Ausgabe 2 – März 2014

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Ausgabe 2 – März 2014
vorarlberger Tourismus magazin
zukunft
auf vorarlberger
art
kamingespräch - Megatrend Regionalität
elektronischer vertrieb
vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern der zukunft
alpinfonet
AUSGABE 2 - märz 2014
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser.
Mit der vor über 20 Monaten gestarteten Tourismusstrategie 2020
hat sich Vorarlberg ein ehrgeiziges,
aber realisierbares Ziel gesetzt.
Aufbauend auf hoher Qualität und
gelebter Innovationskultur soll das
Land in Sachen Gastfreundschaft,
Regionalität und Nachhaltigkeit an
die europäische Spitze geführt werden. Damit verbunden ist die Aufgabe, die Balance zwischen Qualität
und Vielseitigkeit im touristischen
Angebot, engagiertem Wettbewerb, sozialer Fairness und Verantwortung für Natur und Umwelt
besser zu gestalten als die übrigen
Mitbewerber. Nur so kann erreicht
werden, dass die Gäste, die zu uns
kommen, bei jedem Besuch Vorarlberg stets neu als Maßstab für Qualität, authentische Gastlichkeit und
regionalen Genuss wahrnehmen.
Die aktuelle zweite Ausgabe des
Vorarlberger Tourismus Magazins
befasst sich mit der besonderen
Bedeutung von Regionalität. Der
Schwerpunkt wird in allen Facetten und aus allen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei wird sichtbar, was
Regionalität alles in sich vereint,
angefangen von den qualitativ
hochwertigen bäuerlichen Produkten, die in Vorarlberg erzeugt werden, über die exzellente heimische
Küche, die gekonnt und mit großer
Raffinesse die regionalen Spezialitäten zu wahren Schätzen veredelt,
über innovative Genusskultur bis
hin zur lebendigen und in allen Landesteilen verankerten Kunst- und
Kulturszene und zur besonderen
Architektur, mit der das Land weit
über die Grenzen hinaus für Aufsehen sorgt.
zukunft auf vorarlberger art 3
In diesem Zusammenhang ist wichtig, die Vorarlberger Tourismusstrategie 2020 als Teil einer Gesamtvision für das Land zu begreifen.
Zusammen mit der ebenfalls 2012
gestarteten Landwirtschaftsstrategie 2020 „Ökoland Vorarlberg –
regional und fair“ und dem Ziel der
Energieautonomie bis zum Jahr
2050 ergibt sich ein chancenreiches Gesamtkonzept. Im Mittelpunkt davon steht, die zukunftsorientierten Kräfte und Ideen sinnvoll
zu bündeln, Impulse zu setzen, wo
sie erforderlich sind, und auf diesem Weg unsere Entwicklungschancen für die Zukunft intakt zu halten.
Vorarlberg hat dazu das Potential.
Es wird bereits entschlossen daran
gearbeitet, die Marke Vorarlberg
unverwechselbar zu machen. Dank
der soliden und engagierten Arbeit,
die von regionalen Aktionen und
Initiativen bereits geleistet wurde,
schreitet die Vernetzungsarbeit,
die Suche nach Schnittmengen
und Anknüpfungspunkten bei der
Zusammenführung der Strategien,
kontinuierlich voran. Allen beteiligten Akteuren danke ich für die stark
ausgeprägte Bereitschaft, mutig
neue Wege zu gehen.
Mag. Markus Wallner
Landeshauptmann
6
kamingespräch
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Symposium
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Foto der ausgabe
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kamingespräch
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symposium
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Quergedacht
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Elektronischer Vertrieb
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digitale perspektive
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erlesenes Auf
Vorarlberger Art
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vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern
der zukunft
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Landgut - logistik für
die zukunft
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digitale
perspektive
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weisszone vorarlberg
gastgeber auf
vorarlberger art
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alpinfonet
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Gastgeber auf
Vorarlberger Art
42
was vorarlberg ausmacht
44
Bewusster Genuss Ama Gastrosiegel
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neuigkeiten und fakten
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wo und wann
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vorarlberger küchenchefs werden zu gestaltern
der zukunft
4 zukunft auf vorarlberger art
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bewusster genuss ama gastrosiegel
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was vorarlberg ausmacht
48
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landgut - logistik für
die zukunft
news und facts
zukunft auf vorarlberger art 5
Kamingespräch
Megatrend Regionalität …
weit mehr als regionale
Produkte
Nichts boomte in den letzten Jahren so wie die Hinwendung zur
Region. Regionalität ist in allen
Bereichen unseres Lebens zum
Megatrend geworden. Wieso das
so ist, welche Chancen und welche Grenzen die Regionalisierung
haben kann? Eine Expertenrunde auf Tuchfühlung mit heimisch
Nachhaltigem.
6 zukunft auf vorarlberger art
mag. Jürgen Sutterlüty
Für mich ist der Trend zur Region
eine logische Folge der weltweiten
Entwicklungen. Je größer Strukturen und Dimensionen werden, desto größer wird das Bedürfnis des
Individuums nach Kleinem. Regionalität ist für mich der Ausdruck
des Gegenteils von Großem. Wenn
sich etwas in die eine Richtung
stark entwickelt, gibt es immer
auch eine Gegenentwicklung. Wir
hatten in den letzten Jahren und
Jahrzehnten die Industrialisierung
des Agrarmarktes und der Lebensmittelbranche, die Produktion setz-
te auf riesige Konglomerate, die
Herstellung der Produkte ist für
den Konsumenten nicht mehr
nachvollziehbar geblieben, wurde
aber billiger und schneller. Die Frage nach dem Ursprung und die Unsicherheit im Umgang mit unbekannten Herstellungsverfahren
haben uns dann den Trend der Regionalität beschert. Menschen wollen wieder wissen, woher unsere
Lebensmittel kommen, sie wollen
bewusster erleben und schmecken.
>
teilnehmer
Ing. Erich Schwärzler, Landesrat
Mag. Jürgen Sutterlüty, Geschäftsführer Sutterlüty
Mag. Dr. Verena Konrad, Direktorin vai Vorarlberger
Architektur Institut
Karlheinz Hehle, Gastronom und Hotelier, Schönblick Eichenberg
Dr. Andreas Rudigier, Direktor vorarlberg museum
Thorsten Probost, Hauben Koch Burgvital Oberlech
Lr Ing. Erich Schwärzler
Ich sehe das ähnlich, nach einer
Zeit der Globalisierung – man hat
den Menschen eine heile Welt versprochen – spüren die Menschen
langsam, dass sie alleine sind und
ziemlich verlassen. Der Halt und
die Bodenhaftung fehlten, das
führte zu einer Sehnsucht nach einer Regionalisierung, Sehnsucht nach dem Gefühl‚
„da bin ich daheim“, Sehnsucht nach Nachbarn. Im
politischen Alltag nehme
ich diesen Trend sehr stark
wahr. Vor zehn Jahren war
man nur angesagt, wenn
man ein Konto in Amerika
hatte und wenn man in der
ganzen Welt zu Hause war.
Heute ist das anders, „man
will Halt haben“, will regional dazu gehören, will daheim sein. Das gibt Sicherheit, man
kann sich auf andere verlassen. Es
findet derzeit eine Umorientierung
bei der Frage danach statt, was einem etwas wert ist im Leben.
wieder wichtiger. Lokal und global
sind für mich aber keine Gegenbegriffe, das ist eher ein dynamisches
Paar, das sich permanent ergänzt.
Dr. Andreas Rudigier
Da möchte ich einhaken, denn von
Seiten der Landeskunde kann man
das sehr gut an der Schnittstelle
man spürt
die auseinandersetzung
mit tradition
mag. dr. Verena Konrad
Im Kultursektor gibt es diese Gegenbewegung nicht so stark. Es ist
in den letzten Jahren eher ein dynamischer Prozess zwischen global und lokal, der sich permanent
verschränkt. Es geht immer darum, wie man sich nach außen öffnet und wann man sich nach innen
fokussiert. Diese Dynamik und dieses Hin und Her im positiven Sinne
ist auch Bedingung für kulturelle
Diversität. In Vorarlberg haben wir
eine ganz besondere Baukultur,
gerade da geht es um Regionalität
und Kontextualisierung. Baukultur
schaut nicht nur auf das einzelne
Objekt. Sie ergibt sich aus dem
Kontext und reagiert auf diesen.
Eine Kultur der Vielfalt schaut immer auf das große Ganze und das
Kleine. Sie verbindet internationalen
Austausch und Globalität mit Lokalität und Standortbezogenheit. So
wird auch im Kulturbereich der Ort
8 zukunft auf vorarlberger art
zum Tourismus feststellen. Ich
werde immer mehr zu Veranstaltungen eingeladen, wo es genau
darum geht. Die Geschichte hinter
einer Region, ihr Brauchtum und
ihre Tradition bekommen mehr Bedeutung. Wobei ich mir nicht ganz
sicher bin, ob wir da von Regionalität sprechen, oder ob es dabei
nicht eher um eine starke Hinwendung zum Menschen und seiner
Geschichte geht. Die Besucher, die
bei uns ins Haus kommen, haben
eine neue Orientierung, man will
Dinge in die Hand nehmen, es geht
ums Hören und um eine persönliche Wahrnehmung, ums Erfahren,
das ist auch außerhalb des Museums so. Das wird auch bei der Namensgebung für Gastronomiebetriebe deutlich, um nur ein Beispiel
zu nennen. Im 19. Jahrhundert waren das religiöse Kontexte, dann
wurden Frauennamen modern und
in den letzten zwanzig Jahren werden Dialektbegriffe aktuell, man
will quasi unter sich sein.
Mag. Jürgen Sutterlüty
Das ist das Besondere, das uns
ausmacht und zieht. Genau damit
macht man auf sich aufmerksam
und drückt ein Stückchen Identität
aus, oder nicht?
Dr. AndreAs Rudigier
Auf jeden Fall. Eine kleine Anekdote zur Erläuterung. In Schruns wurde mit dem Slogan „Üsr Beck“ geworben und ein deutscher Tourist
fragte doch tatsächlich nach
dem türkischen Brotladen.
Der Gast versteht also nicht
unbedingt alles, schätzt den
Laden aber trotzdem. Die
Tradition zählt immer mehr,
das sagen auch Umfragen.
Man spürt die Auseinandersetzung mit Tradition, wobei
sie inhaltlich nicht immer bewertet wird. Es zählen oft
auch nur Äußerlichkeiten, Inhalte interessieren dabei weniger.
mag. dr. Verena Konrad
Das ist dann auch der Punkt, wo
wir den Trend zur Regionalität
schon etwas kritischer bewerten
sollten. Regionalität und Regionalismus sind zwei verschiedene Begriffe. Identitätsdiskurse, wie sie
zur Zeit gerne geführt werden,
können in Verbindung mit Regionalismen auch problematisch sein.
Daher ist ein Überprüfen der damit
verbundenen Inhalte auch so wichtig.
Mag. Jürgen Sutterlüty
Das Hinterfragen der Identität ist
für mich auch sehr entscheidend,
bei diesem Trend, der völlig unterschiedliche Entwicklungen beinhaltet. Man will als Konsument und
Verbraucher
keine
Marketing-Gags. Viele große Konzerne
geben viel Geld dafür aus, grün zu
wirken oder als nachhaltig gesehen zu werden. Dabei ist Vieles
nicht wirklich transparent.
Karlheinz Hehle
Und wenn die Inhalte fehlen, kann
„regional“ auch sehr schnell un-
glaubwürdig werden. Dann wird
auf einmal Fastfood grün und so
weiter. Ich glaube vor allem bei den
Lebensmitteln wird da vieles gemacht, was nicht nur mir als Gastronom und Hotelier nicht gefällt,
sondern bei allen Konsumenten
schlecht ankommt. Ich möchte
meinen Gästen nicht nur eine leere
Worthülse verkaufen, ich will auch
Inhalte bieten. Ich kann voll und
ganz hinter dem stehen, was ich
meinen Gästen biete, aber es ist
nicht immer leicht ausreichend regionale Qualitätsprodukte zu finden.
Thorsten Probost
Das dauert vor allem auch länger.
Wenn ich unseren Betrieb anschaue, dann hat dieser Prozess,
das Bewusstsein bei meinen Gästen hin zur Regionalität und zur
Saison zu entwickeln, auf jeden
Fall zwei bis drei Jahre gedauert.
Ganz wichtig ist dabei das Vormachen. Zuerst müssen wir diese Philosophie verinnerlicht haben und
dann können wir es an den Gast
weiter geben. Das braucht auch
ein gewisses Umdenken beim Produzenten und nicht nur beim Konsumenten. Meine Lieferanten
mussten sich auch langsam daran
gewöhnen, dass ich es vermehrt in
meiner Küche auf die Region abgesehen habe, und dass man bei einem geschlachteten Ochsen nicht
nur das Filet servieren kann. Ich
versuche quasi meine Lebenseinstellung auch mit in die Küche zu
nehmen.
Mag. Jürgen Sutterlüty
Das betrifft mich als Unternehmer
in der Lebensmittelbranche genauso, da geht es fast schon um
eine neue Ethik in der Wirtschaft
und es wird sicher noch sehr lange
dauern, bis diese sich durchsetzt.
Momentan ist man als Unternehmer immer noch im Spannungsfeld
Überlebensfähigkeit im Konkurrenzkampf überlebensfähig zu
sein auf der anderen ethisch mora-
lisch einwandfreies handeln. Es ist
nahezu unmöglich diesen Weg
hundertprozentig zu beschreiten,
denn die wirtschaftliche Gefahr
des Scheiterns ist allgegenwärtig.
Karlheinz Hehle
Wir spüren diesen „moralischen“
Aspekt im Tourismus ebenfalls.
Der Gast verlangt zunehmend
nach Sinnhaftigkeit. Im Tourismus
wurde immer schon mit Bildern gearbeitet, die Sehnsucht erwecken,
jetzt arbeiten wir an unserer Authentizität. Was drauf steht, soll auch drin
sein beim Erlebnis Vorarlberg. Unsere
Initiativen stecken voller Herzblut
und in Vorarlberg sind wir glaube
ich auf dem besten Weg in Richtung gelebtes, authentisches Gastgewebe. Wir setzen sehr viel auf
Transparenz, vor allem was die
Herkunft der Lebensmittel betrifft.
Die Herstellung und der Ursprung
eines Produktes sollen für den
Gast nachvollziehbar sein. Ich will
das gar nicht nur auf das Produkt
auf dem Teller beziehen, da sehe
ich auch einen nicht unbedeutenden architektonischen Aspekt.
Auch hier sind wir auf einem eigenständigen Weg in eine unverkennbare Vorarlberger Zukunft.
mag. dr. Verena Konrad
Das ist genau jenes Denken, das
auch wir im vai propagieren. Wie
wird Qualität sichtbar? Architektur
hat einen Ort. Das Schaffen von
qualitätsvollen Räumen, die Lebens- und Arbeitsräume, die Menschen unterschiedlicher Herkunft,
unterschiedlichen Alters, mit unterschiedlichen Interessen so zusammenbringen, dass sie in ihrem
Zusammenleben produktiv und
wertschätzend miteinander umgehen können, das ist Kern unseres
Interesses. Das beginnt mit privaten Räumen und endet bei öffentlichen Bauten und schließlich bei
der Entwicklung einer ganzen Region. Dafür braucht es den Willen
zum Miteinander und ein Verständ-
zukunft auf vorarlberger art 9
>
nis von Nachhaltigkeit, das mit
baukultureller Qualität verbunden
ist. Die nachhaltigste Form von
Architektur ist gute Architektur Räume, die uns erhaltenswert, weil
lebenswert erscheinen.
Karlheinz Hehle
Ich bin zudem froh, dass wir weg
vom kitschigen „Tiroler Stil“ sind.
Schöne und zeitgemäße Architektur ist die Verpackung dessen, was
wir Gastronomen dann unseren
Gästen bieten möchten. Wir leben
in einem mit Naturjuwelen gesegneten Land, diese Vielfalt kann
Menschen beim Urlauben überraschen und unsere Köche zu neuen
Kreationen auf dem Teller inspirieren.
Thorsten Probost
Das sehe ich auch so und ich diskutiere oft mit meinen Gästen über
Alternativen. Als Beispiel, es
braucht nicht immer einen Wein
zum Essen. Wir haben vieles aus
der Region, das ein Gericht perfekt
ergänzen kann. Ein guter Most zum
Schwein schmeckt um Längen besser wie taninreicher Rotwein. Bei
uns gibt’s im Winter auch keinen
Orangensaft zum Frühstück, sondern, ein frisches Joghurt mit guten Kulturen, eingelegten Sommerfrüchten und Kräutern aus der
Umgebung. Das ist ein Frischekick
und nicht eine Orange, die um die
halbe Welt gereist ist. Das Heimische bringt den Leuten etwas und
das Saisonale. Im Winter gibt’s keine Frühlingsgemüse und im Sommer kein geschmortes Kraut. Salat
Caprese im Winter ist ein bisschen
schwierig, Tomaten haben keine
Saison und die Wasserbüffel sind
in Vorarlberg ziemlich dünn gesät.
Das ist provokant formuliert, aber
nur so verändern wir das Bewusstsein unserer Gäste. Der Konsument muss einfach umdenken,
denn Sellerie wächst halt nicht
ohne Grünzeug und extra kleiner
für einen Single Haushalt.
Mag. Jürgen Sutterlüty
Sie sprechen mir aus der Seele.
Wir sind jetzt seit 23 Jahren im Geschäft und arbeiten die ganze Zeit
an dieser Bewusstseinsänderung,
obwohl sich die Menschen nach
kleinen Strukturen sehnen, richtet
man sich doch meistens nach dem
Preis und der diktiert die Branche,
die aus drei großen Konzernen besteht. Ich bin der Meinung, dass
wir mit kleinen Strukturen in der
Lebensmittelbranche längerfristig
nur eine Chance haben, wenn wir
durch Bildung zu einem anderen
Bewusstsein der Konsumenten
kommen, denn das Regal ist verdammt ehrlich. Wenn man nicht
weiß, was hinter dem Preis steht,
dann kann man auch nicht vergleichen. Die Frage ist schlussendlich,
wie stärken wir das regionale Produkt und wie kann man dem Produkt aus unserer Heimat unter die
Arme greifen?
Thorsten Probost
Das ist aus meiner Sicht ganz einfach. Man muss ihm eine Chance
geben, denn beim kulinarischen
Einklang zwischen Mensch und Natur geht immer alles über den Geschmack. Und ich bin mir ganz sicher, dass nichts besser schmeckt
als die Region.
Lr Ing. Erich Schwärzler
Auf Landesebene setzten wir uns
schon lange damit auseinander, wie
man regionale Produkte unterstützen kann. Mit der Landwirtschaftsstrategie Ökoland Vorarlberg – regional und fair versuchen wir
gewachsenen Dingen mehr Chancen einzuräumen. Das Wissen der
Menschen aus der Landwirtschaft
sollte wieder wichtiger werden und
die bereits vorhandenen Initiativen
müssen zu einem Netzwerk zusammenfinden. Es nützt ja nichts,
wenn bäuerliche Betriebe sich als
Einzelkämpfer durchschlagen. Das
Projekt Landgut sorgt zum Beispiel dafür, dass Produzenten und
Abnehmer über ein Logistiksystem
zusammen finden. Im Großen und
Ganzen sollten wir uns auf das besinnen, was wir können und uns
noch stärker vernetzen.
Mag. Jürgen Sutterlüty
Bringt die Zukunft auch Richtlinien
für regionale Produkte? Für BioProdukte gibt es ja schon einiges.
Lr Ing. Erich Schwärzler
Auch das ist ein großes Thema.
Unser Wunsch wäre es, eine einzige LändleMarke zu erreichen, was
allerdings sehr schwer ist. Eine
neue Strategie sollte auf den alten
Bemühungen aufbauen und nichts
an guten Ideen zerstören. Die Käse
Straße Bregenzerwald oder Walserstolz sind bereits tolle Vorzeigeprodukte, aber im Fokus der Zukunft sollte das Ländle- Produkt
stehen, da gilt es noch vieles zusammen zu bringen. Mir ist in diesem Zusammenhang aber vor allem die Ehrlichkeit wichtig. Wenn
der Konsument einem regionalen
Produkt sein Vertrauen schenkt,
dann muss es auch ehrlich sein.
Dort muss man auch den Mut haben, zuzugeben, dass das heimische Produkt Grenzen hat, wenn
es saisonal keine Tomaten mehr
gibt, dann gibt es eben keine mehr.
Mag. Jürgen Sutterlüty
Kann man da mit gesetzlichen Regelungen rechnen?
Lr Ing. Erich Schwärzler
Dafür müssen wir erst genaue
Grenzen ziehen. Was ist regional
und was nicht? Muss ein Ferkel
hier in Vorarlberg geboren sein
oder kann das Ferkel hier gemästet werden, um als Ländle-Produkt
zu gelten und so weiter. Um in dieser Thematik Erfolg zu haben,
müssen wir uns zuerst bei der Definition einig werden. Dies sollte in
den nächsten Monaten der Fall
sein.
Mag. Rebekka Moser
zukunft auf vorarlberger art 11
<
die marathonläufer holen
alle ab
Angetreten vor gut zwei Jahren,
die Nummer 1 in Europa bei den
Themen Gastfreundschaft, Regionalität und Nachhaltigkeit zu werden, geht es nun um die Frage: Wo
steht man? Zur Beantwortung trafen einander rund 100 Touristiker
in Bregenz. Die ersten Kilometer
des Marathons sind erfolgreich absolviert, die erste Ernte der Saat
liegt nicht mehr weit entfernt.
Was müssen die Vorarlberger
Touristiker und deren Partner im
Rahmen der Strategie 2020 unternehmen, um den heimischen
Tourismus
weiterzuentwickeln?
Und welcher ist der geeignete bzw.
passende Rahmen, um dies mit allen Beteiligten zu diskutieren? Es
wurde eine ungewöhnliche Inszenierung für einen Meinungsaustausch, eine innovative Form der
Kommunikation in der Werkstattbühne im Festspielhaus.
Hoteliers, Gastronomen, Vertreter
der Destinationen und Partner des
Tourismus aus Landwirtschaft und
Schulwesen diskutierten auf einem Symposium, wie sich der Vorarlberger Tourismus im Rahmen
der Strategie 2020 entwickeln soll,
um zukunftsträchtig zu bleiben.
Freilich: Die Bezeichnung „Diskussion“ beschreibt das Forum nicht
wirklich treffend. Vielmehr handelte es sich um eine in außergewöhnlicher Form vollzogene Auseinandersetzung mit dem Thema.
12 zukunft auf vorarlberger art
Eine Standortbestimmung im
wahrsten Sinn des Wortes bildete
den Auftakt des Nachmittags. Alle
Teilnehmer stellten sich auf einer
auf den Boden der Werkstattbühne aufgemalten Landkarte Vorarlbergs gemäß ihrer Herkunft auf. Es
war zu spüren, dass die Touristiker
und deren Wegbegleiter zur Nummer 1 einander näher rückten.
In der Folge wählte man eine besondere Art der Kommunikation.
Bunt zusammengewürfelte Vierergruppen diskutierten an Tischen in
einem sogenannten Weltcafé, wie
die drei Säulen Gastfreundschaft,
Regionalität und Nachhaltigkeit
gelebt werden sollen.
In Sachen „Gastfreundschaft“
habe der Chef die Strategie vorzuleben, ein respektvoller Umgang
mit den Gästen und Mitarbeitern
sei wichtig, lautete eine Erkenntnis.
Um den Begriff der „Regionalität“
genau umschreiben zu können,
müsse überlegt werden, wie sich
eine Region von anderen abgrenze, wofür sie stehe. „Nachhaltigkeit“ wiederum bedeute auch sehr
viel Arbeit am eigenen Ich. Freilich:
Tolle Werte seien wichtig, wirtschaftliches Arbeiten dürfe aber
gleichzeitig nicht auf der Strecke
bleiben, lautete ein Einwand.
„Die Tourismusstrategie 2020
stellt kein maßnahmenorientiertes
Konzept dar“, betonte Hans-Peter
Metzler, Spartenobmann Tourismus in der Wirtschaftskammer
Vorarlberg. „Wir sind zu einem Marathon aufgebrochen und befinden
uns gut auf dem Weg“, so Metzler.
Auf diesem Weg schließt derzeit
die WKV die Logistiklücke beim
Transport innovativer Produkte
aus der Landwirtschaft zu den Tourismusbetrieben. Außerdem steht
die Entscheidung über die Umsetzung des von der WKV entwickelten neuen, revolutionären Bildungssystems unmittelbar bevor.
Um die Auseinandersetzung mit
der Strategie 2020 zukunftsweisend zu führen, gipfelte das Symposium in Bregenz in eine Fishbowl-Diskussion. „Wir möchten
eine neue Art der Kommunikation für die Strategie finden“, erklärte Hans-Peter Metzler, Spartenobmann Tourismus der WKV,
die Absicht hinter dem gewählten
Format. „Die Form der Diskussion
heute war ein Experiment in diese
Richtung. Ein befruchtender Versuch, wie sich erwies.“
„Ich würde gerne Veranstaltungen
wie diese heute auf andere Regionen übertragen“, sagte LSth.
Karlheinz Rüdisser. Die Entwicklung eines solchen Formats speziell für die Regionen regte auch
Spartenobmann Metzler an. Das
Experiment findet seine Fortsetzung, um dabei seinen Status zu
verlieren. Auf dem gemeinsamen
Weg zur Nr. 1 gesellen sich dadurch
neue Weggefährten dazu.
„Nachhaltigkeit ist Gastfreundschaft und Regionalität zum Quadrat“, fasste Metzler zusammen.
Bei all den Diskussionen dürfe man
natürlich das „Tun“ parallel dazu
nicht vergessen. Sichtbare Erfolge
seien nötig. Die stünden jedenfalls
unmittelbar bevor.
„Wir sind sehr gut unterwegs in Sachen Bildung und bei unserem Projekt der Gastfreundschaft auf Vorarlberger Art“, zog Metzler eine
erste Zwischenbilanz der Anfangskilometer des Marathons. Früchte
reifen heran, die erste süße Ernte
ist für 2014 fix eingeplant.
Peter Freiberger
<
zukunft auf vorarlberger art 13
14
Foto der Ausgabe
Hier kommen unabhängige Experten zu Wort, deren Meinungen nicht unbedingt
mit jener der Redaktion übereinstimmen müssen.
quergedacht
der blick
von aussen
Einer der bekanntesten österreichischen Filmregisseure, Erwin
Wagenhofer, widmet sich nach
den Themen Nahrung und internationale Finanzen jetzt mit Alphabet - dem Abschlussfilm seiner dokumentarischen Trilogie der Bildung. Einer breiten Masse
bekannt geworden ist der Filmemacher allerdings mit einem Film,
der sich um unsere Nahrungsgewohnheiten und die großen Profiteure in der Lebensmittelindustrie dreht „We feed the World“.
Der 52-jährige Mostviertler, der in
Wien lebt, hinterfragt dabei, was
wir essen und woher unser Essen
kommt. Gibt es den traditionell
arbeitenden Bauern überhaupt
noch in Europa und wie kann man
ihn unterstützen? Ein Gespräch
rund um die Produzenten und
Konsumenten Vorarlbergs.
Welche Chancen haben kleine
Regionen wie Vorarlberg in
unserer globalisierten Welt überhaupt?
Erwin Wagenhofer
Jede, die sie nutzt! Der größte
Schatz den wir in Europa haben
liegt ganz sicher in unserer Vielfalt, Vielfalt ist ja bekanntlich das
Gegenteil von Einfalt und diese
Chance gilt es zu nutzen.
16 zukunft auf vorarlberger art
Wie schaffen wir es
umzudenken?
Die Region „wertschöpfen“ –
was braucht es dazu?
Erwin Wagenhofer
In der Region einfach den Wert
oder die Werte sehen, die da sind.
Um diese wirklich sehen zu können, müssen sie allerdings die betriebswirtschaftliche Brille der
Wirtschaftsunis ablegen und den
Unterschied zwischen Wert und
Profit klar herausarbeiten.
Wie groß ist die Macht der
Konsumenten?
Erwin Wagenhofer
Das hängt von seiner Mündigkeit
ab. Wenn der Konsument – ich
mag ja den Begriff nicht und würde ihn gern durch Benutzer ersetzen – selbstbewußt genug ist,
dann hat er natürlich eine unglaubliche Macht. Es heißt ja
schon: Wer zahlt, schafft an.
Erwin Wagenhofer
Indem wir endlich beginnen selbstständig zu denken und uns den Luxus einer eigenen Meinung leisten.
Wir spüren ja oft, dass es so, wie es
ist, nicht gut ist und machen trotzdem so weiter, weil wir glauben –
und das wird uns ja von vielen Seiten so eingeredet – es gibt keine
Alternative. Die Alternative sind
aber wir selbst, dass gilt es zu verstehen, wir müssen neue Wege gehen und wir können es auch, wir
leben ja in Demokratien.
Ein Umdenken braucht es
Ihrer Meinung nach auch bei
der westlichen Bildung, sind
unsere Schulsysteme so
schlecht?
Erwin Wagenhofer
Ich weiß nicht, ob sie schlecht sind,
oder nicht. Tatsache ist, dass die
Menschen mit den besten formalen Abschlüssen, die großen Krisen
Der niederösterreichische Filmemacher Erwin
Wagenhofer wurde 1961 in Amstetten geboren
und ist ausgebildeter Nachrichtentechniker
und Elektroniker.
auszeichnungen
zu verantworten haben. Denken
sie nur an die so genannte Finanzkrise 2008, die wurde von Leuten
verursacht, die an den besten Universitäten studiert haben. An den
Schalthebeln sitzen fast ausschließlich Menschen mit sehr hohen Bildungsabschlüssen und egal
welche Krise sie untersuchen, vom
Bienensterben bis zu den Problemen mit dem Weltklima, immer
wurden die wichtigen Entscheidungen von Leuten getroffen, die
eigentlich gut gebildet sind oder
waren. Also irgendetwas stimmt da
nicht, oder?
Österreichischer Filmpreis 2008
Sundance Film Festival 2009
HotDocs Film Festival 2009
Deutscher Dokumentarfilmpreis 2009
World Shift Ethics Award 2009
Thomas Pluch Würdigungspreis 2011
Trilogie
2005: We Feed the World
(Dokumentarfilm, 100 min)
2008: Let’s Make Money
(Dokumentarfilm, 110 min)
2013: Alphabet
(Dokumentarfilm, 113 min)
Nach Entwicklungsarbeit bei Philips Österreich
in dessen Video-Abteilung wechselte er 1983 in
die Filmbranche, seit 1987 war er als freischaffender Regie- und Kameraassistent bei ORF
Spiel- und Dokumentarfilmen tätig.
Seit Ende der Achtziger ist er freischaffender
Autor und Filmemacher und unterrichtete an
der Donauuniversität in Krems in der Sparte Europäischer Journalismus die Fächer Kamera
und TV-Dokumentation.
Bis 2010 war Wagenhofer auch Lehrbeauftragter an der Universität für angewandte Kunst in
Wien. 2005 realisierte der Filmemacher seinen
ersten Langdokumentarfilm fürs Kino, We Feed
the World. Österreichs erfolgreichster Dokumentarfilm erreichte europaweit über 800.000
Besucher, wurde an zahlreichen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet.
Es folgten zahlreiche Projekte unter anderem
der Dokumentarfilm Let‘s Make Money und sein
neuester Film Alphabet, der sich mit den Schwächen westlicher Bildungssysteme befasst.
<
Mag. Rebekka Moser
zukunft auf vorarlberger art 17
Urlaubsplanung 2.0
Klick und
weg...
Wie aus einem
digitalen Besucher ein
realer Gast wird
Urlaubsplanung findet heute im
Internet statt: Sechs von zehn
Gästen, die zum ersten Mal ihren
Winterurlaub in Vorarlberg verbringen, informieren sich über
ihre Reise im Internet. (Quelle:
T-MONA Gästebefragung, Winter
2011/2012).
Laut Deutscher Reiseanalyse 2013
(repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 14 Jahren) haben 29
Prozent der Österreich-Reisenden
das Internet in den letzten zwölf
Monaten für ihre Buchung genutzt.
Vorarlbergs Gäste gehören zunehmend zu den höheren Einkommens- und Bildungsschichten. Innerhalb eines Jahres verreisen sie
öfter, aber kürzer, geben in ihren
Ferien mehr Geld aus als im Österreich-Schnitt und suchen ein individuelles Urlaubserlebnis. Deshalb
richtet sich das Urlaubsland Vorarlberg in seiner Kommunikation
an diese gesellschaftliche Gruppe,
die als „Etablierte Postmaterielle“
bezeichnet wird. Die aktuelle Deutsche Reiseanalyse brachte auch
zu Tage, welche Online-Informationsquellen diese Zielgruppe, die
für den Vorarlberger Tourismus
die relevanteste ist, nützt. Das Ergebnis: Die Website der Unterkunft
ist für sie mit 15 bis 19 Prozent die
18 zukunft auf vorarlberger art
Internetwissen:
ein Muss für Touristiker
deutlich wichtigere Online-Quelle,
um sich über konkrete Leistungen
zu informieren, als „Websites des
Reiselandes, der Region oder des
Ortes“ (12 Prozent). Erst dann folgen Online-Reiseportale (10 Prozent), Bewertungsplattformen (8
bis 10 Prozent) und Unterkunftsportale (7 bis 8 Prozent). Das heißt
aber nicht, dass Offline-Informationen über den Betrieb – wie
persönlich eingeholte, Kataloge
oder Broschüren – in diesem Milieu keine Rolle mehr spielen. Sie
werden nur seltener genutzt. Eine
Entwicklung, die sich voraussichtlich nicht umkehren wird. Welche
Herausforderungen sich damit für
die Anbieter touristischer Leistungen ergeben, beschreibt Gabriele
Schulze im folgenden Artikel.
Mehr als achtzig Prozent aller Reiserecherchen starten im Internet.
Bei über vierzig Prozent aller Reisen werden zumindest Teile davon
im Internet gebucht. Auf der Suche nach einer – vielleicht Ihrer –
Telefonnummer nutzen potenzielle Gäste Google oder ein soziales
Netzwerk.
Diese Fakten machen deutlich: Ein
Unternehmen muss sich im Internet genau so professionell präsentieren und bewegen wie in der realen Welt. Fast sogar noch besser,
denn viele Destinationen und Unternehmen haben auf ihrer Homepage mehr Besucher als in der realen Betriebsstätte.
Stellen Sie sich vor, Sie besitzen ein
Restaurant oder eine Tennishalle
und sehen, dass jeden Tag hunderte Besucher durch Ihre Räume
gehen und niemand bestellt ein
Getränk oder bucht eine Trainerstunde. Sie würden sich sicherlich
fragen, woran es liegt. Oder?
„Fabrikverkauf
auf der eigenen
Homepage
Touristische Unternehmen, die sich
den Vertrieb nicht aus der Hand
nehmen lassen möchten und auch
künftig zumindest an einer Stelle im
Internet selbst entscheiden wollen,
was über sie zu lesen ist, setzen auf
eine professionelle, gut sichtbare
und verkaufsstarke Webseite. Und
auf das interne Wissen, wie man zu
einer solchen Seite kommt und sie
pflegt und weiter entwickelt. Aussagen wie, „ich bin technisch nicht
so fit“ oder „ich mag es lieber ganz
persönlich“ sind verkaufsschädigende Ausreden.
nigten Emiraten geschaffen würde,
darf bezweifelt werden. Standorte,
nach denen wohl aus mangelnder
Bekanntheit kaum jemand suchen
würde, werden über smarte Umkreissuchen plötzlich sichtbar.
Verfügbarkeit online transparent
machen und dem Gast, Kunden
oder Patienten keine Zeiten vorschreiben, wann er bei ihnen sein
Geld ausgeben darf.
Zusammengefasst: Ein guter Vertrieb schafft Reichweite. Dies kostet aber Geld und muss im Verkaufspreis sauber kalkuliert und
geplant werden – entweder durch
Investitionen in eigene Strukturen
oder die Zahlung von Provisionen
an Vertriebspartner. Entscheidend
ist der Mix, um Stammgäste zu binden, Abhängigkeiten zu vermeiden
und trotzdem Reichweite für das
eigene Angebot zu schaffen.
Jede vierte Hotelbuchung wird in
Echtzeit und Online über Onlinereisebüros getätigt. Aber: Mehr
als fünf Prozent aller Buchungen
werden auch bereits durch die hoteleigenen Websites realisiert. Der
Gast von heute kauft online. Wer
auf Hotelhomepages, Wanderführern oder E-Bike-Verleihern versucht, eine Leistung im Internet zu
buchen, merkt schnell, dass viele
kleinere Anbieter diese Entwicklungen schlicht verschlafen haben. Ein
Anfrageformular ist kein Webshop!
Verkaufsstark wird eine Webseite
durch Tools, etwa durch eine Internet-Buchungssoftware (Web Booking Engine). Je nach Betriebstyp
und Größe helfen beispielsweise ein Gutschein- oder Webshop,
einfachste Dialog- und Anfragemöglichkeiten für Gruppen oder
Veranstaltungen und eine gute
Online-Tischreservierung für das
à la Carte-Geschäft. Bezahlbare
Standardsoftware bietet der Markt
bereits in Hülle und Fülle an.
Wer nicht kaufbar ist,
verliert Kunden
Vertriebspartner
schaffen Reichweite
Über
die autorin
Es ist nicht mehr akzeptabel, dass
Gäste ihren Skipass nicht online
kaufen können und das „Schlange
stehen am Kassenhäuschen“ vom
Anbieter als „normal“ bezeichnet wird. Es darf nicht sein, dass
Kunden, die gutes Geld bezahlen,
nicht online eine Kino- oder Konzertkarte kaufen können. Es gibt
keine Sympathiepunkte, wenn die
Frage, ob ein Tisch reserviert werden kann, erst am Abend ab 17 Uhr
geklärt werden kann. Es werden
jene Wanderführer, Personaltrainer, Yogalehrer oder Zahnärzte
das Geschäft abschließen, die ihre
Bei aller Euphorie für den direkten
Verkauf darf man allerdings nicht
übersehen, dass ein großer Teil
der Reisenden die Vorteile seriöser Onlinereisebüros – zu Recht
– sehr zu schätzen wissen. Und Hotels, die dort nicht im Regal liegen,
sind für diesen Teil des Marktes
nicht vorhanden. Ein Reiseportal
wie booking.com übersetzt die Beschreibung eines Hotels in mehr
als dreißig Sprachen. Die Kosten,
dies selbst zu tun, würden schnell
mehrere Tausend Euro kosten.
Und ob damit auch Sichtbarkeit in
Spanien, Brasilien oder den Verei-
Gabriele Schulze, Autorin, Trainerin und Referentin ist Expertin für messbare Marketingerfolge. Spezialisiert ist sie auf die Implementierung moderner Technologien für
Serviceleistungen und begleitet seit über
zwanzig Jahren Hotellerie, Tagungsmarkt
und Touristik mit Vertriebs- und Marketingkonzepten. Acht Jahre lang war sie Geschäftsführerin der Hotelkooperation Best
Western Hotels Deutschland, Luxemburg
und Polen. Vorher verantwortete sie dort
zehn Jahre lang die Marketing- und Vertriebsaktivitäten. Funktionen: Vorstandsmitglied der MICE AG in Berlin; Gründerin und
Inhaberin des Unternehmens „marketing4results“ in Berlin; seit 2012 Herausgeberin
des dfv-Magazins „TagungsWirtschaft“.
Gabriele Schulze
<
zukunft auf vorarlberger art 19
digitale
gastfreundschaft
Wir befinden uns aktuell im
Übergang von der modernen hin zur vernetzten Gesellschaft. Dies zumindest
behaupten namhafte SoZuerst kamen die Archiziologen wie Prof. Dr. Dirk
tekten. Dann die Köche.
Baecker. Die KonsequenWie kaum in einer anderen
zen sind weitreichend und
Region Europas gehen in
nicht mehr aufzuhalten.
Vorarlberg Baukultur und
Die „digitale Welt“ verKulinarik - um es auf Küchschmilzt immer stärker
deutsch zu sagen - eine Emulsion
mit der „analogen Welt“.
ein, die sowohl Gastro- als auch Architekturkritiker zu begeistern verAuch im Zusammenhang mit der
steht. Was im Ländle in den letzten
Tourismusstrategie 2020 wurden
Jahrzehnten auf der Ebene der Ardie digitalen Entwicklungen früh in
chitektur gelungen ist, nämlich
die Überlegungen miteinbezogen.
vom Material ausgehend die Tradi„Wir müssen auch im Netz einen
tion in moderne, architektonisch
Nr. 1 - Anspruch haben“, war für
qualitätsvolle Zusammenhänge zu
Hans-Peter Metzler im Zuge des
übersetzen, die den veränderten
Strategieprozesses rasch klar. Dies
Wohn- und Arbeitsbedürfnissen
wirft aber postwendend verschieentsprechen, und - mit höchstem
dene Fragen auf, wie z.B.: Wie komAnspruch an Energieeffizienz und
men wir dorthin? Ist unser AnNachhaltigkeit - zugleich eine Antspruch überhaupt realistisch? Wie
wort auf die großen ökologischen
können wir unsere Betriebe unterHerausforderungen der Zukunft zu
stützen, auch im und durch das Ingeben, das gelingt mehr und mehr
ternet erfolgreich zu sein?
auch auf der Ebene der Kulinarik.
Statt auf gefärbtem Fichtenholzkitsch treffen wir immer öfter auf
20 zukunft auf vorarlberger art
die schlichte Eleganz naturbelassener Lärche oder Weißtanne.
Statt auf rustikalen Hüttenzauber
und Balkongeranien auf klare LiniTechnologie +
en und moderne Werkstoffe wie
emotionale
Nähe =
Glas.
Und statt auf folkloristische
alpine
Klischee-Gerichte
mit aufErfolg
gesetzten Zitaten aus der kulinarischen
Geschichte
immer
öfter auf
Die Diskussion
rund
um „eTouriseine
ambitionierte
Küche,
die regimus“, sprich die Anwendung
und
onalen
Traditionen
nachspürt,
Nutzung neuer Technologien sie
im
wiederbelebt
vor allem
Tourismus, istund
immer
nochweiterstark
entwickelt.
Küche, die erfrigeprägt vonEine
technisch-rationalen
schende
Inputs
seien esMarkeneue
Aspekten. SEO, Reputation
Kochtechniken
oder
nicht
endemiting, Online Booking etc. sind Thesche,
mitunter
exotische,
men, mit
denen auch
Touristiker
seit
aber
dennoch
passende
Zutaten
Jahren bombardiert, teilweise
ge-ins
System
zu
integrieren
versteht
nervt werden.
ohne den lokalen Kontext aus den
Augen zu verlieren.
Natürlich ist es wichtig,
die technischen Möglichkeiten zu nutzen und richtig einzusetzen. Mindestens gleich wichtig für den
Erfolg aber ist es, weiche
Faktoren zu beachten. Der
Vergleich mit der „analogen Welt“ macht sicher:
Denn für jedes Tourismus
unternehmen ist es wichtig, dass die harten Faktoren wie
Ausstattung, attraktive touristische Angebote oder Sauberkeit
passen. Wenn aber die weichen
Faktoren wie Gastfreundschaft,
Service oder Authentizität nicht
passen, wird ein Betrieb nicht erfolgreich sein können.
10 konkrete
Ansatzpunkte, um
digitale Gastfreundschaft
zu leben
Gastfreundschaft bedeutet, authentisch und echt zu sein,
offen auf Menschen zuzugehen
und sich um ihr Wohlbefinden
zu kümmern. Eben genau so,
wie es gute Gastgeber auch im
privaten Umfeld tun. Hier einige Ideen, wie Sie herzliche
Gastfreundschaft auch in den
digitalen Kanälen und Plattformen leben können:
1
Seien Sie echt –
verstellen Sie sich nicht:
Kommunizieren Sie auch im Netz so, wie
Sie in der wirklichen Welt mit Ihren Kunden sprechen. Zeigen Sie Ihr Team und
Ihr Haus so, wie es tatsächlich ist.
2
Seien Sie aufmerksam –
gehen Sie auch auf emotionale
Bedürfnisse ein:
Versetzen Sie sich auch im Internet in die
Situation Ihrer Kunden. Versuchen Sie,
auch die emotionalen Aspekte eines Urlaubserlebnisses bei Ihnen zu vermitteln.
3
Lassen Sie Emotionen zu –
schreiben Sie persönlich und
aus dem Herzen:
Es gibt im Internet nichts Langweiligeres
als sachlich-nüchterne Inhalte. Kommunizieren Sie lebendig, lassen Sie Emotionen
zu, aber seien Sie niemals unhöflich oder
gar beleidigend (auch nicht bei Ihrer Ansicht nach ungerechtfertigten Kundenstimmen – z.B. auf Holidaycheck).
4
Verwenden Sie
aussagekräftige Bilder:
Starke, emotionalisierende Bilder und Videos sind für eine effektive Online-Kommunikation essenziell! Investieren Sie
in professionelle Fotografie aber trauen
Sie sich auch, spontane Schnappschüsse (z.B. von der Handykamera) zu veröffentlichen.
5
Erzählen Sie wahre
Geschichten – spielen Sie
mit den zwei Welten:
Zeigen Sie die Geschichten, die in Ihrem
Haus und Umfeld tagtäglich passieren.
Spielen Sie bewusst mit den beiden Welten und geben Sie auch mal einen Blick
hinter die Kulissen.
6
Kümmern Sie sich
um Ihre Gäste – ohne Wenn
und Aber:
Seien Sie auch im Internet präsent.
Kümmern Sie sich vor, während und
nach dem Aufenthalt bei Ihnen um Ihre
Gäste. Dies erfordert unweigerlich, dass
Sie auch im Netz die Hausherren- und
Gastgeberfunktion wahrnehmen.
7
Achten Sie auf den ersten
Eindruck – und schaffen Sie
durchgängige Kundenerlebnisse:
Stimmen Sie die Angebote und Kommunikationsimpulse im Internet aufeinander ab. Schaffen Sie stimmige und
durchgängige Erlebnisse – über die verschiedenen Plattformen hinweg. Und
vor allem: Achten Sie auf den ersten Eindruck im Netz – auf allen Kanälen.
8
Stellen Sie Fragen –
führen Sie gute Gespräche:
Gehen Sie auch im Netz auf Ihre Kunden
ein. Stellen Sie Fragen, treten Sie in Dialog und vor allem: Hören Sie gut zu.
9
Lernen Sie –
tagtäglich und immer:
Seien Sie offen für die Möglichkeiten
der digitalen Medien und Technologien.
Beschäftigen Sie sich mit den Themen,
denn erfolgreiche Online-Tourismuskommunikation kann man nur teilweise von
Experten zukaufen. Sonst könnten Sie ja
auch im richtigen Leben einen Hoteldirektor oder eine –direktorin engagieren.
10
Bleiben Sie dran –
immer nahe am Gast:
Kommunizieren Sie auch im Internet regelmäßig. Befassen Sie jene Mitglieder
Ihres Teams mit den Online-Aufgaben,
die Lust auf diese Form der Gästebetreuung haben.
Digitale
Perspektiven
Tourismus
Neue Medien verstehen und erfolgreich anwenden – so lautet der
Auftrag des Projekts Digitale Perspektiven Tourismus. Gemeinsam
mit Experten diskutieren wir regelmäßig aktuelle Entwicklungen, Erfolgsstrategien aber auch Gefahrenquellen der digitalen Welt. Auch
für das kommende Jahr sind wieder spannende Impulse und Angebote geplant. „Digitale Gastfreundschaft“ wird das Leitthema für
2014 sein.
Dr. Stefan Hagen
<
zukunft auf vorarlberger art 21
„DIE BÜCHERKISTE“
Erlesenes auF
Vorarlberger
art...
zum Schmökern
und Verweilen
für Hotelgäste
Viele Gäste, die nach Vorarlberg kommen, interessieren
sich für kulturelle Angebote. Grund genug für Dr. Hanno Loewy, dazu ein regionales Bücherprojekt für die
Hotellerie anzustoßen –
ganz im Sinne der Tourismusstrategie 2020. Die
Auswahl seiner Bücher soll
die Vielfalt des Vorarlberger
Kulturlebens einfangen. Daher geht es nicht nur um Museen
und Architektur, sondern auch z.B.
um Bergkräuter, Sagen oder modern interpretierte Volksmusik.
„Alle zusammen sollen sie darauf
Lust machen, dieses Land von allen Seiten kennen zu lernen“,
sagt der Direktor des Jüdischen
Museums Hohenems.
22 zukunft auf vorarlberger art
Kultur der
Gastfreundschaft
Er wünscht sich mehr gegenseitige Aufmerksamkeit: „Wir
können ziemlich viel von einander lernen, wie man eine
Kultur der Gastfreundschaft
entwickelt. Da können sich
Kulturveranstalter viel von der
Hotellerie abschauen.“ Sein
Partner bei der Umsetzung
der Idee ist die Sparte Tourismus
in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Angesprochen sind alle Hotels. Sie können Anfang 2014 ihre
Bestellungen aufgeben. Die Auslieferung der Bücher ist für Mai 2014
geplant.
Thorsten Bayer
<
„Die Bücherkiste“
Erlesenes auf Vorarlberger
Art für Hotels und Mehr ….
Über 50 ausgewählte Bücher aus
Vorarlbergs Literatur, Bildbände,
Geschichte und Zeitgeschichte.
Vorzugspreis für Hotels und Mitglieder der WKV Sparte Tourismus
für die ersten 30 Bestellungen.
Bestellungen bis 9. Mai 2014 unter:
[email protected], T 05522 / 30592 (Auslieferung: Ende Mai 2014)
zukunft auf vorarlberger art 23
Wie Vorarlberger
Küchenchefs
zu Gestaltern der
Zukunft werden
Zuerst kamen die Architekten. Dann die Köche.
Wie kaum in einer anderen Region Europas gehen in Vorarlberg Baukultur und Kulinarik - um es
auf Küchendeutsch zu sagen - eine Emulsion ein,
die sowohl Gastro- als
auch Architekturkritiker
zu begeistern versteht.
entsprechen, und - mit höchstem
Anspruch an Energieeffizienz und
Nachhaltigkeit - zugleich eine Antwort auf die großen ökologischen
Herausforderungen der Zukunft zu
geben, das gelingt mehr und mehr
auch auf der Ebene der Kulinarik.
Statt auf gefärbtem Fichtenholzkitsch treffen wir immer öfter auf
die schlichte Eleganz naturbelassener Lärche oder Weißtanne.
Statt auf rustikalen Hüttenzauber
und Balkongeranien auf klare Linien und moderne Werkstoffe wie
Glas. Und statt auf folkloristische
alpine
Klischee-Gerichte mit aufgesetzten Zitaten aus der
kulinarischen Geschichte
immer öfter auf eine ambitionierte Küche, die regionalen Traditionen nachspürt, sie wiederbelebt
und vor allem weiterentwickelt. Eine Küche, die
erfrischende Inputs - seien es neue Kochtechniken oder
nicht endemische, mitunter auch
exotische, aber dennoch passende
Zutaten - ins System zu integrieren
versteht ohne den lokalen Kontext
aus den Augen zu verlieren.
Wilder,
experimenteller
und
exotischer
Was im Ländle in den letzten Jahrzehnten auf der Ebene der Architektur gelungen ist, nämlich vom
Material ausgehend die Tradition
in moderne, architektonisch qualitätsvolle Zusammenhänge zu
übersetzen, die den veränderten
Wohn- und Arbeitsbedürfnissen
>
zukunft auf vorarlberger art 25
Wilder,
experimenteller
und
exotischer
Fast überall in der Vorarlberger
Gastronomie stehen regionale
Produkte - vom Bergkäse bis zum
Alpschwein - im Mittelpunkt, aber
sie werden vielfach neu interpretiert und dem veränderten Geschmack der Gäste angepasst.
Dass es beim Bemühen um Regionalia nicht um Musealisierung
geht, sondern auch um einen wesentlichen Aspekt der Zukunft der
Ernährung, das leben die Vorarlberger Köche ebenso vor wie heimischen Architekten: Weg von unnötigen Importwaren, ob es teurer
Hummer oder billiges Schweinefleisch ist; weg von üppigen
Fleischportionen, die in der jahrhundertelang bäuerlich geprägten
Küche und der auf Milchprodukten
basierenden Vorarlberger Viehwirtschaft ohnehin keine große
Tradition haben; hin zur Wiederbesinnung und zeitgemäße Neuinterpretation von Speisen auf Basis
traditioneller Getreide-, Gemüseund Milchprodukte, ergänzt durch
alpine Wildpflanzen, durch Kräuter,
Beeren und Pilze.
26 zukunft auf vorarlberger art
Vom Alpenwegerich über wilden
Thymian bis zu Alm-Klee und zur
Kratzdistel eröffnen Wildpflanzen
der regionalen Küche mit ihren feinen Bitterstoffen nicht nur neue,
aufregende Geschmacksrichtungen; sie enthalten oft auch mehr
gesundheitsfördernde sekundäre
Inhaltsstoffe in höherer Konzentration als kultivierte Pflanzen und
unterstützen damit den Trend zum
ebenso gesunden wie sinnlich aufregenden Genuss.
Weltweit ist - beflügelt durch die
Hausse der Neuen Nordischen Küche - das Zusammenwachsen von
wiederbelebter
Tradition
und
Avantgarde-Küche zu beobachten.
Vorarlbergs Küchenchefs können
mit ihrer entschlossenen Liebe zur
Tradition und ihrem offenen, optimistischen Blick in die Zukunft,
ausgehend von den schon existierenden Produktionsgemeinschaften,
vernetzt mit neugierigen und experimentierfreudigen Bauern und
Sekundärproduzenten, mit mutigen Tourismusprofis und einer engagierten Kommunalpolitik, zu den
Pionieren einer nicht minder aufregenden Neuen Alpinen Küche
werden.
Dabei liegt die Herausforderung
nicht nur darin, auf den „Genius
Loci“, die Besonderheit eines Ortes oder einer Region zu reagieren,
sondern auch darin, sich - die wandelnden Essbedürfnisse ernst nehmend - über Konventionen hinwegzusetzen und neue Maßstäbe und
Standards zu erarbeiten. Gerade
kulinarisch besonders interessierte Gäste haben erkannt, dass sie
sich in Zukunft anders, das heißt
nachhaltiger, ökologischer, respektvoller und gesünder ernähren
müssen, um wirklich genießen zu
können. Unter diesen finden sich
besonders viele, die einem neuen Esstyp, dem sogenannten Flexitarier,
entsprechen; Menschen, die ein
persönliches Gleichgewicht zwischen Tierliebe, Verantwortung für
die eigene Gesundheit und dem
wahren Genuss von Fleisch finden
wollen und sich daher an der neuen Vielfalt inspirierter vegetabiler
Kreationen erfreuen.
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Diese auf dem Teller entsprechend
zu inszenieren, ist - genauso wenig
wie Gestaltung in der Architektur bloß eine oberflächlich ästhetische
Frage. Auch beim Essen geht es in
Zukunft darum, über eine sinnliche
Verführung Sinn zu manifestieren.
Also darum, die eigentliche Basis
eines Gerichts, die dahinter stehende Küchenphilosophie eines
Restaurants oder Hotels hervorzuheben und Einblick in deren tiefere
Bedeutung zu geben: Über Herkunft und Herstellung der Produkte und deren kulinarische, ökologische und soziale Qualitäten.
Damit dies ebenso überzeugend
wie nachhaltig gelingt (auch mit einem weiteren Image-Zuwachs als
touristische Destination), kann der
begonnene Weg noch konsequenter, und in einigen Spitzenbetrieben durchaus auch noch radikaler,
experimenteller und wilder fortgesetzt werden; sollten noch verstärkt Allianzen mit historischer
Forschung und mit Produzenten
geschmiedet werden, die sich an
neue oder wieder zu entdeckende
Sorten und Arten sowie Produktionstechniken wagen, sowie weitere
Synergien mit Kunst, Architektur
und Design gefunden werden.
Mag. Hanni Rützler
zukunft auf vorarlberger art 27
<
LandGut –
Logistik für die
Zukunft
Erste innovative Projekte zur Erreichung der Strategieziele „Tourismus 2020“ haben die Pilotphase hinter sich und zeigen, was an
der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Gastronomie möglich ist. Eine Vorzeigemaßnahme
ist das Schließen der Logistiklücke zwischen bäuerlichen Produzenten und der Nachfrage auf
Seite der Gastronomie: LandGut eine Kooperationspartnerschaft,
die fruchtet.
In Vorarlberg wird sich in den
nächsten Jahren im Tourismus einiges tun. Nicht nur was Regionalität und Nachhaltigkeit betrifft,
will man die Nummer 1 in Europa
werden, auch die Gastfreundschaft
soll zum obersten Credo der Branche werden. Die Ziele sind hoch
gesteckt, aber erreichbar, denn
Vorarlberg hat enormes Potenzial
und regionale Chancen. Dabei geht
Vorarlberg eigene Wege und setzt
vor allem auf Vernetzung der Akteure, denn Land, Vorarlberg Tourismus und Wirtschaftskammer
haben die gleichen Ziele: Ein Optimum an regionaler Wertschätzung. Der Weg ist vorgezeichnet,
die Landwirtschaft stimmt sich
strategisch bereits mit der Tourismusbranche ab und richtet sich
neu aus - im Mittelpunkt des gemeinsamen Fahrplanes steht nachhaltiges und regionales Wirtschaf-
28 zukunft auf vorarlberger art
ten. Das Land Vorarlberg erweitert
im Rahmen seiner Strategie „Ökoland Vorarlberg“ das Unternehmertum und die Kooperationen in den
bäuerlichen Betrieben aber auch
die Partnerschaft mit Handel und
Tourismus soll ausgebaut werden.
Aufgabe der Wirtschaftskammer
ist es, bei Gastwirten und Köchen
eine dementsprechende Nachfrage für Regionales zu entwickeln.
Der Grundgedanke dahinter, man
muss wissen, wo welche Produkte
gebraucht werden, damit landwirtschaftliche Betriebe leichter das
produzieren können, was in den
Gastronomiebetrieben
benötigt
wird. Ziel der ambitionierten Zusammenarbeit sind längerfristige
und vielversprechende Synergien
sowie ein gesteigertes Bewusstsein für die regionalen Stärken
Vorarlbergs.
TRANSPORT
ALS SCHNITTSTELLE
Ein Beispiel für einen erfolgreichen Weg in die Zukunft ist das
LandGut Projekt, ein Jahr Pilotphase liegt hinter den Beteiligten
– 25 Landwirte und 60 Gastronomiebetriebe. Das bisherige Resümee macht Hoffnung auf mehr,
denn die Idee überzeugt alle Beteiligten: Ein Transportlogistiker bringt
Produkte aus Vorarlberg dorthin, wo
sie im Land gebraucht werden - das
Dornbirner Unternehmen Schluge
Logistik stellt die Verbindung zwischen Produzent und Gastronom
her. „Allen Partnern geht es darum, das Beste aus unserer Region
heraus zu holen. Allerdings gibt es
bei der Vermarktung noch einiges
zu tun“, so Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in der WKV, der gemeinsam
mit Ländle Marketing an der Entwicklung der Struktur hinter der
Idee arbeitet. Ziel des Projektes
war und ist es, Gastronomen und
Hoteliers zu unterstützen, hauptsächlich das zu verarbeiten, was in
heimischer, kontrollierter Produktion entstanden ist. Die Gastwirte
sollen zudem auch den Gast für Regionales sensibilisieren. Soweit die
Strategie, in der Praxis schafft
LandGut schon sehr viele der theoretischen Ziele. Das Projekt animiert kleinbäuerliche Betriebe zur
Entwicklung innovativer Produkte.
Auf diese Weise können Landwirte
auch ihre Absatzmöglichkeiten
steigern. Der Logistiker Schluge
verbindet den Gastwirt und den
bäuerlichen Betrieb, das Transport
Unternehmen schließt eine Lücke,
was bisher flächendeckend fehlte.
>
Hans-Peter Metzler, Obmann und Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus in
der WKV im Gespräch über regionale Entwicklungen und Visionen ganz im Sinne der Tourismusstrategie 2020. Mit dem Logistikprojekt
„LandGut“ und der Kooperation mit der AMA
sind erste Strategieprojekte gelungen. Ziel
muss es sein, eine vernetzte Regionalitätspartnerschaft mit neuen Strukturen zu entwickeln,
an der sich alle im Bereich der Regionalität tätigen Organisationen und Institutionen beteiligen.
zukunft auf vorarlberger art 29
2
wird schonend behandelt ...
1
Das Ei vom heimischen Huhn ...
IM LAND PRODUZIERT
UND KONSUMIERT
zeit ist geld
Ein anschauliches Beispiel aus der
Zeit vor LandGut: Der Inhaber des
Gasthauses Rössle in Braz, Valentin Bargehr, hätte gerne schwarze
Nüsse als regionales Highlight bei
einem seiner Gerichte verwendet.
Diese werden im Rheindelta bei
Schobel Höchstgenuss in aufwendiger Handarbeit produziert und
Harald Schobel wären zusätzliche
Abnehmer für sein exklusives Produkt mehr als recht. Man kannte
sich zwar, doch für beide Seiten
war der Aufwand – die Strecke zwischen Höchst und dem Klostertal zu groß. „In der Gastronomie ist
Personal knapp, ich muss mit meinen Ressourcen also gut haushalten, auch zeitlich,“ bringt Bargehr
das auf den Punkt, was viele Gastronomen und Produzenten an der
Zusammenarbeit hindert. Heute
sind beide Seiten, der Gastwirt und
der Hersteller der heimischen Delikatesse, in regem Austausch und
Mitglied von LandGut - das logistische System fungiert als Bindeglied. Die schwarzen Nüsse werden
unkompliziert und schnell im Unterland verladen und im Klostertal
abgeliefert. Beide Beteiligten sind
30 zukunft auf vorarlberger art
3
und auf kürzesten Weg zum Gastronom
gebracht.
mit der Kooperation, die keinen zusätzlichen Aufwand beinhaltet,
sehr zufrieden und gerade für
Kleinbetriebe ist LandGut eine lukrative Alternative, meint Harald
Schobel: „Vor allem für kleine Produzenten, wie wir es sind, ist LandGut eine sehr gute Sache, da uns
ein großes Vertriebsnetz fehlt. Es
läuft ohne Mehraufwand für mich
und meinen Betrieb und bringt mir
nur Vorteile. Ich muss nicht vermarkten und nicht ausliefern.“
Schobel schildert einen wichtigen
wirtschaftlichen Grundgedanken
neben dem erweiterten Absatzmarkt - die Zeitersparnis. Wege erübrigen sich und sowohl Produzenten als auch Kunden müssen nicht
mehr quer durch Vorarlberg fahren um an ausgezeichnete heimische Qualitätsprodukte zu kommen oder diese zu verkaufen.
Für viele der teilnehmenden Betriebe besteht eine Motivation für
LandGut aber auch in der Wertschätzung von Produkten, die in
der Region entstanden sind. Gastronomen spüren das zunehmende
Bewusstsein ihrer Gäste für ökologische Nachhaltigkeit und wollen
ganz genau wissen, was auf ihren
Herd kommt und wie das Produkt
entstanden ist. Vor allem die gehobene Gastronomie verlangt neben
der Geschichte eines Produktes
auch mehr Extravagantes, neue
Ideen und Raritäten - LandGut
knüpft auch hier die richtigen Kontakte. Peter Dünser, Chef der Sennerei in Schnifis sieht darin die
Kernkompetenz des Projektes:
„Die Gastronomen wollen Besonderes, regional Typisches und ganz
Ausgesuchtes. Meine Produkte erfüllen diese Kriterien und passen
deswegen perfekt in das Konzept
von LandGut. Für mich ist das Projekt wirtschaftlich gesehen ein
wichtiger Multiplikator.“ Spezielles
aus der Region findet seinen ganz
speziellen Abnehmer – eine gute
Alternative zum normalen Lebensmittelhandel. Mit LandGut wächst
also etwas, das verbindet und zudem ein gutes ökologisches Gewissen beschert. Gerade unter diesem
Aspekt ist die Mitgliedschaft bei
LandGut für den Landwirt und Un-
5
wird durch liebevolle Zubereitung ...
produktpalette
ERWEITERN
4
Dieser hochwertige Rohstoff ...
ternehmer Bertram Martin aus
Buch eine ganz bewusste Entscheidung für die Region. Wir werden
bei der Ernährung immer mehr
fremd bestimmt, wogegen sich
Martin, den man vor allem wegen
seiner Hühner, Eier und Nudeln
kennt, wehren möchte. „LandGut
ist eine große Chance, weil es immer wichtiger wird auf kleine
Strukturen zu setzen. In Europa
gibt es sieben große Handelskonzerne, die uns sagen wollen, wo es
lang geht, gerade deswegen müssen wir im Sinne der Vielfalt auf
kleine regionale Betriebe setzen.
Da weiß man, was man bekommt
und wer hinter dem Produkt steht.“
LandGut führt Produzenten und
Gastronomen weg vom Einheitsbrei und hin zum bewussten Umgang mit etwas, das in unserer Region entstanden ist. Das Konzept
von LandGut hat also auch einen
moralisch ethischen Aspekt, den
man laut Martin beim Erwerb eines
Produktes bedenken sollte. „Jedes
Ei, das über LandGut an den Gastronomen geht, freut mich natürlich wirtschaftlich, aber mich begeistert auch der Grundgedanke,
der dahinter steht und die Region
stärkt. Das ist der richtige Weg für
unsere Kinder.“
Die Zukunft soll noch einiges mehr
für das LandGut Projekt bringen.
Ein Mehr an Teilnehmern, ein Mehr
im Produktspektrum aber auch die
Quantität mancher Produkte soll
gesteigert werden, denn ab und zu
kommt es beim Angebot noch zu
Engpässen. „Ein Mangel, der sich
in der Pilotphase zeigte, aber an
dessen Verbesserung wir schon arbeiten,“ so Hans-Peter Metzler,
Obmann der Sparte Tourismus,
denn Ziel ist es natürlich „dass die
Landwirte nachziehen und ganz
bewusst jene Produkte auf den
Markt bringen, die gebraucht werden.“ Die Landwirtschaft soll die
Möglichkeit haben, sich in ihrem
Produktsegment weiter zu entwickeln, denn LandGut zeigt, dass
die landwirtschaftlichen Strukturen in Vorarlberg enorme Chancen
haben, man kann im Vergleich bestehen und sogar Verdienstmöglichkeiten steigern. Der Bucher
Landwirt Bertram Martin hat eine
solche Idee, er wird in den nächsten Monaten ein etwas „anderes“
Fleisch auf den Markt bringen: „In
Kürze produzieren wir Bioweidefleisch. Das Rind frisst nur Heu und
Gras, keinen Mais oder Silofutter,
das ergibt dann ein ähnliches
Fleisch wie Wildfleisch.“ Die Nachfrage überzeugt, die ersten paar
Rinder sind schon verkauft, was
zeigt, Ideen wie diese sind gefragt.
Viele Produzenten sind auf dem
richtigen Weg, jetzt heißt es für die
Organisatoren des LandGut Projektes noch mehr Produzenten ins
Boot zu holen.
6
zu einem Genuss auf Vorarlberger Art.
Bereits an Bord ist der Hotelier Hubert Schwärzler, der die Chance,
über LandGut einen direkten Draht
zu regionalen Produzenten herstellen zu können, sehr schätzt.
Gerade beim Fleisch muss der Unternehmer aber ab und zu auf andere Bundesländer ausweichen,
was er gern vermeiden würde. „Die
Qualität der gelieferten Produkte
ist ausgezeichnet, von mir aus
könnten aber noch viel mehr Landwirte mit machen, ich denke, die
Nachfrage ist auf jeden Fall da.“
Ein Wunsch den viele Gastronomen im Land unterschreiben würden, denn nach der einjährigen
Testphase des Projektes ist klar,
LandGut hat unschätzbare Qualitäten für alle Beteiligten. Das Konzept passt, jetzt soll der nächste
Schritt kommen, Ausbau und Weiterentwicklung. Einer der wichtigsten
Aufgabenbereiche für die Zukunft
wird es sein, alle landwirtschaftlichen
Produkte und Strukturen in das vorhandene System aufzunehmen. Kein
einfacher Weg, aber ein regionaler
und nachhaltiger.
Mag. Rebekka Moser
zukunft auf vorarlberger art 31
<
Vor uns eine unberührte, unerschlossene Landschaft soweit das
Auge reicht. Der Blick schweift auf
den See am Ende des Tales, auf
dessen Oberfläche sich
eine wilde Bergwelt widerspiegelt und die von den
Sonnenstrahlen dramatisch in Szene gesetzt
wird. Zum See führt ein
unscheinbarer Pfad hin.
Ein perfekter Ort, um den
Füßen eine Abkühlung zu
gönnen und Rast zu machen. Umgeben von nichts
außer absoluter Stille.
Eine kitschige Vorstellung? Ja natürlich, aber
am Ende eines herrlichen Sommers ist der Geist eben mit enormen Bildern gespeist. Bilder von
unberührten Landschaften – also
Urlaub in Skandinavien oder gar in
Kanada? Nein, in Vorarlberg.
des Tourismus in Vorarlberg und
vor allem auch die Notwendigkeit
des gemeinsamen Tuns aller Beteiligten.
nur über die Entwicklung mit den
Regionen. Dadurch eröffnen sich
dem Gast in Vorarlberg, der sich
gemäß Marktforschung durch
hohe soziale Verantwortung und ein hohes Umweltbewusstsein auszeichnet, neue Möglichkeitsräume. Neben der vorhandenen Infrastruktur, die er
im Sommer wie im Winter
nützt, kann er zudem in einer halben Stunde Gehzeit
in eine unerschlossene,
unberührte Bergwelt eintauchen. In der Summe
wird die Tourismusdestination attraktiver. Damit
ist aber nicht nur der anspruchsvolle Gast, sondern auch die
Vorarlbergerin und der Vorarlberger
angesprochen. Es geht darum,
ehrliche Landschaften erleben zu
können, wo stimmige Lösungen
auf traditionelle Strukturen aufbauen und wie der Naturschutzrat
Prof. Grabherr weiter meint: „Ein
Stück wildes Vorarlberg sollten
auch die nachfolgenden Generationen noch erleben dürfen.“
WeiSSzone
Vorarlberg – über
die touristische
Bedeutung von unerschlossenen Landschaften
Es gibt sie noch, die
unerschlossenen
Landschaftsräume in
Vorarlberg.
Das Land Vorarlberg hat zusammen mit dem Büro UMG in einer
eigenen Raumanalyse die ursprünglichen, naturnahen und wenig erschlossenen alpinen Landschaftsräume
in
Vorarlberg
erfasst. Mittels digitaler Geländemodelle und Berücksichtigung von
Infrastrukturdaten, wie z.B. dem
Straßen- und Wegenetz, Skipisten
oder Aufstiegshilfen konnte berechnet werden, welchen Erschließungsgrad Vorarlberg aufweist.
Ergebnis: Von den rund 2600 km2
der Gesamtfläche Vorarlbergs können derzeit etwas mehr als 800
km2 als wenig bis nichterschlossen
bezeichnet werden. Ein Drittel von
Vorarlberg ist also weitgehend unberührte Landschaft. Das klingt
zunächst nach einer Beschreibung
der guten Ist-Situation. Dahinter
steckt aber vielmehr ein Potenzial
für eine gesamthafte Entwicklung
32 zukunft auf vorarlberger art
Diese unberührten, unerschlossenen Landschaftsräume sind als sogenannte „Weißzone“ bereits in
die Vorarlberger Tourismusstrategie 2020 integriert. Es gibt somit
einen Grundsatzbeschluss, nun
braucht es aber eine Konkretisierung. Landesstatthalter Karlheinz
Rüdisser meint dazu: „Das Konzept der Weißzonen ist ein Ansatz,
mit dem wir in Vorarlberg bewusst
jene Gebiete ausweisen möchten,
die von einer touristischen Erschließung freigehalten werden.“
Das bedeutet für ihn aber nicht,
dass daraus Ausschlusszonen werden, denn die unberührten Gebiete
in Vorarlberg sollen erlebbar und
zugänglich sein für die Wanderer –
aber eben frei von touristischer Infrastruktur.
Die
Touristiker
Hans-Peter Metzler und Christian
Schützinger können diesem Zugang viel abgewinnen. Sie unterstreichen den Mehrwert und das
Potenzial von Weißzonen für die
Entwicklung des Tourismus in Vorarlberg. Es braucht einen Blick auf
das ganze Land – verschiedene
Nutzungsarten und eben Nicht-Nutzungsarten zeichnen dieses Gesamtbild aus. Eine touristische
Verwertung von unterschiedlich
bespielten
Landschaftsräumen
geht gemäß den Touristikexperten
Die bereits erwähnte Raumanalyse
des Landes Vorarlberg wird bis
Sommer 2014 vertieft, damit sie
dann als wichtige Grundlage für einen Diskussionsprozess dienen
kann. Denn für das Land Vorarlberg
steht nicht die Verordnung im Vordergrund, sondern das MiteinanderLernen. Die Umsetzung der Weißzonen soll durch ein gemeinsames
Projekt mit den Regionen und Gemeinden erfolgen. Dadurch wird vor
allem der Blick auf den besonderen
Charakter der jeweiligen Region gewahrt, nicht ohne die notwendigen
Mindeststandards einer solchen
Weißzone zu vergessen. Im Übrigen
erscheint der Alpenverein hierbei
ein wichtiger Partner zu sein, weil
dieser seit jeher die Brücke zwischen unberührten, naturnahen
Landschaften und einer touristischen Nutzung erfolgreich schlägt.
Zurück zum Bergsee, auf dessen
Oberfläche sich immer noch die
wilde Bergwelt widerspiegelt. Gerade sind ein paar Gäste aus Holland dazu gestoßen. Zuerst ein tiefes Durchatmen, dann hören wir
sie sagen: „Wir waren letztes Jahr
zum Skilaufen in Vorarlberg und
dieses Jahr zum Wandern. Was für
ein Ausblick – ganz großes Kino.
Vorarlberg überrascht uns immer
wieder!“
zukunft auf vorarlberger art 33
<
Die Tourismusstrategie 2020
setzt auf die Schwerpunkte Gastfreundschaft, Regionalität und
Nachhaltigkeit. Maßnahmen zur
Umsetzung der Tourismusstrategie
bestehen
unter anderem darin, in
Vorarlberg neben einer
hochwertigen
touristischen Infrastruktur für
die Gäste auch die hohe
Landschafts- und Lebensqualität als Wettbewerbsfaktor langfristig
zu sichern. Dazu gehört
auch die Förderung innovativer Projekte im Bereich der nachhaltigen
Mobilität.
Tourismussektor ist Information.
Untersuchungen haben gezeigt,
dass die Bereitstellung einfach zugänglicher, multimodaler Informa-
der ÖBB und der Verkehrsverbünde
decken zum großen Teil den Linienverkehr im öffentlichen Personenverkehr österreichweit und teilweise
auch international ab. Sie
beinhalten aber keine Bedarfsverkehre, wie z.B.
Wanderbusse und Hotelshuttles. Darüber hinaus
fehlt diesen Systemen eine
Darstellung
alternativer
Mobilitätsangebote vor Ort
wie Fahrradverleihservices,
Mietautos, Taxis und eine
Verknüpfung mit Auskünften über touristische Attraktionspunkte in der Tourismusregion. Ein Blick auf
die grenzübergreifende Alpenregion
zeigt, dass je nach Land unterschiedliche Fahrplanauskunftssysteme im
öffentlichen Personenverkehr und
unterschiedliche Detailgenauigkeiten bei den Mobilitätsangeboten in
den Tourismusdestinationen bestehen.
AlpInfoNet
ein EU-Projekt
im Sinne der
Tourismusstrategie
2020
Touristen reisen hauptsächlich mit
dem Privat-Pkw in die Tourismusdestinationen der Alpen. Weniger
als zehn Prozent reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln an. Einer
der Schlüsselfaktoren für eine Verkehrsverlagerung in Richtung umweltfreundlicher Verkehrsmittel im
tionen über die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Gepäcktransport, Mobilitätsangebote in der
Tourismusdestination (öffentlicher
Personennahverkehr in der Region,
Shuttlebusse, etc.) entscheidend für
den Urlaubsgast ist, um seine Verkehrsmittelwahl zugunsten nachhaltiger Mobilitätsangebote auszurichten. Die Fahrplanauskunftssysteme
>
34 zukunft auf vorarlberger art
Eine lückenlose Transportkette von der
Wohnadresse des
Gastes bis zur
Unterkunft am
Urlaubsort soll
sichergestellt
werden.
Und genau da setzt
das Projekt AlpInfoNet –
Sustainable Mobility
Information Network for
the Alpine Space – an:
Es soll grenzübergreifend eine
koordinierte und einheitliche Informationsplattform für die Bereiche Verkehr und Tourismus
entwickelt werden. Zur Umsetzung des Projekts wurde seitens
der Umweltminister der Alpenanrainerstaaten die Arbeitsgruppe
Verkehr der Alpenkonvention beauftragt.
In einer Projektlaufzeit von drei
Jahren soll in Pilotregionen ein
funktionierendes grenzüberschreitendes Informationssystem umgesetzt werden. „Als einer von drei
österreichischen Projektpartnern
ist das Land Vorarlberg gemeinsam mit elf weiteren Projektpartnern aus Deutschland, Italien,
Slowenien und Frankreich an der
Umsetzung in der „Pilotregion
Bodenseeraum“ beteiligt“, so DI
Christian Rankl, Amt der Vorarlberger Landesregierung, österreichischer Ländervertreter in der
Arbeitsgruppe Verkehr der Alpenkonvention.
36 zukunft auf vorarlberger art
Das Projekt stellt hohe Ansprüche
auf organisatorischer und technischer Ebene. Es ist darauf ausgerichtet, die Erreichbarkeit von
Destinationen mittels öffentlicher
Verkehrsmittel für Gäste besser
sichtbar zu machen und Schnittstellen zwischen Verkehrsträgern
zu optimieren. Eine lückenlose
Transportkette von der Wohnadresse des Gastes bis zur Unterkunft am Urlaubsort soll sichergestellt werden. Darüber hinaus wird
das Auskunftssystem mit touristischen Informationen zu Points
of Interest (Sehenswürdigkeiten,
Freizeit- und Ausflugsziele, Wanderrouten,
Mountainbiketouren,
etc.) verknüpft sein und über umweltfreundliche Mobilitätsangebote (Bahn- und Busangebote, Fahrradverleihstationen, Carsharing,
Elektromobilität, etc.) informieren.
Ein Auskunftssystem, das Informa-
tionen über den öffentlichen Linienverkehr mit regionalen Mobilitätsangeboten und touristischen
Informationen auf einen Blick und
einen Click vereint, gibt es derzeit
nur in der Schweiz. „Das Projekt
AlpInfoNet eröffnet in Folge der
intensiven grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit bei der Verknüpfung von Mobilitäts- und touristischen Informationen völlig neue
Perspektiven und bietet eine große Chance für mehr Nachhaltigkeit
im Sinne der Tourismusstrategie
2020“, so Landesstatthalter Mag.
Karlheinz Rüdisser.
Die Projektgesamtkosten sind mit
rund drei Millionen Euro budgetiert. Der Anteil des Landes Vorarlberg am Gesamtprojekt wird
zu einem Großteil aus Mitteln
des grenzübergreifenden EU-Programms „Alpine Space“ gefördert.
Vorarlberger Projektpartner sind die
Vorarlberg Tourismus GmbH und die
Verkehrsverbund Vorarlberg GmbH.
<
„Gastgeber auf
Vorarlberger Art“
zu sein lohnt
sich
Auszeichnung als
Qualitätsmerkmal
und Wettbewerbsvorteil
Im Rahmen der Tourismusstrategie 2020 kommt den Vorarlberger
Gastronomen und Hoteliers
höchste Bedeutung zu. Die neue
Auszeichnung „Gastgeber auf
Vorarlberger Art“ macht deren
Ziele noch sichtbarer und generiert für alle eine win-win-Situation. Die Nominierungsphase startet demnächst.
Vorarlbergs Bekenntnis zum Qualitätstourismus wird um eine Facette reicher. Für das ambitionierte
Ziel, die Nummer 1 in Sachen Gastfreundschaft, Regionalität und
Nachhaltigkeit zu sein, soll die
neue Auszeichnung „Gastgeber
auf Vorarlberger Art“ zur Kür neben bereits bestehenden Klassifizierungen oder Sternebewertungen werden. Davon profitieren die
Unternehmen auf unterschiedlichste Art: Die Förderstruktur soll
umgestellt werden und finanzielle
38 zukunft auf vorarlberger art
Vom Café bis zum Hotel
Anreize bieten. Sogenannte „Strategie-Engel“ werden die touristischen Unternehmer auf ihrem Weg
unterstützen. Der gesamte Prozess steht unter dem Motto „Positives Feedback und Support statt
Kontrolle“. Und last but not least
wird kein gewöhnliches Türschild
diese besondere Auszeichnung
„Gastgeber auf Vorarlberger Art“
schmücken, sondern eine attraktive, individuell gravierte „Lob- und
Dank-Bank“ für jeden ausgezeichneten Betrieb als sichtliche Anerkennung fungieren.
Berücksichtigung finden jene Gastgeber, die sich in einem Themenbereich innovativ einbringen.
Hans-Peter Metzler, Spartenobmann für Tourismus und Freizeitwirtschaft, erläutert: „Das kann
das kleine Café, das traditionelle
Wirtshaus, die Frühstückspension
oder das Wellnesshotel sein - jedes
einzelne könnte ein Top-Gastgeber
auf Vorarlberger Art werden. Es ist
weit mehr als eine Auszeichnung
klassischer Art.“ „Gastgeber Vorarlberger Art“ stehen für authentische Gastlichkeit, regionale Genusskultur und Nachhaltigkeit. Die
Teilnehmenden erhalten dabei auf
ihrem Weg zur Auszeichnung starke Unterstützung durch das Know
How der „Strategie-Engel“.
>
Das Entwicklungsteam „Gastgeber auf Vorarlberger Art“: Harald Furtner, Spartengeschäftsführer; Mag. Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe
Hotellerie; Hans-Peter Metzler, Spartenobmann
und Hotelier Schiff Hittisau; Karlheinz Hehle, Hotelier Schönblick Eichenberg; Mag. Willi Sieber,
Ökologieinstitut; Elmar Herburger, Hotelier Gasthof Mohren.
<
„Gastgeber auf
Vorarlberger Art“
zu sein lohnt
sich
Klare Wettbewerbs- und
Marketingvorteile
Stärken weiter ausbauen
Unternehmen die ihre Stärken unterstreichen, sich regionalen Produkten, Architektur, Natur, Kultur,
Tradition, Nachhaltigkeit, besonderer Mitarbeiterförderung o.ä. verschrieben haben, können sich als
„Gastgeber auf Vorarlberger Art“
anmelden. Bereits bestehende
Auszeichnungen wie AMA Gastrosiegel, ÖKOPROFIT, Biohotel-Zertifizierung, Umweltzeichen, Tourismusinnovationspreis u.a. werden
mitberücksichtigt. Ein weiteres
Plus des Prozesses: Zu jedem
hauseigenen Themenbereich wird
mit externer Unterstützung eine
Standortbestimmung
durchgeführt. Harald Furtner, Spartengeschäftsführer Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKV: „Dazu
sind unterschiedliche Tools verfügbar, die den Weg zu mehr Exzellenz
bahnen. Dies können Beratungen,
Seminare und Weiterbildungsmöglichkeiten im Energiebereich sein,
Unterstützung zur Markt- und Markenpositionierung, zur Teambildung oder Führungskompetenz
u.v.m. sein“.
40 zukunft auf vorarlberger art
Wer sich als „Gastgeber auf
Vorarlberger Art“ positioniert,
kann dies gewinnbringend zur Differenzierung und für sein Marketing nutzen. Special services wie
eine eigene Intranet-Plattform informieren über neueste Entwicklungen im Bereich Tourismus, dienen dem Erfahrungsaustausch und
geben Informationen über zuverlässige Anbieter. Spezifische Vorteile für die Betriebe sind in der
gemeinsamen Bewerbung und
Vermarktung garantiert. „Gastgeber auf Vorarlberger Art“ stehen
für authentische Gastfreundschaft, regionale Genusskultur und
Nachhaltigkeit.
SpaSS und Motivation
Wer bereits seine Stärken und einen bewussten Umgang mit den
Zielen der Tourismusstrategie
2020 pflegt, hat beste Chancen
unter den ersten 30 Nominierten
zu sein. Die Auszeichnung die laut
Hans-Peter Metzler, „Spaß machen, motivieren und unbürokratisch abgewickelt werden soll“, hat
drei Jahre Gültigkeit, dann erfolgt
eine Neuüberprüfung. Nominierte
absolvieren einen Startworkshop.
Harald Furtner: „Unternehmer und
Führungskräfte eruieren dabei,
welches Rüstzeug für die Wettbewerbsfähigkeit der Zukunft noch
entwickelt werden muss“. Der
Startschuss zur Nominierungsphase fällt demnächst. Wer sich für die
Auszeichnung „Gastgeber auf
Vorarlberger Art“ anmelden möchte, meldet sich bei der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der
Wirtschaftskammer Vorarlberg.
gastfreundschaft
> Ausbildungsqualität
> Marktauftritt
> Mitarbeiterzufriedenheit
> Gästezufriedenheit
regionalität
> Kulinarik
> Einbindung regionaler Kultur,
Saisonale Struktur und
Naturqualität
> Baukultur
> Touristisches Angebot
nachhaltigkeit
> Sorgsamer Umgang mit Energie
> Sorgsamer Umgang mit Ressourcen
> Mobilität
> Abfallwirtschaft und Reinigung
Anmeldung unter:
Sparte Tourismus und
Freizeitwirtschaft
Wirtschaftskammer Vorarlberg
Wichnergasse 9,
6800 feldkirch
T 05522 305 - 92
der weg
zur
auszeichnung
Exzellent
Jury Entscheidung
Bericht und Feedback
Nominierung
Entwicklungsphase zum Gastgeber auf Vorarlberger Art
Auszeichnung
Befragungen
Start Workshop
Begleitung durch Experten
Interne Prüfung
Anmeldung
<
zukunft auf vorarlberger art 41
Die Sicht von
Dr. Gerhard Schwarz,
Direktor der Denkfabrik
Avenir Suisse
Die erste Antwort auf die ziemlich
ambitiöse Frage, was Vorarlberg
ausmacht, ist eine naheliegende und naturgemäß
stark persönlich gefärbte.
Vorarlberg ist Grenzland
und nicht Kernland - seit
eh und je. Und Grenzgebiete zeichnen sich fast
überall auf der Welt durch
spannende,
fruchtbare
Mischungen aus.
Vom Osten her kommend ist es genau umgekehrt. Vieles wirkt etwas
strenger und sturer, aber gleichzeitig geniesst offenbar Handschlagqualität, also Verlässlichkeit
in jeder Hinsicht (Termintreue,
Pünktlichkeit, das Einhalten von
strichen Helvetiens. Im Unterschied
zum Rest von Österreich lebt diese
Architekturszene nicht nur, ja nicht
einmal in erster Linie, von spektakulären
Repräsentationsbauten
und Aushängeschildern, sondern
hauptsächlich von der Breite.
was
voralrberg
ausmacht
Das trifft auch auf Vorarlberg zu. Für den in Vorarlberg geborenen und aufgewachsenen, seit Beginn
des Studiums (also fast
drei Viertel seines bisherigen Lebens) in der Schweiz lebenden und
viel in der Welt herumgekommenen
österreichisch-schweizerischen Doppelbürger liegt in der
Mischung aus österreichischen
und schweizerischen Elementen
das Besondere, das Attraktive,
auch das Anheimelnde dieser
Grenzregion.
Wenn man von der Schweiz kommend über den Rhein nach Österreich fährt, empfindet man manches in Vorarlberg etwas offener
und lockerer, man gewinnt aber
auch den Eindruck, dass man gelegentlich die Dinge dort auch dann
nicht so genau nimmt, wenn man
es eigentlich sollte, die Bevölkerung scheint insgesamt etwas musischer, der Umgang wirkt weniger
effizienzorientiert, die Leute strahlen mehr genuine Freundlichkeit
aus, ohne sich anzubiedern, Humor und Selbstironie sind weit
verbreitet, Flexibilität und Improvisation gehören fast zur Grundausstattung.
Abmachungen) einen hohen Stellenwert. Die Sensibilität gegenüber Interessenskonflikten und
Freunderlwirtschaft scheint ausgeprägter. Und natürlich kommen
auch all die anderen, weiter östlich
gepflegten Klischees über die Gsiberger nicht ganz von ungefähr:
Arbeitsamkeit, Sparsamkeit bis
zum Geiz, Unbestechlichkeit, eine
gesunde Skepsis gegenüber zu viel
Staat, mehr Bescheidenheit im
Auftritt, mehr Eigenverantwortung, aber vielleicht auch weniger
Lebenslust und insgesamt eine gewisse Nüchternheit.
Die nüchterne Beschränkung auf
das Wesentliche, wie sie etwa in
der (leider nicht in allen Teilen des
Landes gleich ausgeprägt gelebten und gepflegten) modernen Vorarlberger (Holz-)Architektur zum
Ausdruck kommt, ist immer wieder
besonders wohltuend, wenn man
sie vergleicht mit der gar zu barocken bajuwarischen Üppigkeit,
aber auch mit der zu oft etwas
neureichen Protzigkeit ohne Stilgefühl oder den Zweitwohnungs- Spekulationsobjekten in weiten Land-
Was Vorarlberg auch ausmacht und das österreichische Bundesland ebenfalls etwas „schweizerisch“
macht, ist ein ausgeprägterer Sinn für Subsidiarität, für den Staatsaufbau
von unten nach oben, für
Vielfalt und Wettbewerb
auch im Politischen. Selbst
innerhalb des Bundeslandes pochen die Menschen
ja auf ihre Eigenständigkeit, die Walser, die Montafoner, die Bregenzerwälder, die Oberländer und die
Unterländer. Gelegentlich kann
dieses Betonen der Eigenständigkeit bis fast zur Widerborstigkeit
gehen. Doch letztlich steckt darin
jenes Suchen nach Identität und
jene Pflege der Wurzeln, die gerade in Zeiten der Globalisierung besonders wichtig sind. Vorarlberg
ist (auch darin übrigens der
Schweiz ähnlich) entgegen dem
Selbstbild und dem Fremdbild ein
besonders weltoffenes Land. Der
Blick vom Pfänder oder vom Karren über den Bodensee machen
dies erlebbar, Statistiken über Exporte, Emigranten, Grenzgänger
und ausländische Wohnbevölkerung belegen es. Aber gerade in
der globalisierten Welt brauchen
die Menschen lokale Anker, emotionale Heimat. Vorarlberg versucht
seit je auch diese schwierige und
nicht immer gelingende Balance
zwischen Offenheit und Identität
zu leben - alles in allem doch mit
Erfolg.
Dr. Gerhard Schwarz
<
zukunft auf vorarlberger art 43
Bewusster
genuss
Zuhause schmeckt es einfach
am besten, eine Philosophie die
perfekt zu unserer Region passt.
Vorarlberg ist ein kulinarisches
Juwel und unsere Gastronomen
sind auf dem Weg in eine nachhaltige Zukunft. Modern - aber auch
mit Besinnung auf Tradition, Regi-
44 zukunft auf vorarlberger art
on und Saison. In Zusammenarbeit mit der Agrarmarkt Austria
hat die heimische Wirtschaftskammer ein System geschaffen,
das kontrollierte Heimat auf den
Gästeteller bringt - das AMA
Gastrosiegel Vorarlberg.
Im Lebensmittelhandel entscheidet der Konsument mit einem Blick
aufs Etikett, ob er regionalen Produkten sein Vertrauen schenken
will und damit auch Umwelt und
Wirtschaft beeinflusst. Der Verbraucher hat das Gefühl, mit der
Unterstützung regionaler Produ-
75 Vorarlberger
Mitglieder haben sich
strengere Regeln
auferlegt.
75
zenten sein Geld an der richtigen
Stelle auszugeben sowie der CO2
Bilanz und der eigenen Gesundheit
etwas Gutes zu tun. Im Restaurant
ist die bewusste Entscheidung eines Gastes für Produkte mit transparenter Herkunft oft schwerer.
Das AMA Gastrosiegel erleichtert
die Entscheidung, denn es zeichnet Betriebe aus, die besonderen
Wert auf das kulinarische Erbe ihrer Region legen. In einem zertifizierten Betrieb wird frisch gekocht,
in den Töpfen landen regionale
Produkte, die Gastwirte werden
kontrolliert und beraten. Denn wo
gekennzeichnete Nachhaltigkeit
auf der Speisekarte steht, soll auch
Regionales mit Herkunftsnachweis
auf den Herd kommen. Vorarlbergweit haben sich bisher mehr als
130 Betriebe der nationalen Idee
verschrieben. Wobei sich 75 Vorarlberger Mitglieder strengere Regeln
auferlegt haben und die eigene Region durch das AMA Gastrosiegel
Vorarlberg noch mehr fokussieren
möchten. In den nächsten zwei
Jahren soll die Zahl der teilnehmenden Betriebe nach der sehr erfolgreichen Pilotphase verdoppelt
werden - ein hochgestecktes, aber
realistisches Ziel. Eine Idee aus
dem Konzept der Tourismusstrategie 2020, die allen Beteiligten
schmeckt.
tradition und
frische
Welche Kriterien bestimmen eigentlich, ob ein Gasthaus besonders nachhaltig wirtschaftet, ob
die Senn Alpe wirklich die Heimat
des Alpschwein Schnitzels war und
ob die Himbeeren fürs Parfait tatsächlich vom Obstbauern aus der
Nachbargemeinde kommen? Eine
berechtigte Frage, die sich immer
mehr Gäste stellen, denn kaum etwas boomt so wie das Bewusstsein
für gesundes und mit gutem ökologischem Gewissen zubereitetes Essen. Das AMA Gastrosiegel Vorarlberg kann Antworten geben und
stellt eine willkommene Orientierungshilfe für Gäste dar, die abseits von Fast Food ganz bewusst
Slow Food aus der Region genießen möchten. Thomas Scheucher,
Chef und Koch eines der Top-Restaurants in Vorarlberg, kocht und
arbeitet schon lange nach diesen
Prinzipien. Der Lauteracher möchte im Guth regionale Ess- und
Trinkkultur hochhalten, er schätzt
landestypische regionale Produkte
sowie Rezepte von gestern und
heute, wobei es ihm wichtig ist,
dass die meisten seiner Rohprodukte von heimischen Produzenten stammen. „Für mich ist das ein
Muss als Koch und auch als bewusst lebender Mensch“, meint
Scheucher, für den das Gastrosiegel eine Auszeichnung seiner bisherigen Bemühungen darstellt.
„Das ist eine Chance für viele verunsicherte Menschen, denen das
Gastrosiegel Vertrauen in die Region und in gute Lebensmittel
schenkt.“ Die Gäste des Hauben-Lokals verwickeln den Chef
immer wieder in Gespräche über
die Herkunft seiner Lebensmittel
und „das ist auch gut so, denn auf
unsere Region können wir mit
Recht stolz sein.“ Thomas Scheucher bezieht vor allem Obst, Gemüse, Milchprodukte, Eier sowie
Fisch und Fleisch aus Vorarlberger
Betrieben, wobei er damit zur Gänze den Anforderungskriterien zu
den verpflichtenden Rohstoffkategorien des AMA Gastrosiegel entspricht. Auch mit den restlichen
Kriterien kann sich der Spitzengastronom sehr gut anfreunden,
denn sie sind gelebter Alltag in seiner Küche. Wer mit dem AMA Gastrosiegel zertifiziert sein will, muss
seine Gerichte frisch zubereiten
und auf industriell hergestellte
Fertigprodukte verzichten. Ein Segen für den Gast, der weniger
Farbstoffe, Konservierungsmittel
und Stabilisatoren mitisst.
zukunft auf vorarlberger art 45
>
Eine ähnliche Herangehensweise
an bewusstes Kochen und Wirtschaften hat das Gastronomiepaar
Franziska Gächter und Michael Mallin hinter sich. Die beiden ambitionierten
Quereinsteiger
betreiben mit der „Dorfmitte“ sehr erfolgreich
ein Café Bar Restaurant
in Koblach.
men. Die ausgezeichnete Qualität
der Rohprodukte ist vielleicht teurer, aber die transparente Herkunft
von Gerichten macht sicher auch
etwas aus im Wettbewerb mit Be-
zum
nachdenken
anregen
Einen Teil ihres Erfolges
macht laut den Gastronomen die „richtige“ Einstellung zum Kochen aus. Die
Küche orientiert sich an
den Produkten der Region
und an den Jahreszeiten.
Beim Bewusstsein der
Gäste musste am Anfang aber etwas nachgeholfen werden, „wobei
das AMA Gastrosiegel als Beweis
öfters hilfreich war“, erinnert sich
Franziska Gächter. Die Gastronomin hatte in der Anfangszeit des
Betriebes Erklärungsbedarf, wenn
es um Saisonales ging. „Wenn es
bei uns keine Tomaten gibt, dann
gibt es derzeit einfach keine in Vorarlberg. Wir haben auch keinen
Mais aus der Dose im Salat, dafür
aber frische Produkte und die gibt
es halt nicht immer alle.“ Ein Blick
auf die Spezialitäten-Karte des
Hauses lässt schmunzeln und erahnen, über was mit Gästen diskutiert wird, denn im Restaurant
Dorfmitte kommt auf den Teller,
was früher ganz normal war. „Wir
servieren nicht nur das Filet, sondern das ganze Alpschwein. Unsere Gäste bekommen auch mal
Schweinerüssel, weil wir ganze
Tiere verarbeiten möchten, auch
das ist Teil unserer Philosophie“,
erklärt Michael Mallin.
Heute schätzen die Gäste gerade
diesen bewussten und rücksichtsvollen Umgang mit Lebensmitteln.
Die Einkaufsgewohnheiten der
Gastwirte beeinflussen das Essverhalten der Gäste. „Es rentiert sich
auf jeden Fall“, so die Gastrono-
46 zukunft auf vorarlberger art
trieben, die weniger auf Regionalität in der Speisekarte setzen. Bio
ist gut, aber Region ist wichtiger –
dieser Leitfaden zieht sich durch
die Küche des Betriebes, die auf
Lebensmittel verzichtet, die tausende Kilometer hinter sich haben.
„Uns ist die Kuh ums Eck lieber,
auch wenn sie mal kein Biofutter
gefressen hat.“ Im „Dorfmitte“
wird das umgesetzt, was die beiden
jungen Menschen im Leben für
wichtig halten, den Fokus auf Heimisches. In der Küche heißt das:
Zuerst Vorarlberg und nur wenn
gar nichts mehr geht, auf den Rest
von Österreich ausweichen. Vor
der Verleihung des Siegels musste
trotzdem noch hie und da nachjustiert werden, auch die Dokumentation war gewöhnungsbedürftig.
Anhand von Lieferscheinen muss
ganz genau nachgewiesen werden,
was wann und vor allem wo gekauft wurde. Aber auch das hat in
den Augen des Gastronomiepaares seine Berechtigung. Die Gastronomen kennen jeden einzelnen
Lieferanten und trotzdem gehen
sie in Ställe und auf Felder - Vertrauen ist gut, Kontrolle besser.
Mag. Rebekka Moser
ama-gastrosiegel
vorarlberg: Bei
folgenden Rohstoffen
muss der Herkunftsnachweis erbracht
werden
Berg- und Alpkäse,
Frischeier, Milch und
Milchprodukte
100
aus
Vorarlberg
%
Wild oder Fisch: Ganzjährig oder
saisonal, wenn möglich aus Vorarlberg, sonst Österreich
Fleisch: (Rind, Schwein, Kalb, Huhn,
Pute, Lamm, Gans) - zumindest zwei
Produktgruppen wenn möglich aus
Vorarlberg, sonst Österreich
Kartoffeln,
Gemüse
und
Obst: Je nach saisonaler Verfügbarkeit aus Vorarlberg, Österreich
oder der Bodenseeregion
Weitere frei wählbare Produkte: Zumindest zwei freiwillig
wählbare landwirtschaftliche Produkte aus Vorarlberg (z.B. Kitzfleisch, Ziegen-/Schafkäse, Edelbrände/Säfte aus Vorarlberger
Rohstoffen usw.)
<
zukunft auf vorarlberger art 47
Neuigkeiten und Fakten
Aktuelles
von Vorarlberg
Tourismus
Renate Breuß, Geschäftsführerin des Werkraum
Bregenzerwald, führte durch das Werkraumhaus in Andelsbuch.
Auf Skiern
Vorarlberg
entdecken
Skibegeisterte können das Urlaubsland Vorarlberg seit diesem
Winter auf einer ganz besonderen
Reise erkunden: auf der „Ski Ride
Vorarlberg“. Sieben Tage lang unternimmt eine Gruppe von maximal sechs Personen eine professionell geführte Skitour durch die
Winterlandschaft. Ein ganz besonderes Erlebnis für sehr gute und
ausdauernde Fahrer.
Start ist in Dornbirn. Ganz bequem
fährt die Gruppe zunächst im
Teambus zur ersten Station ins
Kleinwalsertal. Nach Materialtest
und Lawinen-Crashkurs geht’s ab
ins Gelände. Stets begleitet von erfahrenen Bergführern bewältigen
die Teilnehmer die erste Etappe
von der Ifen-Bergstation nach
Schoppernau im Bregenzerwald.
Weiter führt die Tour ins Freeride-Paradies in Lech am Arlberg
und über unberührte Hänge und
den Sonnenkopf ins Montafoner
Silbertal. Dort ist die knapp 2.400
Meter hohe Zamangspitze einer
der Höhepunkte einer außergewöhnlichen Reise. Per Bus gelangt
das Team retour nach Dornbirn. Infos über Voraussetzungen, Ausrüstung und die detaillierte Route finden Interessierte unter www.
vorarlberg.travel und www.travelconnect.at.
48 zukunft auf vorarlberger art
Die Initiatoren: Kulturamtsleiter des Landes
Vorarlberg Winfried Nussbaummüller, Landestourismusdirektor Christian Schützinger und
Kurator Hans-Joachim Gögl.
Wie man
anspruchsvollen
Gästen begegnet
Vorarlbergs Gäste haben hohe
Ansprüche. Immer mehr wollen
ganz individuelle Urlaubserlebnisse mit nach Hause nehmen. Die
heimische Kunstszene sowie die
Natur- und Kulturlandschaft bieten dem Gast viele Möglichkeiten.
Damit er sie auch nützen kann,
müssen sie die Gastgeber gut kennen und vermitteln können. Gefragt ist dabei jeder: Rezeptionist
oder Hoteldirektor, Liftwart, Bergführer oder Skilehrer.
Zum Austausch über die Frage
„Was kann der Tourismus von der
Kunst- und Kulturvermittlung lernen?“ trafen sich im Oktober rund
sechzig Touristiker und Kulturschaffende im Werkraumhaus in
Andelsbuch. Organisiert von der
Plattform Kultur & Tourismus führte Renate Breuß, Geschäftsführerin Werkraum Bregenzerwald, zunächst durch das im Juni neu
eröffnete Werkraumhaus. In ihren
Vorträgen teilten vier Fachleute
aus beiden Sparten ihre Erfahrungen mit den Teilnehmern: Winfried
Nussbaummüller, Leiter der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg und Programmgestalter der
Plattform, der kaufmännische Leiter
des Kunstmuseums Liechtenstein
Thomas Soraperra, der Schrunser
Künstler Roland Haas sowie der Hotelier Walter Lingg von der Krone
Au.
Die Plattform Kultur & Tourismus
hat sich zum Ziel gesetzt, durch einen laufenden Austausch beider
Branchen Synergien zu nützen,
sich zu vernetzen und Kooperationsstrategien zu entwickeln. Gegründet wurde sie von der Kulturabteilung des Landes Vorarlberg
mit Unterstützung der Wirtschaftsabteilung und Vorarlberg Tourismus. Zum Abschluss der Veranstaltungsreihe wurde am 22.11. im
vorarlberg museum eine Pecha Kucha Night durchgeführt. Bei den
rund hundert Teilnehmern gab es
reges Interesse.
Vielfältige Eindrücke erlebt der Wanderer auf
„Min Weag“ — hier zum Beispiel auf dem Weg
von Schönenbach nach Mittelberg.
„Min Weag“:
neue Vorarlberger
Rundwanderung
„Min Weag“ ist Vorarlberger Dialekt und heißt „Mein Weg“. So wird
der neue Wanderrundweg genannt, der in Zusammenarbeit
von Vorarlberg Tourismus und heimischen Bergführen entstand. Die
Route führt in 31 Etappen quer
durch Vorarlberg – vom Rheintal
über den Bregenzerwald zum
Tannberg und von der Silvretta
über den Rätikon wieder zurück
ans Bodenseeufer.
Meter für Meter erleben die Wanderer vielfältige Eindrücke von Vorarlbergs Landschaft, Kultur und Natur. Im Rätikon gibt es beispielsweise
urgeschichtliche Funde zu entdecken, im Bregenzerwald begeben
sich die Wanderer auf die Spuren
der Käsebarone. Die Wanderung
kann in einzelnen Etappen oder als
Rundweg gegangen werden.
Wie groß das Interesse an „Min
Weag“ ist, zeigen allein schon die
Online-Aufrufe: Zwischen Juli und
September letzten Jahres waren
15.500 Seitenzugriffe zu verzeichnen; im Juni und Juli bis zu tausend
an einzelnen Tagen. Weitere Informationen zum Rundweg mit Streckenverlauf, Gehzeiten, Schwierigkeitsgrad, Routenbeschreibungen
und 3D-Animationen finden Interessierte auf der Website von Vorarlberg Tourismus unter www.vorarlberg.travel/min-weag. Eingebunden
ist die Route auch auf der Vorarlberg
App: www.vorarlberg.travel/apps.
Mit dem neuen
Vorarlberg
Magazin Beziehung
zum Gast vertiefen
Mit einem neuen Magazinkonzept
setzt die Vorarlberg Tourismus
GmbH nach zwei Reisemagazinen
(Merian und ADAC) und dem Markenhaus/Messestand einen weiteren Schritt zur Vermittlung der
Tourismusmarke „Vorarlberg“ in
den Hauptherkunftsmärken und
im Land selber.
Redaktioneller Schwerpunkt des
ersten, nun vorliegenden Magazins
ist die „Baukultur“, ein Thema, mit
dem sich Vorarlberg im touristischen Wettbewerb der vielen Alpindestinationen international einen Namen gemacht hat. Mit
Fragen zu Wohnen, Gestalten und
Design greifen wir zudem ein Thema auf, das unsere Zielgruppe
auch im Alltag berührt und interessiert. Redaktioneller Schwerpunkt
des Magazins 2015 wird „Bewegung“ sein. Das neue Magazin ergänzt die Werbemittel für die
Marktbearbeitung. Saisonale Basis-Informationsmittel (print und
digital) in verschiedenen Sprachen
stehen selbstverständlich weiter
zur Verfügung.
Zu bestellen bei: Vorarlberg Tourismus, Poststraße 11, 6850 Dornbirn,
[email protected], T +43 5572
377033-0
Winterliche
Hochgefühle
Tourismus-Marketing im Netzwerk für
Winter 2013/2014
Welche touristischen Produkte
kommuniziert das Urlaubsland
Vorarlberg auf den Märkten in der
kommenden Saison? Wie unterscheiden sich die Vorarlberger
Destinationen am besten untereinander? Und schließlich: Mit welchen Botschaften und Produkten
differenziert sich Vorarlberg zu
seinen österreichischen Mitbewerbern?
Mit diesen Fragen beschäftigen
sich die Marketingverantwortlichen der Destinationen und von
Vorarlberg Tourismus bei ihren
seit Herbst 2012 zwei Mal jährlich
stattfindenden Markt-Workshops.
Die Winter-Kommunikation 2013/
2014 wurde bereits im April 2013
finalisiert. Und zwar für die B-Märkte Frankreich, Niederlande, Belgien
und Großbritannien und mit Beteiligungen an Österreich-Medienbeilegern in großer Auflage, E-Marketingaktivitäten, Vorarlberg-Österreich-Medienkooperationen, Wirtschaftskooperationen
und
PR-Maßnahmen. Das Arbeitsergebnis von „Marketing im Netzwerk“: durchgängig abgestimmte
Kommunikation der verschiedenen
Marketing-Akteure,
Profilschärfung für die eigenen Destinationsaktivitäten, Lernen aus den Erfahrungen der anderen, transparenter
und effizienter Mitteleinsatz.
zukunft auf vorarlberger art 49
<
Neuigkeiten und Fakten
Aktuelles vom
land vorarlberg
Neues vorarlberg
museum in Bregenz
Nach einer grundlegenden Umgestaltung und Erweiterung wurde
das vorarlberg museum in Bregenz
am 21. Juni 2013 feierlich eröffnet.
Den Museumsneubau, der denkmalgeschützte Bauteile integriert, plante das Vorarlberger Architekturbüro
Cukrowicz Nachbaur. Blickfang ist
die Fassade, die 16.656 „Blüten“ zieren. Es handelt sich um Betonabdrücke der Böden von handelsüblichen
PET-Flaschen. Bei der kunstvollen
Anordnung der Blüten half der Architekt und Mathematiker Urs Beat
Roth aus Zürich. Er hat das Konzept
des Südtiroler Künstlers Manfred
Alois Mayr geometrisch übersetzt.
Aus der Entfernung betrachtet erkennt man Ellipsen, Quadrate und
andere geometrische Formen, die
nun als Relief die Fassade schmücken. Ebenfalls sichtbar sind riesige
Panoramafenster, die den Blick in
Richtung Bodensee bzw. Richtung
Stadt und Berge ermöglichen. Das
neue vorarlberg museum erstrahlt
am gewohnten Standort zusammen
mit dem neugestalteten Kornmarktplatz, dem Kunsthaus Bregenz und
dem Landestheater in neuem Glanz.
Knapp 34 Millionen Euro wurden
für den Neubau investiert. Beim
Beschluss der Landesregierung im
Jahr 2007 für die Neugestaltung
des Museums wurde das Ziel vorgegeben, ein Haus zu schaffen, in
welchem sich die gesellschaftliche,
50 zukunft auf vorarlberger art
Architektur aus
Vorarlberg
als Thema einer
Wanderausstellung
wirtschaftliche, kulturelle und künstlerische Entwicklung unsers Landes
widerspiegelt. Das Museum zeigt in
diesem Sinne eine kulturgeschichtliche Dauerausstellung und widmet
sich darüber hinaus in wechselnden
Ausstellungen aktuellen Themen.
Mit dem neuen vorarlberg museum
erfährt das international beachtete
Kunst- und Kulturland Vorarlberg
eine weitere Stärkung und Aufwertung. Wichtig war auch eine ressourcenschonende Bauweise und der
Einsatz von ökologischen Baumaterialien, um eine lange Nutzungsdauer zu garantieren und einen nachhaltigen Beitrag zu leisten.
Besuchen Sie das Haus am Kornmarktplatz, genießen Sie Anblick
und Ausblick und entdecken Sie interessante Ausstellungen!
Architektur aus Vorarlberg wird
zum Thema einer Wanderausstellung, die ab Ende 2014 in den
weltweit insgesamt 30 Österreichischen Kulturforen gezeigt werden soll. Moderne und nachhaltige
Architektur aus Vorarlberg wird ins
Blickfeld eines interessierten Fachpublikums gerückt.
Die Ausstellung zeigt Architektur
nicht anhand einer Auswahl beispielhafter Einzelobjekte, sondern
im Kontext seiner natur- und stadträumlichen, soziopolitischen, ökonomischen und kulturellen Entstehungsbedingungen. Dabei werden
Fotos, Zeichnungen, Modelle und
Filme gezeigt.
Erste Ergebnisse der Ausstellungsvorbereitungen werden im Frühjahr
2014 im Rahmen einer Präsentation
im Vorarlberger Architekturinstitut
in Dornbirn gezeigt. Bevor die Ausstellung ihren Weg in die österreichischen Kulturforen antritt, wird sie im
Herbst 2014 im Werkraum Bregenzerwald erstmalig gezeigt. Die ersten
Stationen im Ausland werden Peking
und Hongkong sein. Weitere Stationen sind London, Madrid, Istanbul,
Rom, Sofia, Washington und New
Dehli.
Das Bundesministerium für europäische und internationale Angelegenheiten ist gemeinsam mit der
Kulturabteilung im Amt der Vorarlberger Landesregierung für die
Projektorganisation und Finanzierung verantwortlich. Mit der Konzeptentwicklung wurde der aus Alberschwende stammende und in Wien
lebende Architekt, Künstler und Kurator DI Dr. Wolfgang Fiel beauftragt.
Die Ausstellung wird vier bis fünf
Jahre auf Wanderschaft sein.
Neuigkeiten und Fakten
Aktuelles von der
wkv, sparte tourismus und
Freizeitwirtschaft
Project Caritas
Tourismus überwindet Grenzen
Sie erfahren es auf Seite 35
Vorarlberg isst …
Genuss und Erlebnisaktion
Start im Frühling
Unter dem Motto „Ein Platz der
Lebensfreude“ startet dieses
Jahr zum 4. Mal auf Initiative von
„Vorarlberg isst“ ein Gastronomie-Wettbewerb der etwas anderen Art. Die Erlebnistester - Privatpersonen aus Vorarlberg und
dem nahen Ausland - statten im
Frühling teilnehmenden Gastronomiebetrieben einen Besuch ab. Die
Betriebe werden von den Erlebnistestern auf Freundlichkeit, Qualität,
Regionalität und Ambiente getestet und bewertet. Im „Vorarlberg
isst … Genuss– und Erlebnis-Guide“,
der im Herbst diesen Jahres erscheinen wird, werden die bestbewerteten Gastronomiebetriebe
präsentiert. Die Aufnahme in den
Restaurantführer zeichnet die
Gastronomiebetriebe besonders
aus und bietet mit einer Auflage
von 110.000 Stück die Chance sich
einem großen Publikum zu präsentieren. Auch dieses Jahr bietet
„Vorarlberg isst…“ kulinarisch affinen Personen die Möglichkeit, als
Erlebnistester zu fungieren. Anmeldung als Erlebnistester unter
www.vorarlberg-isst.at
52 zukunft auf vorarlberger art
Zu einem ganz besonderen Projekt hat sich die Sparte Tourismus
der Wirtschaftskammer Vorarlberg entschlossen. Konkret geht
es darum, jugendlichen Asylwerbern mit einem offenen Verfahrensausgang bis zum 25. Lebensjahr eine Tourismusausbildung
in einem Vorarlberger Betrieb zu
ermöglichen. Dabei wird eng mit
der Caritas zusammengearbeitet.
Sie checkt bereits vorab, ob die Arbeitshaltung und Motivation der Jugendlichen stimmen und ob genügend Deutschkenntnisse vorhanden
sind. „Bei diesem Projekt geht es
vorrangig um eine rasche Integration in den Arbeitsmarkt sowie um
die Förderung von Interessen, Potenzialen und Begabungen“, sagt Mag.
Nicole Okhowat-Lehner, Fachgruppe
Hotellerie in der Wirtschaftskammer
Vorarlberg. Während der anfänglichen Orientierungsphase bietet die
Caritas eine spezielle Schulung für
die Lehrlinge und Ausbildungsbetriebe, die den Umgang mit Menschen
unterschiedlicher Lebenswelten zum
Schwerpunkt hat. Bereits elf Betriebe haben sich entschlossen, einen
jugendlichen Asylwerber eine Chance zu geben, was auch eine Motivation für das Unternehmen darstellt.
Denn auf der einen Seite können
Firmenchefs von anderen Kulturen
lernen. Auf der anderen Seite bringt
das grenzüberschreitende Projekt
Aufmerksamkeit, da die Betriebe als
Best-Practice-Unternehmen laufend
in den Medien erwähnt werden.
Erwachsenenbildung im Tourismus
Neues Ausbildungskonzept für
moderne Ansprüche
Aufbauend auf der neuen Tourismusausbildung, die sich in erster
Linie um Jugendliche und den
Branchennachwuchs
kümmert,
wird in einer nächsten Phase eine
neue adäquate Bildungswelt für
bereits im Beruf stehende Erwachsene, Saisonkräfte sowie
Quer- und Wiedereinsteiger entwickelt. In enger Zusammenarbeit
mit Bildungsexperten und Unternehmern werden gemeinsam mit
dem Wifi Vorarlberg neue Karriereund Bildungspfade erarbeitet. Die
modular gestaltete Aus- und Weiterbildung ermöglicht neue, nach
oben offene und flexible Karrierewege und breit gefächerte Karrierechancen im Tourismus. Ganz im
Sinne von „lebenslangem Lernen“
soll ein praxisnahes und innovatives Konzept erarbeitet und eingeführt werden, das die Berufsbilder
im Tourismus flexibel gestaltet und
eine berufliche Weiterentwicklung
ermöglicht. Damit einhergehend
werden neue Karriereziele entstehen, die den Ansprüchen der modernen Gesellschaft und des Arbeitsmarktes Rechnung tragen.
Bildungshaus 2020
Ein modulares System schafft
neue Ausbildungsmöglichkeiten im Tourismus
Am 26. Februar 2014 wurde das
Konzept der neuen Tourismusausbildung Landeshauptmann Mag.
Markus Wallner, Landesstatthalter
Mag. Karlheinz Rüdisser und Landesrätin Dr. Bernadette Mennel
übergeben. Die neue Vorarlberger Tourismusausbildung wurde
in eineinhalb Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Direktoren
der Landesberufsschule für das
Gastgewerbe und den Hotelfachschulen Bludenz und Bezau und
Unternehmern entwickelt. In drei
interdisziplinär mit Bildungsexperten, Pädagogen, Psychologen,
Architekten, Unternehmern und
Jugendlichen besetzten Denkwerkstätten wurde die Grundlage
der neuen Tourismusausbildung
geschaffen.
Die neue vierjährige Tourismusausbildung – beginnend mit dem
9. Pflichtschuljahr - ist eine duale
Ausbildung. Das erste Jahr dient
der Orientierung in den touristischen Berufen. Gleichzeitig werden gemeinsam mit dem Jugendlichen individuelle Bildungs- und
Karrierewege festgelegt, die durch
das modulare Ausbildungssystem
unterstützt werden. Zudem wird
durch neue Bildungsinhalte sowie
durch verpflichtende Betriebswechsel in der betrieblichen Ausbildung eine höhere Ausbildungsqualität erreicht.
In der nächsten Projektphase müssen politische und budgetäre Entscheidungen getroffen werden.
Dazu gehört auch u.a. eine Standortanalyse für die drei Bildungsstandorte.
neue kompetenzen
für den
touristischen
arbeitsplatz
wettbewerbsfähigkeit steigern
Grundsätzlich ist es in jeder Branche gleich: Der Wettbewerb wird
härter. Der Erfolgsdruck steigt.
Kompetente Mitarbeiter sind Mangelware. Die Sparte Tourismus der
Wirtschaftskammer
Vorarlberg
schafft aus diesem Grund eine neue
Plattform, die den Menschen im Tourismus noch stärker in den Mittelpunkt rückt. „Ziel ist es“, so Spartengeschäftsführer Harald Furtner, „den
Betrieben innovative Ansätze in der
Rekrutierung, Betreuung und Qualifizierung von (saisonalen) Mitarbeitern im Tourismus zu bieten
und Führungskompetenzen zu
stärken.“ Dazu gehört der Aufbau
einer Mitarbeitercommunity. So
wird bereits eifrig an einer Mitarbeiterdatenbank gebastelt, die –
ähnlich einer Stammgästedatenbank – einen dauerhaften und
persönlichen Kontakt zu den Mitarbeitern herstellt. Dabei sollen
sich auch die Mitarbeiter untereinander vernetzen können und so
an die Tourismusregionen Vorarlbergs gebunden werden. Und da
dies ohne kompetente Chefs nicht
funktioniert, ist die Entwicklung
der Führungskompetenz ein wichtiger
Punkt
der
Strategieentwicklung. In ausgewählten Modellregionen wurden bereits Erfahrungsgruppen eingerichtet, die in
Begleitung von professionellen
Coachs den Umgang mit Mitarbeitern stärken. Das vorrangige Ziel
der Tourismusstrategie 2020 ist
es, die Qualität der Arbeitsplätze
zu erhöhen und das Image der
Tourismusberufe zu stärken.
zukunft auf vorarlberger art 53
wo und wann
veranstaltungen
und termine
MAI
märz
12.05.
28.03.
Kleinwalsertaler Dialoge
Exkursion „Junges
Gastgewerbe“
In den Kleinwalsertaler Dialogen
werden aktuelle und brisante Themen der Wirtschaft - insbesondere
des Tourismus - durch hochkarätige Referenten behandelt und aus
den verschiedensten Blickwinkeln
beleuchtet. Nachdem man sich in
den letzten Jahren mit Tourismusgesinnung beschäftigt hat, befasst
man sich heuer mit den Möglichkeiten zur Kundenbindung.
Dieses Jahr führt die jährliche Exkursion des „Jungen Gastgewerbe
Vorarlberg“ nach München. Am
Montag 12. Mai wird in der Bayerischen Hauptstadt ein erfolgreiches
Gastronomieunternehmen
besichtigt, welches auch gleichzeitig als Lokalität für Fachgespräche
und Diskussionen zu Branchenthemen dient. Weitere Informationen
unter www.jgv.at
Zu diesem Thema konnten spannende Referenten gewonnen werden:
Beat Krippendorf – erfolgreicher Dozent für strategisches und operatives Dienstleistungsmarketing mit
stark touristischem Hintergrund.
Mag. Hansjörg Schmid – Berater im
Bereich
Veränderungsprozesse,
Kommunikationsverhalten, interne
Markenkommunikation, Kultur- und
Identitätsbildung mit Fokussierung
auf die Beratung von Menschen
und Organisationen.
Mag. Reinhold Bilgeri – Singer, Writer, Director, Songwriter, Composer, Video-Regisseur.
Nähere Informationen auf der
Website www.kleinwalsertaler-dialoge.at
54 zukunft auf vorarlberger art
april
08.04.
Plattform Kultur &
Tourismus Vorarlberg
16 Uhr, Kino Rio
Marktgasse 18, Feldkirch
Die Plattform Kultur & Tourismus
vernetzt die Vorarlberger Kulturschaffenden mit den international
tätigen Touristikern des Landes.
Am 8. April steht das Thema
„Bewegtbild“ im Fokus. Auf dem
Programm
stehen:
Christian
Schützinger (Begrüßung), Winfried
Nußbaummüller (Die neue Filmförderung), Marijana Stoisits (Tourismus-Effekte und Filmwirtschaft),
Teddy Maier (Film – Kreativszene
Vorarlberg: Kompetenzen und Infrastrukturen im Land, Axel Renner
(Die Bewegtbildstrategie der Bregenzer Festspiele). Der Abend wird
moderiert von Hans-Joachim Gögl.
Juni
10.06.
Red Summer Night
Am Dienstag dem 10. Juni lädt das
„Junge Gastgewerbe Vorarlberg“
zur Red Summer Night Party ins
Klein-Fritsch in Lochau ein. In gemütlicher Atmosphäre mit Live
Musik und Kulinarik werden Kontakte gepflegt und Branchenthemen besprochen. Nähere Informationen unter www.jgv.at
Juli
01.07.
Kochwerkstätte
17.06.
Vorarlberger
Tourismusforum
Das Vorarlberger Tourismusforum
ist
der
Branchentreffpunkt
schlechthin. Veranstalter sind die
Vorarlberg Tourismus GmbH in
Partnerschaft mit den Vorarlberger Raiffeisenbanken, dem Land
Vorarlberg und der Sparte Tourismus & Freizeit der Wirtschaftskammer Vorarlberg. Thema des
diesjährigen Tourismusforums ist
die Tourismusstrategie 2020. Ein
weiterer Höhepunkt des Programms wird die Verleihung der
tourismus-innovationen 2014 sein.
Das Tourismusforum findet heuer
im Kulturhaus Dornbirn statt.
26.06.
Wahl der 1. Vorarlberger
Käsekönigin
Im Rahmen des 49. Bregenzerwälder Bezirksmusikfest in Langenegg findet dieses Jahr die erstmalige Krönung der „Vorarlberger
Käsekönigin“ statt. Sie wird die
nächsten zwei Jahre unser Milch
und Käseland, als Botschafterin bei
internationalen, nationalen und regionalen Auftritten repräsentieren.
„Vorarlberg isst… lange vor unserer
Zeit“ lautet das diesjährige Motto
der Kochwerkstätte, welche am 1.
Juli im Vorarlberger Landesmuseum über die Bühne geht. Spitzenköche aus Vorarlberg werden alte
Gerichte neu interpretieren und
den Besuchern ein besonders kulinarisches Erlebnis bieten. Mehr Details unter www.vorarlberg-isst.at.
zukunft auf vorarlberger art 55
BREGENZ ALS
SMART CITY
BREGENZ ALS SMART
Wie reagiert die Vorarlberger Landes- Wiener Symphoniker erhalten, weiterentCITY
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Stadtentwicklung
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kurz gesagt: Gastfreundschaft
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von Bregenz
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Tourismus & Stadtmarketing
Tourismus
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Bregenz wird ein digitaler Erlebnisraum,
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und parallel zum physischen Erlebnis
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lebt.
Promotion
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MIT DEM VKW-ENERGIECOCKPIT
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UND BUDGET SCHONEN
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benutzerspezifiE-Mail:
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Leiter der Abteilung
Telefon: +43 (0)5574
601-73620
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ist oder
es beschädigte
auch Thermosgieflüsse im Bereich Strom,
Wärme
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Kundenservice der VKW.
und Wasser können die Kosten im möglich, die Daten über die
Einzelfall sogar um bis zu zehn Pro- VKW-Energiecockpit-App bequem Kontakt
zent reduziert werden“, erklärt zu erfassen und manuell ins System Reinhard Moosmann
Reinhard Moosmann, Produktmana- zu übertragen. „Auffällig hohe Ver- Produktmanager
ger des neuen Energiemanagement- bräuche werden automatisch und E-Mail: [email protected]
systems und Leiter der Abteilung rechtzeitig erkannt“, sagt Moos- Telefon: +43 (0)5574 601-73620
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mann. Egal ob ein tropfender Was- Weitere Infos: www.vkw.at
Kundenservice der VKW.
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56 zukunft auf vorarlberger art
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tourismus-innovationen 2014
Beim Vorarlberger Tourismusforum – heuer am 17. Juni – werden jedes Jahr die Vorarlberger
„tourismus-innovationen“ ausgezeichnet. Vorarlberg Tourismus lädt Unternehmen und Organisationen
aus der Branche ein, sich an diesem Wettbewerb zu beteiligen. Die Teilnahme lohnt sich!
2.000 Euro und die Innovations-Awards gibt es für die Gewinner der Hauptpreise,
1.000 Euro für Anerkennungspreise.
Gesucht werden neuartige Tourismusangebote, bemerkenswerte Marketingprojekte und Neuerungen
für Mitarbeiter. Auszeichnungswürdige bereits realisierte Projekte sollen sich vom Herkömmlichen
abheben und die Werte und Qualitäten der Tourismusmarke „Vorarlberg“ zum Ausdruck bringen.
Zudem sollen sie von der Innovationskraft des Vorarlberger Tourismus zeugen und damit einen
wertvollen Beitrag zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Vorarlberger Tourismus leisten.
Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch eine Jury.
Teilnahmeberechtigt sind
Tourismusbetriebe, Tourismusorganisationen, andere freizeittouristische Anbieter wie Seilbahnen, Ski- oder Bergschulen und
branchenübergreifende Kooperationen.
Einreichung
Unkompliziert und formlos per Post oder elektronisch mit Angaben
zum Projektträger, den Zielen, einer Projektbeschreibung und einem
Erfahrungsbericht. Wenn vorhanden: Druckwerke/Dokumentation
und Fotos.
Einreichfrist
2. Mai 2014 (Poststempel)
Einsendungen an
Vorarlberg Tourismus GmbH
z.H. Mag. Brigitte Plemel
Pf. 99, 6850 Dornbirn
E-Mail: [email protected],
Tel.: 05572/377033-18, Fax 377033-5
Für Auskünfte steht Brigitte Plemel gerne zur Verfügung.
Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg
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Vorarlbergs Flora und Fauna ist vielfältig und artenreich.
Zusammen teilen wir uns einen gemeinsamen Lebensraum vom Insekt über Wiesen bis hin zum prächtigen Energiespender
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Regionale Produkte schaffen Vertrauen. Immer mehr Gäste
wünschen sich nachvollziehbare Herkunftsangaben in der Speisekarte.
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Rohstoffherkunft bei Fleisch, Milchprodukten, Eiern,
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zertifiziert und werden einmal jährlich kontrolliert.
Gastronomiebetriebe, die die Philosophie des regionalen Rohstoffeinkaufs leben, gehören zur regionalkulinarischen Oberliga des Landes.
Die Kooperation zwischen landwirtschaftlichen
Produzenten und AMA-Gastrosiegel-Betrieben
fördert die regionale Wertschöpfung und die
Gäste profitieren zudem vom vielfältigen Angebot saisonaler Köstlichkeiten.
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02/2014 GENUSS.MAGAZIN
1
impressum
Herausgeber: Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Vorarlberg,
Land Vorarlberg, Vorarlberg Tourismus GmbH >
Für den Inhalt verantwortlich: Harald Furtner,
Mag. Astrid Keckeis, Mag. Christian Schützinger >
Projektkoordination und redaktionelle Leitung:
Mag. Nicole Okhowat-Lehner > Redaktion: Mag.
Rebecca Moser, Dr. Gerhard Schwarz, Mag. Hanni Rüzler, Thorsten Bayer, Gabriele Schulze, MsC
Andrea Fritz-Pingerra, Peter Freiberger > Lektorat: fischcom pr+kommunikation > Mitarbeit:
Kathrin Lercher, Hermann Wachter, Mag. Chrisina Meusburger > Fotos: Markus Gmeiner, Ludwig Berchtold, Lisa Mathis, Anja Köhler >
Grafische Gestaltung: Andreas Haselwanter,
Grafik_und Design > Druck: Druckhaus Gössler
Die CO2-Emissionen dieses
Produkts wurden durch
CO2-Emmissionszertifikate
ausgeglichen.
60 zukunft auf vorarlberger art