.267
4.302
31.12.2014
31.12.2013
475
1.699
1.632
3.806
544
1.719
2.039
4.302
Bruttoforderungen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Bruttoforderungen
abzüglich noch nicht realisierter Finanzertrag
Nettoinvestitionen
Restlaufzeiten der Nettoinvestitionen
TEUR
Nettoinvestitionen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Nettoinvestitionen
10 FORDERUNGEN AUS ERTRAGSTEUERN
Der Ausweis der langfristigen Forderungen aus Ertragsteuern in Höhe von 496 TEUR (Vorjahr:
674 TEUR) betrifft die Forderung für das Körperschaftsteuerguthaben.
11 AKTIVE LATENTE STEUERN
Die Ermittlung der latenten Steuern beruht auf der Anwendung der zum Realisierungs­
zeitpunkt zu erwartenden Steuersätze. Dabei werden die am Bilanzstichtag gültigen steuer­
lichen Vorschriften berücksichtigt. Zum Bilanzstichtag wurden die latenten Steuern mit einem
Gesamtsteuersatz von 32 Prozent ermittelt. Der angewandte Steuersatz setzt sich aus dem
durchschnittlichen Gewerbesteuer- und Körperschaftsteuersatz zuzüglich Solidaritätszuschlag
zusammen.
Ausweis und Zuordnung der latenten Steuern
Eine Verrechnung von aktiven und passiven latenten Steuern erfolgt, soweit eine Identität von
Steuergläubiger und Steuerschuldner besteht sowie eine Aufrechnungslage hergestellt werden kann. Die Zuordnung der latenten Steuern ergibt sich aus nachstehender Tabelle.
Geschäftsbericht 2014
111
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Ausweis und Zuordnung der latenten Steuern
TEUR
Immaterielle Vermögenswerte
Sachanlagen
Finanzanlagen
Vorräte
Forderungen und sonstige VW
Sonstiges
Erhaltene Zuschüsse
31.12.2014
aktiv
31.12.2014
passiv
31.12.2013
aktiv
31.12.2013
passiv
8.795
2.968
799
8
0
36
11.176
136.197
0
4.907
21.660
0
8.834
3.015
14
32
0
18
11.940
139.424
0
8.026
25.292
0
33.035
70.595
19.009
40.348
4.897
179.797
-179.797
0
125
109
1.984
1.081
0
187.981
-179.797
8.184
TEUR
2014
2013
Beginn des Jahres
als Aufwand (-)/Ertrag (+) in der GuV erfasst
– Steuerliche Abschreibungen
– Finanzanlagen
– Vorräte
– Forderungen
– Zuschüsse
8.184
-5.649
-3.905
-785
-3.095
-8.994
656
6
154
6.468
Rückstellungen für Pensionen
Sonstige Rückstellungen
Verbindlichkeiten
Steuerliche Verluste
Latente Steuern vor Saldierung
Saldierung
Latente Steuern (Bilanzausweis)
34.049
128.519
21.326
26.854
2.679
226.033
-177.208
48.825
106
91
2.108
963
0
177.208
-177.208
0
Entwicklung der latenten Steuern
– Rückstellungen
– Verbindlichkeiten
– Steuerliche Verluste
– Sonstiges
Im Eigenkapital erfasste Steuern
Ende des Jahres
-1.033
-2.426
14.943
2.218
-18
-53.914
-48.825
-1.759
5.863
-5.562
5.229
30
2.748
8.184
Latente Steuerforderungen für steuerliche Verlustvorträge werden mit dem Betrag angesetzt,
zu dem die Realisierung der damit verbundenen Steuervorteile durch zukünftige Gewinne
wahrscheinlich ist. Nicht angesetzte latente Steueransprüche werden an jedem Bilanzstichtag
überprüft und in dem Umfang angesetzt, in welchem es wahrscheinlich geworden ist, dass
ein zukünftig zu versteuerndes Ergebnis die Realisierung des latenten Steueranspruchs
­ermöglicht. Aus der Ausschüttung von Dividenden durch die swb AG an die Anteilseigner er­
geben sich weder im Geschäftsjahr noch im Vorjahr ertragsteuerliche Konsequenzen. Temporäre Differenzen im Zusammenhang mit Tochterunternehmen und assoziierten Unter­nehmen,
auf die keine latenten Steuern angesetzt wurden, bestehen nicht.
112
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
In den ergebnisneutralen Bestandteilen des Periodenerfolgs 2014 sind latente Steuern auf die
Rücklage für Cashflow Hedges in Höhe von -4.201 TEUR (Vorjahr: -5.218 TEUR) berücksichtigt
worden.
12 VORRÄTE
Die Vorräte setzen sich wie folgt zusammen:
Vorräte
TEUR
31.12.2014
31.12.2013
425
38.141
3.145
1
41.712
553
37.016
3.395
0
40.964
Handelswaren
Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
Unfertige Leistungen
Geleistete Anzahlungen auf Vorräte
Vorräte
Auf den Bestand der Vorräte wurden im Berichtsjahr keine wesentlichen Wertminderungen
vorgenommen.
13 FORDERUNGEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wurden zum Nominalwert bilanziert und beinhalten keine Zinsen.
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
TEUR
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Forderungen gegen verbundene Unternehmen (IC)
Forderungen gegen assoziierte Unternehmen
Forderungen gegen sonstige Beteiligungen
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
31.12.2014
31.12.2013
174.373
41.102
4.749
666
220.890
313.942
29.136
3.416
1.588
348.082
Zu den Forderungen gegen nahestehende Unternehmen wird auf die Erläuterungen unter
„37 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ verwiesen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der Regel
eine Laufzeit bis zu 30 Tagen.
Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen bestehen im Wesentlichen in Euro, sodass
sich kein Währungsrisiko ergibt. Das maximale Kreditrisiko am Abschlussstichtag entspricht
dem Buchwert der Forderungen. Der Konzern hat keine wesentlichen Sicherheitsleistungen
­erhalten.
Geschäftsbericht 2014
113
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Zum 31. Dezember 2014 waren Forderungen aus Lieferungen und Leistungen im Nennwert von
15.895 TEUR (Vorjahr: 17.771 TEUR) wertgemindert. Die Entwicklung des Wertberichtigungskontos
stellt sich wie folgt dar:
Entwicklung des Wertberichtigungskontos
TEUR
Stand 1. Januar
Ergebniswirksame Zuführung
Verbrauch
Auflösung
Stand 31. Dezember
2014
2013
17.771
202
-2.005
-73
15.895
27.562
1.163
-10.953
-1
17.771
Der Wertberichtigungsaufwand ist in den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. in den
Umsatzerlösen erfolgswirksam erfasst.
Das Ergebnis der Analyse der überfälligen Forderungen aus Lieferungen und Leistungen zum
31. Dezember 2014 ergibt sich aus der folgenden Tabelle:
Altersstrukturanalyse
TEUR
Weder überfällige noch wertberichtigte Forderungen
Überfällige Forderungen, die nicht einzelwertberichtigt sind:
weniger als 30 Tage
30 bis 90 Tage
91 bis 180 Tage
181 bis 360 Tage
361 Tage und mehr
Buchwert (netto)
31.12.2014
31.12.2013
136.077
265.762
28.070
4.808
1.358
1.394
2.666
38.296
174.373
42.213
3.111
1.940
666
250
48.180
313.942
Von den überfälligen Forderungen, die nicht einzelwertberichtigt sind, wurden portfoliobasierte
Wertberichtigungen in Abzug gebracht. Die Bemessung dieser Wertberichtigungen wurde aus
Erfahrungswerten der letzten Jahre abgeleitet.
114
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
14 SONSTIGE KURZFRISTIGE VERMÖGENSWERTE
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
TEUR
31.12.2014
31.12.2013
5.073
36.110
6.051
2.742
49.976
4.607
32.189
3.406
2.630
42.832
Sonstige geleistete Anzahlungen
Erworbene Emissionsrechte
Forderungen aus sonstigen Steuern
Übrige Forderungen
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Zur Erfüllung der Abgabeverpflichtung von Emissionsrechten werden Emissionsrechte in Höhe
von 36.110 TEUR (Vorjahr: 32.189 TEUR) gehalten.
Die Forderungen aus sonstigen Steuern bestehen für Energiesteuern.
15 ZAHLUNGSMITTEL UND ZAHLUNGSMITTELÄQUIVALENTE
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
TEUR
Zahlungsmittel
Zahlungsmitteläquivalente
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
31.12.2014
31.12.2013
12.778
94.494
107.272
12.839
157.811
170.650
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente beinhalten Kassenbestände, Bankgut­
haben sowie Forderungen aus dem Cash-Pool.
Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente entsprechen dem Finanzmittelfonds für
die Kapitalflussrechnung.
16 EIGENKAPITAL
Gezeichnetes Kapital
Das gezeichnete Kapital der swb AG besteht zum 31. Dezember 2014 aus 209.865 auf den Namen lautende Stückaktien (Vorjahr: 209.865) mit einem rechnerischen Anteil von je 559,69 EUR
(Vorjahr: 559,69 EUR). Der Bilanzansatz beträgt zum Bilanzstichtag 117.459.083,87 EUR (Vorjahr:
117.459.083,87 EUR). Genehmigtes Kapital besteht zum Bilanzstichtag nicht. Die Aktien sind voll
eingezahlt.
Geschäftsbericht 2014
115
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die Anteilseigner sind die EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, mit einem Anteil am Grundkapital von 117.459 TEUR (Vorjahr: 117.459 TEUR) und mit einem Stimmrechtsanteil von 100 Prozent
abzüglich einer Aktie sowie die Bremer Verkehrsgesellschaft mbH, Bremen, mit einem Anteil
am Grundkapital und einem Stimmrechtsanteil von einer Aktie.
Kapitalrücklage
Die Kapitalrücklage betrifft im Wesentlichen externe Mittelzuflüsse.
Gemäß § 150 Abs. 4 AktG dürfen Beträge, die den notwendigen Reservefonds von 10 Prozent
des Grundkapitals überschreiten, zum Ausgleich eines Bilanzverlustes herangezogen werden.
Gewinnrücklagen
Die Gewinnrücklagen enthalten die nach § 150 AktG zu bildende gesetzliche Rücklage, Gewinnthesaurierungen sowie die Effekte aus der Umbewertung von HGB auf IFRS.
In den Gewinnrücklagen ist die Rücklage für die Neubewertung leistungsorientierter
Pensionspläne enthalten, die die erfolgsneutral erfassten versicherungsmathematischen Ergebnisse erfasst. Im Rahmen der Bewertung der Rückstellung für Leistungen an Arbeitnehmer
verringern sich die Gewinnrücklagen in 2014 um 122.649 TEUR (nach Steuern) – siehe hierzu
auch „20 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer“.
Sonstige Rücklagen
Die sonstigen Rücklagen setzen sich wie folgt zusammen:
> R
ücklage für Cashflow Hedges: enthält die erfolgsneutralen Veränderungen der derivativen Finanzinstrumente für Cashflow Hedges sowie die darauf entfallenden erfolgsneutral
gebildeten latenten Steuern – siehe hierzu „34 Derivative Finanzinstrumente und Hedge
Accounting“ und „11 Aktive latente Steuern“
> R
ücklage für at-equity-Beteiligungen: enthält die Fortschreibung der erfolgsneutralen Veränderungen aus den at-equity bewerteten Beteiligungen – siehe hierzu „8 Anteile an assoziierten Unternehmen“
> R
ücklage für zur Veräußerung verfügbare finanzielle Vermögenswerte: enthält die
erfolgsneutrale Veränderungen aus der Marktbewertung der als zur Veräußerung verfügbaren finanziellen Vermögenswerte – siehe hierzu „9 Finanzielle Vermögenswerte“
Ergebnis und Dividende je Aktie
Bei der Berechnung des unverwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von
Stammaktien des Mutterunternehmens zuzurechnende Ergebnis durch die durchschnittliche
Anzahl von Aktien (bereinigt um die Anzahl der eigenen Anteile), die sich während des Jahres
im Umlauf befanden, geteilt.
Bei der Berechnung des verwässerten Ergebnisses je Aktie wird das den Inhabern von Stammaktien des Mutterunternehmens zuzurechnende Ergebnis durch die durchschnittliche Anzahl
von Aktien (bereinigt um die Anzahl der eigenen Anteile), die sich während des Jahres im Umlauf befinden, geteilt.
Bei Ermittlung des Ergebnisses je Aktie waren keine Verwässerungseffekte zu berücksichtigen.
116
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die nachfolgende Tabelle enthält die der Berechnung des unverwässerten und verwässerten
Ergebnisses je Aktie zugrunde gelegten Beträge:
Konzernjahresüberschuss – Ergebnis je Aktie
TEUR
Konzernjahresüberschuss in TEUR
Dividende swb AG in TEUR
Durchschnittliche Anzahl der im Umlauf befindlichen Aktien
Unverwässertes und verwässertes Ergebnis je Aktie in EUR
Dividende je Aktie in EUR
2014
2013
6.455
0
209.865
30,76
0,00
26.058
57.084
209.865
124,17
272,00
Bilanzgewinn/-verlust swb AG
In der 71. ordentlichen Hauptversammlung am 24. April 2014 wurde beschlossen, 57.084 TEUR
als Dividende in Höhe von 272,00 EUR je Stückaktie auszuschütten sowie den verbleibenden
Gewinnanteil von 87 TEUR auf neue Rechnung vorzutragen.
Der Vorstand schlägt vor, den handelsrechtlichen Jahresfehlbetrag 2014 in Höhe von 19.799 TEUR
mit dem verbliebenen Gewinnvortrag in Höhe von 87 TEUR zu verrechnen und den ­Bilanzverlust
auf neue Rechnung vorzutragen.
17 FINANZSCHULDEN
Finanzschulden
TEUR
31.12.2014
31.12.2013
22.510
31.632
62
63.910
118.114
49.499
13.608
90
98.790
161.987
4.393
28
37.856
16.990
840
60.107
178.221
109.274
126
67.042
132.253
970
309.665
471.652
Langfristige Finanzschulden
Verzinsliche Darlehen
Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten
Finanzierungsleasing
Darlehen von verbundenen Unternehmen
Kurzfristige Finanzschulden
Verzinsliche Darlehen
Finanzierungsleasing
Verbindlichkeiten aus Finanzinstrumenten
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Beteiligungen
Summe Finanzschulden
Seitens des swb-Konzerns wurden den Kreditgebern keine Sicherheiten gestellt. Gleichwohl
enthalten einzelne Darlehensverträge und die Schuldscheindarlehen bankübliche Klauseln.
Darlehen mit einem Gesamtvolumen von 26.714 TEUR (Vorjahr: 121.863 TEUR) ent­halten sogenannte „change-of-control“-Klauseln, die gegenwärtig nicht zur Anwendung kommen.
Geschäftsbericht 2014
117
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen betreffen vier langfristige
Gesellschafterdarlehen der EWE AG über insgesamt 72.905 TEUR (Vorjahr: 104.336 TEUR). Zu
den Fälligkeiten der Darlehen gegenüber verbundenen Unternehmen siehe „31 Beziehungen zu
nahestehenden Unternehmen und Personen“.
Mit der EWE Aktiengesellschaft besteht eine Cash-Pooling-Vereinbarung mit einem wechselseitigen Kreditrahmen in Höhe von 200 Mio. EUR (Vorjahr: 200 Mio. EUR).
Die Zinsbindungsfristen der langfristigen Darlehen ergeben sich aus der nachfolgenden Tabelle:
Zinsbindungsfristen verzinslicher Darlehen
TEUR
Verzinsliche Darlehen mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
mit einer Restlaufzeit von mehr als fünf Jahren
Verzinsliche Darlehen
31.12.2014
31.12.2013
4.393
22.510
0
26.903
109.274
37.754
11.745
158.773
Die Laufzeiten und die Verzinsung der Darlehen ergeben sich aus nachfolgender Tabelle:
Verzinsliche Darlehen
TEUR
Darlehen 100.000 TEUR
Darlehen bis 50.000 TEUR
Darlehen 30.000 TEUR
Darlehen bis 30.000 TEUR
Darlehen unter 20.000 TEUR
Verzinsliche Darlehen
Zinssatz
Laufzeitende
31.12.2014
31.12.2013
3M-Euribor +0,3
4,94
3M-Euribor +0,3
5,09
5,16
2014
2013-2023
2014
2015
2013-2025
0
26.714
0
0
189
26.903
80.960
55.027
9.985
9.670
3.131
158.773
Kontokorrentkredite
Die Kontokorrentkredite sind nicht besichert. Es bestanden am Bilanzstichtag von Banken zugesagte, nicht ausgenutzte kurzfristige Kreditfazilitäten in Höhe von 43.706 TEUR (Vorjahr:
40.914 TEUR).
Kredite von Banken
Darlehen bis 50.000 TEUR
Unter dieser Position sind zwei Darlehen erfasst, wobei es sich bei einem um ein verzinsliches
Schuldscheindarlehen handelt, das am 3. September 2008 aufgenommen wurde und in einer
Summe am 30. September 2018 zur Rückzahlung fällig ist. Dieses Darlehen ist nicht besichert.
Ein Teilbetrag in Höhe von 38.000 TEUR wurde am 22. Juni 2009 aufgrund der „change-ofcontrol“-Klausel vorzeitig zurückgezahlt.
118
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Das andere Darlehen wurde im Rahmen der Umstrukturierung der HBE-Gruppe übernommen.
Das Darlehen ist vierteljährlich nachträglich annuitätisch bis Juni 2018 zu tilgen.
Darlehen unter 20.000 TEUR
Unter dieser Position ist noch ein Darlehen aus der Umstrukturierung der HBE-Gruppe erfasst.
Leasingnehmer – Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Aus Finanzierungsleasing resultierende Verpflichtungen
TEUR
31.12.2014
31.12.2013
34
67
101
11
90
133
101
234
19
215
Mindestleasingzahlungen
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
Mindestleasingzahlungen
abzüglich noch nicht realisierter Finanzaufwand
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
Die Leasingverträge betreffen im Wesentlichen Geschäfte im Bereich des Wärmecontractings
sowie der Telekommunikationsanlagen.
Restlaufzeiten der Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
TEUR
mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr
mit einer Restlaufzeit von einem Jahr bis zu fünf Jahren
Verbindlichkeiten aus Finanzierungsleasing
31.12.2014
31.12.2013
28
62
90
125
90
215
Bedingte Mietzahlungen existieren nicht. Die Summe der künftigen Mindestleasingzahlungen
ist mit den vorgenannten Positionen identisch, da eine vorzeitige ordnungsgemäße Kündigung
in der Regel nicht vorgesehen ist. Untermietverhältnisse existieren im Konzern in der Regel
nicht.
18 BAUKOSTENZUSCHÜSSE
Baukostenzuschüsse
Im Berichtsjahr wurden 6.629 TEUR (Vorjahr: 8.235 TEUR) Baukostenzuschüsse von Kunden vereinnahmt. Erfolgswirksam aufgelöst wurden im Geschäftsjahr 7.210 TEUR (Vorjahr: 7.055 TEUR).
Geschäftsbericht 2014
119
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
19 RÜCKSTELLUNGEN
Rückstellungsspiegel
TEUR
Rekultivierung
Umweltsanierungsmaßnahmen
Ungewisse Verpflichtungen
aus schwebenden
Geschäften
Restrukturierung
Übrige
avon mit einer Laufzeit
d
bis zu einem Jahr
Stand:
1.1.2014
Zuführung
Auflösung
Zinsanteil/
Änderung
des Zinssatzes
7.261
12.369
-859
720
11.039
0
30.530
17.310
0
0
0
-11.039
0
6.271
18.524
1.500
5.874
50.469
5.043
480
2.046
19.938
-1.786
-236
-1.504
-4.385
47
0
19
786
0
-1.264
0
-1.264
-10.161
0
-202
-10.363
11.667
480
6.233
55.181
Umbuchungen
Inanspruchnahme
Stand:
31.12.2014
18.305
Rekultivierung
Rekultivierungsrückstellungen für fünf Windparks, eine Flugaschedeponie, zwei Erdgas­
kavernen und zwei Biogasanlagen einschließlich der Abrüstung dazugehöriger Anlagen sind
aufgrund von aktuellen Gutachten gebildet worden. Die Rückstellungen basieren auf vertraglichen Verpflichtungen zum Ablauf des Pacht- bzw. Nutzungsvertrags.
Für den Windpark am Zolltor gilt das Jahr 2026 als wahrscheinlicher Rekultivierungszeitpunkt;
für den Windpark Elsdorf II das Jahr 2028, für den Windpark Industriehäfen das Jahr 2029, für
die Windfarm Märkisch Linden das Jahr 2033. Für den Windpark Weserufer gilt das Jahr 2033 als
wahrscheinlicher Rekultivierungszeitpunkt; hierfür wurde im Geschäftsjahr 2014 ein Betrag in
Höhe von 154 TEUR zurückgestellt.
Für die Kaverne I gilt das Jahr 2019 und für die Kaverne II das Jahr 2021 als wahrscheinlicher
Rekultivierungszeitpunkt. Diese Verpflichtung wurde im Vorjahr aufgrund des geänderten
­Rekultivierungszeitpunkts um 1.063 TEUR erhöht.
Die Rückstellung für eine Flugaschedeponie ist im Geschäftsjahr aufgelöst worden.
Für die Biogasanlagen gilt das Jahr 2031 als wahrscheinlicher Rekultivierungszeitpunkt.
Des Weiteren wird von dem Eintritt der Rückbauverpflichtung für das Kraftwerk Hafen im
Jahr 2045 ausgegangen. Die Vorjahresverpflichtung in Höhe von 11.039 TEUR wurde aus den
Rückstellungen für Umweltsanierungsmaßnahmen in die Rekultivierungsrückstellungen umgebucht. Diese Verpflichtung wurde im Geschäftsjahr 2014 neuberechnet und um 12.188 TEUR
erfolgsneutral erhöht und der zugehörigen Sachanlage zugeschrieben.
120
Geschäftsbericht 2014
10.040
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Der für die Abzinsung verwendete Zinssatz beträgt 3,5 Prozent (Vorjahr: 3,5 Prozent). Wäre der
in der Berechnung verwendete Abzinsungszinssatz um 1 Prozent geringer (höher) gewesen,
hätte sich ein um 8.748 TEUR höherer (um 6.690 TEUR geringerer) Buchwert ergeben.
Umweltsanierungsmaßnahmen
Die Rückstellungen für Umweltsanierungsmaßnahmen beinhalten die Kosten für Rekultivierung
inklusive Altlastenentsorgung für ein Grundstück mit Bodenkontamination durch den ehemaligen Betrieb eines Gaswerks. Die Inanspruchnahme erfolgt, wenn für eine Bebauung des
Grundstücks der Bodenaushub beseitigt werden muss. Der Zeitpunkt der Bebauung ist derzeit
nicht konkretisierbar.
Ungewisse Verpflichtungen aus schwebenden Geschäften
Die ungewissen Verpflichtungen betreffen im Wesentlichen negative Ertragserwartungen hinsichtlich langfristiger Lieferverträge.
Restrukturierung
Vor dem Hintergrund der Anforderungen der Regulierungsbehörden und deren mögliche Auswirkungen wurden Projekte zur Restrukturierung der Netzgesellschaften umgesetzt. Im Geschäftsjahr 2008 wurde die in 2007 beschlossene betriebliche Integration von der ­wesernetz
GmbH (vormals: swb Netze GmbH & Co. KG) und der ­wesernetz Bremerhaven GmbH (vormals:
swb Netze Bremerhaven GmbH & Co. KG) in Form eines gemeinsamen Betriebs umgesetzt.
20 RÜCKSTELLUNGEN FÜR LEISTUNGEN AN ARBEITNEHMER
Zusammensetzung der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
TEUR
Rückstellungen für Pensionen
abzüglich kurzfristiger Anteil
langfristiger Anteil der Rückstellungen für Pensionen
Rückstellungen für Deputate
Rückstellungen für Beihilfen
Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen
Rückstellungen für Altersteilzeit
Rückstellungen für Vorruhestand
langfristiger Anteil der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
31.12.2014
31.12.2013
858.758
-29.753
829.005
9.085
1.685
10.158
2.687
17.672
870.292
674.965
-29.630
645.335
8.567
1.426
9.933
4.510
14.133
683.904
Der Finanzierungsstatus der Verpflichtungen für Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses entspricht der DBO, die im Folgenden übergeleitet wird.
Geschäftsbericht 2014
121
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen
TEUR
Barwert zu Beginn des Jahres
Erfolgswirksam erfasste Aufwendungen für Pensionsverpflichtungen
Dienstzeitaufwand
Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand
Zinsaufwand
Erfolgsneutral erfasste versicherungsmathematische Gewinne/Verluste
aus
Änderungen demografischer Annahmen
Änderung finanzieller Annahmen
erfahrungsbedingten Anpassungen
Gezahlte Versorgungsleistungen
Abgänge Anwartschaften
Barwert zum Bilanzstichtag
2014
2013
684.959
675.433
12.179
1.817
23.422
37.418
11.443
0
23.021
34.464
0
181.796
-1.458
180.338
929
6.334
454
7.717
-31.126
-2.060
869.529
-30.731
-1.924
684.959
In der Entwicklung des Barwerts der leistungsorientierten Verpflichtungen und in den
­weiteren Angaben werden die Pensionsverpflichtungen mit Deputat- und Beihilfeverpflichtungen ­zusammengefasst, da sie insgesamt Verpflichtungen für Leistungen nach Beendigung
des ­Arbeitsverhältnisses darstellen. Die bilanzierte Rückstellung entspricht jeweils der DBO
(­Defined Benefit Obligation) zum Bilanzstichtag.
Aufgrund des in 2014 verabschiedeten RV-Leistungsverbesserungsgesetzes in der gesetzlichen
Rentenversicherung und den daran gekoppelten Zusagen in den Tarifverträgen der ­swb-Gruppe
ergibt sich nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand in Höhe von 1.817 TEUR.
Die erwarteten Auszahlungen der Pensionsverpflichtungen für das Folgejahr betragen
29.753 TEUR (Vorjahr: 29.630 TEUR) und entsprechen den kurzfristigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer.
Die folgenden wesentlichen versicherungsmathematischen Annahmen wurden getroffen:
Versicherungsmathematische Annahmen
Zinssatz
Zukünftige Gehaltssteigerungen
Zukünftige Rentensteigerungen
122
Geschäftsbericht 2014
2014
2013
2,00 %
2,50 %
1,70 %
3,50 %
2,50 %
1,70 %
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Auf Deputate und Beihilfeverpflichtungen haben zukünftige Gehalts- und Rentensteigerungen
keinen Einfluss.
Als Rechnungsgrundlage hinsichtlich der Lebenserwartung dienen die Richttafeln RT 2005 G
von Klaus Heubeck.
Bei den Effekten aus der Änderung von finanziellen Annahmen handelt es sich im Berichtsjahr
um die Änderung des Zinssatzes, im Vorjahr um Annahmeänderungen für zukünftige Gehaltsund Rentensteigerungen.
Die Duration der Defined Benefit Obligation (DBO) beträgt 17,9 Jahre für die Pensions­
verpflichtungen, 16,0 Jahre für die Beihilfe- und 9,7 Jahre für die Deputatverpflichtungen.
Im Folgenden werden die Auswirkungen auf die DBO bei veränderten Prämissen dargestellt.
Sensitivitätsanalyse für die versicherungsmathematischen Annahmen
TEUR
Änderungen der Annahme
zum Rechnungszins
zukünftiger Gehaltssteigerungen
zur Inflation
zur Lebenserwartung (Sterbewahrscheinlichkeiten)
Entwicklung
2014
2013
1,00 %
-1,00 %
0,50 %
-0,50 %
0,50 %
-0,50 %
-10,00 %
-127.695
166.631
18.880
-17.789
995
-911
29.422
-89.790
114.138
13.291
-12.510
791
-726
20.853
Bei der Ermittlung der Veränderung der DBO im Rahmen von Sensitivitätsberechnungen sind
aufgrund von Zinseszinseffekten die Auswirkungen bei einer Erhöhung oder Absenkung des
Zinssatzes oder der Gehalts- und Rentensteigerungen nicht gleichförmig. Bei Änderung mehrerer Annahmen entsprechen zudem die Gesamtauswirkungen nicht notwendigerweise der
Summe der Einzeleffekte. Die oben angeführten Sensitivitätsberechnungen zeigen die Effekte
bei genau den angegebenen Annahmeänderungen. Erfolgt diese Änderung in einer anderen
Größenordnung, entwickelt sich die DBO nicht zwangsläufig linear.
Durch die Anpassung des IAS 19R im Vorjahr ist die sogenannte OCI-Methode als einzig zu­
lässige Methode für die Darstellung der Verpflichtungen aus Leistungen nach Beendigung des
Arbeitsverhältnisses anzuwenden.
Die Veränderungen der Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer werden in der Gewinnund Verlustrechnung unter der Position Personalaufwendungen (siehe „26 Personalaufwand“)
sowie Finanzaufwendungen (siehe „28 Finanzergebnis“) ausgewiesen. Die Veränderung der
Rückstellungen für Jubiläumszuwendungen, Vorruhestands- und ATZ-Verpflichtungen sind
nachfolgend in einer Tabelle dargestellt.
Die gesamten Aufwendungen aus Beiträgen einschließlich Sanierungsgeld der VBL betrugen
im Geschäftsjahr 1.905 TEUR (Vorjahr: 1.963 TEUR). Für 2015 wird mit leicht geringeren Aufwendungen gerechnet.
Geschäftsbericht 2014
123
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Der Arbeitgeberanteil zur gesetzlichen Rentenversicherung betrug 12.767 TEUR (Vorjahr:
12.805 TEUR).
Die Entwicklung der sonstigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer ergibt sich wie
folgt:
Entwicklung der sonstigen Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer
TEUR
Jubiläums­
zuwendungen
Altersteilzeit
Vorruhestand
Stand:
1.1.2014 Zu­führung
9.933
4.510
14.133
322
658
5.670
Auflösung
Zinsaufwand
Inanspruchnahme
-40
-216
-37
1.005
392
353
-1.062
-6.690
-2.447
Änderung
Saldierung
mit Plan­
vermögen
Stand:
31.12.2014
10.158
2.687
17.672
4.033
Das Wertguthaben aus der Vereinbarung über Altersteilzeitarbeit wird durch verpfändete
Wertpapiere und Bankguthaben gegen das Risiko einer Zahlungsunfähigkeit abgesichert. Die
für die Sicherung der Altersteilzeitansprüche verpfändeten Bankguthaben und Wertpapiere
wurden in Höhe von 7.148 TEUR (Vorjahr: 11.183 TEUR) mit der zugehörigen Rückstellung für
­Altersteilzeit verrechnet.
Insgesamt wurden folgende Ansprüche der Arbeitnehmer gegen Insolvenz abgesichert:
Gegen Insolvenz abgesicherte Ansprüche der Arbeitnehmer
TEUR
Altersteilzeit
Arbeitgeberanteil Sozialversicherung ATZ
Langzeitarbeitskonten
Arbeitgeberanteil Sozialversicherung LZK
Gesamt
31.12.2014
31.12.2013
5.993
1.155
1.157
223
8.528
9.375
1.808
1.105
213
12.501
31.12.2014
31.12.2013
14.652
4.800
393
10.245
20.536
6.000
116
14.652
Entwicklung des Wertguthaben Insolvenzsicherung
TEUR
Zeitwert des Vermögens am 1.1.
Minderung (Rückführung)
Wertzuwachs (Zinsen etc.)
Zeitwert des Vermögens am 31.12.
Die zum Zwecke der Sicherung von Altersteilzeitguthaben und Langzeitkonten verpfändeten
Wertpapiere umfassen Geldmarktfonds in Höhe von 10.176 TEUR (Vorjahr: 14.600 TEUR) sowie
Bankguthaben in Höhe von 69 TEUR (Vorjahr: 52 TEUR).
124
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
21 SONSTIGE VERBINDLICHKEITEN
Sonstige Verbindlichkeiten
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber stillen Gesellschaftern
Verbindlichkeiten gegenüber Personal
Verbindlichkeiten für ausstehende Rechnungen
Investitionszuschüsse Stadtwerke Umland
Abgegrenzte Erträge
Rückgabeverpflichtung erworbene CO2-Zertifikate
Verbindlichkeiten aus sonstigen Steuern
Verbindlichkeiten aus der Zinsabgrenzung
Verbindlichkeiten im Rahmen der sozialen Sicherheit
Verbindlichkeiten aus Insolvenzsicherung
Übrige sonstige Verbindlichkeiten
Summe
davon langfristig
31.12.2014
31.12.2013
225.000
17.725
32.078
929
258
22.740
11.152
220
0
1.481
16.906
328.489
226.400
0
17.615
31.380
3.644
41
8.039
8.819
643
2
1.668
13.963
85.814
1.616
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Die Verbindlichkeiten gegenüber stillen Gesellschaftern betreffen die Einlage der Städte Bremen und Bremerhaven in die Gesellschaften ­wesernetz Bremen GmbH, Bremen, und ­wesernetz
Bremerhaven GmbH, Bremerhaven, die in den swb-Konzern vollkonsolidiert einbezogen werden.
Die Verbindlichkeiten für die Rückgabeverpflichtung von CO2-Zertifikaten haben sich um insgesamt 14.701 TEUR erhöht, wobei hier Effekte einerseits aus der verringerten kostenlosen
­Zuteilung und damit höheren kostenpflichtigen Mengen und andererseits höheren Zertifikate­
preisen aufeinander treffen.
22 VERBINDLICHKEITEN AUS LIEFERUNGEN UND LEISTUNGEN
Die beizulegenden Zeitwerte der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen setzen sich
wie folgt zusammen:
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
TEUR
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten
Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber assoziierten Unternehmen
Verbindlichkeiten gegenüber sonstigen Beteiligungen
Ausstehende Rechnungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
31.12.2014
31.12.2013
19.960
52.585
3.260
2.630
65.385
143.820
95.002
54.549
4.880
0
111.029
265.460
Geschäftsbericht 2014
125
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die Buchwerte entsprechen im Wesentlichen den beizulegenden Zeitwerten.
Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind nicht verzinslich und haben in der
Regel eine Fälligkeit von 30 Tagen.
Zu den Verbindlichkeiten gegenüber nahestehenden Unternehmen wird auf die Erläuterungen
unter „31 Beziehungen zu nahestehenden Unternehmen und Personen“ verwiesen.
23 VERBINDLICHKEITEN AUS ERTRAGSTEUERN
Die Verbindlichkeiten aus Steuern setzen sich wie folgt zusammen:
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
TEUR
Ertragsteuern Geschäftsjahr
Ertragsteuern Vorjahre
Verbindlichkeiten aus Ertragsteuern
31.12.2014
31.12.2013
4.730
7.010
11.740
1.883
10.464
12.347
24 UMSATZERLÖSE
Die Umsatzerlöse des Konzerns verteilen sich entsprechend der folgenden Tabelle auf die einzelnen Produkte:
Umsatzerlöse je Produkt
TEUR
Erlöse Elektrizität
Stromsteuer
Umsatzerlöse Strom
Erlöse Erdgas
Energiesteuer
Umsatzerlöse Erdgas
Umsatzerlöse Wärme
Umsatzerlöse Wasser
Umsatzerlöse Sonstiges
Umsatzerlöse Abfall
Umsatzerlöse
126
Geschäftsbericht 2014
2014
2013
1.025.405
-50.938
974.467
269.432
-22.341
247.091
69.837
76.842
33.886
56.315
1.458.438
1.090.803
-50.425
1.040.378
334.086
-27.805
306.281
87.438
73.590
32.177
52.757
1.592.621
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
25 SONSTIGE BETRIEBLICHE ERTRÄGE
In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind folgende wesentliche Positionen enthalten:
Sonstige betriebliche Erträge
TEUR
Erhaltene Zuschüsse
Vermietung und Verpachtung
Erstattung von Bauzeitzinsen und Betriebskosten
Erträge aus der Auflösung von Rückstellungen
Auflösung von sonstigen Abgrenzungen
Kostenerstattungen Vorjahre
Kaufmännische Dienstleistungen
Erträge aus als Finanzinvestition gehaltenen Immobilien
Auflösung von Wertberichtigungen
Schadenersatz/Versicherungsleistungen
Erträge aus Anlagenabgängen
Erträge aus der Bewertung von Finanzinstrumenten
Entschädigungszahlung
Übrige
Sonstige betriebliche Erträge
2014
2013
1.644
17.338
17.723
2.983
1.878
0
3.160
207
872
653
415
15.915
161
5.451
68.400
333
15.935
14.833
11.115
1.029
2.809
2.332
357
830
1.368
623
9.154
1.652
3.078
65.448
Die sonstigen betrieblichen Erträge belaufen sich im Berichtszeitraum auf 68.400 TEUR. Damit
liegen sie um 2.952 TEUR über denen des Zeitraums 2013. Dies ist im Wesentlichen auf Erträge aus der Bewertung von Finanzinstrumenten in Höhe von 15.915 TEUR (Vorjahr: 9.154 TEUR)
und dem weiteren Anstieg der Erträge aus Vermietung und Verpachtung (neues Vermarktungs­
modell von Block 15 in Höhe von 3.564 TEUR sowie Abschaltung von Block 5 und damit einem
Rückgang von 2.300 TEUR) im Geschäftsjahr 2014 zurückzuführen.
Die Erstattung von Bauzeitzinsen aufgrund der Finanzierung eines Kraftwerkneubaus sowie
von Betriebskosten durch ein assoziiertes Unternehmen führten zu Erlösen in Höhe von 17.723
TEUR (Vorjahr: 14.833 TEUR).
Geschäftsbericht 2014
127
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
26 PERSONALAUFWAND
Personalaufwand
TEUR
Regelmäßige Lohn- und Gehaltsaufwendungen
Restrukturierungskosten, Vorruhestand und ATZ
Sozialabgaben
Personalaufwand – beitragsorientierte Pläne
Personalaufwand – leistungsorientierte Pläne
Sonstige Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
Sonstige Personalkosten
Personalaufwand
2014
2013
132.236
6.351
26.000
1.906
13.587
268
5.046
185.394
127.879
5.576
24.544
1.965
11.443
8
6.692
178.107
Im Geschäftsjahr 2014 sind die regelmäßigen Lohn- und Gehaltsaufwendungen im Vergleich
zum Vorjahr um 4.357 TEUR auf 132.236 TEUR gestiegen, insbesondere bedingt durch weniger
aktivierte Eigenleistungen sowie geringere erstattete Entgelte. Die höheren Aufwendungen
für Vorruhestand und ATZ resultieren aus den unterschiedlichen Restrukturierungsprojekten
sowie aus einer Anpassung bei den Versorgungszusagen.
Zum Stichtag 31.12.2014 betrug der Gesamtpersonalbestand (ohne Vorstände, Auszubildende,
Praktikanten und ruhende Arbeitsverhältnisse) der vollkonsolidierten Gesellschaften im swbKonzern 2.349 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 2.418). Bis zum Ende des Jahres 2014
standen insgesamt 124 Auszubildende (Vorjahr: 133) in einem Ausbildungsverhältnis mit dem
swb-Konzern.
128
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
27 SONSTIGE BETRIEBLICHE AUFWENDUNGEN
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen setzen sich wie folgt zusammen:
Sonstige betriebliche Aufwendungen
TEUR
Informationstechnik- und Telekommunikationsausgaben
Rechts- und Beratungsleistungen
Marketing und Werbung
Versicherungen
Wertberichtigungen auf Forderungen
Gebäudemieten und -instandhaltung
Bewirtung, Spenden, Beiträge
Sonstige Gebühren
Sonstiger Verwaltungsaufwand
Büromaterial, Porto und Verpackung
Sonstige Mietaufwendungen
Sonstige Steuern
Aufwendungen aus der Bewertung von Finanzinstrumenten
Sonstige Aufwendungen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
2014
2013
14.355
10.651
7.096
4.235
3.561
7.280
2.556
2.711
6.565
2.017
1.068
2.131
6.833
6.552
77.611
18.974
14.624
7.674
3.955
5.748
6.973
2.355
2.328
5.228
1.883
1.074
1.352
24.365
4.073
100.606
Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen sind im Vergleich zum Vorjahr um 22.995 TEUR zurückgegangen.
Dieser Rückgang resultiert zum größten Teil aus der Bewertung von derivativen
Finanzinstrumenten. Der Effekt resultiert insbesondere aus einem reduzierten Aufwand der
Bewertung von Derivaten für CO2-Zertifikate um 16.723 TEUR gegenüber dem Vorjahr.
Die Verminderung bei den Aufwendungen für Informationstechnik/Telekommunikation (4.619
TEUR) und den Rechts- und Beratungsleistungen (3.973 TEUR) resultieren aus dem Abschluss
des Projektes „Wechsel des IT-Providers“ und der erfolgten Vergabe der Konzessionsverträge
durch die Städte Bremen und Bremerhaven.
Der Rückgang der Wertberichtigung auf Forderungen beruht unter anderem auf dem Rückgang
von risikobehafteten Posten.
Alle anderen Kostenarten innerhalb der sonstigen betrieblichen Aufwendungen entwickelten
sich im Rahmen der üblichen jährlichen Schwankungen.
Das Honorar des Abschlussprüfers betrug im Berichtsjahr insgesamt 575 TEUR. Davon entfielen
488 TEUR auf Abschlussprüferleistungen, 7 TEUR auf Steuerberatungsleistungen und 80 TEUR
auf sonstige Leistungen.
Geschäftsbericht 2014
129
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
28 FINANZERGEBNIS
Das Finanzergebnis gliedert sich entsprechend der folgenden Tabellen in Finanzerträge und
Finanzaufwendungen.
Finanzerträge
TEUR
2014
2013
Zinserträge von Dritten
Sonstiges Finanzergebnis
Sonstige Zinserträge
Zwischensumme
Erträge aus IAS 39
Finanzerträge
2.524
18
548
3.090
2.579
5.669
2.341
21
446
2.808
2.618
5.426
Die Zinserträge von Dritten betreffen mit 2.066 TEUR (Vorjahr: 2.123 TEUR) Zinsen aus nicht zum
beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten.
Finanzaufwendungen
TEUR
Zinsaufwand an Dritte
Zinsaufwand an verbundene Unternehmen
Aufzinsung Rückstellungen für Pensionen
Aufzinsung Rückstellungen für sonstige Leistungen an AN
Aufzinsung sonstige Rückstellungen
Sonstiger Zinsaufwand
Finanzaufwendungen
2014
2013
11.373
4.715
23.423
1.749
787
174
42.221
8.354
5.601
23.021
1.122
1.711
12
39.821
Die Zinsaufwendungen an Dritte betreffen mit 11.373 TEUR (Vorjahr: 8.354 TEUR) Zinsen aus
nicht zum beizulegenden Zeitwert bewerteten Finanzinstrumenten.
130
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
29 STEUERN VOM EINKOMMEN UND VOM ERTRAG
Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag setzen sich wie folgt zusammen:
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
2014
2013
9.765
-3.095
6.670
10.590
11.085
21.675
TEUR
2014
2013
Ertragsteuern Veranlagungszeitraum
Ertragsteuern Vorjahre
Ertragsteuern
9.118
647
9.765
6.349
4.241
10.590
TEUR
Ertragsteuern
Latente Steuern auf temporäre Differenzen
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Zusammensetzung Ertragsteuern
Der „Aufwand für Ertragsteuern Vorjahre“ resultiert im Wesentlichen aus ­Prüfungsfeststellungen
der laufenden Betriebsprüfung für die Veranlagungszeiträume 2003 bis 2007.
Der Berechnung der latenten Steuern liegt ein Steuersatz von 32 Prozent (Vorjahr: 32 Prozent)
zugrunde. Der anzuwendende gewichtete durchschnittliche Steuersatz beträgt 32 Prozent
(Vorjahr: 32 Prozent).
Die tatsächlichen Steuern weichen vom theoretischen Betrag, der sich bei Anwendung des
durchschnittlichen Steuersatzes auf das Ergebnis vor Steuern ergibt, wie folgt ab:
Überleitungsrechnung Steueraufwand
TEUR
IFRS Ergebnis vor Steuern
Fiktiver Steueraufwand
Gewerbesteuer
Körperschaftsteuer
Solidaritätszuschlag
Ertragsteuerliche Korrekturen
Nicht abziehbare Aufwendungen
Steuerlich permanente Differenzen
Steuerfreie Beteiligungserträge
Andere Sachverhalte
Steueraufwand für das laufende Jahr
Steueraufwand für Vorjahre
Steueraufwand Summe
2014
2013
13.125
47.733
2.122
1.969
108
4.199
7.719
7.161
394
15.274
933
1.820
-2.364
1.435
6.023
647
6.670
976
2.232
-1.756
708
17.434
4.241
21.675
Geschäftsbericht 2014
131
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
30 HAFTUNGSVERHÄLTNISSE UND SONSTIGE VERPFLICHTUNGEN
Bürgschaften
Der Konzern verbürgt Darlehen in Höhe von 32.908 TEUR (Vorjahr: 32.922 TEUR) für
Darlehensnehmer außerhalb des Konsolidierungskreises. Davon entfallen 32.130 TEUR (Vorjahr: 32.130 TEUR) auf das assoziierte Unternehmen Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH,
­Bremen, und 500 TEUR (Vorjahr: 500 TEUR) auf das assoziierte Unternehmen Weserkraftwerk
Bremen GmbH & Co. KG, Bremen. Darüber hinaus gibt es Bürgschaftsübernahmen gegenüber vier Banken zugunsten der Stadtgemeinde Bremen für die Erbringung von Leistungen
im Bereich Abfallentsorgung und Straßenreinigung, die ursprünglich von der ehemaligen
­HBE-Gruppe besichert waren. Die swb AG und die Nehlsen AG, Bremen, treten als Gesamtschuldner in die bisherigen Bürgschaften in Höhe von 12.782 TEUR (Vorjahr: 12.782 TEUR) der
ehemaligen HBE-Gruppe ein.
Zum Bilanzstichtag ist nicht damit zu rechnen, dass der swb-Konzern aus den Bürgschaften in
Anspruch genommen wird.
Sonstige Verpflichtungen
Die swb AG hat im Zusammenhang mit der Privatisierung der bremischen Abwasserentsorgung
im Jahr 1998 gegenüber der Stadtgemeinde Bremen ein selbstständiges Garantieversprechen
abgegeben, mit dem sie die Erfüllung der zwischen der Stadtgemeinde Bremen und der
Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH, Bremen, ­hanseWasser Bremen GmbH, Bremen, abgeschlossenen Leistungsverträge bis zur Höhe von 25.565 TEUR (Vorjahr: 25.565 TEUR) garantiert.
Die swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG, (swb EE), Bremen, ist im Rahmen der Beteiligung an einer Kraftwerksgesellschaft verpflichtet, für den Kraftwerksneubau Finanzierungsbeiträge im Verhältnis ihrer Kapitalanteile zu erbringen. Der zu erbringende Betrag bestimmt sich
nach dem vereinbarten Investitionsplan und beträgt für die swb EE abzüglich der bereits geleisteten Zahlungen 9.943 TEUR (Vorjahr: 15.026 TEUR). Es besteht eine bedingte Nachschusspflicht
bis zu maximal 5 Prozent des Eigenkapitalanteils in Höhe von 2.247 TEUR (Vorjahr: 2.247 TEUR).
Mit einer Inanspruchnahme aus der Nachschusspflicht wird derzeit nicht gerechnet.
Des Weiteren bestehen Verpflichtungen aus beitragsorientierten Pensionsverpflichtungen
(­siehe „3.14 Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer“).
31 BEZIEHUNGEN ZU NAHESTEHENDEN UNTERNEHMEN UND PERSONEN
Die EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, die als Muttergesellschaft 100 Prozent abzüglich einer Aktie, die bei der Bremer Verkehrsgesellschaft mbH, Bremen, verblieben ist, der Anteile am
Grundkapital der swb AG hält, gehört mit den ihr verbundenen Gesellschaften (EWE-Gruppe) zu
den nahestehenden Unternehmen. Die Weser-Ems-Energiebeteiligungen GmbH (WEE), Oldenburg, ist zu 59 Prozent und die Energieverband Elbe-Weser Beteiligungsholding (EEW), Oldenburg, ist zu 15 Prozent an der EWE Aktiengesellschaft, Oldenburg, beteiligt. Gesellschafter der
WEE ist die Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband Beteiligungsgesellschaft
mbH (EWE-Verband GmbH), Oldenburg. Alleingesellschafter der EWE-Verband GmbH und der
EEW ist der Ems-Weser-Elbe Versorgungs- und Entsorgungsverband (EWE-Verband), Oldenburg. Alle Unternehmen des EWE-Verbands gehören zu den nahestehenden Unternehmen. Die
EWE Aktiengesellschaft wird ihrerseits als assoziiertes Unternehmen in den Konzernabschluss
der EnBW Energie Baden-Württemberg AG, Karlsruhe, einbezogen.
132
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Mit der EWE Aktiengesellschaft bestehen Dienstleistungs- und Finanzbeziehungen. Von den
übrigen Gesellschaften der EWE-Gruppe werden im Wesentlichen Lieferungen und Leistungen
von Strom und Erdgas sowie Telekommunikationsdienstleistungen bezogen.
Im Geschäftsjahr bestanden keine Leistungsbeziehungen zum EWE-Verband.
Weitere bedeutende nahestehende Unternehmen sind aus dem Kreis der assoziierten Gesellschaften die HVE Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH, Bremen, ­hanseWasser Bremen
GmbH, Bremen, sowie die swb Weserwind GmbH & Co. KG, Bremen, die Weserkraftwerk Bremen
GmbH & Co. KG, Bremen, und die Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG, Bremen.
Mit den assoziierten Unternehmen bestehen Lieferungs- und Leistungsbeziehungen bezüglich
Strom, Erdgas, Trinkwasser, Entsorgungs- und kaufmännischen Dienstleistungen. Hinsichtlich
der Haftung für die HVE wird auf „30 Haftungsverhältnisse und sonstige Verpflichtungen“ verwiesen.
Alle Geschäftsbeziehungen sind zu marktüblichen Konditionen abgeschlossen worden und
unterscheiden sich grundsätzlich nicht von den Liefer- und Leistungsbeziehungen zu anderen
Unternehmen. Die Forderungen und Verbindlichkeiten werden innerhalb eines Jahres fällig.
Verzinsliche Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungs- und Leistungsbeziehungen
bestehen nicht. Für die Forderungen und Verbindlichkeiten bestehen keine Garantien oder
sonstige Sicherheiten.
Die folgenden Geschäfte wurden mit nahestehenden Unternehmen getätigt:
Gesellschafter (EWE AG)
TEUR
Kauf von Energie
Verkauf von Energie
Bezogene Dienstleistungen
Geleistete Dienstleistungen
Finanzierung
Aufwendungen für Finanzierung
Erträge für Finanzierung
Forderungen
Verbindlichkeiten
Cash-Pool-Forderungen
Cash-Pool-Verbindlichkeiten
2014
2013
0
21
509
114
70.372
4.715
141
80
492
94.300
2.533
719
204
0
0
223.448
6.847
82
19
275
157.951
111
Die langfristigen Finanzschulden setzen sich aus vier Gesellschafterdarlehen zusammen, wobei es sich um festverzinsliche Darlehen handelt. Diese Darlehen wurden zwischen 2009 und
2012 aufgenommen und sind zwischen dem 31. Dezember 2021 sowie 31. Dezember 2023 zur
Rückzahlung fällig. Die Gesellschafterdarlehen teilen sich wie folgt auf: Tilgung ein bis fünf
Jahre 36.206 TEUR und über fünf Jahre 27.703 TEUR.
Geschäftsbericht 2014
133
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Von den Zinsaufwendungen gegenüber der Gesellschafterin wurden 0 TEUR (Vorjahr: 1.246
TEUR) im Sachanlagevermögen aktiviert.
EWE-Gruppe (ohne EWE AG)
TEUR
Kauf von Gütern
Kauf von Energie
Verkauf von Energie
Bezogene Dienstleistungen
Geleistete Dienstleistungen
Forderungen
Verbindlichkeiten
2014
2013
458
353.769
245.770
10.453
2.399
41.082
52.093
781
326.333
152.175
7.502
3.392
29.117
54.274
Für mit Gesellschaften der EWE-Gruppe abgeschlossene Derivate bestanden zum
Geschäftsjahresende positive Marktwerte in Höhe von 15.333 TEUR (Vorjahr: 16.025 TEUR) mit
einem Nominalvolumen in Höhe von 174.681 TEUR (Vorjahr: 136.974) und negative Markt­
werte in Höhe von 23.743 TEUR (Vorjahr: 24.597 TEUR) mit einem Nominalvolumen in Höhe von
195.009 TEUR (Vorjahr: 169.690 TEUR).
Assoziierte Unternehmen
TEUR
Kauf von Energie
Verkauf von Energie
Bezogene Dienstleistungen
Geleistete Dienstleistungen
Finanzierung
Vergütung für Finanzierung
Forderungen
Verbindlichkeiten
2014
2013
20.753
24.957
612
5.320
14.743
151
4.749
5.890
18.377
23.887
194
3.365
10.407
101
3.416
4.880
Die Höhe der Gewinnausschüttungen von assoziierten Unternehmen in 2014 belaufen sich auf
2.286 TEUR (Vorjahr: 4.995 TEUR) – siehe auch „8 Anteile an assoziierten Unternehmen“.
Sonstige
134
TEUR
2014
2013
Kauf von Energie
Verkauf von Energie
Bezogene Dienstleistungen
Forderungen
Verbindlichkeiten
6.348
5.914
28
63
13
24.767
28.027
0
102
0
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Der Rückgang des Kaufs und Verkaufs von Energie ist bedingt durch den Wechsel eines Geschäftspartners im Geschäftsjahr 2014. Die Geschäfte werden ab 2014 mit der EWE TRADING
GmbH, Oldenburg, getätigt; der Ausweis erfolgt im Berichtsjahr unter den Geschäften mit der
EWE-Gruppe.
Zu den nahestehenden Personen gehören die Mitglieder des Managements in Schlüsselpositionen. Das sind für den Konzern neben dem Aufsichtsrat, den Vorstandsmitgliedern
und Bereichsleitern der swb AG auch die Geschäftsführer und leitenden Angestellten der
Konzerngesellschaften.
Bezüge der Mitarbeiter in Schlüsselpositionen
TEUR
2014
2013
Kurzfristige Leistungen an Arbeitnehmer
Leistungen nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses
6.651
1.545
8.196
6.432
1.536
7.968
Auf die Vorstandsmitglieder entfielen im Geschäftsjahr insgesamt Bezüge in Höhe von 753 TEUR
(Vorjahr: 976 TEUR). Dem Aufsichtsrat wurden Vergütungen in Höhe von 57 TEUR (Vorjahr:
62 TEUR) gewährt.
Die Pensionsrückstellungen für aktive Mitglieder des Managements stiegen um 5.977 TEUR
(Vorjahr: Rückgang von 2.291 TEUR) auf 18.538 TEUR. Der Grund für die Zunahme der Verpflichtung im laufenden Geschäftsjahr liegt insbesondere in der Senkung des der Berechnung zugrunde liegenden Zinssatzes von 3,5 Prozent auf 2,0 Prozent.
Die Rückstellungen für Pensionsverpflichtungen gegenüber früheren Mitgliedern des Managements und ihren Hinterbliebenen betragen insgesamt 24.119 TEUR (Vorjahr: 20.969 TEUR).
Lieferungen der swb-Gruppe von Strom, Wasser, Erdgas und/oder Wärme an nahestehende
Personen erfolgen stets zu den marktüblichen Konditionen, wie sie auch mit fremden Dritten
vereinbart werden. Darüber hinaus hat die swb-Gruppe mit keinen nahestehenden Personen
wesentliche Geschäfte abgeschlossen.
Geschäftsbericht 2014
135
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
32 ZIELSETZUNGEN UND METHODEN DES FINANZRISIKOMANAGEMENTS
Das Risikomanagement erfolgt durch den Holdingbereich „Finanzen und Controlling“ sowie durch das Portfoliomanagement entsprechend den vom Vorstand und vom Aufsichtsrat verabschiedeten Leitlinien. Das Risikomanagement identifiziert, bewertet und sichert
finanzielle ­Risiken in enger Zusammenarbeit mit den operativen Einheiten des swb-Konzerns. Der Vor­stand gibt in Schriftform sowohl die Prinzipien für das bereichsübergreifende
Risikomanagement vor als auch Richtlinien für bestimmte Bereiche, wie zum Beispiel den Umgang mit dem Fremdwährungsrisiko, dem Zins- und Kreditrisiko, dem Einsatz derivativer und
nicht-derivativer Finanzinstrumente sowie der Investition von Liquiditätsüberschüssen.
Die wesentlichen durch den swb-Konzern verwendeten Finanzinstrumente – mit Ausnahme
derivativer Finanzinstrumente – umfassen Bankdarlehen, Schuldscheindarlehen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Der Hauptzweck dieser Finanzinstrumente ist die
Finanzierung der Geschäftstätigkeit des swb-Konzerns. Der swb-Konzern verfügt über verschiedene finanzielle Vermögenswerte, wie zum Beispiel Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen sowie Zahlungsmittel und kurzfristige Einlagen, die unmittelbar aus der Geschäftstätigkeit resultieren.
Des Weiteren verfügt der swb-Konzern auch über derivative Finanzinstrumente. Hierzu ge­
hören vor allem Kohleswaps, Gastermingeschäfte, CO2-Futures, Devisenterminkontrakte sowie derivative Stromgeschäfte. Der swb-Konzern nutzt derivative Finanzinstrumente, um sich
­gegen Zins- und Währungsrisiken sowie gegen Preisrisiken im Commodity-Bereich abzusichern.
Die Unternehmensleitung beschließt Strategien und Verfahren zur Steuerung einzelner
Risikoarten, die im Folgenden dargestellt werden. Mit der Angabe von Sensitivitäten wird die
Auswirkung von Preis-/Kursänderungen der Finanzinstrumente auf das Eigenkapital (Derivate
im Hedge Accounting) und auf das Ergebnis (Derivate nicht im Hedge Accounting) angegeben.
Der swb-Konzern kooperiert seit dem Geschäftsjahr 2010 eng mit dem Mehrheitsgesellschafter
EWE AG auf dem Gebiet der Konzernfinanzierung.
Zinsänderungsrisiko
Das Risiko von Schwankungen der Marktzinssätze, dem der swb-Konzern zum 31.12.2013 ausgesetzt war, resultierte überwiegend aus den langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit
einem variablen Zinssatz.
Im aktuellen Berichtsjahr bestehen weder variabel verzinsliche langfristige Darlehen und
Gesellschafterdarlehen noch Zinsderivate. Somit ergibt sich kein weiteres Zinsänderungsrisiko
aus den langfristigen finanziellen Verbindlichkeiten mit einem variablen Zinssatz.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Eigenkapitals und des Konzernergebnisses
vor Steuern von den im Vorjahr noch bilanzierten variabel verzinslichen langfristigen Darlehen
und Gesellschafterdarlehen sowie den Zinsderivaten gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Änderung der Zinssätze.
136
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Übersicht Zinsänderungsrisiko
Erhöhung/
Verringerung
in Basispunkten
Auswirkung
auf das Eigen­
kapital
in TEUR
Auswirkung auf
das Ergebnis
vor Steuern
in TEUR
2013
Variabel verzinsliche langfristige Darlehen
Variabel verzinsliche langfristige
Gesellschafterdarlehen
Marktwert Zinsderivate
+100
-100
0
0
-910
910
+100
-100
0
0
-390
390
+100
-100
178
-178
650
-650
Währungsrisiko
Der swb-Konzern unterliegt Fremdwährungsrisiken aufgrund der Beschaffung von Kohle,
die hauptsächlich in US-Dollar gehandelt wird. Die Richtlinien des swb-Konzerns schreiben
den operativen Einheiten vor, für Geschäftsvorfälle in Fremdwährung mit einem Volumen
von mehr als 100 TEUR Devisenterminkontrakte zur Eliminierung von Kursänderungsrisiken
einzusetzen. Devisenterminkontrakte dürfen erst abgeschlossen werden, wenn eine ­feste
bzw. eine mit hoher Wahrscheinlichkeit eintretende Verpflichtung begründet wurde. Die
Devisenterminkontrakte müssen auf die gleiche Währung wie das gesicherte Grundgeschäft
lauten. Zur Optimierung der Effektivität einer Sicherungsbeziehung werden Konditionen
der derivativen Sicherungsbeziehungen entsprechend den Konditionen des gesicherten
Grundgeschäfts ausgehandelt.
Zur Absicherung von Währungsrisiken im Kohlebezug werden Kohleswaps auf USD Basis eingesetzt. Dabei wird – sofern die Voraussetzungen für Hedge Accounting nach IAS 39 eingehalten werden – von der Möglichkeit der Bilanzierung als Sicherungszusammenhang Gebrauch
gemacht.
Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Eigenkapitals und des Ergebnisses vor
Steuern des swb-Konzerns (aufgrund der Änderungen von beizulegenden Zeitwerten der
Kohleswaps und der Devisenterminkontrakte) gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen
grundsätzlich möglichen Wechselkursänderung des US-Dollar. Dabei geht der Konzern von
einer hoch effizienten Sicherungsbeziehung für die als Sicherungsinstrumente eingesetzten
Kohleswaps und Devisenterminkontrakte aus. Alle anderen Variablen bleiben konstant.
Geschäftsbericht 2014
137
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Übersicht Währungsrisiko
Kurs­­
entwicklung
US-Dollar
Auswirkung Auswirkung auf
auf das Eigen­ das Ergebnis vor
kapital
Steuern
in TEUR
in TEUR
2014
Kohleswaps
Devisentermingeschäfte
2013
Kohleswaps
Devisentermingeschäfte
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
-3.164
2.589
-13.462
11.015
-276
226
-3.636
4.172
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
7.826
-9.566
-8.353
6.834
1.510
-1.846
-31
26
Das Währungsrisiko der Kohleswaps und Devisentermingeschäfte bezieht sich auf die im Rahmen des Hedge Accounting durchgeführten Transaktionen zum jeweiligen Jahresende.
Kreditrisiko
Ein Kreditrisiko resultiert maßgeblich aus den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
und ist durch den Marktauftritt des swb-Konzerns im Land Bremen und Umgebung regional
konzentriert, strukturell hinsichtlich Abnehmerstruktur und Branchen jedoch diversifiziert.
Potenziellen Ausfallrisiken wird durch ein strukturiertes Debitorenmanagement begegnet. Dazu werden im Bereich der Sondervertragskunden bei Neukunden und anlassbezogen
Bonitätsauskünfte eingeholt. Das maximale Ausfallrisiko ist auf den unter „13 Forderungen aus
Lieferungen und Leistungen“ ausgewiesenen Buchwert begrenzt.
Geschäfte über derivative Finanzinstrumente, Rentenpapiere, Aktien und sonstige ­Wertpapiere
zu Handelszwecken werden entsprechend den Richtlinien des swb-Konzerns mit Unternehmen von guter Bonität abgeschlossen. Bei sonstigen finanziellen Vermögenswerten des swbKonzerns, wie Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, zur Veräußerung verfügbarer
Finanzinvestitionen und Schuldscheindarlehen, entspricht das maximale Kreditrisiko bei Ausfall des Kontrahenten dem Buchwert dieser Instrumente. Bei den Finanzinstrumenten besteht
aufgrund von Nettingvereinbarungen für Derivate ein maximales Ausfallrisiko in Höhe von
13.552 TEUR (Vorjahr: 18.731 TEUR).
Im Großhandelsbereich (insbesondere Strom, Kohle, EUA) werden alle Kontrahenten einer gesonderten und regelmäßigen Bonitätsanalyse gemäß dem internen Standard und hinsichtlich
der Entwicklung der Marktwerte der jeweiligen Positionen einem Monitoring unterzogen.
Im swb-Konzern bestehen keine wesentlichen Konzentrationen von Ausfallrisiken.
Marktpreisrisiken
Die wesentlichen Marktpreisrisiken im swb-Konzern für Finanzinstrumente betreffen die
Kohlepreisentwicklung. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Sensitivität des Eigenkapitals und
des Ergebnisses vor Steuern des swb-Konzerns (aufgrund der Änderungen von beizulegenden
Zeitwerten der Kohleswaps) gegenüber einer nach vernünftigem Ermessen grundsätzlich möglichen Änderung der Kohlepreise auf Basis des in US-Dollar notierten API 2-Index. Dabei geht
138
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
der Konzern von einer hoch effizienten Sicherungsbeziehung für die als Sicherungsinstrumente
eingesetzten Kohleswaps aus. Es bestehen Absicherungsgeschäfte für Kohlelieferungen mit
­einer Laufzeit bis maximal 2016, wobei sich grundsätzlich je nach Erfüllungsdatum unterschiedliche Lieferpreise ergeben können. Bei der Sensitivitätsanalyse wurde ein gleichmäßiger
Anstieg des Kohlepreises über alle Lieferzeiträume unterstellt, die Umrechnung der Effekte von
US-Dollar in Euro erfolgte zum jeweiligen Stichtagskurs.
Übersicht Marktpreisrisiko
Preis­
entwicklung
des API 2/EUR
Auswirkung auf Auswirkung auf
das das Ergebnis vor
Eigen­kapital
Steuern
in TEUR
in TEUR
2014
Kohleswaps
Stromtermingeschäfte
Gastermingeschäfte
CO2-Zertifikate Termingeschäfte
2013
Kohleswaps
Stromtermingeschäfte
CO2-Zertifikate Termingeschäfte
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
10.909
-10.909
-8.680
8.680
-2.104
2.104
1.477
-1.477
1.583
-1.583
-1.935
1.935
758
-758
1.853
-1.853
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
+10 %
-10 %
-8.609
8.609
0
0
-1.104
1.104
-1.661
1.661
-1.772
1.772
-344
344
Das Stromgeschäft ist auf dem liberalisierten Markt Preisrisiken ausgesetzt. Zur Absicherung
von Preisrisiken im Strombereich werden am Markt Gegengeschäfte getätigt, die zur mittel- bis
langfristigen Absicherung von Einkaufs- und Verkaufspreisen dienen. Derivative Stromgeschäfte
werden vor allem zur Optimierung im Rahmen des Portfoliomanagements eingesetzt.
Zur Absicherung von Preisrisiken im Kohlebezug werden Kohleswaps eingesetzt. Darüber hinaus wird zur Preisabsicherung der Bedarf an zukünftig benötigten CO2-Zertifikaten auf Basis
der Regelungen der Handelsperiode 2013-2020 ermittelt. Die Zertifikate werden entsprechend
der Risikorichtlinie beschafft. Dabei finden sowohl European Unit Amounts (EUA) als auch
­Certified Emission Reductions (CER) Verwendung.
Aktien und Rentenpapiere, die als zu Handelszwecken gehalten eingestuft werden, unterliegen
dem Risiko von schwankenden Börsenkursen.
Liquiditätsrisiko
Der swb-Konzern überwacht laufend das Risiko eines etwaigen Liquiditätsengpasses mittels
einer kurz-, mittel- und langfristigen Liquiditäts- und Finanzplanung. Dabei werden die Laufzeiten der Finanzinvestitionen und der finanziellen Vermögenswerte sowie erwartete Cashflows
aus der Geschäftstätigkeit berücksichtigt. Ziel des Konzerns ist es, ein Gleichgewicht zwischen
Geschäftsbericht 2014
139
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
der kontinuierlichen Deckung des Finanzmittelbedarfs und Sicherstellung der Flexibilität durch
die Nutzung von Kontokorrentkrediten, Darlehen, Schuldverschreibungen und Finanzierungsleasingverhältnissen zu wahren.
Im Rahmen des operativen Liquiditätsmanagements erfolgt eine tägliche Zusammenführung
von liquiden Mitteln des swb-Konzerns (Cash-Pooling). Hierbei werden Konzerngesellschaften
mit überschüssiger Liquidität dazu verpflichtet, diese zentral abzuführen und Gesell­schaften
mit Liquiditätsunterdeckung werden mit notwendigen Finanzmitteln versorgt. Dadurch
­können Liquiditätsanforderungen und -überschüsse entsprechend den Bedürfnissen des swbKonzerns sowie einzelnen Konzerngesellschaften wirtschaftlich gesteuert werden. In diesem
Zusammenhang ist die swb AG zugleich in das Cash-Pooling-System des übergeordneten EWEKonzerns eingebunden.
Zum 31. Dezember 2014 weisen die finanziellen Verbindlichkeiten des swb-Konzerns nach­
folgend dargestellte Fälligkeiten auf. Die Angaben erfolgen auf Basis der vertraglich verein­
barten, undiskontierten Zahlungen.
Vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen im Berichtsjahr
TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Verzinsliche Darlehen
Darlehen verbundene Unternehmen
Derivate Finanzinstrumente
Verbindlichkeiten ggü. stillen Gesellschaftern
bis 1 Jahr
1 bis 5
Jahre
über 5
Jahre
Summe
143.820
76.475
5.492
11.472
34.396
10.287
281.942
0
1.462
24.988
43.257
160.071
30.862
260.640
0
0
0
31.077
419
373.971
405.467
143.820
77.937
30.480
85.806
194.886
415.120
948.049
Vertraglich vereinbarte Zahlungsverpflichtungen im Vorjahr
TEUR
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
Sonstige Verbindlichkeiten
Verzinsliche Darlehen
Darlehen verbundene Unternehmen
Derivate Finanzinstrumente
bis 1 Jahr
1 bis 5
Jahre
über 5
Jahre
Summe
265.460
84.960
112.247
130.350
131.164
724.181
0
1.706
44.938
77.465
93.314
217.423
0
0
13.275
36.555
0
49.830
265.460
86.666
170.460
244.370
224.478
991.434
Die vertraglich vereinbarten Zahlungsverpflichtungen für die derivativen Finanzinstrumente
enthalten die Cash-Outflows für die Commodities Kohle, Gas- und CO2-Termingeschäfte, für
Devisentermingeschäfte sowie Stromtermingeschäfte.
Die vertraglich vereinbarten Zahlungsverpflichtungen im Vorjahr für die derivativen
Finanzinstrumente wurden angepasst, da in den Daten Intercompany-Geschäfte eingeflossen
sind. Diese Geschäfte stellen aus Sicht des swb-Konzerns keine Zahlungsverpflichtungen gegenüber Dritten dar.
140
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Unter dem Aspekt der wirtschaftlichen Betrachtungsweise der Abwicklung aller Stromderivate
(Stromein- und -verkäufe) kann nur eine Gesamtbetrachtung aller Cash In- und Cash-Outflows
als aussagefähig erachtet werden, welche die Grundlage für die interne Liquiditätsplanung
darstellt.
In den Cash-Outflows der Stromtermingeschäfte bis ein Jahr ist ein Betrag von -16.548 TEUR
(Vorjahr: -3.850 TEUR) enthalten. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus Cash-Outflows für
Stromderivate mit negativen Marktwerten in Höhe von 65.708 TEUR (Vorjahr: 137.862 TEUR)
­sowie Cash-Outflows für Stromderivate mit positiven Marktwerten in Höhe von 5.170 TEUR (Vorjahr: 14.830 TEUR). Diese Cash-Outflows wurden saldiert mit Cash-Inflows für Stromderivate in
Höhe von -87.426 TEUR (Vorjahr: -156.542 TEUR).
In den Cash-Outflows der Stromtermingeschäfte 1 bis 5 Jahre ist ein Betrag von -80.152 TEUR
(Vorjahr: 39.904 TEUR) enthalten. Dieser Betrag setzt sich zusammen aus Cash-Outflows für
Stromderivate mit negativen Marktwerten in Höhe von 44.127 TEUR (Vorjahr: 44.145 TEUR)
­sowie Cash-Outflows für Stromderivate mit positiven Marktwerten in Höhe von 18.884 TEUR
(Vorjahr: 12.172 TEUR). Diese Cash-Outflows wurden saldiert mit Cash-Inflows für Stromderivate
in Höhe von -143.163 TEUR (Vorjahr: -16.413 TEUR).
Für die bilanzierten Derivate wurden die Zahlungsverpflichtungen aus Einkaufsgeschäften mit
den erwarteten Einzahlungen aus Verkaufsgeschäften saldiert, soweit Netting-Agreements
mit den jeweiligen Handelspartnern vorlagen.
Die folgende Übersicht zeigt diejenigen finanziellen Vermögenswerte und finanziellen Verbindlichkeiten, die gemäß IAS 32 saldiert werden oder einklagbaren Globalverrechnungs­verträgen
oder ähnlichen Vereinbarungen unterliegen.
Saldierung von Finanzinstrumenten
TEUR
Angesetzter Bruttobetrag
Saldierung
Angesetzter Nettobetrag
Nicht bilanziell saldierungsfähige Beträge
Nettobetrag
31.12.2014
aktiv
31.12.2014
passiv
31.12.2013
aktiv
31.12.2013
passiv
47.545
0
47.545
-25.360
22.185
69.487
0
69.487
-25.360
44.127
30.189
0
30.189
-21.480
8.709
80.650
0
80.650
-21.480
59.170
33 KAPITALSTEUERUNG
Im Rahmen seiner langfristigen, strategischen Ausrichtung verfolgt die swb das Ziel der
Aufrechterhaltung einer soliden Bonität. Mittels einer kurz-, mittel- und langfristigen Liquiditäts- und Finanzplanung soll gewährleistet werden, dass jederzeit ausreichend liquide
Mittel zur kurz- und langfristigen Finanzierung zur Verfügung stehen. Nach Jahren intensiver Investitionstätigkeit ist nun die Entschuldung des swb-Konzerns das vorrangige Ziel. Der
swb-Konzern steuert seine Kapitalstruktur unter Berücksichtigung des Wandels der wirtschaft­
lichen Rahmenbedingungen. Die Dividendenpolitik wird vor dem Hintergrund des langfristigen
Kapitalbedarfs mit dem Hauptanteilseigner abgestimmt.
Geschäftsbericht 2014
141
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Das Finanzmanagement im swb-Konzern ist Aufgabe der swb. Zu den Aufgaben gehören die
optimale Verwendung der finanziellen Ressourcen des swb-Konzerns unter Berücksichtigung
der allgemeinen Unternehmensziele bei gleichzeitiger Sicherstellung des finanzwirtschaft­
lichen Gleichgewichts, die Aufrechterhaltung der Zahlungsfähigkeit sowie die fristgerechte
Erfüllung der Verbindlichkeiten und die Optimierung der finanzwirtschaftlichen Prozesse.
Die stichtagsbezogene Liquidität in der swb schwankt während des Kalenderjahres aufgrund
der Saisonalität der Geschäftstätigkeit. Feste Wertgrenzen bezogen auf die stichtagsbezogene
Liquidität gibt es in der swb nicht. Es bestanden am Bilanzstichtag zugesagte, nicht ausgenutzte kurzfristige Kreditfazilitäten gegenüber Dritten in Höhe von 43,7 Mio. EUR (Vorjahr: 41 Mio.
EUR). Mit der EWE besteht eine Cash-Pooling-Vereinbarung mit einem wechselseitigen Kredit­
rahmen in Höhe von 200 Mio. EUR (Vorjahr: 200 Mio. EUR).
In einigen Verträgen mit Großhandelspartnern und/oder Banken finden sich zur gegenseitigen
Absicherung der Vertragspartner spezielle Klauseln bzw. finanzielle Covenants, deren Nichteinhaltung zu Rechtsfolgen für die Vertragspartner führen kann. Seitens swb wurde regelmäßig
ein sogenannter „Tangible Net Worth“ auf Ebene der swb AG oder des Konzerns vereinbart, der
im Ergebnis ein minimales Eigenkapital festschreibt. Die Unterschreitung des vertraglich vereinbarten Werts kann die Verpflichtung zur Stellung zusätzlicher Sicherheiten für bestehende
Handelsgeschäfte auslösen. Eine negative Ergebnissituation kann zum Unterschreiten der vertraglich vereinbarten Finanzkennzahlen führen. Das Risiko der Anforderung zusätzlicher Sicherheiten aus einer temporären Nicht-Erfüllung der externen Mindestkapitalanforderung schätzt
der swb-Konzern, basierend auf den aktuellen Marktwerten der entsprechenden Positionen, als
begrenzt ein, da die Vertragspartner bislang auf ihr Recht, Sicherheiten zu verlangen, verzichtet
haben und weiterhin von einer guten Bonität der swb AG ausgehen.
Der swb-Konzern überwacht seine Bilanzstruktur mit Hilfe des so genannten Gearing Ratio,
dem Verhältnis von Netto-Finanzschulden zu Summe aus bilanziellem Eigenkapital (inkl. erfolgsneutraler Rücklagen) und Netto-Finanzschulden.
Gearing Ratio
TEUR
Eigenkapital
Finanzschulden (LF)
Finanzschulden (KF)
Rückstellungen für Leistungen an Arbeitnehmer (LF)
Verbindlichkeiten gegenüber stillen Gesellschaftern
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
Netto-Finanzschulden
Eigenkapital und Netto-Finanzschulden
Gearing Ratio
2014
2013
126.269
86.483
22.251
870.292
225.000
-107.272
1.096.754
1.223.023
89,7 %
285.288
148.379
242.622
683.904
0
-170.650
904.255
1.189.543
76,0 %
In den Nettofinanzschulden (siehe hierzu auch „17 Finanzschulden“) sind die Verbindlich­keiten
aus Finanzinstrumenten nicht enthalten. Der Grund hierfür ist die bessere Vergleichbarkeit
der Finanzkennzahlen, da sich so die Marktschwankungen nicht auf die Finanzkennzahlen auswirken.
142
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Wesentliche Finanzkennzahlen zur Steuerung des Verschuldungsgrads sind die Kennzahlen
Nettoverschuldungsgrad, Dynamischer Verschuldungsgrad und Zinsdeckungsgrad.
Nettoverschuldungsgrad
TEUR
Netto-Finanzschulden
Betriebsergebnis
Ergebnis aus assoziierten Unternehmen
Ergebnis aus sonstigen Beteiligungen
EBIT
Abschreibungen und Wertberichtigungen
Wertminderungen auf assoziierte Unternehmen
Wertminderungen auf sonstige Beteiligungen
EBITDA
Nettoverschuldungsgrad
2014
2013
1.096.754
44.694
2.286
2.697
49.677
113.477
0
223
163.377
6,7
904.255
77.875
1.097
3.156
82.128
92.141
1.315
0
175.584
5,1
2014
2013
1.096.754
6.455
113.476
0
223
120.154
11,0
904.255
26.058
92.142
1.315
0
119.515
13,2
2014
2013
49.677
0
223
49.900
11.373
25.959
37.332
82.128
1.314
0
83.442
8.354
25.855
34.209
1,3
2,4
Dynamischer Verschuldungsgrad (FFO-Ratio)
TEUR
Netto-Finanzschulden
Konzernjahresergebnis
Abschreibungen und Wertberichtigungen
Wertminderungen auf assoziierte Unternehmen
Wertminderungen auf sonstige Beteiligungen
FFO (Funds from Operations)
Dynamischer Verschuldungsgrad (FFO-Ratio)
Zinsdeckungsgrad
TEUR
EBIT
Wertminderungen auf assoziierte Unternehmen
Wertminderungen auf sonstige Beteiligungen
EBIT (bereinigt um Wertminderungen)
Zinsaufwand an Dritte
Aufzinsung Rückstellungen
Zinsaufwand
Zinsdeckungsgrad
34 DERIVATIVE FINANZINSTRUMENTE UND HEDGE ACCOUNTING
Die beizulegenden Zeitwerte der derivativen Finanzinstrumente werden grundsätzlich in
kurz- und langfristige Vermögenswerte bzw. Verbindlichkeiten kategorisiert. Derivate mit einer
Restlaufzeit von bis zu einem Jahr werden als kurzfristig und mit einer Restlaufzeit von mehr
als einem Jahr entsprechend als langfristig eingestuft. Derivate mit positiven Marktwerten
Geschäftsbericht 2014
143
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
sind als finanzielle Vermögenswerte siehe „9 Finanzielle Vermögenswerte“ und mit negativen
Markwerten als Finanzschulden siehe „17 Finanzschulden“ ausgewiesen.
Folgende Übersicht zeigt die Markwerte mit korrespondieren Nominalwerten der entsprechenden derivativen Finanzinstrumente differenziert nach Fristigkeit im aktuellen Berichtsjahr. Es
wird unterschieden, ob die Derivate als Hedge Accounting designiert wurden oder sich nicht in
einer Sicherungsbeziehung befinden.
Derivate mit Sicherungsbeziehung – Marktbewertung und Nominalvolumen
TEUR
Kohle-, Gas- und CO2-Termingeschäfte
Devisentermingeschäfte
Stromtermingeschäfte
Zinsswaps
Berichtsjahr
2014
2013
2014
2013
2014
2013
bis 1 Jahr
-12.664
-20.143
-172
-2.997
-687
1 bis 5
Jahre
-12.280
-2.781
10.401
-1.428
-191
Summe
Nominalvolumen
-24.944
-22.924
10.229
-4.425
-191
-687
149.178
120.430
133.898
113.247
89.050
30.000
Derivate ohne Sicherungsbeziehung – Marktbewertung und Nominalvolumen
TEUR
Kohle-, Gas- und CO2-Termingeschäfte
Devisentermingeschäfte
Stromtermingeschäfte
Zinsswaps
Berichtsjahr
2014
2013
2014
2013
2014
2013
2013
bis 1 Jahr
-3.393
-1.112
-490
-6.134
-12.086
-2.578
1 bis 5
Jahre
879
156
2.706
36
-1.094
-6.352
Summe
Nominalvolumen
-2.514
-956
2.706
-454
-7.228
-18.438
-2.578
196.293
66.798
104.682
76.704
271.864
381.963
100
Im swb-Konzern bestehen zum aktuellen Berichtsjahr Sicherungsbeziehungen ausschließlich zur Absicherung von Cashflows. Im Rahmen des effektiven Teils der Cashflow Hedges
werden die Marktwertveränderungen der derivativen Finanzinstrumente sowie die darauf
gebildeten latenten Steuern erfolgsneutral in der Rücklage für Cashflow Hedges erfasst; siehe „16 Eigen­kapital“. Der ineffektive Teil der Sicherungsbeziehung wird in der Gewinn- und
Verlustrechnung erfasst und entspricht einem Wert im aktuellen Berichtsjahr in Höhe von
-1.524 TEUR. Dieser Effekt resultiert im Wesentlichen aus dem Kohleabsicherungsgeschäft. Die
Marktwertveränderungen von zu Handelszwecken gehaltenen derivativen Finanzinstrumenten
finden in der Gewinn- und Verlustrechnung Berücksichtigung; siehe „35 Zusätzliche Angaben
zu Finanzinstrumenten“.
Folgende Arten von Sicherungsbeziehungen werden im swb-Konzern im Rahmen des Hedge
Accounting einbezogen:
Kohleabsicherung/CO2-Zertifikate
Der swb-Konzern verkauft im Rahmen seiner regelmäßigen Geschäftstätigkeit und der verankerten Vermarktungsstrategien die erwartete Stromproduktion i.d.R. mit einem Vorlauf von
zwei Jahren. Zur Absicherung der dabei entstehenden variablen Einsatzstoffkosten wird eine
144
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
finanzielle Absicherung des zukünftig erwarteten Kohlebedarfs mittels Kohleswaps auf
­API 2-Basis und des Bedarfs an CO2-Zertifikaten anhand von Futuregeschäften vorgenommen.
Dadurch werden die zukünftig beim Einkauf der Kohle bzw. der CO2-Zertifikate tatsächlich entstehenden Kosten und somit die erwartete Marge aus der erwarteten Stromproduktion fixiert
und die Ergebnisschwankungen des swb-Konzerns reduziert. Die Kohleswaps und die CO2Future­geschäfte erfüllen die Anforderungen an das Hedge Accounting, sind hoch effektiv und
die sich ergebenden Marktveränderungen dieser Finanzinstrumente werden während ihrer
Laufzeit im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert.
Bei der Abwicklung von Kohleswaps zu Absicherungszwecken wurden im Geschäftsjahr
­Ausgleichzahlungen aus den Swaps in Höhe von -21.366 TEUR (Vorjahr: -23.230 TEUR) mit den
Anschaffungskosten der Kohle verrechnet.
Bei der Abwicklung der CO2-Futures wurden im Geschäftsjahr die Marktwerte in Höhe von
-861 TEUR (Vorjahr: -10.199 TEUR) mit den Anschaffungskosten der CO2-Zertifikate verrechnet.
Devisenabsicherung
Der swb-Konzern sichert zukünftige Verpflichtungen in Fremdwährung im Regelfall über
Devisentermingeschäfte ab. Insbesondere aus den unter „Kohleabsicherung“ geschilderten
Transaktionen resultieren zukünftige Zahlungsverpflichtungen in USD, die im Rahmen der
verankerten Vermarktungsstrategien abgesichert werden. Die Devisentermingeschäfte erfüllen die Anforderungen an das Hedge Accounting, sind hoch effektiv und die sich ergebenden
Marktwertveränderungen dieser Finanzinstrumente werden während ihrer Laufzeit im Rahmen des Hedge Accounting bilanziert.
Bei der Abwicklung von Devisentermingeschäften zu Absicherungszwecken wurden im Geschäftsjahr -182 TEUR (Vorjahr: 1.221 TEUR) mit den Anschaffungskosten von Kohle verrechnet.
Im swb-Konzern werden außerhalb des Hedge Accounting Kohleswaps, CO2-Futures,
Devisentermingeschäfte und Stromhandelsgeschäfte zur Optimierung der Beschaffungs- und
Absatzstrategie bilanziert. Diese Geschäfte werden in den Bewertungskategorien „Financial
Assets Held-for-Trading bzw. Financial Liabilities Held-for-Trading” ausgewiesen; siehe „35 Zusätzliche Angaben zu Finanzinstrumenten“. Das Ergebnis aus der erfolgswirksamen Bewertung
der Derivate ohne Sicherungsbeziehung beträgt im aktuellen Berichtsjahr 9.082 TEUR. Der wesentliche Effekt resultiert aus dem positiven Ergebnis der Stromhandelsgeschäfte im sonstigen
betrieblichen Ergebnis in Höhe von 6.074 TEUR.
35 ZUSÄTZLICHE ANGABEN ZU FINANZINSTRUMENTEN
Die nachfolgende Tabelle zeigt Buchwerte und beizulegende Zeitwerte der im
swb-Konzernabschluss erfassten Finanzinstrumente, geordnet nach den Bewertungskategorien
des IAS 39.
Geschäftsbericht 2014
145
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien im Berichtsjahr
Bewertungskategorien
nach IAS 39
Buchwert
31.12.2014
LaR
Afs
n.a.
FAHfT
n.a.
125.095
22.145
67.566
15.903
16.150
3.331
LaR
220.890
LaR
FAHfT
n.a.
FAHfT
n.a.
33.857
14.826
3.064
2.010
13.482
475
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Forderungen
Nicht finanzielle Forderungen
LaR
n.a.
49.977
952
49.025
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
107.272
n.a.
FLHfT
FLAC
n.a.
118.114
17.974
13.658
86.420
62
Sonstige Verbindlichkeiten (LF)
FLAC
226.400
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
143.820
n.a.
FLHfT
FLAC
n.a.
60.107
14.846
23.010
22.223
28
FLAC
n.a.
102.089
45.492
56.597
LaR
Afs
FAHfT
FLAC
FLHfT
366.085
67.566
32.696
524.355
36.668
TEUR
Aktiva
Finanzielle Vermögenswerte (LF)
Darlehen
Beteiligungen
Derivate mit Hedge-Beziehung
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Finanzierungsleasing
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Finanzielle Vermögenswerte (KF)
Darlehen
Financial Assets Held-for-Trading
Derivate mit Hedge-Beziehung
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Finanzierungsleasing
Passiva
Finanzschulden (LF)
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Finanzschulden
Finanzierungsleasing
Finanzschulden (KF)
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Finanzschulden
Finanzierungsleasing
Sonstige Verbindlichkeiten (KF)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gem. IAS 39:
Loans and Receivables
Available-for-sale Financial Assets
Financial Assets Held-for-Trading
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost
Financial Liabilities Held-for-Trading
146
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS Fortgeführte
Anschaffungskosten
Anschaffungskosten
22.145
22.145
Fair Value
erfolgsneutral
Fair Value
erfolgswirksam
Wertansatz
Bilanz
nach IAS 17
83.469
16.150
3.331
67.566
15.903
16.150
3.331
220.890
Fair Value
31.12.2014
125.095
22.145
67.566
15.903
16.150
3.331
220.890
14.826
14.826
2.010
2.010
952
952
> Konzernanhang
16.546
475
3.064
13.482
475
49.025
33.857
14.826
3.064
2.010
13.482
475
49.977
952
49.025
49.025
107.272
107.272
86.420
17.974
17.974
86.420
13.658
62
13.658
62
124.699
17.974
13.658
93.005
62
226.400
226.400
143.820
143.820
22.223
14.846
14.846
22.223
45.492
45.492
366.085
524.355
23.010
28
23.010
28
56.597
60.107
14.846
23.010
22.223
28
102.089
45.492
56.597
56.597
67.566
32.696
36.668
366.085
67.566
32.696
530.940
36.668
Geschäftsbericht 2014
147
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Buchwerte, Wertansätze und beizulegende Zeitwerte nach Bewertungskategorien im Vorjahr
Bewertungskategorien
nach IAS 39
Buchwert
31.12.2013
LaR
Afs
n.a.
FAHfT
n.a.
79.767
22.465
50.304
529
2.711
3.758
LaR
348.082
LaR
FAHfT
n.a.
FAHfT
n.a.
48.009
10.751
3.971
637
26.312
6.338
Sonstige kurzfristige Vermögenswerte
Sonstige finanzielle Forderungen
Nicht finanzielle Forderungen
LaR
n.a.
42.832
1.478
41.354
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente
LaR
170.650
n.a.
FLHfT
FLAC
n.a.
161.987
4.738
8.870
148.289
90
Sonstige Verbindlichkeiten (LF)
FLAC
1.616
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
FLAC
TEUR
Aktiva
Finanzielle Vermögenswerte (LF)
Darlehen
Beteiligungen
Derivate mit Hedge-Beziehung
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Finanzierungsleasing
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
Finanzielle Vermögenswerte (KF)
Darlehen
Financial Assets Held-for-Trading
Derivate mit Hedge-Beziehung
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Finanzierungsleasing
Passiva
Finanzschulden (LF)
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Finanzschulden
Finanzierungsleasing
Finanzschulden (KF)
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Finanzschulden
Finanzierungsleasing
Sonstige Verbindlichkeiten (KF)
Sonstige finanzielle Verbindlichkeiten
Nicht finanzielle Verbindlichkeiten
Davon aggregiert nach Bewertungskategorien gem. IAS 39:
Loans and Receivables
Available-for-sale Financial Assets
Financial Assets Held-for-Trading
Financial Liabilities Measured at Amortised Cost
Financial Liabilities Held-for-Trading
148
Geschäftsbericht 2014
265.460
309.665
n.a.
FLHfT
FLAC
n.a.
24.464
42.578
242.497
126
FLAC
n.a.
84.198
44.369
39.829
LaR
Afs
FAHfT
FLAC
FLHfT
553.426
50.304
32.994
702.231
51.448
KONZERNABSCHLUSS Fortgeführte
Anschaffungskosten
Anschaffungskosten
22.465
22.465
Fair Value
erfolgsneutral
Fair Value
erfolgswirksam
Wertansatz
Bilanz
nach IAS 17
50.833
2.711
3.758
50.304
529
2.711
3.758
348.082
637
637
30.283
6.338
3.971
26.312
6.338
41.354
41.354
4.738
4.738
148.289
8.870
90
8.870
90
1.616
174.144
4.738
8.870
160.446
90
1.616
265.460
265.460
242.497
24.464
24.464
242.497
702.231
48.009
10.751
3.971
637
26.312
6.338
170.650
148.289
553.426
79.767
22.465
50.304
529
2.711
3.758
42.832
1.478
41.354
170.650
44.369
44.369
Fair Value
31.12.2013
348.082
10.751
10.751
1.478
1.478
> Konzernanhang
42.578
126
309.665
126
24.464
42.578
242.497
126
42.578
39.829
84.198
44.369
39.829
39.829
50.304
32.994
51.448
553.426
50.304
32.994
714.388
51.448
Geschäftsbericht 2014
149
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die Ermittlung der beizulegenden Zeitwerte erfolgt wie im Folgenden beschrieben:
Der swb-Konzern schließt derivative Finanzinstrumente mit verschiedenen Parteien ab,
insbesondere mit Marktpartnern mit guter Bonität. Mit am Markt beobachtbaren InputParametern bewertete Derivate sind hauptsächlich Devisenterminkontrakte, Kohleswaps sowie CO2-­Futures. Zu den am häufigsten angewandten Bewertungsverfahren gehören ForwardPreis- und Swap-Modelle unter Verwendung von Barwertberechnungen. Die Modelle beziehen
verschiedene Größen mit ein, wie zum Beispiel Devisen-Kassa- und Termin-Kurse, Zinsstrukturkurven und Forwardsätze der zugrunde liegenden Rohstoffe.
Bezüglich Derivaten mit und ohne Sicherungsbeziehungen wird auf „34 Derivative
Finanzinstrumente und Hedge Accounting“ verwiesen.
Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente, Forderungen aus Lieferungen und ­Leistungen
sowie sonstige Forderungen haben überwiegend kurze Restlaufzeiten. Daher entsprechen
­deren Buchwerte zum Abschlussstichtag näherungsweise dem beizulegenden Zeitwert.
Die beizulegenden Zeitwerte von sonstigen langfristigen Forderungen mit Restlaufzeiten von
über einem Jahr entsprechen den Barwerten der mit den Vermögenswerten verbundenen
Zahlungen unter Berücksichtigung der jeweils aktuellen Zinsparameter, welche markt- und
partner­bezogene Veränderungen der Konditionen und Erwartungen reflektieren.
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sowie sonstige Verbindlichkeiten haben
­regelmäßig kurze Restlaufzeiten; die bilanzierten Werte stellen näherungsweise die beizu­
legenden Zeitwerte dar.
Die beizulegenden Zeitwerte von Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, Schuldscheindarlehen und sonstigen finanziellen Verbindlichkeiten werden als Barwerte der mit den
­Schulden verbundenen Zahlungen ermittelt.
Das Nettoergebnis nach Bewertungskategorien ergibt sich wie folgt:
Nettoergebnis der Bewertungskategorien
TEUR
Loans and Receivables (LaR)
Available-for-sale
Financial Assets (AfS)
Financial Assets
Held-for-Trading (FAHfT)
Financial Liabilities Measured
at Amortized Cost (FLAC)
Financial Liabilities
Held-for-Trading (FLHfT)
aus
Zinsen
sonstiger
Ertrag/
Aufwand
2.066
aus
Abgang
2014
2013
-4.629
-201
-2.005
-4.769
-15.568
2.920
-223
2.697
3.156
1.067
33.619
-8.175
-4.506
2.713
-6.467
-48.844
-32.143
26.921
-26.312
-8.175
-3.198
-8.849
-1.709
-36.667
-9.746
-424
Zinsen aus Finanzinstrumenten werden im Finanzergebnis ausgewiesen.
150
Geschäftsbericht 2014
Nettoergebnis
Wertberichtigung
458
zum
Fair
Value
Nettoergebnis
42.578
14.261
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die der Bewertungskategorie „Loans and Receivables“ zugeordneten Wertberichtigungen auf
Forderungen aus Lieferungen und Leistungen werden unter den sonstigen betrieblichen Aufwendungen bzw. den Umsatzerlösen ausgewiesen.
Die den Bewertungskategorien „Financial Assets Held-for-Trading bzw. Financial Liabilities
Held-for-Trading“ zugeordneten Erträge und Aufwendungen aus der Optimierung der
Strom­handelsgeschäfte werden unter den sonstigen betrieblichen Erträgen bzw. den
sonstigen betrieblichen Aufwendungen ausgewiesen, ebenso die Aufwendungen aus der
Kohlepreis­sicherung, der CO2-Zertifikatepreisabsicherung sowie der Gas- bzw. Ölpreis­
absicherung. Im Netto­ergebnis nach Bewertungskategorien aus Abgängen sind ­abgewickelte
Kohleswaps in Höhe von 1.524 TEUR (Vorjahr: 988 TEUR) enthalten, die wegen ineffektiver
Sicherungsbeziehungen nicht direkt mit den Anschaffungskosten von Kohle verrechnet wurden und im Materialaufwand ausgewiesen sind.
In das Ergebnis aus der Folgebewertung der Finanzinstrumente, die der Bewertungs­
kategorie „Held-for-Trading“ zugeordnet sind, gehen grundsätzlich sowohl Zins- als auch
Währungseffekte ein.
Die übrigen Komponenten des Nettoergebnisses erfasst der swb-Konzern im sonstigen
Finanzergebnis.
Hierarchie beizulegender Zeitwerte
Der Konzern verwendet folgende Hierarchie zur Bestimmung und zum Ausweis beizulegender
Zeitwerte von Finanzinstrumenten je Bewertungsverfahren:
> L evel 1: notierte (unangepasste) Preise auf aktiven Märkten für gleichartige Vermögenswerte
oder Verbindlichkeiten
> L evel 2: Verfahren, bei denen sämtliche Input-Parameter, die sich wesentlich auf den erfassten beizulegenden Zeitwert auswirken, entweder direkt oder indirekt beobachtbar sind
> L evel 3: Verfahren, die Input-Parameter verwenden, die sich wesentlich auf den erfassten
beizulegenden Zeitwert auswirken und nicht auf beobachtbaren Marktdaten basieren.
Zum 31. Dezember 2014 hielt der Konzern folgende zum beizulegenden Zeitwert bewertete
Finanzinstrumente:
Geschäftsbericht 2014
151
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Fair Value im Berichtsjahr
TEUR
Buchwert
Level 1
31.12.2014
Preis­­notie­rungen
direkt aus
aktivem Markt
Level 2
alle
wesent­lichen
Bewertungs­
parameter
am Markt
beobachtbar
Level 3
nicht alle
Bewertungs­
parameter
am Markt
beobachtbar
32.053
67.566
Aktiva
Finanzielle Vermögenswerte (LF)
125.095
Available-for-sale Financial Assets
67.566
Derivate mit Hedge-Beziehung
15.903
15.903
Derivate ohne Hedge-Beziehung
16.150
16.150
Übrige Posten – kein Fair Value
25.476
Finanzielle Vermögenswerte (KF)
67.566
33.857
3.064
3.064
3.064
15.492
Financial Assets Held-for-Trading
Derivate mit Hedge-Beziehung
2.010
2.010
Derivate ohne Hedge-Beziehung
13.482
13.482
Übrige Posten – kein Fair Value
15.301
Sonstige Forderungen
49.977
49.977
Übrige Posten – kein Fair Value
Passiva
118.114
31.632
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
Finanzschulden (LF)
17.974
17.974
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
13.658
13.658
86.482
60.107
37.855
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
14.846
14.845
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
23.010
23.010
152
Übrige Posten – kein Fair Value
Finanzschulden (KF)
Übrige Posten – kein Fair Value
22.251
Sonstige Verbindlichkeiten (KF)
102.089
102.089
Übrige Posten – kein Fair Value
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Fair Value im Vorjahr
TEUR
Buchwert
Level 1
31.12.2013
Preis­­notie­rungen
direkt aus
aktivem Markt
Level 2
alle
wesent­lichen
Bewertungs­
parameter
am Markt
beobachtbar
Level 3
nicht alle
Bewertungs­
parameter
am Markt
beobachtbar
3.240
50.304
Aktiva
Finanzielle Vermögenswerte (LF)
79.767
Available-for-sale Financial Assets
50.304
Derivate mit Hedge-Beziehung
Derivate ohne Hedge-Beziehung
Übrige Posten – kein Fair Value
Finanzielle Vermögenswerte (KF)
Financial Assets Held-for-Trading
Derivate mit Hedge-Beziehung
50.304
529
529
2.711
2.711
26.223
48.009
3.971
3.971
3.971
26.948
637
636
Derivate ohne Hedge-Beziehung
26.312
26.312
Übrige Posten – kein Fair Value
17.089
Sonstige Forderungen
42.832
42.832
Übrige Posten – kein Fair Value
Passiva
Finanzschulden (LF)
161.987
13.608
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
4.738
4.738
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
8.870
8.870
Übrige Posten – kein Fair Value
Finanzschulden (KF)
148.379
309.665
67.042
Derivate mit Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
24.465
24.464
Derivate ohne Hedge-Beziehung (Held-for-Trading)
42.578
42.578
Übrige Posten – kein Fair Value
242.622
Sonstige Verbindlichkeiten (KF)
84.198
84.198
Übrige Posten – kein Fair Value
Während der Berichtsperiode zum 31. Dezember 2014 gab es keine Umbuchungen zwischen
Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert der Stufe 1 und Stufe 2 und keine Umbuchungen in
oder aus Bewertungen zum beizulegenden Zeitwert der Stufe 3.
Die Veränderung der langfristigen finanziellen Vermögenswerte der Kategorie „availablefor-sale“ aus dem Ansatz der beizulegenden Zeitwerte betrifft im Wesentlichen die im Berichtsjahr vorgenommenen ergebnisneutralen Zuschreibungen in Höhe von 17.676 TEUR sowie die
ergebnisneutralen Abschreibungen in Höhe von 204 TEUR auf Beteiligungen – siehe hierzu
auch unter „9 Finanzielle Vermögenswerte“. Der beizulegende Zeitwert der nicht notierten
Anteile wurde unter Anwendung der Discounted-Cashflow-Methode ermittelt. Die Bewertung
erfordert bestimmte Annahmen des Managements bezüglich der Inputparameter des Modells.
Geschäftsbericht 2014
153
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Die Eintrittswahrscheinlichkeiten der verschiedenen Schätzungen innerhalb einer Bandbreite
können zuverlässig geschätzt werden und werden vom Management bei der Schätzung des
beizulegenden Zeitwerts dieser nicht notierten Eigenkapitalinstrumente verwendet.
Erläuterung wesentlicher nicht beobachtbarer Inputparameter bei der Bewertung:
Sensitivitätsanalyse
Inputparameter
Veränderung
WACC
EBIT-Linie
+1%
-1%
+10%
-10%
Bandbreite
(gewichteter
Durchschnitt)
4,42 %-4,89%
(4,52%)
Auswirkungen
-16.454
29.600
7.432
-7.432
36 ANGABEN ZU WEGENUTZUNGSVERTRÄGEN
Die Konzessionsverträge in Bremen liefen Ende 2014 aus, die in Bremerhaven 2013. Bis zum
Abschluss des Neuvertrags in Bremerhaven wurde mit der Stadt Bremerhaven eine Interims­
vereinbarung abgeschlossen. Die Konzessionsverträge wurden zum 31. Dezember 2011 ausgeschrieben. Die ­wesernetz Bremen GmbH, Bremen, und ­wesernetz Bremerhaven GmbH, Bremerhaven, ­haben eine entsprechende Interessenbekundung geäußert und indikative Angebote
am 16. Juli 2012 abgegeben. Die Verhandlungen bezüglich der Konzessionsverträge wurden
erfolgreich abgeschlossen und die Vertragsparteien haben die neuen Konzessionsverträge
für alle aus­geschriebenen Sparten mit Wirkung zum 1. Januar 2015 unterzeichnet. Neben dem
­Abschluss der Konzessionsverträge haben sich die Kommunen indirekt über eine von ihnen
gehaltene Beteiligungsgesellschaft an den Netzgesellschaften des swb-Konzerns in Höhe
von 25,1 Prozent beteiligt. Die Beteiligungen wurden so ausgestaltet, dass die Städte jeweils
­gemeinsam ein Prozent des Stammkapitals der Netzgesellschaft in Bremen und Bremerhaven
übernommen und gleichzeitig eine stille Einlage in die Netzgesellschaften geleistet haben.
37 EREIGNISSE NACH DEM BILANZSTICHTAG
Es sind keine wesentlichen Ereignisse nach dem Bilanzstichtag eingetreten, die Auswirkungen
auf die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage haben.
154
Geschäftsbericht 2014
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
38 ANTEILSBESITZLISTE
Anteilsbesitzliste
HGB Eigen­ HGB Jahres­
kapital
ergebnis 1)
Anteil am Kapital
Firma und Sitz der Gesellschaft
gesamt mittelbar
in %
in %
über
in TEUR
in TEUR
004
013
817
250
1.980
77
-56.506
189.463
7.249
-6.070
319
1.926
6.863
-2.009
-40.792
22.871
6.514
-6.624
264
30
198
5.656
46.740
917
760
-69
-503
Verbundene Unternehmen (Vollkonsolidierte Unternehmen)
001
002
003
004
005
006
007
008
009
010
011
012
013
014
015
016
017
Versorgungs- und Energiedienstleistungen
Bioenergie Schwarme GmbH, Stuhr
swb Beleuchtung GmbH, Bremen
swb Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
swb CREA GmbH, Bremerhaven
swb Erzeugung AG & Co. KG, Bremen
swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG, Bremen
swb Vertrieb Bremen GmbH, Bremen
swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG, Bremerhaven
(007 ist Komplementärin ohne Einlage)
swb Windpark Am Zolltor GmbH & Co. KG, Bremerhaven
Windpark Industriehäfen GmbH & Co. KG, Bremerhaven
swb Windpark Weserufer GmbH & Co. KG, Bremerhaven
wesernetz Bremerhaven GmbH, Bremerhaven
wesernetz Bremen GmbH, Bremen
wesernetz Stuhr GmbH & Co. KG, Bremen
wesernetz Weyhe GmbH & Co. KG, Bremen
Windfarm Elsdorf II GmbH, Oldenburg
Windfarm Märkisch-Linden GmbH & Co. KG, Kränzlin
Entsorgung
018 swb Entsorgung GmbH & Co. KG, Bremen
Service/Dienstleistungen
019 swb Abrechnungsservice GmbH, Bremen
020 swb Services AG & Co. KG, Bremen
(005 ist Komplementärin ohne Einlage)
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
100
003
100
74,9
100
99
99
100
100
100
85,2
100
74,9
100
99
004
004
004
003
100
85,2
004
004
2.264
1.629
1.626
34.469
211.002
6.735
4.028
-1.178
8.407
100
100
006
140.693
7.182
005
517
5.884
502
1.937
100
100
100
4)
4)
4)
4)
4)
4)
4)
HGB-Ergebnis vor evtl. bestehender Gewinn- und Verlustübernahmeverträge
Vorläufige Zahlen 2014
3)
Stand 2013
4)
Es besteht ein Gewinn- und Verlustübernahmevertrag
5)
Gesellschaft wird bei 040 nach der Equity-Methode einbezogen
1)
2)
Geschäftsbericht 2014
155
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Anteilsbesitzliste
HGB Eigen­ HGB Jahres­
kapital
ergebnis 1)
Anteil am Kapital
Firma und Sitz der Gesellschaft
gesamt mittelbar
in %
in %
über
in TEUR
in TEUR
Verbundene Unternehmen (nicht in den Konsolidierungskreis einbezogen)
Versorgungs- und Energiedienstleistungen
021 BOHN GmbH Energie- und Kraftwerkstechnik, Bremen
022 swb Windpark Beteiligungsgesellschaft mbH,
Bremerhaven
023 Kommunale EnergieSpargesellschaft Stuhr mbH, Stuhr
024 proNatur GmbH, Bremen
025 proNaturWatt GmbH, Oldenburg
026 swb Erzeugung Beteiligungs-GmbH, Bremen
027 swb Netze Beteiligungs-GmbH, Bremen
028 swb Netze Bremerhaven Beteiligungs-GmbH,
Bremerhaven
029 swb Weserwind Energieprojekte GmbH, Bremen
030 swb Windpark Verwaltungsgesellschaft mbH,
Sehestedt
031 wesernetz Stuhr Beteiligungs-GmbH, Bremen
032 wesernetz Weyhe Beteiligungs-GmbH, Bremen
033 Wohnergie Dienstleistungen für die
Wohnungswirtschaft GmbH, Bremen
Service/Dienstleistungen
034 swb Assekuranz Vermittlungs-GmbH, Bremen
100
100
005
19
0
100
100
100
50
100
100
100
100
100
004
007
007
45
237
368
25
1.700
1.510
3
57
36
0
63
-1
17
36
1
5
34
26
26
1
1
1
3)
295
0
3)
4.083
530
3)
100
100
100
005
100
100
100
100
004
100
100
007
60
2)
2)
2)
3)
3)
3)
2)
3)
3)
3)
3)
Assoziierte Unternehmen
Versorgungs- und Energiedienstleistungen
035 Gemeinschaftskraftwerk Bremen GmbH & Co. KG,
Bremen
(036 ist Komplementärin ohne Einlage)
036 Gemeinschaftskraftwerk Bremen
Verwaltungsgesellschaft mbH, Bremen
037 swb Weserwind GmbH & Co. KG, Bremen
(029 ist Komplementärin ohne Einlage)
038 Weserkraftwerk Bremen GmbH & Co. KG, Bremen
Entsorgung
039 hanseWasser Bremen GmbH, Bremen
040 Hansewasser Ver- und Entsorgungs-GmbH, Bremen
041 Ingenieurbüro Garbade u. Kastner GmbH, Lilienthal
51,76
51,76
006
51.129
-2.596
2)
51,76
50
51,76
47,56
2,44
035
007
024
26
1.734
1
123
2)
8.196
-911
2)
51.774
52.364
707
12.855
11.007
61
5)
50
38,2
51
25,5
38,2
040
25,5
040
HGB-Ergebnis vor evtl. bestehender Gewinn- und Verlustübernahmeverträge
Vorläufige Zahlen 2014
3)
Stand 2013
4)
Es besteht ein Gewinn- und Verlustübernahmevertrag
5)
Gesellschaft wird bei 040 nach der Equity-Methode einbezogen
1)
2)
156
Geschäftsbericht 2014
2)
3)
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Anteilsbesitzliste
HGB Eigen­ HGB Jahres­
kapital
ergebnis 1)
Anteil am Kapital
Firma und Sitz der Gesellschaft
gesamt mittelbar
in %
in %
über
in TEUR
in TEUR
Sonstige Beteiligungen
042
043
044
045
046
047
048
049
050
051
052
053
Versorgungs- und Energiedienstleistungen
Bremer Energie-Konsens GmbH, Bremen
BEKS EnergieEffizienz GmbH, Bremen
Energie-Agentur Weyhe GmbH, Weyhe
GVZ Entwicklungsgesellschaft Bremen mbH, Bremen
Harzwasserwerke GmbH, Hildesheim
INGAVER Innovative Gasverwertungs-GmbH, Bremen
Osterholzer Stadtwerke GmbH & Co. KG,
Osterholz-Scharmbeck
SE Weserkraftwerk Beteiligungs-GmbH, Bremen
Stadtwerke Soltau GmbH & Co. KG, Soltau
Stromversorgung Greifswald GmbH, Greifswald
Unterweser Schiffbau- und Meerestechnik
Beteiligungungsgesellschaft mbH, Bremerhaven
WN Windnutzungsgesellschaft mbH, Bremen
Service/Dienstleistungen
054 Flughafen Bremen Elektrik GmbH, Bremen
055 EWE swb ISIS GmbH, Oldenburg
45
45
50
1,47
10,1
50
45
50
1,47
042
007
007
50
005
25,71
50
49,5
40
25,71
007
11,11
11,11
003
49
49
1
49
020
1.427
231
80
108
86.654
24
44
36
24
9
3.625
0
26.224
30
12.813
7.639
5.137
1
1.199
869
246
745
-2
-22
3)
41
1.022
106
-1.259
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
3)
4)
3)
3) 4)
HGB-Ergebnis vor evtl. bestehender Gewinn- und Verlustübernahmeverträge
Vorläufige Zahlen 2014
3)
Stand 2013
4)
Es besteht ein Gewinn- und Verlustübernahmevertrag
5)
Gesellschaft wird bei 040 nach der Equity-Methode einbezogen
1)
2)
Geschäftsbericht 2014
157
KONZERNABSCHLUSS > Konzernanhang
Im laufenden Geschäftsjahr wurden folgende Umfirmierungen/Rechtsformwechsel vorgenommen:
> 005 swb Erzeugung AG & Co. KG, Bremen (vormals swb Erzeugung GmbH & Co. KG, Bremen)
> 0
10 Windpark Industriehäfen GmbH & Co. KG, Bremerhaven (vormals swb Windpark
Industriehäfen GmbH & Co. KG, Bremerhaven)
> 0
12 ­wesernetz Bremerhaven GmbH, Bremerhaven (vormals swb Netze Bremerhaven GmbH
& Co. KG, Bremerhaven)
> 013 w
­ esernetz Bremen GmbH, Bremen (vormals swb Netze GmbH & Co. KG)
> 0
19 swb Abrechnungsservice GmbH, Bremen (vormals swb Messung und Abrechnung
GmbH, Bremen)
> 020 swb Services AG & Co. KG, Bremen (vormals swb Services GmbH & Co. KG, Bremen)
Bremen, den 4. Februar 2015
(Dr. Köhne)
158
Geschäftsbericht 2014
(Poppe)
(Schramm)
KONZERNABSCHLUSS > Bestätigungsvermerk
Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers
Zu dem Konzernabschluss und dem Konzernlagebericht haben wir folgenden Bestätigungsvermerk
erteilt:
„Wir haben den von der swb AG, Bremen, aufgestellten Konzernabschluss – bestehend aus Bilanz,
Gewinn- und Verlustrechnung, Gesamtergebnisrechnung, Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalverän­
derungsrechnung und Anhang – sowie den Konzernlagebericht für das Geschäftsjahr vom 1. Januar
bis 31. Dezember 2014 geprüft. Die Aufstellung von Konzernabschluss und Konzernlagebericht nach
den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften liegt in der Verantwortung der gesetzlichen Vertreter der
Gesellschaft. Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns durchgeführten Prüfung eine
Beurteilung über den Konzernabschluss und den Konzernlagebericht abzugeben.
Wir haben unsere Konzernabschlussprüfung nach § 317 HGB unter Beachtung der vom Institut der
Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen Grundsätze ordnungsmäßiger Abschluss­prüfung
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und
Verstöße, die sich auf die Darstellung des durch den Konzernabschluss unter Beachtung der anzuwendenden Rechnungslegungsvorschriften und durch den Konzernlagebericht vermittelten
­Bildes der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche und rechtliche Umfeld des Konzerns sowie die Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt. Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit
des rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems sowie Nachweise für die Angaben im
Konzernabschluss und Konzernlagebericht überwiegend auf der Basis von Stichproben beurteilt. Die
Prüfung umfasst die Beurteilung der Jahresabschlüsse der in den Konzernabschluss einbezogenen
Unternehmen, der Abgrenzung des Konsolidierungskreises, der angewandten Bilanzierungs- und
Konsolidierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen der gesetzlichen Vertreter sowie
die Würdigung der Gesamtdarstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts. Wir
sind der Auffassung, dass unsere Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere Beurteilung
bildet.
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.
Nach unserer Beurteilung aufgrund der bei der Prüfung gewonnenen Erkenntnisse entspricht der
Konzernabschluss den IFRS, wie sie in der EU anzuwenden sind, und den ergänzend nach § 315a
Abs. 1 HGB anzuwendenden handelsrechtlichen Vorschriften und vermittelt unter Beachtung dieser
­Vorschriften ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und
Ertragslage des Konzerns. Der Konzernlagebericht steht in Einklang mit dem Konzernabschluss, vermittelt insgesamt ein zutreffendes Bild von der Lage des Konzerns und stellt die Chancen und Risiken
der zukünftigen Entwicklung zutreffend dar.“
Bremen, 26. Februar 2015
Ernst & Young GmbH
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
Monsees
Wirtschaftsprüfer
Horn
Wirtschaftsprüfer
Geschäftsbericht 2014
159
WEITERE INFORMATIONEN > Bilanz swb AG
Bilanz swb AG
Bilanz der swb AG, Bremen, zum 31. Dezember 2014
AKTIVA in TEUR
A.
Anlagevermögen
I.
Immaterielle Vermögensgegenstände
1.Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche
Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten
2.Geleistete Anzahlungen
II.
160
Sachanlagen
1.Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich
der Bauten auf fremden Grundstücken
2. Technische Anlagen und Maschinen
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau
31.12.2014
31.12.2013
4.603
165
4.768
5.137
10
5.147
8.733
126
2.037
45
10.941
9.102
0
2.513
16
11.631
472.148
21.636
30.841
278
524.903
540.612
538.156
0
30.268
340
568.764
585.542
306
375.856
15.419
3.233
394.814
229
407.745
11.080
11.066
430.120
4.762
7.065
III.
Finanzanlagen
1. Anteile an verbundenen Unternehmen
2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen
3. Beteiligungen
4. Sonstige Ausleihungen
B.
Umlaufvermögen
I.
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht
4. Sonstige Vermögensgegenstände
II.
Wertpapiere
Sonstige Wertpapiere
III.
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks
157
399.733
150
437.335
C.
Rechnungsabgrenzungsposten
1.447
941.792
1.512
1.024.389
Geschäftsbericht 2014
WEITERE INFORMATIONEN PASSIVA in TEUR
A.
Eigenkapital
I.
II.
III.
Gezeichnetes Kapital
Kapitalrücklage
Gewinnrücklagen
1.Gesetzliche Rücklage
2. Andere Gewinnrücklagen
IV.
Bilanzgewinn
B.
Rückstellungen
1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen
2. Steuerrückstellungen
3. Sonstige Rückstellungen
C.
> Bilanz swb AG
31.12.2014
31.12.2013
117.459
116.989
117.459
116.989
405
43.107
43.512
-19.712
258.248
405
43.107
43.512
57.171
335.131
256.198
12.958
20.083
289.239
257.469
22.517
25.666
305.652
27.124
2
3.017
361.841
135.191
0
598
245.147
840
1.481
970
1.700
394.305
383.606
941.792
1.024.389
Verbindlichkeiten
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen
3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4.Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen
5.Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit denen ein
Beteiligungsverhältnis besteht
6. Sonstige Verbindlichkeiten
davon aus Steuern: 349 TEUR (Vj. 438 TEUR)
Geschäftsbericht 2014
161
WEITERE INFORMATIONEN > Gewinn- und Verlustrechnung swb AG
Gewinn- und Verlustrechnung swb AG
Gewinn- und Verlustrechnung 2014 der swb AG, Bremen
1.1.-31.12.2014 1.1.-31.12.2013
TEUR
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
45.797
53.239
-1.262
-15.542
-2.028
-20.674
-22.962
-24.895
-5.913
-7.187
-3.030
-15.228
-18.140
-3.413
-18.496
-23.454
31.055
78.596
60.480
32.016
783
2
2.885
5.438
2
2.454
-62.512
-2.009
-29.059
-3.716
-2.479
-25.777
15.
Erträge aus Beteiligungen
davon aus verbundenen Unternehmen 29.253 TEUR (Vj. 76.551 TEUR)
Erträge aus Gewinnabführungsverträgen
davon aus verbundenen Unternehmen 60.480 TEUR (Vj. 32.016 TEUR)
Erträge aus Zuschreibungen des Finanzanlagevermögens
Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
davon aus verbundenen Unternehmen 2.152 TEUR (Vj. 1.962 TEUR)
Abschreibungen auf Finanzanlagen
Aufwendungen aus Verlustübernahme
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
davon an verbundene Unternehmen -2.381 TEUR (Vj. -2.240 TEUR)
davon Aufwendungen aus der Abzinsung -20.679 TEUR (Vj. -16.694 TEUR)
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
-16.515
63.080
16.
17.
18.
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Sonstige Steuern
Jahresfehlbetrag/-überschuss
-3.161
-123
-19.799
-5.797
-274
57.009
19.
20.
21.
Gewinnvortrag
Gewinnausschüttung
Bilanzverlust/Bilanzgewinn
57.171
-57.084
-19.712
51.159
-50.997
57.171
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
162
Sonstige betriebliche Erträge
Materialaufwand
a)Aufwendungen für Roh-, Hilfs- u. Betriebsstoffe und
für bezogene Waren
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen
Personalaufwand
a) Löhne und Gehälter
b)Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung
und für Unterstützung
davon für Altersversorgung: -2.665 TEUR (Vj. -3.879 TEUR)
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände
des Anlagevermögens und Sachanlagen
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Betriebsergebnis
Geschäftsbericht 2014
WEITERE INFORMATIONEN > Glossar
Glossar
At-equity
Cashflow
schluss einbezogen sind, werden im Gegensatz zu voll­kon­
wertung der Finanz- und Ertragskraft eines Unternehmens. Der
Assoziierte Unternehmen, die „at-equity“ in den Konzernab­
solidierten Unternehmen nur mit ihrem anteiligen Ergebnis
einbezogen.
Back-to-back
Es gibt verschiedene Formen der Back-to-back-Beschaffung.
Zum einen deckt sich der Lieferant exakt zum Zeitpunkt des
Vertragsabschlusses mit den Liefermengen ein, die mit dem
Der Cashflow (Bargeldzufluss) ist eine wichtige Kennzahl zur BeCashflow drückt aus, welcher Überschuss (Betriebseinnahmen
abzüglich Betriebsausgaben) in einer Periode (in der Regel das
Geschäftsjahr) aus eigener Kraft erwirtschaftet worden ist. Er
gibt somit Auskunft über den tatsächlichen Zugang an liquiden
Mitteln eines Unternehmens.
Change-of-Control
Kunden vereinbart sind. So kann der Kunde einen Zeitpunkt
Unter Change-of-Control versteht man eine Vertragsregelung,
der Lieferant vermeidet durch die sofortige Beschaffung das
sich ändernder Gesellschafterstrukturen beim Kreditnehmer
wählen, zu dem ihm das Preisniveau günstig erscheint, und
Marktpreisrisiko. Ziel ist dabei, wettbewerbsfähige Preise zu
erzielen. Zum anderen ist es möglich, dass die Beschaffung
die ein Sonderkündigungsrecht des Kreditgebers für den Fall
beinhaltet.
erst dann erfolgt, wenn geliefert werden muss. Dabei wird auf
Contracting
Ebenfalls ist es möglich, auf steigende Marktpreise zu spekulie-
und auch das Betreiben von Energieerzeugungsanlagen
fallende Marktpreise spekuliert, um so die Marge zu erhöhen.
ren. Dabei werden Energiemengen in der Hoffnung beschafft,
sie später zu gestiegenen Marktpreisen abzusetzen. Ziel ist
auch hier die Margensteigerung.
Barwert
Als Barwert (Gegenwartswert) wird der zusammen­gefasste
Wert einer oder mehrerer in der Zukunft anfallender positiver
Contracting umfasst die Planung, Finanzierung, Errichtung
(Anlagencontracting) oder die Realisierung von Ener­gie­spar­
maßnahmen (Einsparcontracting) durch den Contractor. Das
wirtschaftliche Risiko liegt beim Contractor, während der Kun-
de keine eigenen Investitionen vornimmt. Die Maßnahmen
­refinanzieren sich über die erzeugte Energie bzw. über die eingesparten Energiekosten.
oder negativer Zahlungen bezeichnet. Er wird errechnet, in-
Derivate
(abzinst).
deren Marktwert sich von den klassischen Basis­instrumenten
dem man jede einzelne Zahlung der Zahlungsreihe diskontiert
Bundesnetzagentur
Die Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunika-
tion, Post und Eisenbahnen (kurz BNetzA) ist eine selbstständige Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundes­
Derivate (auch: derivative Finanzinstrumente) sind Produkte,
(wie zum Beispiel Aktien, Anleihen oder Gold) ableitet. Zu den
Derivaten zählen handelbare Finanz­produkte wie Futures,
Optionen, Zertifikate sowie nicht standardisierte Finanz­
produkte wie Termingeschäfte (Forwards) oder Swaps.
ministeriums für Wirtschaft und Technologie. Im Bereich Energie
Devisenterminkontrakte
zen und die Überwachung der Höhe der Netznutzungsentgelte
einem vereinbarten zukünftigen Termin zu einem bereits bei
gewährleistet sie den diskriminierungsfreien Zugang zu den Net-
bei Unternehmen mit mehr als 100.000 Kunden. Sie hat die
Aufgabe, durch ­Liberalisierung und Deregulierung für die wei-
Verträge über den Kauf oder Verkauf von Fremdwährungen an
Vertragsabschluss vereinbarten Wechselkurs.
tere Entwicklung auf dem Elektrizitäts-, Gas-, Telekommunika-
EBIT
Zur Durchsetzung der Regulierungsziele ist sie mit wirksamen
frei von steuerlichen Einflüssen und ermöglicht somit eine
tions-, Post- und dem Eisenbahninfrastrukturmarkt zu sorgen.
Verfahren und Instrumenten ausgestattet worden, die auch
Informations- und Untersuchungsrechte sowie abgestufte
Sanktionsmöglichkeiten einschließen.
Das EBIT legt den Fokus auf das operative Geschäft. Es ist
Vergleichbarkeit zu anderen Unternehmen sowohl national
als auch international – auch bei unterschiedlichen Steuer­
gesetzgebungen
und
Steuerkonstrukten
(Organ­schaften,
Konzernumlagen usw.). Der Aufsatzpunkt zur Ermittlung des
EBIT ist das Konzernbetriebsergebnis. Erträge aus assoziierten
Unternehmen werden hinzugerechnet.
Geschäftsbericht 2014
163
WEITERE INFORMATIONEN > Glossar
EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz)
Gearing Ratio
Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien vorantreiben. Da-
verschuldung zu Eigenkapital. Diese Kennzahl informiert über
Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) soll den Ausbau der
mit soll ein Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet
und die Abhängigkeit von den fossilen Energieträgern verringert werden. Das EEG garantiert den Betreibern von regene-
rativen Energieanlagen eine bestimmte Vergütung für ihren
das Risiko, das von Eigentümern und Kreditoren eingegangen
worden ist, und zeigt den Spielraum für eine mögliche Aufnahme von neuen Schulden an.
erzeugten Strom. Die Vergütung wird finanziert über eine Um-
Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk
Kilowattstunde zu entrichten. Für besonders energieintensive
werk, nutzt seinen Brennstoff, häufig Erdgas, besonders effizi-
lage auf alle Stromverbraucher. Die Umlage ist pro verbrauchter
Betriebe mit hohem Verbrauch hat der Gesetzgeber eine Ausnahme geregelt. Die Höhe der Vergütung hängt davon ab, aus
welchem erneuerbaren Energieträger (Sonne, Wind, Biomasse
etc.) der Strom gewonnen wird. Die Vergütungssätze sinken
jährlich um einen bestimmten Prozentsatz. Weiterhin regelt
das EEG, dass der Strom aus erneuerbaren Energien vorrangig
ins Netz eingespeist wird.
Emissionszertifikate
Das Emissionshandelssystem der Europäischen Union ist das
Ein Gas- und Dampfturbinen-Kraftwerk, kurz GuD-Kraft­
ent aus: Die bei der Verbrennung entstehende Energie treibt
eine Gasturbine an, vergleichbar mit einem Flugzeugtriebwerk.
Die heißen Abgase aus diesem Prozess nutzt das GuD-Kraftwerk
weiter aus, um Wasser zu Dampf zu erhitzen, mit dem eine
Dampfturbine angetrieben wird. Mit dieser „Doppelnutzung“
erreicht ein GuD-Kraftwerk den höchsten Wirkungsgrad unter
den fossil betriebenen Anlagen – rund 58 Prozent. Kohleanlagen
auf dem neuesten Stand der Technik bieten dagegen einen Wirkungsgrad von circa 45 Prozent.
weltweit erste internationale System für den Handel mit Koh-
Hedge Accounting
ausstoßen, wie es Rechte in Form von Emissionszertifikaten hat.
siken aus schwankenden Zahlungsströmen eingesetzt wer­den.
lendioxid (CO2)-Zertifikaten. Ein Unternehmen darf so viel CO2
Wer darüber hinaus CO2 ausstößt, muss an der Börse zusätzliche
Zertifikate kaufen. Wer weniger CO2 ausstößt, als ihm zusteht,
kann dagegen Zertifikate verkaufen.
Erstkonsolidierung
Unter Erstkonsolidierung ist der Vorgang der erstmaligen Ein-
Derivative Finanzinstrumente können zur Absicherung von Ri­
Soweit ein Sicherungsgeschäft vorliegt, sind das Sicherungs­
instrument sowie das gesicherte Grundgeschäft nach den spe-
ziell hierfür in IAS 39 vorgesehenen Regelungen, dem sogenannten Hedge Accounting, abzubilden. Durch das Hedge
Accounting werden die ansonsten für das Grundgeschäft und
Sicherungsinstrument allein bestehenden Bilanzierungs­vor­
beziehung einer Gesellschaft als Tochterunternehmen, Gemein­
schriften modifiziert, um einen die wirtschaftlichen Aus­
Konzernabschluss zu diesem Stichtag zu ­verstehen.
den Ausweis zu ermöglichen.
schaftsunternehmen oder assoziiertes Unternehmen in den
wirkungen des Sicherungszusammenhangs berücksichtigen-
Fair Value
Held-for-Trading
ein Begriff für den Wertansatz aus der angloamerikanischen
lichkeit, die zu Handelszwecken eingestuft wurde. Das ist in der
Fair Value, beizulegender Zeitwert oder auch „fairer Wert“, ist
Rechnungslegung. Laut IFRS bzw. US GAAP ist der Fair Value
derjenige Betrag, zu dem ein Vermögenswert zwischen sach-
verständigen, vertragswilligen und voneinander unabhän-
gigen Geschäftspartnern getauscht oder eine Verpflichtung
Ein finanzieller Vermögenswert oder eine finanzielle VerbindRegel der Fall, wenn er/sie hauptsächlich mit der Absicht erwor-
ben oder eingegangen wurde, das Finanzinstrument kurzfristig
zu verkaufen oder zurückzukaufen (IAS 39).
beglichen werden kann. Es handelt sich demnach um einen
IFRS – International Financial Reporting Standards
Strikt zu unterscheiden ist der Fair Value als Marktwert von
beitet von einem internationalen Gremium, um eine weltweite
hypothetischen Marktpreis unter idealisierten Bedingungen.
subjektiven Wertvorstellungen, wie sie im Value in use, dem
unternehmensspezifischen Wert einer Position, zum Ausdruck
kommen.
164
Als Gearing bezeichnet man das Verhältnis von Netto­
Geschäftsbericht 2014
Verbindliche Vereinbarungen über die Rechnungslegung, erar-
Vergleichbarkeit der Jahresabschlüsse zu ermöglichen. Jahres-
abschlüsse nach IFRS sollen Informationen über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage im Sinne des „true and fair view“
vermitteln.
WEITERE INFORMATIONEN > Glossar
Kontrahentenrisiko
als Photovoltaik. Demgegenüber arbeiten andere Sonnenkraft-
falls ein Marktteilnehmer, bspw. durch Insolvenz, seine Pflich-
Zwischenschritte Wärmeenergie und mechanische Energie.
Das Kontrahentenrisiko bezeichnet das Risiko des Verlustes,
ten im Rahmen einer Vereinbarung gegen­über dem Gläubiger
werke (zum Beispiel solarthermische Kraftwerke) über die
nicht erfüllen kann.
Portfolio
Mittelkalorik
stimmten Typs und schließt eine individuelle Betrachtung aus.
Ein Portfolio umfasst eine Sammlung von Objekten eines be-
„Mittelkalorik“ ist ein Begriff aus der Abfallwirtschaft, die Ab-
fälle immer mehr als Rohstoff für neue Produkte oder für die
Portfoliomanagement
aus Sortierresten aus der Abfallaufbereitung. Für das stoffli-
Energiemärkten, bei der über verschiedene Teilmengen und
Energieherstellung begreift. Mittelkalorik setzt sich zusammen
che Recycling sind diese Reste nicht geeignet. Mittelkalorik ist
typischerweise eine Mischung aus Papier, Kunststoff-, Holzund Verpackungsresten. Mittelkalorische Abfälle stammen
zum Beispiel aus Gewerbebetrieben und Sortieranlagen mit
einem höheren spezifischen Heizwert von circa 12 – 18 MJ/kg
Das Portfoliomanagement dient der Bedarfsdeckung auf den
Bezugsquellen mit unterschiedlichen Konditionen, Preisen
und Fristen operiert wird. Das Portfolio umfasst die unterschiedlichen Produkte des Energie-­Handelsmarkts und der
Eigenerzeugung sowie auch Preissicherungsinstrumente.
als Hausmüll (circa 8 – 9 MJ/kg). Der Heizwert liegt damit in der
ROCE
kann in speziellen Müllheizwerken, die über eine aufwendige
folgskontrolle. Der von der swb verwendete ROCE wird als Quotient
delt werden.
ployed) berechnet. Das Capital Employed spiegelt das im Konzern
Größenordnung des Heizwerts von Braunkohle. Mittelkalorik
Rauchgasreinigung verfügen, zu Strom und Dampf umgewan-
Return on Capital Employed – Renditemaß für die periodische Er-
aus dem operativen EBIT und dem investierten Kapital (Capital Emgebundene und zu verzinsende Vermögen wider.
Netzbetreiber
Betreiber eines Energieübertragungs- oder -verteilungs­netzes.
Smart Grid
OTC-Handel/OTC-Markt („Over The Counter“-Handel/-Markt)
Grid sind die Energieerzeuger, die Energiespeicher und die Ener-
Fachbegriff aus der Börsensprache, der zu Deutsch etwa „über
den Ladentisch“ bedeutet. Als OTC bezeichnet man diejenigen
Geschäfte, die gerade nicht über die Börse abgewickelt wer-
den, sondern auf Broker-Plattformen oder direkt zwischen zwei
Smart Grid bedeutet zu Deutsch intelligentes Netz. Im Smart
gieabnehmer miteinander vernetzt. Es fließt nicht nur Energie,
sondern auch Daten, damit das komplexe Gebilde gesteuert,
überwacht und optimiert werden kann.
Handelspartnern.
Swap
Pensionssicherungsverein aG
in der Zukunft Zahlungsströme (Cashflows) auszutauschen. Die
Der
Pensionssicherungsverein
Der Swap ist eine Vereinbarung zwischen zwei Vertrags­partnern,
Versicherungsverein
auf
Gegenseitigkeit (PSVaG) ist der gesetzliche Träger der
Insolvenzsicherung der betrieblichen Altersversorgung. Sein
alleiniger Zweck ist die Gewährleistung der betrieblichen Al-
tersversorgung für den Fall der Insolvenz eines im PSVaG versicherten Arbeitgebers.
Vereinbarung definiert, wie die Zahlungen berechnet werden
und wann sie fließen. In der Regel müssen ein oder mehrere
zukünftige Marktwerte in die Rechnung miteinbezogen wer-
den. Swaps können der langfristigen Preisabsicherung dienen.
Grundsätzlich können sowohl feste Zahlungsströme in variable
umgewandelt werden als auch umgekehrt.
Photovoltaik-Anlage
Transaktionskosten
Solarstromanlage, in der mittels Solarzellen ein Teil der
oder Verkauf von Wertpapieren an seine depotführende Bank
Eine Photovoltaik-Anlage, auch PV-Anlage genannt, ist eine
Sonnenstrahlung in elektrische Energie umgewandelt wird.
Eine größere Solarstromanlage ist ein Solarkraftwerk. Die da-
Transaktionskosten sind Gebühren, die der Investor bei Kauf
abführen muss.
bei typische direkte Art der Energiewandlung bezeichnet man
Geschäftsbericht 2014
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WEITERE INFORMATIONEN > Glossar
Verbundeinspeisung
Zinsdeckungsgrad
überregionale Hochspannungsnetze angeschlossen.
Zinsverpflichtungen nachkommen zu können. Dabei bezeich-
Lokale Stromnetze werden über Verbundeinspeisungen an
Verschuldungsgrad
Die Verschuldung entspricht der Summe des verzins­lichen
Fremdkapitals, während die Nettoverschuldung die um die
liquiden Mittel und Wertschriften verminderte Finanz­
verschuldung darstellt. Der Verschuldungsgrad gibt an, inner-
Die Kennzahl zeigt die Fähigkeit eines Unternehmens, den
net zum Beispiel ein Zinsdeckungsgrad von drei, dass das
Unter­nehmen imstande ist, die anfallenden Zinsen dreimal
mit dem Cashflow der Berechnungsperiode begleichen zu kön-
nen. Je höher dieses Verhältnis ist, desto komfortabler kann die
Zinsschuld aus dem Cashflow bezahlt werden.
halb wie vieler Jahre das Fremdkapital durch den Cashflow
Zinsstrukturkurve
Nettoverschuldung zu EBITDA. Je kleiner also diese Kennzahl
Laufzeiten der im Markt gehandelten Obligationen und ihrer
getilgt werden könnte. Die Berechnung erfolgt im Verhältnis
ausfällt, desto weniger Jahre benötigt die Unternehmung, ihre
Schulden begleichen zu können.
Die Zinsstrukturkurve stellt den Zusammenhang zwischen den
Rendite auf Verfall dar. Die Zinsstrukturkurve wird allgemein
in drei Segmente aufgeteilt: in ein kurzes und ein langes Ende
sowie ein mittleres Segment. Die Form dieser Kurve gibt Rück-
schlüsse auf den gegenwärtigen Zustand des Obligationenmarkts.
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WEITERE INFORMATIONEN > Konzerngesellschaften
Konzerngesellschaften
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
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swb Abrechnungsservice GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 988 68-0
Telefax 0421 988 68-197
swb Beleuchtung GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-4541
Telefax 0421 359-4549
wesernetz Bremerhaven GmbH Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 477-2300
Telefax 0471 477-1198
swb Bremerhaven GmbH Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 477-1355
Telefax 0471 477-1152
wesernetz Bremen GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3333
Telefax 0421 359-153333
swb CREA GmbH
Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 958 713-11
Telefax 0471 958 713-15
swb Services AG & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3494
Telefax 0421 359-3455
swb Entsorgung GmbH & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-79 333
Telefax 0421 359-6640
swb Vertrieb Bremen GmbH
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-0
Telefax 0421 359-2233
swb Erzeugung AG & Co. KG
Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3351
Telefax 0421 359-3350
swb Vertrieb Bremerhaven GmbH & Co. KG
Rickmersstraße 90
27568 Bremerhaven
Telefon 0471 477-1111
Telefax 0471 477-2321
swb Erzeugung und Entsorgung AG & Co. KG Theodor-Heuss-Allee 20
28215 Bremen
Telefon 0421 359-3351
Telefax 0421 359-3350
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Impressum
Herausgeber
swb AG
Theodor-Heuss-Allee 20
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Realisation
swb AG
Unternehmenskommunikation
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Konzept und Gestaltung
Berichtsmanufaktur GmbH, Hamburg
www.berichtsmanufaktur.de
Bildnachweis
EWE
Carsten Heidmann
Jonas Ginter
Marcus Meyer
Peter Sondermann
Robert Stümpke
swb
Tristan Vankann
URBANSCREEN
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