SPLITTER 2/2008 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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SPLITTER 2/2008 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
SPLITTER
SPLITTER
IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2008 - 18. Jahrgang
Schwerpunkt: Portale
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
durch die steigende Internetnutzung sind Webportale zu
entscheidenden Medien in der Kommunikation nach
innen und außen geworden. Als zentrale Informationsplattformen im Internet oder Intranet stellen sie den
Usern aktuelle Informationen gesammelt, komprimiert
und kategorisiert zur Verfügung und unterscheiden sich
somit deutlich von klassischen Websites. Nachschlagewerke, Wikis, Teamräume und Kommunikationskanäle
wie Foren und Blogs runden das Angebot ab. Die
nutzerfreundliche Strukturierung der Informationsdichte
kann erheblich dazu beitragen, die Effizienz in Unternehmen und öffentlichen Institutionen zu steigern.
Auch Kommunen und Bundesländern präsentieren in ihren Webportalen mittlerweile
mehr als das wirtschaftliche oder touristische Angebot. Portale sind heute ein
wichtiges Instrument für eine serviceorientierte, bürgerfreundliche Verwaltung und
der Schlüssel für moderne, internetbasierte Dienstleistungen. Bürgerinnen und
Bürger finden jederzeit die für ihr Anliegen zuständige Behörde und die richtigen
Ansprechpartner. Vor dem Gang zum Amt kann man sich über Rechtsgrundlagen
informieren und häufig auch die zugehörigen Formulare direkt herunterladen und
am Computer ausfüllen. Sobald die digitale Signatur den Personalausweis und die
persönliche Unterschrift abgelöst hat, können Portale als virtuelle Rathäuser den
Behördengang in vielen Fällen komplett ersetzen. (Seite 4-18)
Eine weitere internetbasierte Anwendung, die mir sehr am Herzen liegt, ist das
Mitarbeiterportal des ITDZ Berlin. Denn es ist eine zentrale Schnittstelle zwischen
Mitarbeitern und den Anwendungen und Systemen, die für die tägliche Arbeit
benötigt werden. Darüber hinaus können Mitarbeiterportale die Verständigung und
Wechselbeziehungen zwischen einer Institution und ihren Beschäftigten vereinfachen und verbessern. (Seite 14)
Als innovativen Webportaldienst stellen wir in dieser Ausgabe den BehördenWunschtermin via Internet vor: Denn die Berlinerinnen und Berliner können jetzt
ihre Termine beim zuständigen Bürgeramt online reservieren und sich per SMS
bestätigen lassen. (Seite 29)
Dass Berlin nicht nur bei der Weiterentwicklung von Portaldiensten aktuelle Entwicklungen aufgreift, zeigt das „Green-IT“-Angebot des ITDZ Berlin für die
Verwaltungen der Hauptstadt. Denn der „grüne Arbeitsplatz“ ermöglicht es den
Berliner Behörden, ihre IT-Infrastruktur energieeffizient und damit ressourcenschonend und klimafreundlicher zu gestalten (Seite 34).
Eine informative und unterhaltsame Lektüre wünscht Ihnen
Konrad Kandziora
Vorstand
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Editorial
Editorial
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Schwerpunktthema
Ante Portas
Einblicke in das Online-Stadtportal Berlin.de
Der zentrale Zuständigkeitsfinder:
ein bundesweiter Verbund öffentlicher Portale
Landesportal www.brandenburg.de – Neue Wege gehen
Was haben Mückenfang und Formularservice gemeinsam?
Die Welt der Blogs und Wikis im ITDZ Berlin
Mehr Bürgerfreundlichkeit und hohe Kostenersparnis
durch zentrales Online-Portal
www.bayern.de: Neues eGovernment-Portal
www.ch.ch: Nutzung hat sich 2OO7 weiter erhöht
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Parlament und Senat
Wie funktionieren die Ausschreibungen des ITDZ Berlin?
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Online
Das WWW wird 15 Jahre alt
Browser-Verteilung - alles wieder offen
Barrierefreiheit ist ein Meilenstein auf dem
Weg zum Internet der Zukunft
E-Appointment
Starkes West-Ost-Gefälle im Internet
Rapider Anstieg der mobilen Internetnutzung durch Unternehmen
Verwaltungsvorschriften im Internet
Juristische Fallstricke bei Onlineforen
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Tipps und Tricks
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E-Government und Verwaltung
Phase II des Projektes „ProBetrieb“ ist gestartet
Entwicklung von Rahmenbedingungen für den
flächendeckenden Einsatz von DMS/VBS in der Berliner Verwaltung
Integriertes Wohnungswesen (InWo) modernisiert
Stadt Leipzig entscheidet sich dauerhaft für perdata-Lösung perVERGABE
Neuer Service für Behördentermine
Neues individuelles Schulungsangebot für die Bieterfirmen der
eVergabeplattform Berlin von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
Projekt „Digitale Verbindung Liegenschaftskataster/Grundbuch“ in Berlin
Neue E-Mail-Adresse des Berliner Integrationsbeauftragten
Girls’Day 2OO8
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) im
IT-Dienstleistungszentrum Berlin
„Mein Outlook spricht Englisch“
Öffentliche Auftraggeber setzen auf Outsourcing, IT-Sicherheit und VoIP
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PDF-Dokumente barrierefrei gestalten
Microsoft und DAISY Consortium stellen Software
für barrierefreie Nutzung von Word-Dokumenten vor
Jeder achte telefoniert übers Internet
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Veranstaltungen
Xinnovations 2OO8
TRIPLE-I 2OO8 durchleuchtet Trends wie Web 2.O
in Unternehmen, SOA und Web Services
Ein Netz für Daten und Sprache – Ist das der richtige Weg?
LinuxTag 2OO8 mit deutlichem Besucherzuwachs
IT Profits 4.O: Neues Konzept gewinnt mehr Besucher
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Literatur
Berichte und Infos
Arbeitsplatz für Berliner Verwaltung mit
Open-Source- und Microsoft-Lösungen
Angriff auf den Mailserver der Berliner Verwaltung erfolgreich abgewehrt
„Grünes Büro“ für die Berliner Verwaltung
Verbraucher achten zunehmend auf Energie- und Umwelteigenschaften
Blade-Server sparen Strom und Platz
Green IT – Hype-Thema ohne Inhalt?
Kleine Geschichte des Mobilfunks
TelekomForum befragt 3OO Top-Unternehmen
zu den aktuellen IT- und TK-Trends
Hör mal, wer da spricht: Siemens bietet Lösung zur Stimmerkennung
Täglich rufen rund um die Welt verzweifelte PC-Nutzer bei Help Desks an
Typische Probleme im Management von IT-Projekten
Digitales Produktgedächtnis macht Warenfluss sicher und schnell
Kostenloser Leitfaden zum Umgang mit dem Hackerparagrafen
Wikipedia goes print
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Dies und Das
Bürokratieabbau: Senat hebt 1O6 Rechtsvorschriften auf
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Impressum
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Ante Portas
D
er Ausdruck Portal (lat. porta,
„Pforte“) bezeichnet in der Informatik ein Anwendungssystem, das sich durch die Integration
von Anwendungen, Prozessen und
Diensten auszeichnet. Ein Portal stellt
seinem Benutzer unterschiedliche Funktionen zur Verfügung, wie beispielsweise
Personalisierung, Sicherheit, Navigation und Benutzerverwaltung. Im einfachsten Fall koordiniert es die Suche
und die Präsentation von Informationen.
„Ein Portal ist [...] eine Applikation, die
[...] einen zentralen Zugriff auf personalisierte Inhalte sowie bedarfsgerecht auf
Prozesse bereitstellt. Charakterisierend
für Portale sind die Verknüpfung und
der Datenaustausch zwischen heterogenen Anwendungen über eine Portalplattform. Eine manuelle Anmeldung
an den in das Portal integrierten Anwendungen ist durch Single-Sign-On nicht
mehr notwendig, es gibt einen zentralen
Zugriff über eine homogene Benutzungsoberfläche. Portale bieten die
Möglichkeit, Prozesse und Zusammenarbeit innerhalb heterogener Gruppen
zu unterstützen.“ [1]
Kurz: „Das ideale Portal eröffnet einen
gemeinsamen, personalisierten Zugang
zu Daten, Expertisen und Anwendungen“ (Dataquest).
Prozessportale sind als höherentwickelte,
zweite Generation von Portalen zu verstehen. Sie können „als web-basierte,
personalisierbare und integrierte Zugangssysteme zu internen und externen
Applikationen definiert [werden], die der
Unterstützung von Kunden-, Lieferanten und Mitarbeiterprozessen dienen und
welche die grafische bzw. audiovisuelle
Frontend-Integration (auch über verschiedene Portale hinweg) umsetzen.
Dadurch verschaffen sie internen und
externen Benutzern einen rollenbasierten, prozessorientierten Zugang zu
einem umfassenden Set an aufeinander
abgestimmten Mehrwertdiensten. Sie
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ermöglichen dies durch die Bereitstellung übergreifender Dienste wie Sicherheit,
Personalisierung etc. Der Nutzen für den Portalbenutzer ist die Backend-Integration
dieser Services.“ [2]
Überblick
Bei einem Portal steht das Bereitstellen von applikationsübergreifenden Leistungen
und somit der Integrationsaspekt im Vordergrund. Portale ermöglichen eine
Entkopplung der Kernprozesse von zielgruppenspezifischen internen und externen
Prozesse. So lassen sich z. B. auf Basis eines einzigen internen Vertriebsprozesses
verschiedene Kundengruppen individuell über eigene Portalprozesse abwickeln. Im
Bereich Mitarbeiterportale wird diese Form der zielgruppenspezifischen Bereitstellung für die aufgabengerechte Prozessbereitstellung genutzt.
Foto: Konstantinos Kokkinis
Die einzelnen Anwendungen werden oft in Unterfenstern, den so genannten
Portlets, organisiert. In den Portlets werden Inhalte aus unterschiedlichen Quellen
auf einer Portalseite zusammengefasst. Die einzelnen Portlets können vom Benutzer
teilweise personalisiert werden. Die Portlets können minimiert oder entfernt werden
und verfügen oft auch über eigene Hilfe- und Konfigurationsmenüs.
Eine weitere Funktionalität ist die Integration von Webservices. Da diese ursprünglich für die Kommunikation zwischen Anwendungen geschrieben wurden, ist die
Präsentation nicht trivial, da beispielsweise Eingabefelder zu den benötigten Werten
nur mit internen Variablennamen versehen sind. Neuere Entwicklungen wie GUIDD
versuchen, diesen Missstand zu beheben.
Vorteile
Die Vorteile der Portaltechnologie liegen darin, dass eine grundlegende Infrastruktur
zur Verfügung gestellt wird, die einen Teil der Standardfunktionalität von Webanwendungen bereithalten. Je nach Hersteller ist diese Basisfunktionalität mehr oder
weniger ausgeprägt. Bei den großen Anbietern reicht die „out of the Box“- Funktionalität
von Collaboration Management über Personalisierung bis hin zu Document- und
Knowledge Management Integration. Weiterführende Funktionalitäten reichen bis
hin zu Expertensystemen auf Basis eines Portals.
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Ein zentraler Aspekt des Portals ist
mittlerweile die Integration von Applikationen in einem gemeinsamen Portal.
Dies bietet mehrere Vorteile:
•
•
•
•
•
Einheitliche Benutzeroberfläche,
dadurch erhöhte Akzeptanz beim
Anwender und reduzierter
Change-Management/Schulungsaufwand.
Gemeinsame
Datenbasis,
dadurch Verknüpfung von Informationen über Applikationsgrenzen hinweg.
Prozessplattform auf Basis einheitlicher Daten, dadurch transparente und effizientere Prozesse.
Single Sign On, also eine Anmeldung innerhalb des Portals,
dadurch geringere Ausfallzeiten
der Mitarbeiter für wiederkehrende Tätigkeiten.
Aktualität von Daten erlangt bei
Portalen an Bedeutung, die Daten in Echtzeit oder quasi-Echtzeit in die zugrundeliegenden
Applikationen schreiben oder
auslesen.
Diese Vorteile kommen vor allem dann
zum Tragen, wenn bei der Portalumsetzung konsequent die Sicht auf
Ebene der Geschäftsprozesse gehalten
wird. Daher ist ein Enterprise-Portal ein
Baustein des Konzepts der Serviceorientierten Architektur (SOA).
Nachteile
Nachteile der Portaltechnologie kommen vor allem dann zu Tage, wenn es
darum geht, bestehende Anwendungen
in ein Portal zu transferieren. Die Anzeige und Bearbeitung reiner Daten kann
dann zwar meist über Web Services und
Integrationsumgebungen wie Microsoft
BizTalk, SAP XI oder IBM WebSphere
MQ vorgenommen werden, jedoch steigt
dadurch auch die Komplexität des
Gesamtsystems.
Kritische Erfolgsfaktoren sind dann die
Konsistenz von Daten zwischen Portal
und originärer Anwendung, als auch die
Implementation komplexer Prozesse im
Portal über Anwendungsgrenzen hinweg. In der Folge stellt sich dann auch
die Frage, wann das Portal und wann die
originäre Anwendung zu nutzen ist und
wie sich dies in die Prozesshierarchie
einfügt. Diese Aufgaben können beliebig komplex, sowie kosten- und zeitintensiv werden.
Es ist zu beobachten, dass Anwendungen immer stärker auf die Nutzung in
einem Portalkontext entwickelt werden,
was in der Folge die aufgeführten Konsequenzen aus diesen Nachteilen minimieren würde.
Nachteile können auch entstehen, wenn
das Portal zu einer einseitigen Festlegung
auf eine gemeinsame Programmiersprache auch für die bestehenden, zu integrierenden Anwendungen führt. Spezialanwendungen, die in einer anderen Programmiersprache geschrieben wurden
und nur in dieser verfügbar sind, können dann nicht mehr integriert werden.
Stattdessen sollte man sich daher bei
Portalen lediglich auf gemeinsame, standardisierte Schnittstellen einigen.
Architektur
Die generelle Architektur eines Portals
sieht einen Server vor, der die Anfragen
der Anwender entgegennimmt und an
die Portlet-Engine weiterleitet. Diese
verwaltet den Lebenszyklus der Portlets
und gibt die Aktions- und Renderanfragen an die einzelnen Portlets weiter,
die in der nachgefragten Seite angezeigt
werden sollen. Die Portlets suchen sich
aus den dazugehörigen Datenquellen
ihren Inhalt zusammen. Hierbei ist festzustellen, dass Datenquellen klassische
Datenbanken sein können, aber auch
Web Services und Anwendungen können hier als Quellen eingesetzt werden.
Die Portlets sind nicht darauf beschränkt,
sich aus einer Datenquelle zu bedienen,
sondern können ihren Inhalt aus mehreren Datentöpfen zusammenstellen.
lets wie folgt. Auf den Request, der dem
Portal gestellt wird, identifiziert der Portlet-Container die benötigten Portlets.
Ist die Anfrage eine Aktionsanfrage, so
wird auf dem entsprechenden Portlet
die Methode „performAction()“ ausgeführt. Sobald diese beendet ist, werden
die Rendermethoden „doView()“,
„doEdit()“ oder „doHelp()“ der anzuzeigenden Portlets ausgeführt. Welche
dieser Methoden ausgeführt wird, bestimmt der Zustand des Portlets, welcher vom Container verwaltet wird. Diese Zustände können um anwendungsund portalspezifische Zustände erweitert werden. Innerhalb der Bearbeitung
der Rendermethoden können nun Beans
oder andere verarbeitende Klassen oder
Funktionen angesprochen werden. Das
Rendering kann zudem von JSPs unterstützt werden, welche über einen Dispatcher aufgerufen werden.
Portalsoftware
Bei einem Portal steht das Bereitstellen
von applikationsübergreifenden Leistungen und somit der Integrationsaspekt im
Vordergrund. Daher ist es naheliegend,
beim Aufbau eines Portals entweder auf
eine Infrastruktur zurückzugreifen, die
Enterprise Application Integration (EAI)
zum Bestandteil hat, oder eine PortalStandard-Software zu verwenden, die
sich der EAI bedient. Viele Portallösungen sind in Java programmiert, um
eine größtmögliche Systemunabhängigkeit zu erreichen. Ein Portal
kann, muss aber nicht auf Webtechnologie basieren.
Quellen
1. Thorsten Gurzki et al.: »Was ist ein
Portal?« Definition und Einsatz von
Unternehmensportalen
2. Puschmann:Prozessportale - Architektur zur Vernetzung mit Kunden und
Lieferanten
3. Gartner: Magic Quadrant for Horizontal Portal Products, 2006
Kommunikation
Intern läuft die Kommunikation zwischen der Portlet-Engine und den Port-
(Aus Wikipedia, einem Projekt zum
Aufbau einer Enzyklopädie aus freien
Inhalten in allen Sprachen der Welt)
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Einblicke in das OnlineStadtportal Berlin.de
B
erlin verzeichnet jährlich einen
neuen Besucherrekord. Über
200.000 Gäste kommen monatlich, um sich von der Stadt faszinieren
zu lassen. Auf dem Internetportal der
Stadt unter www.berlin.de sind es sogar
noch sehr viel mehr: Rund 1,5 Millionen
Besucher aus aller Welt sind hier Tag für
Tag „virtuell“ zu Gast.
Ganz Berlin auf einen Klick
Am 8. Dezember 1998 ging das offizielle
Stadtportal des Landes Berlin erstmals
online. Ziel war und ist die umfassende
Bereitstellung von Informationen und
Diensten rund um Berlin, von Standortmarketing und Wirtschaftsförderung1
über touristische Angebote2 bis hin zu
Landespolitik3 und Bürgerservice4. Die
Bewohner der Stadt finden alles, was
ihnen das Leben erleichtert, beispielsweise einen Stadtplan5, das Kinoprogramm6
oder den Wetterbericht7 sowie einen umfangreichen Verwaltungsführer8.
Unter der Überschrift „Politik und Verwaltung“ finden politisch Interessierte die
jeweiligen Internetauftritte der Senatsverwaltungen15, der Senatskanzlei16 und der
zwölf Berliner Bezirke17. Ebenso ist dort das Presse- und Informationsamt18 des
Landes zu finden, dem auch die Landesredaktion von Berlin.de zugeordnet ist. Das
Presse- und Informationsamt leistet die aktuelle Öffentlichkeitsarbeit des Landes
Berlin gegenüber den Medien und stellt in diesem Rahmen unter anderem auch die
aktuellen Pressemeldungen19 sowie die wichtigsten Reden20 des Regierenden Bürgermeisters in das Internet ein. Wer wissen möchte, welchen Staatsgast der Regierende
Bürgermeister heute im Rathaus empfangen oder welchen Außentermin er wahrgenommen hat, der wird unter „Rathaus aktuell“21 fündig. Hier werden die Termine des
Stadtoberhauptes bildlich dokumentiert und archiviert.
Die Möglichkeiten des World Wide Web und der Technologien, die dahinter stecken,
entwickeln sich ständig weiter. Der weitere Ausbau des Bürgerservices spielt dabei
für das Land Berlin eine ganz wichtige Rolle (nicht die Bürger sollen laufen, sondern
die Daten). Deshalb hat dieses Thema auch einen eigenen Hauptnavigationspunkt
auf Berlin.de bekommen. Im Verwaltungsführer werden die Bürger umfassend über
alle Dienstleistungen der Verwaltung informiert. Formulare, Anträge und Gesetzestexte sind mittlerweile schnell und ohne viel Aufwand im Internet zu bekommen.
Unter dem Stichwort „Electronic Government“, oder kurz „E-Government“22,
können immer mehr Verwaltungsvorgänge direkt online abgewickelt werden - von
der Buchung eines Volkshochschulkurses bis zur Beantragung einer Geburtsurkunde. Ähnlich wie beim „Online Banking“, kann demnächst auch die Bezahlung von
bestimmten Verwaltungsdienstleistungen über das Internet - dem „E-Payment“abgewickelt werden.
Benutzerfreundlichkeit und die Anschaulichkeit spielen bei jeder einzelnen Seite
eine wichtige Rolle, schließlich soll sich
jeder Besucher auf Berlin.de schnell zurechtfinden und die gewünschte Information möglichst „auf einen Klick“ verfügbar sein.
Viele entdeckenswerte Themen laden zu
einem längeren Stöberaufenthalt ein. Über
den Hauptmenüpunkt „Hauptstadt“ gelangt man beispielsweise auf „Berlin im
Überblick“9. Hier können nicht nur Touristen einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit der Stadt erhalten, sondern auch
die Berliner selbst so manche Restaurantempfehlung10 oder einen Tipp für einen
Ausflug ins Berliner Umland11 bekommen. Außerdem gibt es umfangreiche Informationen zur Geschichte Berlins12, zu
„Daten und Fakten“13 und – besonders oft
nachgefragt – zur einst berühmtesten und
monströsesten „Sehenswürdigkeit“
Berlins, der Berliner Mauer14.
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Natürlich gibt es auf Berlin.de auch die Möglichkeit, der Stadt „bildlich“ ganz nahe
zu sein: eine umfangreiche Bildergalerie23 und sechs Webcams24 bieten verschiedene
„live Einblicke“ in das Leben der Hauptstadt – ganz egal, wo auf dieser Welt sich der
Betrachter gerade befindet. Außerdem lädt die Stadt Sie zu mehreren virtuellen
Stadtrundgängen25 ein. Sogar das Berliner Rathaus können Sie auf diese Weise
besichtigen26.
Für unsere ausländischen Besucher gibt es ein Grundangebot auch in englischer
Sprache27, das immer weiter ausgebaut wird. Daneben gibt es gesonderte Sprachportale in Polnisch, Russisch, Türkisch, Chinesisch und Japanisch, die über den
Sprachbutton auf der Homepage erreichbar sind.
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Außerdem ergänzt BerlinOnline
das Angebot des Landes mit vielfältigen
Informationen zu vielen weiteren
Lebensbereichen und nutzbringenden
Anwendungen, wie zum Beispiel einem
Veranstaltungskalender mit dem neuesten Theaterprogramm 28 , einem
Museumsführer29 oder einer Datenbank
mit Stellenangeboten30.
dern ist überdies kompatibel zu der offiziellen Reichweiten-Zählung der IVW
(Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern). Die
Statistik befindet sich derzeit im Beta-Test mit ausgewählten Nutzern und wird in den
nächsten Wochen allen auf Berlin.de vertretenen Einrichtungen zur Verfügung gestellt.
Um all dies realisieren zu können, stellt
die Partnerfirma BerlinOnline eine Software zur Verfügung, mit der die Inhalte
der Webseiten von Berlin.de unkompliziert und schnell gepflegt werden können.
Die Landesredaktion Berlin.de
Technische Basis des Stadtportals
Es handelt sich hierbei nicht um eine Zentralredaktion für die Erstellung und
Bearbeitung sämtlicher Landesseiten. Diese geschieht dezentral und eigenverantwortlich in den zur Zeit rund 140 bei Berlin.de vertretenen Einrichtungen.
Berlin.de wird auf IBM-Bladeservern mit
zentralen Festplatten-Arrays und vorgeschalteten Load-Balancern betrieben.
Die Server stehen im BSI-zertifizierten
Rechenzentrum der Firma Interroute
im Europarc Dreilinden und sind redundant an das Internet-Backbone angeschlossen.
Eine LAMP-Umgebung (Linux, Apache, MySQL, PHP) bietet die Grundlage
für alle Applikationen. Eine Portalsoftware ermöglicht es auf Basis einer Reverse-Proxy-Technologie, unterschiedliche Inhalte (Content, Navigation, Werbung) und unterschiedliche Applikationen auf einer Oberfläche (dem Portal)
zusammenzuführen und auszuliefern.
Die Inhalte werden zum großen Teil mit
dem Content-Management-System
Imperia erstellt und gepflegt. Im Einsatz
ist die Version 7.5 des CMS. Weitere Applikationen, beispielsweise Bürger-InfoSystem oder Formularserver sind auf phpBasis programmiert, wobei häufig auf
Imperia zur Nutzerverwaltung und zur
Pflege der Daten und Inhalte zurückgegriffen wird. Mit Hilfe der Portalsoftware
können auch Angebote bei berlin.de eingebunden werden, die außerhalb der
berlin.de-Umgebung oder auf anderer technologischer Basis betrieben werden.
Eine selbst entwickelte Statistik-Software ermöglicht nicht nur die seitengenaue
Aufschlüsselung der Nutzerströme, son-
Weitere Querschnittsfunktionen wie Community-Applikationen, Payment, MailService etc. werden mit Technologie-Partnern umgesetzt und den wachsenden
Bedürfnissen der beteiligten Partner angepasst, wobei Flexibilität, Wirtschaftlichkeit
des Betriebs und Investitionssicherheit stets oberste Priorität haben.
Die Koordinierung und Steuerung der Landesinhalte im Stadtportal Berlin.de erfolgt
durch die Landesredaktion Berlin.de31 - einem eigenen Arbeitsbereich des Presseund Informationsamtes der Senatskanzlei.
1
http://www.berlin.de/wirtschaft/wirtschaftsfoerderung/
http://www.berlin.de/tourismus/
3
http://www.berlin.de/rubrik/politik-und-verwaltung/
4
http://www.berlin.de/rubrik/buergerservice/
5
http://www.berlin.de/stadtplan/
6
http://www.berlin.de/kino/
7
http://www.berlin.de/wetter/
8
http://www.berlin.de/verwaltungsfuehrer/
9
http://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/
10
http://www.berlin.de/restaurants/
11
http://www.berlin.de/special/reisen/ausfluege/
12
http://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/geschichte/
13
http://www.berlin.de/rubrik/hauptstadt/daten_fakten_zahlen.html
14
http://www.berlin.de/mauer/
15
http://www.berlin.de/rubrik/politik-und-verwaltung/senatsverwaltungen/
16
http://www.berlin.de/rbmskzl/
17
http://www.berlin.de/rubrik/politik-und-verwaltung/bezirksaemter/
18
http://www.berlin.de/rbmskzl/skzl/pia/
19
http://www.berlin.de/landespressestelle/
20
http://www.berlin.de/rbmskzl/rbm/
21
http://www.berlin.de/rbmskzl/rathausaktuell/
22
http://www.berlin.de/verwaltungsfuehrer/interaktive-dienstleistungen/
23
http://www.berlin.de/berlinbilder/
24
http://www.berlin.de/webcams/
25
http://www.berlin.de/stadttouren
26
http://www.berlin.de/rbmskzl/rundgang/
27
http://www.berlin.de/english/ und http://www.berlin.de/berlin-im-ueberblick/index.en.html
28
http://www.berlin.de/tickets/
29
http://www.berlin.de/orte/museum/
30
http://www.berlin.de/special/jobs/stellenboerse/
31
http://support.berlin.de/wiki/index.php/Landesredaktion
32
http://support.berlin.de/wiki/index.php/Styleguide:Berlin.de_Landesseiten
33
http://support.berlin.de/wiki/index.php/Styleguide:Berlin-Brandenburg.de
34
http://support.berlin.de/wiki/index.php/Styleguide:Techn._Integration_via_Durchschleifung
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Hauptaufgaben der Landesredaktion
sind die behördenübergreifende Koordinierung der von den Landeseinrichtungen eingebrachten Informationsund Diensteangebote sowie die Pflege
und die Fortentwicklung des Berliner
Verwaltungsführers. Eine weitere wichtige Aufgabe ist die strategische Abstimmung von Inhalt und Gestaltung des
Gesamtportals in Kooperation mit dem
privaten Betreiber (BerlinOnline) einschließlich aller vertraglichen Angelegenheiten.
Bei neuen Onlineprojekten in den
Verwaltungen empfiehlt es sich,
möglichst frühzeitig Kontakt zur
Landesredaktion aufzunehmen. Auf
Grund ihres Gesamtüberblicks über das
Portal kann sie Hinweise auf die Möglichkeiten zur Nachnutzung bereits vorhandener Anwendungen geben und so
Synergienutzung ermöglichen und Aufwände senken. Auch eine sinnvolle inhaltliche und funktionale Vernetzung
kann so frühzeitig geplant und vorbereitet werden. Durch systemtechnische Unterstützung und redaktionelle Beratung
können von vornherein wichtige
Rahmenbedingungen, wie z.B. die Anwendung der Styleguides32,33 und – falls
erforderlich - die technischen Einbindungsmöglichkeiten34 externer Inhalte samt Layoutübernahme in das
Berlin.de-Portal geklärt werden. Dies
spart unnötige Arbeit und sichert dem
Nutzer ein attraktives Angebot aus einem Guss.
Kontakt:
Leiter: Horst Ulrich
Tel. 9026-2540
[email protected]
CHRISTIAN SIMON
(Praktikant der Landesredaktion
Berlin.de)
OLF DZIADEK
(BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co.
KG)
SASCHA KRAJAN
(Landesredaktion Berlin.de)
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Der zentrale
Zuständigkeitsfinder:
ein bundesweiter
Verbund öffentlicher
Portale
Das Projekt und seine Ziele
I
m Rahmen der E-Government-Initiative Deutschland-Online sollte ein
Zentraler Zuständigkeitsfinder (ZZ)
geschaffen werden, der verwaltungsebenenübergreifend das Auffinden aller
Informationen zu deutschen Verwaltungsdienstleistungen im Internet ermöglicht. Dieses zentrale System sollte
als Vermittlungsdienst zwischen bereits
bestehenden „lokalen Zuständigkeitsfindern (LZ)“ der Länder und Kommunen und auch des Bundes konzipiert
werden.
Auf der Basis dieser Vorgaben hat die
damit beauftragte Vorhabengruppe der
Säule II („Verbund der E-GovernmentPortale“) von Deutschland-Online –
unter maßgeblicher Beteiligung der
Landesredaktion Berlin.de - ein Pilotvorhaben entwickelt und exemplarisch
umgesetzt, das die Machbarkeit des anspruchsvollen Ansatzes nachweist.
Zurzeit setzen einige Länder und Kommunen verschiedene Technologien ein,
um die Nutzerinnen und Nutzer im
Internet zu den für ihre Anliegen wichtigen Informationen und zu den zuständigen Stellen zu führen. Häufig endet
dieser Service an den eigenen Zuständigkeitsgrenzen.
Ziel ist ein gemeinsamer Service der
Portale, der über Verwaltungsgrenzen
hinweg funktioniert und sich somit stärker an den Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger wie auch Unternehmen und Verwaltungen orientiert. Als
Nutzen können Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Informationsund Beratungseinrichtungen die Dienstleistungen aller Verwaltungen von je-
dem lokalen Portal aus oder über einen
zentralen Zugang finden.
Anhand eines Vermittlungsdienstes können die bereits etablierten Zuständigkeitsfinder, Verwaltungsführer,
Behördenwegweiser und Suchmaschinen von Bund, Ländern und Kommunen zu einer Verbundlösung miteinander vernetzt werden, so dass der
ZZ jeweils alle deutschlandweit vorhandenen Informationen erschließen kann.
Die Nutzer müssen lediglich die gesuchte Dienstleistung und den gewünschten
Ort eingeben und werden dann an den
jeweiligen lokalen Zuständigkeitsfinder
(LZ) – also z.B. für Berlin an den
Verwaltungsführer – vermittelt, der die
Anfrage zu den entsprechenden Zielinformationen weiterleitet.
Der technische Verbund
Zunächst sind in Baden-Württemberg
auf der Portaltechnik von service-bw
die Grundfunktionalität des ZZ implementiert und zu Testzwecken mit einer
vorläufigen Benutzeroberfläche (Abb.
1) versehen worden. Diese Nutzeroberfläche wird in Kürze durch eine
nutzerfreundlichere Auswahlseite (Abb.
2) ersetzt. Hier können die Auswahlmechanismen für den Leistungskatalog
der Version 1.0 in Verbindung mit dem
deutschlandweiten Ortsverzeichnis auf
Basis des AGS bereits jetzt verwaltungsöffentlich erprobt werden.
Die am Probebetrieb des Zentralen
Zuständigkeitsfinders teilnehmenden
Portale sind zur Zeit:
•
•
•
•
•
•
Baden-Württemberg
Berlin
Hamburg
Hannover
Mecklenburg-Vorpommern
Sachsen-Anhalt
Testweise ist auch der Bayerische
Behördenwegweiser erreichbar.
Die Integration von Suchmaschinen an
den ZZ wurde ebenfalls erfolgreich getestet.
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Die vorläufige Testseite des ZZ ist unter folgender URL Zu finden: http://
service-bw.eu/ZZFinder/
Eine Unterarbeitsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Bundesländer Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und dem
Bund, haben, den Beschlüssen des
KoopA ADV folgend, den LeiKa exemplarisch konzipiert und aufbereitet. Ziel
ist es, weitere Leistungen der öffentlichen Verwaltungen nach Themenbereichen - wenn auch nicht mit allen
Detail- und Einzelleistungen – zu erfassen und strukturiert darzustellen.
Diese Aufstellung (Version 1.0) ist erfolgt. Derzeit enthält der LeiKa 64
ebenenübergreifende Leistungsgruppen
denen exemplarisch 570 öffentliche Leistungen der Verwaltungen themenspezifisch zugeordnet wurden.
Abbildung 1: Testseite des ZZ
Tipps für einen Test:
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Testseite aufrufen
Ein Anliegen eintragen (z.B. Schulen, Ausweis, Bibliotheken, Angelschein,
Hundesteuer etc.), danach
Suchen-Button anklicken
Einen Ort aus den teilnehmenden Ländern (s.o) eingeben (z.B. Dessau,
Hannover, Heidelberg, Rostock, Hamburg, Berlin, Passau,...) und danach
Suchen-Button anklicken
Ort evtl. aus einer Liste auswählen und danach
Übernehmen-Button anklicken
Leicht scrollen und
der entsprechende lokale Zuständigkeitsfinder wird mit der URL angezeigt
URL anklicken, der LZ nimmt Sie in Empfang und führt hoffentlich zum
Ziel
Die bisherige Testseite wird in Kürze erheblich nutzerfreundlicher angeboten!
Schon jetzt wird durch Abbildung 2 der „Quantensprung“ in Design, Struktur und
Technik der repräsentativen Finalseite deutlich. Auch der Name „ZZ“ wird sich
ändern: Unter dem offiziellen Namen „Behördenfinder Deutschland“ wird dann das
attraktive Online-Service-Portal unter derselben Adresse erreichbar sein. Mehr noch
werden dem Nutzer die wichtigsten Informationen rund um das bundesweite
Servicekonzept zur Verfügung gestellt, um auf dem aktuellsten Entwicklungsstand
sein und bleiben zu können.
Neben den Standardbezeichnungen der
Dienstleistungen können im Synonymbereich bei Bedarf auch spezielle regionale Begrifflichkeiten eingepflegt und
für jeden Nutzer auffindbar gemacht
werden.
Für die künftige Nutzung ist der Katalog dauerhaft im Rahmen laufender Ergänzungen und Änderungen aktuell zu
halten. Die Vorhabengruppe hat daher
die Einrichtung einer Zentralen Geschäfts- und Koordinierungsstelle in
Sachsen-Anhalt vorgeschlagen. Die
Geschäfts- und Koordinierungsstelle soll
sowohl inhaltlich-redaktionelle als auch
organisatorisch-koordinierende Aufgaben wahrnehmen und dient als
Ansprechpartner für die Portalbetreiber
und weitere Interessenten.
Grundlage für andere Projekte
Der Leistungskatalog - ein semantischer Verbund
Der ZZ und der LeiKa werden wesentliche Bausteine und integraler Bestandteile für weitere bundesweite und europäische Projekte, wie die Service-Line
115 oder die EU-Dienstleistungsrichtlinie sein.
Zentrales Element des Konzeptes für ein reibungsloses behörden-, länder- und
portalübergreifendes semantisches Zusammenwirken unterschiedlichster
Vermittlungsdienste ist ein deutschlandweit standardisierter und harmonisierter
Leistungskatalog (LeiKa) mit Synonymen und übergeordneten Leistungsgruppen.
Darüber hinaus ist der ZZ und der LeiKa
– im Rahmen eines Berliner Wissensmanagements - ein unentbehrliches Instrument für Berliner Anwendungen
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SPLITTER
und Projekte wie z.B. Berlin-Telefon, Berlin.de, Bürgerberatung und Mitarbeiterportal um die servicefreundliche Dienstleistungsmetropole Berlin „rund um die
Uhr“ schnell, aktuell und strukturiert auskunftsfähig zu machen.
Landesportal
www.brandenburg.de –
Neue Wege gehen
N
icht ganz unspektakulär ging
brandenburg.de vor zwölf Jahren in Betrieb: Am 15. März
1996 drückte der damalige Wirtschaftsminister Dr. Burkhard Dreher den symbolischen Startknopf für www.brandenburg.de
auf der CeBIT in Hannover vor zahlreichen
Journalisten. Gleichzeitig wurde in
Potsdam eine Pressemitteilung veröffentlicht mit folgendem Wortlaut:
Abbildung 2: Startseite des Behördenfinders Deutschland
Wie geht es weiter?
Auf Bundesebene:
•
•
•
•
•
aktuelle nutzerfreundliche Startseite für den ZZ einrichten mit Umbenennung
in „Behördenfinder“
die Zentrale Geschäfts- und Koordinierungsstelle einrichten
die LeiKa-Version 1.0 im ZZ und in den lokalen Systemen implementieren
die erweiterten Anforderungen für die Umsetzung der EU-DLR und der
Service-Line D-115 abstimmen und entsprechend in den LeiKa und ZZ
integrieren
die Aufnahme weiterer Portale
Auf Berliner Ebene:
•
•
•
Integration des bundesweiten Leistungskatalogs in den Verwaltungsführer
Erarbeitung eines modularen Berliner Wissensmanagements unter Berücksichtigung aller Anforderungen und Vorgaben (verzeichnisbasierter ZuFi)
IT-mäßige Integration
Weitere Informationen
Senatskanzlei, Landesredaktion Berlin.de, Burckhard Wodtke, Tel. 9026-2283, EMail: [email protected]
Leiter des KoopA-Projektbüros E-Government, Herr Dr. Markus Beckmann, Tel.:
0611 340-1280, E-Mail: [email protected]
CHRISTIAN SIMON
(Praktikant der Landesredaktion Berlin.de)
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„Die Landesregierung und weitere Einrichtungen bieten ab dem 15.3.1996 Informationen
im weltweiten Computernetz „Internet“ an.
Das Informationsangebot konzentriert sich
zunächst auf die Bereiche Wirtschaft und Technologie, Tourismus, Kultur, Wissenschaft und
Forschung, Landwirtschaft sowie auf das aktuelle Thema „Länderfusion Berlin-Brandenburg“. Darüber hinaus sind Presseinformationen
der Landesregierung sowie die aktuelle Terminvorschau über das Internet abrufbar“.
1996, zum Start der Website, verfügten
erst rund 250.000 Berliner und Brandenburger über einen damals noch sehr
langsamen Internetanschluss. Von einem Massenmedium konnte also noch
keine Rede sein, eine Zielgruppendefinition kaum möglich. Die erste
Homepage im Jahre 1996 war auf die
damalige technische Ausstattung der
Nutzer ausgerichtet. Die Möglichkeiten
der multimedialen Verknüpfungen waren - im Vergleich zu heute – noch
gering.
Es war eine Zeit der Aufbruchstimmung.
Zahlreiche deutsche Verlage entdeckten das Web als kommerzielles Medium
und drängten ins Internet. Vergleichsweise klein mutete da das
brandenburg.de-Angebot an. Etwas
mehr als 100 Seiten rund um die oben
genannten Themen machten den Anfang. Heute sind es über 140.000, verteilt auf über 100 Subdomains mit unzähligen Themen.
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Der direkte Draht
Berlin-Telefon – 900
MIT 900 DIREKTE INFORMATIONEN ZU ALLEN LEBENSLAGEN
Eine höhere Kundenzufriedenheit bei den Bürgern und den Mitarbeitern der Berliner
Verwaltung – das ist das Ziel der Call-Center-Lösung Berlin-Telefon. Mit einem einfachen telefonischen Zugang zu umfassenden Informationen und Dienstleistungen
werden Anfragen über die Rufnummer 900 schnell und kompetent beantwortet. Das
ITDZ Berlin ist dabei für den telefonischen Erstkontakt mit dem Bürger über sein
Call-Center verantwortlich.
Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin:
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
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Der Weg dahin wurde markiert von
zahlreichen Etappen, so der Anschaffung einer CMS-Landeslizenz 2001, der
erfolgreichen Konzeption und Anlage
einer IT- und eGovernment-Gesamtarchitektur. Optisch für jeden sichtbar,
auch ein umfassender Relaunch des
Landesportals im Jahr 2002, der 2008/
2009 seine Fortsetzung findet.
Heute erfahren Brandenburg und sein
Landesportal stetige Anpassungen im
Bereich eGovernment. Die bislang erreichten
Fortschritte sind erfreulich. Zahlreiche neue Anwendungen und Portale gingen an den Start, so die
Internetwache internetwache.brandenburg.de, der
„Agrarantrag online“, die elektronische Steuererklärung (Elster) und das Dienstleistungsportal service.brandenburg.de, das unter Einbeziehung der Kommunen entwickelt
wurde. Ohnehin verspricht sich die Landesregierung entscheidende Erkenntnisse über die Bürgerwünsche aus der Kooperation mit den Kommunen. Land
und kommunale Spitzenverbände hatten bereits Anfang 2005 in der
Gemeinschaftsinitiative ‚eBürgerdienste
für Brandenburg‘ eine enge Zusammenarbeit vereinbart.
www.brandenburg.de in Zahlen:
145.OOO Seiten
9O Internetangebote von Landesbehörden
Zugriffe/Jahr: > 7O Mio.
Redaktionssystem: SixCMS
Nutzer: 1OOO
Software: Webserver Apache, PHP, MySQL
Master-Slave-Modell
Brandenburg.de bietet heute zielgruppendefinierte Informationen zu den
verschiedensten Themenbereichen an,
wenngleich mit anderer Funktionalität
als TV- und Printangebote: der direkte
Zugang zum Bürger mit Rückkanal. Die
Nutzer haben die Möglichkeit, direkt
auf die Informations-Angebote der Regierung zu reagieren, sei es im Chat, per
E-Mail oder im Gästebuch. Der Bedarf
ist hoch. Das zeigen über 70 Millionen
Zugriffe auf brandenburg.de im Jahr
2007 sowie die tägliche Flut von E-Mails
und Einträge in Gästebücher und Foren. Grundlage für die Pflege dieser
Inhalte sind regelmäßige Treffen der
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Redakteure, die sich regelmäßig über Inhalte, Layoutfragen und technische Änderungen abstimmen.
Dass gute Politik ohne gute Kommunikation nicht möglich ist, schlägt sich auch in
der Sprache des Internets wieder. Für die Vermittlung der Inhalte von Politik sind die
Redakteure von brandenburg.de offen für neue Formen der Kommunikation.
Bausteine in dieser Richtung sind das Videopodcastportal von Ministerpräsident
Platzeck, das sich noch in der Anfangsphase befindet sowie das Portal direktzu.de/
platzeck, das inzwischen fester Bestandteil von brandenburg.de geworden ist.
Neben Bundeskanzlerin Merkel und Bundestagspräsident Lammert war Ministerpräsident Platzeck der erste Regierungschef eines Bundeslandes, der die Möglichkeit
nutzte, auf Bürgerfragen online zu antworten.
Der Erfolg hat viele Väter: Mit wissenschaftlicher Unterstützung wurde und wird die
Servicequalität auf brandenburg.de erheblich verbessert. Kooperationsvereinbarungen
u.a. mit der BTU in Cottbus sowie der Universität und der Fachhochschule in
Potsdam haben zeitgemäße Anpassungen des Auftrittes bewirkt. So wurde das oben
genannte Portal direktzu.de/platzeck von Studenten der FH Brandenburg und der
Humboldt-Universität Berlin entwickelt.
FRANK-MICHAEL GORGES
Redaktion www.brandenburg.de
Was haben Mückenfang und Formularservice
gemeinsam?
Über http://service.brandenburg.de und seine Leistungspalette
M
ückenfang ist ein Wohnplatz, liegt in der Uckermark und gehört zur Stadt
Lychen. Unter der Rubrik „Kommunen“ finden Sie nicht nur die Landkrei
se, Ämter und Gemeinden, sondern auch alle sonstigen Orte Brandenburgs.
Der Formularservice hingegen ist eine Basiskomponente des Dienstleistungsportals
und unterstützt die Landes- und Kommunalverwaltung bei der Digitalisierung von
Vorgängen. Dazu später.
Service.brandenburg.de ist der zentrale Einstiegspunkt und Lotse zu nützlichen
Informationen und allen elektronischen Verwaltungsverfahren von Land und Kommunen für Bürger und Unternehmen. Wer dieses Portal besucht, muss nicht wissen,
welche Behörde wofür zuständig ist, und kann auf verschiedenen Wegen zum Ziel
gelangen. Das Landesinformationssystem bündelt Fachinformationen der Landesverwaltung behördenübergreifend nach Themen, Nutzergruppen und Schlagworten
unter einer Oberfläche.
Die flache Datenstruktur und einheitliche Navigation stellen sicher, dass die Nutzer
schnell finden, was sie suchen. Die beliebtesten Angebote sind die regionale
Stellenbörse und Ausbildungsplatzbörse, das Kommunalverzeichnis, die Schlagwortübersicht von „A bis Z“ und das Verzeichnis des Öffentlichen Dienstes. Bei den
kleineren Angeboten werden besonders oft die Adressen von Jugendämtern und
Krankenhäusern aufgerufen. Alle Adressen sind mit Kartenmaterial verlinkt.
Die Entwicklung der Zugriffszahlen zeigt, wie gefragt ein Verwaltungsportal mit
klarer Service-Ausrichtung bei Bürgern und Unternehmen ist. Inzwischen
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greifen monatlich rund 40.000 Besucher auf das werbungsfreie Angebot zu. Das
Landesinformationssystem wird federführend durch die Webredaktion im Ministerium des Innern betreut; die Informationen werden über das Redaktionssystem
SixCMS 7.1 der Landesverwaltung eingepflegt. Webredakteure in den Ministerien
arbeiten ihre Angebote eigenverantwortlich ein. Die Funktion „Fehler melden“ am
Ende jeder Seite sowie automatisierte E-Mail-Abfragen unterstützen die Webredaktion bei der Qualitätssicherung.
Der Zuständigkeitsfinder vernetzt die Webportale von Land und Kommunen und
führt die Nutzer bei Angabe eines Anliegens und eines Ortes möglichst zielgenau
zum Internetangebot der zuständigen Stelle. Grundlage ist ein Dienstleistungskatalog, dem lokale Angebotsseiten zugeordnet sind. Dieser wird in Zusammenarbeit mit der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft für technikunterstützte Informationsverarbeitung Brandenburg (TUIV-AG), einem Landkreis und mehreren Städten
konzipiert und weiterentwickelt.
Die Brandenburg-Suchmaschine (BraSuMa) sucht ausschließlich in den knapp
600 offiziellen Internetangeboten des Landes Brandenburg und seiner Kommunen
und durchkämmt dabei einige Millionen Dokumente. Wahlweise kann mit BraSuMa
auch im Verwaltungsportal des Bundes, der Europäischen Union und des Landes
Berlin recherchiert werden. Da weder Werbung noch private Angebote angezeigt
werden, reduzieren sich die Treffer im Vergleich zu herkömmlichen Suchmaschinen
und das Gesuchte wird schneller gefunden. BraSuMa kann einfach und kostenlos
auch in die Internetseiten jeder Landes- und Kommunalverwaltung eingebunden
werden. Die Suchmaschine wird auf Grundlage einer Servicevereinbarung durch den
Landesbetrieb für Datenverarbeitung und IT-Serviceaufgaben (LDS) betreut.
Wie der Zuständigkeitsfinder basiert auch die BraSuMa auf SAGA-konformen
Open- Source-Produkten.
die Basiskomponenten einzeln oder in
Kombination verwenden. Dazu gehören neben dem Formularservice die Virtuelle Poststelle, die elektronische Signatur und später auch die Bezahlplattform. Diese als Shared-Services
angelegten Basiskomponenten werden
momentan durch einen universellen
Portalserver mit mandantenfähigen Lösungen für die Bereiche E-Collaboration,
E-Shop und Wissensmanagement ergänzt. Mit dem Portalserver lassen sich
künftig verschiedenartige Fachlösungen
über Single-Sign-On einheitlich erschließen. Ebenfalls vor der Einführung stehen Komponenten zur Umsetzung von
Verwaltungsprozessen in der heterogenen IT-Landschaft des Landes und der
Kommunen mittels Business Process
Management (BPM) und serviceorientierter Architektur (SOA). Grundsätzlich wird auf SAGA-konforme technische Lösungen orientiert, die innerhalb der Landesverwaltung zum Standard erklärt werden und einheitlich zu
verwenden sind.
Land und Kommunen können mit diesem Service die Kommunikation zwischen Antrag und Bescheid kostengünstiger, wesentlich vereinfacht und
medienbruchfrei gestalten. Auf dem
Technikbaukasten des Dienstleistungsportals setzt auch der Vergabemarktplatz des Landes Brandenburg
auf.
Mit dem Virtuellen Bauamt ist ein
durchgängiges elektronisches Bauantrags
– und Genehmigungsverfahren, in das
sämtliche untere Bauaufsichtsbehörden
(Landkreise und kreisfreie Städte) eingebunden werden, in Vorbereitung.
Technisch wird das System beim LDS
betrieben. Vorraussetzung für den Betrieb ist das Redaktionssystem SixCMS
7.1 auf der Basis von PHP und MySQL.
Als Web-Server wird Apache eingesetzt;
die Verwendung des Internet Information Services (IIS) ist auch möglich.
Service.brandenburg.de bietet jedoch weit mehr als Informationsdienste. Es stellt
auch die notwendigen technischen Module – Basiskomponenten - bereit, die eine
Verwaltung braucht, um Dienstleistungen online von Antrag bis Bezahlung anzubieten. Alle Dienststellen des Landes und der Kommunen können darauf zugreifen und
Service.brandenburg.de ist das Produkt
des E-Government-Leitprojektes
„Brandenburger Online Amt (BOA)“
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und seit Herbst 2006 online. Eine
Projektgruppe unter Federführung des
Ministeriums des Innern arbeitet gemeinsam mit dem Landesbetrieb für Datenverarbeitung und IT-Serviceaufgaben an
der Umsetzung.
Die Struktur des Portals beinhaltet für die Geschäftsbereiche statische HTMLSeiten, in denen sich die Bereiche mit ihren Aufgabengebieten und Mitarbeitern
vorstellen. Jeder Geschäftsbereich hat ein eigenes Wiki, in dem sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv an der Gestaltung der Inhalte beteiligen können. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der anderen Bereiche können in den Wikis lesen.
In einem ITDZ Berlin-Forum kann gemeinsam über verschiedenste Themen diskutieren werden.
SUSANNE BERNIG
Landesinformationssystem
service.brandenburg.de
Referat I/3, Ministerium des Innern
Brandenburg
Die Welt der Blogs und
Wikis im ITDZ Berlin
Inside - Das Mitarbeiterportal
S
eit dem Mitte März 2008 verfügt
das ITDZ Berlin über ein
Mitarbeiterportal, welches für alle
Beschäftigten des IT-Dienstleisters zugänglich ist. Das Mitarbeiterportal soll
der internen fachlichen Kommunikation als ein fortschrittliches Werkzeug
dienen.
Wissensbasis für Mitarbeiter
Jeder kennt die Situation: man weiß es
gibt zu einem bestimmt Thema Informationen oder Dokumente, aber man
weiß nicht mehr wo, und man muss
Kollegen aus dem eigenen Bereich oder
bereichsübergreifend fragen, wo diese
Informationen zu finden sind. Da kommt
es dann auch vor, dass man mit der
Antwort auf die öffentlichen Ordner
unter Exchange verwiesen wird oder auf
die Gruppenordner. Und in der Regel
fängt dann die Suche erst richtig an.
Dieser Zustand soll sich ändern.
Grafik: Aufbau des Mitarbeiterportals
Damit die Suche nach Informationen auch hierbei nicht in endlosen Klicks durch
Webseiten endet, erfasst eine indizierende Suchmaschine alle relevanten Bereiche
wie die Wikis, das Forum, die statischen Bereichsseiten und entsprechende PortalOrdner des File-Servers und ermöglicht so eine schnelle und gezielte Suche. Die
Suche steht damit bei der Informationsbeschaffung im Mittelpunkt und erleichtert
diese enorm.
Der Vorstand wendet sich zusätzlich per Blog direkt an die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Zu den Themen gehören u.a. die Unternehmenssituation und spezielle
an die Mitarbeiter gerichtete Informationen, die diese dann „aus erster Hand“
erfahren.
Die gesamten Portal-Informationen sind ausschließlich nur durch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses zu lesen. Es ist zentraler Punkt für Informationen
und durch das Engagement der Mitarbeiter erste Anlaufstelle, wenn man sich fragt:
„Wo war das doch gleich.“
Hintergrund: Web 2.0
Das Mitarbeiterportal stellt als internes
Informationssystem alle relevanten Beiträge bereit. Auf der Basis von Web 2.0
Anwendungen sollen Erfahrungen ausgetauscht und Hinweise und Wissen
vermittelt werden. Ziel dabei ist es, die
Kommunikation im gesamten Haus
schneller, verlässlicher und effektiver zu
gestalten.
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Web 2.0 ist in aller Munde. Blogs und Wikis sind aus dem öffentlichen Internet nicht
mehr wegzudenken. Auch Unternehmen erkennen die Vorteile vernetzter Kommunikation zwischen den Mitarbeitern. Firmen wie IBM, Microsoft oder Google
unterstützen ihre Mitarbeiter bei dieser neuen Unternehmenskommunikation. Laut
einem Artikel in der Computerwoche 24/2007 haben bereits 15 Prozent der
Mitarbeiter bei IBM einen Blog und schreiben diesen regelmäßig. In den 8.800 Wikis
des Unternehmens beteiligt sich ca. die Hälfte der Mitarbeiter auf über 143.000
Seiten.
SPLITTER
Was versteht man unter Blogs,
Wikis und Web 2.0 ?
Web 2.0 ist ein Oberbegriff, der für eine
bestimmt Art von Technik der Kommunikation im Internet steht. Hierbei geht
es vor allem darum, dass die Nutzer
immer stärker selber über den Inhalt im
Internet bestimmen und viel schneller
und einfacher miteinander in Kontakt
treten können. „Wikis“ und „Blogs“ stehen hier mal stellvertretend für eine
Reihe von Diensten und Plattformen.
Wikis dienen im Allgemeinen zum Sammeln von Informationen durch die Erstellung und Bearbeitung von Beiträgen
von Benutzern. Das Stichwort „gemeinschaftlich“ ist hier das Schlüsselwort, da
in der Regel Nutzer die Beiträge anderer
Nutzer bearbeiten oder auch löschen
können, natürlich nur, wenn es nötig
sein sollte. Es besteht bei Wikis keine
zentrale Kontrolle darüber, was für ein
Inhalt erstellt wird. Die Nutzer untereinander sind im Allgemeinen die
Kontrollinstanz über die Beiträge.
Startseite des Mitarbeiterportals
Blogs sind eine andere Form der persönlichen Erstellung von Inhalten im Netz.
Blogs sind eine Art öffentlicher Tagebücher. Jemand der bloggt, beschreibt also
Dinge aus seinem persönlichen Erleben
oder berichtet wie eine Art Kolumnist
über bestimmte Themen. Eine audio- und
visuelle Art des Bloggens heißt Podcast.
Angela Merkel ist wohl aus deutscher Sicht
ein populäres Beispiele für diese Art der
Darstellung im Internet. Blogs und
Podcasts sind im Gegensatz zu Wikis persönlichere Beiträge und in der Regel ist der
Autor selbst sein eigenes Kontrollorgan
über den Inhalt, meist werden jedoch andere Blogger bei zweifelhaftem Inhalt aktiv und bloggen auf Ihren Seiten über diese
Beiträger anderer.
Foren dienen als Diskussionsplattform
und bieten sich besonders zur Behandlung aktueller Themen an. Grundsätzlich eröffnet ein Mitarbeiter ein Thema,
auf welches dann beliebig viele Kolleginnen und Kollegen antworten können. In der Regel werden verschiedene
Themen parallel diskutiert.
Blog des Vorstandes
Forum des Mitarbeiterportals
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SPLITTER
gelesen, sondern auch direkt online bearbeitet werden können. Somit erreicht
man eine hohe Aktualität und senkt die
Teilnahmeschwelle für ambitionierte
Autoren. Die Gefahr böswilliger Manipulationen wird durch die Nachverfolgbarkeit der Verfasser minimal
gehalten.
Die Wiki des ITDZ Berlin sollen einen
„Wissensspeicher“ des Hauses darstellen, wie beim Vorbild Wikipedia.
Insgesamt sind sieben Wikis installiert,
die für den Leser als „eins“ erscheinen:
es wird zwischen Vorstand, Produktmanagement, Produktionsbetrieb,
Innovationsmanagement, Vertrieb, Personal und Finanzen sowie Auszubildenden unterschieden.
Suchergebnisse im Mitarbeiterportal
Ein weiterer Vorteil solcher OnlineEnzyklopädien ist die Verlinkung von
Begriffen innerhalb der Wiki-Einträge.
So gelangt man schnell zur Definition
eines unklaren Begriffes der zum Verständnis des Wiki-Eintrages unabdingbar ist.
Wiki - Beispiel Produktmanagement
Neues Level der Kommunikation
Die Vernetzung, die dadurch stattfindet, erreicht ein neues Level der Kommunikation. Aber die Techniken sind meist schon älter und daher ist es auch manchmal etwas
sonderbar, wenn man über Web 2.0 berichtet, da 2.0 in der Regel als eine Versionsnummer gesehen und daher mit etwas Neuem in Verbindung gesetzt wird. Das Neue
hierbei ist aber nicht der technische Aspekt, sondern eher die Qualität, in der diese
Techniken genutzt werden.
Die Fülle an Inhalten macht es derzeit schwer abzuschätzen, ob der Nutzen der
neuen „alten“ Systeme gegeben ist. Es gibt jedoch Beispiele im Internet, die einem
zeigen, dass es funktioniert: Wikipedia (die zugrunde liegende Software wird auch im
ITDZ Berlin benutzt), das größte online-Lexikon mit alleine in Deutschland über
600.000 Beiträgen und auch die Zahlen aus dem oben genannten Artikel sprechen für
sich.
Der Begriff Wiki stammt aus dem Hawaiianischen und bedeutet „schnell“. In der IT
steht Wiki für eine Software und Sammlung von Webseiten, die vom User nicht nur
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Das neue Portal bietet darüber hinaus
noch weitere andere nützliche Funktionen: Berichte zu aktuellen Ereignissen,
Stellenausschreibungen oder auch Termine interessanter Veranstaltungen findet man hier. Neuen Mitarbeitern bietet
es einen Überblick über alle Geschäftsbereiche des ITDZ Berlin und deren
Mitarbeiter. Auch die Interessenvertretungen des Umternehmens:
•
•
•
•
Personalrat
Frauenvertretung
Vertrauensperson der schwerbehinderten Menschen (Schwerbehindertenvertretung)
Jugend- und Auszubildendenvertretung
sind mit Wikis vertreten.
Der alphabetische Index im Mitarbeiterportal stellt eine hausinterne elektronische Übersicht dar. Hier wird man auch
auf einige „Öffentlichen Ordner“, die ja
aus Outlook bekannt sind, verlinkt.
Damit erspart man sich die
SPLITTER
teilweise mühsame Suche direkt in
diesen Ordnern.
enz der Unternehmenskommunikation
beitragen können.
Im Rahmen des Mitarbeiterportals gibt
es gruppenspezifische Portalordner. In
den Portalordner können Daten mit
Interesse für alle Mitarbeitenden an-/
abgelegt werden. In den Portalordnern
stehen die Informationen insbesondere
via Suchmaschine allen Mitarbeitenden
zur Verfügung.
MICHAEL BRODERSEN
SASCHA TIETZE
JANKO WANGELOW
ITDZ Berlin
Bei der Auswahl der Suchmaschine
kommt die bewährte Technik einer
„Google mini“ zum Einsatz. Die Suchmaschine nimmt die abgelegte Dateien
mit in den Suchindex auf. Das können
natürlich auch Office-Dokumente und
PDF-Dateien sein.
Die Verwendung eines Mitarbeiterportals zur Förderung der internen
Unternehmenskommunikation und der
Verbesserung des Wissensmanagements
ist mittlerweile durchaus verbreitet. Ein
genauerer Blick auf Großunternehmen
wie z.B. IBM, SAP oder WEB.DE macht
dies deutlich. Im Mitarbeiterportal von
IBM werden über 8.800 Wikis mit mehr
als 143.000 Seiten Informationstext betrieben. Fast die Hälfte der Belegschaft
hat zu diesem erfreulichen Ergebnis
beigetragen. Auch Blogs sind hier
mittlerweile für 15 Prozent der Angestellten zum hilfreichen Werkzeug geworden.
Es liegt an den Mitarbeitern des ITDZ
Berlin diese Community-Plattform anzunehmen, mit Leben zu füllen, und die
vielen auf Aktivität angewiesenen Tools
des Portals zu nutzen. Die nicht hierarchische Philosophie dieser Kommunikationsplattform kann positive Effekte
bei der gemeinsamen Bewältigung der
Aufgaben hervorrufen.
Durch die Integration moderner WEB2.0-Komponenten stehen dem
Mitarbeiterkreis des ITDZ Berlin besondere Orte für Wissensaustausch,
-vermehrung und -erlangung zur Verfügung. Die Tatsache, dass die Foren, Wikis
und Blogs online arbeiten, wird zur Beschleunigung und Erhöhung der Effizi-
Mehr
Bürgerfreundlichkeit
und hohe Kostenersparnis durch zentrales
Online-Portal
I
n der ostwestfälischen Stadt Lage
mussten Bürger und Unternehmen
bisher meist persönlich in der städtischen Verwaltung erscheinen, um ihre
ausgefüllten Formulare, Anträge und Genehmigungen abzugeben. Das wär für
Verwaltung und Bürger zeitaufwändig
und darüber hinaus auch teuer.
Der demografische Wandel, der Wunsch
nach mehr Bürgerfreundlichkeit, sinkende Haushaltsbudgets: Zahlreiche Entwicklungen zwingen Kommunen und
Verwaltungen heute, ihre Prozesse zu
optimieren und elektronisch abzubilden
sowie Dienste online zur Verfügung zu
stellen. Die westfälische Stadt Lage befindet sich derzeit mitten in der Umstellung dazu. Bis vor kurzem beschränkte
sich der IT-Einsatz noch überwiegend
auf eine Website und PC-Arbeitsplätze.
Sämtliche Dienstleistungen gegenüber
Bürgern oder Unternehmen wurden auf
dem Papierweg abgewickelt, was in der
Regel eine Doppelerhebung der Daten
bedeutete. Der Antragsteller füllte ein
Formular aus, der zuständige Sachbearbeiter gab die Daten in den PC ein.
Entsprechend lang waren die Durchlauf- und Bearbeitungszeiten.
Acht Top Prozesse herausgearbeitet
Die Stadt Lage hat sich daher entschieden, in einem Großprojekt in Zusammenarbeit mit dem „Kommunalen Re-
chenzentrum Ravensberg Minden Lippe“ (krz) die Verwaltungsprozesse nachhaltig zu optimieren. Im Rahmen dieser
Modernisierung soll ein Online-Portal
aufgebaut werden, das Abläufe und Prozesse für alle Beteiligten optimiert. In
diesem sollen nicht nur Bürger und Firmen Genehmigungen beantragen können, sondern es soll auch ermöglichen,
dass die internen Abläufe der Verwaltung wie der zentrale Einkauf und die
Abstimmung zwischen den Fachbereichen darüber abgewickelt werden können.
Um die Änderungen in den Verwaltungsprozessen optimal an die Bedürfnisse
der Verwaltungsmitarbeiter anpassen zu
können, führte die Stadtverwaltung im
Vorfeld eine Befragung unter den Mitarbeitern durch. Auf diese Weise wurden aus den insgesamt über 500 verschiedenen Leistungen die acht Prozesse herausgearbeitet, die aufgrund ihrer
niedrigen Komplexität leicht abzubilden sind und gleichzeitig eine überdurchschnittlich hohe Kostenersparnis versprechen. Dazu gehören unter anderem
die Verfahren für das Beantragen von
Wohngeld und Baustellengenehmigungen, für das Erteilen von Gewerberegisterauskünften sowie die Beschaffung von Büromaterial. Parallel sollen
Bürger und Unternehmen von kürzeren
Bearbeitungszeiten und einer verbesserten Servicequalität profitieren sowie
von der Möglichkeit, Anträge online stellen zu können.
Problemloser Start des Portals
Im Rahmen des Projektes werden jetzt
Schritt für Schritt die ausgewählten
Verwaltungsprozesse auf Microsoft Office SharePoint Server 2007 aufgesetzt
und elektronisch zur Verfügung gestellt.
Mit der technischen Realisierung des EGovernment-Gateways beauftragten die
Stadt Lage und der Projektpartner, das
Kommunale Rechenzentrum Ravensberg Minden Lippe (krz), die TelekomTochter T-Systems. Für die Plattform
Microsoft Office SharePoint Server 2007
sprach neben zahlreichen funktionalen
Stärken die Supportkompetenz des
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Herstellers. Mit der Web-PortalSoftware lassen sich elektronische
Workflow-Prozesse und Formulare entwickeln sowie online zur Verfügung stellen. Nutzer können diese über die vertrauten Microsoft Office-Anwendungen
aufrufen, ausfüllen und nachverfolgen.
Wichtig war auch die Möglichkeit, speziell für interne Nutzer Single-Sign-onZugänge zu den einzelnen Verfahren
einzurichten. Auch künftige Projekte wie
den Aufbau einer serviceorientierten Architektur (SOA) sieht Fisahn mit der
Wahl von Microsoft auf gutem Kurs:
„Eine serviceorientierte Architektur lässt
sich mit SharePoint Server als Kompo-
schneller erledigt, wovon beide Seiten
– Bürger und Verwaltung – profitieren.
In Kürze beantragen die Einwohner mittels eines Online-Formulars zum Beispiel ihr Wohngeld. Plausibilitätsprüfungen und Kontexthilfen minimieren dabei mögliche Fehler, die beim
Ausfüllen entstehen können. Architekten und Bauunternehmen werden
ebenfalls bereits in diesem Jahr Genehmigungsanträge für das Einrichten von
Baustellen per Internet abgeben können. Ein eigenes Portal stellt dabei sicher, dass nur berechtigte Unternehmen
und Freiberufler Zugang erhalten.
Hohe Einsparungen, mehr Bürgerfreundlichkeit und Service
nente sehr gut umsetzen.“ Für das Portal kommt als Serverbetriebssystem
Microsoft Windows Server 2003 zum
Einsatz, als Datenbanklösung Microsoft
SQL Server 2005. Der ebenfalls eingerichtete Microsoft BizTalk Server 2006
dient bislang vor allem als Plattform für
ein elektronisches Postfach. Dort gehen
beispielsweise automatisch Rückmeldungen aus anderen Kommunen ein,
sobald ein Bürger der Stadt Lage dort
einen neuen Wohnsitz angemeldet hat.
Künftig soll BizTalk Server auch für das
technische Modellieren von Prozessen
und deren Integration in das Portal eingesetzt werden.
Die neuen online-basierten Prozesse laufen immer ähnlich ab: Nach Eingabe der
Daten übergibt das System diese automatisiert in das entsprechende Fachverfahren. Weil der Sachbearbeiter damit nur noch die Richtigkeit prüfen muss,
ist der Verwaltungsvorgang deutlich
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Unter den eingerichteten Verwaltungsverfahren ist für die ersten unter ihnen
die Testphase inzwischen beendet. In
Kürze beantragen die Lagenser mittels
eines Online-Formulars zum Beispiel
ihr Wohngeld. Plausibilitätsprüfungen
und Kontexthilfen minimieren dabei
mögliche Fehler, die beim Ausfüllen entstehen können. Die eingegebenen Daten übergibt das System automatisiert in
das entsprechende Fachverfahren. Weil
der Sachbearbeiter damit nur noch die
Richtigkeit prüfen muss, ist der
Verwaltungsvorgang deutlich schneller
erledigt, wovon beide Seiten – Bürger
und Verwaltung – profitieren. Das rechnet sich auch finanziell: Bei durchschnittlich 600 Erstanträgen auf Wohngeld
beträgt das jährliche Einsparpotenzial
für die Stadt Lage allein in diesem Bereich rund 8000 Euro, wie eine Vorabprognose ergab. Architekten und Bauunternehmen werden ebenfalls bereits
in diesem Jahr Genehmigungsanträge
für das Einrichten von Baustellen per
Internet abgeben können. Ein eigenes
Portal stellt dabei sicher, dass nur berechtigte Unternehmen und Freiberufler Zugang erhalten.
Zu den ersten internen Verfahren, die
realisiert werden, wird eine webbasierte
Rechnungsbearbeitung auf Basis von
SharePoint Server 2007 gehören.
Dadurch werden zum Beispiel Kostenbelege digitalisiert und zentral im Be-
reich Finanzwesen abgearbeitet – die
Tage des Botendienstes auf dem
Rathausplatz sind gezählt. Schritt für
Schritt sollen weitere Verfahren folgen.
Viel versprechend sind die jährlichen
Einsparpotenziale, die sich ergeben, sobald sämtliche acht Prozesse in das Portal eingebunden sind. Die Verwaltung
wird voraussichtlich knapp 90.000 Euro
pro Jahr weniger ausgeben müssen.
Darüber hinaus bedeutet die Realisierung des Portals auch eine massive Optimierung der vorhandenen Prozesse,
da diese vor der Digitalisierung in ihrer
Effizienz geprüft werden. (PM)
www.bayern.de: Neues
eGovernment-Portal
Bürgernahe und
benutzerfreundliche
Informationsaufbereitung
F
riedrichsdorf - Bayerns Ministerpräsident Dr. Günther Beckstein
und Staatsminister Eberhard
Sinner, Chef der bayerischen Staatskanzlei, haben im Mai 2008 die beiden
neu gestalteten Internet-Auftritte der
bayerischen Staatsregierung und der elektronischen Verwaltung in Bayern vorgestellt.
Unter www.bayern.de und unter dem
e G o v e r n m e n t - P o r t a l
www.verwaltung.bayern.de wurden
Internetportale geschaffen, die als zentrale Anlaufstelle für Bürgerinnen und
Bürger, aber auch für Unternehmen und
für die Verwaltung selber gelten.
Verwaltungsvorgänge können benutzerfreundlich und bürgernah über das Portal abgewickelt werden, die dazugehörigen Formulare und Auskünfte sind elektronisch verfügbar. Die Bürgerinnen und
Bürger können sich beispielsweise bei
einem Umzug elektronisch in der neuen
Heimat anmelden, sich über örtliche
Kirchen- und Religionsgemeinschaften
informieren oder steuerliche Fragen klären. Für Unternehmer stehen unter an-
SPLITTER
derem Informationen über Existenzgründungen oder An- und Abmeldungen beim
Gewerbeamt zur Verfügung, und Verwaltungen informieren über Beitrittspflichten
oder den Eintritt in den öffentlichen Dienst. Grundlage der elektronischen Bürgernähe ist die intelligente Suchtechnologie der Cogisum Intermedia AG aus
Friedrichsdorf/Ts.
+
www.ch.ch: Nutzung
hat sich 2007 weiter
erhöht
B
ern - Das Schweizer Portal ch.ch
hat sein drittes Betriebsjahr erfolgreich abgeschlossen. Die
Nutzung ist laut dem Geschäftsbericht
weiter gestiegen. Die Kosten für
www.ch.ch betrugen 2007 inklusive
Kommunikationsmaßnahmen rund
1.139.000 Franken. Davon tragen die
Kantone die Hälfte.
Gemäß der vergleichenden Webstatistik
verdoppelte sich 2007 die Zahl der Besuche auf www.ch.ch gegenüber dem
Vorjahr auf knapp 360.000 monatlich.
Die Zahl der Besucher oder anfragenden Hosts erhöhte sich um rund 40
Prozent auf etwas über 140.000. Demgegenüber stagnierte der Bekanntheitsgrad auf dem Vorjahresstand.
eGovernment-Portal www.verwaltung.bayern.de
Cogisum-Vorstandschef Josef Ellmauer: „Behörden und Unternehmen leiden seit
Jahren an einer nicht mehr zu bewältigenden Informationsflut. Es fehlt an Transparenz, was die eigenen Informations- und Wissensbestände angeht, es gibt keine
einheitlich gültigen Vorgaben hinsichtlich der Aufbereitung der Informationen und
es gibt vor allem keinerlei Systematik, was ihre Beschaffung angeht“, erläutert
Ellmauer das elektronische Informations-Defizit der Verbraucher. „Der Freistaat
Bayern hat dieses Problem vorbildlich und zum Wohle aller Nutzer gelöst, denn
Bayern steht für Hightech wie kaum ein anderes Land in der Bundesrepublik
Deutschland. Wir freuen uns, dass wir durch unsere Technologie so viele Menschen
täglich spürbar unterstützen und entlasten können.“
Ministerpräsident Beckstein führte aus, dass Bayern heute einer der weltweit führenden Standorte der Informations- und Kommunikationstechnik sei. Nicht von
ungefähr habe beispielsweise Microsoft für seine Deutschland-Zentrale einen
bayerischen Standort ausgewählt: „Der globale internationale Wettbewerb fordert
uns heraus. Nicht mehr nur Unternehmen, sondern Standorte konkurrieren um
Kapital und Arbeit sowie zunehmend um Wissen. Wir haben mit der HightechOffensive die passenden Weichen gestellt.“
Und noch eines hat der Freistaat mit den neuen Portalen erreicht: Öffentliche Hand
und Behörden in Bayern praktizieren damit nicht nur Bürgernähe, sondern werden
auch einer erst im Herbst 2006 verabschiedeten EU- Richtlinie gerecht, nach der sie
ihren Bürgern zur Auskunft verpflichtet sind. (PB)
Die Kosten verteilen sich auf Personalbezüge (gut 50 Prozent), Informationsund Kommunikationsmaßnahmen inkl.
Studien zur Erfolgskontrolle (rund 30
Prozent) und Ausgaben für Technik und
Informatik (9 Prozent). Die seit 2007 geltende Vereinbarung zwischen Bund und
Kantonen für den Betrieb von www.ch.ch
sieht ein maximales Kostendach von 1,2
Millionen Franken vor.
Seit August 2007 präsentiert sich das
Schweizer Portal ch.ch attraktiver, übersichtlicher und einfacher in der Handhabung. Behördengänge und Informationen dazu sind auf einen Blick ersichtlich. Die Rubrik „Wahlen und Abstimmungen“ erleichtert die Meinungsbildung; Web-tipps und „Spezial“ weisen
auf besondere Angebote wie „Das
Kantonsfenster“ (Selbstporträts der
Kantone) hin oder die „Bildergalerie in
3D“. Zudem ging das Schweizer Stellenportal auf www.ch.ch online, und das
Behördenverzeichnis wurde mit Ortsplänen ergänzt.
Das Schweizer Portal ch.ch ermöglicht
über eine einzige Schnittstelle einen
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SPLITTER
einfachen, themenorientierten Zugriff auf das gesamte Informations- und
Dienstleistungsangebot von Bund, Kantonen und Gemeinden - aufgeteilt nach
Zielgruppen.
www.ch.ch als nationale Einstiegsseite
Seit Anfang 2006 ist das Internetportal
www.ch.ch als nationale Einstiegsseite
der offiziellen Schweiz und einem erweiterten Informationsangebot online.
Das Schweizer Portal bietet nicht nur
Angebote für Bürgerinnen und Bürger
an, sondern auch für Unternehmen und
Behörden und wurde um ein gesamtschweizerisches Behördenverzeichnis
und die Rubrik „Über die Schweiz“ erweitert. Damit verfügt die Schweiz wie
andere Staaten über einen offiziellen
Auftritt und damit über eine digitale
Visitenkarte. Mit der Erweiterung wird
zudem das Handicap überwunden, dass
Bürgerinnen und Bürger durchschnittlich nur ein- bis zweimal pro Jahr mit
einer Behörde in Kontakt treten.
Das Portal www.ch.ch soll zielgruppenund bedürfnisorientiert sein. Daneben
bietet www.ch.ch unter Aktuell für jede
Zielgruppe Neuigkeiten und vertiefte
Informationen zu Themen an wie
beispielsweise zur Vogelgrippe, oder für
Unternehmen alles rund um den Lohnausweis und in der Rubrik „Über die
Schweiz“ den Knigge zum Verhalten
auf der Skipiste.
In weiteren Ausbauschritten sollen Nutzen und Mehrwert des Portals weiter
gesteigert werden. So ist geplant, neben
dem Ausbau des Behördenverzeichnisses und einem nationalen Stellenportal, einen News Service Schweiz aufzubauen d.h. ein personalisierbares
Mitteilungsportal sämtlicher Verwaltungen der Schweiz, so dass sich beispielsweise ein Heimwehberner in St. Gallen
über „www.ch.ch“ einfach und direkt
regelmässig darüber informieren kann,
was in seinem Heimatkanton respektive
seiner Heimatstadt vor sich geht - sei es
auf politischem, kulturellem oder sportlichem Gebiet. Vorteil gegenüber heute:
2/08
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er braucht nur eine einzige Adresse und
sich nur einmal anzumelden, um sich
sowohl über Bern wie St. Gallen oder
Genf orientieren zu lassen.
lässlichkeit der Informationen wichtig.
Mit www.ch.ch sei garantiert, dass nur
offizielle amtliche Informationen weitergegeben werden.
Bei der heutigen Überflutung mit Informationen kommt einem Portal, das die
Informationen nach Themen und Relevanz bündle, eine besondere und wichtige Bedeutung zu. Insbesondere Personen, die sich in der Organisationsstruktur
der schweizerischen Verwaltungen auf
Ebene Bund, Kanton und Gemeinde
nicht auskennen, ermöglicht www.ch.ch
einen einfachen, sicheren und schnellen Zugang zu allen Behördengängen rund um die
Uhr. Über leicht verständliche Informationstexte in Deutsch,
Französisch, Italienisch, Englisch und Rätoromanisch werden
die Anfragenden zur
richtigen Stelle geleitet.
Die Positionierung von
www.ch.ch als „Das
Schweizer Portal“ ist
auch staatspolitisch von Bedeutung, da
über eine einzige Adresse alle
Verwaltungsstellen von Bund, Kantonen und Gemeinden erreicht werden
könnten, die allesamt in den letzten Jahren teilweise viel Geld und Zeit in ihren
Internetauftritt investierten. Zudem
kann die Schweiz mit „www.ch.ch“ einen Beitrag zur Imageverbesserung leisten, da sie - wie andere Staaten auch dem Ausland die Schweiz über eine einzige Adresse auf einfache Weise erschließt.
Dabei ist eine enge Zusammenarbeit
mit allen entsprechenden Stellen vorgesehen. Bereits bei der jetzigen Erweiterung arbeitete die Sektion Elektronischer Behördenverkehr der Bundeskanzlei Web BK, welche www.ch.ch im Auftrag des Bundes und der Kantone betreibt, neben den Kantonen und verschiedenen Bundesämtern wie dem
Ein Themenkatalog soll außerdem die
Verlinkung vereinfachen und die Angebotserschließung zusätzlich verbessern, da Kantone und Gemeinden ihre
Angebote unterschiedlich strukturieren
und für die gleiche Dienstleistung unterschiedliche Begriffe verwenden. Dank
Meta-Daten lässt sich eine Amtsstelle
sowohl in Genf wie in Schaffhausen mit
dem gleichen Begriff finden. Aus Sicht
der Kantone sei neben der Zusammenarbeit aller Ebenen vor allem die Ver-
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO),
auch eng mit halbstaatlichen Organisationen wie „Präsenz Schweiz“ und
„,Schweiz Tourismus“ zusammen.
Das Internetportal „www.ch.ch“ sei in
seiner Gesamtheit ein Abbild der
Schweiz und schaffe ein Stück schweizerischer Identität. Trotzdem seien die
Kantone und Gemeinden autonom. Der
Föderalismus werde respektiert, betonte Roberto Keller, Verantwortlicher für
den elektronischen Behördenverkehr im
Kanton Tessin. Die örtlichen Distanzen
zwischen den Regionen spielten bei
www.ch.ch keine Rolle mehr; Probleme
wegen der Mehrsprachigkeit der Schweiz
würden wenn nicht vollständig eliminiert, so doch gemildert.. Die Minihostings erlaubten so mancher Gemeinde einen Auftritt im Internet, den sie
sich alleine nie leisten könnte. Und nicht
zuletzt erleichtere „www.ch.ch“ Behinderten den Zugang zu den Websites
von Gemeinden und Kantonen. (PM/
EB)
SPLITTER
Wie funktionieren die
Ausschreibungen des
ITDZ Berlin?
D
er Abgeordnete Henner
Schmidt (FDP) wollte in einer
Kleinen Anfrage vom 12. Februar 2008 wissen, „Wie funktionieren
die Ausschreibungen des ITDZ?“
(Drucksache 16 / 11 751).
Im Namen des Senats von Berlin beantwortete Dr. Ehrhart Körting, Senator
für Inneres und Sport Berlin, am 12.
März 2008 die Kleine Anfrage wie folgt:
„1. Wie bewertet der Senat die Unterstützung des IT-Dienstleistungszentrum (ITDZ) von Kunden bei
Ausschreibungsverfahren?
Zu 1.: Aus Sicht des Senats wird das
ITDZ seiner Rolle als zentraler Dienstleister der Berliner Verwaltung bei der
Durchführung von IT-Ausschreibungsverfahren voll gerecht.
2. Wie viele Ausschreibungsverfahren
hat das ITDZ Berlin in den Jahren
2006 und 2007 übernommen bzw.
begleitet?
Zu 2.: Das ITDZ führte im eigenen
Namen im Auftrag von Kunden in 2006:
32 und in 2007: 17 Ausschreibungen
durch. Begleitet hat das ITDZ in 2006: 2
und in 2007: 4 Ausschreibungen, die
ITDZ-Kunden selbst als ausschreibende Stelle durchgeführt haben.
3. Welche Bedeutung hat bei diesen
Ausschreibungsverfahren die elektronische Vergabe (eVergabe)? Wie
viele Ausschreibungen wurden seit
Projektbeginn 2006 elektronisch ausgeschrieben?
Zu 3.: Mit dem gemeinsamen Rundschreiben Nr. 11/2006 SenStadt VI A /
SenWiArbFrau II F vom 17. Mai 2006
wurde die Bekanntmachungspflicht auf
der elektronischen Bekanntmachungsplattform www.vergabe.berlin.de ab dem
1. Juni 2006 geregelt. In 2006 und 2007 wurden Vergabeunterlagen von ca. 10
nationalen Ausschreibungen auf der Homepage des ITDZ Berlin zum Download
bereitgestellt.
4. Wie hoch ist der Anteil der Kunden, die das ITDZ mit dem Ausführen des
Ausschreibungsverfahren betraut haben, die jeweils aus Berlin, aus Brandenburg und aus den übrigen Bundesländern stammen, bzw. wie sieht das
Verhältnis von öffentlichen und privatwirtschaftlichen Kunden aus?
Zu 4.: Kunden des ITDZ Berlin sind ausschließlich öffentliche Auftraggeber Berlins
sowie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg.
5. Wie hoch belief sich die Gesamtsumme des Ausschreibungsvolumens für
die Jahre 2006 und 2007, und welche Beschaffungsleistungen wurden
schwerpunktmäßig ausgeschrieben (Hardware, Software etc.)?
Zu 5.: Das Volumen der Ausschreibungen betrug in 2006 und 2007 rund 22 Mio.
Euro. Davon entfielen 58 % auf Hardware, 19 % auf Software und 23 % auf
Dienstleistungen.
6. Wie viele KMU (klein- und mittelständische Unternehmen mit weniger als
250 Mitarbeiter und maximal 50 Mio. Euro Jahresumsatz) wurden bei diesen
Ausschreibungen berücksichtigt, und welchen Anteil hatten dabei Bietergemeinschaften?
Zu 6.: Bei diesen Ausschreibungen erhielten 15 KMU im Jahr 2006 und 12 KMU im
Jahr 2007 den Zuschlag. Darunter waren keine Bietergemeinschaften.
7. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, insbesondere die in Berlin vertretenen kleinen IT-Unternehmen noch stärker zu fördern und an Ausschreibungen teilhaben zu lassen?
Zu 7.: Durch eine aktive mittelstandsfreundliche Vergabepolitik werden die in Berlin
vertretenen kleinen IT-Unternehmen gefördert. Daher werden Ausschreibungen in
der Regel so gestaltet, dass diese Unternehmen teilhaben können. Den Erfolg dieser
Vergabepolitik belegen die in der Antwort zu Frage 6 mitgeteilten Zuschlagszahlen
für KMU.
8. Welchen Anteil bzw. Stellenwert hatten an diesen ITDZ-unterstützten
Ausschreibungen Open Source Anwendungen?
Zu 8.: Open-Source-Anwendungen genießen bei Ausschreibungen des ITDZ Berlin
einen hohen Stellenwert. Der Anteil ist entsprechend der Kundennachfrage steigend.
9. Welche Rolle spielt bei der Betreuung der Ausschreibungsprozesse die ITStrategie des Landes Berlin?
Zu 9.: Die vom ITDZ Berlin betreuten und durchgeführten Ausschreibungsprozesse
stehen im Einklang mit der IT-Strategie des Landes Berlin und erfolgen in enger
Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport.“
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
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Eindruck hinterlassen
Flexibel und schnell
DAS DRUCKZENTRUM IM ITDZ BERLIN
Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin bietet mit seinen Hochleistungsgeräten digitalen Laserdruck in hervorragender Qualität an. Im Digitaldruck
lassen sich auf jedes Blatt veränderbare Daten wie beispielsweise Name
und Anschrift kostengünstig im Massendruckverfahren umsetzen. Je nach
Kundenwunsch werden die Druckausgaben ebenso schnell wie zuverlässig
kuvertiert und versendet. So werden umfangreiche Aktionen wie beispielsweise Druck und Versand von Wahlbenachrichtigungen termingerecht,
standortgenau und kostengünstig ausgeführt. Auch zusätzlichen Service
von Entwicklung und Erstellung elektronischer Vordrucke sowie die Produktion und Weiterverarbeitung von kundenspezifischen Sonderformaten
gehören zum Angebotsportfolio des ITDZ Berlin.
Weitere Informationen zum IT-Dienstleistungszentrum Berlin:
Internet www.itdz-berlin.de, Intranet www.itdz.verwalt-berlin.de
Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
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Phase II des Projektes
„ProBetrieb“ ist
gestartet
D
er Einsatz der Informationstechnik ist auch in der Berliner
Verwaltung zur Selbstverständlichkeit geworden. Das reicht vom Einsatz von Standardprogrammen wie einer Textverarbeitung bis hin zu komplexen Anwendungsprogrammen wie bei
IPV. Selbstverständlich benötigen alle
diese Programme auch eine funktionsfähige Basis, die IT-Infrastruktur. Das
Ziel des landesweiten Projektes
ProBetrieb ist es, nach Rahmenbedingungen zu suchen, die einen professionelleren und stärker kundenorientierten Betrieb der IT-Infrastruktur in der Berliner Verwaltung ermöglicht.
Von den Kunden in der Berliner Verwaltung wird eine weitere Professionalisierung des IT-Service erwartet. Der ITService muss zuverlässig, mit hoher
Qualität und zu tragbaren Kosten zur
Verfügung gestellt werden. Das Projekt
ProBetrieb möchte den Berliner ITDienstleistern hierbei Hilfestellungen
geben und soll die organisatorischen
und methodischen Grundlagen für einen professionellen IT-Betrieb in den
Berliner Behörden verbessern.
und Organisationsgrenzen häufig überwunden werden. Mit der Einführung standardisierter Prozesse werden die Leistungen transparenter und steuerbar.
Kunden- und Serviceorientierung
Die Kunden und Anwender haben eine eigene Sicht auf die IT-Leistungen. Sie
prüfen, ob die benötigten Anwendungen und Systeme so zur Verfügung stehen, dass
sie ihren Anforderungen genügen. Deshalb sind die IT-Services so darzustellen und
zu beschreiben, dass sie dem Anwender den konkreten Nutzen aufzeigen und es ist
darauf zu achten, dass die Kundenanforderungen schnell, zuverlässig, wirtschaftlich
und auf Basis definierter Qualitäten (Performance, Verfügbarkeit, Sicherheit, etc.)
erfüllt werden. Die IT-Services müssen sich an die konkreten Geschäftsanforderungen
der Kunden anpassen lassen.
Standardisierung
Insbesondere in heterogenen IT-Umgebungen wie in der Berliner Verwaltung ist der
organisatorische Aufwand zur kontrollierten Einführung von IT-Verfahren oder ITDiensten nicht zu unterschätzen. Mehr standardisierte Prozesse im Berliner ITBetrieb bedeuten hier deutlich geringere Aufwände und damit insgesamt eine
größere Wirtschaftlichkeit.
Die Standardisierung ist ein grundlegendes Element moderner IT-Organisationen.
Standardisierungen schaffen reproduzierbare Qualitäten, sie erhöhen die Gesamtsicherheit des Systems und sind Grundlage für die Nutzung von Skaleneffekten.
Somit sind sie ein wesentlicher Schlüssel für Konsolidierungsmaßnahmen. Allerdings
sind standardisierte Prozesse noch kein Garant für eine höhere Nutzerakzeptanz.
Ausgangsbasis für die konzeptionelle Arbeit ist der Standard ITIL. Die IT Infrastructure
Library (ITIL) hat sich in Wirtschaft und Verwaltung als De-Facto-Standard für die
Schaffung optimierter IT-Servicestrukturen, das so genannte IT Service Management (ITSM), etabliert. Sie sind eine Sammlung von Best-Practice-Prozessen für den
gesamten IT-Bereich eines Unternehmens oder einer Behörde. In der nachfolgenden
Abbildung sind die einzelnen ITIL-Prozesse (noch in der Version 2 von ITIL)
dargestellt.
Vor diesem Hintergrund ist es Ziel des
Projektes, die konzeptionellen Grundlagen zu bilden, um den IT-Betrieb in
der Berliner Verwaltung nach folgenden
Zielen neu auszurichten:
Prozessorientierung
Der Erfolg einer guten IT-Organisation
hängt zunehmend vom Zusammenwirken unterschiedlicher Leistungen, Bereiche und Kompetenzen ab. Um das
reibungslose Zusammenwirken zu gewährleisten, müssen die dahinter liegenden Ablaufprozesse im Fokus stehen
Abbildung: Management-Disziplinen von ITIL
Das Projekt ProBetrieb beschränkt sich - unter der Maßgabe, einheitliche Betriebsgrundsätze und vergleichbare Standards in allen Berliner Behörden sowie gute
Interoperabilität zwischen den Systemen zu schaffen - auf die Spezifikation
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Entwicklung von Rahmenbedingungen für den
flächendeckenden Einsatz von DMS/VBS in der
Berliner Verwaltung
Herausforderung in den nächsten 18 Monaten
Foto: air - IT-Service-Management mit
der IT Infrastructure Library (ITIL) .
von Rahmenvorgaben für die ITOrganisation in der Berliner Verwaltung (Betriebsgrundsätze).
In der Phase I des Projektes ProBetrieb
wurden im Jahr 2007 Grundlagen für
die einheitlichen IT-Betriebsgrundsätze
der Berliner Verwaltung geschaffen. Im
Ergebnis wurden nach grundlegender
Diskussion konzeptionelle Festlegungen,
thematische Abgrenzungen, Vorarbeiten zum Service-Level-Management sowie eine umfangreiche Beschreibung
zum Incident-Management hergestellt.
D
er Senat treibt die Entwicklung moderner Verwaltungsprozesse weiter
voran. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Ablösung bisheriger papiergebundener Aktenführung durch rechtssichere elektronische Akten und
moderne elektronische Verwaltungsprozesse. Unter der Federführung der Senatsverwaltung für Inneres und Sport sollen die dazu notwendigen Rahmenbedingungen
geschaffen werden.
Der Senat konkretisiert mit diesen Maßnahmen sein am 12. Juni 2007 beschlossenes
Programm „ServiceStadt Berlin“ zur kontinuierlichen Weiterführung der
Verwaltungsmodernisierung bis 2011 in den entsprechenden Handlungsfeldern. Das
geht aus einem Bericht zu den Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden
Einsatz von Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitung in der Berliner
Verwaltung hervor, den der Senat auf Vorlage des Senators für Inneres und Sport,
Dr. Ehrhart Körting, am 8.4.2008 zur Kenntnis genommen hat.
Ausgangspunkt der Überlegungen
Die Verwaltung sieht sich zunehmend der Herausforderung gegenüber, ihr Handeln
auf dem „elektronischem Vertriebsweg“ abzuwickeln. Getrieben wird dies u.a. durch
In der jetzt anstehenden Phase II des
Projektes sollen die konzeptionellen
Grundlagen für die Berliner Verwaltung
für den gesamten Service-Support-Bereich und das Service-Level-Management erarbeitet werden. In mehreren
Piloten soll die Praxistauglichkeit der
konzeptionellen Grundlagen erprobt
und diese gegebenenfalls fortgeschrieben werden.
Wir werden über den weiteren Verlauf
des Projektes wieder berichten. Sie finden weitere Informationen auch im
Projektportal http://www.verwaltberlin.de/projektportal/index.html bzw.
auf unseren Intranetseiten unter http://
www.verwalt-berlin.de/seninn/itk/
probetrieb.html oder Sie nehmen einfach Kontakt mit uns auf.
DR. LUDWIG BOHRER
SenInnSport ZS C 2, Projektleiter
PETER FRÖHLICH
SenInnSport ZS C 2 Fr, stellv. Projektleiter
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Foto: Andrea Danti - Digitale Welt
Vorgaben der Europäischen Union, wie der EU-Dienstleistungsrichtlinie. Diese
Entwicklung endet allerdings nicht bei der Bereitstellung von Kommunikationsangeboten und Formularen in entsprechenden Portalen. Die eigentlichen Herausforderungen liegen in der Anpassung der Geschäftsprozesse, die „hinter“
SPLITTER
solchen technischen Entwicklungen liegen und einer entsprechenden Handhabung der elektronischen Schriftgutverwaltung.. Denn eines muss allen Handelnden
bewusst sein: die technische Entwicklung und das E-Government hebeln die
Anforderungen an das Verwaltungshandeln, die in Gesetzen und Verwaltungsvorschriften definiert sind, keineswegs aus. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die
vier wesentlichen Prinzipien des Verwaltungshandelns:
•
•
•
•
das Prinzip der Regelgebundenheit,
das Prinzip der Aktenmäßigkeit,
das Prinzip der Amtshierarchie,
das Prinzip der Arbeitsteilung.
Beim Übergang auf eine rechts- und verfahrenssichere elektronische Schriftgutverwaltung müssen diese Prinzipien beachtet und ihre Einhaltung gewährleistet
werden.
Vor diesem Hintergrund ergeben sich für die Berliner Verwaltung insbesondere
folgende Herausforderungen:
•
•
•
Die Zunahme der vor allem rechtlich relevanten elektronischen Kommunikation erfordert praxisgerechte Regelungen zum Umgang mit elektronischem Schriftgut sowie die Erschließung entsprechender technischer Möglichkeiten.
Der Übergang zur elektronischen Kommunikation führt mittelfristig zu
einem Paradigmenwechsel in der Aktenführung (die elektronische Akte wird
zur verbindlichen Akte).
Dieser „Kulturwandel“ muss im Interesse der Beschäftigten (Ordnungsmäßigkeit des Verwaltungshandelns), aber auch der Bürgerinnen und Bürger
(Rechtssicherheit beim Verwaltungshandeln) und aus Kostengründen (effektive und effiziente Verwaltungsprozesse) aktiv gestaltet werden.
•
In Berlin sind dabei kommunale
und staatliche Aufgaben
gleichermaßen zu betrachten.
Die Rahmenbedingungen für einen flächendeckenden Einsatz
sind so zu gestalten, dass beide
Verwaltungsebenen einbezogen
sind.
Bei einer elektronischen Schriftgutverwaltung sind sowohl strukturierte
Prozesse, u.a. solche, die bereits jetzt mit
IT-Verfahren unterstützt werden, als
auch teilstrukturierte bzw. ad-hoc-Prozesse (z. B. ministerielle Planungsprozesse) in die Betrachtungen einzubeziehen.
Im Hinblick auf rechtliche, organisatorische, technische und wirtschaftliche
Gesichtspunkte eines umfassenden Einsatzes der elektronischen Verarbeitung
von Dokumenten in der Berliner Verwaltung muss die weitere Entwicklung
in der Berliner Verwaltung harmonisiert werden. Die Entscheidung über
Art und Umfang der Einführung und
des Einsatzes von DMS/VBS liegt dabei
in der dezentralen Verantwortung jeder
Behörde.
Schwerpunkte bei der Schaffung der
Rahmenbedingungen
Vorhaben, die sich mit der Umsetzung
von Dokumentenmanagement und Vorgangsbearbeitung befassen, sind überwiegend Organisationsprojekte. Daher
ist es beinahe folgerichtig, dass in diesem Bereich auch besondere Schwerpunkte der Arbeiten zur Herstellung der
Rahmenbedingungen zu setzen sind.
Foto: Andres Rodriguez - Creatives Chaos ohne DMS
Im Jahr 2008 soll zunächst in Voruntersuchungen geklärt werden, welcher
Handlungsbedarf bezüglich der organisatorischen Beratungsangebote und von
zentralen Aus- und Fortbildungsangeboten zu DMS/VBS besteht. Darauf
aufbauend sind im Laufe des Jahres entsprechende Dienstleistungen zu initiieren und somit die bisher identifizierten
organisatorischen Rahmenbedingungen zu schaffen.
2/08
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Für Standardabläufe der Verwaltung (z. B. Eingangsbearbeitung, Ausgangsbearbeitung und Langzeitspeicherung) sollen „Musterprozesse“
entwickelt und bereitgestellt werden.
Damit müssen diese nicht in jedem
Einzelvorhaben neu betrachtet und organisatorisch bzw. technisch umgesetzt
werden – ein aus unserer Sicht sinnvoller und wirtschaftlicher Ansatz. Sollte
im Zusammenhang mit der Fortschreibung der GGO I auch ein Rahmenaktenplan geschaffen werden, kann dieser künftig ebenfalls im Sinne eines zentralen Dienstleistungsangebotes gepflegt
werden.
Die Ausrichtung auf die Anforderungen
des elektronischen Geschäftverkehrs beinhaltet auch die bestehenden rechtlichen Regelungen für die Berliner Verwaltung zu betrachten und ggf. fortzuentwickeln. Ein Anpassungsbedarf ist
bereits erkennbar und erstreckt sich aus
heutiger Sicht insbesondere auf die
Festlegungen zum rechtlichen Status der
elektronischen Akte, zur Übernahme von
Papierdokumenten in elektronische
Form (scannen), zum Einsatz der qualifizierten elektronischen Signatur, zur
Langzeitspeicherung elektronischer
Dokumente, zum Aussonderungsverfahren (abgestimmt mit dem Landesarchiv), zum Umgang mit E-Mails, zum
elektronischen Zeichnungsverfahren
sowie zum Posteingang und Postausgang. Eine Überarbeitung der GGO I
und ggf. der GGO II sind daher zwingend Bestandteil der zu schaffenden
Rahmenbedingungen.
im Zusammenhang mit vor- und oder nachgelagerten Prozessen, Verfahren bzw.
Diensten (z. B. Digitalisierung, Formularservice, elektronische Poststelle, Archivsysteme) eingesetzt werden, müssen einheitliche plattformunabhängige Schnittstellenstandards definiert werden. Nur so ist die erforderliche Interoperabilität gegeben.
Des Weiteren muss hinsichtlich der elektronischen Archivierung geklärt werden, wie
die Dokumente trotz (relativ) kurzlebiger Dateiformate über die gesamte Dauer ihrer
Aufbewahrungsfrist originalgetreu dargestellt werden können. Die Berliner ITStandards werden diesbezüglich fortgeschrieben.
Ferner beabsichtigt die Senatsverwaltung für Inneres und Sport bei der Festlegung
der technischen Rahmenbedingungen für einen DMS/VBS-Dienst auf der EGovernment-Dienste-Plattform des ITDZ Berlin eine Entscheidung für ein strategisches Produkt unter Berücksichtigung der für SIDOK getroffenen Entscheidung
herbeizuführen, für das dann auch eine Landesvereinbarung abgeschlossen werden soll.
Das Land Berlin ist bezogen auf die dargestellten Herausforderungen nicht auf sich
allein gestellt. Gleiche bzw. vergleichbare Themen werden bundesweit von Verwaltungen diskutiert und bearbeitet. Die bereits erfolgreich praktizierte Einbeziehung
und Übernahme bundesweit gültiger IT-Standards wird auch für diesen Bereich
konsequent fortgesetzt. Im Umfeld von DMS/VBS bedeutet dies vor allen Dingen
die Beachtung des DOMEA-Konzeptes und der damit verbundenen organisatorischen und technischen Standards. Diese Standards werden z.Zt. fortgeschrieben.
Das IT-Kompetenzzentrum bei der Senatsverwaltung für Inneres und Sport arbeitet
in der dazu eingerichteten gemeinsamen AG „IT-gestützte Verwaltungsarbeit“ von
KoopA ADV und Arbeitskreis VI der Innenministerkonferenz mit. So ist sichergestellt, dass bundesweite Entwicklungen unmittelbar einbezogen und die Ergebnisse
zeitnah für die landesinterne Arbeit genutzt können.
Darüber hinaus müssen das Archivgesetz
des Landes Berlin (ArchGB) und ggf.
weitere Landesgesetze hinsichtlich der
Regelungen zur Aussonderung von
Schriftgut aktualisiert werden – dies ist
von den jeweils fachlich verantwortlichen Ressorts anzugehen.
Auch hinsichtlich der technischen
Rahmenbedingungen müssen in den
nächsten Monaten weitere Vorgaben
diskutiert und getroffen werden. Da
Dokumentenmanagement- und Vorgangsbearbeitungssysteme in der Regel
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Grafik: PDV-Systeme GmbH, www.pdv.de - Der Baustein VISkompakt sichert dem
Anwender ein komfortables, zeitgemäßes elektronisches Dokumentenmanagement.
SPLITTER
Sofortmaßnahmen
Die Senatsverwaltung für Inneres und
Sport hat bereits unmittelbar nach
Senatsbeschluss einige prioritäre Maßnahmen eingeleitet.
Neben der Information über Artikel wie diesen und entsprechende Informationen
auf unserer Intranetseite beabsichtigen wir, die „Tradition“ der „DMS/VBS-Tage“,
die wir in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut FOKUS in 2007 durchgeführt
haben, zu einem geeigneten Zeitpunkt fortzuführen. Der Erfahrungsaustausch zu
Projektmanagement und GPO im Herbst 2008 wird sich ebenfalls mit der DMS/
VBS-Thematik beschäftigen.
So wird unter Beteiligung von Bezirksund Senatsverwaltungen bis zum 30.
Juni 2008 ein Kriterienkatalog entwickelt, mit dessen Hilfe die Behörden des
Landes Berlin in ihrer Verantwortung
prüfen können, inwiefern und für welche Verwaltungsverfahren der Einsatz
eines DMS/VBS in den Verwaltungen
effizient und effektiv ist. Diese Sofortmaßnahme soll die einzelnen Behörden
bei ihren Aktivitäten unterstützen.
Sollten Sie Fragen, Anregungen und Hinweise zur weiteren Entwicklung haben, ein
Projekt planen oder durchführen und unsere Unterstützung benötigen oder allgemeinen Beratungsbedarf haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Bitte nehmen
Sie Kontakt auf mit
Gemeinsam mit den Verwaltungen, die
bereits das Angebot des ITDZ auf der
Basis des nach dem DOMEA-Konzept
Version 2.1 zertifizierten Systems
„VISKompakt“ der PDV-Systeme
GmbH nutzen, wird erörtert, ob eine
„Anwendergemeinschaft VISkompakt“
in Berlin etabliert werden soll. Diese
könnte u.a. die weitere Entwicklung des
entsprechenden Angebotes des ITDZ
Berlin begleiten. Die Senatsverwaltung
für Inneres und Sport tritt der bundesweiten Anwendergruppe VISKompakt
bei, die länderübergreifend die
Verwaltungsinteressen der VIS-Anwender gegenüber dem Hersteller bündelt und koordiniert.
PETER FRÖHLICH
SenInnSport, Abteilung ZS
IT-Kompetenzzentrum – ZS C
Seitens der Senatsverwaltung für Inneres und Sport besteht ein hohes Interesse, die Entwicklung der Rahmenbedingungen mit aktuellen Projektaktivitäten zu verzahnen. Daher ist mit
einigen Projekten eine entsprechende
Kooperation vereinbart, die u.a. die Mitarbeit in Abstimminstanzen beinhaltet.
Über diesen Weg können der Sachstände
und Erfahrungen ausgetauscht und für
die eigene Arbeit berücksichtigt werden.
Darüber hinaus ist ein Pilotvorhaben
innerhalb des Stammhauses in Planung,
das ausgehend vom IT-Verfahren
SIDOK eine Vertiefung des Einsatzes
eines DMS/VBS exemplarisch in einer
Senatsverwaltung betrachten soll.
Frau Antje Gneckow, SenInnSport, ZS C 2 Gn, App. 927 2011,
[email protected] oder Herrn Peter Fröhlich, SenInnSport,
ZS C 2 Fr, App. 927 2669, [email protected]. Weitere Informationen stehen auch über das Projektportal (www.verwalt-berlin.de/
projektportal/) oder über das Intranetangebot der Senatsverwaltung für Inneres
und Sport zur Verfügung (www.verwalt-berlin.de/seninn/itk).
Integriertes Wohnungswesen (InWo) modernisiert
D
as von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung (SenStadt) 1998 in allen
Bezirken von Berlin eingeführte Wohngeldverfahren DiWo wurde 2003
zum Verfahren integriertes Wohnungswesen (InWo) erweitert. Damit konnte
allen Berliner Wohnungsämtern eine einheitliche Benutzoberfläche für die Fachverfahren Wohngeld, Wohnungskataster, wohnungswirtschaftliche Bescheinigungen sowie Zweckentfremdung und Wohnungsleerstand bereitgestellt werden.
Das Verfahren war seit Beginn der Entwicklung eine Client-Server-Anwendung mit
einer zentralen Oracle-DB im ITDZ Berlin, die mit der Oracle-Forms-DesignerProduktfamilie entwickelt wurde. Diese Entwicklungsumgebung wird seit 2006 nicht
mehr von Oracle unterstützt, d.h., ab diesem Zeitpunkt wurden für diese Version
keine Weiterentwicklungen und Patches mehr bereitgestellt. Eine Modernisierung
des Verfahrens war daher dringend geboten.
Die Fa. Oracle bietet zur Umstellung derartiger Forms-Anwendungen eine Migrationshilfe an, mit der gleichzeitig der Wechsel von der bisherigen Client-Server-Technologie auf eine 3-Schichten-Architektur möglich wird. Dabei bleiben die erstellten
Softwaremodule - insbesondere auch die Benutzeroberfläche - erhalten und werden
lediglich in die neue Entwicklungs- und Laufzeitumgebung migriert. Gegenüber
einer vollständigen Neuprogrammierung war das die kostengünstigste Möglichkeit.
Die neue Entwicklungsumgebung arbeitet Java-basiert auf Basis des Oracle Application
Servers. Die Darstellung der Benutzeroberfläche erfolgt nun browserbasiert am
Arbeitsplatz des Sachbearbeiters.
Die Entwicklerfirma T-Systems erhielt Mitte 2007 von SenStadt den Auftrag, die
Anwendung InWo auf die neue Entwicklungsumgebung umzustellen. Da die
Wohngeldanwendung im „Verbund“ in mehreren Bundesländern eingesetzt wird
(neben Berlin als Eigentümer noch in Baden-Württemberg, Sachsen,
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Sachsen-Anhalt, München), wurde die Vorgehensweise zunächst in dem
gemeinsamen Pflegekreis abgestimmt.
Neben der „InWo-internen“ Textverarbeitungsfunktion für die Bescheiderstellung
wird weiterhin eine Schnittstelle zu einer externen Textverarbeitungskomponente
angeboten. Hierfür kommt wie bisher Word zum Einsatz, eine Anbindung von
Open-Office ist für den Herbst 2008 in Vorbereitung.
Die Anwendung wird auf zwei zentralen Applikationsservern im ITDZ Berlin
bereitgestellt (zusätzlich zu den beiden vorhandenen DB-Servern). Die zusätzlichen
Oracle-Lizenzen für die Nutzung der zentralen Applikationsserver wurden von
SenStadt beschafft. Mit dem ITDZ Berlin wurde eine neuer Dienstleistungsvertrag
abgeschlossen. Dabei wurden die laufenden Kosten des Verfahrens trotz zusätzlicher Hardware nicht erhöht, weil gleichzeitig im ITDZ Berlin andere Kosten gesenkt
werden konnten.
Zum 1.7.2008 soll die neue Anwendung „InWo-Webforms“ nun in zwei Bezirken
(Mitte, Lichtenberg) „pilotiert“ und ab Herbst in allen Bezirken „ausgerollt“ werden.
Die Anwendung wird von den Nutzern im Browser (z.B. Internet Explorer, Firefox)
aufgerufen. Weitere Voraussetzungen am Arbeitsplatz-PC sind eine Java-Laufzeitumgebung ab Version 1.5 sowie der Acrobat Reader und Microsoft Word (alternativ
Open Office). Der Aufbau und die Inhalte der Masken wurden nicht geändert,
gleichwohl ist mit dem vollzogenen „Weg ins Web“ für InWo auch der Weg frei für
eine sukzessive Erweiterung und Modernisierung der Benutzeroberfläche.
Auch für die Softwareverteilung bietet das neue InWo Vorteile: Die IT-Stellen der
Bezirke müssen keine File-Server-Kapazität mehr vorhalten und brauchen bei
notwendigen Software-Updates nicht mehr tätig zu werden.
UWE BARHOLZ
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung - ZF IT 42
Württembergische Str. 6, 10707 Berlin
Tel.: (030) 9012 6448 (intern 912 6448)
mailto:[email protected]
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Stadt Leipzig entscheidet sich
dauerhaft für perdata-Lösung
perVERGABE
Stadtverwaltung
schreibt nur noch per
Internet aus
L
eipzig - Die Stadt Leipzig wird
das Produkt perVERGABE des
Leipziger IT-Dienstleisters
perdata in ihrer Verwaltung nach einer
18-monatigen Pilotphase ab sofort dauerhaft für alle Ausschreibungen nach
VOL einsetzen. Zukünftig werden
verwaltungsinterne Vergabeprozesse für
Lieferungen und Leistungen von der
ersten Entscheidung einer Vergabe bis
zum Zuschlag rechtskonform elektronisch unterstützt. Damit verdrängt die
perdata-Lösung die herkömmliche Arbeitsweise im Ausschreibungsprozess für
die Bearbeiter in der Vergabestelle aber
auch bei den Bietern erheblich.
Wie die Stadtverwaltung Leipzig Ende
Mai 2008 mitteilte, werden Ausschreibungen der Stadt Leipzig nach der
Verdingungsordnung für Lieferungen
und Leistungen (VOL) künftig nur noch
im Internet veröffentlicht. Der Abdruck
der Bekanntmachungen im Leipziger
Amtsblatt entfällt. Die Veröffentlichungen im Sächsischen Ausschreibungsblatt
sowie im EU-Amtsblatt werden beibehalten.
Hintergrund dieser Entscheidung der
Leipziger Stadtverwaltung ist die sehr
positive Resonanz der Unternehmen auf
die elektronische workflowbasierte
Vergabemanagementlösung „perVERGABE“, die gemeinsam mit der perdata
GmbH entwickelt wurde. Im Rahmen
ihrer eGovernmentstrategie hatte die
Stadt Leipzig sich im Oktober 2006 dazu
entschieden, eine Softwarelösung für die
elektronische Abbildung von Vergabeverfahren einzuführen. Seit der Einführung von „perVERGABE“ wurden damit 44 Vergabeverfahren durchgeführt.
Von den insgesamt 745 Unternehmen,
SPLITTER
die an den Ausschreibungen teilnahmen
und Unterlagen abforderten, nutzten 93 Prozent dazu das Online-Verfahren. Langfristiges Ziel des Projektes ist es, neben diesen
Optimierungen im Vergabeprozess der Verwaltung auch die Förderung des Mittelstandes. Denn häufig sind gerade kleinere Unternehmen mit Ausschreibungsprozessen überfordert und haben damit kaum Chancen bei
der Vergabe von öffentlichen Aufträgen. Den
guten Erfahrungen im VOL-Bereich folgend, werden auch die Ausschreibungsverfahren für Bauleistungen (VOB)
schrittweiseaufdasneue,vonperVERGABE
unterstützte elektronische Verfahren umgestellt.
Die von perdata entwickelte Softwarelösung perVERGABE unterstützt den
fachlich korrekten und rechtskonformen
Ablauf der Vergabeprozesse. Damit können alle Arbeitsschritte von der ersten
internen Vorbereitung einer Vergabe über
die Erstellung der Vergabeunterlagen bis
zur Veröffentlichung und Zuschlagserteilung einheitlich und nachvollziehbar
durchgeführt werden. Das Produkt basiert auf der Microsoft .NET-Technologie
und ermöglicht sehr einfach eine optimale
Anpassung der Standardworkflows an den
spezifischen Ablauf der jeweiligen öffentlichen Einrichtung.
Neuer Service für Behördentermine
E
inen Wunschtermin mit Behörden in Berlin über das Internet: Das ITDienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) unterstützt gemeinsam mit
BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG und dem Heinrich-HertzInstitut das Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) bei der
Planung und der Realisierung dieses neuen Service. Weitere Teilnehmer des Pilotprojekts sind die Bürgerämter in Friedrichshain-Kreuzberg, Marzahn-Hellersdorf und
Pankow.
Foto: Yuri Arcurs
Mit dem neuen Angebot haben die Berliner die Möglichkeit, ihren Besuchstermin bei
zunächst ausgewählten Bürgerämtern online zu reservieren. Das Projekt des elektronischen Systems zur Terminvereinvereinbarung (eAppointment) ist ein Baustein zur
Entwicklung von eGovernment-Angeboten der Berliner Verwaltung.
Die teilnehmenden Behörden gehen mit dem Service einen Schritt auf den Bürger zu:
bei ihnen können Kundinnen und Kunden jetzt ihren Wunschtermin sofort über das
Internet buchen. Die Terminbestätigung erfolgt wahlweise als druckfähiges Dokument, per Mail oder per SMS. Darüber hinaus können sich die Kunden per SMS zu
einem frei wählbaren Zeitpunkt an den Termin erinnern lassen. Diese Dienstleistung,
die sich zurzeit noch in der Erprobungsphase befindet, ist für die Bürger kostenlos.
Foto: pressmaster
Und so funktioniert perVERGABE für
Interessenten und Bieter: Die Bekanntmachungstexte sind ohne Registrierung
verfügbar. Bei Interesse an den Vergabeunterlagen erhält der Bewerber nach einmaliger Registrierung unter Angabe seiner
Firmendaten und der E-Mail-Adresse
Zugang zu allen Vergabeunterlagen bei
Öffentlichen Ausschreibungen und Offenen Verfahren. Der Download der
Vergabeunterlagen unter www.leipzig.de/
pervergabe ist kostenfrei. (PB)
Das Terminvereinbarungssystem basiert auf dem Zeitmanagementsystem für Behörden des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik - Heinrich-Hertz-Institut.
Das System wird kunden- und behördenseitig über einen Webbrowser bedient. (EB)
Neues individuelles Schulungsangebot für die
Bieterfirmen der eVergabeplattform Berlin von der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
S
eit dem Jahr 2004 wird die eVergabeplattform www.vergabeplattform.berlin.de
durch die Firma RIB Consulting GmbH (ehemals ventasoft) als Dienstleistung
im Auftrag von SenStadt (Hochbau) als Teil der eGovernment- Strategie von
Berlin mit dem Softwareprodukt „ava-online“ im Internet erfolgreich betrieben.
2/08
29
SPLITTER
Immer mehr Vergabestellen des
Landes Berlins, insbesondere SenStadt
(Hochbau), das Bezirksamt Mitte, die
TU, HU und die BIM nutzen die
Vergabeplattform zur Bereitstellung der
digitalen Vergabeunterlagen.
So wurden im Jahr 2007 insgesamt fast
2.000 Ausschreibungen auf der
eVergabeplattform durchgeführt. Die
Zahl des Vorjahres wird schon Mitte
2008 erreicht werden, so dass sich bis
Ende des Jahres die Nutzung der
eVergabeplattform voraussichtlich verdoppeln wird.
Um diese „Lücke“ zu verringern, werden im Rahmen einer Service-Offensive den
über 7.000 registrierten Bieterfirmen der Vergabeplattform Berlin von der RIB
Consulting GmbH ab Juni 2008 Schulungen in besonders individueller Form
angeboten.
Maximal zwei Bieter gleichzeitig werden in kostenpflichtigen Online-Schulungen
mit Hilfe einer modernen online-Präsentation-/Schulungslösung trainiert. Die Vorteile für die Bieterfirmen liegen in der niedrigen Teilnehmerzahl und sorgen für
maximale Betreuung und hohe Individualität. Die online-Lösung bietet eine enorme
Zeitersparnis, da der Bieter direkt von seinem Arbeitsplatz an der Schulung teilnimmt. Technische Grundlage bildet ein Produkt der Firma Netviewer, über das sich
der Dozent und die Schulungsteilnehmer in einem virtuellen Schulungsraum im
Internet treffen.
Von der RIB Consulting GmbH wurde
eine repräsentative Befragung der Bieter im November und Dezember 2007
durchgeführt. Erfreulich war hierbei die
regelmäßige Nutzung der eVergabeplattform durch die Firmen, fast die
Hälfte nutzen sie nach ihren Angaben
täglich bis wöchentlich für den kostenlosen Download der Vergabeunterlagen.
Die Online-Schulungen der RIB Consulting GmbH dauern ca. 45 min und werden
zu folgenden Themen angeboten:
Thema 1 „Abgabe mit Signaturkarte“
Thema 2 „Papierabgabe“
Thema 3 „Mantelbogenverfahren“
Thema 4 „Bewerben, ausfüllen und abgeben in Papierform“
Thema 5 „Bewerben, ausfüllen und signieren mit Karte“
Auffällig hingegen ist die immer noch
relativ geringe Bereitschaft der Firmen
zur Abgabe ihres Angebotes mit elektronischer Signatur auf der eVergabeplattform . Bei der Befragung wurden
nach wie vor „Berührungsängste“ mit
der e-Vergabe und fehlende Kenntnisse
über die Funktionsweise der Plattform
bemängelt.
Die Auswertung bereits durchgeführter Online-Schulungen durch qualifizierte Mitarbeiter der RIB Consulting GmbH hat ergeben, dass 100 % der Bieter die
Durchführung mit gut bis sehr gut bewerteten. Auf die Frage: „Wurde das Thema
verständlich erläutert?“, antworteten 92 % mit ja, und 8 % gaben weitere Anregungen. Diese Anregungen werden selbstverständlich aufgenommen und nach Möglichkeit in den Schulungen umgesetzt.
ANDREA NAGEL
Leitung Telesales, ventasoft, RIB Consulting GmbH,
Gubener Str. 47, D-10243 Berlin,
Telefon +49 (0)30 44 33 11 0, E-Mail: [email protected]
JOACHIM JAHN
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,
Referat Informationstechnik, Leiter Verfahrensbetreuung - ZF IT 4,
Württembergische Str. 6, Raum 036, 10702 Berlin
Telefon: 030/ 9012-5927, Fax: 030/ 9012-3500
E-Mail: [email protected]
2/08
30
SPLITTER
Projekt „Digitale
Verbindung
Liegenschaftskataster/
Grundbuch“ in Berlin
D
as Liegenschaftskataster ist das
amtliche Verzeichnis aller
Grundstücke im Sinne der
rechtlich verankerten Eigentumsordnung in der Bundesrepublik Deutschland. Das Grundbuch legt als öffentliches Register die Eigentumsverhältnisse
an den Grundstücken offen, macht die
dinglichen Belastungen kenntlich und
stellt die Rangverhältnisse der Belastungen untereinander klar. Zusammen bilden
sie in Deutschland das Fundament für
Immobilieneigentum und Realkredite.
ALB
Das ALB wird in zehn Bundesländern eingesetzt. Die Programmierung und die
Programmpflege wurde bis Ende 2005 von den Ländern Baden-Württemberg,
Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz arbeitsteilig geleistet. Die
Koordination erfolgte in der zentralen Stelle der Landesvermessung und
Geobasisinformation Niedersachsen (LGN). Das Land Berlin setzt das ALB auf der
Grundlage einer Verwaltungsvereinbarung als Nutzungsberechtigter ein. Diese
Verwaltungsvereinbarung wurde Ende 2005 von den vier o. g. Ländern gekündigt.
Neben Berlin sind noch fünf weiter Bundesländer nutzungsberechtigt.
Allgemeines
Das Flurstück als geometrisch eindeutig
abgegrenzter Teil der Erdoberfläche bildet allein oder zusammen mit anderen
Flurstücken das Grundstück und ist somit sowohl Buchungseinheit im
Liegenschaftskataster als auch Bezugsgröße im Grundbuch. Die Daten zum
Grundstück und zugehörigem Eigentumsverhältnis bilden also eine Schnittmenge zwischen Grundbuch und
Liegenschaftskataster. Aufgrund der
Maßgabe, dass das Liegenschaftskataster
und das Grundbuch hinsichtlich dieser
Daten in Übereinstimmung zu halten
sind, ist hier ein Datentransfer zum
Informationsaustausch notwendig.
In Berlin werden die grundstücksbezogenen Sach- und Geometriedaten
des Liegenschaftskatasters in den
Datenverarbeitungsverfahren Automatisiertes Liegenschaftsbuch (ALB) und
Automatisierte Liegenschaftskarte
(ALK) flächendeckend und aktuell geführt. In der ALK werden darüber hinaus weitere Geoinformationen gespeichert. Das Grundbuch wird maschinell
mit der Fachanwendung SolumSTAR
(solum = lat. für Grund/Boden; STAR
= System für Textverarbeitung, Archivierung und Recherche) betrieben.
Foto: tiratore
Die derzeit rund 380.000 Berliner Flurstücke werden vollständig im ALB geführt. Es
gibt zwölf Bezirksdatenbanken auf zwölf Liegenschaftsservern, die durch die jeweilige bezirkliche Vermessungsstelle täglich fortgeführt werden. Jede bezirkliche
Vermessungsstelle verfügt über eine webbasierte Auskunftskomponente. Bei der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung steht zusätzlich ein zentraler Server, der
täglich durch ein nächtliches Update von allen Bezirksservern aktualisiert wird.
Die Verfahren ALB und ALK werden aufgrund eines Beschlusses der Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) durch das Verfahren ALKIS (Amtliches LiegenschaftskatasterInformationssystem) abgelöst. Die Implementierung des Verfahrens ALKIS erfolgt
in Berlin als eigenständiges Projekt des behördlichen Vermessungswesens Berlin
unter der Leitung der Abteilung III der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und
der Beteiligung der bezirklichen Vermessungsstellen. Die Projektplanungen gehen
davon aus, dass ALKIS 2009 in Berlin eingesetzt wird und damit die Verfahren ALB
und ALK eingestellt werden.
2/08
31
SPLITTER
SolumSTAR
SolumSTAR ist eine von einem Länderverbund von 13 Bundesländern entwickelte und eingesetzte Software zur elektronischen Bearbeitung und dauerhaften Archivierung der Grundbuchdaten.
In Berlin werden die Grundbücher von
den Grundbuchämtern der Amtsgerichte
Hohenschönhausen, Köpenick, Lichtenberg, Schöneberg, Spandau und Tempelhof-Kreuzberg geführt. An jedem Standort befindet sich ein Server, der mit
einem Zentralrechner verbunden ist. Die
Fortführung der Grundbuchdaten wird
dezentral von den Grundbuchämtern
angestoßen und zentral archiviert.
Mit dem derzeit durchgeführten Projekt
„Neuentwicklung eines datenbankgestützten EDV-Grundbuchs“, an dem
alle 16 Bundesländer beteiligt sind, wird
eine bundeseinheitliche Fachanwendung
auf Basis eines datenbankorientierten
Grundbuchs entwickelt. Ende des Jahres 2012 wird das Projekt nach derzeitigen Planungen beendet sein. Die neue
Fachanwendung wird die in den Ländern eingesetzten Verfahren ablösen.
Der Einsatz des zukünftigen Verfahrens soll dann alle Anforderungen an ein
modernes Fachverfahren einschließlich
des elektronischen Rechtsverkehrs und
der Bedienung der Schnittstelle zu den
Programmen der Vermessungsverwaltung erfüllen.
Projekt
Das Projekt „Digitale Verbindung
Liegenschaftskataster/Grundbuch“ ist
entstanden aus dem Projekt „Amtliche
Vermessung Berlin“. In Kooperation mit
der Senatsverwaltung für Justiz wird die
von den Bundesländern Niedersachsen,
Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen entwickelte digitale Verbindung
(Schnittstelle) an die Berliner Belange angepasst und schrittweise eingeführt. Der
bislang in Papierform vorgenommene
Datenaustausch und die händische Übernahme der Daten in das jeweilige System
werden damit durch einen digitalen Transfer nebst automationsunterstützter Übernahme der Daten abgelöst.
2/08
32
Im Rahmen der digitalen Verbindung wird dem Fachverfahren SolumSTAR eine
ALB-Grundausstattung aller Flurstücke des Landes Berlin zur Verfügung gestellt.
Diese ALB-Grundausstattung muss mit den Daten in den Grundbüchern abgeglichen werden, damit die Übereinstimmung zwischen Liegenschaftskataster und
Grundbuch gewährleistet und eine widerspruchsfreie Fortführung beider Datenbestände möglich ist. Die Grundbuchämter erfahren für die Zeit des Datenabgleichs
personelle Unterstützung im Rahmen von Übergangseinsätzen, da diese zusätzliche
Aktion nicht mit dem vorhandenen Personal geleistet werden kann.
Um ein Höchstmaß an Effektivität zu erzielen, wird der Datenabgleich systematisch
- von zentraler Stelle geleitet - für alle Grundbuchstandorte vorgenommen. Das hat
den Vorteil, dass die zusätzlich eingesetzten Arbeitskräfte der beteiligten Stellen nur
für einen begrenzten Zeitraum gebunden werden. Der Datenabgleich wird voraussichtlich Mitte des Jahres 2009 vollständig vollzogen sein.
Mit der digitalen Verbindung wird es eine Optimierung der Verfahrensabläufe und
eine Beschleunigung der Abwicklung geben, da rein manuelle Erfassungsarbeiten
überwiegend entfallen werden. Durch den Einsatz der IuK-Komponenten werden
die Modernisierungs-bestrebungen der eGovernment-Initiative des Landes Berlin
unterstützt.
MANUELA MENELAO
Senatsverwaltung für Justiz Berlin
JENS HAGENHAUS
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin
Neue E-Mail-Adresse des Berliner
Integrationsbeauftragten
D
er Beauftragte des Senats von Berlin für Integration und Migration hat eine
neue E-Mail-Adresse. Sie lautet: [email protected]
Die E-Mail-Adressen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ändern sich
entsprechend: [email protected]
Die alten Adressen: [email protected] und
[email protected] sind nicht mehr gültig.
Wegen der Umbauarbeiten in der Potsdamer Straße gilt weiterhin - voraussichtlich
bis Ende 2008 - als Besuchsadresse der Standort des Büros in Prenzlauer Berg:
Beauftragter für Integration und Migration
Straßburger Straße 56, 10405 Berlin
Tel.: (030) 9017 2351 (Sekretariat)
Beratungszeiten:
Mo, Di, Do: 09.00 – 13.00 Uhr
und Do 15.00 – 18.00 Uhr
Während dieser Zeiten ist auch das Beratungstelefon geschaltet unter: 9017 2372
(LPD)
SPLITTER
Arbeitsplatz für Berliner Verwaltung mit OpenSource- und Microsoft-Lösungen
B
erlin - Das ITDZ Berlin entwickelt einen Arbeitsplatz für den öffentlichen
Dienst in der Landeshauptstadt mit Open-Source- und Microsoft-Lösungen.
Gemeinsam mit Microsoft Deutschland und der LIS AG hat der IT-Dienstleister eine Lösung konzipiert, die auf freier und Microsoft-Software basiert sowie
den technischen und wirtschaftlichen Anforderungen der Berliner Verwaltung
entspricht.
Anspruch der intensiven Fachgespräche war, dass die zu entwickelnde ArbeitsplatzLösung in ihren Grundfunktionalitäten denen einer Microsoft-Lösung entsprechen
muss. Durch das erfolgreiche Zusammenspiel von Microsoft-Technologien mit dem
Linux-Betriebssystem Ubuntu und der grafischen Oberfläche KDE konnten diese
Anforderungen erfüllt werden. Nach einem entsprechenden Integrationsaufwand
war die Open Source-Lösung einsatzbereit. Optional lassen sich zusätzliche Dienstleistungen, zum Beispiel die Anbindung eines Arbeitsplatzrechners an einen Microsoft
Windows Server 2003, die Anbindung an Exchange 2003 und an das Internet über
Proxy anfordern. Darüber hinaus lässt sich das Basismodul auch am Verzeichnisdienst Active Directory anmelden. Eine zentrale Sperrung beziehungsweise Freigabe
von Schnittstellen ist nun ebenfalls möglich.
Foto Archiv: Thomas Treml, Microsoft Deutschland GmbH, Konrad Kandziora,
Vorstand ITDZ Berlin, Sebastian Hetze, Vorstand der LIS AG (v.l.n.r.)
Die konzeptionelle Umsetzung und die Klärung von technisch-organisatorischen
Fragen sind somit erfolgreich abgeschlossen. Nach einer eingehenden Pilotphase mit
Praxistest soll den Kunden in der Berliner Verwaltung zukünftig der Open SourceArbeitsplatz angeboten werden. „Es war uns wichtig, hier zu einer gemeinsamen
Lösung zu kommen. Ich freue mich, dass wir bereit sind für eine Pilotphase, damit
wir unseren Kunden in der Verwaltung künftig diese neue Alternative bieten
können“, hält Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, fest.
„Gemeinsam mit dem ITDZ Berlin können wir der Berliner Verwaltung maßgeschneiderte Linux-Lösungen zu unglaublich günstigen Konditionen anbieten. Der
Ubuntu-Desktop vereint auf ideale Weise Benutzerfreundlichkeit und die Freiheit
der Open-Source-Philosphie.“ erläutert Sebastian Hetze, Vorstand der LIS AG.
Über Linux Information Systems AG
Die LIS AG bietet mittelständischen Unternehmen und öffentlichen Verwaltungen
individuelle Software-Lösungen auf Basis von Open-Source und Linux. Neben der
Implementierung vor Ort liefert die LIS
AG hierfür auch den technischen Support und Systempflege. Beim Zusammenstellen einer Kundenlösung greift
die LIS AG auf die von ihr entwickelten
Module der CoreBiz-Produktreihe zurück. Weitere Informationen finden Sie
unter www.linux-ag.com. (EB)
Angriff auf den
Mailserver der Berliner
Verwaltung erfolgreich
abgewehrt
D
ienste, die im Internet erreichbar sind, stellen immer auch
ein potentielles Ziel für Angriffe aus dem Internet dar. Das gilt
insbesondere für Web-, DNS- und
Mailserver. Das Ziel solcher Angriffe
kann es sein, Daten auszuspähen und
sogar zu verändern oder auch Systeme
komplett zu übernehmen und zu steuern. Außerdem gibt es immer wieder
Angriffe, die darauf abzielen einen Dienst
vollständig lahm zu legen. Eine typische
Form eines solchen Angriffs ist eine
Denial of Service Attacke (DoS, Verweigerung des Dienstes).
Bei dieser Form des Angriffs wird ein
Server mit so vielen Anfragen überhäuft, dass die Grenzen der Leistungsfähigkeit erreicht werden und weitere
Anfragen abgelehnt werden müssen.
Damit steht der Dienst nicht mehr zur
Verfügung.
Da Web- und Mailserver üblicherweise
auf große Anfragemengen ausgelegt sind,
ist ein DoS-Angriff von einem einzelnen Computer aus kaum möglich. Ein
einzelner Rechner kann schlicht nicht so
viele Abfragen senden, dass der Server
überfordert wäre. Vielmehr muss eine
große Anzahl von Computern gleichzeitig die Anfragen senden. Dazu versucht
ein Angreifer zunächst möglichst viele
Computer, beispielsweise über einen
Trojaner, zu infizieren. Dieser
2/08
33
SPLITTER
Trojaner ist ein kleines Programm, das dann dafür sorgt, dass der Rechner zu
einem bestimmten Zeitpunkt ohne Zutun des Nutzers anfängt Anfragen zu senden.
Wenn die Menge der infizierten und zum richtigen Zeitpunkt eingeschalteten
Rechner groß genug ist, kann das reichen, um einen Server zu überlasten. Eine solche
Menge von Rechner bezeichnet man als „Bot-Netze“.
Ende August 2007 fand über mehrere Tage ein solcher Angriff auf die Mailserver des
ITDZ Berlin und damit auf den gesamten Mailverkehr der Berliner Verwaltung statt.
Während des Angriffs gab es unzählige Kommunikationsanfragen von verschiedenen
Rechnern. Der Mailserver des ITDZ Berlin verweigerte zwar die Kommunikation, der
Sender beendete aber nicht die Verbindung. Dadurch sammelten sich auf dem Server
immer mehr Prozesse, die auf Rückmeldung warteten. Der Mailserver, wie jeder andere
Server auch, kann aber nur eine begrenzte Anzahl von Prozessen gleichzeitig verarbeiten.
Wird diese Anzahl überschritten, werden weitere Anfragen abgelehnt. Dann stünde der
Dienst nicht mehr zur Verfügung, der Angriff wäre erfolgreich.
Mailserver des ITDZ Berlin waren durch
eine hohe Performance und eine geeignete Konfiguration in der Lage, während der Zeit des Angriffs weiterhin alle
Anfragen entgegenzunehmen und zu
verarbeiten. Trotz der großen Menge
von Anfragen kam es nicht zu einer
Verweigerung des Dienstes.
Der Urheber des Angriffs lässt sich leider
durch das ITDZ Berlin nicht ermitteln.
Durch die Anfragen wird nur der anfragende Rechner bekannt, nicht aber Details über den Trojaner, der diese Anfragen initiiert hat. Noch weniger über den
Programmierer und Verteiler des Trojaners.
Es ist auch nicht bekannt, ob zeitgleich
andere Mailserver angegriffen wurden
oder ob es sich um einen gezielten Angriff nur auf die Berliner Verwaltung
handelte. Gezielte Angriffe auf große
Sever sind nicht selten. Erfolgreiche
DoS-Angriffe sind beispielsweise auf
Yahoo, CNN, eBay, amazon, heise und
die estnische Regierung bekannt.
Einen „Angriff“ der besonderen Art
gab es im April 2007. Die Explosion
eines Verteilerkastens des Stromversorgers am Hohenzollerndamm führte
dazu, dass das Data Center des ITDZ
Berlin zwei Stunden ohne Strom war.
Die Notstromversorgung, ausgelegt auch
für mehrtägige Stromausfälle, sorgte aber
für einen lückenlosen Betrieb. Alle Verfahren und Server liefen ohne Ausfall
weiter.
Foto: doug Olson
Um bei solchen Angriffen die Verweigerung des Dienstes zu verhindern, darf die
Zeit, die ein einzelner Prozess auf Rückmeldung wartet nicht zu lang sein. Der
Prozess muss sich nach einer vorgegebenen Zeit ohne Aktion selbst beenden.
Andererseits darf diese Zeit nicht zu kurz sein, damit bei normalen Verzögerungen
von Datenpaketen nicht immer die Verbindung abgebrochen wird.
Darüber hinaus darf die Menge der gleichzeitig zu bearbeitenden Prozesse nicht zu
klein sein. Je höher diese Zahl aber ist, umso höher sind auch die Anforderungen an
Hard- und Software.
Der Angriff wurde vom Sicherheitsteam des ITDZ Berlin schnell bemerkt und die
weitere Verfügbarkeit des Systems konnte überwacht und sichergestellt werden. Die
2/08
34
RÜDIGER SNIEHOTTA
ITDZ Berlin
„Grünes Büro“ für die
Berliner Verwaltung
D
as IT-Dienstleistungszentrum
Berlin (ITDZ Berlin) will einen „grünen“ Arbeitsplatz für
die Verwaltungen der Hauptstadt anbieten. Das „grüne Büro“ umfasst Rechner, Monitor sowie Drucker und
SPLITTER
zeichnet sich besonders durch seine Energieeffizienz aus. Das Innenleben der
PCs beschränkt sich auf die notwendigsten Komponenten, da jeder Arbeitsprozess
Energie kostet. Das ITDZ Berlin stellte auf der Fachmesse IT Profits in Berlin Ende
Mai erstmals diese Lösung für die Berliner Verwaltungen vor.
Verbraucher achten
zunehmend auf
Energie- und
Umwelteigenschaften
B
Foto: Archiv - Prototyp
Bei dem sparsamen PC wird ein besonders energieeffizientes Netzteil benutzt, das
dem neu ins Leben gerufenen Standard 80+ (http://www.80plus.org/) entspricht.
Ferner wird ein energiesparendes hochintegriertes Mainboard mit 45-Watt-DualCore-Prozessor verwendet. Als Festplatte kommt ein neues besonders sparsames
und leises Modell einer 2,5-Zoll-Festplatte zum Einsatz. Das Gerät wird mit dem „Blauen
Engel“ zertifiziert sein und entspricht somit der RAL UZ 78. Ferner zeichnen sich der
Monitor sowie der Drucker ebenfalls durch gute Energieeffizienz aus.
Auch für die unmittelbare „Umwelt“ ist das Produkt attraktiv. Der Rechner arbeitet
extrem leise und mindert somit die Geräuschbelästigung im Büro. Der zentrale ITDienstleister für die öffentlichen Institutionen Berlins erweitert mit diesem Angebot
umweltschonender und energieeffizienter Hardwarekomponenten seinen Infrastrukturservice. Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, erklärte: „Mit dem neuen
Produkt nimmt des ITDZ Berlin die Herausforderung Green-IT an und zeigt, dass sich
das Unternehmen seiner Verantwortung für die Umwelt bewusst ist. Wir machen damit
der öffentlichen Hand ein modernes IT-Angebot, das mit dazu beiträgt, die Energiekosten zu senken und so indirekt den Ausstoß von Kohlenstoffdioxid verringert.“
Die umweltfreundliche Büroausstattung ergänzt den IT-Infrastrukturservice (ITIS)
des ITDZ Berlin mit dem die Verwaltungen der Hauptstadt Kosten und Aufwand bei
der IT-Infrastruktur sparen können. Über den ITIS stellt das ITDZ Berlin Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung und übernimmt den Betrieb und die Administration
der Hardware. Die Verwaltung kann auf die Verfahren im Data Center des ITDZ
Berlin zugreifen und spart somit auch den Auf- und Ausbau von Serverkapazitäten
sowie die Implementierung aufwändiger Programme. (EB)
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
erlin - Der Energieverbrauch wird
für deutsche Verbraucher zu einem bedeutenden Kriterium bei
der Anschaffung von ITK-Geräten. 41
Prozent der Deutschen geben an, dass
der Energieverbrauch für sie ein sehr
wichtiger Entscheidungsgrund beim
Kauf von Computern, Monitoren, Druckern und anderen Hightech-Produkten ist. Der Energieverbrauch hat damit
fast die gleiche Bedeutung wie die Leistung der Geräte. Wichtigstes Kaufkriterium ist allerdings die Bedienungsfreundlichkeit, gefolgt vom Service und
der Garantieleistung. Das teilte der
Bundesverband Informationswirtschaft,
Telekommunikation und neue Medien
(BITKOM) in Berlin mit.
Grundlage ist eine aktuelle, repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag des BITKOM.
„Seit Beginn der Klimadebatte stellen
wir ein Umdenken bei den Verbrauchern fest: Waren früher Leistungsfähigkeit und Preis die mit Abstand wichtigsten Kaufkriterien, so schauen die
Kunden nun verstärkt auf die Energieeffizienz. Green IT entwickelt sich vom
reinen Business-Thema auch zu einem
Verbraucher-Thema“, sagte BITKOMPräsidiumsmitglied Martin Jetter.
Die ersten stromsparenden Geräte, die
bereits vor 15 Jahren präsentiert wurden, wurden von den Verbrauchern
weitgehend ignoriert. Das erhöhte Umweltbewusstsein und die steigenden
Energiekosten haben dies inzwischen
geändert. „Der Kauf neuer und energieeffizienter ITK-Geräte sowie deren intelligente Nutzung lohnen sich trotz des
etwas höheren Anschaffungspreises
nicht nur bei großen Rechenzentren,
sondern auch in kleinen Büros und im
privaten Umfeld“, sagt Jetter. So hatte
der BITKOM auf der CeBIT
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35
SPLITTER
bereits ab fünf Server. „Allein durch
Energieeinsparungen amortisieren sich
in kürzester Zeit die Anschaffungskosten
– und das auch bei mittelständischen
Unternehmen mit wenigen Servern“, so
Hintemann.
Der Blade-Server-Markt gehört zu den
am schnellsten wachsenden Segmenten
des Servermarktes. Laut IDC wuchs der
Markt zwischen 2006 und 2007 um 54,2
Prozent. Im Jahr 2007 wurde ein Umsatz von 15,6 Milliarden US-Dollar erzielt. Derzeit sind das knapp acht Prozent des gesamten Servermarktes. Da
besonders im Mittelstand und in kleineren Organisationen in der nächsten Zukunft der Bedarf an Blade-Servern steigt,
wird voraussichtlich auch der Marktanteil weiter wachsen.
zwei Musterbüros eingerichtet – eines mit energieeffizienten ITK-Geräten aus
dem Jahr 2003, eines mit modernster Technologie von heute. An beiden Arbeitsplätzen wurden weitestgehend simultan die gleichen Tätigkeiten wie Mailen, Scannen
oder das Drucken von Broschüren erledigt. Im Vergleich sanken beim neuen Büro
die Kilowattstunden, und damit der CO2-Ausstoß und die Energiekosten, auf ein
Viertel. Auf ein Arbeitsjahr hochgerechnet, ergab sich eine Stromersparnis von rund
130 Euro. (PM)
Blade-Server sparen Strom und Platz
B
erlin - Bei gleicher Rechenleistung benötigen so genannte Blade-Server bis zu
40 Prozent weniger Strom und bis zu 50 Prozent weniger Platz als herkömmliche Server. Darauf weist der BITKOM in einem neuen Informationspapier
„Blade-Server - Technologie, Einsatzgebiete und Betriebskonzepte“ hin. In der
Publikation stellt der Verband den Servertyp vor und zeigt, für welche Unternehmen
sich dessen Einsatz lohnt.
Auf Servern laufen eine oder mehrere Anwendungen, die in Unternehmen grundlegende Dienste zur Verfügung stellen, etwa den Versand von Mails oder den Betrieb
einer Website. Bei Blade-Servern befindet sich der gesamte Server auf einer einzelnen
Platine, auch Blade genannt. Mehrere dieser Platinen werden in einem Gehäuse
integriert. Durch Hinzufügen oder Austauschen einzelner Blades kann die IT so sehr
schnell und einfach angepasst werden. „Blade-Server sind ein neuer Ansatz, kostengünstig hohe Rechenleistungen auf kleinem Raum zu realisieren. Sie können eine gute
Möglichkeit sein, die steigenden Energiekosten von Rechenzentren einzudämmen“,
sagte Ralph Hintemann, BITKOM-Bereichsleiter für IT-Infrastruktur. Der Energieverbrauch wird für Unternehmen in den nächsten Jahren zu einem der größten
Kostenfaktoren in Rechenzentren.
Das Blade-Server-Gehäuse stellt zentral Komponenten wie Netzteile, Lüfter und
Switches zur Verfügung. Damit werden das IT-Management erleichtert und der
Raum- und Energiebedarf gesenkt. Der Einsatz von Blades lohnt sich in der Regel
2/08
36
Der BITKOM-Leitfaden „Blade-Server“ kann kostenlos heruntergeladen
werden unter: http://www.bitkom.org/
de/publikationen/38337_52385.aspx
(PM)
Green IT – Hype-Thema
ohne Inhalt?
N
icht erst seit der CeBIT 2008 ist
das Hype-Thema Green IT auf
dem besten Weg von platten
Marketingaussagen überlagert zu werden. Für Anwender bedeutet das, dass
sie noch mehr als bisher auf messbare
Aussagen bestehen müssen, bevor Investitionen getätigt werden.
Eines der wesentlichen Themen auf der
diesjährigen CeBIT war Green IT. Das
Thema wird seit gut einem Jahr von den
großen Hardware-Anbietern aber auch
von Anbietern aus den Bereichen System Management getrieben. Zwischendurch wurde das Thema sogar von der
Politik aufgegriffen, allerdings relativ
schnell wieder fallen gelassen, da es inhaltlich zu komplex ist. Seit gut 6 Monaten ist das Thema auch bei den CIOs auf
der Agenda, und viele Anwender sind
tatsächlich dabei, ihre Rechen-
SPLITTER
zentren durch entsprechende Investitionen in Virtualisierungslösungen für
Server, Storage und Netzwerk, sowie in IT-Hardware und Klimatechnik umweltfreundlicher zu machen.
Entsprechend hoch waren die Erwartungen auf der CeBIT, Produkte vorgestellt zu
bekommen, die den Green IT-Bemühungen der Anwender entgegen kommen.
Leider wurde diese Erwartung jäh enttäuscht. „Zwar war Green IT eines der Top
Themen der CeBIT 2008, jedoch waren die Inhalte eher dünn gesät. Die absolute
Mehrzahl der Aussteller hatten zwar Green IT auf ihren Fahnen stehen, jedoch
zeigten die wenigsten tatsächlich Neues zum Thema“, resümiert Wolfgang Schwab,
Senior Advisor bei der Experton Group. „Anbieter, die in den letzten Monaten
überhaupt nichts Neues zum Thema entwickelt haben, erklären heute, dass sie seit
30 Jahren ständig ihre Produkte im Hinblick auf Green IT optimieren“, ergänzt
Schwab weiter.
Offenbar sind die meisten Anbieter willens, das Thema Green IT langsam aber sicher
durch merkwürdige Marketingaussagen bis zur völligen Bedeutungslosigkeit zu
hypen. Die meisten Anbieter tun sich mit dieser Taktik keinen Gefallen. Eine aktuelle
Studie der Experton Group belegt, dass derzeit rund 35% der deutschen Unternehmen bereit wären Geld auszugeben, um den CO2-Ausstoß der IT zu senken und zwar
ohne dass diese Investitionen sich notwendigerweise über geringere Kosten (z.B.
Strom) wieder amortisieren müssen. „Diese Investitionsbereitschaft wird aber nur
dann auch in tatsächliche Investitionen umgesetzt, wenn die erwünschten Ziele auch
tatsächlich erreicht werden und vor allem realistisch vorab dargestellt werden“,
kommentiert Schwab weiter.
Kleine Geschichte des
Mobilfunks zum Welttag der Informationsgesellschaft
B
erlin - Die mobile Kommunikation hat in der Vergangenheit unseren Alltag maßgeblich geprägt
und verändert. Der Mobilfunk gehört
damit zu den zentralen Techniken der
Informationsgesellschaft. Längst dient
das Mobiltelefon nicht mehr „nur“ zum
Telefonieren, sondern wird als Multifunktionsgerät eingesetzt. Viele können
sich ein Leben ohne ihr Handy kaum
noch vorstellen, obwohl die Technologie relativ jung ist. Zum Welttag der
Informationsgesellschaft am 17. Mai
2008 warf das Informationszentrum
Mobilfunk e. V. einen Blick auf die wichtigsten Meilensteine in der Entwicklung
des Mobilfunks.
Die Anfänge des Mobilfunks: Das
Handy im Kofferraum
Erste Versuche mit Funktelefonaten aus
fahrenden Zügen gab es schon im Jahr
1918. Ab 1926 konnten Bahnreisende
dann auf der Strecke Berlin-Hamburg
einen Funktelefondienst nutzen. Das
erste „echte“ Mobilfunknetz, das ANetz, führte die Bundespost im Jahr
1958 ein. Nur Wenige konnten sich
damals die Technologie leisten. Ein Telefon kostete zwischen 8.000 und 15.000
Mark. Die monatliche Grundgebühr lag
bei bis zu 270 Mark. Dagegen war ein
fabrikneuer VW-Käfer schon für 5.000
Mark zu erwerben. Die Geräte für das
Autotelefon füllten damals komplett den
Kofferraum des Wagens.
Abbildung 1: Budget zur Reduktion des CO2 Ausstoß
Aus Sicht der Experton Group sollten sich die Anbieter schnellstens auf ein
realistisches und nachvollziehbares Produktmarketing besinnen. Nicht alles muss
„Grün“ sein, aber Produkte die unter diesem Label feilgeboten werden, sollten auch
etwas mit dem Thema zu tun haben! (PM)
Die 70er und 80er: Vom Autotelefon
zum Handy
Anfang der siebziger Jahre kam das technisch fortschrittlichere B-Netz auf den
Markt. Die Nutzer mussten sich nicht
mehr vom „Fräulein vom Amt“ weiterverbinden lassen, sondern konnten selbst
wählen. Auch Auslandstelefonate waren möglich. Ab 1985 gab es in Deutschland das kleinzellige, analoge C-Netz.
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SPLITTER
Mit dem C-Netz begann der Übergang vom reinen Autotelefon zum tragbaren
Mobilfunktelefon. Die Endgeräte waren noch wesentlich größer als die heutigen
Handys.
Die 90er: Mobilität für alle
Der Durchbruch für das Handy auf dem Massenmarkt kam mit Einführung des
GSM-Standards Anfang der 1990er. Mit den D- und E-Netzen startete die sogenannte zweite Generation des Mobilfunks. Die fast lückenlose Netzabdeckung
und die Sprachübermittlung in hoher Qualität machten den Mobilfunk für die breite
Bevölkerung attraktiv. Seitdem hat sich die Mobilfunktechnologie stetig weiterentwickelt. Im Jahr 1995 wurde der Short Message Service, kurz SMS, eingeführt. In
kurzer Zeit entwickelte er sich zum meistgenutzten Handydienst nach dem Telefonieren.
Foto: Franz Pfluegl
Heute: Das Handy wird multifunktional
Für die dritte Generation des Mobilfunks spielt die hohe Datenübertragungsrate eine
wichtige Rolle. Der UMTS-Standard ermöglicht die breitbandige, paketbasierte
Übertragung von Sprache und Daten. Telefonieren, die Nutzung des Internets, die
Übertragung komplexer Daten aller Art wie beispielsweise Fotos und mobiler
Dienste werden entscheidend beschleunigt. Neue Standards wie HSDPA sorgen für
eine noch schnellere Datenübertragung. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Forrester Research werden bereits im Jahr 2013 etwa 125 Millionen
Europäer mit einem UMTS- oder HSDPA-fähigen Handy auf das Internet zugreifen.
Über das IZMF
Das Informationszentrum Mobilfunk e. V. (IZMF) ist Ansprechpartner für Bürgerinnen und Bürger, Medien sowie öffentliche und private Einrichtungen zum Thema
mobile Kommunikation. Es ist ein eingetragener Verein, der von den Mobilfunknetzbetreibern getragen wird. Weitere Infos zum Thema Mobilfunk bietet das IZMF
unter der kostenlosen Hotline 0800/330 31 33 oder unter www.izmf.de. (OTS)
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Voice-over-IP bleibt
Megatrend für 47
Prozent der deutschen
Großunternehmen
TelekomForum befragt 300 TopUnternehmen zu den aktuellen ITund TK-Trends
B
onn - Das TelekomForum, der
Geschäftskundenbeirat der
Deutschen Telekom AG, hat
auch in diesem Jahr 300 seiner Mitgliedsunternehmen zu den wesentlichen
Trends im IT- und TK-Markt befragt.
Ein zentrales Ergebnis der Untersuchung: 47 Prozent der befragten deutschen Großunternehmen halten Voiceover-IP unverändert für den Megatrend
auf dem Telekommunikationsmarkt. Gegenüber der letzten Befragung, als noch
64 Prozent VoIP als Megatrend sahen,
bedeutet dies einen leichten Rückgang.
Ein wichtiger Grund dafür ist, dass
inzwischen schon über zwei Drittel aller
befragten Organisationen ihre unternehmensweite Telefonie auf VoIP umgestellt haben. Mit steigender Tendenz:
weitere 20 Prozent der befragten Großunternehmen geben an, dass VoIP in
den kommenden zwei Jahren auch in
ihrem Unternehmen eine Rolle spielen
wird. Neben VoIP nannten zahlreiche
Unternehmen als weitere Trends für
den Telekommunikationsmarkt die
mobilen Breitbandtechnologien UMTS
und WLAN (22 Prozent), Fixed-Mobile-Convergence (13 Prozent) sowie
Sprach-Daten-Konvergenz (12 Prozent).
Neben den Aussagen zu den aktuellen
Trends in der TK-Branche liefert die
Umfrage, die das TelekomForum in
Zusammenarbeit mit dem Institut für
Marktforschung GmbH, Leipzig, durchgeführt hat, auch aufschlussreiche Ergebnisse zu den Top-Themen im ITSektor. Im Bereich IT fallen die Trends
allerdings deutlich uneinheitlicher aus
als in der Telekommunikation.
SPLITTER
Am häufigsten nannten die befragten Unternehmen mit 15 Prozent den
Aspekt Sicherheit/Datensicherung gefolgt von Virtualisierung (13 Prozent),
Konsolidierung/Standardisierung (11
Prozent), SOA (10 Prozent) und Mobilität (9 Prozent). Damit haben die ITThemen Virtualisierung und SOA gegenüber dem Jahr 2006 stark an Bedeutung zugenommen.
Wie wichtig das Thema Sicherheit nach
wie vor für Unternehmen ist, zeigt die
Tatsache, dass 95 Prozent der Befragten
angeben, ihr Unternehmen werde auch
künftig in den Bereich Security investieren. Gerade in Verbindung mit dem
Einsatz neuer Technologien wie RFID
oder VoIP schätzt rund jedes dritte interviewte Unternehmen die Investitionen in Sicherheitsbelange als hoch bis
sehr hoch ein, was gegenüber der letzten
Befragung (45 Prozent) allerdings einen
leichten Rückgang bedeutet. (PM)
Das Zauberwort heißt biometrische Sprechererkennung: Um sich zu registrieren,
erhält der PC-Nutzer vom Help Desk eine verschlüsselte E-Mail, die unter anderem
eine Pin und einen kurzen Text enthält. Zunächst liest er am Telefon einmal die
Zahlenkombination der Pin vor oder gibt diese per Tastatur ein. Anschließend
spricht er den vorgegebenen Text in den Hörer. Das System ermittelt aus dem
vorgelesenen Text die charakteristischen Merkmale der Stimme und hinterlegt sie als
persönliches Nutzerprofil. Vergisst der PC-Anwender sein Passwort, ruft er künftig
den Help Desk an. Dort bittet ihn eine Computerstimme, eine mehrstellige, zufällig
gewählte Zahlenkombination mehrmals zu wiederholen. Das System vergleicht
während des Telefonats die gesprochene Zahl mit der hinterlegten Stimme. Passen
die biometrischen Merkmale zusammen, erhält der Anwender ein neues Passwort am
Telefon, mit dem er sich sofort für Windows anmelden kann. Dieser Service steht den
PC-Nutzern rund um die Uhr zur Verfügung.
Die Lösung wurde vom Partner Excelsis entwickelt und um Software-Komponenten
für die Spracherkennung und Stimmbiometrie von Siemens Corporate Technology
ergänzt. Siemens IT Solutions and Services setzt die biometrische Sprechererkennung in Deutschland seit Dezember 2007 selbst ein. Das Resultat: Neun von zehn
Mitarbeitern des IT-Dienstleisters sind mit dem biometrischen Verfahren sehr
zufrieden. Siemens bietet die Lösung nun auch Kunden an.
Hör mal, wer da spricht:
Siemens bietet Lösung
zur Stimmerkennung
Täglich rufen rund um die Welt
verzweifelte PC-Nutzer bei Help
Desks an.
M
ünchen - Jeder fünfte von ihnen hat sein Passwort vergessen. Dauerte es bisher rund
30 Minuten, bis der Administrator ein
neues Passwort zur Verfügung stellte, ist
ein Rechner mit der Siemens-Lösung
zur Stimmerkennung in drei Minuten
wieder einsatzbereit, denn: Der Nutzer
schaltet sein Passwort durch den einzigartigen Klang und die Modulation seiner
Stimme selbst frei. Siemens IT Solutions
and Services setzt die Lösung seit kurzem im eigenen Unternehmen ein und
bietet sie jetzt auch externen Kunden
an. Sie verbessert die Produktivität in
Unternehmen und Institutionen nachhaltig.
Foto: Siemens AG
Der Markt für biometrische Lösungen wächst jährlich im Durchschnitt um 30
Prozent und soll nach Einschätzung der International Biometrics Group bis 2010 ein
Volumen über 5,7 Milliarden US Dollar erreichen. Die Stimmerkennung hat heute
einen Anteil von rund fünf Prozent, Tendenz steigend. „Mit dem Rücksetzen des
Passworts per Stimme lassen sich die Kosten der Help-Desk-Funktion signifikant
senken“, sagte Gerd Hribernig, Leiter des Biometrie-Centers bei Siemens IT Solutions
and Services.
„Gleichzeitig wird eine hohe IT-Sicherheit gewährleistet. Denn die Daten liegen auf
einem separaten Server und nur wenige Berechtigte können darauf zugreifen. Zudem
werden die Informationen, um das biometrische Passwort freizuschalten, den PCAnwendern verschlüsselt zugestellt.“ (PM)
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SPLITTER
Typische Probleme im
Management von
IT-Projekten
che kooperativen Bedingungen gesorgt, entsteht ein in der Praxis häufig zu beobachtendes Problem: Einzelne Teams widmen sich zu isoliert ihren Teilaufgaben, deren
Ergebnisse sich dann später nicht ausreichend in das Gesamtprojekt integrieren
lassen. Als Konsequenz drohen umfangreiche Nachbesserungen, Verzögerungen
und auch atmosphärische Belastungen innerhalb der Projektmannschaft.
N
Projekte blockieren sich selbst
ach einer Studie des Beratungshauses INFORA GmbH hatte
in den letzten zwei Jahren nur
jedes fünfte IT-Projekt seine Ziele erreicht. Drei von fünf der befragten Unternehmen sehen die hauptsächlichen
Ursachen in einem unzureichenden
Projektmanagement. Die INFORABeraterin Anja Zimmermann beschreibt
einige der typischen Fehler, die nach
ihren Beobachtungen in der Praxis beim
Projektmanagement gemacht werden:
Projektziele lassen oft große Interpretationsspielräume zu
Allgemein formuliert, lässt sich die
grundsätzliche Zielrichtung von IT-Maßnahmen zwar meist aus der Projektbezeichnung oder spätestens aus dem
Untertitel ableiten. Doch welche
Akzentuierungen sich strategisch oder
in der technischen Orientierung dahinter
verbergen, bleibt häufig sehr nebulös.
Notwendig sind sehr präzise und zudem
auch operabel formulierte Ziele für alle
Ebenen und Bereiche des Projekts, weil
ansonsten die entscheidende Navigationsgrundlage fehlt. Der Anspruch der
Präzision bedeutet dabei insbesondere,
dass die jeweiligen Ziele für alle Beteiligten frei von nennenswerten Interpretationsspielräumen sein müssen.
Wenn IT-Vorhaben mehrere Fachbereiche oder gar die Gesamtorganisation betreffen, berühren sie vielfach gegensätzliche Interessen. Sie werden nicht selten in das
Projekt selbst hineingetragen und belasten es durch Interessenpolitik, Egoismen und
Kompetenzstreitigkeiten. Immerhin gehören diese Einflüsse zu den Faktoren, die
häufig ein Scheitern von Projekten verursachen. Hier ist besonders die Geschäftsleitung gefragt, für den erforderlichen Konsens zu sorgen. Aber auch die Projektleitung
kann über ihre Moderationsfunktion wesentlich dazu beitragen, dass das Projekt
nicht zu sehr durch sachfremde Einwirkungen beeinträchtigt wird.
Tools für das Projektmanagement werden teilweise immer noch als verzichtbar erachtet
Die Projektverantwortlichen stehen typischerweise vor dem Problem, eine Vielzahl
an Bedingungen zu einer harmonischen Einheit formen zu müssen. So ist etwa eine
hohe Transparenz und Steuerungsfähigkeit erforderlich, damit es nicht zu einem
unnötigen Ressourcenverschleiß oder Kosten- und Terminüberschreitungen kommt.
Diese Komplexität des Projektmanagement erweist sich somit als kritischer Erfolgsfaktor, der den Verantwortlichen aber schnell zu entgleiten droht, sofern sie nicht auf
effiziente Werkzeuge zurückgreifen. Solche Tools gewährleisten im Regelfall durchgängig eine höhere Effizienz und mindern vor allem auch die Projektrisiken.
Allerdings reicht es nicht, sie im Hause zu haben, sondern sie müssen auch zum aktiv
genutzten Werkzeug alle Projektmitarbeiter werden.
Fachspezifische Kompetenzen genießen eine höhere Wertigkeit als
Managementqualitäten
Eine großes IT-fachliches Know-how bedeutet nicht zwangsläufig, dass auch die
erforderlichen Fähigkeiten für die Ausrichtung, Steuerung und Kontrolle
Gefährliches Eigenleben von Teilprojekten statt aufeinander abgestimmtes Miteinander
Je komplexer Projekte sind, desto vielfältiger sind die Aufgaben und damit
auch die Zuständigkeiten. Um Überschneidungen zu vermeiden, müssen die
Verantwortlichkeiten zwar einerseits klar
definiert sein, es bedarf andererseits aber
auch einer permanenten Kommunikation mit den benachbarten Aufgabenfeldern. Sie muss für die erforderliche
Transparenz im Umfeld des Projekts
sorgen. Wird nicht systematisch für sol-
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Foto: Tom Denham
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von Projekten vorhanden sind.
Denn dies verlangt ein anderes Profil
vor allem mit Planungs-, Koordinations- und Kommunikationsfähigkeiten.
Trotzdem wird in der Praxis Mitarbeitern häufig das Management von Projekten vornehmlich wegen ihrer fachlichen Spezialisierung übertragen. Ihnen
sollte zumindest eine Unterstützung mit
spezifischem Management-Skill zur Seite gestellt werden.
Das Projektcontrolling wird nicht
ernst genug genommen
Ein Bauchgefühl kann keine faktische
Bewertung von Teilergebnissen, Realisierungsschritten, Problemen oder
Planungserfordernissen ersetzen, insbesondere nicht bei komplexeren Projekten. Trotzdem wird häufig darauf
vertraut, statt etablierte Methoden des
Controllings einzusetzen und auf diese
Weise für kontinuierlich transparente
Situationen zu sorgen. Ursache dafür ist
häufig, dass nicht ausreichend betriebswirtschaftliche Elemente in das Selbstverständnis des Projektmanagements
eingeflossen sind und es stattdessen zu
sehr von einem technischen Fokus geprägt ist.
Ein Projektmarketing findet oft nur
in der Theorie statt
Werden alte Anwendungssysteme eingesetzt oder zusätzliche Applikationen
eingeführt, hat dies immer unmittelbare
Konsequenzen für die Mitarbeiter im
Unternehmen oder der Verwaltungseinrichtung. Ihnen den Weg zu den neuen
Technologien transparent zu machen
und sie dafür zu gewinnen, ist die Aufgabe des Projektmarketings. Doch selbst
wenn die technischen Veränderungen
zu sehr massiven Konsequenzen für die
Benutzer führen, wird diese Aufgabe
aus Zeit- und Kostengründen dafür meist
sehr stiefmütterlich behandelt. Mitunter
mangelt es sogar grundsätzlich an der
Einsicht in die Notwendigkeit eines
Projektmarketings. Als Folge entstehen
Akzeptanzprobleme bei den Mitarbeitern, die zumindest zeitweilig zu deutlichen Produktivitätseinbußen mit nega-
tiven wirtschaftlichen Effekten führen
können.
Über INFORA
Die INFORA GmbH ist seit mehr als 25
Jahren ein innovatives, hoch spezialisiertes und herstellerunabhängiges
Beratungshaus. Mit Standorten in Köln,
Berlin, Hamburg, München und Dresden unterstützt sie Kunden von der ersten Konzeptidee bis zur erfolgreichen
Umsetzung. Besonderen Wert legt
INFORA dabei auf die praxisbezogene
Konzeption und wirksame Umgestaltung von Geschäfts- und Automationsprozessen. Zu ihren Beratungskunden
gehören im Industriebereich beispielsweise die DaimlerChrysler AG,
Vissmann, INA Schaeffler, Deutsche
Airbus, Henkel, Minolta, Procter &
Gamble und Schering, in der Öffentlichen Verwaltung Kunden wie das
Bundesministerium des Innern, das
Bundesministerium der Finanzen, die
Bundesagentur für Arbeit oder das Bundeskanzleramt. www.INFORA.de
Digitales
Produktgedächtnis
macht Warenfluss
sicher und schnell
Schavan startet Innovationsallianz
von Wissenschaft und Wirtschaft /
Deutschland ist Vorreiter beim
„Internet der Dinge“
E
in Chip in der Verpackung der
Blutkonserve speichert Informationen über die Herkunft und
protokolliert dank eines eingebauten
Temperatursensors zudem die Lagertemperatur der empfindlichen Ware das ist ein sinnvoller Einsatz für das
Digitale Produktgedächtnis. Der Einbau von winzig kleinen Computersystemen in tragende Bolzen von
Flugzeugtriebwerken, die Risse automatisch messen und melden können, ist
eine andere Anwendungsmöglichkeit.
Mit einer neuen Innovationsallianz zwischen Wissenschaft und Wirtschaft stärkt
das Bundesministerium für Bildung und
Forschung die Entwicklung der Technologie, die als „Digitales Produktgedächtnis“ bezeichnet wird.
„Das „Digitale Produktgedächtnis“ ist
eine völlige Neuerung in der Logistik.
Künftig steuern nicht mehr zentrale
Leitrechner den Warenfluss, sondern
die Waren finden ihren Weg allein zum
Ziel, indem sie miteinander und mit
ihrer Umwelt kommunizieren. Das wäre
ohne modernste Informationstechnik
nicht möglich“, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan am Dienstag im Deutschen Forschungszentrum
für Künstliche Intelligenz (DFKI) in
Saarbrücken. „Wir sind auf dem Weg
zum „Internet der Dinge“, bei dem
Gegenstände elektronisch vernetzt sind.
Deutschland agiert hier weltweit an
vorderster Stelle.“
Die Innovationsallianz „Digitales
Produktgedächtnis“ soll mobile, im Produkt oder der Verpackung eingebettete
und funkbasierte Elemente für die Kommunikation zwischen Alltagsobjekten
untersuchen. Neben dem Konsortialführer DFKI sind Unternehmen verschiedener Branchen beteiligt. Die Vertreter der Wirtschaft haben für die kommenden fünf Jahre für die Erforschung
der relevanten Technologien, ihre Entwicklung und den Übergang zum marktreifen Einsatz Investitionen von
insgesamt mehr als 150 Millionen Euro
zugesagt. Das BMBF fördert das Vorhaben in einer ersten Projektphase mit
16,5 Millionen Euro.
Schavan: „Mit der Innovationsallianz
„Digitales Produktgedächtnis“ setzen
wir die Erfolgsbilanz der Hightech-Strategie fort. Unsere Forschungsförderung
ist nachhaltig und zeigt eine große Hebelwirkung im Engagement der Unternehmen.“
Während die heute übliche RFID (Radiofrequenz-Identifikation) Kennzeichnung
lediglich die eindeutige
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SPLITTER
Identifikation einer Ware erlaubt, werden die Möglichkeiten der intelligenten
Produkte weit darüber hinausgehen. Die miniaturisierten und im Produkt eingebetteten Computersysteme verfügen zusätzlich zu Mikroprozessor und Speicher zum
Beispiel über eigene Sensoren, eigene Stromversorgung oder GPS-Navigation und
Funkbausteine. Neben der Auswertung von Sensoren, beispielsweise für Temperatur, Helligkeit, Feuchtigkeit, Geschwindigkeit, Beschleunigung und Lage, erfassen
sie alle relevanten Produkt- und Betriebsdaten und können mit anderen Produkten
ihrer Umgebung sowie ihren Nutzern aktiv Informationen austauschen. So kann
sensible Fracht zum Beispiel durch die eingebaute Ortung Abweichungen von der
geplanten Route zum Schutz gegen Diebstahl melden. Alle Daten lassen sich
speichern, um prüfen zu können, ob eine Ware echt ist, noch haltbar oder zu einer
zurückgerufenen Charge gehört.
Die an der Innovationsallianz „Digitales Produktgedächtnis“ beteiligten Unternehmen decken verschiedene Handlungsfelder ab und garantieren die internationale
Technologieführerschaft und eine praxisrelevante Umsetzung und Standardisierung
der Ergebnisse in Branchen wie Handel, Logistik, Gesundheitswesen und Automobilbau. Im Bereich der Produktion sind BMW, Siemens und DFKI-Smartfactory
engagiert, im Bereich der Logistik die Deutsche Post und DFKI-Robotik, im Handel
die Firma Globus, im Bereich der Unternehmenssoftware SAP und im Bereich der
produktbezogenen Dienste für Endverbraucher die Unternehmen 7x4 Pharma und
DFKI-Intelligente Benutzerschnittstellen. (PR)
Girls’Day 2008
Im ITDZ Berlin IT-Berufe kennenlernen
D
er Girls’ Day im IT-Dienstleistungszentrum Berlin (ITDZ Berlin) erfreut
sich weiter großer Beliebtheit: es waren alle Plätze ausgebucht. Immer mehr
Mädchen interessierten sich für eine Ausbildung beim IT-Dienstleister der
Berliner Verwaltung. Am diesjährigen Girls‘Day (24. April 2008) konnten junge
Berlinerinnen im ITDZ Berlin Computer auseinander- und wieder funktionsfähig
zusammenbauen, sie miteinander vernetzen und abschließend die Erlebnisse des
Tages auf einer selbsterstellten HTMLSeite darstellen. Bereits zum vierten Mal
stellte der Berliner IT-Dienstleister am
Girls‘Day IT-Ausbildungsberufe vor.
Darüber hinaus konnten die Mädchen
direkt mit den „Azubis“ des ITDZ über
ihre Erfahrungen während der Ausbildung sprechen.
Der Girls’Day ist eine Initiative des
Bundesministeriums für Bildung und
Forschung, des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend
und des Europäischen Sozialfonds und
findet in Deutschland bundesweit seit
2001 statt. Er soll dazu beitragen, den
Anteil der weiblichen Beschäftigten in
so genannten „Männerberufen“ in technischen und naturwissenschaftlichen
Bereichen zu erhöhen. (EB)
Betriebliches
Gesundheitsmanagement
(BGM) im IT- Dienstleistungszentrum
Berlin
Erfolgsfaktor Mitarbeiter/innen
E
in bedeutender Erfolgsfaktor des
ITDZ Berlin sind seine Mitarbeiter/innen. Besonderes Augenmerk legt der Vorstand des ITDZ Berlin,
Herr Kandziora deshalb auf Strategien
zum Umgang mit langfristig wirkender
Gesundheitspolitik. Das ITDZ Berlin
hat betriebliches Gesundheitsmanagement als strategisches Schwerpunktthema identifiziert und damit begonnen, sich auch in diesem Bereich den
wesentlichen thematischen Herausforderungen der nächsten Jahre zu stellen.
Zukunftsorientiertes Gesundheitsmanagement
Foto: Archiv
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Das ITDZ Berlin fördert die Gesundheit seiner Mitarbeiter/innen in unterschiedlichen Projekten und
SPLITTER
Settingansätzen. Damit unterliegen
sie den weit reichenden gesetzlichen und
tarifvertraglichen Schutzvorschriften
sowie Regelungen in Bezug auf Gleichstellung, Gleichbehandlung, Gesundheitsschutz, Sozialversicherung,
Beschäftigungsbedingungen und betriebliche Interessenvertretung.
Die Maßnahmen zur Gesundheitsförderung setzen entweder im gesamten
Unternehmen an oder sie fokussieren
belastete Berufsgruppen bzw. Mitarbeiter/innen mit Risikofaktoren. Hierbei
wird darauf Wert gelegt, dass das Angebot sowohl zeitlich flexibel als auch räumlich flexibel gestaltet werden kann. So
können die Mitarbeiter/innen wählen
zwischen dem festen Termin nach
Arbeitsschluss in Arbeits- oder Wohnraumnähe wie z. B. im Fitnessstudio
oder dem maßgeschneiderten Gesundheitstraining am Arbeitsplatz.
Um den Anforderungen des demografischen Wandels und den zukünftig expandierenden Anforderungen des Unternehmens zu begegnen, hat das ITDZ
Berlin 2007 vier strategische Schwerpunkte identifiziert, mit denen es eine
unternehmensspezifische Gesundheitsförderung festigen und ausbauen kann:
Betriebliches Gesundheitsmanagement als Personalentwicklungsinstrument
Das ITDZ Berlin nimmt die betriebliche Interessenvertretung der Mitarbeiter/innen bei den Beschäftigungsbedingungen als Chance für ein konstruktives Miteinander wahr. Dabei ist
seine Personalpolitik auf das Management von Diversity ausgerichtet und
berücksichtigt die Vielfalt gesellschaftlicher Gruppen. Diese Vielfalt spiegelt
sich im gesamten Unternehmen wieder
und wird auch für die Maßnahmenumsetzung des betrieblichen Gesundheitsmanagements übernommen. Angeboten wird eine gelungene Kombination aus Präventionsangeboten und Maßnahmen zur Unterstützung der Personalentwicklung durch das BGM vor allem
in den strategisch wichtigen Themen:
Fehlzeitenreduzierung, Ausfallzeitenmanagement, Mitarbeiterbindung, Wiedereingliederungs- und Rückkehrmanagement, Verbesserung der Kommunikation, Führung und Zusammenarbeit.
Identifikation als Grundlage für Motivation und Leistungsbereitschaft
Die Identifikation der Mitarbeiter/innen mit dem ITDZ Berlin zu gewährleisten,
heißt Motivation und Leistungsbereitschaft zu fördern, die persönlichen Werte und
Ziele mit den Unternehmenszielen zu verknüpfen und umgekehrt. Gesundes Arbeiten ermöglicht diesen Brückenschlag. Als innovativer Arbeitgeber in der Berliner
Verwaltung legt das ITDZ Berlin – über die Zufriedenheit seiner Kunden mit dem
Dienstleistungsangebot des Hauses hinaus - auch und insbesondere Wert auf die
Zufriedenheit seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Durch die Bereitstellung
eines gesundheitsfördernden Angebots übernimmt das ITDZ Berlin aktiv Verantwortung für seine Belegschaft. Zugleich erwartet das Unternehmen von seinen
Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, dass auch sie bereit sind, Verantwortung zu
übernehmen.
Anforderungen des demografischen Wandels meistern
Angesichts des demografischen Wandelsengagiert sich das ITDZ Berlin noch stärker dafür, die Beschäftigungsfähigkeit seiner Mitarbeiter/
Mitarbeiterinnen zu erhalten.
Hierzugehören sowohl
Programme für ein
umfassendes
Gesundheitsmanagement
zur Förderung
der körperlichen Vitalität
als auch die
geistige Fitness unter
dem Leitbild des lebenslangen
Lernens. Auf
diese Weise
können die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
ITDZ Berlin ihre
individuellen Fähigkeiten
und Kompetenzen
bestmöglich einsetzen - für ihren persönlichen Erfolg genauso wie für den des
Unternehmens.
Betriebliche Projekte
Das 2007 gestartete Projekt: Gesundes und erfolgreiches Arbeiten mit Spaß im
ITDZ Berlin ist ein sehr systematischer Ansatz zur Verbesserung der Gesundheit
der Beschäftigten innerhalb des Betriebes. Das Projekt bietet den Führungskräften
konkrete Unterstützung und fachliche Beratung bei der Umsetzung eines betrieblichen Gesundheitsmanagements. Auf den gewonnenen Daten aufbauend, werden nach Analyse der spezifischen betrieblichen Situation - konkrete Maßnahmen
eingeführt und abschließend evaluiert.
Ganzheitlicher Ansatz
In der Praxis heißt das konkret, die persönlichen Gesundheitswerte der Mitarbeiter/
innen wie Fitness, Erfolg, Wohlbefinden, positives Selbstmanagement, Selbstorganisation, Lebensqualität, etc. zu unterstützen und mit den Unternehmenszielen
wie Wettbewerbsfähigkeit, Markterfolg, Betriebsklima, Führung, Organisationsentwicklung, Produkt- und Prozessqualität, etc. zu verknüpfen sowie in Einklang zu
bringen. Damit bietet das ITDZ Berlin beiden Interessensseiten eine win-winSituation an, von der beide Seiten gleichermaßen profitieren.
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Gesundheitsfördernde Präventionsangebote
Als wichtigen Impuls in der Projektentwicklung und als Ankündigung der
praktischen Umsetzungsphase des
BGM-Projekts fand eine Kickoff-Veranstaltung statt. Unter fachkundlicher
Begleitung fand ein gemeinsames Walking zusammen mit dem Vorstand und
den Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen des
ITDZ Berlin rund um den hausnahen
Fennsee statt. Für die weitere Umsetzung des Maßnahmenangebotes setzt
das ITDZ Berlin auf ein Mix von Ausdauer-,Rücken-und Fitnesstraining, das
zum einen als klassische Rückenschule
und Herz-Kreislauftraining angeboten
wird, zum anderen durch Walking und
den betriebseigenen Firmenlauf erweitert wird. Daneben werden kleine
Übungseinheiten für zwischendurch,
hausinterne Programme und die Auseinandersetzung mit dem Thema „gesundheitliches Wohlbefinden am Arbeitsplatz“ unterstützt. Abgerundet wird der
Maßnahmenkatalog mit Angeboten zur
Raucherentwöhnung.
Unternehmensspezifische Präventionsangebote am Arbeitsplatz
Alternativ geht es darum, die gesundheitsfördernden Angebote als feste Bestandteile eines ganzheitlichen und innovativen Konzepts in der betrieblichen
Gesundheitsförderung zu verankern, das
Hand in Hand geht mit Personal- und
Organisationsentwicklung sowie dem
Arbeitsschutz und dem Betriebsarzt.
Hier wird eine Kombination aus der
Begehung des Arbeitsplatzes und der
Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz
angeboten, die die Mitarbeiter/innen
dahingehend schult, dass sie eigenständig die arbeitsplatzspezifischen Belastungen (langes Sitzen, Tippen am Computer, wenig Bewegung, veränderte
Essgewohnheiten, etc.) ausgleichen können.
Das Zusammenspiel fördern
Die wichtigste Ressource des ITDZ
Berlin sind seine Mitarbeiter/innen.
Deshalb ist die betriebliche Gesundheitsförderung elementarer Bestandteil einer
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innovativen Unternehmenskultur. Sie steht mit dieser in ständigem Austausch, um
die Herausforderungen zu meistern, denen sich das ITDZ Berlin als modernes
Unternehmen der Berliner Verwaltung stellen muss. Dabei stehen die Schwerpunkte,
die für ein gesundheitsförderndes Angebot am Arbeitsplatz gelten, immer wieder auf
dem Prüfstand und werden mit den unternehmensspezifischen sowie externen
Entwicklungen in den Geschäftsfeldern abgefragt. Berücksichtigt werden hierbei
ebenso unterschiedliche Arbeitsplatzforderungen wie individuelle Besonderheiten.
Dieser Ansatz wird in den nächsten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und die
Zielerreichung evaluiert werden, um den Unternehmenserfolg auch durch ein
maßgeschneidertes, bedarfsgerechtes Gesundheitsmanagement nachhaltig zu unterstützen.
Fazit
Ein Unternehmen ist so gesund und erfolgreich wie die
Menschen, die dort arbeiten. In diesem Sinne: bleiben
Sie gesund und erfolgreich!
DIPL. PÄD. BEATE GROSCHUPF
BMG Consulting
Mitarbeiterberatung & Coaching
in Wirtschaftsunternehmen und der öffentlichen Verwaltung
„Mein Outlook spricht Englisch“
Beratungsalltag im User-Help-Desk im
IT-Dienstleistungszentrum Berlin
M
ontag früh sieben Uhr im dritten Stock des IT-Dienstleistungszentrum
Berlin (ITDZ Berlin): Hinter einer grünen Stahltür mit der Aufschrift
„Betriebssteuerungszentrale“ klingelt das Telefon. Eine verzweifelte
Verwaltungsangestellte hat Probleme mit ihrem PC. Sie muss dringend den Vermerk
zur Leitungsrunde fertig stellen und per E-Mail versenden, doch die gesamte Technik
scheint sich gegen sie verschworen zu haben. Rien ne va plus. Ein Fall für den UserHelp-Desk (UHD) des ITDZ Berlin. Hier arbeiten Spezialisten und helfen den
Kunden des Hauses in der Berliner Verwaltung bei der Bewältigung alltäglicher und
außergewöhnlicher IT-Probleme. Täglich von 6.30 bis 19.30 Uhr.
Wer den großen Raum der Zentrale betritt, hört lediglich ein Murmeln. Die
Mitarbeiter des UHD sitzen an ihren Computerarbeitsplätzen, einige mit Headseats,
die meisten im Gespräch. Zwei Teams nehmen die Anfragen entgegen: Die zentrale
Kundenhotline für IT-Störungen und das Team für die Vertragskunden des ITInfrastrukturservice (ITIS).
Kundenhotline für IT-Störungen
Mit der Hotline bietet das ITDZ Berlin seinen Großkunden Unterstützung bei der
akuten Fehlerbehebung. Techniker und IT-Spezialisten aus den Verwaltungen
melden sich, wenn beispielsweise der Betrieb von Bürgerdiensten nur noch eingeschränkt funktioniert, oder falls zentrale Infrastrukturkomponenten ausfallen. „In
solchen Fällen sind die Anrufer meist aufgeregt und stehen unter Druck. Für
Techniker vollkommen untypisch, erreichen uns oft unklare Fehlermeldungen,
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obwohl die Fachleute in der Verwaltung mit der Materie eigentlich
bestens vertraut sind“, beschreibt Dieter
Gürtel (50) eine alltägliche Situation.
Daher ist es wichtig, zunächst den Kunden zu beruhigen, bevor mit der
Problemlösung begonnen wird.
Die Mitarbeiter der Kundenhotline im
ITDZ Berlin haben häufig technische
Berufe erlernt und freuen sich über die
abwechslungsreichen Herausforderungen in ihrem Job. „Es gefällt mir, durch
den UHD immer auf Höhe der technischen Entwicklung zu sein. Man lernt
neue Techniken sehr frühzeitig kennen
und arbeitet mit allen Bereichen, sowohl
in der Telefonie, als auch in der Netzwerk- oder Servertechnik“, benennt
Dieter Gürtel die Vorteile seiner Aufgabe. Nach rund 14 Jahren Erfahrung im
UHD, davon sieben Jahre bei der Polizei Brandenburg und sieben Jahre im
ITDZ Berlin, hat er eine hohe Meinung
vom Serviceangebot des Hauses. „Ich
würde gar nichts ändern“, stellt der Routinier fest. fest. „Gerade der direkte und
persönliche Kontakt ist unseren Kunden besonders wichtig. Denn auch wenn
die technische Lösung im Vordergrund
steht, erlebt man Menschen in Krisensituationen und ist immer auch ein wenig Seelenklempner.“
Eine ganz andere, eher visuelle Herausforderung stellt sich für die Mitarbeiter, wenn
die Anrufer am Telefon die fehlerhaft arbeitenden Geräte beschreiben. „Ob Brotkasten oder Handtasche, viele Anrufer schaffen sich ihre eigene Begriffswelt“, so
Joachim Hawlitschka. „Man wird kreativ, wenn man sich in den Kunden hineinversetzt und überlegt: Was könnte gemeint sein? Was ist seine Erwartung?“ Nicht bei
jedem Problem müssen sich die Mitarbeiter des UHD ITIS allein auf das eigene
Vorstellungsvermögen verlassen. Der jeweilige Berater kann sich direkt auf den
Bildschirm des Kunden schalten, und somit viele Probleme besser nachvollziehen.
Und auch wenn das Outlook plötzlich „Englisch spricht“, weiß der Service im ITDZ
Berlin, wie die Verständigung in der ursprünglichen Sprache schnell wieder hergestellt werden kann.
Wesentlich ernster wird es bei einem zentralen Ausfall von Systemen. Bei einem
solchen Ereignis können innerhalb weniger Stunden bis zu 3.000 Betroffene anrufen.
Das Problem dabei ist, dass zu Beginn des Telefonats häufig Grund und Dauer des
Ausfalls noch nicht bekannt sind. Die Experten im UHD nehmen in diesem Fall die
Daten der Anrufer auf und informieren sie, sobald alle Informationen über den
Ausfall vorliegen. Einigen Usern dauert aber selbst das zu lange. „Der Nutzer denkt:
Der UHD für die Vertragskunden
des IT-Infrastrukturservice (ITIS)
Das fünfköpfige Serviceteam für die
ITIS-Vertragskunden des ITDZ Berlin
unterscheidet sich vom Team der
Kundenhotline nicht nur durch die bedeutend jüngere Altersstruktur. Unterschiedlich sind auch die täglichen Anfragen, und die damit verbundenen Anforderungen an die Mitarbeiter. Ein
„Klassiker“ ist laut Joachim Hawlitschka
(24), der seit rund zweieinhalb Jahren im
UHD-ITIS-Team arbeitet, das vergessene Passwort. So scheint beispielsweise
der Vatertag nachhaltigen Eindruck zu
hinterlassen. „Zahlreiche Anwender
haben am darauffolgenden Montag ihr
Passwort nicht mehr präsent“, stellt
Joachim Hawlitschka mit einem
Schmunzeln fest.
Foto: Archiv
Ich habe angerufen, ich möchte informiert werden. Das ist verständlich, mir würde es
privat vermutlich auch so gehen“, beschreibt Jochen Hawlitschka die eher anstrengenden Momente seiner Tätigkeit.
Auch bei Fragen zu Fachanwendungen kann es problematisch werden, da der UHD
ITIS die dahinter liegenden Fachverfahren nicht kennt. Die Servicespezialisten
fungieren deswegen hier eher als Übersetzer und Vermittler zwischen dem Anrufer
und dem zweiten Servicelevel in der entsprechenden Verwaltung, die das Problem
lösen kann. Auch dieser Service wird von den Behörden sehr geschätzt.
Service mit System
Mit dem sogenannten First Level Support leistet der UHD „Erste Hilfe“ für die
Kunden. Kann das Anliegen aber nicht im ersten Gespräch geklärt werden, wird
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45
SPLITTER
für diesen Vorgang ein Ticket
angelegt, um die Relevanz der Anfragen
zu gewichten und entsprechend zu reagieren. Das sogenannte „Trouble Ticket
System“ (TTS) unterscheidet dabei auf
einer fünfstufigen Skala zwischen „sehr
hoher Priorität“ und reiner „Information“. Die Qualitätsstufe „sehr hoch“
entspricht beispielsweise dem Ausfall
von Systemen, zentraler Infrastrukturkomponenten oder des IT-Betriebs von
Bürgerdiensten. Hilft hier die Hotline
nicht weiter, suchen die entsprechenden
Fachbereiche in einem „Krisenzentrum“
gemeinsam nach der Lösung.
Zudem werden die jeweiligen Kundenbetreuer im ITDZ Berlin, entsprechend
der Fehler-Priorität von dem Anruf beim
UHD unterrichtet. So bleiben wertvolle
Informationen über mögliche Probleme bei Projekten in der gesamten
Kommunikationskette erhalten.
Aber trotz all den technischen Anwendungen, die den Alltag im UHD bestimmen, geht es auch immer um mehr:
„Soziale Kompetenz ist ganz wichtig“
betont Thomas Müller (46), der Leiter
des UHD. „Dass es in den letzten Jahren
keine Kundenbeschwerden über unsere
Mitarbeiter gab, macht uns besonders
stolz. Allerdings“, gibt er mit einem Lächeln zu, „ sind unsere Kunden im Allgemeinen auch sehr nett.“
KATRIN DIRKSEN
ITDZ Berlin
Öffentliche
Auftraggeber setzen
auf Outsourcing, ITSicherheit und VoIP
B
onn - Das TelekomForum, der
Geschäftskundenbeirat der
Deutschen Telekom AG, hat
auch in diesem Jahr 300 seiner Mitgliedsunternehmen zu den wesentlichen
Trends im IT- und TK-Markt befragt.
Für öffentliche Auftraggeber bleibt
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46
Outsourcing unverändert ein zentraler
Trend: 33 Prozent der Befragten dieses
Sektors planen, Prozesse und Dienste
an externe Unternehmen auszulagern.
Konstante 58 Prozent der öffentlichen
Auftraggeber nehmen bereits entsprechende Dienstleistungen in Anspruch.
Aktiv zeigt sich der Verwaltungssektor
auch in Sachen Security:
Die Hälfte der öffentlichen Auftraggeber will zukünftig deutlich mehr in Belange der IT-Sicherheit investieren.
Weitere 50 Prozent gehen von einem
gleichbleibenden Investitionsvolumen
aus. Spielt im IT-Bereich öffentlicher
Verwaltungen das Thema IT-Sicherheit
eine zentrale Rolle, gilt das in der Telekommunikation für VoIP. Öffentliche
Auftraggeber sind deutlich häufiger als
Unternehmen anderer Branchen von der
Bedeutung des Themas VoIP überzeugt.
83 Prozent der Befragten schätzen VoIP
als wichtig bis sehr wichtig für den TKund IT-Markt ein. Das Thema Software
as a Service (SaaS) dagegen ist für den
Verwaltungssektor derzeit von geringem Interesse. Nur 17 Prozent der Befragten halten SaaS für wichtig. Dass 58
Prozent der öffentlichen Auftraggeber
noch keine Meinung zum zukünftigen
SaaS-Bedarf besitzen, zeigt, dass das
Thema in der öffentlichen Verwaltung
noch nicht angekommen ist.
Rund vier Prozent der Mitglieder des
TelekomForum stammen aus dem Verwaltungssektor. Als Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom legt das
TelekomForum großen Wert auf die
branchenspezifische Einschätzung von
IT- und TK-Themen, um adäquat auf
die Bedürfnisse und Anforderungen der
wichtigen deutschen Wirtschaftszweige
reagieren zu können. Die Ergebnisse
der Untersuchung fließen als Anregungen und Impulse direkt in die Arbeit der
Deutschen Telekom ein. Durchgeführt
hat das TelekomForum seine Mitgliederbefragung in enger Zusammenarbeit mit
der Institut für Marktforschung GmbH,
Leipzig.
Über das TelekomForum
Das TelekomForum, der Geschäftskundenbeirat der Deutschen Telekom
AG e.V. mit Sitz in Bonn, besteht seit
1996. Das TelekomForum ist eine Anwendervereinigung, in der sich die großen Geschäftskunden der Deutschen
Telekom zusammengeschlossen haben.
Das TelekomForum ist in der Rechtsform des Vereins organisiert, rechtlich
selbstständig und zählt mehr als 500
Mitgliedsunternehmen. All diesen Großunternehmen ist gemeinsam, dass der
Aspekt der Telekommunikation für ihre
Geschäftsziele eine herausragende Rolle spielt. Dem Motto des TelekomForum
gemäß - „Mitgestalten im Dialog“ - üben
seine Mitglieder einen konstruktiven
Einfluss auf die Gestaltung und die Weiterentwicklung des Produkt- und
Lösungsportfolios der Deutschen Telekom aus.
Das TelekomForum stellt zudem eine
exklusive Plattform für den Erfahrungs
und Informationsaustausch dar - zwischen den Mitgliedsunternehmen selbst
genauso wie zwischen den Mitgliedern
und der Deutschen Telekom. Das
TelekomForum bietet einen Wissensvorsprung durch die für Mitglieder
kostenfreie Teilnahme an Fach-Kongressen, KompetenzTagen, Innovationsworkshops und am JahresKongress, dem
Höhepunkt der jährlichen Aktivitäten.
Um die Kooperation untereinander zu
verbessern und das Meinungsbild der
Mitglieder stärker in die öffentliche und
interne Kommunikation einbinden zu
können, werden die Mitglieder des
TelekomForum jährlich im Rahmen eines Panels zu den aktuellen Trends des
TK- und IT-Markts befragt. Hinzu
kommt die Möglichkeit, sich an nationalen ApplicationBriefings und internationalen ExecutiveBriefings zu beteiligen und
so vom Erfahrungsaustausch mit solchen
Unternehmen, Forschungsinstituten oder
Universitäten zu profitieren, die richtungsweisende TK/IT-Anwendungen entwickeln oder anbieten. (PM)
ITDZ Berlin: Modernes E-Government für Berliner Behörden.
SPLITTER
Das WWW wird
15 Jahre alt
Jeder fünfte Mensch ist online
B
Europäischen Kernforschungszentrum CERN als Projekt startete. Die Idee entstand
ursprünglich, um die Informationsflut in komplexen wissenschaftlichen Projekten
besser beherrschbar zu machen. Bis zu einem weltweiten Standard war es damals
noch ein weiter Weg: 1990 entstanden der erste Browser – ein Programm zum Surfen
im Netz – sowie die erste Webseite (info.cern.ch). Drei Jahre später veröffentlichte
der damalige Informatik-Student Marc Andreessen den Browser Mosaic, der als
Vorläufer des Programms Netscape das Web populär machte.
erlin - Das World Wide Web
(WWW) feierte Geburtstag: vor
15 Jahren, am 30. April 1993,
wurde die Technologie für Internet-Inhalte zur allgemeinen Nutzung freigegeben. Vorher war sie einige Jahre im Testund Entwicklungsbetrieb. „Das Web hat
als Fenster zum Internet unsere Lebensgewohnheiten revolutioniert“, sagte
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Hightech-Verbandes
BITKOM, zu dem Jubiläum. „Ohne das
WWW hätte sich das Internet nicht so
rasant als Informationsquelle durchsetzen können. Keine andere neue Technologie hat sich so schnell zu einem
Massenphänomen entwickelt.“
Rund 1,3 Milliarden Menschen nutzen
weltweit das Internet, die allermeisten
davon über das World Wide Web. In
Deutschland gibt es rund 52 Millionen
Internetnutzer – das entspricht 63 Prozent der Bevölkerung. 12 Millionen
Homepages (Domains) mit der deutschen Endung .de sind zurzeit bei der
Registrierungsstelle Denic angemeldet.
„Erst das WWW hat viele populäre
Internet-Anwendungen wie OnlineShopping und soziale Netzwerke möglich gemacht“, erklärt BITKOM-Präsident Scheer. Die Deutschen nutzen viele dieser Angebote bereits intensiv: So
bestellen 41 Prozent Waren und Dienstleistungen im Web, und jeweils jeder Fünfte liest online Nachrichten oder stellt persönliche Informationen ins Netz.
„Heute ist das WWW längst nicht mehr
nur eine Info-Plattform, sondern ein
Mitmach-Internet“, betont Prof. Scheer.
„Es ist ein Ort, an dem jeder publizieren
und Kontakte pflegen kann – und das zu
denkbar niedrigen Kosten.“
Erfinder des WWW ist Tim-Berners Lee,
der das neue Info-System 1989 beim
1994, ein Jahr nach der Freigabe der Web-Technologie, wurde das „World Wide Web
Consortium“ (W3C) gegründet – ein internationales Gremium, das seitdem an der
Weiterentwicklung der Web-Standards und technischen Protokolle arbeitet. Das
Internet ist mit seinen vielen Computern, die über Leitungen miteinander vernetzt
sind, die technische Basis für das WWW. Das Web selbst kann als abstrakter Raum
für Informationen aller Art definiert werden, die über Verknüpfungen (Links)
miteinander verwoben sind: Dokumente, Bilder, Audio- und Videodateien. (PM)
Browser-Verteilung - alles wieder offen
F
rankfurt - Im ersten Quartal 2008 hat sich die europäische Browser-Landschaft wieder neu geordnet. Dazu hat ADTECH, Anbieter von Ad Management-Lösungen weltweit, heute aktuelle Zahlen veröffentlicht. Die größten
Veränderungen gibt es im deutschen Markt. Hier bewegen sich die User am
häufigsten mit dem Internet Explorer (IE) 7.x durchs Netz. Mit 34 Prozent
Marktanteil hat er seinen älteren Vorgänger, den IE 6.x (28,2), schon fast sechs
Prozentpunkte hinter sich gelassen. Tendenz steigend. Trotz der rasanten Ausbreitung des IE 7.x wächst die Firefox-Gemeinde ebenfalls von Monat zu Monat. Der
beliebteste Alternativ-Browser der Deutschen, der Firefox 2.x, hat erstmals den IE
6.x überholt. Er steht auf Platz zwei der Gesamtlist und kommt auf 31,3 Prozent.
Europaweit setzen sich diese Trends in der Browser-Verteilung ebenfalls fort: Der
IE 7.x steht im Februar bei 45 Prozent Marktanteil im europäischen Durchschnitt.
Von allen untersuchten Ländern ist Dänemark die erste Nation, in der der IE 7.x die
50-Prozent-Hürde genommen hat. Der Nutzungsgrad lag im ersten Quartal bei 54,6
Prozent. Damit geht jeder zweite dänische User mit dem aktuellsten MicrosoftBrowser ins Netz. Eine ebenfalls hohe IE 7.x-Nutzung ist in Groß-
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47
SPLITTER
britannien messbar. Hier bewegen sich 48 Prozent der User mit dem IE 7.x durch
das Internet. Der IE 6.x fällt dafür Monat für Monat weiter zurück. Er ist mit 30,9
Prozent aber immer noch der am zweihäufigsten eingesetzte Browser in Europa.
Dirk Freytag, CEO von ADTECH, wagt eine Prognose: „Es ist nur eine Frage von
Wochen, bis die Hälfte der europäischen Browser-Nutzung allein über den IE 7.x
läuft.“ Er fährt fort: „Die Browser-Nutzung verschiebt sich ständig. Wir beobachten
sie seit vier Jahren. Spannend ist, das auch heute noch die Länder unterschiedlich auf
neue Browser-Versionen reagieren und die Skandinavier dabei am innovativsten
sind.“
auf das erste Quartal 2008. Zur Auswertung kamen 20 Milliarden Banneranfragen, die vom Browser des Users an
den Adserver übergeben und von diesem für die Bannerlieferung ausgewertet werden. Klickraten können je nach
Land, Website, Wochentag, Uhrzeit variieren. ADTECH will mit seinen Analysen Tendenzen aufzeigen und weniger
absolute Zahlen ermitteln.
Über ADTECH AG
Firefox 2.x führt europaweit weiter die Liste der Alternativ-Browser an und belegt
Platz 3 im Browser-Ranking. In immer mehr europäischen Ländern vollzieht sich
jedoch eine Neuordnung der Browser-Hitparade. Wie in Deutschland hat der Firefox
2.x inzwischen auch in Finnland den IE 6.x überholt und steht mit 30,8 % auf Platz
zwei hinter dem IE 7.x. Der Anteil aller anderen Alternativ-Browser wie AppleWebKit
und Opera zusammen beträgt weniger als zehn Prozent.
Die ADTECH AG ist einer der führenden Anbieter von Lösungen für das digitale Marketing weltweit. Kernprodukt
ist die Ad Management-Lösung Helios
IQ, die durch Anwendungen für mobile
Endgeräte und Video Ads ergänzt wird.
Sie ermöglicht es Website-Betreibern,
die unterschiedlichsten Formen von digitaler Werbung zu verwalten, auszuliefern und auszuwerten. Helios IQ zeichnet sich durch seine Skalierbarkeit, einen hohen Funktionsumfang und
benutzerfreundliche Anwendungen aus.
Kunden in über 25 Ländern nutzen die
Ad Management-Lösung von ADTECH, um ihre Vermarktung effizienter zu gestalten und den Gewinn zu
steigern. (PB)
Barrierefreiheit ist ein
Meilenstein auf dem
Weg zum Internet der
Zukunft
Erste Studie im
deutschsprachigen Raum:
Menschen mit Behinderung
nutzen das Internet und Web 2.0Angebote weitgehend selbständig
Methodologie
ADTECH misst seit 2004 regelmäßig die Verbreitung der Browser in Europa und
wertet dafür die Banneranfragen an seine Adserver aus. Die Messdaten beziehen sich
2/08
48
B
onn - „Barrierefreiheit ist ein
Meilenstein auf dem Weg zum
Internet der Zukunft.“ So lautet
das Fazit der Einfach-für-Alle-Fachtagung der Aktion Mensch. Mehr als 300
Expertinnen und Experten waren der
Einladung der Aktion Mensch in
SPLITTER
den Wissenschaftspark Gelsenkirchen gefolgt, um über „Konzepte und
Zukunftsbilder für ein Barrierefreies
Internet“ - so der Tagungstitel - zu diskutieren. Zum Auftakt präsentierte die
Aktion Mensch die Ergebnisse der ersten deutschsprachigen Studie zur Nutzung des Internets und von Web 2.0Angeboten durch Menschen mit Behinderung.
Menschen mit Behinderung nutzen
das Internet weitgehend selbständig
Ein sicher überraschendes Ergebnis: Die
befragten Menschen mit Behinderung
nutzen das Internet und Web 2.0-Angebote - auch mit Hilfe assistiver Techniken - weitgehend selbständig. „Dies
unterstreicht“, so Iris Cornelssen,
Projektleiterin der Aktion Mensch-Initiative „Einfach für Alle“, „dass Barrierefreiheit wirklich ein Meilenstein auf dem
Weg zum Internet der Zukunft ist.“ Das
wird auch daran deutlich, dass Menschen
mit Behinderung das Internet und das
Web 2.0 deutlich häufiger nutzen als der
Durchschnitt der Bundesbürger. Während
laut der ARD/ZDF-Onlinestudie von
2007 jeder Bürger durchschnittlich an 5,1
Tagen pro Woche ins Netz geht, sind die
befragten Nutzer mit Behinderung 6,5mal pro Woche online.
Experten diskutieren Zukunft der Barrierefreiheit
Zahlreiche Impulse für die Zukunft der Barrierefreiheit lieferten die Diskussionen in
den insgesamt 16 Workshops. Mehr als 300 Experten betrachteten das Thema
Barrierefreiheit aus den Perspektiven von Gesellschaft, Wirtschaft, Technik und
Design. Die - durchaus kontroversen - Diskussionen zeigten, dass Barrierefreiheit im
Kern ein kooperativer Prozess ist, an dem alle mitwirken müssen, um ihn erfolgreich
zu gestalten. Deutlich wurde in den Workshops, dass das nötige Wissen und die
Techniken vorhanden sind, um Barrieren im Internet abzubauen. Nun geht es vor
allem darum, dieses Wissen zu nutzen und die Barrierefreiheit als Meilenstein auf
dem Weg zum Internet der Zukunft zu etablieren.
Die Relevanz des Themas wurde auch an der hohen Beteiligung über das Internet
deutlich. Mehr als 2.500 Teilnehmer nutzten das angebotene Live-Streaming. „Das
ist einmalig im deutschsprachigen Raum“, freut sich Iris Cornelssen. „Es zeigt, dass
die Grenzen zwischen real und virtuell durchlässiger werden und Teilhabe über das
Internet barrierefrei möglich ist.“ (OTS)
E-Appointment
B
erlin - Im Rahmen der Erweiterung von E-Government-Diensten der Berliner Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger wird seit dem 28. April 2008
die elektronische Terminvereinbarung via Internet (E-Appointment) in einer
Erprobungsphase angeboten. Dieser Service steht zunächst den Kundinnen und
Kunden des Landesamtes für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (Bereich für
Auslandseinladungen), der Bürgerämter des Bezirks Marzahn-Hellerdorf und des
Bezirks Pankow zur Verfügung.
Die Kundinnen und Kunden der o.g. Behörden können über das Internet ihren
Wunschtermin eigenständig buchen und erhalten eine schriftliche Bestätigung des
Termins, die wahlweise direkt am PC ausgedruckt werden kann oder per
Das Netz verändert sich, die Barrieren bleiben dieselben
Denn auch das zeigt die Studie eindeutig: Nach wie vor treffen Menschen mit
Behinderung je nach Behinderungsart
auch im Web 2.0 immer wieder auf
dieselben Barrieren. Dazu gehören
beispielsweise die Eingabe von Codes so genannte Captchas - bei Registrierungen für Communities oder zur Nutzung
von Kommentarfunktionen, unklare
Nutzerführung und insbesondere Sprache im weitesten Sinne, die nicht nur für
Menschen mit Behinderung ein viel höheres Hindernis als angenommen darstellt.
Hoffnung macht vor allem, dass diese
Barrieren hinlänglich bekannt sind und
relativ leicht abzubauen sind - wenn die
Anbieter von Webseiten sich ernsthaft
des Themas Barrierefreiheit annehmen.
Erweiterung der E-Government-Dienste in Berlin: E-Appointment
2/08
49
SPLITTER
E-Mail zugesandt wird. Darüber
hinaus ist es auch möglich die Terminbestätigung per SMS zu erhalten. Als
weiteren Service können sich die Kunden zusätzlich per SMS zu einem frei
wählbaren Zeitpunkt an den Termin
erinnern lassen. Diese Serviceangebote
sind für den Kunden kostenlos.
Unter den nachfolgenden Internetadressen
Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten
http://www.berlin.de/labo/service/
termine/standort.php
deutschsprachigen Web. „Dass sich Deutschland weltweit so stark positioniert, ist
ein positives Zeichen. Die Chancen, die in der Internetpräsenz liegen, sollten auch
in den Neuen Bundesländern stärker genutzt werden“, sagt BITKOM-Präsident
Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer zu den neuen Zahlen.
In Deutschland ist die Zahl der Webseiten seit Beginn des Internet-Booms im Jahr
1999 stetig und weitgehend gleichmäßig angestiegen. Deutsche Webseiten-Inhaber
– Unternehmen oder Privatleute – nutzen vor allem Adressen der so genannten Top
Level Domain „.de“. Internethochburgen sind einige Städte in Bayern. In der
Universitätsstadt Regensburg kommen auf tausend Einwohner 380 Webadressen, es
folgen München (317) und Nürnberg (298), danach Frankfurt am Main (296) und
Bonn (284). Die .de-Domains sind aber auch außerhalb Deutschlands verbreitet:
Sieben Prozent der .de-Adressen wurden im Ausland registriert, vor allem in der
Schweiz, den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Bezirksamt Marzahn-Hellerdorf
http://www.berlin.de/ba-marzahnhellersdorf/buergerdienste/
buergeraemter/termine/standort.php
Bezirksamt Pankow
http://www.berlin.de/ba-pankow/
buergerdienste/termine/standort.php
gelangt man direkt zur elektronischen
Terminvereinbarung. (LPD)
Starkes West-OstGefälle im Internet
B
erlin - Was die Internetpräsenz
angeht, liegt Deutschland weltweit hinter den USA auf Rang
zwei. Das gab der Bundesverband
Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM)
heute in Berlin bekannt. Allerdings gibt
es weiterhin deutliche Unterschiede
zwischen Alten und Neuen Bundesländern. Im Web präsentiert sich Deutschland überwiegend westdeutsch. Dies lässt
sich an der Zahl der Webadressen ablesen, die auf das Kürzel „.de“ enden.
Ende 2007 kamen in Hessen und Bayern
auf tausend Einwohner knapp 150
Internetadressen, fast drei Mal so viele
wie in Mecklenburg-Vorpommern mit
65 und Sachsen-Anhalt mit 54 Webadressen. Die fünf Neuen Bundesländer
bilden gemeinsam das Schlusslicht im
2/08
50
An der Spitze aller Webadressen weltweit liegt „.com“ mit fast 75 Millionen
Einträgen, überwiegend aus den USA. Es folgt „.de“ mit derzeit rund 12 Millionen
Registrierungen. Auf den Rängen drei und vier liegen mit jeweils gut 11 Millionen
Einträgen die international verbreitete Adresse „.net“ sowie „.cn“ für China. Auf den
Rängen befinden sich „.uk“ aus Großbritannien und „.org“ mit jeweils über 6,5
Millionen Einträgen.
Ab Herbst 2008 wird der Namensraum im Internet erweitert. In Vorbereitung sind
vor allem zweckorientierte Webadressen wie „.shop“, „.job“ oder „.travel“. Zudem
soll es künftig lokale Adressen geben wie „.berlin“ oder „.london“. Diese Erweiterung des Namensraums im Internet wird von BITKOM grundsätzlich begrüßt. „Mit
der Erweiterung wächst aber auch die Gefahr von Domainstreitigkeiten. Deshalb
brauchen wir klare Regeln im Registrierungsverfahren, die einen Missbrauch der
neuen Namen weitgehend verhindern.“ Alle Angaben beruhen auf Daten des
Deutschen Network Information Center (Denic). (PM)
| Moderne Perspektiven für die Verwaltung.
Informationstechnik (IT) und Telekommunikation (TK) aus einer Hand,
Lösungen auf höchstem Niveau: Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) ist der innovative Spezialist für die öffentliche Verwaltung.
SPLITTER
Rapider Anstieg der mobilen Internetnutzung
durch Unternehmen
W
iesbaden - Die Zahl der Unternehmen mit mobilem Internetzugang hat
sich 2007 gegenüber 2006 mehr als verdreifacht. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) mitteilte, nutzten im Jahr 2007 rund 21 Prozent der
Unternehmen mit Internetzugang neben ihrem stationären Festnetz- oder DSLZugang eine mobile Verbindung zum weltweiten Netz, 2006 lag dieser Anteil noch
bei sechs Prozent .
Drastische Preisrückgänge der Mobilfunkbetreiber und die Weiterentwicklung der
UMTS-Technologie mit erheblich höheren Übertragungsraten haben die Attraktivität des mobilen Internets beträchtlich gesteigert. Hinzu kommt die zunehmende
Nutzung von WLAN als drahtlose Internetverbindung im Unternehmensgebäude
oder auf Geschäftsreisen über sogenannte Hotspots, die immer mehr Verbreitung
finden. Eine Substitution des stationären Internetzugangs durch mobile Verbindungen lässt sich jedoch nicht erkennen. Lediglich zwei Prozent der Unternehmen, die
2007 angaben, einen mobilen Internetzugang zu nutzen, griffen ausschließlich über
diese Verbindung auf das World Wide Web zu.
Die Nutzung von mobilen Internetzugängen variiert allerdings stark in Abhängigkeit
von der Größe der Unternehmen. Während in der Größenklasse mit 250 und mehr
Beschäftigten jedes zweite Unternehmen (51 Prozent ) das mobile Internet nutzte, lag
der Anteil bei Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten 2007 bei knapp 19
Prozent . Weitere Ergebnisse der aktuellen Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologie in Unternehmen sind kostenlos über den
Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter www.destatis.de/
publikationen (Suchwort: IKT) erhältlich. (PR)
Verwaltungsvorschriften im Internet
Der Bund stellt unter Federführung des Bundesministeriums des Innern in einem
gemeinsamen Projekt mit der juris GmbH Verwaltungsvorschriften des Bundes
kostenlos im Internet bereit: www.verwaltungsvorschriften-im-internet.de
Juristische Fallstricke
bei Onlineforen
H
annover - Betreiber von
Meinungsforen und Blogs sollten sich unbedingt mit
Haftungsfragen für rechtswidrige Beiträge durch Dritte auseinandersetzen,
rät das IT-Profimagazin iX in der Ausgabe 5/08. Deutsche Gerichte erwarten
eine Vorabkontrolle der Beiträge
zumindest dann, wenn mit rechtswidrigen Äußerungen zu rechnen ist.
Kaum eine Rechtsfrage bewegt die
Betreiber von Onlinediensten mehr als
die nach der Haftung für fremde Inhalte. Im Rahmen der Titelstrecke über
Forensoftware nimmt daher das iXMagazin auch die juristischen Rahmenbedingungen bei Blogs und Foren unter
die Lupe. Wer hier nicht entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen ergreift, bewegt
sich rechtlich auf dünnem Eis. So verlangte das Gericht im sogenannten
Heise-Urteil eine Vorabprüfung sämtlicher Beiträge - für größere Foren, wie
bei heise online mit täglich mehr als
5.000 Beiträgen, ein sehr aufwendiges
und teures Prozedere. Im Berufungsverfahren relativierte das Gericht diese
Pflicht dann ein wenig. Die Vorabprüfungspflicht gilt nur eingeschränkt,
aber es gibt sie eben in bestimmten
Fällen. Wann genau, das ist die noch
immer in Diskussion befindliche Frage.
Eindeutig ist hingegen, dass ein Forenbetreiber für selbst eingestellte Forenbeiträge in vollem Umfang haftet. Das gilt
ebenfalls für die Beiträge seiner Mitarbeiter, etwa, wenn es sich um ein moderiertes
Forum handelt. Dann muss sich der
Betreiber das Verhalten seiner Mitarbeiter
als eigenes zurechnen lassen. Wenn bereits
früher mindestens einmal eine gewichtige
Rechtsverletzung zur Kenntnis gelangt ist,
muss der Betreiber davon ausgehen, dass
die Nutzer des Blogs oder Forums wiederholt zu solchen Rechtsverletzungen bereit
sind. Wird durch eine Vorabkontrolle oder
durch einen Hinweis ein rechtswidriger
Beitrag identifiziert, ist dieser unverzüglich aus dem Blog oder Forum zu entfernen. (PM)
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SPLITTER
Auch Menschen mit Sehschwäche
wollen das Internet nutzen
PDF-Dokumente
barrierefrei gestalten
F
ilderstadt - Einfach, schnell und
preiswert miteinander kommunizieren - das ist die Idee des
Internets. Was viele nicht wissen: Auch
Menschen mit Sehschwäche und Blinde
surfen im Netz. Für sie gibt es Hilfsmittel, die Texte vorlesen oder in Blindenschrift ausgeben können. Doch ausgerechnet bei PDF-Dateien, dem am meisten verwendeten Universalformat für
Dokumente, stoßen diese auf Schwierigkeiten: Wurden bei der Erstellung die
technischen Vorgaben für barrierefreie
Dokumente nicht berücksichtigt, werden die Inhalte nur lückenhaft ausgegeben. Das ist nicht nur ein Komfortproblem: Sind die Dokumente vertragsrelevant, könnten sie wegen Unlesbarkeit
für den konkreten Empfänger nicht
rechtswirksam einbezogen sein. Daher
sollten insbesondere Firmen ihr
Informationsangebot prüfen, damit sie
rechtlich auf der sicheren Seite stehen.
Das vom Bund geförderte Projekt
„Barrierefrei Informieren und Kommunizieren“ (www.bik-online.info) stellte
fest, dass Dateien oft nicht den Prüfkriterien entsprechen. „Die Vorgaben
der Barrierefreien InformationstechnikVerordnung (BITV) sind zwar für viele
Behörden verpflichtend, nicht jedoch
für Firmen und private Organisationen“,
ergänzt Goetz Weinmann, dessen
Verlagsgesellschaft täglich mit dem Thema zu tun hat. Es sei wünschenswert,
wenn die fast 700.000 Deutschen mit
erheblicher Sehschwäche uneingeschränkten Zugang zu allen im Web
befindlichen Inhalten hätten. „Viele Firmen sind sich des Problems gar nicht
bewusst“.
In barrierefreien PDF-Dokumenten
müssen beispielsweise „Tags“ gesetzt
werden, die den gesamten Inhalt auszeichnen. Auch müssen Alternativtexte
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für die enthaltenen Bilder und Grafiken
hinterlegt sein. „Manche Programme
testen dies automatisch, doch die Prüfung ist meist unvollständig“, sagt Weinmann. Hier sei manuelles Nacharbeiten
unabdingbar. Für eigene Zwecke setzt
die Verlagsgesellschaft ein spezielles
Plug-in ein, das sogar die Anforderungen der strengen US-Regelung „Section
508“ erfüllt. Für interessierte Unternehmen hat der Verleger die Webseite
www.weinmann-barrierefrei.de eingerichtet, die kompakt ins Thema einführt
und anhand von Beispielen typische
Schwachstellen und Lösungsansätze
aufzeigt. (PM)
Microsoft und DAISY
Consortium stellen
Software für
barrierefreie Nutzung
von Word-Dokumenten
vor
U
nterschleißheim - Microsoft hat
gemeinsam mit Partnern aus Industrie und Interessensgruppen
im Rahmen eines Open Source-Projektes
eine neue Software entwickelt, die mit
Microsoft Office Word erstellte Dokumente und Inhalte insbesondere für
Menschen mit Sehbehinderung leichter
zugänglich und verwertbar macht. Ab
sofort ist das Software Add-in „Save as
DAISY XML“ für Microsoft Office
Word 2007, 2003 und XP kostenlos
verfügbar. Es ermöglicht, Office Open
XML-basierte Textdateien in das Digital Accessible Information System
(DAISY)-Format, das weltweit am häufigsten genutzte Standard-Format für
Menschen mit Sehbehinderung, umzuwandeln.
Schätzungsweise 70 Prozent der weltweit verfügbaren Informationen liegen
als Word-Dokument vor. Zu diesen Informationen haben insbesondere Menschen, die aus verschiedenen Gründen
nicht in der Lage sind, mit Print-
dokumenten umzugehen -beispielsweise
aufgrund von Sehbehinderung, Legasthenie oder einer körperlichen Behinderung - bisher nur eingeschränkten Zugang. Mit dem „Save as DAISY Add-in“
bekommen diese Menschen nun einfacheren Zugang zu Informationen. Das
„Save as DAISY Add-in“ ermöglicht die
automatische oder manuelle Umsetzung
in die so genannten „DAISY Digital
Talking Books“, also die Umwandlung
von Schriftsprache in gesprochenes
Wort. Ein wesentlicher Vorteil dieser
Talking Books ist zum Beispiel die Möglichkeit, innerhalb des Dokumentes zu
navigieren. So kann von Überschrift zu
Überschrift, auf Ebene der Absätze im
Text oder sogar zu Fußnoten navigiert
werden. Damit gehen die Digital Talking Books weit über die Möglichkeiten
der herkömmlichen Hörbücher hinaus.
Wichtiger Schritt für barrierefreie
Software
„Die Initiative von Microsoft, „Save as
DAISY XML“ in Microsoft Word zu
integrieren, ist ein wichtiger Schritt, unter anderem um Menschen mit
Sehbehinderung digitale Inhalte völlig
barrierefrei zur Verfügung zu stellen.
Ein sehr großer Anteil an Informationen wird mit Microsoft Word erstellt.
Das neue Plug-in ist ein Meilenstein in
dem weltweiten Bestreben, Informationen allen zugänglich zu machen“, sagte
Elke Dittmer, Vorsitzende des Vereins
Medibus, in dem die deutschen Blindenbibliotheken zusammengeschlossen sind
(http://www.medibus.info).
Gleichzeitig zum Add-in ist auch die
neueste Version der Konvertierungssoftware aus dem DAISY Pipeline-Projekt verfügbar. Diese verschiedenen
Konvertierungswerkzeuge, die mit Unterstützung von Software zur synthetischen Erzeugung von Sprache die nahtlose Überführung von DAISY XML in
das DAISY Digital Talking Book (DTB)Format ermöglichen, können kostenlos
heruntergeladen werden (http://
www.daisy.org/projects/pipeline). Diese Softwarewerkzeuge bieten neue,
kostengünstige Möglichkeiten
SPLITTER
für Bildungseinrichtungen, Verlage
und gemeinnützige Einrichtungen, Menschen mit Sehbehinderung Zugang zu
digitalen Inhalten zu geben.
„Die gemeinsame Entwicklung des
DAISY Add-ins für Word und der neuen
Konvertierungssoftware sind wesentliche Bausteine der Microsoft-Strategie,
Software barrierefrei zu machen. Die
Microsoft Windows-Plattform bietet mit
Microsoft Active Accessibility (MSAA)
und User Interface Automation in
Windows Vista leistungsfähige Programmierschnittstellen, die mit verschiedenen Accessibility-Lösungen wie beispielsweise Screen-Reader-Software, die
dem Nutzer die angezeigten Inhalte vorliest, nahtlos zusammenarbeiten“, erklärte
Michael Grözinger, National Technology
Officer, Microsoft Deutschland GmbH.
Das „Save as DAISY Add-in“ ist in
einem Open Source-Projekt gemeinsam
mit Microsoft, Sonata Ltd. und dem
DAISY Consortium entwickelt worden
und kostenlos unter http://
www.openxmlcommunity.org/daisy
herunterzuladen. (PR)
Jeder achte telefoniert
übers Internet
B
erlin - Telefonieren per Internet
wird immer beliebter. Bereits jeder achte Deutsche (13 Prozent)
hat im vergangenen Jahr dieses sogenannte Voice over IP (kurz VoIP) genutzt. Das entspricht einem Wachstum
von rund 30 Prozent gegenüber 2006,
wie der Hightech-Verband BITKOM
heute in Berlin bekanntgab. Grundlage
der Daten ist eine aktuelle Erhebung der
europäischen Statistikbehörde Eurostat.
„Immer mehr Anrufer setzen auf
Internet-Gespräche – primär, um Kosten zu sparen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer.
„Die Internet-Telefonie geht über die
Gruppe der jungen, technikbegeisterten
Menschen inzwischen hinaus und erreicht allmählich die Massen.“
Im EU-Vergleich liegen die deutschen
Online-Telefonierer auf Platz 8 im
Mittelfeld. Spitzenreiter ist Luxemburg.
Dort nutzt jeder Vierte Internet-Telefonie. Am wenigsten verbreitet ist die
VoIP-Technik in Griechenland: Dort
führen nur drei Prozent der Einwohner
Gespräche über das Internet.
Zu dem Zuwachs hat der Boom bei
schnellen Internet-Zugängen beigetragen. Die IP-Telefonie ist zudem einfacher geworden, weil sie heute auch bei
ausgeschaltetem PC per Telefon möglich ist. Andererseits erhält die InternetTelefonie Konkurrenz durch traditionelle Analog- oder ISDN-Anschlüsse.
Für sie werden mittlerweile vergleichbar
günstige Paket- oder Pauschaltarife angeboten. „Die Kunden sollten daher individuell prüfen, ob Ihnen VoIP im
Vergleich mit anderen Technologien einen tatsächlichen Kostenvorteil bringt“,
rät Scheer.
Der BITKOM erklärt, worauf es bei der
Internet-Telefonie ankommt:
1. Auf die richtige Technik setzen
Für VoIP ist ein schneller Internet-Zugang nötig. Ideal ist ein Anschluss mit
Übertragungsraten von mindestens 128
Kilobit pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit sollte nicht nur beim Herunterladen (Download) von Daten möglich
sein, sondern auch beim Hochladen
(Upload). Langsamere Verbindungen
werden nicht von allen Anbietern unterstützt, zudem leidet die Sprachqualität.
Ein günstiger Internet-Zugang zum
monatlichen Pauschalpreis (Flatrate) ist
ratsam. Wer am PC telefoniert, braucht
eine Sprechgarnitur (Headset). Alternativ gibt es spezielle Telefone mit der für
Internet-Gespräche etablierten SIPÜbertragungstechnik. Bei Internet-Verbindungen per Mobilfunk ist die OnlineTelefonie meist in den Geschäftsbedingungen ausgeschlossen.
2. Das alte Telefon weiter nutzen
Wer beim Umstieg auf Internet-Telefonie keine neuen Geräte anschaffen will,
benötigt einen speziellen VoIP-Adapter. Herkömmliche Festnetz- und
Schnurlos-Telefone sowie Telefonanlagen können so weiter genutzt werden.
Im einfachsten Fall ist der VoIP-Adapter bereits in dem ohnehin benötigten
Breitband-Internetmodem integriert.
Solche Zugangsboxen bieten viele Telefon- und Internet-Anbieter beim Abschluss eines Laufzeitvertrags günstig
an. Separate Adapter sind inzwischen
selten.
3. Tarife sorgfältig vergleichen
Zusätzlich zur richtigen Technik und
dem Internet-Zugang brauchen die Kunden einen passenden Anbieter für VoIPGespräche. Dieser kann, muss aber nicht
identisch sein mit dem Internet-Provider.
Die nötigen Verträge – meist über zwei
Jahre Mindestlaufzeit – können laut
Bundesnetzagentur derzeit bei rund 80
Anbietern abgeschlossen werden. Dabei
gibt es die Auswahl zwischen Pauschalen (Flatrates) für Gespräche ins Festnetz sowie grundgebührfreien Tarifen,
die nach Minuten abgerechnet werden.
Welches Modell am günstigsten ist, hängt
vom eigenen Anrufverhalten ab. Beim
Vergleich sollte man auch darauf achten, was Anrufe zu Handys und ins
Ausland kosten. Es lohnt sich zudem
zu prüfen, ob der bisher genutzte Festnetzanbieter oder Call-by-Call-Dienste nicht ähnlich niedrige Tarife anbieten. So gibt es im traditionellen Festnetz vergleichbar günstige Paket- oder
Pauschaltarife.
4. Auf Service- und Notrufnummern
achten
Bei der Anbieter- und Tarifwahl sollte
man darauf achten, ob Sondernummern
wie der Notruf 112, Auskunfts- und
Mehrwertdienste wie 0118, 0137, 0180
oder 0900 überhaupt unterstützt werden – und welche Kosten dafür anfallen.
Nicht über alle VoIP-Anbieter lassen
sich solche Sondernummern anwählen.
Wer das in Kauf nimmt, sollte als Alternative ein Handy mit aktiver SIM-Karte
griffbereit haben.
5. Unterschiedliche Vorwahlen bedenken
Bei Abschluss eines VoIP-Vertrages
kann der Kunde seine Telefon-
2/08
53
SPLITTER
nummer zum neuen Anbieter
mitnehmen oder er bekommt eine neue
Rufnummer. Diese hat je nach Anbieter
die gewohnte Ortsvorwahl, die vom
Wohnsitz abhängig ist, oder eine spezielle 032-Vorwahl. Dabei ist zu beachten,
dass die Kosten für Anrufe zu solchen
Nummern variieren können. Oft sind
Anrufe zu 032-Anschlüssen nicht in den
Flatrates für Festnetzgespräche enthalten, weil diese nur für normale Ortsnetzvorwahlen gelten. So kann selbst ein
Anruf von einem VoIP-Nutzer zu einem anderen das Portemonnaie belasten. Ein Vorteil ist jedoch, dass die Nummer nicht ortsgebunden ist – wer umzieht, kann sie in der Regel quer durch
Deutschland mitnehmen.
6. Kostenlose Alternativen prüfen
Völlig kostenfrei kann über einige Sofortnachrichten-Dienste (Instant Messenger)
im Internet telefoniert werden. Für solche
Gratis-Gespräche muss aber auch der
Angerufene bei dem Dienst angemeldet
sein. Voraussetzung ist in der Regel außerdem, dass beide Gesprächspartner vor
dem PC sitzen und dieser angeschaltet ist.
Diese Variante kommt für Kostenbewusste
in Frage, die mit Einbußen beim Komfort
leben können. (PM)
Xinnovations 2008
D
ie Vorbereitungen für die ersten Xinnovations sind angelaufen. Vom 22.-24. September 2008 führt die Veranstaltung in der
Humboldt-Universität zu Berlin Entwickler und Anwender netzbasierter
Informationstechnologien zum Dialog
zusammen. Die Xinnovations bauen auf
dem erfolgreichen Konzept der XMLTage als Kombination aus wissenschaftlicher Konferenz und wirtschaftsnahem
Innovationsforum auf. Im Fokus der
wissenschaftlichen Konferenz geht es
um semantikbasierte Dateninte-gration,
semantische Technologien im Corporate
Umfeld, Daten-banktechnologien für
das Corporate Semantic Web und
Sicherheitsaspekte in Corporate
Semantic Webs.
2/08
54
Die Themen des Innovations- und
Wirtschaftsforums sind: E-Collaboration, E-Government, E-Health,
E-Justice und E-Learning. Mit der
neuen Ausrichtung unterbreiten die
Veranstalter ein Konzept für neue Allianzen, die neben den Fragen der technologischen Innovation auch gesellschaftliche Aspekte thematisieren.
Die Veranstaltung wird durch den W3CThementag des deutsch-österreichischen Büros des World Wide Web
Consortiums abgerundet. Der Thementag informiert über aktuelle Web-Standards-Projekte des W3C.
Netzwerke/Unternehmenszusammenschlüsse, die bei der inhaltlichen Vorbereitung im Rahmen der Konferenz und/
oder beim Wirtschaftsforum mitwirken
wollen, sind sehr willkommen.
Xinnovations 2008 - better by
networking , Wissenschaftliche Konferenz – Innovations- und Wirtschaftsforum – W3C-Tag, 22. - 24.
September 2008 in Berlin. Weitere
Infos: www.xinnovations.de
TRIPLE-I 2008
durchleuchtet Trends
wie Web 2.0 in
Unternehmen, SOA und
Web Services
Europäische Innovationstagung
für Wissensmanagement, Neue
Medientechnologien und
Semantische Systeme geht in die
zweite Runde
G
raz - In der Zeit von 3. bis 5.
September 2008 wird die
Konferenzserie TRIPLE-I
(http://triple-i.tugraz.at/) zum zweiten
Mal in Graz stattfinden. Die internationale Veranstaltung ist ein Joint-Venture
der größten Wissensmanagement-Tagung in Europa, der I-KNOW, sowie
der I-SEMANTICS, die sich dem Thema Semantische Systeme verpflichtet
hat, und der I-MEDIA, die sich mit
Neuen Medientechnologien beschäftigt.
Mit Henry Lieberman vom MIT (USA)
ist es den Organisatoren gelungen, einen
ganz besonderen Redner für den Eröffnungsvortrag nach Graz zu holen.
Die Veranstalter erwarten rund 550 Teilnehmer. Unternehmer, Manager und
Wissenschaftler aus mehr als 30 Nationen profitieren davon, neueste Trends
für ihr eigenes Unternehmen zu entdecken und frühzeitig zu nutzen: Eines der
wichtigsten Themen der Tagung ist Web
2.0 als Grundlage für Wissens- und
Innovationsmanagement. Hier geht der
Trend hin zum Öffnen unternehmensinterner Wissenswelten, um Wissen mit
externen Partnern und Kunden zum
Nutzen beider Seiten auszutauschen.
Kein Unternehmen verfügt für sich allein über all das nötige Wissen, um innovative und technologisch hoch komplexe Produkte und Dienstleistungen zu
entwickeln. Aber: Wer nichts erfindet,
der verschwindet. In der Wirtschaft setzt
hier derzeit ein Umdenken ein. Prof.
Klaus Tochtermann, Leiter des KnowCenter, Graz, kann dies bestätigen: „Wir
sehen in unseren Projekten mit Unternehmen aus der Wirtschaft zunehmend
die Offenheit, sich mit anderen Unternehmen zusammen zu tun. Dies erfordert jedoch völlig neuartige Wege, Wissen untereinander auszutauschen. Web
2.0 ermöglicht diesen Austausch in einer
Form, sodass stets Win-win-Situationen
für alle Beteiligten entstehen.“
Ein zweites großes Thema der TRIPLEI werden dynamische IT-Infrastrukturen und ihre Auswirkungen auf Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit von
Unternehmen sein. Darunter fallen Service-orientierte Architekturen (SOA),
Web Services oder Software-as-a-Service (SaaS). „Dank SOA werden Großsysteme zunehmend durch nahezu beliebig kombinierbare Services abgelöst.
SPLITTER
Semantische Technologien spielen
dabei gerade für die Kombination oder
Orchestrierung – so der Fachbegriff –
eine große Rolle“, erklärt Tassilo
Pellegrini, Experte für Semantische
Technologien von der Semantic Web
Company, Wien.
Erfahrungsaustausch in Kooperationsevent und Praxisforum
Beide Trend-Themen werden sowohl
im international hochkarätig zusammengestellten wissenschaftlichen Programmteil der TRIPLE-I 2008 diskutiert als
auch im deutschsprachigen Praxisforum
der Veranstaltung vorgestellt. Dort präsentieren innovative Mittelständler und
Großunternehmen ihre ganz individuellen Praxiserfahrungen.
Ein Netz für Daten und Sprache –
Ist das der richtige Weg?
W
ie bereits in der letzten Ausgabe des Splitters ausführlich berichtet,
modernisiert das ITDZ Berlin das Berliner Landesnetz. Damit verbunden
ist nicht nur die Ablösung des bisherigen Datennetzes, des MAN,
sondern auch die Ablösung des heutigen Sprachnetzes auf Basis von SDH-Technologie. Somit werden also in Zukunft Daten und Sprache über ein gemeinsames Netz
übertragen - und das mindestens in der gewohnten guten Qualität und Ausfallsicherheit.
Des Weiteren ist mit der Modernisierung des Netzes auch ein Generationswechsel
bei der Telekommunikationstechnik verbunden. Hier erfolgt die sanfte Migration
von der herkömmlichen Technik zu VoIP (Voice over IP). Das neue BeLa NG bildet
dabei die Voraussetzung, dass das ITDZ Berlin seinen Kunden die zentrale VoIPLösung zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis anbieten kann. Wie hier bereits
berichtet, sind Cisco und T-Systems bei der Modernisierung der Netz- und
Telekommunikationsinfrastruktur die Partner des ITDZ Berlin.
Besonders das Netzwerken der Teilnehmer spielt auch in diesem Jahr eine große Rolle. Ein Kooperationsevent, der
gemeinsam mit der Österreichischen
Forschungsförderungsgesellschaft
(FFG) und dem Enterprise Europe
Network (EEN) veranstaltet wird, ermöglicht durch Speed-Dating-Circles die
gezielte Vernetzung von Experten aus
Wissenschaft und Wirtschaft. Im
vergangenen Jahr trafen sich 102 Teilnehmer bei insgesamt 251 für sie arrangierten Treffen mit neuen Gesprächspartnern.
Einen Eindruck von der Veranstaltung
vermittelt auch ein Beitrag, den der Fernsehsender Steiermark1 anlässlich der
TRIPLE-I 2007 produzierte: http://
www.triple-i.tugraz.at/...
Weitere Informationen und Anmeldung
zur TRIPLE-I unter http://triplei.tugraz.at/ (PB)
WWW
Foto: Archiv - ITDZ Berlin -Mitarbeiter präsentieren auf der Cisco Expo die VoIPLösung für das Land Berlin (Dr. Bernd Schulz, Axel Köhler und Raik Iffarth v.l.n.r.)
Neben der diesjährigen CeBIT konnte sich das ITDZ Berlin mit Unterstützung der
Firmen Cisco und T-Systems auch auf der Cisco Expo 2008 am 29. und 30. April in
Berlin präsentieren und sich mit anderen Anbietern vergleichen. Nachdem Cisco seit
2006 nicht mehr an der CeBIT teilnimmt, ist die Cisco Expo die größte Veranstaltung
in Deutschland, auf der das Unternehmen seine Lösungen aus erster Hand präsentiert. In diesem Jahr waren neben Cisco 70 weitere Aussteller vertreten. Mehr als
3.500 Teilnehmer aus Wirtschaft, Verwaltung und Wissenschaft besuchten Deutschlands führenden IT-Kongress.
Schwerpunkt der Messe war dieses Jahr die Rolle vernetzter IT-Systeme für die
Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft. Dabei standen die Themen Social
Networking und videobasierte Collaboration im Fokus. Unternehmen nutzen
2/08
55
SPLITTER
die Kreativität von Communities
und sind dadurch näher am Markt, näher an ihren Kunden und führen nicht
zuletzt auch ökologisch nachhaltige
Geschäftsprozesse ein. Plattform für
diesen tiefgreifenden Wandel sind intelligente Informationsnetzwerke, die
zudem die Weichen stellen für höhere
Energieeffizienz – nicht nur der ITSysteme selbst, sondern der gesamten
Organisation.
Das ITDZ Berlin präsentierte sich hier
mit der auf Cisco-Technik basierenden
IP-Centrex-Lösung, der wirtschaftlichen
und flexiblen IP-Telefonie für das Land
Berlin. Folgende Vorteile wurden dabei
hervorgehoben:
•
•
•
•
•
•
•
•
2/08
TK-Versorgung für Standorte
mit einem bis zu x-mal 1.000
Teilnehmer wirtschaftlich realisierbar
Investitionsschutz für klassische
TK-Anlagen ist gegeben
Schrittweise standortbezogene
und damit sanfte Migration zur
IP-Telefonie
Flexible standortunabhängige
Rufnummerngestaltung möglich
Einzelne Standorte eines TKAnlagen-Verbundes können
durch IP-Centrex neu versorgt
werden und bleiben durch die
verfügbaren, netzweiten Leistungsmerkmale und eine geeignete Rufnummernvergabe
weiterhin als Bestandteil der logischen Kommunikation erhalten
Einbindung von kleinen bis großen Standorten in einen gemeinsamen Rufnummernbereich –
damit optimale Erreichbarkeit
der Berliner Verwaltung unter
der zentralen Rufnummer (030)
90-xxxx.
Hochredundante im Data Center gehostete Lösung mit einer
Ausbaubarkeit von bis zu 100.000
Teilnehmern
Eine mandantenfähige Plattform
für viele Kunden führt zu einem
effektivem Betrieb
56
Administration der Endgeräte ist
je Organisationsbereich und nach
Bedarf durch Kunden möglich
ten beispielsweise, um die Produktentwicklung und Markteinführung ihrer
Produkte zu beschleunigen.
Neben dem ITDZ Berlin stellten unter
anderem auch andere Landesdienstleister, Sicherheitsbehörden sowie nationale wie internationale Firmen ihre Lösungen und Produkte für Unified
Communications vor.
Der Dienstleister für einen international
tätigen Konzern ist bei der Anwendung
von Internet-Telefonie (IP-Telefonie)
in vorderster Reihe aktiv. So wird mit
Hilfe von innovativen Lösungen die IPTelefonie für mehr als tausend Mitarbeiter in der neuen Unternehmenszentrale
Realität. Ein internationales Team hat
bereits ein globales Konzept für IPTelefonie ausgearbeitet. Auf dieser Basis laufen schon Projekte in allen Regionen. So nutzen die Standorte Shanghai
und Pittsburgh in ihrer Gesamtheit weit
über 2.500 IP-Telefone. In Mexiko profitieren seit kurzem alle Standorte von
der innovativen Technologie.
•
Ein norddeutscher Landesdienstleister
präsentierte die dortige IP-TelefonieLösung als Managed Service. Der ITDienstleister des Bundeslandes implementiert ein Projekt, welches bei staatlichen Behörden wie Regierungsstellen,
Polizei und Feuerwehr die Vereinheitlichung und Integration der gesamten
verwaltungsinternen Kommunikation
(Unified Communication) zum Ziel hat.
Für das Projekt wurden die Firmen TSystems als Lieferant und Cisco als Hersteller von UC-Lösungen ausgewählt.
Die Konsolidierung der IP-Services führt
zu Kosteneinsparungen von mehreren
Millionen Euro, höherer Stabilität und
größerer Produktivität. Nach dem Aufbau des Verwaltungsnetzes läuft derzeit
mit der flächendeckenden Einführung
von IP-Telefonie ein weiteres Großprojekt. In diesem Jahr sollen 10.000
Anschlüsse für Telefone, Faxgeräte und
Modems ausgerollt werden. Mittelfristig sollen 25.000 Teilnehmer über IP
telefonieren können.
Ein weiteres Beispiel zeigte ein
bayerisches Unternehmen, welches ihren neu errichteten Standort bei München mit einer Unified-Communications-Lösung von Cisco ausgestattet
hat. Basis dafür ist ein ausfallsicheres IPNetzwerk, das Daten-, Sprach- und
Videokommunikation auf einer sicheren und skalierbaren Plattform zusammenführt. Rund 300 Mitarbeiter profitieren von einfach handhabbaren Applikationen, die durch Präsenzinformationen die Kommunikationsanbahnung erleichtern und die unternehmensweite Zusammenarbeit unter
anderem durch Videokonferenzen intensivieren. Ingenieur- und Vertriebsteams nutzen diese neuen Möglichkei-
Die Erfahrungen, die andere Firmen,
Dienstleister und Kunden auf der Messe
übermittelt haben, zeigen, dass das ITDZ
Berlin mit den Partnern Cisco und TSystems zwei kompetente Partner im
Boot hat, um die ehrgeizigen Ziele zu
erreichen. Die Messe und der damit
verbundene Austausch mit Herstellern,
Planern, Betreibern und Kunden haben
bewiesen, dass das ITDZ Berlin mit der
Umsetzung und Realisierung des BeLa
NG sowie der Einführung von VoIP auf
dem richtigen Weg ist.
Mit dem Einsatz dieser zukunftsweisenden Technologien können Verwaltungen, Unternehmen und Organisationen Kosten reduzieren und ihre
Produktivität verbessern. Wie neben der
diesjährigen CeBIT auch die Cisco Expo
2008 gezeigt hat, befindet sich das ITDZ
Berlin mit dem BeLa NG und der Integration von Daten und Sprache in einem
Netz auf dem richtigen Weg und in
guter Gesellschaft.
Also: Ein Netz für Daten und Sprache?
JA, das ist der richtige Weg!
ROBERT ROGGE
ITDZ Berlin
SPLITTER
LinuxTag 2008
mit deutlichem
Besucherzuwachs
B
erlin - Die Anziehungskraft des
LinuxTags ist stärker denn je:
Insgesamt 11.612 Besucher aus
31 Ländern kamen in diesem Jahr zu
Europas größtem Event für Linux und
Open-Source-Software nach Berlin. Das
sind 21 Prozent mehr als im Vorjahr.
Auch der Anteil der internationalen Besucher ist gestiegen und liegt jetzt bei 12
Prozent.
Am 14. LinuxTag nahmen über 200
Unternehmen und freie Projekte teil.
Einer der wichtigsten Trends: Projekte
mit unterschiedlichen Arbeitsfeldern
kooperieren immer häufiger, um ihre
Ergebnisse zu anwenderfreundlichen
Lösungen zu verbinden. So bauen die in
Berlin vorgestellten Home Entertainment-Lösungen von MythTV und
LinuxMCE auf den Ergebnissen der
ebenfalls präsentierten Projekte FFmpeg
und MPlayer auf.
Oliver Zendel, 1. Vorsitzender des
LinuxTag e. V.: „Der auf freier Software
aufsetzende Fahrradcomputer Obico hat
mich als ambitionierten Radfahrer
besonders fasziniert. Außerdem konnte
ich erstmals den Openmoko Freerunner
ausprobieren. Das Gerät in der Hand zu
halten, ist eine ganz andere Erfahrung,
als nur im Web darüber zu lesen.“
Auch die Keynote von KernelMaintainer Dave Miller begeisterte die
Besucher des LinuxTags. Er stellte die
technisch komplexe Kernel-Entwicklung für Anwender äußerst anschaulich
dar. Im Anschluss fand eines der größten öffentlichen Treffen von Kernelhackern statt. Über 20 Entwickler diskutierten mit dem Publikum über die
Weiterentwicklung von Linux.
Jens Heithecker, Direktor Messe Berlin
GmbH: „Mehr Besucher und mehr Business, das ist unsere Bilanz des LinuxTags
2008. Die Messetage haben wieder gezeigt, dass die Kombination aus international
vernetzter Linux-Community und kommerziellen Ausstellern ein Erfolgsrezept ist.
Nach dem gelungenen Start des CIO-Summits werden wir dieses Treffen der ITEntscheider auch im Rahmen des nächsten LinuxTags durchführen.“
Ausstellerstimmen zum LinuxTag 2008
Terri Molini, Pressesprecherin Sun Microsystems (USA): „Der LinuxTag ist für uns
eine tolle Plattform, neue Produkte vorzustellen und mit der Community in Kontakt
zu treten. Wir sind in diesen Tagen mit vielen interessanten Messebesuchern
zusammengetroffen. Aus unserer Sicht ist die Veranstaltung sehr gelungen.“
Jaqueline Rahemipour, Projektleiterin de.OpenOffice.org: „Unsere zweitägige
OpenOffice.org-Konferenz war mit rund 80 Teilnehmern je Vortrag hervorragend
besucht. Wir hatten viele geschäftlich interessierte Konferenzbesucher, die neugierig
auf OpenOffice.org 3 waren. Mich begeistert es immer wieder, dass auf dem
LinuxTag Community und Business Hand in Hand gehen.“
Internationalität der Aussteller gesteigert
Mit rund 100 teilnehmenden Unternehmen hat der LinuxTag in Berlin seine Position
als europäische OSS-Vermarktungsplattform gefestigt. Der Anteil professioneller
Firmen konnte im Vergleich
Grafik: Tux
zum Vorjahr um fast 30 Prozent gesteigert werden. Nahezu
jede fünfte Firmen-Präsentation kam aus dem Ausland.
Ein besonderes Interesse fand
der LinuxTag 2008 in den USA.
Zu den teilnehmenden Partnern gehörten IBM, Nokia,
Novell, Oracle, Red Hat und
Sun Microsystems.
Zusätzlich dazu vereinte der
Linuxtag in diesem Jahr 105
Projekte aus der Open-SourceCommunity, 85 präsentierten
sich in der Ausstellung. Mehr
als 600 Entwickler und
Förderer reisten aus aller Welt
an. In 250 Keynotes und Vorträgen sowie mehr als 40 Stunden Workshop-Programm vermittelten rund 200 Sprecher und Referenten alle
Neuheiten zu den diesjährigen Schwerpunktthemen.
Ein Erfolg war der erstmals durchgeführte CIO-Summit für IT-Entscheider sowie
der traditionelle Business- und Behördenkongress. Die IT-Verantwortlichen des
Bundesministeriums des Innern und des Auswärtigen Amtes stellten die Linux- und
Open-Source-Strategien des Bundes und ihrer Ministerien vor. Der LinuxTag 2008
stand unter der Schirmherrschaft von Bundesaußenminister und Vizekanzler FrankWalter Steinmeier.
Offizielle Sponsoren des diesjährigen LinuxTags waren IBM Deutschland und Sun
Microsystems. Der nächste LinuxTag findet vom 24. bis 27. Juni 2009 statt. (PM)
2/08
57
SPLITTER
IT Profits 4.0: Neues
Konzept gewinnt mehr
Besucher
messe erstmals den „grünen“ Arbeitsplatz für die Verwaltungen der Hauptstadt. Der
zentrale IT-Dienstleister für die öffentlichen Institutionen Berlins erweitert mit
diesem Angebot umweltschonender und energieeffizienter Hardwarekomponenten
seinen Infrastrukturservice. Am Messestand informierte das ITDZ Berlin über das
Portfolio des IT-Infrastruktur- und Verfahrenservice.
B
Das „grüne Büro“ umfasst Rechner, Monitor sowie Drucker und zeichnet sich
besonders durch seine Energieeffizienz aus. Das Innenleben der PCs beschränkt sich
auf die notwendigsten Komponenten, da jeder Arbeitsprozess Energie kostet. Auch
für die unmittelbare „Umwelt“ ist das Produkt attraktiv. Der Rechner arbeitet extrem
leise und mindert somit die Geräuschbelästigung im Büro. Mit dem Titel „Herausforderung Green-IT“ war der umweltfreundliche IT-Einsatz auch das Vortragsthema von Konrad Kandziora, Vorstand des ITDZ Berlin, im „Best-PracticeForum“.
erlin - Mit einem Besucherzuwachs von 24 Prozent und breiter Zustimmung zum neuen
Messekonzept ist die Businessmesse IT
Profits am Donnerstag in Berlin zu Ende
gegangen. Zu der zweitägigen Veranstaltung auf dem Berliner Messegelände
kamen in diesem Jahr insgesamt 3.410
Besucher. Das neue Messekonzept mit
überregionaler Ausrichtung fand große
Zustimmung bei Ausstellern und Besuchern. Die Kommunikation fördernde
Hallengestaltung mit Themeninseln und
integriertem Forum wurde von nahezu
allen Befragten befürwortet.
Jens Heithecker, Direktor der Messe
Berlin: „Zahl und Zufriedenheit der
Besucher zeigen uns, dass wir mit der IT
Profits auf dem richtigen Weg sind. Das
neue Konzept mit dem Fokus auf Dialog und Networking wurde angenommen. Die Positionierung der IT Profits
als IT-Businessmesse für die Neuen Bundesländer wird fortgesetzt. Darin fühlen
wir uns auch durch die Schirmherrschaft
von Bundesverkehrsminister Tiefensee
bestärkt, der Beauftragter der Bundesregierung für die Neuen Bundesländer ist.“
An der vierten IT Profits beteiligten sich
70 Unternehmen aus Berlin und den
Neuen Bundesländern. Kernthemen der
Veranstaltung waren Internet, IT Security
und Business-Lösungen. Weiter im Fokus
standen IT für die Wohnungswirtschaft
sowie IT Compliance und Recht. Zu diesen inhaltlichen Schwerpunkten gab es in
der Ausstellung erstmals Themeninseln.
Allein zwei dieser Inseln widmeten sich
dem Internet unter den Überschriften
„Internet und Mobilität“ sowie „Web
Marketing“.
ITDZ Berlin präsentiert Green ITLösung auf der IT Profits 2008
Das IT-Dienstleistungszentrum Berlin
(ITDZ Berlin) präsentierte auf der Fach-
2/08
58
Die umweltfreundliche Büroausstattung ergänzt den IT-Infrastrukturservice (ITIS)
des ITDZ Berlin mit dem die Verwaltungen der Hauptstadt Kosten und Aufwand bei
der IT-Infrastruktur sparen können. Über den ITIS stellt das ITDZ Berlin Computer-Arbeitsplätze zur Verfügung und übernimmt den Betrieb und die Administration
der Hardware. Die Verwaltung kann auf die Verfahren im Data-Center des ITDZ
Berlin zugreifen und spart somit auch den Auf- und Ausbau von Serverkapazitäten
sowie die Implementierung aufwändiger Programme.
Hochkarätig besetzte Expertenrunden zu Top-Themen der Branche
Die Top-Themen der zweitägigen Businessmesse spiegelten sich auch im praxisorientierten Vortragsprogramm und in vier Expertenrunden wider. In den Diskussionsrunden ging es um Fragen wie “Vernetzung von Hochschulen und IT-Wirtschaft“,
“Die Zukunft des Internet“, “Öffentliche Sicherheit durch IT“ sowie “Besser
Wohnen mit IT“. Teilnehmer waren Vertreter aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft,
Recht und Medien, darunter vom Senat von Berlin, von der Landesregierung
Brandenburg, dem Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V. (eco) und von
Heise Online. Das insgesamt rund 40 Einzelveranstaltungen umfassende Vortragsprogramm wurde speziell auf die Bedürfnisse kaufmännischer Entscheider aus
kleinen und mittelständischen Unternehmen zugeschnitten.
Erfolgreiche Premiere für IT-Personalities
Über 100 Multiplikatoren aus IT-Wirtschaft, Politik und Medien kamen zur Premiere
des Abend-Events der IT Profits ins Umspannwerk Kreuzberg. „Über den großen
Zuspruch zur ersten Auflage der ‚IT-Personalities’ freuen wir uns sehr“, so Sinan
Arslan, Project Manager der IT Profits. „Das Konzept der vielfältigen Angebote für
professionelles und entspanntes Networking werden wir im kommenden Jahr
fortsetzen.“
Über die IT Profits in Berlin
Die “IT Profits 4.0“ ist die IT-Business-Messe für Internet, Kommunikation und
Business-Lösungen der Neuen Bundesländer. Aussteller der “IT Profits 4.0“ sind
Unternehmen der TIMES-Branche (Telekommunikation, Informationstechnologie,
Medien, Unterhaltung und Sicherheit). Die “IT Profits 4.0“ findet wieder parallel
zum LinuxTag statt - Europas bedeutendste Kongressmesse rund um freie Software,
Linux und Open Source. Weitere Informationen unter www.it-profits.de und
www.linuxtag.org. (PB/EB)
SPLITTER
Kostenloser Leitfaden
zum Umgang mit dem
Hackerparagrafen
B
erlin - In vielen IT-Unternehmen
und Strafverfolgungsbehörden
herrscht seit der Einführung ITspezifischer Regelungen in das Strafgesetzbuch (StGB) im vergangenem Jahr
Unsicherheit: Wann genau machen sich
Nutzer strafbar, die Computerprogramme zum Aufspüren von Sicherheitslücken verwenden? Solche Lücken in
IT-Systemen werden standardmäßig mit
Hacker-Tools getestet. „Gerade für kleinere IT-Sicherheitsberater kann eine
Strafanzeige aufgrund des § 202c StGB
und ein nachfolgender, langer Rechtsstreit Existenz bedrohend sein“, sagt
Lutz Neugebauer, Bereichsleiter Sicherheit beim BITKOM. Der BITKOM hat
daher zu diesem Thema einen kostenlosen Leitfaden erstellt. IT-Sicherheitsexperten gibt er Hinweise für den Umgang mit den entsprechenden Programmen. Personen, die eine eventuelle Strafbarkeit bewerten (Ermittler, Gutachter,
Staatsanwälte, Verteidiger und Richter),
erhalten zudem einen detaillierten Überblick über die Funktionen und Einsatzgebiete von Software, die im Rahmen
der IT-Sicherheit eingesetzt wird.
Mit der Einführung IT-spezifischer Regelungen – speziell des so genannten Hackerparagrafen § 202 c StGB – in das Strafgesetzbuch, hat der deutsche Gesetzgeber im
August 2007 EU-Vorgaben zur Bekämpfung von Computerkriminalität umgesetzt.
Seitdem steht nicht nur das unberechtigte Beschaffen oder Manipulieren von Daten
Dritter unter Strafe, sondern bereits die reine Vorbereitungshandlung. Der Gesetzgeber zielt damit insbesondere auf die Herstellung, Beschaffung oder Verbreitung
von Software ab, die dem Anwender auf strafbare Weise Zugang zu Daten verschafft.
Der Wortlaut des § 202 c StGB lässt jedoch auch rechtschaffene Software-Anbieter
und -Anwender in die Nähe der Kriminalität geraten. Der BITKOM-Leitfaden hilft
dabei, diese rechtliche Gratwanderung zu bewältigen. Er kann unter http://
www.bitkom.org/de/publikationen/38337_52342.aspx heruntergeladen werden.
(PM)
Wikipedia goes print
Bertelsmann Lexikon Institut bringt Wikipedia-Lexikon heraus
G
ütersloh/Frankfurt - Das Bertelsmann Lexikon Institut, ein Imprint des
Wissen Media Verlags, bringt das auf der Online-Enzyklopädie basierende
„Wikipedia-Lexikon in einem Band“ heraus. Das Print-Nachschlagewerk
ist ab September 2008 zum Preis von 19,95 Euro im Buchhandel erhältlich.
Das Wikipedia-Lexikon, das sich als „lexikalisches Jahrbuch“ versteht, unterscheidet
sich in seiner Konzeption aufgrund des starken Aktualitätsbezuges sowie der
differierenden Gewichtung der Stichwörter und Stichworttexte deutlich von klassischen A bis Z-Nachschlagewerken. Mit 50.000 Stichwörtern und erklärten Begriffen
verzeichnet es die in 2007/08 am häufigsten recherchierten Suchbegriffe der OnlineEnzyklopädie. Die Stichwortartikel geben die zentralen, den Online-Artikel zusammenfassenden bzw. einleitenden Informationen wieder.
Der Verlag will mit der Printausgabe der erfolgreichen Online-Enzyklopädie neue
Zielgruppen erschließen. Beate Varnhorn, Verlagsleiterin des Bertelsmann Lexikon
Instituts: „Das Wikipedia-Lexikon trägt dazu bei, das Wissen in die Welt zu tragen
und nachschlagbar zu machen. In der komprimierten einbändigen Druckausgabe
wird es neue Zielgruppen erschließen, die das Wikipedia-Projekt kennenlernen und
an ihm partizipieren.“ Für den Verein Wikimedia Deutschland ist das WikipediaLexikon ein wichtiger Meilenstein. „Es wird weltweit das erste gedruckte allgemeine
Nachschlagewerk auf Basis von Wikipedia-Inhalten sein“, betont Vorstandsmitglied
Mathias Schindler. „Wir sind sehr gespannt auf die Resonanz und hoffen, dass damit
all jene widerlegt werden, die gedruckte Lexika in Zeiten des Internets schon
abgeschrieben haben.“
Alle Texte des Wikipedia-Lexikons stehen unter einer freien Lizenz und können in
diesem Rahmen frei weiterverwendet und verbreitet werden. Mit einem Euro des
Kaufpreises unterstützt das Bertelsmann Lexikon Institut den gemeinnützigen
Verein Wikimedia Deutschland e.V..
Bertelsmann Lexikon Institut
Foto: Feng Yu
Das Bertelsmann Lexikon Institut im Wissen Media Verlag veröffentlicht unter den
Marken WAHRIG und Bertelsmann Lexikon Wörterbücher, Lexika und andere
Nachschlagewerke. Der Wissen Media Verlag ist ein Unternehmen DirectGroup
Bertelsmann. (OTS)
2/08
59
Wenn sich Ihre Anschrift ändert,
wenden Sie sich bitte telefonisch oder
schriftlich an die Redaktion des SPLITTER,
Telefon 90 12 (912) 6080
Nr
Nr.. 2 / 2008
Liebe SPLITTER-Leser,
möchten Sie nicht einmal selber zur
„Feder“ greifen?
SPLITTER
Raum für Versandetikett
SPLITTER
Bürokratieabbau: Senat hebt 106 Rechtsvorschriften auf
D
Der SPLITTER „lebt“ von seinen
Autoren und aktuellen Mitteilungen
direkt aus den Verwaltungen. Wir
freuen uns jederzeit über Themenvorschläge und Artikel aus Ihren
Reihen.
er Senat hebt formell aus Gründen der Rechtsklarheit und der Rechtssicherheit 106 Rechtsvorschriften auf, die zwischenzeitlich gegenstandslos
geworden sind. Auf Vorschlag der Senatorin für Justiz, Gisela von der Aue,
hat der Senat am 15. April 2008 dazu den Entwurf eines „Achten Gesetzes zur
Aufhebung von Rechtsvorschriften (8. Aufhebungsgesetz)“ beschlossen. Der Gesetzesentwurf wird dem Abgeordnetenhaus zur Abstimmung zugeleitet.
Die nächste Ausgabe erscheint im
September. Der Redaktionsschluss
ist am 22. August 2008.
Betroffen sind Vorschriften aus den unterschiedlichsten Rechtsgebieten. So sollen
beispielsweise Regelungen, die im Zuge der Wiedervereinigung zur Rechtsangleichung innerhalb Berlins erlassen wurden und jetzt gegenstandslos geworden sind,
aufgehoben werden. Gleiches gilt für ehemals preußische oder reichsrechtliche
Bestimmungen, die als Landesrecht weiter in Kraft waren.
Faxen Sie uns einfach Ihre Texte,
mailen sie uns oder rufen Sie an:
Frau Fechner
Herr Brodersen
Fax
IMPRESSUM
Herausgeber:
Redaktion:
90 12 (912) 6080
90 12 (912) 6014
90 12 (912) 5864
Der Senat überprüft das Landesrecht regelmäßig daraufhin, welche Vorschriften
gegenstandlos geworden sind. Dem vorliegenden Gesetzentwurf sind in der Vergangenheit bereits sieben Aufhebungsgesetze vorausgegangen, durch die insgesamt 609
Rechtsvorschriften aufgehoben worden sind. Das System, in überschaubaren Zeitabständen Gesetze zur Aufhebung überholter Rechtsvorschriften zu erlassen, ist ein
wichtiger Schritt in Richtung Bürokratieabbau.
IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Berliner Straße 112-115, 1O713 Berlin
Telefon: 9O 12 -O, intern (912), Fax: 9O 12 (912) 58 64, V.i.s.d.P. Konrad Kandziora
Internet: http://www.itdz-berlin.de/ und im Intranet: http://www.itdz.verwalt-berlin.de/
E-Mail: [email protected]
Michael Brodersen:
Tel: 9O 12 (912) 6O 14,
E-Mail: [email protected]
Christine Fechner:
Tel: 9O 12 (912) 6O 8O,
E-Mail: [email protected]
Druck:
Gastautoren:
IT-Dienstleistungszentrum Berlin, Xerox DokuColor 26O Laserdrucker, Auflage: 2.75O
Christian Simon, Praktikant , Sascha Krajan, Landesredaktion Berlin.de, Senatskanzlei Berlin
Olf Dziadek, BerlinOnline Stadtportal GmbH & Co. KG, Berlin
Frank-Michael Gorges, Redaktion www.brandenburg.de, Potsdam
Susanne Bernig, Landesinformationssystem service.brandenburg.de, Ministerium des Innern Brandenburg, Potsdam
Dr. Ludwig Bohrer, Peter Fröhlich, Senatsverwaltung für Inneres und Sport, Berlin
Uwe Barholz, Joachim Jahn, Jens Hagenhaus, Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Berlin
Andrea Nagel, ventasoft, RIB Consulting GmbH, Berlin
Manuela Menelao, Senatsverwaltung für Justiz, Berlin
Dipl. Päd. Beate Groschupf, BMG Consulting, Berlin
Titelfoto:
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SPLITTER Nr. 3/2OO8 erscheint voraussichtlich im September 2OO8
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