09-04-20 aktuell Schulprogramm BBS III Stade

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09-04-20 aktuell Schulprogramm BBS III Stade
Glückstädter Straße 13
21682 Stade
Berufsbildende Schulen III Stade • Glückstädter Straße 13 • 21682 Stade
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Schulprogramm
Inhalte
1. Leitbild
2. Schulische Entwicklung
3. Grundsätze der Arbeit in den
Fachbereichen
4. Fachbereich Gesundheit-Pflege
5. Fachbereich Hauswirtschaft
6. Grüner Fachbereich
6.1 Floristik
6.2 Gartenbau
6.3 Landwirtschaft
6.4 Obstbau
7. Berufseinstiegsschule
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Stand April 2009
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Berufsbildende Schulen III Stade
1. Leitbild
Stade
Vision
Das Leitbild für eine zukunftsorientierte Arbeit an der BBS III Stade ist ein partnerschaftlicher,
offener, authentischer, gewaltfreier, achtungsvoller und auf Arbeitszufriedenheit gerichteter
Umgang aller am Schulgeschehen Beteiligten miteinander.
Gleichzeitig übernehmen alle Mitglieder der Schulgemeinschaft Verantwortung für unsere
Umwelt.
Die Schülerinnen und Schüler sollen die Schule als selbstständige und eigenverantwortliche
Menschen mit sozialer Verantwortung verlassen.
Die BBS III versteht sich als Kompetenzzentrum für die Hauswirtschaft, die Pflege und den
Grünen Bereich (Floristik/Gartenbau/Landwirtschaft).
Pädagogische Grundorientierung
Wir gestalten unsere Schule so, dass sie ein Ort ist, den alle am Schulgeschehen Beteiligten
gern aufsuchen. Die Schülerinnen und Schüler werden hier von allen Lehrkräften und
Mitarbeiter/innen mit den bestmöglichen Arbeitsbedingungen vorangebracht.
Der Schwerpunkt der Arbeit der Schule liegt in der Förderung aller Schüler/innen. Wir bemühen
uns um zusätzliche Angebote für alle Schüler/innen.
Wir nehmen alle am Schulleben Beteiligten in ihrer unterschiedlichen Individualität wahr.
Grundprinzipien des Umgangs miteinander sind Respekt, Wertschätzung, Kritikfähigkeit,
Kompromissfähigkeit und Offenheit.
Diese Werte werden gelebt.
Grenzen werden gesetzt und geachtet.
Konflikte, die im schulischen Alltag entstehen, werden nach den Regeln, die die
Schulgemeinschaft entwickelt, in fairer Weise gelöst.
Praxisorientierung, Handlungskompetenz, Selbstständigkeit und Weitsicht/Nachhaltigkeit
werden vermittelt.
Dazu gehört auch, dass die Schule auf begründete Einwände mit Veränderungen reagiert.
Schülerinnen, Schüler, Unterricht
Wir Schülerinnen und Schüler eignen uns mit Hilfe von Lehrerinnen und Lehrern Personal-,
Sozial-, Methoden- und Fachkompetenzen an, die in den von uns angestrebten Berufen und in
unserem weiteren Leben von Bedeutung sind. Für den Erwerb der Kompetenzen nutzen wir die
Zeit zum Lernen, die wir zur Verfügung haben.
Wir sind bereit, uns fördern und fordern zu lassen.
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Die Schule bietet verschiedene Formen der Unterstützung für den Lernprozess an. Daraus
ergibt sich die Bereitschaft von uns Schülerinnen und Schülern, Verantwortung für unseren
eigenen Lernprozess zu übernehmen.
Unsere Bereitschaft zur Mitarbeit und zu einer besseren Transferleistung wird durch
handlungsorientierten Unterricht erhöht. Wir lassen uns auf einen flexiblen, spannenden,
abwechslungsreichen, interessanten und anschaulichen Unterricht ein. Zur Mitwirkung an
Exkursionen sind wir bereit.
Wir tragen dazu bei, eine gute Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Lehrkräfte
Wir Lehrkräfte sehen unsere Aufgabe vorrangig darin, Lernprozesse in Gang zu setzen und zu
begleiten. Wir fördern die Schüler/innen im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Bei der Planung des Unterrichtes berücksichtigen wir die unterschiedlichen
Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler.
Wir bringen unsere unterschiedlichen, breit gefächerten Kompetenzen in den Unterrichtsprozess
ein und sind verlässlich für Schüler/innen, Lehrkräfte, Erziehungsberechtigte und
Kooperationspartner.
Während des Schuljahres findet in angemessenen Abständen ein Austausch über den
individuellen Ausbildungsstand der Schülerinnen und Schüler, ggfs. mit den
Erziehungsberechtigten, statt.
Wir bilden uns kontinuierlich weiter und arbeiten in Verbesserungsgruppen zur Sicherung und
Steigerung der Unterrichtsqualität.
Wir sorgen für eine gute Arbeitsatmosphäre.
Bei eigener pädagogischer Verantwortung entscheiden wir Lehrkräfte gemeinsam und
verbindlich über die jeweilige didaktisch-methodische Konzeption des Unterrichts. Die
Entscheidungen sind dabei für alle Beteiligten transparent. Ziel ist es, auch Schülerinnen und
Schüler – soweit möglich – in die Unterrichtsplanung einzubeziehen.
Wir arbeiten im Team und öffnen unseren Unterricht für Kolleginnen und Kollegen.
In den Lehrkräfteteams der Klassen werden die schulischen Arbeitspläne entworfen und
regelmäßig abgestimmt.
Die Unterrichtsarbeit ist gekennzeichnet durch Methodenvielfalt und Flexibilität, um den
Schülerinnen und Schülern in ihrer Individualität gerecht zu werden. Bei Bedarf zeigen wir
Schüler/innen zusätzliche Übungs-, Förder- und Vertiefungsmöglichkeiten auf.
Die Zusammenarbeit mit den Erziehungsberechtigten wird von uns Lehrkräften rechtzeitig
initiiert und gepflegt.
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Erziehungsberechtigte
Wir wollen durch kontinuierliche und wirksame Mitarbeit unsere Kinder in der BBS III fördern.
Unsere Teilnahme ist ein wichtiger Beitrag für ein gutes Schulklima.
Wir sind bereit, in den verschiedenen Konferenzen konstruktiv mitzuwirken und unsere
Interessen in das Schulgeschehen einzubringen. Auch in den diversen Verbesserungsgruppen,
die sich im Rahmen des EFQM-Prozesses bilden, wirken wir mit.
Wir Eltern informieren die Lehrkräfte und stehen ihnen bei Gesprächs- und Beratungsbedarf
zum Leistungsstand oder zum Verhalten unserer Kinder zur Verfügung. Wir wirken am
erfolgreichen Schulbesuch unserer Töchter und Söhne mit.
Kooperationspartner
Wir Kooperationspartner sind Ausbildungsbetriebe, Bildungsträger, Gemeinde- und
Kreisverwaltungen und Arbeitsagenturen sowie Institutionen im Umfeld von Ausbildung und
Bildung.
Wir unterstützen die Schule im Sinne der Förderung der Auszubildenden und Schüler/innen.
Mit Kooperationspartnern soll regelmäßig ein fachlich-pädagogisch-didaktischer Austausch
stattfinden, der sowohl die Betreuung unserer Schüler/innen in den Betrieben, als auch die Nähe
der Klassen zur betrieblichen Praxis sicherstellt. Für den Erfahrungsaustausch im direkten
Kontakt werden bestehende Gesprächskreise gepflegt oder neue gebildet.
Nationale und internationale Kontakte zu Bildungseinrichtungen, initiiert und gepflegt von
einzelnen Lehrkräften, werden im Kollegium genutzt. Auf diese Weise findet eine Abstimmung
der eigenen BBS III-internen Entwicklung mit der von anderen beruflichen Schulen statt.
Besonderes Augenmerk wird auf die Kooperation mit den allgemeinbildenden und anderen
berufsbildenden Schulen sowie anderen Bildungsträgern gelegt.
Die BBS III ist offen für neue Kooperationen.
Die BBS III ist bestrebt weitere Fördervereine zur Unterstützung ihrer Arbeit zu gründen und zu
betreiben.
Organisation/Verwaltung der Schule
Die Verwaltung der Schule ist so organisiert, dass alle wichtigen Prozesse der Schule
beschrieben sind, die Arbeitsabläufe reibungslos verlaufen, transparent sind und an veränderte
Bedingungen angepasst werden. Unsere Organisationsstrukturen erleichtern die pädagogische
Arbeit. Die vorhandenen Mittel, Kenntnisse und Fähigkeiten werden optimal eingesetzt. Die
Arbeit ist gerecht verteilt. Alle Standorte sind miteinander vernetzt.
Beschlossen in der Gesamtkonferenz der BBS III Stade am Mi., 13.6.07
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2. Schulentwicklung BBS III Stade
IST-Situation, Rückschau und Ausblick
Die Berufsbildenden Schulen III Stade mit den drei Abteilungen Hauswirtschaft, Grüne Berufe
und Gesundheit-Pflege sind eine Schule für personenorientierte Dienstleistungsberufe.
Im Schuljahr 2008/09 werden 920 Schüler/innen an zwei Standorten von 62 Lehrerinnen und
Lehrern unterrichtet.
Die Lehrerinnen und Lehrer werden unterstützt von einer Schul-Sozialpädagogin, zwei
Mitarbeiterinnen in den Sekretariaten und den Hausmeistern, die die beiden Standorte und
weitere Unterrichtsorte der BBS III betreuen. Im Internat der Schule mit 35 Plätzen sind zwei
hauswirtschaftliche Betriebsleiterinnen tätig.
Hoffnungsvoll blickt die Schulgemeinschaft auf den begonnenen Neubau, der für den Bereich
Hauswirtschaft der BBS III Stade eine professionelle Ausstattung unter einem Dach und für die
weiteren Abteilungen ausreichend Platz und eigene Möglichkeiten der Entfaltung bringen wird.
Die Entwicklung der Schule in den vergangenen Jahren ist im Wesentlichen an drei Punkten
festzumachen: Einführung neuer Schulformen, kontinuierliche Qualitätsentwicklung - Stichwort
EFQM-Prozess -, Reorganisation der schulischen Arbeit in Teams.
Einführung neuer Schulformen
Zum 01.08.2002 wurde die Berufsfachschule Altenpflegehilfe als berufsqualifizierende
Schulform für Hauptschulabsolvent/innen eingeführt. Sie wurde zum 01.08.2008 durch die
Berufsfachschule Pflegeassistenz abgelöst, in der berufliche Grundkompetenzen für eine
helfende Tätigkeit in der Pflege vermittelt werden und die u. a. auf Ausbildungen in der
Altenpflege und der Familienpflege vorbereitet und darauf angerechnet werden kann.
Ab dem Schuljahr 2004/05 wurde die Berufsfachschule Floristik für Schüler/innen ohne
Eingangsvoraussetzungen geführt, ab 2005/06 die Berufsfachschule Gartenbau. Beide
Schulformen werden im kommenden Schuljahr durch eine Berufseinstiegsklasse im Grünen
Bereich ergänzt werden. Damit erhalten junge Menschen weiterhin die Möglichkeit den
Hauptschulabschluss zu erwerben, der für einen anschließenden Besuch der Einjährigen
Berufsfachschulen ab 2009/10 erforderlich sein wird.
Bereits seit dem 01.08.2007 wird im Rahmen eines Schulversuchs die Berufseinstiegsklasse im
Bereich Hauswirtschaft für Schüler/innen ohne Hauptschulabschluss angeboten.
Seit August 2008 bieten die BBS III Stade die Fachoberschule Gesundheit und Soziales,
Schwerpunkt Gesundheit-Pflege, Klasse 12 an. Hier kann von erfolgreichen Absolvent/innen
einer Ausbildung im Bereich Gesundheit-Pflege innerhalb eines Schuljahres die
Fachhochschulreife erlangt werden, die zur Aufnahme eines Studiums an einer Fachhochschule
berechtigt.
Vorgesehen ist für das Schj. 2009/10 die Einführung der Klasse 11 der Fachoberschule
Gesundheit und Soziales, Schwerpunkt Gesundheit-Pflege sowie das Führen einer weiteren
Werker-Berufsschulklasse mit dem Scherpunkt „Werker/in in der Landwirtschaft“.
Kontinuierliche Qualitätsentwicklung, Stichwort EFQM-Prozess
Bereits in 2003 schloss sich die BBS III an das EFQM-Modell zur Qualitätsentwicklung an. In der
Lenkungsgruppe der Schule arbeiten die EFQM-Assessoren seit 2004 zusammen.
2005 fand das erste Konsensmeeting statt. Es wurden 180 Verbesserungsmaßnahmen
identifiziert.
Innerhalb von zwei herausgehobenen Stellen wurden Aufgaben der Qualitätsentwicklung in der
Schule vergeben.
Kernstück der Qualitätsentwicklung ist die Arbeit in den Verbesserungsgruppen. Sie kann hier
nur in Ausschnitten wiedergegeben werden.
-Entwicklung einer Vision, eines Leitbild und eines Schulprogramm für die BBS III Stade
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-Durchführung von Zufriedenheitsbefragungen der Gruppierungen der Schulgemeinschaft;
schulinterne Bekanntmachung, Auswertung, Bearbeitung der Ergebnisse, Umsetzung von
Maßnahmen und deren Evaluation
-Auswertung der Ergebnisse der Schulinspektion; Bildung fraktaler Strukturen
-Arbeit an der Verbesserung der Unterrichtsqualität
-Entwicklung und Beschluss schulweiter Grundsätze für die Leistungsbewertung
-Erstellung eines Konzept für Konfliktmanagement
-Arbeit am Medienkonzept
-Informationsblätter mit neuem Schullogo für alle Schulformen
-Informationsangebote auf der Schul-Homepage verbessert
-Erstellung von Prozessabläufen und Aufgabenbeschreibungen
-Arbeit an Projekten zum verantwortungsvollen und nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und
Menschen:
2007: Auszeichnung zur Umweltschule in Europa
2009: Schüler/innen der Berufsfachschule Altenpflege werden Bundessieger im Wettbewerb
„Moderne Altenpflege“
Organisation der schulischen Arbeit in Teams
Ein wesentlicher Verbesserungsbedarf war beim EFQM-Konsensmeeting festgestellt worden:
Verantwortliche Delegation von Aufgaben und der dafür notwendigen Kompetenzen an die
jeweils zuständigen Bereiche der BBS III. Dem ist durch die Schaffung der Team-Struktur in der
Schule Rechnung getragen worden. Die Teams verfügen innerhalb des vorgegebenen Rahmens
über einen Anteil am Finanzhaushalt der Schule, sie planen ihre Fortbildungen selbst und sind
selbst für die Wahrnehmung der organisatorischen und pädagogischen Aufgaben ihres Bereichs
verantwortlich.
Ziele
Schülerinnen und Schüler sollen ihren Besuch der BBS III Stade zunehmend erfolgreich und mit
der Möglichkeit des Übergangs in ein Ausbildungsverhältnis abschließen. Deswegen werden in
den kommenden Schuljahren die Unterrichtsentwicklung, die Kooperation mit den
Ausbildungsbetrieben und Möglichkeiten der individuellen Förderung fachlicher, methodischer,
persönlicher und sozialer Kompetenz besondere Arbeitsschwerpunkte der BBS III sein.
Schulweit wird im Hinblick auf den nächsten Wettbewerb um die Auszeichnung als
Umweltschule in Europa an alten und neuen Projekten gearbeitet. Ein Schwerpunkt liegt auch
hier in der Unterrichtsentwicklung, Stichwort Bildung für nachhaltige Entwicklung.
Die BBS III Stade bietet ab 2009/10 im Rahmen eines Schulversuchs den Erwerb der
Fachhochschulreife als Zusatzqualifikation an. Ziel ist es zu klären, ob das schulische Angebot
so gestaltet werden kann, dass Auszubildenden im Bereich Gesundheit-Pflege der Erwerb der
FHSR erfolgreich möglich ist.
Ein Kooperationsprojekt zwischen einer allgemein bildenden Schule und der Zweijährigen
Fachschule Hauswirtschaft mit dem Ziel des Angebots einer Mittagsverpflegung an drei Tagen
in der Woche ist erarbeitet worden und soll ab 2009/10 umgesetzt werden.
Die Kooperation mit den Betrieben wird im Rahmen von gemeinsamen Sitzungen und
Fortbildungen intensiviert.
Eine Kooperation mit der Landwirtschaftskammer Nds. zwischen der Zweijährigen Fachschule
Hauswirtschaft und der Meister/innen-Ausbildung in der Hauswirtschaft ist in Planung.
Zur Vervollständigung des Bildungsangebots im Bereich Gesundheit-Pflege soll die Zweijährige
Fachschule Heilerziehungspflege eingeführt werden.
Die zahlreichen Projekte und die von den Verbesserungsgruppen erreichten Veränderungen
sollen stärker als bisher evaluiert werden.
Susanne v. Hennig
Schulleiterin
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3. Grundsätze der Arbeit in den Fachbereichen
Im Zentrum unserer gesamten pädagogischen Arbeit stehen stets die Schülerinnen und Schüler
sowie die Weiterentwicklung des Unterrichts. Dabei orientieren wir uns an den beruflichen
Erfordernissen, den curricularen Vorgaben und den Kompetenzen unserer Schüler/innen.
Wir sind verlässliche Kooperationspartner und Berater für die Eltern unserer Schülerinnen und
Schüler und für die außerschulischen Einrichtungen und Betriebe, mit denen wir kooperieren.
Umgekehrt sind wir offen für Fragen und Veränderungsvorschläge aus der Elternschaft sowie
aus den Betrieben und Einrichtungen.
In 2007 wurden wir als „Umweltschule in Europa“ ausgezeichnet. Damit sind wir dem Prinzip der
Nachhaltigkeit verpflichtet. Es ist in allen Unterrichtsplanungen vorgesehen und wird bei der
Unterrichtsdurchführung zunehmend berücksichtigt.
Unterricht
Für die handlungsorientierte Umsetzung der Lernsituationen streben wir eine enge und sinnvolle
Verknüpfung aller Unterrichtsfächer und damit eine intensive Zusammenarbeit der Lehrkräfte in
möglichst kleinen Teams an.
Wir arbeiten mit handlungsorientierten Unterrichtskonzepten, in denen stets eine relevante
Praxissituation exemplarisch als Ausgangspunkt des Unterrichts verwendet wird. Bewußt
wechseln wir angeleitete und von den Schüler/innen selbst gesteuerte Problemlösungswege ab,
damit Schülerinnen und Schüler sowohl lernen nach Vorgaben zu arbeiten als auch Chancen
erhalten, die eigene Kreativität zu entfalten.
Die Absprachen im Team zielen darauf ab, dass Schüler/innen ein breit gefächertes
Methodenrepertoire kennenlernen und ihre Personal- und Sozialkompetenz erweitern.
Unsere Vereinbarungen in den Lehrkräfteteams fördern das soziale Lernen der Schüler/innen,
indem innerhalb eines Teams einheitliche Regeln eingeführt werden und deren Einhaltung
eingefordert wird. Durch das Teamverhalten von uns Lehrer/innen erwarten wir eine positive
Vorbildwirkung für das Teamverhalten unserer Schüler/innen.
Zusammenarbeit mit Betrieben und Institutionen
Unsere Auszubildenden im dualen System lernen in den Ausbildungsbetrieben die Realität der
Berufswelt kennen. Unsere Schüler/innen machen wichtige betriebliche Erfahrungen während
der praktischen Ausbildung, der Betriebspraktika und der Praktika, die mittlerweile in nahezu
allen Schulformen gefordert werden.
Die enge Kooperation mit den Ausbildungsbetrieben und mit den für die Ausbildung zuständigen
Stellen ist dafür unerlässlich und bedarf ständig der Evaluation und Verbesserung.
Die Lehrkräfte sind als Prüfer/innen bei Zwischen- und Abschlussprüfungen tätig und pflegen
engen Kontakt zu den zuständigen Stellen. Umgekehrt sind Ausbilder/innen und
Betriebsleiter/innen in der Schule präsent im Rahmen von Berufswettbewerben, anlässlich der
Sprechtage, beim Tag der offenen Tür, bei Runden Tischen u. ä..
Im Bereich Gesundheit-Pflege nimmt die Schule zusätzlich die Kammerfunktion ein: Sie ist
zuständig und verantwortlich für die Ausbildung auch im Betrieb. Hier ist der intensive
nachhaltige Kontakt zwischen Schule und Betrieben geradezu elementarer Bestandteil der
Rahmenbedingungen für die Ausbildung.
Wichtige Kooperationspartner sind für uns als Berufsbildende Schule die abgebenden allgemein
bildenden Schulen. Wir sind daran interessiert, unser Bildungsangebot in den allgemein
bildenden Schulen transparent zu machen und sowohl den Schüler/innen als auch den
Lehrkräften die jeweiligen Neuerungen im Bereich der beruflichen Bildung aufzuzeigen. Zu
einem guten Übergang der Schüler/innen aus der allgemein bildenden in die berufsbildende
Schule tragen Projekte bei, an denen beide Schulformen mitwirken. Die Schüler/innen der
Berufsschule üben die berufliche Praxis aus, indem sie die in der Regel jüngeren Schüler/innen
der allgemein bildenden Schulen bei der Ausübung einfacher beruflicher Tätigkeiten anleiten
bzw. diese gemeinsam planen und durchführen. Hier lernen Schüler von Schülern.
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Aus den Fachbereichen heraus wird ein ständiges Informations- und Beratungsangebot
vorgehalten. Für jede Schulform existiert ein Flyer, jede Fachgruppe kann ihre Schulformen
aktuell auf der Homepage der Schule präsentieren.
Eine von Fachbereichen unabhängige Beratung für Schülerinnen und Schüler wird von den
Beratungslehrerinnen und der Schulsozialpädagogin vorgehalten. Es existieren
Unterstützungsangebote für die verschiedensten spezifischen Situationen. In die Beratungen
werden je nach Erfordernis auch Eltern und Fachdienste einbezogen.
Räumliche Situation
Aufgrund der Raumknappheit werden die Klassen wechselnd an verschiedenen Standorten
innerhalb und außerhalb der eigenen Schulgebäude unterrichtet. Bis zum Bezug des Neubaus
werden von Lehrerinnen und Lehrern die eingeschränkten Möglichkeiten der Mediennutzung,
der oftmals begrenzte Zugriff auf die spezifischen Unterrichtsmaterialien und von den
Schülerinnen und Schülern der fehlende „eigene“ Klassenraum in Kauf genommen.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Die Ergebnisse der Umfragen zur Zufriedenheit bei Schülerinnen, Schülern,
Erziehungsberechtigten, Betriebsleiterinnen und Betriebsleitern sowie bei den Lehrerinnen und
Lehrern werden genutzt, um vorrangig die Unterrichtsqualität und die Arbeitsbedingungen für
alle an der BBS III Stade Tätigen laufend weiter zu verbessern.
Lehrer/innen nehmen an Fortbildungen teil mit dem Ziel der Kompetenzerweiterung für den
jeweiligen Unterrichtseinsatz. Dazu gehören auch Lehrer-Praktika in einschlägigen Betrieben.
Ein Fortbildungsschwerpunkt liegt in der Hinführung der Schüler/innen zu eigenständiger
verantwortlicher Organisation des persönlichen Lernprozesses.
Fortbildungen werden in einigen Fachbereichen regelmäßig selbst organisiert.
Schulische Förderung erfahren Schülerinnen und Schüler gemäß dem schulinternen Konzept.
Dabei steht zurzeit die Kompetenzstärkung in den allgemein bildenden Fächern im Vordergrund.
Schüler/innen, die vorübergehend nicht im Unterricht sein können, werden in einem von
Lehrkräften beaufsichtigten Trainingsraum in die Lage versetzt, über die persönliche schulische
Situation zu reflektieren und daraus Schlüsse für das zukünftige Verhalten zu ziehen. Das
eingeführte Trainingsraumkonzept wird zurzeit erprobt und soll anschließend evaluiert werden.
Wir haben uns innerschulisch auf einheitliche Grundsätze für die Leistungsbewertung
verständigt. Unsere Schüler/innen und die Erziehungsberechtigten der Minderjährigen erhalten
zu Schuljahresbeginn Auskunft über die Bewertungsmaßstäbe. Informationen über den
Leistungsstand erfolgen in regelmäßigen Abständen. Zensuren werden besprochen.
Unser innerschulisches Leistungsbewertungs-System erlaubt das Honorieren einzelner
besonderer Schülerleistungen, auch wenn diese außerhalb des Unterrichts gezeigt werden.
v. Hennig
4. Fachbereich Gesundheit-Pflege, Koordinationsbereich 02
Im Fachbereich sind Schulformen vertreten, die einen schulischen und/oder beruflichen
Abschluss vermitteln:
Berufsfachschule Hauswirtschaft und Pflege, Schwerpunkt Sozial- und Familienpflege, einjährig
Berufsfachschule Sozialassistenz, Schwerpunkt Familienpflege, zweijährig
Berufsfachschule Pflegeassistenz, zweijährig
Berufsfachschule Altenpflege, dreijährig
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Fachoberschule Gesundheit und Soziales, Schwerpunkt Gesundheit-Pflege, Klasse 11 und 12
IST-Situation
Unser Ziel ist es, die Lernenden auf die
Anforderungen einer dynamischen, komplexen und
hoch anspruchsvollen Berufswelt im Bereich
Gesundheit und Pflege vorzubereiten.
Dabei orientieren wir uns an der Perspektive der
jeweiligen Profession, die für die berufliche Praxis in
Pflege und Gesundheit fachliche Standards definiert
und Qualitätsansprüche realisiert.
Wir diskutieren und integrieren das
Qualitätsverständnis der Betriebe im Bereich
Gesundheit-Pflege, die als Ausbildungsbetriebe in
der betrieblichen Praxis und als Abnehmer der
Absolvent/innen eine wichtige Funktion haben.
Pädagogische Ziele
Mit jeder der oben genannten Schulformen des
Fachbereichs werden unterschiedliche Abschlüsse
erworben. Daher müssen die Zielsetzungen
differenziert betrachtet werden.
Einjährige Berufsfachschule Hauswirtschaft und
Pflege, Schwerpunkt Sozial- und Familienpflege
Die Berufsfachschule Hauswirtschaft und Pflege, Schwerpunkt Sozial- und Familienpflege, soll
wie die Klasse 1 der zweijährigen Berufsfachschule Sozialassistentin/ Sozialassistent,
Schwerpunkt Familienpflege, die Schülerinnen und Schüler befähigen, personenbezogen
grundlegende hauswirtschaftliche und pflegerische Tätigkeiten sowie Leistungen zur Förderung
einer selbst bestimmten Lebensführung zu erbringen. Dabei sollen die Schüler/innen lernen,
Menschen in ihrer sozialen Teilhabe unterstützen.
Die Berufsfachschule Hauswirtschaft und Pflege, Schwerpunkt Sozial- und Familienpflege legt
die Grundlage für die Assistenz von Menschen mit Unterstützungsbedarf in unterschiedlichen
Arbeitsfeldern im Bereich der personenbezogenen Dienstleistungen. Darüber hinaus vermittelt
sie eine berufliche Grundbildung in hauswirtschaftlichen Berufen.
Sie befähigt die Schülerinnen und Schüler, eine Berufswahlentscheidung für Berufe im Bereich
der personenbezogenen Dienstleistungen, dazu gehören u.a. Berufe in den Bereichen
Hauswirtschaft, Pflege und andere als ärztliche Heilberufe, zu treffen.
Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt erhalten die Schüler/innen durch Erkundungen,
Berufsinformationsgespräche und eine mehrwöchige praktische Ausbildung. Die Mitwirkung an
Schulveranstaltungen ist integraler Bestandteil des Unterrichts.
Aktionsplan BFS Hauswirtschaft und Pflege, Schwerpunkt Sozial- und Familienpflege
- Einführung von 6wöchigen Teamsitzungen
- Erstellen der Unterrichtskonzeption
- Auswahl geeigneter Betriebe für die praktische Ausbildung
- Mitwirkung an Schüler-Schüler-Projekten im Bereich Gesundheit-Pflege
Berufsfachschule Sozialassistent/in, Schwerpunkt Familienpflege, Kl. 1
In der 2jährigen Berufsfachschule Sozialassistent/in Schwerpunkt Familienpflege, Kl. 1 werden
hauswirtschaftliche Grundkenntnisse in der Schülerfirma vermittelt. Basierend auf den
Qualitätsstandards für Schulverpflegung ist die Schülerfirma verantwortlich für die
Pausenverpflegung; sie übernimmt auch Catering-Aufträge für Kooperationspartner. Neben
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Fachkompetenz erwerben die Lernenden Methoden- und Sozialkompetenz in kooperativen,
multimedial gestützten Lernformen.
Viele Unterrichtsprodukte werden auf Schulveranstaltungen und Messen präsentiert.
Einblicke in die Berufs- und Arbeitswelt erhalten die Schüler/innen durch Erkundungen,
Berufsinformationsgespräche, eine mehrwöchige praktische Ausbildung sowie durch
Anleitungsübungen mit der Fachschule Hauswirtschaft. Die Gestaltung eines
Schulgottesdienstes ist integraler Bestandteil des Unterrichts.
Aktionsplan BFS Sozialassistent/in, Schwerpunkt Familienpflege, Kl. 1
-
Einführung von 6wöchigen Teamsitzungen
Vereinbarung gemeinsamer Regeln und Konsequenzen zwischen Lehrkräfte und Schülern
Erstellung einer Homepage für die Schülerfirma
Identifizierung von Verbesserungspotentialen
Anlage einer Arbeitsblattbörse (unterschiedliche Schwierigkeitsgrade) durch Lehrkräfte
Erarbeitung von Material für Freiarbeit
Evaluierung des Aktionsplans
Berufsfachschule Sozialassistent/in Schwerpunkt Familienpflege, Kl. 2
In der 2jährigen Berufsfachschule Sozialassistent/in Schwerpunkt Familienpflege, Kl. 2 liegt der
Fokus auf der Hinführung der Schüler/innen zur Erbringung von Dienstleistungen im
hauswirtschaftlichen, sozialen und pflegerischen Bereich zur Bewältigung von sehr
unterschiedlichen Alltagssituationen von Klienten. Diese Tätigkeiten unter Anleitung einer
Fachkraft erfordern eine hohe Handlungskompetenz in einem breiten Einsatzgebiet.
Die Handlungskompetenz wird erreicht durch das Training an realistischen problemorientierten
Fallsituationen, für die die Schüler/innen z. B. in Gruppenarbeit Lösungsansätze unter Einbezug
von Dienstleistungen ambulanter, teilstationärer und stationärer Einrichtungen in der Region
entwickeln.
Schülergruppen bearbeiten ausgewählte Themenschwerpunkte, die lernfeldübergreifend
Situationen der Pflege, Versorgung und Betreuung in Alltagssituationen verknüpfen.
Die Schüler/innen werden während der Ausbildung besonders darin unterstützt, sich für ihren
späteren beruflichen Einsatz zu orientieren – sei es als Schwerpunktsetzung durch die Wahl der
Praxiseinrichtungen oder durch die Beratung zu einer sich anschließenden weiteren Ausbildung
in den Bereichen Hauswirtschaft oder Gesundheit-Pflege.
Der Unterricht findet i.d.R. an zwei Tagen in der Schule, die Praxis während der übrigen Woche
in den Einrichtungen statt. Für den Eintritt in diese Schulform ist der Nachweis der persönlichen
Zuverlässigkeit und der gesundheitlichen Eignung erforderlich.
Aktionsplan BFS Sozialassistent/in, Schwerpunkt Familienpflege, Kl. 2
- Evaluation und Weiterführung des Konzeptes zum Erwerb von Personal- und
Sozialkompetenzen
- Förderung der Berufsorientierung durch intensive Kontakte mit Dienstleistungsbetrieben
im hauswirtschaftlichen, pflegerischen und sozialen Bereich
- Herstellung einer starken Transparenz über Ausbildungsinhalte und Abstimmung des
Lehrplans mit den Ausbildungsbetrieben auf einer Ausbilder-Tagung
Zweijährige Berufsfachschule Pflegeassistenz
Die zweijährige Berufsfachschule Pflegeassistenz hat die einjährige Berufsfachschule
Altenpflegehilfe im Schuljahr 2008/2009 abgelöst. Hier gilt es zunächst, einen Lehrplan so zu
gestalten, dass die Absolvent/innen durch geeignete Methoden und Inhalte darauf vorbereitet
werden, als Assistenzkräfte selbstständig und eigenverantwortlich Tätigkeiten in stabilen
Betreuungs-, Versorgungs- und Pflegesituationen für unterstützungsbedürftige Menschen aller
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Altersstufen mit gesundheitlichen und sozialen Einschränkungen zu übernehmen. Dafür ist
insbesondere eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften im Team erforderlich als
auch der Aufbau einer guten Kooperation mit den Praxisbetrieben.
Für den Eintritt in diese Schulform ist der Nachweis der persönlichen Zuverlässigkeit und der
gesundheitlichen Eignung erforderlich.
Aktionsplan BFS Pflegeassistenz
- Erprobung des schuleigenen Lehrplans
- Ausbau der Kooperation zu Praxisbetrieben in geeigneten ambulanten, teilstationären
oder stationären Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Altenpflege, der Gesundheitsund Krankenpflege und der Familienpflege
Dreijährige Berufsfachschule Altenpflege
Die Ausbildung in der 3jährigen Berufsfachschule Altenpflege ist geprägt von einem eindeutigen
Berufsbild mit hohem Niveau. Es werden Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben,
die zur selbstständigen und eigenverantwortlichen Pflege einschließlich der Beratung,
Begleitung und Betreuung alter Menschen erforderlich sind. Die Förderung von Schüler/innen
durch ein spezielles Förderkonzept und die Fortsetzung der Kooperation zu anderen
Bildungsträgern stehen neben dem weiteren Ausbau von Lernsituationen, verbunden mit einer
optimalen Verknüpfung der Lernfelder, im Mittelpunkt der nächsten Jahre.
Für den Eintritt in diese Schulform ist der Nachweis der persönlichen Zuverlässigkeit und der
gesundheitlichen Eignung erforderlich.
Aktionsplan BFS Altenpflege
- Aufbau eines Förderkonzeptes zum Erwerb der Kompetenzen
- Weiterentwicklung von Lernsituationen mit Verknüpfung der Lernfelder und der Fächer
des allgemein bildenden Bereichs
Fachoberschule Gesundheit und Soziales, Schwerpunkt Gesundheit-Pflege,
Klasse, 11 und 12
Ab dem Schuljahr 2009/2010 ist die Einführung der Klasse 11 der Fachoberschule Gesundheit
und Soziales, Schwerpunkt Gesundheit-Pflege geplant. Die Schulform wird geführt mit zwei
Tagen Unterricht in der Schule und drei Tagen Praktikum in geeigneten Einrichtungen des
Gesundheitswesens und der Pflege.
Um das Ziel der Fachhochschulreife zu erreichen, gilt es, die Schüler/innen in Klasse 12 mit
ihren sehr unterschiedlichen Erfahrungen und unterschiedlicher beruflicher Herkunft auf ein
gemeinsames Niveau zu bringen, um ihnen die Möglichkeit zu eröffnen, ein Studium an
Fachhochschulen zu belegen. Für das Lehrer/innenteam geht es insbesondere in den ersten
Jahren darum zu ermitteln, mit welchen Methoden und inhaltlichen Verknüpfungen dieses
optimal im Unterricht erreicht werden kann.
Aktionsplan FOG Gesundheit und Soziales, Schwerpunkt Gesundheit-Pflege
- Erprobung des schuleigenen Lehrplans
- Einführung der Klasse 11
Anke Hilck
Fachgruppenbeauftragte Altenpflege
Anke Pippirs
Koordinatorin Gesundheit-Pflege
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5. Fachbereich Hauswirtschaft, Koordinationsbereiche 01 und 02
Im Fachbereich Hauswirtschaft werden folgende Schulformen geführt:
Einjährige Berufsfachschule Hauswirtschaft und Pflege, Schwerpunkt Hauswirtschaft
Zweijährige Berufsfachschule Ernährung und Hauswirtschaft, Klasse 2
Grund- und Fachstufen der Berufsschule Hauswirtschaft
Grund- und Fachstufen der Berufsschule Helfer/in in der Hauswirtschaft
Zweijährige Fachschule Hauswirtschaft, Schwerpunkt Management im Großhaushalt
IST-Situation
Schon immer hat der Mensch mit seinen Bedürfnissen im Mittelpunkt des hauswirtschaftlichen
Handelns gestanden.
In unserer Dienstleistungs- und
Informationsgesellschaft bereiten die
verschiedenen Schulformen auf die
unterschiedlichen Tätigkeiten im
Rahmen der hauswirtschaftlichen
Versorgung und Betreuung vor.
Wir vermitteln unseren Schülerinnen
und Schülern in Zeiten knapper
Haushaltsmittel Kompetenzen im
wirtschaftlichen Handeln.
Im Fachbereich Hauswirtschaft wird
an beiden Schulstandorten
unterrichtet. Die Fachschule
Hauswirtschaft ist beim Internat in
der Wiesenstraße angesiedelt und
eng damit verknüpft.
Die Berufsausbildung zur Helferin bzw. zum Helfer in der Hauswirtschaft ist als geeignete
Berufsbildungsmaßnahme entwickelt, um Menschen mit Beeinträchtigungen zu Abschlüssen in
anerkannten Ausbildungsberufen zu führen. Dieser Zielgruppe werden Perspektiven für eine
Erwerbstätigkeit als Basis für die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben erschlossen.
Pädagogische Ziele
Da die o.g. Schulformen verschiedene Eingangsvoraussetzungen beinhalten und zu
unterschiedlichen Abschlüssen führen, sind die pädagogischen Ziele entsprechend zugeordnet.
Die Berufsfachschule Hauswirtschaft und Pflege, Schwerpunkt Hauswirtschaft, vermittelt
grundlegende hauswirtschaftliche Kompetenzen in der Versorgung und Betreuung
verschiedener Personengruppen. Dabei geht es um das wirtschaftliche und ökologische
Handeln, um die Gesunderhaltung und um die Gestaltung unserer Lebensräume.
Der Unterricht wird nach dem Lernfeldprinzip unter Berücksichtigung der vollständigen Handlung
aufgebaut. Neben verschiedenen Unterrichtsprojekten übernehmen die Schüler/innen aller
Schulformen des Fachbereiches Versorgungs-, Gestaltungs- und Serviceleistungen bei
Schulveranstaltungen oder Events der Kooperationspartner. Ein Teil dieser Aufgaben wird durch
die Schülerfirmen „Bistromania“ und „Voll-Wert“ organisiert. Ein nachhaltiges Projekt ist die
Schulverpflegung im Rahmen einer Pausenverpflegung. In Kooperation mit der
Landesvereinigung der Milchwirtschaft Niedersachsen e.V. wird das Projekt "wir frühstücken"
umgesetzt, um die Gesundheit und Ernährungssozialisation der Schülerinnen und Schüler zu
fördern.
Der erfolgreiche Abschluss der Einjährigen Berufsfachschule Hauswirtschaft kann als 1.
Ausbildungsjahr im Ausbildungsberuf Hauswirtschafter/in anerkannt werden.
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Die Ausbildung in den Grund- und Fachstufen Hauswirtschaft erstreckt sich auf
hauswirtschaftliche Versorgungs- und Betreuungsleistungen für spezifische Personengruppen in
unterschiedlichen Haushalten, Betrieben und Einrichtungen. Außerdem werden Kenntnisse,
Fähigkeiten und Fertigkeiten in der Vermarktung hauswirtschaftlicher Produkte und
Dienstleistungen erworben. Damit die Hauswirtschafterin / der Hauswirtschafter den zukünftigen
Aufgaben professionell gerecht werden kann, erfolgt eine breit angelegte Qualifizierung in den
verschiedenen Arbeitsgebieten.
Berufsschule Helferin/Helfer in der Hauswirtschaft
Die Schülerinnen bzw. Schüler erwerben grundlegende Fertigkeiten und Kenntnisse für eine
Berufstätigkeit in der Hauswirtschaft. Die Vermittlung von Basiskompetenzen, insbesondere in
der Kommunikation am Arbeitsplatz, sowie der Erwerb von Schlüsselqualifikationen sind
wichtige pädagogische Ziele. Auch das selbständige Planen, Handeln und ggf. Kontrollieren wird
geübt.
Die Helferin bzw. der Helfer in der Hauswirtschaft soll in der Lage sein, Arbeiten unter Anleitung
auszuführen sowie ggf. nach längerer Übungszeit selbständig durchzuführen.
Ein breites Beschäftigungsfeld ist in der großen Anzahl von Einrichtungen zur außerhäuslichen
Verpflegung und Versorgung sowie die zunehmende Verlagerung hauswirtschaftlicher
Tätigkeiten in den Dienstleistungssektor zu sehen.
Während die praktische Ausbildung in der überbetrieblichen Ausbildungsstätte eines
Bildungsträgers erfolgt, findet der Berufsschul-Unterricht im ersten Ausbildungsjahr zweimal, im
zweiten und dritten Jahr je einmal in der Woche in kleinen Klassen statt. Am Ende der
Ausbildung kann der Hauptschulabschluss erworben werden.
Die Weiterbildung zum/zur Wirtschafter/in bzw. staatlich geprüften Betriebsleiter/in setzt
den erfolgreichen Besuch einer einschlägigen Berufsfachschule mit beruflichem Abschluss oder
den erfolgreichen Ausbildungsabschluss voraus.
Die Schüler/innen erwerben Schlüsselqualifikationen sowie einen qualifizierten Abschluss unter
zeitgemäßen Arbeitsbedingungen vor Ort im eigenen Großhaushalt des Internats.
Berufsähnliche Ausbildungssituationen werden hergestellt, indem Schüler/innen anderer
Klassen angeleitet werden.
Es gibt feste Bestandteile wie Projekte, Veranstaltungen und Kooperationen im Schulalltag:
- Verpflegung der Bewohner/innen des Internats
- Kooperation mit der Fachschule Agrarwirtschaft
- Kooperation mit Schülerfirma Voll-Wert (Pausenverpflegung)
- Schulfeiern ausrichten: zum Schulbeginn, zu Weihnachten, mit den Familien der Schüler/innen,
mit den Ehemaligen Schüler/innen, zum Schulabschluss
- Verpflegung der Schüler eines Gymnasiums
- Mitwirkung beim Tag des offenen Hofes
- Besuch von Fachmessen
- Zusammenarbeit mit Ausbildungsbetrieben
- Kooperation mit berufsständischen Organisationen: Nieders. Kooperations- und
Bildungsprojekt „Transparenz schaffen - von der Ladentheke bis zum Erzeuger“
In der Klasse 1 findet ein 3-wöchiges berufsbezogenes Praktikum statt.
Der Bildungsgang schließt nach 2 Jahren mit einer schriftlichen Prüfung ab. Durch eine
zusätzliche praktische Prüfung wird die Ausbildereignung erworben.
Bei erfolgreicher Teilnahme am Unterrichtsfach Mathematik im Wahlpflichtangebot wird die
Fachhochschulreife erworben.
Die Besonderheit der Schule ist, dass der Lernort auch Wohnort sein kann. Im schuleigenen
Internat sind viele Schüler/innen untergebracht, nutzen in der unterrichtsfreien Zeit besonders
die PC-Räume und verbessern ihre hauswirtschaftlichen Kompetenzen.
14
Durch das Zusammenleben werden Kontakte geschlossen und soziale Kompetenzen gefördert.
Toleranz, Fairness, Gewaltlosigkeit und umweltverträgliches Handeln bestimmt das
Zusammenleben.
Aktionsplan des Fachbereichs Hauswirtschaft
Ziele und Maßnahmen
Konsequente Weiterentwicklung des Lernfeldkonzeptes/Unterrichtskonzeptes
- Weiterentwicklung des fächerübergreifenden Unterrichts;
stärkere Verknüpfung des berufsübergreifenden und des
berufsbezogenen Lernbereichs
- Stärkung der selbsttätigen und eigenverantwortlichen Schülerarbeit
Methodentraining für Schüler/innen, Ehrenämter für
Schüler/innen,…;
- Umsetzung des Förderkonzepts
- Gestaltung von Schülerprojekten
- Förderung von Kompetenzen und Qualifikationen
„Freies Sprechen“, Bewerbungstraining, Prüfungsvorbereitung
- Weiterentwicklung der Schülerfirma
Erfassung und Verbesserung der Unterrichtsqualität
- Einführung von Reflexionsgesprächen zwischen Lehrkräften in
Lehrerteams und zwischen Lehrer/innen und Schüler/innen
- Planung und Durchführung von Betriebsbesichtigungen bzw.
Exkursionen und Praktika für Lehrer/innen
Differenzierung und Förderung von Schülergruppen mit unterschiedlichem
Leistungsstand
- Ermittlung der Lernausgangslage, des Lernstands und des
Lernbedarfs
- Integration einer Förderung in den Unterricht
- Variation der Lernangebote
- Voranbringen der inneren Differenzierung: Erstellung von
Arbeitsblättern mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden und
Aufgabenstellungen
- Förderung von Kompetenzen, z.B. Kommunikationstraining
- Persönlichkeitstraining, Farb- und Stilberatung
- systematisches Üben persönlichen Zeitmanagements
- Erwerb sonderpädagogischer Zusatzqualifikation
Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit
- Erstellung einer Internetpräsentation
- Entwicklung einer Power Point Präsentation der Schulformen
- Anbieten von Schnuppertagen für Schüler/innen abgebender
Schulen
- adressatenorientierte Gestaltung von Informationsveranstaltungen
für Schüler/innen und Eltern
Regine Aszmutat-Simon
Heide Kruse-Andreasson
Fachgruppenbeauftragte Hauswirtschaft
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6. Grüne Fachbereiche
6.1 Fachbereich Floristik, Koordinationsbereich 03
IST-Situation
Der Fachbereich Floristik unterteilt
sich in die einjährige Berufsfachschule,
die kooperative einjährige
Berufsfachschule, die Fachstufen
Floristik mit dem 1., 2. und 3.
Ausbildungsjahr sowie die einjährige
Fachschule Floristik in Teilzeitform, die
zurzeit ruht. Die einjährige
Berufsfachschule Floristik richtet sich
an Schüler/innen, die ein floristisches
Interesse mitbringen, aber aufgrund
ihrer schulischen Leistungen oder
aufgrund des Mangels an geeigneten
Ausbildungsbetrieben keine
Ausbildungsstelle gefunden haben.
Sie hat das Ziel, diese Schüler für den Eintritt in eine Berufsausbildung im floristischen Bereich
zu qualifizieren. In der einjährigen Berufsfachschule Floristik wird an 2 Tagen in der Woche
fachpraktischer Unterricht und an 3 Tagen fachtheoretischer Unterricht erteilt. Während des
Schuljahrs werden 4 Wochen praktische Ausbildung in Betrieben durchgeführt. Bei gegebenen
Voraussetzungen ist die Anrechnung als erstes Ausbildungsjahr in der Floristik möglich.
Das 1. Ausbildungsjahr wird an 2 Tagen in der Woche beschult, das 2. und 3. Ausbildungsjahr
an einem Tag pro Woche.
Für die Praxis stehen zwei entsprechend ausgestattete Räume zur Verfügung sowie ein
begehbarer Schaukasten im Eingangsbereich der BBS III.
Bestimmte Projekte sind regelmäßig im floristischen Jahr eingeplant: Durchführung eines 3tägigen Seminars für den Bereich „Brautschmuck“, Vergleich von Marketingstrategien
verschiedener Blumenfachgeschäfte in Stade bei Betriebsbesichtigungen,
Anfertigung des Blumenschmucks der Festhalle in Jork anlässlich der Norddeutschen
Obstbautage sowie zu verschiedenen Veranstaltungen, wie z.B. Jubiläum des Landkreises
Stade, Ehrung der Prüfungsbesten durch die IHK sowie bei Fachvorträgen in den BBS III Stade
im Rahmen der Prüfungsvorbereitungen, Erkundung und Beurteilung des Blumengroßmarktes
Hamburg und anderer Floristikgroßhändler als Bezugsquellen. Zur eigenständigen
Materialbeschaffung erhalten die Auszubildenden Einkaufsausweise des Großmarktes bzw. der
IPM (Internationale Pflanzenmesse) in Essen Anfang Februar. Diese Messe wird regelmäßig mit
den Fachstufenklassen besucht.
Der Fachbereich Gartenbau stellt im Außengelände pflanzliche Übungsmaterialien bereit.
Pädagogische Zielsetzung
Ein kontinuierlicher Umgang mit Informationstechnologie, wie z.B. Laptop- und
Digitalkameraeinsatz, unterstützt die Selbsttätigkeit der Schüler/innen.
Der Praxisunterricht / Demonstrationsunterricht hat einen hohen Stellenwert und soll auch
zukünftig in Verknüpfung mit dem Theorieunterricht bei diversen Projekten gestärkt werden.
Werkstücke zu saisonalen Themen werden im Schaukasten präsentiert.
Zur pädagogischen Zielsetzung gehört die Gründung einer Schülerfirma.
Umweltschonende Materialien, hiesige Produkte und fair gehandelte Blumen werden bevorzugt
im Unterricht eingesetzt.
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Die rege Zusammenarbeit und der Informationsaustausch mit den Ausbildungsbetrieben und der
Industrie- und Handelskammer soll intensiviert werden.
Wir setzen uns ein für die Förderung und Umsetzung von gesunden Lebensbedingungen und
Lebensweisen in den Lernorten Schule und Betrieb durch die Zusammenarbeit mit der
Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution, Schwerpunkte sind: Rücken schonendes
Arbeiten sowie Hautschutz bei der Arbeit.
Aktionsplan
Ziele / Maßnahmen
Verknüpfung von Theorie und Praxis
-Planung, Herstellung und Vermarktung von frühlingshaften Werkstücken durch die
einjährige Berufsfachschule Floristik an den berufsbildenden Schulen in der Osterzeit
-Veranstaltung von Firmen wie z.B. Smithers Oasis in den BBS III mit Demonstrationen über
den fachgerechten Umgang mit Steckmasse und Produktneuheiten
Nutzung außerschulischer Lernorte
-Fahrt zur Blumenveiling Aalsmeer / Cultra und diversen niederländischen Großhändlern
- Gegenbesuch in der Berufsschule von Blagnac nach dem erfolgten Besuch französischer
Floristinnen an den BBS III Stade
Optimierung der Öffentlichkeitsarbeit gegenüber den abgebenden allgemein bildenden
Schulen
-Präsentation von Raumschmuck sowohl im Gebäude als auch im Außengelände
-Information und Beratung über die Berufsausbildung zur Floristin
-Herstellung eines Films über Floristik-Kunst
Klaus Lichtfuß
Fachgruppenbeauftragter Floristik
6.2 Fachbereich Gartenbau, Koordinationsbereich 03
Im Fachbereich Gartenbau der BBS III Stade werden Schüler/innen in den Fachrichtungen:
Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Obstbau (siehe dort), Zierpflanzenbau, Gemüsebau,
Baumschule und Friedhofsgärtnerei mit dem Ausbildungsziel „Gärtner“ ausgebildet. Neben der
Berufsschule Gartenbau gibt es die Möglichkeit, die
Einjährige Berufsfachschule Gartenbau sowie die Ausbildung zum
Werker im Gartenbau zu absolvieren.
Geplant ist die einjährige Fachschule Agrarwirtschaft, Fachklasse Garten-, Landschafts- und
Sportplatzbau.
Berufsschule Gartenbau
IST-Situation
Während sich in den Fachsparten Friedhofsgärtnerei, Gemüsebau und Baumschule nur
sporadisch Auszubildende anmelden, hat sich die Zahl der Auszubildenden im Zierpflanzenbau
auf niedrigem Niveau stabilisiert, hier ist allerdings für die nächsten Jahre nicht mit einer
Zunahme der Anmeldungen zu rechnen.
In der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau werden die Schüler/innen in eigenständigen
Klassen unterrichtet. Sie haben in der Regel 3-jährige Ausbildungsverträge; Schüler/innen, die
mindestens die Fachhochschulreife erworben haben, können im 2. Ausbildungsjahr mit einem 2jährigen Vertrag beginnen.
17
Obwohl die Berufsausbildung keine Einstiegsvoraussetzung fordert, haben alle einen
schulischen Abschluss, wobei der Hauptschulabschluss überwiegt, aber der Realschulabschluss
ebenfalls stark vertreten ist. Schüler/innen mit Hochschulreife sind kaum vertreten.
Der Unterricht erfolgt in Teilzeitform, was von einigen Betrieben ausdrücklich gegenüber dem
Blockunterricht bevorzugt wird.
Im ersten Ausbildungsjahr (Grundstufe) gibt es zwei Schultage in der Woche, im 2. und 3.
Ausbildungsjahr (Fachstufe 1 und 2) jeweils einen Schultag. Der Technik-Unterricht ist
ausgelagert an die DEULA in Nienburg, jeweils 1 Woche pro Ausbildungsjahr. Zusätzlich erfolgt
eine überbetriebliche Ausbildung über die Landwirtschaftskammer in Hannover-Ahlem, ebenfalls
1 Woche pro Ausbildungsjahr.
Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau stellt seit einigen Jahren die meisten
Auszubildenden, die durchgehend von der Grundstufe bis zur Abschlussprüfung in separaten
Klassen unterrichtet werden können.
Die Gartenbau-Klassen werden in unterschiedlich gelegenen Räumen unterrichtet, sodass ein
gemeinsamer Zugang zum Lehrmaterial nicht möglich ist. Zudem wird die Grundstufe an den
zwei Wochentagen in verschiedenen Räumen unterrichtet.
Für Gruppenarbeit erweisen sich die vorhandenen Laptops als Lösung zum flexiblen Einsatz der
neuen Technologien im Unterricht.
Bezüglich der Lernsituation lässt sich allgemein feststellen, dass sich hier die Entwicklung der
Fachrichtung aus dem klassischen Gärtnerberuf hin zu umfangreichen Bautätigkeiten
niederschlägt: Die auch in der Abschlussprüfung geforderte Bandbreite wird von einigen
Ausbildungsbetrieben nicht abgedeckt. Hierfür ist die o. g. überbetriebliche Ausbildung
unabdingbar.
Pädagogische Zielsetzung
Als übergreifendes Ziel der dualen Ausbildung nach der „Verordnung über die Berufsausbildung
zum Gärtner / zur Gärtnerin“ gilt selbstständiges und verantwortungsbewusstes Denken und
Handeln. Die pädagogische Ausrichtung der Berufsschule entspricht diesen Zielen insoweit, da
sie die Unterrichtsinhalte in 5 berufsfeldbezogene Lernfelder gegliedert hat. Da diese
Entwicklung in der BBS III Stade noch relativ neu ist, sollen geeignete Methoden, welche die
Handlungskompetenz unmittelbar fördern, zur kontinuierlichen Verbesserung der
Unterrichtsgestaltung vermehrt eingesetzt werden. Um den fortschreitenden gesellschaftlichen
und beruflichen Wandlungen angemessen begegnen zu können, soll die Vermittlung
berufsfeldübergreifender Qualifikationen verstärkt berücksichtigt werden. Insbesondere die
Selbstlernkompetenz als ein verbindliches Lernziel der handlungsorientierten Ausbildung soll
gefördert werden, damit Auszubildende verstärkt für „lebenslanges Lernen“ sensibilisiert werden.
Werker/in im Gartenbau
IST-Situation
Die Ist-Situation der Werker/in im Gartenbau an den Berufsbildenden Schulen III in Stade stellt
sich folgendermaßen dar:
Die Agentur für Arbeit wählt Schüler/innen aus, testet sie auf ihre Eignung und fördert die
Ausbildung.
In der 3-jährigen Ausbildungszeit lernen die Auszubildenden bei Bildungsträgern oder in
Betrieben alle praktischen Fertigkeiten des Garten- und Landschaftsbaus. In den
Berufsbildenden Schulen III werden theoretische Inhalte in eigenen Werker-Klassen vermittelt.
Die Unterrichtsinhalte beschränken sich auf das in der Berufspraxis und zum Verständnis der
Arbeitsabläufe Notwendige.
Je Ausbildungsjahr wird eine Klasse geführt. Das erste Ausbildungsjahr hat zwei
Berufsschultage, das zweite und dritte jeweils einen. Ausbildungsschwerpunkt ist die
Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau.
Nach der Prüfung zum Werker / zur Werkerin im Gartenbau durch die Landwirtschaftskammer
Niedersachsen und erfolgreichem Schulbesuch wird der Hauptschulabschluss erteilt.
Sofern am Englischunterricht teilgenommen wurde, steht der weitere Bildungsweg offen.
Beispielsweise ist der Umstieg in die Vollausbildung „Gärtner/in“ möglich.
18
Überbetriebliche Ausbildung ist für Werker/innen nicht vorgesehen, deshalb wurde die
Möglichkeit eröffnet, an unserer Schule zahlreiche Zertifikate zu erwerben, die zum Führen von
Maschinen und Geräten berechtigen (Motorsäge, Mini-Bagger, Gabelstapler, Radlader,
Freischneider). Dadurch erweitern sich die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
Durch enge Zusammenarbeit mit den Ausbildern bezüglich der fachlichen, sozialen und
persönlichen Entwicklung sollen die Schüler/innen auf ihr „Leben nach der Schule“ so gut wie
möglich vorbereitet werden.
Pädagogische Zielsetzung
Die Werker im Gartenbau sollen Fachkompetenzen durch stark handlungsorientierten Unterricht
in Anlehnung an die Rahmenrichtlinien des Gartenbaus erlangen, soweit sie zum Verständnis
und für Arbeiten in der Gartenbaupraxis für Werker von Belang sind.
Berufsfachschule Gartenbau, einjährig
IST-Situation
Die einjährige Berufsfachschule Gartenbau richtet sich an Hauptschulabsolvent/innen, die ein
gartenbauliches Interesse mitbringen, aber keinen Ausbildungsplatz gefunden haben. Sie hat
das Ziel, diese Schüler für den Eintritt in eine Berufsausbildung im gartenbaulichen Bereich zu
qualifizieren. Die Ausbildung teilt sich in den theoretischen und den praktischen Bereich auf, die
ungefähr je zur Hälfte unterrichtet werden. Im berufsübergreifenden Unterricht werden die
allgemein bildenden Fächer mit 9 Stunden unterrichtet, im berufsbezogenen Bereich die
fachbezogenen Lernfelder mit 9 Stunden. Die berufsbezogene Praxis umfasst 18
Unterrichtsstunden. Eine vierwöchige praktische Ausbildung ist vorgesehen.
Die Schulform kann als erstes Ausbildungsjahr im Gartenbau angerechnet werden.
Pädagogische Zielsetzung
Ziel der Berufsfachschule Gartenbau ist es, den Schüler/innen die Kenntnisse und Fertigkeiten,
die ein Auszubildender im ersten Lehrjahr in der Grundstufe Gartenbau erlernt, zu vermitteln.
Die Inhalte der Ausbildung sind auf eine spätere Ausbildung in den Fachrichtungen Garten- und
Landschaftsbau, Obstbau, Baumschule und Zierpflanzenbau ausgerichtet, wobei dem Gartenund Landschaftsbau besondere Bedeutung zukommt, weil dort die meisten Auszubildenden in
unserer Region ausgebildet werden.
Handlungskompetenz
erlangen die
Schüler/innen durch den
Erwerb gartenbaulicher
Fertigkeiten, so werden
neben Fachkompetenzen
auch Kommunikationsund Teamfähigkeit in
kooperativen Lernformen
gefördert. Einige
Unterrichtsprodukte und
Projektarbeiten werden
auf Schulveranstaltungen
präsentiert. Einblicke in
die Berufs- und
Arbeitswelt erhalten die
Schüler/innen durch
Exkursionen und eine
mehrwöchige praktische
Ausbildung.
19
Aktionsplan des Fachbereichs Gartenbau
Ziele / Maßnahmen
Verbesserung der Unterrichtsqualität
-Durchführung kollegialer Teamarbeit (BFS)
-Intensivierung der Absprachen in den Teams zur fachlichen und sozialen Entwicklung der
Schüler und zu Unterrichtsinhalten
-Noch engere Verknüpfung der Zusammenarbeit zwischen Schülern -LehrkräftenAusbildern und Betreuern
-Bildung für nachhaltige Entwicklung als Leitfaden im Unterricht
-Auswahl geeigneter Betriebe für die praktische Ausbildung (BFS)
-Verstärkung der Schwerpunktbildung für praxisnahes, handlungsorientiertes Arbeiten.
-Durchführung gemeinsamer Projekte, z.B. im Rahmen der Umweltschule
Nutzung alternativer Lernorte
-Häufigerer Wechsel zu anderen Lernorten: Freigelände, Folientunnel, Gewächshaus,
Ökostation, außerschulische Standorte
-Untersuchung von Ökosystemen, der Gewässerqualität, der Beziehung von
Schädlingen und Antagonisten im Obstbau auf einer Streuobstwiese im Ökologischen
Schulgarten des Landkreises Stade
-Pflanzenvermehrung und Pflasterarbeiten im schuleigenen 140 qm großen Folientunnel
und im Gewächshaus.
Intensivierung der Öffentlichkeitsarbeit , besonders der Zusammenarbeit mit den
abgebenden allgemein bildenden Schulen
-Lieferung von Informationen an abgebende Schulen zu den Ausbildungsmöglichkeiten
und die berufliche Weiterentwicklung (BFS, Werker, Duale Gärtnerausbildung) durch
„Schnuppertage“, Tag der offenen Tür, Ausbildungsmesse
Neuaufbau von Schulformen
-Aufbau einer Fachschulklasse Agrarwirtschaft – Schwerpunkt Gartenbau, Klasse Gartenund Landschaftsbau zur Stärkung der Fachsparte
-Angebot der Einjährigen Fachschule in der attraktiven Teilzeitform - verteilt über zwei Jahre;
Möglichkeit gleichzeitiger Berufstätigkeit besteht
-Unterrichtsstrukturierung in den Modulen „Produktion-Dienstleistung-Vermarktung“ sowie
„Betriebs- und Unternehmensführung“
Klaus Lichtfuß
Fachgruppenbeauftragter Gartenbau
6.3 Fachbereich Landwirtschaft, Koordinationsbereich 03
IST-Situation
Der Fachbereich Landwirtschaft unterteilt sich in
- die Berufsfachschule Agrarwirtschaft, tierischer Bereich, mit den Schwerpunkten Landwirt/in,
Pferdewirt/in und ggf. Tierwirt/in, Fischwirt/in,
- die Berufsschule Landwirtschaft im ersten, zweiten und dritten Ausbildungsjahr,
- die einjährige Fachschule Agrarwirtschaft - Schwerpunkt Landwirtschaft.
Die Schüler/innen der Grundstufe Landwirtschaft erhalten im ersten Ausbildungsjahr zwei Tage
Unterricht in der Woche.
Die Fachstufen des zweiten und dritten Ausbildungsjahres werden je einen Tag pro Woche
unterrichtet. Durch die Ausbildungsfreudigkeit der Landwirte im Landkreis Stade sind beide
Fachstufen i. d. R. sehr groß, in manchen Jahren werden sie zweizügig geführt.
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Die einjährige Berufsfachschule Agrarwirtschaft wird an vier Tagen in der Woche an der BBS III
Stade in Theorie und Praxis unterrichtet, an einem Tag pro Woche findet ausgelagerter
Unterricht auf landwirtschaftlichen Betrieben der Region statt. Zusätzlich werden vier Wochen
praktische Ausbildung in Betrieben durchgeführt.
Ein einwöchiger Lehrgang zum Thema Schlepper findet als ausgelagerter Unterricht an der
Deula (Deutsche Lehranstalt für Agrartechnik) in Nienburg statt.
Als Schulfahrt wird in der Regel eine Tagesfahrt zur Agritechnica oder Eurotier –Messe nach
Hannover unternommen.
Intensiver Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben ergibt sich durch Wettbewerbe, die die
Ausbilder als Wettbewerbsrichter begleiten, durch die Berufung von Lehrkräften in den
Berufsbildungsausschuss und in die Prüfungsausschüsse der LWK Niedersachsen und durch
die Teilnahme der Lehrkräfte an den praktischen sowie die Mitarbeit bei der Korrektur der
schriftlichen Prüfungen, durch die Mitgliedschaft im Jungzüchterclub Stade, Mitgliedschaft im
Arbeitskreis junger Landwirte im LK Stade, Mitgliedschaft im Beratungsring der Stader
Saatzucht, Mitgliedschaft im Richterkuratorium für das Leistungspflügen des
Landjungendberatungsdienstes der LWK Niedersachsen auf Kreis- und Gebietsebene,
Mitgliedschaft im Richterkuratorium für den Berufswettbewerb des Landvolkes in
Zusammenarbeit mit der LWK Niedersachsen auf Kreis- und Gebietsebene, durch Teilnahme an
abendlichen Prüfungsvorbereitungen („Klönabende“) in Zusammenarbeit mit der LWK
Niedersachsen und den Ausbildern.
Projektarbeit in der Fachschule Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Landwirtschaft
In der Fachschule Agrarwirtschaft - Schwerpunkt Landwirtschaft – kurz F1A genannt, wird seit
1995 von den zwei geforderten Abschlussklausuren durch jährlichen Beschluss der
Prüfungskommission nach Besprechung mit den Schüler/innen eine Klausur durch eine
Projektarbeit ersetzt.
Die Lehrkraft gibt hierbei das Fach bekannt, in dem die Projektarbeit anzufertigen ist und nennt
die dabei zu erwerbenden Qualifikationen. Die Schüler/innen schließen sich zu Gruppen von 3
bis 5 Personen zusammen und erarbeiten selbständig ein Thema ihrer Wahl aus der
landwirtschaftlichen Praxis. Sie nutzen dabei auch außerschulische Kooperationspartner als
Informanten. Die federführende Lehrkraft kontrolliert und berät beim Arbeitsprozess.
Das Ergebnis wird vor fachlichem Auditorium präsentiert: den Eltern der Schüler/innen und vor
Außenstehenden.
Das Medienkonzept der Fachschule Landwirtschaft
Aufgrund knapper Ressourcen im EDV-Bereich wurde die Idee geboren, dass die Schüler/innen
sich eigene Laptops anschaffen.
Zu Beginn des Schuljahres wird diese Idee der Klasse vorgetragen bzw. ist bekannt und wird
erläutert.
Die Schüler/innen kaufen sich eigene Laptops bzw. benutzen ihre bereits vorhandenen.
Die Schule stellt einen Server, Software und Beamer. Eine drahtlose Verbindung und die
Darstellung aller Rechner über den Server wird ermöglicht. Somit kann jede/r Schüler/innen und
Lehrkraft mit allen anderen online in Verbindung treten.
Die Schule fördert die Nutzung der Laptops im Unterricht und damit die IT-Kompetenz der
Fachschülerinnen und Fachschüler.
Vernetzte Projektarbeit der Fachschule Landwirtschaft
Die Fachschule Landwirtschaft beteiligt sich mit ihrer Fachkompetenz und mit Wissbegierigkeit
an Projekten des Fachbereichs Hauswirtschaft mit dem Ziel des Lernzuwachses für beide
Gruppen.
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Die Schüler/innen des Fachbereichs
Landwirtschaft erklären anderen
Schülern/innen verschiedener
Schulstufen und Bereiche und auch
Schüler/innen anderer Schulen die
Produktionsbedingungen von
Lebensmitteln. Deren sinnvolle
Auswahl und Zubereitung wird
umgekehrt von den Schüler/innen der
Hauswirtschaft demonstriert. Die
Schüler/innen setzen dabei
erworbene pädagogische
Kompetenzen, Kenntnisse der Lebensmittelvermarktung und produktionstechnische Kenntnisse
um.
Nachhaltige und umfangreiche Unterstützung findet der Fachbereich Landwirtschaft in seinem
Verein für die Ehemaligen der Landwirtschaftsschule Stade. Wie der Verein unterstützen
zahlreiche weitere Kooperationspartner die Schule außerdem mit Spenden – seien es Laptop
oder Beamer, Zuschüsse für Schulfahrten, Einladungen zu fachlich aktuellen Referaten oder
Spenden von Naturalien wie Milch, Kartoffeln oder Getreide.
Pädagogische Ziele
Übergeordnetes pädagogisches Ziel ist es, handlungsfähige Landwirte und
Landwirtinnen auszubilden, die durch die vorgelebte und beispielhaft praktizierte Verzahnung
mit den berufsständischen Organisationen des Landkreises zu lebenslangem Lernen befähigt
sind.
Die ausgebildeten Landwirt/innen übernehmen Verantwortung und sind in der Lage, sich den
verändernden Erfordernissen der Gesellschaft und des Berufes anzupassen.
Aktionsplan
Ziele und Maßnahmen
Stärkere Handlungsorientierung und Erweiterung der Handlungskompetenz der
Schüler/innen durch konsequente Anwendung der Prinzipien von ALIE (Authentic
Learning in landbased Education)
Verstärkte Erarbeitung von Lernsituationen in den Lernfeldern zur Gestaltung von stärker
handlungsorientiertem und im Team abgesprochenem Unterricht
Abstimmung der Inhalte des Praxisunterrichts auf den Betrieben mit dem Unterricht in der
Schule; Entwicklung eines integrierten Konzepts auch im Hinblick auf die ab 01.08.09
voraussichtlich eingeführte zusätzliche vierwöchige betriebliche Praxis
Vorstellung des Lernfeldkonzepts vor den Praxislehrkräften in den Betrieben
Inhaltlich und zeitlich abgestimmte Verzahnung von Praxis und Theorie
Pflege der Zusammenarbeit zwischen Lehrkräften, Eltern und Schüler/innen,
berufsständischen Organisationen und Ausbilder/innen
Stärkere Verlagerung von Inhalten in die landwirtschaftliche Praxis wie Fachpraxisbetriebe,
Elternbetriebe, Ökostation
Verbesserung der Transportmöglichkeiten für Schüler/innen zur Erarbeitung auswärtiger
Projekte
Nutzung einer standortnahen Freifläche zur Bepflanzung für den Unterricht z. B. zu
Themen wie Pflanzenarten, Düngung, Pflanzenschutz
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Besondere Angebote an Schülerinnen und Schüler
Pflege und Weiterentwicklung gemeinsamer Projekte mit dem Fachbereich Hauswirtschaft,
der „Kundschaft“ der Landwirte, v. a. die Projekte „Lebensmittel für die regionale Küche“
und „Stader Kartoffeltest“
Planung des Angebots Erwerb Realschulabschluss im Bereich Landwirtschaft; Werbung
für die ruhende Klasse II der zweijährigen Berufsfachschule Landwirtschaft
Erweiterung des Bildungsangebots der BBS III Stade um eine an der Praxis orientierte
Ausbildung: Initiative zur Einführung der dreijährigen dualen Berufsausbildung zum/r
Werker/in in der Landwirtschaft
Modernisierung der Öffentlichkeits- und Imagearbeit für die landwirtschaftlichen
Schulformen
Intensivierung von Information und Aufklärung der nicht landwirtschaftlichen Bereiche der
Schule über die Produktion von Lebensmitteln
Wilfried Röhrig
Fachgruppenbeauftragter Landwirtschaft
6.4 Fachbereich Obstbau, Koordinationsbereich 03
IST-Situation
Der Fachbereich Obstbau unterteilt sich in
- die Fachstufen I und II Gartenbau, hier Berufsschulklassen mit Auszubildenden überwiegend
aus dem Obstbau
- die Einjährige Fachschule Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Gartenbau –Fachklasse Obstbau– in
Teilzeitform.
In den Fachstufen I und II Gartenbau können wir aufgrund der hohen Schülerzahlen
Schwerpunkte, hier im Bereich Obstbau, setzen. Dadurch sind wir in der Lage,
Unterrichtsinhalte praxisnah an Beispielen aus dem Obstbau zu vermitteln.
Die Lehrkräfte pflegen engen Kontakt zu den Ausbildungsbetrieben und anderen Erzeugern und
Vermarktern der Region. Im Umfeld der Schule sind ca. 1000 Obstbaubetriebe sowie zahlreiche
Vermarkter konzentriert. Dies ist als entscheidender Standortfaktor zu werten.
Im Rahmen der Unterrichtsarbeit werden Demonstrationen und Übungen unter anderem auch
am Obstbau-Versuchs- und Beratungszentrum in Jork durchgeführt. Ziel dabei ist es, Inhalte
praxisnah zu vermitteln. Gleichzeitig sollen die Schüler die Einrichtungen und die Arbeit dieser
für das Gebiet so wichtigen Einrichtung kennen lernen.
Ein einwöchiger Lehrgang der DEULA findet während der Fachstufe I auf dem Gelände des
Obstbau-Versuchs- und Beratungszentrums in Jork statt.
Die Lehrkräfte sind als Prüfer bei Zwischen- und Abschlussprüfungen tätig und pflegen engen
Kontakt zur Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Außenstelle Stade.
Die Einjährige Fachschule Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Gartenbau –Fachklasse
Obstbau– in Teilzeitform wird seit dem Jahr 2002 in Kooperation mit der Meister-Ausbildung
der Landwirtschaftskammer Niedersachsen als sog. „Integrierte Betriebsleiter-Ausbildung“
geführt.
Die Fachschule wird in Teilzeitform zweijährig, jeweils von November bis Juni, organisiert. An
zwei Schultagen findet Unterricht statt.
Die LWK Niedersachsen führt ihren Meisterkurs zeitgleich durch und bietet einen weiteren
Schulungstag an.
Für die Teilnehmer/innen bietet sich dadurch ein kombiniertes Angebot: Sie können innerhalb
von zwei Jahren sowohl den Fachschul-Abschluss als auch den Meisterbrief erwerben. Sie
lernen einmal und können Ihre Kenntnisse zweifach verwerten. Inhalte werden von mehreren
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Referenten dargestellt und dadurch besser vermittelt. Es findet eine wesentlich engere
Verzahnung von Theorie und Praxis statt.
Der Bildungsgang wird auch für nicht Ortsansässige interessant, weil man ein kompaktes
Angebot nutzen kann. Außerdem lernt man das berühmte Obstanbaugebiet „Altes Land“ kennen
und kann gleichzeitig eine Teil-Berufstätigkeit ausüben.
Pädagogische Ziele
Zentrale Zielsetzung der Unterrichtsarbeit in der Berufsschule ist es, die Schüler/innen fit zu
machen für ihre spätere Arbeit als verantwortungsvolle Obstproduzenten. Es geht um
Unterrichtsverfahren, die die ökonomisch und ökologisch sinnvolle Nutzung der natürlichen
Ressourcen in den Mittelpunkt stellen, damit auch in Zukunft Obstanbau an der Niederelbe
nachhaltig möglich ist.
An den BBS III Stade werden reine Obstbauklassen geführt. Das hat zur Folge, dass
Auszubildende aus den Bundesländern Hamburg und Schleswig-Holstein ebenfalls bis nach
Stade zum Berufsschul-Unterricht kommen, weil spezifischer Obstbau-Unterricht erteilt wird.
Die Fachschule Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Gartenbau –Fachklasse Obstbau bereitet auf die
spätere Tätigkeit als verantwortlicher Betriebsleiter / verantwortliche Betriebsleiterin vor. Seit
dem Jahr 2002, in dem die Kooperation mit der LWK Niedersachsen eingeführt wurde, ist eine
„Notebook-Klasse“ implementiert, deren Idee ursprünglich von der landwirtschaftlichen
Fachschule Herford entwickelt wurde:
•
•
•
die Schüler beschaffen aus Privatmitteln Notebooks
die Schule hält Netzwerk-Infrastruktur, Server und Internet-Anbindung vor
der Unterricht erfolgt IT-gestützt
Mit diesem Konzept, das an unserer Schule nachfolgend z.B. auch von der Einjährigen
Fachschule Agrarwirtschaft übernommen wurde, haben wir erfolgreich Neuland betreten. Neben
der gesteigerten Eigenverantwortung der Schüler, ihrer Bereitschaft, Privatmittel zu investieren,
wird praktisch gleichzeitig und ohne großen Mehraufwand ein IT-Training für die Schüler
durchgeführt, sodass diese später im Betrieb ihre Kenntnisse direkt einsetzen können.
Sie lernen durch die tägliche Unterrichtsarbeit die Nutzung der IT, die Recherche im Internet, die
Verwendung vorhandener Dokumente, die Aufbereitung neuer Zusammenstellungen unter
neuen Fragestellungen aus vorhandenem Material und deren Präsentation vor Publikum.
Im Schuljahr 2008/2009 wurden so durch die zwei genannten Fachschulklassen ca. 40.000.- €
investiert in Hard- und Software. Das macht die beteiligten Lehrkräfte einerseits stolz, denn es
zeigt den hohen Grad von Einsatzbereitschaft und Akzeptanz von Seiten der Schülerschaft.
Gleichzeitig ist die Nutzung von Laptops im Unterricht auch eine Herausforderung an die
Lehrkräfte, denn die Unterrichtsarbeit muss diesen, teilweise neuen, Anforderungen gerecht
werden.
Aktionsplan
Ziele und Maßnahmen
Zusammenführung von Unterrichtstheorie, einschlägigen Informationsquellen und
Obstbaupraxis
Verstetigung von Übungen am Obstbauversuchs- und Beratungszentrum in Jork (OVB)
Einbindung von Internet-Plattformen des OVB, wie z.B. dem „Marktplatz“, in den Unterricht
Unterrichtliche Nutzung von „Fruitweb“ für Informationen über Wetter, Schädlinge,
Pflanzenkrankheiten
Verbesserung der Verzahnung der unterrichtlichen Inhalte in der Fachschule
Agrarwirtschaft, Schwerpunkt Gartenbau –Fachklasse Obstbau–, mit den Inhalten der
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Meisterausbildung
Erstellung eines schriftlichen detailliert abgestimmten Lehrplans für alle Inhalte der
Fachschul- und Meisterausbildung
Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen der BBS III Stade und dem ObstbauVersuchs- und Beratungszentrum in Jork
Auftreten nach außen
Herstellung von adressatenorientierten Präsentationen des Fachbereichs Obstbau
Jacob-Hinrich Feindt
Fachgruppenbeauftragter Gartenbau
7.Fachbereich Berufseinstiegsschule, Koordinationsbereich 01
Der Bereich Berufseinstiegsschule umfasst die Schulformen Berufsvorbereitungsjahr (BVJ) und
Berufseinstiegsklasse (BEK).
Das BVJ vermittelt den Schülerinnen und Schülern grundlegende soziale Kompetenzen und zielt
auf die Förderung der allgemeinen beruflichen Reife. Bei erfolgreicher Teilnahme an
zusätzlichen Unterrichtsangeboten in Deutsch, Mathematik und Englisch kann der
Hauptschulabschluss erzielt werden.
Die BEK zielt auf die Vermittlung allgemeiner
beruflicher Kompetenzen. Es besteht die Möglichkeit
den Hauptschulabschluss zu erzielen oder den bereits
erworbenen Hauptschulabschluss zu verbessern.
IST-Situation
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Das BVJ bietet in kleinen Lerngruppen von 9-12
Schüler/innen erste Einblicke in grundlegende
berufliche Kompetenzen in zwei unterschiedlichen
Berufsfeldern. Im sogenannten Leitberufsfeld liegt der
Unterrichtsschwerpunkt der Klasse.
Im Begleitberufsfeld wird ein weiterer Berufsbereich
thematisiert. Schülerinnen und Schüler können
zwischen folgenden Angeboten auswählen.
Berufsvorbereitungsjahr mit den Leit- und
Begleitberufsfeldern:
- Agrarwirtschaft - Hauswirtschaft
- Hauswirtschaft - Agrarwirtschaft
- Hauswirtschaft - Pflege
- Hauswirtschaft - Wirtschaft
Berufseinstiegsklasse (BEK)
Die Berufseinstiegsklasse befindet sich zurzeit im Schulversuch. In der BBS III Stade wird der
Bereich Hauswirtschaft angeboten. Die Schulform wird es ab Schuljahr 2009/10 als Regelform
an unserer Schule für die Bereiche Hauswirtschaft-Pflege und den Bereich Agrarwirtschaft
geben.
Pädagogische Ziele
Berufsvorbereitungsjahr (BVJ)
Die Vermittlung von fachpraktischen Fertigkeiten in den jeweiligen Leit- und Begleitberufsfeldern
und das Trainieren von sozialen Kompetenzen kennzeichnen die Unterrichtsinhalte.
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Die Gestaltung und Pflege insbesondere der schuleigenen Anlagen stellt einen wesentlichen
praktischen Tätigkeitsbereich im Leitberufsfeld Agrarwirtschaft dar.
Im Leitberufsfeld Hauswirtschaft können in einem „Großküchenpraktikum“ im Bereich der
Gemeinschaftsverpflegung zentrale Tätigkeiten im Umgang mit Großküchengeräten und erste
Schritte im Bereich der Serviceleistungen trainiert werden.
Die Teilnahme an einem dreiwöchigen Betriebspraktikum ermöglicht das Kennenlernen von
weiteren Arbeitsabläufen.
Der handlungsorientierte Ansatz im BVJ schließt das Arbeiten an Projekten wie z. B. die
Mitarbeit in der Gemeinschaftsverpflegung oder Gestaltung der Schulgrünanlage mit ein. Der
Ansatz ermöglicht es Schüler/innen aus Klasse 8 der allgemein bildenden Schulen und
Schüler/innen der Förderschulen, über haptische und taktile Erfahrungen, insbesondere im
Fachpraxisunterricht, die Lernergebnisse zu steigern. Das Trainieren sozialer Kompetenzen, wie
die Bereitschaft in Team- oder Partnerarbeit komplexere Aufgabenstellungen zu bewältigen,
stärkt die Persönlichkeitsentwicklung der Schülerin / des Schülers - eine notwendige
Voraussetzung, um in weiterführenden Schulformen erfolgreich sein zu können.
Aktionsplan des Fachbereichs Berufseinstiegsschule
Ziele und Maßnahmen
Weiterentwicklung der Unterrichtkonzepte:
- Verknüpfung des fächerübergreifenden Unterrichts in Theorie und
Praxis; Qualifizierungsbausteine unterschiedlicher Dichte
- Intensivierung handlungsorientierter Unterrichtsformen
- Einbindung von zeitgemäßen Lern- und Unterrichtsmethoden
- Stärkung der selbsttätigen und eigenverantwortlichen Schülerarbeit
- Erstellung von Präsentationen für Schulveranstaltungen
- Gestaltung von Schülerprojekten
- Förderung von Kompetenzen und Qualifikationen:
„Freies Sprechen“, Bewerbungstraining, Vorbereitung zur
Hauptschulabschlussprüfung
- Weiterführung des Beratungskonzepts
- Installierung eines Sozialtrainingskonzepts
Erfassung und Verbesserung der Unterrichtsqualität
- Rückmeldungen von Schüler/innen systematisch einführen
- Verstetigung von Reflexionen zwischen Lehrer/innen im Team
- Neuzeitliche Gestaltung von Schülerprojekten
- regelmäßige Betriebsbesichtigungen bzw. Exkursionen
Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern, Agentur für Arbeit
- regelmäßige Einladung der Agentur für Arbeit zu Beratungsgesprächen
für Schüler/innen und Erziehungsberechtigte
- begleiteter Besuch von Schüler/innen im BIZ
Öffentlichkeitsarbeit:
- Erstellung einer Internetpräsentation
- Entwicklung einer Power Point Präsentation der Schulformen
- Aktualisierung des Flyers
- Anbieten von Schnuppertagen für Schüler/innen abgebender Schulen
- adressatenorientierte Gestaltung von Informationsveranstaltungen für
Schüler/innen und Eltern
Britta Blessmann-Plötz, Christiane Stöver
Fachbereichsbeauftragte
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