AUS KRETA Touristen berichten ••• AUS KRETA

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AUS KRETA Touristen berichten ••• AUS KRETA
A u s g a b e 1 0 · A U F L A G E : 2 5 0 0 · S C H U T Z G E B Ü H R : 5 € 2 0 11
Tierfreunde Kreta
www.tierfreunde-kreta.de
[ Editorial ]
Hier meine Wunschliste:
Liebe Tierfreunde,
1. Wurmmittel, Floh- und Zeckenmittel in jeder Form, Augensalben,
wieder geht ein Jahr zu Ende, und wieder halten Sie unsere ‚Kreta-News‘ in den Händen.
Es gibt Neues zu berichten: Der Tierfreunde Kreta e.V. hatte gehofft, in Souda bei Chania
ein Gelände mieten zu können, um die Tierschutzarbeit von Silke Wrobel endlich wieder
zentral an einer Stelle durchzuführen.
Nachdem wir lange in Wartestellung waren und versucht hatten, zuerst auf dem von
Silke gekauftem Gelände etwas Entsprechendes zu realisieren und nachdem wir neue
Hoffnung geschöpft hatten, als der neue zweite Bürgermeister von Chania uns eine
Mitarbeit beim geplanten städtischen Tierheim in Aussicht gestellt hatte, dessen Realisierung dann aber wegen Kompetenzrangeleien in weite Ferne gerückt war, haben wir
das Heft nun selbst in die Hand genommen.
Wir suchen ein Gelände zu mieten, das bereits voll erschlossen ist und über alle Versorgungsleitungen verfügt, die wir auf Silkes Areal erst hätten installieren müssen. Es sollte
schon eingezäunt sein, damit keine ‚bösen‘ Nachbarn unseren Tieren etwas zuleide tun
können, und es sollte über Lagerschuppen, Hallen oder Ähnliches verfügen, damit wir
diese leicht zu Tierunterkünften umfunktionieren können. Asphaltierte Flächen wären
vorteilhaft, um Container aufstellen zu können, die wir mit dem zweckgebunden gespendeten Geld zum ‚Tierheimneubau‘ kaufen würden. Auch wenn es nicht einfach sein
dürfte, ein für uns bezahlbares Areal zu finden, sind wir optimistisch und hoffen, Ihnen
bald eine gute Lösung präsentieren zu können.
Impressum
Tierfreunde Kreta e.V.
Erbachhof 23
D-71336 Waiblingen
Tel. 0049 (0) 7151 20 4273
Tel. 0049 (0) 163 724 2691
Fax 0049 (0) 711 797 0449
[email protected]
Vorsitzender
Dr. Gerhard Henisch
Altweg 6
D-78073 Bad Dürrheim
Bankverbindung
Sparkasse Neuss
Konto-Nr. 933 363 45
BLZ 305 500 00
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3363 45
BIC: WELA DE DN
Redaktion
Petra Müller, PR Kompakt, Neuss
Tel. 0049 (0) 2131 81066
Fax 0049 (0) 2131 80702
Auflage: 2.500
www.tierfreunde-kreta.de
Informationsladen
„Noahs kleine Arche“
Silke Wrobel
Daskalogiannis 39
73123 Chania / Kreta
Griechenland
Tel. / Fax: 0030 (0) 28210 55030
Mobil: 0030 (0) 6946 881155
2
Es gibt aber noch andere Schwierigkeiten. Die deutschen Behörden verlangen von
uns und unseren Partnervereinen, die Durchführung von Tiertransporten gemäß den
Bestimmungen für ‚professionellen Tierhandel‘ und entsprechende Papiere. Unser Verein
erfüllt zwar alle Bedingungen, nur erhalten wir von den griechischen Behörden leider
nicht die erforderlichen Dokumente. Wir bekommen zwar inzwischen die Unterstützung der örtlichen Behörden in Chania, die Anträge sind aber mittlerweile in Athen, und
dort laufen die Uhren bekanntlich sehr langsam …
Umso wichtiger wäre es jetzt, ein Refugium zu besitzen, wo die Tiere auf ihre Vermittlung warten könnten.
Möglich ist unsere Arbeit nur durch Ihre Unterstützung, Daher möchte ich mich auch
in diesem Jahr wieder ganz herzlich bei den kleinen und großen Spendern bedanken.
Ganz herzlicher Dank gilt auch der Tierhilfe Strasburg, die unser Tierschutzprojekt nun
schon seit vielen Jahren großzügig unterstützt.
Helfen Sie uns alle bitte auch weiterhin.
Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien schöne Feiertage und einen guten Rutsch ins
neue Jahr.
Liebe Kreta-Tierfreunde,
man denkt ja immer hier vor Ort, jetzt kann es nicht mehr schlimmer
kommen. Doch, es kann! Dieses Jahr ist und war bis jetzt nur mit
dem griechischen Wort ‚Chaos‘ zu bezeichnen. Die neuen Gesetze, die
sich halbstündlich ändern und neue Steuern, die allesamt nur erhöhte
Preise mit sich bringen, lähmen jeglichen Fortgang hier auf Kreta und
im ganzen Land.
Hoffnungslosigkeit und Frustration lassen jeden nur noch an sich
denken, und die Tiere stehen überhaupt nicht mehr zur Debatte. Viele
Eltern leben ihren Kindern Gleichgültigkeit und leider auch Brutalität
vor. Gerade wieder Beweis in der Zeitung: „Kinder aus einer Mittelstufe erstechen mit einem Bleistift eine kleine, weiße Katze und werfen
sie aus dem zweiten Stock aus dem Fenster!“ Wir können uns hier
kaum retten vor verletzten und rücksichtslos liegengelassenen, kranken Katzen und Hunden.
Die Stadtverwaltung ist machtlos. Erst Versprechungen und dann
die Einsicht, dass einfach keine Mittel da sind. Jeder schiebt die Verantwortung auf den Anderen. Dazu immer wieder Streiks, Besetzung
von Behörden, andere Beamten in anderen verantwortungsvollen
Stellen. Man ist wirklich nahe der Verzweiflung. Bitte glauben Sie mir,
24 Jahre tägliches Leiden höhlt jeden Menschen aus.
Wer einmal eine Woche bei mir mitgearbeitet hat, weiß, was man
hier zu sehen bekommt. Dieses Leid kann man nur in eigener Regie mit Sachwissen, unermüdlicher Arbeit und Einsatzbereitschaft
bekämpfen. Es scheint ein Kampf gegen Windmühlen zu sein, den
wir – wenn überhaupt – nur gemeinsam gewinnen können. Die letzten Bilder aus den Info-Briefen zeigen Ihnen nur einen Bruchteil des
Elends und meiner Arbeit.
Wir hatten ein Grundstück in abgelegener Gegend gefunden, auf
dem wir alle unsere Aktivitäten auf einem Areal hätten ausüben können. Es ist so unglaublich gut angelegt und gelegen, dass wir mit relativ wenigen Mitteln in kurzer Zeit ein Tierheim hätten aus dem Ärmel
zaubern können.
Aber der Vorstand, Dr. Henisch, war inzwischen zur Prüfung vor
Ort und kam leider zu dem Ergebnis, dass das Areal aus verschiedenen Gründen für uns nicht geeignet ist. Schließlich sollen Ihre/Eure
Spenden sorgsam und sachgerecht ausgegeben werden. Aber drückt
feste die Daumen, dass wir doch noch an unser Ziel kommen.
Zwischenzeitig hat sich der Vorstand entschieden, selbst auf die
Suche nach einem geeigneten Grundstück für unsere Tierschutzaktivitäten zu gehen. Vielleicht ist das endlich der Lichtblick am Horizont.
Und ich hoffe und bitte Sie/Euch ganz herzlich, uns bei unseren
Bemühungen zu unterstützen. Jede kleinste Geldspende hilft. Aber
auch Sachspenden werden dringend benötigt.
Wund- und Aluminiumspray, Antibiotika-Tabletten und -Salben,
Pilzsalben, Nahtmaterial, Desinfektionsspray … (bitte keine abgelaufenen Produkte).
2. Futter in jeder Form, auch Reis, Nudeln, Karotten-Pferde-Zufutter
(phantastisch bei Durchfällen), Welpenfutter … Übrigens: Wir helfen
auch Tierfreunden, deren Schützlinge wir wegen Überfüllung nicht aufnehmen können. Und das sind wirklich Leute, die es sich nicht leisten
können, Futter zu kaufen. Wir unterstützen Tierfreunde, die einen zweiten oder dritten Job hatten, nur um herrenlose Tiere draußen versorgen
zu können. Und gerade die haben jetzt ihre Arbeit verloren.
3. Alles, was zur Pflege und Sauberkeit beiträgt wie große PlastikMüllsäcke, Einmal-Handschuhe von Medium bis Large, Waschpulver,
Schwämme …
Bitte helfen Sie uns. Gemeinsam können wir etwas bewegen. Man
stelle sich vor, endlich ein Tierheim und alles an einem Ort – Katzen
und Hunde. Das wäre für mich das schönste Geschenk. Es wäre die
Möglichkeit, noch mehr helfen zu können, auch wenn wir im letzten
Jahr schon fast Unmögliches geleistet haben: Hunderte von Kastrationen und Operationen, Pflege und Nachpflege von kranken Tieren.
Außerdem wurde vielen Touristen aus aller Herren Länder mit ihren
‚Findlingen‘ geholfen. Und hier vor Ort findet unsere Arbeit inzwischen auch weit mehr Anerkennung und Beachtung als früher.
Ich wünsche mir für uns alle, Freunde und Mitkämpfer, ein frohes
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Neues Jahr.
Ihre/Eure dankbare Silke Wrobel
mit der kleinen Arche Noah
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Dr. Gerhard Henisch
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
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Touristen berichten
••• AUS KRETA
Spontane
Rettungsaktion
Wienerin fliegt nach Kreta als Ersatz für Flugpatin.
I
m September war ich mit meinem Mann
auf Mykonos, als uns ein Anruf von Silke
erreichte. Sie sagte, dass das Hundehaus
auf der Stelle geräumt werden müsse. Sie
hätte aber immerhin einen Flugpaten, der
drei Hunde nach Wien mitnehmen könnte –
vorausgesetzt die Hunde würden unterkommen. Noch von Mykonos aus versuchte ich
meine Freunde zu aktivieren (meine arme
Telefonrechnung!!!). Als wir wieder zu Hause waren, waren zumindest eine Bleibe für
einen Hund und ein Pflegeplatz gefunden.
Dann erfuhr ich von Silke, die Flugpatin
wäre nicht mehr telefonisch zu erreichen.
Panik brach aus. Mein Sohn, seine Freundin
und alle anderen, die in die Aktion involviert
waren, versuchten auf vielfältige Weise, mit
der Patin in Kontakt zu kommen – ohne Erfolg.
Mein Geburtstagsgeschenk oder:
Du bist ja nicht ganz dicht!
Kurzentschlossen rief ich meine Freundin im
Reisebüro an. Sie sollte mir sofort den nächsten Flug nach Kreta buchen. Gleichzeitig
sagte ich meinem Mann, ich würde mir von
ihm zum Geburtstag (der im November war)
einen kretischen Kurztrip wünschen. Seine
Worte „Du bist ja nicht ganz dicht“ überhörte ich. Gleichzeitig zückte er seine Geldbörse und bezahlte. Am selben Tag hatte ich
einen Flug, ein Hotelzimmer und die schriftliche Bestätigung der Fluglinie, drei Hunde
mitnehmen zu dürfen.
Samstagnacht war ich auf Kreta, und
nach nur wenigen Stunden Schlaf holte mich
Silke vom Hotel ab. Der ganz normale, tägliche Wahnsinn begann: Horrormeldungen
im Minutentakt, lautstarker Streit mit den
Nachbarn am Katzenhaus, weil da jetzt
Hunde untergebracht werden mussten, die
Rückgabe von zwei Pflegehunden, die erst
drei Tage vorher von dieser Pflegestelle abgeholt worden waren und gegen ein süßes,
kleines Baby eingetauscht werden sollten.
Bei Kounoupidiana bremste Silke abrupt ab,
weil sie im Vorbeifahren eine Katze schreien
hörte. Wir fanden das verschnupfte Katzenkind mutterseelenallein auf einem verlassenen Grundstück und haben es natürlich
mitgenommen.
In Kounoupidiana wollten wir uns einen Kaffee gönnen und gleichzeitig die zirka
zwei Wochen alte Fundkatze, die wir Tiger
nannten, mit Kondensmilch erstversorgen.
Das war allerdings nicht so einfach, wie wir
glaubten. Die Kellnerin des Kafenions war
sehr nett, andere wiederum beschimpften
und beleidigten uns. Aber Silke ließ sich
nicht beirren.
Der ganz normale Alltagswahnsinn
bei Silke
Mit einem verletzten Hund im Kofferraum
und dem Kater auf dem Schoß fuhren wir
weiter zum Futtercontainer, füllten das Auto
auf, um Mark und Ann mit Futter für die Katzen und Hunde auszustatten. Anschließend
versorgten wir im Industriepark zahllose
Streuner, von denen einer schon länger gegen
eine Hautkrankheit behandelt wird. Und zwischendurch immer wieder das Telefon!
4
Wieder in Silkes Büro in Chania angekommen versorgten wir erst mal Tiger und
viele andere Babykatzen. Ich weigerte mich,
mit Silke in die Quarantäne-Station zu gehen, um nicht noch mehr Tierleid sehen zu
müssen. Ich konnte es schon nach ein paar
Stunden nicht mehr ertragen.
Bei Kostas zum Mittagessen hatte Silke
zum ersten Mal an diesem Tag die Möglichkeit, ihr auf doppelten Umfang angeschwollenes offenes Bein hochzulegen. Noch bevor
wir aufgegessen hatten, läutete schon wieder
das verdammte Telefon. Wir brachen auf zu
Enrico, um meine Patenhunde kennen zu
lernen. Bei der Gelegenheit bekam ich auch
den kleinen Lucky zu Gesicht – verliebte
mich auf der Stelle – und versprach, auch für
ihn ein warmes Plätzchen zu finden. Das ist
aber wieder eine andere Geschichte.
Feindseligkeiten gegen Tierschützer
Der Montag verlief – zumindest für mich
– etwas ruhiger. Während eines netten Gesprächs mit Liz, Maria und Silke, in dem es
darum ging, wie ich als Touristin die Situation der Tiere auf der Insel sehe, entstand am
Nebentisch ein großer Tumult. Ein junger
Grieche hatte eine läufige Hündin bei sich,
und es dauerte nicht lange, bis etwa zehn
paarungswillige Rüden um sie herum waren.
Es kam zu Raufereien, Beißereien und
gefährlichen Situationen mit Autos. Als ein
bulliger Grieche einen Stuhl nach einem Rüden warf, konnten wir nicht länger zusehen.
Silke versuchte, den jungen Mann dazu zu
bewegen, die Hündin nach Hause zu bringen
und bot ihm zum wiederholten Mal an, sie
gratis zu kastrieren, was er ganz empört mit
der oft zu hörenden Begründung „das ist wider die Natur“ ablehnte.
Dienstagmorgen kam der erlösende
Anruf, dass ich alle drei Hunde mitnehmen
dürfte. „JUCHUUUUUUU“! Das war nur
möglich, weil viele Menschen im Hintergrund sehr engagiert geholfen haben. Bei
dieser Gelegenheit einmal ein herzliches
DANKE an alle, die immer wieder mitmachen und nicht aufgeben.
Kreta ade: Drei Hunde gerettet
Touristen berichten
••• AUS KRETA
Nayla:
Die Willkommene
I
n diesem Sommer sollte es in die Nähe
von Rethymnon nach Kreta gehen. In unserem ersten Kretaurlaub wollten wir die
Insel mit dem Auto entdecken und hatten
mehrere Ausflüge geplant. Am 30. Juni
2011, auf dem Rückweg von Frangocastello,
fuhren wir durch den kleinen Ort Kallikratis. Am Ortsausgang huschte auf einmal ein
kleines, schwarzes Wollknäuel am Straßenrand ins Gebüsch. Wir hielten an und fanden
einen Hundewelpen, der aufgeregt hin und
her sprang.
Die kleine Hündin war sehr neugierig
und ließ sich direkt von mir auf den Arm
nehmen. Wir fuhren zurück ins Dorf, sprachen einen einheimischen Bauern mit Hund
an. Er riet uns, zurück zu einem kleinen Café
im Ort zu fahren. Dort könnten wir den
Hund bestimmt abgeben. Im Café begrüßte
uns eine Deutsche, die jedoch nicht bereit
war, den Hund aufzunehmen. Sie sagte uns,
dass wir in unserem Urlaubsort Georgioupoli sicherlich jemanden finden würden, der
ihn nehmen würde.
Wenn keiner hilft, ist Silke zur Stelle
Dann war es soweit. Vor meinem Abflug traf
ich mich mit Andreas und Enrico (Pflegestelle vor Ort) am Flughafen in Chania. Ich
war froh darüber, dass auch Silke kam, weil
sich beim Einchecken Probleme ergaben.
Trotz der Bestätigung für drei Hunde wollte
mich die Dame beim Check-In nur mit zwei
Hunden einchecken lassen. Dank Silkes Intervention konnte auch dieses Problem gelöst werden, und ich hob endlich ab! Mittlerweile haben alle drei Hunde einen super
Platz gefunden.
Daniela Döring, Wien
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Wir entschieden
uns, die Kleine
mitzunehmen. Da
es Abend war, verbrachten wir eine
Nacht mit Hund
und riefen direkt am nächsten
Morgen bei der
‚Kleinen Arche‘ in
Chania an. Silke
Wrobel konnte mir
leider nicht sofort
helfen. Sie hatte
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
Touristen berichten
•••
Brigitte Kehrberg per E-Mail. Sie konnte mir
auch keine positive Information bezüglich
des Autotransportes geben. Spontan fiel ihr
aber ein, dass Sharon, eine Amerikanerin,
die auch für den Tierschutzverein tätig ist
und auf Kreta lebt, noch in dieser Woche
nach Frankfurt fliegen würde und eventuell
bereit wäre, den Hund mitzubringen.
Für mich optimal, da ich in der Nähe
von Frankfurt wohne. Ich versuchte, Sharon
zu erreichen und erhielt umgehend eine Antwort auf meine Mail-Anfrage. Sie war bereit,
unser Findelkind drei Tage später mitzubringen. Und so kam unsere kleine Nayla am 16.
September mit Sharon und ihrem Mann am
Frankfurter Flughafen an.
Seither freuen wir uns jeden Tag darüber,
diese Entscheidung getroffen und Nayla nach
Deutschland geholt zu haben. Innerhalb von
wenigen Minuten erobert sie jedes Herz.
Übrigens den Namen Nayla haben wir
aufgrund der Bedeutungen gewählt:
Indianisch – Ich liebe Dich
Tunesisch – Die Erfüllung
Hawaiianisch – Die besonders Schöne / Die
Willkommene / Der Morgenwind
Meike Kalis, Schöneck
keinen Platz mehr, aber würde alles versuchen, um eine vorübergehende Bleibe für das
Tier zu finden.
Nach zirka einer Stunde gab mir Silke
eine positive Nachricht. Wir konnten den
kleinen Hund bei Christine, einer Engländerin, die nicht weit von
uns wohnte, abgeben.
Da der Welpe zu
diesem Zeitpunkt erst
ungefähr sechs Wochen
alt war, konnten wir ihn
Animiert Ihre Katze, endlich genug zu trinken
nicht direkt mit nach
Deutschland nehmen.
Von Tierärzten empfohlen
Außerdem
wollten
Super leise
wir abwägen, ob unser Tagesablauf als BeEinfach zu reinigen
rufstätige mit einem
Hund zu organisieren
wäre. Nachdem wir
uns entschieden hatten, die Hündin nach
Deutschland zu holen,
informierte ich Silke in
Chania. Doch es war
schwierig, einen Flugpaten zu finden. Auch
der Sammy-Transport,
der regelmäßig von
den Tierfreunden Kreta durchgeführt wird,
sollte in der nächsten
Zeit nicht stattfinden.
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den Verein
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••• AUS KRETA
K AT Z E N B R U N N E N
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••• AUS KRETA
Touristen berichten
••• AUS KRETA
passten nicht ins Gesicht einer schwarzen
Katze – und mein nächster Gedanke war
„Ach Du Schande!“ (Die Originalversion
klang etwas anders!)
Rechtzeitige Rettung für Kätzchen
Matia Mou, Poseidon & Co.
oder aus drei mach sechs
I
„kniehohe, butterkeksfarbene Hündin, gern
schon erwachsen“ mitzubringen. Wir fanden
bei Silke ein Hundemädchen namens Delia.
Sie war allerdings pechschwarz (verbrannter
Butterkeks!) mit weißen Socken. Ansonsten
passte alles gut auf die Beschreibung. Während unseres Urlaubs rief noch eine weitere
Bekannte aus Österreich
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bei Silke an. Auch für sie
fand sich ein Hund, den
wir mit nach Hause nehDIE REVOLUTION
men sollten.
Am Abreisetag war
FÜR ALLE BRILLENTRÄGER
ich gerade dabei, ein
Individuell austauschbare
paar Sachen zum Auto
Komponenten!
zu tragen, als das Handy, das wir von Ria aus
Elefsina leihweise für
den Urlaub zur Verfügung gestellt bekommen
hatten, klingelte. Am
anderen Ende war Ria
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ob wir einen kleinen Kater mit nach Wien nehG
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te mich an. Diese Augen
m Oktober 2010 traten wir unseren lang
ersehnten Urlaub auf Kreta an. Natürlich
blieb der Tierschutz nicht außen vor, denn
wir haben täglich die Tonnenhunde in der
Umgebung gefüttert, waren oft bei Silke
und im Hunde- oder Katzenhaus – nicht
zuletzt, weil wir den Auftrag hatten, eine
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m
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6
Mit der Katze auf dem Arm rannte ich zum
Auto, in dem wir neben Futter und Wasser
auch immer ein paar alte Handtücher liegen
hatten. Die arme Maus war von jemandem
in Öl getaucht worden. Nachdem ich den ersten groben Dreck abgewischt hatte und die
Katze vor einem Futterteller saß, erfragte ich
bei Silke, was zu tun wäre. „Mit Spülmittel
waschen und ganz trocken föhnen, damit
sie sich nicht erkältet“, lautete die Antwort.
Mein Mann war genauso entsetzt über diese
Tierquälerei wie ich. Unsere Pensionswirtin
erlaubte uns sofort, die Katze mit ins Zimmer zu nehmen und zu baden.
Drei Stunden später war die Kleine wieder einigermaßen sauber. Sie lag den ganzen
Tag, eingekuschelt in ein Sweatshirt, apathisch und völlig starr auf unserem Bett.
Uns war ganz klar: Die Katze kommt mit …
irgendwie. Wir lassen sie nicht zurück – auf
keinen Fall.
Drei Tage später kamen wir mit zwei
Hunden kurz nach Mitternacht in Wien an.
Sie konnten schon am nächsten Tag zu ihren neuen Besitzern umziehen. Und auch
die Katzen durften später, nachdem sie ordnungsgemäß geimpft und gechipt waren, mit
Hilfe von Flugpaten ausreisen.
Vermehrung inklusive
Die zwei neuen Katzen wurden von unseren
drei alten Kretern misstrauisch beäugt und
gehörig angefaucht. Schon nach wenigen
Tagen hatte besonders die junge Matia Mou
alle, uns inklusive, um die Pfote gewickelt.
Von Vermittlung war keine Rede mehr.
Auch Kater Poseidon lebte sich prima ein.
Kurz darauf waren wir mit beiden Neuankömmlingen in der Tierklinik und haben
nach der Kastration gefragt. „Die sind noch
zu jung, das machen wir später. Warten wir
bis Poseidon markiert“, hieß es. Und dann
war Matia Mou rollig (von wegen zu jung!),
und wir haben nicht mehr aufs Markieren
gewartet. Poseidon wurde sofort am nächsten Tag kastriert. Leider zu spät, denn Mini
war schon unterwegs. Die vier von uns liebevoll zurechtgemachten Geburtshöhlen
ignorierte Matia Mou. Mein Bett und meine
nagelneue weiße Fleecedecke waren ihr genehmer.
Als Einzelkater einer frühreifen Mutter
brachte der Zwerg stolze 134 Gramm Geburtsgewicht auf die digitale Küchenwaage.
Natürlich darf auch er bleiben. So sind aus
dreien plötzlich sechs geworden – und zum
ersten Mal haben wir einen Kater, von dem
wir das genaue Geburtsdatum wissen.
Angelika Beer, Wien
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Interview mit
Elisabeth
(kurz Liz)
Iliakis
Die aus New York stammende Amerikanerin
Elisabeth Iliakis (42) unterstützt tatkräftig die
Tierschutzarbeit auf Kreta. 1998 kam die
erfolgreiche Marketing-Expertin mit Abschluss an
der St. John‘s University‘s School of Business auf
die Insel, um ihren Horizont zu erweitern. Zu dem
Zeitpunkt bekleidete sie eine Führungsposition
in der Werbeindustrie mit Etatverantwortung in
Millionenhöhe. Auf Kreta lernte sie ihren Mann
kennen, blieb und bekam drei Kinder. Heute lebt
sie mit ihrer Familie sowie Hunden und Katzen in
Chania. Tanja Kirschbaum führte bei ihrem letzten
Besuch in Chania im Oktober 2011 ein Interview
mit der Tierschützerin.
Wie ist Dein Kontakt zu Silke Wrobel entstanden?
Bei meinem ersten Besuch in Chania kam ich an Silkes Infoladen vorbei, und da ich Tiere sehr liebe, dachte ich mir, ich könnte ihr vielleicht helfen. Leider war ich nur für acht Monate auf Kreta. 2007 kam
ich wieder, aber ihr Laden war nicht mehr da. Ich erkundigte mich
und fand heraus, dass Silke nur ein paar Häuser weiter gezogen war.
Also dachte ich mir, da ich jetzt fest in Griechenland lebe, möchte ich
dieser Frau in meiner Freizeit ehrenamtlich helfen!
Zufällig gab es in meinem Umfeld jemanden, der seinen Hund
abgeben wollte. Also sagte ich ihm: „Du musst diese deutsche Frau
kontaktieren, die sich hier um die Tiere kümmert!“ Genau an dem
Tag, als dieser Bekannte Silkes Laden aufsuchte, hatte er Geburtstag
und lud sie gleich spontan dazu ein. Ich war auch eingeladen, und so
lernten Silke und ich uns kennen und lieben! Wir unterhielten uns die
ganze Nacht bei ein paar Gläsern Wein …
Was ist Deine Motivation, Silke und die Tierfreunde Kreta zu
unterstützen?
Silke leistet so unglaublich wunderbare Arbeit hier auf Kreta. Ich
habe direkt gemerkt, dass sie ein toller und sehr herzlicher Mensch
ist und wollte sie mit allen mir zur Verfügung stehenden Mitteln unterstützen. Sie liebt die Tiere und bringt jede Menge Opfer für den
Tierschutz. Jemandem zu helfen, der so viel gibt, macht die Arbeit
einfacher. Es motiviert, noch mehr zu helfen.
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
Silke ist für mich eine Heldin. Ich werde ihr so viel helfen, wie
ich nur kann, da ich weiß, wie sehr ihr die Tiere am Herzen liegen
und wie schwer es hier manchmal für sie ist – deswegen möchte ich
ihre Helferin sein. Ich liebe Tiere und auch Silke! Wir telefonieren bestimmt 20 Mal am Tag miteinander und entwickeln dabei neue Ideen.
Wie sieht Dein Einsatz für den Tierschutz aus?
Ich nehme Hunde auf, da ich genug Platz habe. Aus anfänglich einem
Hund wurden sechs, und es folgten weitere sechs. Ich gebe ganzen
Würfen ein vorübergehendes, schönes Zuhause. In Chania habe ich
viele einflussreiche Beziehungen, meine Familie ist hier sehr bekannt.
Meinem Onkel gehört die lokale Zeitung, so dass es möglich ist, regelmäßig Artikel über Silkes Arbeit zu veröffentlichen und dadurch
das Ansehen unserer Tierschutzarbeit zu erhöhen. Die Familie meiner Mutter besitzt mehrere Firmen. So manches wird uns durch diese
Kontakte erleichtert, wir haben gute Verhandlungsmöglichkeiten. Das
ist ein sehr großer Vorteil.
Was wünscht
Du Dir für die Zukunft?
Ich wünsche mir sehr, dass wir in den nächsten Jahren noch mehr
für die Tiere tun können. Ich bin sehr begeistert von der Idee, ein
Grundstück zu mieten, um den Tieren eine vorübergehende Bleibe zu
verschaffen Ich hoffe sehr, dass sich hier bald die Situation für uns und
unsere Tiere verbessert.~W
7
[ Aus dem Verein ]
[ Aktionen für den Verein ]
Zahlen, Daten, Fakten
In 2011 verzeichnet der Verein 758 Mitglieder. Es gab vier Sammy-Transporte mit jeweils 205 Tieren, die allesamt in gute Hände vermittelt worden sind. Wir haben zirka 15 Tonnen Futter nach
Kreta transportiert.
mengestellt, der die Fahrer genau informiert, was
an den einzelnen Etappen
der Tour zu tun und zu
beachten ist. So werden
Komplikationen
vermieden und reibungslose Abläufe gewährleistet. Eine Einweisung
am Fahrzeug erfolgt
vor Abreise in Bad
Dürrhheim.
Herzlichen
Dank auch
an Thoma
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er Kamino
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Schwennin
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Edelstahltü
ren
in unserem
neuen
sponsort.
Sammy ge
Fahrer gesucht!
Da auch im Jahr 2012 einige Fahrten nach Kreta stattfinden
sollen, sucht der Verein nach fahrtüchtigen Sammy-Fahrern,
die sich eine Tour dieses Umfangs und eine Rückfahrt mit Tieren an Bord zutrauen. Informationen dazu gibt Vereinsvorstand
Dr. Gerhard Henisch, der sehr viel Erfahrung mit den Transporten
hat.
Transportboxen
Neuer Sammy mit viel Komfort
Über ein neues, modernes Transportfahrzeug freuen sich die Tierfreunde Kreta und auch die Tiere, die damit jetzt deutlich bequemer
transportiert werden können. Sammy III verfügt über mehr Komfort
für Mensch und Tier. Das Fahrzeug ist voll klimatisiert, hat einen Generator, so dass wir unabhängig sind von Stromanschlüssen. Es besitzt
neben einer Schlafmöglichkeit für die Fahrer auch Dusche und WC
sowie einen Kühlschrank. Ein Navigationssystem und eine Rückfahrkamera erleichtern das Fahren.
Klarer ‚Fahrplan‘ für Sammytouren
Eine Fahrt mit dem Sammy nach Kreta und zurück verlangt von den
Fahrern viel Konzentration und gute Kenntnisse über Abläufe und
Bestimmungen. Daher hat der Verein jetzt einen Ablaufplan zusam-
Die vereinseigenen Transportboxen sind sehr wichtig für unsere
Arbeit. Sie werden nach jedem Gebrauch gründlich von innen und
außen gereinigt und desinfiziert. Leider haben wir in letzter Zeit häufig Boxen sehr stark verschmutzt zurück bekommen. Es wäre sehr
freundlich, wenn alle Nutzer/Tierfreunde unsere Ausstattung vor
Rückgabe selber säubern und sich hier nicht auf ein paar wenige Vereinsmitglieder, die ohnehin schon sehr viel Arbeit erledigen, verlassen
würden.
amazon
Bitte nicht vergessen: Wenn Sie über unsere Vereins-Homepage auf
den Link der amazon-Website gehen, profitieren unsere Tiere bei jeder Bestellung. Dazu müssen Sie allerdings diesen Link kopieren und
ihn dann oben an die Stelle der Adresse unserer Homepage einfügen.
Sofort öffnet sich die amazon-Seite, und Sie tun ein gutes Werk.
[ Personalien ]
Tanja Kirschbaum (30) aus Hilden ist seit
2009 Mitglied in unserem Verein. Angefangen mit dem Tierschutz hat sie aber bereits
vor zehn Jahren, als sie auf Rhodos einen
Welpen gefunden hat. Sie organisierte alles,
um das Tier mit nach Deutschland nehmen
zu können. Seither hat der Husky-CollieMix bei ihr ein gutes Zuhause, und seither
bietet sie sich als Flugpatin an, wenn sie in
südliche Länder verreist. Auf Kreta lernte sie
Silke Wrobel kennen und brachte aus ihrer
Obhut zwei kleine Kätzchen per Flieger mit
nach Düsseldorf. Das Engagement faszinierte
die junge Frau und veranlasste sie, die Tierfreunde Kreta aktiv zu unterstützen. Wenn
der Sammy – unser Tiertransporter – nach
Nievenheim kommt, bringt sie Tiere an ihren
Bestimmungsort. Außerdem organisiert sie
Futterspenden und andere hilfreiche Events
(s. S. 9). Tiere sind ohnehin ihre große Liebe.
Neben ihrem Vierbeiner gehört auch ein Papagei zu ihrem Haushalt, ein Pflegetier, das
nach dem Urlaub nicht mehr abgeholt wurde
und jetzt bleiben darf. Aber Hund und Vogel
mögen sich nicht. „Wenn der eine mit Frauchen schmust, muss der andere das Zimmer
verlassen und umgekehrt“, so Tanja Kirschbaum. „Sonst gibt es Reibereien.“ Tagsüber,
wenn sie in Düsseldorf arbeitet, ist ihr Hund
bei ihrer Mutter. In Ihrer Freizeit lernt sie
Griechisch und liest gerne. Ansonsten gibt
es – wie sie sagt – nichts Anderes als „Tiere,
Tiere, Tiere.“
Dog Event in Düsseldorf
D
ie Tierfreunde Kreta waren Anfang September mit einem Stand
beim diesjährigen Dog Event auf
der Pferderennbahn in DüsseldorfGrafenberg vertreten. Dafür sorgte
unser Mitglied Tanja Kirschbaum und wurde
hierbei tatkräftig durch die Eheleute Mersch,
auch aktive Vereinsmitglieder, unterstützt.
Sie machten Besucher der Veranstaltung auf
unseren Verein aufmerksam und verwiesen
stets auf die Notwendigkeit zu helfen. Die
Zielgruppe war genau richtig, denn hier waren schätzungsweise 14.000 Tierfreunde versammelt. Neben einem Showprogramm gab
es umfangreiche Information über Produkte,
Dienstleistungen und Vereine.
„Wir hatten uns schon Monate vorher
um einen der begehrten Plätze als Aussteller
auf diesem Event beworben“, erzählt Tanja
Kirschbaum. „Es bedurfte einiger Vorbereitungen, bis unser Stand ansprechend gestal-
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
tet war.“ Schließlich wollten die Tierfreunde
zwischen den ganzen Verkaufsständen mit
Luxusartikeln und Futter für Hunde auffallen und möglichst viele Besucher anziehen.
So wurde ein ‚Tonnenhund mit Tonne‘ als
außergewöhnliche Dekoration organisiert,
Flyer wurden gedruckt, Werbebanner aus
Stoff gebastelt und – passend zu der Vereinsfarbe – eine blauer Pavillon geliehen.
Um 7.00 Uhr versammelten sich die Aussteller vor dem Gelände. “Wir waren überaus
glücklich, einen ganz tollen Platz zugewiesen zu bekommen. Mitten im Geschehen,
so dass man uns nicht übersehen konnte“,
erzählt die aktive Tierschützerin. Ab 11:00
Uhr war Einlass, und die Besucher strömten
auf das Gelände. „Wir merkten, dass viele
Leute gerne wegschauten, und sich lieber
den schönen Dingen widmeten, als unsere
Bilder von gequälten und misshandelten Tieren anzuschauen“, sagt Tanja Kirschbaum. So
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Tanja Kirschbaum
8
sprachen wir die Passanten an und verteilten
fleißig Flyer und Zeitschriften.
Die Tierfreunde kamen mit Besuchern
ins Gespräch, informierten, klärten auf,
führten Diskussionen über den ausländischen Tierschutz, zeigten Vorher-/Nachher-Bilder und erläuterten die Arbeit von Silke Wrobel. Viele Hundefreunde waren sehr
erschüttert, zeigten Interesse und berichteten
von ihren eigenen Erfahrungen aus Griechenland oder auch
anderen
südlichen
Ländern.
Das Fazit der Initiatoren: „Auch wenn
wir keine zahlreichen Mitgliedschaften und
Geldspenden erzielen konnten, haben wir
doch auf die hilfsbedürftigen Tiere und unseren Verein aufmerksam gemacht. Wir sind
sicher, dass sich der Aufwand auf jeden Fall
gelohnt hat. Daher ist es klar, dass wir in
2012 gerne an weiteren Events teilnehmen
möchten.“
Und noch etwas: Auf diesem Event gehörte auch Boxie, ein ehemaliger Schützling,
mit seinem Frauchen zu den Besuchern.
Der Kleine wurde letztes Jahr im Oktober
durch die Bergischen Tierfreunde vermittelt,
nachdem Silke monatelang um sein Leben
gekämpft hatte. Der Hund war an Parvovirose, einer Infektionskrankheit, erkrankt
und überlebte nur durch Silkes Kampfgeist
und seiner eigenen Lebensenergie. Jetzt lebt
er wie ein König bei einer sehr netten jungen Frau unweit des Grafenberger Waldes in
Düsseldorf. W
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
9
••• VERMITTLUNGEN
Glückliche Tiere –
Glückliche Besitzer
••• VERMITTLUNGEN
Glückliche Tiere –
Glückliche Besitzer
Happy End für
Dreibeiner Duffy
P
roblemhund Duffy: Ein Welpe in
Silke Wrobels Obhut mit einem gebrochenen Bein. Es galt, schnell in
Deutschland Hilfe zu finden. Die
Bergischen Tierfreunde, die mit den
Tierfreunden Kreta kooperieren, zögerten
nicht lange und waren bereit zu helfen. Das
war die Rettung, und Duffy durfte per Flieger im Handgepäck ausreisen.
„Es kam ein kleiner, wuscheliger Kerl,
der im Sturm unsere Herzen eroberte“, erzählt Brigitte Kowalski von dem befreundeten Verein. „Er vertrug sich sofort mit allen
Hunden, war neugierig, brav und gelehrig.
Aber das rechte Hinterbein war leider total verdreht, verkürzt und wurde von Duffy
überhaupt nicht belastet. Wir entschieden
gemeinsam mit unserem Tierarzt, das Bein
amputieren zu lassen.“
Duffy überstand die
OP problemlos und entwickelte sich prächtig.
Auch als Dreibeiner
sprang und spielte er verine Kreilos
Von: Anne-Madele
15:09
gnügt wie jeder andere
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Brigitte Kowalski.
CASPAR
10
Wenn Wolle und Haar
von Hund und Katze
Frauchen schmücken ...
So bekam Familie Labonde aus Rheinbrohl dann die Gelegenheit, Duffy kennen zu
lernen. „Es rückte die komplette Familie an,
und wir denken, sie waren dem süßen Kerl in
der ersten Minute verfallen. Es passte einfach
wunderbar!“ freut sich die Tierfreundin.
Die Familie hat einen tollen Hund bekommen und der Hund ein tolles Zuhause. Wir freuen uns über das Happy End für
Duffy, der auf Kreta keine Chance gehabt
hätte. Gleichzeitig bedanken wir uns bei den
Bergischen Tierfreunden (www.bergischetierfreunde.de) und den Redakteuren von
‚Tiere suchen ein Zuhause‘, ohne die solche
Vermittlungen de facto sehr viel schwieriger
wären.
Ein Geschenk mit drei Beinen
Eigentlich hatten wir uns eine Hundeauszeit
verordnet. Nach dem Tod unseres WestiRüden Max im Februar stand uns nicht der
Kopf nach einem neuen Hund. Nach 15 Jahren wollten wir die Verpflichtungen, die mit
einem Hund einhergehen, nicht wieder auf
uns nehmen. Trotzdem verfolgte meine Frau
Sonntag für Sonntag die Sendung ‚Tiere suchen ein Zuhause‘ im WDR. Und so kam es,
wie es kommen musste.
In der Dezemberausgabe flimmerte Duffy
über den Bildschirm. Ein in Kreta misshandelter, zotteliger Bursche mit drei Beinen.
Meine Frau rief: „Komm schnell, hier ist
ein toller Hund, so wie wir schon immer einen haben wollten.“ So waren wir beide in
wenigen Sekunden wieder vom Hundefieber
befallen, trotz aller Vorsätze. Allerdings war
ich – im Gegensatz zu meiner Gattin – schon
etwas skeptisch.
Ein Hund mit drei Beinen, ein Hundekrüppel. Sollten wir uns so etwas antun? Auf
Anraten meiner Frau sollte der Anruf bei den
Bergischen Tierfreunden aber erst am MonAusgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
tag erfolgen. „Wir schlafen zuerst eine Nacht
drüber“, lautete die Devise.
Die Nacht veränderte unser Interesse nicht. Montags erfolgte der telefonische
Kontakt. Leider waren wir zu spät. Es hatte
sich bereits ein Interessent gemeldet, der sich
Duffy schon einen Tag später ansehen wollte.
„Wir setzen Sie auf die Liste, für den Fall der
Fälle“, beschied uns die Dame am Telefon.
„Wir melden uns am Mittwoch, ob Duffy vermittelt werden konnte.“
Da wir nichts hörten, suchte ich mittwochs selbst den Kontakt. Leider musste ich
mit dem Anrufbeantworter vorlieb nehmen,
der aber davon berichtete, dass Duffy einen
glücklichen neuen Besitzer gefunden hatte.
Damit war das Kapital Hund für uns
eigentlich erledigt. Bis zum darauffolgenden
Samstag. Wir saßen mit der gesamten Familie vor dem Fernseher und verfolgten die
Sportschau, als die Bergischen Tierfreunde
anriefen: Haben Sie noch Interesse? Die Vermittlung von Duffy ist nicht zustande gekommen.
So fuhren wir am Sonntag, dem 2. Januar, mit der gesamten Familie inklusive Hund
unserer Tochter Laura zu Duffys Pflegefamilie ins tief verschneite Bergische Land nach
Kürten. Der Rest der Geschichte ist schnell
erzählt. Schon nach wenigen Minuten waren
wir uns einig: Dieser Hund ist ein Schatz und
hat ein gutes Zuhause verdient.
Seitdem hat sich Duffy bei uns prächtig
entwickelt und erfreut uns täglich mit seinem
freundlichen Wesen. Abends liegt er bei meiner Gattin oder mir auf der Couch. Wo wir
sind, ist Duffy.
Natürlich werden wir überall auf unseren Dreibeiner angesprochen. Dann erzählen wir gerne die bewegte Geschichte unseres
Hundes. Eins steht für uns fest: Ein solcher
Hund ist ein Geschenk.
Familie Labonde, Rheinbrohl
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
S
chmuckstücke und Accessoires vom vierbeinigen Liebling – in ihrem TierkunstAtelier kreiert Diplom-Designerin und Künstlerin Beate Kuczera aus Wuppertal
die wohl ungewöhnlichsten Kunstwerke. Aus Unterwolle von Hunden und Katzen
sowie deren Haar – völlig tierschutzgerecht – gestaltet sie im Auftrag ihrer Kunden
außergewöhnliche und durchaus modische Unikate.
Ob das Material von Hund oder Katze stammt, ob Langhaar oder Kurzhaar, ob Rasse oder
Mix – alles ist möglich: Zum Beispiel Ohrringe, Armbänder, Halsketten, Schlüsselanhänger,
breite Lederarmbänder, Schals, Kissen … So bringt Beate Kuczera mit Kunstfertigkeit und
jahrelanger gestalterischer Erfahrung Werke hervor, die in mehrfacher Hinsicht einzigartig
sind: Sie sehen nicht nur elegant aus, sie laden auch zur zärtlichen Berührung ein.
„Für meine Auftraggeber sind die Stücke mehr als
eine attraktive und originelle Zier“, erzählt die Designerin. „Sie schöpfen sehr viel Freude daraus, weil
damit die Nähe zum eigenen Tier unterstrichen
wird.“ Beate Kuczera lässt bei all ihren Arbeiten die
modischen Vorlieben von Frauchen und Herrchen
einfließen. Beim Schmuckstück wird auch der Anlass,
zu dem es getragen werden soll, berücksichtigt.
Großer Beliebtheit erfreuen sich aktuell die breiten
Lederarmbänder, in die das Fell von Hund und Katze
eingearbeitet wird. Diese Schmuckstücke eignen sich
auch sehr gut für die Herrchen. Sie werden öfters in
Schwarz, Braun oder Hellgrau gewünscht.
Da alle Schmuckstücke individuell gefertigt werden,
freut sich Beate Kuczera über einen Anruf oder eine
E-Mail, um in einem ersten Schritt die gewünschte
Ausführung zu besprechen. Dann reicht es, einfach
die gesammelte Wolle oder das Haar in einem Briefumschlag an die Atelier-Adresse zu schicken. Schon
nach etwa zwei Wochen kommt das fertige Schmuckstück in einer schönen Geschenkverpackung zurück.
Zu beziehen sind die Arbeiten von Beate Kuczera per
Bestellung unter:
TIERKUNST Atelier Beate Kuczera
Thomastr. 37
D-42289 Wuppertal
Tel: +49 (0) 202 / 69 87 934
Mobil: 0172 / 54 17 804
E-Mail: [email protected]
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11
••• VERMITTLUNGEN
Glückliche Tiere –
Glückliche Besitzer
••• VERMITTLUNGEN
Glückliche Tiere –
Glückliche Besitzer
••• VERMITTLUNGEN
Sommer-Special
mit
U
Nur Pflegehund
bei Lembckes?
Eigentlich sollte
Herr Lembcke,
der uns ja schon
seit Jahren tatkräftig beim Packen und Versenden der Paletten unterstützt, Rocky nur ins Tierheim
Wipperfürth bringen. Zwar war der Gedanke an einen Zweithund den Lembckes nicht
ganz abwegig, aber an eine konkrete Realisierung hatten sie nicht gedacht. Hund JohnBoy (selbstverständlich auch von den Tierfreunden) war ja bis dato der Star im Haus.
Von Flugpaten mit nach Düsseldorf gebracht ging Rocky schnurstracks nach Neuss,
wo Mutter, Vater und Tochter Lembcke schon
auf den vierbeinigen Neuankömmling warteten.
Der Weg war vorgezeichnet: Aus der
Box, auf die Wiese zum Pipi machen, auf den
Arm von Gisela Lembcke und dann? Keine
Frage: Ins Herz der vermeintlichen ‚Übergangsfamilie‘ natürlich. Und nachfolgende
E-Mail zeigt den Fortgang der Geschichte:
12
„Rocky hat sich als viertes Kind gut bei
uns eingelebt. Anfänglich ignorierte JohnBoy Rocky, jedoch wird er jetzt vollständig
von ihm akzeptiert, und beide spielen gerne zusammen. Wir sind sehr froh, dass wir
beide Hunde in unserer Familie aufnehmen
durften und möchten uns auch auf diesem
Weg nochmal herzlich bei Ihnen bedanken.“
„Inzwischen hat der kleine Kerl sogar das
Körbchen von John-Boy erobert, das sich die
beiden teilen, obwohl jeder ein eigenes hat“,
erzählt Gisela Lembcke in einem späteren
Telefonat. Die beiden Rüden verstehen sich
prächtig. Für die Tierliebhaber nichts Ungewöhnliches: Es sind eben beides kretische
Hunde, die in der Regel ausgesprochen pflegeleicht und überaus verträglich mit Artgenossen sind.
Dank der Flugpatin Julia Hauck aus
Schweigen in der Südpfalz konnte
Rocky nach Deutschland kommen
und ohne Umweg in sein neues
Zuhause gebracht werden.
sehr dünnes, haarloses, erbarmungswürdiges Geschöpf ‚präsentierte‘
und ich mir wirklich nicht sicher war, ob dieser Hund überleben würde. Mein Mann Sigi brachte ihm den größten Kauknochen, den wir
im Gepäck hatten. Dann fuhren wir erst einmal in unser Hotel, aber
‚Soushi‘ ging uns nicht mehr aus dem Kopf.
Caspar
nser
DeutschDrahthaarmix hat
sich zu einem tollen Hund entwickelt.
Im August haben wir
ihn mit nach Holland
ans Meer genommen.
Die fremde Umgebung und die vielen
fremden
Menschen
waren für ihn wohl so
beängstigend, dass er
sich plötzlich einfach
mitten auf die Straße
setzte und durch nichts mehr zu bewegen
war. Wir lockten ihn mit Leckerli, zogen an
der Leine, doch er blieb sitzen.
Ich musste noch schnell vor Geschäftsschluss in einen Laden und übergab deshalb
die Leine einer Bekannten, drehte mich um
und ging weg. Ich war noch keine drei Schritte gelaufen, da hörte ich Rufe. Ich drehte
mich um und sah Caspar, der mir folgte, mit
meiner Bekannten an der Leine. Der Bann
war gebrochen, er freute sich, ließ sich streicheln, und wir konnten weitergehen.
Jagdinstinkt mit Folgen
Jeden Morgen gingen wir vor 9.00 Uhr am
Strand spazieren, stets den gleichen Weg. An
einem Morgen legten wir eine größere Strecke bis zu einer riesigen Dünenlandschaft
zurück. Eh ich mich versah, hatte Caspar
eine Fährte aufgenommen und rannte, ohne
auf meine Rufe zu hören, blitzschnell davon.
Ich folgte einem langen Weg durch tiefen
Sand, um an den Dünenrand zu kommen,
kletterte hoch und sah, dass es kilometerweit hügelig weiterging. Ich suchte mir einen
Sitzplatz und wartete. Von Caspar kein Ton,
keine Spur. Irgendwann beschloss ich, den
Strand entlang zurück zu gehen. Ich hoffte,
er würde den Weg oder meine Spur finden.
Aber er kam nicht, und ich ging sehr bedrückt zurück.
Als ich in die kleine Straße einbog, in
der wir wohnten, traute ich meinen Augen
kaum: Er lag direkt neben dem Hauseingang
und war wohl eine völlig andere Strecke
zurückgelaufen. Die Freude war auf beiden
Seiten sehr groß. Seither lässt er mich nicht
mehr aus den Augen.
Familie Kukulies
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Glückliche Tiere –
Glückliche Besitzer
Nicht schön, aber bezaubernd
Zorbas und Cookie:
Jeder braucht
(s)einen Hund.
Im Jahre 2009 war unser Haus plötzlich ohne Hunde. Unsere geliebte
Kira, die letzte von unseren drei Hunden, mussten wir Anfang des
Jahres einschläfern lassen. Sie war 14 Jahre alt und krank.
Vor unserem Kreta-Urlaub beschlossen wir bereits, einen armen
Hund mit nach Hause zu bringen. Mit 100 Kilo Hilfsmitteln kamen
wir am Hundehaus in Chorasfakia an. Bevor wir irgendetwas Anderes
machten, suchten wir eine Katze für unsere Tochter Nadine aus. Danach fingen wir voller Euphorie an, unsere Schätze auszupacken. Anders als sonst war Silke nicht ganz bei der Sache, und kurze Zeit später
wussten wir auch, warum.
Silke rief: „Kommt! Ich zeige euch meinen Soushi! Ist der nicht
wunderschön?“ Ich war eher erschrocken, weil Soushi sich als großes,
SIVA
24 Stunden später riefen wir Silke an, um ihr zu sagen: „Dieser Hund
hat den neuen Namen ‚Zorbas‘!“ Somit war beschlossen, dass wir ihn
mitnehmen würden. Auch meiner Tochter in Wien teilte ich telefonisch unsere Entscheidung mit. „Der ist so hässlich“, jammerte ich,
worauf sie fragte, warum ich ihn denn dann mitbringen wollte. Ich
antwortete: „Er ist so arm, den nimmt sonst keiner.“
Nachdem er jetzt uns oder besser meinem Mann gehörte, denn
Zorbas ist ein Männer-Hund, besuchten wir unseren armen Vierbeiner öfters im Hundehaus. Irgendwann sagte
mein Mann ganz beiläufig:
„Wenn Du Dir auch noch
einen Hund aussuchen
möchtest, dann mach‘ es
jetzt“, worauf wir sofort zur
Quarantäne-Station fuhren
und ich mich unter Tränen
für den hübschen, semmelblonden, kleinen, zirka vier
Monate alten kretischen
Straßenmischling ‚Cookie‘
entschied. Im Nachhinein
stellte sich heraus, dass der
von uns ausgesuchte Kater
Mojito und Zorbas die besten Freunde waren.
Ein extremes Paar
Wieder zurück in Wien vereinbarten wir sofort Termine bei verschiedenen Spezialisten für Zorbas, um die Ursache für seine Haarlosigkeit abklären zu lassen. Wir haben dafür sehr viel Geld ausgegeben,
hatten aber nie eine eindeutige Diagnose. Mittlerweile ist sein Kleiderschrank fast voller als meiner, da er im Sommer gegen die Sonne
und im Winter gegen die Kälte geschützt werden muss. Mit stoischer
Ruhe lässt er sich das Anziehen, jedes Bad, jedes Einreiben, jede Art
von Behandlung gefallen. Alle sind begeistert von seiner verträglichen
Art. Zorbas und Cookie haben inzwischen die Hundeschule besucht.
Cookie musste allerdings einige Stunden ‚nachsitzen‘.
Daniela Döring, Wien
Siva wurde von Anna Pataragia gefunden. Die tierliebe Griechin
hat sie auf eigene Kosten kastrieren lassen und alles dafür getan,
dass die Hündin im Mai 2011 mit Silke nach Deutschland fliegen
konnte. Da Silke leider mit der Fluggesellschaft Aegean Airlines
geflogen ist, musste der Hundetransport per Kilo (!) bezahlt werden. Der Transport hat also mit Box zirka 630,00 Euro gekostet,
die Anna bei ihren Freunden gesammelt hat. Inzwischen führt der
Hund ein sonniges Leben bei Sibylle, Frank, Nico, Jana und Elisa
Duwald aus Hamm. Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
13
Bei Hembachs
ist immer
etwas los!
W
Gabriele Werndle:
Das Leid der Tiere
auf Kreta hat mich
tief bestürzt.
W
ährend einer Urlaubsreise auf Kreta wurden Gabriele
und Heinz Werndle aus Hangenham wie viele andere
Touristen bereits in der Ferienwohnanlage mit dem
Tierleid konfrontiert. Durch ein jämmerliches Miauen entdeckt
befreite Gabriele Werndle ein kleines, stark geschwächtes Kätzchen aus einer Amphore. Sie und ihr Mann kümmerten sich um
das Tier und brachten es zu Silke Wrobel. Bei der Gelegenheit
erfuhren sie eine Menge über die Arbeit der Tierschützer vor Ort
und die Not der Tiere, die sich durch die schlechten wirtschaftlichen Verhältnisse in Griechenland täglich weiter verschlimmert.
Mit einer riesigen Portion Mitleid und vielen beklemmenden
Eindrücken reiste Gabriele Werndle zusammen mit ihrem Mann
nach Deutschland zurück. Aber sie blieb nicht untätig. Sie
schrieb dem griechischen Betreiber der Ferienanlage, auf der
sich mehrere Katzen befanden, einen Brief. Darin bat sie ihn,
die Katzen auf seinem Areal kastrieren zu lassen und appellierte
dabei an sein Herz und seinen Verstand. Touristen möchten
nämlich nicht gerne in ihrem Urlaub mit dem Leid und Elend
vernachlässigter Tiere konfrontiert werden.
Der Gastgeber schrieb nach einer Weile zurück und berichtete, er wäre bereits aktiv geworden. Er hätte schon zwei Katzen
sterilisieren lassen und für drei weitere habe er bereits einen Termin für die nächste Woche vereinbart. Er berichtete, dass er sich
mit dem Tierarzt auf einen guten Preis von 60,00 Euro pro Katze
geeinigt hätte. Auch zeigte er sich in seinem Brief beschämt über
die Situation der herrenlosen Tiere in Griechenland.
Ihre direkte Ansprache hat sicher eine kleine Veränderung
in eine positive Richtung bewirkt. Und sie macht weiter. Sie hat
Kontakt zu einem Redakteur der Tageszeitung ‚Münchner Merkur‘ hergestellt, Gespräche geführt, einen Erfahrungsbericht geschrieben, Fotos organisiert und hofft nun, dass über eine Veröffentlichung immer mehr Menschen aufmerksam auf das Problem
werden und versuchen zu helfen. Unabhängig davon steht auch
noch ein Weihnachtsbasar an. Den Erlös, den Gabriele Werndle
einspielt, wird sie an die Tierfreunde Kreta spenden.
er ein richtiger Tierfreund ist, hilft jedem Tier. So hat Susanne Hembach, Mitglied unseres Vereins und zuständig für
die Internetpräsenz der Tierfreunde Kreta, einen Berner Sennenhund bei sich aufgenommen. Er war ein Notfall aus ihrem Wohnort, kam aus schlechter Haltung und sollte bis zur Vermittlung bleiben
dürfen. Susanne Hembach erzählt ihr nervenraubendes Erlebnis mit
dem Rassehund Simba …
Vor einiger Zeit entschlossen wir uns, zu unserer Hündin Nala einen Pflegehund aufzunehmen. Irgendwann war es dann soweit: Simba
klingelte an unserer Tür. Ein Berner Sennenhund aus schlechter Haltung, in schlechtem Zustand.
Zunächst gab es für Simba ein Flohbad und eine Entfilzungskur.
Er wurde ‚gestriegelt‘ und zum Check zum Tierarzt gefahren. Alles
o.k., zunächst keine Auffälligkeiten. Das änderte sich rasch, als Simba
alles unter sich gehen ließ. Ein weiterer Tierarztbesuch folgte mit dem
Ergebnis: Kristalle im Urin, Niere erkältet und eine dicke Blasenentzündung … Oh je, der arme Kerl.
Kummer mit dem Pflegehund
Uns wurde klar, dass der Hund in diesem Zustand nicht vermittelt
werden konnte. Mein Mann und ich besprachen, wie und ob wir diese Situation bewältigen könnten. Die Entscheidung wurde uns von
Simba abgenommen, als er uns mit seinen Schokoaugen ansah.
Er erholte sich recht schnell und entwickelte sich zu einem echten
Rowdy. Mal stand er auf dem Tisch und verköstigte meine Osterschokolade, an einem anderen Tag zerlegte er Schuhe und in Folge auch
noch den Otto-Katalog.
Im Frühsommer haben wir Simba kastrieren und ihn zeitgleich
auf HD prüfen lassen. Wieder hieß es: Alles o.k. Wir fingen an, Simba
bei Radtouren mitzunehmen. Nach jeweils zehn, fünfzehn Minuten
durfte er in den Anhänger und
von dort aus die Landschaft
genießen. Wir steigerten die
Strecken monatlich immer ein
wenig mehr, bis uns auffiel, dass
Simba nach langen Laufrunden
auf den Hinterläufen wacklig
wurde.
Rassehund mit schwerer HD
In der Ettlinger Tierklinik erhielten wir die schreckliche Diagnose:
Schwere HD auf beiden Seiten. Ein schwerer Schlag, zumal wir Simba
alle sehr lieb gewonnen haben. (Anmerkung der Redaktion: Bereits
hier war der Pflegehund schon festes Familienmitglied.)
Simba wurde zunächst an einer Hüfte operiert. In den zwei Folgewochen durfte er nur zwei Mal fünf Minuten am Tag laufen. Meine Mutter bewachte ihn tagsüber, während ich arbeitete. Nach zwei
Wochen begannen wir nach Anweisung der Klinik mit langsamem
Lauftraining.
Mein Mann und unsere Nachbarn legten in dieser Zeit Extraschichten ein, um unseren Pool fertig zu stellen. Im Sommer sollte
Simba ihn zum Muskelaufbau nutzen können.
Entscheidung für OP fiel sehr schwer
Wochen später lief Simba immer noch nicht richtig. Tests und ein
MRT in der Klinik zeigten, dass die Hüfte nicht hundertprozentig angewachsen war und Blutwerte eine Entzündung vermuten ließen. Antibiotika, weitere Schmerzmittel und homöopathische Mittel wurden
verabreicht. Langsam konnten wir Fortschritte erkennen.
Inzwischen läuft Simba wieder, zwar wie eine watschelnde Ente,
aber immerhin auf vier Beinen. Wir sind froh, dass er wieder mit Nala
im Garten herumspringt und mit Fröhlichkeit auf unsere kleine Jara
Mila reagiert, die seit Jahresmitte unsere Familie bereichert.
Nicht nur psychisch, sondern
auch finanziell sind wir an unsere
Grenzen gekommen. Dennoch:
Wir haben viel gelernt in dieser
Zeit. Unter anderem, dass man
jede Hürde mit Wille und Geduld
überwinden kann und uns das
fröhliche Gekicher unserer Tochter und das Schwanzwedeln und
Bellen unserer Hunde das Wichtigste im Leben sind.
Susanne Hembach,
Sondernheim
Weniger Allergien
dank Hund und Katze
W
enn ein Kind in seinem ersten Lebensjahr mit
Hunden oder Katzen in Berührung kommt, verringert sich das Risiko, dass es später als Erwachsener eine Allergie gegen diese Tiere entwickelt.
Das haben Forscher um Ganesa Rebecca Wegienka vom Detroiter Henry Ford Hospital in einer Langzeitstudie herausgefunden und nun im Fachmagazin „Clinical and Experimental
Allergy“ veröffentlicht.
Experten diskutieren intensiv darüber, ob der Kontakt mit Tieren
die Anzahl von Allergien erhöht. Die aktuelle Studie zeigt, dass das
Gegenteil zutrifft. Die Wissenschaftler haben bei Babys, die zwischen den Jahren 1987 und 1989 geboren worden sind, festgehalten,
ob die Kinder während des ersten Lebensjahres mit einem Hund
oder einer Katze zusammenlebten. Dabei mussten die Tiere mindestens 50 Prozent ihrer Lebenszeit im Haus verbringen.
Mit 18 Jahren wurden die Probanden dieser Studie wieder befragt.
Außerdem wurde anhand eines Bluttests untersucht, ob die Kinder Allergene gegen die Haustiere entwickelt haben. Die Forscher
trennten dabei streng nach der Art der Tiere; Katzen und Hunde
wurden also separat betrachtet. Die Ergebnisse sind, so die Ärztin
und Biostatistikerin Wegienka, ein neuer Beweis, dass Erfahrungen
im ersten Lebensjahr sich auf die Gesundheit im späteren Leben
auswirken.
Kinder, die im ersten Lebensjahr mit Katzen zusammenlebten, entwickelten nur halb so oft eine Katzenhaarallergie wie Kinder, die
ohne Katze aufgewachsen sind. Bei Hunden hing das Ergebnis vom
Geschlecht der Kinder ab: Jungen haben ein halb so großes Risiko,
eine Allergie zu bekommen, wenn sie Hunde bereits kennen. Bei
Mädchen machte das frühe Zusammenleben mit Hunden keinen
Unterschied. Die Forscher überlegen, ob dies an einem anderen
Umgang mit den Tieren liegen könnte.
Die Ergebnisse der Studie unterstützen die These, dass Kinder, die
öfter im Dreck spielen, weniger Allergien bekommen und seltener
krank sind. Das Immunsystem muss sich in den ersten Lebensjahren aufbauen, es lernt Viren, Bakterien und andere Umwelteinflüsse
kennen und baut Abwehrmechanismen auf. Viele Wissenschaftler
sind der Meinung, dass zu viel putzen, waschen und desinfizieren
die Empfindlichkeit der Kinder erhöht. Wenn die Kinder hingegen
mit Keimen in Berührung kommen, lernt ihr Immunsystem, diese
zu bekämpfen.
(Aus: RP-Online, 15.6.2011)
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Wir bedanken uns bei Gabriele Werndle für das großartige
Engagement.
14
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
15
Nino
Wenn
ein Tier
stirbt …
Nino, ganz aktive Helferin von Silke, die
in der Quarantänestation mit größter
Tierliebe und unermüdlicher Tatkraft
wahre Wunder vollbringt. Besten Dank
auch vom Verein für die tolle Leistung.
A
bschied von seinem geliebten Haustier zu nehmen, ist schwer. Schließlich war es Freund, Familienmitglied,
Vertrauter, Seelentröster, Glücksbringer …
Immer häufiger suchen daher Tierhalter
nach einer würdevollen Alternative zur Tierkörperverwertung. Anders als zum Beispiel
im Alten Ägypten, wo die Bestattung von
Tieren, die als heilig galten (Katzen, Falken,
Krokodile etc.), rituellen Charakter hatte, ist
die Tierbestattung heutzutage und hierzulande Ausdruck einer sehr engen Beziehung
zu seinem Haustier.
Die Branche boomt. Immerhin sterben
in Deutschland jährlich 1,4 Millionen Katzen
und Hunde. Es gibt zirka 120 Tierfriedhöfe,
und auch die Möglichkeit der Beisetzung in
einem Friedwald für Tiere besteht. (vgl. wikipedia.org/wiki/Tierbestattung)
Neben der Erd- und Feuerbestattung,
kann man aber auch eine Weltraumbestattung oder eine Diamantbestattung für sein
Tier wählen. Die Feuerbestattung ist jedoch
aktuell die üblichste Form. (vgl. wikipedia.
org/wiki/Tierbestattung)
Erd- oder Feuerbestattung
Karna Böckenförde aus Neuss hat sich für die
Feuerbestattung ihres 14-jährigen Golden
Retrievers Nalle entschieden. Als der treue
Freund keine Kraft mehr hatte zu leben,
war ihr klar, dass sie ihn einschläfern lassen
musste, um ihn von seinem Leid zu erlösen.
„Der Tierarzt ist zu mir nach Hause gekommen. Er hat Nalle auf den Tisch gelegt,
ihm die Beruhigungsspritze gegeben und
dann eingeschläfert“, erzählt die Tierhalterin. „Dann hat er für mich den Kontakt zum
Institut ‚Anubis‘ aus Neukirchen-Vluyn am
Niederrhein hergestellt. Es stand fest, dass
der Hund am nächsten Abend abgeholt
werden würde. Bis dahin hatten alle meine
Freunde Zeit, sich von Nalle zu verabschieden.“
Die Zeit des Abschieds hat Karna Böckenförde in guter Erinnerung: „Manche
Freunde legten Nalle, der friedlich bei mir
im Wohnzimmer auf dem Tisch aufgebahrt
lag, noch das Spielzeug hin, das sie ihm zu
Lebzeiten einmal geschenkt hatten. Das war
wunderbar.“
Abends kam dann Frau Martinek von
‚Anubis‘, um Nalle abzuholen. „Sie hat sich
sehr viel Mühe gegeben und war sehr einfühlsam“, erinnert sich die Neusserin. „Sie
hat gespürt, was nötig und was überflüssig
war.“ Die Tierbestatterin hat eine Auswahl
an Urnen gezeigt. „Ich
habe eine sehr schlichte
Holzurne für meinen
Hund ausgewählt, weil
wir sie selber etwas verzieren wollten.“
Würdevoller Abschied
Karna Böckenförde entschied sich dazu, die
Urne mit ihrem Nalle selbst in NeukirchenVluyn abzuholen. Inzwischen ist der Hund
in ihrem Heimatland Schweden beigesetzt
worden.
Und noch etwas gibt es zu berichten:
Nalle hat einer anderen Seele Platz gemacht.
Pollux heißt der vierbeinige Grieche, der vor
einiger Zeit bei der Hundefreundin eingezogen ist. Er kommt zwar nicht von den Tierfreunden Kreta, aber auch aus nicht allzu
berauschenden griechischen Verhältnissen.
Der kleine knochige Lockenkopf mit dem
‚schrägen‘ Unterbiss ist schlau und macht
sich blendend. Karna Böckenförde hat ihm
den Namen Pollux, hellster Stern im Tierkreiszeichen Zwillinge, gegeben. Absolut
passend, denn für sie ist der kleine Pollux
ein ganz wichtiger Lichtbringer. W
www.anubis-niederrhein.de
16
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Napfhalter „Anton“
und Napfständer „Benni“
E
in Airedale Terrier war ihr Kindheitstraum, den sich Julia Böttcher 2007
erfüllte. Als der Welpe Anton Pfiffig
größer wurde, stellte sie ihm Wasserund Futternapf erhöht auf je einen
Eimer. Schließlich sollte der heranwachsende
Vierbeiner bequem fressen und trinken können! Allerdings erschien ihr die Konstruktion wackelig und hässlich. So kam sie auf die
Idee, ihm eine praktische und schöne Futterstelle zu bauen.
Die Textilkauffrau, die ihr handwerkliches Geschick von ihrem Vater, gelernter
Bootsbauer,
geerbt
hat,
machte sich an die Produktentwicklung.
Stabil,
leicht zu reinigen, auf die benötigte Höhe angepasst und
optisch ansprechend sollte
die Futterstelle werden. Sie
entschied sich für hochwertiges Plexiglas, tüftelte, verbesserte und beschied ihrem
Hund schließlich eine wunderschöne Lösung: Erst den
Napftisch ‚Bennie‘ und ganz
kurz darauf das praktische
Napfregal ‚Anton‘.
Bis dahin war ihr noch
nicht klar, dass es sich bei
diesem Unikat eigentlich
schon um den Prototyp handelte. Die Arbeit hatte ihr
aber so viel Spaß gemacht,
dass sie weitere Napfwandhalter bauen wollte, für große
und kleine Hunde, mit und
ohne Namen. Nachdem sie
sich die nötigen Materialkenntnisse und Fertigkeiten
angeeignet hatte, richtete sie
sich eine kleine Werkstatt
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
mit einer Maschine und dem nötigen Werkzeug ein.
Inzwischen fertigt sie für Hundehalter in
ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz
und Luxemburg professionell handgemachte
Napfwandhalter, Napfständer sowie Hundewarnschilder.
„Besonders schön ist es, dass inzwischen diverse Kunden zum wiederholten
Mal bestellt haben. Für einen zweiten und
dritten Hund, fürs Büro oder die Ferienwohnung. Das ist ein gutes Zeichen, denn
es beweist mir, dass die Kunden mit meinen
Produkten sehr zufrieden sind“, freut sich
Julia Böttcher.
Eine schöne Geschenkidee findet die Redaktion!
Anton Pfiffig
Julia Böttcher
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17
TASSO e.V. informiert
§
[ Tipps und Empfehlungen ]
das Angstverhalten des Tieres auf jeden Fall verstärkt. Es reicht also,
wenn das Tier in der Nähe seiner Bezugsperson bleiben darf.
Hundehalter müssen beim Spaziergang am nächsten Morgen
aufpassen: Oft haben knallfreudige Party-Macher ihren Müll und
manchmal auch Scherben achtlos auf der Straße zurückgelassen. Tiere
könnten sich verletzen oder auch Unrat fressen.
Und wenn das alles gut überstanden ist, ist der gute Start ins Neue
Jahr fast garantiert.
Bremsen für Tiere: Das sollten Sie wissen.
(profact) – „Ich bremse auch für Tiere!“ Zehntausende Autofahrer bekunden mit diesem Aufkleber ihre Tierliebe auch im Straßenverkehr.
So verständlich und nachvollziehbar diese Rücksichtnahme auch sein
mag; rein rechtlich gesehen bewegen sie sich damit in einer Grauzone.
„Es gibt noch kein allgemein verbindliches Urteil, ob, wann und wo
für Tiere gebremst werden darf beziehungsweise muss“, erklärt AnnKathrin Fries, auf Tierrecht spezialisierte Anwältin aus Wesseling bei
Bonn. „Letztlich entscheidet immer der Richter des zuständigen Gerichts.“
Zumindest für Vollbremsungen innerhalb geschlossener Ortschaften mit ländlicher Umgebung existiert laut Fries ein Urteil auf
Landgerichtsebene. Das LG Paderborn entschied zugunsten eines
Autofahrers, der für eine plötzlich über die Straße laufende Katze
so stark bremste, dass eine hinter ihm fahrende Frau auffuhr. Deren
Versicherung verweigerte die Kostenübernahme für den Schaden am
Vordermann. Begründung: Die Vollbremsung für ein Kleintier stelle
eine grob fahrlässige Verkehrsgefährdung dar. Das sahen die Richter des Landgerichts anders. Innerhalb ländlicher Ortschaften müsse
jederzeit mit Tieren auf dem Verkehrsweg gerechnet werden, so das
Urteil (LG Paderborn 5S 181/00). Sie verurteilten die Haftpflichtversicherung der Frau zur Regulierung des Schadens von rund 5000 Euro.
Gerade in ländlich strukturierten Orten habe man ständig mit Haustieren auf der Straße zu rechnen, so das Gericht. Auf freier Strecke
allerdings sähe die Lage ganz anders aus. Hier müsse der Autofahrer
grundsätzlich zwischen dem Leben des Tieres und dem Unfallrisiko
abwägen.
„Das Urteil des Landgerichts Paderborn ist aus Sicht des Tierschutzes natürlich sehr zu begrüßen“, sagt Philip McCreight von der
Tierschutzorganisation TASSO e.V. „Dennoch würde ich mir auch in
Fällen, in denen außerhalb geschlossener Ortschaften zugunsten eines
Tieres gebremst wird, ein Grundsatzurteil wünschen.“
Von: TASSO e.V. • Frankfurter Str. 20 • D-65795 Hattersheim
Telefon: +49 (6190) 937300 • Fax: +49 (6190) 937400
E-Mail: [email protected] • Homepage: www.tasso.net
Tierisch überflüssig
Krankenversicherungen für Haustiere
Impfungen, Kastration, Wurmkuren oder
verletzte Pfoten – muss ein Haustier zum
Arzt, können Kosten für Behandlungen und
Medikamente richtig ins Geld gehen. Einige
Versicherer bieten zur Reduzierung der Kosten spezielle Versicherungen für Hunde und
Katzen an. „Doch die Policen sind teuer. Nur
gesunde Tiere werden versichert und nicht
alle Behandlungen werden bezahlt“, so die
Verbraucherzentrale NRW. Die Verbraucherzentrale erklärt, ob und in welchen Fällen sich
eine Versicherung für einen Vierbeiner lohnt:
X Leistungen: Tierbesitzer können zwischen zwei Versicherungsvarianten wählen:
Die Vollversicherung übernimmt die Kosten bei Unfällen oder Erkrankungen für
spezielle Untersuchungen und Operationen.
Standardleistungen wie Impfungen und Kastration sind allerdings nicht mitversichert.
Die Höhe des Jahresbeitrags richtet sich nach
mehreren Faktoren – etwa Rasse, Alter, Größe und Gewicht. Günstiger als dieser Rundumschutz ist eine OP-Kostenversicherung.
Diese kommt aber nur für die Kosten von
chirurgischen Eingriffen unter Narkose auf.
Der Versicherungsschutz bei beiden Modellen gilt auch im Urlaub – pro Aufenthalt in
der Regel bis zu sechs Monaten. Die meisten
Versicherer bieten eine weltweite Absicherung; einige haften jedoch nur für Erkrankungen und Unfälle innerhalb Europas.
Bevor sich Halter für eine Tierversicherung
entscheiden, sollten sie mehrere Angebote
einholen und die für sie wesentlichen Punkte
miteinander vergleichen.
18
X Ausschluss- und Aufnahmekriterien:
Nur gesunde Tiere werden versichert. Als
Faustregel gilt: Je älter Hund oder Katze bei
Vertragsabschluss sind, desto teurer ist die
Police. Die Altergrenzen variieren jedoch: Zu
versichernde Tiere dürfen meist nicht jünger
als zwei Monate sein. Ab einem bestimmten Alter werden vierbeinige Hausgenossen
nicht mehr oder nur gegen einen Aufschlag
versichert. Oft wird auch der Nachweis von
Impfungen gegen bestimmte Krankheiten
sowie eine Tätowierung durch einen anerkannten Zuchtverband oder ein Mikrochips
unterm Fell mit der Angabe von Daten gemäß EU-Standard verlangt.
X Kosten: Kleinere Hunde können oft
preiswerter versichert werden als größere.
Der Beitrag für einen Stubentiger ist günstiger als für eine freilaufende Katze. Der
Vollschutz kostet mehr als die OP-Versicherung. Laut aktueller Ausgabe von Finanztest
(Februar 2011) zahlt ein Besitzer jährlich
zwischen 234 Euro und 775 Euro für einen
Hund. Bei einer Katze beginnen die Tarife
bei 129 Euro und enden bei 400 Euro. Im
Vergleich hierzu kostet die günstigste OPVersicherung für Waldi 131 Euro und für
Mietze 100 Euro im Jahr.
X Empfehlung: Eine Krankenversicherung
für Tiere lohnt in den meisten Fällen nicht.
In den meisten Praxen wird der dreifache
Satz der Gebührenordnung für Tierärzte
(GOT) berechnet. Da Versicherungen jedoch
nur die Kosten bis zum zweifachen Satz der
GOT übernehmen, müssen Herrchen bzw.
Frauchen den Rest aus eigener Tasche bezah-
len. Laut Verbraucherzentrale NRW rechnet
es sich daher eher, auf den Versicherungsschutz für den vierbeinigen Hausgenossen zu
verzichten und gelegentliche Behandlungen
aus eigener Tasche zu zahlen.
X Sinnvolle Vorsorge: Ein absolutes Muss
ist hingegen eine Haftpflichtversicherung für
Hundehalter: Gerät ein Hund außer Kontrolle, muss ein Halter für eventuell entstandene
Schäden aufkommen. Die Versicherungssumme sollte hierbei mindestens pauschal
drei Millionen Euro für Personen- und Sachschäden betragen. Bei Besitzern von Katzen
deckt eine private Haftpflichtversicherung
mögliche Folgen von unkalkulierbarem Verhalten ab.
Hilfestellungen bei der Frage, ob und
in welchen Fällen Versicherungsschutz bei
Haustieren sinnvoll ist, erteilen die Versicherungsberater der Verbraucherzentrale NRW
vor Ort – oder am Verbrauchertelefon NRW,
dienstags 14 bis 17 Uhr und donnerstags 10
bis 13 Uhr, unter der Rufnummer 0900-1-89
79 67 (1,86 Euro/Minute aus dem deutschen
Festnetz, Mobilfunkpreise variieren). W
Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern ein schönes
Weihnachtsfest und alles Gute für 2012.
Katzenklappe kann
Kündigungsgrund sein.
Silvester –
Stress für Tiere
S
ilvester war für unsere Airedale-Hündin Whoopi kein Problem.
Sie war schusssicher und schaute sich das bunte Himmelstreiben sogar gerne an. Unser Rüde dagegen litt unter der Knallerei
ganz fürchterlich. Für die meisten Tiere ist der Jahreswechsel
immer eher mit Stress verbunden. Selbst Vögel im Käfig wirken verstört, wenn die Raketen und sonstige Knallkörper gezündet werden.
Und das beginnt ja häufig leider schon einige Tage vor Silvester.
Wichtig ist, dass der Hund in dieser Zeit auf jeden Fall angeleint
wird, damit er nicht wegläuft und ihm und anderen nichts passiert.
Der Spaziergang kann unter Umständen auch in ländlicher Umgebung erfolgen. Man muss nur sicher sein, dass an diesem Ort nicht
geknallt wird.
Katzen zu Hause halten
Am Silvestertag selber kann man die größere Abendrunde auch etwas früher drehen, um dem Tier die Vorboten der Silvesternacht zu
ersparen. Katzen, die Freigang gewöhnt sind, müssen schon am Silvestermorgen im Haus gehalten werden. Denn geraten Katzen in Panik,
verlieren sie schnell ihren Orientierungssinn und finden nie mehr
nach Hause.
Wer ein ängstliches Tier hat, sollte vor Mitternacht die Fenster,
Rollläden oder Vorhänge geschlossen halten. Ein echter Tierfreund
verzichtet darauf, selber Raketen in die Luft zu schießen und bleibt
auch mit seinem Tier oder seinen Tieren zu Hause. Feiern kann man
auch zu Hause!
Laute Musik übertönt die Knaller
Unterstützt werden können Hund und Katze auch mit homöopathischen Mitteln oder Bachblüten. Das sollte frühzeitig mit dem Tierarzt
besprochen werden. Empfehlenswert ist es, eine viertel Stunde vor
Mitternacht ruhige Musik relativ laut zu stellen. Das übertönt die Geräusche der Knallkörper.
Unangebracht ist es jedoch, seine Tiere zu trösten oder gar zu bedauern. Der Tierhalter sollte zwar ein Tier, das seine Nähe sucht, nicht
wegschubsen. Aber durch Streicheleinheiten und gutes Zureden wird
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
V
or Gericht trafen sich Mieter
und Vermieter
2004 in Berlin, weil
ein Mieter in seine
Wohnungstür
eine
Katzenklappe
eingebaut hatte, damit
seine Katze jederzeit
ins Treppenhaus und
von dort weiter nach
draußen konnte. Er
hatte jedoch den Vermieter vorher nicht
um Erlaubnis gebeten. Nachdem der
Vermieter den Mieter
erfolglos aufgefordert
hatte, die Klappe zu entfernen, kündigte der Vermieter den Mietvertrag fristlos und erhob Räumungsklage. Das Amtsgericht Schöneberg wies die Räumungsklage ab und gab dem Mieter zunächst
Recht, da allein der Einbau einer Katzenklappe für eine Kündigung
nicht ausreiche. Der Vermieter habe allenfalls ein Recht auf Schadensersatz wegen der beschädigten Wohnungstür.
Gegen dieses Urteil legte der Vermieter Berufung ein, so dass das
Landgericht Berlin abschließend über den Fall zu entscheiden hatte. Die Richter des Landgerichts waren anderer Meinung als das
Amtsgericht und gaben dem Vermieter Recht.
Zur Begründung führten sie an, dass die Katzenklappe vom
Treppenhaus aus zu sehen sei und daher eine optische Beeinträchtigung darstelle. Weder diese, noch die erhebliche Beschädigung
der Wohnungstür, noch – mit Rücksicht auf die anderen Mieter –
den unkontrollierten Aufenthalt von Haustieren im Treppenhaus
müsse der Vermieter hinnehmen (LG Berlin, Az. 63 S 199/04).
Im Ergebnis hat dem Mieter der unbedachte Einbau einer Katzenklappe die fristlose Kündigung seines Mietvertrages und eine
Räumungsklage eingebracht. Neben den Gerichts- und Anwaltskosten für das Berufungsverfahren schuldete er dem Vermieter Schadensersatz für die Beschädigung der Wohnungstür.
Daher rät Ann-Kathrin Fries, Rechtsanwältin für Tierrecht:
„Ganz egal, ob es sich z.B. um die Entscheidung handelt, eine Katze
in einer Mietwohnung zu halten, ein Katzennetz auf dem Balkon
anzubringen oder eine Katzenklappe einzubauen, sollten Mieter
dies immer vorab mit dem Vermieter klären und sich seine Erlaubnis zur Sicherheit schriftlich geben lassen.“
Von: Tasso e.V., vgl. S. 18
19
[ Tipps und Empfehlungen ]
Der Trend
zum
Zweithund
W
ie schön es ist, Tiere zu haben, kann
nur ein echter Tierfreund ermessen.
Die Entscheidung für einen zweiten
Hund sollte allerdings gut überlegt sein. Ist
ausreichend Platz vorhanden? Könnten Vermieter ein Problem mit Hund bzw. Zweithund haben? Sind nach der Anschaffung die
Mittel für die Folgekosten (Futter, Tierarzt,
Steuer etc.) vorhanden? Ist es meinem Hund
zuzumuten, einen weiteren Artgenossen aufzunehmen? Passt der Neuankömmling auch
zu den möglicherweise vorhandenen Kindern? Alle diese Fragen müssen geklärt sein.
Im zweiten Schritt geht es darum, ein
Tier zu finden, das zum Ersthund passt.
Nimmt man ein jüngeres Tier zum älteren
hinzu? Ist eine Hündin zu bevorzugen oder
ein Rüde? Passt ein lauffreudiges, temperamentvolles Tier zum älteren Semester? Tref-
fen zwei dominante Tiere aufeinander? Hier
sollte auf jeden Fall ausprobiert werden, wie
der Ersthund auf einen weiteren Artgenossen
in seinem Revier reagiert. Außerdem gibt es
auch unter Hunden Sympathie und Antipathie.
Die Annäherung muss mit Geschick und
Einfühlungsvermögen erfolgen. Nicht jeder
Hund akzeptiert es, wenn ein Neuling ‚Liegeprobe‘ in seinem
Anzeige
Körbchen macht,
und das darf auch
keiner erwarten.
Bei den kretischen Hunden,
die in der Regel
überaus sozial verträglich sind, ist
der Zweithund selten ein Problem.
Dennoch ist zu
bedenken, dass der
A r b e it s au f w a n d
größer ist. Die Pflege verlangt mehr
Zeit, Arztbesuche
können
häufiger
nötig werden und
auch Spaziergänge
sind – hat man zum
Beispiel einen alten
und einen jungen
Hund – nicht immer so einfach.
Der alte Hund braucht die kurze, gemütliche
Runde, der junge Hund will Tempo und eine
längere Strecke.
Wir freuen uns natürlich, wenn wir unsere Zöglinge auch als Zweithunde vermitteln können. Aber wir legen großen Wert
darauf, dass wir im Sinne unserer Tiere optimale und dauerhafte Lösungen finden. W
Wenn die Leine spannt …
H
unde, die an der Leine ziehen, kosten Kraft und Nerven. Der Spaziergang ist nicht nur für das Tier,
sondern auch für Frauchen oder
Herrchen eher anstrengend als erholsam. Für dieses Fehlverhalten gibt es verschiedene Gründe:
immer wieder Gehorsamkeitsübungen (Sitz,
Platz etc.) durchgeführt werden. Nie vergessen: Herrchen/Frauchen ist und bleibt der
Chef!
Der Hund möchte schneller sein als sein
Frauchen/Herrchen.
Hunde ziehen häufig dann an der Leine,
wenn sie einen großen Bewegungsdrang haben und den Spaziergang sehnsüchtig erwarten. Wenn sich das Ziehen an der Leine während eines langen Spaziergangs bessert, ist
diese Ursache anzunehmen. Um gerade sehr
aktiven Hunden entgegen zu kommen, sollte
auch Frauchen oder Herrchen Freude an der
Bewegung haben. Joggen oder Radfahren
mit Hund hilft, nicht nur die Vierbeiner auszupowern. Allerdings bitte daran denken:
Hier ist ein langwieriges Erziehungsverfahren zu befürchten, vor allem dann, wenn
der Hund mit diesem Verhalten schon lange
Erfolg hatte. Er muss wahrnehmen, dass es
jedes Mal vorangeht, wenn die Leine locker
ist. Der Halter muss stehen bleiben, sobald
sich die Leine spannt. Lockert sich die Leine – loben und weitergehen. Läuft der Hund
und die Leine ist locker – ebenfalls loben.
Zugegeben, dieses Training kann sehr viel
Geduld erfordern. Daher ist es sinnvoll, den
Hund vor dem Spaziergang zum Beispiel im
Garten oder auf dem Areal der Hundeschule
ordentlich auspowern zu lassen.
Der Hund übernimmt draußen die
Führerschaft.
Er fühlt sich draußen für das Rudel verantwortlich und läuft als Anführer voran. Vor
dem Spaziergang und während dessen sollten
[ Buchtipp ]
Der Hund ist nicht genügend ausgelastet
und besitzt viel Power.
Hunde im Wachstum gehören nicht
ans Fahrrad.
Um am Fahrrad laufen zu können, muss
tierärztlich sichergestellt sein, dass der Hund
gesund ist.
Damit es zu keinen Stürzen kommt,
sollte das Radfahren mit Hund geübt werden
und sicher gestellt sein, dass der Hund brav
nebenher läuft. Unabhängig davon gibt es
spezielle Vorrichtungen, die für mehr Sicherheit sorgen.
Ein Hund braucht Abwechslung und
möchte in der Regel auch gerne schnuppern.
Das ist am Fahrrad nicht möglich. Bitte also
Schnupperpausen einlegen.
Wie jeder Sportler müssen selbst energiegeladene, temperamentvolle Hunde
langsam das Tempo steigern und trainiert
werden. Bitte also das Tempo dem Tier anpassen und ggf. auch mal variieren. Wie oft
sieht man Radfahrer, die unter Zeitdruck den
Hund in Windeseile müde machen möchten
und viel zu schnell fahren.
Bei sehr warmen Tagestemperaturen
sollten Laufrunde oder Radtour, aber auch
normale Spaziergänge im Interesse aller Beteiligten in den Abendstunden stattfinden.
Übrigens: Empfohlen wird bei ziehenden
Hunden auch der sogenannte Leinenruck,
der aber zu Rückenproblemen führen kann.
Oft hilft schon ein scharfes, kurzes Kommando in tiefem Ton. Und nicht ein nettes „Ach
bitte Booster, lass das!“ W
Unseren Leserinnen und Lesern wünschen wir
ein gesundes und glückliches Neues Jahr.
Dorothee Dahl, bekannte
Autorin von Tierbüchern,
gibt in ihrem Buch auf sehr
liebevolle Weise praktische
Hinweise für den Umgang
mit der „Grauen Schnauze“,
dem älter werdenden und
dem alten Hund. Und da
hierzulande Hunde in der
Regel echte Familienmitglieder sind, muss sich jeder Hundehalter auch mit dem Altern seines Tieres auseinandersetzen. „Wie viel Bewegung braucht mein alter
Vierbeiner, was sollte gefüttert werden und welche Altersbeschwerden und Erkrankungen können auftreten“, sind nur einige Fragen, auf
die Dorothee Dahl eine Antwort gibt. Das Buch ist sehr klar strukturiert und schön bebildert. Es ist nicht nur empfehlenswert für Leser,
die zum ersten Mal einen Hund haben. Auch erfahrene Hundehalter
können sicher ihr Wissen mit diesem schönen Wegweiser vertiefen.
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Tel.: 0941 / 5 41 43 • [email protected]
Dorothee Dahl: Graue Schnauzen – Gute Zeit mit alten Hunden,
Brunsbek 2008, ISBN 978-3-86127-754-5
20
Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
Dabei könnte Sie übrigens auch unser
Jahreskalender begleiten. Er ist beim
Verein für 8,00 Euro zzgl. Versandkosten
zu bestellen.
Frau Eckhardt hat sich wieder sehr
große Mühe bei der Gestaltung des
Kalenders gegeben. Dafür möchten wir
ihr herzlich Danke sagen.
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tun Sie hier auch noch etwas Gutes.
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Wrobel und die Tiere auf Kreta.
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Name, Adresse und Anzahl nicht vergessen!
Tierfreunde Kreta e. V. | Ausgabe 10
2012
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21
Ich möchte helfen
Bitte ausgefüllt faxen oder per Post senden an folgende Adresse:
Stefan Beier, Erbachhof 23, D-71336 Waiblingen, Fax 0049 (0) 711 797 0449
Meine persönlichen Daten
Name, Vorname, Titel
Geburtstag
Beruf (freiwillig)
Straße, Hausnummer
PLZ, Wohnort
Land
Telefon
Fax
Mobil
Ausgesetzt – misshandelt – umgebracht
E-Mail
Beitrittserklärung
Hiermit erkläre ich meinen Beitritt zum Verein Tierfreunde Kreta e. V.
Namen und Geburtstage der Familienmitglieder*:
Gewünschter Beitrag (bitte ankreuzen bzw. eintragen):
1. Mindestjahresbeitrag Einzelmitgliedschaft
30,00 Euro
2. Mindestjahresbeitrag Familienmitgliedschaft*
50,00 Euro
3. Höherer gewünschter Jahresbeitrag zu 1. oder 2.
(Bitte Betrag eintragen)
*Sollte der Platz für Namen und Geburtsdaten der Familienmitglieder nicht ausreichen, bitte auf separatem Blatt ergänzen.
Voraussetzung für eine Familienmitgliedschaft ist ein gemeinsamer Hausstand und ein Mindestalter von 10 Jahren.
Bestellung von Bausteinen
Ich möchte Bausteine für den Bau
des neuen Tierheims auf Kreta
erwerben:
Den gewünschten Betrag
bitte ankreuzen:
10,00 Euro
100,00 Euro
20,00 Euro
200,00 Euro
50,00 Euro
500,00 Euro
oder eintragen:
Ort
Datum
Es gibt viele Wege, Tieren zu helfen.
Unterschrift
Geldspenden
Zahlungsart
Ich möchte fällige Zahlungen
selbst vornehmen.
Einzugsermächtigung
Ich ermächtige Tierfreunde Kreta e.V. widerruflich, fällige
Mitgliedsbeiträge bzw. offene Rechnungen von meiner
nachfolgend benannten Bankverbindung einzuziehen.
Ich überweise auf folgendes Konto:
Tierfreunde Kreta e.V.
Sparkasse Neuss
Konto-Nr. 933 363 45
BLZ 305 500 00
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3363 45
BIC: WELA DE DN
Name der Bank
Konto-Nr.
BLZ
Ort
Datum
Zuwendungsbescheinigungen
werden ab einem Betrag von 100,00 Euro
jeweils zu Beginn des nächsten Jahres
ausgestellt und versandt.
Für Beträge unter 100,00 Euro wird der
Einzahlungsbeleg/Bankbeleg von
den Finanzämtern anerkannt.
22
Unterschrift
Vermerk zum Datenschutz
Ich ermächtige Tierfreunde Kreta e.V. zur Speicherung meiner personen­
bezogenen Daten. Diese sind nur für den Vorstand/vereinsinternen
Gebrauch bestimmt. Einer Weitergabe an Dritte stimme ich nicht zu.
Unterschrift
Tierfreunde Kreta e.V. ist ein eingetragener, als gemeinnützig
anerkannter Verein, St.-Nr. 19 294 7091 5, Finanzamt Kiel-Nord.
Spenden sind steuerlich absetzbar.
Sparkasse Neuss
Konto-Nr. 933 363 45
BLZ 305 500 00
IBAN: DE49 3055 0000 0093 3363 45
BIC: WELA DE DN
Zuwendungsbescheinigungen (früher Spendenbescheinigungen)
werden vom Verein am Anfang des Jahres für das zurückliegende
Jahr für Beträge über 100,00 Euro ausgestellt. Bitte geben Sie
auf dem Überweisungsträger im Verwendungszweck Name,
ggf. Mitgliedsnummer, Postleitzahl, Straße und Hausnummer an.
Ohne diese Angaben ist es uns nicht möglich, Zuwendungs­
bescheinigungen auszustellen.
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Ausgabe 10 | Tierfreunde Kreta e. V.
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