splice - Pathé Films AG

Transcription

splice - Pathé Films AG
präsentiert
SPLICE
ein Film von
Vincenzo Natali
mit
Adrien Brody, Sar ah Polley, Delphine Chaneac,
David Hewlett, Brandon McGibbon
Kinostart: 3. Juni 2010
VERLEIH & P R E S S E
Pathé Films A G
Neugasse 6, P o s t f a c h
8031 Zürich
T 044 277 70 8 1 , F 0 4 4 2 7 7 7 0 8 9
patrick.becker @ p a t h e f i l m s . c h
B i l d e r z u m D o w n l o a d b e r e i t a u f w w w . p a t h e f i l m s .ch
INHALTSVERZEICHNIS
STAB & BESETZUNG
TECHNISCHE DATEN
KURZINHALT & PRESSENOTIZ
INTERVIEW MIT VINCENZO NATALI, Regisseur und Co-Autor
BIOGRAFIEN/FILMOGRAFIEN – Besetzung
Adrien Brody
Sarah Polley
Delphine Chaneac
David Hewlett
Brandon McGibbon
BIOGRAFIEN/FILMOGRAFIEN – Stab
Vincenzo Natali
Steven Hoban
Guillermo del Toro
Don Murphy
Susan Montford
Yves Chevalier
Christophe Riandee
Sidonie Dumas
Tetsuo Nagata
Todd Cherniawsky
Alex Kavanagh
Michele Conroy
Bob Munroe
Howard Berger
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BESETZUNG
Clive Nicoli
Adrien Brody
Elsa Kast
Sarah Polley
Dren (erwachsen)
Delphine Chaneac
Barlow
David Hewlett
Gavin Nicoli
Brandon McGibbon
STAB
Regie & Drehbuch
Vincenzo Natali
Produzent
Steven Hoban
Ausführende Produzenten
Guillermo del Toro, Don Murphy,
Susan Montford, Yves Chevalier,
Christophe Riandee, Sidonie Dumas
Kamera
Tetsuo Nagata
Produktionsdesign
Todd Cherniawsky
Kostüm
Alex Kavanagh
Schnitt
Michele Conroy
Visuelle Effekte
Bob Munroe
Spezialeffekte Kreatur
Howard Berger
TECHNISCHE DATEN
Länge
108 Minuten
Bildformat
1:1,85
Tonformat
Dolby Digital
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KURZINHALT
Clive (ADRIEN BRODY) und Elsa (SARAH POLLEY) sind jung, wissenschaftlich brillant und
enorm ehrgeizig. Und sie sind ein Liebespaar. Im Rahmen eines Genforschungsprojekts, das
die beiden Naturwissenschaftler durchführen, gelingt ihnen durch einen Zufall das bisher
noch nicht Dagewesene – die Erschaffung eines neuen, geklonten Lebewesens.
Das Ergebnis ist ein bedeutender Entwicklungsschritt der menschlichen Evolution und macht
die beiden über Nacht zu den gefeierten Rebellen der gesamten wissenschaftlichen Welt. Ihr
riskantes Experiment ergibt eine Kreatur, in der sich die DNA einer Frau in ein künstlich
erzeugtes Wesen einfügt. Heraus kommt ein Hybridwesen, das sich äußerst rasch entwickelt
und im Laufe seines Daseins sehr weibliche Züge annimmt. Welche Charaktereigenschaften
noch unter der apart anmutenden Oberfläche schlummern, können die zwei Genforscher zu
diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen...
PRESSENOTIZ
Den beiden genialen Chemikern Clive (ADRIEN BRODY) und Elsa (SARAH POLLEY), auch
privat ein Paar, gelingt im Zuge ihrer Genforschungen das Undenkbare: die Erschaffung
eines geklonten menschenähnlichen Hybridwesens. Eigentlich ein Grund zum Feiern, doch
Gefahr droht nicht nur von legaler Seite. Ihr geheimer Schützling namens DREN entwickelt
sich schneller und ganz anders als erwartet, so dass die beiden Wissenschaftler irgendwann
nur noch um ihr Leben kämpfen können.
SPLICE ist spannender Science-Fiction-Horror und gleichzeitig eine hochaktuelle
Auseinandersetzung mit den Gefahren der Genmanipulation. Der Festivalerfolg von Sitges
und Sundance unter der Regie von CUBE-Schöpfer Vincenzo Natali wird in Deutschland
erstmals auf den Fantasy Filmfest Nights im März zu sehen sein.
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INTERVIEW MIT VINCENZO NATALI, REGISSEUR UND CO-AUTOR
SPLICE entstand bereits in den späten Neunzigerjahren...
Ja. Genau genommen bin ich seit über zehn Jahren mit diesem Projekt beschäftigt. Aber
ernsthaft damit angefangen habe ich tatsächlich erst 2000, direkt nachdem ich CUBE
beendet hatte. Ich arbeitete ein Jahr lang wie ein Besessener an dem Design, und als das
Storyboard endlich fertig war, wollte ich auch sofort mit den Dreharbeiten beginnen. Aber in
letzter Minute bekamen die Produzenten doch noch Angst und fürchteten, dass das Projekt
zu teuer werden könnte. Ich nahm an, dass der Film niemals fertig gestellt werden würde,
weil er viel zu ehrgeizig und wahnwitzig sei. Und weil nur sehr wenige Leute freiwillig das
Risiko eingehen, einen solchen Film zu produzieren.
Es scheint mir manchmal, als ob die meisten Filme aus den falschen Gründen gedreht
werden. So läuft halt das Geschäft. Niemand macht einen Spielfilm, nur weil das Drehbuch
so brillant geschrieben ist. Das mag womöglich ein Argument sein, aber nicht der Grund
dafür. Nein, die entscheidenden Gründe sind genau genommen immer recht albern. Wenn in
einem Jahr auf einmal Kühe in sind, dann dreht man eben einen Film über Kühe. So
funktioniert es eben. Ich denke, SPLICE kam der Streik der Drehbuchautoren sehr zugute.
Unsere Geldgeber hatten zwei Möglichkeiten: Entweder den Film sofort zu drehen oder ihn
niemals zu realisieren. Hätten die Umstände sie damals nicht zum Handeln gezwungen,
wäre aus dem Projekt vermutlich niemals etwas geworden.
Was war schließlich der Auslöser?
In einem gewissen Sinn war SPLICE genau der richtige Film zur richtigen Zeit. Vor zehn
Jahren war die Technik noch nicht weit genug und ich wäre vermutlich auch noch überhaupt
nicht in der Lage gewesen, ein solches Unternehmen als Regisseur souverän zu stemmen.
Meine Konzepte und das Drehbuch waren mehr Zukunftsmusik als ernsthafte Vorschläge.
Aber die Gentechnik mit ihrer sprunghaften Entwicklung hat meine Geschichte mittlerweile
praktisch eingeholt. Heute ist das Thema des künstlich erzeugten Lebens aktueller denn je.
Diese drei Aspekte, und dazu natürlich noch ein bisschen Glück, haben SPLICE überhaupt
erst möglich gemacht.
ELEVATED, ihr Kurzfilm, CUBE und SPLICE haben alle ein ähnliches Thema: Es geht
jeweils um die Fähigkeit eines Menschen, ein Monster zu werden...
Ich bin einfach fasziniert von dem Monster, das in jedem von uns lauert. Denn auf eine
bestimmte Weise ist dieses Monster in uns schrecklicher als alles, was man sich sonst im
Horrorfilm vorstellen kann. Und in SPLICE sind die Menschen, die diese Kreatur erschaffen
haben, im Grunde genommen Furcht erregender als das Wesen selbst. Gerade weil sie so
aussehen wie ganz harmlose, freundliche Zeitgenossen. Deshalb habe ich Adrien Brody und
Sarah Polley ausgesucht. Weil man sie mag, egal was sie tun. Auch wenn man sich
dagegen wehrt.
SPLICE ist ein Monsterfilm wie FRANKENSTEIN... Wollen Sie das Genre neu beleben?
Ich wuchs auf mit James Whales FRANKENSTEIN (1931). Aber ich war nie an einem
Remake interessiert. Filme wie dieser gehören in ihre Zeit und sollten dort bleiben. Aber ich
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wollte natürlich ein paar Ideen der Klassiker des Genres übernehmen und modernisieren.
Was mich aber wirklich zu SPLICE inspirierte, war eine Maus. Eine Maus, der ein
menschliches Ohr auf den Rücken gepflanzt wurde. Selbstverständlich war es kein echtes
Ohr, sondern eines aus Kunststoff. Die Maus entwickelte daraufhin bestimmte Knorpel, die
man für Transplantate beim Menschen verwenden konnte. Es war ein faszinierendes Bild.
Verstörend wie ein Gemälde von Salvador Dali. Ich wusste sofort, dass sich dahinter eine
Geschichte für mich verbirgt. Deswegen dachte ich nicht mehr an Frankenstein, Mary
Shelley oder die Legende von Prometheus, auch wenn der Film alle diese Themen antippt.
Für das Drehbuch habe ich dann wirklich ewig gebraucht. Wissenschaftler hatten vermutlich
schneller das menschliche Genom entschlüsselt als ich für die Vollendung dieses Drehbuchs
benötigt habe. (Er lacht.) Das zeigt auch, wie enorm die Fortschritte in der Wissenschaft
heutzutage sind.
Was zeichnet einen guten Monsterfilm aus?
Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Monsterfilmen. Einer meiner Lieblingsfilme ist Ridley
Scotts ALIEN (1979). Der ist beinahe perfekt. Aber damit hat SPLICE nichts zu tun. In ALIEN
stellt das Monster eine versteckte Bedrohung dar, die irgendwo im Dunkeln lauert. In
meinem Film ist das Monster die ganze Zeit über zu sehen, es ist ein Charakter neben
anderen. SPLICE ist ein Kammerspiel. Es gibt nur fünf Sprechrollen. Und es ist eine
Dreiecks-Liebesbeziehung. Je weiter sich die Handlung entwickelt, umso stärker wird die
emotionale Komponente... Einer der Gründe, weshalb ich den Film unmittelbar nach CUBE
drehen wollte, war, weil CUBE die Geschichte einer Gruppe von an sich harmlosen
Menschen erzählt, die sich plötzlich einem entsetzlichen Dilemma gegenüber sehen, dass
sie zwingt, ihre Unschuld zu verlieren.
Die Handlung von SPLICE ergibt sich aus den Bedürfnissen der einzelnen Charaktere. Sie
sind direkt und ausschließlich selbst verantwortlich für ihr Schicksal. Das Monster entspringt
Elsas Sehnsucht nach einem Kind. Die kann sie sich aber nicht eingestehen. Letztlich ist
SPLICE weniger daran interessiert, ein Monster vorzuführen als zu zeigen, wie ein Monster
erschaffen wird.
Können Sie die Beziehung von Dren, Clive und Elsa ein bisschen erläutern? Denn
zwischen ihnen tauchen viele heikle Gefühle auf...
Das Liebesdreieck hält den ganzen Film am Laufen, es ist der alleinige Antriebsmotor. Die
komplexe Beziehung zwischen der Kreatur und ihren Schöpfern macht SPLICE zu einem
stillen Wasser, das in der Tiefe nur so brodelt.
Oberflächlich gesehen ist die Beziehung zwischen Clive und Elsa sowie ihrer beider
Beziehung zu Dren rein beruflich motiviert und an wissenschaftlichem Interesse ausgerichtet.
Sie wollen die Forschung vorantreiben und sehen Dren schlichtweg als Möglichkeit für
medizinische Experimente und Arzneimitteltests an. Aber ihre tiefer liegenden Beweggründe
hinter der wissenschaftlichen Neugierde sind vielschichtig und sehr persönlich. In Elsas Fall
stammen sie aus einer unglücklichen Kindheit und einer komplizierten Beziehung zu ihrer
Mutter, die sie als Kind missbraucht hatte. Was sie wiederum daran hindert, mit Clive eigene
Kinder zu haben. Indem sie Dren erschafft, lebt Elsa heimlich ihre unterdrückten
Muttergefühle aus. Deshalb sagt Clive ihr auch in einer Szene, „Du wolltest nie ein Kind
haben, aber ein Experiment kann nicht dasselbe sein“. Clive dagegen sieht Dren nicht als
Tochter-Ersatz. Als sie wächst, entwickelt sie sich schnell zu einer exotischen Schönheit mit
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einer unübersehbaren, schwelenden Sexualität. Daraus entwickelt sich ein Liebesdreieck
und gleichzeitig eine Art Familiendrama. Inzestuös, ödipal und absolut schrecklich... Und wir
erkennen, dass sich die Menschen monströser verhalten können als die Monster selbst. Das
ist es, was SPLICE von anderen Filmen des Genres so deutlich unterscheidet.
Guillermo del Toro, einer der Ausführenden Produzenten von SPLICE, ist der Ansicht,
dass wirklich überzeugender Horror moralisch gefährlich sein kann und dass Sie das
vollkommen verstanden haben...
Ich glaube, das ist der Grund, warum der Film zehn Jahre brauchte bis er endlich fertig war.
Kein Studio wollte einen Film finanzieren, in dem die sexuelle Beziehung zwischen einem
Menschen und einem Monster vorkommt, noch dazu so deutlich. Aber ich empfinde das als
einen sehr bedeutsamen Teil der menschlichen Psyche. Die Vorstellung von Zentauren oder
Sirenen gab es bereits seit Jahrhunderten. Und jetzt sind wir vermutlich sogar in der Lage,
diese Kreaturen tatsächlich zu erschaffen. In Großbritannien wurden beispielsweise schon
halb-menschliche, halb-tierische Zwitterwesen gezüchtet. Die haben zwar den
Embryonenstatus nicht überlebt. Aber was passiert, wenn die Technik immer mehr Türen
öffnet, die seit Jahrhunderten verschlossen waren? Ich vermute, dahinter steckt die Idee,
sich mit etwas paaren zu können, das nicht menschlich ist. Vielleicht hat es etwas mit der
Evolution zu tun, mit unserem Drang, sich weiterzuentwickeln? Auf alle Fälle war es
aufregend für mich, sich mit einem Thema zu beschäftigen, das bereits so alt und so sehr im
Unterbewusstsein verankert ist wie dieses, und es mit ein wenig Wissenschaft zu
unterfüttern.
Wie war die Zusammenarbeit mit Guillermo del Toro?
Guillermo ist ein großartiger Meister von Horror und Fantasy. Ich traf ihn während eines
Filmfestivals und er erklärte mir: „Weißt du, ich möchte gerne mal einen Film von dir
produzieren.“ Ich dachte sofort an SPLICE. Ich habe mich noch nicht getraut, das Projekt
sofort zu erwähnen, aber bald danach gab Don Murphy, ein anderer der Produzenten, ihm
das Skript. Gleichzeitig wurde das Projekt auch den Leuten von Gaumont und Steve Hoban,
meinem kanadischen Produzenten, vorgeschlagen. Obwohl sich niemand von ihnen zuvor
kannte, fanden sie sehr schnell eine gemeinsame Arbeitsgrundlage. Das Ergebnis ist
SPLICE, eine französisch-kanadische Koproduktion. Der Film hat viele Mütter und Väter.
Guillermo war nicht direkt in die Dreharbeiten eingebunden, aber da sein Name mit dem
Projekt in Verbindung gebracht werden durfte, konnte SPLICE überhaupt erst Wirklichkeit
werden.
Wie lief das Casting ab?
Adrien Brody ist ein Segen, weil er einfach alle richtigen Fähigkeiten mitbrachte. Sein Name
ist bekannt, natürlich, und er ist ein exzellenter Schauspieler. Aber vor allem ist er
liebenswert und einfühlsam. Unter normalen Umständen wäre sein Charakter einfach nur
widerwärtig. Aber er verwandelt Clive in eine Person, über die man mehr erfahren möchte.
Abgesehen davon ist er exakt im passenden Alter. Nicht zu alt, nicht zu jung. Wir hatten sehr
komplizierte Probleme zu lösen bei der Besetzung von Clive, Elsa und Dren. Schließlich
handelt es sich um eine französisch-kanadische Koproduktion, also brauchten wir einen
kanadischen oder europäischen Darsteller in einer der Hauptrollen. Aber wenn man eine
Schauspielerin sucht, die eine 27 bis 35 Jahre alte Genetikerin verkörpern soll, gibt es auf
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einmal gar nicht mehr so viele Frauen, die dafür in Frage kommen. Glücklicherweise war
Sarah Polley, die von Anfang an auf der Liste meiner absoluten Favoritinnen stand und dazu
auch noch Kanadierin ist, zu der Zeit tatsächlich noch nicht anderweitig verpflichtet. Am
Ende waren Sarah und Adrien vollkommen überzeugend. Nicht nur als Wissenschaftler,
sondern auch als Ehepaar. Die Chemie zwischen ihnen war unglaublich gut.
Sie entschieden sich dafür, eine „echte“ Kreatur zu erschaffen, nicht nur eine digitale.
Warum?
Das stand eigentlich niemals zur Diskussion. Zum einen, weil es einfach zu kostspielig
gewesen wäre, Dren als vollständig digitalen Charakter herzustellen. Aber vor allem, weil ich
davon überzeugt bin, dass die Zuschauer zu einem digitalen Wesen im Film niemals eine so
starke emotionale Bindung entwickeln können wie zu einem real existierenden Lebewesen.
Ich habe wirklich alles in meiner Macht stehende getan, um reale Menschen oder
mechanische Effekte einsetzen zu können. Ich bin ein großer Fan von Special Effects. Aber
ich empfinde sie nicht immer als wirklich gelungen eingesetzt. Dren sollte keine magische
Kreatur sein, kein Fabelwesen, sondern eine völlig reale, biologisch absolut plausible Figur.
Der Grund, warum eine Gestalt wie Gollum in DER HERR DER RINGE (The Lord of the
Rings, 2001-2003) funktioniert, ist in erster Linie, weil es sich um einen Fantasyfilm handelt,
in dem wir bereitwillig jeden Zweifel beiseite lassen. So wie in Ray Harryhausens Filmen.
Aber SPLICE beginnen wir schon mit der Idee, dass Dren existieren könnte. Ich habe der
Crew die ganze Zeit über eingebläut, dass wir keinen Science Fiction-Film drehen. Die
Geschichte spielt in der Gegenwart und die Laboreinrichtungen, die man zu sehen bekommt,
sind bewusst wenig beeindruckend. Ich habe während meiner Recherche für SPLICE viel
Zeit in echten Labors verbracht und musste feststellen, sie sehen eigentlich genauso aus wie
diejenigen, die man noch aus High School-Tagen kennt. Ein bisschen angeschmuddelt, mit
Reagenzgläsern, Bunsenbrennern und Kühlschränken. High-Tech-Equipment war nicht
sonderlich weit verbreitet. Das wollte ich so wahrheitsgetreu wie möglich abbilden, damit die
Zuschauer auch eindeutig erkennen, dass die Handlung in der Welt von heute angesiedelt
ist.
Welche Kriterien bestimmten die Suche nach der Darstellerin von Dren?
Es war ein Balanceakt. Denn ich wollte, dass sich sowohl Männer als auch Frauen im
Publikum von ihr angezogen fühlten. Und sich dafür auch schuldig fühlten. Es war eine
schwierige Aufgabe. Denn würden wir Drens monströse Seite zu sehr betonen, könnte sie
allzu abstoßend erscheinen. Würden wir Drens menschliche Seite zu sehr in den
Vordergrund stellen, wäre sie zu wenig Furcht einflößend. Dren sollte diese beiden Elemente
harmonisch in sich vereinen. Und Delphine hat genau diese zwei Eigenschaften: Sie ist eine
wunderschöne junge Frau, aber sie hat zugleich etwas Androgynes. Das lässt sie so
erscheinen, als sei sie nicht ganz von dieser Welt. Ich bin mir sicher, dass die Menschheit
sich eines Tages in eine polymorphe Rasse verwandelt haben wird... Meiner Ansicht nach ist
Dren die nächste Stufe der Evolution. Zu Beginn wusste ich eigentlich nicht genau, wonach
ich suchte. Ich fand es, als ich sie sah. Die Ironie ist, dass Delphine die erste Schauspielerin
war, die ich damals in Paris vorsprechen ließ. Aber sie war schon fast zu perfekt, deswegen
sah ich mir noch sehr viele andere an. (Er lacht.) Und entschied mich am Ende doch für sie.
Sie hat eine beeindruckende Leistung abgeliefert – sie ist einfach unglaublich.
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Wie haben Sie sie für diese Rolle vorbereitet?
Sie kam nach Toronto. Das Special Effects-Team veranstaltete dort einige Tests und
Probeaufnahmen mit ihr, weil wir schließlich Drens Gestalt an Delphines Erscheinung
anpassen mussten. In dieser Zeit testeten wir ihre psychische und physische Belastbarkeit
so ausgiebig, dass anschließend feststand: Sie hat es problemlos überstanden - sie ist Dren.
Welche Spezialeffekte haben Sie bei Dren eingesetzt?
Anders als bei Baby Dren ist sie eine Mischung aus Mensch, digitalen Effekten und künstlich
hergestellten Prothesen. Und ich wusste immer, dass sie genau so aussehen sollte, schon
vor zehn Jahren. Genau genommen habe ich parallel noch mit einer zweiten Darstellerin
Probeaufnahmen gemacht, um ganz sicher zu gehen. Es war insgesamt eine recht
schwierige, sensible Angelegenheit. Nur um ein Beispiel zu nennen: Wie sollte die
Schauspielerin sich fortbewegen? Auf ihren Füßen oder auf Stelzen? Wie weit dürfen wir
gehen? Letztlich denke ich, wir haben uns richtig entschieden. Nämlich dafür, so wenig wie
möglich hinzuzufügen. Die meisten Filme gehen vom Menschen aus und fügen immer mehr
hinzu, bis schließlich ein Monster heraus kommt. Wir wollten stattdessen einige Merkmale
betonen, andere einfach weglassen. Das erschien uns spannender. Denn die langsame,
ganz allmähliche Veränderung, die wir mit Delphine anstellten, ist viel beunruhigender als die
plötzlichen, ungeheuren Veränderungen, die man in anderen Filmen des Genres sehen
kann. Dieser Gedanke wurde zu unserem Motto und er bestimmte den Grundton des
gesamten Films.
Wie gelang es Ihnen, ein Wesen zu erfinden, das uns anfangs anrührt und am Ende
Angst einjagt?
Dren musste beides können. Es war alles nur eine Frage der Balance. Ich wollte nicht E.T.
(E.T. – The Extra-Terrestial, 1982) drehen. Auch wenn ich nicht leugnen kann, dass ein
wenig E.T. in Dren steckt. Ich wollte einen moralischen Zwiespalt erzeugen. Sie kann sehr
niedlich sein auf der einen Seite, aber andererseits auch gefährlich und rachsüchtig. Das war
der Schlüssel. Außerdem hielt ich es für wichtig, dass Clive und Elsa dieses Lebewesen auf
die Welt bringen, dass sich permanent weiterentwickelt, so dass eben niemand vorhersehen
kann, wie sie noch werden wird.
Sie drehen normalerweise sehr grafisch, fast schon geometrisch angeordnete Filme...
SPLICE ist das auch in einigen Bereichen. Aber ich habe mich bemüht, nicht zu sehr meine
eigenen Vorlieben durchzusetzen. CYPHER war im Vergleich natürlich fast schon eine
expressionistische Übung. Aber ich hatte das Gefühl, dass eine möglichst natürliche,
ungekünstelte Herangehensweise die Wirkung in SPLICE enorm verstärken würde. Ich
entschied mich dafür, wie René Magritte zu arbeiten: Ich wollte das Phantastische, das
Übersinnliche malen, aber wie ein Akademiker. Es war sehr anstrengend für mich, einen
eher konventionellen Film zu drehen. Aber ich habe versucht, meine widerstrebenden
Gefühle zu beherrschen.
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Wie sollte der Film grundsätzlich aussehen?
SPLICE zerfällt in zwei Welten: Das Labor und die Scheune, in der Dren lebt. Zwei völlig
gegensätzliche Umgebungen. Das Labor ist genau so kalt und steril, wie man sich ein Labor
so vorstellt. Und die Scheune erscheint warm und natürlich. Meiner Ansicht nach verdeutlicht
dieser Gegensatz die Essenz des Films: Sie haben etwas erschaffen, von dem sie glaubten,
es kontrollieren zu können, wie es sich alle Wissenschaftler einbilden. Aber tatsächlich ist
das Leben komplizierter. Und Drens Existenz hat Auswirkungen. Nicht nur auf die Welt,
sondern auch auf ihre eigenen Biografien. Deshalb folgt der Film Drens Entwicklung vom
Insel-Dasein im Labor hinaus in die weite, durchlässigere Welt der Scheune. Und
anschließend möglicherweise hinaus in die reale Welt.
Wie haben Sie sich für Tetsuo Nagata als Kameramann entschieden?
Ich habe mit ihm bereits für meine Geschichte in PARIS, JE T’AIME (2006) zusammen
gearbeitet. Ich wünschte mir Licht mit einer sanften, poetischen und opulenten Note. Und
Tetsuo ist bekannt als „König der Schatten“. Er ist absolut unvergleichlich wenn es um die
Gestaltung von Licht und Schatten geht, deswegen war er eigentlich eine nahe liegende
Entscheidung.
Das Budget von SPLICE ist fast 100-mal höher als das Ihres ersten Spielfilms CUBE.
Hat diese Summe Ihre Art zu arbeiten verändert?
Ich würde nicht sagen, dass die Produktion von SPLICE mit dem Budget wirklich schwierig
war. Aber es war schon knapp, weil Dren eben nicht im Schatten lebt. Wir konnten nicht
schummeln bei ihr. Ridley Scott, bei all seinem Können, zeigt das Alien nur für ein paar
Sekunden mal hier, mal dort, und ähnlich hat es Steven Spielberg auch in DER WEISSE HAI
(Jaws, 1975) gemacht. Es ist ein klassischer Trick. Aber Dren kann nicht in einer dunklen
Ecke versteckt werden. Sie ist ein Special Effect von der 20. bis zur 110. Minute. Das hat
einige der 27 Millionen Dollar gefressen. Und es musste auch so sein, denn Dren sollte
einfach perfekt sein. Und ich hoffe, dass sie es wirklich ist. Die Wahrheit ist, dass wir nicht
wussten, ob wir mit dem Geld zurechtkommen werden, als wir mit den Dreharbeiten
begannen. Jede Einstellung mit Dren hatte ein Preisschild, und jedes davon war beträchtlich.
Manche Regisseure sagen, sie kennen die Kosten jeder Einstellung in einem Film. Ich kenne
sogar die Kosten jedes Pixels! (Er lacht.)
Ich sage es sehr ungern, aber ich glaube, dass mich erst die finanziellen Beschränkungen
richtig kreativ gemacht haben. Daher bin ich letztlich davon überzeugt, dass die ganzen
technischen Enttäuschungen, die mich als Regisseur während des Projekts gequält hatten,
unbedeutend sind angesichts des Ergebnisses auf der Leinwand. Die Geschichte und die
Charaktere sind entscheidend. Das ist es, was zählt, damit der Film ein Publikum findet.
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BESETZUNG
ADRIEN BRODY (Clive Nicoli)
Der am 14. April 1973 in New York City geborene Brody hält bisher einen zweifachen
Rekord: Er ist der jüngste Gewinner des Oscar® als Bester Hauptdarsteller und der einzige
amerikanische Schauspieler, der mit dem französischen César ausgezeichnet wurde. Seine
Darstellung des Pianisten Wladyslaw Szpilman, der versteckt den Holocaust überleben
konnte und dem Roman Polanski 2003 in DER PIANIST ein filmisches Denkmal setzte,
brachte dem damals gerade 29-Jährigen noch zahlreiche weitere Ehrungen ein.
Zuletzt sah man Brody in Rian Johnsons THE BROTHERS BLOOM (2008), und demnächst
gibt er den „Psycho Ed“ in John Stalbergs HIGH SCHOOL. 2009 spielte er in Dario Argentos
Thriller GIALLO in einer Doppelrolle sowohl den ermittelnden Inspektor als auch (unter dem
Pseudonym Byron Deidra) dessen Gegenspieler, einen kranken Serienkiller.
Zu seinen ersten größeren Rollen zählen KÖNIG DER MURMELSPIELER (King of the Hill,
1993) von Steven Soderbergh oder Eric Bross’ RESTAURANT (1998), der ihm eine
Nominierung für den Independent Spirit Award einbrachte. Der große Durchbruch gelang
Brody allerdings erst 1998 mit Terence Malicks DER SCHMALE GRAT.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
Titel
Regie
SPLICE
(Splice)
GIALLO
(Giallo)
CADILLAC RECORDS
(Cadillac Records)
DARJEELING LIMITED
(The Darjeeling Limited)
DIE HOLLYWOOD-VERSCHWÖRUNG
(Hollywoodland)
KING KONG
(King Kong)
THE VILLAGE – DAS DORF
(The Village)
THE SINGING DETECTIVE
(The Singing Detective)
DER PIANIST
(The Pianist)
LOVE THE HARD WAY - ATEMLOS IN NEW YORK
(Love The Hard Way)
BROT UND ROSEN
(Bread and Roses)
SUMMER OF SAM
(Summer of Sam)
Vincenzo Natali
Dario Argento
Darnell Martin
Wes Anderson
Allen Coulter
Peter Jackson
M. Night Shyamalan
Keith Gordon
Roman Polanski
Peter Sehr
Ken Loach
Spike Lee
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SARAH POLLEY (Elsa Kast)
Sarah Polley begann ihre Karriere bereits im Alter von vier Jahren, aber erst ihr Auftritt in
Atom Egoyans Oscar®-nominiertem Drama DAS SÜSSE JENSEITS bescherte ihr,
inzwischen erwachsen, schließlich den Durchbruch.
Sie war in Filmen von David Cronenberg, Michael Winterbottom, Isabel Coixet und Wim
Wenders zu sehen und widmet sich bis heute bevorzugt Independent-Produktionen. DAWN
OF THE DEAD (2004), das Remake des Klassikers ZOMBIE von George A. Romero, war ihr
erster großer Hollywoodfilm.
2006 gab sie ihr gefeiertes Drehbuch- und Regiedebüt mit dem Kinofilm AN IHRER SEITE
mit Julie Christie als Alzheimer-Patientin. Der Film basierte auf der Kurzgeschichte „The
Bear Came Over The Mountain“ von Alice Munroe. Er lief auf den Festivals von Sundance
und Toronto, erlebte bei der Berlinale 2007 in der Sektion Panorama seine
Deutschlandpremiere und war im Dezember des gleichen Jahres in den deutschen Kinos zu
sehen.
Zuletzt spielte Sarah Polley 2009 in MR. NOBODY, einem romantischen Science-FictionAbenteuer des belgischen Regisseurs Jaco van Dormael, mit.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2010
2009
2006
2005
2004
2003
1999
Titel
Regie
SPLICE
(Splice)
MR. NOBODY
(Mr. Nobody)
AN IHRER SEITE
(Away From Her)
DON’T COME KNOCKING
(Don’t Come Knocking)
DAS GEHEIME LEBEN DER WORTE
(La Vida Secreta De Las Palabras)
DAWN OF THE DEAD
(Dawn of the Dead)
MEIN LEBEN OHNE MICH
(Ma Vida Sin Mi)
EXISTENZ
Vincenzo Natali
Jaco van Dormael
Regie und Drehbuch
Wim Wenders
Isabel Coixet
George A. Romero
Isabel Coixet
David Cronenberg
(eXistenZ)
1997
1994
DAS SÜSSE JENSEITS
(The Sweet Hereafter)
EXOTICA
Atom Egoyan
Atom Egoyan
(Exotica)
1988
DIE ABENTEUER DES BARON MÜNCHHAUSEN
Terry Gilliam
(The Adventures of Baron Munchhausen)
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DELPHINE CHANEAC (Dren)
SPLICE ist das Nordamerika-Debüt der in Paris geborenen Schauspielerin Delphine
Chaneac. Erst kürzlich sah man die 31-Jährige in Xavier Riuz’ schweizerisch-luxemburgischbelgischen Koproduktion VERSO. In französischsprachigen Ländern ist Delphine Chaneac
längst etabliert als beliebte Darstellerin auf der Bühne, der Kinoleinwand und dem
Fernsehbildschirm und war u.a. in der TV-Serie „Duval et Moretti (2008, Reg: diverse) und
„Trenhotel“ (2007, Reg: Lluis Maria Güell) zu sehen.
In Deutschland kennt man die aparte Französin aus zahlreichen TV-Auftritten, so etwa in der
RTL-Miniserie „Die Patin – Kein Weg zurück“ (2008, Reg: Miguel Alexandre) neben Veronica
Ferres. In englischer Sprache hat Chaneac bisher nur einen einzigen Film gedreht, das
Remake von DER ROSAROTE PANTHER an der Seite von Steve Martin.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2010
2009
2006
Titel
Regie
SPLICE
(Splice)
VERSO
(Verso)
DER ROSAROTE PANTHER
(The Pink Panther)
Vincenzo Natali
Xavier Ruiz
Shawn Levy
DAVID HEWLETT (Barlow)
Für seine Rolle als unsympathisch sympathischer Dr. Rodney McKay in der TV-Serie
„Stargate Atlantis“ hat der 41 Jahre alte Brite vor kurzem den Spacey Award erhalten.
Hewlitts Karriere begann schon in frühen Jugendjahren, als er sich einer Gruppe ScienceFiction-begeisterter Schulfreunde anschloss und in deren ersten Regieversuchen mitspielte.
Mit diesen Freunden hat er heute noch zu tun und spielte in ihren Filmen CUBE, GET
DOWN, CYPHER, FOOLPROOF – AUSGETRICKST und NOTHING mit.
Neben seiner Rolle in „Stargate Atlantis“ wirkte Hewlett noch in einigen anderen FernsehHighlights der letzten Jahre mit, beispielsweise in „Emergency Room“, „Without a Trace –
Spurlos verschwunden“ und „The District – Einsatz in Washington“ sowie „Kung Fu: Im
Zeichen des Drachen“ (Kung Fu: The Legend Continues), „Beyond Reality“ und der
kanadischen Erfolgsserie „Traders“. Für seine Interpretation des Grant Jansky erhielt er zwei
Gemini-Nominierungen.
Sein Debüt als Drehbuchautor und Regisseur gab er 2007 mit A DOG’S BREAKFAST –
EINE LEICHE FÜR DEN HUND (A Dog’s Breakfast), einer Komödie über Hochzeiten,
Wahnsinn und Serienmord.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2010
2009
Titel
Regie
SPLICE
(Splice)
HELEN
(Helen)
Vincenzo Natali
Sandra Nettelbeck
13
2007
2004
2003
2006
DOG’S BREAKFAST – EINE LEICHE FÜR DEN HUND Drehbuch und Regie
(A Dog’s Breakfast)
Liliths Fluch
Bill Platt
(Darklight)
NOTHING
Vincenzo Natali
(Nothing)
CYPHER
Vincenzo Natali
(Cypher)
BRANDON MCGIBBON (Gavin Nicoli)
Brandon McGibbon absolvierte die Ryerson Theatre School, die Theaterfakultät der Ryerson
University in Toronto. Im Anschluss ergaben sich schnell die ersten Auftritte in
Fernsehshows wie „Odyssey 5“, „Sue Thomas: F.B.Eye“ oder „Tracker“. Er spielte die Rolle
des Marlon in „Little Mosque on the Prairie“ und zeitgleich sah man ihn in Ken Finklemans
„At the Hotel“.
Auf der Bühne stand er neben Carmen Ghia in der in Toronto inszenierten Produktion des
Musicals „The Producers“ und kürzlich erst verkörperte er die Hauptrolle, den legendären
Pianisten Glenn Gould, in David Youngs „The Prodigy“. Im Kino bevorzugte er mit Filmen wie
KILLSHOT oder SAW V ein wahres Kontrastprogramm.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
2010
2009
2008
Titel
Regie
SPLICE
(Splice)
KILLSHOT
(Killshot)
SAW V
(Saw V)
Vincenzo Natali
John Madden
David Hackl
14
STAB
VINCENZO NATALI (Buch und Regie)
Der geborene Kanadier Vincenzo Natali ist schon lange kein Unbekannter mehr in der
Filmbranche. Mit seinem surrealen Low-Budget-Science-Fiction-Thriller CUBE avancierte er
1997 über Nacht zum viel diskutierten Regie-Newcomer. Der Film beeindruckte die
Zuschauer und Kritiker gleichermaßen durch Natalis Fähigkeit, die Grenzen des Kinos auch
mit einem knappen Budget zu sprengen. Er wurde mit zahlreichen Genie-Nominierungen
bedacht, unter anderem für Regie, Musik, Original-Drehbuch. Schnell galt CUBE als Kultfilm.
Mit CYPHER, seiner nächsten Produktion, in der Jeremy Northam, Lucy Liu und David
Hewlett mitspielten, etablierte sich Natali als Kenner der Postmoderne. CYPHER ist die
Geschichte eines Mannes, der für eine Agentenkarriere eine neue Identität annimmt. Doch er
durchleidet eine totale Gehirnwäsche, nach der er sich von einer Furcht erregenden Realität
umschlungen sieht. Seinen dritten Film NOTHING beschreibt der Regisseur selbst als
„Buddy-Komödie im luftleeren Raum“. Der Film erntete weltweites Kritikerlob. Zwei Jahre
später drehte Natali die Dokumentation GETTING GILLIAM über Terry Gilliams Produktion
von TIDELAND, der gleichzeitig mit dem Spielfilm Gilliams in die Kinos kam. Für den
Episodenfilm PARIS JE T’AIME steuerte er eine Geschichte bei.
Momentan bereitet er seinen Film HIGH RISE vor, der eng an das gleichnamige Buch von J.
G. Ballard angelehnt sein wird.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
Titel
2010
2005
2003
2002
1997
1997
SPLICE
(Splice)
GETTING GILLIAM
NOTHING
(Nothing)
CYPHER
(Cypher)
CUBE
(Cube)
ELEVATED
(Elevated)
Regie, Drehbuch
Regie, Drehbuch
Regie, Drehbuch
Regie, Drehbuch
Regie, Drehbuch
Regie, Drehbuch
STEVEN HOBAN (Produzent)
Steven Hoban, Gründer der Filmproduktion Copperheart Entertainment in Toronto, hat im
vergangenen Jahr seinen komplett animierten Kurzfilm THE SPINE fertig gestellt. Gordon
Pinsent und Alberta Watson liehen den Figuren ihre Stimmen. Christ Landreth, der bereits
2005 den von Hoban produzierten, Oscar®-gekrönten RYAN verantwortete, inszenierte das
Ganze. Steven Hoban besitzt eine sehr spezielle Kombination an Eigenschaften, die ihm bei
seiner Karriere sehr geholfen haben: Er besitzt eine hohe, intuitive Kreativität, ein großes
Geschick in geschäftlichen Belangen und das nötige technische Fachwissen. Angefangen
hat Hoban zu Unizeiten als Comiczeichner. Schnell wurde daraus ein Imax3DAnimationsstudio, und aus den ersten Schritten im Berufsleben ergab sich rasch der erste
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Kurzfilm- Oscar®. Inzwischen kann Hoban ohne Übertreibung als einer der führenden
Produzenten gelten, wenn es – nicht nur in Kanada – um Produktionen geht, in denen
visuelle Effekte auf höchstem Niveau gefragt sind.
Zu seinen international erfolgreichsten Filmen gehört die GINGER SNAPS-Trilogie, das
Remake von BLACK CHRISTMAS und die Low-Budget-Komödie YOUNG PEOPLE
FUCKING, der kanadische Kassenknüller des vorletzten Jahres. 2000 produzierte Steven
Hoban den ersten vollkommen animierten Imax3D-Film CYBERWORLD, an dessen
Drehbuch er auch als C-Autor beteiligt war. Die Stimmen der Simpsons-Charaktere, die in
CYBERWORLD auftreten und erstaunliche Abenteuer jenseits ihrer Heimat erleben,
stammen von Woody Allen, Sylvester Stallone und Sharon Stone. Zu seinen aktuellen
Projekten zählen unter anderem ein übernatürlicher Thriller mit dem Titel PERMISSION, den
Vincenzo Natali drehen wird sowie der animierte 3D-Horrorfilm LOVECRAFT, den Chris
Landreth in Szene setzen soll.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
Titel
2010
2009
2007
2006
2004
2003
2000
1997
1995
SPLICE
(Splice)
THE SPINE (Kurzfilm)
(The Spine)
YOUNG PEOPLE FUCKING
(Young People Fucking)
BLACK CHRISTMAS
(Black Christmas)
GINGER SNAPS III: DER ANFANG
(Ginger Snaps Back: The Beginning)
GINGER SNAPS II: ENTFESSELT
(Ginger Snaps II: Unleashed)
NOTHING
(Nothing)
GINGER SNAPS – DAS BIEST IN DIR
(Ginger Snaps)
ELEVATED
(Elevated)
BLOOD & DONUTS
(Blood & Donuts)
GUILLERMO DEL TORO (Ausführender Produzent)
Schon mit seinem Kinodebüt, dem mexikanisch-amerikanisch koproduzierten Horrorfilm
CRONOS, konnte sich Guillermo del Toro 1993 als viel beachteter und gefragter Regisseur
etablieren. Diesen Status konnte er durch seine nachfolgenden Produktionen wie HELLBOY
und besonders durch PANS LABYRINTH festigen, der 2006 in Cannes seine Premiere
erlebte. Del Toro, der mit seinen märchenhaften, phantasievollen Filmen bei Publikum wie
Kritikern sehr erfolgreich ist, hat in den nächsten Jahren einiges tun: Er wird für Miramax ein
Remake des Gothic Horrorfilms DON’T BE AFRAID OF THE DARK und gemeinsam mit
Alfonso Cuaron für Warner Brothers THE WITCHES produzieren, die Adaption einer
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Kurzgeschichte von Roald Dahl. Augenblicklich bereitet er die Dreharbeiten für J.R.R.
Tolkiens Verfilmung DER KLEINE HOBBIT vor, den HERR DER RINGE-Regisseur Peter
Jackson produzieren wird. Der lobt seinen Kollegen in den höchsten Tönen als „Kino-Magier,
der niemals sein kindliches Staunen verloren hat“.
FILMOGRAFIE (Auswahl)
Titel
2010
2008
2007
2006
2004
2002
SPLICE
(Splice)
HELLBOY – DIE GOLDENE ARMEE
(Hellboy II: The Golden Army)
DAS WAISENHAUS
(El orfanato)
PANS LABYRINTH
(El Labirinto del Fauno)
HELLBOY
(Hellboy)
BLADE II
(Blade II)
Produktion
Regie und Produktion
Produktion
Regie, Buch, Produktion
Buch und Regie
Regie
DON MURPHY (Ausführender Produzent)
Don Murphy wuchs schon auf mit dem Traum, einmal Filmemacher zu werden. Nach seinem
Abschluss an der University of Southern California’s School of Cinema-Television erkannte
er allmählich, was ein Produzent eigentlich zu tun hat. Bewaffnet mit seiner unbezähmbaren
Leidenschaft für das Kino produzierte er als ersten Film den nach einem Drehbuch von
Quentin Tarantino von Oliver Stone inszenierten NATURAL BORN KILLERS. Seitdem
bemüht er sich darum, ausschließlich Spielfilme zu produzieren, die er selbst gerne ansehen
möchte. Das sind dann z.B. Produktionen wie DER MUSTERSCHÜLER (Apt Pupil, 1998),
FROM HELL (2001), DIE LIGA DER AUSSERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN (The League
of Extraordinary Gentlemen, 2003), TRANSFORMERS (2007), WHILE SHE WAS OUT
(2008) und TRANSFORMERS – DIE RACHE (Transformers: Revenge of the Fallen, 2009).
SUSAN MONTFORD (Ausführende Produzentin)
Die gebürtige Schottin arbeitete nach der Kunsthochschule einige Jahre als freischaffende
Künstlerin. Sie hatte zahlreiche Ausstellungen in ihrer Heimatstadt Glasgow und auch
darüber hinaus. Mit Hilfe offizieller Fördermittel konnte sie die zwei Kurzfilme „Hairpin“ und
„Strangers“ realisieren, die prompt zum Filmfestival nach Toronto eingeladen wurden. Dort
entwickelte sie mit Chris und Roberta Hanley das Spielfilmprojekt „The Family Jam“. Susan
zog bald darauf nach Los Angeles und gründete dort mit Don Murphy die Firma Angry Films,
die bereits bald überaus erfolgreiche Filme wie den Kult-Actionhit SHOOT ‘EM UP (2007)
oder WHILE SHE WAS OUT (2008) mit Kim Basinger verantwortete. Zur Zeit bereitet
Montford die Produktion des Dreamworks-Films REAL STEEL vor, der im nächsten Jahr ins
Kino kommen wird.
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YVES CHEVALIER (Ausführender Produzent)
Der Franzose Yves Chevalier begann seine Karriere als Marketingleiter von MK2 im Jahr
1989. Mit TF1 International und TF1 Video arbeitete er über vier Jahre lang zusammen. 1997
gründete er Sagittaire Films und brachte in enger Kooperation mit Bac Films über 40 Filme
heraus. Darunter beispielsweise REQUIEM FOR A DREAM (2000), THE BLAIR WITCH
PROJECT (1999), BUENA VISTA SOCIAL CLUB (1999), SLAM (1998), CHOPPER (2000)
und AUSTIN POWERS (2002). Seit 2005 arbeitet er mit Gaumont und hat Filmstoffe wie
PLANET ERDE (Planet Earth, 2006), CASHBACK (2006) und zuletzt SPLICE auf den Weg
gebracht.
CHRISTOPHE RIANDEE (Ausführender Produzent)
Der Absolvent der Paris Business School war ab 1999 Leiter der Fernsehproduktionsfirma
France Animation. Vorher war Christophe Riandee sieben Jahre in der Medien-Abteilung bei
Ernst & Young beschäftigt. 2003 heuerte er bei Gaumont an und stieg dort rasch zur Spitze
des Unternehmens auf. Riandee ist im Moment Ausführender Produzent von LAST NIGHT
(2009) von Massy Tadjedin, in dem Keira Knightley und Guillaume Canet die Hauptrollen
übernommen haben, von SPLICE und von TWELVE (2009) von Joel Schumacher.
SIDONIE DUMAS (Ausführende Produzentin)
Noch während ihres Jurastudiums begann Sidonie Dumas 1988 ihre Karriere in der
Filmbranche, und zwar als Assistentin in Luc Bessons Produktionsfirma Films du Loup. Ihr
erstes Projekt dort waren die Dreharbeiten zu ATLANTIS (1991). Nach einer Phase in der
Spielfilm-Produktion bei Warner Brothers in Los Angeles kehrte sie zurück nach Europa. Dort
war sie sofort mit der Nachsynchronisation von Ettore Scolas DIE REISE DES CAPITAN
FRACASSA (Il viaggo di capitan Fracassa, 1990) beauftragt. 1991 fing sie in der
Drehbuchentwicklung bei Gaumont an. 1998 begann sie, sich verstärkt um Debütfilme und
junge Regisseure zu kümmern. Seit Juli 2004 ist sie in der Leitung von Gaumont und
verantwortet die Produktion sämtlicher Spielfilme, egal welchen Genres, wie beispielsweise
VIRGIL (2005) von Mabrouk El Mechri, SIE SIND EIN SCHÖNER MANN (Je vous trouve
très beau, 2006) von Isabelle Mergault oder ANLEITUNG ZUM TRÄUMEN (The Science of
Sleep, 2006) von Michel Gondry.
TETSUO NAGATA (Kamera)
Der Kameramann Tetsuo Nagata interessierte sich schon während seiner Studienzeit in
Tokio für Kino, besonders für den französischen Film, und organisierte einen Cinema Club
für das Französisch-Japanische Institut in Tokio. 1972 zog er schließlich nach Paris, um sein
Studium dort zu abzuschließen. Bis 1995 arbeitete Nagata weltweit in der WerbefilmBranche, für Musikvideos und Kurzfilme. Er drehte mit Regisseuren wie Jean-Pierre Jeunet,
Jean-Paul Rappeneau oder Jan Kounen. Mit der Kameraführung in Rock Stephaniks
mehrfach ausgezeichneten STAND BY (2000) machte er sich auch in der Spielfilm-Szene
einen Namen. François Dupeyron drehte mit ihm C’EST QUOI LA VIE? (1999) und DIE
OFFIZIERSKAMMER (2001). Zu seinen aktuellsten Produktionen zählen MICMACS (2009),
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der neue Film von Jean-Pierre Jeunet, der bei uns im Juli 2010 starten wird, und die Edith
Piaf-Verfilmung LA VIE EN ROSE (2007).
TODD CHERNIAWSKY (Produktionsdesign)
Der renommierte Produktionsdesigner und Illustrator Todd Cherniawsky arbeitet
gleichermaßen für Film, TV und Theater. In der letzten Zeit war er für viele große Studios
tätig, unter anderem bei der Gestaltung von OCEAN’S 13 (2007), DIE LEGENDE VON
BEOWULF (Beowulf, 2007), KRIEG DER WELTEN (War of the Worlds, 2005), MONSTER
HOUSE (2006), LEMONY SNICKET – RÄTSELHAFTE EREIGNISSE (Lemony Snicket’s A
Series of Unfortunate Events, 2004), die GINGER SNAPS-Trilogie und POLAR EXPRESS
(2004). Im Augenblick fungiert er als Art Director für Tim Burtons ALICE IM WUNDERLAND
(Alice in Wonderland, 2010).
ALEX KAVANAGH (Kostüm)
Auf der beeindruckenden Liste aller Filme, die Alex Kavanagh bisher ausgestattet hat,
befinden sich unter anderem George A. Romeros LAND OF THE DEAD (2005), HAROLD
AND KUMAR GO TO WHITE CASTLE (2004), NOTHING (2003) von Vincenzo Natali und
SAW II, III, IV, V und VI. (2005, 2006, 2007, 2008, 2009) oder DIARY OF THE DEAD (2007)
und YOUNG PEOPLE FUCKING (2007).
MICHELE CONROY (Schnitt)
SPLICE ist die vierte gemeinsame Arbeit von Michele Conroy und Regisseur Vincenzo
Natali, die 2003 bei NOTHING begann und sich über Natalis Episode in PARIS, JE T’AIME
(2006) und die Terry Gilliam-Dokumentation GETTING GILLIAM (2005) bis heute fortsetzte.
Die Cutterin hat außerdem die TV-Serie THE NEW ADDAMS FAMILY (1998) geschnitten,
den Kinofilm WHO LOVES THE SUN (2006) von Matt Bisonnette sowie zahlreiche weitere
Fernsehspiele und –Dokumentationen.
BOB MUNROE (Visuelle Effekte)
Der Kanadier Bon Munroe, Mitbegründer und Leiter von C.O.R.E. Digital Pictures, ist seit
mehr als zwanzig Jahren in der Film- und Fernsehindustrie tätig und kann ohne Übertreibung
als einer der Experten gelten, wenn es um die Verknüpfung technischen Fachwissens mit
Kreativität geht. Dank seiner Fachkenntnis avancierte die Firma C.O.R.E. Digital Pictures,
die er 1994 mit John Mariella, Kyle Menzies und William Shatner in Toronto gründete, rasch
zum weltweit gefragten Unternehmen, wenn ausgefeilte Visuelle Effekte und Animationen im
Spielfilm eingesetzt werden sollten. Die erste Zusammenarbeit mit Vincenzo Natali ergab
sich 1996 für dessen Debütfilm CUBE. Seit 2007 betreute Munroe die Effekte für bisher 28
Folgen der hoch gelobten Fernsehserie „Die Tudors“. In Postproduktion befindet sich gerade
CATS & DOGS – DIE RACHE DER KITTY KAHLOHR, für den Munroes Firma ebenfalls die
Visuellen Effekte gestaltete.
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HOWARD BERGER (Spezialeffekte Kreatur)
Im Alter von dreizehn Jahren traf Howard Berger sein Idol Stan Winston, einen der größten
Könner im Bereich Spezialeffekte und Make Up im Film, der ihn unter seine Fittiche nahm
und den interessierten Jungen unterstützte und förderte. Nach seinem High SchoolAbschluss begann Berger seine Ausbildung bei Winston und war schnell mit großen
Projekten wie PREDATOR & ALIEN (2004) betraut. Die Begegnung mit dem Make UpStylisten und Oscar®-Gewinner Rick Baker, einem anderen Vorbild Bergers, erweiterte die
Kenntnisse und Kontakte, und schon sehr bald war Howard Berger für die
unterschiedlichsten Studios und Produktionen tätig. Zu seinen größten Herausforderungen
gehörten die Adaptionen des Klassikers von C.S. Lewis DIE CHRONIKEN VON NARNIA –
DER KÖNIG VON NARNIA (The Chronicles of Narnia. The Lion, the Witch and the
Wardrobe, 2005), die Berger mit einem Team von 120 Mitarbeitern bewältigte. Die Mühen
wurden mit einem BAFTA und seinem ersten Oscar® für das beste Make Up belohnt.
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