Konstruktionen

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Konstruktionen
DIE OILTANKING-WELT AUSGABE 26/1 APRIL 2014
connections
Verlockend &
herausfordernd:
Konstruktionen
L eitartikel
I N H A LT
Inhalt
Asien-Pazifik
connections verbindet Bauliches
und Erbauliches
Beim Lesen dieser Ausgabe von connections wird Ihnen
sicherlich ein scheinbarer Widerspruch auffallen: Wie kann es
sein, dass wir uns schwerpunktmäßig mit einem so technischen
Thema wie „Bauen und Konstruieren” beschäftigen und gleichzeitig über ganz menschliche Ereignisse wie Hochzeiten und
Geburten berichten? Wie lässt sich das eine mit dem anderen
verbinden?
Einerseits ist es im Laufe der Jahre zu einer schönen Tradition
geworden, unsere Leserinnen und Leser um diese Jahreszeit
über die freudigen Veränderungen im Leben unserer Kolleginnen und Kollegen und ihrer Familien zu informieren. Andererseits gibt es derzeit so viele Projekte in der großen, weiten
Welt von Oiltanking, dass wir es für ganz passend hielten, zur
selben Zeit auch das Thema „Bauen und Konstruieren” ins
Rampenlicht zu rücken. Die beiden Themenbereiche sind einander gar nicht so fremd; letztlich sind es nämlich ebenfalls
„menschliche” Bande, die unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Arbeit verbinden: Alles, was wir konzipieren
und konstruieren, was wir bauen und betreiben, soll unseren
Kunden dienen. Die jüngsten Nachrichten aus dem Unternehmen machen die Überlappung der beiden Bereiche nur
noch deutlicher: Nach beinahe vierzehn Jahren im Unternehmen
von Marquard & Bahls, davon knapp zwei Jahre als Geschäftsführer von Oiltanking und Vorstandsmitglied der Marquard &
Bahls AG, möchte Carlin Conner sich künftig mehr Zeit für
seine Familie nehmen und kehrt in die USA zurück. Wir
respektieren seine persönliche Entscheidung, Oiltanking zu
verlassen, bedauern jedoch einen herausragenden Kollegen
und hochgeachteten Manager zu verlieren.
Da eine gute Planung immer und stets zu empfehlen ist, ob es
nun um eine Hochzeit oder ein Bauvorhaben geht, werden auch
wir uns Zeit nehmen, um einen geeigneten Nachfolger für
Carlin Conner zu finden – vorzugsweise aus dem Unternehmen
selbst. In der Zwischenzeit werden Christian Flach, Vorstandsvorsitzender von Marquard & Bahls, und Julio Tellechea,
Mitglied des Vorstands von Marquard & Bahls, Oiltanking gemeinsam leiten. Wir fühlen uns mit dieser Interimslösung
überaus wohl, da Oiltanking über ein sehr solides Fundament
verfügt, in Hamburg von einer starken Mannschaft betreut
wird und weltweit auf seine erstklassigen regionalen Führungsteams und seine engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
zählen kann. Damit ist Oiltanking hervorragend positioniert,
um sein erfolgreiches langfristiges Wachstum fortzusetzen,
und den exzellenten Ausblick in diesem wie in den kommenden
Jahren für sich zu nutzen.
Wir wünschen Carlin Conner und seiner Familie für das nächste
Kapitel in ihrem Leben nur das Beste. Und was unsere
Leserinnen und Leser angeht, so haben wir für Sie eine neue
Ausgabe zusammengestellt, die hoffentlich viel Interessantes
und Anregendes enthält.
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Christian Flach
Vorstandsvorsitzender
von Marquard & Bahls
Julio Tellechea
Mitglied des Vorstands
von Marquard & Bahls IMPRESSUM connections Ausg. 26/1/2014 Herausgeber Oiltanking GmbH, Corporate Center, Admiralitaetstrasse 55, 20459 Hamburg,
Germany, www.oiltanking.com, Telephone +49- 40- 370 99 485, Fax +49- 40- 370 99 499 E-Mail [email protected]
Koordination Gabi Wüstenberg, Manager Communications Redaktion Renate Eijkholt Design raz design, Hamburg
Übersetzung benchmark language communication training Druck BEISNER DRUCK GMBH & Co. KG, Hamburg
Veröffentlichung 3 mal jährlich Redaktionsschluss Ausg. 26/2 16.05.2014
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CONNECTIONS
04 Ein solides Fundament
07 Drei Kugeln geben Gas
08 Mahlzeiten für Menschlichkeit
26 Zupacken auf Singapurs Baustellen: EUROPA
Die Samsui-Frauen
10 Das Projekt in der Pipeline
14 Mit wenig Platz umfassende Heraus-
forderungen gemeistert
mit privatem
16 Die Bahn verbindet – geschäftliches INDIEN
10
Konstruktion
13 Erstklassige Bauleistungen in den Vereinigten Arabischen Emiraten
24 Höher hinaus
LateinAMERIKA 35 Sauber und sozial
42 Die Pole Position gewonnen
44 Die Freunde vom Bellavista Park
Mittlerer Osten 39 Sechs Staaten per Schiene
40 Sohar: „Wo alles beginnt.“
NORDAMERIKA 28 Neueröffnung des alten Anlegers 65
30 Leben spenden
LEUTE &
LOKALES
18 We can, we care ... als Technische Zeichner
20 Kulturelle Erfahrungen | „Sag niemals nie”
FREIZEIT &
UNTERHALTUNG
09 Lexikon | Von Delfinen und Dalben
23 Nummer | 129 Betonpfähle
32 Titelgeschichte | Riesenhunger: Kleine
42
Pole position
Menschen in einer Welt der großen Speisen
36 Das Leben als Baustelle
46 Grüß dich
50 Ja-Worte
54 Das Spiel heisst: "V"
55 Leserecke
56 Zu guter letzt | Atemberaubender Auftritt
54
PUZZLE
kompensiert
Id-Nr. 1436369
www.bvdm-online.de
CONNECTIONS
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ASIEN-PAZIFIK
ASIEN-PAZIFIK
Ein solides
Fundament
(Quelle: Keller Foundations)
mehr und mehr bevorzugt, diese sind jedoch zeit- und kostenintensiv, und als am Singapurer Changi Airport eine neue
Grundbauvariante für den Bau der neuen Landebahn erprobt
wurde, begann Oiltanking Singapore, über Möglichkeiten nachzudenken, wie man diese auch für die Tankfundamente einsetzen könnte. Und so fasste man schließlich für die Phasen 6
und 7, mit denen die Lagerkapazitäten im Jahr 2005 um
478.000 cbm erweitert wurden, einen mutigen Entschluss.
Pfahlgründung
Bodenverdichtung
Bodenbewehrung
Im Durchschnitt kosten Steinpfähle 60 % weniger
als Betonpfähle. Bei der Tiefenverdichtung kann das
Einsparpotenzial sogar bei 70 % liegen.
Lösungen für den
Grundbau Tiefenverdichtung
und Steinpfähle stellen beim
Bau der Tanklagerfundamente
eine Alternative zum konventionellen Rammen von
Betonpfählen dar.
Tankfundament
weicher
Oberboden*
fester
Unterboden*
* setzungsempfindliche
Böden,
z.B. Lehm
Steinpfähle
sehr dichte, steife Böden
Sand aus
Neulandgewinnung
tiefenverdichteter Sand
Tiefe
entspricht
Tankhöhe
Betonpfähle
400 x 400 mm
Abstand: 2,2 m
Tiefe: ~30 m
weicher Boden
harte Schicht / Fels
harte Schicht / Fels
harte Schicht / Fels
Rüttelstopfverfahren
Rüttelstopfverfahren
(hier: mit Steinpfählen)
(hier:
mit Steinpfählen)
Tiefenverdichtung
Tiefenverdichtung
Zu Beginn der Erweiterungsphase 6 und 7 im Jahr 2005 entschied sich Oiltanking
Singapore beim Bau der Tankfundamente für eine Methode, die noch nie zuvor in einem
der weltweiten Oiltanking Tanklager oder in anderen Betrieben auf Jurong Island, dem
Zentrum der Energie- und Chemiebranche in Singapur, zum Einsatz gekommen war. Hier
erläutern wir die Gründe.
In den vergangenen zehn Jahren ist Oiltankings Kapazität stetig gewachsen, und der Bau neuer Tanks ist zu etwas
Alltäglichem geworden. Während bestimmte technische
Entscheidungen relativ universell sind, ist der Baugrund jedes
Mal völlig verschieden. Daraus ergeben sich besondere technische Herausforderungen. So ist beispielsweise allein schon
die Lage des Oiltanking Tanklagers in Singapur relativ einzigartig: Die Tanks befinden sich auf einer künstlichen Insel, die
durch die Verbindung mehrerer kleiner Inseln im Rahmen von
Landgewinnungsmaßnahmen entstanden ist. Die Besonderheiten des Baugrunds haben daher bei Oiltanking Singapore
seit den Anfängen im Jahr 1989 eine wesentliche Rolle für die
Auslegung und den Bau der Tanks gespielt.
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CONNECTIONS
Konventionelle
Konventionelle
Betonpfahlgründung
Betonpfahlgründung
Konventionelle Betonpfahlgründung
Um eine schnellere, kostengünstigere Methode für den Bau
eines soliden Fundaments für künftige Tanks zu finden und
dabei Möglichkeiten zum Bau höherer Tanks zu eröffnen, entschied sich Oiltanking für die Tiefenverdichtungsmethode
(z. B. Tankfelder 17, 18, 19), für Steinpfähle (z. B. Tankfeld 16)
oder eine Kombination aus beiden Methoden (z. B. Tankfelder
21, 86). Zum Einsatz kamen diese Alternativen aufgrund der
unterschiedlichen Beschaffenheit des Erdreichs: Neben lockeren, sandigen Böden aus der Neulandgewinnung fanden die
Ingenieure Schluff- und Lehmböden vor. „Eine Baugrunduntersuchung auf Jurong Island lässt zwar das Herz eines jeden
Geotechnikers höher schlagen, doch ob der Projektmanager
diese Freude immer teilen kann, steht auf einem anderen
Blatt”, kommentiert Sven Partzsch die geologische Vielfalt des
Inselbodens. Der frühere VP Engineering Asia Pacific, ist
heute als General Manager Oiltanking Karimun tätig.
Für den Bau der Tankfundamente gibt es prinzipiell
drei Optionen:
} Verwendung des bestehenden Baugrunds
(ohne Baugrundverbesserung)
} Einsatz von baugrundverbessernden Maßnahmen
} Verwendung eines starren Fundaments in Form
von Betonpfahlgründungen
Die Eignung jeder Option hängt vom Zustand des Untergrunds,
vom Tanktyp und den entsprechenden akzeptablen Setzungsgrenzen ab. Hinzu kommen die Vorgaben für den Betrieb und
die Instandhaltung der Tanks. Bis 2005 hatte Oiltanking
Singapore Methoden wie Bodenaustausch, Vorbelastung des
Baugrundes und Rammpfähle eingesetzt. Rammpfähle wurden
Bitte vollmachen Der entstandene
Hohlraum unter dem Rohr wird mit Schotter
verfüllt. Nach dem erstmaligen Einsatz des
Steinpfahlverfahrens bei Oiltanking Singapur
wurde es anschließend auch am neuen Standort im indonesischen Karimun angewandt.
Fundamentaler Einsatz Zwei
Tiefenverdichter bereiten bei Oiltanking
Singapore den Bau weiterer Tanks im
Rahmen der Erweiterungsphase 6 vor.
CONNECTIONS
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ASIEN-PAZIFIK
ASIEN-PAZIFIK
Muster Erdreichprofil
(Quelle: Keller Foundations)
0m
100 m
200 m
(A)
(B)
(E)
400 m
(D)
10 m
20 m
300 m
(E)
(C)
(F)
30 m
■ (A) Lockerer bis mitteldichter Sand
aus Neulandgewinnung
■ (B) Weicher bis fester Lehm
■ (C) Sehr weicher bis fester schluffiger / sandiger Lehm
■ (D) lehmiger Sand / sandiger Lehm
■ (E) Festes bis hartes zerklüftetes Felsgestein
■ (F) Felsgestein der Jurong-Formation
die Höhe treiben. Zu guter Letzt sollten auch Umweltgesichtspunkte berücksichtigt werden. Das Herstellen und Rammen
von Betonpfählen ist mit hohem Energieaufwand verbunden,
wodurch sich der CO2-Ausstoß gegenüber den genannten
Alternativen um rund 80 % erhöht.
Baugrunderkundung Ein typischer
Querschnitt durch den Untergrund des
Oiltanking Tanklagers in Singapur.
Bevor man auch nur beginnt, über mögliche Varianten der Gründung von Tankfundamenten nachzudenken, sind gründliche
Baugrunduntersuchungen unverzichtbar. Erkundet wird der Standort dabei normalerweise durch das Herstellen von Bohrlöchern,
Rammsondierungen und die Entnahme von Bodenproben aus
den Bohrlöchern, die in einem Labor analysiert und klassifiziert
werden. „Es ist selbstverständlich”, betont Sven Partzsch, „dass
wir, bevor wir uns für ein grundbauliches Verfahren entscheiden,
zunächst sicherstellen müssen, dass sich die standortspezifischen Gegebenheiten des Baugrunds dafür eignen.”
Tiefenverdichtung und der Einsatz von Steinpfählen erfordern unter Umständen zwar eine gründlichere, detailliertere Baugrunduntersuchung, um
die notwendige Bearbeitungstiefe und die zu verwendenden baugrundverbessernden Maßnahmen
festlegen zu können. Doch bieten sie mehrere
wirtschaftliche Vorteile gegenüber auf Betonpfähle
gegründeten Bauwerken. Durch beide Verfahren –
Tiefenverdichtung und Steinpfähle - wird die
Setzung der Tanks auf ein akzeptables Maß
reduziert, um die entsprechenden technischen
Normen / Leitlinien einhalten zu können, ohne
dass auf die im Allgemeinen teureren Betonpfahlgründungen zurückgegriffen werden muss.
Denn im Durchschnitt kosten Steinpfähle 60 %
weniger als Betonpfähle. Bei der Tiefenverdichtung
kann das Einsparpotenzial sogar bei 70 % liegen.
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CONNECTIONS
Außerdem sparen diese beiden Baugrundverbesserungsverfahren Zeit; das Einbringen von Betonrammpfählen dauert in
der Regel nämlich doppelt so lange. Ohne Baugrundverbesserungen müsste die Tankhöhe bei Oiltanking Singapur aufgrund
der geringen Tragfähigkeit des Untergrunds drastisch auf
etwa 16 m reduziert werden. Ein tiefenverdichteter oder mit
Steinpfählen stabilisierter Baugrund kann hingegen Tanks bis
zu einer Höhe von 22 m aufnehmen, womit die Tankkapazität
erheblich gesteigert wird. Dasselbe gilt natürlich für den
konservativen Ansatz der Betonpfahlgründungen, die jedoch
die Bauzeit meist deutlich verlängern und im Gegensatz zu
anderen baugrundverbessernden Maßnahmen die Kosten in
Mit dem Einsatz der neuen Verfahren hat sich Oiltanking
Singapore als Pionier hervorgetan. Für Oiltanking bedeuteten
die neuen Methoden eine Weltpremiere, und auch in Singapur
wurde beim Bau von grossen Lagerbehältern echtes Neuland
betreten. Andere Oiltanking Tankläger stehen bereits in den
Startlöchern, um von den auf Jurong Island gewonnenen
Erfahrungen zu profitieren. Ob das Verfahren auch auf andere
Standorte übertragbar ist, hängt jedoch von den Eigenheiten
des jeweiligen Standortes und Baugrundes sowie von anderen
Kriterien wie Tanktyp, Budget, Terminplan und lokalen Gepflogenheiten ab, die ebenfalls erheblichen Einfluss auf die
Gründung eines Tankfundamentes haben können, wenn nicht
sogar entscheidend sind für die endgültige Wahl.
Profunder Prozess Eine Rüttellanze in
Betrieb zur Herstellung von Steinpfählen.
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Heute Alle Schwierigkeiten sind erfolgreich gemeistert, und die
drei neuen Kugeltanks
konnten Ende 2013
in Betrieb genommen werden.
Kugeln
geben Gas
Die Verschärfung gesetzlicher Vorschriften erschwerte zwar die laufenden Bauarbeiten an den
drei Kugeltanks bei Oiltanking Daya Bay (OTDB)
in China, doch letztlich wurde das Projekt im
November 2013 erfolgreich abgeschlossen.
Um die erforderlichen
Genehmigungen für ein
Bauprojekt zu beschaffen,
Damals Im Juni 2013
braucht man viel Zeit und
waren die Arbeiten an den
häufig auch Geduld, Beharrdrei Kugeltanks in Daya
lichkeit und Zuversicht. Um
Bay noch in vollem Gange.
so größer ist dann die Erleichterung, wenn endlich allenthalben grünes Licht gegeben
wird. So war es auch bei Oiltanking Daya Bay (OTDB), als
Ende Dezember 2012 die Arbeiten an den drei Kugeltanks
begannen. Doch kaum wurden die ersten Pfähle für das Fundament in den Boden eingebracht, wurden landesweit die
Sicherheits- und Umweltvorschriften „überarbeitet”. Nach einer Reihe schwerer Zwischenfälle in Industriebetrieben Ende
2012 erließen die Arbeitssicherheits- und Umweltschutzbehörden strengere Auflagen.
des unermüdlichen Einsatzes des Projektteams konnten jedoch alle Anforderungen gemeistert werden. Der erste Kugeltank für den Einsatzstoff C4 wurde im November 2013 in
Betrieb genommen. Anfang Dezember 2013 folgten dann für
alle drei Tanks zwei Lieferungen von 1,3-Butadien und C4.
Die Fertigstellung der drei Kugeltanks in Rekordzeit und unter
Einhaltung der Termin- und Budgetvorgaben war eine bemerkenswerte Leistung, die trotz der unerwarteten Verschärfung
der Vorschriften gelang. Damit hat OTDB eine wichtige Hürde
genommen, um die Anlage zu einem im Weltmaßstab ausgelegten Industrietanklager auszubauen, das neben den Unternehmen des petrochemischen Industrieparks Daya Bay in
Huizhou zusätzlich Marktteilnehmern aus dem gesamten
Süden Chinas zur Verfügung steht.
OTDB hatte sich zwar für den schwer zu beherrschenden und
unangenehmen Monsun gerüstet, der die Bauarbeiten sicherlich verzögern würde. Doch dann brach aufgrund der neuen
Vorschriften im Februar 2012 ein regelrechter Sturm los. Die
Ausgangslage hatte sich vollkommen verändert, denn die
neuen, strengeren Auflagen in punkto Sicherheitsabstand,
Brandschutz und Löschwasserrückhaltesysteme mussten umgehend berücksichtigt und erfüllt werden. Damit änderte sich
schlagartig die gesamte Kostenkalkulation des Projekts. Dank
CONNECTIONS
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ASIEN-PAZIFIK
LEXIKON
Mahlzeiten für
Menschlichkeit
Einmal im Monat tun sich mehrere Angestellte von
Oiltanking Singapur mit ihren örtlichen Kollegen von Bomin,
Mabanaft und Skytanking zusammen und tauschen ihre Kugelschreiber gegen Kochlöffel. In der Suppenküche Willing Hearts kochen und verteilen sie
Mahlzeiten für bedürftige Menschen aus ihrer Stadt.
Konstruktion für
Schiffe Eine Anlegedalbe
beim Oiltanking Tanklager
in Singapur.
In guten wie in schlechten
Zeiten Jahrein jahraus bereitet
Willing Hearts täglich 3.000
Mahlzeiten zu.
Noch ist es früh am Morgen, und doch ist es schon stickig
und heiß. Dampf steigt auf und Düfte wabern durch den
Dunst. Pötte und Pfannen untermalen klappernd die zugerufenen Anweisungen und kurzen Befehle: willkommen bei Willing
Hearts, einer Suppenküche in der etwa 30 Ehrenamtliche
täglich für mindestens 3.000 bedürftige Menschen, die am
Rande der Gesellschaft leben, kochen. Fast schon alltäglich ist
auch, dass helfende Hände von Oiltanking, Bomin, Mabanaft
und Skytanking hier Seite an Seite mit anpacken. An jedem
zweiten Freitag des Monats finden sich zehn bis zwölf
Kolleginnen und Kollegen für einen halben Tag in der dampfenden Küche ein, um ihr klimatisiertes Büro gegen einen heißen
Platz am Herd einzutauschen.
Dass das keine Kleinigkeit ist, zeigt sich daran, dass neben
der eigentlichen Zubereitung der Mahlzeiten zahlreiche weitere Aufgaben anfallen, so z. B. mehrere Körbe Gemüse klein zu
schneiden (darunter, ja, auch Zwiebeln), das Essen abzupacken, die großen Töpfe und Pfannen zu reinigen, die Mahlzeiten
an mehrere Orte mit dem Auto auszuliefern und von den
Spendern neue Lebensmittel einzusammeln. Mit anderen
Worten: volles Programm. Und tagtäglich aufs Neue müssen
all diese Arbeiten mit jenen Ressourcen bewältigt werden, die
dann gerade zur Verfügung stehen. Jerlyn Tan, Manager
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CONNECTIONS
Corporate Affairs und Vorsitzende des
Ausschusses für Umwelt- und Sozialverantwortung (CSR = Corporate Social
Responsibility) erinnert sich: „Bei einem unserer Besuche wurden ein paar
Kollegen und ich zum Eierbraten eingeteilt. Wir haben an jenem Tag etwa
2.000 Eier zubereitet, und es dauerte
ewig, bis wir den Geruch, die Blasen und die Hornhaut an den
Fingern und Händen wieder los waren. Wir konnten wochenlang zu Hause keine Eier mehr sehen. Und trotzdem macht es
Spaß, mit anzupacken und unseren kleinen Teil beizusteuern.”
Die Unterstützung für diese Initiative steht im perfekten
Einklang mit den CSR-Zielen von Oiltanking. Erstens handelt
es sich um eine wohltätige Einrichtung, die zu 100 % von
Ehrenamtlichen geleitet wird. Zweitens wird hier das Gemeinwesen durch die gemeinsamen Anstrengungen von Unternehmen und Angestellten unterstützt, die beide einen wichtigen Beitrag leisten, damit das Ganze funktioniert. „Hier geht
es nicht darum, dass eine Hand die andere wäscht und sich
Unternehmensvertreter beim Überreichen eines dicken
Schecks an eine Wohltätigkeitsorganisation fotografieren
lassen”, erläutert Jerlyn. „Unser Beitrag ist nachhaltig, und da
wir auch die Kollegen von anderen in Singapur vertretenen
Marquard & Bahls Unternehmen mit ins Boot holen, ist es eine
Teamleistung im doppelten Sinne."
„Um unser Versprechen aufrechtzuerhalten, hoffe ich, dass
das im Laufe der Zeit zunehmend Routine für uns wird und
sich immer mehr Kollegen zusammentun und den Benachteiligten helfen”, kommentiert Koen Verniers, President Asia
Pacific, der auch zuweilen in der Küche gesichtet wird, wenn
er nicht gerade geschäftlich unterwegs ist.
Von
Delfinen
und Dalben
Oft kann man Delfine dabei beobachten, wie sie in
leichtem Sprung aus dem Wasser auftauchen. Ebenfalls aus
dem Wasser tauchen (in Häfen und an Piers) Pfähle auf, die
genauso grau sind. Viel mehr haben sie mit den intelligenten
Meeressäugern jedoch nicht gemeinsam. Und dennoch haben
sie im Englischen denselben Namen: Dolphin. Bei dem Versuch
zu erklären, warum man im Deutschen statt Delfin die
Bezeichnung Dalbe gewählt hat, kommt man allerdings ins
Schwimmen.
Dalben werden normalerweise für Schiffe installiert, die länger
sind als Anleger oder Kaimauer, und es nicht praktikabel ist,
diese entsprechend zu verlängern. Außerdem dienen Dalben
dazu, Schilder und Markierungen anzubringen: Geschwindigkeitsbeschränkungen, Wegweiser und Navigationshilfen wie
Tagesbaken.
Generell gibt es zwei Arten von Dalben: Vertäudalben und
Anlegedalben: Wie der Name verrät, werden Erstere zum
Festmachen und Sichern von Schiffen mithilfe von Leinen
verwendet. Sie befinden sich zudem häufig in der Nähe von
Piers, damit man die Querbewegung von anlegenden Schiffen
leichter kontrollieren kann. Anlegedalben dienen hingegen
folgendem Zweck:
● Unterstützung des Anlegevorgangs durch Absorption der Anlegekräfte (mithilfe von Stoßfängern)
● Stabilisierung der Schiffposition
● als Vertäuungspunkte (für Leinen), um die Längsbewegung
eines vertäuten Schiffs einzudämmen
Eine Dalbenkonstruktion besteht normalerweise aus mehreren
Pfählen, die in den Hafengrund oder das Flussbett eingerammt
werden und einen Betonblock oder Ähnliches über Wasser
tragen. An ihm werden Stoßfänger und Vertäuungshilfen wie
Haken oder Poller befestigt. Dies soll der Crew beim Festmachen eine ausreichende Arbeitsfläche bieten.
Alternativ werden statt dem Betonblock Stahlplattformen
verwendet, die über Wasser miteinander verbunden werden
können. Für die Pfähle kommen unterschiedliche Materialien in Frage: Beton, Hartholz, Stahlrohre oder Rohre aus
Spannbeton.
CONNECTIONS
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E urop A
E urop A
Perfekte Kooperation
Das SABIC-Team war eng in
die Umsetzung des Projekts
eingebunden.
PALL-Leitung verpumpt werden. Umfangreiche strömungsdynamische Simulationsstudien wurden durchgeführt, um
sicherzustellen, dass die selten zum Einsatz kommende Pumpenkombination, bestehend aus drehzahlgesteuerten Verdrängerpumpen auf OTSA-Seite und konstant laufenden
Druckerhöhungskreiselpumpen, perfekt zusammenarbeiten
können.
Das Projekt in der
Pipeline
Mit einem langfristigen Vertrag zur Erbringung von Lagerleistungen für die Saudi Basic
Industries Corporation (SABIC) im belgischen Antwerpen ab 2013, hat Oiltanking
Stolthaven Antwerp N.V. (OTSA) ein sowohl aus baulicher wie auch geschäftlicher Sicht
durch und durch faszinierendes Projekt auf den Weg gebracht.
Als bereits Ende 2010 grünes Licht für ein vielversprechendes SABIC-Projekt gegeben wurde, war man bei
Oiltanking Stolthaven Antwerp N.V. (OTSA) mehr als zufrieden.
Da die Leistungen aus dem langfristigen Vertrag erst ab 2013
erbracht werden mussten, würde etwas Zeit bleiben, um alles
gründlich vorzubereiten: Tanks, Rohrleitungen, automatisierte
Systeme sowie die Infrastruktur zur Rückgewinnung von Dämpfen waren nur einige der Dinge, die es zu realisieren galt.
Die zehn Lagertanks (sechs neue Tassentanks und vier umgerüstete Tanks) entsprechen dem neuesten Stand der Technik
und dienen zur Zwischenlagerung der Rohstoffprodukte von
10
CONNECTIONS
SABIC‘s Cracker-Anlagen im niederländischen Geleen, 135 km
vom OTSA Tanklager in Antwerpen entfernt. Um einen gleichbleibenden Produktfluss in der Überlandpipeline (PALL) über
die 135 km Entfernung zu erreichen, braucht es etwa 25
Minuten.
Der angestrebte Durchsatz von jährlich über vier Millionen
cbm soll auf die zehn Tanks verteilt werden, deren individuelle
Kapazität zwischen 12.500 und 43.000 cbm liegt. Die Gesamtlagerkapazität beträgt rund 235.000 cbm, so dass automatisch
ein erheblicher Umschlag entsteht. Die Produkte sollen gelöscht, gelagert, gemischt und über die bestehende 18-Zoll-
Um den volatilen Produkteingenschaften und der geforderten
Genauigkeit beim Blending von bis zu 5 % der Rohstoffprodukte gerecht zu werden, bzw. die normalen tanklagerspezifischen Produktverschiebungen, wie das Umpumpen und
Testen von Tanks realisieren zu können, hat sich OTSA für den
Einsatz von Verdrängerpumpen entschieden, die mit variabler
Drehzahl betrieben werden können. Dieser Pumpentyp deckt
vom Pipelinetransfer bis hin zum Tankentleeren die gesamte
Bandbreite ab. Der Vorteil der geringeren Haltedruckhöhe bei
Verdrängerpumpen gegenüber Kreiselpumpen aber auch die
variable Drehzahlregelung, die den gesamten Kapazitätsbereich der Pumpe abdeckt, vermeidet Kavitationsschäden im
unteren Tankfüllstandsbereich.
Neben dem Transport per Pipeline lassen sich über die OTSAAnleger ebenfalls Binnenschiffe mit reinen und gemischten
Produkten beladen. Zudem sind die Barge-Anleger mit einer Anbindung zum neuen Dämpfebehandlungssystem ausgerüstet.
Die neue Löschvorrichtung
am Anleger erreicht einen
Durchsatz von bis zu 6.000
cbm pro Stunde. Eine molchbare Rohrleitung (DN 650)
zwischen Schiffsanleger und
Tanklager verbindet alle 10
SABIC-Tanks, die auf insgesamt vier Tankfelder verteilt
sind, mit den zwei 16-ZollSchiffsverladearmen (DN 400).
Durch die gleichzeitige Einlagerung von Produkten in
mehrere Lagertanks kann
eine zügige Schiffsabfertigung für den Kunden realisiert
werden.
GroSSer Umfang
Sechs neue Tassentanks mussten gebaut und vier bestehende Tanks
umgerüstet werden.
CONNECTIONS
11
EUROPA
I ndi E N
Im Kontrollraum
Automatisierte Systeme
werden kontinuierlich
überwacht.
Entscheidende
Konstruktion
Die Entwicklung
des Tanklagers
für IL&FS Prime
Terminals FSC
wird den Ruf
von IOT im
Mittleren Osten
untermauern.
Ein hoch automatisiertes System managt die fast täglichen
Pipelinetransporte weitestgehend eigenständig. Im Kontrollraum werden alle wichtigen Prozessparameter kontinuierlich
überwacht. Messwerte bzw. Regelgrößen, wie beispielsweise
Stromaufnahme des Pumpenmotors, Druck, Pumpleistung,
Temperaturüberwachung der Lager, bzw. Drehzahl- und
Vibrationsmessung werden übertragen.
Um die möglichen Auswirkungen eines Druckstoßes aufgrund
plötzlicher und ungeplanter Ereignisse abzuwenden, wurde
eine kontinuierliche Drucküberwachung, beziehungsweise
eine pneumatische Hockdruckabsperrarmatur am Übergabepunkt zur Pipeline eingerichtet. Ein automatisches Stoppen
der Versorgungspumpen, bzw. ein Überströmleitungssystem um die Verdrängerpumpen herum, wurde eingerichtet.
Bis Mitte 2013 waren alle Tanks, Pipelines und
Anlegervorrichtungen fertiggestellt und in Betrieb genommen. Das Projekt wies jedoch nicht nur einige
interessante bauliche Details auf, sondern hat auch den
Weg für eine langfristige Geschäftsbeziehung mit einem
wichtigen Akteur in der Chemie- und Kunststoffindustrie
geebnet und wird die Position von Oiltanking Stolthaven
in Antwerpen und in der ARA-Region (AmsterdamRotterdam-Antwerpen) weiter festigen.
Schneller Schiffe löschen
Durch die neue Schiffsentladestelle
für Seeschiffe an der Kaimauer von
Oiltanking Stolthaven konnte die Löschleistung weiter verbessert werden.
Tanks
Pumpen
• Aus der Tankkapazität ergibt sich eine beträchtliche
Anzahl möglicher innenliegender Schwimmdeckenlandungen pro Tank. Um sämtliche gesetzlichen Umwelt- und
Emissionsschutzanforderungen zu erfüllen, ist eine spezielle Dämpfeleitungsanbindung des Schwimmdeckenbereiches des Tanks realisiert worden.
• Insgesamt können vier baugleiche Verdrängerpumpen,
die auf zwei Pumpstationen verteilt sind, mit allen zehn
Tanks verbunden werden, so dass alle benötigten
Produktmischkombinationen realisiert und in der korrekten
Zusammensetzung verpumpt werden.
• Der Transport durch die Pipeline erfolgt mit einem
Durchsatz von 500–750 cbm pro Stunde. Direkte Transporte zum 135 km entfernten Zielort sind bei reduzierter
Kapazität auch ohne Einsatz der Druckerhöhungspumpen
möglich.
• Durch die Drehzahlregelung in Kombination mit der
Fördermengenkontrolle und Drucküberwachung wird ein
exaktes Mischen in beinahe allen Mengenverhältnissen
zwischen 5 % und 95 % gewährleistet.
• Sämtliche Tanks sind mit einem automatischen Feuerlösch- und Entwässerungssystem, einer Tankinnenbeschichtung, Brand- und Leckerkennungsdetektoren (Tassentanks) und der Anbindung an eine Dämpferückgewinnungsanlage ausgestattet.
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CONNECTIONS
Erstklassige Bauleistungen in den
Vereinigten Arabischen Emiraten
Das Tanklager, das von IOT Infrastructure & Energy Services Ltd. (IOT) derzeit für die
IL&FS Prime Terminals FSC (IPTF) in der Nähe von Dubai in den Vereinigten Arabischen
Emiraten (VAE) errichtet wird, leistet einen wichtigen Beitrag, um IOTs Ruf im Mittleren
Osten als Unternehmen mit hohen HSSE-Standards und Partner für den Bau qualitativ
hochwertiger Infrastruktureinrichtungen weiter zu festigen.
Im Oktober erhielt IOT bei einer Ausschreibung den
Zuschlag für die Planung, Beschaffung und Bauleistung für
IPTF in Fujaira, VAE. Der mit US$ 73,5 Mio. dotierte Auftrag
konnte nach der erfolgreichen Fertigstellung des IOT-Projekts
für Oiltanking Odfjell in Oman gewonnen werden. Er umfasst
insgesamt 16 Produktlagertanks sowie einen Löschwassertank
mit einer Gesamtkapazität von 333.000 cbm. Zum Projektumfang gehören außerdem der Bau von mechanischen Vorrichtungen, Rohrleitungen, Lagertanks und Druckbehältern,
die Installation eines Brandbekämpfungssystems, Tief- und
Hochbauarbeiten sowie die Elektrik und Instrumentierung.
Der Weg, den das Team seit der Beauftragung bis Februar
zurückgelegt hat, als die Arbeiten zu knapp zwei Dritteln abgeschlossen waren, war mitunter recht fordernd.
Der Weg
Die Arbeiten vor Ort begannen Anfang 2013. Obwohl die
Erteilung von Genehmigungen in Form von Unbedenklichkeitsbescheinigungen durch verschiedene Behörden wie auch die
Beantragung der Baugenehmigung beim Rat des Emirats
Fujaira viel Beharrlichkeit erforderten, konnten alle Aufgaben
termingerecht erledigt werden. Neben den strengen behörd-
lichen Anforderungen hatte IOT noch weitere Herausforderungen zu bewältigen, so u. a. die sich ständig im Wandel befindlichen Visavorschriften, ein völlig neues Projektumfeld sowie
strenge Vorschriften für den Arbeits- und Umweltschutz (HSSE).
Das Projektteam packte jedoch den Stier bei den Hörnern und
wurde mit der bereichernden Erfahrung belohnt, sich im Markt
des Mittleren Ostens abermals bewährt zu haben. Während der
Umsetzungsphase bekam IOT zudem den Auftrag, Baugrundverbesserungen durchzuführen, was im anfänglichen Projektumfang nicht enthalten war. Um die Extraaufgabe zu bewältigen, wurde eine Fristverlängerung von 91 Tagen gewährt.
Nun stehen bereits die Tanks, die Kuppeldächer werden gerade montiert, und die Treppenaufgänge wachsen heran. Die
Bauarbeiten an den Versorgungsgebäuden, dem Feuerwehrschuppen, dem Verwaltungsgebäude, den Lkw-Füllbühnen
und dem Gebäude der Zutrittskontrolle, um nur einige Bauten
herauszugreifen, laufen auf Hochtouren, und auch das Verlegen der Leitungen und die Versorgungseinrichtungen kommen gut voran. Nach der Fertigstellung möchte IPTF das
Tanklager für verschiedene Mineralölprodukte nutzen. Und
IOT wird seinen Weg auf dem begehrten Markt des Mittleren
Ostens weiter fortsetzen.
CONNECTIONS
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E urop A
E urop A
Mit wenig Platz umfassende
Herausforderungen gemeistert
Teilen die Gesamtlänge des 600 m langen Kais, so dass an
allen auch die größten derzeit verwendeten Rhein-Schiffe
(Länge 135 m, Tiefgang 5,1 m) festmachen können. Zwei
Anleger sind mit Ladearmen für die Abfertigung von hellen
Mineralölprodukten ausgestattet, die anderen beiden stehen
für Chemikalien und sonstige Produkte bereit, die gesonderte
flexible Schlauchverbindungen und Molchsysteme benötigen.
Die flexiblen Schläuche können mithilfe von zwei Kränen in
Position gebracht werden. Überdies umfasste das Projekt zwei
neue Rohrbrücken über die öffentliche Straße und ein hochmodernes Rückhalte- und Klärsystem (mit Leckagealarm).
Nach einer Bauzeit von über drei Jahren wurden bei
Oiltanking Ghent im Januar 2014 die letzten beiden
von insgesamt vier neuen Anlegern in Betrieb
genommen. Die Verringerung der durchschnittlichen
Belegung der Anleger um 12 % kommt vor allem den
Kunden des Tanklagers zugute.
Hans Chen Braas
Shipping Services
Manager at OT
Shipping Services.
Was die Technik angeht, ist
Oiltanking Ghent nach Abschluss der
Bauarbeiten hervorragend aufgestellt.
Das Tanklager liegt in der Stadt, die
sich Belgiens „Seehafen im Herzen
Europas“ nennt, zwischen Moervaart
und Rodenhuizedok am Gent-TerneuzenKanal. Es verfügt über eine Reihe von
Anlagen zur Lagerung und Distribution
von Chemikalien, Biokraftstoffen und
Mineralölprodukten, die sowohl für die
lokalen Märkte als auch die umliegenden europäischen Länder bestimmt
sind. Die internationalen Märkte können
über Oiltankings Tiefwasseranleger für
Tanker sowie über Schienen- und Pipelineverbindungen erreicht werden. Dabei verfügt Oiltanking Ghent nicht nur
über Leitungen zu den benachbarten
Unternehmen, sondern ist auch an das
Central European Pipeline System
(CEPS) angeschlossen, das den Kunden Zugang zu beinahe allen wichtigen
Flughäfen im Nordwesten Europas verschafft. Überdies liegt Oiltanking
Ghent im Herzen des Ghent Bio Energy
Valley (GBEV), einem der größten voll
integrierten Produktionsstandorte für
Biokraftstoffe in Europa.
Oiltanking Ghent ist es über die Jahre
gelungen, kontinuierlich zu wachsen
und Kunden zu akquirieren, wodurch
sich die durchschnittliche Belegung der
Anleger zwischen 2010 und 2011 auf
14
CONNECTIONS
über 60 % erhöht hat. Die konstant
starke Nutzung hinterließ ihre Spuren,
und das Tanklager zeigte erste Verschleißerscheinungen. Aufgrund der
geografischen Lage ist eine erstklassige
Servicequalität bei wettbewerbsfähigen
Gesamtkosten jedoch ein Muss. Deshalb gab das Management die Zielsetzung aus, die durchschnittliche Belegung der Anleger auf unter 50 % zu
senken.
Im Jahr 2011 begann man, den Plan in
die Tat umzusetzen: Das Baukonzept
sah die Modernisierung und Erweiterung der Anleger im Moervaart-Kanal
vor. Die beiden bestehenden Anleger
waren Mitte der Siebzigerjahre gebaut
worden und befanden sich damals auf
dem neuesten Stand der Technik. Zur
Erfüllung der geschäftlichen Anforderungen und der Umweltauflagen hatte
Oiltanking Ghent seine Infrastruktur
zwar im Laufe der Jahre weiter ausgebaut; der Betrieb der Anleger wurde
jedoch zunehmend schwierig und machte
Modernisierungsmaßnahmen nötig.
Erstens mussten die vorhandenen Anleger betriebsbereit
bleiben, weshalb über einem Anleger eine Art Überführung für
die neuen Rohrleitungen errichtet wurde. Zweitens mussten
angesichts des geringen Platzangebots intelligente Lösungen
gefunden werden. Die Anleger befinden sich an einer öffentlichen Straße, wo das Gelände zwischen Kai und Fahrbahn
gerade einmal 8,5 m breit ist. Die Ingenieure boten ihre
gesamte Kreativität auf, um auf diesem engen Raum alle benötigten Anlagen unterzubringen und gleichzeitig eine sichere
Arbeitsumgebung zu schaffen. Als ob es damit noch nicht
genug sei, befand sich auch noch die Kaimauer in einem
beklagenswerten Zustand, so dass für die Anleger eine Sondergenehmigung erforderlich wurde. Für die Kaimauer und die
Festmacheinrichtungen an der Moervaart ist der Hafen von
Gent zuständig, der vor Beginn der Arbeiten eine
Bestandsaufnahme durchführte und später die
provisorischen Reparaturen inspizierte. Dadurch
verzögerte sich das Projekt nicht nur erheblich
(um ca. eineinhalb Jahre), sondern der Kai wurde
auch nur für eine reduzierte Tragfähigkeit freigegeben. Das gesamte Fundament und die Stahlkonstruktion mussten neu berechnet und modifiziert werden. Doch den Ingenieuren gelang auch
dieses Kunststück: In der Planung der Infrastruktur waren schließlich alle begrenzenden
Faktoren berücksichtigt.
Kaum sind die neuen Anleger fertiggestellt, wird die Hafenbehörde ab Mitte 2014 eine neue Kaimauer vor der bestehenden
errichten. Während der Bauzeit von eineinhalb Jahren werden
die neuen Anleger nur begrenzt verfügbar sein – womit sich
Oiltanking Ghent mit einer weiteren Herausforderung konfrontiert sieht: Diesmal werden jedoch nicht die Ingenieure gefragt
sein, sondern die Kolleginnen und Kollegen aus der Kundenbetreuung.
Hochmodern Die neuen Anleger sind zur
Erfüllung der aktuellen ADN-Vorschriften
(Europäisches Übereinkommen über die
internationale Beförderung gefährlicher Güter auf
Binnenwasserstraßen) mit den geforderten
automatischen Vorrichtungen ausgestattet.
Auftrag ausgeführt?
Normaler Betrieb unter
anomalen Bedingungen
Während der Bauarbeiten waren hervorragende organisatorische Fähigkeiten gefragt, da mehrere Herausforderungen gleichzeitig zu meistern waren.
Die ersten beiden neuen Anleger waren bereits
im August 2012 betriebsbereit, die übrigen beiden wurden im Januar 2014 dem Betrieb übergeben, wobei alle Arbeiten unter Einhaltung der
neuesten Normen von Oiltanking ausgeführt
wurden. Die neuen Anleger teilen sich zu gleichen
CONNECTIONS
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E urop A
E urop A
Realität Das Tanklager
Gera fertigt pro Jahr ca.
7.500 Kesselwagen ab, was
etwa 420.000 t entspricht.
Die Bahn
verbindet –
geschäftliches mit
privatem
Das Oiltanking Tanklager
Gera, Deutschland, weist
eine interessante Besonderheit auf. Aufgrund seiner Lage
erfolgt die Anlieferung der Produkte ausschließlich per Kesselwagen.
Um die Schienenvielfalt und die
damit bedingten Arbeitsabläufe für
Dritte als auch Mitarbeiter zu
veranschaulichen, bauten Kollegen
ihr Tanklager als Modell nach.
Nicht nur dienstlich ist René Weist, stellvertretender
Anschlussbahnleiter bei Oiltanking Gera, ein engagierter „Eisenbahner“, sondern auch in seiner Freizeit.
Kein Wunder also, wenn er bei einem Projekt der ganz
besonderen Art, das er und seine Kollegen auf die
Beine gestellt haben, den Hauptanteil bei der Umsetzung übernommen hat. Anfang 2013 begannen die
Kollegen gemeinsam, das Tanklager Gera in Miniatur
nachzubauen. Wer das Engagement belächeln wollte
nach dem Motto „in jedem Mann steckt ein Kind“, der
sei sogleich eines besseren belehrt.
Das Tanklager Gera weist eine strategisch interessante
Lage auf: durch die Nähe zum Autobahnkreuz Hermsdorf kann es über die A4 (Frankfurt – Eisenach −
Dresden) und die A9 (Berlin – Leipzig − Nürnberg)
ganz Thüringen versorgen. Die Anlieferung der Produkte erfolgt allerdings ausschließlich per Schiene.
Und genau diese Schienen-Konstellation ist etwas
kompliziert: Aufgrund der räumlichen Ausdehnung der
16
CONNECTIONS
Gleisanlage mit insgesamt
ca. 8 km Schienenweg und der Nutzung durch
mehrere Anschließer ist es schwierig, sich einen Überblick zu
verschaffen. Insbesondere, wenn Fremdfirmen oder neue
Mitarbeiter mit dem Betrieb oder der Instandhaltung der
Anlage zu tun haben.
„Wenn man nur ein Modell hätte, um alles zu
veranschaulichen“ ... Was bereits lange als
Idee in den Köpfen der Kollegen vorhanden
war, konnte 2013 konkret umgesetzt werden.
Auf der Grundlage eines Entwurfs gab die
Geschäftsführung ihr Einverständnis zur Umsetzung und bewilligte die entsprechenden
Mittel. Die erste Aufgabe bestand darin, eine
Grundplatte zu bauen entsprechend des zur
Verfügung stehenden Raumes. Während ein
Baumarkt die nötigen Holzzuschnitte gemäß
den Oiltanking Angaben fertigte, wurden diese
in Eigenleistung von den Kollegen montiert. Es
entstand ein fahrbares Gestell von ca. 4,5 x
1,5 m. Wie der Grundriss, einzelne Anschlüsse,
Gebäude usw. aussehen sollten, wurde von
den Kollegen ausführlich diskutiert, bis das
endgültige Layout feststand.
das Oiltanking und Oil! Logo! Inzwischen ist die Anlage
weitestgehend fertiggestellt und kann von allen Interessenten
in einem separaten Raum des Tanklagers bewundert werden.
Das Projekt „Miniaturtanklager“ wurde durch intensive Arbeit
(insbesondere in der Freizeit), Liebe zum Detail und Teamgeist
zu einem „bahnbrechenden“ Erfolg.
Schaustück Das Tanklager
Gera wurde von den Kollegen
mit viel Liebe zum Detail
maßstabsgetreu in Miniatur
nachgebaut.
Die Infrastruktur der Gleisanlage, d. h. Entladegleise und auch Nebenanschlüsse, ist so
gestaltet, dass der Rangierbetrieb detailgetreu nachgestellt werden kann. Die Ausgestaltung der Flächen, Gebäude und sonstiger
Einrichtungen bis hin zu den Zäunen, Rohrleitungen und Beleuchtung erforderte viel
Fleißarbeit und Geschick. Zwar gibt es eine
Vielzahl an Materialien im Handel, aber eigene
Ideen und Kreativität waren dennoch gefragt.
Kniffelig war insbesondere das elektrische
Equipment wie z. B. die Verdrahtung der
Weichenantriebe. Die in der Realität zur Traktion eingesetzte V 60 Lok hatte Oiltanking Deutschland bereits
vor längerer Zeit in Originalfarben als Modell nachbauen
lassen. Und – selbstverständlich – tragen die Kesselwagen
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LEUTE & LOKALES
LEUTE & LOKALES
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„Präzise, eindeutig und
nachvollziehbar“ Die Arbeitsweise
der Technischen Zeichner bei Oiltanking
GmbH: Andreas Dykierek, Fred Klaiber
und Regina Schweißfeld (von links).
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... als T
Bei Oiltanking gibt es unterschiedliche Abteilungen, denen allen
eines gemeinsam ist: sie tragen wesentlich dazu bei,
daß nicht nur die innerbetrieblichen Prozesse reibungslos und zur
allgemeinen Zufriedenheit ablaufen, sondern auch die nach
Aussen gerichteten. Dabei kann man von allen Abteilungen und
Kollegen behaupten, dass man – im übertragenen Sinn − auf sie
bauen kann. Bauen, auch im wörtlichen Sinn, kann Oiltanking
u. a. dank ihrer „Technischen Zeichner“. Wenn man den drei
Kollegen Regina Schweißfeld, Andreas Dykierek und Fred
Klaiber bei Oiltanking GmbH in Hamburg über die Schulter
sieht, zeichnet sich eines deutlich ab: das Zeichenbrett gehört
schon lange der Vergangenheit an.
„Zeichenbretter, Kurvenlineale, Schriftschablonen, Federn und Blei- bzw. Tintenstifte – das waren unsere meistgenutzten und wichtigsten Arbeitsutensilien“,
erinnert sich Fred Klaiber an die Zeit, als er vor 38 Jahren als Technischer Zeicher
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CONNECTIONS
Neue Techniken
erfordern, dass man
ständig technisch auf
der Höhe bleibt und
neu hinzulernen muss.
anfing zu arbeiten. Davon ist er
mehr als 30 Jahre für Oiltanking
tätig. Regina Schweißfeld und
Andreas Dykierek ergänzen seit
über 15 bzw. 6 Jahren das Team.
Ein Team formen die Drei nicht
nur mit Ingenieuren, HSSE Managern und Kollegen auf Tanklägern, mit denen sie eng zusammenarbeiten. Auch untereinander sind sie ein eingespieltes
Team, denn es gibt keine echte Aufgabenteilung: jeder macht,
je nach freier Kapazität, alles. Aber was genau eigentlich?
Anhand von Vorgaben, die die Technischen Zeichner von z. B.
Ingenieuren erhalten, fertigen sie Entwürfe inklusive der
Bemaßungen, Beschriftungen und z. T. auch Berechnungen
an (z. B. Tankvolumen, Höhen der Tankfeldmauern). Ebenso
zählen detaillierte Konstruktions- bzw. Montagepläne für
Erweiterungen, Umbauten und Neukonstruktion von Tanklägern zum Aufgabenfeld. Ganz egal welche Objekte die
technischen Zeichner darstellen, eines ist bei ihrer Arbeitsweise unabdingbar: Präzision, Präzision und nochmals Präzision. „Räumliches Vorstellungvermögen ist ausserdem von
Vorteil“, ergänzt Regina Schweißfeld.
Den typischen Arbeitsablauf – abgesehen von der morgendlichen Tasse Kaffe, die sich die Kollegen gerne an den
Arbeitsplatz holen, gibt es für sie nicht. Dazu sind die Projekte
von Oiltanking zu divers. Natürlich wiederholen sich viele
Arbeitsschritte, wie die Aufgabe Basislayouts, Schemata und
sog. Typicals (wie sieht eine „typische“ Pumpstation, Pier,
Tanks ... aus) zu erstellen. Oft aber ist der Designumfang
ganz unterschiedlich, liegt z. B. in den Designphasen ein unterschiedlicher Informationsstand vor oder es wechseln die
Rahmenbedingungen, die zu berücksichtigen sind. Somit
kann es Projekte geben, die innerhalb eines Tages abgehandelt
werden können, andere hingegen dauern Jahre.
Das Technische Zeichnen kann auf eine lange Geschichte
zurückblicken. Leonardo da Vinci, der seine Erfindungen mit
Hilfe von Zeichnungen festhielt, könnte man als den bekanntesten bezeichnen. Im Laufe der Jahrhunderte und insbesondere der letzten Jahrzehnte hat sich das Technische
Zeichnen weiterentwickelt und ist enorm verfeinert
worden. Früher wurden technische Zeichnungen
vornehmlich mit Hilfe von realen Werkzeugen
erstellt, wobei insbesondere manuelle Fähigkeiten gefragt waren. Heute wird mittlerweile
überwiegend mit Computerunterstützten Zeichenmethoden (CAD) gearbeitet und ist theoretisches
Wissen gefragt. Das Zeichnen hat
sich sozusagen in die virtuelle
Welt verlagert. Mit Hilfe von 3DCAD-Systemen können dreidimensionale Körper dargestellt werden, aus denen die endgültigen
technischen Zeichnungen abgeleitet werden. “Die Technik mag sich zwar rasant ändern,
bezogen auf die Entwurfsplanung geschieht dies allerdings
sehr langsam“, kommentiert Fred Klaiber die Entwicklung.
„Der entscheidende Vorteil heute ist, dass wir mittels CADSoftware eine gleichbleibende Qualität der Pläne gewährleisten können, schnellen Zugriff auf diese haben, sie für
andere Projekte wieder verwenden können, und keine
Räumlichkeiten mehr für die Lagerhaltung benötigen.“
Trotz oder gerade aufgrund dieses technischen Wandels ist es
ein Beruf mit Zukunft. Zunehmend wird ein entsprechendes
Fachstudium zur Ausübung benötigt und ein breit gefächertes
Fachwissen ist unabdingbar. Neue Techniken erfordern
ausserdem, dass man ständig technisch auf der Höhe bleibt
und neu hinzulernen muss. Die drei begeisterten Oiltanking
Kollegen reut es jedoch nicht, diesen Beruf ergriffen zu haben.
„Zwar können wir nicht kreativ im engeren Sinn sein, weil wir
uns strikt an Vorgaben halten müssen, aber in gewisser Weise
sind wir es doch“, sagt Andreas Dykierek. Und Regina
Schweißfeld erklärt: „Wenn z. B. die Platzverhältnisse sehr
gering sind und die vorgegebenen Rohrleitungsdurchmesser
vergrößert werden, oder zusätzliche Rohre eingearbeitet
werden sollen, dann müssen wir uns etwas geschicktes einfallen lassen. Denn, wie im Fall von Saugrohren kann man
platzmäßig nicht in die Höhe ausweichen, da sie in unterster
Lage auf der Rohrtrasse in Richtung Pumpe liegen müssen.“
„Es ist ein schönes und befriedigendes Gefühl, wenn man ein
Objekt, das man anfangs virtuell konstruiert hat, in die
Realität umgesetzt sieht und weiß, dass man in erheblicher
Weise beim Zustandekommen beigetragen hat,“ faßt Andreas
Dykierek die Tätigkeit zusammen.
CONNECTIONS
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K U LT U R E L L E E R F A H R U N G E N
K U LT U R E L L E E R F A H R U N G E N
VON Portu
gal
NACH DEUT
SCHLAND
Sag
niemals
nie
Wer im Ausland arbeitet, hat so manche Schwierigkeiten zu bewältigen. Sich dabei auch
noch an ein anderes Unternehmen mit einer neuen Firmenkultur zu gewöhnen, macht es
nicht gerade einfacher. Doch Ricardo Diogo nahm die Herausforderung an. Er entschied
sich Anfang 2010 für eine Stelle bei Oiltanking und zog dafür von Portugal nach Deutschland. Die vier Jahre, die seitdem vergangen sind, brachten ihm beruflich wie privat vielfältige Erfahrungen und waren gleichzeitig ein kontinuierlicher Anpassungsprozess.
Porträt Ricardo Diogo ist in der
portugiesischen Hauptstadt Lissabon
geboren und aufgewachsen. Nach
dem Studium der Wirtschaftswissenschaften trat er eine Stelle bei
BP in Portugal an, wo er acht
Jahre lang in verschiedenen Positionen im Controlling und Finanzbereich tätig war. Erste Auslandserfahrung sammelte er in London
bei EDF Energy im Risikomanagement, bevor er im
Februar 2010 zur Oiltanking GmbH kam. In den vergangenen vier Jahren war er als internationaler Controller
am Hauptsitz in Hamburg tätig.
20
CONNECTIONS
Ende 2009 wurde ich von Oiltanking zu mehreren
Vorstellungsgesprächen nach Hamburg eingeladen. Damals
war mir noch nicht bewusst, dass ich ein paar Monate später
dort tatsächlich arbeiten und leben würde. Deutschland
stand nicht gerade an der Spitze meiner Wunschliste, wenn
es um einen Job im Ausland ging. Kein Wunder: Mein Deutsch
beschränkte sich auf „Guten Morgen” und „Danke”, ich
kannte niemanden in Deutschland, und der Ruf der
Deutschen, streng auf Regeln zu beharren, erschien mir
nicht gerade attraktiv. Nachdem ich das Jahr zuvor in London
gearbeitet hatte und mich nach gründlichen Überlegungen
auf ein neues Abenteuer einlassen wollte, schien es jedoch
an der Zeit für ein „Sag niemals nie!”. Als ich im Februar
2010 nach Hamburg zog und bei Oiltanking anfing, war der
Winter in diesem Jahr besonders kalt. Die Tagestemperaturen
blieben im Frostbereich, drei bis vier Wochen lang schneite es
täglich, und die Alster war zum ersten Mal seit 14 Jahren
komplett zugefroren. Nach drei Tagen in Hamburg überquerte
ich das vereiste Gewässer, und obschon ich Schnee und Kälte
aus dem Winterurlaub kannte, muss ich gestehen, dass es
mich als Portugiesen ganz schön forderte.
Meine erste Woche verbrachte ich auf dem Hamburger
Tanklager, wo ich von freundlichen Kollegen in den geschäftlichen Alltag eingewiesen wurde. Sie nahmen sich viel Zeit für
mich und zeigten mir sehr viel. Überaus interessant war das,
doch auch furchtbar kalt. Nach ein paar Tagen bei Außentemperaturen zwischen -5° C und -10° C war ich jedoch hervorragend akklimatisiert, was die Witterung und das Geschäft
anging. Ich sagte mir: Wenn ich die ersten Wochen bei dieser
extremen Kälte erst einmal überstanden habe, wird der Rest
wie eine laue Brise sein. Zurück im warmen Büro von
Oiltanking GmbH war es dann um so schöner, die fantastische
internationale Atmosphäre mitzuerleben: Die knapp zehn
Nationalitäten auf meinem Stockwerk erleichterten mir das Eingewöhnen ungemein. Besonders hilfreich waren dabei auch der herzliche Empfang und die freundlichen Kollegen,
die mir jederzeit mit Rat und Tat zur Seite
standen und bereitwillig Auskunft gaben über
das Unternehmen und Hamburg. Durch meine
Tätigkeit im Hauptsitz hatte ich mit Menschen
aus der ganzen Welt aus den unterschiedlichsten
Kulturen zu tun und bekam die einmalige
Gelegenheit, mit Kolleginnen und Kollegen
aus den verschiedenen Regionen zusammenzuarbeiten.
Büro Englisch, und sogar auf der Straße konnte ich mich mit
den meisten Leuten auf Englisch verständigen. Doch um mich
leichter integrieren zu können, beschloss ich, Deutsch zu
lernen. Bald war jedoch klar: Die deutsche Sprache mit ihren
drei grammatischen Geschlechtern (Maskulinum, Femininum
und Neutrum und den bestimmten Artikeln der, die und das)
war kein Sonntagsspaziergang. Es dauerte eine ganze Weile,
bis ich auch nur die Grundlagen verstand. Langsam, aber
sicher und mit viel Disziplin machte ich jedoch Fortschritte
und bin heute stolz, dass ich eine mittelschwere Unterhaltung
auf Deutsch führen kann.
Eingewöhnen auf der Überholspur
Dass es in Deutschland keine Geschwindigkeitsbegrenzung
gibt, ist ein Mythos. Auf manchen Autobahnabschnitten trifft
das zwar zu, doch muss jedem klar sein, dass man nicht
immer und überall schnell fahren darf. Auch ich musste das
“Wenn ich die ersten Wochen bei dieser
extremen Kälte erst einmal überstanden habe,
wird der Rest wie eine laue Brise sein.”
Natürlich war nicht alles Zuckerschlecken, besonders nicht die Suche nach einer dauerhaften
Bleibe. Erst nach zehn Monaten, drei Umzügen
und vier verschiedenen Wohnungen fand ich
für mich ein Plätzchen. Und auch die Sprache
stellte mich erheblich auf die Probe (und tut
es immer noch). Zum Glück sprach man im
CONNECTIONS
21
F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G
K U LT U R E L L E E R F A H R U N G E N
auf schmerzliche Weise lernen. Nach
einigen Wochen in Hamburg beschloss
ich, übers Wochenende ein Auto zu
mieten und einen Ausflug nach Lübeck,
an die Ostsee und nach Hannover zu
machen. Gerade eine halbe Stunde saß
ich am Steuer, da kassierte ich auch
schon meinen ersten Strafzettel, weil ich ein paar Kilometer
über der in der Stadt zulässigen Höchstgeschwindigkeit
gefahren war. Später musste ich feststellen, dass die Straße,
in der ich erwischt wurde, eine der gefährlichsten für Schnellfahrer in ganz Hamburg war. Wer in Hamburg Auto fährt,
muss in dieser Straße früher oder später zahlen. Dass es mir
gleich bei meinem ersten Ausflug passieren würde, hatte ich
allerdings nicht für möglich gehalten.
Hamburg ist mit knapp 1,8 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und verfügt (nach Rotterdam)
über den zweitgrößten Hafen in Europa. Hamburg ist ein
Stadtstaat und eine der derzeit 21 Hansestädte in Deutschland.
Obschon es eine Großstadt ist, ist das Zentrum relativ klein,
so dass man leicht zu Fuß unterwegs sein kann, zumal das
öffentliche Nahverkehrsnetz hervorragend funktioniert. Überraschenderweise ist die Innenstadt selten mit Menschen überfüllt, alles fließt reibungslos, und man bleibt hier von der
typischen Hektik anderer Metropolen verschont.
Da ich in der Stadtmitte wohne und es nicht weit zum Büro ist,
habe ich all die Attraktionen und Sehenswürdigkeiten
Hamburgs stets in meiner Nähe: die Alster, den Michel, das
Rathaus, die HafenCity, wo am Hafen ein neuer Stadtteil
entstanden ist und in mehrjähriger Bauzeit die wunderschöne,
aber überaus kostspielige Elbphilharmonie in den Himmel
wächst (ein Beweis dafür, dass auch in Deutschland Termine
und Budgetvorgaben nicht immer eingehalten werden), die
Reeperbahn mit ihren Theatern, Restaurants, Bars, Clubs und
dem Rotlichtviertel, wo Jung und Alt sich treffen und auch die
Beatles einst ihre internationale Karriere starteten, und
natürlich, nicht zu vergessen, das portugiesische Viertel.
Richtig gehört: Es liegt genau um die Ecke von meinem Büro,
so dass ich jederzeit in einem der zahlreichen Restaurants und
Cafés die gute portugiesische Küche und portugiesisches
Gebäck genießen kann.
Eines meiner tollsten Erlebnisse war ein Stadionbesuch beim
HSV, um mit Freunden das Europa-League-Halbfinale anzuschauen. Ein weiteres einmaliges Erlebnis, das sehr viel Spaß
macht, sind die Weihnachtsmärkte, die meistens in der letzten
Novemberwoche beginnen und bis kurz vor Heiligabend
dauern. Einen dampfenden Becher Glühwein und ein Würstchen oder andere deutsche Spezialitäten in gemütlicher
Atmosphäre mit Freunden und Kollegen zu genießen,
gehört sicherlich zu den Höhepunkten des Lebens in
Hamburg.
Im Ausland gelten die Deutschen als reserviert, besonders die Hanseaten im Norden. Obwohl in diesem
Klischee ein Körnchen Wahrheit stecken mag, können
diese Menschen, wenn man die Zeit investiert, um sie
wirklich kennenzulernen, zu den besten Freunden
werden, auf die man immer zählen kann. Anfangs
hatte ich die üblichen Zweifel, bevor ich nach
Deutschland gezogen bin, doch in Wirklichkeit ist
Hamburg für mich ein fantastisches Stück Lebenserfahrung. Und so rast die Zeit dahin, und im Nu sind
vier Jahre vergangen. Genug Zeit, um heimisch zu
werden. Obschon ich nicht weiß, wie lange ich in
Hamburg bleiben werde, freue ich mich auf jeden Fall,
dass ich zu dieser Herausforderung niemals „nie”
gesagt habe.
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CONNECTIONS
734094545239523082
403479234802340823
840238042480524805
248602486024680246
NUMMER
802468024473462345
784025072358249502
935802357023758245
823507235087230750
Betonpfähle
582375235976956892
734094545239523082
403479234802340823
840238042480524805
248602486024680246
802468024473462345
784025072358249502
129
129
Wirft man einen Blick in die Projektunterlagen für den 22 Meter
hohen geschweißten API-650*-Stahltank mit einem Fassungsvermögen von 7.500 cbm, der im Oiltanking Tanklager in Singapur auf
weichem Untergrund errichtet wurde, dann fallen die Betonpfähle
auf. Insgesamt 129 mit einer Länge von jeweils 25 m wurden benötigt, um ein solides Fundament zu schaffen. Man stelle sich nur
einmal die Größenordnung vor: Stapelte man die Betonpfähle aufeinander, so würde ein 3.225 m hoher Turm in den Himmel wachsen:
beinahe die zehnfache Höhe des Eiffelturms. Essentiell ist zwar, die
richtige Art und Anzahl der Betonpfähle festzulegen. Gleichwohl
wurde die Entscheidung auch von vielen anderen Faktoren beeinflusst, so beispielsweise von den verfügbaren Ressourcen, dem Budget, dem Projektzeitplan, von geologischen Voraussetzungen, Umwelt
und Seismik sowie der Machbarkeit der Installationsmethode. Was
Oiltanking jedoch nie außer Acht lässt: Der wichtigste Erfolgsfaktor
sind die Mitarbeiter. Und so konnte sich das Unternehmen seit seinen
Anfängen im Jahr 1972 stets auf seine Angestellten verlassen. Ihrem
Engagement ist es zu verdanken, dass ein eindrucksvolles, effektives
internationales Netz von Tanklägern gewachsen ist. Bis heute sind
die 5.336 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit (Stand Ende
2013) das Fundament von Oiltanking. Als menschliche Grundfeste
haben sie sich als einzigartig solide und flexibel in einem erwiesen.
* Die Norm 650 des API (American Petroleum Institute)
bestimmt das Design der meisten Oiltanking Petroleumtanks.
CONNECTIONS
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I ndi E N
I ndi E N
Bemerkenswerte
Leistung Überaus
eindrucksvoll ist nicht nur
die Größe des Bauwerks,
sondern auch die Tatsache,
dass es sich für alle IOTGesellschaften um eine
Premiere handelte.
Höher
hinaus
IOT Anwesha, das in Vadodara beheimatete Spezialbauunternehmen von IOT,
stellte kürzlich für die Raffinerie der Indian Oil Corp. (IOC) in Paradip in Rekordzeit
den höchsten Fackelturm Indiens auf. Wir fassen zusammen, welche
Anstrengungen in das Projekt geflossen sind.
Fährt man auf die IOC-Raffinerie in Paradip an der
indischen Ostküste zu, ist der riesige Turm kaum zu übersehen. Er erhebt sich über die umliegenden Raffinerien
und trägt die Fackelanlage der Raffinerie, die aus Fackelrohr und Fackelkopf besteht. Und natürlich darf IOT
Anwesha stolz darauf sein, den höchsten alleinstehenden
Gittermastturm Indiens errichtet zu haben.
Das Bauwerk ist in vielerlei Hinsicht außergewöhnlich,
wie die folgenden Beispiele zeigen: Die Rohrleitungen
weisen einen Durchmesser von 1,3 cm bis 244 cm auf.
Der Abscheider hat ein Bruttogewicht von 218 t. Und für
Fackelrohr und Fackelkopf kam das Seilwindenverfahren
zum Einsatz. Bei einem normalen Gittermast wären die
damit verbundenen Herausforderungen einfacher zu meistern
Abmessungen des Gittermasts:
gewesen. Doch hier handelte es
Äußere Stützenmaße: 32 m X 32 m
Den Auftrag dazu erhielt das
sich um den höchsten Gittermast
Innere Stützenmaße: 17 m X 10 m
Unternehmen im Dezember
Indiens, weshalb die Installations2011. Das Projekt umfasste den
arbeiten eine Art Premiere darBau bzw. die Montage von Rohrstellten, bei der keine der IOTleitungen, Abscheider, Pumpe, Tauchvorlage, Gittermast
Gesellschaften auf frühere Erfahrungen zurückgreifen
und Steigleitungen sowie die Installation und Inbetriebkonnte. Um so mehr waren Mut und Einsatzwille gefragt.
nahme des gesamten Fackelbrenners. Aufgrund einer
Dank der hervorragenden Planungsarbeiten und der regelunerwarteten Lieferverzögerung beim Gittermast mussmäßigen Sicherheitsschulungen, besonders für das Arten die Bauarbeiten zunächst unterbrochen werden.
beiten in großer Höhe, wurden alle HSSE-Normen von
Doch kaum war das Material vor Ort eingetroffen, konnte
IOT eingehalten und unfallbedingte Arbeitsausfälle verdie Installation innerhalb von sechs Monaten abgeschlosmieden. Zur Gewährleistung optimaler Sicherheit musste
sen werden – ganze drei Monate vor der vereinbarten
jeder Kran, jede Maschine, jedes Werkzeug und jedes
Fertigstellungsfrist. So wurde das Projekt dank des
Geschirr durch Inspektoren freigegeben werden und
Fleißes und der Entschlossenheit des gesamten Teams
natürlich auch jeder Korb vor dem Anheben. Die
bereits im August 2013 vollendet.
Sicherheitsbeauftragten waren während der gesamten
Bauphase vor Ort.
Mit einem Gewicht von rund 1.700 t und
einer Höhe von 127 m ist der aus 3.200
Einzelteilen zusammengesetzte Turm nicht
nur die höchste von einem Unternehmen in
Indien je errichtete Baukonstruktion, sondern gemessen an der Auslegung der
Stützen auch das größte. Vier Steigleitungen
erreichen eine Höhe von 141 m und
machen deutlich: Wir wollen hoch hinaus!
Wichtige Voraussetzungen
Qualität, Effizienz und eine strenge
Sicherheitskultur stehen ganz
oben auf der Agenda, damit das
Projekt hundertprozentig gelingt.
24
CONNECTIONS
CONNECTIONS
25
ASIEN-PAZIFIK
ASIEN-PAZIFIK
Starke Samsui
Trotz ihrer kleinen
Statur übernahmen
die Frauen schwerste
Hilfsarbeiten.
Zupacken auf
Singapurs
Baustellen: Die
1949 auf zahlreichen Baustellen zu verdingen; anschließend wurde die Auswanderung aus China für
illegal erklärt.
Bild: © Kouo Shang Wei Collection, mit freundlicher Genehmigung von National Archives of Singapore
SamsuiDie Samsui-Frauen haben
als Bauarbeiterinnen eine
bedeutende Rolle dabei
gespielt, Singapur nach
dem 2. Weltkrieg zu einem
florierenden,
modernen
Stadtstaat zu machen.
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CONNECTIONS
Die Samsui-Frauen galten als selbstbewusst und
eigenständig. Anstatt zu heiraten, entschieden sie
sich für die Freiheit des Singlelebens und zogen
harte Arbeit für wenig Lohn so manchem lukrativeren Laster vor. Bereitwillig schufteten sie in
Zinnminen, Kautschukplantagen, auf Baustellen
oder als Hausangestellte. Keine Aufgabe erschien
ihnen zu schwer. Noch vor Sonnenaufgang standen
sie auf, bereiteten sich einfache Mahlzeiten für den
Tag zu und machten sich gemeinsam mit ihren
Gefährtinnen auf den Weg zur Arbeit. Doch nach
Feierabend konnte eine Samsui-Frau ganz allein
über ihre freie Zeit bestimmen. Meist kehrte sie in
ihre beengte Unterkunft zurück, kochte sich ihr
Abendessen und traf sich mit anderen SamsuiFrauen. Die Frauen gründeten Schwesternschaften,
um sich gegenseitig zu unterstützen, und wurden
so zu einer eigenen, eingeschworenen Gemeinschaft, was leider jedoch auch eine gewisse Abgeschiedenheit und die Vermeidung von Kontakten
mit Außenstehenden mit sich brachte.
Seit Singapur 1965 die Unabhängigkeit erlangte,
hat das Land einen wirtschaftlichen Boom erlebt
und ist zu einer der wohlhabendsten Nationen der
Welt mit einem der höchsten Pro-Kopf-Einkommen
im globalen Vergleich geworden. Mit seiner hoch
entwickelten freien Wirtschaft und starken internationalen Handelsbeziehungen mag der Stadtstaat
zwar klein sein, doch in der globalen Geschäftswelt
gehört er zu den ganz Großen.
Da sich die Familienbande nach China ausgedünnt
haben und das Reisen im Alter allzu beschwerlich
ist, verbringen viele Samsui-Frauen ihren Lebensabend in dem Stadtstaat. Heute sollen noch etwa
100 von ihnen, die meistens schon über achtzig
oder gar neunzig, in Singapur leben, einer Stadt,
an der die Samsui-Frauen mitgebaut und die sie als
Kolonie und eigene Nation mitgeformt haben.
Bedeutender Beitrag Samsui-Frauen
arbeiten hart auf einer Baustelle in Toa
Payoh, einem Bezirk im Herzen von Singapur.
Frauen
Sie waren unschwer zu erkennen, denn sie trugen
ein rotes Kopftuch (aus einem rechteckigen Stück Stoff,
das so gefaltet wurde, dass es wie ein viereckiges Dach
den Kopf bedeckte) und einen steif gestärkten schwarzen
Samfu (Hosenanzug). Das waren ihre Markenzeichen.
Der Name der sogenannten Samsui-Frauen leitete sich
von ihrer Herkunftsregion ab, dem Kreis Samsui im
Bezirk Sanshui der chinesischen Provinz Guangdong
(Kanton), wo Frauen seit dem Boom der Seidenindustrie
zur Mitte des 19. Jahrhunderts den Arbeitsmarkt
beherrschten. Bei den Samsui-Frauen in Singapur handelte es sich somit um Migrantinnen aus Kanton oder
der Hakka-Minderheit, die in den zwanziger und vierziger
Jahren des letzten Jahrhunderts in die damalige britische
Kronkolonie kamen, um im Baugewerbe oder in der
Industrie zu arbeiten. Etwa 2.000 Samsui-Frauen sollen
sich damals in Singapur angesiedelt haben, um sich bis
Bild: © Ministry of Information and the Arts Collection, mit freundlicher Genehmigung von National Archives of Singapore
CONNECTIONS
27
NORDAMERIKA
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NORDAMERIKA
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des alten Anlegers 65
In neuem Glanz
Der neue Anleger 65
ist aus Stahlbeton
und verfügt über eine
neue Betonzufahrt
und einen neuen Kran.
Der Anleger 65 im Tanklager von Oiltanking Texas City hat
schon viele Binnenschiffe kommen und gehen sehen. Immerhin ist er einer der ältesten Anleger an diesem Standort. Als
er in den Vierzigerjahren gebaut wurde, gehörte er zu den
modernsten seiner Art. Nach über 70 Jahren treuen Diensten
war es jedoch höchste Zeit geworden für einen Umbau.
Anders wäre die wachsende Nachfrage nicht mehr zu bewältigen gewesen. Und so wurde Ende Mai 2013 der Abriss
des alten Holzanlegers samt Kran und allen Installationen in
Angriff genommen. Vier Wochen später war alles weggeschafft,
und der Platz lag wie ein unbeschriebenes, weißes Blatt für
den neuen Anleger bereit.
So manches Bauvorhaben hat unterwegs mit vielen Hindernissen zu kämpfen, wobei die zur Verfügung stehende Zeit und
das Wetter den Fortgang der Arbeiten erheblich beeinträchtigen
kann. Zum Glück hatte Oiltanking Texas City eine Baufirma
gefunden, die bereit war, ihre Arbeiten auf den Schiffsfahrplan
abzustimmen, Ausfälle aufzufangen und Hand und Hand mit
den internen Abteilungen zusammenzuarbeiten, um das Pro-
jekt fristgerecht fertigzustellen. Eine wesentliche Herausforderung musste jedoch bewältigt werden: Was sollte mit
dem Schiffsverkehr geschehen, während der alte Anleger 65
abgerissen und neu errichtet wurde? Oiltanking Texas City
fand eine perfekte Lösung: Da der benachbarte Anleger 66 an
die meisten Leitungen, die den alten Anleger 65 versorgten,
ebenfalls angeschlossen ist, wurde das Fendersystem von
Anleger 66 so umgebaut, dass es auch für Binnenschiffe
genutzt werden konnte.
Heute würde niemand mehr vermuten, dass bei Oiltanking
Texas City noch vor kurzer Zeit eine riesige Baustelle
vorhanden war. Mit seinen zwei zusätzlichen Liegeplätzen ist
das neue Tanklager nun bestens dafür gerüstet, seine Kunden
noch schneller zu bedienen, und kann mit nun insgesamt sieben Liegeplätzen für Binnenschiffe und zwei für Hochseeschiffe
die wachsende Nachfrage hervorragend bewältigen.
Gleicher Name, neuer
Look Der einst hölzerne
Anleger 65 im Tanklager
von Oiltanking Texas City
hat seinen Namen der fortlaufenden Nummerierung
zu verdanken, die von der
Hafenbehörde in Texas City
und der US-Küstenwache
eingeführt worden war.
Nach einer Bauzeit von neun Monaten wurde bei Oiltanking
Texas City am 28. Februar 2014 der Anleger 65 neu eröffnet.
Mit zwei neuen Liegeplätzen für Binnenschiffe kann das
Tanklager nun mehr Schiffe gleichzeitig abfertigen und bietet
dadurch seinen Kunden mehr Flexibilität.
28
CONNECTIONS
CONNECTIONS
29
NORDAMERIKA
NORDAMERIKA
Leben
spenden
Im Rahmen des gesellschaftlichen Engagements des Unternehmens führt Oiltanking
in den Tanklägern und Büros regelmäßig
Blutspendeaktionen durch. Seit Beginn der
Initiative haben Kollegen (und häufig auch
Geschäftspartner) aus aller Welt die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und sind wie
bei den jüngsten Aktionen im letzten Quartal
2013 in Singapur und Texas City zu Lebensspendern geworden.
„Blutspenden ist für mich ein Ausdruck der
Liebe zu den Menschen.“
Michael Maung Mra U, Rotary Engineering Limited, (mehrfacher Spender)
Was sind schon 45 bis 90 Minuten, wenn man damit
das Leben eines anderen Menschen verlängern oder gar
retten kann? Länger dauert es nämlich nicht, um Blut* zu
spenden, das im Notfall von Ärzten und Rettungskräften
dringend benötigt wird. Deshalb führen die weltweiten Tankläger und Büros von Oiltanking regelmäßig Blutspendeaktionen durch. Oiltanking Texas City beispielsweise kooperiert
seit zwei Jahren mit dem regionalen Blutspendezentrum an
der US-Golfküste und hat im Tanklager bereits fünf Spendeaktionen durchgeführt. Im Jahr 2003 lancierte das Blutspendezentrum sein Programm „Commit for Life” (Einsatz für das
Leben), um die Spender in Südost-Texas zu einer häufigeren
Teilnahme zu bewegen. Normalerweise spenden etwa 5 % der
Bevölkerung Blut. Doch im Südosten des amerikanischen
Bundesstaates, wo sich eine der größten medizinischen Einrichtungen der USA sowie vier wichtige Trauma-Behandlungszentren befinden, reicht das Engagement der Spender nicht
aus, um ausreichend Blutkonserven zur Verfügung zu stellen.
30
CONNECTIONS
* Vollblutspende oder Apherese (bei
der im Rahmen eines automatischen
Verfahrens nur einzelne, dringend
benötigte Blutbestandteile entnommen
werden, während das übrige Blut
wieder in den Körper des Spenders
zurückgeleitet wird).
Wie gut, dass auch bei der jüngsten Aktion von Oiltanking Texas City am
12. November 2013 zahlreiche Kolleginnen und Kollegen sowie einige
langfristige Auftragnehmer zur Stelle waren. Von den 40 Spenderinnen
und Spendern hatten 12 bereits dreimal und mehr teilgenommen.
Insgesamt wurden so 104 Konserven bereitgestellt (siehe Kasten). An der
US-Golfküste werden seit vielen
Jahren Statistiken erhoben, und
sechs der Kollegen haben von Beginn der Zählung bis heute (d. h.
seit das Blutspendezentrum an der
Golfküste entsprechende Daten erfasst) zwischen 26 und 67 Mal
gespendet. Einige Wochen zuvor
hatte Oiltanking Singapur ebenfalls
seine jährliche Blutspendeaktion
durchgeführt. Seit der ersten Aktion
2011 hat sich die Anzahl der Spender kontinuierlich erhöht. Von den
112, die sich am 25. Oktober 2013
meldeten, bekamen 85 Kollegen
und Geschäftspartner nach der ärztlichen Voruntersuchung
grünes Licht zum Spenden.
Blut enthält viele lebensrettende Bestandteile, mit denen sich
die unterschiedlichsten Krankheiten und Verletzungen behandeln lassen. Angesichts einer alternden Bevölkerung und komplexerer medizinischer Methoden nimmt der Bedarf an Blutkonserven ständig zu. So werden Thrombozyten (Blutplättchen)
beispielsweise zur Behandlung von Leukämiepatienten verwendet. Ein einziger Patient benötigt dabei häufig innerhalb kürzester Zeit Thrombozytenkonserven von zehn Spendern und mehr.
Nimmt man die kurze Haltbarkeit der gespendeten Blutplättchen
hinzu (fünf Tage), so überrascht es kaum, dass ständig Spender
gesucht werden. Die Blutabnahme selbst dauert nur wenige
Minuten. Zeitaufwendiger ist indes die vorangehende medizinische Eignungsprüfung – mit der Aufnahme der Spenderdaten,
einer ärztlichen Untersuchung und einem Bluttest. Außerdem
muss nach der Blutspende etwas Zeit für einen Imbiss und eine
kurze Erholungsphase eingeplant werden.
„Obwohl mein ganzer
Körper sich geschwächt
fühlte und ich sehr müde
war, werde ich wieder zum
Spenden gehen.“
Geben und Nehmen
Beim Blutspenden wird etwa ein halber Liter Blut entnommen und in vier Bestandteile aufgetrennt:
●Plasma (das bei Brandverletzungen und Schockpa tienten zum Einsatz kommt)
●rote Blutkörperchen (die bei chirurgischen Ein griffen und anderen medizinischen Verfahren be nötigt werden)
●weiße Blutkörperchen (die bei Knochmarktrans-
plantationen und peripheren Blutstammzelltrans plantationen Verwendung finden)
●Blutplättchen (die bei Chemotherapiepatienten mit Leukämie oder anderen Krebsarten als Trans-
fusion verabreicht werden)
Blut und seine Einzelbestandteile sind nur begrenzt
haltbar; außerdem spielt die Blutgruppe eine
wesentliche Rolle. Vollblutspenden sind alle acht
Wochen, automatische Apheresen alle 16 Wochen
und Blutplättchenspenden sogar jede Woche möglich.
In Texas muss ein Spender mindestens 45 kg wiegen,
18 Jahre alt sein und einen Fragebogen zu seinem
allgemeinen Gesundheitszustand und den zuletzt
absolvierten Reisen ausfüllen. Weitere Informationen
finden Sie auf der Website giveblood.org.
Ng See Thian, Oiltanking Singapur (Erstspenderin)
CONNECTIONS
31
T itelgeschichte
T itelgeschichte
„Riesenhunger:
Jahren alt sind. Offenbar hat sich die Menschheit von
Anfang an von solch kleinen Figuren in ihren Bann
ziehen lassen. Mich hat diese Faszination nie wieder
losgelassen. Aber um ein zeitgenössischeres Beispiel
zu nennen: Im Dezember 2002 besuchte ich die
Londoner Saatchi Gallery, wo in Dioramen der Chapman
Brothers riesige Landschaften mit Schlachtszenen
und Tausenden kleiner Figuren ausgestellt waren.
Etwa zur selben Zeit sah ich eine Arbeit von Walter
Martin und Paloma Muñoz mit dem Titel Travelers
(Reisende), die kleine Figuren in Schneekugeln präsentierte. Diese Werke haben mich dazu inspiriert,
selbst mit Miniaturfiguren zu arbeiten.
Kleine Menschen in einer
Welt der großen Speisen‟
Weshalb kombinieren sie diese
Minifiguren mit Lebensmitteln?
connections: Was möchten Sie mit Ihren
Bildern und den Geschichten, die Sie
kreieren, ausdrücken?
alle Bilder © Christopher Boffoli
So lautet der Titel des Buchs (im englischen Original: Big
Appetites: Tiny People in a World of Big Food), mit dem der
1969 in Worcester/USA geborene Künstler Christopher Boffoli
(links) am meisten Bekanntheit erlangt hat. Heute lebt Boffoli
als Kunstfotograf, Fotojournalist und unabhängiger Filmemacher im amerikanischen Seattle. In den Fotoserien seines
Buchs lässt er winzige Figuren in echten Lebensmitteln herumspazieren. Durch die Verwendung von Makroobjektiv und
weichem Licht zelebriert er dabei die innere Schönheit der
Speisen in jedem Detail: ihre Farben, ihre Struktur. Boffolis Fotografien sind in zahlreichen Galerien und Privatsammlungen
zu sehen und wurden in Dutzenden von Ländern rund um
den Globus veröffentlicht. connections freut sich über die
Ehre, den Künstler in einem Interview vorzustellen und einige
seiner Werke präsentieren zu können.
32
CONNECTIONS
Christopher Boffoli: Zuallererst sind meine Fotografien so
konzipiert, dass in ihnen Überraschung und Humor mitschwingen. Es ist mir wichtig, bei den Betrachtern Interesse und
Freude zu wecken. Und wenn ich sie damit begeistern kann,
wie verschiedene Maßstäbe nebeneinander stehen oder wie
humorvoll es ist, die Figuren mit den Speisen interagieren zu
sehen, dann öffnet sich für mich eine Tür für weitere kleine
Vorhaben. Als Amerikaner bin ich ja in den Medien von einer
immensen Vielfalt an Lebensmitteln umgeben. Es steckt sicherlich auch ein gewisser gesellschaftskritischer Kommentar in
meinen Arbeiten: Wie oft betrachten wir Essen als Zuschauer?
Was ist mit dem Überkonsum in den USA und den Portionsgrößen? Ich glaube, dass man da auch nicht zu streng und
didaktisch herangehen darf. Und dann kommt der Punkt, wo
der Künstler einfach beiseite treten muss, damit die Menschen
ihren eigenen Zugang zu einem Werk finden können.
Ich habe die Lebensmittel wie eine Kulisse ausgesucht,
weil ich fand, dass sie tolle Farben und Strukturen zu
bieten haben. Außerdem kann ich sicher sein, dass mir beim
Fotografieren nie der Stoff an verschiedenen Lebensmitteln
ausgehen wird. Am Anfang ahnte ich jedoch noch nicht, welch
breite, kulturübergreifende Anziehungskraft meine Arbeiten
durch die Auswahl an Lebensmitteln entwickeln würden.
Letztlich bestehen meine Fotografien aus Spielsachen und
Essen, zwei der am weitesten verbreiteten Dinge in beinahe
jedem Land der Erde. Somit ist jeder mit diesen Dingen
vertraut – unabhängig von seiner Sprache, Kultur und sozialen
Herkunft. Vielleicht ist das der Grund, warum meine Arbeiten
in den USA und im Ausland so viel Anklang finden.
Woher bekommen Sie Ihre Anregungen?
Ich lasse mich von überallher inspirieren. Ich arbeite gern mit
frischen Lebensmitteln der Saison. Deshalb schlendere ich
häufig über den Wochenmarkt und schaue, was die Bauern
gerade von ihrem Hof anzubieten haben, und dann suche ich
einfach aus, was mir gefällt. In der kommerziellen Werbefoto-
Wie sind Sie auf die Idee mit den
Minifiguren gekommen?
Als Kind war ich ein passionierter Modellbauer und Sammler
von Matchboxautos. Besonders begeisterten mich Miniaturausgaben. Es gab damals zahlreiche Filme, die auf der Idee
beruhten, unterschiedliche Maßstäbe zu vermischen: Die
unglaubliche Geschichte der Mrs. K., Die Reise ins Ich und
Liebling, ich habe die Kinder geschrumpft. Noch heute wird
das gerne in der Werbung verwendet. Die Idee reicht jedoch
viel weiter zurück. Schon Jonathan Swift setzte sie im 18.
Jahrhundert äußerst wirkungsvoll in Gullivers Reisen ein. Und
im Grunde sind in fast jedem Museum, das ich bislang besucht
habe, kleine Artefakte zu sehen, die oft Zehntausende von
CONNECTIONS
33
T itelgeschichte
L at E inam E ri K a
Sauber
und sozial
grafie wird bei Lebensmitteln ja viel geschummelt: Statt Milch verwendet man
Leim, statt Eis Glaswürfel. Als ich mich
dazu entschloss, Lebensmittel zu meinem
Thema zu machen, habe ich mir geschworen, nur echtes, verzehrbares Essen zu
fotografieren. Das ist allerdings eine
Herausforderung, weil es eine Diskrepanz
zwischen unserer Erwartung gibt, wie
Essen auszusehen hat, und dem, wie es
tatsächlich aussieht, wenn man es mit
einem Makroobjektiv vergrößert. Wir sehen
Lebensmittel ja immer aus einer gewissen
Entfernung und schauen sie uns normalerweise nicht aus großer Nähe an.
Finden Sie immer die Figuren,
nach denen Sie suchen?
Ich habe eine Riesensammlung an Figuren. Insofern fällt es
mir selten schwer, etwas Passendes für meine Vorhaben zu
finden. Manchmal übernehme ich jedoch Auftragsarbeiten
und brauche etwas Besonderes. Vor ein paar Jahren wollte ich
beispielsweise eine Figur, die dem Maskottchen des Kunden
ähnelte. Also habe ich sie in einem CAD-Programm modelliert
und die Datei an einen 3D-Printshop geschickt. Dort wurde die
Figur erstellt und mir per Post zugeschickt. Wahrscheinlich
kaufe ich mir irgendwann meinen eigenen 3D-Drucker, um solche
Prototypen noch schneller und einfacher herstellen zu können.
Voraus eine Skizze für eine Idee entworfen. Meistens erstelle ich jeweils
drei bis vier Szenarien auf einmal
und nehme mir später die Bilder
nochmals vor, um sie zu editieren. In
seltenen Fällen finde ich ganz schnell
das passende Bild, z. B. bei „Zesty
Mower”, wo die Frau eine Orange
mäht. Ich stieß auf das „Mähwerkzeug”, war sofort von der Szene
inspiriert, richtete den Hintergrund
ein, ordnete die Frucht und die Figur
an und hatte das Bild nach ungefähr
zehn Minuten im Kasten. Das Foto
schmückte die Karte meiner ersten
Einzelausstellung in Seattle. Es
wurde als Titelbild für mein Buch
ausgewählt, und es ist eine der begehrtesten Kunstfotografien
in meinem Katalog. Manchmal muss ich schon schmunzeln:
Da treibe ich einen Riesenaufwand für eine kunstvolle
Aufnahme, bis sie mir gefällt, und dann spricht sie keinen
wirklich an. Und dann passiert es wiederum, dass ich einfach
über ein Bild stolpere und es sofort Resonanz findet. Was will
uns das sagen? Dass der Ausdruck „kreatives Genie”
manchmal eher „kreativer Glückspilz” heißen sollte.
Mehr über Christopher Boffoli unter
www.bigappetites.net
Wie lange dauert es normalerweise, so ein
Bild mit Minifiguren zu kreieren?
Da gibt es keinen Durchschnittswert. Manchmal suche ich die
Lebensmittel aus, trage sie zurück ins Studio, reinige sie,
schneide sie auf, richte sie her. Von da an arbeite ich mit den
Formen der Lebensmittel, um eine Szene für die Figuren zu
entwerfen. In anderen Fällen habe ich dagegen schon im
34
CONNECTIONS
Frisch auf dem
Markt Wer Appetit
bekommen hat, sollte
einen Blick in Boffolis
Buch werfen.
Mit dem internen Auditprogramm, das im Jahr 2013 bei
Oiltanking Terminais im brasilianischen Vitória ins Leben
gerufen wurde, soll nicht nur
die Sauberkeit auf dem Tanklager verbessert werden. Im
Rahmen einer Spende an den Kinderkrebshilfeverein ACACCI wird auch ein Unterbringungsangebot für krebskranke Kinder und
Jugendliche unterstützt.
Zuerst solle man „vor der eigenen Türe kehren”, so lautet
die sprichwörtliche Redensart, ehe man danach schaut, was
andere tun. Diese Aufforderung haben unsere Kolleginnen
und Kollegen von Oiltanking Terminais offenbar wörtlich
genommen. So ist im April 2013 ein internes Auditprogramm
aufgelegt worden, um die Ordnung und Sauberkeit auf dem
Tanklager zu verbessern. Das Oiltanking Team wurde in vier
Gruppen eingeteilt, von der jede für einen bestimmten Bereich
des Tanklagers zuständig ist. Zweimal im Monat beurteilt der
leitende Auditor bei einer Inspektion die Leistungen der
einzelnen Gruppen, wobei die Ergebnisse am Ende jedes
Monats veröffentlicht werden. Und am Ende des Jahres wird
die Gruppe, die am besten abgeschnitten hat, mit einer
Auszeichnung geehrt.
Im Oktober war Halbzeit: Als Herbstmeister erhielten die acht
Kollegen des Teams 03 eine Einladung zu einem gemeinsamen
Restaurantbesuch. Und da in Brasilien im Oktober auch der
nationale Kindertag gefeiert wird, entschloss sich Oiltanking
Terminais zu einer Spende an die Kinderkrebshilfe von
Capixaba ACACCI (Associação Capixaba Contra o Câncer
Infantil). Hauptziel der im Jahr 1988 gegründeten ACACCI ist,
an Krebs erkrankten Kindern und Jugendlichen und ihren
Familien umfassende Versorgungsleistungen und soziale
Dienste anzubieten, die sonst nicht verfügbar wären. Viele
der jungen Patienten stammen zwar aus dem brasilianischen
Bundesstaat Espírito Santo (in dem auch das Tanklager liegt),
Emotionen Bei ihrem Besuch im Oktober
waren die Oiltanker tief berührt vom
tragischen Schicksal einiger Patienten (von
links): Marcelo Pagoto, Robson Azevedo,
Antony Marçal, Luciana Medeiros, Renato
Correa und Vilmar Souza.
andere kommen jedoch aus Bahia oder aus Minas Gerais im
Südosten. Da ihre eingeschränkte Mobilität häufig ein Hindernis darstellt, um Behandlungstermine wahrzunehmen, hat die
ACACCI eine Einrichtung geschaffen, in der Patienten, die
nicht im Großraum Vitória zu Hause sind, Unterkunftsmöglichkeiten finden. So können hier bis zu 30 Patienten mit
jeweils einer Begleitperson untergebracht werden. Pro Tag
werden fünf Mahlzeiten angeboten, und es steht ein Fahrdienst
zu den Behandlungszentren zur Verfügung. Zudem können
die Hausgäste an Bastelworkshops, Freizeitaktivitäten und
Bildungskursen teilnehmen und eine psychologische Betreuung in Anspruch nehmen.
Bislang hatte Oiltanking Terminais die ACACCI vor allem mit
(Bergen von) Windeln unterstützt. Wenngleich mehrere große
Unternehmen aus Vitória wie auch das japanische Konsulat in
Brasilien der ACACCI unter die Arme greifen, muss die Kinderkrebshilfe immer wieder in der Öffentlichkeit um Unterstützung
für die Versorgung der erkrankten Kinder und Jugendlichen
werben. Derzeit prüft Oiltanking Terminais weitere Möglichkeiten für ein künftiges soziales Engagement des Unternehmens. Eine der Ideen dabei sind regelmäßige monatliche
Zuwendungen an die ACACCI.
CONNECTIONS
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F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G
F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G
Das Leben
als Baustelle
Mit dem richtigen Dreh gebaut
„Die Straße zum Erfolg ist immer eine
Baustelle”, sagte Lily Tomlin* einmal sehr
treffend. Manchmal kommt es einem so vor, als
ob alle Straßen im Umkreis gerade aufgerissen
werden und überall neue Gebäude in die Höhe
schießen. Beim Bauen und Konstruieren geht es indes nicht
nur um die technischen Aspekte von Gebäuden. Auch künstlerische
Kompositionen erfordern eine sorgfältige Architektur, genauso wie der
„Satz-Bau” entscheidend ist für die Bedeutung von Worten. Alles ist im
Werden, wie auch der entschuldigende Hinweis auf zahllosen Webseiten zeigt:
„Diese Seite befindet sich noch im Aufbau.” Und so haben wir für Sie zahlreiche Bausteine
und viel Erbauliches rund um das Thema 'Bauen und Konstruieren' zusammengetragen.
* Lily Tomlin (geboren
am 1. September 1939)
ist eine amerikanische
Schauspielerin, Autorin,
Komikerin und Produzentin.
Wort-Konstruktionen
SELFIE
Der englische
Ausdruck für die
allgegenwärtigen
Selbstporträts
in den sozialen
Medien wurde
vom Oxford
Wörterbuchverlag
zum Wort des
Jahres 2013
erkoren.
36
CONNECTIONS
Bei Konstruktionen denkt man normalerweise
an die Entwürfe von Architekten oder an technische Zeichnungen. Aber auch Sätze und Worte
können zuweilen – seien wir ehrlich – ein wenig
konstruiert wirken. Haben Sie beispielsweise
schon einmal von Sesquipedalophobie gehört?
Witzigerweise ist damit die Angst vor langen
Wörtern gemeint, die manchmal auch mit einem
noch längeren Synonym bezeichnet wird: Hippopotomonstrosesquippedaliophobie. Wer Spaß an
Wortbasteleien hat, kommt bei Scrabble voll auf
seine Kosten. Der arbeitslose Architekt Alfred
Mosher Butts erfand das
Brettspiel
während
der
Weltwirtschaftskrise. Mithilfe von Zeitungstexten stellte er fest, wie häufig die
einzelnen Buchstaben im
Englischen verwendet werden und dachte sich
anschließend ein Spiel aus, bei dem man mit
100 Buchstabensteinen auf einem quadratischen
Gitterfeld ähnlich wie bei einem Kreuzworträtsel
Wörter legen konnte. Jeder Buchstabe hat dabei
einen Zahlenwert, so dass jeder Spieler durch
Zusammenzählen der Einzelwerte für ein
gelegtes Wort die entsprechende Anzahl Punkte
erhält.
Anfangs nannte Butt sein Spiel Lexiko, dann
Crisscross Words und schließlich Scrabble. Doch
zunächst brachte weder der eine noch der
andere Name die Verkaufszahlen für Butt und
seinen Geschäftspartner James Brunot in
Schwung. Erst allmählich sprach sich die Kunde
von dem Wortspiel herum, und als Selchow &
Righter 1952 die Produktion übernahmen,
erreichte der Absatz bereits über 4,5 Millionen
Exemplare. Seitdem hat das Spiel nie mehr an
Popularität eingebüßt. Im Gegenteil: Der
aktuelle Anbieter Hasbro verkauft jährlich allein
in den USA zwei Millionen Spiele und viele
weitere Millionen auf dem internationalen Markt.
1984 wurde Scrabble sogar zu einer Spielshow
im Fernsehen umfunktioniert, die 2011 eine
Neuauflage
erfuhr.
2004
wurde
der
Buchstabenknüller schließlich in die National Toy
Hall of Fame aufgenommen, die Ruhmeshalle
der beliebtesten Spielzeuge der USA.
Zahlreiche
Erfindungen
und
englischen Stadt Swindon geKonstruktionen haben in der
bracht, wo 1972 der Magic
Gesellschaft viel vorangebracht.
Roundabout gebaut wurde. In
Eine davon bringt wortwörtlich
der Mitte eines großen Kreidie Autofahrer voran: der Kreisses, der aus fünf Minikreiseln
verkehr. Die ersten Kreisel und
besteht, treffen fünf zweiKreisverkehre entstanden bespurige Straßen zusammen.
reits in der ersten Hälfte des 20.
Sobald man in das kreisende
Jahrhunderts. Zu verdanken haWunder hineinfährt, hat man
ben wir das Fahren im Kreis dem
die Wahl, ob man sich rechts
Briten Frank Blackmore (1916–
oder links herum bewegen
2008), der als Verkehrsplaner
möchte, je nachdem, was der
Foto: Richard Wintle, Calyx Picture Agency
im britischen Forschungszentrum
kürzeste Weg zur gewünschfür Straßenverkehr an der Optiten Ausfahrt ist. Was sich
mierung von Verkehrsströmen arbeitete. Dabei entdabei wie ein wildes Durcheinander anhört, ist in
wickelte er nicht nur die Regel, dass der Verkehr im
Wirklichkeit ein überaus gesittetes, hervorragend
Kreis immer Vorfahrt hat, sondern erfand 1966 auch
gesteuertes Miteinander. Und was auf einer Straße
den Minikreisel. Ein halbes Jahrhundert später sorgt
von Dubai nach Al Ain in den Vereinigten Arabischen
die Idee der kreisenden Kreuzung noch immer für
Emiraten wie eine riesige dampfende Kaffeekanne
neuen Schwung, wobei der Fantasie der Raumplaner
aussieht, ist einfach nur eine brandheiße Idee, um
und Landschaftsdesigner keinerlei Grenzen gesetzt sind.
den zentralen Kreis zu schmücken. Die sogenannte
Mittelinsel künstlerisch oder landschaftsgärtnerisch
Angeblich besitzt Frankreich die meisten Kreisel weltzu gestalten ist zweifelsohne ein Trend, der in immer
weit. Zu höchsten Weihen hat man das Kreimehr Ländern in Mode kommt.
sen jedoch in der bescheidenen
Kunst im Kreis Nach
einer langen Fahrt von
Dubai kommend, wird
der Besucher in Al
Ain mit diesem
Symbol der
Gastlichkeit
empfangen.
CONNECTIONS
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F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G
M ittlerer O sten
Sechs Staaten per Schiene
Foto: ©
MAK
Seit dem frühen 20. Jahrhundert
hat sich das Design von Küchen
stark gewandelt. Die sogenannte
Frankfurter Küche galt dabei als
Vorreiter der modernen Einbauküche
und als Meilenstein auf dem Gebiet
der Innenarchitektur. Entworfen wurde sie 1926 von der Wiener Architektin
Margarete
Schütte-Lihotzky
(18872000), die ins Hochbauamt der Stadt
Frankfurt am Main berufen wurde, um
Tausende von kostengünstigen Sozialwohnungen zu planen und so die drastische
Wohnungsnot in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg abzumildern. Ihre Inspiration schöpfte Margarete
Schütte-Lihotzky aus den Speisewagen der Bahn und
dem Konzept von Frederick Winslow Taylor zur wissenschaftlichen Betriebsführung (Scientific Management)
und führte Zeit-Bewegungsstudien der Arbeitsabläufe
und -wege in einer typischen Küche durch. Zu jener
Zeit waren die meisten heimischen Küchen noch recht
unhygienisch und unpraktisch. Durch ihre bahnbrechenden Entwürfe schaffte es die Wiener Architektin
jedoch, eine bezahlbare, praktische und funktionale
Lösung zu entwickeln. Ihren Namen erhielt die Frankfurter Küche durch die Tatsache, dass sie in über zwei
Dritteln der 15.000 Wohnungen, die in den Zwanzigerjahren in Frankfurt gebaut wurden, zu finden war.
Einzelne Elemente der Frankfurter Küche existieren
noch heute und sind in verschiedenen Museen ausgestellt, so beispielsweise im Historischen Museum Frankfurt und im Museum of Modern Art in New York. Eine
Rekonstruktion der Küche kann im Museum für Angewandte Kunst / Gegenwartskunst, MAK, Wien, bewundert werden.
Foto: © Gerals Zugman/MAK
38
CONNECTIONS
Praktisch und funktional
Die enge, zweizeilige Küche
maß gerade einmal 1,90 m auf
3,40 m. Die blaue Farbgebung
war zeitgenössischen Studien
geschuldet, die behaupteten,
dass himmelblaue Oberflächen
Ungeziefer abhielten.
Bis Ende 2014 soll ein ehrgeiziges Projekt des Golfkooperationsrats (GKR) zum Bau
einer Eisenbahn, die sechs Staaten im Persischen Golf miteinander verbindet, grünes
Licht erhalten. Das geplante Schienennetz, das 2018 in Betrieb gehen soll, wird die
Wirtschaft und die Mobilität in den beteiligten Ländern positiv beeinflussen.
Sechs Golfstaaten im Zug bereisen? Wenn alle Baugenehmigungen erteilt und die anschließenden Bauabschnitte
planmäßig umgesetzt werden, könnte ab 2018 ein 2.117
km langes Schienennetz die Golfküste von Kuwait über
Saudi-Arabien bis in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)
und Oman miteinander verbinden, mit Nebenstrecken nach
Bahrain und Katar. Damit werden sechs Länder, fünf Hauptstädte und zwei Meere per Schiene erreichbar sein, wobei
die Züge drei Wüsten, einen Gebirgszug und zwei Wasserläufe zu überwinden haben. Somit werden auch Brücken,
Bahndämme und Tunnel benötigt. Die von Dieselloks
gezogenen Züge werden ihre Fahrgäste und Güter mit
einer Geschwindigkeit von bis zu 200 km/h befördern.
Das vom GKR initiierte Eisenbahnprojekt ist das ehrgeizigste Schienenbauvorhaben, das in der Region jemals in Angriff genommen wurde. Bis vor kurzem gehörte das Gebiet
weltweit zu den Regionen, die am wenigsten für die
Schiene erschlossen waren, wurden die meisten Passagiere
und Güter doch mit dem Flugzeug, dem Schiff oder auf der
Straße befördert. Der Bau der Eisenbahn wird US$ 15,5
Milliarden kosten. Der Startschuss soll in diesem Jahr im
Norden an der kuwaitischen Grenze zum Irak fallen, von
wo aus man sich nach Süden vorarbeiten will. Dabei
werden die sechs GKR-Staaten ihre jeweiligen Bauabschnitte zwar unabhängig voneinander erschließen. Es
gelten jedoch einheitliche Normen und Spezifikationen.
Bislang standen dem Fortschritt noch verschiedene bürokratische und technische Hürden im Weg. Nun aber hat
Oman bereits mit der Planung seines Projekts begonnen,
während in den VAE und in Saudi-Arabien sogar schon
gebaut wird. Bald werden auch die anderen Länder folgen.
Beim Bau eines Eisenbahnnetzes sind zahlreiche Herausforderungen zu meistern. Dabei spielen nicht zuletzt die
besonderen klimatischen Bedingungen der Region mit
extremen Temperaturen, Luftfeuchtigkeit und starker
Sonneneinstrahlung eine Rolle. Auch die Verwehung und
Ablagerung von Sand und Staub stellen ein Hindernis dar.
Nach der Fertigstellung ist davon auszugehen, dass das
Schienennetz die Volkswirtschaften der Golfstaaten
erheblich verändern wird. Als einfache Alternative für den
Gütertransport und die Personenbeförderung wird die
neue Bahn privaten Fahrgästen und Unternehmen ein
erhebliches Mehr an Flexibilität bescheren. Staubedingte
Wartezeiten sowie die Zustellzeiten von Warenlieferungen
können verkürzt werden. Dies dürfte dem Wirtschaftswachstum in den GKR-Staaten erheblichen Schub
verleihen. Darüber hinaus sollen auch andere arabische
Staaten in das Projekt einbezogen werden, um die wirtschaftliche Zusammenarbeit und Integration weiter zu
intensivieren. Neben einer Anbindung zwischen SaudiArabien und Jordanien sowie Kuwait und dem Irak hat sich
der GKR darauf geeinigt, auch den Jemen in seine Pläne
einzubeziehen.
„Natürlich ist es noch viel zu früh, um eine konkrete
Prognose zu wagen, ob und inwieweit Oiltanking von der
künftigen Bahnstrecke durch den Mittleren Osten profitieren kann“, so Nico Smit, Director Middle East & Africa.
„Aber da die neue Schienenverbindung auch zwei
Oiltanking Standorte einschließt, nämlich Dschabal Ali
(Dubai, VAE) und Sohar (Oman), freuen wir uns darauf,
die stetig steigende Nachfrage zu bedienen, und sehen
uns auf dem richtigen Weg.”
Geplantes Schienennetz des
Golfkooperationsrats (GKR)
Haditha
IRAN
IRAK
KUWAIT
Az Zabirah
Kreuzung
Ras Al-Khair
Al Jubail
Dammam
Abu Dhabi
Dubai
Al Ain
BAHRAIN
QATAR
Doha
Medina
Rotes
Meer
Riyadh
Ghweifat
VAE
Muscat
OMAN
Jiddah
Mekka
SAUDI ARABIEN
Duqm
Salalah
JEMEN
GCC Eisenbahn
Hochgeschwindigkeitsverbindung für Passagiere
Saudische Landbrücke
300 km
Nord-Süd Verbindung
Mekka-Medina Verbindung
Muscat-Salalah Verbindung
Bestehende
Verbindungen
andere Eisenbahnverbindungen in VAE
CONNECTIONS
39
Quelle: Reuters
Küche mit
neuer
Konzeption
M ittlerer O sten
M ittlerer O sten
Perfekte Lage Das Tanklager von Oiltanking
Odfjell in Oman verfügt über einen erstklassigen
Standort, um Handels- und Güterströme in den
Mittleren Osten und aus dem Persischen Golf auf
andere Kontinente abzuwickeln.
Ausgezeichnet Die SOHAR
Port and Freezone, mit einem
Güterumschlag von 50 Millionen
Tonnen im vergangenen Jahr, gewann
den renommierten Port Authority Award.
„Wo alles
beginnt.‟
Auch für Oiltanking in Oman ist das der Ort,
„wo alles begann“, errichtete OOTO doch in
Sohar im Oktober 2008 ein hochmodernes
Tanklager für Flüssigprodukte. Seit diesen
Anfängen wurde die Erfolgsgeschichte des
Tanklagers konsequent fortgeschrieben. So
wurden in den letzten Jahren die anfänglichen Kapazitäten von 537.000 cbm für
die Lagerung und den Umschlag von Mineralölprodukten, Chemikalien und Gasen
erheblich erweitert. Nach sechs Expansionsphasen verfügt das Tanklager mittlerweile über 1,395 Millionen cbm.
Der Hafen und die Freihandelszone von
Sohar befinden sich weiter auf Wachstumskurs, und so darf sich angesichts dieser
hervorragenden Entwicklung auch Oiltanking
auf weitere Zuwächse einstellen. Mit neuen
Autobahnen, einem im Bau befindlichen
Flughafen und dem geplanten Schienenprojekt des Golfkooperationsrates ist Sohar
prädestiniert dafür, das perfekte Tor zum
Mittleren Osten zu werden.
Am 18. November 2013 erhielt SOHAR Port and Freezone den renommierten Port
Authority Award bei den Seatrade Middle East & Indian Subcontinent Awards
2013. Gleichzeitig mit der Preisverleihung wurde eine umfangreiche Zukunftsinvestition bekannt gegeben, von der Oiltanking Odfjell Terminals & Co. LLC,
Oman (OOTO) mit ihrer eigenen Erfolgsgeschichte profitieren wird.
„Wo alles beginnt‟ lautet der Slogan einer großangelegten
Marketingkampagne, zu der demnächst der Startschuss fallen
wird, um internationale Investoren für den Hafen und die
Freihandelszone in Sohar, Oman, zu gewinnen. Dies teilte der
CEO des Hafens André Toet im Anschluss an die Entgegennahme
des prestigeträchtigen Preises für die Hafenbehörde in Dubai,
Vereinigte Arabische Emirate, mit. Seinen Worten zufolge soll
mit der millionenschweren Kampagne eine neue Phase exponentiellen Wachstums eingeläutet werden, um Sohar solide
als Tor zu den Märkten der Region und im Welthandel zu
positionieren.
40
CONNECTIONS
Gegründet wurde der Hafen 2002 als Joint Venture des Hafens
von Rotterdam und der Regierung von Oman. Die damit
verbundene Freihandelszone kam 2009 hinzu. Aufgrund der
erstklassigen Lage von Sohar als Tiefwasserhafen an der
Straße von Hormus und dank eines umfangreichen regionalen
Angebots an günstigen Energieträgern und Rohmaterialien
wie Petrochemikalien, Eisen, Stahl und Aluminium haben
Hafen und Freihandelszone in den vergangenen zehn Jahren
ein beispielloses Wachstum erlebt. Heute gilt Sohar als einer
der weltgrößten Häfen und Betreiber einer Freihandelszone,
wobei sich die Gesamtinvestitionen auf US$ 15 Milliarden
belaufen.
Nicht kleckern Mit neuer Infrastruktur ist der
Hafen von Sohar für weiteres Wachstum gerüstet.
alle Bilder: ©SOHAR Port and Freezone
CONNECTIONS
41
L at E inam E ri K a
L at E inam E ri K a
Die Pole Position
gewonnen
Solide Lösung Das Projekt von Puerto Bahía
ist die ideale Antwort, um den Bedarf der
kolumbianischen Ölindustrie zu befriedigen.
Als Oiltanking Colombia Ende 2011 mit der Sociedad Portuaria Puerto Bahía S.A. eine
Servicevereinbarung für das Projektmanagement zum Bau eines Tanklagers unterzeichnete, wurde damit ein solides Fundament für eine Zusammenarbeit gelegt, die im
September 2013 in einen Betriebs- und Instandhaltungsvertrag mündete. Damit hat
sich das Unternehmen in diesem Wachstumsmarkt optimal positioniert.
Ende 2010 war Puerto Bahía, das der Pacific Rubiales
Gruppe (der zweitgrößten Erdölfördergesellschaft in Kolumbien) angehört, auf der Suche nach einem zuverlässigen
Unternehmen, das beim Ausbau des Tanklagers für Rohöl und
Naphtha in Cartagena, Kolumbien, behilflich sein könnte.
Puerto Bahía hatte Großes vor, denn man plante einen Mehrzweckhafen mit drei Bereichen: ein Tanklager, einem Containerhafen und einer industriellen Freihandelszone.
Angesichts der Erfahrung, die Oiltanking beim Aufbau seines
eigenen globalen Tanklagernetzes gesammelt hatte, übertrag
Puerto Bahía Oiltanking Colombia am 22. Februar 2011 im
Rahmen einer Servicevereinbarung die Federführung für das
GroSSformat
Der Anleger
mit zwei
Liegeplätzen
ist für große
Schiffe der
Panamax- und
Suezmax-Klasse
ausgelegt.
Tanklagerprojekt. Die Vereinbarung sah die konzeptionelle
und technische Planung, die Unterstützung des Projektmanagementteams während des gesamten Ausschreibungsprozesses
sowie Hilfestellungen während der Inbetriebnahme und Anlaufphase des Tanklagers vor.
Nachdem Oiltanking die konzeptionelle und technische Planungsphase abgeschlossen hatte, vergab und unterzeichnete Puerto
Bahía am 19. September 2012 den Planungs-, Beschaffungsund Bauauftrag für die Ausführung der ersten Projektphase.
Das Tanklager sollte zunächst eine Kapazität von 250.000 cbm
haben und mit einem Anleger mit zwei Liegeplätzen für Schiffe
der Panamax- und Suezmax-Klasse, einem Anleger für Binnenschiffe sowie einer Füllbühne für Tankkraftwagen ausgestattet werden. Aufgrund der Marktanforderungen wurde am
18. Oktober 2013 das für Planung, Beschaffung und Bau (EPC)
zuständige Unternehmen mit der Ausführung der zweiten Projektphase beauftragt, in der die Kapazität auf 381.000 cbm
erweitert und drei Schraubenpumpen mit einer Förderleistung
von jeweils 2.750 cbm zum Beladen von Öltankern installiert
werden sollen. Während der Bauphase wird Oiltanking ein
Team von 28 Personen vor Ort haben, das mit Puerto Bahía
und dem EPC-Dienstleister zusammenarbeitet und dabei gewährleisten soll, dass die hochmoderne Anlage bis April 2015
in Betrieb gehen kann.
Das Projekt von Puerto Bahía ist die Antwort auf ein wichtiges
Anliegen der kolumbianischen Ölindustrie: In den vergangenen
Jahren haben die Regierung und die Ölindustrie des Landes
erkannt, dass das Transportwesen die größte Herausforderung
für das Ölexportgeschäft darstellt. Puerto Bahía ist von immenser Bedeutung für die Ölindustrie in Kolumbien, denn es
müssen Alternativen zu dem traditionell für Ölexporte
genutzten Tanklager Coveñas gefunden werden, um Engpässe
zu überwinden und die Förderung der Ölfelder weiter steigern
zu können.
42
CONNECTIONS
Parallel zur Erschließung des Tanklagers wurden zwei weitere
wichtige Projekte auf den Weg gebracht: Erstens wird eine Ölpipeline (OLECAR) mit einer geplanten Kapazität von 47.700 cbm
pro Tag als Herzstück des Tanklagers die Anlagen von Puerto
Bahía mit dem Exporttanklager in Coveñas verbinden. Zweitens wird durch weiteres Ausbaggern die Zufahrt zur Bucht
von Cartagena auch für Schiffe der Suezmax-Klasse (Kapazität
von 120.000 bis 200.000 DWT) befahrbar gemacht.
Angesichts der Bedeutung des Projekts bietet sich Oiltanking
Colombia eine einmalige Chance, um ihre Fachkompetenz und
erstklassige Servicequalität einzubringen und damit die Tür
zum kolumbianischen Markt weit aufzustoßen. Dort nämlich
sind zahlreiche Akteure auf der Suche nach geeigneten Partnern für Tanklagerlösungen. Und da Oiltanking Colombia von
Anfang an an dem Vorhaben beteiligt ist und auch die Bauphasen betreut, kann das Unternehmen dem Projekt seinen
Stempel aufdrücken und damit ein Vorzeigeobjekt für den Bau
künftiger Tankläger in Kolumbien entwickeln. Am 24. September 2013 passierte Oiltanking Colombia mit der Unterzeichnung
eines über zehn Jahre laufenden Betriebs- und Wartungsvertrags für das Tanklager von Puerto Bahía einen weiteren
Meilenstein und verschaffte sich damit einen hervorragenden
Startplatz in dem Wachstumsmarkt: die Pole Position.
CONNECTIONS
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L at E inam E ri K a
L at E inam E ri K a
GroSSes Ereignis
Lo Vanhaelen (rechts)
weiht gemeinsam
mit Vertretern der
Kommunalverwaltung,
den Kindern der
Oiltanker und
Schülern von zwei
örtlichen Schulen den
Bellavista Park ein.
richten. Das Tanklager war ohnehin auf der Suche nach einem
passenden Projekt für ein nachhaltiges Engagement gewesen,
und der Park im benachbarten Bezirk Bellavista schien dafür
geradezu ideal zu sein. Im Laufe des Projekts entschied man
sich, ihn nicht nur wieder herzurichten, sondern auch als sehr
Solider Untergrund
Mit dem Pflanzen von
Setzlingen verwandeln
die Kinder ihren Spielplatz in einen grünen Ort.
Vor knapp einem Jahr beteiligte sich Oiltanking Colombia
im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements an einem
Projekt, das nach weiteren sechs Monaten hervorragend
wächst und gedeiht. Und so können die umliegenden Gemeinden des Industriegebiets Mamonal und Oiltanking in Cartagena seit der offiziellen Einweihung
des Bellavista Parks am 18. Mai 2013 die Früchte genießen: an einem Ort für
Ruhe, Erholung und Vergnügen.
„Bellavista” ist Spanisch und bedeutet „schöne Aussicht.”
Neuerdings gibt es einen gleichnamigen Park in gerade einmal
8 km Entfernung von Oiltanking in Cartagena. Er liegt
zwischen den geschäftigen Straßen des Industriegebiets
Mamonal und ist seit Mai 2013 eine wahre Augenweide und
ein Ort voller Kinderlachen. Doch dem war nicht immer so. Mit
einem ehrgeizigen Projekt hat Oiltanking Colombia dem Park
seinen Glanz von einst zurückgegeben.
Als Oiltanking Colombia von der Umweltbehörde aufgefordert
wurde, Ausgleich für Baumfällarbeiten im Zusammenhang
mit der jüngsten Erweiterung des Tanklagers in Cartagena zu
schaffen, packte es die Gelegenheit beim Schopf, um sich
selbst überlassene Grünflächen in der Nähe wieder herzu-
44
CONNECTIONS
hatten. Doch auch die Anwohner entdecken den Park
zunehmend als Ort des Vergnügens und der Erholung.
Bevor der Park offiziell eingeweiht werden konnte, packten
die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Familien sowie die
Kinder zweier örtlicher Schulen freudig mit an, um das
Gelände zu säubern, Setzlinge zu pflanzen und diese zu
gießen. Anschließend feierten sie mit Tanz und Gesang ihren
neuen Bellavista. Die Kollegen von Oiltanking Colombia
dürfen stolz sein auf das Erreichte. Doch wird das gesellschaftliche Engagement des Unternehmens damit nicht
beendet sein. Als Nächstes gilt es, die Pflege des Parks zu
organisieren und das Bewusstsein für die Umwelt zu schärfen.
Dabei will man eng mit Schulen und dem Sozialausschuss für
Wohlstand und Fortschritt zusammenarbeiten, der von der
Gemeinde gewählt wurde.
Vorher Sich selbst überlassen,
strahlte der einstige Park eine
gewisse Trostlosigkeit aus.
ansehnliche und gleichzeitig zweckmäßige Fläche zu gestalten. Was
als einfache Baumpflanzaktion
begann, ist zu einer grünen Oase
mit 650 Zierpflanzen, über 20
Obstbäumen, einem 155 m2 großen
Rasenstück, vielen Attraktionen
und einem Spielplatz gewachsen.
Umgesetzt wurde das Projekt in
gerade einmal sechs Monaten.
Darüber freuen sich vor allem
viele Kinder, die zuvor keinen
passenden Platz zum Spielen
Nachher Was für ein Spaß! Lachende Kinder vergnügen
sich auf einem beliebten und sicheren Spielplatz.
CONNECTIONS
45
GRÜSS DICH
GRÜSS DICH
Volljährigkeit
der ersten Grüßdich-Vertreter
William Charles, der Sohn von Donna Y.
Hymel, Oiltanking Houston, und Chuck Hymel,
wurde am 10. Oktober 1994 geboren. Seit Herbst
2013 ist er an der Universität eingeschrieben, denn
er interessiert sich für Flugzeugbau und -technik
und will eines Tages für einen Flugzeughersteller
arbeiten. Zu seinen Hobbys zählt die Militärgeschichte. In seiner Freizeit verschlingt er Bücher
über Waffen, Flugzeuge und Luftschlachten.
„Ach, wie groß die Kinder
geworden sind! Da merkt man
erst, wie die Zeit vergeht.” Die folgenden Bilder sind der lebendige
Beweis für die Wahrheit, die in
diesem häufig gehörten Satz
steckt. 1995 bat connections die Oiltanker erstmals, Fotos von den
Neuzugängen ihrer Familien mit unseren Leserinnen und Lesern zu
teilen. Mittlerweile sind die süßen Kleinen groß, stolz und
selbstständig geworden und haben als junge Frauen und Männer
ihren 18. Geburtstag entweder schon gefeiert oder schicken sich
dazu an: Sie gelten damit (in den meisten Ländern) als Erwachsene.
Herzlichen Glückwunsch an Sie alle!
Simon, der Sohn von Hélène
und Cas Grannetia, Oiltanking
Amsterdam, wurde am 28.
August 1994 geboren und macht
gern große Sprünge: Im Juli
2013 belegte er bei der niederländischen Leichtathletikmeisterschaft im 3000-MeterHindernislauf den zweiten Platz.
Muhammad Syahmi Bin Hashim,
der Sohn von Hashim Sulaiman,
Oiltanking Singapore, und Jurianah Binte
Jaffar, wurde am 21. März 1995 geboren.
Heute ist er ein fleißiger Student im
Bereich Konstruktion und Technik am
Temasek Polytechnic in Singapur.
Marissa, die Tochter von Zakharria Bin
Jaafar, Oiltanking Singapore, und Haniza
Binte Sirat, kam am 5. Juli 1995 zur Welt
(dem Geburtstag ihrer Mutter!). Derzeit
bereitet sie sich auf ihr Diplom in
Geschäftsprozesse und Systemtechnik
am Temasek Polytechnic in Singapur vor.
Baby-
Den richtigen Namen für sein Baby zu finden, ist manchmal gar nicht
so einfach und braucht mitunter Zeit. Nicht jedoch in Tahiti, wo sich eine
vorausblickende Tradition als äußerst praktisch erweist: Schon am
Hochzeitstag werden dem Brautpaar Babynamen aus dem Stammbaum
der Familie vorgeschlagen. So lässt sich, wenn es womöglich Jahre später
endlich so weit ist, das Kind wenigstens sofort beim Namen nennen. Die 29
jüngsten Mitglieder der Oiltanking Familie haben hingegen schon wunderbare
Namen erhalten, die von ihren Eltern liebevoll ausgesucht wurden.
namen
Helena, die Tochter von Claudine
Verlriest und Koen Van Kerkhove,
Oiltanking Ghent, kam am 23. Juni 1995
zur Welt. Trotz ihrer jungen Jahre verfolgt
sie schon ein reifes Ziel: Sobald sie ihren
Bachelor in Sozialpädagogik hat, möchte
sie jungen Menschen helfen, die
Schwierigkeiten haben, ihren Platz in der
Gesellschaft zu finden.
Roy Hermann Harn,
der Sohn von Simone und
Harold Gankema, Oiltanking
Amsterdam, kam am 31.
März 1995 zur Welt. Der
groß gewachsene, kräftige
junge Mann misst knapp
zwei Meter. Und auch
beruflich und privat will er
hoch hinaus. Radiologe ist
sein Traumjob, während er in
seiner Freizeit gerne kickt
und Hanteln stemmt.
46
CONNECTIONS
Robin, der Sohn von Monique
und Jabco Gomes, Oiltanking
Amsterdam, kam am 11. März
1995 zur Welt. Wenn er nicht
für sein Ingenieurstudium an
der Technischen Universität
Delft pauken muss, treibt er
gerne Sport.
Ole, der Sohn von Maren
und Ulfert Cornelius,
Oiltanking Deutschland,
wurde am 6. September
1995 geboren. In der
Schule tat er sich auch bei
Ruderwettbewerben
(Leichtgewichtsklasse)
hervor und wurde Dritter
bei den Deutschen
Meisterschaften. Nun
studiert er Betriebswirtschaftslehre.
Runa Über ihren süßen
Zugang zur Familie freuten
sich am 10. Oktober 2013
Svenja und Frithjof
Langelotz, Oiltanking
Deutschland, und der nun
große Bruder Per!
Ai Linkai Liu Hongmi
und Adam Ai, Oiltanking
Daya Bay, schauten am
21. Mai 2013 zum ersten
Mal voller Stolz auf ihre
süße Tochter.
Said Faisal al Saaidi
Für Faisal Said al Saaidi,
Oiltanking Odfjell Oman,
war der 16. Dezember
2012 ein echter Freudentag.
Zhong Weixuan
Am 10. Juli 2013 durften
sich Chen Hui und Neo
Zhong, Oiltanking Daya
Bay, über ihre süße, kleine
Tochter freuen.
CONNECTIONS
47
GRÜSS DICH
GRÜSS DICH
London Mason
Kelli Cox und James
Miranda, Oiltanking Texas
City, sind seit 29. Juli 2013
stolze Eltern.
Zhai Shuhui Ein kleiner
Sonnenschein trat am 1.
März 2013 ins Leben von
Zeng Mei und Zhai Ruojie,
Oiltanking Daya Bay.
Marie Bruder Matisse und
die Eltern Kim Claes und
Christoph Boey, Oiltanking
Stolthaven Antwerpen,
gaben am 13. November
2013 stolz den neuen
Zuwachs bekannt.
48
CONNECTIONS
Luke Einen süßen Sohn
bekamen am 20. November 2013 Katherine und
Wesley Garland, Oiltanking
Texas City.
Zhang Rui wurde am
12. Juni 2013 von Pei Xueyan
und Zhang Yusheng, Oiltanking
Daya Bay, mit einem großen
Lächeln begrüßt.
Nie Jiayi Am 27. Juli 2013
ließ die Kleine ihre Eltern
Zhou Xiaoyun und Nie
Guojiang, Oiltanking Daya
Bay, voller Glück erstrahlen.
Mika Lou Katja und
Rene Pietschmann,
Oiltanking Deutschland,
begrüßten am 29. Oktober
2013 das jüngste Mitglied
in ihrer Familie.
Yong Jiahao Ein süßer
Bengel war am 9. August
2013 Pang Chaoying und
Yong Xian, Oiltanking
Daya Bay, beschieden.
Max Olivier Wer von ihnen
empfindet mehr Stolz über das
jüngste Familienmitglied, das
am 19. Dezember 2013 zur
Welt kam? Roosmarijn und
Boris Oudenbroek, Oiltanking
GmbH, oder ihre „Großen”
Isabelle und Benjamin?
Paisleigh Ann Am 11.
März 2013 wurde die
knuddelige Tochter von
Catelyn und Bryan Wilson,
Oiltanking Houston, in eine
echte Oiltanking-Familie
hineingeboren, denn auch
die Großväter arbeiten für
das Unternehmen: Andre
Says von Oiltanking Beaumont
und Scooter Wilson von
Oiltanking Texas City.
Abel Jo Der 25. März
2013 war ein Freudentag
für Nisha Abraham und
Muttumkeril Oommen
Geevarghese, Helios
Terminal Corporation.
Emma Am 30. April 2013
bekamen Romina Marcela
Frauendorf und Juan Manuel
Molleker, Oiltanking Ebytem,
eine reizende Tochter.
Stef Seine Ankunft am
20. Juni 2013 machte
seinen großen Bruder Teun
(2 Jahre alt) genauso glücklich wie seine Eltern Jurriaan
Duindam, Oiltanking
Amsterdam, und Kim
Passant.
Keylith Karina Sánchez
und Willy García, Graña y
Montero freuen sich seit 8.
Dezember 2012 über ihren
kleinen Sonnenschein.
Sien Els Lauryssen und
Geer Van Looveren,
Oiltanking Stolthaven
Antwerpen, sind seit 15.
April 2013 im siebten
Himmel.
Vasco Fabiola Ortiz und
Guillermo Salgado,
Oiltanking Andina sind
seit 13. Juni 2013
strahlende Eltern.
Gabriel Adriana
Figueroa, Graña y Montero,
und David Lorenzo
schauten am 27. Juni 2013
zum ersten Mal ihrem
kleinen Engel in die Augen.
Fey Mali Van Leeckwijck und
Kenny Cools, Oiltanking
Stolthaven Antwerp, strahlen
genauso freudig wie ihre
süße Kleine, die am 7. Mai
2013 zur Welt kam.
Estela Vanessa Marrón
und Roberto Rojas,
Logística de Químicos del
Sur, geben voller Stolz die
Geburt ihrer Tochter am
28. Februar 2013 bekannt.
Celeste Wong Yu En
Seit dem 30. September 2013
ist das glückliche Quartett
komplett: Mama Miko Sing Lee
Peen, Oiltanking Singapuore,
und Papa Edmond Wong Siew
Ming mit Sohn Jayden Wong
Yu Shwen.
Liu Yuxin Das lebhafte
kleine Mädchen kam am
24. Juni 2013 zu Bi Xiangli
und Liu Jipan, Oiltanking
Daya Bay.
Mathías zauberte am
19. Februar 2013 ein
großes Lächeln ins
Gesicht von Natalia
Pérez, Graña y Montero,
und Giancarlo Ampuero.
Fenna Willeke Visser-Van
Zwienen und Alexander
Visser, Oiltanking
Stolthaven Antwerpen,
erhielten am 14. Februar
2013 ein ganz besonderes
Valentinsgeschenk.
Melisa UND Kian Zwei mal
zwei macht vier! Selvi und Reza
Adami, Oiltanking Deutschland,
sind glücklich mit ihren
Zwillingen Melisa und Kian,
geboren am 11. März 2013.
CONNECTIONS
49
J a - W orte
J a - W orte
“Sie dürfen
jetzt einen
Oiltankings Ja-Worte
feiern Türkis
Sie kennen wahrscheinlich die traditionellen Hochzeitjubiläen
wie die Goldene Hochzeit (50 Jahre) oder die Rubinhochzeit (40
Jahre). Was aber feiert man zum 18-Jährigen? In einigen Ländern
heißt das Fest Türkishochzeit.* Und vor 18 Jahren veröffentlichte
connections erstmals eine Liste von Oiltankern, die sich gerade das JaWort gegeben hatten. Heute freuen wir, uns diese Paare erneut zu
präsentieren: 18 Jahre später!
Kuss …
… auf den Bildschirm drücken.” Ja, Sie haben richtig gehört. In unseren
Tagen, in denen es nichts Ungewöhnliches mehr ist, eine Partnerin über das
Internet zu finden, braucht es einen nicht zu wundern, wenn bereits die ersten
Trauungen im Web stattfinden. Damit löst sich das Problem, dass sich Braut und
Bräutigam jeweils am anderen Ende der Welt aufhalten, in Luft auf, wenngleich
fragwürdig ist, ob die Zeremonie rechtsverbindlich ist. Heute präsentieren wir
Ihnen die neuesten Frischvermählten aus der Oiltanking-Familie. Und obgleich
auch diese Kolleginnen und Kollegen über die ganze Welt verteilt leben, fanden
sie sich zu ihrer Hochzeit doch gemeinsam an jeweils einem Ort ein.
* Türkis ist nicht nur eine Farbe, sondern auch ein
Edelstein, der dem Hochzeitsjubiläum seinen Namen
gab. Früher glaubte man, dass dieser Edelstein
gegen schwarze Magie schütze und damit die Ehe
vor Versuchungen bewahre. Gleichzeitig symbolisiert
der Türkis Freundschaft, Treue und langjährige
Beziehungen: Alles Gute für eure nächsten 18 Jahre!
Rachel, Oiltanking
Malta, und Eugene
Caruana am 22.
September 1995 und
im Jahr 2014.
Ann-Kathrin UND Kai
Koschinski, Oiltanking
Deutschland, gaben sich am 10.
Mai 2013 das Ja-Wort.
Ahmad Faizal Bin
Haji Juraimi,
Oiltanking Singapore,
und Fauziah Bte
Haji Ali am 3.
September 1995 und im
Jahr 2014.
50
CONNECTIONS
Nach zehn gemeinsamen
Jahren streiften Ruth
Ng, Oiltanking Odfjell
Singapore, und Jason
Chan am 21. September 2013 einander
die Ringe über.
CONNECTIONS
51
J a - W orte
J a - W orte
Ja, sagte Sean Fu,
Oiltanking Asia
Pacific, und küsste
seine Braut Joey
Wong am 1.
November 2013.
Ein lächelndes Paar: Uli Wenckebach
mit seiner Frau Britta, Oiltanking GmbH,
am 10. August 2013.
Amanda Budiman UND Richard Dikkers,
Oiltanking Asia Pacific, versprachen einander am
16. November 2013 die ewige Liebe.
Ana Victoria
Gallegos UND
Juan Carlos
Martinez,
Oiltanking Colombia,
besiegelten ihren
Lebensbund am 13.
Dezember 2013.
Svenja Nowak von Oiltanking
Deutschland und Philipp
Müller vermählten sich am
13. Dezember 2013.
Glücklicher geht's
nicht: Kristiina
Unnuk, Oiltanking
Asia Pacific, und
Vernon Lewis am
2. November 2013.
Yang Jiamei UND Xiong Guimeng,
Oiltanking Daya Bay, sind seit
24. September 2013 als Mann und
Frau verheiratet.
52
CONNECTIONS
Sivashanmugam Sundara
Vinayagam UND Chellappa
Shanmuga Sankari, Helios
Terminal Corporation, ließen sich am
8. September 2013 trauen.
Hilde Saelen UND Luc
Boey, Oiltanking Ghent, sind
seit 9. April 2013 miteinander
verheiratet.
Jassie Teo UND Jaysen Lee, Oiltanking Singapore,
traten am 31. Oktober 2013 vor den Standesbeamten.
Andrea UND Jens Nürnberg,
Oiltanking Deutschland, traten am
2. Oktober 2013 in den Bund der Ehe.
CONNECTIONS
53
LESERECKE
F R E I Z E I T & U N T E R H A LT U N G
... und action!
"V"
Versuchen Sie unser Rätsel zu lösen, und verpassen Sie nicht die
Chance, zu gewinnen! Bitte schicken Sie Ihre Einsendungen an:
[email protected], oder per Post an: Oiltanking GmbH,
connections Team, Admiralitätstr. 55, 20459 Hamburg, oder per
Fax: +49 40 370 99-499
Das Spiel heisst:
Vor zwei Jahren konnten Sie
schon einmal Ihre technischen
Fertigkeiten unter Beweis stellen,
als es darum ging, ein OiltankingTankmodell aus Papier zu basteln.
Jetzt sind abermals die Tüftler
unter Ihnen gefragt, denn diesmal
gilt es, ein kompliziertes Konstruktionspuzzle
zusammenzusetzen,
das George W. Hart, Forschungsprofessor an der technischen Fakultät
der New Yorker Stony Brook
University, eigens für connections
entwickelt hat. George Hart schloss
sein Studium am MIT mit einem
Bachelor in Mathematik und einer
Promotion in Elektrotechnik und
Informatik ab. Nebenbei ist er auch
noch mathematischer Designer
und Skulpturenkünstler sowie
Mitbegründer des New Yorker
Mathematikmuseums.
Seine
Skulpturen sind unter anderem
im Fachbereich Mathematik der
Princeton University, im Bereich
Informatik der University of
California in Berkeley und an
der technischen Fakultät der
Duke University zu sehen.
Wir hoffen, dass Ihnen (siehe Anweisung unten) die neue Aufgabe Spaß macht, und halten es
dabei ganz mit George Hart, der
angetreten ist um der Welt zu
zeigen, wie cool Mathe sein kann!
G lückwün s che
Des Rätsels Lösung
Multitalent George W.
Hart ist Forschungsprofessor,
mathematischer Skulpturenkünstler und Puzzledesigner.
Seine Botschaft lautet: Mathematik ist eine Fundgrube, die
Spaß macht.
Anleitung zum Zusammensetzen des Puzzles
zu einem V. Achten Sie darauf, dass Sie alle Teile gleich halten
und in die gleiche Richtung falten.
Auf dem Foto können Sie erkennen, dass das Puzzle aus

Es gibt zwölf identische Teile. Trennen Sie diese vorsichtig
Œ
aus dem Bogen heraus. In jedem Teil befinden sich sechs
kleine Schlitze, die ein Zusammenfügen mit den anderen
Teilen ermöglichen.
Die dicke

Mitte jedes Teils wird im Folgenden „Rumpf”
genannt. Am Ende jedes Rumpfs befinden sich vier kleine „Arme”,
die schräg zum Rumpf stehen. Legen Sie zunächst alle Teile
parallel zueinander aus. In welche Richtung sie dabei zeigen, ist
egal, solange sie alle in dieselbe Richtung zeigen. Manche müssen
eventuell umgedreht werden, wenn die Schräge der Arme nicht
bei allen Teilen in die gleiche Richtung weist. An jedem Arm
befindet sich ein Schlitz, und an jedem Rumpf befinden sich zwei
Schlitze. Jeder Rumpf ist in der Mitte mit einer Faltlinie markiert.
Falten Sie jeden Rumpf – einen nach dem anderen – in
Ž
der Mitte, so dass an der markierten Mittellinie ein deutlicher
Knick entsteht. Beim Loslassen öffnet sich das gefaltete Teil
54
CONNECTIONS
vier großen Dreiecken besteht, die miteinander verbunden sind.
Immer drei V-Teile werden zu einem Dreieck zusammengesetzt.
Der Knick im Rumpf des V stellt dabei die Ecke eines Dreiecks
dar. Die Arme jedes Teils decken sich genau mit den Armen
des nächsten Teils im Dreieck und liegen in der Mitte einer
Dreiecksseite. Das entscheidende Merkmal ist auf dem Foto
zu erkennen: Über der Mitte jeder Dreiecksseite befindet sich
jeweils das V eines anderen Dreiecks.
Um alles zusammenzufügen, müssen die Arme eines Teils

direkt auf die Arme des Nachbarteils gesetzt werden, so dass
die Schlitze genau zur Deckung kommen. Die doppelten Schlitze
der Arme passen nun in die Schlitze des Rumpf-V darüber. Diese
gleiche Verbindung kommt überall zum Einsatz. Sobald Sie die
Arme von zwei Teilen zur Deckung gebracht haben, schließen
Sie die Verbindung, indem Sie die Schlitze dieser beiden Arme in
das darüberliegende V einhaken. Fahren Sie auf diese Weise fort,
bis alle Teile miteinander verbunden sind, wobei das Anfügen
jedes weiteren Teils in beliebiger Reihenfolge geschehen kann.
Am
‘
Ende gibt es keine freien Schlitze mehr, alle sind
irgendwohin verbunden. Dabei wird erkennbar, dass jedes
Dreieckspaar wie zwei Glieder einer Kette in Verbindung steht.
Co N Ge Ni Al
Congenial! Das sind unsere Leser, und das ist auch das Wort, das sich
mit den chemischen Symbolen für Kobalt, Stickstoff, Germanium,
Nickel und Aluminium buchstabieren lässt.
Unsere Glückwünsche gehen an Geraldine Diaz (Oiltanking Peru), John Musgrave (Swank Capital),
Tim Venghaus (Oiltanking GmbH), Butch Hart (Oiltanking Port Neches), Trianti Agustina (Oiltanking
Merak), Konstantin von Hobe (Skytanking), Aaron Bergeron (Oiltanking Beaumont), die bald bestens
gegen Kaltluftfronten und gefrorene H2O-Kristalle gerüstet ist. Der Vliesschal ist bereits zu Ihnen
unterwegs.
N E U E S Q UI Z
Hände aus den Hosentaschen!
Diesmal ist bei unserem Quiz nicht Ihre Rechenkunst, sondern Ihr
Bastlergeschick gefragt. Passend zum Thema dieser Ausgabe „Bauen und
Konstruieren” finden Sie auf Seite 54 Puzzleteile und eine Anleitung. Wir
freuen uns auf Ihre Bilder, mit denen Sie zeigen können, wie gut Sie die
Vs zusammengepuzzelt haben, ohne dabei auf das T (wie Timeout) zu
stoßen: Einsendeschluss ist nämlich der 16. Mai 2014. Dann darf sich
der oder die glückliche Tüftler(in) auf einen Oiltanking Fahrradhelm
freuen. Viel Erfolg!
Unverfroren: Die Eiskönigin
Am 29. November 2013 lud Oiltanking Singapore abermals
die Kolleginnen und Kollegen mit ihren Familien zur
einem Oiltanking Filmabend ein. Während draußen die
Temperaturen bei über 30°C lagen, war es im Kinosaal eher
kühl – passend zum Film, der auf dem Programm stand:
Die Eiskönigin. Die Geschichte dieses Animationsfilms
von Walt Disney, die lose auf dem Märchen Die
Schneekönigin von Hans Christian Andersen beruht, war
indes herzerwärmend. Mit seiner Botschaft, dass Liebe der
Schlüssel zum Glück im Leben ist, war der Film nicht nur
passend für die Adventszeit gewählt, sondern regte auch
das Publikum des Abends zum Schwelgen an. Bereits 2011
hatte Oiltanking Singapore zu einem computeranimierten
Film eingeladen: Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das
Geheimnis der Einhorn.
CONNECTIONS
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Zu G uter let z t
Faszinierendes
Design Die Fassade
des Potato Head
Bach Club ist eine
moderne Variation des
römischen Kolosseums.
Man sagt, er habe ein freundliches,
zurückhaltendes Wesen. Und kaum jemand von außerhalb seines Heimatlandes
würde ihn erkennen. Andra Matin (geboren
1962 in Bandung, Java) weiß dennoch zu beeindrucken. In seinem Land gilt er als die
treibende Kraft des zeitgenössischen indonesischen Designs, ja gar als Ikone einer ganzen
Generation unabhängiger Architekten. Die Stationen seines Werdegangs sind ebenso zahlreich
wie vielfältig: Matin entwarf Häuser, Museen, Galerien, Restaurants, öffentliche Parks, Moscheen und
Ateliers. Aus seiner Hand stammt auch das kühne
architektonische Design des Potato Head Beach Club
in Seminyak im indonesischen Bali, bei der sich Matin
vom Kolosseum in Rom inspirieren ließ. Die spektakuläre
Fassade verschafft den Gästen bei ihrer Ankunft einen
atemberaubenden Auftritt. Ihr Halbrund setzt sich
kollagengleich aus Teak-Fensterläden des 18. Jahrhunderts zusammen, die aus der Inselwelt Indonesiens
zusammengetragen wurden und heute das Hauptgebäude des Clubs verkleiden. Der 2011 eröffnete
Potato Head Beach Club hat jedoch nicht nur für
sein Design viel Applaus geerntet, sondern auch
für seine Idee, die Highlights des Insellebens in
einer einzigartigen Mischung aus Haute Cuisine
und Entertainment zu vereinen. Damit ist das
Ziel seiner Initiatoren, einem heimischen und
internationalen Publikum originelle Optik und
Genuss aus Indonesien zu bieten, auf
spektakuläre Weise Realität geworden.
Bild: © Potato Head Group
Atemberaubender
Auftritt