Wie mache ich einen Film? - Bundesvereinigung Lebenshilfe

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Wie mache ich einen Film? - Bundesvereinigung Lebenshilfe
Wie mache ich einen Film?
Eine Schulung für Menschen
mit und ohne Behinderung
Diese Schulung heißt:
Dreh dein eigenes Ding!
Damit ist gemeint: Mach deinen eigenen Film.
Früher hat man nämlich Filme auf Film-Rollen gedreht.
Tipps in Leichter Sprache
www.lebenshilfe.de
www.lebenshilfe-familiale.de
Diese Unterlagen sind nur für die Schulung gedacht.
Sie gehören der Organisation WELTFILME.org.
Sie dürfen nicht kopiert werden.
Sie dürfen nicht verteilt werden. Sie gehören nicht ins Internet.
Wer sie doch weiter benutzen möchte,
muss mit der Organisation sprechen:
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Die Bilder sind von © Lebenshilfe für Menschen mit geistiger
Behinderung Bremen e. V., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel,
2013
Die Übertragung in Leichte Sprache ist von:
Ina Beyer, [email protected]
Geprüft wurde der Text durch die Prüfergruppe Leichte Sprache
von der Bundesvereinigung Lebenshilfe.
Wie mache ich einen Film?
Film-Schulung: Dreh dein eigenes Ding
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Bevor es losgeht
Es gibt verschiedene Arten, wie man einen Film macht.
Dabei kommt es immer auf die Idee an.
Und auf die Geschichte, die man im Film erzählen will.
In diesem Heft gibt es Tipps zum Filme machen.
Zuerst braucht man einen Plan.
Dann geht es los.
Es sind mehrere Schritte.
Die stellen wir hier alle vor.
Natürlich kann es auch mal Probleme geben.
Vielleicht haben wir in diesem Heft nicht alle angesprochen.
Aber die meisten Probleme kann man lösen.
Am besten machen das alle gemeinsam.
Alle, die an dem Film mitarbeiten.
Alle zusammen sind ein Team.
Wir wünschen jedem Team gute Ideen und viel Spaß!
Zum besseren Lesen nehmen wir nur die männliche Form.
Aber es ist immer auch die weibliche gemeint.
Sehr viele Filme sind von Frauen gemacht!
Wie mache ich einen Film?
Film-Schulung: Dreh dein eigenes Ding
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Ich will einen Film drehen. Aber wie?
Es gibt verschiedene Arten, wie man an einem Film arbeitet.
Jedem ist eine andere Art lieb.
Zum Beispiel: Ich mache einen Plan.
Ich überlege mir genau, was ich will.
Das nennt man: Vorbereitung.
Vielen ist eine gute Vorbereitung wichtig.
Wenn ich mich nicht so gut vorbereite,
muss ich vieles beim Film drehen entscheiden.
Ich brauche dann sofort Ideen, wie ich was filmen will.
Ohne Vorbereitung anfangen nennt man: Improvisation.
Für andere ist also beim Film drehen wichtig,
dass sie improvisieren können.
Die 1. und wichtigste Frage ist:
Was will ich im Film erzählen?
Und wie möchte ich meine Geschichte erzählen?
Erzählt nur das Wichtigste von Eurer Geschichte!
Aber was ist wichtig?
Hier ein Text, der helfen kann:
Ein Film ist eine Geschichte über eine Person.
Diese Person nennen wir Haupt-Figur.
Die Haupt-Figur will etwas unbedingt.
Das nennen wir: Ziel.
Die Haupt-Figur hat Probleme, zum Ziel zu kommen.
Das nennen wir Konflikt.
Eine Geschichte hat also
• eine Haupt-Figur,
• ein Ziel und
• einen Konflikt.
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Wie finde ich eine Idee?
Manchmal geht es ganz schnell.
Manchmal dauert es etwas länger.
Wer sofort eine Idee für den Film hat,
soll sich trotzdem noch Zeit lassen.
Und noch weiter darüber nachdenken:
•
•
•
•
•
Hat diese Geschichte eine Bedeutung?
Warum will ich sie erzählen?
Was brauche ich,
um die Geschichte zu filmen?
Womit kann ich filmen?
Wer hilft mir bei dem Film?
Wer keine Idee hat,
dem helfen vielleicht diese Fragen:
• Was beschäftigt mich gerade in meinem Leben?
• Woran muss ich oft denken?
• Warum beschäftigt mich das?
• Habe ich eine Geschichte gehört,
an die ich noch oft denken muss?
• Warum muss ich an diese Geschichte denken?
• Welche Menschen finde ich toll?
• Welche finde ich richtig blöd?
• Warum ist das so?
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Wir suchen unsere Film-Figuren
Figuren sind alle Personen, die im Film sprechen und etwas tun.
Eine gut erzählte Geschichte braucht gute Figuren.
Sie sind für den Film sehr wichtig.
Deshalb muss man sich gut überlegen,
wer die Figuren im Film spielen soll.
Die wichtigste Person im Film ist die Haupt-Figur.
Wenn es eine ausgedachte Film-Geschichte ist,
sind die Figuren auch ausgedacht.
Sie werden dann von Schauspielern gespielt.
Schauspieler versuchen, eine Figur überzeugend zu spielen.
Dabei muss ganz viel gut stimmen.
Sonst glaubt man der Figur im Film nicht.
Dann wirkt sie nicht echt.
Deshalb ist es für alle Filme-Macher wichtig:
Ihr müsst eure Figuren gut kennen.
Und dann die passende Person dafür finden.
Diese Fragen können dabei helfen:
• Woher kommt die Figur?
• Wo ist sie geboren? Und in welcher Familie?
• Wer sind ihre Freunde, ihr Partner oder ihre Partnerin?
• Welchen Beruf hat sie?
• Was macht sie in ihrer Freizeit?
• Wie ist ihre Art? Hat sie Humor?
Ist sie schnell wütend?
• Woran glaubt sie? Hat sie eine Religion?
Hat sie bestimmte Werte?
Merke:
Du musst deine Figuren besser kennen als deinen besten Freund!
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Erst die Geschichte schreiben, dann drehen.
Zuerst muss man seine Film-Geschichte aufschreiben.
Jedenfalls, wenn es eine ausgedachte Geschichte ist.
Das nennt man: Ein Dreh-Buch schreiben.
Im Dreh-Buch steht, was im Film zu sehen und zu hören ist.
• Wo wird gefilmt?
• Wie sieht es da aus?
• Was machen die Figuren?
• Was sagen sie?
Wie soll mein Film aussehen?
Hier geht es um die Möglichkeiten, wie ich filmen kann.
Kamera-Perspektiven
Wo soll die Kamera sein?
Auf gleicher Höhe mit den Figuren?
Filmt sie von oben herab?
Oder von unten nach oben?
Das nennt man: Kamera-Perspektiven.
Mit der Kamera-Perspektive ist Ort und Richtung der Kamera gemeint.
Es ist die Blick-Richtung der Kamera.
Es gibt 3 mögliche Perspektiven:
• Vogel-Perspektive
Figuren und Dinge wirken klein. Der Zuschauer fühlt sich stärker.
• Normal-Perspektive
Der Zuschauer fühlt sich gleich mit den Figuren.
• Frosch-Perspektive
Figuren und Dinge wirken sehr groß. Der Zuschauer hat Respekt.
Oder er bekommt sogar Angst. Wie mache ich einen Film?
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Vogel-Perspektive
Die Kamera filmt von oben herab.
Normal-Perspektive
Die Kamera filmt von gleicher Höhe mit der Figur.
Frosch-Perspektive
Die Kamera filmt von unten nach oben.
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Einstellungs-Größen
Möchte ich mit der Kamera nah heran?
Zeige ich die ganze Figur?
Oder zeige ich nur ihr Gesicht?
Das nennt man: Einstellungs-Größen.
Mit den Einstellungs-Größen zeigen wir
Personen und Dinge.
Sie sind sehr klein zu sehen
oder auch sehr groß.
Jede Größe hat ihren ganz besonderen Namen.
Wir erklären hier die verschiedenen Einstellungs-Größen:
Totale
Man sieht die ganze Person und alles um sie herum.
Amerikanisch
Man sieht die Person bis zu ihren Knien.
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Halb-Totale
Man sieht die Person bis zu ihren Hüften.
Halb-Nahe
Man sieht die Person bis zu ihrer Brust.
Nahe
Man sieht das Gesicht der Person.
Extrem Nahe
Extrem Nahe bedeutet ganz nah heran.
Man sieht nur einen kleinen Teil von einer Person oder von einer Sache.
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Hier noch einmal alle Größen:
•Totale
•Amerikanisch
•Halb-Totale
•Halb-Nahe
•Nahe
• Extrem Nahe
Mit den verschiedenen Einstellungs-Größen kann man bestimmen:
• Wie viel soll der Zuschauer sehen?
• Worauf soll er aufmerksam werden?
• Was soll er noch nicht sehen?
Mit der Totalen zum Beispiel
bekommt der Zuschauer einen Überblick.
Er sieht,
wo die Geschichte spielt und wie es dort ist.
Mit der Nahen sieht der Zuschauer das Gesicht der Figur.
Er kann besser erkennen,
wie die Person fühlt und empfindet.
Eine große Entfernung:
Der Zuschauer wird auf Abstand gehalten.
Nah heran:
Der Zuschauer fühlt sich der Figur näher.
Merke:
Sieht man alles, ist es gut zu verstehen.
Aber es bleibt in Entfernung.
Sieht man nur einen Ausschnitt,
ist es schwerer zu verstehen.
Aber der Zuschauer fühlt mit.
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Ton-Gestaltung
Nicht nur mit der Kamera können wir gestalten.
Auch der Ton ist für den Film sehr wichtig.
Es gibt verschiedene Arten von Ton.
O-Ton
O-Ton ist die Abkürzung von Original-Ton.
Das heißt, es sind die Töne,
die direkt beim Filmen mit aufgenommen werden.
Zum Beispiel:
Ein Hund bellt.
Ein Auto fährt vorbei.
Menschen sprechen miteinander.
Off-Ton
Damit ist alles gemeint,
was später extra aufgenommen wird.
Zum Beispiel eine Erzähl-Stimme.
Sie erzählt etwas zum Bild.
Oder sie erzählt etwas,
was im Film nicht zu sehen ist.
Atmo
Atmo ist die Abkürzung von Atmosphäre.
Damit sind alle Hintergrund-Geräusche gemeint.
Sie werden oft später aufgenommen.
Und dann in den Film gemischt.
Atmo soll die Stimmung betonen.
Zum Beispiel ist das Wetter schlecht,
mischt man extra Wind-Geräusche ein.
Und Regen-Geprassel und vielleicht Donner.
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Im Internet kann man viele Töne finden.
Die findet ihr in sogenannten: Sound-Archiven.
Das englische Wort für Ton ist Sound.
Es wird so gesprochen: saunt.
Eine Sammlung nennt man ein Archiv.
Ein Sound-Archiv ist also eine Sammlung von Tönen.
Freie und kostenlose Sounds findet ihr hier:
Hörspiel-Box: www.hoerspielbox.de
Salamisound:www.salamisound.de
AUDIYOU:www.audiyou.de
Ton-Effekte
Mit Ton sind alle Geräusche in einem Film gemeint.
Ein Effekt ist ein lateinisches Wort.
Es bedeutet Wirkung.
Mit Ton-Effekten sind künstliche Geräusche gemeint.
Sie sind nicht echt.
Die Ton-Effekte kommen später in den Film.
Man möchte mit ihnen etwas bewirken:
Ein Gefühl wecken oder auch eine Stimmung schaffen.
Musik
Die passende Musik ist sehr wichtig in einem Film.
Sie kann die Wirkung und die Stimmung sehr verändern.
Erst wenn der Film aus allen Film-Teilen zusammengesetzt ist,
kann man sagen, welche Musik richtig passt.
Oft nimmt man Musik, die es schon gibt.
Aber bitte seid vorsichtig!
Nicht jeder Song darf benutzt werden.
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Merke:
Das ist oft schwer herauszufinden:
Wer die Rechte an einer Musik hat?
Aber das muss man unbedingt klären.
Wer Musik nimmt, die er nicht verwenden darf,
macht sich strafbar.
Es gibt aber auch Musik.
Die darf man einfach nehmen.
Ganz ohne Probleme.
Die ist frei und kostet kein Geld.
Zum Beispiel findet ihr sie hier:
Jamendo
Künstler stellen hier ihre Musik ein. Jeder darf sie benutzen.
www.jamendo.de oder www.jamendo.com
AUDIYOU
Hier kann man Atmos, Ton-Effekte oder auch Musik herunterladen:
www.audiyou.de
SoundClick
Musiker stellen hier ihre Musik vor. Jeder darf sie herunterladen:
www.soundclick.com
archive.org
Hier findet ihr viele Adressen mit kostenfreien Tönen.
ArtistServer
Künstler haben sich hier zusammengetan.
Sie alle bieten ihre Musik an.
Kostenfrei zum Herunterladen.
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Alle helfen mit!
Einen Film macht man am besten mit anderen zusammen.
Es gibt viele Aufgaben beim Film drehen.
Alle zusammen machen einen guten Film.
Diese Aufgaben solltet ihr untereinander verteilen,
bevor ihr anfangt:
Regisseur oder Regisseurin
Das ist die Person, die Regie führt.
Das bedeutet: Diese Person leitet das Team.
Sie trifft die Entscheidungen beim Film.
Kamera-Mann oder Kamera-Frau
Diese Person ist für die Kamera-Führung
und die Bild-Gestaltung zuständig.
Ton-Meister oder Ton-Meisterin
Diese Person ist für alle Töne verantwortlich:
Gesprochenes, Geräusche, Effekte, Musik.
Schnitt-Meister oder Schnitt-Meisterin
Diese Person schneidet den Film.
Das bedeutet: Es werden sehr viele Film-Abschnitte gedreht.
Sie müssen alle aneinander-geschnitten werden.
In einer guten Reihenfolge und Länge.
Natürlich kann auch eine Person mehrere Aufgaben haben.
Zum Beispiel schneidet ein Regisseur manchmal auch den Film.
Wie groß also soll das Team sein?
In einem großen Team ist es schwerer, Entscheidungen zu treffen.
Alle müssen sich zu den Terminen treffen und zusammen-arbeiten.
Das ist schwer zu planen.
Mehrere Personen bedeuten auch mehr Unruhe.
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Merke:
Je schwieriger der Film ist,
desto größer auch das Film-Team.
Aber je kleiner das Film-Team,
desto leichter die Arbeit.
Kamera ab!
Um einen Film zu drehen, braucht man eine Kamera.
Doch keine komplizierte Kamera wie früher.
Heute kann eigentlich jeder einen Film drehen.
Jeder, der zum Beispiel ein Handy hat.
Smartphone
Das Handy muss ein Smartphone sein.
Jedes Smartphone hat eine Kamera.
Für Hobby-Filmer reicht sie aus.
Ein Smartphone liegt nicht so sicher in der Hand.
Oft werden die Bilder etwas wackelig.
Deshalb ist es eine gute Idee, mit einem Handy-Stick zu arbeiten.
Oder das Smartphone auf ein Stativ zu stellen.
Handy-Stick:
Ein Handy-Stick ist eine Verlängerungs-Stange.
Darauf kann man das Handy stecken.
Stativ:
Ein Stativ steht auf 3 Beinen fest am Boden.
Man kann das Handy daraufsetzen und fest-machen.
Außerdem ist schnell der Speicher vom Handy voll.
Es sollte beim Filmen immer ein Computer dabei sein.
Dann speichert man die Film-Aufnahmen
zwischendurch auf dem Computer.
Und macht danach die Speicher-Karte vom Handy wieder leer.
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Merke:
Im Kino und auf dem Computer-Monitor sind die Bilder breit.
Darum halte das Smartphone beim Filmen quer.
Digitale Foto-Kamera
Mit diesen Kameras kann man nicht nur fotografieren.
Mit den meisten kann man auch filmen.
Hier ist der Vorteil: Ihr könnt verschiedene Objektive benutzen.
Das macht das Filmen interessanter.
Aber auch diese Speicher-Karten sind sehr klein.
Ihr könnt größere Speicher-Karten kaufen und einsetzen.
Camcorder
Mit Camcorder ist eine Video-Kamera gemeint.
Eine Kamera, mit der man Filme drehen kann.
Es gibt auch noch ältere Camcorder.
Hier muss man aufpassen,
dass man den Film später auf den Computer bekommt.
Merke:
Je leichter die Film-Technik, desto einfacher kann man damit arbeiten.
Aber dann hat man nicht so viele Möglichkeiten.
Und bitte immer mit bester Auflösung filmen.
Nur dann reicht die Qualität aus,
den Film auch groß im Kino zu zeigen.
Aber dann ist die Speicher-Karte schnell voll.
Also einfach häufiger die Speicher-Karte wechseln.
Auf den Ton kommt es an
Eine Film-Aufnahme ist ganz toll gelungen.
Aber dann stellt man fest:
Die Stimmen sind kaum zu hören!
Man kann nichts verstehen.
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Dann ist die Aufnahme nicht zu gebrauchen.
Der Ton ist also auch ganz wichtig.
Die Aufnahme wird mit einem Mikrofon gemacht.
Das ist eingebaut in der Kamera.
Jede Kamera hat das.
Aber das eingebaute Mikrofon ist oft nicht gut.
Deshalb nehmt lieber ein anderes Mikrofon dazu.
Macht am besten die Ton-Aufnahmen mit 2 Mikrofonen:
das eingebaute Kamera-Mikrofon und ein weiteres.
Das andere Mikrofon nennt man: externes Mikrofon.
Extern ist ein lateinisches Wort und bedeutet: draußen, außerhalb.
An fast alle Kameras kann man ein externes Mikrofon anschließen.
• Bei den Camcordern ist das über einen Klinken-Stecker möglich.
• Digitale Foto-Kameras brauchen ein extra Kabel.
Das hat den Namen: XLR-Kabel.
• Für Smartphones gibt es besondere externe Mikrofone zu kaufen.
Alle hören auf den Regisseur
Ein Film wird gedreht.
Daran arbeiten meist viele Menschen mit.
Dabei kann es schnell zu einem Durcheinander kommen.
Deshalb sagt nur eine Person, was gemacht wird.
Und das ist der Regisseur.
Vor allem die Schauspieler hören auf den Regisseur.
Er allein sagt, was genau sie tun sollen.
Bei der Aufnahme geht es zum Beispiel darum:
• Wohin sollen sie gehen?
• Schnell oder langsam?
• Was sollen sie tun?
• Welchen Text sagen sie? Und wie?
• Welche Gefühle sollen sie ausdrücken?
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Und ... Action!
Das wird beim Film gerufen, wenn die Kamera aufnimmt.
Action ist Englisch und wird so gesprochen: Äktschen!
Es bedeutet: spannende Handlung.
Mit anderen Worten: Es geht los, die Kamera läuft, bewegt euch!
Es ist ganz egal, mit welcher Kamera aufgenommen wird.
Es kommt darauf an, diese Punkte zu beachten:
1. Klares Bild
Die Kamera wird mit der Hand gehalten?
Dann muss die Hand sehr ruhig sein.
Nur dann bekommt man ein klares Bild.
Plötzliche Bewegungen und schnelles Drehen der Kamera bedeuten:
Das Bild ist verschwommen.
2. Gutes Licht
Jede Kamera ist nur gut, wenn das Licht gut ist.
Wenn es zu dunkel ist, sieht man später im Film nur Umrisse.
Bei Film-Aufnahmen draußen im Freien ist das Licht meistens gut.
Im Haus solltet ihr auf jeden Fall das Licht einschalten.
Am besten besorgt euch extra Licht-Strahler.
Die könnt ihr zum Beispiel in einem Baumarkt kaufen.
Sie bringen vielleicht einen besonderen Ausdruck in den Film.
Und wenn ihr draußen den Film dreht:
3. Außen-Licht
Tagsüber braucht man kein zusätzliches Licht.
Aber beim Filmen müsst ihr darauf achten:
Immer mit der Sonne filmen!
Wer gegen die Sonne filmt, sieht später im Film nur Umrisse.
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4. Nah genug
Vor allem draußen müsst ihr darauf achten:
Geht nah genug an die Personen oder Dinge heran.
Sonst sind sie später im Film zu klein.
Und der Zuschauer kann nicht erkennen,
worum es geht.
5. Hintergrund-Geräusche
Die Kamera nimmt jedes Geräusch auf.
Deshalb prüft vorher:
Wie laut ist es an dem Ort,
wo wir drehen wollen?
Zum Beispiel ist es in einem Park leise.
Dagegen ist es an einer Autobahn sehr laut.
Sucht einen Ort,
an dem die Neben-Geräusche nicht so laut sind.
Wird draußen gedreht:
Benutzt immer ein externes Mikrofon!
6. Dreh-Ort
Am besten kennt man schon vor dem Drehen alle Dreh-Orte.
Privat-Räume können zum Beispiel Cafés oder ein Laden sein.
Hier muss man vorher fragen, ob man drehen darf.
Draußen ist es leichter:
zum Beispiel in einem Park.
Wenn das Film-Team sehr klein ist,
fällt es gar nicht auf.
7. Einverständnis aller Beteiligten
Einverständnis bedeutet: Ich stimme zu. Ich sage ja.
Mit Beteiligten sind alle Personen gemeint,
die bei etwas mitmachen.
Jeder, der beim Film mitmacht, soll vorher unterschreiben:
Ich bin damit einverstanden, dass der Film gezeigt wird.
Auch im Internet.
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8. Wenn Kinder dabei sind
Sind auch Kinder beim Film-Dreh dabei,
müssen die Eltern unterschreiben:
Wir stimmen zu!
9. Fremde Werke
Mit fremden Werken ist zum Beispiel gemeint:
• ein Kunstwerk, ein Gemälde
• eine Fotografie
• oder Werbung
Diese Dinge darf man nicht einfach abfilmen.
Dafür braucht man eine Erlaubnis.
Das kostet oft viel Geld.
Es ist besser, keine fremden Werke abzufilmen.
Der Film-Schnitt
Ist alles gedreht, muss der Film geschnitten werden.
Dafür nimmt man die besten Film-Teile.
Die setzt man dann direkt aneinander.
Diese Arbeit macht man am Computer.
Schnitt-Programme
Für Hobby-Filmer gibt es viele verschiedene Schnitt-Programme.
Hier ein paar Beispiele.
Die könnt ihr euch kostenlos aus dem Internet herunterladen:
Windows-Movie-Maker
Dieses Programm ist gut für Anfänger.
Fotos und Videos kann man leicht zu einem Film zusammensetzen.
Es gibt gute Übergänge.
Auch einen Ton kann man leicht dazu fügen.
Außerdem kann man Texte einfügen.
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iMovie
Dieses Programm ist so ähnlich wie Windows-Movie-Maker.
Außerdem hat es ein eigenes Sound-Archiv.
Und man kann die Farben im Film verändern.
Cuttermaran
Film-Teile lassen sich leicht zu einem Film zusammen-stellen.
Und Musik kann leicht dazu gefügt werden.
Pinnacle VideoSpin
Dieses Programm ist für jeden leicht zu nutzen.
Avidemux
Dieses Programm kann Videos in andere Formate abspeichern.
Mit den Vor-Einstellungen ist es leichtgemacht.
VSDC Free Video Editor
Dieses Programm ist eher für Personen,
die sich schon mit Film-Schnitt auskennen.
Vorhang auf!
Wer einen Film macht, wünscht sich viele Zuschauer.
Im Internet sind viele Menschen, die sich Filme anschauen.
So ist das Internet genau richtig, seinen Film zu zeigen.
Das geht zum Beispiel bei YouTube oder Vimeo.
Upload
Das ist Englisch und bedeutet: hochladen.
Wer seinen Film im Internet zeigen will,
muss sich bei YouTube oder Vimeo anmelden.
Und er muss ein Konto einrichten.
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Dann funktioniert das Hochladen überall gleich:
1. Upload-Knopf drücken
2. Film-Datei auswählen
3. Upload starten
Soll nicht jeder den Film sehen können?
Dann müsst ihr in dem Programm auf Daten-Bestimmungen gehen.
Hier kann man einstellen:
Privat oder auch nicht gelistet.
Ist Privat eingestellt:
Nur der Konto-Besitzer kann den Film ansehen.
Ist nicht gelistet eingestellt:
Nur die Personen können den Film sehen,
die einen Link dazu bekommen.
Wollt ihr bei einem Film-Wettbewerb mitmachen?
Dann müsst ihr auf die Teilnahme-Bedingungen achten.
Oft werden keine Filme mehr zugelassen,
die man sich schon ansehen konnte.
So, das war es.
Jetzt wünschen wir viel Spaß mit dem eigenen Film!
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Und noch etwas ...
Mit ein paar Computer-Programmen kann die Arbeit
noch leichter werden.
Hier eine Auswahl:
www.kommhelp.de/index.php
Hier bekommt ihr einen Überblick über viele Programme.
Diese Programme helfen bei der Arbeit am Computer.
www.audacity.sourceforge.net
Ein Programm, um Sprache aufzunehmen.
www.cameramouse.org
So kann man mit dem Kopf den Computer steuern.
www.cnt.lakefolgs.com/de-intro.htm
Leichter Schreiben. Ohne Tastatur.
www.screenreader.net
Der Computer liest vor.
www.tippfixx.ftb-esv.de
Einfaches Eintippen.
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