regionale Konferenzen 2005

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regionale Konferenzen 2005
Bezirksamt Neukölln von Berlin
Abteilung Jugend
für „Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
- eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern,
Jugendamt und dem LISUM-
Bezirksamt Neukölln, Karl-Marx-Str. 83, D-12040 Berlin
An die Ansprechpartner
der Neuköllner Schulen
08 ___
Herr / Frau ___________
Geschäftszeichen (bitte immer angeben)
Bearbeiter
Zimmer
 (030)
Jug 1 A 17
www.neukoelln-jugend.de
Neander
201
6809 - 2006
Datum
10.02.10
oder 6809-1, intern 9912
[email protected]
1.) Resümee der bisherigen Arbeit
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
auf den ersten regionalen Konferenzen im November 2004 wurden drei gemeinsame
Schwerpunktthemen der Kooperation herausgearbeitet:
 Schuldistanz
 Gewaltprävention
 Arbeit mit Schülern und Eltern mit Migrationshintergrund
Begründet durch diese Schwerpunkte hat das „Netzwerk im Sozialen Raum Neukölln“ in
Zusammenarbeit mit einer Neuköllner Schule beispielhaft eine Zielvereinbarung erarbeitet.
Ausgehend von einer Ist-Analyse wurden der Handlungsbedarf und das Eigenpotenzial der
Schule ermittelt.
Ziele wurden für die Schüler, die Lehrer und die Schulleitung formuliert.
Gleichzeitig wurde ein Maßnahmekatalog zur Zielerreichung und die dazugehörigen Indikatoren
festgeschrieben.
Auf Grund des großen Interesses an dieser Zielvereinbarung liegt diese der Materialsammlung
als Muster bei.
Wegen des hohen Informationsbedarfs von Seiten der Schule zu den Möglichkeiten und
Ansprechpartnern in der Region wurde an alle Schulen konkretes Material und das Muster des
Kooperationsflyers verteilt.
Der Kooperationsflyer wurde bisher von einer Schule angefragt.
Bestehende Kooperationsformen zwischen der Abt. Jugend und Bildung wurden und werden
dargestellt und regional aufgearbeitet.
An den Neuköllner Schulen wurden feste Ansprechpartner für die Kooperation benannt.
Verkehrsverbindungen:
U-Bahn Rathaus Neukölln
Bus 104
(Bitte benutzen Sie
öffentliche Verkehrsmittel)
Telefax:
6809 XXXX
Zahlungen bitte unbar an die Bezirkskasse Neukölln
Kontonummer
Geldinstitut
Bankleitzahl
3332 - 103
Postbank Berlin
100 100 10
0800400500
Berliner Bank AG
100 200 00
1410003805
Berliner Sparkasse
100 500 00
Um die Zusammenarbeit zu vertiefen, Eigenressourcen zu nutzen und gute Beispiele für den
Umgang mit den Problemen an Neuköllner Schulen zu multiplizieren, fanden im Herbst 2005
erneut regionale Konferenzen zur Gewaltprävention
„Erfolgsmodelle von Neukölner Schulen – für Neuköllner Schulen“
statt.
Beiträge der Workshop-Leiter, Redebeiträge und Fragen der Teilnehmer haben wir für Sie in diesem
Schreiben zusammengefasst.
2.) aktuelle Angebote der Polizei
Angebote der Polizei:
Zielgruppe:

Vortragsangebot „Sexuelle Gewalt“
Kinder aller Altersstufen
Eltern, Lehrer

Anti-Gewalt-Veranstaltungen
für Schulen und Jugendeinrichtungen
Kinder, ab Kl. 5
Eltern, Lehrer

Umgang mit Aggression und Gewalt
im öffentlichen Raum
Jugendliche
Eltern, Lehrer

Hallo, ich bin Brummi
Grundschulkinder, Vorklassen und Kl. 1-2
Information für Eltern und Lehrer

Veranstaltung Waffenrecht
Oberschule

Sucht/Drogen, rechtl. Konsequenzen
Oberschule (nur aufgrund eines akuten Vorfalles)

Graffiti
ab Kl.5
Präventionsbeauftragte/ Ansprechpartner:
Abschnitt 54, Sonnenallee 107
PHK Rohde
Tel.: 4664-554040
Abschnitt 55, Rollbergstr. 9
POK Herzfeld Tel.: 4664-555040
Abschnitt 56, Zwickauer Damm 58
POK’ín Köhler Tel.: 4664-556040
3.) Protokoll zu den Gewaltpräventionstagen
Erfolgsmodelle von Neuköllner Schulen - für Neuköllner Schulen
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
Ressourcenanalyse
Wie gut ist meine Schule?
Michael Rump-Räuber , LISUM
Ergebnisse des Workshops
Notwendig ist die Entwicklung eines Leitbildes, welches Gewaltprävention und Demokratieentwicklung als
feste Bestandteile mit einbezieht. Das Leitbild stellt die Basis für das Schulprogramm und die
Schulordnung dar.
1. Im Kollegium sollte es auf der Basis dieses Leitbildes eine Verständigung über gemeinsame
Auffassungen, Wege und Ziele der Gewaltprävention geben.
2. In diesen Prozess der Verständigung sollten alle schulischen Mitarbeiter/innen, Schüler/innen
und Eltern einbezogen werden.
3. Die gemeinsam formulierten Ziele zur Gewaltprävention sollten durch Maßnahmen unterstützt
werden auf der Ebene der einzelnen Klassen (Klassenräte, Schülergerichte) und auf der Ebene
der Schule (Konfliktlotsen, Schülervertretungen).
4. Der Stand dieser Maßnahmen ist im Rahmen eines demokratischen Prozesses durch die
beteiligten schulischen Mitarbeiter, Schüler/innen und Eltern regelmäßig zu kontrollieren.
5. Die Vermeidung von Gewalt setzt demokratische, partizipative Prozesse in der Schule voraus.
Dabei sind die Unterrichts- und Organisationsprinzipien auf den Erwerb von sozialen
Kompetenzen angelegt.
6. Externe Kooperationsbeziehungen zum Jugendamt, Schulpsychologie, Polizei und
Standpunktpädagogen als schulische Unterstützungssysteme sollten in Form von
Kooperationsvereinbarungen in ein zu schaffendes Netzwerk der Gewaltprävention einbezogen
werden.
7. Es sollte darüber nachgedacht werden, ob in den Schulen verantwortliche Mitarbeiter/innen für
Gewaltprävention benannt werden.
Die zu benennenden schulischen Mitarbeiter/innen für Gewaltprävention sollten durch die o.g.
schulischen Unterstützungssysteme fortgebildet und begleitet werden. Dafür sind zusätzliche
Ressourcen notwendig.
Konfliktlotsen
Was kann ein Konfliktlotse schaffen ?
Sabine Kleinert, Magda Tokarski (beide Karlsgarten Schule), Karin Bittner, Kerstin Brade (beide Konrad Agahd Schule)
Vorraussetzungen zur Implementierung/ Diskussionsschwerpunkte:
- Ausbildung zum Mediator von zwei bis vier Kollegen,
- Akzeptanz im Kollegenkreis
- Verankerung im Schulprogramm
- Schulleitung als Multiplikator und Unterstützer
und
- Abbau des Infodefizit zu Möglichkeit des Einsatzes und der Weiterbildung
Infos zur Ausbildung als Mediator unter www.bebis.cidsnet.de oder beim LISUM.
Weiterer Anbieter: Arbeitskreis Neue Erziehung
Trainingsraum – Model
Wie funktioniert das?
Herr Hirschfeld, Herr Pawolleck (beide Löwenstein Schule)
Homepage der Kurt-Löwenstein-Schule: www.Loewe.cidsnet.de
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
Das Trainingsraummodell an der Kurt-Löwenstein-Schule
Das Trainingsraumprogramm, dessen deutsche Version durch den Diplom-Psychologen Dr. Stefan Balke
vorgestellt wurde, läuft an unserer Schule seit dem August 2003.
Dieses Konzept sieht vor, die Einstellung von Schülern zu ihrem Störverhalten dauerhaft zu ändern.
Wir arbeiten an der Hauptschule mit Schülern, die überwiegend große Probleme damit haben, soziale
Regeln und Normen anzuerkennen oder gar zu befolgen. Folge für den Unterricht sind anhaltende und
erhebliche Störungen, die die Lernatmosphäre in den Klassen stark beeinträchtigen.
Unser Ziel ist es, mit Hilfe des Trainingsraums
1. die lernwilligen Schüler zu schützen und ihnen entspannten, störungsfreien
Unterricht zu ermöglichen und
2. den störenden Schülern zu helfen, ihr Sozial- und Arbeitsverhalten zu verbessern.
Der Trainingsraum ist dabei die Anlaufstelle zu der Schüler geschickt werden, die wiederholt
schwerwiegend die unterrichtliche Arbeit stören.
So soll unsere Tätigkeit im Trainingsraum dazu beitragen, dass die Arbeit an unserer Schule von
folgenden drei Grundregeln bestimmt wird:
Jeder Schüler / jede Schülerin hat das Recht, ungestört zu lernen.
Jeder Lehrer / jede Lehrerin hat das Recht, ungestört zu unterrichten.
Jeder muss stets die Rechte des Anderen beachten.
Der Ablauf im Trainingsraumprogramm ist folgendermaßen geregelt:
Wenn ein Schüler den Unterricht wiederholt erheblich stört, dann wird er vom Lehrer ausdrücklich
ermahnt mit der Frage: „Möchtest du in den Trainingsraum gehen oder in der Klasse verbleiben?“ Der
Schüler hat die Wahlmöglichkeit und kann an dieser Stelle sein Verhalten modifizieren. In der Regel will
er in der Klasse bleiben.
Bei der nächsten Störung, die von diesem Schüler ausgeht, muss er in den Trainingsraum gehen. Dazu
erhält er vom Lehrer einen Laufzettel, auf dem die nötigen Daten angegeben sind ( Name von Schüler
und Lehrer, Datum, Uhrzeit) und der Grund für den Unterrichtsausschluss. Diesen Zettel gibt der Schüler
dem im Trainingsraum tätigen Lehrer ab. Er erhält ein Formular des Rückkehrplanes, den er schriftlich
bearbeiten muss. Hierbei muss er drei Punkte ausführen:
1. Er soll die Situation beschreiben, die zu seinem Unterrichtsausschluss führte.
2. Er soll reflektieren, wie er mit seinem Verhalten dazu beigetragen hat.
3. Er soll möglichst konkrete Vorschläge machen, wie er sein Verhalten ändern will, um nicht mehr
durch Störungen aufzufallen.
Für die meisten Schüler ist für die Erstellung des Rückkehrplans ein intensives Vorgespräch mit dem
Trainingsraum – Lehrer notwendig, sei es, um Einsichten zu vermitteln, die Situationsbeschreibungen zu
präzisieren oder Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln.
Der Trainingsraum-Lehrer bespricht den Rückkehrplan mit dem Schüler und beurteilt, ob der Plan
inhaltlich und formal korrekt ist und schickt den Schüler dann zu dem Lehrer, der ihn aus der Klasse
gewiesen hat.
Nach Unterrichtsschluss vereinbart der Schüler mit diesem Lehrer einen Termin zur Besprechung des
Rückkehrplans. Erst wenn dieses Gespräch stattgefunden hat und der Lehrer seine Einwilligung erteilt
hat, darf der Schüler wieder an dessen Unterricht teilnehmen. Akzeptiert der Lehrer den Rückkehrplan
nicht, dann muss der Schüler wieder in den Trainingsraum, um ihn zu überarbeiten.
Zeigt ein Schüler/eine Schülerin keine Verhaltensänderung, d. h. muss er/sie immer wieder in den
Trainingsraum, dann wird er/sie nach dem fünften Trainingsraumbesuch vom Schulbesuch suspendiert.
Die Eltern werden umgehend telefonisch und schriftlich benachrichtigt und mit ihrem Kind zu einem
Interventionsgespräch geladen. Dieses Gespräch findet an einem Schultag zwischen der 1. und 7.
Stunde im Trainingsraum unter Anwesenheit eines Trainingsraum-Lehrers und des Klassenlehrers statt.
Erst nach diesem Gespräch darf der Schüler/die Schülerin die Schule wieder besuchen.
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
Erscheint ein Schüler zum sechsten Mal im Trainingsraum, wird er noch einmal und letztmalig ermahnt
und nach einer besonders intensiven Durcharbeitung seiner bisher erstellten Rückkehrpläne zu einer
Verhaltensänderung aufgefordert.
Erscheint ein Schüler zum siebenten Mal im Trainingsraum, dann wird der Klassenlehrer darüber
informiert mit der Maßgabe, eine Klassenkonferenz durchzuführen.
Das Trainingsraummodell an der Kurt-Löwenstein-Schule ist das Ergebnis eines Studientages zu dem
Thema, wie unser Schulklima verbessert werden könne.
Zunächst fand sich ein Team von Kolleginnen und Kollegen, das bereit war, das Projekt zu verwirklichen,
wozu auch die Bereitschaft gehörte, Mehrarbeit zu leisten. In der Gesamtkonferenz wurde beschlossen,
das Konzept einzuführen. Nun galt es, geeignete Räumlichkeiten zu finden, die sich etwas abseits der
Klassen- und Fachraumkomplexe befinden sollten. Für diese Zwecke bot sich die ehemalige
Hausmeisterwohnung an, die seinerzeit nicht genutzt wurde.
Zu Beginn des Schuljahres 2003/2004 wurde allen Eltern und Schülern die Einführung des
Trainingsraumkonzepts sowie Sinn, Zweck und Verfahrensweise dieser Einrichtung in einem Eltern- bzw.
Schülerbrief mitgeteilt. Die Kenntnisnahme dieses Schreibens sollte per Unterschrift bestätigt werden.
Im ersten Jahr seiner Existenz an unserer Schule wurde der Trainingsraum nur wenig genutzt. Zum einen
gab es sicherlich noch Barrieren seitens des Kollegiums, außerdem war das Konzept noch nicht
ausreichend im Bewusstsein der Kolleginnen und Kollegen verankert. Zum anderen trug der parallel
bestehende SOS-Raum, in den störende Schüler ohne weitere Konsequenzen geschickt werden
konnten, zur geringen Auslastung des Trainingsraums bei.
In den Gesamtkonferenzen wurde deshalb das Trainingsraummodell wiederholt diskutiert. Außerdem
wurde Informationsmaterial für die Lehrerinnen und Lehrer erstellt, um die Abläufe transparenter zu
machen.
Während dieses Schuljahres wurde das Formular des Rückkehrplanes verändert, um es für unsere
Schüler verständlicher zu machen. Zusätzlich wurden einige neue Formblätter für verschiedene
Vorgänge im Trainingsraum entwickelt.
Mit dem Schuljahr 2004/2005 entfiel der SOS-Raum und der Trainingsraum wurde bedeutend stärker
genutzt, eine Tendenz, die sich im laufenden Schuljahr fortsetzte, so dass gesagt werden kann, das
Trainingsraumkonzept ist jetzt an unserer Schule angekommen.
Homepage der Kurt-Löwenstein-Schule: www.Loewe.cidsnet.de
Literaturempfehlung:
Balke,S.: Spielregeln im Klassenzimmer, Bielefeld 1999
Lernchancen, Heft 4/1999, Thema: Disziplin entwickeln. Seelze 1998
Weitere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie bei: Dipl.-Psych Dr.
Stefan Balke;
E-Mail: [email protected]
Vorraussetzung zur Implementierung /Diskussionsschwerpunkte:
- Akzeptanz im Kollegenkreis
- Einheitliches Vorgehen des Lehrerkollegiums
- Gemeingültige Regeln werden erarbeitet
- Schulleitung als Motor und Unterstützung
- Personelle Abdeckung des Raumes während der gesamten Unterrichtszeit
(Verschiebung von Stunden)
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
Umgang mit Gewalt
Was kann ich selbst tun?
Herr Epple, Frau Beckmann (beide A.m.S.e.L GbR )
A.m.s.e.l. GbR
Jenaer Str. 15,
10717 Berlin,
Tel.: 030 69506066,
[email protected]
Herr Koch, Schulspychologie
Boddinstr.34
12053 Berlin
Tel.: 6809- 4173
Systemisches Elterncoaching nach Haim Omer.
Systemisches Coaching mit den Methoden des gewaltfreien Widerstandes (GLW) ist eine
Interventionsmöglichkeit für Eltern gegenüber gewalttätigen Kindern, aber auch für alle anderen
erwachsenen Bezugspersonen der Kinder. Es geht dabei darum, dass Eltern (Bezugspersonen) an
den Rand der Familie gedrängt wurden und „ihre Stimme verloren haben“. Wir sprechen dann von
einem Verlust elterlicher Präsenz, die mit Hilfe des Elterncoachings wieder gewonnen werden kann.
Im Workshop wurden zunächst folgende Annahmen, die die Grundlage für das systemische
Elterncoaching bilden, näher erläutert und gemeinsam durchgesprochen.
Destruktive Annahmen:
Konstruktive Annahmen
1.
Die Pflicht zu gewinnen
1.
Pflicht zum Widerstand
2.
Dämonisierung des Gegners:
2.
Vielstimmigkeit
3.
Vergeltungsprinzip / Rache:
3.
Asymmetrie der Mittel
4.
Notwendigkeit der Kontrolle des anderen 4.
Illusion der Kontrolle des Anderen
5.
Argwohn und Heimlichkeit
Publizität / Öffentlichkeit
6. Unmittelbarkeitsprinzip
Diese Annahmen ergeben eine gute
Erklärung für eigenes Leiden und schaffen
ein großes Wir-Gefühl. Das macht sie sehr
attraktiv.
5.
6. Reifungsprinzip
Die konstruktiven Annahmen sollen ein
ähnlich attraktives Gegenangebot bieten.
Diese Annahmen wurden mit eigenen Reaktionsmustern der TeilnehmerInnen in Verbindung gebracht.
Dann wurde kurz erläutert, in welchem Zusammenhang die Ideen des GLW noch einen sinnvollen
Einsatz finden können.
a)
als Hilfe für Eltern, die sich der Gewalt (oder Selbstschädigung) ihres Kindes hilflos ausgeliefert
fühlen. Wir haben dabei kurz unsere Vorgehensweise skizziert mit den Elementen:
1. Auftragsklärung
2. Interventionsplanung und Durchführung
(a) Ankündigung
(b) Veröffentlichung der Gewalt,
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
(c) Schaffung eines Unterstützernetzes,
(d) Durchführen Präsenz erhöhender Maßnahmen (aufsuchen der Kinder, Sit-Ins, Telefonrunden,
Sitzstreiks…),
(e) Gehorsamsverweigerung gegenüber den Drohungen des Kindes
(f) Versöhnungsgesten
(g) Grundhaltung: „Schmiede das Eisen, solange es kalt ist“.
3. bei Bedarf familientherapeutische Nachbegleitung
Wenn Lehrer mit Eltern über deren Hilflosigkeit ins Gespräch kommen können, dann können sie an den
zuständigen regionalen sozialpädagogischen Dienst des Jugendamtes vermitteln, der systemisches
Elterncoaching als Hilfe zur Erziehung einsetzen kann.
b)
leider war die Zeit zu knapp, um ausführlich darüber zu sprechen, wie eine Schule mit den
Methoden des GLW gewalttätigen Umgang unter den Schülern reduzieren kann, bspw. durch eine
entsprechende Schulordnung, erhöhte Präsenz, Wahrnehmung und Veröffentlichung von Gewalt, durch
deeskalierendes Füreinandereinstehen der Lehrer untereinander, neue Kooperationsformen mit den
Eltern, Veränderungen bei den Konsequenzen für Fehlverhalten.
Bei Interesse stehen wir gerne als Ansprechpartner zur Entwicklung eines derartigen Programms zur
Verfügung.
Diskussionsschwerpunkte:
- vertiefende Informationen über Handlungsmöglichkeiten wurden nachgefragt
- Frage nach Angeboten und Wegen zum Angebot
- Wunsch nach konkreten Handlungsstrategien für Lehrer
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
Dialog zwischen den Kulturen
Wie können Vorurteile abgebaut werden?
Herr Sweis, Projekt outreach, Radio MultiKulti
Haroun Sweis
Tel.: 0172 323 43 43
[email protected]
www.orientexpress-berlin.de
Projekt Outreach
Axel-Springer-str. 40/41
10969 Berlin
[email protected]
Das Angebot
1. Projekt- und Dialogtage an Schulen
Neben Informationsveranstaltungen für LehrerInnen zu Themen wie z.B. Islam versus Islamismus,
kulturelle und religiöse Wertesysteme, sollen in Unterrichtseinheiten bis hin zu Projektwochen zu Themen
wie z.B. ethnische und religiöse Unterschiede und Gemeinsamkeiten oder gegenseitige
Vorurteile gearbeitet werden.
2. Mobile Information und Beratung
Auch wenn MigrantInnen in Deutschland über Sateliten-TV-Sender, Internet und importierte Zeitungen
ein vielfältiges Informationsangebot in der Herkunftssprache zur Verfügung steht, liefern diese Medien, da
nicht speziell für ein in Deutschland lebendes Publikum produziert, wenig oder kaum Informationen über
das Leben von MigrantInnen in Deutschland.
Deshalb sollen, über ein mobiles Beratungsangebot Informationsmöglichkeiten zu Themen wie z.B. was
sollte man wissen um sich in Deutschland zurechtzufinden, wo gibt es Informationen zu Sprachkursen,
zum Aufenthaltsrecht etc. geschaffen werden.
3. Veranstaltungsreihen zum Dialog der Kulturen
In Gesprächskreisen, Diskussionsveranstaltungen oder ?Palaverrunden? wird über ethnische und
religiöse Unterschiede, aber auch über Gemeinsamkeiten gesprochen, diskutiert oder gestritten.
Die Veranstaltungen sollen Raum für eine respektvolle Auseinandersetzung öffnen. Darüber hinaus
sollen kulturelle Veranstaltungen und gemeinsame Feste dazu beitragen, die Akzeptanz der
unterschiedlichen Kulturen zu fördern.
4. Erleben unterschiedlicher Alltagskulturen
Um das Wissen und das Verständnis für die unterschiedlichen religiösen und kulturellen Lebenswelten zu
fördern, sollen für Schulen, Jugendfreizeiteinrichtungen oder interessierte Menschen verschiedene
Kiez-Kultouren? z.B. zu Moscheen und Kirchen, zu arabischen und türkischen Vereinen und
Unternehmen organisiert werden.
5. Interkulturelle Konfliktvermittlung
Bei interkulturellen Konflikten im Sozialraum können die ProjektmitarbeiterInnen zwischen Jugendlichen,
Nachbarn, Anwohnern und Gewerbetreibenden unterschiedlicher Herkunft vermitteln. Durch die
Initiierung von kommunikativen Arrangements können nicht nur Konfliktsituationen im Sozialraum
moderiert und entschärft, sondern teilweise auch eingeschliffene Wahrnehmungs-, Einstellungs-, und
Verhaltensmuster punktuell abgebaut werden.
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -
4. Zusammenfassung
Einige beispielhafte Erfolgsmodelle von Neuköllner Schulen zum Umgang mit den erarbeiteten
Schwerpunktthemen wurden vorgestellt.
Wir möchten uns an dieser Stelle noch mal bei allen Akteuren bedanken.
Durch begrenzte Zeit war in den regionalen Konferenzen nur ein Anreißen der Themen möglich.
Dies war uns in der Vorbereitung durchaus bewusst.
Jedoch wurde den Teilnehmenden der große Handlungsbedarf zur Arbeit an den Themenfeldern noch
mal sehr deutlich.
Vertiefende Workshops, zu ähnlichen Themen wurden eingefordert und sind unseres Erachtens auch
notwendig.
Weiterhin ist den Organisatoren bewusst geworden, dass Informationen über das fachliche Spektrum
gerade der Freien Träger sowie Informationen über den Weg zu den Hilfen vertieft werden müssen.
Die Lehrer sind nicht allein bei der Bewältigung der beruflichen Alltagsprobleme.
Innerhalb des Systems Schule gibt es Möglichkeiten und Potenzen für den Aufbau von Gegenstrategien
und außerhalb des Systems Schule gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten .
Durch das gemeinsame Handeln im „Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“ wollen wir einen Beitrag
leisten, um die verschiedenen Partner zusammenzubringen.
Auch in diesem Jahr werden wir auf Grund des erkannten Handlungsbedarfes wieder konkrete Modelle
der Zusammenarbeit vorstellen und Ideen multiplizieren.
Wir bedanken uns für Ihr Engagement.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Jetter
Jugendamtsdirektorin
Herr Bayer
Schulrat
Anlage:
Vorschlag zur Zielvereinbarung
„Netzwerk im sozialen Raum Neukölln“
– Eine Initiative von Polizei, Schulpsychologie, Schulaufsicht, Freien Trägern, dem Jugendamt und dem LISUM -