Ganz schön oberflächlich - Rheinisch

Transcription

Ganz schön oberflächlich - Rheinisch
Rheinisch-Bergische
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
DA S W I RT S C H A F T S M A G A Z I N F Ü R D E N R H E I N I S C H - B E R G I S C H E N K R E I S
Neuer Service der RBW
Kapazitätenbörse Rhein-Berg
Finanziert von Kreis und Arbeitsagentur
Jobcenter bringt Menschen
und Arbeit zusammen
IdeniXx-Produkte in der Formel 1
Weniger Hitze, mehr Energie,
bessere Leistung
Ganz schön
oberflächlich
Oberflächenbeschichtung und
Oberflächentechnik in Rhein-Berg
NR. 59
3.2014
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03
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser,
wenn ein Text oberflächlich ist, ist das normalerweise nicht gut. Im Fall des Titelthemas in dieser punkt.RBW ist
das anders: Der Artikel bleibt ganz bewusst an der Oberfläche. Denn genau darum geht es. Wir stellen unter anderem rheinisch-bergische Unternehmen vor, die spezielle Beschichtungen herstellen: So ist die Putzier Oberflächentechnik GmbH aus Leichlingen ein gefragter Spezialist für thermisches Spritzen und die Sulzer Metaplas
GmbH aus Bergisch Gladbach sorgt mit speziellen Plasma-Beschichtungsverfahren beispielsweise dafür, dass Windräder störungsfrei Energie erzeugen. Viel zu blättern hatte unser Autor bei seiner Recherche über die joke Technology GmbH, ebenfalls Bergisch Gladbach: Der Katalog des Anbieters für Oberflächentechnik umfasst 428 Seiten
und gilt als der umfangreichste in der Branche. Im Sortiment finden sich Produkte und Werkzeuge von A wie
Ausblasstift bis Z wie Ziegenhaarpolierbürste.
Um ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, geht es in der Reportage auf den Seiten 32 und 33. Wir
haben Schüler begleitet, die an einer Berufsfeld-Erkundung teilgenommen haben. Ende Mai konnten rund 300
Overather Schüler der 8. Klassen aller Schulformen für einen Tag in ein Unternehmen oder einen Handwerksbetrieb hineinschnuppern. Nach dem erfolgreichen Pilotversuch in diesem Jahr in Overath wird es im kommenden
Jahr eine kreisweite Umsetzung geben. Damit Schüler und Unternehmen in Zukunft leichter zueinander finden,
wird derzeit eine Datenbank im Internet entwickelt. Hierfür bitte ich Sie schon jetzt: Stellen Sie als Unternehmer
Plätze für die Berufsfeld-Erkundung zur Verfügung. Informationen hierzu gibt es beim Koordinierungsbüro Übergang Schule – Beruf ([email protected]) oder auch bei der RBW.
Apropos Datenbank: Die RBW bietet nun auch eine „Kapazitätenbörse“ an – mit
dem Ziel, den Unternehmen die Suche nach benötigten Kapazitäten zu erleichtern.
Geht eine „Suchmeldung“ bei der RBW ein, verschicken wir diese anonymisiert an
passende Unternehmen und stellen bei Interesse auch den Kontakt zwischen den
Beteiligten her. Ebenfalls neu bei der RBW: eine Veranstaltungsreihe, die dem
Fachkräftemangel entgegenwirken soll und bereits erfolgreich angelaufen ist.
428 Seiten hat diese punkt.RBW-Ausgabe nicht – dennoch gibt es auf 44 Seiten
wieder viele interessante Neuigkeiten aus den Kommunen, Unternehmen und
einen Einblick in die Tätigkeiten des Jobcenters Rhein-Berg, das in vielen Bereichen mit der RBW kooperiert. Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.
Dr. Erik Werdel
Geschäftsführer der Rheinisch-Bergischen
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH (RBW)
Nr. 3 | 2014
L
Rheinisch-Bergische
Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH
im TechnologiePark
Friedrich-Ebert-Straße 75
51429 Bergisch Gladbach
Inhalt
Geschäftsführung
Dr. Erik Werdel
Geschäftsführer
Tel.: +49 2204.9763-0
[email protected]
06 RBW aktuell
| Große Resonanz auf neues Veranstaltungsformat
Volker Suermann
stellv. Geschäftsführer
Gewerbeflächenservice
Kompetenzfeldentwicklung
Tel.: +49 2204.9763-17
[email protected]
| Hohe Zufriedenheit mit dem Wirtschaftsstandort
Rheinisch-Bergischer Kreis
| Wirtschaftsförderer aus ganz NRW zu Gast
| Kapazitätenbörse Rhein-Berg bringt Unternehmen zusammen
| Baubeginn für die Datenautobahn
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
(in alphabetischer Reihenfolge)
Natascha Ern
Sekretariat
Tel.: +49 2204.9763-11
[email protected]
12 Wirtschaft aktuell
| Erstes Grundstück im neuen Gewerbegebiet ist verkauft
| „Wünsch’s Fleischspezialitäten“ investiert in Kältetechnik
| Nachfolge geregelt: „Zum Schwanen“ bleibt in der Familie
Marion Marschall-Meyer
Fachkräftesicherung
Fachkräftemarketing
Tel.: +49 2204.9763-21
[email protected]
Silke Ratte
Standortmarketing
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 2204.9763-16
[email protected]
Slawomir Swaczyna
Fördermittel
Projektentwicklung
Tel.: +49 2204.9763-15
[email protected]
| Hotel-Restaurant „Zur Post“ glänzt mit neuem Festsaal
| Doppeltes Jubiläum bei Musculus
| Neues Blockheizkraftwerk im Overather Schulzentrum
| Neuer Radweg und ausgezeichnete App
24 Titel-Thema
Ganz schön oberflächlich
Oberflächenbeschichtung und Oberflächentechnik
in Rhein-Berg
Foto: Lawrenz
Peter Jacobsen
Existenzgründung
Unternehmenssicherung
Tel.: +49 2204.9763-14
[email protected]
05
Solingen
542
3
Leichlingen
KÖLN
Anzeigen: Natascha Ern (RBW), Tel.: +49 2204.9763-0
Auflage/Erscheinungsweise: 5.500/4 x jährlich
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LAWRENZ – DIE QUALITÄTER, Klaus Lawrenz
Tel.: +49 2204.768698, Fax: +49 2204.768699
Großdresbach 5, 51491 Overath, www.qualitaeter.de
CTP & Druck:
RASS GmbH & Co. KG Druck & Kommunikation
Tel.: +49 2202.29949-0, Fax: +49 2202.29949-27
Höffenstraße 20–22, 51469 Bergisch Gladbach, www.rass.de
gedruckt auf 170 und 135 g/qm Bilderdruck glänzend PEFC
„punkt.RBW – Das Wirtschaftsmagazin
für den Rheinisch-Bergischen Kreis“
erscheint quartalsweise und ist für Firmen
aus dem Kreisgebiet, die im Verteiler der RBW
aufgenommen sind, kostenlos.
Nr. 3 | 2014
L 32
Foto: privat
Redaktion: Philipp Nieländer (v. i. S. d. P.),
Silke Ratte, [email protected]
Foto: Landschoof
Herausgeber:
Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH,
Dr. Erik Werdel, Volker Suermann (stellv.)
L 38
32 Marken & Macher
| 300 Overather Schüler erkunden die Berufswelt
| „Der Garten Rösrath“ macht den Garten schön
| ADES hat IT der Kunden unter Kontrolle
| IdeniXx: Weniger Hitze, mehr Energie, bessere Leistung
| Jobcenter bringt Menschen und Arbeit zusammen
| 6 Fragen an ... Sonja Mosler, 800-Meter-Hallenmeisterin
RBW aktuell
Erstes Thema: „Der erste Eindruck zählt – Mit einer professionellen
Website-Gestaltung Kunden und Fachkräfte gewinnen“
„Wir wollen noch näher bei den Unternehmen sein und daher unser neues Veranstaltungsformat direkt vor Ort in den
Kommunen anbieten“, sagt Volker Suermann von der RBW.
Darum wurde das Format der Infoveranstaltungen in und
mit den Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises entwickelt. Seit März dieses Jahres „tourt“ die RBW nun durch
die acht Städte und Gemeinden des Kreises mit guter Resonanz. „Der Hintergedanke ist natürlich der, dass wir die Unternehmen für bestimmte Inhalte sensibilisieren wollen.
Und das geht am besten über handfeste Themen mit unmittelbarem Mehrwert“, so Suermann weiter.
Foto: Glaser
Die erste Themenreihe mit dem Titel „Der erste Eindruck zählt –
Mit einer professionellen Website-Gestaltung Kunden und Fachkräfte gewinnen“ hat die RBW mit der Agentur für Arbeit
Bergisch Gladbach und dem eBusiness-Lotsen Köln konzipiert.
„Die lokalen Wirtschaftsförderungen haben uns ebenfalls sehr
unterstützt“, berichtet Marion Marschall-Meyer, RBW-Projektleiterin für Fachkräftesicherung und -marketing. Punkt.RBW war
beim Auftakt in Overath dabei:
„Es ist wie beim Händedruck: Der erste Eindruck ist der entscheidende“, sagte Overaths Bürgermeister Andreas Heider und
fügte mit Blick auf die zahlreichen Zuhörer im Kulturbahnhof
Marion Marschall-Meyer (RBW), Jörg Runge (Agentur für Arbeit)
und Bürgermeister Andreas Heider (v. l.) hatten gemeinsam zur
Auftaktveranstaltung in Overath eingeladen.
Foto: Glaser
Große Resonanz auf
neues Veranstaltungsformat
Hans-Jakob Reuter (gicom
GmbH) setzt auf einen zeitgemäßen Internetauftritt.
hinzu: „Das Interesse zeigt, dass die Bedeutung dieses Themas
angekommen ist.“ Bei der Umsetzung hapere es jedoch, bedauerte Jörg Runge von der Agentur für Arbeit, der mit Marion
Marschall-Meyer durch die Veranstaltung führte. Er stelle immer
wieder fest, dass Websites vernachlässigt würden oder veraltet
seien. „Der Topf von guten Fachkräften wird immer kleiner“, erklärte er und beschwor die Gäste, „wettbewerbsfähig nicht nur
in den Produkten und Dienstleistungen“ zu sein, sondern auch
im Internet.
„Der Konkurrent ist nur einen Klick entfernt“, so Dr. Jens Rothenstein vom eBusiness-Lotsen Köln. „Sie müssen in den ersten
paar Sekunden den Besucher überzeugen.“ Er riet, sich bei der
Website-Gestaltung zunächst über Inhalte, Ziele und Zielgruppe
klar zu werden. Bei der Umsetzung sei es klug, sich versierte Hilfe
zu holen. Denn Webdesign sei knifflig und Moden unterworfen.
Gute Fotos und prägnante Texte seien das A und O. Genauso
wichtig wie die Gestaltung sei die Website-Pflege. „Da muss man
schon schauen, dass man nicht den Anschluss verliert.“ Eine anfangs schöne Website, die nicht aktualisiert wird, könne kontraproduktiv sein.
Das bestätigte Hans-Jakob Reuter, Geschäftsführer der
Overather gicom GmbH. Der zeitgemäße Internetauftritt ist für
ihn nicht nur Visitenkarte, sondern Instrument der Fachkräftesicherung. gicom, 1997 gegründet, habe derzeit die siebte Version von www.gicom.org, wobei jeder Relaunch vier bis sechs
Monate Arbeit benötige. Ein Blog, allmonatlich von wechselnden Mitarbeitern geschrieben, habe sich zum „Akquise-Mittel
schlechthin“ entwickelt, das die User-Zahlen in die Höhe treibe.
Kurze Filme, verlinkt über Youtube, und Karriere-Angebote runden den Internetauftritt ab. Reuter riet, innovativ zu denken und
die Website als Teil einer Gesamtstrategie zur Gewinnung von
Fachkräften stärker zu nutzen.
Den kostenlosen Download des Leitfadens „Website-Gestaltung für kleine und mittlere Unternehmen“ finden Sie auf der
Website www.kluge-koepfe-bewegen.de. Dort gibt es auch Infos
und Termine der RBW zu relevanten Unternehmer-Themen und
Veranstaltungen.
Ute Glaser
Ihre Ansprechpartnerin bei der RBW: Marion Marschall-Meyer,
Telefon: +49 2204.9763-21, [email protected]
www.rbw.de
07
Hohe Zufriedenheit mit dem
Wirtschaftsstandort Rheinisch-Bergischer Kreis
Im Dialog: RBW stellt Unternehmen Ergebnisse der Befragung vor
Die RBW hat die Ergebnisse der Unternehmensbefragung vom
Frühjahr vorgestellt. Mehr als 400 Unternehmen hatten sich zu
den Standortbedingungen und der aktuellen Fachkräftesituation
im Rheinisch-Bergischen Kreis geäußert. Ergebnis: Mehr als zwei
Drittel der Betriebe bewerten den Standort als gut bis sehr gut.
„Dieser Wert ist sehr erfreulich und zeigt, dass wir ein starker
Wirtschaftsstandort sind“, kommentiert RBW-Geschäftsführer
Dr. Erik Werdel.
Unter dem Titel „Standortbedingungen und Fachkräftesituation
im Rheinisch-Bergischen Kreis – Wie sieht es wirklich aus und was
können wir gemeinsam tun?“ ging die RBW im Rahmen eines
Standortdialogs vor rund 100 Gästen im Kardinal Schulte Haus am
11. Juni 2014 dazu ins Detail. Gute Noten gaben die befragten
Unternehmen der überregionalen und örtlichen Verkehrsanbindung, den Schulangeboten im Kreis sowie den Kultur-, Sport- und
Freizeitangeboten. Etwas weniger positiv betrachten sie die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte und die Breitbandversorgung.
„Hier gibt es wichtige Ansatzpunkte für die RBW, gemeinsam mit
Kommunen, Politik und Unternehmen daran zu arbeiten, die
Rahmenbedingungen für eine starke Wirtschaft im Kreis weiter zu
optimieren“, sagte Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke dazu. Als
gutes Beispiel der gemeinsamen Anstrengungen nannte er die
Breitbandversorgung. Diese wird aktuell in mehreren unterversorgten Gewerbegebieten ausgebaut (siehe Seite 10).
Detailliert wurden die Unternehmen auch zu ihrer Einschätzung der aktuellen Fachkräftesituation befragt. Ein Drittel der Betriebe gab an, dass sie bereits jetzt von einem Fachkräftemangel
bedroht seien. Noch kritischer blicken die Unternehmer in die
Zukunft: 60 Prozent erwarten, innerhalb der kommenden fünf
Jahre betroffen zu sein. Mit der Initiative „Kluge Köpfe bewegen –
Fachkräfte für den Rheinisch-Bergischen Kreis“ unterstützen die RBW
und ihre Partner bereits heute vor allem die kleinen und mittleren
Unternehmen bei einzelbetrieblichen und betriebsübergreifenden
Maßnahmen. Ein erster Stammtisch mit den Personalverantwortlichen aus den Unternehmen zum Thema Personalgewinnung und
Nr. 3 | 2014
Fotos: Lawrenz
Stellte dem Rheinisch-Bergischen
Kreis ein gutes Zeugnis aus:
Dr. Jürgen Bunde von der Gesellschaft
für angewandte Kommunalforschung, die die Unternehmerbefragung durchgeführt hatte.
Unterschiedliche Aspekte der Befragung wurden beim RBWStandortdialog lebhaft diskutiert.
-bindung beispielsweise ist bereits für den 17. September 2014
(Informationen unter www.kluge-koepfe-bewegen.de) terminiert.
Die verschiedenen Ergebnisse erläuterte zunächst Dr. Jürgen
Bunde, Geschäftsführer der GEFAK Gesellschaft für angewandte
Kommunalforschung mbH, die die von der Kreissparkasse Köln unterstützte Befragung durchgeführt hatte. Im Anschluss diskutierten – moderiert von Tom Hegermann (WDR) – auf dem Podium
RBW-Geschäftsführer Dr. Erik Werdel („Wir brauchen ein intelligentes Mobilitätskonzept“) und Fred Arnulf Busen (POLYTRON
Kunststofftechnik GmbH & Co. KG, Bergisch Gladbach) über das
Thema Infrastruktur. RBW-Mitarbeiterin Marion Marschall-Meyer
(„In Zukunft muss sich das Unternehmen bei potenziellen Mitarbeitern bewerben – und nicht umgekehrt“) und Anne Röttger
(ASTRO Strobel Kommunikationssysteme GmbH, Bergisch Gladbach) kamen über das Thema Personal in den Dialog. Röttger
brachte ihre Meinung auf den Punkt: „Unternehmen in einer Region
sollten nicht Konkurrenten, sondern Partner sein, wenn es um die
Gewinnung von Mitarbeitern geht.“ Zum Abschluss tauschten sich
Sophia Tiemann (Koordinierungsbüro „Übergang Schule Beruf“
des Rheinisch-Bergischen Kreises und Heiko Küsters (Heiko Küsters
Klima- und Kältetechnik, Overath) über das Thema Kontakt zu
Schulen und Hochschulen aus. Der Standortdialog wurde von der
Regionalagentur Region Köln unterstützt.
Die detaillierte Auswertung ist im Internet auf den Seiten
www.rbw.de sowie unter www.kluge-koepfe-bewegen.de zu finden.
Fotos: Lawrenz/RBW
RBW aktuell
Wirtschaftsförderer aus ganz NRW zu Gast
RBW und Stadtentwicklungsbetrieb Bergisch Gladbach richten Frühjahrstagung aus
Z
weimal im Jahr treffen sich die Wirtschaftsförderungs- und
Entwicklungseinrichtungen aus ganz Nordrhein-Westfalen
zum Erfahrungsaustausch. „Wir diskutieren dabei über aktuelle Entwicklungen“, sagt der stellvertretende RBW-Geschäftsführer Volker
Suermann, „aber es wird auch offen über Probleme geredet – immer mit dem Ziel, gemeinsam Lösungen zu finden.“ Ende März
waren die RBW und der Stadtentwicklungsbetrieb Bergisch Gladbach AöR (SEB) gemeinsam Gastgeber für die Frühjahrstagung des
Verbandes der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaften in NRW (VWE NRW), an der rund 50 Personen teilgenommen haben. Traditionell startete das Treffen mit einer
Stadtrundfahrt. Daran schloss sich eine Betriebsbesichtigung der
Firma KRÜGER an. Seniorchef Willibert Krüger ließ es sich nicht
nehmen, die Gäste persönlich zu begrüßen. Zusammen mit den
Geschäftsführern Marc Krüger und Dr. Guido Colsman präsentierte
er die KRÜGER-Gruppe, bevor es eine Führung durch die Kaffeeund Schokoladenproduktion gab.
Um Standortvorteile der Ballungsrandzone und die guten Lebensbedingungen in Bergisch Gladbach ging es anschließend im
Kardinal Schulte Haus in Vorträgen von Bürgermeister Lutz Urbach
und SEB-Vorstand Bernd Martmann. Landrat Dr. Hermann-Josef
Tebroke und Volker Suermann von der RBW präsentierten den
Wirtschaftsstandort Rheinisch-Bergischer Kreis und erläuterten die
Tätigkeitsschwerpunkte der Kreiswirtschaftsförderung. Besondere
Jürgen Schnitzmeier, Vorsitzender des Verbandes der Wirtschaftsföderungs- und Entwicklungsgesellschaften in NRW
Erwähnung fanden die Imagekampagne „Ihre Eintrittskarte in den
Rheinisch-Bergischen Kreis“, die Initiative „Kluge Köpfe bewegen –
Fachkräfte für den Rheinisch-Bergischen Kreis“ und die geplante
Kapazitätenbörse Rhein-Berg (siehe rechte Seite). Im Anschluss
wurden Themen wie die Breitbandaktivitäten und die Gewerbeflächenentwicklung in NRW diskutiert sowie konkrete Projekte, wie
beispielsweise eine App für die Stadt Rheine und neue Unternehmensansiedlungen in NRW, vorgestellt.
www.rbw.de
10 Jahre
SENIOREN BERATEN die Wirtschaft
Kapazitätenbörse Rhein-Berg
bringt Unternehmen zusammen
RBW richtet eine anonymisierte Informationsdrehscheibe
für Gesuche ein
Die RBW bietet Unternehmen mit einer virtuellen Kapazitätenbörse seit Kurzem einen zusätzlichen
Service an. Die „Kapazitätenbörse RheinBerg“ der RBW hat das Ziel, den Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis
die Suche nach benötigten Kapazitäten
wie zum Beispiel nach Material, gebrauchten Maschinen, Lagerflächen,
Know-how und vielem mehr zu erleichtern. „Die Börse fungiert dabei
als eine neutrale, anonymisierte und
informelle Informationsdrehscheibe“,
sagt RBW-Geschäftsführer Dr. Erik Werdel. „Sie ist nicht als Anbieter-Börse,
Werbe- oder Vertriebsplattform gedacht.“
Die möglichen Fragestellungen und Gesuche können
dabei vielfältig sein. So können Unternehmen beispielsweise nach
Zulieferern suchen, die ein bestimmtes Werkstück herstellen können, nach kurzfristig verfügbarer Lagerfläche oder nach Erfahrungen in der Einführung von einem Innovationsmanagement.
Und so funktioniert es: Ein Unternehmen mit einem Bedarf richtet eine
Suchmeldung an die RBW. Dies kann telefonisch (+49 2204.9763-0) oder per
formloser E-Mail ([email protected]) erfolgen. Die RBW verschickt anonymisiert die
Suchanfrage an die im E-Mail-Verteiler erfassten Unternehmen. Interessierte Betriebe melden sich daraufhin bei der RBW, die den Kontakt zwischen den Unternehmen herstellt.
„Die Vorteile der Börse liegen auf der Hand“, sagt RBW-Projektleiter Slawomir Swaczyna. „Die Kapazitätenbörse kann für das suchende Unternehmen
schnelle und flexible Hilfe bei vielen Problem- und Fragestellungen bieten. Die
Rückmeldungen der Unternehmen kommen hierbei aus der Region.“ Unternehmen im Verteiler erhalten alle Suchanfragen, die an die Börse gerichtet werden
und sichern sich dadurch die Chance auf Aufträge und Kooperationen im Rheinisch-Bergischen Kreis.
Das Angebot richtet sich an Unternehmen aus dem Rheinisch-Bergischen
Kreis und ist kostenfrei. Weitere Infos unter www.rbw.de in der Rubrik
„Kapazitätenbörse“.
Nr. 3 | 2014
W
ir sind erfahrene und kompetente ehemalige Unternehmer und Führungskräfte, die durch ihr Berufsleben mit nahezu
sämtlichen Fragen der Unternehmensführung
vertraut sind.
Wir machen Ihr Unternehmen fit für das
Tagesgeschäft und die Zukunft durch Beratung und Unterstützung in allen Fragen der
Unternehmensführung:
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Allgemeine Unternehmensführung
Umsatz-, Ergebnis- und Liquiditätsplanung
Marketing- und Vertriebskonzepte,
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Optimierung von Produktionsprozessen
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Das Non-Profit-Netzwerk für die Wirtschaft.
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09
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RBW aktuell
Freuen sich über die schnelle Datenleitung: RBW-Geschäftsführer Dr. Werdel (3. v. r.) mit Landrat Dr. Tebroke (l.), den Bürgermeistern und Vertretern der Deutschen Telekom.
Baubeginn für die Datenautobahn
Breitbandleitungen für elf Gewerbegebiete in fünf Kommunen
Die Kommunen des Rheinisch-Bergischen Kreises, in denen der
Ausbau stattfindet, erhalten für das Projekt aus EU- und Landesmitteln die Höchstförderung von 75 Prozent der Gesamtkosten,
die sich auf 1,379 Millionen Euro belaufen. Die RBW übernimmt
nach Absprache mit den Kommunen und dem Rheinisch-Bergischen Kreis das verbleibende Viertel und die weitere finanzielle Abwicklung. „Wir werden in den nächsten Monaten 26 Kilometer
Glasfaser verlegen und 49 neue Verteilerkästen errichten. Die komplette Projektumsetzung wird voraussichtlich zwölf Monate in Anspruch nehmen. Zur Inbetriebnahme werden wir gesondert, auch
über die Vertriebswege, informieren“, sagt Peter Kroppen, Leiter
Infrastrukturvertrieb der Region West bei der Telekom. Geplant ist
die Fertigstellung bereits für den Dezember dieses Jahres. Erreicht
werden soll eine Übertragungsgeschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde (Mbit/s).
Fotos: Lawrenz
Nur wenige Monate nach Erhalt des Förderbescheids durch die
Bezirksregierung Köln haben im Mai die Arbeiten für den Ausbau des Breitbandnetzes in den bislang unterversorgten
Gewerbegebieten von Bergisch Gladbach, Kürten, Overath,
Rösrath und Wermelskirchen begonnen. Zu einem symbolischen ersten Spatenstich trafen sich die Bürgermeister der fünf
Kommunen, Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke und RBWGeschäftsführer Dr. Erik Werdel mit den Vertretern der Telekom
zum Spatenstich auf dem Gelände der RK Siebdrucktechnik
GmbH im Rösrather Gewerbegebiet Kleineichen.
„Eine flächendeckende Versorgung der Gewerbegebiete mit
Breitband ist für unseren Wirtschaftsstandort und die Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis ein entscheidender Standortfaktor“, so Landrat Tebroke. „Schnelle Internetverbindungen sind
heutzutage die Voraussetzung, um im Wettbewerb erfolgreich zu
sein.“ Die Gewerbegebiete, in denen nun der Ausbau beginnt, sind
die Gewerbegebiete West, Zinkhütte und Frankenforst in Bergisch
Gladbach. In Kürten werden die Gebiete Broch, Broich, Neuensaal
und Herweg angeschlossen. Schnelles Internet erhalten in der Stadt
Overath jetzt die Gewerbegebiete Hammermühle und Marialinden. In Rösrath profitieren die Unternehmen im Gewerbegebiet
Kleineichen von schnellen Verbindungen und in Wermelskirchen
das Gewerbegebiet Ost.
11
Ein Anwalt für die
Interessen der Wirtschaft
RBW verabschiedet Heinz Gerd Neu, den
Vorsitzenden der Gesellschafterversammlung
Nachdem Heinz Gerd Neu als Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land in den Ruhestand getreten ist und
auch nicht mehr für den Kreistag kandidiert, endet ebenfalls Neus
ehrenamtliche Tätigkeit als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der RBW. Dieses Amt hatte der 64-Jährige seit Oktober
2005 inne. Nun verabschiedete sich RBW-Geschäftsführer Dr. Erik
Werdel offiziell: „Wir bedanken uns bei Heinz Gerd Neu, der als
Anwalt für die Interessen der Wirtschaft, insbesondere für Handwerk und Einzelhandel, stets Neuem offen gegenübergestanden
und konstruktiv die Entwicklung der RBW begleitet hat.“
Foto: RBW
Stil ist ein richtiges
Weglassen des
Unwesentlichen.
Heinz Gerd Neu, der neun Jahre lang Vorsitzender der RBW-Gesellschafterversammlung war, wurde von RBW-Geschäftsführer
Dr. Erik Werdel verabschiedet.
Nr. 3 | 2014
Werbeagentur LAWRENZ
Großdresbach 5 | 51491 Overath
Telefon 02204 768698
www.qualitaeter.de
Wirtschaft aktuell
Erstes Grundstück im neuen Gewerbegebiet ist verkauft
Böhnke + Partner GmbH zieht mit Firmenzentrale nach Obereschbach
Bergisch Gladbach | In Bergisch Gladbach gegründet, groß geworden und nun in Obereschbach weiter wachsen – das sind die
Geschichte und die Pläne der Böhnke + Partner GmbH. Nach 23 Jahren am Industrieweg geht der Hersteller für Steuerungssysteme von Aufzügen neue Wege. Auf 6.500 Quadratmetern soll nun eine neue Firmenzentrale entstehen. „Wir freuen uns
sehr, einem solchen Unternehmen in unserer Stadt eine Perspektive bieten zu können“, freut sich Bernd Martmann, Vorstand
des Stadtentwicklungsbetriebes Bergisch Gladbach – AöR (SEB). Der SEB ist Eigentümer des Geländes und hat die Erschließung
durchgeführt.
„Durch den Umzug ins Gewerbegebiet Obereschbach ist es uns
möglich, weiter zu wachsen, ohne dass wir durch die Umsiedlung
Mitarbeiter verlieren“, sagt der Geschäftsführer von Böhnke + Partner, Joachim Ramrath. Er hatte vor gut einem Jahr Kontakt zur SEB
aufgenommen und nach einem Grundstück gefragt. Entwickelt hat
sich daraus die Sicherung des Unternehmens am Standort Bergisch
Gladbach. Für Unternehmen wie Böhnke + Partner sei dieses Gebiet entwickelt worden, erklärt Martmann. Heimischen und erweiterungsbedürftigen Unternehmen eine Fläche zu bieten, sei
oberstes Ziel der SEB. Der Baubeginn in Obereschbach soll noch
in diesem Jahr erfolgen. Die Fertigstellung des Neubaus und der
Umzug an den neuen Firmenstandort stehen für Mitte 2015 an.
In einem zwölfseitigen Exposé werden die neun weiteren
Grundstücke auf dem insgesamt rund 47.000 Quadratmeter großen Gelände an der A4 vorgestellt. Der Kaufpreis liegt bei 120 Euro
pro Quadratmeter – also rund 361.500 Euro für das mit 3.012 Quadratmetern kleinste und 854.000 Euro für das mit 7.116 Quadratmetern größte verfügbare Grundstück. „Eine Zusammenlegung
von Flächen bzw. Teilung ist denkbar, soweit dies unter Rücksicht
auf die Topografie und die Ausweisungen des Bebauungsplans zulässig ist“, betont Martmann. Neben der guten Verkehrsanbindung
ist auch die gute Datenanbindung ein Pluspunkt des neuen Gewerbegebiets: Die NetCologne GmbH erschließt das Gewerbegebiet
Obereschbach mittels FTTB- Anbindungen (Fibre to the Building).
Das bedeutet, das Glasfasernetz wird bis in die Gebäude verlegt.
Dadurch können Bandbreiten von bis zu 100 Mbit/s erreicht werden. Auf Kundenwunsch können auch Glasfaserdirektanschlüsse
mit bis zu 10 Gbit/s realisiert werden.
www.bergischgladbach.de/obereschbach.aspx
W-IE-NE-R Plein & Baus schließt vorletzte Lücke in Linde/Irlen
Der Experte für Sonderstromversorgung baut nachhaltigen Gebäudekomplex aus Holz
Foto: Nieländer
Burscheid | Wer in den vergangenen Wochen auf der Bundesstraße 51 zwischen Burscheid und Wermelskirchen unterwegs
war, hat es vielleicht schon bemerkt: Im Gewerbegebiet Linde/Irlen
wird wieder gebaut. Der Neubau der Firma W-IE-NE-R Plein &
Baus GmbH schließt die vorletzte freie „Lücke“ auf dem Areal.
Das international tätige Unternehmen, das zur Schweizer „Phoenix Mecano“-Gruppe gehört, ist derzeit noch an der Straße Müllersbaum ansässig, wo knapp 30 Mitarbeiter an neuen Lösungen
für die Sonderstromversorgung tüfteln. Das 1959 gegründete
und international aufgestellte Unternehmen ist führend in der
Entwicklung und Herstellung von Baugruppenträgern, Überrahmen und Stromversorgungen für industrielle Anwendungen und
wissenschaftliche Forschung. Die geringe Störspannung macht
die Produkte von W-IE-NE-R Plein & Baus vor allem für Großversuchsanlagen interessant.
Das Gewerbegebiet Linde/Irlen konnte bei Köster unter anderem durch die Lage punkten: „Die Lage im Grünen, die Nähe
zu mehreren Großstädten und der kurze Weg zur Autobahn sind
ideal. Unsere Mitarbeiter, von deren Know-how wir leben, haben
keinen weiteren Weg zur Arbeit.“ Produktion, Entwicklung und
Verwaltung bleiben unter einem Dach. Der zweigeschossige Gebäudekomplex, der im Herbst bezogen werden soll, ist komplett
aus Holz. Köster: „Wir haben nur eine Welt. Und wenn man die
Wahl hat, etwas Nachhaltiges zu bauen, sollte man sich dafür
entscheiden. Auch das letzte – bisher nicht bebaute – Grundstück in Linde/Irlen ist übrigens schon reserviert.
www.wiener-d.com
Von der Bundesstraße 51 kann der
Baufortschritt mitverfolgt werden.
www.rbw.de
13
Soennecken zieht
erfolgreiche Fünf-Jahres-Bilanz
Bergisch Gladbach I Für
Julia Herweg gab es kürzlich in der Filiale Hebborn
eine ganz besondere Aufnahme in die genossenschaftliche Gemeinschaft
der VR Bank eG Bergisch
Gladbach. Die Zweijährige
ist das 30.000 Mitglied. Als
überzeugte Genossenschaftler haben Rebecca
und Thomas Herweg ihre Tochter bei ihrer
Hausbank angemeldet. Im Rahmen einer Feierstunde dankten die Vorstände Lothar Uedelhoven und Thomas Büscher der Familie für die
langjährige Verbundenheit und das der Bank
entgegengebrachte Vertrauen. Julia wurde das
Ereignis mit einem großen Teddybär, einer
schmucken Urkunde und einem Sparvertrag im
Wert von 600 Euro versüßt. ww.vrbankgl.de
Foto: privat
Deutliche Leistungssteigerung durch
voll automatisiertes Hochregallager in Overath
Ohne motivierte Mitarbeiter funktioniert auch ein
modernes Hochregallager nicht.
Nr. 3 | 2014
Kürten I Begonnen hat alles vor 90 Jahren mit
einer Stellmacherei, einer Zimmerei und einem
Holzhandel. Schon kurz darauf beschäftigte sich
das Unternehmen mit dem Bau von Fertighäusern aus vorgefertigten Teilen für den Wohnungsbau. Im April 1964, also vor 50 Jahren,
wurde eine Kooperation mit der Firma Bergstedt geschlossen. Seitdem sind unter dem Namen Nordhaus in Kürten mehrere Tausend Einund Zweifamilienhäuser entstanden.
www.nordhaus.de
Fotos: privat
Overath | Fünf Jahre nach der Eröffnung zieht die Overather Soennecken eG, die
führende Kooperation mittelständischer Handelsunternehmen der Bürowirtschaft
und benachbarter Branchen, eine überaus positive Bilanz: Die Leistungsfähigkeit
des 16.200 Quadratmeter großen, voll automatisierten Hochregallagers konnte
deutlich gesteigert werden. Aktuell verlassen täglich 30 Prozent mehr Pakete als
noch vor fünf Jahren im einwandfreien Zustand das Logistikzentrum – insgesamt
sind nach Angaben der Genossenschaft sechs Millionen Pakete von Overath aus
nach ganz Deutschland verschickt worden. Diese Leistungssteigerung sei durch
„innovative Technik, reibungslos verlaufende Prozesse und engagierte Mitarbeiter“
erzielt worden, ist aus der Soennecken-Zentrale zu hören, von wo aus 500 angeschlossene Fachhandelshäuser mit nahezu 1.000 Standorten betreut werden, die
neben der Exklusivmarke Soennecken auf das Sortiment von mehr als 900 namhaften
Markenartikelherstellern zurückgreifen können. Ferner ist die Fehlerquote beim
Kommissionieren der durchschnittlich 20.000 Positionen pro Tag von 0,3 Prozent
im Jahr 2009 auf 0,08 Prozent reduziert worden. „Für Mitglieder bedeutet unsere
Logistik deshalb das Ende der Reklamation“, so Soenneken-Vorstand Dr. Rainer
Barth. Die Artikelverfügbarkeit liege heute bei mehr als 99 Prozent, und das bei
einem Lagersortiment von 13.000 Artikeln. „2009 war unser Logistikkonzept das
leistungsfähigste und zukunftsstärkste in der Bürobedarfsbranche, mit dem uns in
den letzten Jahren eine nachhaltige Trendwende gelungen ist. Heute haben wir
ein hochmodernes Logistikzentrum und sind Qualitätsführer. Davon profitieren
unsere Mitglieder ganz enorm“, sagt Barth. „Die Investition in ein eigenes Logistikzentrum und die so geschaffene Arbeitsteilung zwischen Mitglied und Genossenschaft war genau die richtige Entscheidung.“
www.soennecken.de
Bergisch Gladbach I
Pünktlich zum 100. Geburtstag (punkt.RBW 22014) hat die BELKAW am
1. April die Ausstellung
„Eine Geschichte voller
Energie“ im Foyer der Verwaltung an der Hermann-Löns-Straße 131-133 in Bergisch Gladbach
eröffnet. Sie kann während der regulären Öffnungszeiten besucht werden. Ein ganz weiteres
Highlight im Jubiläumsjahr wird der Tag der offenen Tür am 31. August auf dem Firmengelände
sein.
www.belkaw.de
Wirtschaft aktuell
joke übernimmt
RENO-TEC
Vom Zusammenschluss profitiert
der Standort Bergisch Gladbach
Foto: privat
Bergisch Gladbach | Einen großen Erfolg verbucht die joke Folienschweißtechnik GmbH.
Innerhalb von knapp zwei Monaten wurde
der Zusammenschluss mit der Troisdorfer
RENO-TEC unter Dach und Fach gebracht.
Die Bergisch Gladbacher haben das komplette
Personal, die Betriebsausstattung, das Lager
und sogar halbfertige Produktionsanlagen
übernommen. „Das ist ein Riesenschub für
uns alle“, freut sich Geschäftsführer Martin
Heinrich. Neben dem breiteren Portfolio und
dem Gewinn an Know-how wird joke von
dem Kundenstamm und einem Auftragsvolumen in siebenstelliger Höhe profitieren. Auch
der ehemalige Geschäftsführer der RENO-TEC,
Edmund Mundorf, bleibt an Bord.
Es gab viele Interessenten für das Troisdorfer Unternehmen, das Anfang des Jahres
in wirtschaftlich unruhiges Wasser geraten war.
Mit seiner Konzentration auf die Herstellung
großer Produktionsanlagen für die Folienverarbeitung hat sich RENO-TEC in den vergangenen 15 Jahren einen sehr guten Ruf im Markt
erarbeitet. Udo Fielenbach, Gesellschafter der
joke Folienschweißtechnik GmbH, sah das Potenzial und konnte den Asset Deal innerhalb
weniger Wochen abschließen. Der Umzug ist
schon komplett abgeschlossen; darunter sind
auch „große Kaliber“ wie ein komplettes
CNC-Bearbeitungszentrum. „Unser Umsatzziel für 2014 liegt jetzt bei 5,5 Millionen
Euro“, so Fielenbach, „die wir mit den 35 Mitarbeitern erwirtschaften wollen.“
www.joke.de
Der Umzug der Produktion von Troisdorf
nach Bergisch Gladbach ist bereits erfolgt.
Christian, Gabriele und Dirk (v. l.) Wünsch haben in die Zukunft des Unternehmens investiert.
Foto: privat
„Wünsch’s Fleischspezialitäten“
investiert in Kältetechnik
Metzgerei-Großbetrieb spart mit neuen Anlagen Strom
und reduziert CO2-Ausstoß
Bergisch Gladbach | „Wünsch’s Fleischspezialitäten“ hat die energetische Sanierung seiner technischen Infrastruktur am Stammsitz Hermann-Löns-Straße in Bergisch Gladbach abgeschlossen. Der Metzgerei-Großbetrieb hat nach eigenen
Angaben in den vergangenen eineinhalb Jahren insgesamt mehr als 600.000 Euro
in neue Kältetechnik und in eine neue Tiefziehverpackungsmaschine investiert. Allein mit der Installation der neuen Verbundkälteanlage können der jährliche Stromverbrauch der Kälteanlagen um rund 60 Prozent und die CO2-Emissionen der
Fleischerei um rund 100 Tonnen pro Jahr reduziert werden. „Kälte ist ein zentraler
Faktor der Hygiene- und Frischekette bei uns im Haus“, so Geschäftsführer und
Metzgermeister Dirk Wünsch. „Weil unsere bisherigen 15 Einzelkälteanlagen teils
über 20 Jahre alt waren und nicht mehr energieeffizient arbeiteten, haben wir eine
komplett neue Verbundkälteanlage installieren lassen. Eine erhebliche Investition
für uns, aber notwendig und sinnvoll.“ Eine neue 109-kW-Anlage produziert in
6.500 Stunden im Jahr Gewerbe-, Klima- und Tiefkühlkälte, die unter anderem
die Tiefkühlhäuser auf dem Gelände auf bis zu minus 22 Grad Celsius herunterkühlt. Kälte wird aber auch im Fleisch- und Wurstkühlraum, für den Eisbereiter,
den Pökelraum, die Theke und den Verkaufsraum, im Versandkühlhaus sowie bei
Verpackung, Zerlegung und Produktion benötigt. Mit der neuen Kältetechnik
konnte „Wünsch’s“ auch die bisherige Vorkühlung mit flüssigem CO2 – rund 68
Tonnen pro Jahr – außer Betrieb setzen. Der Vorteil: Wo Kälte produziert wird,
fällt auch Wärme an. Über die Wärmerückgewinnung der Anlage wird die Warmwasserbereitung unterstützt. Im Zuge der energieeffizienten Modernisierung investierte „Wünsch’s“ darüber hinaus in eine neue, sogenannte Tiefziehverpackungsmaschine, die individuelle Kunststoffverpackungen herstellt. Auf der speziell für
die Lebensmittelindustrie und ihre hygienischen Standards ausgelegten Maschine
erfolgen auch die Befüllung der Verpackung sowie Verschluss und Versiegelung
des Produkts. Geschäftsführerin Gabriele Wünsch: „Mit der neuen Maschine können wir den Bedarf an Folie, an Energie, Wasser und Druckluft erheblich reduzieren, teils im zweistelligen Prozentbereich.“ Die Jahresproduktion beträgt im
Durchschnitt 3.000.000 Würstchen, 150.000 Portionen Fertiggerichte; verarbeitet
werden von etwa 40 Mitarbeitern 1.000 Tonnen Schweine-, Rind-, Lamm- und
Geflügelfleisch.
www.wuenschs.de
www.rbw.de
36 Geschäftsfrauen lockten bei der ersten Ausgabe
der Veranstaltung viele Besucher an
Rösrath | Alexandra Brune-Will hatte eine bunte Auswahl von
Büchern mitgebracht. „Es ist überraschend viel Andrang“, freute
sie sich. Für die Inhaberin der Buchhandlung Junimond war es
selbstverständlich, dass sie beim ersten „Rösrather Unternehmerinnentag“ im Werkstattgebäude von Schloss Eulenbroich
dabei war. „Ich finde die Idee gut und das Unternehmerinnennetzwerk ist toll“, sagt sie. Man finde dort nicht nur gemeinsame
Themen, sondern auch Partner und stärke sich gegenseitig. Das
erste Treffen von Rösrather Unternehmerinnen fand im März
2013 statt. Am Sonntag, 6. April, präsentierten sich die Geschäftsfrauen erstmals gemeinsam der Öffentlichkeit.
Von 14 bis 18 Uhr dauerte die Veranstaltung, bei der sich
die 36 Unternehmerinnen nicht nur an ihren Ständen präsentierten, sondern auch Vorträge hielten oder Praxisbeispiele zeigten. Live-Musik im Foyer sorgte für Unterhaltung. Immer wieder gerne fotografiert
wurden die jungen Frauen, die mit Gala-Garderobe oder gar einem Brautkleid
durch die Räume flanierten. Sie präsentierten so anschaulich die Kleider von Pea
Schneider.
Wie viele Besucher letztendlich die Veranstaltung besuchten, konnte Eva Richter nicht abschätzen. „Es war ein ständiger Durchlauf“, sagte sie und zeigte sich von
dem regen Publikumsinteresse begeistert. Die Mitarbeiterin der Stadtwerke Rösrath hatte den Unternehmerinnentag gemeinsam mit Nicole Bernstein (Immobilienberaterin), Michaela Lagner (Inhaberin einer Internetagentur) und Silke Oepen
(Werbeagentur und Verlag) auf die Beine gestellt. Und nicht nur Frauen nutzen
die Möglichkeit, um sich über die Angebote der Unternehmerinnen zu informieren.
Auch viele Männer waren interessiert. Dieter Happ, Rösraths Ex-Bürgermeister,
war auf jeden Fall sehr angetan: „Ich hoffe, dass diese Veranstaltung zur Tradition
wird.“
www.facebook.com/RoesratherUnternehmerinnen
15
Tolle Kleider vor toller Kulisse: Models zeigen
Kleider von Pea Schneider („Schöne Schnitte“).
Nicole Bernstein, Silke Oepen, Eva Richter und
Michaela Langner (u. v. l.) haben den ersten
Unternehmerinnentag in Rösrath organisiert.
Fotos: Landschoof
Unternehmerinnentag im Schloss
Eulenbroich war ein voller Erfolg
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Wirtschaft aktuell
Klaus Willumat übergibt seine Küche
an Schwiegersohn Christian Warnke.
Nachfolge geregelt: „Zum Schwanen“ bleibt in der Familie
2015 übernimmt die fünfte Generation das Hotel-Restaurant in Wermelskirchen
Wermelskirchen | Bereits seit 100 Jahren ist das Hotel-Restaurant „Zum Schwanen“ in Wermelskirchen fest in Familienhand,
in nunmehr vierter Generation. 2015 übergeben Ursula (62) und
Klaus Willumat (64) das Unternehmen an Kati und Christian
Warnke – und somit an die fünfte Generation. 37 Jahre lang
führte das Ehepaar Willumat den Betrieb. Die Eheleute machten
aus der Gaststätte ein angesehenes Vier-Sterne-Haus. Bis zu zehn
Mitarbeiter, inklusive aller Familienmitglieder, bestellen 40 Zimmer,
65 Restaurant-, 35 Frühstücksplätze und einen Bankettraum für
100 Personen. In der gehobenen Küche kocht der Chef selbst.
Tochter Kati ist Hotelfachfrau und seit fünf Jahren mit Christian
Warnke verheiratet. Nach kurzer Zeit half er mit aus und schulte
nach der Bundeswehr zum Koch um. Ende des Jahres wird er
seine Meisterprüfung ablegen und anschließend mit seiner Frau
den Familienbetrieb übernehmen.
„Schon mit 55 Jahren habe ich überlegt, wie es mit dem Haus
weitergehen könnte. Sehr zu empfehlen, um den Absprung zu
schaffen“, erklärt Willumat. Der Schwiegersohn brachte sich
mehr und mehr ein und ist heute nicht mehr wegzudenken: „Es
begann mit Urlaubsvertretungen, die immer besser klappten“,
erklärt der 32-Jährige. So katapultierte er sich zum perfekten
Übernahme-Kandidaten.
Am 1. Januar 2015 wird das Ehepaar Warnke die Geschäftsleitung übernehmen. „Auf jeden Fall ist es wichtig, zu respektieren
und anzuerkennen, was die Vorgängergeneration geleistet hat.
Wenn ein Familienbetrieb so lange besteht, sollte man sich auf
diese Tradition verlassen. Warum sollte man also das Rad neu erfinden wollen?“ Und die Eltern werden den Kindern weiterhin
unter die Arme greifen.
www.zumschwanen.com
Auszeichnung für Trainee-Ausbildung von Johnson Controls
Jobbörse „Absolventa“ lobt Talent- und Nachwuchsmanagement des Automobilzulieferers
Burscheid | Die Jobbörse „Absolventa“ hat die Trainee-Programme in den Bereichen Produktions-, Finanz- und Vertriebsmanagement von Johnson Controls, Burscheid,
ausgezeichnet. Das Unternehmen erfüllt, so die Begründung,
„die hohen Anforderungen von Absolventa an eine karrierefördernde und faire Trainee-Ausbildung“. Die Trainee-Ausbildung ist bei Johnson Controls elementarer Bestandteil des
Talent- und Nachfolgemanagements und auf eine langfristige
Zusammenarbeit in einer Experten- oder Managementfunktion ausgerichtet. Trainees durchlaufen mehrere Unternehmensbereiche und Lernmodule sowie eine Auslandsstation.
Zudem übernehmen sie von Beginn an verantwortungsvolle
Aufgaben und werden dabei von erfahrenen Führungskräften
unterstützt. „Die Entwicklung von Nachwuchsführungskräften für unsere globalen Geschäftsaktivitäten ist für uns
von großer strategischer Bedeutung. Mit unseren TraineeProgrammen bereiten wir Absolventen gezielt auf die Übernahme von Managementaufgaben vor“, sagt Dr. Juliane
Wiemerslage, Group Vice President Human Resources von
Johnson Controls Automotive Seating. Entsprechende Programme gibt es in den Bereichen Produktionsmanagement,
Finanzen und Vertrieb. Bestandteil aller Programme sind gemeinsame Lernmodule zu Führungskompetenzen und Betriebswirtschaftslehre.
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Wirtschaft aktuell
Stoßen auf den neuen Festsaal des Hotel-Restaurants „Zur Post“ in Odenthal an: die Brüder Christopher, Alejandro und
Thomas Wilbrand (v. l.).
Hotel-Restaurant „Zur Post“ glänzt mit neuem Festsaal
Obergeschoss des Odenthaler Hauses bietet viel Platz für Feiern und Tagungen
Odenthal | Platz für bis zu 120 Personen bietet der völlig umgestaltete Saal im Hotel „Zur Post“ in Odenthal. Die Brüder Wilbrand haben den mehr als 100 Jahre alten Raum entkernt und
mit moderner Technik ausgestattet. Neben einem zeitgemäßen
Lichtdesign wurde auch eine Küche eingebaut, die per Kran ins
Obergeschoss gehievt wurde. „Wer mag, kann künftig mit mir gemeinsam für seine Gäste kochen, wir wollen aber auch Kochkurse
anbieten“, sagt Christopher Wilbrand. Ziel sei es, das Haus „noch
stärker als bisher für die Odenthaler zu öffnen“. Wilbrand: „Die
Gäste kommen zwar aus ganz Deutschland zu uns, aber die Einheimischen trauen sich längst nicht alle in die ,Post’ obwohl es
mit der Postschänke längst ein Angebot jenseits der Sterneküche
gibt.“ Um diese Hemmschwellen weiter abzubauen, soll es zukünftig regelmäßig einen Sonntags-Brunch im Festsaal geben, der
sich laut Wilbrand sowohl für Hochzeiten als auch für Tagungen
„bestens eignet“. Außerdem gibt es einen neuen Internetauftritt,
wo sich viele Impressionen finden.
www.hotel-restaurant-zur-post.de
Bornemann-Mitarbeiter können kostenlos trainieren
Fast alle nutzen das neue Angebot des Wermelskirchener Signiertechnik-Unternehmens
Wermelskirchen | Mit dieser Quote hatte Michael Wisniewski, Geschäftsführer der Bornemann GmbH Signiertechnik, nicht gerechnet, als er vor einiger Zeit in Kooperation mit
dem Wermelskirchener Therapie- & Rückenzentrum ein
neues Angebot für die Mitarbeiter ins Leben gerufen hat: Die
gesamte Belegschaft kann seither kostenlos an ganzheitlichen
Trainingseinheiten teilnehmen und die Geräte im Rückenzentrum nutzen. Zusätzlich kommt einmal pro Monat ein
Physiotherapeut ins Unternehmen, nimmt Körpermessungen
vor, bietet individuelle rückengymnastische Übungen an und
hält Vorträge. Ein Blick in die Statistik verrät: Im Durchschnitt
nutzen deutschlandweit 30 bis 40 Prozent der Mitarbeiter
vergleichbare Angebote. „Bei uns sind es 90 Prozent“, zieht
Wisniewski eine erfreuliche Zwischenbilanz. Zwar habe es in
der Vergangenheit so gut wie keine Krankmeldungen gegeben, „aber auch unsere Mitarbeiter altern, sitzen immer mehr
am PC und bewegen sich immer weniger in ihrer Freizeit“, erläutert der Geschäftsführer: „Wir können so auch in Zukunft
die Zahl der Ausfälle reduzieren – und machen uns zugleich
als Arbeitgeber attraktiver.“ Und so ist es bei Bornemann auch
kein Problem, wenn die Mitarbeiter im Rahmen der Gleitzeit
früher gehen oder später kommen, um vor oder nach der
„klassischen Arbeitszeit“ zu trainieren.
www.gravur.de
www.rbw.de
Doppeltes Jubiläum bei Musculus
Fotos: privat
Das Unternehmen wird 90 –
Jürgen Kamradt ist ein halbes Jahrhundert dabei
Bergisch Gladbach | Jürgen Kamradt hat in seinen
50 Dienstjahren bei der Georg Musculus GmbH
& Co. KG viel erlebt: den Umzug von Köln-Deutz
nach Bensberg im Jahr 1980, den Großbrand 1990,
der die 3.000 Quadratmeter großen Produktionsund Verkaufsräume vollständig zerstörte, den
Neubau – und insgesamt drei Musculus-Generationen. Kurz bevor Kamradt im Herbst in den Ruhestand geht, konnten die Geschäftsführer Georg
und Klaus Musculus ihrem dienstältesten Mitarbeiter, der in der technischen Konfektion arbeitet und
einst als Produktionshelfer angefangen hatte, zum
Jubiläum gratulieren. „Uns ist es wichtig, Mitarbeiter langfristig an uns zu binden,
um die Weitergabe von Wissen zu sichern“, sagt Sandra Musculus, kaufmännische
Leiterin und zustänig für Marketing. Denn: „Manche Dinge kann man nicht aufschreiben. Nur mit jungen, unerfahrenen Mitarbeitern könnte ein Unternehmen
wie unseres nicht bestehen.“ Und das tut die Georg Musculus GmbH & Co. KG
nun seit genau 90 Jahren. Pünktlich zum Firmengeburtstag wurde nicht nur die
Gartenmöbel-Ausstellung umgebaut, sondern auch ein 450 Quadratmeter großes
Außengelände eingerichtet. „Dort können wir Sonnensegel und Markisen endlich
unter freiem Himmel präsentieren“, sagt Sandra Musculus. Außerdem werden in
Zusammenarbeit mit Zöllner Fensterbau an der Ernst-Reuter-Straße nun auch
Fenster angeboten, „weil Kunden gern alles aus einer Hand haben möchten“, wie
Sandra Musculus erklärt.
www.musculus.de
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Wirtschaft aktuell
Attila Kecskés, Projektleiter bei der Stadt Overath, Jörn Riemann, zuständiger Technik-Mitarbeiter von Lindenberg-Anlagen
GmbH, und Mario Miebach, Geschäftsführer der Miebach Haustechnik GmbH (v. l.), haben Hand in Hand gearbeitet.
„Ein gutes Beispiel lokaler Wirtschaftsförderung“
Stadt Overath ist hochzufrieden mit neuem Blockheizkraftwerk im Schulzentrum
Overath | Die Bilanz fällt noch besser als erwartet aus. Bernd Sassenhof, Erster Beigeordneter und Wirtschaftsförderer der Stadt
Overath, sowie Manfred Allmayer, Leiter des Bauverwaltungsamtes, sind „mehr als zufrieden“ mit den ersten Betriebsmonaten
des neuen Blockheizkraftwerks (BHKW) im Schulzentrum Cyriax.
Wurden im Februar 2013 beispielsweise noch 58.236 Kilowattstunden Strom (Kosten: 11.677 Euro) bezogen, waren es nach der
Inbetriebnahme im Februar dieses Jahres gerade noch 15.499
KWh, was Kosten in Höhe von 3.337 Euro verursacht hat. Äußerst
zufrieden sind Sassenhof und Allmayer auch mit der technischen
Realisierung des Projektes, für die die in Overath ansässigen Firmen Lindenberg-Anlagen GmbH und Miebach Haustechnik
GmbH zuständig waren.
Von den ersten Planungsgesprächen über den Einbau und die
Inbetriebnahme bis hin zur Wartung habe das Zusammenspiel
aller Beteiligten hervorragend funktioniert. Die bisherige Anlage
aus dem Jahr 1970 war durch die Erweiterung des Schulzentrums
an ihre Grenzen gekommen. Mittlerweile müssen rund 25.000
Quadratmeter Fläche beheizt werden, schließlich wollen weder
die 400 Lehrer noch die etwa 2.000 Schüler in Fach- und Klassenräumen, in der Sporthalle oder in der Mensa frieren. „Nach
Abwägung der verschiedenen Möglichkeiten – unter anderem
haben wir auch die Variante Holzhackschnitzel geprüft, was aber
auch an fehlenden Lagermöglichkeiten scheiterte –, fiel die Ent-
scheidung für ein nachhaltiges BHKW“, sagt Allmayer. Als positiv
erwies sich, dass der Heizzentralraum beim Bau so groß angelegt
worden war, dass Platz für ein BHKW vorhanden war. Somit
musste kein zusätzliches Gebäude errichtet werden. Das Problem: Der Raum befindet sich im ersten Obergeschoss. Mit einem Kran wurde die rund 25 Tonnen schwere Anlage über ein
Flachdach und durch eine große Außentür an Ort und Stelle gebracht.
Um Fördermittel zu erhalten, musste das BHKW noch 2013
erstmals in Betrieb gehen. Eine Herausforderung für alle Beteiligten: „Wir haben einige Nachtschichten eingelegt, um rechtzeitig fertig zu werden“, sagt Jörn Riemann (Lindenberg-Anlagen
GmbH), der den Bau als Ingenieur leitete. „Es musste fast alles
im laufenden Betrieb neu verrohrt werden“, sagt Mario Miebach,
Geschäftsführer der Miebach Haustechnik GmbH, die in diesem
Jahr ihr 60-jähriges Bestehen feiert. „Das haben wir geschafft,
ohne dass die Heizungen auch nur einen Tag lang kalt geblieben
sind.“ Für Bernd Sassenhof ist die Realisierung mit Firmen aus
Overath „lokale Wirtschaftsförderung“, was auch viele Vorteile
mit sich bringt: „Bei Störungen muss schnell reagiert werden –
und zwar von Experten, die die Anlage kennen.“ Pro Jahr soll das
BHKW rund 7.000 Stunden in Betrieb sein, also etwa 20 Stunden
am Tag.
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Wirtschaft aktuell
Neuer Radweg und eine ausgezeichnete App
Verbesserung der Infrastruktur ist Wirtschaftsförderung
Rhein-Berg I Nach dem Reiten und Wandern nimmt der Rhei- touristisches Standbein schaffen“, blickt Kreisdirektor und RBWnisch-Bergische Kreis gemeinsam mit den Städten Overath und Geschäftsführer Dr. Erik Werdel in die Zukunft. Dazu gehört auch
Rösrath sowie vielen weiteren Partnern nun das Thema Radfah- die Installation eines Knotenpunktsystems, das kurz vor der Umren in Angriff. Der erste Entwurf einer Machbarkeitsstudie attes- setzung steht. Hiermit sollen zukünftig die Radtouristen über
tiert dem geplanten Agger-Sülz-Radweg eine gute Umsetzbarkeit. Themenrouten im und durch den RBK geführt werden. Einen
Herzstück der Strecke ist der Rundweg von Rösrath im Süden weiteren Erfolg feierte der Kreis als Teil der RadRegionRheinland
über Overath, Engelskirchen, Lindlar und Immekeppel zurück auf der internationalen Tourismusmesse ITB in Berlin. Dort
nach Rösrath. Gleichzeitg stellt der Radweg Verbindungen zum wurde die Fahrrad-App „QuoRadis“ beim Film- und MultimediaSiegtalradweg in Siegburg und zum Bergischen Panoramaradweg wettbewerb „Das goldene Stadttor“ mit dem ersten Preis in der
in Wipperfürth her. Insgesamt beträgt die Strecke 115 Kilometer. Kategorie „Touristische Innovationen“ ausgezeichnet. Die Jury
Davon müssen lediglich 15 Kilometer nachgebessert oder neu würdigte die App „QuoRadis“ als „herausragenden webbasierten
gebaut werden. „Von diesem Projekt profitieren Gäste und Dienst, der den Radfahrern die Chance eröffnet, die Region zu
natürlich Einheimische“, erklärt Landrat Dr. Hermann-Josef erkunden“. Unter dem Motto „Wir öffnen Türen“ wurden 20
Tebroke.
multimedial inszenierte Thementouren für die Region
„Mit dem Agger-Sülz-Radweg verschwindet ein weißer Fleck Köln/Bonn entwickelt. Damit können sich Radfahrer sprachgefür Radfahrer von der Landkarte. Auf der Strecke kann man wun- steuert durch die Region navigieren lassen und gleichzeitig viel
derbar unsere reizvolle Region kennenlernen“, freut sich Ove- Spannendes erfahren. Mit fünf Tourenangeboten ist der Rheiraths Bürgermeister Andreas Heider. Die Machbarkeitsstudie nisch-Bergische Kreis in der App vertreten. „Ich bin stolz auf dieattestiert, dass die Strecke hoch attraktiv ist und überwiegend auf ses hervorragende Produkt. ,QuoRadis‘ setzt viele Highlights toll
vorhandenen Wegen verlaufen kann. Um die Prämissen der Stu- in Szene und macht Lust auf einen Besuch in unserer Region“,
die zu erfüllen, ist es jedoch notwendig, noch einige Lücken zu sagt Werdel. Die App ist für die Betriebssysteme Android und
schließen und Teilstücke instand zu setzen. „Die Strecke sorgt in iOS (iPhone) kostenfrei erhältlich. www.radregionrheinland.de
den beteiligten Kommunen für
Wertschöpfung“, sagte Rösraths Bürgermeister Marcus Mombauer. „Die
Besucher halten an, trinken und essen etwas, übernachten hier oder
kaufen ein.“ Die Schaffung der RadInfrastruktur bedeute Wirtschaftsförderung für die ganze Region. Nicht
zuletzt steigern der Rheinisch-Bergische Kreis und die Kommunen durch
die erwarteten Gäste ihre Bekanntheit. Weiterhin bedeutet der Radweg
eine Verbesserung des Freizeitangebots und damit der Lebensqualität in
der Region – für Einheimische und
Gäste. Noch in diesem Jahr soll der
Förderantrag beim Land für den Weg
gestellt werden. In drei bis vier Jahren ist mit der kompletten Fertigstellung zu rechnen.
Landrat Dr. Hermann-Josef Tebroke sowie die Bürgermeister Marcus Mombauer (Rös„Mit dem Radtourismus möch- rath) und Andreas Heider (Overath, v. l.) freuen sich schon auf die erste Radtour auf
ten wir für den Kreis ein weiteres dem Agger-Sülz-Radweg.
Foto: RBK
www.rbw.de
23
Namen & Nachrichten
Die Konzerte finden unter anderem am Schloss Strauweiler
statt.
Foto: privat
Altenberger Kultursommer
ist ins zehnte Jahr gestartet
Musikfestival lockt auswärtige Besucher an
und stärkt den Wirtschaftsstandort
Odenthal I Mit einem Jubiläumskonzert am Altenberger Dom ist
Ende Mai der Altenberger Kultursommer in seine zehnte Saison
gestartet. „Als im Herbst 2003 Bernd Erlingheuser, der uns viel zu
früh verlassen hat, und Klaus-Uwe Brodersen die Königsidee hatten, zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts Odenthal und zur Erhöhung der Attraktivität der Region ausgerechnet die Kultur zum
Vehikel zu machen und die architektonischen Kleinode entlang der
Dhünn in musikalische Festspielstätten zu verwandeln, da war die
Skepsis groß“, erinnert sich Franz Willnauer, der bis 2008 künstlerischer Berater und Vorstandsmitglied im Förderverein des Altenberger Kultursommers war. Heute sei das „kleine, aber feine
Musikfestival zu einer erfolgreichen, bei Publikum und Künstlern
beliebten, von den Medien geschätzten und von der Politik respektierten, kurz: zu einer nicht mehr wegzudenkenden Einrichtung
geworden“. 4.000 Besucher haben die Veranstalter im vergangenen Jahr gezählt. In diesem Sommer sollen es noch ein paar mehr
werden. Da viele von außerhalb kommen, profitieren auch der
Odenthaler Einzelhandel und die Gastronomie.
Nr. 3 | 2014
Kurt Wagner (55, Foto) ist neuer geschäftsführender Hoteldirektor und
überdies Mitgesellschafter im Althoff
Schlosshotel Lerbach. Er folgt auf
Christian Siegling, der als Geschäftsführer in ein Hotel-Restaurant in Deidesheim gewechselt hat. Wagner kennt das Haus und die
Althoff-Hotels gut: 2002 hatte der gebürtige Österreicher nach zehn Jahren an der Spitze des Hotels Lerbach
an die Spitze des Schlosses Bensberg, dann 2008 ins Seehotel Überfahrt der Althoff-Gruppe am Tegernsee gewechselt. Ihm zur Seite steht die gebürtige Berlinerin
Katharina Trägler (31), die nach der Ausbildung im Hotelfach Hotel- und Tourismusmanagement in der
Schweiz studiert hat und im Burj Al Arab von Dubai gearbeitet hat, bevor sie 2009 ins Grandhotel Schloss Bensberg gewechselt hat. Noch in diesem Jahr sollen
Hotelzimmer und Veranstaltungsräume des Hotels renoviert werden.
Ein besonderes Jubiläum kann Heiko Mell, Geschäftsführer der Rösrather Heiko Mell & Co. GmbH, in diesen
Tagen feiern: Im April 1984 startete die von ihm konzipierte „Karriereberatung“ in den „VDI nachrichten“. Die
Rubrik erscheint nach wie vor in jeder Ausgabe. Die Idee:
Leser können dem Wirtschaftsingenieur und Personalberater individuelle Fragen zu den Themen Bewerbung,
Beruf, Karriere stellen, die anonym veröffentlicht und in
der Zeitung beantwortet werden. Die Serie wird auch
über das Jubiläum hinaus fortgesetzt.
Auf der 13. Ideenbörse der IHK Bonn hat Dagmar Konrad, Geschäftsführerin von EQ-Consulting aus Overath,
mit ihrer Präsentation zum Thema „Was lernt der Boss
vom Ross“ den zweiten Platz nach der Bewertung durch
ein kritisches Publikum gewonnen. Konrad bietet unter
anderem Seminare für Führungskräfte an und setzt als
Trainingspartner auch Pferde ein.
Titel-Thema
25
Ganz schön oberflächlich
Oberflächenbeschichtung und Oberflächentechnik in Rhein-Berg
Beschichtete Oberflächen, ob sichtbar oder nicht, sind aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Machen Sie doch
einfach mal die Probe aufs Exempel und schauen Sie sich in Ihrem Büro um: Der Schreibtisch – beschichtet. Der Locher
– beschichtet. Das Display Ihres Handys – ebenfalls beschichtet. Das sind nur drei Beispiele. Eine vollständige Liste
würde wohl mehrere Seiten füllen. Neben den Beschichtungen, die uns im Alltag begegnen, gibt es aber auch noch
verschiedene Spezialbeschichtungen, die an ungewöhnlichen Orten zum Einsatz kommen. So sorgt beispielsweise die
Bergisch Gladbacher Firma Sulzer Metaplas GmbH mit Plasma-Dünnschichten dafür, dass Windkraftanlagen weniger
Ausfallzeiten haben. Die Firma ASLAN, Schwarz GmbH & Co. KG bietet Selbstklebefolien an, die sogar auf rauem
Asphalt oder Teppichboden haften. Und es gibt noch deutlich mehr Beispiele aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis,
denn mehrere Marktführer sind in unserem Kreis ansässig. Für die punkt.RBW hat sich Philipp Nieländer nicht nur bei
verschiedenen Spezialisten für Oberflächenbeschichtung umgeschaut, sondern auch bei Firmen, die auf andere Weise
mit Oberflächen zu tun haben.
Von Philipp Nieländer, Fotos: Klaus Lawrenz
D
as Beschichten von Oberflächen ist keine Erfindung der
Neuzeit. So sollen die Chinesen bereits vor mehr als 7.500
Jahren die Rinde des Lackbaumes als Bindemittel genutzt
haben. Und auch die Anfänge des Galvanisierens, wie das Überziehen von Objekten mit einer dünnen Metallschicht mithilfe von
Elektrolyse bezeichnet wird, reichen bis ins 18. Jahrhundert zurück:
Der italienische Arzt und Biophysiker Luigi Galvani entdeckte das
Prinzip 1780 durch Zufall, als er mit Froschschenkeln
experimentierte. In den vergangenen Jahrzehnten
sind jedoch viele neue Verfahren hinzugekommen.
Neben den bereits genannten gibt es rund 100 weitere
Möglichkeiten, um eine Oberfläche zu beschichten. In
manchen Fällen wird die Schicht nur aus optischen
Gründen aufgetragen, in den meisten Fällen übernimmt sie aber eine Schutzfunktion – beispielsweise
vor Korrosion – oder sorgt dafür, dass Bauteile oder Komponenten
widerstandsfähiger werden und länger halten. Im Rheinisch-Bergi-
Nr. 3 | 2014
schen Kreis gibt es gleich mehrere Unternehmen, die Marktführer
in ihrem jeweiligen Bereich sind.
Als Spezialist für Selbstklebefolien setzt die inhabergeführte
ASLAN, Schwarz GmbH & Co. KG beispielsweise auf hochwertige Markenprodukte mit Alleinstellungsmerkmalen. „Der Markt
für Selbstklebefolien ist ein internationaler Wachstumsmarkt, der
stets von neuen Anwendungsideen geprägt ist“, sagt Geschäftsführer Oliver Schwarz, der die Firma in dritter Generation
führt. „Wir sind auf das qualitative Wachstum in
Marktnischen und nicht auf Massenmärkte ausgerichtet.“ Bei der Unternehmensgründung 1950 gab es zunächst nur ein einziges Produkt – eine selbstklebende
Schutzfolie für Landkarten. „Ende der 1940er-Jahre
hatte sich der damalige Direktor des Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums bei einem seiner Nachbarn an der
Reuterstraße beklagt, dass die teuren Landkarten, die im Unterricht
genutzt wurden, immer einreißen würden“, erinnert sich Oliver
Schwarz. „Der Nachbar war mein Großvater Alfred Schwarz, der
anschließend in seiner Garage so lange tüftelte, bis ihm die Idee
kam, PVC mittels Kleber und Pinsel auf der Landkarte aufzutragen.
Die Resonanz war so positiv, dass er den Markenname ,Mipofolie’
schützen ließ und – nur 500 Meter vom heutigen Standort entfernt – die Firma Schwarz Kunststoffe gründete.“ Schulen, Bundeswehr, Forstwirtschaft, eigentlich alle Institutionen, die mit
Landkarten zu tun hatten, waren Abnehmer.
Klebefolien mit Brandschutzklassifizierung
Heute umfasst das Portfolio verschiedene Klebefolien für unterschiedliche Anwendungen und Bedürfnisse. Das Unternehmen,
das zuletzt 2011 die Produktionsflächen durch den Bau einer neuen
Halle erweiterte und 2013 eine neue Beschichtungsmaschine in Betrieb nahm, bietet selbstklebende Folien für Werbetechnik, Digitaldruck, Glasgestaltung oder Steinbearbeitung, Hobby- und Bastelbedarf, Raumdekor oder
Industrieprojekte an, aber auch so genannte FloorGraphics-Lösungen. Je nach Ausführung kann die Folie entweder auf glatte Oberflächen, aber auch auf
Asphalt oder Teppichboden geklebt werden. Weil sie
rückstandsfrei und problemlos zu entfernen ist, ist
solch eine Folie laut Oliver Schwarz „ideal für vorübergehende Werbung oder Markierungen von rauen Böden im Innen- und Außenbereich“. Stolz sind die Entwickler in Untereschbach
darauf, dass man als erster Hersteller überhaupt eine Brandschutzklassifizierung für die Floor-Graphics-Folien erhalten hat. „Bislang
gelten Brandschutzklassifizierung nur für unbedruckte Folien und
verloren ihre Gültigkeit, sobald diese bedruckt und laminiert wurden“, erläutert der Geschäftsführer, der
sich freut, dass seine Folien nach der erfolgreichen
Klassifizierung nach DIN EN 13501-1 nun auch in öffentlichen Gebäuden, wie Flughäfen, Bahnhöfen oder
Messehallen, eingesetzt werden können.
Auch bei der ISL-Chemie GmbH & Co. KG ist
man auf mehrere Zertifizierungen stolz. Der 1997 erfolgten Zertifizierung nach DIN EN ISO 9001:2000 folgte die Umweltzertifizierung nach DIN EN ISO 14001:2004 und die in der
Automobilindustrie wichtige Zertifizierung nach ISO/TS
16949:2002. Mit mehr als 1.750 Produkten und Rezepturen bringt
das Kürtener Unternehmen Farbe in die Industrie – und somit auch
in den Alltag. Einer der Geschäftsbereiche der 1968
durch Josef Rath und Walter Höhler gegründeten
Firma ist heute die Herstellung von Farbpasten, mit
denen Kunststoffe eingefärbt werden – beispielsweise
im Automobilbau: Im Fahrzeuginnenraum gestalten
sie Polyurethanbauteile wie das Lenkrad, die
Instrumententafel, den Dachhimmel, die Hutablage,
den Sitzschaum oder die Türseitenverkleidung. Aber
auch beim Möbelbau kommen die bergischen Produkte zum Einsatz und werden beispielsweise für die Einfärbung
von Arm- und Rückenlehnen oder Tischumkantungen verwendet.
Und auch für die charakteristische Farbe von Tartanbahnen und
schwarzen Schuhsohlen (es gibt allein 50 bis 60 verschiedene
Schwarztöne) ist das Unternehmen, das seit 1994 in Kürten-Herweg ansässig ist und mittlerweile zur Schweizer Berlac-Group gehört, verantwortlich.
Wenn Mirjam Saeger, Mitarbeiterin im Marketing bei ISL, branchenfremden Menschen erklärt, was ISL hauptsächlich macht, dann
nimmt sie oft eine Tasse Kakao zu Hilfe: „Wenn wir Farbpigmente
dispergieren und daraus Pasten machen, funktioniert das ähnlich
wie bei der Kakao-Zubereitung“, sagt sie, nimmt einen Löffel in
die Hand, rührt und zerdrückt das Pulver. „Die in eine Flüssigkeit
gegebenen Farbpigmente werden mittels Mühlen und Walzen vermahlen – und in eine homogene Farbpaste verwandelt.“ Was spannend klingt, gehört aber eigentlich gar nicht in diesen Artikel –
denn mit Oberflächenbeschichtung hat das nur am Rande zu tun.
Anders ist es mit dem weiteren Standbein der Firma, die rund 120
Mitarbeiter beschäftigt und einen Jahresumsatz von 25 Millionen
Euro erwirtschaftet. Außer den Farbpasten stellt ISL
nämlich nach wie vor auch das her, was dem Unternehmen in Gründungstagen einst den Namen gegeben hat: Industrie-Speziallacke. Wird ein
Polyurethan-Formteil – zum Beispiel ein Lenkrad –
hergestellt, wird es beim Kunden in einem Arbeitsgang
gleichzeitig geformt und lackiert. Diese Lacke müssen
nicht nur lichtecht und UV-stabil sein, sondern auch
dem Endprodukt die gewünschte Haptik verleihen
und zudem sicher am Produkt haften. Überdies ist es für die Auftraggeber wichtig, dass eine koloristische Identität besteht zwischen dem Lack und der Farbpaste, die für dasselbe Produktteil
verwendet werden. „Nicht nur in Europa, sondern weltweit wissen
Kunden diese Lösung aus einer Hand zu schätzen“, sagt Regina
Wolf, Leiterin der Marketingabteilung. „Das Lack-Geschäft für die Polyurethan verarbeitende Industrie ist
ein kleines, exklusives Geschäft. Wir sind ein absoluter
Nischenanbieter“, bringt es Regina Wolf auf den
Punkt. Allerdings habe dieses Segment einen wichtigen Anteil am Markterfolg.
Bei Putzier wird schnell geschossen
Die Leichlinger Putzier Oberflächentechnik GmbH ist ein
weiteres gutes Beispiel dafür, wie ein Unternehmen durch innovative Ideen und unternehmerischen Mut vom kleinen Betrieb mit
zwei Mitarbeitern zu einem Marktführer aufsteigen kann. „Die
Firma wurde 1981 von meinem Vater gegründet“, erzählt Dipl.-Ing. Jens Putzier, der heute Alleingesellschafter und Chef von 50 Mitarbeitern ist. „Wir sind
kontinuierlich gewachsen – und selbst im Krisenjahr
2009 mussten wir niemanden entlassen“, so Putzier,
der die derzeitige Auftragslage als „hervorragend“ bezeichnet. Die Leichlinger sind Spezialisten für thermisches Spritzen: Ein Gasstrahl, in den der gewünschte
Werkstoff in mikroskopisch kleiner Pulverform eingeleitet wird, wird mit Überschallgeschwindigkeit auf das zu beschichtende Objekt geschossen. Je nach Verfahren, Werkstoff (bei
Putzier werden Keramik, Hartmetalle, reine Metalle und MetallLegierungen verwendet) und gewünschter Struktur herrscht ent-
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weder eine hohe – teilweise von mehr als 1.000 Grad – oder niedrige Temperatur. Ein großer Vorteil von solch einer Beschichtung ist
laut Putzier, „dass die Anforderungen von Grundwerkstoff und
Oberfläche komplett getrennt werden können“. Oft wird ein weicher Kern benötigt, aber mit einer widerstandsfähigen Oberfläche.
Ein weiterer Vorteil: Kosten können reduziert werden, weil teurere
Materialien nur dort zum Einsatz kommen, wo sie auch wirklich
benötigt werden. „Der Rest des Bauteils kann aus einem anderen,
günstigeren Material bestehen“, sagt Putzier, dessen Firma in Abstimmung mit den Auftraggebern immer mehr komplette Bauteile
oder gar ganze Baugruppen (beispielsweise Dichtungssysteme für
die Automobilindustrie) fertigt: „Der Trend geht dahin, dass die
Kunden alles aus einer Hand haben wollen, anstatt mehrere Firmen
für jeweils einzelne Fertigungsschritte zu beauftragen.“ Darin sieht
Putzier auch eine Stärke seines Unternehmens: „Wir haben mehr
als 30 Jahre Erfahrung, sind aber kein Großkonzern
und bedienen eine Nische, sodass wir nicht auf Quantität setzen müssen, sondern individuelle Lösungen
anbieten können. Es kommt häufig vor, dass ein
Kunde mit einer Zeichnung zu uns kommt – und wir
dann gemeinsam die optimale Lösung suchen.“ Zwar
hat die Firma eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung, „aber ich bin auch jemand, der nicht nur über
Zahlen brütet, sondern auch mittüftelt“, sagt der Diplom-Ingenieur, der die Materie in- und auswendig kennt. „Schon
als ich noch ein Kind war, wurde am Mittagstisch über Spritzverfahren diskutiert“, erinnert er sich.
27
wodurch Atome gelöst werden. Die Grundwerkstoffe werden aus
der festen Phase in die Gasphase überführt, die Metallpartikel anschließend ionisiert. Die Beschichtung entsteht durch das Kondensieren hauptsächlich metallischer Materialien in
Verbindung mit Gasen wie Stickstoff. Einen anderen
Ansatz bietet das Plasmanitrieren im IONIT-Verfahren.
Während dieses thermochemischen Verfahrens dringt
Stickstoff in die Stahloberfläche des behandelten Materials ein. Durch die niedrigere Temperatur von 400
bis 550 Grad wird ein Verzug an den Bauteilen vermieden. Das ist zum Beispiel bei Antriebswellen, Zahnkränzen oder auch Zahnrädern der Fall.
Auch für die Automotive-Branche arbeitet das Unternehmen
seit der Gründung 1984 erfolgreich. Erst im vergangenen Jahr
konnte eine Neuentwicklung im Bereich der „Diamond-Like
Carbon“ (DLC)-Schichten für den Automobilbereich präsentiert
Resistenz gegen Ermüdung und Verschleiß
Dass Individualität aber auch in einem Unternehmen, das allein
in der Bergisch Gladbacher Zentralniederlassung 175 Mitarbeiter
hat und weltweit an zwölf Standorten rund 500 Angestellte beschäftigt, nicht zu kurz kommt, beweist die Sulzer Metaplas
GmbH, derzeit noch eine Tochter der Sulzer Metco. Kürzlich
wurde bekannt, dass das Schweizer Unternehmen Oerlikon mit Sulzer eine Vereinbarung zur Übernahme der Division Sulzer Metco
unterzeichnet hat. Nach der noch nicht abgeschlossenen Übernahme soll Metco – und damit auch die Bergisch Gladbacher Tochter – mit einem starken Partner im Markt der Oberflächenbeschichtungen agieren. Branchenexperten rechnen damit, dass
die Marktposition so gefestigt und weiter ausgebaut werden kann.
Dabei setzt man auch auf einen Bereich, für den derzeit allein in
Deutschland pro Jahr eine Million Tonnen Stahl verbaut wird:
Windkraftanlagen. Ob Anlagen effizient und wirtschaftlich
arbeiten, hängt stark von einem kontinuierlichen und zuverlässigen
Betrieb ab. Untersuchungen zufolge liegt die häufigste Ursache für
Störungen der Windkraftanlagen im Verschleiß und in der Ermüdung von Bauteilen wie beispielsweise Getriebezahnrädern. Damit
das nicht passiert, wird im Bereich der Bremsvorrichtungen, an
Ventilteilen und Hydraulikkomponenten sowie Zahnrädern Oberflächentechnik aus Bergisch Gladbach eingesetzt. Dabei kommen
vor Ort unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:
Im physikalischen Gasphasenabscheidungsverfahren, kurz PVD,
beispielsweise wird ein Ziel mit hochenergetischen Ionen beschossen,
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Die Spezialfarben der ISL-Chemie
werden auf den unterschiedlichsten
Oberflächen aufgebracht.
Um dort eine gleichbleibende Wirkung
zu erzielen, müssen die Partikel
optimal vermengt werden, was auch
über große Walzen erfolgt.
werden – verbunden mit Investitionen am Standort (punkt.RBW
berichtete in der vorletzten Ausgabe über das neue Beschichtungszentrum). „Der Markt verlangt nach Lösungen, die Fahrzeuge leistungsstark und umweltfreundlich zugleich machen“, sagt
PR-Managerin Annette Norin. Durch die Reduktion von Reibung,
Korrosion und Verschleiß tragen DLC-Lösungen zur Verbesserung
der Motorleistung, der Lebensdauer der Komponenten und zur
Senkung von Emissionen bei.
Eine jüngst von Sulzer Metaplas entwickelte amorphe (das
heißt: die Atome weisen ein unregelmäßiges Muster auf) Kohlenstoff-Schicht (A.CARBON) bietet anspruchsvollen Systemen – neben Einspritzkomponenten auch Schlepphebel,
Tassenstößel oder Kolben – einen noch höheren Verschleißschutz bei Trocken- und Mangelschmierung
und gewährleistet die geforderte Funktion über die
gesamte Bauteillebensdauer. Auch bei geringem
Schmiermitteleinsatz senkt die Schicht die Reibwerte
signifikant, wie sonst nur im gut geschmierten Zustand.
Unternehmen investieren in die Zukunft
Auch die anderen Firmen forschen, optimieren und bieten immer wieder neue Produkte und Werkstoffe an: So wurde bei ISL
die seit Jahren bei der Lackierung von Polyurethan-Teilen im Automobil-Innenraum erfolgreich eingesetzte IsothanProduktreihe weiterentwickelt, sodass nun eine
Anwendung im Außenbereich möglich ist – beispielsweise bei Bojen oder Gartenmöbeln. Im Kürtener
Labor tüfteln mehr als 20 Mitarbeiter an neuen Finessen für die gesamte Produktpalette: „Dabei folgen wir
der technischen und chemischen Weiterentwicklung
der Rohstoffe. Ebenso berücksichtigen wir die laufenden Anpassungen der gesetzlichen Vorgaben. Das schließt die Regelungen für die stofflichen Eigenschaften von Konsumentenprodukten
ein, in die unsere Produkte einfließen“, sagt Entwicklungsleiter Joachim Henn. Für den Spezialisten im Bereich Einfärbungen und Veredelungen von Oberflächen ist es wichtig, nah am Markt zu sein
und den heterogenen Kundenbedürfnissen mit hochwertigen Produkten immer wieder aufs Neue gerecht zu werden.
„Die Branche entwickelt sich weiter“, weiß auch Jens Putzier.
Wer Schritt halten wolle, müsse investieren. „In den vergangenen
zehn Jahren haben wir einige Millionen Euro in unseren Standort
gesteckt“, sagt Putzier, der Vorstandsmitglied der Gemeinschaft
Thermisches Spritzen (GTS) ist. Diese vergibt das weltweit erste
verfahrens-, personen- und produktbezogene Zertifikat für das
thermische Spritzen, das auf einem umfangreichen Regelwerk basiert. „Uns ist es wichtig, die Akzeptanz für das thermische Spritzen
weiter zu erhöhen“, sagt Putzier. Und das funktioniere nur über einen hohen Qualitätsanspruch.
Auch bei ASLAN, Schwarz wird kontinuierlich in
die Neu- und Weiterentwicklung von Produkten
investiert. So konnte zuletzt eine weitere Innovation
auf den Markt gebracht werden: eine hochwertige Tafelfolie, die sich durch eine besonders kratzfeste Oberfläche auszeichnet, sodass selbst bei sehr starker
Beanspruchung keine Kratzer, Schatten oder Geisterschriften zurückbleiben. „Die Beschriftungen lassen
sich einfach und rückstandsfrei mit einem feuchten Tuch oder
Schwamm abwischen“, sagt Schwarz: „Die selbstklebende,
schwarze Tafelfolie ist somit ideal für Restaurants oder Cafés, um
das Tagesangebot zu aktualisieren, aber auch in Kinderzimmern
kann sie zum Einsatz kommen.“
Im Rheinisch-Bergischen Kreis gibt es außerdem
mehrere Firmen, die selbst keine Oberflächenbeschichtung herstellen, aber dennoch in das Titelthema dieser punkt.RBW-Ausgabe gehören. Denn:
Was nützt die beste Beschichtung, wenn es keine
Technik gibt, sie aufzutragen oder zu bearbeiten?
Oder keine Möglichkeit, sie zu vermessen? Einer der
führenden Anbieter von Oberflächentechnik sitzt in
Bergisch Gladbach – die joke Technology GmbH. Bereits 1940
hatte Elektrotechniker Robert Kettenbaum den Schritt in die
Selbstständigkeit gewagt und einen Reparaturbetrieb eröffnet. Ein
halbes Jahrzehnt lang war der Kölner Elektrokaufmann Josef
Joisten als Mitgründer und Partner mit von der Partie. Aus den Anwww.rbw.de
100 Jahre voller Energie
für das Bergische.
100 Jahre BELKAW – das heißt: 100 Jahre Teil von Bergisch Gladbach,
100 Jahre zuverlässige Versorgung mit Energie und Wasser.
Und 100 Jahre voller Engagement – für die Stadt, für die Menschen,
die Vereine und Firmen im Bergischen.
fangsbuchstaben der Firmengründer entstand der bis heute bekannte eingekürzte Firmenname. Das Reparieren von Elektrogeräten wurde Kettenbaum schnell zu langweilig – und so
entwickelte er zum einen Schweißgeräte, zum anderen vertrieb er
Anfang der 1950er-Jahre den revolutionären Vielkantbohrer VIKA.
Die Grundsteine für die noch heute bestehenden Unternehmensbereiche Oberflächentechnik und Folienschweißtechnik waren gelegt. Im Laufe der Jahre entstanden immer neue Produkte. Heute
umfasst der Katalog für Oberflächentechnik 428 Seiten und gilt als
der umfangreichste in der Branche. Darin finden sich unter anderem Antriebssysteme, Handstücke, Schleif- und Polierwerkzeuge,
Reinigungs- und Strahlsysteme und weitere spannende Werkzeuge.
Doch joke vertreibt nicht nur Werkzeuge, sondern
schult die Kunden auch im Umgang mit Werkzeugen
– und wirkt dadurch gleichzeitig dem Mangel von
qualifizierten Mitarbeitern entgegen. So wird unter
anderem ein zweiwöchiger Intensivkurs angeboten, in
dem speziell Auszubildende aus den Branchen Automotive, Kunststoff oder Medizintechnik die Kunst des Polierens
lernen können. „Es gibt für Interessenten am Beruf des Polierers
keinen standardisierten Ausbildungsweg. Und dies, obwohl diese
Tätigkeit für viele Metall verarbeitenden Berufe wichtig, für Formen- und Werkzeugbauer sogar elementar ist und ein hohes Maß
an Wissen und Erfahrung verlangt“, sagt joke-Geschäftsführer Udo
Fielenbach. „Die Qualität eines Produktes oder Werkstücks ist abhängig von der Oberflächengüte und Genauigkeit des Formwerkzeugs. Dessen Bearbeitung kann nicht vollständig automatisiert
werden. Fielenbach: „Zwar gibt es bei Werkzeugen mit umfangrei-
cheren Flächen wie etwa Ziehwerkzeugen für Karosserieteile Versuche, den Finishing-Prozess zu automatisieren, aber komplexe
geometrische Formen sind für Roboter eine unlösbare Aufgabe.“
Der zweiwöchige Intensivkurs wird in Kleingruppen von erfahrenen Experten durchgeführt. Im Mittelpunkt steht weniger die
graue Theorie, sondern stärker die Aufgaben aus der Arbeitspraxis
der Teilnehmer. „Die Branche steht vor einer mehrfachen Herausforderung: Es gilt, das Wissen der erfahrenen Polierer im Unternehmen zu bewahren, Nachwuchs für diese Tätigkeit zu begeistern
und die Qualität weiter auf einem hohen Niveau zu etablieren“,
beschreibt Fielenbach die Idee für die Azubi-Weiterbildung.
Das Generieren von Nachwuchs ist auch bei der
Fries Research & Technology GmbH (FRT) ein großes Thema. So ist es für das 1995 gegründete und im
Bergisch Gladbacher TechnologiePark ansässige Unternehmen selbstverständlich, sich bei den Projekten
„KURS“ (seit 2008 mit dem Otto-Hahn-Gymnasium)
und „TuWaS! Technik und Naturwissenschaften an
Schulen“ (Grundschule Gronau) zu engagieren – und
darüber hinaus regelmäßig Praktika anzubieten. „Unsere Haupttätigkeiten liegen in der Entwicklung, Fertigung sowie dem weltweiten Vertrieb von Messtechnik und Software zur metrologischen
Vermessung von Oberflächen mit höchster Auflösung“, erklärt Geschäftsführer Dr. Thomas Fries. „Unsere mehrfach ausgezeichneten
Messsysteme liefern berührungslos und zerstörungsfrei – auf
Wunsch sogar vollautomatisch – Informationen über die Topografie, Struktur, Stufenhöhe, Rauheit, den Verschleiß, die Schichtdicke
und viele andere Parameter. Wer bei Topografie an Gebirge und
Messungen im Meter-Bereich denkt, liegt falsch. Die Technik aus
Foto: RBW
Die RBW hat sich mit den Wirtschaftsförderungen der Städte Dormagen, Krefeld, Leverkusen
und des Rhein-Kreises Neuss zum „Netzwerk
Innovative Werkstoffe Rheinland“ zusammengeschlossen. Das Netzwerk will über die aktuelle
Entwicklung in der Werkstofftechnik informieren, eine Austauschplattform für Akteure aus
Wissenschaft und Wirtschaft schaffen und die
Region durch kooperative Maßnahmen stärken.
D
as Rheinland ist mit sieben Millionen Einwohnern und einem Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 250 Milliarden Euro der stärkste Wirtschaftsstandort Deutschlands und gilt damit als Investitions- und Zukunftsstandort. Wichtige Anwender von innovativen Werkstoffen sind die rheinisch-bergische Automobilzulieferindustrie, die Metall- und Kunststoffindustrie sowie die
Medizintechnikbranche. Mehr als zwei Drittel aller technischen Neuentwicklungen hängen heute mittelbar oder unmittelbar
von innovativen Werkstoffen ab. Darum sind innovative Werkstoffe für viele Unternehmen im Rheinisch-Bergischen Kreis und
für den Standort insgesamt von Bedeutung.
Dazu Volker Suermann, stellvertretender Geschäftsführer der RBW: „Das Netzwerk möchte Kommunikations- und Informationsplattform sein für Trends und Neuerungen im Werkstoffbereich und dazu auch Unternehmen aus den sogenannten Anwenderbranchen ansprechen. Ein zentrales Netzwerkformat werden daher Themenabende mit verschiedenen Partnern sein.
Durch die Stärkung der regionalen Kooperationsbeziehungen sowie den Ausbau und die Ausschöpfung des hohen Standortpotenzials
in der Querschnittstechnologie „innovative Werkstoffe“ werden wir auch eine noch deutlichere Profilierung der Wirtschaftsregion
des Rheinlandes, und damit auch des Rheinisch-Bergischen Kreises, erreichen.“
Mehr Infos unter www.iw-rheinland.de
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31
dem Hause FRT misst mikro- und nanometergenau und ermöglicht
mithilfe einer eigens entwickelten Software eine 3-D-Oberflächenanalyse – beispielsweise beim Automobilbau. Fries: „Geht es um
die hochpräzise Vermessung von innovativen Produkten, so steht
gerade die Automobilindustrie vor großen Herausforderungen.
Produkteigenschaften werden heute maßgeblich durch gezielt
strukturierte Oberflächen und kleine Bauteilgeometrien gesteuert.“ Klassische Anwendungsbereiche sind Zylinderbuchsen und kopfdichtungen, Bremsscheiben, Beschleunigungssensoren, aber
auch Kunstleder. Und auch im optischen Bereich oder bei Verpakkungen kommen der FRT MicroSpy, MicroProf oder MicroGlider
zum Einsatz. Um möglichst nah am Kunden zu sein, unterhält FRT
Tochtergesellschaften in den USA, in China und der Schweiz, ein
Vertriebs- und Servicenetz in den USA, in Asien und Europa und
eine Niederlassung in München. Zum Kundenkreis zählen namhafte Unternehmen wie Bayer, Bosch, Daimler oder Infineon.
B.A.ST.E. macht den Nürburgring griffiger
Um deutlich größere Flächen geht es meist, wenn das Bergisch
Gladbacher Unternehmen B.A.ST.E. OBERFLÄCHENBEARBEITUNG GmbH vor Ort ist. Mithilfe verschiedener Verfahren – vom
Kugelstrahlen über das Fräsen bis hin zum Diamantschleifen – werden seit 1992 Böden und Untergründe bearbeitet. Die Ergebnisse
sind unter anderem auf der Grand-Prix-Strecke des Nürburgrings
zu sehen, wo B.A.ST.E. vor einem Motorrad-Grand-Prix mit Kugelstrahlen die Griffigkeit des Asphalts in den Kurven erhöht hat, oder
auf der Kölner Hohenzollernbrücke, wo der Stahlboden für die
Weiterbehandlung (Beschichtung) sauber gestrahlt wurde. B.A.ST.E.
bietet außerdem ein Oberflächenveredelungsverfahren für Automobil- und Motorradteile sowie andere Metallteile. „Spezialisiert
haben wir uns auf das Schleifen, Bürsten und Polieren von Aluminium, Edelstahl und Messing“, sagt Geschäftsführer Manfred Firchau, der betont, dass sich nicht nur bei teuren oder raren
Einzelstücken eine umweltschonende Aufarbeitung lohne, weil die
Neuproduktion viel Energie benötige und CO2 freisetze. Durch das
Glasperlenstrahlen – kleinste Strahlkörner werden dabei mit hoher
Geschwindigkeit gegen das zu bearbeitende Werkstück geschleudert – lassen sich laut Firchau verschiedene Materialien schonend
bearbeiten. Als Beispiele nennt er Alufelgen, Kotflügel aus Stahlblech, Holz oder Kunststoffe.
Allein an diesen Beispielen aus Rhein-Berg sieht man: Ganz
schön oberflächlich sind die Unternehmen nur wegen der Produkte, die sie anbieten. Ansonsten können sie mit vielen spannenden und tief gehenden Geschichten aufwarten.
Nr. 3 | 2014
Reportage
300 Overather Schüler
erkunden die Berufswelt
Erfolgreich: 138 Unternehmen stellten Plätze für neues Angebot zur Verfügung
fragt Bengt, während er auf ein viereckiges Kästchen zeigt. Sofort
geht Andreas Boor, Ausbilder für Elektronik, auf die Frage des Schülers ein und erklärt die Funktion innerhalb des aufgebauten Schaltkreises. Der 15-jährige Bengt ist einer von insgesamt 14 Teenagern,
die sich bei der Firma ASS Maschinenbau GmbH eingefunden haben. Die Schüler der 8. Klasse vom Paul-Klee-Gymnasium und von
der Bergischen Realschule bekamen am 20. Mai bei der erstmals
angebotenen Berufsfeld-Erkundung in dem Overather Unternehmen einen praxisnahen Einblick in die Arbeit eines Mechatronikers
oder Industriekaufmanns.
Es ist kurz vor 8 Uhr. Nach und nach trudeln die Teilnehmer
ein. Sie kommen alleine oder zu zweit von der nahegelegenen Bushaltestelle. Einer rollt mit dem Skateboard an. Es sind nur Jungs, die
sich zu dem Schnuppertag bei der Overather Firma ASS eingefunden haben – und erfahren wollen, was ein Mechatroniker macht.
Der anspruchsvolle Beruf ist eine Kombination von Mechanik
und Elektrotechnik und wird durch Steuerungs-, Regelungs- sowie
Informationstechnik ergänzt. Aber wie gibt man Einblick in eine so
vielfältigen Tätigkeit? Bilder sagen mehr als 1.000 Worte und so
bekommen die Schüler erst einmal einen Film gezeigt. Kurzweilig
wird hier dargestellt, dass es ohne Industrieroboter weder TabletPCs noch Motorroller gäbe. Zu sehen sind riesige Greifarme in Produktionsstraßen die Metallteile fassen, drehen und montieren. „ASS
ist mittendrin“, sagt Rolf Würstlin, technischer Leiter der Firma, als
der Film vorbei ist. „Wir stellen seit über 30 Jahren Hände für Industrieroboter her, haben 1.500 Greiferteile im Roboterhandbaukasten. Hier in Overath arbeiten 100 Mitarbeiter.“ Wie der Beruf
in der Praxis aussieht, das erklärt Werkstatt- und Ausbildungsleiter
Walter Mack bei einem Gang durchs Unternehmen. „Wir gehen
genau den Weg, den ein Auftrag in unserem Unternehmen
nimmt“, sagt er. In der Konstruktionsabteilung sehen Schüler an
Computerbildschirmen, wie in 3-D-Programmen zukünftige Roboter entwickelt werden.
Dann geht es weiter zur Fertigungshalle, wo es nach Metall und
ein wenig nach Öl riecht. Mack zeigt den Schülern eine mit Mustern
durchbrochene Plastikkugel. Geschnitten wurde sie in einem viereckigen Kasten. „Da ist ein Laser drin“, erklärt er. Die Schüler werden
von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz geführt. Es geht um Schaltkreise,
Impulse, Mechanik und Elektronik und darum, wie aus vielen Komponenten ein Industrieroboter zusammengebaut wird. Ganz faszi-
Fotos: Landschoof
„Und wozu ist dieses Teil da?“,
niert betrachten die Schüler an einem Arbeitsplatz kleine Sternzeichen
aus durchsichtigem Plastik. Sie werden von einem Roboter angefertigt, den ein Werkstudent entwickelt hat. „Wenn ihr glaubt, mit
dem Schulabschluss sei die Zeit des Lernens vorbei, irrt ihr. In diesem
Beruf müsst ihr ein Leben lang lernen.“ Zurzeit bildet die Firma
acht Azubis aus. „Davon zwei im dualen Studiengang in Zusammenarbeit mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt. Augustin.“
Die Führung durch die Werkhalle endet an einem gelben Käfig.
Darin packt ein orangefarbener Greifarm immer wieder nacheinander mehrere Metallteile, um sie aufzustellen und wieder abzuräumen. „Das ist ein Dauertest“, sagt Mack „Und wie teuer ist so
ein Teil?“, will ein Schüler wissen. „Das kommt auf die Größe und
Achsen an“, so Mack und nennt für einen einfachen Greifarm die
Summe von 70.000 Euro.
Schließlich sollen die Schüler selber einen kleinen Industrieroboter, einen einfachen Greifer, zusammenbauen. Als Vorlage dient
ein Foto. Und eine Kiste voller Einzelteile. Ganz konzentriert sind die
Jungs bei der Sache, gucken immer wieder auf das Foto und schrauben Schienen und Gelenke zusammen. „Das macht auf jeden Fall
Spaß“, bilanzieren sie am Ende des Tages.
Elke Landschoof
www.rbw.de
beitswelt zu geben und so den angestrebten Traumberuf genauer kennenzulernen, das war das Ziel der Berufsfelderkundung, die am 20. Mai in Overath
stattfand. 300 Schüler schnupperten in Unternehmen, um festzustellen, ob ein
Beruf den eigenen Erwartungen entspricht. Und die Unternehmen hatten so
eine Möglichkeit, ihren potenziellen Nachwuchs kennenzulernen. Der Rheinisch-Bergische Kreis wählte die Aggerstadt als Pilotregion zur Umsetzung des
Angebotes „Berufsfelder erkunden“ im Rahmen des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss NRW“. Als eine von sieben Referenzkommunen setzt
der Kreis das Landesvorhaben seit 2012 um. Bei der diesjährigen Berufsfelderkundung besuchten zunächst die Schüler der achten Klassen aller Overather
Schulformen für einen Tag ein Unternehmen oder Handwerksbetrieb.
Ab dem kommenden Jahr wird die Berufsfelderkundung in allen acht Städten und Gemeinden des Rheinisch-Bergischen Kreises umgesetzt. Dann haben
die Jugendlichen dreimal im Jahr die Möglichkeit, verschiedene Berufsfelder aus
unterschiedlichen Branchen kennenzulernen. „Die Jugendlichen wählen häufig
die bekannten Jobs wie Mechatroniker oder Friseurin“, erklärt Sophia Tiemann,
Leiterin des Koordinierungsbüros Übergang Schule – Beruf beim Rheinisch-Bergischen Kreis. „Dabei gibt es hunderte weitere spannende Möglichkeiten wie Fitnessökonom oder Papiertechnologe. Es fehlt nur das Wissen darüber.“ Das soll
durch die Berufsfelderkundungen geändert werden. Im Vorfeld finden zudem
sogenannte Potenzialanalysen statt, die den Schülern helfen, ihre Stärken zu erkennen. Insgesamt werden ab 2015 kreisweit 3.000 Schüler einen Schnupperplatz suchen. Benötigt werden also rund 9.000 Plätze. Unternehmen können
sich voraussichtlich ab August/September dort eintragen. Damit Schüler und
Unternehmen leicht zueinander finden, wird derzeit eine Datenbank für das Internet entwickelt. Die Kosten liegen bei rund 35.000 Euro. 50 Prozent trägt das
Land NRW und die EU. Die andere Hälfte steuern der Rheinisch-Bergische Kreis
und die Rheinisch-Bergische Wirtschaftsförderungsgesellschaft mbH, der Arbeitgeberverband Metall & Elektro Köln, die IHK Köln und die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land bei. Köln, Leverkusen, der Rhein-Erft-Kreis und der
Oberbergische Kreis prüfen derzeit, ob sie diese Datenbank übernehmen.
Rheinisch-Bergischer Kreis, Koordinierungsbüro „Übergang Schule-Beruf“
Am Rübezahlwald 7, 51469 Bergisch Gladbach, Tel. +49.2202.132523
E-Mail: [email protected]
Nr. 3 | 2014
Foto: RBW
Berufsfelderkundung Schülern einen Einblick in die Ar-
RBW-Geschäftsführer Dr. Erik Werdel und Sophia
Tiemann, Leiterin des Koordinierungsbüros Übergang Schule – Beruf beim Rheinisch-Bergischen
Kreis, schauten bei der Firma Lutz Elektrotechnik in
Overath vorbei, die drei Schülern die Berufsfelderkundung angeboten hatten.
Porträt
„Der Garten Rösrath“
macht den Garten schön
Die Rösrather Gartenbaumschule reagiert mit Umstrukturierung auf den Markt
D
as steinerne Fabelwesen blickt neben der Hortensie in
den Himmel über Rösrath. Einige Meter weiter
schmiegt sich ein Terrakotta-Mädchen ans Blattwerk einer Ölweide. Auf dem 10.000-Quadratmeter-Areal der Gartenbaumschule „Der Garten Rösrath“ faszinieren Hingucker,
Pflanzen und Farben. Vor vielfältigen Grünabstufungen leuchten
das Blattrot von Japanischem Ahorn, das Blütenlila der Rhododendren und knallige Nemesia-Züchtungen. Die Natur beweist,
was sie kann, in langen Reihen von Anzuchttöpfchen, in Kübeln
und Freiland. Und das Betreten des Geländes ist ausdrücklich erwünscht.
Unschlüssig blickt der Kunde auf die Pflanzenvielfalt. „Sie
brauchen Schattenstauden?“, fragt Frauke Lindner und hat
schnell ein Ensemble zusammengestellt. Funkie, Gänsekresse und
Purpurlaub gedeihen gut im Schatten. „Zier-Gras können wir
auch dazutun“, sinniert die Zierpflanzengärtnerin und Floristin.
Mit ihrem Know-how ist sie die perfekte Ergänzung zu ihrem
Mann Steffen Lindner, der Geschäftsführer und Gärtnermeister
im Fachbereich Baumschule ist – und sich mit vielen Zusatzausbildungen im Gestaltungsbereich fortgebildet hat. Während sie
in Verkauf und Büro tätig ist, übernimmt er Beratung und Gartengestaltung, hauptsächlich von Privatgärten.
„Ich lege viel Wert auf Gartenkultur“, sagt Steffen Lindner.
Statt Blütenwirrwarr schätzt er Gartenbilder mit klaren Strukturen. Winterheide im japanischen Garten sei genauso tabu wie die
Hortensie im Rosenbeet. Der Rösrather gibt bestehenden Gärten
Schliff oder erstellt neue Gesamtkonzepte inklusive Wegen, Wasserläufen und Bänken. Im Trend: der ländlich-romantische Gartencharakter mit blühenden Stauden, Rosen und kleinen
Buchshecken sowie der moderne Gartencharakter mit Formpflanzen, geraden Linien und Naturstein. „Und Kräuter sind ein
unheimlich starker Trend.“
In mehreren Themen- und Mustergärten der Gartenbaumschule können sich Besucher inspirieren lassen: Wie wäre ein verrostetes Eisentor als Deko? Ein Bogen aus Rosen, Efeu oder
Buche?
Bänke aus Terrakotta, Metall und Granit laden zum Sitzen,
Pavillons und Sitzplätze unterm Laubdach zum Träumen ein. „In
der Umgebung herrscht ein sehr hoher Anspruch im Bereich Garten“, sagt Lindner, dessen Kunden zu 70 Prozent aus Rösrath
kommen. Zu seinem Team gehören neben Ehefrau Frauke und
Mitgesellschafter Heinz Schmidtmann der Garten- und Landschaftsbau-Meister Jörg Blaese als leitender Koordinator für die
Gartengestaltung sowie sieben weitere Angestellte und zwei Auszubildende. Das war nicht immer so. Das Unternehmen, das
Brand, Überschwemmung und Frostschäden überstand, hat sich
immer wieder neu am Markt ausgerichtet.
„Wir sind sehr wachsam“, sagt Steffen Lindner. 1980 habe er
auf 2.500 Quadratmeter „mit Spaten und Schubkarre“ allein seinen Baumschulbetrieb eröffnet. „Hier war ein Maisacker. Sonst
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Ausstellungsgelände
• 10.000 Quadratmeter
• drei Themenwelten: „Romantische Gärten“, „Modern-asiatische Gärten“ und „Schattengärten“
• Mustergärten: „Der japanische Garten“, „Der Rosengarten“, „Der Steingarten“, „Der Wassergarten“,
„Der Zaubergarten“, „Der Topfgarten“, „Der Kugelgarten“ und „Der mediterrane Garten“
nichts, null.“ In Spitzenzeiten zog er 10.000 Buchsbäume und
30.000 Bodendecker heran. Die Bereiche Verkauf und Gartengestaltung kamen hinzu, entwickelten sich, und weil es schwieriger wurde, eine breite Pflanzenpalette vorrätig zu halten, wurde
die Anzucht vor acht Jahren eingestellt. Die großen Vollsortiment-Gartencenter setzten dem Verkauf zunehmend zu, weshalb Lindner 2008 beschloss, diesen Bereich zu drosseln (derzeit
etwa 15 Prozent Umsatz) und die Gartengestaltung zu forcieren
(derzeit etwa 85 Prozent). Ein Prozess, der durch von der RBW
ausgestellte Bildungsschecks unterstützt wurde. Lindner führte
unter anderem Teamschulungen und betriebswirtschaftliche
Weiterbildungen durch. Jüngste Maßnahme ist der Verzicht auf
ungelernte Hilfskräfte. „Wir gehen nur noch mit Fachleuten raus“,
erklärt der 53-Jährige. „Das ist effektiver.“ So habe er im ersten
Quartal 2014 den gleichen Umsatz erwirtschaftet wie mit fünf
Mann mehr im Vorjahr. Demnächst wird er Gartenseminare neu
anbieten – auch zu Schattenpflanzen.
Ute Glaser
Kontakt
Der Garten Rösrath
Jahnstraße 10
51503 Rösrath
Telefon: +49 2205.81133
[email protected]
www.der-garten-roesrath.de
Nr. 3
1 | 2014
Engagement
Steffen Lindner ist Mitglied beim Gartenbaumschulverband in Deutschland und sitzt dort im Marketingbeirat. Außerdem ist er Ausbilder für Garten- und
Landschaftsbauer sowie für Pflanzenfachberater. Er
sitzt im Prüfungsausschuss der Landwirtschaftskammer Bonn und hat das Rosenfest in Rösrath mit dem
Kulturverein Schloss Eulenbroich aufgebaut und zehn
Jahre lang organisiert. Zudem gehört Lindner seit
mehr als zehn Jahren zur informellen Rösrather
Handwerkergemeinschaft „Träume brauchen Räume“.
Geschäftsführer Steffen Lindner und seine Frau
Frauke sorgen für eine kompetente Beratung der
Kunden.
Fotos: Glaser
In drei Themenwelten und mehreren Mustergärten können sich GartenFreunde auf einem insgesamt 10.000 Quadratmeter großen Gelände
an der Jahnstraße in Rösrath inspirieren lassen.
Porträt
ADES hat IT der Kunden unter Kontrolle
Das Burscheider Unternehmen analysiert und organisiert Netzwerke
Zurzeit ist alles im grünen Bereich. Kein Server ist abgestürzt,
kein Drucker streikt und keine Festplatte arbeitet am Rande
ihrer Kapazität. Bent O. Weichert blickt auf die sechs Bildschirme über seinem Schreibtisch und ist zufrieden: „Alle
Systeme laufen reibungslos.“ Der Geschäftsführer der ADES
GmbH ist online mit seinen Kunden verbunden und kann
vom Büro aus jederzeit sämtliche Funktionen der IT-Infrastrukturen der jeweiligen Unternehmen überwachen.
Seit rund zwei Jahrzehnten steht die ADES GmbH ihren Kunden
mit maßgeschneiderten IT-Lösungen zur Seite. „Wir sind kein Beratungs- und Systemhaus im klassischen Sinn“, sagt Bent O. Weichert und beschreibt das Konzept seines Unternehmens: „Da wir
großen Wert auf Transparenz legen, verkaufen wir keine Hardund Software. Wir beraten zwar, beteiligen uns aber nicht am eigentlichen Beschaffungsprozess.“ Weiter bietet die ADES GmbH
ausschließlich sogenannte Flatrate-Verträge an. Das heißt, der
Kunde bezahlt nur einen monatlichen Betrag für alle Leistungen.
Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, meint der 47-Jährige
und betont: „Der Kunde hat einen festen Kostenrahmen und je
besser wir sein Netzwerk managen, desto effektiver kann er seine
IT-Infrastruktur nutzen.“
Das proaktive Netzwerkmanagement gehört zum Kerngeschäft von ADES. Weichert erklärt: „Unsere Server analysieren im
Minutentakt die Kunden-Systeme. Probleme sind sofort sichtbar
Foto: Beck
ADES-Geschäftsführer
Bent O. Weichert und
seine Mitarbeiter stehen
immer in engem persönlichen Kontakt mit ihren
Kunden, um optimale
Lösungen für deren ITInfrastrukturen erarbeiten zu können.
und können direkt angegangen werden. Das ist entscheidend,
um Folgeschäden zu vermeiden.“ Fehler können darüber hinaus
im Voraus erkannt werden. Wenn eine Festplatte beispielsweise
zu voll wird, schlägt das System selbstständig Alarm. „So können
wir eingreifen, bevor Probleme entstehen.
Oft kann der Server die Probleme selbstständig bereinigen.
Das geschieht mithilfe von Programmen, die ADES entwickelt
hat. Ist Vor-Ort-Support gefragt, bekommt der Kunde Besuch
vom Techniker. Und von diesem ist bisweilen nicht nur technisches Know-how gefordert. „Wir müssen in unserem Job oft in
alle Richtungen denken“, sagt Bent O. Weichert und erzählt von
einer Firma, bei der in scheinbar unregelmäßigen Abständen
Netzwerkstörungen auftraten. „Wir fingen an zu messen, plötzlich war der Fehler weg. So ging das eine ganze Zeit lang.“ Die
Dokumentation der Netzwerkdaten machte schließlich deutlich,
dass die Störungen immer kurz vor dem Zehnten jedes Monats
auftraten. Die Frage war: Was passiert an diesem Datum? Die Lösung: Eine externe Mitarbeiterin kam in die Firma, um die Umsatzsteuererklärung zu erstellen. Ihr PC war defekt und Ursache
des Netzwerkproblems.
Support bietet ADES 24 Stunden pro Tag, 365 Tage im Jahr.
Möglich ist das durch die Kooperation mit einem Partnerunternehmen in Santa Monica/Los Angeles. „Der Dienst rund um die
Uhr ist ganz wichtig für die Kunden“, sagt Weichert. „Bei Notfällen zum Beispiel muss immer jemand erreichbar sein.“ Hierfür
www.rbw.de
Im Jahr 1987, noch während seines Elektrotechnik-Studiums,
gründete Bent O. Weichert die ADES GmbH in Leverkusen.
Schwerpunkt des Unternehmens, dessen Name sich von „analoge & digitale elektronische Systeme“ ableitete, war die Elektrotechnikentwicklung. Bereits 1991 waren 17 Mitarbeiter für
das inzwischen in Remscheid-Lüttringhausen beheimatete Unternehmen tätig. Als die Internet-Technologie aufkam, stieg die
ADES GmbH auch in diesen Bereich ein. 1994 trennten sich
Elektronik- und IT-Abteilung – ein Mitarbeiter übernahm den
Elektronikbereich, Bent O. Weichert die IT-Sparte und den Firmennamen, der nun für „advanced dataprocessing evaluation
& services“ stand. Die ADES GmbH verlegte schließlich ihren
Firmensitz nach Burscheid. Heute beschäftigt Bent O. Weichert
vier Mitarbeiter an zwei Standorten, am Hauptsitz und in Mönchengladbach (jeweils mit Büro und eigenem Rechenzentrum),
und betreut als Beratungs- und Systemhaus branchenübergreifend und markenunabhängig rund 80 Kunden mit 1.900 Servern
und über 38.000 Diensten. Vor allem kleine und mittelständische Unternehmen mit fünf bis 500 Mitarbeitern nehmen die
Dienstleistungen in Anspruch. Um die regionale Bindung zu verstärken, startete Bent O. Weichert 2005 die „Regionaloffensive
Bergisch Land“. Um einen persönlichen Kontakt zu haben, sitzen die meisten ADES-Kunden im Bergischen Land und im
Ruhrgebiet. Weichert: „Neben der Ersparnis von Zeit und Geld
durch vermiedene Reisekosten entsteht ein regionales Netzwerk, das später auch in ganz anderen Bereichen als im IT-Bereich Synergien erbringt.“
wird ein Eskalationsplan erarbeitet, in dem in drei Schutzbedarfsstufen festgelegt ist, wer wann per Anruf, E-Mail, SMS oder Voicemail benachrichtigt wird. Und im Zweifel ist auch der
Geschäftsführer mitten in der Nacht selbst vor Ort – und wurde
dabei schon einmal fast von der Polizei festgenommen, weil man
ihn für einen Einbrecher hielt.
In die Zukunft blickt der Geschäftsführer optimistisch und freut
sich über die große Nachfrage der ADES-Dienstleistungen und
-produkte. Und er überlegt, sein Team zu vergrößern. „Die Nähe
zu unseren Kunden ist uns sehr wichtig. Wir sind derzeit so aufgestellt, dass wir jederzeit schnell in den Unternehmen sind. Mit einem größeren Team könnten wir die Betreuung aber noch
effektiver gestalten.“
Dr. Dunja Beck
Kontakt
ADES GmbH, Dahlienweg 12, 51399 Burscheid
Telefon: +49 2174.64043, Fax: +49 2174.64045, [email protected]
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RBTZ
Die Lotus-F1-Teamfahrer Romain Grosjean (l.) und Pastor Maldonado haben beim „2014 FORMULA 1 PETRONAS MALAYSIAN GRAND-PRIX“-Rennen erstmals IdeniXx Motorsport-Bekleidung getragen.
Weniger Hitze, mehr Energie,
bessere Leistungen
Auch Formel-1-Rennfahrer wissen die IdeniXx-Produkte zu schätzen
Sport macht glücklich. Wer Ausdauersport betreibt, kennt
das Gefühlshoch, das sich irgendwann einstellt. Sport setzt
Endorphine frei – und jede Menge Schweiß. Besonders wenn
im Sommer die Temperaturen steigen, wird das Hobby zur
Herausforderung und die sportliche Betätigung zur Belastung für das Herz-Kreislauf-System. Denn die Bewegungsenergie des Körpers wird zu etwa 70 Prozent in Wärme
umgewandelt. Um die optimale Temperatur von 37 Grad zu
halten, schwitzt der Körper – und braucht dafür viel Energie.
Die Bekleidungsindustrie hat sich bereits eine Menge einfallen lassen, um es den Sportlern mit funktionalen Textilien
leichter zu machen.
Eine Neuheit kommt aus Bergisch Gladbach: Das im August 2013
gegründete Unternehmen IdeniXx mit Sitz im TechnologieZentrum entwickelt und vertreibt Hightech-Kleidung und Accessoires, die die Körpertemperatur konstant bei 37 Grad halten –
und die jetzt sogar die Fahrer und Mitarbeiter des Formel-1Teams Lotus tragen.
„Die Energie, die Sportler darauf verwenden, ihren Körper
abzukühlen, könnten sie besser für die Konzentration und Muskelarbeit brauchen. Schweiß ist verschwendete Energie“, erklärt
Daniel Reinshagen, in Personalunion Geschäftsführer von IdeniXx
und Tiger Protection, einem Unternehmen, das auf Schutzkleidung für Feuerwehrleute spezialisiert ist (siehe punkt.RBW
02/2013). Das Herzstück der Produkte aus Bergisch Gladbach ist
ein weltweit patentiertes Vlies des Geschäftspartners E.Cooline,
das bereits in der Medizin und im Arbeitsschutz verwendet wird.
Reinshagen und sein Geschäftsführer-Kollege Shahbaz Saremi haben den Gedanken weiterentwickelt und Produkte für Ausdauersportler auf den Markt gebracht: Laufkappen, in offener und
geschlossener Form, als Bandana und Stirnband, außerdem Manschetten für Unterarm und Handgelenk, Shirts und Westen. „Wir
machen Kühlung tragbar“, sagt Reinshagen.
Die Funktionsweise ist simpel und dem menschlichen Körper
nachempfunden: Das Kleidungsstück wird für fünf Sekunden in
Wasser getaucht und leicht ausgedrückt – fühlt sich auf der Haut
aber trotzdem nicht nass an. Der kühlende Effekt entsteht bei
der Verdunstung des Wassers im Vlies, ähnlich der natürlichen
Kühlung des Körpers durch Schwitzen, und hält rund 20 Stunden
an. „Dadurch wird die sportliche Leistung optimiert, die Ausdauer
verbessert und der Laktatabbau beschleunigt“, sagt Reinshagen.
Und das nicht nur bei brütender Hitze; auch bei deutlich niedrigeren Temperaturen wirkt die Wärmeregulation des Körpers leistungsmindernd.
Die Produkte können als Vorbereitung vor dem Sport verwendet werden – mit einem kühleren Körper sollen die Sportler
länger brauchen, bis sie an die natürlichen Temperaturgrenzen
stoßen. Durch das Tragen während des Sports sinkt die Hitzebelastung bei hohen Temperaturen; so soll eine Leistungssteigerung von bis zu zehn Prozent möglich sein. Die Anwendung führt
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Kontakt
IdeniXx International GmbH
Rheinisch-Bergisches TechnologieZentrum
Friedrich-Ebert-Straße 75, 51429 Bergisch Gladbach
Telefon: +49 2204.842340, Fax: +49 2204.842345
[email protected], www.idenixx.com
www.idenixx-motorsports.com
Fotos: IdeniXx
zu einer deutlich schnelleren Regeneration nach dem Sport und
reduziert die Laktatwerte in wenigen Minuten um bis zu 25 Prozent. Die Vorteile hat auch der Motorsport erkannt – immerhin
herrschen in einem geschlossenen Rennwagen schon einmal um
die 70 Grad Celsius. Der niederländische Unternehmer Rob Laurs
sicherte sich die Lizenzrechte von IdeniXx-Produkten speziell für
den Motorsport und vertreibt diese exklusiv unter dem neuen Label IdeniXx MotorSports Safety Garments. Mit Erfolg: IdeniXx Motorsports wurde jetzt als offizieller technischer Partner des
Formel-1-Teams Lotus benannt. Ein Antrag auf die Zulassung durch
den weltweiten Motorsportverband FIA ist zurzeit in Arbeit – dann
könnten Fahrer und Teams auch für die Rennen selbst ausgestattet
werden. In anderen Motorsportklassen und bei Veranstaltungen
wie der Rallye Dakar werden die Produkte bereits verwendet.
Reinshagen, der bei der Weiterentwicklung der Produkte eng mit
Rob Laurs zusammenarbeitet: „Ein Pitstop-Training hat gezeigt,
dass die Mitarbeiter mit normaler Kleidung nach dem fünften,
sechsten Boxenstopp erschöpft waren – mit den IdeniXx-Produkten erst nach dem zehnten.“
Svenja Lehmann
Die Geschäftsführer Shahbaz Saremi (l.) und Daniel Reinshagen
bringt so schnell nichts ins Schwitzen.
TechnologieZentrum: Startup-Beratung von A - Z
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www.tz-bg.de
Foto: Agentur für Arbeit
Kreisbeteiligungen
Jobcenter bringt Menschen
und Arbeit zusammen
Kreis und Arbeitsagentur finanzieren gemeinsam die Einrichtung
Michael Schulte muss viele Zahlen im Kopf haben. Er weiß immer exakt, wie viele Bedarfsgemeinschaften im Rheinisch-Bergischen Kreis von Arbeitslosengeld II leben. Er kennt die
bundesdeutschen Konjunkturprognosen für das laufende Jahr
auf zwei Nachkommastellen genau. Und er kann daran ablesen, wie sich der Arbeitsmarkt hier vor Ort entwickeln wird.
Das aber ist alles nur Hintergrundarbeit für seine eigentliche
Aufgabe: Der Leiter des Jobcenters Rhein-Berg will Menschen
und Arbeit zusammenbringen.
U
nd das ist eine Aufgabe, die mit Zahlen erst einmal weniger zu tun hat. Es geht um konkrete Dinge – wie um Qualifikationen für den Arbeitsmarkt, um Weiter- und
Fortbildungsmöglichkeiten, um Eingliederungshilfen, um Schule
und Bildung oder um Existenzgründungen. Seit 2008 leitet Schulte
das Jobcenter, eine gemeinsame Einrichtung des Rheinisch-Bergischen Kreises und der Agentur für Arbeit. Die Finanzierung teilen
sich der Kreis und die Agentur für Arbeit nach einem bundesweit
einheitlichen Schlüssel auf, die Mitarbeiter sind etwa jeweils zur
Hälfte bei Kreis und Agentur angestellt.
2005 hat die Zusammenarbeit zwischen Bundesagentur und
Kommunen begonnen, bis 2010 nannte man die Einrichtung „KAS
Rhein-Berg“. Das Jobcenter ist für alle Angelegenheiten rund um
das Sozialgesetzbuch Zweites Buch, kurz SGB II, zuständig. Die Regelleistungen nach Hartz IV und die Gelder für Vermittlung in Ar-
beit kommen aus dem Etat der Agentur für Arbeit, die Kosten für
Unterkunft und für kommunale Eingliederungsleistungen zahlt der
Kreis in den Budgettopf des Jobcenters ein. „Die Zusammenarbeit
zwischen Agentur für Arbeit, Kreis und Jobcenter hat sich jetzt über
Jahre entwickelt, in der praktischen Umsetzung ist das Jobcenter
eine Einheit“, sagt Schulte.
Der Kreis, die Arbeitsagentur und das Jobcenter arbeiten aber
nicht nur bei der Finanzierung eng miteinander zusammen. So bieten Arbeitsagentur und Jobcenter auch gemeinsam den Arbeitgeberservice an, der für Unternehmen bei der Suche nach
Mitarbeitern als Ansprechpartner zur Verfügung steht. Auch in der
Ausbildungsstellenvermittlung wird eng kooperiert.
Mit dem Kreis und anderen Partnern funktioniert die Zusammenarbeit bei Existenzgründungen, bei der gemeinsamen Initiative
zur Fachkräftesicherung in der Region und in dem Themenfeld
Übergang Schule und Beruf. Hier kooperieren Schulte und sein
Team auch intensiv mit der RBW. Die Tragfähigkeit einer Existenzgründung von Arbeitsuchenden zum Beispiel prüfen die Experten
der RBW. „Wir bewerten, ob die vorliegenden Business-Pläne eine
Perspektive haben und die Lebenshaltungskosten decken“, erläutert Volker Suermann, stellvertretender Geschäftsführer der RBW.
Dass er auch im Beirat des Jobcenters sitzt, zeigt die enge Verzahnung
der Einrichtungen. Regelmäßig treffen sich Vertreter des Jobcenters
und der RBW zum Erfahrungsaustausch und zur gemeinsamen Abstimmung.
www.rbw.de
Foto: Agentur für Arbeit
Foto: Pehle
„Kluge Köpfe bewegen“ ist so eine Initiative, die an einem runden
Tisch entwickelt wurde in Zusammenarbeit der Partner RBW, Jobcenter, Rheinisch-Bergischer Kreis, Agentur für Arbeit, Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Industrie- und Handelskammer zu
Köln, Handwerkskammer zu Köln, ARBEITGEBER Köln und Deutscher Gewerkschaftsbund Region Köln-Bonn. Sie soll das Fachkräfteangebot im Rheinisch-Bergischen Kreis sicherstellen. Vor allem
kleine und mittelständische Unternehmen bekommen hier Angebote und abgestimmte Instrumente, um in Zukunft genügend
Fachkräfte rekrutieren zu können. „Da sind wir gemeinsam mit der
RBW aktiv“, so Schulte. Auch in der Steuergruppe „Übergang
Schule – Beruf“ sitzen RBW und Jobcenter gemeinsam mit ihren
Partnern am Tisch, um den Arbeitsmarkt im Kreis für die Zukunft
zu stärken. Nicht überall in Deutschland funktioniert die Kooperation der am Arbeitsmarkt tätigen Institutionen so harmonisch
wie im Rheinisch-Bergischen Kreis. Schulte aber spricht für seine
Region von einer „besonders guten Kooperationsatmosphäre“. Er
sagt: „Der Kreis bietet eine sehr gute Plattform für die Kooperationen, die wir hier brauchen.“
Klaus Pehle
Info
Das Jobcenter unterhält neben
dem Standort Bergisch Gladbach
an der Bensberger Straße 85
(Telefon: +49 2202.9333747)
auch in den weiteren sieben
kreisangehörigen Kommunen
Geschäftsstellen. Die Kontaktdaten sind im Internet zu finden:
www.jobcenter-rhein-berg.de
41
Und dann war da noch ...
... ein Neubau an markanter Stelle. Ein Praxishaus mit insgesamt
sechs Einheiten entsteht derzeit direkt am Osenauer Kreisverkehr
in Odenthal. Bereits eingemietet haben sich eine Physiotherapie,
Orthopädie, Geburtshilfe sowie eine Apotheke. Noch zur Verfügung stehen zwei Praxisräume im Dachgeschoss mit jeweils ca. 104
Quadratmetern Fläche. Der Preis: 11,50 Euro pro Quadratmeter.
Alle Räume können klimatisiert werden. Barrierefreiheit sowie ein
Fahrstuhl sind gegeben. 48 Parkplätze direkt neben dem Gebäude
sorgen für kurze Wege für die Patienten. www.gotthardt-gbr.de
... eine dicke Spende. Wolfgang Bosbach, CDU-Politiker aus Bergisch Gladbach und Vorsitzender des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, spendet 100.000 Euro, also einen Großteil des
Geldes, das er in einem Prominenten-Special von „Wer wird Millionär?“ erspielt hat, an die Kürtener Stiftung „Die Gute Hand“.
Die katholische Stiftung ist der Träger von sechs Einrichtungen und
Diensten der Kinder-, Jugend- und Behindertenhilfe. Derzeit wird
in Kürten-Herweg ein neues Wohnhaus für eine intensivtherapeutische Mädchen-Wohngruppe geplant. Dank Bosbachs Hilfe könne
nun die Innenausstattung weiter verbessert und zusätzliches therapeutisches Material angeschafft werden. Die Eröffnung des
Wohnhauses ist für Mitte 2015 geplant. www.die-gute-hand.de
42
Schlusspunkt
6 Fragen an … Sonja Mosler
Deutsche Hallenmeisterin 2013, 800-Meter-Läuferin
und Biologie-Studentin aus Bergisch Gladbach
Sie haben Ihren Traum, Tiermedizin zu studieren, aufgegeben – und sind von der
Metropole München nach Bergisch Gladbach zurückgekehrt. Haben Sie den
Schritt bereut?
Sonja Mosler: Nein, gar nicht. Bergisch Gladbach ist für mich mein Ruhepol, den ich
brauche. Ich fühle mich hier einfach wohler als in München und ich komme mit der
rheinischen Mentalität auch besser zurecht als mit der bayerischen. Ich studiere jetzt
Biologie in Köln. Das ist für mich keine Notlösung, sondern es ist sehr interessant. Und
ich kann wieder intensiver mit meinem Trainer Guido Schmitt arbeiten – also: Es war
der richtige Schritt.
Und jetzt lautet der neue Traum: Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016?
Mosler: Natürlich ist die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro
mein großes Ziel, auf das ich intensiv hinarbeite. Aber bis dahin kann noch viel passieren. Im vergangenen Jahr beispielsweise war ich verletzt, was mich zurückgeworfen
hat. Also freue ich mich auf jeden Wettkampf – ob groß oder klein – und bin glücklich,
wenn ich die Leistung bringe, die ich mir vorgenommen habe.
Das klingt so, als würde Ihnen der Leistungssport nach all den Jahren noch immer
Spaß machen?
Mosler: Mittlerweile wieder. Ich habe sehr früh angefangen – und war oft zu ehrgeizig.
Vor Wettkämpfen habe ich mich selbst fertiggemacht. Und wenn mal etwas nicht geklappt hat, war das für mich immer gleich ein Drama. Jetzt sehe ich das alles entspannter. Damit ist auch der Spaß zurückgekehrt, der wichtig ist, um langfristig gute
Leistungen erbringen zu können.
Foto: Privat
Viele Schüler sitzen lieber vor dem Computer, als Sport zu machen. Was könnte
man tun, um das zu ändern?
Mosler: Viele Kinder kommen in der Grundschule zum ersten Mal mit Sport in Berührung. Man könnte den Sportunterricht meiner Meinung nach interessanter gestalten, wenn man sich nicht nur stur an Lehrpläne halten würde. Ich fände es zum Beispiel
klasse, wenn man verschiedene Spitzen- und Nachwuchssportler in den Unterricht
einladen würde, die mit den Kindern trainieren und außerdem aus erster Hand etwas
über ihren Sport erzählen.
Sonja Mosler, Jahrgang 1993, ist
2013 Deutsche Hallenmeisterin über
die 800-Meter-Distanz geworden.
Auch international kann sie erste Erfolge vorweisen: So wurde die 1,71
Meter große Athletin 2012 Fünfte bei
der U20-WM. Ihre Bestzeit liegt bei
2:02,82 Minuten. Mittlerweile lebt
die 20-Jährige wieder in Bergisch Gladbach und studiert in Köln Biologie.
Sie sind eine der deutschen Nachwuchshoffnungen in der Leichtathletik. Können
Sie schon vom Sport leben?
Mosler: Schön wäre es. Die Realität sieht leider ganz anders aus. Ich bin froh, dass Adidas meine Sportoutfits sponsert. Das war’s dann aber auch schon. Und es ist schon
schade, dass man für seine harte Arbeit nicht belohnt wird, während Fußballer teilweise
schon in den unteren Ligen Geld bekommen. Es wäre klasse, wenn mich ein Unternehmen aus der Region unterstützen würde. Ich bin für fast alle Ideen offen: Man
könnte mein Auto bekleben, Trikotwerbung machen oder oder oder.
Welche Schlagzeile über sich würden Sie gern in der Zeitung lesen?
Mosler: Sonja Mosler erreicht das Finale der Olympischen Spiele. Alles andere wäre
unrealistisch. Dafür ist die Konkurrenz weltweit zu stark. Und leider spielt das Thema
Doping – etwas, was ich nie tun würde – ja leider auch noch eine Rolle, wenn man
sich international misst.
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