HUMAN RIGHTS FILM FESTIVAL INTERNATIONAL

Transcription

HUMAN RIGHTS FILM FESTIVAL INTERNATIONAL
INTERNATIONAL
HUMAN RIGHTS FILM FESTIVAL
3. DEZ.
BIS 11. DEZ.
2015
Herzlichen Dank!
FÖRDERER:
SPONSOREN:
Autohaus John • Nikolsdorfer Gasse 23-25 • 1050 Wien
KOOPERATIONSPARTNER:
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
G dball
hilft helfen
CURTAIN
im WERK X-eldorado
1 petersplatz 1 tel: +43/67684947011
MEDIENPARTNER:
–3–
Editorial
Liebes Publikum!
Die Krisen unserer Zeit sind, hoffnungsvoll gesehen, günstige Möglichkeiten, die uns zugehörigen
­Gesellschaften und uns selbst auf unser Tun und Lassen zu befragen. Nicht die ängstliche Sorge soll
uns leiten, viel mehr die Sorge um das Wohl aller Menschen. Möge this human world 2015 dazu seinen
Beitrag leisten.
Johannes Wegenstein
Gründer und Geschäftsführer this human world
Liebe Festivalbesucherinnen, liebe Festivalbesucher!
Wir freuen uns, euch bei der achten Ausgabe von this human world zu begrüßen.
Es erwarten uns neun Festivaltage, über
80 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme, ein
­breites Rahmenprogramm und auch wieder
eine angenehme Atmosphäre, die Begegnung
und Austausch ermöglicht. Die Filme, die euch
bei this human world erwarten, sind einfühlsam,
aufrüttelnd, beziehen Stellung oder stellen sich
einer nüchternen Beobachtung und verhandeln
oft Ernstes auch sehr humorvoll.
In Zeiten, wo kein Tag vergeht, an dem wir nicht
mit grausamen Bildern von unvorstellbarer und
entmenschlichender Gewalt, Elend und Krieg
konfrontiert werden, wird noch klarer, was
immer schon klar war: Mit einem Filmfestival
kann man die Welt nicht grundsätzlich verändern oder zu einem friedlicheren Ort machen.
Im vergangenen Jahr haben wir uns vielfach die
Frage nach dem Sinn unserer Arbeit gestellt.
Die Erfahrung und die Erinnerung an die vergangenen Ausgaben von this human world und
die starke Beziehung zu euch haben uns darin
bestärkt, dass ein Ort für außergewöhnliches
und sozialkritisches Kino, ein Raum für Diskussion und ein Kräftebündeln auch ein Ort der
Stärkung ist.
Die ausgewählten Filme bieten einen Moment,
der es ermöglicht, die eigene Perspektive zu
verlassen und einen Blick zu finden, der anhält, auch wenn wir das Kino wieder verlassen
haben. Das Programm zeigt in innovativen
und künstlerisch beeindruckenden Filmproduktionen die grundsätzliche Gleichheit der
Menschen und appelliert an unsere Fähigkeit
zur Empathie. Die Filme thematisieren gesellschaftspolitische Herausforderungen und beleuchten Lebensentwürfe und Realitäten von
Menschen an verschiedenen Plätzen dieser
Welt. Mit unserem Programm möchten wir
einladen, die Augen für ein Kino zu öffnen, das
nahe an gesellschaftlichen Realitäten ist, aktuelle Konflikte verhandelt und sich künstlerisch
und formal – oder auch thematisch – auf Neues
einlässt.
Nicht die tagesaktuellen Nachrichten oder eine
wie auch immer geartete reale Gewichtung von
Konflikten, sondern das Filmschaffen selbst
und der künstlerische Output der Commu­nitys,
die Fragen nach Selbstrepräsentation und neuen Bildern verhandeln, sind zentrale Anliegen,
die unser Programm widerspiegelt. Auch 2015
wollen wir wieder einladen, an den zahlreichen
Diskussionen teilzunehmen, in Kontakt mit
den Filmschaffenden zu treten und unser Rahmenprogramm mit Lectures, Workshops und
Work-in-Progress-Präsentationen zu entdecken.
Seit mehreren Jahren bemühen wir uns, als
Festival auch speziell eine Plattform für das österreichische Filmschaffen zu sein – in diesem
Sinne freuen wir uns besonders, dass wir 2015
erstmals gemeinsam mit der VdFS eine Auszeichnung speziell für das Heimische Kino vergeben können – den Österreichischen Jurypreis.
Wir versprechen eine aufregende
achte Ausgabe von this human world
mit berührenden Filmerlebnissen,
spannenden Begegnungen, anregenden
Diskussionen und tollen Partys!
Zora Bachmann
Festivalleitung
Künstlerische Leitung
Julian Berner
Festivalleitung
Kaufmännische Leitung
Info
–4–
Locations
s
t
f
g
b
Rahlgasse 1
1060 Wien
Margaretenstr. 24
1040 Wien
Margaretenstr. 78
1050 Wien
Brunnengasse 71
Yppenplatz, 1160 Wien
Parkring 12
1010 Wien
www.topkino.at
www.schikaneder.at
www.filmcasino.at
www.brunnenpassage.at
www.gartenbaukino.at
b
g
St
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ß
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Bildende
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G
fe
or
FESTIVALZENTRALE
täglich 13:00—18:00
Informationen und Kartenverkauf
Margaretenstraße 22, 1040 Wien
Sidelocations
Curtain im WERK X-Eldorado
Opera Club
Marea Alta
Petersplatz 1
1010 Wien
www.werk-x.at
Mahlerstraße 11
1010 Wien
www.operaclub.at
Gumpendorfer Straße 28
1060 Wien
www.marea-alta.at
Info
–5–
Karten
KARTENVORVERKAUF
TOP KINO-FILMBRUNCH
Von 27. November bis 3. Dezember täglich
Sa., 5. 12. 2015, 12:30 Uhr: River Memories
So., 6. 12. 2015, 12:30 Uhr: All of Me
Von 14:00 bis 21:00 Uhr im Top Kino
Von 18:00 bis 21:00 Uhr im Filmcasino
Pro vorgezeigtem Filmbrunchticket gibt es ab 10:30 Uhr
eine Ermäßigung von bis zu 4 € auf ein Frühstück deiner
Wahl im Top Kino.
KARTENVERKAUF
Sonst reguläre Kartenpreise
Ab 4. Dezember täglich
jeweils ab einer Stunde vor Beginn der ersten Vorstellung
in den Festivalkinos Top Kino, Schikaneder und Filmcasino.
In der Festivalzentrale täglich 13:00 bis 18:00 Uhr
LECTURES & WORKSHOPS
Eintritt frei — first come, first served!
this human world SOUVENIRS
KARTENPREISE
Erhältlich im Top Kino, Schikaneder und
in der Festivalzentrale
— Regulär: 8 €
— Ermäßigt: 7 €
— T-Shirt: 13 €
— Turnbeutel: 8 €
— Festivalplakat: 1 €
— Notizbuch „Knastgeschichten“: 7 €
— Schlüsselanhänger: 2 €
(Schüler_innen, Student_innen, Pensionist_innen)
— Spezial: 6,50 €
(Schikaneder-Club / Ö1-Club)
— 10er-Block: 64 €
(10 Vorstellungen nach Wahl*, pro Vorst. max. 2 Karten)
 hergestellt in Handarbeit im Auftrag vom Verein ABIS
ES SIND KEINE RESERVIERUNGEN MÖGLICH!
(Arbeitsgemeinschaft zur Betreuung von Insass_innen im Strafvollzug)
sämtliche Einnahmen gehen an den Verein ABIS
*nach Verfügbarkeit
Kontakt
Festival-Hotline: +43 (0) 664 313 33 26 ab 12. November täglich 14:00–21:00 Uhr
www.thishumanworld.com | [email protected] | www.facebook.com/this.human.world.festival
Inhaltsverzeichnis
Themen-Schwerpunkte
6
Schüler_innen Kunst- und Kurzfilmwettbewerb
13
— this human POVERTY
6
this human YOUTH
13
— this human TRACKS
7
this human world-Wettbewerb
14
— The New World Rocks the Screen
8
this human world-Eröffnung
18
— this human WORKS
9
FILMPROGRAMM
19
— Every Time We Fuck We Win 2!
10
PROGRAMMÜBERSICHT
36
— zwischenWELTEN
11
RAHMENPROGRAMM
46
— Traiskirchen Filmworkshops/Festival-Trailer
12
NIGHTLINE
50
— Cinema and Human Rights
12
Alphabetische Filmübersicht
71
Themen-Schwerpunkte 2015
–6–
this human POVERTY
No Money, No Job, No Home, No Europe
Ein Blick auf die Armut vor der eigenen Haustür, auf ein Europa, in dem Menschen durch Arbeitslosigkeit,
Wohnungskrise oder bankrotte Sozialsysteme zunehmend verarmen
Das Schwerpunktprogramm untersucht verschiedene Aspekte von Armut
und zeigt eine Seite von Europa, die
dem gängigen Bild von Wohlstand und
Sicherheit deutlich widerspricht.
River Memories etwa beleuchtet auf
eindringliche Weise die Ungerechtigkeit, die in Europas größtem Elendsviertel herrscht, denn geplante Verbesserungsmaßnahmen gelten dort nicht
für alle Bewohner_innen. Prekäres
Wohnen wird auch in dem auf wahren
Begebenheiten beruhenden Spielfilm
Annelie in den Fokus gerückt. In der
gleichnamigen ehemaligen Pension haben Alkis, Junkies und Kleinkriminelle
ein Zuhause gefunden – eine skurrile
und liebenswerte Gruppe Menschen
am Rande der Gesellschaft. Als die
Pension abgerissen werden soll, nehmen die Bewohner_innen den Kampf
gegen die Schließung ihres Heimes
ent­schlossen auf. Der schwedisch-norwegische Dokumentarfilm My Life My
Lesson macht das Versagen der ehemaligen Sozialstaaten nur allzu deutlich
und porträtiert auf einfühlsame Weise den inneren Kampf von Teenager
­Felicia, deren Familienleben von häuslicher Gewalt überschattet wird. Von
dem harten Schicksal einer Kindheit
in Armut erzählt der starke Dokumentarfilm Spartacus & Cassandra, der dem
jungen Geschwisterpaar einer rumänischen Roma-Familie in Frankreich
folgt. Auf bewegende Weise erzählt
der Film von dem Leid und dem Kampf
der Kinder, deren Eltern nicht für sie
sorgen und ihnen keine Sicherheit gewähren können. Der zutiefst berührende und preisgekrönte Dokumentarfilm
Something Better to Come wiederum
begleitet über 14 Jahre lang die auf der
größten Mülldeponie Europas lebende
Yula und zeichnet ein starkes Porträt
einer jungen Frau, die an ihren Träumen und Hoffnungen auf ein besseres
Leben stets festhält.
Was es bedeutet, in Österreich arm zu
sein, thematisiert der Workshop „Ich
will nicht betteln, aber dürfen muss
ich“. Bettler_innen aus Wien werden
zunehmend von der Polizei aus dem
öffentlichen Raum vertrieben und mit
hohen Geld- und Haftstrafen belegt.
Eine existenzbedrohende Praxis, die
statt der Armut die Armen bekämpft.
HIGHLIGHTS
My Life My Lesson
Freitag, 4.12. / 17:30 Uhr, Top
River Memories
Kino Saal 1
. / 12:30 Uhr,
Filmbrunch: Samstag, 5.12
Top Kino Saal 1
Annelie
Samstag, 5.12. / 18:00 Uhr,
Brunnenpassage
Something Better to Come
Sonntag, 6.12. / 17:30 Uhr,
Top Kino Saal 1
Spartacus & Cassandra
, Top Kino Saal 1
Dienstag, 8.12. / 20:00 Uhr
Workshop:
Ich will nicht betteln,
aber dürfen muss ich
Freitag, 11.12. / 17:00 Uhr,
Top Kino Saal 2
–7–
Themen-Schwerpunkte 2015
this human TRACKS
Moving People
this human TRACKS verdichtet Themen bereits vergangener Festivalausgaben: Umstände, die Menschen zur
Flucht aus ihrer Heimat zwingen, Schattenökonomien und Grenzpolitiken, die lebensgefährlichen Wege der
Fliehenden und ihr beschwerliches Fußfassen in der Fremde, die sich allzu oft als neue Heimat verweigert
Das breite Spektrum an Filmen thematisiert Spuren, Routen und Migrationsbewegungen. Zentral ist dabei das
durch Krieg und/oder Elend erzwungene Verlassen des eigenen Lebensmittelpunktes. So geht etwa der syrische
Dokumentarfilm Haunted der Frage
nach, was es bedeutet, sein Heim sowie
jegliche Sicherheit, die ein Zuhause symbolisiert, zu verlieren. In A Syrian Love
Story folgen wir, inmitten der Wirren
des syrischen Bürgerkrieges, einer Familie bei ihrem Aufbruch nach Europa.
Der unkonventionelle Dokumentarfilm
­Those Who Feel the Fire Burning erzählt
von der Aussichtslosigkeit jener Fliehenden, die zwar die Flucht überlebt haben,
nun aber vor den verschlossenen Toren
des „gelobten Landes“ Europa verharren
müssen. Das Drama Hope zeigt auf authentische Weise die Strapazen auf der
Flucht einer jungen Nigerianerin und eines kamerunischen Flüchtlings. Um die
von Schleppern organisierte Reise über
das Mittelmeer zu überstehen, müssen
die beiden zusammenhalten und sich
den lebensbedrohlichen Gefahren ge-
meinsam stellen. Das Ankommen und
den harten Kampf in der kalten Fremde – abgedriftet an die gesellschaftliche Peripherie, in Armut und Illegalität
gedrängt – beleuchtet Mediterranea. In
kraftvollen Bildern zeigt der Spielfilm
eine bewegende Flucht aus Burkina
Faso und macht deutlich, dass die Odyssee der Fliehenden mit dem Eintreffen
in vermeintlich sicheren Gefilden bei
Weitem nicht beendet ist. Denn in Italien schlagen den Protagonisten Fremdenhass und Gewalt entgegen. Der sehr
persönliche Found Footage-Film Flotel
­Europa ist sowohl ein historisches Dokument, das Schicksale bosnischer Kriegsflüchtlinge in Dänemark beleuchtet, als
auch die Familiengeschichte des Filmemachers. Der aufrüttelnde Dokumentarfilm Trapped by Law erzählt anhand
der Erlebnisse zweier Brüder die Geschichte Tausender Roma, die gezwungen werden aus der EU in ihr Heimatland
Kosovo zurückzukehren – ungeachtet
dessen, dass sie bereits jahrelang in der
EU leben, dort aufgewachsen, zum Teil
sogar dort geboren sind. Den Bogen
zur europäischen Grenzpolitik schlägt
I Am Dublin, der sich kritisch mit der
vorherrschenden Flüchtlingsbürokratie
auseinandersetzt und die Dublin-Verordnungen samt ihrer Absurditäten zur
Diskussion stellt. Damit ist ­I Am Dublin
aktueller denn je.
In Kooperation mit:
HIGHLIGHTS
Mediterranea
Schikaneder
Samstag, 5.12. / 18:00 Uhr,
Flotel Europa
Samstag, 5.12. / 20:30 Uhr,
Brunnenpassage
Haunted
Montag, 7.12. / 17:00 Uhr, Top
Hope
Montag, 7.12. / 20:00 Uhr, Top
Kino Saal 2
Kino Saal 2
A Syrian Love Story
, Top Kino Saal 1
Mittwoch, 9.12. / 17:30 Uhr
rning
Those Who Feel the Fire Butenbaukino
, Gar
Donnerstag, 10.12. / 19:30 Uhr
Trapped by Law
, Schikaneder
Donnerstag, 10.12. / 20:30 Uhr
I Am Dublin
ikaneder
Freitag, 11.12. / 20:30 Uhr, Sch
Themen-Schwerpunkte 2015
–8–
The New World Rocks on the Screen
Erkundungsreise in das neue selbstbewusste lateinamerikanische Kino
Das lateinamerikanische Kino heute erzählt seine Geschichten aus dem Blickwinkel der persönlichen Beziehungen
und mit großem Selbstbewusstsein.
Diese Auswahl gibt einen kurzen Einblick in dieses Kino mit Filmen, bei denen es sich lohnt, jede Minute davon zu
genießen.
ihrer einzigen, jugendlichen Tochter
konfrontiert ist.
Einen wichtigen Aspekt der lateinamerikanischen Gesellschaft stellt der Film
Land and Shade, ein psychologisches
Drama über eine bäuerliche Familie,
dar: das Fehlen eines Vaters und die
damit verbundene Abhärtung einer dominanten Mutter.
Auf die Suche nach den Familienerinnerungen begibt sich Marcia Tambutti,
eine der Enkelinnen der Ikone Salvador
Allende, in Beyond My Grandfather
­Allende. Der Dokumentarfilm enthüllt
langsam die versteckten Schmerzen in
der Familie des bekannten Expräsidenten.
Ixcanul (Volcano), durchgehend in
­Kaqchikel gesprochen, führt uns sanft
durch wundervoll geschriebene Szenen in den inneren Konflikt einer Familie, die mit der frühen Schwangerschaft
Der inspirierende Dokumentarfilm­
All of Me porträtiert die Arbeit von ­„Las
Patronas“ („Die Chefinnen“), einer­Gruppe von Frauen, die jungen Migrant_in-
nen auf ihrem Weg von Zentralamerika
in die USA helfend zur Seite stehen.
Der Schwerpunkt wurde kuratiert von
Anabel Rodriguez.
HIGHLIGHTS
All of Me
Filmbrunch: Sonntag, 6.12
Top Kino Saal 1
Land and Shade
. / 12:30 Uhr,
Sonntag, 6.12. / 20:30 Uhr,
Schikaneder
Beyond My Grandfather
Allende
Top Kino Saal 2
Montag, 7.12. / 21:00 Uhr,
Ixcanul (Volcano)
, Schikaneder
Dienstag, 8.12. / 18:00 Uhr
–9–
Themen-Schwerpunkte 2015
this human WORKS
Illegalisierte Arbeit, prekäre Arbeitsbedingungen,
aber auch langjährige Arbeitsroutine und Arbeitsrealitäten
In ihrem einfühlsamen Dokumentarfilm
Monumenti porträtiert die österreichische Filmemacherin Eva Hausberger
den sympathischen Bronzespezialisten
Vladimir Metani aus Tirana, der interessante Einblicke in seine 47-jährige
Tätigkeit als Bronzegießer gibt. Seine
Arbeitsaufträge haben sich aufgrund
des politischen und gesellschaftlichen
Wandels im Lande innerhalb der vergangenen Jahrzehnte zwar verändert,
Vladimirs große Leidenschaft für seine
Arbeit und Kunst ist jedoch geblieben.
In der Bibliothek in einem kleinen georgischen Dorf hingegen scheint die Zeit
stehen geblieben zu sein. Die Filmemacherin Ana Tsimintia liefert in ihrem
Dokumentarfilm Biblioteka eine Bestandsaufnahme des Ortes und begleitet den Arbeitsalltag der Biblio­
thekarinnen.
In Out on the Street wurde eine hybride
filmische Herangehensweise gewählt,
um die Arbeitsrealitäten und -kämpfe­­
von Arbeitern in einer ägyptischen Fabrik zu verhandeln. Der Film, in dem
die Arbeiter Szenen der Arbeitswirklichkeit nachspielen und reflektieren,
bewegt sich zwischen Experiment und
Dokumentation.
Angetrieben von der Hoffnung auf
ein besseres Leben, das dem täglichen
Überlebenskampf ein Ende setzen soll,
graben Arbeiter in einem Kriegsgebiet
im Norden Burmas illegal und unter
permanenter großer Gefahr nach dem
wertvollen Edelstein Jade. Gefilmt in
nur wenigen Einstellungen, vermag
Jade Miners den harten Alltag der Männer schonungslos und unsentimental zu
dokumentieren.
Auch die Fischer in einem Dorf in Cape
Town müssen mit illegaler Arbeit Geld
verdienen, um sich und ihre Familien
über Wasser halten zu können. Der
Dokumentarfilm Between the Devil and
the Deep beleuchtet die dramatischen
Folgen, zu denen auch die zum Alltag
gewordene Polizeiwillkür und -brutalität gehören.
Der Schwerpunkt wurde kuratiert von
Zora Bachmann und Evi Bencsics.
Der Schwerpunkt wird präsentiert von:
HIGHLIGHTS
Biblioteka
Freitag, 4.12. / 19:00 Uhr, Top
Out on the Street
Sonntag, 6.12. / 19:00 Uhr,
Kino Saal 2
Top Kino Saal 2
Monumenti
ikaneder
Montag, 7.12. / 20:30 Uhr, Sch
Jade Miners
, Top Kino Saal 1
Mittwoch, 9.12. / 22:30 Uhr
Between the Devil and the
Deep
, Top Kino Saal 2
Donnerstag, 10.12. / 19:00 Uhr
Themen-Schwerpunkte 2015
–10–
Every Time We Fuck We Win 2!
Ein Blick auf Pornofilme, die uns etwas anderes zeigen als der Mainstream-Heteroporno
Durch Politisierung der Produktion und
Repräsentation von Sexualität und Lust
kämpft queer-feministischer Porno gegen dominante Repräsentationen von
Sexualität, Gender, Rasse, Klasse und
Körpernormen. Durch die Herstellung
alternativer Bilder und Ästhetiken hinterfragt er konventionelle sexuelle Diskurse und etablierte sexuelle Normen.
Feministische und queere Fantasien
werden in den Mittelpunkt gerückt und
als Möglichkeit für Widerstand und
Veränderung verstanden. So gibt der
queer-feministische Porno der Imagination wirkliche Kraft. Er stellt Verbindlichkeiten her, bildet Communitys
und konstituiert soziale Bewegungen.
In der zweiten Edition von Every Time
We Fuck We Win! rücken wir Sex­
arbeiter_innen,
Filmemacher_innen
und ­Künstler_innen in den Fokus, um
Grenzen zwischen politischer Arbeit,
sexuellem Verlangen, Lohnarbeit, Low­-
Budget-Produktionen und Nacktheit zu
erforschen.
Die Retrospektive zur Arbeit von ­Shine­
Louise Houston zeigt uns, warum sie
zu den wichtigsten Persönlichkeiten
des queer-feministischen Pornos zu
zählen ist. Der Dokumentarfilm Yes,
We Fuck! setzt ein Zeichen für körperlich-funktionale Diversität und fordert
ein Recht auf Sexualität für alle ein.
Marit ­Östbergs neuester Film When
We Are Together We Can Be Everywhere
stellt ­uns Körper, Begierden und Orte
des queeren Berlin vor. Ebenso begrüßen wir ­Sadie Lune und Mad Kate als
besondere Gäst_innen, die ihr breites
Wissen und ihre jahrzehntelangen
Erfahrungen als queer-feministische
Pornodar­steller_innen und Sexarbeiter_innen mit uns teilen werden.
­ abulousness geben – bei unserer ParF
ty-Kollaboration mit den SISTERS!
Der Schwerpunkt wurde kuratiert von
Denice Bourbon und Mara Verlic.
HIGHLIGHTS
Open Discussion:
Queer-Feminist Porn &
Sex Work: How We Do It
Ourselves
Freitag, 4.12 / 17:00 Uhr, Top
ve:
Pink & White Retrospecti
ema
Cin
ult
Ad
eer
Qu
of
e
A Decad
(Kombivorstellung)
Kino Saal 2
Freitag, 4.12. / 21:00 Uhr, Top
When We Are Together
We Can Be Everywhere
Donnerstag, 10.12. / 22:30
Top Kino Saal 1
Yes, We Fuck!
Natürlich wird es auch Raum für dekadente Feierlichkeiten der queeren
Kino Saal 2
Freitag, 11.12. / 22:30 Uhr,
Top Kino Saal 1
Uhr,
–11–
Themen-Schwerpunkte 2015
zwischenWELTEN
Filme aus der Kaukasus-Region
zwischenWELTEN zeigt drei Langfilme
aus Georgien und zwei Kurzfilme aus
Armenien.
Es sind kleine, private Geschichten
über Menschen, die alle auf ihre Art
zwischen Zeiten und Systemen gefangen sind und sich den Herausforderungen der Veränderung stellen müssen.
Da sind die Frauen in Biblioteka, die wie
früher in Zeiten der Sowjetunion täglich in die Arbeit gehen, und das, obwohl es keine Leser_innen mehr gibt.
Oder die Bewohner_innen des kleinen
Dorfes Tsromi, die sich nicht einigen
können, was mit der örtlichen Stalinstatue geschehen soll. Und die Mädchen aus In Bloom, die eine Generation
verkörpern, die sich entscheiden muss
zwischen einer Fortsetzung der Gewalt oder einem Neubeginn in einer
Zukunft, die sie selbst gestalten.
Die Kurzfilme How to Cross (from Jiliz
to Jiliz) und Shepherd’s Song führen uns
in das ländliche Armenien, wo eine
Landesgrenze ein Dorf spaltet und ein
blinder Schafhirte am Scheideweg seines Lebens steht.
Der Schwerpunkt wurde kuratiert von
Sepp Brudermann.
HIGHLIGHTS
Biblioteka +
Jiliz)
How to Cross (from Jiliz to
(Doppelvorstellung)
Freitag, 4.12. / 19:00 Uhr,
Top Kino Saal 2
The Ruler +
Shepherd’s Song
(Doppelvorstellung)
Freitag, 4.12. / 22:30 Uhr,
Top Kino Saal 1
In Bloom
Donnerstag, 10.12. / 21:00
Top Kino Saal 2
Uhr,
Themen-Schwerpunkte 2015
–12–
Refugee-Filmworkshops Traiskirchen
this human world-Trailer
dem Medium Film kreativ auszudrücken und Film als Sprachrohr in die Außenwelt zu nutzen.
Das Flüchtlingslager Traiskirchen ist
vielen im letzten Jahr vor allem durch
das Alleinlassen und Unterversorgen
Tausender Schutzsuchender ein Begriff
geworden. Das Projekt Refugee-Filmworkshops bietet unbegleiteten Jugendlichen die Möglichkeit, sich mit
In einem neuen Format des Festivals,
dem Open Space: Refugee Support,
werden erste Ergebnisse aus den Workshops vorgestellt. Sie geben Einblicke in
das, was bisher passiert ist, und einen
Ausblick in die Zukunft des Projekts,
das weitergeführt werden soll.
Durch eine in Kooperation mit ­this
­human world erfolgreich abgeschlossene Crowdfunding-Kampagne wurde
und wird es den Filmemacher_innen
Sepp Brudermann, Anabel Rodriguez,
Ehsan Ehsani und Amir Gudarzi ermöglicht, die Filmworkshops abzuhalten.
Wir danken allen Unterstützer_innen!
HIGHLIGHT
Auch der diesjährige this human world-­
Festivaltrailer wurde gemeinsam mit
den Workshop-Teilnehmer_innen erarbeitet.
port
Open Space: Refugee Sup
ikaneder
Freitag, 11.12./17:00 Uhr, Sch
Cinema and Human Rights
All Human Rights for All
Über 20 Jahre nach der Weltmenschenrechtskonferenz im Jahr 1993
befinden sich die Menschenrechte in
der schwersten Krise seit dem Zweiten
Weltkrieg: Zunehmende ökonomische
und soziale Ungleichheit, Klimawandel, extreme Armut und Terrorismus
sowie organisierte Kriminalität stellen
die internationale Gemeinschaft vor
immense Herausforderungen. Daneben zeigen langjährige bewaffnete
Konflikte, die zunehmend auch Europa erreichen, nicht zuletzt in Gestalt
von Flüchtlingen, die hier kaum noch
menschenwürdige Aufnahme finden,
die Grenzen des internationalen Menschenrechtsschutzes auf. Cinema and
Human Rights bildet 2015 diese Krise
der Menschenrechte filmisch ab und
lädt Expert_innen, Filmemacher_innen und Publikum zur Diskussion ein.
Wir wünschen Ihnen ein spannendes­
this human world 2015!
Sandra Benecchi, Manfred Nowak und
Anna Müller-Funk
In Kooperation mit:
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
HIGHLIGHTS
Drought
ikaneder
Freitag, 4.12. / 18:00 Uhr, Sch
Marmato
,
Dienstag, 8.12. / 17:30 Uhr
Top Kino Saal 1
Filmvorführung anlässlich
der Verleihung des
Sacharow-Preises
, Filmcasino
Mittwoch, 9.12. / 20:15 Uhr
On the Bride’s Side
Donnerstag, 10.12. / 17:30
Top Kino Saal 1
Uhr,
–13–
Themen-Schwerpunkte 2015
Internationaler Schüler_innen-Kunst- und Kurzfilm-Wettbewerb
Im Rahmen des jährlichen Schüler_innen-Wettbewerbs waren Jugendliche dazu angehalten, sich mit der
Menschenrechtserklärung auseinanderzusetzen und sich mit dem Thema „Held_innen“ zu beschäftigen
besten Filme und künstlerischen Arbeiten am 11. Dezember im Curtain im
WERK X-Eldorado zu präsentieren.
Der Wettbewerb fand unter der
­Schirm­herrschaft des Informationsdienstes der Vereinten Nationen (UNIS)
und des UN-Flüchtlingshochkommis­
sariats, mit Unterstützung des Bundesministerium für Bildung und Frauen und
der Stadt Wien (MD-EUI) statt.
Zum ersten Mal wurden nicht nur
Filme, sondern auch Bilder und Fotoarbeiten eingereicht, die von einer
prominenten internationalen Jury prämiert wurden. Shams Asadi, Menschenrechtsbeauftragte der Stadt Wien, wird
am 26. November den ersten Preis im
Top Kino verleihen. Wir freuen uns, die
ersten this human world-Schulprojektes), Evi R
­ omen (Cutterin)
Leitung: Lisa Wegenstein
Koordination: Mariana Agria
In Kooperation mit:
Jury: Martin Nesirky (Direktor UNIS),
Bernadette Wegenstein (Filmemacherin, Prof. John Hopkins Univ.), Michael­
Pfeifenberger (Filmemacher), Ioan
­Gavrilovic (Filmemacher, Gewinner des
this human YOUTH 2015
Wie in den vergangenen Jahren haben
wir für unser jüngstes Publikum auch
2015 ein vielfältiges und interessantes
Programm zusammengestellt, das vier
sorgfältig ausgewählte Filme und einen
Workshop umfasst und sich an Schulen
und Ausbildungsstätten richtet. Exklusiv
für Schüler_innen präsentieren wir heuer die Dokumentarfilme Wie die ­anderen
(Constantin Wulff, Österreich 2015),
Children 404 (Askold Kurov, Pavel ­Loparev,
Russland 2014), My Life My Lesson (Åsa
Ekman, Schweden/Norwegen 2014) und
Trapped by Law (Sami Mustafa, Kosovo/
Deutschland 2015). Alle Filme werden
begleitet von Gesprächen mit den Filmemacher_innen, die spannende Einblicke in
die Entstehung ihrer Filme geben und den
Schüler_innen Frage und Antwort stehen werden. Der diesjährige Workshop­
„Ich will nicht betteln, aber dürfen muss
ich“ wird von der BettelLobby Wien geleitet. Ziel ist es, ein Bewusstsein für die
von Armut betroffenen Menschen zu
schaffen und den Umgang mit bettelnden
Menschen zu reflektieren.
Darüber hinaus bietet this human ­world­
auch Filmscreenings für unbegleitete
minderjährige Flüchtlinge an. Wir freuen
uns auf eine spannende Zeit mit unserem
jüngsten Publikum!
this human YOUTH wurde kuratiert von
Evi Bencsics und Mariana Agria.
Schulpartner:
KulturKontakt Austria fördert die
aktive Kunst- und Kulturvermittlung
im schulischen Zusammenhang.
In Kooperation mit:
BettelLobby Wien
INFO
Anmeldung
möglich unter:
nworld.com
schulvorstellung@thishuma
Eintritt / Schüler_in: 5 €
Nähere Informationen
zu den einzelnen Schul­veranstaltungen und
Terminen unter:
www.thishumanworld.com
è this human YOUTH
this human world-Wettbewerb
–14–
this human world-WETTBEWERB
Internationaler Jurypreis zur Förderung junger Filmemacher_innen
Das internationale this human world-­
Wettbewerbsprogramm ist jungem und
aufstrebendem Filmschaffen gewidmet. Besonders erfreulich ist die jährlich steigende Qualität der eingereichten Arbeiten – das Festival präsentiert
2015 das stärkste Wettbewerbsprogramm bisher, mit insgesamt sieben
Filmen, die sowohl inhaltlich als auch
filmisch eine aufregende Mischung aus
beeindruckenden Bildern und spannenden Geschichten bieten. Die drei
Dokumentarfilme und vier Spielfilme
zeichnen sich durch ihre besondere Zugangsweise, ihre außergewöhnlichen
ästhetischen Ansätze und ihre Sensibilität aus. Das Wettbewerbsprogramm
umspannt quasi den ganzen Globus
– die vertretenen Filmproduktionen
stammen aus Deutschland, Guatemala,
Mexiko, dem Iran, Israel, Südafrika und
den USA.
Der this human world-Wettbewerb soll
als Plattform und Präsentationsfläche
für die ersten abendfüllenden Arbeiten der Filmemacher_innen dienen.
Um auch abseits der Festivallandschaft
interessiertes Publikum erreichen zu
können, wird dem Preisträgerfilm ein
Kinostart in einem österreichischen
Programmkino im Frühjahr 2016 ermöglicht.
Die fünfköpfige Wettbewerbsjury, bestehend aus Merième Addou, ­Maria
Höfstätter, Katja Jäger, Manfred
­Nowak und Julya Rabinowich, wird
­einen der Filme zum Gewinnerfilm küren, der feierlich am 11. Dezember bekanntgegeben wird. Die Entscheidung
wird nicht einfach werden.
Der Wettbewerb wurde kuratiert von
Zora Bachmann und Katharina Riedler.
HIGHLIGHTS
Necktie Youth
Barash
ikaneder
Freitag, 4.12. / 20:30 Uhr, Sch
Kings of Nowhere
Top Kino
Samstag, 5.12. / 20:00 Uhr,
Die Menschenliebe
Top Kino
Sonntag, 6.12. / 20:00 Uhr,
Sonntag, 6.12. / 22:30 Uhr,
Top Kino Saal 1
Volcano (Ixcanul)
Saal 1
, Schikaneder
Dienstag, 8.12. / 18:00 Uhr
Saal 1
, Top Kino Saal 2
Mittwoch, 9.12. / 17:00 Uhr
Approaching the Elephant
A Minor Leap Down
, Top Kino Saal 1
Mittwoch, 9.12. / 20:00 Uhr
–15–
this human world-Wettbewerb
this human world-Jury 2015
Internationaler Jurypreis zur Förderung junger Filmemacher_innen
© Mihai Mitrea
Merième Addou
wurde in Marokko geboren und studierte dort Jura und Dokumentarfilm. Sie war als freie Produzentin
unter anderem für BBC, Qatar TV, CNN und Channel 4 tätig und lebt und arbeitet als freie Korrespondentin in Rabat. Sie ist Koproduzentin des Dokumentarfilms Casablanca Calling, der 2015 mit einem
One World Media Award in der Kategorie Women’s Rights in Africa ausgezeichnet wurde. Ihr Regiedebüt gab sie mit dem Film Nissaouan Khalidat. Ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm Pirates of Salé, bei
dem sie gemeinsam mit Rosa Rogers Regie geführt hat, eröffnet das this human world-Filmfestival 2015.
Maria Hofstätter
ist Film-, Theater- und Kabarettschauspielerin. Seit 1995 leitet sie außerdem gemeinsam mit Dietmar
Nigsch das Projekttheater Vorarlberg in Feldkirch. Als Filmschauspielerin trat sie erstmals in Paul
Harathers Tragikomödie Indien in Erscheinung. Ihren Durchbruch feierte sie mit ihrer Rolle als Autostopperin in Hundstage von Ulrich Seidl. Danach führte sie die Zusammenarbeit mit Seidl in Import
Export und den Filmen der Paradies-Trilogie fort. 2013 wurde Maria Hofstätter mit dem Diagonale-­
Schauspielpreis geehrt und 2014 mit dem Österreichischen Filmpreis für die beste Schauspielerin
ausgezeichnet.
Katja Jäger
ist eine der Gründer_innen der Nachwuchsfilminitiative Cinema Next – Junges Kino aus Österreich.
1979 in Tirol geboren, studierte sie in Salzburg Kommunikationswissenschaft und Anglistik/Amerikanistik. Dort war sie Festivalassistenz beim film:riss Student_innenfilmfestival, in Wien arbeitete sie
über fünf Jahre lang in der Werbe- und Filmproduktion, zuletzt für den Dokumentarfilm Bulb Fiction.
Seit 2014 ist sie an der Filmakademie Wien für die Festivalbetreuung und Filmkommunikation zuständig.
Manfred Nowak
ist Professor für internationalen Menschenrechtsschutz an der Universität Wien und Leiter des
­Ludwig Boltzmann Instituts für Menschenrechte (BIM). Von 2004 bis Oktober 2010 war Prof. ­Nowak
UN-Sonderberichterstatter zum Thema Folter. Manfred Nowak ist Mitglied des österreichischen
Menschenrechtsbeirates, Vizepräsident der österreichischen UNESCO-Kommission und Leiter des
Forschungszentrums Menschenrechte an der Universität Wien.
Julya Rabinowich
wurde 1970 in St. Petersburg geboren und kam als Siebenjährige nach Wien. Dort studierte sie
zuerst Translationswissenschaften und dann Malerei und Philosophie an der Universität für Angewandte Kunst. Rabinowich war als Dolmetscherin im Rahmen der Flüchtlingsbetreuung für die
Diakonie und Hemayat tätig. Sie ist Autorin von drei Romanen und mehreren Theaterstücken. Ihre
eigene Kolumne erscheint wöchentlich in Der Standard, sie schreibt Beiträge für Falter, Zeit und Ö1.
Ihre Arbeit wurde bereits mit mehreren Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Frauenpreis
der Stadt Wien 2014.
Österreichischer Jurypreis
–16–
Österreichischer Jurypreis
Wir freuen uns, dieses Jahr zum allerersten Mal im Rahmen
von this human world einen Filmpreis für österreichische
Filmproduktionen zu präsentieren. Als Wiener Filmfestival
ist es uns ein besonderes Anliegen, österreichischen Filmemacher_innen eine Plattform zu bieten und ihre herausragenden Arbeiten im passenden Rahmen zu präsentieren. Der
Österreichische Jurypreis wird in Kooperation mit der Verwertungsgesellschaft der Filmschaffenden (VdFS) verliehen
und ist mit 2.000 Euro dotiert. Er richtet sich an alle österrei-
chischen Filmproduktionen in Spielfilmlänge im Programm
von this human world 2015, und der Gewinnerfilm wird von
einer dreiköpfigen Jury bestimmt. Insgesamt acht österreichische Filme von den Regisseur_innen Eva Hausberger, Liesa
­Kovacs / Nick Prokesch, Katharina Lampert / Johanna Kirsch,
Katharina Lampert / Cordula Thym, Manu Luksch /Martin
Reinhart / Thomas Tode, Albert Meisl, Paul Poet sowie Anna
Katharina Wohlgenannt stehen der Jury zur Auswahl.
© photo-graphic-art.at
Hilde Berger
ist Drehbuchautorin, Schriftstellerin und Schauspielerin, Gastdozentin für Drehbuchdramaturgie an mehreren Universitäten (u.a. Universität Wien, Filmuniversität Potsdam Babelsberg, Universität für Angewandte Kunst Wien, Donau Universität Krems). Sie ist Mitbegründerin des österreichischen Drehbuchverbandes Drehbuchforum Wien und setzt sich dort als Vorstandsmitglied für die Anliegen und Rechte der
Drehbuchautor_innen ein.
Das aktuelle internationale Filmprojekt Egon Schiele, zu dem sie auf der Basis ihres Romans das Drehbuch
verfasst hat, befindet sich zurzeit in Postproduktion.
Fabian Eder
ist Filmemacher, Regisseur, Kameramann und Autor. Seit 1989 war er bei zahlreichen Kino- und Fernsehfilmen als Kameramann tätig und erhielt im Jahr 2000 die Romy für die „Beste Kamera“ in Der Schandfleck
und Das Mädchen aus der Torte. 2004 feierte er mit der Literaturverfilmung von Barbara Frischmuths Roman Die Schrift des Freundes sein Regiedebüt. Gemeinsam mit seiner Frau Katharina Stemberger gründete
er 2007 die Produktionsfirma Backyard, die unter anderem die Dokumentarfilme Keine Insel – Lampedusa
und Wohin und nicht zurück hervorbrachte.
Jakob Brossmann
ist Regisseur, Produzent und Bühnenbildner. Seine Dokumentarfilme befassten sich bisher mit Flucht,
Exil und Heimat – stets mit Fokus auf die Verbindung dieser Fragen mit alltäglichen Lebenswelten. Sein
Lang-Debüt Lampedusa im Winter feierte in Locarno Weltpremiere und wurde seither auf der Viennale,
im internationalen Wettbewerb von DOK Leipzig, der IDFA und vielen weiteren Festivals gezeigt. Derzeit
läuft der Film in den österreichischen Kinos.
HIGHLIGHTS
Mobilisierung der Träume
Kino Saal 1
Freitag, 4.12. / 20:00 Uhr, Top
Vaterfilm
Top Kino Saal 2
Samstag, 5.12. / 17:00 Uhr,
Von hier aus
Samstag, 5.12. / 21:00 Uhr,
Top Kino Saal 2
My Talk with Florence
Sonntag, 6.12. / 20:15 Uhr,
Filmcasino
Was wir nicht sehen
ikaneder
Montag, 7.12. / 18:00 Uhr, Sch
Monumenti
ikaneder
Montag, 7.12. / 20:30 Uhr, Sch
Femme Brutal
casino
Montag, 7.12. / 20:15 Uhr, Film
FtWTF – Female to What
The Fuck
, Schikaneder
Mittwoch, 9.12. / 20:30 Uhr
–17–
this human world-Filmpreise
Filmpreise
Im Rahmen von this human world werden insgesamt sieben Preise für herausragende Filme und
außerordentliche Beiträge für die Einhaltung der Menschenrechte verliehen.
Die Preisverleihung mit anschließender Feier findet am 11. Dezember um 20:00 Uhr
im Curtain im WERK X – Eldorado statt.
Die Jury- und Publikumspreisskulpturen wurden
von Sabine Müller-Funk entworfen und angefertigt.
➜ Internationaler Jurypreis
Von sieben internationalen Kinoproduktionen, die sich durch ihre besondere Zugangsweise, ihre ästhetischen Ansätze und ihre Sensibilität auszeichnen, wird die fünfköpfige
this human world Wettbewerbsjury einen Gewinnerfilm mit einem Kinostart im Frühjahr
2016 in einem österreichischen Kino prämieren.
➜ Österreichischer Jurypreis
Der mit 2.000 Euro dotierte Preis wurde 2015 von this human world und der VdFS ins
Leben gerufen und wird von einer dreiköpfigen Jury an einen der acht österreichischen
Dokumentarfilme im Festivalprogramm vergeben. ➜ Publikumspreis
Über den mit 2.000 Euro dotierten Preis stimmen auch in diesem Jahr wieder die Festivalbesucher_innen ab. Ins Rennen gehen alle Filme des diesjährigen Programms mit
einer Mindestlänge von 65 Minuten aus den Jahren 2014 und 2015.
Gefördert
durch:
Gefördert
durch:
Gefördert
durch:
➜ Internationaler Schüler_innen-Kunst- und Kurzfilm-Wettbewerb
Dieses Jahr freuen wir uns, die besten Filme und auch zum ersten Mal künstlerischen Arbeiten im Rahmen der this human world-­
Preisverleihung zu präsentieren, die von einer prominenten internationalen Jury prämiert wurden.
➜ One World Filmclubs Award für Dokumentarfilm
Der Preis wird bereits zum vierten Mal im Rahmen des Festivals vergeben. Die Jury besteht aus Jugendlichen lokaler Filmclubs
aus mehreren österreichischen Bundesländern. www.oneworldfilmclubs.at
➜ Dr. Georg Lebiszczak Preis
Der 2015 verstorbene Dr. Georg Lebiszczak war nicht nur langjähriger Agenturchef von Grey Austria und Publicis Wien, sondern auch Impulsgeber der ARGE RAIF, die sich für die Freilassung des saudi-arabischen Bloggers Raif Badawi einsetzt. Im Gedenken an Georg Lebiszczak verleiht seine Familie eine Auszeichnung, die der finanziellen Unterstützung eines/einer verfolgten
oder bereits inhaftieren Meinungsbildners/Meinungsbildnerin gilt.
➜M
enschenrechtspreis für besondere Verdienste,
verliehen durch die Österreichische Liga für Menschenrechte
Auch heuer verleiht die Österreichische Liga für Menschenrechte den Menschenrechtspreis. Selten war die Entscheidung auf
mehr als würdige Preisträger_innen so einfach: Train of Hope zeigt seit Monaten, wie man respektvoll und empathisch handelt
und dabei mit größtem Einsatz Menschen, die unendliches Leid erleben mussten, die Würde zurückgibt. Und das schönste daran:
So viele sind dabei! All jenen soll mit diesem Preis symbolisch gedankt werden. Diese Initiative macht allen Mut und gibt Motivation. www.liga.or.at
–18–
ERÖFFNUNG
DONNERSTAG
03/12
GARTENBAU
20:00 KINO
➜ Premiere
Pirates of Salé
DOKUMENTARFILM
Vereinigtes Königreich/Marokko, 2014, 78 min, OmeU
Regie: Rosa Rogers, Merième Addou
Der Film Pirates of Salé der beiden Regisseurinnen Rosa ­Rogers
(Vereinigtes Königreich) und Merième Addou (Marokko) besticht in simpler und zurückhaltender Weise durch ein umso
kraftvolleres und lebensbejahenderes Porträt junger Menschen, die alles geben, um aus dem Kreis der Armut auszubrechen.
Es steht ein Zelt an der alten Piratenküste. In der Stadt Salé, am
Rande von Marokkos ärmstem Slum hat vor einigen Jahren der
Cirque Shems’y seine Heimat gefunden, und Jahr für Jahr kommen unzählige talentierte Jugendliche aus der Region zu einem
Vorsprechen. Sie hoffen, sich dem Zirkus anschließen zu dürfen,
um zu lernen, ihre Talente zu entfalten und sich und ihren Familien eine bessere Zukunft erarbeiten zu können. Der Cirque
Shems’y ist Marokkos erster professioneller Zirkus und bietet
den wenigen Auserwählten die Möglichkeit, einen neuen Weg
Merième Addou
Als freie Produzentin
war Merième Addou
unter anderem für
BBC, Qatar TV, CNN
und Channel 4 tätig.
Sie lebt und arbeitet
derzeit als freie Korrespondentin in Rabat und ist Koproduzentin von Rosa Rogers Langfilmdebüt Casablanca Calling.
Pirates of Salé ist ihre erste abendfüllende
Regiearbeit.
zu gehen, einen harten und langen Weg, der sie und ihr Leben
verändern wird und dessen Ende nur in den Hoffnungen der
Jugendlichen zu erkennen ist. Neben Disziplin und der Perfektionierung des körperlichen Ausdrucks ist es vor allem eine
Erfahrung, die die jungen Menschen nachhaltig beeindruckt:
die Möglichkeit von künstlerischer Freiheit. Der Film folgt den
Träumen und Ambitionen von vier angehenden jungen Künstler_innen auf dem Weg zu ihrer ersten Premiere mit dem ­Cirque
Shems’y. Diese neue Generation von Pirat_innen hat die Zirkussegel gesetzt und ist bereit, die Welt zu erobern – mit Tanz, Musik, Akrobatik und Lachen.
Pirates of Salé ist fesselnd in seiner Einfachheit und zieht die Zuseher_innen in den Bann der Geschichten dieser jungen Menschen,
denen man wünscht, dass ihr Weg von Erfolg gekrönt ist.
Rosa Rogers
Rosa Rogers begann
ihre Karriere als
Filmemacherin mit
kurzen, experimentellen Filmen zu Tanz
und Poesie, die auf
internationalen Festivals gezeigt und
ausgezeichnet wurden. Im Anschluss
drehte sie mehrere kurze Dokumentarfilme für Fernsehsender und erreichte
damit weltweit ein großes Publikum. Ihr
erster abendfüllender Dokumentarfilm
Casablanca Calling wurde 2015 mit dem
One World Media Award in der Kategorie Women’s Rights in Africa ausgezeichnet.
Filmografie Rosa Rogers (Auswahl):
Pirates of Salé
(Dokumentarfilm, 2015, 78 min)
Casablanca Calling
(Dokumentarfilm, 2014, 70 min)
Circus of My Sun
(Dokumentarfilm, 2011, 25 min)
Filmprogramm
–19–
FREITAG
17:00
04/12
FREITAG
17:30
TOP KINO
Saal 2
04/12
TOP KINO
Saal 1
04/12
FREITAG
SCHIKANEDER
18:00
t
Eintrit
frei!
➜ Premiere
➜ Open Discussion
Queer-Feminist Porn & Sex Work:
How We Do It Ourselves
OPEN DISCUSSION
with Sadie Lune and Mad Kate
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win 2!
An open conversation between Sadie
Lune and Mad Kate about the working
conditions, strategies, challenges and
joys of sex work and porn.
Sadie Lune is an interdisciplinary artist and sex worker. She has exhibited
explicit whore-positive work in venues
from a former Army barracks latrine to
the SFMOMA. She is particularly interested in breaking down stigma against
sex workers. She is currently co-editing
WhoreLover, an anthology of writing by
the romantic partners of sex workers,
with P. Crego.
www.sadielune.com
Mad Kate has been working as a performer, musician, porn actor and femi­
nist sex worker over the last eleven
years. Through her work as an artist,
activist and poly-queer parent in performances and discussions she shows
how playful and conscientious sexual
encounters can break borders and
transform our (trans)identities on personal and global scales.
www.alfabus.us
Drought
(Seca)
➜ Premiere
My Life My Lesson
DOKUMENTARFILM
Schweden / Norwegen, 2014, 77 min, OmeU
Regie: Åsa Ekman
Schwerpunkt: this human POVERTY
Die 16-jährige Felicia wächst in einem
von Gewalt geprägten familiären
Umfeld auf, leidet unter psychischen
Problemen und wünscht sich nichts
sehnlicher als eine „normale“ Familie. Seit ihrer Kindheit erleben sie und
ihre Geschwister hautnah die gegen
die Mutter gerichteten Drohungen
und Misshandlungen ihres Vaters. Der
Schrecken bleibt innerhalb der eigenen
vier Wände, denn häusliche Gewalt ist
noch immer ein Tabu in der Öffentlichkeit. Felicia und ihre Mutter sehen sich
an den Rand der Gesellschaft gedrängt.
Obwohl die junge Frau erkennt, wie
grausam und unbelehrbar ihr Vater
ist, kämpft sie doch um seine Zuneigung, als Teil ihres Traums einer heilen
Familie. Die Filmemacherin Åsa Ekman
begleitet Felicia über zwei Jahre und
zeigt, wie mutig sie einen unermüdlichen Kampf gegen häusliche Gewalt
und deren Tabuisierung führt.
FILMPREIS
Nordic / Docs IDFF – Award for Best Nordic
Feature-Length Documentary (2015)
DOKUMENTARFILM
Brasilien, 2015, 87 min, OmeU
Regie: Maria Augusta Ramos
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
Während São Paulo die schlimmste
Wasserversorgungskrise der letzten Jahrzehnte erlebt und damit die
Aufmerksamkeit der internationalen
Medien auf sich zieht, leidet Sertão
schweigend unter einer schweren Dürrekatastrophe, welche die Ernte und
das Vieh dieser landwirtschaftlichen
Region vernichtet. Zwischen Dokumentation und Fiktion begleitet die
Kamera von Maria Ramos einen Wasser-Lieferwagen durch mehrere Dörfer und nimmt uns auf ein Roadmovie
durch karge brasilianische Landschaften mit. Hinter dieser klimatischen
Katastrophe steht aber die Frage der
„Dürre-Industrie“ und ihrer verheerenden Folgen für die lokale Bevölkerung.
Wenn Wasser zu Gold wird, folgen
unweigerlich Spekulation, Betrug und
Armut.
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Anschließend: Q&A
Ludwig Boltzmann Institut
AB 18 JAHREN
Menschenrechte
In Kooperation mit:
Filmprogramm
FREITAG
19:00
–20–
04/12
TOP KINO
Saal 2
FREITAG
19:00
04/12
TOP KINO
Saal 2
FREITAG
04/12
20:00 TOP KINO
Saal 1
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
How to Cross (from Jiliz to Jiliz)
Biblioteka
DOKUMENTARFILM
Armenien, 2015, 15 min, OmeU
Regie: Sona Kocharyan, Marine Kocharyan
Schwerpunkt: zwischenWELTEN
Es gibt ein Dorf, das heißt Jiliz. Durch
Jiliz fließt ein Bach, aber dieser Bach
ist nicht nur ein Bach, er ist auch die
Grenze zwischen Armenien und Georgien. Die kleine Lousine und ihr Bruder
leben an einem Ufer, ihre Großeltern
am anderen. Um zu ihnen zu gelangen, müssen sie über 100 km zum
nächsten Grenzübergang fahren und
dann auf der anderen Seite wieder
zurück. Der Bub hat seine Großeltern noch nie gesehen. Auch Lousine
kennt diese kaum. Deshalb beschließt
das Mädchen jetzt, sich auf den Weg
zu machen. Ein kleiner Film über die
Absurdität von Grenzen und darüber,
welche Auswirkungen diese auf das
Leben von Menschen haben können.
DOKUMENTARFILM
Georgien / Litauen, 2014, 54 min, OmeU
Regie: Ana Tsimintia
Schwerpunkt: zwischenWELTEN
Schwerpunkt: this human WORKS
Das kleine Dorf Zugdidi im westlichen Georgien hat eine große Bücherei. Sieben Räume werden täglich von
25 Frauen betreut – was fehlt, ist die
Leserschaft. Die georgische Regisseurin Ana Tsimintia, deren Mutter auch
einst hier gearbeitet hat, öffnet uns ein
Fenster in eine Welt, die in sich selbst
abgeschlossen scheint und in der die
Frauen das Rad der Zeit nur durch ihre
Routine von kleinen Dramen, Scherzen und anderen zwischenmenschlichen Episoden am Laufen zu halten
scheinen. Sie wirken zu Hause und in
sich zufrieden und doch auch verloren
irgendwo zwischen den Systemen und
alleingelassen im Anblick der unaufhaltsamen Veränderung, die das Leben
mit sich bringt.
FILMPREIS
HotDocs – Honourable Mention in the Best
Short Documentary Category (2015)
FILMPREIS
Cine-doc Tbilisi – Jury Special Mention (2014)
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Mobilisierung der Träume
(Dreams Rewired)
DOKUMENTARFILM
Österreich / Deutschland / Vereinigtes Königreich,
2015, 85 min, OF Englisch – OmdU
Regie: Manu Luksch, Martin Reinhart,
Thomas Tode
Mobilisierung der Träume folgt den
Sehnsüchten und Ängsten der heutigen
vielfach miteinander vernetzten Welt
und dreht dafür die Zeit mehr als hundert Jahre zurück, als Telefon, Film und
Fernsehen ihren Anfang nahmen. Diese
frühen Medien entfachten – revolutionär wie heute die Social Media
– glühende Utopien, die eine uneingeschränkte Kommunikation, die Auflösung der geografischen Distanzen oder
gar das Ende der Kriege durch besseres
Verständnis des anderen versprachen.
Gleichzeitig und von Anfang an nähren
die Medien aber immer auch die Angst
vor ihrem Missbrauch und dem Verlust
der Privatsphäre. Mit Hilfe von passioniert recherchiertem, vielfach noch
nie gezeigtem Archivmaterial und der
großartigen Tilda Swinton als Narratorin illustriert Mobilisierung der Träume
die Geschichte utopischer Hoffnungen
und virulenten Technikmissbrauchs.
Anschließend: Q&A
Filmprogramm
–21–
04/12
FREITAG
SCHIKANEDER
20:30
FREITAG
21:00
04/12
TOP KINO
Saal 2
FREITAG
04/12
22:30 TOP KINO
Saal 1
WETT B
R
BEWE
➜ Premiere
➜ Premiere
Barash
SPIELFILM
Israel, 2015, 85 min, OmeU
Regie: Michal Vinik
Pink & White Retrospective:
A Decade of Queer Adult Cinema
PORNO, FILMMAKER IN FOCUS:
SHINE LOUISE HOUSTON
USA, 2005–2015, 60 min, OF Englisch
Regie: Shine Louise Houston
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win 2!
Naama Barash ist 17 und gelangweilt
von ihrem Leben in einer Vorstadt von
Tel Aviv. Sie und ihre Freundinnen vertreiben sich die Zeit mit Kiffen, Alkohol
und Abhängen. Zu Hause hängt der
Haussegen ständig schief und dann
verschwindet auch noch die Schwester,
die gerade ihren Militärdienst absolviert. Bis ein neues Mädchen in der
Schule auftaucht. Hals über Kopf verliebt sich Naama in die coole Hershko,
die sie ungeahnte Sehnsüchte entdecken lässt. Plötzlich ist das Leben
prickelnd, voller Intensität, Partys,
Drogen und attraktiver Frauen. Das
starke Filmdebüt von Michal Vinik
erzählt in warmen Farben von einer
rebellischen und aufregenden Suche
nach Identität, Glück und Liebe.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Haifa IFF –
Danny Lerner Award for Best Actress,
Danny Lerner Award for Best Actor (2015)
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Shine Louise Houston, selbst ernannte Voyeurin mit Produktionsfirma, ist die Gründerin und Direktorin von Pink & White Productions
und bekannt für ihre Arbeiten wie­
CrashPadSeries.com­oder PinkLabel.tv.
Gezeigt wird eine Retrospektive ihres
sich über zehn Jahre erstreckenden
Œuvres, das an vorderster Front die
dominierenden Darstellungen von Körpern und Sexualitäten infrage stellt und
für queer-feministische Liebende weltweit lustvolle Bilder erzeugt.
„In der Herstellung von Bildern steckt
viel Macht. Für eine queere Woman of
Color diese Macht zu ergreifen … Ich
finde es nicht ausbeuterisch, ich finde
es notwendig.“ (Shine Louise Houston)
AB 18 JAHREN
➜ Premiere
Shepherd’s Song
(Pieśń pasterza)
DOKUMENTARFILM
Polen / Armenien, 2014, 30 min, OmeU
Regie: Vahram Mkhitaryan
Schwerpunkt: zwischenWELTEN
Hoch oben in den armenischen Bergen lebt Khachik mit seiner Familie.
Khachik ist Schafhirte und er ist blind.
Seine Blindheit ist erblich bedingt
und er ist davon überzeugt, dass seine
Familie verflucht ist und dass dieser
Fluch nur gebrochen werden kann,
indem er bescheiden in den Bergen
lebt. Doch als sich zeigt, dass auch sein
Sohn zu erblinden droht, und dieser
in eine spezielle Schule nach Yerevan
ziehen muss, steht Khachik vor einem
Dilemma, einer anstehenden Entscheidung zwischen zwei Welten. Soll er in
den Bergen bleiben oder ebenfalls in
die Stadt ziehen, um bei seinem Sohn
sein zu können?
Filmprogramm
FREITAG
22:30
–22–
04/12
TOP KINO
Saal 1
04/12
FREITAG
SCHIKANEDER
23:00
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
12:30
➜ Premiere
➜ Premiere ➜ Filmbrunch
The Ruler
(Khelmtsipe)
River Memories
(I Ricordi del Fiume)
DOKUMENTARFILM
Georgien, 2014, 53 min, OmeU
Regie: Shalva Shengeli
Mustang
DOKUMENTARFILM
Frankreich / Deutschland / Türkei, 2015,
97 Minuten, OmdU
Regie: Deniz Gamze Ergüven
Schwerpunkt: zwischenWELTEN
Am Vorhof des örtlichen Nonnenklosters steht eine alte, verfallene Statue.
Nicht irgendeine. Es ist Stalin, der das
kleine georgische Dorf Tsromi entzweit: Die einen wollen ihn entsorgen,
die anderen restaurieren. Schließlich
war er selbst einst hier im Dorf und
hat sich in eben jener Kirche versteckt
gehalten und damals fast – nur fast
– eine der Dorfbewohnerinnen geheiratet. Wohin mit Stalin? Eine Frage,
die im ländlichen Georgien auch heute
noch Aktualität besitzt und welcher
der georgische Filmemacher Shalva
Shengeli auf behutsame und auch
durchaus subtil-humorvolle Weise
nachgeht.
DOKUMENTARFILM
Italien, 2015, 90 min, OmeU
Regie: Gianluca De Serio, Massimiliano De Serio
Schwerpunkt: this human POVERTY
Frühsommer in einem Dorf im Norden
der Türkei. Lale und ihre vier Schwestern tollen auf dem Heimweg von der
Schule mit einigen Burschen im Meer
herum. Ihr angeblich unmoralisches
Verhalten löst einen Skandal aus – mit
ungeahnten Folgen: Nach und nach
verwandelt sich das Haus der Familie
in ein Gefängnis. Hausarbeit ersetzt
die Schule, Ehen werden arrangiert.
Doch die fünf Schwestern teilen einen
unbändigen Freiheitsdrang und kämpfen gegen die gesellschaftlichen Grenzen, die ihnen gesetzt werden, an.
FILMPREIS (AUSWAHL)
Sarajevo IFF – Heart of Sarajevo for Best Film,
Heart of Sarajevo for Best Actress (2015)
Odessa IFF – Grand Prix, Best Director,
Best Film (2015)
Chicago FF – Audience Award for Best
Narrative Foreign-Language Feature (2015)
Über 1000 Menschen verschiedener
Nationen bewohnen Europas größtes Elendsviertel am Ufer des Flusses Stura bei Turin/Italien. In den
notdürftig zusammengebauten Hütten ist weder fließend Wasser noch
Strom vorhanden und die hygienischen
Zustände sind katastrophal. Im Dezember 2014 startet ein ambitioniertes
Projekt, um die Lebensumstände der
Menschen zu ändern. Das Ziel ist,
die Familien in feste Wohnquartiere
umzusiedeln, sie sozial zu integrieren
und den Kindern Zugang zu Bildung zu
gewähren. Diese Maßnahme gilt allerdings nicht allen Bewohner_innen.
River Memories zeigt in eindringlichen,
analytischen Bildern das Leben der
Menschen in ihren provisorischen
Wohnräumen und dokumentiert die
letzten Monate in der Siedlung bis zu
ihrem Abriss.
Filmprogramm
–23–
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
17:00
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
17:30
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
Vaterfilm
(The Father Tapes)
Leaving Africa
(Hyvästi Afrikka)
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2015, 78 min, OF Deutsch – OmeU
Regie: Albert Meisl
DOKUMENTARFILM
Finnland, 2015, 84 min, OmeU
Regie: Iiris Härmä
05/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
18:00
Mediterranea
SPIELFILM
Italien / Frankreich / USA / Deutschland / Katar,
2015, 107 min, OmdU
Regie: Jonas Carpignano
Schwerpunkt: this human TRACKS
Als er erfährt, dass sein an Demenz
erkrankter Vater immer schwächer
wird, beginnt Filmemacher Albert
Meisl, die Besuche auf dem elterlichen Hof in München mit der Kamera
festzuhalten. Er verzichtet im Film
auf Kunstgriffe und bleibt so nah wie
möglich am Geschehen. Schonungslos dokumentiert er die zeit- und
arbeitsintensive Pflege, die fast zur
Gänze allein von Meisls Mutter geleistet und von viel Liebe und Geduld
getragen wird. Vaterfilm zeigt nicht
nur, was familiäre Pflege bedeutet
und auch emotional umfasst, sondern
fragt gleichzeitig, wie dem Leiden eines
geliebten Menschen begegnet werden
kann. Ein sehr persönlicher und mutiger Film.
FILMPREIS (AUSWAHL)
Karlovy Vary IFF – Special Jury Mention (2015)
Anschließend: Q&A
Seit mehr als 25 Jahren ist die Finnin
Riitta in Uganda in der NGO „Concern for Children and Women Empowerment“ tätig und engagiert sich für
Gleichberechtigungsfragen und sexuelle Aufklärung von Frauen, Männern
und Kindern. Sie und ihre langjährige Freundin Kata, eine ugandische
Krankenschwester, teilen sich einen
Haushalt, kämpfen gegen religiösen
Dogmatismus und gesundheitsgefährdende Traditionen. Riita steht
kurz vor ihrer Pensionierung, als eine
anonyme Beschwerde wegen „lesbischer Propaganda gegenüber Kindern“ im ugandischen Parlament ihr
und Katas Lebenswerk an den Rand
des Scheiterns bringt. Leaving Africa ist
ein kraftvoller Dokumentarfilm über
Freundschaft, Selbstbestimmung und
zwei Frauen, die unter großem Einsatz
sexuelle Gleichberechtigung in Uganda
vorantreiben.
FILMPREISE (AUSWAHL)
SiciliAmbiente FF –
First Award Documentary Section (2015)
Margaret Mead FF –
Margaret Mead Filmmaker Award (2015)
Der für seine Kurzfilme vielfach ausgezeichnete Regisseur Jonas Carpignano
erzählt in seinem beeindruckenden
Kinodebüt Mediterranea von zwei
Freunden, die der Armut und der Per­
spektivlosigkeit in Burkina Faso entkommen wollen. „Alles wird gut!“, mit
diesem Satz halten sich Ayiva und Abas
auf ihrem langen Weg Richtung Europa
aufrecht. Doch als die Männer nach
einer gefährlichen Fahrt übers Meer in
Süditalien ankommen, geht der eigentliche Kampf ums Überleben und um ein
menschenwürdiges Leben erst richtig
los.
Mediterranea zeigt sich als humanistischer Film, der die gegenwärtige Rassismus-Debatte mit seiner groben
Optik und seiner Schonungslosigkeit
um einen wichtigen Aspekt bereichert.
Selten wurde Exil so physisch für die
Zuseher_innen erzählt wie in dieser
hochaktuellen Odyssee zweier Menschen.
FILMPREIS
Filmfest München –
One Future Prize Honorary Mention (2015)
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–24–
05/12
18:00 BRUNNEN
PASSAGE
SAMSTAG
05/12
19:00
t
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
20:00
t
Eintrit
frei!
Eintrit
frei!
WETT B
R
BEWE
➜ Work-in-Progress-Präsentation
➜ Premiere
Annelie
SPIELFILM
Deutschland / Schweiz, 2012, 111 min,
OF Deutsch – OmeU
Regie: Antej Farac
Shooting Kinders
(K)ein zauberhaftes Kinderspiel!
Drehen mit Kindern und Jugendlichen.
➜ Premiere
Kings of Nowhere
(Los reyes del pueblo que no existe)
WORK-IN-PROGRESS-PRÄSENTATION
von Arash und Arman T. Riahi
DOKUMENTARFILM
Mexiko, 2015, 83 min, OmeU
Regie: Betzabé García
Der neue Kinodokumentarfilm der
Riahi Brothers heißt Kinders und wird
in den nächsten Monaten fertiggestellt.
Bei this human world geben die Brüder
Arash und Arman Riahi erstmals Einblicke in den Film und ihre Arbeitsmethoden mit Kindern und Jugendlichen.
Dabei werden auch frühere Arbeiten
der Brüder, wie der Dokumentarfilm
Schwarzkopf oder der Spielfilm Ein
Augenblick Freiheit, herangezogen. Ein
praktischer Workshop über die unterschiedlichen Probleme bei der filmischen Arbeit mit Jugendlichen und die
verschiedenen Herangehensweisen
und Taktiken, diese Probleme zu lösen.
Neben der Praxis geht es aber auch
um die Grenzen in der Darstellung der
Realität und Fragen der Moral bei der
Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Als 2009 der Picachos Damm in
Betrieb ging, wurde die nordmexikanische Stadt San Marcos dramatisch
von Wassermassen überschwemmt.
Drei Familien – von ursprünglich 300
– beschlossen, trotzdem in der Stadt zu
bleiben. Betzabé Garcías erster abendfüllender Dokumentarfilm zeigt die
Absurdität des Lebens in der teils überfluteten Geisterstadt, die offiziell nicht
mehr existiert. Mit langen, ruhigen
Einstellungen und wunderschönen und
surreal anmutenden Bildern porträtiert sie die Menschen und beschreibt
deren beschwerliches Leben. Die Isolation der Menschen, ständige Angst
vor Überfällen von gefährlichen Banden, Stromausfälle und vom Festland
abgeschnittene, auf kleinen Inseln eingeschlossene Tiere – ein Szenario, das
unwirtlicher nicht sein könnte.
Schwerpunkt: this human POVERTY
Todesfälle, Prostitution und Gewalt,
Alkis, Junkies, Kleinkriminelle – all das
inmitten einer der reichsten Städte
Deutschlands. Faracs turbulenter
Spielfilm erzählt von einer skurrilen,
liebenswerten Truppe, die am Rande
der Gesellschaft lebt. Der Staat nennt
sie „unvermittelbar“ und quartiert sie
in einer ehemaligen Pension namens
Annelie ein. Doch dann ändert die
Sache mit der Leiche alles und die
Stadt ordnet an, die Pension endgültig zu schließen und das Haus samt
Swingerclub abzureißen. Mit der Entschlossenheit jener, die nichts mehr zu
verlieren haben, entführen die Bewohner_innen der Pension Annelie eine
bekannte Band. Die Geschichten sind
ebenso real wie die Pension selbst,
denn neben dem österreichischen
Schauspieler Georg Friedrich wirken
großteils die Bewohner_innen der echten Pension Annelie mit und verleihen
dem Film den richtigen Drive.
FILMPREIS
Internationale Hofer Filmtage –
Beste Kostüme (2012)
Anschließend: Diskussion
Ob Dach oder keines. Soziale Bewegungen und
Wohnpolitik, Beispiele aus Wien und Budapest
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Die Filmemacher Arash und Arman ­T.
Riahi (Everyday Rebellion, 2013) leben
und arbeiten in Wien. Ihre Filme haben
in den letzten Jahren über 60 internationale Auszeichnungen erhalten.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Zürich FF – Bester Dokumentarfilm (2015)
Full Frame Documentary Festival –
Grand Jury Award (2015)
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–25–
05/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
20:30
05/12
20:30 BRUNNEN
PASSAGE
SAMSTAG
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
t
Eintrit
frei!
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
➜ Wien-Premiere
Above and Below
Flotel Europa
DOKUMENTARFILM
Schweiz / Deutschland, 2015, 118 min,
OF Englisch – OmdU
Regie: Nicolas Steiner
DOKUMENTARFILM
Dänemark / Serbien, 2015, 70 min, OmeU
Regie: Vladimir Tomić
Von hier aus
(Beyond Elsewhere)
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2014, 89 min, OmeU
Regie: Johanna Kirsch, Katharina Lampert
Schwerpunkt: this human TRACKS
Rick und Cindy leben in den Flutkanälen
tief unter den funkelnden Straßen von Las
Vegas, Dave in einem verlassenen Bunker
im ausgetrockneten Niemandsland Kaliforniens und April trainiert in der steinigen Wüste Utahs für eine Marsmission.
Sie sind alle auf der Flucht vor Strukturen
– ob gezwungen oder freiwillig –, wie sie
uns allen tagtäglich begegnen. Der Dokumentarfilm Above and Below ist eine raue
Achterbahnfahrt mit Überlebenskünstler_innen in einer Welt voller Herausforderungen. Betörende Bilder nehmen uns
auf eine Reise in unbekannte Welten mit,
in denen wir Menschen begegnen, die uns
verwandter sind, als wir es vielleicht vermuten würden. Die bemerkenswerte Bildsprache und der preisgekrönte Soundtrack
des Komponistenkollektivs Paradox Paradise machen diesen Film über seine inhaltliche Relevanz hinaus zu einem wirklichen
Highlight des Filmschaffens.
FILMPREISE (AUSWAHL)
DOK.fest München –
Deutscher Dokumentarfilmmusikpreis (2015)
Message to Man IFF – FIPRESCI Award (2015)
Doc Against Gravity FF – Millenium Award
(2015)
Anschließend: Q&A
Als Vladimir Tomić zwölf Jahre alt ist,
flieht er mit seiner Mutter und seinem
älteren Bruder von Sarajevo nach Dänemark. Da andere Flüchtlingsunterkünfte
belegt sind, werden sie auf dem „Flotel
Europa“ untergebracht. Zusammen mit
über 1000 weiteren bosnischen Kriegsflüchtlingen verbringen sie zwei Jahre
auf der schwimmenden Bootsplattform, die in einem Kanal bei Kopenhagen vor Anker liegt. Tomić schneidet in
seinem sehr persönlichen Dokumentarfilm mehr als 100 Stunden VHS-Videomaterial seiner Familie und der
Bewohner_innen des „Bootes“ zusammen und beschreibt gefühlvoll, wie sein
junges Ich Krieg, Liebe und das Erwachsenwerden erlebt. Auf eindrucksvolle
Weise entsteht so ein historisches
Dokument, dessen intime Qualität und
direkte Erzählweise herausragen.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Documenta Madrid – Jury’s Special Prize (2015)
Crossing Europe – Social Awareness Award –
Best Documentary (2015)
Sarajevo FF – Special Jury Mention (2015)
Berlinale –
Preis der Leserjury des Tagesspiegel (2015)
In Kooperation mit:
In Kooperation mit:
G dball
hilft helfen
Die Filmemacherinnen Johanna Kirsch
und Katharina Lampert sind mit den
68er-Idealen ihrer Eltern aufgewachsen, bunten Wollpullovern, Demos
und dem Gedanken, die Welt zu verändern. Was damals mit dem Wunsch
nach Cheeseburgern oder Monchichis
noch unverstanden blieb, taucht heute
immer mehr in den eigenen Köpfen
auf: ein Haus am Land, wieder selbst
Gemüse anbauen, Lebensmittel einkochen, Entschleunigung – Aussteigen als
romantische Fantasie also. Die Frage
ihrer Eltern – „Wie wollen wir leben?“
– wurde klammheimlich zur eigenen,
und Von hier aus zur Suche nach der
Antwort.
Anschließend: Q&A
Filmprogramm
–26–
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 1
22:30
05/12
SAMSTAG
SCHIKANEDER
23:00
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
12:30
➜ Premiere ➜ Filmbrunch
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
A Blast
Dyke Hard
SPIELFILM
Griechenland / Deutschland / Niederlande, 2014,
83 min, OmeU
Regie: Syllas Tzoumerkas
SPIELFILM
Schweden, 2014, 94 min, OmeU
Regie: Bitte Andersson
All of Me
(Llévate mis amores)
DOKUMENTARFILM
Mexiko, 2014, 85 min, OmeU
Regie: Arturo González Villaseñor
Schwerpunkt: The New World Rocks on the Screen
Maria ist um die 30 und eigentlich
hätte ihr Leben ganz anders verlaufen
sollen. Anstatt, wie geplant, zu studieren, verliebt sie sich in einen wunderschönen Matrosen, heiratet ihn und
bekommt mit ihm drei Kinder. Er ist
ständig auf See, Marias Schwester ist
mit einem Rechtsradikalen verheiratet, ihre Mutter hat einen Berg Schulden angehäuft und ihr Vater sieht dem
Treiben tatenlos zu. Marias aufgestaute Wut verlangt nach einem Ventil. Der griechische Regisseur ­S yllas
­Tzoumerkas inszeniert in A Blast eine
bildgewaltige Achterbahnfahrt der
Gefühle, die sich aus einer chronologischen Handlung und einer Collage
anachronistischer und fragmentarischer Erinnerungen der Protagonistin
zusammensetzt.
Bitte Anderssons Spielfilmdebüt Dyke
Hard ist eine wilde Queer-Komödie,
die eine lesbische Rock’n’Roll-Band auf
ihrer abenteuerlichen Reise zur Battle
of the Bands 1986 begleitet. Der Trip
ist voller Begegnungen mit wundersamen Persönlichkeiten – Cyborgs,
­N injas, Geistern, Roller Derby Gals,
Thai Boxern, Motorradgangs und
einem Millionär, der die Band um jeden
Preis aufhalten will. Diese unorthodoxe schwedische B-Movie-Comedy
garantiert mit skurrilen Sex-, Musical-,
Horror- und Sci-Fi-Szenen 90 Minuten
vollsten Spaß!
In Kooperation mit:
Ein schier nicht enden wollender
Frachtzug braust mit hoher Geschwind i g ke i t d u r c h d a s m ex i k a n i s c h e
Städtchen La Patrona in Richtung
US-Grenze. Migrant_innen, die das
Dach des Zuges als riskantes Fortbewegungsmittel nutzen und meist schon
tagelang unterwegs sind, versuchen,
eine der begehrten Mahlzeiten zu
ergattern. Die „Patronas“, eine Gruppe
von mexikanischen Frauen, nutzen seit
Jahren ihre begrenzten Ressourcen
dazu, die Reisenden mit warmem Essen
und Wasser zu versorgen. Auf zärtliche
Weise begleitet die Kamera die Helferinnen bei ihrem Einsatz. Sie sprechen
über ihre persönlichen Geschichten,
ihre Motivationen und ihre Freundschaft. All of Me zeigt, wie man mit Solidarität und Mitgefühl selbst schwierige
Situationen ein bisschen erträglicher
gestalten kann.
FILMPREIS
Los Cabos FF – Mexico First Award (2014)
In Kooperation mit:
G dball
hilft helfen
Filmprogramm
–27–
06/12
17:00
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
17:30
06/12
SONNTAG
SCHIKANEDER
18:00
t
Eintrit
frei!
➜ Open Lecture
Wie „liest“ man
„bewegte Bilder“?
Filmanalyse als Turnübung und Tanzeinlage
OPEN LECTURE
mit Thomas Ballhausen
➜ Premiere
Something
Better to Come
DOKUMENTARFILM
Dänemark / Polen, 2014, 98 min, OmeU
Regie: Hanna Polak
➜ Premiere
Those Who Said No
DOKUMENTARFILM
Schweden, 2014, 89 min, OmeU
Regie: Nima Sarvestani
Schwerpunkt: this human POVERTY
Filmanalyse goes Pop: Anhand des
Debütfilms Necktie Youth (Südafrika/
Niederlande 2015) werden im Rahmen
des Vortrags Strategien der Filmanalyse anschaulich vorgestellt. Einzel­
aspekte werden herausgegriffen, ihr
Zusammenspiel im Rahmen einer übergreifenden Struktur herausgearbeitet.
Quellenkundliche Überlegungen fließen hier ebenso ein wie filmgeschichtliche oder populärkulturelle Kontexte.
Den größeren Rahmen für die Auseinandersetzung mit dem Beispiel, die zu
einer reflektierten Filmlektüre ganz
generell verführen soll, bieten die sich
abzeichnenden (nicht zuletzt medienpädagogischen) Veränderungen
im Umgang mit Film und seinen Auf­
führungskontexten. Der Sammelband
„Filmbildung im Wandel“ reflektiert die
facettenreichen Zugriffe und Perspektiven darauf und wird im Rahmen des
Festivals erstmals präsentiert.
Thomas Ballhausen ist Autor, Kulturwissenschaftler und Lehrbeauftragter
an der Universität Wien.
Buchhinweis: Filmbildung im Wandel
Hg. von Anja Hartung u.a.
Wien: New Academic Press 2015
SAMMELBAND-RELEASE-PARTY
SO, 06.12.2015 / AB 23:00
SCHIKANEDER-KINO
In Kooperation mit medienimpulse.at
Yula lebt mit ihrer Familie auf der 20
Kilometer vom Moskauer Zentrum
entfernten Mülldeponie Svalka, die
mit 500.000 m² die größte Europas
darstellt. In dieser von der Gesellschaft ignorierten Welt kämpfen die
Menschen in bitterster Armut um
das tägliche Überleben. Im mehrfach preisgekrönten Dokumentarfilm­
Something Better to Come begleitet
Regisseurin Hanna Polak die zehnjährige Yula über 14 Jahre hinweg
und porträtiert aus nächster Nähe die
heranwachsende junge Frau, die trotz
ihrer aussichtslosen Lage ihre Hoffnungen, Fantasien und Träume nicht aufgibt.
FILMPREISE (AUSWAHL)
IDFA – Special Jury Award (2014)
Trieste FF – Best Documentary,
Alpe Adria Cinema Award (2015)
ZagrebDox – Special Mention (2015)
Documentary Edge Festival –
Best International Feature Award (2015)
In Kooperation mit:
Als im Iran 1979 der Schah gestürzt
wurde und schiitische Fundamentalisten an die Macht kamen, wurden unter
dem Regime Ayatollah Khomeinis Tausende ihrer politischen Gegner_innen
eingesperrt, gefoltert und exekutiert.
Einige der Täter bekleiden heute hohe
Positionen in der Regierung und wurden niemals für ihre Taten zur Rechenschaft gezogen. Nach 25 Jahren des
Schweigens wurden im Oktober 2012
die iranischen Massenhinrichtungen
durch ein internationales Volkstribunal
in Den Haag untersucht. Drei Tage lang
wurden Überlebende und Angehörige der Opfer – unter ihnen auch der
Regisseur des Films selbst – angehört.
Der Film verwebt Zeugenaussagen aus
dem Gerichtssaal mit Aufnahmen von
Sarvestani und dem Überlebenden Iraj
bei der Beweissuche im Iran. Ein Film
über Menschen, die sich weigern, länger zu schweigen.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Movies That Matter – Camera Justitia (2015)
Anschließend: Diskussion
Zur aktuellen Lage der Menschenrechte im Iran
In Kooperation mit Stop the Bomb
Infos unter: www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–28–
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
20:00
06/12
SONNTAG
FILMCASINO
20:15
WETT B
R
BEWE
➜ Premiere
➜ Premiere
Out on the Street
(Barra Fel Share’)
Die Menschenliebe
(The Humanitarians)
DOKUMENTARFILM
Ägypten, 2015, 72 min, OmeU
Regie: Jasmina Metwaly, Philip Rizk
➜ Wien-Premiere
My Talk with Florence
DOKUMENTARFILM
Deutschland, 2014, 99 min, OF Deutsch – OmeU
Regie: Maximilian Haslberger
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2014, 129 min, OF Deutsch – OmeU
Regie: Paul Poet
„Ich will eine Frau!“, brüllt der behinderte Onkel in Fellinis Amarcord von
seinem Baum in die Welt hinaus. Das
Echo dieses Schreis hallt laut in Die
Menschenliebe nach.
Roh, direkt, schockierend. In dem
Interviewfilm My Talk with Florence
erzählt Florence Burnier-Bauer, bei
ihrer Kindheit beginnend, aus ihrem
dramatischen Leben, das sie Anfang
der 1980er-Jahre in Otto Mühls
Kommune Friedrichshof ins Burgenland führt. Dort erwarten sie anstatt
geistiger und körperlicher Befreiung
autoritäre faschistoide Strukturen,
Missbrauch, Demütigung und Gewalt.
Regisseur Paul Poet lässt Florences
Schilderungen freien Lauf, wenn sie
die Geister ihrer Vergangenheit, auf
der Suche nach Katharsis, heraufbeschwört. Filmisch ganz in der Tradition
des Cinéma Verité stellt der Film mit
schonungslosem Blick und auf puristische Weise die Geschichte einer
Emanzipation und Florences hart
erkämpften Weg, Nein zu sagen, dar.
Schwerpunkt: this human WORKS
Auf dem Hausdach in einem Arbeiterviertel in Kairo nimmt eine Gruppe von
Fabrikarbeitern an einem Schauspielworkshop teil, in dem sie – ohne Skript
und improvisierend – ein Stück über
die Ungleichbehandlung am Arbeitsplatz und den Kampf dagegen erarbeiten. Ausbeutung, Korruption und
Polizeibrutalität gehören im realen
Arbeitsalltag dieser Männer genauso
zur Wirklichkeit wie autoritäre Machtverhältnisse.
Der experimentelle Dokumentarfilm
Out on the Street zeigt Szenen aus dem
Workshop, bei dem die Arbeiter in
ihre Rollen hinein- und wieder heraustreten, und verbindet diese mit Handy-Aufnahmen vom Abriss der Fabrik.
In seiner hybriden Form erzählt der
Film eine auf wahren Geschehnissen
beruhende Geschichte.
In Kooperation mit:
Noch immer haben Menschen mit
Behinderung kaum die Möglichkeit,
ihr Begehren selbstbestimmt zu leben.
Jochen muss sich verzweifelt gegen
seine Schwester wehren. Die konfisziert seine Pornos und negiert seine
Gefühle. Sven sitzt im Rollstuhl und
kann seine Bisexualität nur ausleben,
wenn er dafür bezahlt.
Menschen mit Behinderung scheinen für viele als ewige Kinder zu gelten, unschuldig und ohne sexuelle
Bedürfnisse. Im Dokumentarfilm Die
Menschenliebe hingegen plädiert der
Filmemacher Maximilian Haslberger
nicht nur für ein selbstbestimmtes Ausleben von Sexualität, sondern begleitet
die beiden Männer auch auf der Suche
nach Liebe.
FILMPREISE (AUSWAHL)
FirstSteps Award – Best Documentary (2014)
DokLeipzig –
Special Jury Mention Young Cinema (2014)
Anschließend: Q&A
Anschließend: Q&A
Filmprogramm
–29–
06/12
SONNTAG
SCHIKANEDER
20:30
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 1
22:30
WETT B
R
BEWE
➜ Premiere
Land and Shade
(La tierra y la sombra)
SPIELFILM
Kolumbien, 2015, 97 min, OmeU
Regie: César Acevedo
Claude Lanzmann:
Spectres of the Shoah
➜ Premiere
Necktie Youth
DOKUMENTARFILM
Vereinigtes Königreich / Kanada, 2015,
40 min, OmeU
Regie: Adam Benzine
SPIELFILM
Südafrika / Niederlande, 2015, 91 min, OmeU
Regie: Sibs Shongwe-La Mer
1973 begann Claude Lanzmann, seinen epochalen Film Shoah über den
Holocaust zu drehen, den er 1983 fertigstellte. Die aufwühlende Beschäftigung mit dem Tod hinterließ allerdings
ihre Spuren und trieb den Mann beinahe in den Selbstmord. Adam ­Benzine
traf Claude Lanzmann in Paris und
sprach mit ihm eine Woche lang über
sein Leben. Auch Lanzmanns Jugendjahre in der französischen Résistance
und seine tiefe Freundschaft mit
Simone de Beauvoir und Jean-Paul
­S artre werden in dem hochkonzentrierten Porträt thematisiert.
„We live in Sandton, you know ... Every­
thing is nice.“ Ein Jahr nach Emilys
Suizid, den sie selbst im Internet live
streamt, sind ihre Freunde aus der
Johannesburger Mittelschicht tiefer
denn je in einem nie enden wollenden Rausch aus Alkohol, Sex und Drogenexzessen gefangen. Sie leben im
Stadtteil Sandton, einem der reichsten
Afrikas. Drogen und Partys bestimmen den Alltag dieser Szene-Kids.
Eine der Hauptrollen spielt Regisseur
Sibs Shongwe-La Mer selbst, der in
grellen Schwarz-Weiß-Bildern den
exzessiven Lebensstil als eine rasante
Geschichte über kapitalistisch-hedonistisch geprägte Twens nachzeichnet
und einen schonungslosen Blick auf das
hippe und urbane Johannesburg von
heute wirft.
Schwerpunkt: The New World Rocks on the Screen
Flächendeckende Agrarindustrie mit
Zuckerrohr ist sehr verbreitet in den
Tropen von Lateinamerika und stammt
aus Zeiten, in denen der ganze Kontinent Nahrungsmittel und Erze an das
spanische Kolonialreich lieferte. Land
and Shade erzählt die Geschichte von
Alfonso, einem Vater, der nach Hause
zurückkehrt, um sich um seinen schwer
erkrankten Sohn zu kümmern. Der
Rauch, der durch die Verbrennung der
Zuckerrohrstöcke, in deren Mitte die
Familie lebt, entsteht, hat ihn krank
gemacht. Das wunderschöne psychologische Drama offenbart die Auswirkungen, die die Rückkehr des Vaters auf
seine Familie hat, und die Wunden, die
die Agrarindustrie in den Seelen ihrer
Arbeiter_innen hinterlässt.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Cannes IFF – Camera D‘Or (2015)
San Sebastián IFF –
Spanish Cooperation Award (2015)
2010 wurden die Werke von Claude
Lanzmann im Rahmen von this human
world mit der bisher ausführlichsten
Retrospektive in Österreich gewürdigt
und er war einer der unvergesslichsten
Gäste dieses Festivals.
FILMPREIS
HotDocs – Honorable Mention
Best Mid-Length Documentary (2015)
In Kooperation mit:
Filmprogramm
MONTAG
17:00
–30–
07/12
TOP KINO
Saal 2
MONTAG
17:30
07/12
TOP KINO
Saal 1
18:00
➜ Wien-Premiere
Haunted
(Maskoon)
DOKUMENTARFILM
Syrien, 2014, 112 min, OmeU
Regie: Liwaa Yazji
07/12
MONTAG
SCHIKANEDER
➜ Premiere
➜ Premiere
3 ½ Minutes, Ten Bullets
Was wir nicht sehen
(What We Don’t See)
DOKUMENTARFILM
USA, 2015, 108 min, OF Englisch
Regie: Marc Silver
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2014, 75 min, OmeU
Regie: Anna Katharina Wohlgenannt
Florida / USA, Black Friday 2012, der
Tag nach Thanksgiving: Nach einem
Tag in der Mall halten vier Jugendliche
an einer Tankstelle, um sich noch ein
paar Snacks zu besorgen. Zwischen den
dreien, die im Auto auf ihren Freund
warten, und einem weißen Mann mittleren Alters im Nebenauto entfacht
eine lebhafte Diskussion. Der Auslöser ist vorgeblich die laute Musik, die
aus dem Auto der afroamerikanischen
Jugendlichen kommt und von der sich
der weiße Michael Dunn gestört fühlt.
Dreieinhalb Minuten später fallen zehn
Schüsse und der 17-jährige, unbewaffnete Jordan Davis ist tot. Der Dokumentarfilm verfolgt die Ereignisse
rund um die Tat, legt den Fokus auf das
Leben des Jugendlichen und setzt die
Tat in Bezug zu strukturellem und individuellem Rassismus in den USA.
Am Anfang stand die Vision – vom
kabellosen, freien Informationsaustausch, der die gesamte Menschheit
miteinander verbinden sollte. Heute
ist diese Idee wahr geworden: Weltweit sieben Milliarden verkaufter
Handys und kabellose Technologie lassen unsere modernen Metropolen im
wahrsten Sinne des Wortes pulsieren.
Schwerpunkt: this human TRACKS
Als die Bomben kamen, war das Erste,
was wir taten, wegzulaufen. Später
erinnerten wir uns daran, nicht zurückgeschaut zu haben. Wir haben uns
nicht verabschieden können von unserem Zuhause, unseren Erinnerungen,
unseren Fotos und dem Leben, das in
ihnen wohnte. Unbehaust wie diese
Räume sind wir geworden, mit unseren hastig gepackten Sachen und den
vergessenen Dingen, die uns nun heimsuchen … Der Flucht und Vertreibung
aus Syrien folgt das ungewisse Dasein
in einem physischen und mentalen Nirgendwo, einem Nicht-Raum zwischen
gestern und morgen. Der Dokumentarfilm Haunted erzählt vom Verlust von
Heimat und Sicherheit, von der realen und metaphorischen Bedeutung,
die ein Haus, ein Heim im Leben eines
Menschen hat.
FILMPREIS
FID Marseille – Honorable Mention –
First Film Prize (2014)
FILMPREISE
Sundance FF – US Documentary Special Jury
Award for Social Impact (2015)
Sheffield Doc / Fest – Youth Jury Award (2015)
Für viele ein Traum, doch nicht für alle.
Bei manchen verursacht die Strahlung
körperliche Schmerzen, oft sogar so
sehr, dass sie davor fliehen müssen.
Viele Menschen schenken dem Phänomen wenig Aufmerksamkeit und
marginalisieren die Beschwerden der
Leidtragenden als esoterischen Unsinn.
Die Filmemacherin Anna Katharina
Wohlgenannt lässt in ihrem Dokumentarfilm Betroffene zu Wort kommen und hört ihnen zu. Wohlgenannt
gelingt es, sich dem Thema wertfrei
und unvoreingenommen zu nähern.
Anschließend: Q&A
Filmprogramm
–31–
MONTAG
19:00
07/12
TOP KINO
Saal 2
MONTAG
20:00
07/12
TOP KINO
Saal 1
07/12
MONTAG
FILMCASINO
20:15
➜ Premiere
Tell Spring Not to
Come This Year
DOKUMENTARFILM
Vereinigtes Königreich / Afghanistan, 2015,
82 min, OmeU
Regie: Saeed Taji Farouky, Michael McEvoy
➜ Premiere
➜ Wien-Premiere
Hope
Femme Brutal
SPIELFILM
Frankreich, 2014, 91 min, OmeU
Regie: Boris Lojkine
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2015, 70 min, OF Deutsch – OmeU
Regie: Liesa Kovacs, Nick Prokesch
Schwerpunkt: this human TRACKS
Der Alltag der neu formierten Einheit
der Afghanischen Armee (ANA) ist
gefährlich, hart und beschwerlich. Die
Soldaten sind schlecht ausgerüstet,
kassieren unregelmäßig Sold und sind
desillusioniert. Der Dokumentarfilm
Tell Spring Not to Come This Year folgt
den afghanischen Soldaten abseits und
während ihrer Einsätze. Er zeigt sie auf
dem Schlachtfeld und in ihrer Unterkunft. Kommentare aus dem Off konterkarieren das Gesehene und geben
Aufschluss über persönliche Motive,
Hoffnungen und Ängste der Männer.
Dem Film gelingt es, einen schonungslosen Blick auf den Krieg aus der Perspektive von Afghanen zu werfen und
die Wirren des bewaffneten Konflikts
zu illustrieren.
Anschließend: Q&A
Der Weg vom Golf von Guinea durch
die Sahara bis zum Tor Europas an der
marokkanischen Küste ist weit und
gefährlich. Als die junge Nigerianerin
Hope nachts in der Wüste zurückgelassen werden soll, hilft ihr Léonard
aus Kamerun. In einer Welt, in der brutalste Willkür und der tägliche Kampf
ums Überleben herrschen, entwickelt
sich aus der Zwangsgemeinschaft
der beiden eine fragile Liebesbeziehung, die dem feindseligen und erbarmungslosen Leben auf der Flucht
entgegenhält. Das Spielfilmdebüt
des Dokumentarfilmregisseurs Boris
Lojkine bietet ein beeindruckend realitätsnahes Bild einzelner menschlicher
Schicksale an den Grenzen der Festung
Europa; Lojkine lernte die Darsteller_innen von Hope auf deren eigener
Flucht kennen.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Sieben Frauen – sieben Künstlerinnen, eine Bühne, Erotik und begeistertes Publikum. Wenn der Vorhang
in der Wiener Spielstätte Brut für den
Club Burlesque Brutal seine Pforten
öffnet, erwartet die Besucher_innen
eine Show abseits gängiger gender­
typischer Normen. Selbstbewusst, glamourös, autonom und politisch werden
hier weibliche Körper präsentiert und
inszeniert. In Femme Brutal sprechen
die Performance-Künstlerinnen back­
stage über ihre Darbietungen, über
Identität und Sexualität aus queer-feministischer Perspektive. Fragen zum
weiblichen Körper, zu Nacktheit und
zur Dekonstruktion normierter Rollenbilder werden in ungezwungener
Atmosphäre diskutiert. Die Interviews
werden mit eindrucksstarken Bildern aus der Bühnenshow kombiniert und machen den Film zu einem
intellektuell-­sinnlichen Erlebnis.
Cannes FF – SACD Award (2014)
Filmfest Hamburg – Film Critic Award (2014)
Tübingen FF – Bester Film und
Beste Schauspielerin (2014)
Anschließend: Gespräch mit Autor
Emmanuel Mbolela
Infos zum Gespräch unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit CINEMA Next
Filmprogramm
–32–
07/12
MONTAG
SCHIKANEDER
20:30
MONTAG
21:00
07/12
TOP KINO
Saal 2
MONTAG
22:30
07/12
TOP KINO
Saal 1
➜ Premiere
➜ Wien-Premiere
Monumenti
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2014, 71 min, OmdU
Regie: Eva Hausberger
Schwerpunkt: this human WORKS
Eine archaische Bronzegießerei im
Herzen Tiranas, Albanien. Der 60-jährige Bronzespezialist Vladimir Metani
verdient sich sein Geld seit nunmehr
47 Jahren als Gießer. Monumenti kreist
rund um die Arbeit an einem Denkmal,
das sich anlässlich der Feierlichkeiten zur 100-jährigen Unabhängigkeit
Albaniens im Bau befindet, und erzählt
gleichzeitig Vladimirs Geschichte –
eine Geschichte vom Leben in einer
Diktatur, von Einschränkungen, Freiheit und Kunst, von Familie, Identität
und Heimat. Das einfühlsame Künstlerporträt der österreichischen Filmemacherin Eva Hausberger ist ihr erster
abendfüllender Dokumentarfilm und
begleitet Vladimirs Alltag mit vertraulichen Einstellungen und Liebe zum
Detail.
FILMPREIS
Crossing Europe – Social Awareness Award –
Local Artist (2015)
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
➜ Premiere
Beyond My Grandfather Allende
(Allende mi abuelo Allende)
DOKUMENTARFILM
Chile / Mexiko, 2015, 98 min, OmeU
Regie: Marcia Tambutti Allende
Arianna
SPIELFILM
Italien, 2015, 83 min, OmeU
Regie: Carlo Lavagna
Schwerpunkt: The New World Rocks on the Screen
Im Jahr 1970 wurde Salvador Allende
zum Präsidenten Chiles gewählt. In der
Nacht des 11. September 1973 wurde
er vom chilenischen Militär gestürzt.
Seine Enkelin Marcia Tambutti erzählt
seine Geschichte aus der Perspektive
seiner eigenen Familie. Sie recherchiert unter ihren Tanten, Onkeln und
ihrer Großmutter, besser bekannt als
„La Tencha“ („das Gefängnis“). Während ihrer Reise stößt die Regisseurin immer wieder auf eine Mauer von
Gefühlen und Wunden, die nicht offengelegt werden wollen, entstanden
durch die Gewalt des Putsches in Chile,
nach dem die Familie mit dem Verlust
ihrer persönlichen Erinnerungen, dem
Exil und der tiefen Niederlage konfrontiert war. Der Film erforscht die ergreifende Erinnerung der Familie eines
der wichtigsten moralischen Symbole
Lateinamerikas.
FILMPREIS
Arianna ist 19 Jahre alt, aber noch
weit weg davon, sich wie eine Frau
zu fühlen. Ihre Periode hat sie immer
noch nicht bekommen. Sie ist verunsichert und vergleicht ihren Körper mit
dem anderer Mädchen. Durch die vom
Gynäkologen verordnete Hormontherapie hat immerhin ihre Brust begonnen, etwas zu wachsen, sie bereitet ihr
aber Unbehagen. Im Sommer bleibt
Arianna etwas länger als ihre Eltern im
Ferienhaus und nützt die so erlangte
Privatsphäre, um sich auf die Suche
nach sich selbst und ihrer Sexualität zu
machen. Der Weg führt sie ins Krankenhaus, und dort macht sie schließlich die aufklärende Entdeckung. Carlo
Lavagnas feinfühliges Spielfilmdebüt
über Intersexualität erzählt nicht nur
von der Suche nach Gender-Identität
abseits der gängigen Normen, sondern
stellt auch die Entscheidungsgewalt
der Eltern betreffend des Geschlechts
ihres Kindes zur Diskussion.
Cannes IFF – L‘œil d‘or (2015)
Gespräch vorab:
Zur Situation von Intersex-Personen
Infos zum Gespräch unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–33–
08/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
17:00
08/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 1
17:30
08/12
DIENSTAG
SCHIKANEDER
18:00
WETT B
R
BEWE
➜ Premiere
➜ Premiere
➜ Premiere
Invasion
Marmato
DOKUMENTARFILM
Argentinien / Panama, 2014, 93 min, OmeU
Regie: Abner Benaim
DOKUMENTARFILM
Kolumbien, 2014, 88 min, OmeU
Regie: Mark Grieco
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
Panama 1989: US-Soldaten marschieren in Panama ein, um den Machthaber
Manuel Noriega zu stürzen. Die Invasion forderte mehrere Hundert Tote,
trotzdem scheinen diese Vorfälle, die
zu den traumatischsten der Geschichte
des Landes gehören, vergessen zu sein.
Der panamaische Regisseur Abner
Benaim spricht mit unterschiedlichsten Menschen, die diese Katastrophe
miterlebt haben – Journalist_innen,
Ärzt_innen, ehemaligen Soldat_innen
und Zivilist_innen –, und gestaltet so
ein Mosaik aus persönlichen Erinnerungen. Ohne jegliches Archivmaterial
gelingt es Benaim, mit Hilfe der Erzählungen der Befragten die Bilder eines
kollektiven Gedächtnisses im Kopf der
Zuseher_innen zu erzeugen.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Panama IFF – Best Documentary,
Audience Award for Best Picture of Central
America and the Caribbean (2014)
Sechs Jahre lang hat Mark Grieco in
den kolumbianischen Anden gefilmt,
um die Konfrontation zwischen dem
Dorf ­M armato und der kanadischen
Bergbaugesellschaft Medoro zu erzählen. Die 2006 stattgefundene Öffnung
der Bergbauindustrie für ausländische
Inves­toren erlaubte Medoro, 88 Prozent der lokalen Minen zu erwerben.
Während Conrado, einer der wenigen
kleinen Besitzer des Dorfes, seine Mine
dem Großunternehmen verkaufen
will, be­obachtet der Bergarbeiter Jose
machtlos die drastische Verschlechterung seiner Arbeits- und Lebensbedingungen. Aber egal, ob Besitzer oder
Arbeiter, alle werden das Heimatdorf
verlassen müssen: Da sie auf 20 Milliarden Dollar in Gold gebaut sind, will
Medoro sämtliche Häuser in Marmato
abreißen.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Miami IFF – Best Director (2015)
Seattle IFF – Grand Jury Award
Best Documentary (2014)
Málaga FF – Audience Award (2015)
Cartagena IFF – Best Documentary (2014)
Ashland IFF – Best Editing (2014)
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
Ixcanul (Volcano)
(Ixcanul)
SPIELFILM
Guatemala / Frankreich, 2015, 91 min, OmdU
Regie: Jayro Bustamante
Schwerpunkt: The New World Rocks on the Screen
Am Fuße des Vulkans Ixcanul lebt das
17-jährige Maya-Mädchen María, das
eines Tages entdeckt, dass es jenseits
des Berges eine andere Welt gibt, die
Welt des elektrischen Lichts und der
Dollarnoten: Nordamerika. Sie wird
von einem Mann schwanger, der ihr
verspricht, sie in die USA mitzunehmen, dann jedoch verschwindet. María
und ihre Familie spüren das Elend, das
der Umstand mit sich bringt, unverheiratet und schwanger zu sein, und
enden in den Klauen eines bürokratischen Staates, der seine Einheimischen
diskriminiert. Im Stil einer Fabel zieht
dieser Spielfilm die Zuseher_innen
zusehends in die Konflikte einer indigenen Familie, die von ­Kakchiquel-Maya
dargestellt wird, die in ihrer eigenen
Sprache sprechen.
FILMPREIS
Berlinale – Silberner Bär,
Alfred-Bauer-Preis (2015)
Filmprogramm
–34–
08/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
Pirates of Salé
DOKUMENTARFILM
Vereinigtes Königreich / Marokko, 2014, 78 min,
OmeU
Regie: Merième Addou, Rosa Rogers
08/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 1
20:00
08/12
DIENSTAG
FILMCASINO
20:15
➜ Premiere
➜ Premiere
Spartacus & Cassandra
Rosewater
DOKUMENTARFILM
Frankreich, 2014, 81 min, OmeU
Regie: Ioanis Nuguet
SPIELFILM
USA, 2014, 103 min, OF Englisch
Regie: Jon Stewart
Schwerpunkt: this human POVERTY
An der alten Piratenküste, am Rande
von Marokkos ärmstem Slum in der
Stadt Salé, begeben sich jedes Jahr
Hunderte verzweifelte Jugendliche
zu einem Vorsprechen. Sie hoffen auf
eine bessere Zukunft durch den Cirque
Shems’y, Marokkos ersten professionellen Zirkus. Die wenigen Auserwählten befinden sich auf einem harten
Pfad der Veränderung. Neben den
Möglichkeiten des körperlichen Ausdrucks und der Disziplin erfahren sie
vor allem eine bis dahin fremde Unabhängigkeit: die künstlerische Freiheit.
Pirates of Salé folgt den Träumen vierer
angehender Künstler auf dem Weg zur
ersten Eröffnungsnacht des Cirque
Shems’y. Diese neue Generation von
Piraten hat die Zirkussegel gesetzt und
ist bereit, die Welt zu erobern.
Die Eltern von Spartacus und ­Cassandra
sind obdachlos und mit ­d er Obsorge
der Kinder komplett überfordert, weshalb diese bei Camille in deren Amateurzirkus leben, wo ihnen auch eine
hoffnungsvollere Zukunft offensteht.
Doch als der Zirkus schließt, müssen
sie sich entscheiden, mit Camille aufs
Land zu ziehen und somit den Kontakt zu ihren Eltern zu verlieren, oder
zu einer Pflegefamilie in der Stadt zu
kommen – die schwierigste Entscheidung im bisherigen Leben der Kinder.
Ein einfühlsamer Film, bei dem man
ganz nah bei den zwischen Eltern und
Camille hin und hergerissenen Kindern ist und diese beim Heranwachsen
begleitet, bis zum Moment der Entscheidung.
FILMPREISE (AUSWAHL)
FILMPREIS
DOK Leipzig – FIPRESCI Award (2014)
Tetouan IFF – Best Newcomer Award (2015)
Astra FF – Grand Prize (2015)
FIFDH – Gilda Vieira De Mello Preis (2015)
Anschließend: Q&A
ERSTE VORSTELLUNG
DO 03.12.2015 / 20:00
GARTENBAUKINO (ERÖFFNUNGSFILM)
Anschließend: Diskussion
Leben am Limit – Kinderarmut in Europa
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
2009 reist der im Iran geborene Journalist Maziar Bahari (Gael García
­B ernal) in sein Heimatland, um dort
über die Präsidentschaftswahlen zu
berichten. Als Ahmadinejad bereits
Stunden vor dem Ende der Wahl seinen Sieg verkündet, drängen Unter­
stützer_innen der Opposition auf die
Straße. Es kommt zu Protesten und
gewaltsamen Übergriffen durch das
iranische Regime. Bahari schickt Aufnahmen von den Protesten an die BBC
und wird kurz darauf von der Revolutionspolizei verhaftet. Der Spionage
verdächtigt, wird er 118 Tage lang verhört und gefoltert – von einem Mann,
der sich „Rosewater“ nennt. Basierend auf der wahren Geschichte von
Maziar Bahari nimmt das fesselnde
Regiedebüt von Jon Stewart die Zuseher_innen mit in die Isolationszelle und
zeichnet ein Bild davon, wie schwierig
es ist, dort die Hoffnung und den Verstand nicht zu verlieren.
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
“Journalism is not a crime” – Discussion on media
freedom with Rosewater’s Maziar Bahari
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–35–
08/12
DIENSTAG
SCHIKANEDER
20:30
08/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
08/12
DIENSTAG
TOP KINO
Saal 1
22:30
➜ Premiere
➜ Premiere
Misfits
In the Sands of Babylon
(That Remal Babyl)
➜ Premiere
Baba Joon
DOKUMENTARFILM
Dänemark / Schweden / USA, 2015,
74 min, OF Englisch
Regie: Jannik Splidsboel
DOKUMENTARFILM
Irak / Vereinigtes Königreich / Niederlande / Vereinigte Arabische Emirate, 2013, 92 min, OmeU
Regie: Mohamed Al-Daradji
SPIELFILM
Israel, 2015, 91 min, OmeU
Regie: Yuval Delshad
Für Larissa, Ben und D, die allesamt in
einem streng religiösen Umfeld früh
lernen mussten, was es bedeutet, als
Außenseiter_innen geächtet zu werden, ist das „Open Arms“-Jugendzentrum ein Refugium. In der Stadt Tulsa/
Oklahoma, im Herzen der als Bible
Belt bekannten Region, gibt es mehr
als 4000 Kirchen, aber nur ein einziges
Jugendzentrum für queere Teenager.
1991: Das Ende des 2. Golfkrieges.
Ibrahim, ein irakischer Soldat, ist nach
dem Rückzug der irakischen Armee
aus Kuwait zur Flucht gezwungen. Auf
dem Weg in die Heimat gerät er in die
Hände der Soldaten Saddam Husseins.
Des Verrats bezichtigt, wird er inhaftiert. Trotz seiner Unschuld beginnt für
ihn wie auch für seine Mithäftlinge ein
Gefängnisalltag, der von Folter geprägt
ist. 2013: Auf der Suche nach Antworten spricht Regisseur Al-Daradji mit
Überlebenden des nahezu vergessenen
Aufstandes gegen das Baath-Regime.
Durch die Verbindung von nachinszenierten Spielfilmsequenzen und Interviews gelingt es ihm, im Nachfolgewerk
seines Films Son of Babylon, der 2010
bei this human world gezeigt wurde,
ein einzigartiges Bild von den Folterund Repressionsmethoden, mit denen
gegen Regimegegner im Irak in den
1990ern vorgegangen wurde, zu zeichnen.
Die Leidenschaft des jungen Moti ist
es, Autos zu reparieren. Dem Wunsch
seines Vaters, die Familientradition
fortzuführen und die Hühnerfarm zu
übernehmen, die dieser gemeinsam
mit dem Großvater nach der Flucht
aus dem Iran in Israel selbst aufgebaut
hat, kann und will er nicht gerecht werden. Die Geschichte wiederholt sich,
denn schon der Großvater musste den
Widerstand seines Sohnes brechen,
und erneut entfacht ein heftiger Generationenkonflikt, der Fragen über den
Erhalt von Tradition und persönlicher
Unabhängigkeit aufwirft.
Der dänische Regisseur Jannik
­Splidsboel erzählt vom Leben der drei
Jugendlichen, von ihrer Suche nach
ihren Geschlechterrollen, von ihren
Zukunftsträumen und Hoffnungen
– eine der glitzerndsten und farbenprächtigsten Kussszenen der Filmgeschichte inklusive.
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Der Spielfilm ist ein halb-autobiografisches Werk des Regisseurs Yuval
­Delshad, der selbst aus dem Iran nach
Israel emigrierte, und wird von Israel
für den Oscar eingereicht.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Israeli Academy Award for Best Film (2015)
Israeli Academy Award for
Best Cinematography (2015)
FILMPREISE (AUSWAHL)
Abu Dhabi FF – Best Narrative from
the Arab World (2013)
San Sebastián IFF – Cinema in Motion (2013)
In Kooperation mit:
FR
ERÖFFNUNG
DO
03/12
KINO
20:00 GARTENBAU
04/12
17:30
River Memories
My Life My Lesson
(77 min / OmeU)
20:00
Regie: Rosa Rogers,
Merième Addou
22:30
mit Live-Konzert von
FOOLS OF POTENTIAL
und DJ PEZ 3000
(85 min / OmeU)
Leaving Africa
Something Better to Come
(98 min / OmeU)
(84 min / OmeU)
Kings of Nowhere
Die Menschenliebe
(83 min / OmeU)
(99 min / OF Deutsch – OmeU)
The Ruler
Q
07/12
A Blast
(83 min / OmeU)
3 ½ Minutes, Ten Bullets
(108 min / OF Englisch)
Hope
(91 min / OmeU)
D
Q
Necktie Youth
(91 min / OmeU)
Arianna
(83 min / OmeU)
D
TOP KINO / Saal 2
17:00
19:00
Open Discussion
Queer-Feminist Porn
& Sex Work:
How We Do It Ourselves
Vaterfilm
(78 min / OF Deutsch – OmeU)
Q
Open Lecture
Wie „liest“ man
„bewegte Bilder“?
Biblioteka
(54 min / OmeU)
Q
How to Cross (from Jiliz to Jiliz)
(15 min / OmeU)
Pink & White Retrospective: A Decade of
Queer Adult Cinema
(60 min / OF Englisch)
Haunted
(112 min / OmeU)
Tell Spring Not to Come
This Year
Präsentation
Shooting Kinders
Out on the Street
(72 min / OmeU)
(82 min / OmeU)
Von hier aus
(89 min / OmeU)
Claude Lanzmann:
Spectres of the Shoah
Beyond My Grandfather
Allende
Q
(40 min / OmeU)
(98 min / OmeU)
this human POVERTY
Q
SCHIKANEDER
18:00
Drought
(87 min / OmeU)
Every Time We Fuck
We Win 2!
D
20:30
Barash
(85 min / OmeU)
Internationaler Wettbewerb
D Diskussion
MO
All of Me
(90 min / OmeU)
(85 min / OF Englisch – OmdU)
(53 min / OmeU)
Shepherd’s Song
(30 min / OmeU)
LEGENDE
this human WORKS
06/12
Mobilisierung der Träume
Q
21:00
this human TRACKS
SO
12:30
(Filmbrunch)
PIRATES
OF SALÉ
this human worldEröffnungsparty
05/12
TOP KINO / Saal 1
Q
anschließend:
SA
Q
23:00
Q Question & Answer
Mediterranea
(107 min / OmdU)
Above and Below
(118 min / OF Englisch – OmdU)
Q
Mustang
Dyke Hard
(97 min / OmdU)
(94 min / OmeU)
Those Who Said No
Was wir nicht sehen
(89 min / OmeU)
(75 min / OmeU)
D
Q
Land and Shade
(71 min / OmdU)
(97 min / OmeU)
Monumenti
Q
FILMCASINO
20:15
My Talk with Florence
Femme Brutal
(129 min / OF Deutsch – OmeU)
(70 min / OF Deutsch – OmeU)
Q
Q
BRUNNENPASSAGE 
18:00
Annelie
(111 min / OF Deutsch – OmeU)
D

lle Veranstaltungen
A
in der Brunnenpassage
sowie sämtliche Events
und Programmpunkte des
Rahmenprogramms finden
bei freiem Eintritt statt.
*
Eintritt: 5 € / mit
einem Kinoticket
vom 4. Dezember: 3 €
**
Eintritt: Soli-Ticket 8 €,
keine Ermäßigung
20:30
Flotel Europa
(70 min / OmeU)
RAHMENPROGRAMM / EVENTS 
PRESSEKONFERENZ:
Mode um jeden Preis
@Top Kino, 10:00
Fair-Fashion-Walk
@Top Kino, 13:00
PARTY:
SISTERS *
@Opera Club, 23:00
KONZERT:
GASMAC GILMORE
@Brunnenpassage, 22:00
PREMIERENFEIER:
Femme Brutal
@Marea Alta, 22:30
08/12
MI
09/12
DO
10/12
FR
11/12
TOP KINO / Saal 1
12:30
(Filmbrunch)
Marmato
(88 min / OmeU)
D
Spartacus & Cassandra
(81 min / OmeU)
D
A Syrian Love Story
(76 min / OmeU)
A Minor Leap Down
(88 min / OmeU)
(98 min / OmeU)
D
Als die Sonne vom
Himmel fiel
(78 min / OmdU)
Q
Baba Joon
Jade Miners
(91 min / OmeU)
(104 min / OmeU)
17:30
On the Bride’s Side
Stories of Our Lives
When We Are Together We
Can Be Everywhere
Yes, We Fuck!
(68 min / OF Englisch)
(59 min / OmeU)
Q
20:00
(60 min / OmeU)
22:30
TOP KINO / Saal 2
Invasion
(93 min / OmeU)
Pirates of Salé
(78 min / OmeU)
Q
Approaching the Elephant
(89 min / OF Englisch)
Lecture
Kultur und Boykott
Workshop
All you need is
Mental Power
Workshop
Ich will nicht betteln, aber
dürfen muss ich
17:00
19:00
Between the Devil
and the Deep
(93 min / OmeU)
Q
In the Sands of Babylon
Black Panther Woman
In Bloom
(92 min / OmeU)
(52 min / OF Englisch)
(102 min / OmeU)
21:00
SCHIKANEDER
Ixcanul (Volcano)
(91 min / OmdU)
Misfits
(74 min / OF Englisch)
Q
Children 404
Warriors from the North
(77 min / OmdU)
(59 min / OmeU)
Q
Q
FtWTF – Female to
What The Fuck
(92 min / OmeU)
Q
17:00
Open Space:
Refugee Support
Trapped by Law
(92 min / OmeU)
Das andere bessere Leben
(30 min / OmdU)
Q
I Am Dublin
18:00
20:30
(80 min / OmeU)
23:00
FILMCASINO
Rosewater
(103 min / OF Englisch)
D
20:15
Sacharow-PreisVeranstaltung
D
BRUNNENPASSAGE 
18:00
20:30
RAHMENPROGRAMM / EVENTS 
Kleidertausch-Party
@Schikaneder, 13:00
Those Who Feel
the Fire Burning **
(74 min / OmdU)
@Gartenbaukino, 19:30
PREISVERLEIHUNG &
ABSCHLUSSFEIER:
@Curtain im
WERK X – Eldorado, 20:00
PROGRAMMÜBERSICHT
DI
Filmprogramm
–38–
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
17:00
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 1
17:30
09/12
MITTWOCH
SCHIKANEDER
18:00
WETT B
R
BEWE
➜ Premiere
Approaching
the Elephant
DOKUMENTARFILM
USA, 2014, 89 min, OF Englisch
Regie: Amanda Wilder
➜ Premiere
Children 404
(Deti 404)
➜ Premiere
A Syrian Love Story
DOKUMENTARFILM
Vereinigtes Königreich, 2015, 76 min, OmeU
Regie: Sean McAllister
DOKUMENTARFILM
Russland, 2014, 77 min, OmdU
Regie: Askold Kurov, Pavel Loparev
Schwerpunkt: this human TRACKS
Die Teddy McArdle Free School in New
Jersey hat nur wenig mit den gängigen
Vorstellungen von Schule zu tun. Es
gibt weder obligatorische Unterrichtsstunden noch Noten oder Prüfungen.
In dieser Schule herrschen basisdemokratische Verhältnisse, in denen die
Stimme der einzelnen Schüler_innen
genauso viel zählt wie jene der Lehrer_innen; sogar Schulregeln und Disziplinarmaßnahmen werden gemeinsam
festgelegt. Regisseurin Amanda Wilder
dokumentiert in ihrem Schwarz-WeißFilm das turbulente erste Jahr der neu
gegründeten Free School mit seinen
Höhen und Tiefen und bietet Einblick
in ein sowohl eindrucksvolles als auch
gewöhnungsbedürftiges Schulsystem
und dessen Gemeinschaft.
FILMPREISE
Camden IFF –
Emerging Cinematic Vision Award (2014)
DocAviv’s FF –
Best International Film Award (2015)
Belfast FF – Maysles Brothers Documentary
Award (2015)
Amer und Raghda lernen sich durch ein
Loch in einer Gefängniswand kennen,
als sie beide in Syrien als Regimekritiker_innen inhaftiert sind. Sie verlieben
sich und als sie freikommen, gründen
sie eine Familie. Die Aufstände gegen
das Assad-Regime zwingen die Familie
zur Flucht, zuerst ins Flüchtlingslager
in Yarmuk, danach in den Libanon, dann
nach Frankreich. Die Strapazen der
Flucht drohen ihr Familienglück zu zerstören: Amer wünscht sich ein Leben in
Frieden, während sich Raghda schuldig fühlt und eigentlich weiter für die
politische Freiheit in Syrien kämpfen
möchte.
Regisseur Sean McAllister begleitet
die Familie fünf Jahre lang auf dieser
geografischen und emotionalen Reise
und dokumentiert deren intimste
Momente und größte Krisen. Er erzählt
eine Geschichte der Hoffnung: über die
Revolution, die syrische Heimat und
über die Liebe.
FILMPREISE
Sheffield Doc/Fest – Grand Jury Prize (2015)
Biografilm Festival – Special Mention
Special Jury Award (2015)
Seit 2013 steht in Russland die Propaganda „nicht traditioneller sexueller
Beziehungen“ unter Strafe. Homosexuelle sind Diskriminierungen schutzlos
ausgeliefert. Im selben Jahr gründete
die Journalistin Elena Klimova das
Online-Projekt Children 404 (benannt
nach der Fehlermeldung „Error 404:
Page not found“) für junge LGBTs, was
ihr prompt auch eine Anzeige einbrachte.
Zwei Filmemacher dokumentieren
den Alltag russischer Homosexueller
in Form von teils anonymen Videotagebüchern und Interviews und zeigen
deren täglichen Kampf gegen soziale
Ungerechtigkeit. Sie eröffnen einen
mutigen und raren Einblick ins Innere
der LGBT-Community Russlands. Die
Filmpremiere von Children 404 in Moskau wurde von der Polizei aufgelöst.
Anschließend: Q&A
Filmprogramm
–39–
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
19:00
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 1
20:00
09/12
MITTWOCH
FILMCASINO
20:15
t
© European Union, 2013 – EP
Eintrit
frei!
WETT B
R
BEWE
➜ Lecture
Kultur und Boykott
Die Doppelmoral gegen israelisches Kulturgut
LECTURE
Vortrag und Diskussion
mit Gerhard Scheit und Robert Schindel
➜ Premiere
A Minor Leap Down
(Paridan Az Ertefa-e Kam)
Filmvorführung anlässlich
der Verleihung des Sacharow-Preises
SPIELFILM
Iran / Frankreich, 2015, 88 min, OmeU
Regie: Hamed Rajabi
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
Bei einem norwegischen Filmfestival wird eine Filmproduktion ausgeschlossen aus dem einzigen Grund,
weil sie aus Israel kommt; das Filmfestival Locarno sieht sich, als es
2015 sein Industry-Programm „Carte
Blanche“ Israel widmet, schlussendlich veranlasst, den Namen der etablierten Schiene zu ändern, da es als zu
Israel-­freundlich interpretiert werden
könnte; ein amerikanisch-jüdischer
Musiker wird bei einem Reggaefestival
ausgeladen, weil er sich weigert, eine
politische Erklärung gegen Israel zu
unterschreiben, die von ihm als einzigem Teilnehmer verlangt wurde; …
Die Vorfälle im Kulturbereich häufen
sich. Direkt oder indirekt folgen solche Maßnahmen der BDS-Bewegung,
die zu Boykott, Desinvestition und
Sanktionen gegenüber dem Staat der
Holocaust-Überlebenden aufruft, dem
Staat, der auch weiterhin allen Jüdinnen und Juden das Recht auf Einwanderung garantiert. Warum findet die
Boykottkampagne auf dem Feld von
Kunst und Film besonders große Resonanz?
Nahâl, eine 30-jährige Frau, erfährt
bei einer Routineuntersuchung, dass
ihr ungeborenes Kind nicht mehr am
Leben ist und der leblose Fötus in zwei
Tagen aus ihrem Körper entfernt werden muss. Sie versucht, sich ihrem Ehemann und ihrer Mutter anzuvertrauen
– ohne Erfolg. Nahâl, die unter Depressionen leidet, beginnt, sich gegen die
ihr zugedachte Rolle als Ehefrau, Tochter und funktionierendes Mitglied
der iranischen Gesellschaft aufzulehnen, und stößt damit ihre unmittelbare Umwelt vor den Kopf. Regisseur
Hamed Rajabi schafft ein beeindruckendes Porträt einer schweigenden
Rebellin der iranischen Mittelschicht,
die, gelähmt von ihrer Ausweglosigkeit,
einen konsequenten Kampf gegen eine
Gesellschaft führt, den sie nicht gewinnen kann.
Der Sacharow-Menschenrechtspreis
wurde nach dem Physiker und Dissidenten Andrej Sacharow benannt
und wird jährlich vom Europäischen
Parlament an Aktivist_innen und
Organisationen verliehen, die sich für
den Kampf um Menschenrechte und
Demokratie einsetzen. In Kooperation
mit dem Informationsbüro des Europäischen Parlaments in Österreich
findet anlässlich der Verleihung des
Sacharow-Preises 2015 eine Filmvorführung statt. Zu den heuer Nominierten gehören der Blogger Raif Badawi,
die demokratische Opposition Venezuelas, die Anti-Genitalverstümmelung-Aktivistin Edna Adan Ismail, der
Oppositionspolitiker Boris Nemzow,
die ukrainische Abgeordnete Nadija
Sawtschenko sowie die Whistleblower
Edward Snowden, Antoine Deltour und
­Stéphanie­Gibaud.
FILMPREIS
Berlinale – FIPRESCI Preis (2015)
Anschließend: Q&A
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
Filmprogramm
–40–
09/12
MITTWOCH
SCHIKANEDER
21:00
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 1
22:30
(c) Alina Gozin'a
20:30
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
FtWTF – Female to
What The Fuck
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2015, 92 min, OF Deutsch – OmeU
Regie: Katharina Lampert, Cordula Thym
➜ Premiere
Black Panther Woman
DOKUMENTARFILM
Australien, 2014, 52 min, OF Englisch
Regie: Rachel Perkins
Jade Miners
(Wan Yu Shi De Ren)
DOKUMENTARFILM
Taiwan / Myanmar, 2014, 104 min, OmeU
Regie: Midi Z
Schwerpunkt: this human WORKS
Wo andere Dokumentationen oft
enden, setzt FtWTF an. Der Film
untersucht die Gratwanderungen und
Bruchlinien, an denen Geschlecht vor,
während, nach oder abseits dessen
entsteht, was in der öffentlichen Wahrnehmung gemeinhin als der Weg der
„Geschlechtsangleichung“ gesehen
wird. Denn körperliche Angleichung
an gelebte Geschlechtsidentität ist
nur ein Teil der Erforschung der eigenen Identität. Nicht alle Trans*Personen gehen diesen Weg oder wollen
ihn gehen. Das Infragestellen heteronormativer Lebensmodelle, die Suche
nach einer lebbaren Männlichkeit, die
mit der eigenen Trans*Geschichte vereinbar ist, und die Reibungsflächen in
einer queer­-feministischen Community
sind Themen in FtWTF. Aber auch das
Überwinden von Trauer, das Beenden
von Lebensabschnitten und das immer
wieder Neu-Anfangen werden in dem
in Wien gedrehten Dokumentarfilm
verhandelt.
Anschließend: Q&A
Im Jänner 1972 wurde die australische Black Panther Bewegung in
Brisbane/Australien ins Leben gerufen. Der Dokumentarfilm erzählt die
Geschichte von Marlene Cummins,
die sowohl das Beste, als auch das
Schlechteste des kurzlebigen Black
Panther Movements miterlebte, in
ihren eigenen Worten. Von ihren afroamerikanischen Glaubensbrüdern und
-schwestern inspiriert, adaptierte eine
Handvoll Aborigines die Bewegung
und passte sie ihren lokalen Lebensbedingungen in Australien an. Marlene
­Cummings Liason mit Dennis ­Walker,­
dem Begründer der australischen
Organisation, entflammte ihr politisches Bewußtsein. Durch die Beschäftigung mit der Ideologie der Black
Panthers begann sie, den historischen
und sozialen Kontext, ihre persönliche,
sowie die Unterdrückung ihrer Community, erst richtig zu verstehen.
Der Fund des Edelsteins verheißt für
sie ein neues, besseres Leben: In den
Bergen des Kachin-Staates im Norden
Burmas suchen Männer hoffnungsvoll,
doch unter katastrophalen und gefährlichen Umständen nach Jade. Seit den
kriegerischen Auseinandersetzungen
zwischen der burmesischen Armee
und der Kachin Independence Army
graben hier illegale Arbeiter nach dem
wertvollen Stein. Für seinen Dokumentarfilm Jade Miners konnte sich Midi Z
aufgrund der zu großen Gefahr nicht
selbst in das Kriegsgebiet begeben,
weshalb er die Kameraarbeit nicht
selbst ausführen konnte. Er verzichtet auf Erklärungen und Kommentare
und konzentriert sich auf eine reine
Beobachtung des harten Alltags der
Arbeiter. Eine Beobachtung in langen
Einstellungen, die am Ende eine besonders tragische Note bekommt.
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–41–
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
17:00
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 1
17:30
10/12
DONNERSTAG
SCHIKANEDER
18:00
t
Eintrit
frei!
➜ Workshop
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
All You Need Is
Mental Power
On the Bride’s Side
(Io sto con la sposa)
Warriors from the North
(Krigerne fra nord)
WORKSHOP
Screening of special short films from the
Mental Power Prague Film Festival
DOKUMENTARFILM
Italien / Palästina, 2014, 98 min, OmeU
Regie: Antonio Augugliaro, Gabriele Del Grande,
Khaled Soliman Al Nassiry
DOKUMENTARFILM
Dänemark, 2014, 59 min, OmeU
Regie: Søren Steen Jespersen, Nasib Farah
Schwerpunkt: Cinema and Human Rights
The Mental Power Prague Film Festival
is an international film festival of (non-)
actors with a mental or combined
handicap organized by Hendaver, o.s.
The festival exclusively shows feature
films in which people with a mental
and combined handicap play different
roles. The main idea of this unique
project is to create the conditions for
artistic self-fulfillment of handicapped
people and thus to take part in their
mental development. In addition to
that, this activity opens a brand new
possibility of social integration of the
handicapped. The festival came into
existence in order to help these people
get out of their everyday routines and
enable them to experience moments of
artistic activity.
Ein Dichter und ein Journalist beschließen gemeinsam, fünf palästinensische und syrische Flüchtlinge bei der
Querung Europas nach Malmö zu
unterstützen und sich als Hochzeitsgemeinschaft zu tarnen: Als Braut, Bräutigam und Hochzeitsgäste haben sie
viel größere Chancen, sämtliche Grenzen zwischen Italien und Schweden
zu überschreiten. Während der Reise
tauchen Erinnerungen an ihre gefährliche Reise nach Lampedusa und an den
Krieg und die Freunde, die getötet wurden, wieder auf, ohne allerdings den
unerschütterlichen Optimismus der
Gruppe zu brechen. Ein fröhlicher Film,
der die Absurdität der europäischen
Flüchtlingspolitik vor Augen führt und
die Frage nach der Verantwortung
Europas stellt.
In Kooperation mit:
Abdi Rahman war Teil einer Gruppe
junger Dänen, die sich entschlossen
haben, nach Somalia zu gehen, um sich
dort dem „Heiligen Krieg“ anzuschließen. Bei einer Promotionsfeier junger
Mediziner in Mogadishu sprengt er
sich selbst in die Luft und reißt mehrere Menschen mit in den Tod. Ein
anderer junger Mann aus derselben
Gruppe entkommt den Fängen der
Al-Shabab und kehrt nach Dänemark
zurück. Anhand seiner Erzählungen
und auch der Geschichte von Abukar,
dessen Sohn noch immer in Somalia
ist, nähern sich die Regisseure einem
Phänomen an, das immer mehr europäische Jugendliche in seinen Bann zieht.
FILMPREISE
Hot Docs – Best Mid Length
Documentary (2015)
FILMPREISE (AUSWAHL)
One World Human Rights FF –
First Appearance Award (2015)
Venice FF – Human Rights Nights Award (2014)
Giffoni Film Festival – Best Film (2015)
FIFDH – Grand Prize of Geneva (2015)
Malmo Arab FF – Special Jury Award (2015)
Anschließend: Diskussion (in englischer Sprache)
Infos zur Diskussion unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Ludwig Boltzmann Institut
Menschenrechte
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–42–
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
DONNERSTAG
19:30
10/12
GARTENBAU
KINO
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 1
20:00
➜ Premiere
➜ Wien-Premiere
➜ Premiere
Between the Devil
and the Deep
Those Who Feel
the Fire Burning
Als die Sonne
vom Himmel fiel
DOKUMENTARFILM
Niederlande, 2015, 93 min, OmeU
Regie: Heinrich Dahms
Schwerpunkt: this human WORKS
Ein Fischerdorf bei Cape Town. Für
die lokalen Fischer ist der traditionelle Fischfang heute keine existenzsichernde Möglichkeit mehr, um sich und
ihre Familien über Wasser zu halten.
Allein das verbotene Wildfischen nach
Abalone, einer Gattung von großen
Meeresschnecken, kann noch ihr Überleben sichern. Werden Männer, die
nach der Delikatesse tauchen, dabei
allerdings auf frischer Tat ertappt,
reagiert die Polizei mit brutalen Schlägen, die im Fall eines jungen Mannes
sogar tödlich enden. Das Leben der
Dorfbewohner_innen ist gezeichnet
von den Konsequenzen, die die illegalisierte Arbeit zur Folge hat. Der ruhige
und unaufdringliche Dokumentarfilm
porträtiert ihren harten Alltag, der von
Armut, Polizeigewalt und Drogenkonsum geprägt ist.
Anschließend: Q&A
DOKUMENTARFILM
Niederlande, 2014, 74 min, OmdU
Regie: Morgan Knibbe
DOKUMENTARFILM
Schweiz / Finnland, 2015, 78 min, OmdU
Regie: Aya Domenig
Schwerpunkt: this human TRACKS
Auf unkonventionelle und poetische
Art schildert Those Who Feel the Fire
Burning ein brisantes Thema: die hoffnungslose Existenz jener Flüchtlinge,
die am Rand der „Festung Europa“
gestrandet sind. „Where am I? Is this
paradise?“, fragt sich der Geist eines
Mannes, der bei dem nächtlichen Versuch, Europa über den Seeweg zu erreichen, sein Leben verliert und fortan auf
der Suche nach seinen Angehörigen
umherirrt. Eine schwebende Kamera
nimmt die Zuseher_innen mit in eine
Welt zwischen Existenz und Überlebenskampf. Ein atmosphärischer und
berührender Dokumentarfilm mit
kraftvollen Bildern, deren Stärke auch
in ihrer Aktualität liegt.
FILMPREISE (AUSWAHL)
TRT Documentary Awards –
Special Jury Prize (2015)
Guanajuato IFF – Best International
Documentary Feature (2015)
Milano FF – Special Mention (2015)
In Kooperation mit:
Vorab: Gespräch mit Helfer_innen
und Unterstützer_innen von Geflüchteten
In Kooperation mit:
Die schweizerisch-japanische Filmemacherin Aya Domenig folgt in Als die
Sonne vom Himmel fiel der Spur ihres
verstorbenen Großvaters, der im Jahr
1945 als junger Arzt in einem Krankenhaus in Hiroshima tätig war, als die
Atombombe über der Stadt abgeworfen wurde. Zeit seines Lebens hat ihr
Großvater nie über seine Erfahrungen
gesprochen. Bei ihrer Recherche trifft
die Regisseurin auf einen ehemaligen
Arzt und eine ehemalige Krankenschwester, über deren Erfahrungen sie
sich denen ihres Großvaters annähert.
Als am 11. März 2011 erneut ein nukleares Desaster – diesmal in Fukushima
– eintritt, nimmt Aya Domenigs Suche
eine unerwartete Wendung.
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–43–
10/12
DONNERSTAG
SCHIKANEDER
20:30
10/12
DONNERSTAG
SCHIKANEDER
20:30
➜ Premiere
➜ Premiere
Das andere bessere Leben
(Drugi Bolji Zivot)
Trapped by Law
(Nakhino)
DOKUMENTARFILM
Österreich, 2015, 30 min, OmdU
Regie: Saša Barbul, Philomena Grassl
DOKUMENTARFILM
Kosovo / Deutschland, 2015, 92 min, OmeU
Regie: Sami Mustafa
Schwerpunkt: this human TRACKS
Der Film porträtiert den täglichen
Überlebenskampf einer serbischen
Roma-Familie. Die Protagonist_innen
erzählen von ihrem Alltag, der korrupten Minderheitenpolitik und dem
geplatzten Traum vom Asyl in Deutschland. Idylle und Elend, Stolz und Apathie liegen hier nah beieinander. Die
scheinbare Zeitlosigkeit des Ortes wird
nur durch das bedrohliche Szenario der
Vertreibung und Entwurzelung durchbrochen.
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
2010: Ein bilaterales Abkommen
sieht vor, dass 10.000 Roma-Familien,
die im Zuge des Kosovokrieges nach
Deutschland geflüchtet sind, in den
Kosovo zurückkehren müssen. Dieses
Schicksal trifft auch die in Deutschland
aufgewachsenen Brüder Kefaet (26)
und Selami (21), die eines Nachts ohne
Vorwarnung in das Heimatland ihrer
Eltern abgeschoben werden.
Regisseur Sami Mustafa begleitet die
beiden Brüder fünf Jahre lang hautnah
in dem für sie neuen Leben in einem
unbekannten Land. Für sie beginnt im
Kosovo eine Zeit geprägt von Enttäuschungen und Unklarheit, die die leidenschaftlichen Rapper in ihren Songs
thematisieren. Obwohl die Situation
aussichtslos scheint, versuchen sie
alles, um zu ihren Familien, Freunden
und zu ihrem alten Leben in Deutschland zurückzukehren.
Anschließend: Q&A
In Kooperation mit:
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
21:00
In Bloom
(Grzeli nateli dgeebi)
SPIELFILM
Georgien / Deutschland / Frankreich, 2013,
102 min, OmeU
Regie: Nana Ekvtimishvili, Simon Groß
Schwerpunkt: zwischenWELTEN
Eka und Natia, zwei 14-jährige Freundinnen, leben im Tbilisi der frühen
90er-Jahre. Die Sowjetunion ist kollabiert und das Land steht vor einem
Neubeginn. Der Konflikt in Abchasien
reflektiert sich in omnipräsenter latenter zwischenmenschlicher Gewalt. In
dieser Welt werden die zwei Mädchen
zusammen erwachsen, und doch sind
ihre Wege konträr zueinander, die eine
beugt sich der Entführung eines ungewollten Verehrers und der darauffolgenden Hochzeit, die andere hat eine
Pistole.
FILMPREISE (AUSWAHL)
Berlinale – Preis der C.I.C.A.E. Forum (2013)
Milano FF – Audience Award –
Feature Film (2013)
Sarajevo IFF – Heart of Sarajevo
for Best Film (2013)
Hong Kong IFF – FIPRESCI Prize
Golden Firebird (2013)
Filmprogramm
–44–
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 1
22:30
FREITAG
17:00
11/12
11/12
FREITAG
SCHIKANEDER
17:00
TOP KINO
Saal 2
t
t
Eintrit
frei!
➜ Premiere
➜ Workshop
When We Are Together
We Can Be Everywhere
Ich will nicht betteln,
aber dürfen muss ich
PORNO
Deutschland, 2015, 68 min, OF Englisch
Regie: Marit Östberg
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win 2!
ERZÄHLCAFÉ MIT BETTLER_INNEN
Ein Workshop mit der BettelLobby Wien
Bettler_innen in Wien werden zunehmend von der Polizei aus dem öffentlichen Raum vertrieben und mit hohen
Geld- und Haftstrafen belegt.
Liz ist nie allein. Sie trifft andere Körper, verbindet sich mit ihnen, fickt und
lässt sich wieder davontreiben. Die
Kamera ist immer da und folgt Liz in
einer dokumentarischen Perspektive
durch die sexuellen Begegnungen.
Regelmäßig dreht sie ihre Richtung
und rückt die Filmemacherin Marit
Östberg selbst und ihre Sehnsüchte,
Gedanken und Bedenken ins Zentrum
des Films.
Die Teilnehmer_innen des Erzählcafés
haben die Möglichkeit, im Gespräch
mit Bettler_innen mehr über ihren Alltag zu erfahren und Fragen zu stellen.
www.bettellobby.at
Anschließend: Q&A
AB 18 JAHREN
Open Space:
Refugee Support
PROJEKT-WERKSCHAU UND
VERNETZUNGSVERANSTALTUNG
Schwerpunkt: this human POVERTY
Wir begleiten die queere Perfor­
mancekünstlerin Liz Rosenfeld auf
einer Traum-haften Fahrt durch verschiedene Berliner Orte: in einer Bar,
einem urbanen Ödland, einer Toilette,
einem Wagenplatz.
„Wenn Frauen, Trans* und Queers ihre
Sexualität selbst in die Hand nehmen,
ist das Patriarchat verloren.“
Marit Östberg
Eintrit
frei!
Eine existenzbedrohende Praxis, die
statt der Armut die Armen bekämpft.
In Kooperation mit:
BettelLobby Wien
Zusammen mit der Liga für Menschenrechte und Train of Hope lädt
this human world zum produktiven
­M itmach-Vernetzungstreffen. Der
Abend eröffnet mit der Präsentation
des engagierten Traiskirchen-Projekts
„Refugee-Filmworkshops“. Nach einem
kurzen Screening werden die Perspektiven und der Ausblick auf die Zukunft
des Workshops erläutert. Der zweite
Teil wird als Plattform des Austausches und der Kommunikation dienen,
bei der aktuelle Bedürfnisse, Schwerpunkte und Schwierigkeiten diskutiert
und eine Bestandsaufnahme zahlreicher zivilgesellschaftlicher Hilfsorganisationen vorgenommen werden.
Anschließend: Kaffee und Kuchen
Infos zur Veranstaltung unter:
www.thishumanworld.com
In Kooperation mit:
Filmprogramm
–45–
FREITAG
20:00
11/12
TOP KINO
Saal 1
11/12
FREITAG
SCHIKANEDER
20:30
FREITAG
11/12
22:30 TOP KINO
Saal 1
out of ­
compe
tition
➜ Premiere
I Am Dublin
(Jag är Dublin)
Stories of Our Lives
SPIELFILM
Kenia, 2014, 60 min, OmeU
Regie: Jim Chuchu
DOKUMENTARFILM
Schweden, 2015, 80 min, OmeU
Regie: Ahmed Abdullahi, David Aronowitsch,
Sharmarke Binyusuf, Anna Persson
Schwerpunkt: this human TRACKS
Zwei junge Frauen geraten wegen ihrer
„absonderlichen“ Beziehung zueinander in Schwierigkeiten; ein Landarbeiter leidet heimlich, als sein Schwarm
beginnt, eine Frau zu umwerben; ein
junger DVD-Verkäufer interessiert sich
für die geheime Schwulen-Bar. Mehrere Monate lang recherchierte und
sammelte das Künstler_innenkollektiv „The Nest“ aus Nairobi persönliche
Geschichten in der LGBTIQ-Community. Fünf einfühlsame, traurige,
aber auch witzige Episoden wurden
in Stories of Our Lives zu einem Spielfilm verwoben, der mit grandioser
Schwarz-Weiß-Ästhetik und starker
Bildsprache beeindruckt. Sie thematisieren Verfolgung und Bedrohung, der
LGBTIQ-Personen in Kenia ausgesetzt
sind, und die damit verbundene Angst,
sich zu outen. Nach seiner Uraufführung in Toronto wurde der Film in
Kenia, wo Homosexualität gesetzlich
unter Strafe steht, sofort verboten.
„I am Dublin!“, damit drückt Ahmed die
Machtlosigkeit und Hoffnungslosigkeit
aus, unter der er seit Jahren leidet. Er
ist einer von unzähligen „Dublin-Fällen“: Als er nach seiner Flucht vor Hunger und Terror in Somalia in Lampedusa
ankam, musste er, wie alle anderen,
seine Fingerabdrücke abgeben. Seitdem ist er im Dublin-System der EU
registriert und kann nur noch in Italien Asyl beantragen. „Illegalerweise“
lebt er in Schweden und will dort, wo
er Fuß gefasst hat, auch bleiben. Der
Film hat eine ungewöhnliche Erzählstruktur: Wir sehen Ahmed beim Dreh
eines Kurzfilms über seine Situation. Er
hilft den anderen Schauspieler_innen,
glaubwürdig zu spielen, und oft ist
nicht klar, was nachgespielt ist und was
nicht. In Göteborg zum Filmfestival
eingeladen und groß gefeiert, hilft es
Ahmed kein bisschen, der drohenden
Abschiebung zu entkommen.
In Kooperation mit:
FILMPREISE (AUSWAHL)
Berlinale – Teddy Jury Award (2015)
Frameline – First Feature – Honorable
Mention (2015)
Outfest – Special Programming Award
for Freedom (2015)
GAZE IFF – Audience Award (2015)
In Kooperation mit:
The Black Her*Stories und Wienwoche
➜ Premiere
Yes, We Fuck!
DOKUMENTARFILM
Spanien, 2015, 59 min, OmeU
Regie: Antonio Centeno, Raúl de la Morena
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win 2!
Yes, We Fuck! ist der Film, auf den wir
schon seit Jahren gewartet haben. Die
Protagonist_innen dieses Films sind
Menschen, denen der gesellschaftlich-genormte Blick meist Defizite
attestiert, sie als „behindert“ labelt und
ihnen ein Recht auf eigene Sexualität
und Ficken abspricht. Im Film treffen
wir Menschen, die nicht akzeptieren
wollen, dass erwachsene Personen zu
Körpern ohne Begehren reduziert
werden. Der Dokumentarfilm folgt
Menschen in ihren Bemühungen, die
Stigmata rund um Ableism und Sexualität aufzubrechen und ein Zeichen für
funktionale Diversität von Körpern zu
setzen. Kink oder vanilla, queer oder
straight, alles hat im Film Platz! Yes, We
Fuck! ist lustig, heiß und schön, ohne
kitschig zu sein. Kommt zum Screening
und lasst euer Mitleid zu Hause!
FILMPREIS
Porn Filmfestival Berlin –
Best Documentary Film (2015)
AB 18 JAHREN
Rahmenprogramm
–46–
Rahmenprogramm
FREITAG
04/12
10:00 TOP KINO
t
Eintrit
frei!
➜ Pressekonferenz
Pressekonferenz zur Studie: „Mode um jeden Preis –
Globale Bekleidungsproduktion, Arbeitsbedingungen, Produktionsketten, Profite, Gegenmacht“
Die Verletzung von Arbeits- und Menschenrechten an den Produktionsstätten der
Bekleidungsindustrie gehört keineswegs der Vergangenheit an, die Problematik ist
so aktuell wie gravierend. Welche Strukturen und Entwicklungen stecken hinter
der Persistenz ausbeuterischen Wirtschaftens? Was kann getan werden, um diesen
Kreislauf zu durchbrechen, um die Näher_innen unserer Bekleidung im Kampf um
menschenwürdige Verhältnisse zu unterstützen?
Es diskutieren: Mag. Nepomuk Hurch (Studienautor), Mag.a Michaela Königshofer (Clean Clothes
Kampagne), Monika Kemperle (IndustriALL Global Union) u.a.m.
FREITAG
17:00
04/12
TOP KINO
Saal 2
➜ Open Discussion
Queer-Feminist Porn & Sex Work:
How We Do It Ourselves
Schwerpunkt: Every Time We Fuck We Win 2!
An open conversation between Sadie Lune and Mad Kate about the working conditions, strategies, challenges and joys of sex work and porn.
Sadie Lune is an interdisciplinary artist and sex worker. She has exhibited explicit
whore-positive work in venues from a former Army barracks latrine to the SFMOMA. She is particularly interested in breaking down stigma against sex workers. She
is currently co-editing WhoreLover, an anthology of writing by the romantic partners of sex workers, with P. Crego.
Mad Kate has been working as a performer, musician, porn actor and feminist sex
worker over the last eleven years. Through her work as an artist, activist and poly-queer parent in performances and discussions she shows how playful and conscientious sexual encounters can break borders and transform our (trans)identities on
personal and global scales.
www.sadielune.com / www.alfabus.us
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
13:00
Fair-Fashion-Walk
Gemütliches Erkunden der Fair-Fashion-Szene
Je nach Interesse der Teilnehmenden werden Shops rund um die Begegnungszone
des Wiener Fast-Fashion-Mekkas abgeklappert. Nebenbei kann geplaudert, gefragt
und debattiert werden, um die Hintergründe konventioneller Mode und die Dringlichkeit von Alternativen zu beleuchten.
Gestartet wird um 13:00 Uhr beim Top Kino. „Dazustoßen“ ist jederzeit möglich –
mehr Infos dazu im Top Kino.
In Kooperation mit Waystone Film, Schikaneder und Sicherheitsnadel
–47–
05/12
SAMSTAG
TOP KINO
Saal 2
19:00
Rahmenprogramm
➜ Work-in-Progress-Präsentation
Shooting Kinders
(K)ein zauberhaftes Kinderspiel! Drehen mit Kindern und Jugendlichen
Der neue Kinodokumentarfilm der Riahi Brothers heißt Kinders und wird in den
nächsten Monaten fertiggestellt. Bei this human world geben die Brüder Arash und
Arman Riahi erstmals Einblicke in den Film und ihre Arbeitsmethoden mit Kindern
und Jugendlichen. Dabei werden auch frühere Arbeiten der Brüder, wie der Dokumentarfilm Schwarzkopf oder der Spielfilm Ein Augenblick Freiheit herangezogen.
Ein praktischer Workshop über die unterschiedlichen Probleme bei der filmischen
Arbeit mit Jugendlichen und die verschiedenen Herangehensweisen und Taktiken,
diese Probleme zu lösen. Neben der Praxis geht es aber auch um die Grenzen in der
Darstellung der Realität und Fragen der Moral bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen.
Die Filmemacher Arash und Arman T. Riahi (Everyday Rebellion, 2013) leben und arbeiten in Wien.
06/12
SONNTAG
TOP KINO
Saal 2
17:00
In Kooperation mit:
medienimpulse.at
➜ Open Lecture
Wie „liest“ man „bewegte Bilder“?
Filmanalyse als Turnübung und Tanzeinlage
Filmanalyse goes Pop: Anhand des Debütfilms Necktie Youth (Südafrika/Niederlande,­
2015) werden im Rahmen des Vortrags Strategien der Filmanalyse anschaulich
vorgestellt. Einzelaspekte werden herausgegriffen, ihr Zusammenspiel im Rahmen
einer übergreifenden Struktur herausgearbeitet. Quellenkundliche Überlegungen
fließen hier ebenso ein wie filmgeschichtliche oder populärkulturelle Kontexte.
Den größeren Rahmen für die Auseinandersetzung mit dem Beispiel, die zu einer reflektierten Filmlektüre ganz generell verführen soll, bieten die sich abzeichnenden
(nicht zuletzt medienpädagogischen) Veränderungen im Umgang mit Film und seinen Aufführungskontexten. Der eben erschienene Sammelband „Filmbildung im
Wandel“ reflektiert die facettenreichen Zugriffe und Perspektiven darauf und wird
im Rahmen des Festivals erstmals präsentiert.
Thomas Ballhausen (Autor, Kulturwissenschaftler, Lehrbeauftragter an der Universität Wien)
Buchhinweis: Filmbildung im Wandel. Hg. von Anja Hartung u.a., Wien: New Academic Press 2015.
Sammelband-Release-Party ab 23:00 Uhr im Schikaneder-Kino
08/12
DIENSTAG
SCHIKANEDER
13:00
Kleidertausch-Party
Die absolut angesagte Party gegen Weihnachtsstress und für nachhaltigen Ressourcenumgang oder gib Second Hand a Chance, Baby!
Für einen Nachmittag verwandelt sich das Schikaneder Kino in die ultimative
­Kleidertausch-Location! Sei dabei und stöbere in gechillter, akustisch stimulierter
Atmosphäre statt allgemeiner Kaufrausch-Hysterie.
Kleidung, die keine neuen Besitzer_innen findet, wird dem Verein Ute Bock gespendet.
Genaue Infos zum fröhlichen Tausch und Details unter www.sicherheitsnadel.org
In Kooperation mit Waystone Film, Schikaneder und Sicherheitsnadel
Rahmenprogramm
09/12
MITTWOCH
TOP KINO
Saal 2
19:00
–48–
➜ Lecture
Kultur und Boykott
Die Doppelmoral gegen israelisches Kulturgut
Bei einem norwegischen Filmfestival wird eine Filmproduktion ausgeschlossen aus
dem einzigen Grund, weil sie aus Israel kommt; das Filmfestival Locarno sieht sich,
als es 2015 sein Industry-Programm „Carte Blanche“ Israel widmet, schlussendlich
veranlasst, den Namen der etablierten Schiene zu ändern, da es als zu Israel-freundlich interpretiert werden könnte; ein amerikanisch-jüdischer Musiker wird bei einem Reggaefestival ausgeladen, weil er sich weigert, eine politische Erklärung gegen
Israel zu unterschreiben, die von ihm als einzigem Teilnehmer verlangt wurde; … Die
Vorfälle im Kulturbereich häufen sich. Direkt oder indirekt folgen solche Maßnahmen der BDS-Bewegung, die zu Boykott, Desinvestition und Sanktionen gegenüber
dem Staat der Holocaust-Überlebenden aufruft, dem Staat, der auch weiterhin allen
Jüdinnen und Juden das Recht auf Einwanderung garantiert. Warum findet die Boykottkampagne auf dem Feld von Kunst und Film besonders große Resonanz?
Vortrag und Diskussion mit Gerhard Scheit und Robert Schindel
10/12
DONNERSTAG
TOP KINO
Saal 2
17:00
In Kooperation mit:
➜ Workshop
All You Need Is Mental Power
Screening of special short films from Mental Power Prague Film Festival
The Mental Power Prague Film Festival is an international film festival of (non-)
actors with a mental or combined handicap. The festival exclusively shows feature
films in which people with a mental and combined handi­cap play different roles. The
main idea of this unique project is to create the conditions for artistic self-fulfillment
of handicapped people and thus to take part in their mental development. In addition
to that, this activity opens a brand new possibility of social integration of the handicapped. The festival came into existence in order to help these people get out of
their everyday routines and enable them to experience moments of artistic activity.
Am 9.12. um 19 Uhr lädt das Tschechische Zentrum Wien zum Mental Power Prague Film Festival Get
Together für Filmschaffende und this human world-Partner_innen.
Ort: Tschechisches Zentrum Wien – www.tschechischeszentrum.at
Anmeldung erforderlich unter [email protected]
DONNERSTAG
10/12
GARTENBAU
19:30 KINO
Those Who Feel the Fire Burning
Dokumentarfilm
Am Tag der Menschenrechte zeigt this human world in Kooperation mit Asyl in Not,
Asylkoordination Österreich und SOS Mitmensch den Film Those Who Feel the Fire
Burning.
In Kooperation mit:
Der poetische Film schildert in unkonventioneller und poetischer Art die hoffnungslose Existenz jener Flüchtlinge, die am Rand der „Festung Europa“ gestrandet sind.
Vorab stellen die Helfer_innen und Unterstützer_innen von Geflüchteten ihre Organisationen vor und sprechen über ihre wichtige tägliche Arbeit. Sie gehen den Fragen, wie man selbst aktiv werden kann, wo man unterstützen kann und welche Art
von Hilfe Sinn macht, auf den Grund. Als ein kleiner Beitrag zu dieser unermüdlichen
Hilfsarbeit gehen die Einnahmen von this human world im Rahmen dieser Veranstaltung zu gleichen Teilen an alle drei Organisationen.
Eintritt: Soli-Ticket 8 €, keine Ermäßigung
Rahmenprogramm
–49–
11/12
FREITAG
SCHIKANEDER
17:00
Open Space: Refugee Support
Projekt-Werkschau und Vernetzungsveranstaltung
Zusammen mit der Liga für Menschenrechte und Train of Hope lädt this human
­world zum produktiven Mitmach-Vernetzungstreffen. Der Abend eröffnet mit der
Präsentation des engagierten Traiskirchen-Projekts „Refugee-Filmworkshops“.
Nach einem kurzen Screening werden die Perspektiven und der Ausblick auf die
Zukunft des Workshops erläutert. Der zweite Teil wird als Plattform des Austausches und der Kommunikation dienen, bei der aktuelle Bedürfnisse, Schwerpunkte
und Schwierigkeiten diskutiert und eine Bestandsaufnahme zahlreicher zivilgesellschaftlicher Hilfsorganisationen vorgenommen werden.
Anschließend: Kaffee und Kuchen
FREITAG
11/12
17:00 TOP KINO
Saal 2
➜ Workshop
Ich will nicht betteln, aber dürfen muss ich
Erzählcafé mit Bettler_innen
Schwerpunkt: this human POVERTY
Bettler_innen in Wien werden zunehmend von der Polizei aus dem öffentlichen
Raum vertrieben und mit hohen Geld- und Haftstrafen belegt. Eine existenzbedrohende Praxis, die statt der Armut die Armen bekämpft. Die Teilnehmer_innen des
Erzählcafés haben die Möglichkeit, im Gespräch mit Bettler_innen mehr über ihren
Alltag zu erfahren und Fragen zu stellen.
Ein Workshop mit der BettelLobby Wien, www.bettellobby.at
GB334_Thosewhofeelthefireburning_Anzeige.qxp 27.10.15 14:31 Seite 1
THOSE WHO FEEL
THE FIRE BURNING
Ein Film von Morgan Knibbe
NL 2014, 75 min, OmU
“Taking obvious cues from Terrence Malick and Gaspar Noe to
probe Fortress Europe through the ‘eyes’ of a wandering specter,
the picture’s form of magical realism generated enough interest,
heat and critical enthusiasm […]” HOLLYWOOD REPORTER
Ab 18. DEZEMBER
exklusiv im GARTENBAUKINO
WIEN PREMIERE in Zusammenarbeit
mit THIS HUMAN WORLD
am 10. DEZEMBER um 19:30
TICKETS und INFOS
unter www.gartenbaukino.at
GARTENBAUKINO
t
Eintrit
frei!
*
this human
world
03/12,
NIGHTLINE
04/12,
05/12,
DO
22:30
GARTENBAUKINO
FR
23:00
OPERA CLUB
SA
22:00
BRUNNENPASSAGE
ERÖFFNUNGSFEIER
PARTY: SISTERS *
KONZERT
Im Anschluss an den Eröffnungsfilm lädt this human world
zu Konzert und Party im Foyer
des Gartenbaukinos. Für eine
musikalische Überraschung
wird das Wiener Experimental
­Barock'n'Roll Concrète Duo
FOOLS OF ­POTENTIAL sorgen.
Und D
­ J PEZ 3000 wird uns mit
feinster Musik den Start in eine
aufregende Festivalwoche
versüßen! Die Visuals von
DORNWITTCHEN werden uns
zusätzlich verzaubern.
Cum to Vienna’s naughtiest night,
a celebration of the pleasures of
queer porn. Vaginas! Titz! Wieners!
Lesbs’, dykes, fags, bears, babes,
dreamers, no thank yous, no dancing
for me-ones, workingclass heroes,
lollipops, fairies, femmes, trans*stars,
sailors, queens, body lovers, studs,
feminists, otters, bois, daddies,
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laden wir zur Premierenfeier ins
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dafür sorgen, dass wir bis in die
Nacht hinein tanzen können!
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world ­feierlich bekanntgegeben. Im
Anschluss wollen wir gemeinsam
feiern! ME AND JANE DOE werden
den Auftakt zur Party machen, und
danach bringen wir die Tanzfläche
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9. 12.
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wird unterstützt durch:
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ab 22.01.2016 im Kino
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im Verleih von waystonefilm.com
Gumpendorfer Straße 28
1060 Wien
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Design: studio-es.at
Diagonale
Festival des
österreichischen
Films
Das this human world-Team 2015
Festivalleitung, Direktion:
Zora Bachmann, Julian Berner
Geschäftsführer: Johannes Wegenstein
Programmkoordination,
Assistenz Festivalleitung:
Katharina Riedler, Evi Bencsics (derzeit
in Bildungskarenz)
Programm und Filmauswahl:
Zora Bachmann, Evi Bencsics,
Katharina Riedler, Sepp Brudermann
Koordination Material und
Produktion Programmheft: Mariana Agria
Produktionsleitung und
Kommunikation: Annika Strassmair
Produktionsleitung: Lisa Mersi
Ko-Kurator_innen: Anabel Rodríguez,
Mara Verlic, Denice Bourbon, Sandra
Benecchi, Anna Müller-Funk, Manfred
Nowak, Saša Barbul
Assistenz Programmabteilung:
Christoph Rohner, Christian Lukacin,
Livia Erdösi
Assistenz Produktionsleitung:
Florian Mayerhofer, Daniel Pramberger
Gästebetreuung: Johanna Sonderegger
Assistenz Gästebetreuung: Alexandra Egger
Marketing und Sponsoring: Matthias Liptay, Richard Strutz
Schüler_innen-Kunst- und Kurzfilm-Wettbewerb:
Leitung: Lisa Wegenstein / Koordination: Mariana Agria
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit:
die jungs kommunikation e. U.
Assistenz Presse: Verena Spindler
Technische Betreuung: Carlo Sigler
Grafik: Judith Keppel (www.dosanddots.com),
Alexander Kremmers
Websitebetreuung: Valerie Bachschwöll
Ticketsystem: Roman Huy-Prech (www.diehalbstarken.at)
–70–
Konzept Ausstattung: Katharina Haring, Nina Salak,
Attila Plang
Trailer: Filmprojekt Traiskirchen
Plakatsujet: Max Berner
Pokal-Design: Sabine Müller-Funk
Synopsen Deutsch: Christian Lukacin, Verena Spindler,
Katharina Riedler, Sepp Brudermann, Mara Verlic, Anabel
Rodríguez, Evi Bencsics, Sandra Benecchi, Livia Erdösi,
Christoph Rohner, Dewi Kostial
Lektorat: Coralie Riedler
Festivalfotograf_innen: Valerie Bachschwöll, Andrea Klem,
David Meran
Besonderer Dank an: Kübra Atasoy, Thomas Ballhausen, Bruno Batinic, Irmgard Bebe, Roman Berka, Magdalena Bielecka, Sylvia Bierbaumer,
Sascha Bollerman, Lisa Boylos, Andreas Brunner, Robert Buchschwendtner, Jacques Ducrest, Stephanie Enzinger, Zuzana Ernst, Sylvia FaßlVogler, Brigitte Fiala, Geri Feichtinger, Ute Feichtner, Barbara Fränzen, Roland Fuchs, Angela Gnagni, Michael Genner, Alex Gruber, Jochen
Gruber, Amir Gudarzi, Can Gülcü, Katharina Haring, Martin Hartmann, Viktoria Harrucksteiner, Günther Häck, Barbara Helige, Maila Hemtek,
Patrick Heńel, Judith Hoffmann, Sebastian Höglinger, Markus Jurasek, Gertrude Kasper, Wolfgang Katzian, Judith Keppel, Petra Kneissl,
Gerald Knell, Nicole Kornherr, Andreas Kous, Markus Kuhn, Martin Krafl, Thomas Kruse, Hans König, Anna Katharina Laggner, Michaela
Landauer, Harald Lembacher, Martin Lengauer, Jenny Lengenstein, Klaus Werner Lobo, Ekkehard Lughofer, Andreas Mailath-Pokorny, Elisabeth
Mayerhofer, Veronika Mitteregger, Wolfgang Mitterlehner, Bernhard Mitteröcker, Esther Mlenek, Silvia Morales, Werner Müller, Manfred
Nowak, Marc Orou, Kira Preckel, Radostina Patulove, Heinz Patzelt, Wiktoria Pelzer, Daniela Pichler, Ivana Pilic, Alexander Pollak, Nadja Piplits,
Annika Rauchberger, Nina Salak, Laura Samaraweerova, Silvia Samhaber, Stefan Schaden, Gerhard Scheid, Martin Schenk, Peter Schernhuber,
Stefanie Schlögl, Gesine Schmiedbauer, Stephanie Schorsch, Angelika Schuster, Gernot Schödl, Günther Schönberger, Marco Schreuder, Norman
Shetler, Tristan Sindelgruber, Anders Sjöström, Daphne Springhorn, David Sychra, Christoph Sykora, Roland Teichmann, Joachim Thomasberger,
Bettina Töchterle, Dominik Tschütscher, Martina Varga, Mariam Vedadinejad, Ursula Voyta, Alexandra Wallner, Joachim Wegenstein, Ulrike
Weiss, Brigitte Winkler-Komar, Ernst Woller, Werner Zappe, Ursina Zwettler, Marea Alta, BettelLobby Wien, WERK X – El Dorado, Forum
Österreichischer Filmfestivals, Grelle Forelle, Human Rights Film Network, Mental Power Prague Film Festival, The Black Her*Stories Project,
Waystone Film sowie allen Festivalhelfer_innen, allen Filmvorführer_innen und dem gesamten Team des Top Kino, Schikaneder, Filmcasino,
Brunnenpassage, Philiale und Gartenbaukino sowie allen DJs!
Impressum:
VERANSTALTER DES FESTIVALS | this human world | ZVR-Zahl: 883089244
Festival-Hotline: Tgl. 14:00–21:00 Uhr | +43(0)664 313 33 26 | www.thishumanworld.com
–71–
Filmliste alphabetisch
3 1/2 Minutes, Ten Bullets
30
A Blast
Marmato
33
26
Mediterranea
23
A Minor Leap Down
39
Misfits
35
A Syrian Love Story
38
Mobilisierung der Träume
20
Above and Below
25
Monumenti
32
All of Me
26
Mustang
22
Als die Sonne vom Himmel fiel
42
My Life My Lesson
19
Annelie
24
My Talk with Florence
28
Approaching the Elephant
38
Necktie Youth
29
Arianna
32
On the Bride’s Side
41
Baba Joon
35
Out on the Street
28
Barash
21
Between the Devil and the Deep
42
Pink & White Retrospective:
A Decade of Queer Adult Cinema
Beyond My Grandfather Allende
32
Pirates of Salé
Biblioteka
20
River Memories
Black Panther Woman
Children 404
40
38
Rosewater
Shepherd’s Song
21
18, 34
22
34
21
29
Something Better to Come
27
43
Spartacus & Cassandra
34
Die Menschenliebe
28
Stories of Our Lives
45
Drought
19
Claude Lanzmann: Spectres of the Shoah
Das andere bessere Leben
Tell Spring Not to Come This Year
Dyke Hard
26
The Ruler
Femme Brutal
31
Those Who Feel the Fire Burning
Filmvorführung anlässlich der
Verleihung des Sacharow-Preises
39
Flotel Europa
25
FtWTF – Female to What The Fuck
40
Haunted
30
Hope
31
How to Cross (from Jiliz to Jiliz)
20
I Am Dublin
45
In Bloom
43
In the Sands of Babylon
35
Invasion
33
Ixcanul (Volcano)
33
Jade Miners
40
Kings of Nowhere
24
Land and Shade
29
Leaving Africa
23
31
22
42, 48
Those Who Said No
27
Trapped by Law
43
Vaterfilm
Von hier aus
Warriors from the North
23
25
41
Was wir nicht sehen
30
When We Are Together We Can Be Everywhere
44
Yes, We Fuck!
45
PROGRAMMÜBERSICHT
ENPROGRAMM: Seite 36
ALLER FILME UND RAHM