Auf dem Weg in den Pflege-Notstand

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Auf dem Weg in den Pflege-Notstand
TAGESZEITUNG FÜR BREMEN UND NIEDERSACHSEN
D I E N S T A G , 9 . O K T O B E R 2 0 1 2 | 6 8 . J A H R G A N G | NR. 236 | E I N Z E L P R E I S 1 , 2 0 €
Ministerin: Weniger
Antibiotika nutzen
Kevin De Bruyne offenbar
unzufrieden bei Werder
Hannover (wk). Einen Fünf-Punkte-Plan
zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes
in der Humanmedizin hat die niedersächsische Gesundheitsministerin Aygül Özkan
(CDU) gestern vorgelegt. „Weniger ist
manchmal mehr“, sagte Özkan angesichts
der zunehmenden Unwirksamkeit der Medikamente. Durch eine Fortbildungsinitiative sollen Ärzte und Apotheker geschult
werden, damit Antibiotika nicht länger bei
Bagatellkrankheiten verabreicht werden.
Zudem wird eine Antibiotika-Fibel an die
Arztpraxen verteilt. Patienten sollen über
eine Informationsoffensive aufgeklärt werden, denn häufig brechen sie die Antibiotika-Therapie zu früh ab. Eine Internetseite
soll umfassend über Antibiotika informieren. Zudem wird die Resistenzentwicklung
Bericht Seite 13
dokumentiert.
Ein Nashorn auf Reisen
Mit seinem Interview in einer belgischen Zeitung hat der Fußball-Profi heftigen Wirbel ausgelöst.
Seite 24
POLITIK
Wahlsieg für Chávez
Caracas. Venezuela bleibt auf Linkskurs.
Staatschef Hugo Chávez setzte sich in der
Präsidentenwahl vom Sonntag gegen den
bürgerlichen Herausforderer Henrique Capriles Radonski klar durch. Seiten 2 und 4
Muslime begrüßen
Staatsvertrag
BREMEN
Bündnis für Wohnen
Bremen. Gestern sind im Bremer Rathaus
die Weichen für ein Bündnis für Wohnen
gestellt worden. Ziel ist es, Wohnungen zu
schaffen, die auch für Geringverdiener erSeite 7
schwinglich sind.
KULTUR
Mahagonny liegt am Goetheplatz
Mit Militärhubschraubern sind 19 Nashörner in Südafrika in eine neue Region geflogen worden.
Bremen. Benedikt von Peter, neuer Leiter
des Musiktheaters, hat mit seiner Inszenierung der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt
Mahagonny“ am Goetheplatz einen spektaSeite 15
kulären Einstand gegeben.
Hamburg (wk). Preisgekrönte Fotografie:
Die Beine himmelwärts an einem Seil festgezurrt und die Augen verbunden – das ist
nicht etwa Tierquälerei, sondern eine Ak-
WIRTSCHAFT
Deutsche Waren sind gefragt
Frankfurt/Main. Die Schuldenkrise bremst
die Nachfrage in Europa, der Boom in
Asien verliert an Tempo – trotzdem konnten die deutschen Exporte im August aberSeite 21
mals Rekordhöhe erreichen.
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Wir stellen Ihnen jeden Tag fünf Sudokus
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WERDER BREMEN
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DAS WETTER
Tagsüber
Nachts
Niederschlag
12°
6°
25%
Mal Sonne, mal Wolken
Ein Tief über der Ostsee und ein lang gestrecktes
Atlantiktief beeinflussen das Wetter in Westund Mitteleuropa. Ausführliches Wetter Seite 6
INHALT
Familienanzeigen
Fernsehen
Leserforum
Rätsel & Roman, Impressum
Sport
Veranstaltungsanzeigen
Verbraucher
11, 16
12
4
5
22
16
17
KONTAKT
Telefonzentrale: 04 21 / 36 71 0
Abonnenten-Service: 04 21 / 36 71 66 77
Anzeigenannahme: 04 21 / 36 71 66 55
H 7166 • 28189 BREMEN
20041
4 194176 301200
tion der Tierschutzorganisation WWF. 19
Spitzmaulnashörner sind auf diese Weise
vor einem Jahr mit Militärhubschraubern
in Südafrika umgesiedelt worden. Ärzte ha-
FOTO: MICHAEL RAIMONDO
ben die Aktion überwacht. Mit dem Foto
hat die Organisation jetzt einen ersten
Preis beim PR-Fotowettbewerb der Deutschen Presseagentur errungen.
Bremen (jör). Die geplante Unterzeichnung eines Staatsvertrags zwischen muslimischen Verbänden und dem Land Bremen wird von Muslimen als starkes Zeichen der Anerkennung gewertet. Nach
Hamburg ist Bremen das zweite Bundesland, dass die muslimischen Gemeinden
auf diese Art offiziell als Religionsgemeinschaften anerkennen will. In Zukunft soll
Muslimen generell der Bau von Moscheen
inklusive Minaretten erlaubt sein. Außerdem ist geplant, dass Muslime Vertreter in
unterschiedliche politische Gremien entsenden können. Darüber hinaus werden in
Zukunft drei wichtige muslimische FestBericht Seite 7
tage offiziell anerkannt.
Auf dem Weg in den Pflege-Notstand
Bundesrepublik ist auf demografischen Wandel unzureichend vorbereitet / Neue Bremer Initiative
Deutschland fehlt der Nachwuchs. Und
eine Branche trifft es dabei wohl besonders hart: Laut einer Studie des Wirtschaftsprüfungsunternehmens Pricewaterhouse Coopers (PwC) fehlen der Bundesrepublik bis 2030 knapp eine halbe Million
Pflegekräfte und über 100 000 Ärzte. Mit
einer gestern unterzeichneten Pflege-Initiative will das Land Bremen den Fachkräftemangel anpacken.
V ON TI M O S C Z U PL I N S K I , F L ORI A N
C ORD E S U N D E L I N A HOE PK E N
Bremen·Berlin. „112 – und niemand hilft“,
so lautet der Titel einer aktuellen Studie
der Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC). Eine Zuspitzung, die auf
die Probleme in der Pflegebranche aufmerksam machen soll. Und diese sind offenbar so gewaltig, dass sie sogar Schwerpunkt der gestrigen Auftaktveranstaltung
des „Equal Pay Day“ waren: Schlechte Bezahlung, schwindendes Personal, steigende Belastung und als Konsequenz: zu
wenig Fachkräftenachwuchs. PwC rechnet
bis 2030 mit rund 464 000 unbesetzten Stellen im Pflegebereich und rund 106 000 fehlenden Ärzten deutschlandweit.
In Bremen und Niedersachsen ist die Situation laut der Studie ähnlich wie im Rest
der Republik. Bis 2030 würde es in beiden
Steuergeld für
Offshore-Terminal
Bremen (asp). Die rein private Finanzierung eines Hafens für die Offshore-Industrie in Bremerhaven ist gescheitert. Nur
zwei Interessenten, die BLG mit dem Baukonzern Hochtief und das Logistikunternehmen Rhenus mit dem Baukonzern Strabag, hatten sich an der Ausschreibung beteiligt. Doch auch sie waren zu dem Ergebnis gekommen, dass sich der geplante Offshore-Terminal Bremerhaven (OTB) betriebswirtschaftlich nicht rechnet. Gebaut
werden soll trotzdem – nun doch mit Steuergeldern, da sind sich die Koalitionspartner
von SPD und Grünen offenbar einig.
Der Senat berät heute ein neues Konzept, das trotz Schuldenbremse eine Beteiligung der öffentlichen Hand vorsieht. Auf
der Basis einer öffentlich-privaten Partnerschaft (ÖPP) soll dann eine neue Ausschreibung starten. Für Ronny Meyer, den Geschäftsführer der Windenergie-Agentur
(WAB), ist der OTB unverzichtbar, wenn
Bremerhaven als attraktiver Standort für
die Offshore-Branche bestehen soll. „Es
gibt die Idee, in Bremerhaven weitere
Unternehmen anzusiedeln. Der OTB ist für
diese Überlegungen eines der wichtigsten
strategischen Elemente“, sagt er im Interview mit dieser Zeitung. Würde nicht gebaut, wachse die Gefahr, dass UnternehInterview Seite 19
men abwandern.
Bundesländern zusammen sowohl 5600
Fachärzte als auch 4300 Allgemeinmediziner zu wenig geben. Zudem blieben Tausende Stellen in der Gesundheits- und Pflegewirtschaft unbesetzt (18 700 beziehungsweise 11 600). Nach Berechnungen der
Bundesanstalt für Arbeit werden bis zum
Jahr 2030 deutschlandweit rund 140 000
Fachkräfte in der Altenpflege zusätzlich gebraucht, für Bremen wären das etwa 1300.
„Der Notstand war seit langer Zeit absehbar“, sagt Stefan Görres, Direktor des Instituts für Public Health und Pflegeforschung
an der Universität Bremen. Er glaubt, dass
die veröffentlichten Zahlen nur das untere
Ende des künftigen Bedarfs darstellen.
„Wir können die Ausbildung noch so attraktiv gestalten, was auch unbedingt geschehen muss“, sagt Görres, „aber es wird das
Kopfproblem nicht lösen.“ Soll heißen:
Durch die geburtenschwachen Jahrgänge
wird es – unabhängig von der Attraktivität
des Berufs – gar nicht mehr genügend
„Köpfe“ geben, die sich für die Pflegebranche entscheiden könnten.
Die logische Konsequenz wäre also,
Fachkräfte aus dem Ausland abzuwerben.
„Da kommen wir nicht umhin“, sagt Görres. Weil das sogenannte Arbeitnehmerfreizügigkeitsgesetz, das es Angestellten seit
Mai dieses Jahres vereinfachen soll, zwischen den EU-Staaten zu wechseln, bis
dato nur wenig Erfolg gebracht hätte,
müsse der Fokus vor allem auf den asiatischen Raum gerichtet werden.
„Die Frage ist nur, ob diese Leute auch
zu uns kommen wollen“, sagt Görres.
Schließlich sei der Fachkräftemangel in
der Pflegebranche längst ein globales Problem. Und viele Fachkräfte, die sich für ein
anderes Land entscheiden, würden derzeit
eher Großbritannien oder Dänemark als
„Der Notstand
war absehbar.“
Stefan Görres, Pflegeforscher
neuen Arbeitsplatz bevorzugen, weil dort
die Bedingungen schlichtweg besser seien.
Positiv betrachtet Görres daher den Vorstoß Bremens mit einer Pflege-Initiative,
die Vertreter aus Politik, Verwaltung,
Pflege, Kliniken, Verbänden, der Agentur
für Arbeit und Jobcentern gestern unterzeichneten. So sollen im Kern die Zahl der
Ausbildungsplätze erhöht, ausländische
Abschlüsse leichter anerkannt und erstmals auch Ausbildungen bei ambulanten
Pflegediensten ermöglicht werden. Den
Verzicht auf eine berufsständische Pflege-
Rettungsschirm in Kraft
Euro-Finanzminister heben neuen Fonds aus der Taufe
Luxemburg·Brüssel (wk). Nach Jahren der
Krise hofft Europa auf die Wende: Mit dem
neuen Euro-Rettungsfonds ESM gibt es
eine starke Schutzmauer gegen Angriffe
der Finanzmärkte. Potenzielle Anwärter
für Hilfe stehen schon bereit, darunter die
spanischen Banken und Zypern. Die Finanzminister hoben den ständigen Schirm
mit einem Kreditvolumen von 500 Milliarden Euro gestern in Luxemburg aus der
Taufe. „Von heute an ist der ESM einsatzfähig“, sagte Fonds-Chef Klaus Regling. Bei
der konstituierenden Sitzung verabschiedeten die Minister die Satzung und bestellten
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble
(links) mit dem spanischen Wirtschaftsminister
Luis de Guindos.
FOTO: DPA
das Direktorium. Mit Restmitteln des Vorgängers EFSF erreicht die „Brandmauer“
der Europäer nun 700 Milliarden Euro.
Bundesfinanzminister
Wolfgang
Schäuble erhofft sich vom ESM eine Beruhigung der Finanzmärkte. Die Gründung des
ESM zeige: „Wir sind berechenbar, wir
sind verlässlich, und irgendwann werden
es die Finanzmärkte auch begreifen.“
Österreichs Finanzministerin Maria Fekter gab einen Ausblick auf die potenziellen
Kandidaten: „Es wird wahrscheinlich ein
Antrag von Zypern kommen. Auch Slowenien hat Schwierigkeiten.“ Vom EFSF hatten bereits Portugal, Irland und Griechenland finanzielle Unterstützung erhalten.
Damit der neue Fonds für Ruhe an den Finanzmärkten sorgen kann, sollen mögliche
Kandidaten bald Hilfe suchen. EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso fordert
von den Ländern rasches Handeln und
macht Druck.
Die Euro-Finanzminister gaben außerdem für das krisengeschüttelte Portugal
eine weitere Hilfszahlung in Höhe von 4,3
Milliarden Euro frei. Das Land bekommt zudem ein Jahr mehr Zeit für die Budgetsanierung. Bisher lief die Frist bis 2013, nun
muss das Defizit bis 2014 auf drei Prozent
der Wirtschaftsleistung gedrückt werden.
Kommentar Seite 2·Bericht Seite 3
kammer sieht Görres hingegen als „verpasste Chance“. Aus diesem Grund hatten
auch die Vertreter des Bremer Pflegerates,
inklusive Universität und Hochschule, die
Vereinbarung nicht unterzeichnet. Eine
Pflegekammer hätte als Lobby das Image
der Pflege verbessern können, sagt der Vorsitzende des Rates, Gerrit Krause.
Der Vorsitzende des Landespflegeausschusses, Michael Schmidt, bewertete die
Vereinbarung nur als ersten Schritt: „Die
Initiative ist nur begrenzt hilfreich, wenn
das gesellschaftliche Ansehen der Pflege
nicht besser wird.“ Laut Schmidt müssten
die sozialen Sicherungssysteme besser ausgestattet werden, damit den Pflegekräften
dauerhaft angemessene Löhne gezahlt werden könnten. Der entscheidende Hebel,
um mehr Fachkräfte gewinnen zu können,
seien die Perpektiven.
Auch Niedersachsen will auf den demografischen Wandel reagieren. Ministerpräsident David McAllister (CDU) stellt dazu
heute ein Konzept vor. Geplant sind der
Ausbau von Betreuungsangeboten für
Kleinkinder, mehr Anreize für Pflegeberufe und eine bessere Anerkennung ausgewählter Berufsabschlüsse von Migranten.
Kommentar Seite 2· Bericht Seite 8
Ein Video zum Thema finden Sie unter
www.weser-kurier.de/videos
Nobelpreis für
Stammzellforscher
Stockholm (wk). Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den Briten John
Gurdon (79) und den Japaner Shinya Yamanaka (50) für ihre Arbeiten zur Verjüngung
von erwachsenen Zellen. Das teilte das Karolinska-Institut gestern in Stockholm mit.
Die höchste Auszeichnung für Mediziner
ist diesmal mit umgerechnet 930 000 Euro
dotiert. Mit der Forschung ist die Hoffnung
verbunden, Patienten eines Tages mithilfe
körpereigener Zellen Ersatz für krankes
Bericht Seite 18
Gewebe zu verschaffen.
Endlagersuche:
Gespräch vertagt
Berlin (wk). Bundesumweltminister Peter
Altmaier (CDU) hat das für Donnerstag geplante Spitzentreffen zur Endlagersuche
abgesagt. Da SPD und Grüne nicht zu einer
Teilnahme bereit seien, „macht das Treffen keinen Sinn“, sagte eine Ministeriumssprecherin gestern in Berlin. Das Ministerium gehe von einer Verschiebung aus,
nicht von einem Ende der Konsensbemühungen. „Wir halten daran fest, dass eine
Lösung im Konsens wünschenswert ist“, beBericht Seite 2
tonte die Sprecherin.
2
Politik
KOMMENTARE
Inkonsequente Initiative
Elina Hoepken
über den Umgang mit Pflegeberufen
D
as Thema Fachkräftemangel in den
Pflegeberufen habe in ihrem Ressort
den selben Stellenwert wie die Förderung der Betreuungsplätze für unter Dreijährige, verkündete Sozialsenatorin Anja
Stahmann gestern bei der Unterzeichnung
der Bremer Pflege-Initiative. Sie schaute
dabei stolz in die Runde der Anwesenden.
Die war allerdings kleiner als erhofft. Einige hatten offensichtlich Zweifel, ob der
Stellenwert bei allen so hoch ist wie bei
der Sozialsenatorin. Denn der Einrichtung
einer eigenen Pflegekammer wollte die
Bürgerschaft schließlich nicht zustimmen.
Auf der einen Seite will man also die Pflegeberufe aufwerten und ihr Image verbessern, auf der anderen Seite spricht man ihnen aber das Recht auf eine separate Organisation ab. Und das, obwohl sie die größte
Sparte im Gesundheitswesen sind. Das
lässt schon daran zweifeln, dass die Pflegetätigkeiten tatsächlich mit anderen Berufen, wie beispielsweise den Ärzten, gleichgestellt sind. Schließlich sind diese schon
seit vielen Jahrzehnten zu einer eigenen
D
ie Gemeinschaftswährung bekommt
einen historisch hohen Schutzwall:
Die Mitgliedsländer stellen dauerhaft
500 Milliarden Euro zur Rettung klammer
Krisenstaaten vor der Pleite bereit. Der permanente Notfonds ist damit ein entscheidender Pfeiler im Kampf gegen die Schuldenkrise. Hilfe gibt es nur gegen Sparverpflichtungen und Strukturreformen.
Auch wenn Griechenlands Dauermisere
an der Sinnhaftigkeit dieser Strategie zweifeln lässt: Sie ist richtig. Und sie wirkt. Die
Unterschiede zwischen den Euro-Staaten
bei Haushalts- und Leistungsbilanzdefiziten verringern sich seit zwei Jahren. Die
Wettbewerbsfähigkeit in vielen Mitgliedsländern der Euro-Zone steigt. Das Beispiel
Irland zeigt dies exemplarisch: Durch die
Rettungskredite der Partner bekam die
grüne Insel Zeit. Dublin nutzte sie effektiv.
Irland kann mittlerweile einen Leistungsbilanzüberschuss ausweisen und kehrt langsam an die Märkte zurück. Ohne diese
Überbrückungsphase wäre das Land wohl
nicht mehr Teil der Währungsunion. Zur
Wahrheit gehört aber auch: Irland mag
über den Berg sein, die anderen beiden
Empfängerländer Griechenland und Portugal sind es nicht. Die jüngste Beruhigung
der Krise ist überdies nur zum Teil Ergebnis der europäischen Rettungsbemühungen. Die Europäische Zentralbank hat die
Atempause mit ihrer Ankündigung unbegrenzter Anleihe-Stützungskäufe gewährt. Mario Draghis Versprechen
brachte die Zinsen für Spanien und Italien
vom Rekordniveau herunter. Dieser Zustand wird nur anhalten, wenn Madrid
und Rom einen überzeugenden Pfad der
Erholung aufzeigen. Sollten sie stattdessen doch noch umfangreichere Hilfe von
EZB und dem Rettungsfonds ESM in Anspruch nehmen, könnte die Lage schnell
wieder eskalieren.
Die momentane Ruhe wäre nur eine vor
dem nächsten Sturm. Denn Europas neue
Schutzmauer ESM wäre viel zu niedrig,
sollten die dritt- und viertgrößte Volkswirtschaft der Euro-Zone ins Wanken geraten.
Der Kampf um die Stabilisierung der europäischen Währungsunion wird in Madrid
und Rom entschieden.
[email protected]
Chávez’ schwerste Amtszeit
an hat so ein bisschen das Gefühl,
als habe sich Hugo Chávez selbst
über das Ergebnis bei der Präsidentenwahl gewundert. Gott möge ihm „Gesundheit und Leben“ geben, sagte der an
Krebs erkrankte Präsident. Satte 54 Prozent sind ein überraschend deutlicher
Wählerauftrag. Wer in den vergangenen
Wochen in Venezuela unterwegs war, der
hat nämlich das gespürt, was die Wahlforscher Wechselstimmung nennen. Aber anscheinend ist es dem Präsidenten gelungen, seine Anhänger geschlossen an die
Urnen zu bringen.
Für den Amtsinhaber stimmten 7,4 Millionen Menschen. Acht Millionen Venezolaner erhalten in der einen oder anderen
Form staatliche Leistungen über Sozialprogramme. Die Menschen waren offenbar davon überzeugt, dass nur der Amtsinhaber
auch das Weiterbestehen der milden Gaben garantiert.
Was kommt jetzt? Chávez wird die „Vertiefung der Revolution“ mit hoher Geschwindigkeit vorantreiben. Nur er und
seine Ärzte wissen, wie viel Zeit ihm noch
bleibt. Er wird den Umbau Venezuelas zu
einem sozialistischen Staat intensivieren,
die Wirtschaft weiter verstaatlichen und
sein personalisiertes Machtprojekt umsetzen. Er wird trotz des mehrheitlich chavistischen Parlaments weiter mit Dekreten regieren, die Gewaltenteilung – da wo sie
noch existiert – aufheben. „Chávez – Herz
des Vaterlands“, lautete sein Slogan im
Wahlkampf. Ohne ihn stirbt Venezuela, ist
die Botschaft. Er glaubt das wirklich.
Anhänger von Opposition und Regierung verachten sich zutiefst. Chávez muss
versuchen, das Land zu einen. Es ist zu bezweifeln, dass er das kann. Und Chávez
wird gezwungen sein, das Problem der Kriminalität anzugehen. 19 000 Morde in
einem Jahr sind weltweit trauriger Rekord.
Doch der Präsident hat das Thema erst negiert, dann politisiert und dem Kapitalismus die Schuld an der hohen Kriminalität
in die Schuhe geschoben. Lösungsansätze
hat er bisher nicht vorgestellt.
Der Präsident muss ferner den staatlichen Ölkonzern PDVSA wieder rentabel
machen. Venezuela sitzt auf den größten
Ölreserven der Welt, aber das Unternehmen, das den Reichtum fördert und Chávez die Einkünfte garantiert, wurde in den
vergangenen Jahren konsequent abgewirtschaftet. Chávez‘ deutlicher Wahlsieg ist
eine Bestätigung seiner Politik, aber auch
eine Herausforderung und ein Auftrag, es
besser zu machen. Es wird seine schwerste
[email protected]
Amtszeit.
OB-Wahl in Stuttgart:
Wilhelm gibt auf
Seehofer gründet
„Bayern zuerst“
Klaus Ehringfeld
zur Wahl in Venezuela
M
Stuttgart (wk). Die von der SPD nominierte
Kandidatin bei der Stuttgarter Oberbürgermeister-Wahl, Bettina Wilhelm, tritt beim
zweiten Wahlgang nicht mehr an. „Ich
werde meine Kandidatur zurückziehen“,
sagte sie gestern in Stuttgart. Die parteilose
Wilhelm landete im ersten Wahlgang am
Sonntag abgeschlagen hinter dem grünen
Kandidaten Fritz Kuhn (36,5 Prozent) und
dem von der CDU nominierten parteilosen
Unternehmer Sebastian Turner (34,5 Prozent) auf Rang drei. Kuhn zeigte sich gestern siegessicher. Er rechne damit, im zweiten Wahlgang am 21. Oktober viele Wähler
gewinnen zu können, die am Sonntag noch
für Wilhelm und den Stuttgart-21-Gegner
Hannes Rockenbauch gestimmt haben.
Gedenken am Grab Willy Brandts
Kammer zusammengeschlossen. So klingt
das ganze Vorhaben ein bisschen nach
viel gewollt, aber am Ende eher wenig gewonnen.
An sich ist die Bremer Pflege-Initiative
eine lobenswerte und wichtige Vereinbarung. Doch zur hundertprozentigen Umsetzung fehlte der Politik dann offensichtlich
doch der Mut. Das ist schade für die Pflegekräfte, aber vor allem auch für die Initiative selbst. Denn mit der Weigerung einiger Beteiligter, die Vereinbarung in dieser
Form zu unterzeichnen, wird auch die Initiative geschwächt. Fraglich, wie glaubwürdig eine Werbekampagne für mehr
Wertschätzung der Pflege vor diesem Hintergrund werden kann. Bremen hätte mit
der Prüfung der Einrichtung einer Pflegekammer erstens den hohen Stellenwert
der Pflege anerkennen können und zweitens zeigen können, dass man hier wirklich gewillt ist, zu handeln und das Problem ernst zu nehmen. Viel Zeit ist schließlich nicht mehr, die nötigen Fachkräfte anzuwerben. Aber mit der Pflege-Initiative
ist es wohl tatsächlich so wie mit den Kinderbetreuungsplätzen: Hier hat man sich
schließlich auch oft gefragt, warum die
Politik so zaghaft mit ihren [email protected]
gen war.
Die richtige Strategie
Anja Ingenrieth
zum Rettungsfonds ESM
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
München (wk). „Bayern zuerst“: Unter diesem Motto hat CSU-Chef Horst Seehofer
eine neue parteiinterne Gruppe ins Leben
gerufen. Chef ist der langjährige „Bayernkurier“-Chefredakteur und Strauß-Intimus
Wilfried Scharnagl, der in einem neuen
Buch die Unabhängigkeit Bayerns fordert.
Weitere Mitglieder seien CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt und Euro-Rebell Peter Gauweiler, wie Seehofer gestern
nach einer CSU-Vorstandssitzung in München ankündigte. Seehofer betonte: „Ich
werde jetzt nicht von heute auf morgen die
Unabhängigkeit Bayerns betreiben.“ Die
Gruppe solle sich aber um mehr Föderalismus, mehr Regionalität und mehr Rechte
für Bayern kümmern.
Die SPD-Spitze am Grab von Willy Brandt auf dem Berliner Waldfriedhof Zehlendorf.
Berlin (wk). Mit einem stillen Gedenken
hat die SPD ihren langjährigen Vorsitzenden Willy Brandt an seinem 20. Todestag
geehrt. An seinem Grab auf dem Berliner
Waldfriedhof Zehlendorf legten gestern
der designierte Kanzlerkandidat Peer Stein-
brück, Bundestagsfraktionschef FrankWalter Steinmeier und Bundestags-Vizepräsident Wolfgang Thierse Kränze nieder.
Der ehemalige Bundeskanzler war am 8.
Oktober 1992 in Unkel bei Bonn gestorben.
1964 wurde der damals 50-Jährige zum
FOTO: DPA
Vorsitzenden der SPD gewählt, der er bis
1987 vorstand. Von 1969 bis 1974 war er
Kanzler einer sozialliberalen Koalition.
1974 musste Brandt wegen des DDRSpions Günter Guillaume im Kanzleramt
zurücktreten.
Gorleben weiter erste Wahl
Neue Endlagersuche nicht in Sicht / Altmaier verschiebt Spitzengespräch
Ein Konsens für einen Neustart bei der
Endlagersuche schien im Frühjahr zum
Greifen nah, nun verdüstern sich die Aussichten. Die definitive Absage eines neuen
Treffens gefährdet eine Abkehr vom Salzstock Gorleben.
V ON G E OR G I SM AR
Berlin. Ein Neustart für eine bundesweite
Suche nach einem Atommüll-Endlager
rückt zunehmend in die Ferne. Wegen der
Absagen von SPD und Grünen hat Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) ein
ursprünglich für Donnerstag geplantes Spitzengespräch über eine neue Endlagersuche verschoben. Das sagte eine Sprecherin
des Ministers gestern in Berlin. Eine Lösung im Konsens sei wünschenswert und
auch noch vor der Landtagswahl in Niedersachsen am 20. Januar möglich. SPD und
Grüne rechnen hingegen kaum noch mit
einer raschen Einigung. Damit bleibt der
seit 35 Jahren im Fokus stehende Salzstock
im niedersächsischen Gorleben vorerst die
einzige Option. Altmaier will einen überparteilichen Konsens, da die Suche Jahrzehnte dauern wird.
Bis zur Entlassung von Bundesumweltminister Norbert Röttgen nach der CDUSchlappe in Nordrhein-Westfalen standen
schon 90 Prozent des Gesetzentwurfes für
eine Suche, die von einer weißen Landkarte ausgeht. Altmaier, SPD-Chef Sigmar
Gabriel und Grünen-Fraktionschef Jürgen
Trittin tauschten sich zwar noch über ein
„Non-Paper“ des Umweltministeriums
aus, doch die entscheidenden Fragen sind
ungelöst. SPD und Grüne werfen Altmaier
vor, sich nicht genug zu bewegen – seit Juli
habe es keinerlei Einigungsvorschläge
mehr von ihm gegeben.
Punkt 1:Wer wird Betreiber der Endlager
und wer bekommt die Aufsicht über Auswahl und Genehmigung des Standorts?
SPD und Grüne wollen eine starke Rolle für
das Bundesamt für Strahlenschutz, das von
Grünen-Mitglied Wolfram König geleitet
wird. Aber die EU drängt darauf, dass Betrieb und Kontrolle nicht in einer Hand liegen sollen. Punkt 2: Welche Suchkriterien
gelten? Wenn zum Beispiel festgelegt wird,
dass ein Endlager in einem Salzstock von
einem durchgängigen Deckgebirge geschützt werden muss, würde Gorleben rausfallen. Punkt 3: Wie viele Standorte sollen
am Ende unter Tage erkundet werden, und
wie wird Gorleben in den Vergleich eingegliedert?
Kein Gewinnerthema
Nun wird alles überschattet von der Landtagswahl in Niedersachsen: Können SPD
und Grüne am 20. Januar mit ihrer Gorleben-kritischen Haltung punkten? Da anschließend Bayern- und Bundestagswahl
nahen, wird eine Einigung auch danach
schwer – es ist kein Gewinnerthema. Stephan Weil, SPD-Spitzenkandidat in Niedersachsen, betont: „Vordringlich sind mögliche Standorte in den Ländern zu prüfen,
die die größten Nutznießer der Atomkraft
gewesen sind. Nämlich Bayern und BadenWürttemberg.“ Doch dies würde dem Charakter einer bundesweiten, ergebnisoffenen Suche klar widersprechen.
Die Gesprächsabsage hängt nach Meinung der schwarz-gelben Koalition auch
Rückendeckung für Minister
Thüringens Regierungschefin verteidigt Aktenweitergabe
Berlin·Erfurt (wk). Die Weitervon leitenden Verfassungsschütgabe von ungeschwärzten Akzern wurde gegen Geibert der
ten aus Thüringen an den NSUVorwurf des Verdachts auf LanUntersuchungsausschuss des
desverrat laut. Auch von mögliBundestages sorgt für Ärger.
chen strafrechtlichen KonseDie Landesregierung in Erfurt
quenzen war die Rede. Die Posiverteidigte ihr Vorgehen gegen
tion hatte in der Runde jedoch
Kritik von Verfassungsschütkeine Mehrheit.
zern. Thüringens Innenminister
Zuvor hatte schon Thüringens
Jörg Geibert (CDU) sagte gesMinisterpräsidentin Christine
tern: „Wenn man Transparenz
Lieberknecht (CDU) die Weiterwill, kann man sich nicht anders
gabe der Akten verteidigt und
verhalten.“ Den Vorwurf des Innenminister Geibert sich hinter ihren Innenminister
Landesverrats, wie ihn VerfasFOTO: DPA gestellt. „Wer nicht aufklärt,
sungsschützer geäußert hatten,
fliegt auf“, sagte Lieberknecht
wies er zurück. Die Thüringer Landesregie- auf dem Weg zu einem Russland-Besuch.
rung hatte 778 Aktenordner an den NSUEs dürfe keinen parlamentarisch kontrollUntersuchungsausschuss im Bundestag ge- freien Raum geben. Maßstab für Thürinliefert. Die Unterlagen stammen von den
gen seien die Worte von Bundeskanzlerin
Thüringer Sicherheitsbehörden, vor allem
Angela Merkel (CDU), die lückenlose Aufvom Verfassungsschutz. Sie enthalten
klärung im Fall NSU versprochen hatte.
auch Dokumente, die die Thüringer von anDas Bundesinnenministerium sieht daderen Verfassungsschutzämtern aus Bund
gegen Klärungsbedarf. Das Ausliefern der
und Ländern bekommen haben. In den Ak- ungeschwärzten Unterlagen werfe Fragen
ten sind auch Papiere, die als geheim oder
auf, sagte ein Ministeriumssprecher in Bervertraulich eingestuft sind – etwa die Klar- lin. Es gebe aus guten Gründen Regeln für
namen von V-Mann-Führern.
eine solche Datenweitergabe. Unter andeVerfassungsschützer von Bund und Län- rem müssten Behörden, deren Schriftstüdern hatten die Weitergabe der Unterlagen
cke betroffen seien, grundsätzlich vorher
heftig kritisiert. In einer Telefonkonferenz
gefragt werden.
mit der Uneinigkeit der Opposition zusammen. Die Grünen in Niedersachsen fordern
wie SPD-Spitzenkandidat Weil, die geologischen Zweifel anzuerkennen und den
Standort auszuschließen. Dann aber drohen hohe Schadenersatzklagen der Energiekonzerne, die für Gorleben schon fast
1,6 Milliarden Euro ausgegeben haben.
Gegen politischen Ausschluss
Selbst Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin, SPD-Chef Sigmar Gabriel und BadenWürttembergs Ministerpräsident Winfried
Kretschmann (Grüne), der die geplante Suche mit angestoßen hat, sind daher gegen
einen politischen Ausschluss Gorlebens.
Sie wollen den Salzstock im Vergleich rausfallen lassen. Darum kommt den Kriterien
und der Organisation der Suche diese wichtige Rolle zu – Mauscheleien zugunsten
Gorlebens sollen ausgeschlossen werden.
Fakt ist: Wegen der Verzögerungen im
Ringen um eine Einigung wurde der Hauptbetriebsplan für die Arbeiten im Salzstock
Gorleben erst mal verlängert – erst bei
einer Einigung sollen sie gestoppt werden.
Atomgegner im Wendland hegen den Verdacht, dass die Bundesregierung nur eine
neue Pseudo-Suche wolle, um Gorleben
per Vergleich mit anderen Optionen gerichtsfest als Endlager durchzusetzen. Bestärkt fühlen sie sich durch Aussagen von
Kanzlerin Angela Merkel im GorlebenUntersuchungsausschuss des Bundestags.
Die frühere Umweltministerin sagte dort,
sie könne nicht verstehen, warum nicht erstmal die Erkundung Gorlebens zu Ende geführt werde. Merkel ließ durchblicken,
dass Gorleben eine gute Wahl sein könnte.
Steinbrück will
fairen Wahlkampf
Berlin (wk). Der wegen bezahlter Vorträge
in die Kritik geratene SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat seinen politischen
Gegnern ein Fairness-Abkommen für den
bevorstehenden Wahlkampf vorgeschlagen. Er biete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) an, „dass wir zu einer Art Wahlkampfkodex kommen, damit wir nicht mit
Steinen werfen“, sagte Steinbrück in der
ARD-Sendung „Günther Jauch“. Merkel
sei „durchaus in der Lage, zu stechen oder
zu hauen, oder sie lässt andere von der Kette“. Es gehe allerdings darum, „fair miteinander umzugehen“.
Steinbrück war von Vertretern der
schwarz-gelben Koalition wegen der rund
80 Vorträge, für die er sich teils hohe Honorare zahlen ließ, heftig attackiert worden.
Er zeigte sich in der Sendung erstaunt über
die Kritik an seiner Vortragstätigkeit. Er
habe alles nach Recht und Gesetz veröffentlicht und es nicht für möglich gehalten,
dass ein solches Misstrauen entsteht.
REDAKTION POLITIK
Telefon 0421 / 36 71 33 00
Fax 0421 / 36 71 10 05
Mail: [email protected]
Politik
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
„Brandmauer für die Eurozone“
Finanzminister setzen neuen Rettungsschirm ESM in Kraft / Spanien ist erster Anwärter auf Hilfen
So funktioniert
der ESM
Die Eurozone hat den Euro-Rettungsfonds
ESM gestern in Kraft gesetzt. Zuvor waren
die 17 Euro-Finanzminister erstmals als
Gouverneursrat des ESM zusammengekommen. Der ESM soll künftig 500 Milliarden Euro an kriselnde Euro-Länder vergeben können.
V ON AN JA ING ENR IET H
Luxemburg. Europas dauerhafter Rettungsschirm ist einsatzbereit: Der Krisenfonds
ESM kann ab sofort 200 Milliarden Euro
zur Stützung klammer Pleite-Kandidaten
vergeben. Innerhalb von 18 Monaten
wächst die Ausleihkapazität auf 500 Milliarden Euro. Eurogruppenchef Jean-Claude
Juncker sprach gestern von einem „historischen Meilenstein“. „Die Eurozone ist jetzt
mit einer permanenten und effektiven
Brandmauer ausgestattet“, sagte er in Luxemburg nach der Eröffnungssitzung für
die neue Finanzinstitution.
Die Bonitätswächter der Ratingagentur
Fitch gaben dem neuen Schutzschirm die
Bestnote AAA. Als Grund für die positive
Bewertung nannte Fitch unter anderem die
„vergleichsweise hohe Kapitalisierung“
des Fonds. Die Liquidität des ESM reiche
aus, um alle Schuldverschreibungen in den
kommenden zwölf Monaten abzudecken.
Anders als sein temporärer Vorgänger
EFSF verfügt der Dauerfonds ESM nicht
nur über Garantien, sondern auch über Bareinlagen von 80 Milliarden Euro. Ferner
hat er einen hohen Sicherheitspuffer, weshalb das Stammkapital 700 Milliarden Euro
beträgt. Deutschland stellt 168 Milliarden
Euro Garantien bereit und zahlt 22 Milliarden Euro in die Bareinlage ein. Berlin hat
sich zu diesem Schritt in eine europäische
Haftungsunion nur bereit erklärt, weil parallel ein Fiskalpakt geschlossen wurde, der
die Mitgliedsländer zur Haushaltsdisziplin
und Schuldenbremsen zwingt.
Rating-Bestnote AAA
Der ESM soll Euro-Staaten gegen Auflagen – etwa durch umfassende Hilfsprogramme, vorbeugende Kredite, den Aufkauf von Staatsanleihen oder Finanzspritzen – helfen. Voraussetzungen sind eine
Anfrage des betroffenen Landes und eine
Zustimmung der anderen Euroländer. Erster Anwärter für Hilfsmilliarden ist Spanien. Baldige Anträge von Zypern und Slowenien gelten als wahrscheinlich.
Die Europartner haben Spanien bereits
im Juli einen Betrag von bis 100 Milliarden
Euro zur Sanierung der unter einer geplatzten Immobilienblase leidenden Geldhäuser zugesagt. Die ersten Notkredite sollen
schon im November überwiesen werden,
kündigte ESM-Chef Klaus Regling an.
Erwartet wird seit Wochen, dass Spanien
ferner das von der Europäischen Zentralbank angekündigte Anleihe-Aufkaufprogramm in Anspruch nimmt, um seine Refinanzierungskosten an den Märkten zu senken. Da die EZB aber nur gegen Auflagen
Zinserleichterungen verschaffen will, wäre
dafür ein Hilfsantrag beim ESM nötig. Madrid will aber über das jüngste Sparprogramm hinausgehende Einschnitte vermeiden. „Spanien braucht kein Hilfsprogramm“, sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble vor der Sitzung der Finanzminister. Das Land sei „aus eigener Kraft in
der Lage“, sich zu finanzieren, denn die Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy tue alles Notwendige. Schäuble verwies darauf, dass die Exporte zunehmen
und die Produktionskosten sinken.
Weil der Bericht der internationalen
Schuldeninspekteure (Troika) für Griechenland noch nicht fertig ist, wurden in Luxemburg keine Entscheidungen über das
weitere Vorgehen erwartet. Die Regierung
in Athen braucht dringend eine nächste
Hilfstranche über 31 Milliarden Euro aus
dem Rettungspaket der Europartner. Sonst
ist das Land bereits Ende November pleite.
Begrüßung vor der wichtigen Sitzung: Italiens Finanzminister Vittorio Grilli (links) mit Luxemburgs
Premierminister und Eurogruppenchef Jean Claude Juncker.
FOTO: DPA
Linken-Chef auf Demo in Athen
Berlin (wk). Linke-Chef Bernd Riexinger
wird gegen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in Athen demonstrieren und
eine Rede halten. „Merkels Besuch in
Athen verschärft die inneren Konflikte
Griechenlands“, sagte Riexinger den
„Stuttgarter Nachrichten“. „Ich werde in
Athen unsere Solidarität mit den griechischen Arbeitnehmern und Rentnern versichern, die gegen die existenzbedrohenden
Kürzungen ihrer Einkommen auf die
Straße gehen.“ Riexinger wollte noch gestern nach Athen reisen. Heute will er in der
griechischen Hauptstadt unter anderem
den Vorsitzenden des linksradikalen Syriza-Bündnisses, Alexis Tsipras, treffen.
Der Besuch war lange vor Ankündigung
der Merkel-Reise geplant.
Der Griechenland-Besuch Merkels versetzt Athen in Alarmbereitschaft. Bereits
gestern war eine Demonstration der Gewerkschaften gegen die Sparpolitik geplant. Für heute Mittag wurde zu weiteren
Protesten aufgerufen – genau zu der Zeit,
wenn sich Griechenlands Ministerpräsident Antonis Samaras und Merkel treffen
sollen. Die beiden größten Gewerkschaf-
Romney: Waffen für Assad-Gegner
US-Präsidentschaftskandidat will außenpolitisches Profil gewinnen
Washington (wk). Der republitionsgruppen müssten mit Wafkanische US-Präsidentschaftsfen unterstützt werden, damit
kandidat Mitt Romney hat sich
sie sich gegen die Assad-Trupin
einer
außenpolitischen
pen zur Wehr setzen könnten.
Grundsatzrede für eine stärkere
Wörtlich sagte Romney: „Ich
Bewaffnung syrischer Rebellen
werde mit unseren Partnern zuausgesprochen. Die USA müsssammenarbeiten, um solche Opten gemeinsam mit ihren Partpositionsmitglieder, die unsere
nern sicherstellen, dass die deWerte teilen, zu identifizieren
mokratische Opposition notund zu organisieren und dann siwendige Waffen erhalte, um
cherstellen, dass sie die Waffen
gegen die militärische Über- Präsidentschaftskandi- bekommen, um Assads Panzer,
macht von Machthaber Baschar dat Romney FOTO: AFP Hubschrauber und Kampfjets zu
al-Assad vorzugehen. Die Rebesiegen.“
bellen müssten „die Waffen bekommen,
Im israelisch-palästinensischen Konflikt
die sie brauchen“, um die Assad-Truppen
sprach sich Romney für eine Zwei-Staatenzu besiegen, sagte er gestern. Allerdings
Lösung aus, die auch Obama anstrebt. Romsagte Romney nicht, dass die USA selbst
ney plädierte für einen demokratischen paWaffen liefern sollten.
lästinensischen Staat, der friedlich an der
Zugleich forderte er mehr Druck auf den
Seite Israels bestehen soll.
Iran und bekräftigte den globalen FühUS-Kommentatoren meinten, Romney
rungsanspruch der USA. „Das 21. Jahrhun- habe in seiner Rede vor dem Virginia Milidert kann und muss ein amerikanisches
tary Institute keine wirklich neuen StrateJahrhundert sein.“ Er sprach sich ener- gien und Vorschläge präsentiert. So betongisch gegen Einsparungen im US-Militär- ten die Beobachter, Obamas Herausfordehaushalt aus. Präsident Barack Obama
rer habe keine amerikanischen Waffenliehabe in der Außenpolitik versagt.
ferungen für syrische Rebellen in Aussicht
In Syrien komme es darauf an, den Wider- gestellt. Einen Monat vor der Wahl wollte
stand gegen das Regime zu stärken, sagte
Romney mit seiner Rede vor allem außenRomney. Demokratisch gesinnte Opposi- politisch Profil gewinnen.
ten des Landes haben eine Großdemonstration im Zentrum Athens angekündigt.
Auch die Kommunisten und das linke Oppositionsbündnis Syriza riefen zu Kundgebungen auf. Die Polizei stellte auch Einheiten zum Schutz der deutschen Botschaft
und anderer deutscher Einrichtungen bereit, wie die griechische Presse berichtete.
Heute sollen für etwa sechs Stunden die
wichtigsten Straßen zwischen dem Hotel
der Bundeskanzlerin und dem etwa 1,5 Kilometer entfernt liegenden Regierungsviertel abgeriegelt werden. Sogar Passanten
wollte die Polizei überprüfen.
Nach Ansicht von Taskforce-Chef Horst
Reichenbach wird Griechenland vorerst
unter der unmittelbaren Aufsicht der internationalen Geldgeber bleiben müssen. Das
sagte Reichenbach gestern in Brüssel:
„Weitere zwei Jahre sind wahrscheinlich
und ich stehe dahinter.“ Die Taskforce hilft
Griechenland bei der Umsetzung der mit
der Geldgeber-Troika ausgehandelten Reformen. Die Experten der Troika überwachen im Auftrag von EU, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) die Reformbemühungen.
Luxemburg (ing). Europa hat einen neuen
Schutzwall im Kampf gegen die Schuldenkrise: Die 17 Euro-Finanzminister trafen
sich gestern in Luxemburg zur Gründungssitzung für den Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM. Unsere Korrespondentin
Anja Ingenrieth erklärt, was es mit dem
Notfonds auf sich hat.
Was ist der ESM?
ESM steht für Europäischer Stabilitätsmechanismus. Dahinter verbirgt sich eine
europäische Finanzorganisation mit Sitz in
Luxemburg, die von dem Deutschen Klaus
Regling geleitet wird. Der dauerhafte Rettungsfonds soll klamme Eurostaaten, die
„schwerwiegende Finanzierungsprobleme“ haben oder davon bedroht sind, mit
zinsgünstigen Krediten stützen, um sie vor
der Pleite zu bewahren. Ziel ist es, die Stabilität der Euro-Zone als Ganzes zu sichern.
Was müssen die Krisenländer für die Kredite tun?
Finanzhilfe gibt es nur gegen Spar- und Reformauflagen, die je nach Form der Unterstützung unterschiedlich strikt sind. Vollprogramme, die etwa Griechenland in Anspruch nimmt, werden von der Troika aus
EZB, IWF und EU streng überwacht. Ziel
ist, dass die Länder danach wieder auf eigenen Füßen stehen können.
Wie viel Geld kann der ESM verleihen?
Das Ausleihvolumen des ESM liegt bei 500
Milliarden Euro und wird schrittweise aufgebaut. Da die ESM-Summe übersichert
wird, um die Spitzenbonität AAA für den
Fonds zu erreichen, sind 700 Milliarden
Euro Stammkapital erforderlich. Es teilt
sich auf in 80 Milliarden Euro in bar, die
von den Ländern als Sicherheit schrittweise eingezahlt werden müssen, und 620
Milliarden Euro an abrufbarem Kapital.
Wer wird als erstes den ESM benötigen?
Spanien. Die Euro-Partner haben Madrid
bis zu 100 Milliarden Euro zur Stabilisierung der maroden Banken zugesagt. Laut
jüngsten Stresstests brauchen die Institute
knapp 60 Milliarden. Wie viel Geld Madrid
letztlich beantragt, ist noch offen. Seit Wochen wird aber spekuliert, dass Madrid darüber hinaus einen Hilfsantrag beim ESM
für andere Instrumente stellen könnte.
Allerdings scheut Madrid neue Reformauflagen im Gegenzug für die Hilfe.
Wie teuer ist das Ganze für Deutschland?
Der deutsche Anteil setzt sich zusammen
aus knapp 22 Milliarden Euro in bar und
weiteren rund 168 Milliarden Euro an abrufbarem Kapital.
Kann der ESM aufgestockt werden?
Das Bundesverfassungsgericht hat die deutsche Haftung auf 190 Milliarden Euro begrenzt. Im Prinzip kann das ESM-Stammkapital durch einen einstimmigen Beschluss
des Gouverneursrats ausgeweitet werden.
In Deutschland müsste dann der Bundestag zustimmen.
Reicht das verfügbare ESM-Kapital aus,
um die Schuldenkrise einzudämmen?
Sollten Spanien oder Italien über den Rettungsschirm finanziert werden müssen,
reicht das Volumen von 500 Milliarden
Euro nicht aus. Die EZB hat aber mit ihrer
Ankündigung, unbegrenzt Anleihen von
Krisenstaaten gemeinsam mit dem ESM
aufzukaufen, für Beruhigung am Anleihemarkt gesorgt. Daher dürfte eine Aufstockung des ESM vorerst kein Thema sein.
Werden die privaten Gläubiger an Umschuldungen beteiligt?
Ursprünglich war das so geplant. Doch der
Wirbel um den Schuldenerlass privater
Gläubiger zur Rettung Griechenlands hat
die Lage verändert. Im ESM-Vertrag heißt
es nur noch, „in Ausnahmefällen“ sei eine
Beteiligung des Privatsektors „in angemessener und verhältnismäßiger Form in Fällen in Betracht zu ziehen“.
„Lage in Syrien katastrophal“
UN-Generalsekretär Ban besorgt um Stabilität in der Region
Istanbul·Straßburg (wk). Der militärische
Schlagabtausch an der syrisch-türkischen
Grenze sorgt international zunehmend für
Besorgnis. UN-Generalsekretär Ban Ki
Moon warnte gestern in Straßburg vor
„schwerwiegenden Konsequenzen“, falls
die Situation im Grenzgebiet weiter eskalieren sollte. Nach Angaben von Regimegegnern in der türkischen Provinz Hatay und
in der syrischen Provinz Idlib landete gestern erneut mindestens eine Granate, die
von Syrien aus abgefeuert wurde, auf türkischem Gebiet. Die türkische Armee habe
daraufhin das Feuer erwidert. Über mögliche Opfer wurde nicht berichtet.
Die Lage in Syrien habe ein „katastrophales Ausmaß“ erreicht, erklärte Ban. Dies sei
eine ernste Gefahr für die Stabilität der
Nachbarländer Syriens und der gesamten
Region. Besorgt äußerte sich der UN-Generalsekretär auch über die fortdauernden
Waffenlieferungen an die syrische Regierung und an die Kräfte der Opposition. „Ich
fordere erneut die verantwortlichen Länder auf, diese Waffenlieferungen einzustellen“, sagte er. „Die Militarisierung des Konflikts verschlimmert die Lage nur.“
Syrische Regierungstruppen gingen gestern in der einstigen Rebellenhochburg
Homs gegen die letzten Stellungen der Auf-
ständischen vor. Zudem startete die Armee
einen Großangriff auf die seit einem Jahr
belagerte Stadt Kusseir in der gleichen Provinz, wie Vertreter beider Kampfparteien
berichteten. Ein Vertreter der Sicherheitskräfte sagte, das Ziel sei die vollständige Eroberung von Homs und Kusseir bis Ende
der Woche. „Anschließend konzentrieren
wir uns auf den Norden des Landes“, sagte
er. Der Oppositionelle Abu Bilal sprach von
einer „beispiellosen Offensive“ in Kusseir
und warnte vor einem Massaker, sollte es
der Armee gelingen, in die Stadt einzudringen, die seit Ende 2011 belagert wird.
Im Süden Syriens wurden unterdessen
beim Beschuss der seit drei Tagen belagerten Stadt Karak al-Scharki 20 Menschen getötet. Mindestens fünf Rebellen seien unter
den Toten, teilte die Syrische Beobachtungstelle für Menschenrechte mit.
Syriens Präsident Baschar al-Assad bereitet derweil nach einem Bericht des Fernsehsenders Al-Dschasira seine Flucht nach
Russland vor. Der als früherer Medien-Mitarbeiter Assads präsentierte Abdullah alOmar sagte dem Sender, Assad wisse, dass
er nicht an der Macht bleiben könne. Deshalb wolle er nach Russland fliehen, wo bereits rund 300 Wohnungen für ihn und
seine Familie vorbereitet würden.
„
3
BEMERKENSWERT
Wenn ich mir vorstelle, damals wäre
anstelle von Steinbrück
einer namens Philipp
Rösler oder Guido Westerwelle gewesen, dann
kann es einem im
Nachhinein noch
schlecht werden.
“
Heiner Geißler, früherer CDU-Generalsekretär, in einer Aufzeichnung des Südwestrundfunks über die Finanzkrise zu Zeiten
der Großen Koalition.
Brasilien leidet
unter Eurokrise
São Paulo (wk). Brasilien hat das Krisenmanagement der Eurostaaten als zu langsam
kritisiert. „Wir leiden alle unter dem schwachen Wachstum Europas“, sagte Brasiliens
Finanzminister Guido Mantega dem „Handelsblatt“. „Vor allem wegen der Krise in
Europa“ sei die Wirtschaft in Brasilien seit
einem Jahr kaum gewachsen. „Auch in
China und Indien wird die Konjunktur ausgebremst“, sagte Mantega. Zwar arbeite
Europa an den richtigen Lösungen, „doch
es dauert zu lange, bis alles anläuft“, kritisierte der Minister.
Mehr Tempo wünscht sich Mantega
nach eigenen Worten auch bei der Schaffung der umstrittenen europäischen Bankenaufsicht: „Es macht doch keinen Sinn
abzuwarten, bis alles perfekt ist“, denn zeitgleich verschärfe sich die Krise immer weiter, sagte der Minister. Die Europäische
Kommission plant eine europäische Bankenunion, damit durch laxe nationale Aufsicht mitverursachte Probleme einzelner Institute nicht den gesamten europäischen Finanzsektor ins Wanken bringen. Der Minister erklärte zudem die Bereitschaft der sogenannten BRIC-Staaten Brasilien, Russland, Indien und China, Europa über den
Internationalen Währungsfonds (IWF) weiter mit Milliardenhilfen zu unterstützen.
Salafisten planen
Werbeoffensive
Düsseldorf (wk). Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen hat vor einer
neuen Propagandaoffensive von Salafisten
gegen Deutschland gewarnt. Der Inlandsgeheimdienst müsse erkennen, dass nach
dem Verbot der salafistischen Organisation
Millatu Ibrahim im Juni „eine der Schlüsselfiguren aus Deutschland jetzt ganz offensichtlich damit beschäftigt ist, im Nahen Osten eine Art deutschsprachiges Medienzentrum aufzubauen“, sagte Maaßen der
„Rheinischen Post“. Ziel sei es, „so Einfluss
auf Islamisten in Deutschland zu nehmen“.
Der Salafismus gilt nach Angaben von Sicherheitsbehörden als die derzeit dynamischste islamistische Bewegung in
Deutschland und in anderen Ländern. Die
Vereinigungen werden seit Längerem aufmerksam beobachtet, weil sie zum Kampf
gegen andere Religionen aufrufen, demokratische und rechtsstaatliche Ordnungen
ablehnen und teils bei der Radikalisierung
von Attentätern eine Rolle spielen sollen.
Salafisten waren zuletzt auch durch gewaltsame Ausschreitungen bei Demonstrationen aufgefallen.
Zu gefährlich:
Rückzug aus Kabul
Berlin (wk). Die Heinrich-Böll-Stiftung
zieht ihre Büroleiterin in Afghanistan zum
1. Januar 2013 ab. Die den Grünen nahestehende Politik-Stiftung begründete den
Schritt gestern mit einer Verschlechterung
der Sicherheitslage. „Die ohnehin instabile
Sicherheitslage in Afghanistan hat sich seit
der Bekanntgabe des Abzugs der internationalen Truppen bis 2014 verschärft“,
heißt es in einer im Internet veröffentlichten Erklärung von Vorstandsmitglied Barbara Unmüßig. „Die Bewegungsfreiheit für
internationales Personal ist extrem eingeschränkt, und die Gefahr für die deutsche
Büroleitung ist nicht mehr kalkulierbar.“
Die Büroleiterin Marion Regina Müller
soll die Arbeit der Stiftung ab 2013 von Berlin aus steuern. Sie ist die einzige deutsche
Mitarbeiterin der Stiftung in Afghanistan.
Die zehn afghanischen Mitarbeiter sollen
unverändert vor Ort ihrer Arbeit nachgehen. Die Stiftung führt seit 2003 Projekte in
Afghanistan durch und ist seit 2006 mit
einem Büro in Kabul vertreten.
Die Projekte der Stiftung in den Provinzen seien auch für einheimisches Personal
meist nicht mehr zugänglich, schreibt Unmüßig. Ein nicht unbeträchtlicher Teil des
Programmbudgets werde inzwischen in Sicherheitsmaßnahmen investiert.
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Politik
Die Slums wählen rot
NACHRICHTEN IN KÜRZE
GAZASTREIFEN
Erneut Schusswechsel
Gaza·Tel Aviv. Bei kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem
Gazastreifen hat es mindestens einen Toten und 14 verletzte Palästinenser gegeben. Die neue Runde der Gewalt hatte gestern mit einem israelischen Luftangriff im
Süden des Palästinensergebietes begonnen. Der Angriff in dem Ort Rafah habe
zwei Mitgliedern der Extremistengruppe Islamischer Dschihad gegolten, teilte das israelische Militär mit. In der Nacht zu gestern beschossen militante Palästinenser
dann israelisches Gebiet mit Granaten.
ITALIEN
Keine Steuer auf Kirchenbesitz
Mailand. In Italien ist eine Gesetzesänderung zur Besteuerung von Kirchenimmobilien gescheitert. Das von der Regierung vorgelegte Dekret überschreite die Grenzen
der Gesetzesgrundlage zur Immobiliensteuer, entschied gestern der Staatsrat, der
in Italien die Funktion als oberstes Verwaltungsgericht innehat. Die Regierung wollte
künftig zumindest jene Kirchengrundstücke besteuern, die auch kommerziell genutzt werden. Die katholische Kirche besitzt in Italien über 100 000 Gebäude im
Wert von etwa neun Milliarden Euro.
FALL ASSANGE
Bürgen müssen zahlen
London. Ihr Engagement für Julian Assange kommt weitere Unterstützer des Wikileaksgründers teuer zu stehen: Nach der
Flucht des 41-Jährigen in die Botschaft von
Ecuador in London sind weitere Teile der
Kaution fällig, für die er unter Auflagen auf
freien Fuß gekommen war. Insgesamt müssen die neun betroffenen Bürgen bis Anfang November 93 500 Pfund (118 400
Euro) zahlen, entschied gestern ein Gericht
in London. 200 000 Pfund an Kaution, die
Sympathisanten hinterlegt hatten, sind bereits an die Staatskasse gegangen.
11. ARTENSCHUTZKONFERENZ
Streit über Finanzfragen
Hyderabad. 2000 Unterhändler aus aller
Welt diskutieren seit gestern auf der 11. Artenschutzkonferenz im indischen Hyderabad über die Rettung der vom Aussterben
bedrohten Arten. Unter Führung der UN
wollen die Vertragsstaaten bei der zwölftägigen Konferenz die hochgesteckten Ziele
angehen, die sie sich vor zwei Jahren im japanischen Nagoya gesetzt hatten. Damals
waren sie übereingekommen, bis zum Jahr
2020 den fortschreitenden Verlust der Tierund Pflanzenarten zu stoppen. Strittig ist
vor allem die Finanzierung.
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Hugo Chávez bleibt der Hoffnungsträger der Armen und kann seine Revolution in Venezuela fortsetzen
„El Comandante“ hat es wieder geschafft.
Zum vierten Mal hat Hugo Chávez in Venezuela eine Präsidentschaftswahl gewonnen. Die „Bolivarische Revolution“ in Venezuela geht weiter.
halbes Jahrhundert eisern führte. Chávez
äußerte in den vergangenen Tagen verhalten Selbstkritik, räumte selbst Fehler ein
und versprach mehr Effizienz. Probleme
gibt es genug zu lösen. Die Kriminalitätsrate ist hoch, die Inflation horrend und der
Investitionsbedarf in die oft marode Infrastruktur gigantisch. Auch nach 14 Jahren
an der Macht trauen die Venezolaner Chávez offenbar eher als der Opposition zu,
diese Probleme zu lösen.
Der alte und neue Staatschef ist immer
wieder für sein unaufhaltsames Streben
nach Macht und Machterhalt kritisiert worden. Seinen ersten Versuch, an die Macht
zu kommen, unternahm Chávez 1992 mit
einem Militärputsch. Dieser scheiterte,
Chávez wanderte für zwei Jahre ins Gefängnis. Doch genau diese Aktion machte
den heutigen Präsidenten bekannt im eigenen Land und er fand Millionen Anhänger.
1999 gelang es ihm auf verfassungskonformen Weg an die Macht zu kommen.
V ON HE L M U T RE U TE R
U N D A N N A PE L E G RI
Caracas. Venezuelas Opposition hatte diesmal so fest wie nie zuvor an den Sieg geglaubt. Der jung-dynamische Einheitskandidat Henrique Capriles reiste in jede Ecke
des Landes und stand für einen Neuanfang
nach fast 14 Jahren Revolutionsgetöse.
Doch er machte die Rechnung ohne den
„Comandante“. Der 58-jährige Hugo Chávez siegte erneut. Er erhielt mehr als 54 Prozent der Stimmen. Seine eigenwillige Mischung aus Sozialismus, Revolution und
markigen Worten überzeugte die Mehrheit
der Venezolaner. Sie wählten den Chavismus und dessen Begründer kann nun die
20 Jahre an der Macht voll machen, wenn
es seine Gesundheit zulässt.
Chávez dankte nicht nur seinem „geliebten Volk“. „Danke, mein Gott. Danke an alle“, verkündete er in seinem Twitter-Blog.
Dass er kämpfen kann, hat er bewiesen in
den vergangenen Monaten. Es wurde
Krebs bei ihm diagnostiziert, es folgten
zwei Operationen, Chemotherapien auf
Kuba und Gerüchte über seinen nahen
Tod. All das setzte ihm zu. Und dann bekam er es noch mit einer geeinten Opposition zu tun. Doch letztlich konnte sich Chávez auf seine Gefolgschaft verlassen, die
vor allem in den armen Gegenden Venezuelas lebt. Die Slums, in denen Chávez als
„Herz des Vaterlandes“ mit einem beängstigenden Personenkult verehrt wird, wählten rot.
Militärputsch überstanden
Capriles zeigt Größe
„Uh, Ah Chávez no se va!“ (Chávez geht
nicht), so feierten Tausende Anhänger ihr
Idol auf den Straßen von Caracas. Bis 2019
werde es keine Armut mehr in Venezuela
geben, versprach Chávez. Immerhin habe
es seine Regierung geschafft, die Armut in
nur zehn Jahren zu halbieren. Die Staatskasse wird gefüllt von Einnahmen aus dem
Ölgeschäft. Als Chávez 1999 ins Amt kam,
lag der Barrel-Preis bei acht Dollar. Heute
steht er bei über 100 Dollar. Er kann aus
dem Vollen schöpfen und verschenkt viele
Petro-Dollars zum Ärger der Opposition an
befreundete Regierungen, allen voran an
Kuba. Dies alles wollte der 40-jährige Capriles ändern. Trotz aller Verunglimpfungen, die Chávez ihm im Wahlkampf angedeihen ließ, zeigte er auch am Wahlabend
Größe. Er gratulierte Chávez zum Wahlsieg. „Ich werde immer für Venezuela
Chávez bleibt an der Macht – seine Anhänger jubeln vor seinem Amtssitz in Caracas.
arbeiten. Die Venezolaner können auf
mich zählen. Ich bin ein Demokrat“, sagte
der Jurist und hinterließ damit schon mal
eine Visitenkarte für 2019, wenn die nächsten Präsidentschaftswahl ansteht.
FOTO: DPA
Sollte Chávez, um dessen Gesundheitszustand sich weiter Gerüchte ranken, bis
2019 durchhalten, wäre er zwei Jahrzehnte
im Amt. Das ist rekordverdächtig, sieht
man mal von Fidel Castro ab, der Kuba ein
Mit seiner „Revolution für den Sozialismus
des 21. Jahrhunderts“ sieht sich Chávez in
direkter Nachfolge des südamerikanischen
Unabhängigkeitskämpfers Simón Bolívar.
Er ließ den Namen seines Landes sogar in
Bolivarische Republik Venezuela ändern.
Nach seinem ersten Amtsantritt sagte Chávez dem „wilden Neoliberalismus“ und
dem korrupten politischen Establishment
des Landes den Kampf an. 2002 überstand
er einen Militärputsch und einen zweimonatigen Generalstreik. Zuletzt wiedergewählt wurde er 2006 mit einer deutlichen
Mehrheit von 62 Prozent der Stimmen.
2009 setzte er in einem Referendum durch,
dass er unbegrenzt wiedergewählt werden
kann.
Als selbst ernannter „Soldat des Volkes“
leitete Chávez im Laufe der Zeit Verstaatlichungen in der Öl-, Stahl-, und Zementindustrie sowie in den Bereichen Telekommunikation und Stromversorgung ein. Er
startete eine Alphabetisierungskampagne
und verbesserte das Gesundheitssystem.
Vor allem die ärmere Bevölkerung ist Chávez für seine sozialistisch geprägten Reformen dankbar. Außerdem kann der Sohn
zweier Lehrer damit punkten, dass er
selbst aus bescheidenen Verhältnissen
stammt und mit seinen unverblümten, oft
polemischen Äußerungen die Sprache des
Volkes spricht. Spätestens seit dem Putschversuch 2002 kennt er nur Freunde oder
Feinde, wer sich gegen ihn wendet, ist
„Verräter“ oder „vaterlandslos“. Chávez
habe einen „übertriebenen Hunger nach
Macht“, sagt Margarita López Maya, eine
frühere Verbündete des Präsidenten, die
später in die Opposition wechselte.
Spionagevorwürfe: US-Kongress warnt vor Telekommunikationsriesen aus China
V ON FEL IX L EE
Washington·Peking. Bis heute ist kein Fall
bekannt, in dem die beiden chinesischen
IT-Unternehmen Huawei und ZTE tatsächlich irgendwelche geheimen Informationen über ihre ausländischen Großkunden
der Führung in Peking oder gar dem chinesischen Militär weitergegeben haben. Und
dennoch holt der US-Kongress nun zum
großen Schlag gegen sie aus. In einem
Untersuchungsbericht heißt es: Huawei
und ZTE stellen eine Sicherheitsgefahr für
die USA dar und stehen „vermutlich unter
Einfluss der Regierung in Peking“. Aufträge an ZTE und Huawei könnten die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten
gefährden. Die an dem Bericht
mengründer und derzeitige
beteiligten KongressabgeordneChef Ren Zhengfei vorher Offiten fordern die US-Regierung
zier der Volksarmee und auch
auf, jegliche Übernahmen und
lange Zeit in der staatlichen RüsFusionen mit Beteiligung von
tungsindustrie tätig. Doch um
Huawei und ZTE zu verhindie engen Handelsbeziehungen
dern. Indirekt rufen sie damit zu
mit China nicht zu belasten,
einem Boykott dieser beiden
mied es die US-Politik bislang,
chinesischen Konzerne auf.
die Vorwürfe allzu laut zu formuDie Vorwürfe sind nicht neu.
lieren. Nun ist in den USA aber
Schon seit Jahren warnen SiWahlkampf. Und die Politiker
cherheitsexperten der USA vor
trauen sich. Bill Plummer, Vizeallem vor der Firma Huawei, Ren Zhengfei FOTO: AP präsident von Huawei in den
der eine Nähe zum chinesiUSA, wies die Vorwürfe mit alschen Militär nachgesagt wird. Und tat- ler Schärfe zurück. 70 Prozent der Umsätze
sächlich: Obwohl Huawei offiziell als ein
würden im Ausland erwirtschaftet. Huawei
Privatunternehmen gelistet ist, war der Fir- werde sie nicht zugunsten irgendeiner Re-
gierung aufs Spiel setzen, versicherte er
dem US-Fernsehsender CBS.
Inzwischen ist das Unternehmen mit Sitz
in der südchinesischen Stadt Shenzhen
nach Ericsson die Nummer zwei in der
Netzwerk- und Telekommunikationstechnologie und beschäftigt in mehr als 150 Ländern 140 000 Mitarbeiter. Der Name Hua
(China) impliziert bereits Staatsnähe – was
in der Volksrepublik aber noch nicht viel
heißt. Nach Angaben des China-Experten
Richard McGregor sind gerade einmal 30
Prozent aller Unternehmen in China wirklich in privater Hand. Die große Mehrheit
ist auf die eine oder andere Weise mit dem
Staat und der mächtigen Kommunistischen
Partei verwoben.
In der Netzwerktechnologie gilt die Gefahr gerade der Wirtschaftsspionage als besonders groß. Australien hat erst vor wenigen Monaten ZTE ausgeschlossen, weil
Canberra befürchtet, mit ZTE-Technologie
könnte das nationale Breitbandnetz anfälliger für Angriffe von Hackern aus der Volksrepublik werden. Ähnliches haben deutsche Spezialisten bei Huawei festgestellt.
In Europa stammen viele Surfsticks für das
mobile Internet per Handynetz von Huawei. Offensichtlich zeigt der Boykott-Aufruf der US-Abgeordneten schon Wirkung.
Das US-Unternehmen Cisco hat nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters gestern seine langjährige Zusammenarbeit
mit ZTE aufgekündigt.
chen Verkehrs. Die von einem Leser bemühten älteren Menschen, die es aufgrund
von Gehbehinderungen nicht mehr in die
Straßenbahn schaffen, aber anscheinend
noch fahrtüchtig sind, werden also auch in
Zukunft mit dem Auto in ein Parkhaus der
City rollen können. Der Aktionstag sollte
vermitteln, dass mit mehr Bus, Bahn, Fuß
und Rad nicht nur die Mobilität in einer
sich verdichtenden Stadt gesichert bleibt,
sondern auch die Lebensqualität für die
Stadtbevölkerung erhöht wird. Dafür sind
doch 70 000 Euro kein Geld. Wer vor Ort
war, konnte seine Vision einer lebenswerten Stadt durch konkrete Anschauung anreichern und gleichzeitig kritisch überprüfen. Zum Beispiel ist mir klar geworden,
dass der Breitenweg auch ganz ohne Autos
keine Aufenthaltsqualität hat, weil die
Randbebauung extrem hässlich und auf
Straßenniveau angsteinflößend ist. Die
Hochstraße einzuebnen wäre also nur die
Voraussetzung für eine neue, dem Menschen zugewandte bauliche Gestaltung.
Dagegen funktionierte der Rembertikreisel
ohne Autos schon wunderbar als Park für
DIRK HUERTER, BREMEN
die ganze Familie.
ten ohne substanzielle Mitte auskommen,
dann vermittelt das den Eindrück, als bräche ein Naturereignis über uns herein. Globalisierung und Technologisierung sind
aber nicht plötzlich über uns hereingebrochen, sondern seit dem vorigen Jahrhundert im Gange. Und man wird den Eindruck nicht los, dass der Verlust der Mitte
dem Staat gar nicht so ungelegen kommt.
Denn es entsteht dadurch kein Vakuum,
sondern dieses wird angefüllt mit einer atomisierten und manipulierbaren Gesellschaft, die nur noch als Produktionsfaktor
dient – und die in der Tat offen ist, offen für
jegliche Einflussnahme des Staates, offen
für die Bevormundung bzw. Auflösung der
Familie, offen für die Manipulation durch
die Medien, offen für die Verhöhnung des
Christentums und völlig offen für Bildungsexperimente unbeschränkter Vielfalt mit
der chronischen Bildungskatastrophe im
ACHIM RIEKE, BREMEN
Kielwasser.
Leser fo rum
Zum Thema „Armut ist kein Schicksal“:
Armut beseitigen
Vielleicht sollte man besser sagen, dass Armut kein Schicksal zu sein brauchte, wenn
unsere Gesellschaft ernsthafter daran interessiert wäre, Armut und ihre Folgen zu beseitigen. Dass dabei die frühkindlichen
Maßnahmen von staatlicher Seite, die die
spezifischen Defizite zu kompensieren versuchen, hilfreich sein können, ist wohl
keine ganz neue Einsicht; doch sie reichen
keineswegs aus, um aus der Armutsfalle
herauszuführen. Das gilt auch für die „sichere Arbeit“ nur dann, wenn sie das
Selbstwertgefühl stärkt und mit einem Einkommen und entsprechender gesellschaftlicher Anerkennung verbunden ist, die
einen Lebensstandard ermöglichen, bei
dem Kultur und Bildung nicht als überflüssiger Luxus erscheinen, den man sich nicht
leisten kann und der einem nicht zusteht.
Bei der Suche nach den Ursachen der Armut sollte man auch unser Schulsystem,
das die Menschen nach ihrer wirtschaftlichen Verwertbarkeit und Produktivität in
drei Klassen einteilt, entsprechend finanziell, beruflich, gesellschaftlich und persönlich bewertet und sehr oft in ihrer persönlichen und beruflichen Entwicklung für das
ganze Leben festlegt, noch einmal genauer
unter die Lupe nehmen. Erst wenn man
alle vier Faktoren, eine intensive frühkindliche Förderung der Unterprivilegierten, ein
einheitliches Schulsystem mit spezifischer
Förderung für Benachteiligte, eine befriedigende, anerkannte und „sichere Arbeit“
und eine Angleichung der Einkommen
und der damit verbundenen gesellschaftlichen und persönlichen Anerkennung, einmal energisch in Angriff nimmt, könnten
Armut und Ungleichheit wahrscheinlich
mittel- bis langfristig weitgehend beseitigt
werden.
LUDWIG SCHOENENBACH, BREMEN
Zum Thema „A 281“:
Wird es noch schlimmer?
Zum Beitrag „SPD und Grüne einigen sich
auf Lösung für A281-Abschnitt“: Herr
Pohlmnann nennt den Antrag der SPD
einen Riesenerfolg und Herr Saxe sagt: Die
B6n gibt es nur unten durch oder gar nicht.
Diese Aussagen interpretiere ich als Bewohner aus Habenhausen folgendermaßen: Der Autobahnzubringer Arsten wird
zur vollen Autobahn. Für Hunderte Familien in Arsten und Habenhausen, die schon
jetzt durch Fluglärm und Autobahnlärm extrem belastet werden, wird es noch schlimmer. Wenn der Wesertunnel fertig ist, werden Tausende Autos zusätzlich die Menschen in diesen Ortsteilen belasten – und
das auf Dauer. Durch die Aussage von
Herrn Saxe wird klar, dass es keine B6n geben wird, da es mit Garantie unter diesen
Bedingungen nicht zu einer Einigung mit
der Bundesregierung kommen wird. Die
Leidtragenden dieser Politik sind die vie-
len Menschen in Arsten und Habenhausen. Ob der Senat zusätzliche Lärmschutzmaßnahmen umsetzt, steht auch in den
Sternen, da Bremen Haushaltsnotlageland
ist und dafür gerade kein Geld hat. Herr
Saxe und Herr Pohlmann werden sich jedoch „seelenverkehrsberuhigt“ gegenseitig auf die Schulter klopfen und dafür loben, dass sie den Menschen so elegant
Sand in die Augen streuen konnten. Ich
kann nicht glauben, dass die Beiratsmitglieder der SPD und der Grünen all dem zugestimmt haben. MICHAEL TRUE-KRISCH, BREMEN
Zum Thema „Autofreier Sonntag“:
Sehr anschaulich
Die Leserbriefe zum Aktionstag haben
mich in ihrer Einseitigkeit und ihrem Ton
so erschreckt, dass ich mich dazu äußern
muss. Es kann ja nicht sein, dass sich nur
die Gegner zu Wort melden. Die vorgetragenen Argumente gegen den Aktionstag
sind meist so hanebüchen, dass sie nicht
die wahren Gründe für die Aufgebrachtheit der Leser sein können. Da wird immer
wieder unterstellt, es ginge um die Verbannung des Automobils aus der Innenstadt.
Dabei war auch in dieser Zeitung mehrfach
zu lesen, dass es um eine verträgliche
Arbeitsteilung der verschiedenen Verkehrsmittel geht, bei gleichzeitiger Stärkung und damit wohl auch Komfortverbesserung des nicht motorisierten und öffentli-
REDAKTION LESERFORUM
Anschrift: Bremer Tageszeitungen AG
Leserforum · 28189 Bremen
Mail: [email protected]
Zum Thema „Gesellschaftliche Mitte“:
Ein schleichender Prozess
Wenn die Berliner Republik nach den Worten des Publizisten Herzinger wirklich
meint, wir als „offene Gesellschaft“ müss-
Leserbriefe sind keine Meinungsäußerung der
Redaktion. Die Redaktion behält sich Kürzungen
vor. Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht.
Postadresse und Telefonnummer nicht vergessen,
auch bei E-Mails.
5
Rätsel & Roman
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
F I L I A L E
Sudoku – mittel – Alle Zahlen von eins bis neun müssen in jeder Spalte, jeder Zeile und in jedem 3x3-Feld genau einmal vorhanden sein.
Amerikanisches Kreuzworträtsel – Waagrecht: 1 gehärtetes Eisen – Briefversanddienst – dt. Rundfunksender (Abk.) (2) – 2
wüstes Gelage – Sologesangsstück in der
Oper – Bergeinschnitt (2) – 3 Bodenzusatznahrung – seelischer Schock (1) – 4 Initialen der engl. Autorin Christie – russ. Herrschertitel–Kreisberechnungszahl–faserige
Baumrinde (3) – 5 Körperoberfläche –
Weinbauer (4) – 6 kath. Theologe †1847 –
span. Mehrzahlartikel – Fremdwortteil:
zwischen (3) – 7 Desaster – ein dt. Geheimdienst (Abk.) – deutsche Vorsilbe (2) – 8
Kfz-Z. Donaueschingen – Flächenmaß der
Schweiz – neblig, diesig (2) – 9 europ. TVSatellitensystem – Fragewort – spanischer
Ausruf (3) – 10 Helfer aus der Not – eh. russische Raumstation (5) – 11 Stadt am Zuckerhut (Kw.) – unbestimmter Artikel – Armeeangehöriger (2) – 12 Einfuhr von
Gütern – Zweigstelle (1) – 13 Wort am Gebetsende – harzloser Nadelbaum – Platz in
Berlin (Kw.) (2) – 14 dt. Grand-Prix Gewinnerin – Brotkörper – altes dt. Kartenspiel
(2) – Senkrecht: A kohlensäurehaltiges
Wasser – altnord. Sagensammlung – iranische Währung (2) – B Küchenbeamter im
MA. – Biene (1) – C Schildlausfett – Wohlfahrtsorgan. (Abk.) – äquatornaher Klimagürtel (2) – D plus, zusätzlich – größter
schweiz. Rhein-Zufluss – Feuerlandindianer (2) – E Vermächtnis – Öffnung in der
Vulkanspitze (3) – F Kfz-Z. Erlangen –
Windschattenseite – Amtsbezeichnung (4)
– G Fremdwortteil: neben – Meeressäugetier – Fragewort – Initialen der Allende (3)
– H französisch: Gold – Brüsseler Statue,
Manneken ... – deutsche Vorsilbe – Bundeskriminalpolizei der USA (3) – J Sitzstreik (engl.) – Fahrzeug (Kw.) – Seihgerät
(2) – K Fluss durch Gerona (Span.) – Bronzebestandteil – Einheit der Stoffmenge (4)
– L am Tagesende – Epos von Homer (3)
– M schottisches Adelsgeschlecht – arktischer Meeresvogel (1) – N Jacke – Schütze in der nord. Sage – altrömische Spielwürfel (2) – O Notenschriftzeichen (engl.)
– munter, aktiv – Folge von Worten (2)
Schachaufgabe – Weiß ist am Zug und setzt
Schwarz in zwei Zügen matt.
Beim Brückenrätsel müssen Wörter gefunden werden, die die Begriffe in der linken Spalte sinnvoll ergänzen, gleichzeitig den Begriffen der rechten Spalte vorangestellt werden und diese ebenfalls
zu sinnvollen Begriffen machen. Unter dem Pfeil in der Mitte ergibt
sich ein Lösungswort oder -spruch.
Beim Zahlenkreuzworträtsel bedeuten gleiche Zahlen Buchstaben.
Durch Ausprobieren ist jeder Zahl ein Buchstabe zuzuordnen und
in die Rätselgrafik einzutragen, sodass ein vollständiges Rätsel entsteht. Nicht immer werden alle 26 Buchstaben benötigt.
Auflösungen von Montag
Wabenrätsel:
Zahlenrätsel:
42. Fortsetzung
„Verstehe. Tut mir leid.“ Dann sagte
sie: „Ich erinnere mich noch ganz deutlich
an sein Lächeln, wenn er rausging und ich
die Tür hinter ihm zugemacht habe. Es
war so ähnlich, wie wenn jemand sich am
Telefon verabschiedet und die Stimme auf
einmal traurig klingt. Sie wissen, wie das
klingt?“
Als wir aufstanden und gehen wollten,
ging sie um den Tisch herum und umarmte mich kurz, als hätte sie gewusst,
dass all dies nicht um Ramadhins willen,
sondern meinetwegen stattgefunden
hatte.
Als ich eines Sommerabends in unserer
Gartenwohnung an der Colliers Water
Lane während einer Party in das Wohnzimmer zurückkam, sah ich, wie Massi sich
am anderen Ende des Zimmers von der
Wand löste, um mit jemandem zu tanzen,
den wir beide gut kannten. Sie tanzten voneinander entfernt, so dass sie einander ansehen konnten, und mit ihrer rechten
Hand ergriff sie den Träger ihres Sommer-
Endlosschwede:
Sudoku:
Vokalsuche:
Schiffe suchen:
1. CAHORS, 2. INDIGO, 3. DRACHE, 4. FINDEN, 5. UMNAHT, 6. AIRBUS, 7. TEILEN, 8. SICHEL, 9. ROHOEL, 10. ENTERN, 11. KLEMME, 12. CAMPEN, 13. IRITIS, 14. LECKER,
15. BOHRER – 1 = L, 2 = B, 3 = G, 4 = A, 5 = O, 6 = H, 7 = M, 8 = F, 9 = C, 10 = P, 11 = U, 12 = D, 13 = E, 14 = S, 15 = I, 16 = T, 17 = K, 18 = N, 19 = R – Blick‘ erst auf Dich, dann richte mich
kleids und verschob ihn leicht – sie blickte
dabei auf den Träger, genau wie er. Und
sie wusste, dass er hinsah.
Alle unsere Freunde waren gekommen.
Ray Charles sang: „But on the other hand,
baby“. Ich hatte das Zimmer zur Hälfte
durchquert. Und ohne mehr sehen zu müssen, ohne ein Wort hören zu müssen,
wusste ich, dass zwischen ihnen etwas bestand, was unserer Beziehung abhanden
gekommen war.
Was für eine kleine Geste, Massi. Aber
wenn wir nach einem Beispiel für etwas suchen, was uns nicht mehr zur Verfügung
steht, sehen wir es überall. Und wenige
Jahre zuvor hatten wir keine Rücksicht geübt, nachdem dein Bruder gestorben war,
ein Verlust, den keiner von uns beiden allein verkraften konnte.
Als Massi und ich uns trennten, war es
für ihre Eltern eigentlich am schlimmsten,
während wir beide hofften, außerhalb der
Rolle als Ehepaar zu einer friedlicheren Beziehung zu finden. Doch so sollte es nicht
kommen, denn wir sahen einander nie wieder.
Verschwanden die Jahre, als ich sah,
wie sie den Träger eines Sommerkleids um
einen halben Zentimeter verschob, was
ich als Einladung an die Adresse unseres
gemeinsamen Freundes deutete? Als wäre
es auf einmal lebensnotwendig für ihn, diesen kleinen ungebräunten Teil ihrer Schulter zu sehen. Das sage ich lange nach Verbitterung, Anschuldigungen, Ausflüchten
und Auseinandersetzungen. Woran lag es,
dass ich an dieser Geste etwas ablas? Ich
ging in unseren schmalen Garten und
stand dort und lauschte auf den nächtlichen Verkehr, der an der Colliers Water
Lane vorbeibrauste und mich an das ununterbrochene Rauschen des Meeres erinnerte und dann unversehens an Emily in
der Dunkelheit auf der Oronsay, die sich
neben ihrem Verehrer an der Reling zu-
rücklehnte, nachdem sie kurz auf ihre
nackte Schulter und dann zu den Sternen
geblickt hatte, und ich erinnerte mich an
die eigene Sexualität, die damals in mir zu
knospen begann. Mit ganzen elf Jahren.
Ich will von dem letzten Mal berichten,
als ich an Ramadhin dachte. Ich war in Italien und fragte einen Museumsführer in
einem Schloss nach all den Halbmonden
mit aufragenden Spitzen, weil ich mich damals für Heraldik interessierte. Mir wurde
erklärt, eine Abfolge von Halbmonden
und einem Schwert bedeute, dass Angehörige der Familie an den Kreuzzügen teilgenommen hatten. Beschränkte sich die Teilnahme auf eine Generation, gab es nur
einen Halbmond auf dem Wappen. Und ungefragt fügte der Führer hinzu, eine Sonne
auf dem Wappen bedeute, dass es einen
Heiligen in der Familie gebe. Und da
dachte ich: Ramadhin. Ja. Mit allem, was
ihn ausmachte, war er mir plötzlich gegenwärtig, wie eine Art Heiliger. Kein besonders förmlicher Heiliger. Ein menschlicher
Heiliger. Er war der Heilige unserer heimlichen Familie.
Port Said
Am 1. September 1954 hatte die Oronsay ihre Fahrt durch den Suezkanal beendet, und wir sahen zu, wie die Stadt Port
Said sich uns näherte und neben uns entlangglitt, unter einem von Sand verdunkelten Himmel. Wir blieben die ganze Nacht
wach und lauschten auf den Straßenverkehr, auf den Chor der Hupen und Radios.
Erst in der Morgendämmerung verließen wir das Deck und stiegen hinunter in
die Hitze und die gefängnisartige Beleuchtung des Maschinenraums. Das taten wir
mittlerweile jeden Morgen. Hier unten
schwitzten die Männer so ausgiebig, dass
wir sie lauwarmes Wasser aus den Löscheimern trinken sahen, während die Turbi-
nen um sie herum rotierten und ihre Kolben sich drehten. Sechzehn Maschinisten
auf der Oronsay, acht für die Nachtschicht
und acht für den Tag, die die Dampfmaschinen und ihre vierzigtausendfachen
Pferdestärken überwachten, mit denen
die Doppelpropeller betrieben wurden,
die uns durch Flauten und stürmische See
führten. Wenn wir uns rechtzeitig zum
Ende der Nachtschicht einfanden, folgten
wir den Männern in das Sonnenlicht, wo
sie einer nach dem anderen in die Freiluftdusche traten und sich danach vom Seewind trocknen ließen, mit lauten Stimmen
in der neugeborenen Stille. Unter derselben Dusche hatte eine Stunde zuvor
unsere australische Rollschuhfahrerin gestanden.
Doch als wir nun in Port Said anlegten,
verstummten alle Turbinen und Maschinen, und für die Mannschaft gab es neue
Aufgaben und ein neues Auftreten. Ihre
anonyme Arbeit wurde auf einmal öffentlich. Im Verlauf der Fahrt durch das Rote
Meer und den Suezkanal hatten die Wüstenwinde zahllose Partikel des kanariengelben Anstrichs vom Schiffsrumpf abgerieben, und deshalb verbrachten wir einen
ganzen Tag in dem Hafen am Mittelmeer,
während Matrosen in großen Schlaufen
aus Tauen hingen, um das Schiff zu putzen
und neu anzustreichen, und die Maschinisten und Ingenieure sich in der Gluthitze
zwischen den Passagieren zu schaffen
machten, um das Schiff auf den letzten
Teil der Reise vorzubereiten. Aus den Rohren wurde Altöl hochgepumpt, und die
schleimige schwarze Masse wurde in Fässern gesammelt. Sobald das Schiff den Hafen hinter sich gelassen hatte, wurden die
Fässer zum Heck gerollt und ausgeleert.
Fortsetzung folgt
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6
Vermischtes
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Star sucht Sternchen
LEUTE
Schlagersänger Roland Kaiser (60) hat
sich als großer Fan
von Rammstein geoutet. „Ziemlich cool.
Da stimmt alles. PR
brauchen die nicht,
aber wenn sie im
Internet ein Konzert
ankündigen, dann ist
ruckzuck die Berliner
02-World zu. Beeindruckend“, sagte Kaiser gestern in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Ein Konzert habe er
zwar noch nicht besucht, aber der Münsteraner würde gerne mal etwas mit den
Superstars machen.
Bewährungsstrafe
wegen Betrugs
Wenn die eigene Prominenz verblasst, wird es Zeit für einen Preisrichter-Job im TV
Ex-NDR-Spielfilmchefin verurteilt
FOTO: DPA
Hamburg (wk). Für die Drehbuch-Affäre
beim NDR muss die frühere Fernsehspielchefin Doris Heinze nicht ins Gefängnis.
Das Hamburger Landgericht verurteilte
die 63-Jährige gestern zu einem Jahr und
zehn Monaten Bewährungsstrafe. Die Richter sahen Heinze der Bestechlichkeit und
des Betrugs in Tateinheit mit Untreue überführt. Die Staatsanwaltschaft hatte drei
Jahre Haft für Heinze gefordert.
Ihr Ehemann und eine Filmproduzentin
wurden zugleich zu Geldstrafen von 3240
Euro beziehungsweise 2100 Euro verurteilt. In der wirtschaftlichen Dreiecksbeziehung zwischen Heinze als Fernsehspielchefin, ihrem Ehemann als Drehbuchautor
und der Filmproduzentin sei Heinze die
treibende Kraft gewesen, sagte der Vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung.
Heinze hatte auf der Anklagebank zugegeben, unter den Pseudonymen „Marie
Funder“ und „Niklas Becker“ Drehbücher
von sich und ihrem Ehemann bei ihrem Sender eingeschleust zu haben. Sie habe dazu
ihre einflussreiche Position ausgenutzt,
hatte sie erklärt. Heinze war unmittelbar
nach Bekanntwerden der Vorwürfe vom
Amt suspendiert worden.
FOTO: DPA
Die US-amerikanische Popsängerin Madonna (54) will in
ihrem nächsten Musikvideo doch keinen
traditionellen irakischen Brautschleier
zu einer US-Militäruniform tragen. Berater rieten ihr mit Blick
auf mögliche Angriffe auf ihre Person
davon ab, wie das britische Web-Magazin „Contactmusic.com“
gestern meldete. Madonna wollte sich in
dem Video zu „Superstar“ mit ihrem selbstentworfenen Kostüm als „Terrorbraut“ präsentieren.
NACHRICHTEN IN KÜRZE
SCHARF GESCHOSSEN
Obwohl
Campino
(50) bei „Wetten,
dass . . ?“ richtig getippt hatte, löste er
seinen Wetteinsatz
einen Tag später dennoch ein: Der Sänger
der Toten Hosen trat
zum
Wiesn-Abschluss am Sonntag
mit einer Schlagerkapelle auf und schmetterte den Hit „An Tagen wie diesen“. Mehrere Tausend Menschen grölten und jubelten, als der Düsseldorfer Sänger das Lied der Toten Hosen
zum Besten gab. Es war auf der Wiesn
einer der meistgespielten Hits.
Rapper ballern mit Kalaschnikow
Musikalisch hat die US-Sängerin Christina Aguilera nur noch wenig zu melden, als Jurorin einer TV-Casting-Show ist sie präsent wie nie.
FOTO: DPA
Christina Aguilera, die Kaulitz-Zwillinge,
Nena, Sarah Connor oder Thomas Gottschalk dürften finanziell ausgesorgt haben. Doch Ruhm hält nicht ewig. Da
kommt ein Job als Preisrichter in einer der
unzähligen TV-Casting-Shows wie gerufen, um nicht vergessen zu werden beziehungsweise sich wieder ins Gespräch zu
bringen. Was in den USA längst funktioniert, kommt auch hierzulande zunehmend in Mode.
V ON C HRI S TI N A HORS TE N
Bollywood-Superstar
Shah Rukh Khan (46)
hätte gerne mal eine
Rolle wie die von
James Bond gehabt,
verriet er jetzt. „Ich
bin ein großer Fan
von James Bond. Ich
wollte immer mal so
eine Figur spielen.
Aber mir wurde gesagt: Waffen und
Frauen liegen dir
nicht. Pah!!“, zitierte die Zeitung „Times of
India“ gestern eine Twitter-Nachricht von
Khan. Indiens wohl populärster Schauspieler teilte seinen fast drei Millionen Followern auch seine Lieblingsdialoge in JamesBond-Filmen mit.
FOTO:DPA
New York. Musikalisch hat die US-Sängerin Christina Aguilera schon lange nicht
mehr auf sich aufmerksam gemacht. Trotzdem ist die 31-Jährige ständig im amerikanischen Fernsehen zu sehen. Ihr Trick:
Aguilera ist Jury-Mitglied bei der sehr erfolgreichen US-Talentshow „The Voice“ –
und hat damit, so urteilt die „New York
Times“, ein völlig neues Betätigungsfeld
für ehemalige Stars geschaffen, deren Karriere ins Stocken gekommen ist.
Der frühere Kinderstar, der Ende der
Neunzigerjahre mit dem Song „Genie in a
Bottle“ den ganz großen Durchbruch
schaffte, ist bei weitem nicht das erste oder
einzige prominente Fernsehjury-Mitglied.
Aber Aguilera gilt als eine der beim Publikum beliebtesten Jurorinnen, die den Job
unter ihren Kollegen erst so richtig begehrt
gemacht hat. Allein in amerikanischen Musik-Talentshows beurteilen derzeit unter
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DAS WETTER HEUTE IN BREMEN UND UMZU
13°
anderem Stars wie die Sängerinnen Mariah Carey, Nicki Minaj, Demi Levato und
Britney Spears die Sangesqualitäten der Bewerber. Auch ihre Kolleginnen Paula Abdul und Nicole Scherzinger waren schon Jurorinnen. Keith Urban, Country-Star und
Ehemann von Schauspielerin Nicole Kidman, war gerade aus der Jury der australischen Talentshow „The Voice“ ausgestiegen, da wurde er schon als neues Mitglied
der US-Show „American Idol“ vorgestellt.
Auch Heidi Klums Ex-Partner Seal saß
schon in einer australischen Fernseh-Jury.
In Deutschland haben neben Jury-Obervater Dieter Bohlen schon Stars wie Tokio
Hotel, Thomas Gottschalk, Nena, Xavier
Naidoo, Sarah Connor, Till Brönner und Patrick Nuo Musiktalente gesucht.
Stars bringen Quote
Und das Konzept lässt sich ja nicht nur auf
Musik anwenden: Stars können auch Models (Heidi Klum, Tyra Banks, Bar Rafaeli),
Designer (auch hier wieder: Heidi Klum),
Köche (der deutsche Spitzenkoch Wolfgang Puck in den USA), Tänzer (Detlef
Soost) und einfach nur Talente im Allgemeinen („Das Supertalent“) suchen. Die Liste
könnte unendlich erweitert werden.
Sollten dem ursprünglichen Konzept vieler Shows zufolge noch eher unbekannte
Experten in den Jurys sitzen – wie beispielsweise der Musikmanager Thomas M. Stein
in der ersten Staffel von „Deutschland
sucht den Superstar“ – haben die Macher
Kiel
12°/10°
N
W
Hamburg
12°/10°
Wilhelmshaven
Bremerhaven
BREMEN
Hannover
Emden
O
S
BEOBACHTETES WETTER
Bremen-Flughafen am
08.10.2012, 16 Uhr
Windrichtung und Stärke:
SW 3
Lufttemperatur (°C):
12,3
Luftfeuchtigkeit (%):
63
Luftdruck (hPa):
1017,4
Max. Temp. am 7.10. (°C):
14,7
Min. Temp. in der Nacht
zum 8.10. (°C):
5,4
Niederschlag bis 7 Uhr in l/qm: 1,0
Berlin
Magdeburg
Osterholz-Scharmbeck
12°/5°
12°/6°
Oldenburg
Delmenhorst
Stuhr
6 Beaufort
aus Nordwest
Bis zur Mittagszeit scheint, je
nach Frühnebelauflösung, häufig die Sonne. Danach wird es
von der Nordsee her vorübergehend bewölkter. Es bleibt aber
weitgehend trocken. Die Temperaturen betragen nachmittags
zwischen 12 und 13 Grad. Es weht
ein teils mäßiger bis frischer, teils
starker Nordwestwind.
Rostock
12°/6°
Syke
Essen
Lilienthal
Köln
BREMEN
Achim
12°/6°
Erfurt
Dresden
Bonn
Frankfurt
Verden
Nürnberg
Diepholz
13°/4°
WIND HEUTE
07:41
18:42
00:13
15:14
15.10.
22.10.
29.10.
07.11.
HOCHWASSER
Raum Unterweser:
NW
Wesermündung/Jade: NW
NW
Ostfriesische Inseln:
Elbmündung
NW
und Helgoland:
Nordfriesische Inseln: NW
Westliche Ostsee:
NW
Zwischenahner Meer: W-NW
Steinhuder Meer
W-NW
und Dümmer:
4
5
5
Bundesamt für Seeschifffahrt
und Hydrographie
für den 09.10.2012
6
5
6
4
Cuxhaven
07:04 / 19:48
Bremerhaven
07:14 / 19:58
Brake
07:59 / 20:43
Vegesack
08:41 / 21:21
Bremen
08:48 / 21:28
Wilhelmshaven 06:44 / 19:26
4
München
Im Tagesverlauf klingen vom Norden Baden-Württembergs
und Bayerns die Regenfälle bis zum Südschwarzwald und der
Donau ab. An den Alpen aber regnet es
häufig weiter. Auch
über die Küsten ziehen ein paar Schauerwolken. Sonst bleibt
es je nach Nebellage
und -dauer meist
freundlich und trocken. Die Temperaturen steigen auf 11 bis
15, im Südwesten örtlich bis 18 Grad. Es
weht ein schwacher
bis mäßiger, an den
Küsten auch frischer,
in Böen starker Nordwest- bis Westwind.
Augsburg
Berlin
Frankfurt
Freiburg
Dresden
Hamburg
Hannover
Helgoland
Karlsruhe
Kassel
Regenschauer
wolkig
wolkig
Gewitter
wolkig
wolkig
wolkig
Regenschauer
Regenschauer
wolkig
14°
13°
14°
17°
13°
13°
13°
13°
15°
13°
Konstanz
Köln/Bonn
Leipzig
List/Sylt
München
Nürnberg
Rostock
Saarbrücken
Stuttgart
Zugspitze
Gewitter
wolkig
wolkig
Regenschauer
Regen
Regenschauer
Regenschauer
Regenschauer
Regenschauer
Schneeregen
15°
14°
13°
13°
13°
13°
13°
15°
15°
-2°
AKTUELLE INFORMATIONEN
POLLENFLUG
12°/4°
Mittwoch
13°/4°
Donnerstag
14°/6°
Freitag
Entsprechend der fortgeschrittenen Jahreszeit sind nur noch vereinzelt Gräserpollen unterwegs.
DIRK BACH BEIGESETZT
Termin in Köln blieb geheim
Köln. Der Schauspieler Dirk Bach ist am
Sonntag in aller Stille in Köln beigesetzt
worden. Engste Freunde hätten „in einer
sehr persönlichen und emotionalen Trauerfeier“ von Dirk Bach Abschied genommen,
teilte ein Sprecher mit. Während der
Trauerfeier war der Sarg aufgebahrt. Zur
musikalischen Untermalung wurden „Unfinished Business“ von Boy George und
„Heaven Can Wait“ von Meat Loaf gespielt. Auf Wunsch der Angehörigen
wurde das Begräbnis erst nachträglich bekannt gegeben. Dirk Bach war vor einer
Woche im Alter von 51 Jahren gestorben.
REDAKTION VERMISCHTES
Telefon 0421 / 36 71 32 65
Fax 0421 / 36 71 10 18
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DAS WETTER HEUTE IN EUROPA
Oslo
Helsinki
H Hoch
T Tief
Warmfront
Kaltfront
Mischfront
Kaltluft
Warmluft
Dublin
Moskau
London
Berlin
Warschau
Paris
Lissabon
Madrid
Rom
Ankara
Athen
Tunis
Las Palmas
29°
unter
-10°
Aktuelle Messwerte der Bremer Luftüberwachung im Internet unter
www.bauumwelt.bremen.de sowie im Videotext in N3 auf Seite 652
Täglich mehrfach aktualisierte Wetterinformationen unter: www.weser-kurier.de
VORHERSAGE FÜR DIE NÄCHSTEN TAGE
Nach einigen Wolkenfeldern wird es größtenteils freundlicher. Nur an der Nordsee besteht weiterhin ein leicht
erhöhtes Schauerrisiko. Donnerstag setzt sich auch
dort die Sonne durch. Erst Freitag kündigt sich im Tagesverlauf neuer Regen an. Bei den Temperaturen ändert
sich nicht allzuviel, die Nächte werden teils frischer.
Stuttgart
FOTO: DPA
inzwischen gemerkt, dass bekannte JuryStars die über die Jahre immer weiter eingeschlafenen Einschaltquoten zurück in die
Höhe treiben können. Aus diesem Grund
dürfte sich jüngst auch RTL für Thomas
Gottschalk entschieden haben.
Vor allem für etwas aus dem Rampenlicht verschwundene Stars zahlt sich die
Stelle in vielfacher Hinsicht aus: Ein JuryJob ist in vielen Ländern der Welt zu finden
(US-Stars können sich beispielsweise auch
in Australien und Großbritannien umsehen, deutsche in Österreich und der
Schweiz). Er bringt ein regelmäßiges Einkommen und viel positive Aufmerksamkeit
und Raum, sich wöchentlich witzig, schlagfertig und voller Expertenwissen darzustellen – das kann dann vielleicht sogar wieder
ein Karriere-Comeback nach sich ziehen.
Und qualifiziert für den Job ist der Star
natürlich per se schon einmal, das zeigt die
eigene Karriere. Wer dann noch in der Jury
ein wenig aus dem Nähkästchen plaudert,
hat die Zuschauerherzen längst gewonnen. Allerdings sei Vorsicht geboten, warnt
die „New York Times“. Wer nur noch in Jurys herumsitzt, dessen Musikkarriere
könne leicht in Vergessenheit geraten –
wie bei Christina Aguilera, die gerade eine
Auszeit von ihrem Jury-Dasein und ein
neues Album angekündigt hat, um genau
das zu verhindern. „Ihr Vermächtnis als
Jury-Mitglied könnte sonst einmal größer
sein als das ihrer Musikkarriere.“ Nena
und Sarah Connor sollten auf der Hut sein.
DAS WETTER HEUTE IN DEUTSCHLAND
Cuxhaven
Nizza. Weil sie in einem Musikvideo mit
echten Waffen geschossen haben sollen, ist
gegen zwei Rapper aus der südfranzösischen Hafenstadt Nizza ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Eine Auswertung des Videos habe ergeben, dass die Musiker der Band Negrescro tatsächlich mit
scharfen Waffen geschossen hätten, verlautete aus Ermittlerkreisen. Auf dem Clip,
den die Band aus dem Problemviertel
Ariane ins Internet gestellt hatte, feuern
zwei Maskierte mit einer Kalaschnikow
und einer Shotgun in die Luft. Die beiden
Musiker wurden festgenommen.
-10°
bis -5°
-5°
bis 0°
0°
bis 5°
5°
bis 10°
10°
bis 15°
15°
bis 20°
20°
bis 25°
25°
bis 30°
30°
bis 35°
über
35°
Ein kräftiges Tief über der Ostsee und ein lang gestrecktes Atlantiktief beeinflussen das Wetter in West- und Mitteleuropa. So gehen nicht nur einige Regenfälle
nieder, örtlich entladen sich auch Gewitter.
STÄDTEWETTER
Amsterdam
Athen
Brüssel
Dubrovnik
Innsbruck
Istanbul
Kopenhagen
London
Malaga
Mallorca
wolkig
wolkig
heiter
wolkig
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KW 41/42
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Bremen
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Kürbisse,
eine bunte Vielfalt
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Starkes Signal an Muslime
Geplanter Staatsvertrag sichert islamischen Gemeinden mehr Beteiligungsrechte / Moschee-Bau wird erleichtert
In Bremen sollen muslimische Verbände
künftig offiziell als Religionsgemeinschaften anerkannt werden. Einen entsprechenden Vertragsentwurf haben der Senat und
muslimische Verbandsvertreter jetzt erarbeitet (wir berichteten). Muslime werten den Vorstoß als großes Zeichen der Anerkennung.
Bremen. Die Ausübung des muslimischen
Glaubens ist im gesamten Bundesgebiet
frei – das garantiert das Grundgesetz in seinem vierten Artikel. Im Land Bremen sollen muslimische Gemeinden mittels eines
Staatsvertrags nun auch offiziell als Religionsgemeinschaften anerkannt werden.
Für die rund 40 000 Bremer Muslime habe
der Vertrag viele positive Auswirkungen,
schätzt Khalid Preukschas von Schura Bremen – ein Dachverband, der 20 Bremer Gemeinden vertritt. „Der Vertrag ist ein symbolischer Akt, der die islamischen Gemeinden endlich als Religionsgemeinschaften
und so auch als Teil der Gesellschaft anerkennt“, sagt Preukschas. „Außerdem
werden wichtige Regelungen aus der Praxis nun endlich schriftlich festgehalten.“
In Hamburg ist vor wenigen Monaten ein
ähnlicher Staatsvertrag unterzeichnet wor-
Ähnlich sei es bei der Novellierung des
Bremer Friedhof- und des Schulgesetzes
gelaufen, berichtet Khalid Preukschas: In
beiden Fällen hatte die Politik Kontakt zu
muslimischen Verbänden aufgenommen,
und diese konnten ihre Stellungnahmen zu
den Gesetzentwürfen abgeben. „Der
Staatsvertrag ist hier eine offizielle Würdigung der gängigen Bremer Praxis“, sagt
Preukschas.
Welche weiteren Gremien nach Verabschiedung des Vertragsentwurfs mit Vertretern der muslimischen Gemeinden zu besetzen sind, müsse im Einzelnen beraten
werden, sagt Senatssprecher Kleen. „Hier
ist der Einstieg gemacht. Das Übrige müssen wir anhand von Inhalten klären.“ Es sei
jedoch zu erwarten, dass der Gesetzgeber
auch im Rundfunkrat, der die öffentlichrechtlichen Medien kontrolliert, in Zukunft
einen Platz für einen muslimischen Vertreter reserviert.
Außerdem sollen die muslimischen Verbände künftig Stellung nehmen können
zur Weiterentwicklung des Schulfachs Biblische Geschichte auf allgemein christlicher Grundlage. „Uns geht es dabei
darum, dass der Islam aus dem Verständnis
von Muslimen vermittelt wird“, erklärt
Preukschas.
Darüber hinaus sollen muslimische Fest-
„Wir sind für die
Gleichstellung von
Frauen und Männern.“
„Die Zusammenarbeit mit
den Muslimen fängt nicht
bei Null an.“
Khalid Preukschas, Schura Bremen
Hermann Kleen, Senatssprecher
den. Die Regelung halte im Wesentlichen
das fest, was schon länger in der Praxis gelebt werde, sagt der Sprecher des Hamburger Senats, Christoph Holstein: „Außerdem ist der Vertrag vor allem ein Zeichen
der Wertschätzung.“
Das Bekenntnis zur uneingeschränkten
Geltung des Grundgesetzes war in Bremen
beiden Vertragspartnern besonders wichtig. Zusätzlich betonen Senat und muslimische Verbände die Bedeutung der Gleichstellung von Frauen und Männern. „Gerade weil es in diesem Punkt in der Öffentlich häufiger zu Diskussionen gekommen
ist, war uns dieses beiderseitige Bekenntnis in den Verhandlungen besonders wichtig“, erläutert Senatssprecher Hermann
Kleen. Das bestätigt Khalid Preukschas:
„Wir sind für die Gleichstellung von
Frauen und Männern. Das wollten wir
gleich am Anfang festhalten.“
Künftig sollen Bremer Gremien, in
denen „eine gesellschaftliche Vielfalt“ gewünscht ist, Mitglieder islamischer Religionsgemeinschaften angemessen repräsentieren. „Für uns ist das ein sehr wichtiger Punkt“, sagt Khalid Preukschas, der an
den Vertragsverhandlungen mit dem Land
tage anerkannt werden. Dabei gehe es
nicht darum, neue offizielle Feiertage einzuführen, erläutert Kleen. „Muslime sollen
an drei wichtigen religiösen Feiertagen im
Jahr frei bekommen können, solange dem
keine zwingenden betrieblichen Notwendigkeiten entgegenstehen.“ Die geplante
Änderung stößt bei Cornelius NeumannRedlin von den Unternehmensverbänden
in Bremen auf ein positives Echo: „Es ist
nachvollziehbar, das die Regelungen für
Muslime an die für Christen und Juden angepasst werden sollen.“
Die Landesregierung plant zudem, den
Bau von Moscheen grundsätzlich zu erlauben. Das geltende Baurecht behalte dabei
selbstverständlich seine Gültigkeit, betont
Kleen. „Aber der Staatsvertrag enthält die
klare Botschaft, dass Muslime ihre Gotteshäuser so bauen können, wie sie es möchten.“ Für die Muslime, so Khalid Preukschas, sei das ein besonders wichtiges
Thema: Gerade weil Muslime in diesem
Punkt in der Vergangenheit häufig auf Ablehnung stießen. „Deshalb freuen wir uns
über dieses positive Signal.“ Derzeit seien
aber keine Moschee-Bauten in Bremen geplant.
V ON JÖRN H ÜT T M A NN
Viele Arztpraxen
morgen geschlossen
Bremen (wk). Wegen des Honorarkonflikts
mit den Krankenkassen werden morgen
viele Arztpraxen in Bremen geschlossen
bleiben, wie die Kassenärztliche Vereinigung (KVHB) mitteilt. Weil es zu Einschränkungen in der Versorgung kommen könne,
sollten sich Patienten, die ohne Termin
eine Arztpraxis aufsuchen wollen, vorher
telefonisch über die Öffnungszeiten und
Vertretungen informieren. In den Honorarverhandlungen für 2013 fordern die Ärzte
einen Inflationsausgleich für die vergangenen fünf Jahre. Die Kassen hätten aber nur
ein Plus von 0,9 Prozent angeboten, so die
KVHB. „Krankenkassenvertreter beleidigen Kollegen als faule Ärzte“, sagt KVHBChef Jörg Hermann. Ein ganzer Berufsstand werde als Abzocker verunglimpft.
An den Verhandlungen über einen Staatsvertrag beteiligt: Khalid Preukschas von Schura Bremen.
In dem Dachverband sind 20 muslimische Gemeinden vertreten.
FOTO: FRANK THOMAS KOCH
Bremen beteiligt war. „Daran merkt man,
dass auch die staatliche Seite gewillt ist,
Muslime einzubinden.“ Auch früher schon
waren muslimische Verbände in einigen
Fällen an Beratungen politischer Fragen beteiligt worden. „Die Zusammenarbeit fängt
nicht bei Null an“, unterstreicht Hermann
Kleen. So sitzt beispielsweise seit einiger
Zeit auch ein muslimischer Vertreter im
Landesmedienausschuss; das Gremium ist
für den privaten Rundfunk in Bremen zuständig.
Bettensteuer nur noch für Privatreisende?
Landesregierung berät heute über neues Gesetz zur Tourismusabgabe / Handelskammer protestiert
V ON WI G B E RT G E RL I N G
Bremen. Abnehmende Tendenz: Wenn für
die Tourismusabgabe, auch Bettensteuer
genannt, künftig nur private, nicht aber berufsbedingte Hotelübernachtungen erfasst
werden, fließen voraussichtlich jährlich
über drei Millionen Euro weniger in die
Staatskasse. Das Thema berät heute der Senat, der sich für den Plan gestern bereits
Kritik aus dem Schütting einhandelte.
Die Bettensteuer beschäftigt Politik und
Wirtschaft seit Monaten. Sie hatte auch für
Kontroversen in der Bürgerschaft gesorgt,
die trotz des Protests von Hoteliers die Einführung der Abgabe beschloss. Die rotgrüne Regierungskoalition und die Linke
stimmten für die Steuer, wonach laut Planung den Gästen abhängig von der Hotelkategorie zwischen einem und drei Euro berechnet werden sollten.
Im Juli hatte sich nach einer Bewertung
des Bundesverwaltungsgerichts abgezeichnet, dass die Abgabe juristisch nicht unumstritten ist. Dies betraf nicht die privaten,
wohl aber solche Übernachtungen, die laut
Kabinettsvorlage „beruflich zwingend erforderlich sind“. Um das Paragrafenwerk
in Bremen rechtsbeständig zu machen, soll
nun eine entsprechende Änderung beschlossen werden. Demnach wird laut Gesetzestext die Steuer nicht berechnet,
wenn der Gast „die berufliche Veranlassung gegenüber dem Beherbergungsbe-
trieb glaubhaft machen“ kann. Laut Landesregierung könnte dies allerdings dazu
führen, dass nicht mehr gut 4,6 Millionen
Euro, sondern lediglich 1,4 Millionen pro
Jahr eingenommen werden.
Die Handelskammer spricht sich gegen
die Abgabe aus. Sie unterstützt den Vorschlag des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands in Bremen. Demnach würden
die Betriebe des Beherbergungsgewerbes
statt einer Abgabe einen freiwilligen Solidarbeitrag leisten. Die Steuer hingegen
hätte erhöhte Übernachtungspreise für
Touristen zur Folge, würde erhebliche Verwaltungskosten erzeugen und sich schädigend auf die Umsatzrendite der einzelnen
Häuser auswirken.
„Wohnen ist keine Ware“
SPD doch für Ausbau der Linie 1
gen. In der Überseestadt zum Beispiel oder
auf dem Stadtwerder. Geringverdiener
Bremen. Neue Wohnungen braucht das
und auch schon Menschen mit einem mittLand, viele davon, und sie müssen bezahl- leren Einkommen können sich das nicht
bar sein – mit diesem Ziel ist gesleisten.
tern im Rathaus eine Initiative
„Bremen braucht innenstadtgestartet worden, an deren
nahe Wohnungen für alle EinEnde ein Bündnis zwischen Polikommensgruppen“,
betonte
tik, Verwaltung, Kammern und
Bausenator Joachim Lohse beim
Verbänden mit der WohnungsTreffen im Rathaus, „so fördern
wirtschaft stehen soll. „Wohnen
wir sozialen Zusammenhalt und
ist keine Ware wie jede andere,
eine nachhaltige Stadtentwickes ist ein Grundbedürfnis des
lung.“
Menschen“, sagte BürgermeisDer Senat hatte im August ein
ter Jens Böhrnsen (SPD).
Wohnraumförderungspro„Unsere Aufgabe ist es, eine
gramm mit einem Darlehensvoangemessene Versorgung mit
lumen von 40 Millionen Euro beWohnraum auch für die Men- Bremens Bausenator schlossen. Kurz darauf wurden
schen sicherzustellen, die sich Lohse. FOTO: KUHAUPT 30 Wohnbauflächen im Stadtgeam Markt nicht aus eigenen
biet vorgestellt, auf denen in
Kraft versorgen können.“
den kommenden Jahren bis zu 3700 WohGebaut wird zwar in Bremen, doch in der
nungen entstehen könnten. Dabei helfen
Regel sind das Häuser und Wohnungen,
soll das Bündnis mit der Wohnraumwirtbei denen die Mieten deutlich jenseits der
schaft. Spätestens im Frühjahr, so der Plan,
Zehn-Euro-Marke pro Quadratmeter lie- soll es handlungsfähig sein.
dass der SPD-Beschluss für die Straßenbahnlinie 8 und gegen einen Weiterbau
Bremen. Ein Schreiben aus dem Bundesmi- der Linie 1 nicht der Weisheit letzter
nisterium für Verkehr sorgt bei der SPDSchluss sein müsse. In den Reihen der soFraktion für Konsequenzen: Abzialdemokratischen Parlamentaweichend von der Beschlussrier hieß es, es sei besser, vor
lage von Anfang September haeiner endgültigen Festlegung
ben sich die Sozialdemokraten
noch die erwartete Bewertung
mit Bezug auf „aktuelle Informaaus dem Bundesverkehrsministionen“ aus Berlin nun darauf
terium abzuwarten.
geeinigt, dass sie doch den AusSPD-Fraktionschef
Björn
bau der Straßenbahnlinien 1
Tschöpe erklärte gestern, laut Inund 8 im Bremer Süden unterformationen aus der Bundesstützen. Vor rund vier Wochen
hauptstadt würde ein Verzicht
hatte es in der Fraktion eine
auf die Linie 1 auch den Antrag
Mehrheit für die Linie 8, nicht
Bremens auf Förderung der Liaber für die Verlängerung der
nie 8 berühren. Werde ein VorSPD-Fraktionschef
Linie 1 gegeben.
haben abgekoppelt, sei dies
Das Thema hatte einen Gra- Tschöpe. FOTO: KOCH eine „Antragsänderung“. Dies
ben zwischen der SPD und den
hätte deutliche zeitliche VerzöGrünen aufgerissen, die zeitgleich für die
gerungen zur Folge, womit wiederum vorVerbundlösung beider Projekte gestimmt
aussichtlich auch die „Förderfähigkeit“
hatten. Der Konflikt beschäftigte schließ- der Linie 8 infrage gestellt sei. Letztgenannlich auch die Bürgerschaft. In der Debatte
tes Projekt aber, so Tschöpe, wolle die SPD
dort zeichnete sich Mitte September ab,
auf keinen Fall gefährden.
Auftakt für ein Bündnis, das auf erschwingliche Mieten zielt
V ON JÜ RG EN H INR IC H S
Brief aus dem Bundesverkehrsministerium bringt die Wende
Altsein ist herrlich – für die Jungen,
die Witze darüber machen.
CURD JÜRGENS (1915–1982)
TACH AUCH
Bestzeit
VO N G E R HAR D VO SS
G
estern früh, Hans betritt sein Büro.
„Guten Morgen“, sagt er zu seiner Sekretärin, „wie geht es Ihnen?“
„Mir geht’s gut. Und Ihnen?“
„Super“, sagt er, „ich fühle mich nur ein
wenig müde.“
„Zu wenig Schlaf?“
„Nein, nein, das ist es nicht, aber gestern war doch der Bremen-Marathon – ich
habe eine neue Bestzeit aufgestellt.“
„Oh“, sagt die Kollegin, „ich wusste gar
nicht, dass Sie am Marathon teilnehmen.“
„Doch, doch, im vergangenen Jahr war
ich auch schon dabei.“
„Und? Um wie viele Minuten haben Sie
sich verbessert?“
„60 Minuten.“
„60 Minuten schneller? Mein lieber
Mann!“
„Nein, nicht schneller, sondern länger.“
„Dann ist es doch keine neue Bestzeit!“
„Aber natürlich! Mir tun doch nicht umsonst die Hände weh!“
„Ihre Hände tun weh? Sind Sie den Marathon auf Händen gelaufen?“
„Wer redet denn von laufen? Ich habe
gestanden – und eine neue Bestzeit geklatscht!“
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Heike Vetter, Geschäftsführerin
Nesemann GmbH, Syke
„Gerade bei besonderen Aktionen ist
es für unser Syker Geschäft sinnvoll,
im WESER-KURIER präsent zu sein.
Anlässlich unserer Neueröffnung hat
die Anzeige auf der Titelseite viel Aufmerksamkeit gebracht.“
Autofahrerin rast
in Gegenverkehr
Bremen (wk). Eine betrunkene Autofahrerin hat am Sonnabend auf dem Osterdeich
mehrere Unfälle verursacht. Zwei Frauen
wurden leicht verletzt. Laut Polizei geriet
die 25-Jährige auf regennasser Fahrbahn
mit ihrem Wagen in den Gegenverkehr
und rammte ein entgegenkommendes
Auto, das daraufhin gegen einen parkenden Lkw stieß. Der Wagen der 25-Jährigen
prallte gegen einen Zaun und wurde gegen
ein parkendes Auto geschleudert, das wiederum ein davor stehendes Fahrzeug beschädigte. Gesamtschaden: 20 000 Euro.
V ON WI G BE R T G E R LI N G
TOTO- UND LOTTOQUOTEN
Toto, 13er-Wette: Klasse 1: 3694,60 Euro; Klasse 2:
88,40 Euro; Klasse 3: 11,90 Euro; Klasse 4: 2,60
Euro. – Auswahlwette „6 aus 45“: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot 174 708,90 Euro; Klasse 2: unbesetzt,
Jackpot 11 433,00 Euro; Klasse 3: 1469,30 Euro;
Klasse 4: 42,20 Euro; Klasse 5: 8,70 Euro; Klasse 6:
4,20 Euro.
Lotto am Sonnabend: Klasse 1: unbesetzt, Jackpot
2 232 846,20 Euro; Klasse 2: 893 138,40 Euro;
Klasse 3: 62 023,50 Euro; Klasse 4: 4037,10 Euro;
Klasse 5: 256,70 Euro; Klasse 6: 57,60 Euro; Klasse
7: 31,80 Euro; Klasse 8: 13,20 Euro.
„Spiel 77“ am Sonnabend: Klasse 1 „Super 7“: unbesetzt, Jackpot 1 132 588,70 Euro; Klasse 2: 77 777
Euro; Klasse 3: 7777 Euro; Klasse 4: 777 Euro;
Klasse 5: 77 Euro; Klasse 6: 17 Euro; Klasse 7: 5
Euro.
„Super 6“ am Sonnabend: Klasse 1: 100 000 Euro;
Klasse 2: 6666 Euro; Klasse 3: 666 Euro; Klasse 4:
66 Euro; Klasse 5: 6 Euro; Klasse 6: 2,50 Euro (ohne
Gewähr).
8
Bremen
Generation U18 erobert den Plenarsaal
Kritik an Plan zum
Krippenausbau
Beim Planspiel „Jugend im Parlament“ stellen Schüler die Arbeit der Bürgerschaft nach
SPD-Fraktion stimmt trotzdem zu
V ON H ELG E DIC K A U
Bremen. Die SPD-Fraktion hat der Planung
für den Krippenausbau zugestimmt, die Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne) der
Fraktion gestern vorgestellt hat. Der Plan
sieht bis August 2013 zusätzlich 353 Betreuungsplätze für unter-Dreijährige vor, bis Januar 2014 sollen weitere 50 folgen. Damit
soll eine Versorgungsquote von 42 Prozent
erreicht werden. Ab August 2013 haben Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kleinkinder.
Die Ausbauplanung sei aber „dennoch
nicht zufriedenstellend“, sagt der sozialpolitische Sprecher der SPD-Fraktion,
Klaus Möhle. Der Plan gehe von zu wenigen Plätzen aus und sei nicht trägergerecht: Im weiteren Verfahren müsse der
kommunale Träger Kita Bremen stärker berücksichtigt werden. Die SPD-Fraktion erwartet künftig alle zwei Monate einen
schriftlichen Bericht Stahmanns zur Entwicklung des Krippenausbaus.
Auch Wohlfahrtsverbände und Evangelische Kirche kritisieren Stahmanns Planung. Laut Landesarbeitsgemeinschaft der
Freien Wohlfahrtspflege (LAG) und der Bremischen Evangelischen Kirche (BEK) liegt
der tatsächliche Bedarf statt bei 42 Prozent
bei bis zu 73 Prozent. Auch wenn diese
Quote wohl noch nicht ab August 2013
gelte, so BEK und LAG, sei eine höhere
Platzzahl erforderlich. Sie haben deshalb
der Senatorin Pläne für eine Aufstockung
um 622 Krippenplätze vorgelegt.
Anja Stahmann weist diese Darstellung
zurück. Sie betont, dass der Rechtsanspruch auf Betreuung erst ab dem ersten
Geburtstag gelte, die Quote von 42 Prozent
jedoch für die ersten drei Jahrgänge. Lege
man sie auf den zweiten und dritten Jahrgang um, ergebe sich eine Quote von 63
Prozent.
Verbände und SPD-Fraktion bemängeln
außerdem, dass in die Berechnung Spielkreise eingeflossen sind, die den gesetzlichen Anspruch nicht erfüllen. „Wer auf Betreuung angewiesen ist, soll sie für seine
Kinder bekommen“, sagt Stahmann. Viele
Eltern aber wählten das Angebot der Spielkreise gezielt aus.
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Jan-Hendrik Kruse ist einer von 87 Jugendlichen, die diese Woche das Haus der
Bürgerschaft in Beschlag nehmen. Beim
Planspiel „Jugend im Parlament“ lernen
sie den politischen Alltag kennen und debattieren in Ausschüssen und Plenarsitzungen. Am Ende erstellen sie eine Resolution, die auch in der tatsächlichen Bürgerschaft beraten wird.
V ON PA U L HE L L M I C H
Bremen.Im Plenarsaal der Bremischen
Bürgerschaft sind deutlich mehr Kapuzenpullover und T-Shirts zu sehen als sonst.
Auch Jan-Hendrik Kruse ist in einem weißen T-Shirt und knallgrünen Hosen gekommen, das Hemd hat er über die Lehne seines Stuhls gehängt. Lockere Kleidung ist
von den Organisatoren von „Jugend im Parlament“ ausdrücklich erwünscht, schließlich geht es auch um Spaß an der Politik.
„Ich hoffe, mehr darüber zu lernen, wie
hier alles abläuft“, fasst Jan-Hendrik Kruse
seine Erwartungen zusammen. Außerdem
will ich meine eigene Meinung mit einbringen.“
Alle zwei Jahre simulieren Schüler in Bremen die Arbeit der Bürgerschaft, seit 2000
beteiligen sie sich am Planspiel „Jugend
im Parlament“. 87 Schüler, zwischen 14
und 18 Jahre alt, sind es diesmal, die in Ausschüssen und im Plenarsaal diskutieren
wollen. Damit hat das junge Parlament
etwa so viele Mitglieder wie die eigentliche Bürgerschaft. Mit 15,4 Jahren ist der Altersdurchschnitt allerdings deutlich geringer, außerdem ist Bremerhaven mit nur
fünf Schülern unterrepräsentiert. Bewerben durften sich alle Bremer, die die Alterskriterien erfüllen.
Arbeit im Ausschuss
Als seine Politik-Lehrerin den 15-jährigen
Jan-Hendrik fragte, ob er bei der Aktion
mitmachen wolle, zögerte er zunächst. „Ich
habe ich mir erst Sorgen gemacht, ob ich in
der Schule etwas verpasse“, erzählt der
schmale Junge. Nach kurzem Überlegen
fiel die Entscheidung aber nicht schwer.
Bis Mittwoch wird er sich als stellvertretender Leiter des Ausschusses Jugendpolitik
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Diese Woche liegt der Altersdurchschnitt in der Bürgerschaft deutlich niedriger als sonst: Jan-Hendrik Kruse ist einer von 87 Schülern, die im Planspiel
„Jugend im Parlament“ eine Resolution für die Abgeordneten entwerfen.
FOTO: CHRISTINA KUHAUPT
über das Thema Verschuldung bei Jugendlichen informieren. Über die Themen der
Ausschüsse konnten die Schüler im Internet abstimmen.
Im Anschluss an die Ausschussarbeit diskutieren die jungen Parlamentarier heute
in einer aktuellen Stunde zwei selbst gewählte Themen. Am letzten Tag des Planspiels werden die Ergebnisse in einer Resolution zusammengetragen und dem Präsidenten der Bürgerschaft, Christian Weber
(SPD), überreicht.
In den vergangenen Jahren habe es sowohl tolle als auch weniger tolle Ergebnisse gegeben, erinnert sich Weber in seiner Begrüßungsrede. „Zum Beispiel gab es
eine Resolution, um Hasch zu legalisieren.
Viele andere waren aber realitätsnäher.“
An diesem Punkt werden im Plenarsaal
vielsagende Blicke getauscht: Vor gut
einer Stunde haben die Jugendlichen beschlossen, die Legalisierung von Mari-
huana und die Einführung eines Mindestlohns zu besprechen. Auch Jan-Hendrik
Kruse hat im Plenum dafür gestimmt, nachdem sein eigener Vorschlag in einer kleineren Runde nur auf dem dritten Platz landete. Er hatte eine neue Regelung für
Unterrichtspläne angeregt: Schüler sollten
bereits früher Fächer abwählen können.
„Ich komme in Mathe zum Beispiel noch
gut mit, aber ab einem bestimmten Punkt
ist der Stoff für mich einfach nicht mehr
wichtig.“ Lieber hätte der Zehntklässler zusätzliche Unterrichtsstunden in Politik. Das
würde besser zu seinen beruflichen Zielen
passen. Politisch aktiv ist er aber bisher
nicht. In Horn, wo er wohnt, gibt es keinen
Jugendbeirat, und mit Parteiprogrammen
möchte er sich erst intensiver auseinandersetzen, wenn er auch wählen darf. „Die Parteien kümmern sich zu wenig darum, dass
sich Jugendliche für Politik interessieren“,
kritisiert er.
Neue Pflege-Initiative will
Fachkräftemangel bekämpfen
Senat und Vertragspartner vereinbaren 18-Punkte-Programm
V ON E L I N A HO E PKE N
Bremen. Bis zum Jahr 2030 werden in Bremen laut Bundesagentur für Arbeit rund
1300 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht.
Um sich darauf vorzubereiten, haben Sozialsenatorin Anja Stahmann (Grüne), Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper
(SPD) und Vertreter aus verschiedenen Bereichen des Pflege- und Gesundheitssystems jetzt eine Bremer Pflege-Initiative auf
den Weg gebracht.
Neben den Altenpflegeschulen in Bremen, der Arbeitnehmerkammer und der
Krankenhausgesellschaft ist beispielsweise auch die Agentur für Arbeit vertreten. Alle Beteiligten unterzeichneten gestern eine Vereinbarung, wonach dem drohenden Mangel an Pflegekräften mit unterschiedlichen Maßnahmen entgegengewirkt werden soll. „Im Augenblick können
wir den Pflegebedarf noch decken“, sagte
Anja Stahmann. „Doch bald könnte das anders aussehen.“ Deshalb habe ihr Ressort
auch schon Finanzmittel für 15 zusätzliche
Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt.
Die Initiative hat ein 18-Punkte-Programm erarbeitet, das alle Beteiligten gemeinsam umsetzen wollen. Renate JürgensPieper kündigte eine Image-Kampagne an,
„um mehr Wertschätzung für die Pflegeberufe zu erreichen“. Außerdem müsse die
Anerkennung ausländischer Abschlüsse erleichtert werden. Ein weiterer Punkt sei,
die Ausbildung in ambulanten Pflegediensten zu ermöglichen.
Über ein Jahr dauerte die Ausarbeitung
des Programms. „Es war nicht einfach, weil
es immer auch um die Frage ging, wer was
macht und wer was bezahlt“, sagte Michael Schmidt, Vorsitzender des Landespflegeausschusses. „Es war wichtig, dass
das Ganze nicht nur eine Absichtserklärung wird, sondern konkrete Handlungen
beinhaltet.“ Die nun vorliegende Vereinbarung ist seiner Ansicht nach ein guter Kompromiss.
Doch das sehen offenbar nicht alle so.
Die Universität und die Hochschule Bre-
men sowie der Bremer Pflegerat und der
Landesfachbeirat Pflege sind dem Bündnis
letztlich nicht beigetreten. Grund dafür ist
laut Pflegerat die Entscheidung der Bürgerschaft gegen die Einrichtung einer eigenen
Pflegekammer als Instrument der Selbstverwaltung. Bereits die nähere Prüfung dieser
Forderung sei abgelehnt worden. „So war
es eine logische Konsequenz, dass der Bremer Pflegerat die Vereinbarung nicht mehr
unterzeichnet“, betonte Gerrit Krause, erster Vorsitzender des Pflegerates.
„Wir brauchen eine Pflegekammer, um
die Qualität der Pflege nachhaltig zu sichern und weiterzuentwickeln“, sagte
auch der Bremer Pflegewissenschaftler
Eckhard Lotze.
Anja Stahmann bedauerte die Entscheidung des Pflegerats: „Wir hätten gerne alle
dabei gehabt.“ Die Forderung nach einer
Pflegekammer zeige, wie unzufrieden die
Beschäftigten mit der Wertschätzung ihres
Berufes seien. Allerdings habe man auch
bedenken müssen, dass Bremen bereits
eine Arbeitnehmerkammer habe.
Stefan Görres, Direktor des Instituts für
Public Health und Pflegeforschung an der
Universität Bremen, sieht in der Ablehnung der Kammer eine vertane Möglichkeit. „Eine Pflege-Initiative ist ein guter
Vorstoß, jedoch hat Bremen die Chance verpasst, mit der Einrichtung einer Pflegekammer eine Vorreiterrolle zu übernehmen.“
Unterschrift im Rathaus: Kurt Plagge, Chef der
Hansa-Pflegefachschulen.
FOTO: KOCH
„Jugend im Parlament“ hat in Bremen
einen besonderen Reiz. Die simulierte Bürgerschaft sei das einzige Planspiel in
Deutschland, dessen Ergebnisse dem realen Pendant vorgelegt werden, sagt Organisatorin Anja Eckhardt. Die Resolution wird
zunächst am Sonnabend mit Vertretern der
Fraktionen und der Behörden besprochen.
Bisher sei das Papier vorher durch die Ausschüsse gegangen, so Eckhart. Dadurch
habe es aber viele Monate gedauert, bis die
Resolution in der Bürgerschaft beraten
wurde. Die meisten Schüler hätten bis dahin das Interesse verloren.
Dieses Jahr wird das Verfahren abgekürzt, die Resolution wird voraussichtlich
schon im Dezember in der Bürgerschaft besprochen. Ein Grund für Jan-Hendrik
Kruse, ein besonders gutes Ergebnis zu erreichen: „Die Politiker sollen darauf gucken und sehen, dass sich da jemand richtig Mühe gemacht hat.“
STADTUMSCHAU
„Wir sind alle aus Sternenstaub – Unserer
Existenz auf der Spur“ lautet der Titel eines
Vortrags von Sven Bührke am morgigen
Mittwoch auf Einladung der Olbers-Gesellschaft Bremen. Er spricht ab 19.30 Uhr im
Olbers-Planetarium, Werderstraße 73.
Zum Internationalen Tag gegen die Todesstrafe informiert die Menschenrechtsorganisation Amnesty International (ai) morgen
von 16 bis 18 Uhr mit einem Stand vor dem
früheren Café Engel am Ostertorsteinweg.
Exotisch und gesund: Wer die indische Küche kennenlernen möchte, kann einen Kursus des Hausfrauenbundes besuchen. Er
beginnt am Sonnabend, 13. Oktober, um
17 Uhr. Anmeldungen nimmt der Hausfrauenbund unter Telefon 50 65 64 an.
Einen Flohmarkt veranstaltet der Tagestreff für wohnungslose Frauen „Frauenzimmer“ am Sonnabend, 13. Oktober. Von 10
bis 15 Uhr sind Frauen und Männer eingeladen, in den Räumen an der Abbentorstraße
5 zu stöbern.
Motorsägekurse bietet der Naturschutzbund Bremen bis Februar 2013 an. Den sogenannten Brennholzschein können Teilnehmer von Seminaren in Arsten, Wulsbüttel oder am Flögelner See erwerben. Vermittelt werden Theorie und Praxis. Informationen über die Sägekurse erteilen die Naturschützer unter Telefon 339 87 72.
Der frühere Betriebsrat Manfred Siebert
von Kaffee HAG Bremen berichtet am
Sonntag, 14. Oktober, in der Reihe „Zeitzeugen“ des Hafenmuseums von seinen Erfahrungen in dem Unternehmen. Der Vortrag beginnt um 11 Uhr im Hafenmuseum,
Speicher XI. Um Anmeldung unter Telefon
303 82 79 wird gebeten.
Ein Bremer Kirchenkochbuch soll im kommenden Jahr erscheinen. Alle Gerichte sollen vegetarisch, ökologisch, saisonal und regional sein. Wer ein Rezept beisteuern
möchte, kann sich an die Evangelische
Frauenarbeit in Bremen wenden, die Telefonnummer lautet 346 16 56, E-Mail: [email protected].
REDAKTION BREMEN: Telefon 0421 / 36 71 36 90 | Fax 0421 / 36 71 10 06 | Mail: [email protected]
„Es ist wichtig,
sich zu erinnern“
Ausstellung über Nazi-Verbrechen
Die Ausstellung „entwertet – ausgegrenzt – getötet“ schildert die Medizinverbrechen an Kindern
in der Zeit des Nationalsozialismus. Von heute an
ist sie bis zum 31. Oktober in der Zentralbibliothek, Am Wall 201, zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Max Polonyi sprach mit Achim Tischer von der Kulturambulanz über die Ausstellung.
Was erwartet den Besucher in der Ausstellung?
Achim Tischer: Wir dokumentieren mit
Bild- und Textcollagen die zielgerichtete
Ermordung von Kindern und Jugendlichen
aus Bremen zur Zeit des Nationalsozialismus. Dabei zeigen wir den Kontext der Hintergründe, stellen aber auch konkret einzelne Opfer vor. Hunderte Bremerinnen
und Bremer fielen zwischen 1939 und 1945
dem staatlich organisierten Krankenmord
zum Opfer. Wir fragen beispielsweise nach
dem Motiv der Täter.
Welche Rolle spielt Bremen beim Thema
Kindereuthanasie im Nationalsozialismus?
Es gab eine von Berlin aus gesteuerte Aktion mit dem Namen „Reichsausschuss zur
wissenschaftlichen Erfassung von Erb- und
Anlagebedingten schweren Leiden“, die
vor allem behinderte Kinder aus ihren Familien holte. Die Kinder und Jugendlichen
wurden in sogenannte Kinderfachabteilungen gebracht, wovon es insgesamt mindestens 30 gab. Die lokalen Gesundheitsämter
arbeiteten der Zentrale in Berlin bei dieser
Aktion zu.
Gab es auch in Bremen eine solche „Kinderfachabteilung“?
Die Vermutung stand lange im Raum, aber
heute wissen wir, dass es in Bremen keine
dieser Kinderfachabteilungen gab. Es existierte aber eine Einrichtung in Lüneburg,
die für den gesamten Weser-Ems-Raum zuständig war. Dorthin wurden insgesamt 36
Kinder und Jugendliche aus Bremen verschleppt. Ihre Familien haben uns bei der
Ausstellung teilweise unterstützt und sind
mit uns an die Öffentlichkeit gegangen. So
bieten wir auch ein moderiertes Zeitzeugengespräch mit den Angehörigen am 15.
Oktober in der Zentralbibliothek an.
Was möchten Sie mit der Ausstellung erreichen?
Unser Anliegen ist, dass die Menschen
über diese Verbrechen aufgeklärt werden.
Auch die betroffenen Familien hat es sehr
belastet, lange im Unwissenden darüber zu
sein, was damals mit ihren Angehörigen geschehen ist. Ich denke, dass sie bei der gemeinsamen Arbeit an der Ausstellung auch
ein Stück weit die Geschichte ihrer Familie
aufarbeiten konnten.
Was wollen Sie den Besuchern vermitteln?
Wir möchten an das Unrecht erinnern, das
damals den betroffenen Familien widerfahren ist. Es ist wichtig zu wissen, was in der
Zeit des Nationalsozialismus geschehen ist
und nicht zu sagen: Das ist alles Schnee
von gestern. Eine solche Zeit darf es nie
wieder geben, deshalb müssen die Menschen darüber Bescheid wissen. Gerade für
junge Leute wollten wir das Thema anschaulich darstellen.
Zur Person
Achim Tischer leitet die
„Kulturambulanz“ am Klinikum Ost. Die Einrichtung
thematisiert gesellschaftliche Fragestellungen im
Spektrum von Gesundheit,
Bildung und Kultur. Achim
Tischer ist zuständig für die
Ausstellung „entwertet –
ausgegrenzt – getötet“.
9
Bremen
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Die schwere Zeit nach dem Feuer
Behörde will Spendenkonto für Brandopfer einrichten / Mutmaßlicher Täter schweigt
Es gibt wenig, was schlimmer ist: Wenn
die Wohnung brennt, kann schnell die gesamte Habe weg sein. Den Opfern der
Brandstiftungen in Gröpelingen hilft die
Sozialbehörde jetzt bei der Wohnungssuche, außerdem soll ein Spendenkonto eingerichtet werden. Auf vielen Kosten bleiben die Betroffenen jedoch wahrscheinlich sitzen, weil sie nicht versichert sind.
Bremen. „In Bremen gibt es zu wenig bezahlbare Wohnheimplätze“, kritisiert der
Allgemeine Studierendenausschuss an der
Universität Bremen. 400 Studenten stehen
auf der Warteliste für einen Platz in den
zwölf Wohnheimen des Studentenwerks.
Die drei privaten Residenzen sind für sie
meist keine Alternative – dort ist die Miete
etwa doppelt so hoch. 5500 Studenten beginnen zum Wintersemester ihr Studium
an der Uni Bremen, 280 sind es an der Hochschule für Künste. Viele von ihnen suchen
eine Woche vor Vorlesungsbeginn noch
eine Unterkunft. „Jeden Tag kommen verzweifelte Studierende zu uns, die ein Zimmer in Bremen brauchen“, sagt Leander
Muskalla vom Studierendenausschuss.
Das Studentenwerk bietet in seinen
Wohnheimen 1919 Studenten Platz. Die
Räume sind fast alle belegt. Auf der Website des Studentenwerks gibt es nur neun
Anzeigen für freie Zimmer, etwa im Wohnpark Luisental in Horn-Lehe. Die Nachfrage sei riesig, sagt Jürgen Steins vom Studentenwerk: „Auf unserer Warteliste sind
400 Studenten, denen wir keinen Wohnraum vermitteln konnten – auch nicht über
die private Zimmervermittlung.“
Bremen. Eine gute Woche ist es jetzt her,
dass die Derghans ihre Wohnung verloren
haben, zusammen mit allem, was sie hatten. Jetzt leben Nahla und Ali Derghan mit
ihren vier Kindern in einer Übergangswohnung: drei Zimmer, Küche, Bad – zur Verfügung gestellt von der Sozialbehörde. Viel
ist es nicht, was sie dort haben, und das wenigste davon gehört ihnen. Ein Stapel Kleider liegt auf dem Wohnzimmertisch, einige
andere Stücke trocknen auf dem Wäscheständer. „Ich habe die Sachen zweimal gewaschen“, sagt Nahla Derghan, „aber die
stinken immer noch“. Nach Rauch.
Die Wohnung, in der die Familie bis vor
Kurzem noch lebte, ist ausgebrannt. Am frühen Morgen des 30. September gingen in
Gröpelingen zwei Häuser in Flammen auf,
die Polizei verhaftete noch am Tatort einen
mutmaßlichen Brandstifter. Weil sich der
22-Jährige bei der Vernehmung psychisch
auffällig verhielt, brachte man ihn in eine
psychiatrische Klinik. Die Unterbringung
dort war begrenzt, bis Sonntagnacht. Jetzt
hat die Staatsanwaltschaft einen Sicherungshaftbefehl beantragt, der auch bewilligt wurde. Der Grund: Der Mann hat eine
Bewährungsstrafe laufen wegen Diebstahl, Hausfriedensbruch und versuchter
Studienzusage kommt oft spät
In vielen deutschen Universitätsstädten ist
die Lage derzeit ähnlich. Grund dafür ist,
dass viele Studiengänge nur noch ab Wintersemester und nicht mehr zum Sommersemester angeboten werden. Zudem verschicken die Unis ihre Zusagen oft recht spät.
Und schließlich gibt es durch die Verkürzung des Abiturs von 13 auf zwölf Schuljahre immer wieder Doppeljahrgänge in
mehreren Bundesländern.
Wegen der steigenden Nachfrage hat
das Bremer Studentenwerk im Mai sein
zwölftes Wohnheim eröffnet. Die Anlage
im Geschwornenweg in der Neustadt umfasst 63 Zimmer. Ein weiterer Neubau ist
angedacht, aber noch nicht spruchreif.
„Die Planung solcher Heime dauert immer
sehr lange“, erklärt Hauke Kieschnick,
stellvertretender Geschäftsführer des Studentenwerks. Beim neuesten Wohnheim
habe die Planung vor fünf Jahren begonnen, auch wegen der Finanzierungsfrage.
„Die Anteilnahme
der Bremer
ist groß.“
Bernd Schneider, Sprecher der Sozialbehörde
Teure Residenzen
Die Wohnung der sechsköpfigen Familie Derghan wurde vom Feuer größtenteils zerstört. Die Sozialbehörde versucht derzeit, eine neue Unterkunft für sie zu finden.
FOTO: FRANK THOMAS KOCH
dere die im Regelfall eine solche Versicherung, die alle Schäden am Haus selbst abdeckt, erklärt Schäfer.
Das Opferentschädigungsgesetz, das Opfern von Straftaten Unterstützung bietet,
greift im Fall einer Brandstiftung nur bedingt. „Dabei geht es nur um körperlichen
Schaden“, sagt Veit Schiemann vom Opferhilfeverein Weißer Ring. Allerdings sei es
möglich, eine Entschädigung für die Folgen einer durch Brandstiftung erlittenen
Rauchvergiftung zu bekommen. „Auch bei
psychischen Schäden kann man einen Antrag stellen“, ergänzt Gisela Drewitz, die
eine Bremer Außenstelle des Weißen Rings
leitet. Dafür muss das Opfer allerdings
selbst aktiv werden und sich an das Landesversorgungsamt wenden. Viele tun das
nicht, sagt Schiemann. 2011 haben in Bremen von 3470 Gewaltopfern, die einen zumindest potenziellen Anspruch gehabt hätten, nur 12,5 Prozent einen Antrag gestellt.
„Davon wurden zwei Drittel abgelehnt“,
sagt Schiemann. Drewitz empfiehlt darüber hinaus einen weiteren Weg: Es sei im
Falle einer vorsätzlichen Brandstiftung
möglich, den Verantwortlichen auf Schadenersatz oder Schmerzensgeld zu verklagen.
Bis dahin helfen die Caritas und die Sozialbehörde dabei, die akute Not der Familien zu lindern. „Die Behörde sucht für uns
eine Wohnung“, sagt Ali Derghan. „Die
Fachstelle Wohnen ist mit den Familien im
Gespräch“, bestätigt Behördensprecher
Bernd Schneider. Es sei allerdings schwer,
in Gröpelingen eine passende Bleibe zu finden. Darüber hinaus sammele die Behörde
derzeit, was den Betroffenen am dringendsten fehlt. „Und wir sind dabei, ein Spendenkonto einzurichten“, sagt Schneider. Die
Anteilnahme der Bremer sei groß, die Behörde bekomme täglich Anrufe von Menschen, die helfen wollen.
Schneider betont, dass allen, die zum Sozialamt kommen, geholfen werde – „die
Fachstelle Wohnen unterstützt grundsätzlich jeden.“ Zumindest, wenn er tatsächlich kein eigenes Geld hat. Wem die Behörde eine Wohnung stellt, muss seinen
Verdienst nachweisen. Wer Vermögen verschweigt, macht sich strafbar.
Kogge im Korsett
Konservator kritisiert die Präsentation des berühmten Exponats / Vor 50 Jahren war das Schiff aus dem Mittelalter ein Sensationsfund
V ON JÜ RG EN H INR IC H S
Bremen. Was genau es ist, was da aus dem
Wasser ragt, können die Männer noch
nicht erkennen. Holz, das ist klar, und
könnte es nicht irgendein alter Mistkarren
sein oder die Überreste von alten Uferbefestigungen? Beides nicht wert, die Baggerarbeiten für ein Wendebecken vor dem
Europahafen zu stoppen, aber vorsichtig
sollte man jetzt vielleicht doch sein, denn
wer weiß. Also haben die Männer erst einmal Meldung gemacht, und einen Tag später, am 9. Oktober 1962, wird klar, dass Bremen ihnen dafür ewig dankbar sein muss.
Ein herbeigerufener Experte vom FockeMuseum stellt fest, dass es sich bei dem
Fund um ein altes Schiff handelt, eine mittelalterliche Kogge, die später als Bremer
Kogge von 1380 weltweit Bekanntheit erlangt.
50 Jahre später – die Kogge steht in Bremerhaven, im Deutschen Schiffahrtsmuseum, das es ohne den Sensationsfund am
Rablinghauser Weserufer womöglich gar
nicht geben würde. Das Museum ist damals quasi um die Kogge herum aufgebaut
worden, sie ist der Superstar der Ausstellung, gar keine Frage. Aber wird sie auch
so behandelt? Nein, findet Per Hoffmann,
der sich als Konservator fast 20 Jahre lang
um die Kogge gekümmert hat. Er spricht
von einer „traurigen Geschichte“ und
meint damit die Präsentation des berühmten Exponats.
Zweieinhalb Jahre hatte es nach dem
Fund gedauert, bis die mehr als 2000 Einzelstücke des Wracks geborgen waren.
Endlich konnte ein Schiffstyp rekonstruiert
werden, der bis dahin nur aus Aufzeichnungen der Hanse und von Abbildungen, zum
Beispiel auf Siegeln, bekannt war. Als Hoffmann hinzukam, war die Kogge bereits zusammengesetzt, 1978 war das, und seine
Aufgabe von da an: Das 23 Meter lange
und bis zu sieben Meter breite Schiff so zu
erhalten, dass es nicht eines Tages in sich
zusammenbricht.
Die Bremer Kogge
von 1380 steht im
Deutschen
Schiffahrtsmuseum
in Bremerhaven.
Stabil gehalten wird
das Schiff mit einem
Korsett aus Stahl.
FOTO: DPA
Räume in Wohnheimen fast alle belegt
VO N M ATTHI AS SAN DE R
V ON HE L G E D I C K A U
Brandstiftung. Heute wird er dem Richter
vorgeführt, der entscheidet, ob der 22-Jährige erst einmal frei kommt oder nicht. Zum
Fall in Gröpelingen wurde der Mann vernommen, „er hat keine Angaben dazu gemacht“, sagt Frank Passade, Sprecher der
Staatsanwaltschaft.
Wie es bei ihnen jetzt weitergeht, können die Derghans noch nicht sagen. Schon
vor dem Brand hatten sie nicht viel: Nahla
Derghan ist Hausfrau, Ali Derghan eigentlich Lastwagenfahrer, aber ohne Arbeit.
„Wir haben Geld zum Leben, aber nicht für
neue Sachen“, sagen sie. Und vor allem:
Eine Hausratsversicherung haben sie ebenfalls nicht.
Doch selbst wenn: Ist alles weg, heißt das
nicht, dass man alles wiederbekommt.
„Häufig ist das Problem, dass Kunden erst
im Nachhinein feststellen, dass sie unterversichert sind“, sagt Wolfgang Schäfer,
der in Bremen für die Hanse-Merkur-Versicherung arbeitet. Das bedeutet: Die maximale Summe, die von der Versicherung
übernommen wird, ist niedriger als der gesamte Wert der Einrichtung. Ist der Hausrat
zum Beispiel 100 000 Euro wert, die Versicherung aber auf 50 000 Euro begrenzt, bekommt man auch dann nur die Hälfte wieder, wenn sich der Schaden auf 10 000 Euro
beläuft. Außerdem ist man zum Nachweis
seiner Wertgegenstände verpflichtet. „Am
besten ist es, einmal alles zu fotografieren
und Quittungen einzuscannen“, empfiehlt
Schäfer. Anders verhält es sich bei der Gebäudeversicherung. Wenn ein Hauseigentümer von der Bank finanziert werde, for-
Lange Warteliste
für Studierende
Die Gutachter waren sich vorher bereits
einig geworden, dass die Kogge am besten
ein Bad nehmen sollte. Hinein in ein Becken mit einer Flüssigkeit, die dem Holz
neue Kraft gibt. „Es war das größte Tränkbecken der Welt“, erzählt Hoffmann. Mit
einem Fassungsvermögen von 800 Kubikmetern. Gefüllt wurde es mit Polyethylenglykol, einem wasserlöslichen Kunstwachs. Hoffmann hatte im Labor so lange
herumexperimentiert, bis er sicher sein
konnte, dass es das richtige Konzentrat ist.
Später hat er die Mischung immer wieder
neu angepasst, je nachdem, was das Holz
noch brauchte. „Zweimal im Jahr haben
wir an Bruchstücken der Kogge, die für den
Wiederaufbau nicht mehr verwendet werden konnten, Proben genommen.“ Das
Holz lag jederzeit griffbereit auf einer Palette im Bauch des Schiffes.
18 Jahre lang war die Kogge noch einmal
untergetaucht, wenn man so will, bis zum
Jahr 1999, als Hoffmann den Zustand für so
gut befand, dass er das 40 Tonnen schwere
Schiff aus seiner Kur entließ.
Doch wie es nun präsentieren? Der eine
Ansatz, die Kogge aufzuhängen, ging
schief, sie war dafür nicht stabil genug.
„Mit Ingenieuren haben wir dann nach
einer neuen Lösung gesucht und uns entschieden, dem Schiff ein Skelett aus Stahl
zu geben“, sagt Hoffmann.
Die Spanten aus Holz dauerhaft versteifen, so sollte es gehen, aber dazu kam es
nicht. Hoffmanns Kritik: „Die Museumsleitung hat das Projekt einschlafen lassen.“
Der 69-Jährige ist mittlerweile im Ruhestand, kann selbst also nichts mehr
machen. Statt des Skeletts ist es ein Korsett
geworden, 24 Stahlstützen, die das Schiff
von außen halten. Es war als Provisorium
gedacht und bleibt nun offenbar dauerhaft
so. „Verheerend“, sagt Hoffmann, „die
Kogge kommt gar nicht richtig zur Geltung.“ Schade fürs Publikum, meint er,
„und wahrscheinlich auch das traurige
Ende einer 40-jährigen Forschungsgeschichte.“
Private Investoren nutzen vermehrt die
hohe Nachfrage nach Wohnheimplätzen.
Der erste Investor, das britische Unternehmen Victoria Hall, hat vor drei Jahren die
„Galileo-Residenz“ auf dem Campus eröffnet. Dort gibt es 284 Zimmer in Wohnungen für zwei, drei, acht oder neun Personen. Alle Zimmer seien belegt, 40 Interessenten stünden auf der Warteliste, sagt der
Residenz-„Manager“ Brynne MiddlemassDry. Die Münchener Campus Viva Invest
GmbH hat ihre gerade eröffnete Residenz
mit 346 Plätzen nach eigenen Angaben
zum 15. Oktober komplett vermietet. Auch
hier gebe es eine Warteliste. Schließlich
hat jüngst noch „The Fizz“ eröffnet, das
sich als „Studentenwohnheim mit eigenem
Concierge“ bezeichnet.
Die privaten Wohnheime hätten die Zimmernot etwas entspannt, sagt Kieschnick.
Sein Kollege Steins bemerkt allerdings:
„Wenn Sie die Mieten der Privaten sehen,
wissen Sie, warum die sofort bauen können
und wir nicht.“ Bei „The Fizz“ etwa reichen die Preise von 398 Euro für ein Einzimmer-Appartement im Erdgeschoss bis 714
Euro für ein Zweizimmer-Appartement in
den oberen Geschossen. In den öffentlichen Wohnheimen liegt die Miete inklusive Nebenkosten zwischen 190 und 245
Euro. Der Studierendenausschuss verweist
Wohnungssuchende derzeit auf Internetseiten wie schwarzesbrett.bremen.de.
Am Bahnhof gehen
die Uhren anders
Technik-Probleme auf dem Vorplatz
Bremen (xkw). Am Bremer Hauptbahnhof
gehen manche Uhren falsch. Wer auf die
große Uhr über dem Portal des Hauptbahnhofes blickt, liegt zwar richtig. Doch an den
Gleisen der Bremer Straßenbahn AG
(BSAG) auf dem Bahnhofsvorplatz ticken
die Uhren ein wenig anders. Eine Uhr ist bereits mit einem roten Balken als nicht funktionsfähig gekennzeichnet. Auch die anderen sind wegen technischer Probleme ein
wenig aus dem Takt geraten, sagt BSAGSprecher Jürgen Lemmermann.
Einer Leserin dieser Zeitung war aufgefallen, dass eine der vier großen Uhren an
den Haltestellen schon seit Januar nicht
mehr die korrekte Zeit anzeigt. Dies verunsichere die Reisenden, meint die Bremerin.
Solche Irritationen möchte die BSAG vermeiden, betont Jürgen Lemmermann und
verspricht, dass sofort etwas passieren
wird. „Die Uhrenanlagen im Haltestellenbereich gehen nicht richtig. Es sind relativ
alte Uhren. Wir werden kurzfristig die Uhren, die nicht funktionieren, kenntlich machen.“
Langfristig möchte die BSAG die Uhren
ersetzen, eine Reparatur hält das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt jedoch für nicht
sinnvoll. „Die große Bahnhofsuhr ist die
maßgebende Uhr“, sagt Lemmermann. Sie
zeige die richtige Zeit an.
10
Tipps & Termine
WIR GRATULIEREN
GEBURTSTAG HEUTE:
84 Jahre, Herbert Fröhlich, AlfredHorn-Haus, Westerstraße 19-31
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
HÖHEPUNKTE
Kammerkonzert: Bläserensemble Sabine Meyer
Das Bläserensemble Sabine
Meyer (Foto: fr) präsentiert
auf Einladung der Philharmonischen Gesellschaft Bremen
ein philharmonisches Kammerkonzert in der Glocke.
Auf dem Programm stehen
die Harmoniemusik zu „Die
Hochzeit des Figaro“ von
Wolfgang Amadeus Mozart
und seine Serenade B-Dur sowie das Oktett Es-Dur von
Ludwig van Beethoven. Das
Bläserensemble tourt mit der
bekannten Klarinettistin Sabine Meyer seit 1987 durch
ganz Europa. Es tritt mit
einem Repertoire von der
Klassik bis zur Moderne auf.
Die Musiker haben vergessene Musikliteratur neu entdeckt. Außerdem gestalteten
sie Uraufführungen von eigens für das Ensemble komponierten Werken. Nun geht
das Bläserensemble Sabine
Meyer auf Abschiedstournee
und macht dabei auch in Bremen Station.
NOTDIENSTE
ÄRZTLICHE NOTDIENSTE
Ärztlicher Bereitschaftsdienst
der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen, 19 Uhr bis morgen 7 Uhr, auf dem Gelände des
Klinikums Bremen-Mitte, St.-Jürgen-Str. 1, & 116 117 (bundesweit) oder 1 92 92
Bundeswehr, ärztlicher Bereitschaftsdienst
für
Soldaten,
& 0 42 09 / 92 22 22
Kinder- u. Jugendärztlicher Notfalldienst der Kassenärztlichen
Vereinigung, in der Prof.-HessKinderklinik, Friedrich-Karl-Str.
68, & 3 40 44 44
Zahnärztlicher Notfalldienst
Bremen Stadt und Bremen
Nord, Behandlungszeit von 21
bis 23 Uhr, & 1 22 33
TIERÄRZTLICHER NOTDIENST
Notdienst der Tierärztekammer
Bremen, 20 bis 8 Uhr, & 1 22 11
APOTHEKEN-NOTDIENSTE
Apotheke am Dobben, 9 Uhr bis
morgen 9 Uhr, Am Dobben 29,
& 7 26 85
Apotheke im viamiko, 9 Uhr bis
morgen 9 Uhr, Alfred-Faust-Str. 3,
& 84 13 40
Apotheke Lindenhofcenter, 9
Uhr bis morgen 9 Uhr, Lindenhofstr. 1-15, & 2 78 49 90
Deich-Apotheke, 9 Uhr bis morgen 9 Uhr, Woltmershauser Str.
343/345, & 54 12 00
Hubertus-Apotheke, 9 Uhr bis
morgen 9 Uhr, Borgfelder Heerstr. 28a, & 27 02 29
TELEFON-NOTHILFE
Giftinformationszentrum Nord
(GIZ), bundesweit, & 0551 /
1 92 40
Kommunales Kinder- und Jugendschutztelefon, Tag und
Nacht zu erreichen, & 6 99 11 33
Psychiatrischer Kriseninterventionsdienst der Gesundheit
Nord, von 17 Uhr bis morgen
8.30 Uhr unter 04 21 / 79 03 33
33; tagsüber unter 66 06 11 25
(für Bremen-Nord) oder 40 80
(Zentrale)
Weitere Informationen:
www.weser-kurier.de/Ratgeber
VERANSTALTUNGEN
THEATER
10 Uhr: ... und morgen die
ganze Welt, Theaterstück von Jürgen Eick gegen rechte Gewalt,
Schnürschuh-Theater, Buntentorsteinweg 145, & 55 54 10.
10.30 Uhr: Moks Theater – Die
Durstigen, Schauspiel von Wajdi
Mouwad, Brauhauskeller, Bleicherstr. 28, & 3 65 33 33.
19.30 Uhr: Aufstieg und Fall
der Stadt Mahagonny, Musiktheater von Kurt Weill und Bertolt
Brecht, Theater am Goetheplatz,
Goetheplatz 1-3, & 3 65 33 33.
19.30 Uhr: Bremer Shakespeare Company – Kabale und
Liebe für zwei, Drama nach
Friedrich Schiller, Concordia,
Schwachhauser Heerstr. 17.
20 Uhr: Jugendtheater B.E.S.T.
– FestHaltLos / Beinah hätt‘ ich
dich behalten!, Eigenproduktion
zum Thema „Loslassen“, Infos
unter 04 21 / 44 54 38, Ehem.
Amt für Soziale Dienste, Schiffbauerweg 4.
20 Uhr: Statt-Theater Vegesack
– Mrs. Dot oder Lieber reich
und glücklich, Komödie von William Somerset Maugham, Kulturbahnhof Vegesack, Hermann-Fortmann-Str. 32, & 65 48 48.
20 Uhr: Tuesday Night, mit Studenten der European Musical Academy (EUMAC) und den BMC
Youngsters, Kult-Theater, Blauer
Saal, Waller Heerstr. 165,
& 37 75 00.
AUSSTELLUNGEN
Versöhnung im Alleingang,
Wanderausstellung zu den „Blocklandmorden“ im November 1945
(bis 28. Oktober), Biolandhof Kaemena,
Niederblockland
6,
& 27 33 68.
8 bis 18.30 Uhr: Sergej Michailowitsch Prokudin-Gorskij – Unterwegs im zaristischen Russland, Fotografien, Arbeitnehmerkammer, Foyer, Bürgerstr. 1.
9 bis 14 Uhr: Echt Krass, Ausstellung zum Thema Jugendliche
und sexuelle Gewalt, auch von 15
bis 18 Uhr (bis 13. Oktober), Villa
Sponte Zeitkultur, Osterdeich
59b.
9 Uhr: Gunda Jastorff – Acrylbilder und Collagen, (bis 15. Oktober), Haus am Walde, Kuhgrabenweg 2, & 21 27 65.
9 bis 16 Uhr: Im Reich der tropischen Schmetterlinge, (bis 10.
Mittwoch, 10. Oktober, um 20
Uhr, Großer Saal der Glocke
Online: Theater-Spezial
Der Spätsommer oder Frühherbst ist an vielen
Theatern die Zeit der Premieren. Auch Bremens
Bühnen starten mit vielen neuen Inszenierungen
in die Spielzeit. Wir begleiten die Stücke mit einem
vielfältigen Angebot an Artikeln, Videos und Fotostrecken – zum Beispiel zur Premiere der Brecht/
Weill-Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ am Theater am Goetheplatz (Foto: Landsberg).
Die Serie „Bremer Theaterprofis“ stellt zudem
Berufe vor und hinter
der Bühne vor, und der
Bremer Theaterknigge
gibt Tipps für den Besuch der Vorstellungen.
Dies und mehr finden
Sie unter
Tanz: In Arbeit
Tänzerinnen und Tänzer des Steptext Dance Projects nähern sich bei der neuen Produktion „In
Arbeit“ aus zwei Perspektiven dem Thema Arbeit:
aus weiblicher und aus männlicher Sicht. Der Choreograf Günther Grollitsch hat mit den Tänzerinnen Neele Buchholz (Foto: Buchholz) und Corinna
Mindt den weiblichen Blick
auf die Arbeit inszeniert, und
die Choreografin Corinna
Mindt hat mit Sven Halberstadt, Lars Mindt, Oskar Spatz
und Martin Schoeps den männlichen Schwerpunkt erarbeitet. Der Tanztheaterabend feiert am morgigen Mittwoch
seine Uraufführung.
10. und 11. Oktober um 20 Uhr
in der Schwankhalle,
Buntentorsteinweg 112
www.weser-kurier.de/
theater
März), Botanika, Deliusweg 40,
& 42 70 66 65.
9 bis 18 Uhr: Mensch in Zahlen,
Kenngrößen des menschlichen Lebens (bis 6. Januar), Universum
Science Center, SchauBox, Wiener Str. 2, & 3 34 60.
9.30 bis 18.30 Uhr: Mario Götting – Der Mensch, Ölmalerei
(bis 31. Oktober), Boesner-Künstlerbedarf, Hans-Bredow-Str. 59,
& 52 26 00.
10 bis 19 Uhr: Entwertet–Ausgegrenzt–Getötet – Medizinverbrechen an Kindern im Nationalsozialismus, (bis 31. Oktober), Zentralbibliothek, Am Wall
201, & 3 61 44 65.
10 bis 18 Uhr: Guerilla Art Action Group (1969 bis 1976), Manifeste, Briefe, Dokumente, Fotos
und Künstlerbücher (bis 6. Januar), Weserburg – Museum für
moderne Kunst, Teerhof 20,
& 59 83 90.
10 bis 19 Uhr: Weser & Renaissance – Das WeserrenaissanceMuseum Schloss Brake, Fotos,
Modelle, Skulpturen und Spolien
(bis 10. November), Haus der Wissenschaft,
Sandstr.
4/5,
& 21 86 95 00.
11 bis 19 Uhr: Bilder und Aussichten aus dem Weltraum auf
30 UNESCO-Welterbestätten,
Präsentation im Rahmen der
World Space Week (bis 12. Oktober), Rathaus, Untere Rathaushalle, Am Markt 1, & 36 10.
11 bis 18 Uhr: BuchUndForm –
WasserFalten, Leporello-Objekte
(bis 28. Oktober), Hafenmuseum
Speicher XI, Am Speicher XI 1,
& 3 03 82 79.
11 bis 18 Uhr: Dagmar Herrmann – Zeit der Stille, Gemälde
(bis Mitte November), Stadtbibliothek West, Lindenhofstr. 53,
& 36 11 46 70.
12 bis 18 Uhr: Privatbesitz, Malerei, Zeichnung, Fotografie, MailArt, Druckgrafik, Ojekt, Künstlerbuch, Videokunst, Skulptur, Multiple, Korrespondenz (bis 11. November), Städtische Galerie Bremen, Buntentorsteinweg 112,
& 3 61 58 26.
14 bis 18 Uhr: Astrid Nippoldt –
Kokon, (bis 13. Oktober), Galerie
für
Gegenwartskunst,
Bleicherstr. 55, & 70 21 39.
14 bis 16 Uhr: Claudia A. Cruz –
Der fragende Blick, Fotografien
(bis Mitte Oktober), Belladonna,
Sonnenstr. 8, & 70 35 34.
14 bis 18 Uhr: Schulen im Umbruch – Schulgeschichte(n) aus
dem Bremer Westen, Entwicklung aus 100 Jahren lebendiger
Schulgeschichte (bis 19. Oktober), Kulturhaus Walle – Brodelpott,
Schleswiger
Str.
4,
& 3 96 21 01.
17.30 Uhr: Eröffnung: Helga
Clauss – Motio & Emotio, Malerei (bis 9. Dezember), Alte Rembertischule, Bildungszentrum der
Bremer Heimstiftung, Fedelhören
78, & 2 43 44 10.
MUSEEN/AUSSTELLUNGEN
10 bis 13 Uhr: Kaffeerösten in
der Handelskunde-Abteilung,
mit Dieter Rolle, Übersee-Museum,
Bahnhofsplatz
13,
& 16 03 81 01.
18 Uhr: Kunsthappen zum Feierabend: Ferdinand Waldmüller – zwei Portraits im kritischen Vergleich, mit Dr. Brigitte
Reuter und Anke Preusser, Kunsthalle, Am Wall 207, & 32 90 80.
19 Uhr: Führung: Epochen der
Kulturgeschichte – Klassizismus und Biedermeier, mit Dr.
Eva Fischer und Dr. Urs Roeber,
Focke-Museum, Haus Riensberg,
Schwachhauser Heerstr. 240,
& 6 99 60 00.
KONZERTE
15.30 Uhr: Männerchor Harmonie Moordeich, bekannte Melodien, Bremer Heimstiftung – Stiftungsresidenz Riensberg, Riekestr. 2.
20 Uhr: Colour Haze – XXL, Stoner- und Psychedelic Rock, Sup-
Kino: Musikvideo-Show
Die besten Musikvideos made in Bremen und Niedersachsen präsentiert die „Große Musikvideoshow“, moderiert von Charles und Erika (Foto: Thomas Damm). Aus eingereichten Videos hat eine
Jury 13 Beiträge ausgewählt, die bei der Show vom
Publikum bewertet werden. Am Ende erhalten die
Gewinner (Regisseur, Filmteam und Band) von
Charles und Erika die goldene Wurst.
Mittwoch, 10. Oktober, um 21 Uhr in der Schauburg,
Vor dem Steintor 114
port: Saturnia, Kulturzentrum
Schlachthof, Kesselhalle, Findorffstr. 51, & 37 77 50.
FÜR KINDER
11 Uhr: Theatergruppe Mimekry – Baldur will nach Hause,
Erzähltheater, Maskenspiel und
Tanz, von 3 bis 8 Jahren, Bürgerund Sozialzentrum Huchting,
Amersfoorter Str. 8, & 57 15 65.
16 Uhr: BilderBuchKino: Die Olchis aus Schmuddelfing, ab 4
Jahre, Zentralbibliothek, Am Wall
201, & 3 61 44 65.
16 Uhr: Der Kasperl, Theater mit
Sonja Hartmann und Ingrid Eich,
ab 3 Jahren, SOS Kinderdorf,
Friedrich-Ebert-Str.
101,
& 59 71 23 0.
16 Uhr: Gedichte für Wichte,
Lieder, Reime und Bilderbücher
für Kinder unter 3 Jahren und
ihre Eltern, Stadtbibliothek Huchting im Roland-Center, Alter Dorfweg 30-50, & 36 11 66 70.
17 Uhr: KUPS: Kultur, Unterhaltung, Politik und Sport, Kinder
und Jugendliche aus dem Publikum machen mit: Puppentheater,
Theater 62 / Theater an der Lessingstraße,
Lessingstr.
12,
& 49 08 99.
BÜCHEREIEN/VHS
Busbibliothek Arbergen, 13 bis
16 Uhr, Colshornstraße (Arberger
Dorfplatz)
Busbibliothek
Hemelingen,
16.30 bis 18 Uhr, Hemelinger
Bahnhofstraße (Marktplatz).
BEIRÄTE
19 Uhr: Sitzung des Beirats Östliche Vorstadt, Bürgerhaus Weserterrassen, Osterdeich 70b,
& 54 94 90.
VERBÄNDE UND VEREINE
Deutsch-Norwegische Freundschaftsgesellschaft, 19.30 Uhr,
Vortrag von Wolfgang Moeller
zum Thema: Norwegisch – mehr
als 600 Jahre Streit um eine Standardsprache, Alfred-Faust-Str. 4
Lloyd-Loge Bremen, 20 Uhr, Logenabend, Gäste willkommen, Logenhaus / Ölzweighaus, Kurfürstenallee 8, & 0 42 83 / 98 05 70
VORTRÄGE
16 bis 18 Uhr: Zeitpolitik und
Lebensqualität in der Dienstleistungsgesellschaft, mit Prof.
Ulrich Mückenberger, Universität Bremen – Institut Arbeit und
Wirtschaft (Haus Seekamp, IAW),
Universitätsallee
22,
& 2 18 72 73.
16.30 bis 18 Uhr: Chronische
Schmerzen – Psychosomatische Behandlung als Wende-
KINOPROGRAMM IN BREMEN
ATLANTIS
Böttcherstr. 4, & 79 25 50
Lebanon: 20 Uhr; Liebe: 16 Uhr;
Paris Manhattan: 18.30 Uhr
CINEMA OSTERTOR
Ostertorsteinweg 105, & 70 09 14
3 Zimmer/ Küche/ Bad: 16.30,
20.45 Uhr; Australien in 100 Tagen: 18.45 Uhr
CINEMAXX
Breitenweg
27,
& 0 18 05/
24 63 62 99
Abraham Lincoln Vampirjäger
3D: 17.15, 20, 23 Uhr; Abraham
Lincoln Vampirjäger 3D (OV):
20 Uhr; Das Bourne Vermächtnis: 19.30, 22.40 Uhr; Der ChaosDad: 19.40, 22.45 Uhr; Der
kleine Rabe Socke: 14.20 Uhr;
Gregs Tagebuch - Ich war‘s
nicht: 14.50, 17.10 Uhr; Heiter
bis wolkig: 14.45 Uhr; Ice Age 4 Voll verschoben: 14 Uhr; Looper: 17, 19.50, 22.50 Uhr; Madagascar 3: Flucht durch Europa:
14.30, 17 Uhr; Madagascar 3:
Flucht durch Europa 3D: 15,
17.30, 20.15, 22.50 Uhr; Merida Legende der Highlands: 14.45
Uhr; Resident Evil: Retribution
(Imax 3D): 15, 17.30, 20, 22.45
Uhr; Schutzengel: 16.30, 19.30,
22.30 Uhr; Step Up: Miami Heat:
15, 17.30 Uhr; Ted: 22.45 Uhr;
The Dark Knight Rises: 16.15
Uhr; The Expendables 2: 19.50,
23 Uhr; The Watch - Nachbarn
der 3. Art: 23 Uhr; Wie beim ersten Mal: 14.40, 17.15 Uhr, 20.15
Uhr
SCHAUBURG
Vor dem Steintor 114, & 79 25 50
Das grüne Wunder - Unser
Wald: 14.45 Uhr; Liebe: 11.15,
15 Uhr; On the Road - Unterwegs: 16.30, 19, 21.40 Uhr; Paris
Manhattan: 17.30 Uhr; Und
nebenbei das große Glück:
19.10, 21.15 Uhr
CINESPACE
AG-Weser-Str. 1, & 50 09 90
Abraham Lincoln Vampirjäger
3D: 17.30, 20.15, 22.45 Uhr; Das
Bourne Vermächtnis: 17.15, 20,
22.45 Uhr; Der Chaos-Dad:
20.15, 22.45 Uhr; Der kleine
Rabe Socke: 15 Uhr; Der Lorax:
15 Uhr; Die Qual der Wahl:
20.15, 22.15 Uhr; Evidence:
22.30 Uhr; Gregs Tagebuch - Ich
war‘s nicht: 15.15 Uhr; Ice Age 4
- Voll verschoben 3D: 15.15 Uhr;
Looper: 18, 20.30, 23 Uhr; Madagascar 3: Flucht durch Europa:
16, 18.10 Uhr; Madagascar 3:
Flucht durch Europa 3D: 14.45,
15, 17, 17.30, 19.10, 20, 21.15,
22.30 Uhr; Merida - Legende der
Highlands 3D: 15.15 Uhr; Resident Evil: Retribution 3D:
15.15, 17.45, 20.15, 22.30 Uhr;
Schutzengel: 17.15, 20, 22.45
Uhr; Step Up: Miami Heat:
17.30, 20.15 Uhr; Ted: 17.30,
23.15 Uhr; The Dark Knight Rises: 14.45 Uhr; The Expendables
2: 20.15, 22.30 Uhr; Und nebenbei das große Glück: 17.30 Uhr;
Was passiert, wenn‘s passiert
ist: 15 Uhr
CINESTAR KINO
Hans-Bredow-Str. 9
Abraham Lincoln Vampirjäger
3D: 17, 20.30 Uhr; Das Bourne
Vermächtnis: 19.45 Uhr; Das
verborgene Gesicht: 18 Uhr; Der
Chaos-Dad: 18, 20.40 Uhr; Der
kleine Rabe Socke: 14, 16 Uhr;
Frisch gepresst: 17.15 Uhr;
Gregs Tagebuch - Ich war‘s
nicht: 15.45, 18.10 Uhr; Ice Age
4 - Voll verschoben: 15 Uhr; Ice
Age 4 - Voll verschoben 3D:
15.30 Uhr; Looper: 17, 19.50 Uhr;
IHRE TERMINE FÜR UNS – REDAKTION LOKALES
Liebe Veranstalter, senden Sie Ihre Termine bitte per Fax (je 6 ct): 0180 / 20 20 555, oder schicken
eine E-Mail: [email protected]. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Termine
nur schriftlich entgegennehmen können. Ein Anspruch auf Veröffentlichung besteht nicht.
Madagascar 3: Flucht durch
Europa: 15.10, 17.40, 20.30 Uhr;
Madagascar 3: Flucht durch
Europa 3D: 14.40, 15.40, 18, 20
Uhr; Merida - Legende der Highlands: 15.30 Uhr; Merida - Legende der Highlands 3D: 14.45
Uhr; Prometheus 3D - Dunkle
Zeichen: 19.40 Uhr; Resident
Evil: Retribution 3D: 20.20 Uhr;
Schutzengel: 14, 16.50, 19.50
Uhr; Step Up: Miami Heat: 17.15
Uhr; Ted: 19.30 Uhr; The Expendables 2: 20.20 Uhr; The Watch Nachbarn der 3. Art: 14.30 Uhr;
To Rome with Love: 17.50 Uhr
CITY 46
Birkenstr. 1, & 95 79 92 90
QueerFilmFestival
(OmU):
22.30 Uhr
GONDEL
Schwachhauser Heerstr. 207,
& 79 25 50
To Rome with Love: 21 Uhr; Wie
beim ersten Mal: 15, 17, 19 Uhr
Weitere Informationen:
www.weser-kurier.de/Freizeit
punkt, mit Mathias Marten und
Dr. Theye, Haus im Park, Klinikum Bremen-Ost, Züricher Str.
40, & 4 08 17 57.
18 Uhr: Tierschutz und Gesundheit im Einkaufskorb, welche
Macht haben die Verbraucher?,
mit Sabine Weick, Zentrale der
Bremer Volkshochschule im Bamberger,
Faulenstr.
69,
& 36 15 95 25.
18 Uhr: Werkvortrag von Prof.
Georg Augustin, im Rahmen der
Ausstellung „Neues Wohnen in
der Stadt. Gestaltungspreis der
Wüstenrot Stiftung“, Wilhelm-Wagenfeld-Haus – Design im Zentrum, Am Wall 209, & 3 38 81 16.
19 Uhr: Individuelle Brustkrebstherapie: Welche Behandlung für welche Frau?, Tumorkonferenz mit Prof. Carl, Dr. Doering, Dr. Feidicker und Dr. Junker, Bremer Krebsgesellschaft,
Am Schwarzen Meer 101-105,
& 4 91 92 22.
19.30 Uhr: Würde und Wert des
Menschen, mit Ronald Blaschke,
Kulturkirche St. Stephani, Gemeindehaus, Stephanikirchhof 8,
& 3 03 22 94.
20 Uhr: Das magnetische Universum, mit Prof. Henk Spruit,
Hochschule Bremen, Werderstr.
73, Hörsaal B120.
20 Uhr: Wie gründe ich eine Genossenschaft?, mit Mathias Fiedler, Villa Ichon, Goetheplatz 4,
& 32 79 61.
VERSCHIEDENES
10.30 bis 12 Uhr: Berlin für Entdecker, Informationen und Lichtbildervortrag mit Reisebegleiterin Annelene Raasch, Lebensart
Seniorenbüro, Breitenweg 1a,
& 32 05 49.
15.35 Uhr: 565. Bremer Senioren-Talkshow, mit Moderator
Jens Schmidtmann und Gästen,
Radio Bremen Funkhaus, Restaurant Weserhaus, Hinter der
Mauer 5, & 24 60.
18 bis 20 Uhr: Hausmodernisierung – Kompetente Fachplanung und qualifizierte Baubegleitung, Bauraum Bremen e.V.,
Friedrich-Karl-Str.
96,
& 52 61 89 51.
18 Uhr: Space for Cities – Space
for Citizens, öffentl. Konferenz
zur Bedeutung der Städte für die
Raumfahrt, Rathaus, Obere Rathaushalle, Am Markt 1, & 36 10.
19 bis 21 Uhr: Die Unmenschlichkeitskatastrophe – 10 Jahre
Hartz IV, Diskussion der Fraktion Die Linke, Konsul-HackfeldHaus, Birkenstr. 34, & 1 69 24 64.
19 Uhr: Junge Akteure – Schule
über Alles, „Gipfeltreffen“ zur aktuellen Bildungspolitik, ab 14 Jahren, Brauhauskeller, Bleicherstr.
28, & 3 65 33 33.
19 Uhr: SchülerInnen machen
Schule, Podiumsdiskussion der
Grünen über Beteiligungsmöglichkeiten der Kinder und Jugendlichen an Entscheidungen ihrer
Schule, Altes Fundamt, Auf der
Kuhlen 1a.
19 Uhr: Sehbehinderung und
Beruf, Auftaktveranstaltung der
neuen Selbsthilfegruppe des Blinden- und Sehbehindertenvereins
Bremen, Infos unter & 2 06 76 16,
Schwachhauser Heerstr. 266,
Gruppenraum des BSVB.
19 Uhr: Treffen der Bremer Aktionsgruppe des Kinderhilfswerks Plan International, Restaurant Magnolia, Borgfelder
Heerstr. 44.
19 bis 21.30 Uhr: Wenn Eigentum zu nichts verpflichtet – aus
den Finanzkrisen für eine gesunde Demokratie lernen, Impulsreferate mit Karoline Linnert,
Heinrich Engelken u.a., KonsulHackfeld-Haus, Birkenstr. 34,
& 1 69 24 64.
19.30 Uhr: Die Bilder des Afghanistan-Krieges, Vortrag und Diskussion mit dem pakistanischen
Journalisten
Sher Baz Khan, Arbeitnehmerkammer, Bürgerstr. 1.
LITERATUR
18.15 Uhr: Das Grüne Sofa: Walter Moers – Rumo, literarischer
Feierabend für Erwachsene, Lesung mit Isabell-Christin Rückert,
Stadtbibliothek West, Lindenhofstr. 53, & 36 11 46 70.
18.15 Uhr: Skizzen, Geschichten, Feuilletons und Betrachtungen von Franz Hessel, Lesung mit Jürgen Dierking, Bremer
Presseclub, Schnoor 27/28,
& 32 64 22.
19.30 Uhr: Elke Marion Weiß –
Die ungewisse Reise nach Samarkand, Bremer BuchPremiere
mit der Autorin, DKV-Residenz in
der Contrescarpe, Am Wandrahm
40-43, & 3 22 90.
19.45 Uhr: Mark Twain – Huckleberry Finn, Lesung mit Jürgen Dierking, Bremer Presseclub,
Schnoor 27/28, & 32 64 22.
20 Uhr: Vorsaison, junge Autoren lesen, Café Ambiente, Osterdeich 69a, & 4 98 95 08.
Weitere Informationen:
www.weser-kurier.de/Freizeit
11
Familienanzeigen
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Auf einmal bist du nicht mehr da,
und keiner kann's verstehen.
Im Herzen bleibst du uns ganz nah
wo immer wir auch gehen.
Nun ruhe sanft und geh' in Frieden
denk‘ immer dran, dass wir dich lieben.
Nach langer, schwerer Krankheit entschlief mein
lieber Vater, Schwiegervater und Großvater
$ -$1!,!, ,)&$!%. )!$(!) 1%, -$%! 0*)
Nach einem glücklichen gemeinsamen Leben verstarb meine liebe Frau, unsere gute, stets für
uns alle sorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester und Tante
Otto Hahstedt
* 29. 10. 1928
In stiller Trauer:
Marlene und Günter
Carolin und Jens
#! %,&$$)
%) ''!)-.!%)-.+,!/4!)
3 %) ,!(!)!,)!/')
Lia Behrens
geb. Bo llh ö f er
* 21. 10. 1930
† 3. 10. 2012
Die Trauerfeier zur Einäscherung findet statt
am Freitag, dem 12. Oktober 2012, um 13 Uhr
in der Feierhalle des Beerdigungs-Institutes
Feldermann, 28719 Bremen-Grambke, Am Bahn-
) %!! /) #,*4!, )&,&!%.
Dr. Ehrenfried Nikolei
Friedrich Nikolei
Dr. Julia Nikolei und Prof. Dr. Nicolas Thomas
mit James und Rhiannon
Doris Franke geb. Birkhahn
Hans-Friedrich Birkhahn und Bridget Birkhahn geb. Schauder
sowie alleAngehörigen
Wir werden sie sehr vermissen.
In Dankbarkeit und stiller Trauer:
Hans Behrens
Frank Behrens und Monika Wollsdorf
mit Finn und Lasse
Hilde Hoffmann, geb. Bollhöfer
und Günther Hoffmann
Elsa Koschenz, geb. Bollhöfer
und Paul Koschenz
und alle Angehörigen
† 6. 10. 2012
damm 29.
Trauer, Mitgefühl, Trost
28201 Bremen, Theodor-Storm-Straße 17
%! ,/!,"!%!, "%) !. ( *))!) !( &.*!,
/( %) !, ,%! $*"-&+!''! %) !.!,-.,4! -... )-$'%!4!) !,"*'#. %! !%-!.2/)#
/" !( ,%! $*" %) Aufbahrung im Bestattungsinstitut GE·BE·IN, Kornstraße 217.
Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Freitag, dem 12. Oktober 2012, um
11.15 Uhr in der Kapelle des Waller Friedhofes statt.
Plötzlich und unerwartet, für uns alle unfassbar, verloren wir
meinen geliebten Mann, unseren geliebten Vater, Bruder, Onkel,
Schwager und Schwiegersohn
Harald Lewandowski
* 26.01.1962
* 14. 3. 1926
geb. P e y m a n n
* 19. 5. 1934
† 4. 10. 2012
In stillem Gedenken:
Gudrun Krause
Stephan Krause
Sigrid Schröter
und Familien
Mathias Seemann, Jutta
und Frederic Seemann
† 05.10.2012
In tiefer Trauer
Sabine Lewandowski, geb. Ratering
mit Tim und Jonas
Rainer Lewandowski
Nicole und Holger Thiesing
mit Cora und Finn-Luca
Jens Lewandowski und Daniela Kremer
Uwe Lewandowski
Ariane Ratering und Markus Taddicken
mit Niklas und Sebastian
Helmut und Eva Ratering
Annegreth Krause
† 6. 10. 2012
weser-kurier.de/trauer
Menschen treten in unser Leben
und begleiten uns eine Weile.
Einige bleiben für immer,
denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren Herzen.
Wenn Ihr mich sucht,
sucht mich in Euren Herzen.
Habe ich dort eine Bleibe gefunden,
lebe ich in Euch weiter.
Hans Seemann
E. Mörike
Statt Karten
.%"./)#-,!-% !)2 $*),&
!,)!/') !, ) -.,4! ,!(!)
Nach einem erfüllten Leben ist unser lieber Hans von uns gegangen.
Herr, dir
in die Hände
sei Anfang
und Ende,
sei alles
gelegt!
28844 Weyhe, Habichtweg 41
Andreas Seemann
und Leopoldo Dario
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 12. Oktober 2012,
um 11 Uhr in der Feierhalle des GE·BE·IN, BremenLesum, Hindenburgstraße 23, statt.
Ruta und Audrius
Wir bitten von Blumen- und Kranzspenden freundlichst
abzusehen.
Die Trauerfeier findet am Freitag, den 12. Oktober 2012 um
13 Uhr in der Friedhofskapelle in Weyhe-Leeste statt.
Von Beileidsbekundungen am Grabe bitten wir abzusehen.
Weyher Bestattungsinstitut Wohlers-Brunne, Leeste
Heiligenrode-Bürstel, den 6. Oktober 2012
Die Trauerfeier findet am Freitag, den 12. Oktober 2012 um 11 Uhr in der
Friedhofskapelle in Heiligenrode statt.
Es gibt Momente im Leben,
da steht die Welt für einen Augenblick still!
Und wenn sie sich weiterdreht,
ist nichts mehr wie es war.
Doch immer, wenn wir von dir erzählen,
fallen Sonnenstrahlen in unsere Seelen.
Unsere Herzen halten dich gefangen.
Was bleibt, sind Liebe und Erinnerung.
Bestattungsinstitut Ehlers, Stuhr-Heiligenrode
Was in Erinnerung
bleibt, geht nicht
verloren.
Unser Trauerportal
gibt Ihnen die
Möglichkeit, einer
Anzeige Bilder
hinzuzufügen.
Die Nacht holt heimlich durch des Vorhangs Falten
aus deinem Haar vergessenen Sonnenschein.
Schau, ich will nichts, als deine Hände halten
und still und gut und voller Frieden sein.
Da wächst die Seele mir, bis sie in Scherben
den Alltag sprengt; sie wird so wunderweit:
An ihren morgenroten Molen sterben
die ersten Wellen der Unendlichkeit.
Rainer Maria Rilke
Hans-Dieter Bednarz
* 5. 7. 1949
Tief erschüttert nehmen wir Abschied von meinem Partner und Freund
Dipl.-Ing.
Harald Lewandowski
* 26.01.1962
† 05.10.2012
Vielen Dank für die gemeinsame Zeit
Ralf Soltwedel mit Kerstin, Raul und Mara
weser-kurier.de/trauer
† 4. 10. 2012
Der plötzliche Tod unseres Mitarbeiters und Geschäftsführers
In Liebe
Ingeborg und Ronald
und alle, die ihn lieb haben
Dipl.-Ing. Harald Lewandowski
hat uns zutiefst erschüttert.
I. Bednarz, 28205 Bremen, Am Schwarzen Meer 1
Durch seine Initiative, seine geschäftlichen Ideen und seine Schaffenskraft
hat er zum Aufbau und Erfolg unserer Niederlassung in Bremen
maßgeblich beigetragen.
Seine freundliche, ruhige und aufgeschlossene Art wird uns stets in
guter Erinnerung bleiben.
Die Trauerfeier findet am Donnerstag, dem 11. Oktober 2012, um 16 Uhr in
der Kapelle des Beerdigungsinstituts » PIETÄT « Gebr. Stubbe, 28203 Bremen,
Humboldtstraße 190, statt.
Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau und den Kindern.
Die Geschäftsleitung und Mitarbeiter der SCHULZ Systemtechnik GmbH
Wenn die Kraft zu Ende geht,
ist Erlösung eine Gnade.
Otto Knappe
* 28. 2. 1918
† 3. 10. 2012
In Liebe und Dankbarkeit:
Adele Knappe, geb. Blohm
Dieter und Gisela
Uwe und Anka
Mirja und Georg
Britta und Jan
Wiebke und Kim
mit Jesse und Henry
Janne und Christian mit Greta
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem 12. Oktober 2012, um
11.30 Uhr in der Feierhalle des GE·BE·IN, Nordstraße 5-11, statt.
Von Blumen- und Kranzspenden bitten wir freundlichst abzusehen.
Ein erfülltes Leben ging zu Ende.
Margot Kuhlmann
geb. A h l e r s
* 1. 3. 1923
† 5. 10. 2012
Schöne Erinnerungen verbinden uns weiter.
Heidi und Eckhard Krüger
Hilde Jakuba
sowie alle, die sich ihr
verbunden fühlten
Traueranschrift: Heidi Krüger,
28755 Bremen, Hammersbecker Wiesen 5
Die Trauerfeier findet am Freitag, dem
12. Oktober 2012, um 13 Uhr in der ev.reformierten Kirche Blumenthal, LandratChristians-Straße, statt.
Bei Familienereignissen
erwarten alle
Freunde und
Bekannten,
rechtzeitig
verständigt
zu werden.
Diesen Wunsch
erfüllt eine
Anzeige
in dieser
Tageszeitung
Alles verändert sich mit dem, der neben einem ist oder neben einem fehlt.
Tief betroffen nehmen wir Abschied von unserem langjährigen Kollegen
Dipl.-Ing. Harald Lewandowski
Wir alle haben ihm viel zu verdanken. Durch sein Wissen, seine
Freundlichkeit und seine stets ansteckende Fröhlichkeit war er uns ein
guter Chef, Kollege und Freund.
Sein plötzlicher Tod hat uns alle tief getroffen, er reißt eine große Lücke in
unsere Gemeinschaft.
In dankbarer Erinnerung behalten wir einen überaus liebenswerten und
hilfsbereiten Menschen, der immer allen eine Chance gegeben hat.
Unser besonderes Mitgefühl gilt seiner Familie.
Die Kollegen der SCHULZ Systemtechnik GmbH, Niederlassung Bremen
12
Fernsehen
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Das sind die Fernseh-Höhepunkte des Tages
TV-Komödie Allein unter Nachbarn
Die mittlerweile siebenköpfige Familie Westphal
braucht dringend ein größeres Zuhause. Harald
(Hannes Jaenicke) kann zum Freundschaftspreis
eine Traumwohnung anmieten, doch schon bei der
Ankunft stellt sich heraus, dass in der Nachbarschaft
ganz eigene Regeln gelten: Afghanen scheinen die
unbestrittenen Anführer im Viertel zu sein. Dringend
muss jemand Ordnung schaffen.
Sat.1, 20.15 Uhr
ARD
ZDF
5.30 Morgenmagazin
9.00 Tagesschau
9.05 Rote Rosen (Wh.)
9.55 Wetterschau
10.00 Tagesschau
10.03 [UT] Brisant (Wh.)
10.30 [UT] Sohn ohne Heimat Dt. Heimatfilm von
1955. Mit Elisabeth
Flickenschildt u.a.
12.00 Tagesschau
12.15 ARD-Buffet U.a. Geldanlage / Jörg Sackmann
bereitet heute zu: Waldpilzschmarrn. Magazin
13.00 Mittagsmagazin
14.00 Tagesschau
14.10 Rote Rosen
15.00 Tagesschau
15.10 [UT] Sturm der Liebe
16.00 [UT] Tagesschau
16.10 Elefant, Tiger & Co.
17.00 [UT] Tagesschau
17.15 [UT] Brisant
18.00 Verbotene Liebe
18.50 Heiter bis tödlich –
Akte Ex Krimiserie
19.45 [UT] Wissen vor acht
20.00 [UT] Tagesschau
20.15 [UT] Mord mit Aussicht Krimiserie.
Saftladen. Mit Caroline
Peters, Bjarne Mädel,
Meike Droste u.a.
21.00 [UT] In aller Freundschaft Arztserie Sturmwarnung
21.45 Fakt U.a.: Nebeneinkünfte: Peer Steinbrück
in der Zwickmühle
22.15 Tagesthemen
22.45 [UT] Menschen bei
Maischberger Wieviel
Religion braucht man
zum Leben? Gäste:
Frank Elstner, Uta
Ranke-Heinemann u.a.
0.00 Nachtmagazin
0.20 Taras Welten Serie
1.35 [UT] Der Glöckner von
Notre Dame Ital.-franz.
Drama von 1956
ANZEIGE
5.30 Morgenmagazin
9.05 Volle Kanne U.a.:
Ärger mit Reiserücktrittsversicherungen /
Paprikaschoten mit
Hackfleisch-Garnelenfüllung - Kochen mit
Armin Roßmeier
10.30 Die Rosenheim-Cops
Abwärts in den Tod
11.15 SOKO Wismar Tödliche Ladung. Krimiserie
12.00 heute
12.10 drehscheibe Dtld.
13.00 Mittagsmagazin
14.00 heute – in Deutschland
14.15 Die Küchenschlacht
15.00 heute
15.05 Topfgeldjäger
16.00 heute – in Europa
16.10 [UT] Die Rettungsflieger Actionserie
17.00 [UT] heute
17.10 hallo Deutschland
17.45 [UT] Leute heute
18.05 SOKO Köln Krimiserie
19.00 [UT] heute
19.25 [UT] Die RosenheimCops Krimiserie
20.15 [UT] ZDFzeit Thema:
Am Rande des Atomkriegs – Kampf um
Kuba und Berlin
21.00 Frontal 21 U.a.: Operieren für den Profit - Prämien für Ärzte / Gesünder mit Zusatzstoffen?
- Falsche Versprechen
bei Lebensmitteln
21.45 [UT] heute-journal
22.12 [UT] Wetter
22.15 Neues aus der Anstalt
Gäste: Ingo Appelt, Max
Uthoff, P. Simon u.a.
23.00 Abenteuer Forschung
Heute: Die Eroberung
des Jenseits
23.30 Markus Lanz Talk
0.45 heute nacht
1.05 [UT] Der Kandidat
Dän. Thriller von 2008
Mit Nikolaj Lie Kaas
WDR
stadtgespräch
mit Isabelle Bhuiyan
ECHT
HERZLICH
EMOTIONAL
HEUTE AB 18:00 UHR
Im analogen und digitalen Kabelnetz und
werktags ab 17.00 Uhr über DVB-T
Kanal 45 zu empfangen
Livestream auf: www.bremen-center.tv
S-RTL
12.00 Dschungel, Dschungel!
12.30 Meister Mannys Werkzeugkiste 12.55 Micky Maus
Wunderhaus 13.25 American
Dragon 13.55 Phineas und
Ferb 14.25 Disneys Kim Possible 14.55 Cosmo und Wanda
15.25 Zig & Sharko – Meerjungfrauen frisst man nicht!
15.50 Banana Cabana 16.15
Coop gegen Kat 16.45 Cosmo
und Wanda 17.15 Eddie Angsthorn 17.45 Fünf Freunde – Für
alle Fälle 18.15 American
Dragon 18.45 Disneys Kim
Possible. Tierisch genial 19.15
Phineas und Ferb. Phineas
feiert Geburtstag 19.45 Meine
Schwester Charlie 20.15 Die
wilden Kerle II. dt. Kinderfilm von 2005 22.05 Nikola
23.35 Golden Girls 0.25 Shop24Direct Schlagernacht 3.25
Kaminfeuer 4.00 Infomercials
12.00 [UT] Pinguin, Löwe &
Co. Reportagereihe
12.45 [UT] WDR aktuell
13.00 [UT] Servicezeit (Wh.)
13.30 In aller Freundschaft
14.15 Mord ist ihr Hobby
15.00 Planet Wissen
16.00 [UT] WDR aktuell
16.15 Daheim und unterwegs
18.00 Lokalzeit
18.05 [UT] Hier und heute
18.20 [UT] Servicezeit
18.50 [UT] Aktuelle Stunde
Moderation: Catherine
Vogel, Thomas Heyer
19.30 Lokalzeit
20.00 [UT] Tagesschau
20.15 [UT] Abenteuer Erde
Thema: Highway durch
die Rocky Mountains –
Frühling. Doku-Reihe
21.00 Die Macht des Unbewussten Doku
21.45 [UT] WDR aktuell
22.00 Weltweit U.a.: Der Prozess gegen Pussy Riot
22.30 [UT] West ART extra
U.a.: Christoph Schlingensiefs Vermächtnis:
„Ich weiß, ich war’s“
23.15 [UT] Betrogen Amerik
Psychodrama von 1971
1.00 Domian Talk
TELE 5
5.25 Making of eines aktuellen
Kinofilms 5.45 Joyce Meyer
6.15 Making of eines aktuellen Kinofilms 6.30 Street
Football 6.55 Homeshopping
7.25 Joyce Meyer 7.55 Missionswerk Karlsruhe 8.00
Homeshopping 12.30 Stargate
13.15 Raumschiff Enterprise –
Das nächste Jahrhundert 15.15
Star Trek – Deep Space Nine
16.15 Stargate 17.10 Raumschiff Enterprise – Das nächste
Jahrhundert. Die Thronfolgerin / Die Iconia-Sonden /
Die Iconia Sonden 19.10
Star Trek – Deep Space Nine.
Klingonische Tradition 20.15
Highlander II – Die Rückkehr.
franz.-engl.-argen. Fantasyfilm von 1991 22.20 Snakes
on a Plane. dt.-amerik.-kanad.
Action von 2006 0.35 True
Blood. amerik. Action von 1989
Drama Bobby – Der letzte Tag von Robert F. Kennedy
L.A., 4. Juni 1968: Im Hotel Ambassador erwartet man
die Ankunft des Politikers Robert F. Kennedy. In der
Küche des Luxushotels schwelen die Spannungen
zwischen dem Latino-Küchenhelfer und dem schwarzen Küchenchef. Geeint sind die beiden nur in ihrem
Zorn gegen den rassistischen Personalchef. Niemand
ahnt, welche Tragödie sich in der kommenden Nacht
ereignen wird.
3sat, 20.15 Uhr
NDR
RB
14.15 Bilderbuch Deutschland Reportagereihe
15.00 [UT] NDR aktuell
15.15 Zwischen Bohrinsel
und Bauernhof
16.00 [UT] NDR aktuell
16.10 Mein Nachmittag
17.10 Panda, Gorilla & Co.
18.00 NDR: Niedersachsen
18.00 Regionalmagazin
18.00 rb: buten un binnen
um 6 Regionalmagazin
18.15 [UT] NaturNah
18.45 rb: Radio Bremen TV
U.a.: Prozessauftakt:
Mutmaßlicher Totschläger nach fast 20 Jahren
18.45 [UT] NDR: DAS! Mode
für Rollstuhlfahrer.
Gast: Kirsten Bruhn
19.30 NDR: Hallo Niedersachsen U.a.: Bundesnetzagentur informiert
Bürger vor Ort
19.30 rb: buten un binnen
U.a.: Kirchweyher
Bariton begleitet sich
an der Orgel. Magazin
20.00 [UT] Tagesschau
20.15 [UT] Visite U.a.:
Neue Therapie gegen
Schnarchen / Spezial:
Bluthochdruck – umstrittene Zielwerte
21.15 Panorama 3 U.a.:
Häuserdämmung:
Gifte in der Fassade
21.45 [UT] NDR aktuell
22.00 [UT] Tatort: Schatten
der Angst Dt. Krimireihe von 2008 Mit
Ulrike Folkerts u.a.
23.30 [UT] Weltbilder U.a.:
Singapur: das Schicksal
der Hausmädchen
0.00 Bücherjournal U.a.:
Bücher: Leben mit der
Fatwa: die Autobiografie von Salman Rushdie
0.45 Tietjen und Hirschhausen (Wh.) Talk
2.45 Nordbilder Reihe
MDR
12.30 [UT] Der Mann, der
nach der Oma kam
DDR Komödie von 1972
14.00 [UT] Dabei ab zwei
14.30 LexiTV
15.28 MDR aktuell Eins30
15.30 Der MDR-Garten
16.00 Hier ab vier
16.30 Hier ab vier
17.00 Hier ab vier
17.30 Hier ab vier
17.45 [UT] MDR aktuell
18.05 [UT] Brisant
18.54 Unser Sandmännchen
19.00 regional
19.30 [UT] MDR aktuell
19.50 Einfach genial!
20.15 Umschau U.a.: OstWest-Rentenangleichung. Magazin
20.45 Der Osten 20 Jahre
Opel Eisenach. Reihe
21.15 Echt Geheimnisvolle
Super-Sonnen-Stürme
über Mitteldeutschland
21.45 [UT] MDR aktuell
22.05 [UT] Westware aus
dem Ostknast Doku
22.50 [UT] Polizeiruf 110:
Heiße Münzen DDR
Krimireihe von 1975
0.05 [UT] Imken, Anna und
Maria Drama von 1994
SPORT 1
5.00 Sport-Clips. Unterhaltung
5.20 Sport-Clips. Unterhaltung
6.00 World’s Toughest Trucker. Menschen 7.00 Poker.
EPT Series 8 Berlin (2) 7.55
Sport1 Games 8.00 Sport-Quiz
11.00 Werbesendung 14.30
Sport-Quiz 17.30 Rallye. FIAWeltmeisterschaft Highlights
Rallye Frankreich 18.00 Turbo
spezial Sport1 Trackday 18.30
Bundesliga aktuell. Moderation: Frank Buschmann, Oliver
Schwesinger, Sascha Bandermann und Uli Pingel 19.45
Handball. 1. Bundesliga Der
Countdown 20.15 Handball. 1.
Bundesliga 8. Spieltag: RheinNeckar Löwen – SG FlensburgHandewitt. Live aus Mannheim
22.00 Der Mobilat Fantalk.
Moderation: Frank Buschmann
und Thomas Helmer 23.30
Sport1 News 0.00 Sport-Clips
RTL
5.35 Explosiv (Wh.)
6.00 Punkt 6
9.00 Punkt 9
9.30 Mitten im Leben!
10.30 Mitten im Leben!
11.30 Unsere erste gemeinsame Wohnung Paare
suchen ihr Zuhause
12.00 Punkt 12
RTL-Mittagsjournal
14.00 Mitten im Leben! Aufregende Geschichten
des deutschen Alltags
15.00 Verdachtsfälle
16.00 Familien im Brennpunkt Doku-Soap
17.00 Die Schulermittler
17.30 Unter uns Serie
18.00 Explosiv Das Magazin
18.30 Exclusiv Star-Magazin
18.45 RTL aktuell
19.03 Wetter
19.05 Alles, was zählt
Unterhaltungsserie
19.40 Gute Zeiten, schlechte
Zeiten Unterhaltungsserie. Mit Adriana
Möbius, Eva Mona
Rodekirchen u.a.
20.15 CSI: Miami Krimiserie
Einer wird gewinnen
Mit David Caruso,
Emily Procter u.a.
21.15 Dr. House Arztserie
Alle meine Väter?
22.15 Monk Krimiserie
Mr. Monk, die Schönen
und das Biest / Mr.
Monk und ein Milliardär auf Abwegen
0.00 RTL Nachtjournal
Nachrichtenmagazin
0.27 Wetter
0.30 CSI: Miami Krimiserie
Die Kraft der Gerechten / Schöner Gigolo,
toter Gigolo
2.10 Dr. House Arztserie
3.45 RTL Nachtjournal
Nachrichtenmagazin
4.20 Die Schulermittler
4.40 CSI: Miami Krimiserie
HESSEN 3
12.45 [UT] In aller Freundschaft Arztserie
13.30 Hessen-Reporter
14.00 Eisenbahn-Romantik
14.30 Die Marco-Polo-Fährte
15.15 Die Gorillas der Vulkanberge Reportage
16.00 hallo hessen
16.45 Hessenschau kompakt
17.00 hallo hessen
17.50 Hessenschau kompakt
18.00 Maintower
18.20 [UT] Brisant
18.50 Service: Reisen
19.15 Alle Wetter!
19.30 Hessenschau
20.00 Tagesschau
20.15 Herrliches Hessen
Unterwegs in und um
Seligenstadt. Reportage
21.00 Flussgeschichten von
der Dill Dokumentation
21.45 Lecker (h)essen
22.30 Hessenschau kompakt
22.45 Geschichte auf vier
Rädern Dokumentation
23.30 [UT] Mankells Wallander Schwed.-dt. TVKriminalfilm von 2009
1.00 Herrliches Hessen
1.45 Hessen-Reporter
2.15 Maintower Boulevard,
News und Lifestyle
EUROSPORT
8.30 Radsport 9.00 Radsport
11.00 Eurogoals. Spielberichte
und Features aus Europapokal
und Top-Ligen 11.45 Snooker.
European Tour Gdynia Open
(PL): Finale 13.00 WATTS
14.00 Fußball. U17-WM der
Damen 1. Halbfinale: Frankreich – Ghana 16.00 Fußball.
U17-WM der Damen Viertelfinale: Nordkorea – Kanada
17.00 Fußball. U17-WM der
Damen 2. Halbfinale: Nordkorea – Deutschland 19.00
Tennis. WTA International
Tour Generali Ladies: 1.
Turniertag, 1. Runde 20.00
WATTS. Die SportzappingWochenshow 21.00 Boxen.
WBO-WM im Supermittelgewicht 23.00 GT Academy
23.15 Motorsport. AutoGPSerie Highlight 23.45 Motorsport 0.15 Test Drive Magazin
Fantasyfilm Highlander II – Die Rückkehr
Gegen seine Bestimmung ist Connor MacLeod (Christopher Lambert) zurück auf die Erde gekehrt. Er hat
erfahren, dass das von ihm erbaute Ozonschutzschild
erfolgreich war und die Ozonschicht wieder hergestellt
ist. Der Firmenchef Blake (John C. McGinley) will aber
verhindern, dass die Erdenbewohner davon erfahren, um weiter Kontrolle über sie zu haben. MacLeod
beginnt den Kampf gegen das Böse. Tele 5, 20.15 Uhr
SAT.1
5.30 Sat.1-Frühstücksfernsehen Magazin
10.00 Lenßen Doku-Soap
10.30 Lenßen Doku-Soap
11.00 Barbara Salesch
12.00 Zwei bei Kallwass
13.00 Britt Riskantes Spiel:
Heute fliegt Deine
Masche auf! Talk
14.00 Alexander Hold
15.00 Familien-Fälle
16.00 Familien-Fälle
17.00 Niedrig und Kuhnt
17-Jähriger sucht seinen biologischen Vater
17.30 Schicksale – und
plötzlich ist alles
anders Heute: Du hast
mein Leben gerettet
18.00 Land sucht Liebe
18.45 K 11 – Kommissare
im Einsatz Die roten
Rächer. Doku-Soap. Mit
Michael Mayer, Gerrit
Grassl, Michael Naseband, Alexandra Rietz,
Jonas Rohrmann
19.30 push – SAT.1 Magazin
20.00 Nachrichten
20.15 [UT] Allein unter
Nachbarn Dt. Komödie
von 2012. Mit Hannes
Jaenicke, Dana Golombek, Nina Gummich.
Regie: Oliver Schmitz
22.20 Akte 20.12 U.a.:
Achtung, KlemmbrettTrick! Wer Sie beim
Einkauf ums Geld
bringt / Opa, gib endlich den Lappen ab!
Wer schützt uns vor
Rentner-Rasern?
23.20 24 Stunden Thema:
Riesenkuchen mit
Achterbahn – Die Tortentuner im Einsatz
0.25 24 Stunden Auf den
Trecker, fertig, los!
Die Bauern vom Deich
1.25 Akte 20.12 Magazin
2.10 Alexander Hold Show
BAYERN 3
12.30 [UT] Dahoam is
dahoam (Wh.)
13.00 [UT] Lebenslinien
13.45 Blickpunkt Sport
14.30 [UT] Bergauf, bergab
15.00 Der Letzte seines
Standes? Reportage
15.30 Wir in Bayern
16.45 Rundschau
17.00 100 Meter Bayern
17.30 Abendschau – Der
Süden Magazin
18.00 Abendschau
18.45 [UT] Rundschau
19.00 [UT] Gesundheit!
19.45 [UT] Dahoam is
dahoam Serie
20.15 Münchner Runde
Thema: Was wollte
Merkel in Athen?
21.00 Rundschau-Magazin
Informationsmagazin
21.15 [UT] Vor Ort Kampf
gegen Spielsucht
21.45 [UT] Es kommt der
Tag Dt.-franz. Drama
von 2009. Mit Katharina Schüttler u.a.
23.30 Rundschau-Nacht
23.40 Mogadischu Welcome
Die Entführung der
Lufthansa Maschine
1.10 on3-südwild Magazin
NTV
12.00 Nachrichten 12.10
Telebörse 12.30 PK DFB
13.00 Nachrichten 13.10
Telebörse 13.30 News Spezial 14.00 Nachrichten 14.10
Telebörse 14.30 News Spezial
15.00 Sprung vom Rande des
Weltalls 18.00 Nachrichten
18.20 Telebörse 18.30 News
Spezial 19.00 Nachrichten
19.05 Amerikas Jugendknast
20.00 Nachrichten 20.05 Der
Wüsten-Knast. Dokumentation
21.00 Nachrichten 21.05 Gnadenlose Wildnis 22.00 Nachrichten 22.03 Tierische Jäger
22.45 Telebörse 23.00 Nachrichten 23.05 Das Duell 0.05
Der Stratos-Flight 0.30 Gefährliche Gangs: Die Avenues von
L.A. 1.15 Bissige Cops 1.35
Bissige Cops 1.55 Amerikas
Jugendknast 2.40 Der WüstenKnast 3.00 Nachrichten
≤ Das komplette Fernsehprogramm einer Woche erhalten Sie jeden Mittwoch mit Ihrem Wochenjournal
PRO 7
5.05 taff Boulevardmagazin
5.50 Galileo Der Weg des
Champignons (Wh.)
6.55 Reaper Die beste
Schwester der Welt
7.50 Malcolm mittendrin
8.45 Scrubs – Die Anfänger
Meine zweite Chance
9.40 Two and a Half Men
Ziege bleibt Ziege
10.35 The Big Bang Theory
Football für Nerds
11.25 [UT] How I Met Your
Mother Sitcom
12.20 Malcolm mittendrin
13.15 Scrubs – Die Anfänger
14.15 Two and a Half Men
15.10 The Big Bang Theory
16.05 [UT] How I Met Your
Mother Sitcom
17.00 taff Ariane Hundt
18.00 Newstime
18.10 Die Simpsons Serie
Marges alte Freundin /
Dicker Mann und
kleiner Junge. Regie:
Matthew Nastuk
19.05 Galileo „Sparfuchs“:
Minijob-Marktplätze
20.15 Two and a Half Men
Sitcom. Der Ding-Shop /
Von der Hüfte abwärts
tot. Mit Angus T. Jones,
Ashton Kutcher u.a.
21.10 2 Broke Girls Sitcom
Nicht hübsch genug
21.40 The Big Bang Theory
Sitcom. Wochenendkrieger / Männertausch
22.40 Die „TV total“-Pokerstars.de-Nacht. Gäste:
Elton, König Boris,
Jonas Reckermann,
Jeanette Biedermann
1.50 Two and a Half Men
Der Ding-Shop / Von
der Hüfte abwärts tot
2.45 The Big Bang Theory
Wochenendkrieger /
Männertausch (Wh.)
3.25 2 Broke Girls Sitcom
Nicht hübsch genug
ARTE
13.30 Federleicht und flügelweit (Wh.) Reihe
14.15 Wo bist Du, Liebster
Animation von 2011
14.25 Das Zimmer Kroat.
Dokudrama von 2011
14.30 Buffalo Bill und die
Indianer Amerik
Western von 1976
16.30 X:enius (Wh.)
17.00 Die Sammlung (Wh.)
17.05 Ein Moped auf Reisen
17.35 Heimathafen (Wh.)
18.20 Silex and the City
18.25 Deutschlands Küsten
19.10 Arte-Journal
19.30 Neuseeland von oben
20.15 Pharmalabor Ost Doku
21.10 Die Pillen-Tester
21.40 Diskussion Pharmaforschung am Versuchskaninchen Mensch. Gäste:
Prof. Philippe Even,
Stéphane Horel u.a.
22.05 I Love Democracy:
Türkei Doku-Film
23.35 Yourope Heute: Yourope sucht nach echten
Freunden... (Wh.)
0.00 28 Minuten Magazin
0.45 Police Python 357
Franz.-dt. Thriller von
’76. Mit Yves Montand
N24
12.45 Börse am Mittag 13.00
Nachrichten 13.05 Das Universum: Eruption und Evolution 14.00 Nachrichten 14.05
Geheimnisse des Weltalls:
Kosmische Kälte 15.00 Nachrichten 15.05 N24 Cassini
16.00 Nachrichten 16.05
Zukunft ohne Menschen – Der
Zorn Gottes 17.00 Nachrichten
17.05 Kronzucker unterwegs in
Nordchile 18.00 Nachrichten
18.15 Börse am Abend 18.30
N24 Drive 19.00 Nachrichten
19.05 sonnenklar.tv 20.00
Nachrichten 20.15 Kronzuckers Kosmos 21.05 9/11
CSI – Ermittlungen am Ground
Zero 22.10 Flug US 1549 – Die
Helden vom Hudson River
23.10 N24 Zeitreise mit Stefan
Aust 0.05 WikiLeaks – Rebellen
im Netz 1.00 Zukunft ohne
Menschen – Der Zorn Gottes
Thriller Der Fuchs von Paris
Paris, 1944. Deutsche Offiziere möchten Hitlers strategische Verteidigungspläne dem britischen Geheimdienst in die Hände spielen, um dem Blutvergießen
ein Ende zu bereiten. Zufällig kommt ein idealistischer deutscher Hauptmann in Kontakt mit einer
jungen Französin, deren Familie der Résistance angehört. Auf Drängen seines Onkels erklärt er sich bereit,
diese Verbindung zu nutzen.
Das Vierte, 20.15 Uhr
KABEL 1
5.20 Ein Engel auf Erden
6.30 Achtung Kontrolle
7.20 Infomercials
8.20 Unsere kleine Farm
9.20 Ein Engel auf Erden
10.20 Charmed – Zauberhafte Hexen (Wh.)
11.20 Ghost Whisperer –
Stimmen aus dem
Jenseits (Wh.)
12.10 Cold Case Krimiserie
13.05 Navy CIS (Wh.)
14.00 Charmed – Zauberhafte Hexen Serie
14.55 Ghost Whisperer –
Stimmen aus dem
Jenseits Serie
15.55 Cold Case Dramaserie
16.45 Navy CIS
17.40 News
17.50 Abenteuer Leben –
Täglich neu entdecken Jagd auf Plagiate:
Gefälschte Autoteile
19.00 Mein neues Auto
19.30 Achtung Kontrolle
OA Brühl Birgit AdlerAdolph - Behindertenparkplatz. Reihe
20.15 Zwei außer Rand und
Band Ital. Gaunerkomödie von 1977. Mit
Terence Hill, Bud Spencer, Luciano Catenacci.
Regie: Enzo Barboni
22.20 Justified Actionserie
Der Retter. Mit Nick
Searcy, Joelle Carter
23.20 Southland Krimiserie
0.10 Zwei außer Rand und
Band Ital. Gaunerkomödie von 1977. Mit
Terence Hill (Wh.)
2.09 Late News
2.10 Justified Actionserie
Der Retter (Wh.)
2.55 Southland Krimiserie
Entgleist (Wh.)
3.40 Achtung Kontrolle
4.15 Abenteuer Leben –
Täglich neu entdecken Jagd auf Plagiate
RTL 2
5.10 Immer wieder Jim
6.10 Werbesendung
8.10 Schnäppchenhäuser
9.10 Frauentausch
11.15 Family Stories
12.15 Berlin – Tag & Nacht3
13.15 Privatdetektive im
Einsatz (Wh.)
14.05 X-Diaries (Wh.)
15.05 Der Trödeltrupp
16.00 Der Trödeltrupp
Das Geld liegt im Keller
17.00 Privatdetektive im
Einsatz Doku-Soap
18.00 X-Diaries
19.00 Berlin – Tag & Nacht
20.00 RTL II News
20.15 Zuhause im Glück
Unser Einzug in ein
neues Leben
22.15 RTL II Spezial Magazin
23.05 Die Geissens – Eine
schrecklich glamouröse Familie! (Wh.)
1.10 Hausenblas Staubsauger-Vertreter Deluxe
2.00 Privatdetektive im
Einsatz Doku-Soap
2.45 Ärger im Revier Auf
Streife mit der Polizei
3.30 Gefährliche Nachbarn
Kanad. Drama von ’05
Mit Barclay Hope
NICKCOM
12.30 Johnny Test 14.00
Beyblade 14.30 Die Pinguine
aus Madagascar 15.00 SpongeBob Schwammkopf 15.30
iCarly 16.00 Bucket & Skinner
16.30 Cheeese 16.40 Cosmo
und Wanda 17.30 Rekkit Riesenhase 18.00 SpongeBob
Schwammkopf 18.40 iCarly
19.00 Hotel 13 19.35 Victorious 20.00 Neds ultimativer
Schulwahnsinn. Jugendserie
20.15 American Dad. Roy
Rogers McFreely 20.40 South
Park. Hundemelken. Zeichentrickserie 21.40 Happy
Endings. Kickball. Comedyserie
22.10 Die wilden Siebziger.
Frauen-Power. Sitcom 23.05
Ehe ist. Sitcom 0.00 South Park
1.25 American Dad 1.50 Happy
Endings 2.10 Dharma & Greg
3.05 Ehe ist 3.45 South Park
4.55 Dharma & Greg. Sitcom
VOX
3SAT
5.50 Mieten, kaufen,
wohnen Doku-Soap
6.50 Mieterzoff Doku-Soap
7.50 SOKO Familie
Entführte Tochter
8.50 Verklag mich doch!
10.50 Nachrichten
10.55 Mieten, kaufen,
wohnen Doku-Soap
12.00 Shopping Queen
Motto in Frankfurt:
Sexy Dekolleté
13.00 Verklag mich doch!
15.00 Shopping Queen Motto
in Frankfurt: „Sexy
Dekolleté – verdreh
deinem Schwarm den
Kopf!“. Mit Guido Maria
Kretschmer (Designer)
16.00 Menschen, Tiere und
Doktoren Doku-Soap
17.00 Mieten, kaufen,
wohnen Doku-Soap
18.00 Mieten, kaufen,
wohnen Doku-Soap
19.00 Das perfekte Dinner
Tag 2: Carsten (41) aus
Düsseldorf. Doku-Soap
20.00 Prominent!
20.15 Daniela Katzenberger – natürlich blond
Ob Rückführung,
der erste Besuch des
Dresdner Opernballs
oder Benimmkurs - in
der Doku-Soap begleitet
VOX die 25-jährige
Kult-Blondine in ihrem
turbulenten Alltag.
21.15 Goodbye Deutschland!
Die Auswanderer
23.20 Die Küchenchefs
Heute: Wirtshaus
Zum Herboldshof, Bad
Rappenau-Wollenberg
0.15 Nachrichten
0.40 Daniela Katzenberger – natürlich blond
1.35 Goodbye Deutschland!
Die Auswanderer
3.15 Die Küchenchefs
4.05 Mein Promi Restaurant
5.00 Berg und Geist
6.20 Kulturzeit (Wh.)
7.00 nano (Wh.)
7.30 Alpenpanorama
9.00 [UT] ZIB
9.05 Kulturzeit (Wh.)
9.45 nano (Wh.)
10.15 Hart aber fair
11.45 [UT] Thema
12.30 über:morgen (Wh.)
13.00 [UT] ZIB
13.15 Abenteuer Yukon
13.45 Zwischen den Meeren
14.15 Kreuzfahrt durch ein
Weltwunder Doku
14.45 Abenteuer Panamericana Reportagereihe
15.30 Abenteuer Panamericana Reportagereihe
16.15 Abenteuer Panamericana Reportagereihe
17.00 Abenteuer Panamericana Reportagereihe
18.30 nano
19.00 [UT] heute
19.20 Kulturzeit Nairobi
Half Life - wie Tom Tykwer mit Filmen hilft
20.00 [UT] Tagesschau
20.15 [UT] Bobby – Der
letzte Tag von Robert
F. Kennedy Amerik.
Drama von 2006. Mit
Anthony Hopkins,
Harry Belafonte u.a.
Regie: Emilio Estevez
22.00 ZIB 2
22.30 Vom Bazar an die
Wall Street Doku
23.20 Ohne Zins ins Paradies Dokumentation
0.10 [UT] Kreuzfahrt ins
Eheglück? Exotische
Liebe mit Hindernissen
0.40 10vor10 Magazin
1.10 [UT] Bobby – Der
letzte Tag von Robert
F. Kennedy Amerik.
Drama von 2006
2.55 Shaft Amerik. Thriller
von 1971. Mit Richard
Roundtree (Wh.)
DAS VIERTE
CENTER.TV
6.00 CNBC – Capital Connection Infomagazin
7.10 Ein Haus voller Töchter
9.00 Teleshopping
9.30 Deutschland hilft
10.30 Arche – Die Fernsehkanzel Magazin
11.00 Lebensberatung
14.00 Shamwari – Wildes
Leben Doku-Reihe
14.30 Gesammeltes Wissen
15.00 Teleshopping
17.30 Shamwari – Wildes
Leben Doku-Reihe
18.00 Teleshopping
19.15 Deutschland hilft (Wh.)
19.30 Teleshopping
20.15 Der Fuchs von Paris
Dt.-franz. Thriller von
1957. Mit Martin Held,
Marianne Koch u.a.
22.35 Teleshopping
23.35 MiniMovie Magazin
Filme: „Acaluma“ /
„Tschüss“ / „Ertippt“
23.45 Teleshopping
0.00 Ein Haus voller Töchter Comedyserie
Kuckuckskinder
0.30 Teleshopping
0.45 Motorsport Ranch Der
Underdog. Doku-Reihe
1.45 Teleshopping
12.30 wesersport
13.00 businessTV
13.30 Stadtteilportrait /
Tierische Freunde
14.00 Weserzeit / Presseschau / Reportage
14.30 Stadtteilportrait
15.00 businessTV
15.30 Stadtteilportrait /
Tierische Freunde
16.00 Weserzeit / Presseschau / Reportage
16.30 bremen kontrovers
Regionalmagazin
17.00 KnobiVital
17.15 Lecker Rechnen
17.30 weserzeit
18.00 stadtgespräch Als
Showact in Afghanistan
die “Bremer Musical
Company “ in MazareSharif und Kunduz
18.30 weserzeit
19.00 stadtgespräch
19.30 weserzeit
20.00 stadtgespräch
20.30 weserzeit
21.00 NORDreporter
21.30 weserzeit
22.00 businessTV
22.30 weserzeit
23.00 stadtgespräch
23.30 weserzeit
KI.KA
WESER.TV
12.30 Meister Eder und sein
Pumuckl 12.55 Talis und die
1000 Aufgaben 13.10 Bernard
13.15 Horseland, die Pferderanch 13.55 Fluch des Falken
14.08 logo! Die Welt und ich
14.10 Schloss Einstein – Erfurt
15.00 Romeo feat. Julia – Die
HipHopHelden 15.25 Die Pfefferkörner 16.22 logo! Die Welt
und ich 16.25 Enyo 16.45 Hier
ist Ian 17.05 Bernard 17.10
Garfield 17.35 Kein Keks für
Kobolde 18.00 Sherlock Yack –
Der Zoodetektiv 18.15 Sesamstraße präsentiert: Eine Möhre
für Zwei 18.40 Elefantastisch!
18.50 Unser Sandmännchen
19.00 Der kleine Prinz 19.25
Wissen macht Ah! 19.50 logo!
Die Welt und ich 19.59 LiLA
20.00 Kika Live 20.10 Mein
genialer Handy-Geist 20.55
Kika Live. Kindermagazin
16.00 Die Windjammer
kommen 17.00 Mittelalterliches
Spektakel 17.41 Info 17.45 Vor
Ort 18.05 Nicole Eilers 18.50
Kinderkino 2012 19.00 Karate
n-tv 1 19.46 Aikido 20.03 Crak
20.15 Musikanten Krug 21.10
Musik an der Humboldtschule
21.42 Leavin’ Soho 21.55
Chrizzo von Noble Minds
PHOENIX
17.15 Kostenfalle Eigenheim
17.45 Vor Ort 18.00 Schuften
bis 80 18.30 Die Glienicker
Brücke 19.15 Berliner Legenden
20.00 Tagesschau 20.15 Wenn
Frauen morden 21.00 Wenn
Frauen morden 21.45 heutejournal 22.15 Phoenix-Runde.
Heute: Angela oder Peer – Die
Qual der Wahl? 23.00 Der Tag
0.00 Phoenix-Runde. Talk
[UT] = Sendung mit Untertiteln
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Norddeutschland
Der etwas andere Einsatz
13
NACHRICHTEN IN KÜRZE
GETRÄNKEFLASCHE MIT GIFT
Sechsjähriger Junge stirbt
Dörpen. Die Hoffnung von Familie und Ärzten war vergeblich: Ein Sechsjähriger, der
in einer Autowerkstatt im Emsland versehentlich Insektenvernichtungsmittel getrunken hatte, ist tot. Nachdem sich der Gesundheitszustand vorübergehend verbessert hatte, starb der Junge am Freitag in
einem Krankenhaus, wie die Polizei gestern mitteilte. Das Kind hatte am 30. September in einer Autowerkstatt aus einer Getränkeflasche die giftige Flüssigkeit getrunken. Der Sechsjährige war mit seinem Vater in der Werkstatt. Gegen den Mann und
den Werkstattbetreiber wird wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Die Leiche des Jungen wurde gestern obduziert, ein Ergebnis
soll heute bekanntgegeben werden.
WEILS SCHATTENKABINETT
Honé soll Ministerin werden
Hannover. Die frühere Lüneburger Regierungspräsidentin Birgit Honé (51) soll im
Fall eines SPD-Sieges bei der Landtagswahl in Niedersachsen Landwirtschaftsund Europaministerin werden. Das kündigte SPD-Spitzenkandidat Stephan Weil
gestern in Hannover an. Weil will das bisherige Landwirtschaftsministerium um die Bereiche regionale Entwicklung und Europapolitik erweitern. Honé sei für dieses neustrukturierte Ressort die richtige Wahl, da
sie über eine ausgeprägte Querschnittserfahrung in der Verwaltung und der Landespolitik verfüge, erklärte Weil. Die Juristin
ist derzeit Senatorin im Landesrechnungshof, bis 2003 war sie Regierungspräsidentin in Lüneburg.
So kennen sie die wenigsten: 15 Mitglieder der Ortswehr ließen kurz entschlossen einen Teil ihrer
Hüllen fallen und
posierten für den Kalender – zur großen
Freude der Dorfgemeinschaft. FOTO: DPA
Bad Laer (wk). Mit reichlich Körpereinsatz
bessert die Freiwillige Feuerwehr in Bad
Laer ihre Finanzen auf. Weil das Geld für
eine Wärmebildkamera fehlt, zogen 15
Leichenfund gibt
Polizei Rätsel auf
Identität und Todesursache unklar
Hamburg (wk). Die Entdeckung einer zerstückelten Männerleiche im Hamburger
Naturschutzgebiet Höltigbaum gibt der
Polizei viele Rätsel auf. Weder die Identität
noch die Todesursache stehen bislang fest.
Sicher war nur, dass es sich um die Leiche
eines Mannes handelt. Das teilte die Polizei
gestern nach der rechtsmedizinischen
Untersuchung der Leichenteile mit.
Die eindeutige Todesursache konnte bislang nicht festgestellt werden, da die Leichenteile zu stark verwest waren. Die
Mordkommission ermittelt aber wegen des
Verdachts eines Tötungsdeliktes. Details
dazu wollte die Staatsanwaltschaft nicht
mitteilen. Die Obduktion ergab, dass das
Opfer vermutlich älter als 50 Jahre und
etwa 175 cm groß war. Der Mann hatte
rund 60 Kilogramm gewogen und schütteres Haar gehabt. Der Oberkiefer war zahnlos, im Unterkiefer befanden sich lediglich
überkronte Frontzähne. Die Polizei überprüfe nun 85 Vermisstenfälle, die passen
könnten, sagte ein Polizeisprecher nach
dem Abschluss der Suchmaßnahmen am
Fundort. Bis auf ein Messer, das Beamte im
Umfeld der Leichenteile entdeckt hätten,
habe es keine weiteren Funde gegeben.
Ein Spaziergänger hatte am Sonntag auf
einer Wiese einen abgetrennten Arm entdeckt und die Polizei alarmiert. Bei einer
groß angelegten Suche mit Spürhunden
und einem Hubschrauber mit Wärmebildkamera fand die Polizei in der Nacht zu gestern im Umfeld des Fundortes auf einer
Wiese weitere vergrabene Leichenteile.
Sie konnten der Leiche zugeordnet werden. „Es ist davon auszugehen, dass sie
mehrere Wochen dort gelegen haben“,
sagte ein Polizeisprecher.
Feuerwehrmänner sich kurzerhand aus
und posierten – mal in knappen Shorts, mal
lässig in Latzhose – für einen Kalender. Die
Bewohner des 9000-Einwohner-Örtchens
Kopf.“ Die Hobby-Models sind zwischen
20 und 58 Jahre alt. 1000 Kalender sind gedruckt worden – selbst aus Bremen seien
schon Anfragen gekommen, sagt Scharte.
Aufklärung über Antibiotika
Gesundheitsministerin Özkan legt Aktionsplan vor / Missbrauch eindämmen
Mit einer Aufklärungskampagne für Ärzte
und Patienten will das niedersächsische
Gesundheitsministerium den Einsatz von
Antibiotika in der Humanmedizin verringern. Denn durch den massenhaften Einsatz verliert das Medikament seine Wirksamkeit.
V ON S I L K E L OOD E N
Hannover. Einen Fünf-Punkte-Plan zur Reduzierung des Antibiotikaeinsatzes in der
Humanmedizin hat die niedersächsische
Gesundheitsministerin
Aygül
Özkan
(CDU) gestern in Hannover vorgestellt.
Hintergrund sind die zunehmenden Resistenzen gegen Antibiotika, die die einstige
„Wunderwaffe der Medizin“ unwirksam
machen. Sie sind unter anderem darauf zurückzuführen, dass Antibiotika inzwischen
massenhaft eingesetzt werden, auch in der
Nutztierhaltung. Ziel der Aufklärungskampagne ist ein verantwortungsvollerer Umgang mit dem Bakterienbekämpfer, der
unter anderem bei Keuchhusten oder Tuberkulose Leben retten kann. „Weniger ist
manchmal mehr“, sagte Özkan gestern bei
der Vorstellung des Fünf-Punkte-Plans in
Hannover.
Özkans Plan sieht eine Fortbildungsinitiative für Ärzte und Apotheker vor. Diese
sollen ab 2013 besser geschult werden.
Denn noch immer werden Antibiotika auch
bei Bagatellkrankheiten verschrieben. Dieser massenhafte Einsatz nimmt dem Medikament die Wirkung, weil sich zunehmende Resistenzen gegen das Mittel entwickeln. Krankmachende Bakterien mutieren und reagieren dann nicht mehr auf das
Antibiotikum. Darüber hinaus soll das nie-
Zwölf Schüler verletzt
Schulbusunfall auf dem Weg zum Schwimmunterricht
Buchholz (wk). Zwölf Grundschüler sind
gestern bei einem Schulbusunfall im Kreis
Schaumburg verletzt worden. Neun Mädchen und Jungen konnten nach ambulanter Behandlung die Klinik wieder verlassen. Drei Kinder wurden so schwer verletzt,
dass sie stationär aufgenommen werden
mussten. In Lebensgefahr sei aber niemand, so die Schulleitung.
Der Schulbus sollte 17 Schüler der dritten Klasse der Grundschule Heeßen und
zwei Lehrerinnen in ein Hallenbad bringen. Auf einer Kreuzung missachtete laut
Polizeibericht ein Autofahrer ein Stoppschild. Obwohl der 53-jährige Busfahrer
eine Vollbremsung einleitete, konnte er
einen Zusammenstoß nicht verhindern.
Dabei wurden zwölf Kinder verletzt.
„Nach den vorläufigen Diagnosen der Notärzte reichen die Verletzungen von Prellungen bis zum Verdacht einer Wirbelsäulenfraktur“, sagte Polizeisprecherin Gabriela
Mielke. Der Busfahrer, der 33-jährige Autofahrer und sein Beifahrer sowie die beiden
Lehrerinnen kamen mit dem Schrecken davon. Die Besatzungen von sechs Rettungswagen und vier Notärzte kümmerten sich
im Kreis Osnabrück sind begeistert: „Die
Nachfrage ist riesig“, sagt Feuerwehrmann
Alexander Scharte. „Hier kennt zwar jeder
jeden, aber die wenigsten schütteln den
um die Grundschüler. Auch Schulleiter Joachim Preuß fuhr sofort zur Unfallstelle.
Fünf Mädchen und Jungen seien zumindest körperlich weitgehend unverletzt geblieben, sagte Preuß. Die Schule will sich
nach seinen Worten darum bemühen, die
gesamte Klasse vom schulpsychologischen
Dienst betreuen zu lassen. Es sei zu befürchten, dass einige Kinder durch den Unfall nicht nur körperlichen, sondern auch
seelischen Schaden erlitten hätten, sagte
der Direktor.
Rettungskräfte kümmerten sich am Unfallort
um die verletzten Schüler.
FOTO: DPA
dersächsische Landesgesundheitsamt eine
„Antibiotika-Fibel“ entwickeln – als Leitlinie für Arztpraxen. So sollen auch die Ärzte
erreicht werden, die nicht an einer Schulung teilnehmen.
Mit einer Informationsinitiative will die
Ministerin Patienten ansprechen, vor allem
Eltern von kranken Kindern. Über die Arztpraxen und Apotheken sollen sie über die
Wirkung von Antibiotika informiert werden. Denn häufig wird die Therapie zu früh
abgebrochen. Zusätzlich soll die neu konzipierte Internetseite „www.antibiotikastrategie.niedersachsen.de“ die Bevölkerung
aufklären. Resistenzen werden in Niedersachsen seit April zentral in einer Datenbank erfasst.
„Weniger ist
manchmal
mehr.“
Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU)
„Bei der Umsetzung des Aktionsplans
arbeiten wir eng mit zahlreichen Partnern
im Gesundheitswesen zusammen“, sagte
der Präsident des Landesgesundheitsamtes, Matthias Pulz. Dies gilt insbesondere
für Krankenhäuser, in denen sich die multiresistenten Keime rasant vermehren. Bereits im April hatte Niedersachsen mit der
Landesverordnung für Krankenhaushygiene eine verbindliche Untersuchung von
Risikopatienten in Krankenhäusern eingeführt und die Hygiene zur Chefsache er-
klärt. Auch Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtungen haben heute eine Hygienekommission.
Die niedersächsische Ärzteschaft sei sich
ihrer Verantwortung bewusst, sagte der Vizepräsident der niedersächsischen Ärztekammer, Gisbert Voigt. „Andererseits mehren sich die Hinweise, dass auch andere
Faktoren außerhalb der Humanmedizin
mit dafür verantwortlich sind“, sagte Voigt
mit Blick auf den großen Antibiotikaverbrauch in der Tiermast. Dabei spiele vor allem mit Keimen kontaminiertes Fleisch
eine bedeutende Rolle. Ausdrücklich begrüßte er, die Bemühungen von Niedersachsens Landwirtschaftsminister Gert Lindemann (CDU), den Antibiotikaverbrauch
in der Nutztierhaltung zu senken. „Angesichts zunehmender Resistenzen, hoher
Kosten für aufwendige Behandlungen und
einer steigenden Anzahl tödlich verlaufender Infektionen ist dieses ein wesentliches
Anliegen der aktuellen Gesundheitspolitik“, sagte Voigt weiter.
Das Land engagiert sich auch innerhalb
der Europäischen Union für mehr Patientensicherheit und Infektionsschutz. Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen und
den Niederlanden nimmt Niedersachsen
an dem EU-Projekt „EurSafety Healthnet“ teil. Die Niederlande gelten als Vorreiter im Umgang mit Antibiotika und Keimen. Das Medikament wird dort nur noch
sehr selten verschrieben. Zudem werden
Krankenhauspatienten vor der Aufnahme
grundsätzlich auf Keime untersucht.
Krankenhauskeime waren im vergangenen Jahr Ursache dafür, dass drei Kinder
auf der Frühgeborenen-Intensivstation im
Bremer Klinikum Mitte gestorben sind.
Ermittlungen gegen Polizisten
Disziplinarverfahren wegen übersehener Mordwaffe im Fall Souzan
Verden·Stolzenau (jr). Die Ermittlungspanne im Fall der getöteten 13-jährigen
Souzan bedeutet nach Einschätzung des
Nienburger Polizeichefs Frank Kreykenbohm „eine nicht unerhebliche Ansehensschädigung für die Polizei“. Erkennungsdienst-Spezialisten seiner Dienststelle hatten im Dezember vergangenen Jahres den
Fluchtwagen Ali Barakats untersucht, nachdem der Mann tags zuvor in Stolzenau auf
seine Tochter geschossen hatte. Die unter
dem Teppich im Fußraum des VW Golf verborgene Tatwaffe entdeckten die zwei
Beamten nicht. Kreykenbohm sagte gestern, dass die übergeordnete Polizeidirektion Göttingen wegen Dienstpflichtverletzung ermittle.
Die Schusswaffe war zwar bereits Anfang August entdeckt worden, dass sie sich
im Fluchtfahrzeug befunden hatte, war allerdings, wie berichtet, bis Ende vergangener Woche von den Ermittlungsbehörden
verschwiegen worden. Oberstaatsanwalt
Jann Scheerer, Sprecher der Staatsanwaltschaft Verden, hält es unterdessen für „logisch zu vermuten, dass die Tatwaffe die
ganze Zeit dort gelegen hat“.
Davon geht auch Kreykenbohm aus:
„Der Wagen war immer in behördlichem
Gewahrsam.“ Um das zu gewährleisten,
werde in der Regel – wie auch in diesem
Fall – ein sogenannter Verwahrvertrag mit
einem Abschleppunternehmen geschlossen. „Hinweise auf ein Fehlverhalten gibt
es nicht.“
Scheerer lobt die Nienburger Kraftfahrzeugwerkstatt ausdrücklich, weil einer
ihrer Chefs die Waffe sofort den Ermittlern
ausgehändigt habe, als er sie Anfang August in dem Auto fand. Die Firma hatte Barakats Fluchtwagen kurz zuvor von der
Staatsanwaltschaft erworben – für 748,50
Euro, wie Scheerer sagt.
Die Behörde hatte den Wagen aus „prozessökonomischen Gründen“ veräußert,
um die Einstellkosten zu sparen. Zu diesem
Zweck waren bereits Anfang Juni die
Papiere für den silbergrauen Kombi bei Barakats Ehefrau Hazna K. sichergestellt worden. Sie und ihre drei kleinen Söhne waren
nach dem Mord an Souzan von Nienburg in
die Region Hannover umgezogen. Seit
rund drei Wochen gelten sie als vermisst –
die Fahndung läuft.
FASSADE BESCHÄDIGT
Brand im Salzmuseum
Lüneburg. Bei einem Brand ist ein Gebäude des Deutschen Salzmuseums in Lüneburg schwer beschädigt worden. In der
hölzernen Fassade des Brunnenhauses der
früheren Saline klaffte gestern nach dem
Feuer ein großes Loch. Museumsdirektor
Christian Lamschus bezifferte den Schaden in einer ersten Schätzung auf mindestens 20 000 Euro. Das Feuer könne bei Restaurierungsarbeiten an der Fassade entstanden sein, vermutete eine Mitarbeiterin
des Museums. Der alte Lack hätte entfernt
werden sollen. In dem 1832 errichteten Gebäude stand lange die Dampfmaschine, mit
der das salzhaltige Wasser in die Saline geleitet wurde.
RENTNERIN ALKOHOLISIERT
Polizei stoppt Elektro-Rollstuhl
Wolfsburg. Mit 1,74 Promille ist eine 74-jährige Wolfsburgerin mit ihrem Elektro-Rollstuhl auf einer vierspurigen Straße unterwegs gewesen. Selbst von einem Funkwagen mit Blaulicht wollte sich die Rentnerin
auf ihrer gefährlichen Fahrt nicht stoppen
lassen. Anstatt anzuhalten habe sie versucht, den Streifenwagen zu überholen,
teilte die Polizei gestern mit. Ein Kommissar eilte schließlich zu Fuß hinter der Frau
her und zog den Schlüssel ab. Nach einer
Blutprobe wurde der Frau die Weiterfahrt
verboten. Gegen sie wird nun wegen Gefährdung des Straßenverkehrs ermittelt.
MILLIONEN FÜRS KLOSTER
Walkenried wird ausgebaut
Walkenried. Die denkmalgeschützte Kirchenruine am Zisterzienserkloster Walkenried im Südharz soll vor weiterem Verfall
geschützt werden. Dazu soll nun eine der
Mauern erneuert werden, kündigte eine
Sprecherin des Klosters an. Die gotische
Kirche war während der Bauernkriege
stark beschädigt und später als Steinbruch
genutzt worden. Von 2013 an soll die gesamte Klosteranlage für rund elf Millionen
Euro ausgebaut werden. Im vergangenen
Jahr hatte das Kloster Walkenried rund
60 000 Besucher.
ANDREA FISCHER
Wahl wird wiederholt
Hannover. Die Wahl der ehemaligen Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer
(Grüne) zur neuen Finanzdezernentin de
Region Hannover muss wiederholt werden. Das teilte Regionspräsident Hauke Jagau (SPD) gestern mit. Es habe sich herausgestellt, dass nicht alle Mitglieder der Regionsversammlung die dafür vorgesehene
Wahlkabine genutzt hätten. Deswegen
seien die Anforderungen für eine geheime
Wahl nicht eingehalten worden. Die Wahl
Fischers war von der CDU und den Freien
Wählern beanstandet worden.
GAS STRÖMT AUS
Feuer in Wohnanlage
Grasberg. Ein Brand infolge ausströmenden Propangases hat gestern einen Wohnkomplex an der Rautendorfer Landstraße
beschädigt. Laut Polizei beläuft sich die
Höhe des Schadens auf mindestens 100 000
Euro. Menschen kamen durch das Feuer
nicht zu Schaden. Warum sich das Gas entzündete, ist noch unklar. An den Löscharbeiten beteiligten sich 130 Feuerwehrmänner, die ein Übergreifen der Flammen
auf angrenzende Gebäude verhindern
konnten.
14
Norddeutschland
Brandschutztüren
außer Funktion
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Denkmalgeschütztes Gefängnis steht Einkaufszentrum im Weg
VO N R ALF M I CHE L
Defekt in stillgelegtem Atomkraftwerk
Geesthacht (wk). Im stillgelegten Atomkraftwerk Krümmel an der Elbe bei Geesthacht (Kreis Herzogtum-Lauenburg) ist ein
Fehler in der Brandmeldeanlage festgestellt worden. Bei einer Überprüfung am
Dienstag vergangener Woche bemerkten
Experten, dass vier Brandschutztüren bei
Auslösung der zugehörigen Brandmelder
offen geblieben wären und nicht automatisch geschlossen hätten, teilten das für die
Atomaufsicht zuständige Energieministerium in Kiel und der Konzern Vattenfall als
Betreiber gestern mit.
„Die Schließfunktion per Hand war jederzeit gegeben“, ergänzte eine VattenfallSprecherin. Der Defekt sei mittlerweile behoben. Die betroffenen Brandschutztüren
befinden sich laut Atomaufsicht im Reaktorgebäude, aber nicht in direkter Nähe des
Reaktorkerns.
Bei dem Vorfall handelte es sich um ein
meldepflichtiges Ereignis der Kategorie
„N“ („Normalmeldung“), das der atomrechtlichen Aufsichtsbehörde fristgerecht
angezeigt wurde. Zur weiteren Sachverhaltsklärung hat die Atomaufsicht Sachverständige hinzugezogen.
Hamburg will
Planetarium sanieren
Hamburg (wk). Für die Sanierung des Hamburger Planetariums mit einer MillionenSumme zeichnet sich eine parteiübergreifende Einigung ab. Nach einem Vorschlag
der SPD-Bürgerschaftsfraktion sollen bis
zu 5,678 Millionen Euro im Haushaltsjahr
2012 aus einem Sanierungsfonds bereitgestellt werden, teilte die SPD gestern mit.
Einen entsprechenden Antrag will die Fraktion in einer Bürgerschaftssitzung Ende Oktober beschließen lassen. „Insbesondere
die Dachkuppel des denkmalgeschützten
Wasserturms ist stark sanierungsbedürftig“, erklärte die kulturpolitische SPD-Fraktionssprecherin Gabriele Dobusch. Die
Summe soll laut SPD für die Sanierung der
undichten Dachkonstruktion (1,178 Millionen Euro) und den Ausbau des Sockels (4,5
Millionen Euro), auf dem der Wasserturm
im Hamburger Stadtpark thront, verwendet werden. CDU, FDP und Grüne erklärten, die Sanierung des Planetariums grundsätzlich zu unterstützen. Aus einem bundesweiten Sonderprogramm für den Denkmalschutz sollen weitere 400000 Euro in die Sanierung fließen. Das Planetarium ist eine
der Hauptattraktionen Hamburgs.
JUNIOR
KURIER
NACHRICHTEN
Der Nobelpreis ist einer der wichtigsten
Preise der Welt. Seit gestern werden die
Namen der neuen Gewinner verkündet. Wissenschaftler hoffen auf einen
Nobelpreis in den Bereichen Medizin,
Physik und Chemie. Bei Schriftstellern
ist der Literatur-Nobelpreis begehrt.
Ganz wichtig ist auch der Friedens-Nobelpreis. Die feierliche Verleihung findet immer am 10. Dezember statt. Am
10. Dezember 1896 starb nämlich der
Mann, der die Idee mit den Preisen
hatte. Er hieß Alfred Nobel. Er war
Unternehmer, Forscher und Erfinder.
Das Gefängnis in Achim wird nächstes Jahr geschlossen. Den geplanten Abriss des Gebäudes verhindert der Denkmalschutz.
FOTO: JANINA RAHN
Achim. Seit mehr als drei Jahren wird in
Achim über eine neue Einkaufspassage diskutiert, die die Innenstadt attraktiver machen soll. Als Standort dafür ist eine 5000
Quadratmeter große Fläche direkt neben
dem Rathaus vorgesehen. Auf der steht
heute noch das Achimer Gefängnis, doch
dessen Tage sind dank der neuen Justizvollzugsanstalt in Bremervörde gezählt. Anfang 2013 wird das Gebäude außer Dienst
gestellt. Und könnte dann abgerissen werden, um Platz für die Einkaufspassage zu
schaffen, so die Planung in Achim.
Doch jetzt wurde bekannt, dass es schon
seit 2009 ein Gutachten des Landesamtes
für Denkmalschutz gibt, in dem klipp und
klar festgelegt wurde, dass das Gefängnis
Teil eines denkmalgeschützten Ensembles
ist, zu dem auch das benachbarte Amtsgericht gehört. „Drei Jahre umsonst geplant!“, empört sich die Achimer SPD – und
wirft argwöhnische Blicke in Richtung Rathaus. Hätte nicht der Bürgermeister wissen
müssen. . . ?
„Hätte er nicht“, sagt Uwe Kellner. Der
„Ensemble-Denkmalschutz“ sei seit Langem bekannt, in den Gesprächen mit Justizministerium und Oberfinanzdirektion aber
nie als Problem bezeichnet worden, sagt
der Bürgermeister. Die Stadt habe umfangreiche und detaillierte Planungen mit den
Landesbehörden besprochen und sogar
Vertragsentwürfe ausgearbeitet. „Dass das
Gefängnis dafür abgerissen werden muss,
war immer klar“, sagt Kellner. Erst im Juli
dieses Jahres sei daraus plötzlich ein Problem geworden.
Der Traum von einer neuen Einkaufspassage ist damit geplatzt – zumindest dort, wo
Achim jetzt ein denkmalgeschütztes Gefängnis hat.
Heideort hofft auf Zuzug junger Familien
Rüstungskonzern will Mitarbeiter von Kiel und Kassel nach Unterlüß versetzen / Wohnraum zu günstigen Preisen
Der Rüstungskonzern Rheinmetall will
einen Teil der Produktion an seinen Standort Unterlüß in der Südheide verlagern.
Nach den bisherigen Plänen sollen dort
künftig 150 Mitarbeiter aus den Werken
Kiel und Kassel arbeiten. In Unterlüß
würde man den Zuzug begrüßen, befürchtet aber, dass viele Rheinmetaller lieber
pendeln als aufs Dorf zu ziehen.
V ON JOA C HI M G ÖRE S
Unterlüß. Eine Insel mit 3500 Einwohnern,
umgeben nicht von Wasser, sondern von
einem der größten Wälder Norddeutschlands – so sieht es in Unterlüß aus. Dorthin
will der Rüstungskonzern Rheinmetall aus
Kostengründen viele Arbeitsplätze aus seinen Werken Kiel und Kassel verlagern.
Wer aus der Großstadt hierher zieht, wird
sich umstellen müssen. „Das kann man
wohl sagen“, sagt Wilfried Manneke. Der
evangelische Pastor von Unterlüß kam vor
Jahren aus der südafrikanischen Millionenstadt Johannesburg an den südlichen Rand
der Heide. „Hier gibt es zwei Discounter,
eine Grund- und Hauptschule, wobei die
Hauptschule bald geschlossen wird, keine
Fachärzte, wenig Kultur. Wegen jeder Kleinigkeit muss man fahren.“
Doch Manneke neigt nicht zum Trübsalblasen. „Die Landschaft ist toll, die vielen
Wildschweine sind ideal für Jäger, und
auch Pferdenarren kommen auf ihre Kosten. Das ist hier nicht umsonst eine beliebte
Urlaubsgegend. Und dann gibt es ja auch
noch einen Bahnhof an der Hauptstrecke
Hannover-Hamburg. In 45 Minuten ist
man in Hannover.“ Ein Umstand, den nicht
wenige der mehrere Hundert Mitarbeiter
des Rüstungskonzerns nutzen, die schon
jetzt in Unterlüß arbeiten. Einige haben
seit mehr als 15 Jahren im Ort ein Zimmer
zur Untermiete und fahren jedes Wochenende zu ihren Familien im Raum Düsseldorf – von der Rheinmetall-Zentrale wurden sie einst nach Unterlüß geschickt.
„Viele der neuen Rheinmetaller aus Kassel und Kiel werden wohl zunächst pendeln, bevor sie sich zu einem Umzug entschließen“, vermutet der parteilose Bürgermeister Kurt Wilks. Ließen sich von den erwarteten neuen Mitarbeitern nur 50 mit
ihren Familien in Unterlüß nieder, wäre
das für Wilks schon ein Erfolg. „Wenn klar
ist, wer von Rheinmetall tatsächlich seinen
Arbeitsort wechseln muss, dann werden
wir für alle Interessierten Touren organisieren, auf denen sie sich bei uns umschauen
Immer donnerstags ist Wochenmarkt in der Heideortschaft Unterlüß.
FOTO: FR
können“, kündigt Wilks an. Freien Wohnraum zu günstigen Preisen gibt es genügend. Von den einstigen 550 RheinmetallWerkswohnungen im Ort steht rund die
Hälfte leer. Die müssten allerdings zunächst einmal saniert werden.
Seit mehr als 100 Jahren gibt es in Unterlüß den Rheinmetall-Schießplatz. Noch
heute werden auf dem riesigen, 50 Quadratkilometer großen Firmengelände die in
Unterlüß entwickelten Panzer und Militärtransporter sowie die dort hergestellte Munition getestet. Es dürfte nicht nur dieser logistische Vorteil sein, der die geplante Verlagerung von Unternehmensteilen in die
Südheide begünstigt. Das Werk Unterlüß
fällt durch seine lange Tradition bei der Entwicklung von Dynamit und Munition unter
den Chemie-Tarifvertrag – und der sieht
eine Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden
vor, während an den übrigen RheinmetallStandorten die in der Metallindustrie üblichen 35 Wochenstunden gelten.
„Es gibt Arbeitsbereiche in Unterlüß, die
laufen gut, und in anderen sieht es nicht so
gut aus. Auch im Munitionsbereich gibt es
zum Teil Leerlauf. Künftig wird vermutlich
von den Beschäftigten noch mehr Flexibilität bei ihrem Einsatz gefragt sein“, sagt
Hans-Karl Haak, SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat Unterlüß und seit 26
Jahren bei Rheinmetall. Der Zuzug neuer
Mitarbeiter würde allgemein begrüßt – die
Frage sei aber, ob sich tatsächlich viele hier
fest ansiedelten. Die Überalterung der Bevölkerung werde durch einige neue junge
Familien allerdings nicht gestoppt. Zu Eu-
phorie neige niemand – nicht zuletzt wegen der Krisen von Rheinmetall in der Vergangenheit, die viele Beschäftigte den
Arbeitsplatz kostet.
Auch der zumindest bei Fußballfans bekannteste Unterlüßer kann davon ein Lied
singen. Carsten Kadach, bis 2011 als Fußball-Linienrichter in der Bundesliga, der
Champions-League und bei Länderspielen
fast jedes Wochenende im Einsatz, hat 18
Jahre bei Rheinmetall gearbeitet. Der gelernte Zimmermann, der zuletzt als Materialprüfer und Vorarbeiter bei Rheinmetall
tätig war, unterschrieb 2004 wie auch viele
andere einen Aufhebungsvertrag. „Damals gab es ja viele alte Fabrikhallen, davon ist inzwischen viel abgerissen worden.
Es sah für den Standort Unterlüß nicht gut
aus. Die vielen freien Wohnungen wirken
ja auch heute noch fast wie eine Geisterstadt. Die Ausweitung der Produktion ist
eine große Chance für die Gemeinde, die ja
mit den Gewerbesteuereinnahmen durch
Rheinmetall steht und fällt“, so Kadach.
Aktuell ist Unterlüß über beide Ohren
verschuldet und will sich deshalb mit dem
15 Kilometer entfernten Hermannsburg
zur Gemeinde Südheide zusammentun.
Sollte es so weit kommen, könnte Unterlüß
für sich als Standort
eines Gymnasiums
und einer Fachhochschule werben – beides gibt es in Hermannsburg. Doch bislang fährt kaum ein
Unterlüß
Bus dorthin.
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Kultur
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Totales Theater am Goetheplatz
PAPIERSTAU
Regisseur Benedikt von Peter macht in „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ die Zuschauer zu Mitwirkenden
VO N HE N DR I K W E R N E R
Mit einem ungewöhnlichen Abend hat das
Theater Bremen nach der Kinderoper „Wo
die wilden Kerle wohnen“ die musikalische Spielzeit für Erwachsene eröffnet.
Benedikt von Peter, neuer Spartenleiter
des Musiktheaters, inszenierte Bertolt
Brechts und Kurt Weills „Aufstieg und Fall
der Stadt Mahagonny“. Bei der spektakulären Produktion ist das Publikum Teil der
Inszenierung. Zu erleben war eine anregende Aufführung, die sich offenbar beim
Konzept des totalen Theaters bediente.
S
o kann es sein, so darf es bleiben, das
Bremer Theater. Mit Benedikt von Peters multimedialer, polyphoner, an vielen Orten spielender „Mahagonny“-Inszenierung (siehe nebenstehende Besprechung) hat das Haus einen späten Auftakt
nach Maß hingelegt. Zumal durch die
Überwindung der traditionellen Distanz
zwischen Akteuren und Publikum.
Der Theaterkritiker der Frankfurter Allgemeinen Zeitung beklagte unlängst das
Aussterben jenes Vorhangs, dessen Öffnung die Sängerin Katja Ebstein als Voraussetzung dafür nannte, dass die Bühne
zur Welt wird. Am Goetheplatz, wo sich in
karnevalesker Verkehrung alles fröhlich
mischte, bedurfte es dieses äußeren Zeichens nicht mehr. Ohnedies waren Bühne
und Welt, Mahagonny und Bremen, Zuschauer und Bühnenpersonal für die
Dauer eines berückenden Abends eins.
Die eben noch gestrenge Platzanweiserin ließ einen sanften Sopran hören, die
kunstsinnige Kulturstaatsrätin ließ wissen,
sie habe sich das neue Kiss-Album schon
vor dem offiziellen Erscheinungstermin
heruntergeladen – und der mit Insiderkenntnissen ausgestattete Kulturredakteur griff zu, als der an Börsenkurse gekoppelte Sektpreis bei nur 1,50 Euro lag. So
geht berauschendes Stadttheater heute.
V ON GERH A R T A S C H E
Bremen. Es ist ein besonderes Theatergefühl, das die Zuschauer an diesem Abend
am Goetheplatz egreift. Sie gehen in die
Oper – und spielen mit. Nein, Sologesang
wird ihnen nicht abverlangt. Aber sie sind
mittendrin. Mittendrin im aufregenden Geschehen um den Niedergang der verkommenen „Netzestadt“ Mahagonny. Formen
des Niedergangs, die Bertolt Brecht als abschreckendes Beispiel für die Auswirkungen des Kapitalismus wertete – von der moralischen Verwahrlosung über eine Wirtschaftskrise bis zum folgerichtigen Ende
der Stadt und ihrer Bewohner.
Regisseur Benedikt von Peter lässt nahezu das gesamte Haus bespielen – nicht
nur die Bühne, sondern auch den Zuschauerraum (weitgehend ohne Bestuhlung),
das Foyer, den Eingangsbereich vor dem
Theater. Dieses Mahagonny liegt direkt
am Goetheplatz. Als Bühnenbild (Katrin
Wittig) genügen neben allem möglichen
Lampenschmuck aus den 1950er-Jahren einige tragbare Versatzstücke. Dafür sind
die Kostüme (Geraldine Arnold) umso
prächtiger ausgefallen: Glitzerjacketts für
die Herren, für die Damen Tüllröcke, Federn, Pelz und bestickte Stoffe. Ein Griff in
den Fundus unterschiedlicher Modestile.
Buntes Medienspektakel
Der erste Teil spielt hauptsächlich im Foyer
des ersten Ranges und gleicht einem Medienspektakel. Da werden die inmitten des
Publikums agierenden Sänger in Nahaufnahme live auf zahlreiche Video-Leinwände übertragen, dazu setzt es die Töne
des Orchesters, das die ganze Zeit auf der
Bühne spielt. Das alles wird in einer Lautstärke präsentiert, wie man sie von Popkonzerten kennt – und an die sich ältere Ohren
wie jene des Rezensenten nur schwer gewöhnen. Kunterbunte, schrille Bilder, begleitet von ins Grelle verzerrten Tönen und
hämmernden Rhythmen. Dazu wird Sekt
der Marke Mahagonny kredenzt, Go-GoGirls und -Boys animieren (mit unterschiedlichem Erfolg) das Publikum zum Tanzen,
später auch zu anderen, manchmal etwas
albern wirkenden Mitmachaktionen. Kurz:
Man schafft eine Art gehobener Disco-Atmosphäre, die das Publikum zwar in gute
Stimmung versetzt, bei der die Oper „Mahagonny“ und vor allem deren musikalische Belange aber auf der Strecke bleiben.
Buchpreis geht an
Ursula Krechel
Karsten Küsters, Michael Zabanoff, Nadja Stefanoff und Luis Olivares Sandoval balgen sich inmitten des Publikums.
Völlig anders verhält es sich mit der Wirkung des zweiten und dritten Aktes. Nachdem sich die Zuschauer – gewissermaßen
evakuiert vor dem nahenden Hurrikan – im
Zuschauerraum gesammelt, auf den Boden
gesetzt oder auf Hockern Platz gefunden
haben, erleben sie dort eine zwar einfache,
dafür aber umso packendere und intensivere Darstellung des weiteren Verfalls und
Untergangs der Stadt Mahagonny. Die Video-Bilder (Bert Zander) haben bezeichnenderweise in ein schlichtes SchwarzWeiß gewechselt, die Personenführung ist
klar, unaufwendig, aber sehr aussagestark.
In diesen Passagen stimmt auch die musikalische Balance zwischen Solisten, Chor und
Orchester – wenngleich die Mikroports bei
ausgebildeten Opersängern für kulturkonservative Zuschauer nach wie vor gewöhnungsbedürftig sein mögen.
Nunmehr kann man auch die ausgeglichene Ensembleleistung goutieren, die das
Theater in dieser Premiere zu bieten hat.
Nadja Stefanoff ist eine Leokadja Begbick
der Extraklasse – elegant im Auftreten, geschmeidig in der Stimmgebung, dazu mit
dieser gewissen hintergründigen Bösartig-
Völkerverbindende Gesänge
Maria Farantouri und Zülfü Livaneli in der Bremer Kulturkirche
tonart geschriebenen Stücke sprachen mit
ihrer wehmütigen Note unmittelbar das GeBremen. Auf politischer Ebene sind Grie- fühl an. Im Wechsel oder im Duett präsenchen und Türken einander nicht immer
tierten die beiden Gesangskünstler einen
grün. Im persönlichen Bereich kann das
Querschnitt aus vierzig Jahren KonzerttäVerhältnis viel besser sein: Zülfü Livaneli,
tigkeit, auf Griechisch und Türkisch, annamhafter türkischer Sänger und Kompo- spruchsvolle poetische Texte von Liebe
nist, harmonierte im Konzert bestens mit
und Frieden. Und natürlich von „Özgürder ebenso bekannten griechilük“, der Freiheit, wie sie in
schen Sängerin Maria Faraneiner Art inoffizieller türkischer
touri. Beide mögen nach jahrNationalhymne mit Nachdruck
zehntelanger Bühnenpräsenz
beschworen wurde, unterstützt
in die Jahre gekommen sein (bevon der Kantorei St. Stephani
reits die wenigen Stufen auf die
und dem Ensemble d‘accord
Bühne der Kulturkirche St. Ste(Leitung Tim Günther) als
phani schienen beschwerlich).
schmissigem Background-Chor.
Doch stimmlich sind sie fast unAngesichts dieses in jeder Hineingeschränkt kraftvoll und insicht stimmigen Auftritts lag es
tensiv. Geradezu erotisch aufgenahe, dass sich die zahlreichen
laden war der raue Schmelz
türkischen Zuhörer von den LieSänger Zülfü Livaneli
ihrer Timbres beim Gastspiel.
dern animieren ließen – und mit
Bevor Livaneli seinen Auftritt
FOTO: FR Begeisterung in die Refrains einmit dem berühmten Lied „Merstimmten. Als Livaneli schließhaba“ („Hallo, guten Tag“) startete, wur- lich die Ägäis („Ege“) besang, dürften bei
den die Zuhörer zunächst durch einige Ins- seinen Landsleuten Heimatsehnsüchte, bei
trumentalstücke des Begleitensembles auf
anderen Zuhörern Erinnerungen an sonvorderorientalische Harmonien einge- nige Urlaubstage beschworen worden
stimmt. Vor allem der Kanoun – ein zither- sein. Selbst ohne Kenntnis der deutschen
ähnliches Instrument – sorgte dabei mit
Übersetzung fiel es leicht, sich von der mitschnellen, scharf angezupften Tönen für
reißenden Stimmung einnehmen zu lassen.
charakteristischen Klang. Livanelis in Moll- Musik ist eben völkerverbindend.
keit im Ausdruck, die der Gestalt ihre Doppelbödigkeit verleiht. Von den bisherigen
Bremer Begbicks der vergangenen drei Inszenierungen (1968, 1985, 2001) ist sie die
stimmlich souveränste. Ungewöhnlich mutet die Jenny an, die Marysol Schalit gibt.
Ihr fehlt zwar – auch stimmlich – das Verrucht-Frivole und Distanzschaffende einer
Lotte Lenya, dem großen Rollenvorbild.
Stattdessen aber betont sie das Mädchenhaft-Unschuldige, macht jene echten Gefühle deutlich, die ihre Jenny für Jim Mahoney empfindet – und macht die Figur dadurch sympathisch und glaubwürdig.
Mephistophelische Züge
Bei den Herren beeindruckt Michael Zabanoff als Jim Mahoney mit forschen Höhen
und einer bewegenden Kerker-Arie, Karsten Küsters mit geradezu mephistophelischen Zügen, die er dem brutalen Dreieinigkeitsmoses zu geben vermag – und der
Joe von Christoph Heinrich mit seinem jugendlich unverbrauchten Bass. Loren Lang
gibt dem Bill kernige Basstöne, ChristianAndreas Engelhardt ist ein treffend besetzter Jakob Schmidt, und Luis Olivares Sand-
FOTO: JÖRG LANDSBERG
oval bleibt als Fatty unauffällig – was freilich eher der Rolle geschuldet ist. Zu erwähnen sind noch die sechs Mädchen aus Jennys Begleitung (Karin Maria Brenner, Cordula Fritz-Karsten, Lusine Ghazaryan, Annamária Melkovics-Fehér, Irina Ostrovskaia, Alina Wodnicka). Und natürlich der
Chor (Daniel Mayr), der mit dem umtriebigen Werktätigenchor des Theaters Bremen
(Thomas Ohlendorf) ein klanglich opulentes Finale gestaltet.
Markus Poschner macht – was durchaus
unüblich ist – „Mahagonny“ zur Chefsache
und liefert mit seinen im Swing-OrchesterGlitzerlook gewandeten Bremer Philharmonikern eine punktgenaue Interpretation
von Kurt Weills Partitur ab, die auch die
Jazz-Elemente und die Songs zu atmosphärisch dichter Wirkung kommen lässt. Am
Ende gibt es riesigen Beifall und nicht enden wollende Bravos für alle Mitwirkenden
und Macher nach einer pausenlos durchgespielten gut zweistündigen Aufführung.
Eine Fotostrecke und eine Videorezension
der Inszenierung finden Sie im Internet
unter www.weser-kurier.de/theater
Millionen für neue Weserburg
Tendenz in Sachen Museumsstandort für Ende Oktober angekündigt
V ON GERD K L ING EBER G
V ON PE TE R G R O TH
Bremen. Die Stiftung des Museums Weserburg wird sich mit einem Eigenbetrag von
6 bis 6,4 Millionen Euro an den Kosten
eines neuen Hauses in der Überseestadt
oder an der Sanierung des angestammten
Gebäudes auf dem Teerhof beteiligen können. Diese Zahl hat jetzt der Vorsitzende
des Stiftungsrates, Klaus Sondergeld, auf
Nachfrage bestätigt. Exakt zwei Jahre
nach der Ankündigung eines neu aufzustellenden Zukunftskonzepts für das im Herbst
2010 stark defizitäre Haus haben Stiftung
und Museumsleitung nun angeblich Klarheit über die wirtschaftliche Zukunft. Ende
Oktober dürfte der Stiftungsrat die lange
überfällige Entscheidung zum zukünftigen
Standort auf den Weg bringen. „Wir sind
dann im Vorstand in unserer Meinungsbildung so weit, dass wir eine Präferenz setzen können“, bestätigt Sondergeld. Danach fällt die Entscheidung für eine Sanierung des jetzigen Standortes mit deutlich
reduziertem Platzangebot oder für einen
Neubau in der vorderen Überseestadt.
Vor zwei Jahren hatte der Stiftungsrat
den Verkauf von Kunst aus eigenem Besitz
angekündigt. Begründung: In der Stiftungssatzung der Weserburg sei eine eigene
Sammlung nicht vorgesehen, die Präsenta-
tion hochkarätiger Privatsammlungen sei
einziger Zweck der Institution. Mit dem Erlös sollten die aufgelaufenen Schulden getilgt und ein sogenannter Zukunftsfonds geschaffen werden. Tatsächlich hat die Weserburg dann mit dem Verkauf des Gerhard-Richter-Gemäldes
„Matrosen“,
einem großen Ölbild des Fotorealisten
Franz Gertsch sowie 51 in den Bestand der
Bremer Kunsthalle gewechselten Kunstwerken an die Karin und Uwe Hollweg Stiftung 11,1 Millionen Euro erlöst. Aus dieser
Summe sind Ende 2010 alle aufgelaufenen
Verbindlichkeiten der Weserburg in Höhe
von 2,8 Millionen Euro abgelöst worden.
Einen ausgeglichenen Etat konnte das
Museum seit 2011 aber nur erzielen, weil
ein anonymer Mäzen befristet auf drei
Jahre bis Ende 2013 jährlich 500 000 Euro
zur Verfügung stellte. Ab 2014 muss die
Weserburg ohne diese Zuwendung auskommen. Zur Senkung der laufenden Betriebskosten soll die Zahl der Mitarbeiter reduziert, sollen nach einer inhaltlichen Neuorientierung weniger Ausstellungen parallel gezeigt werden. Für diese Neustrukturierung des Hauses hat die kaufmännische
Geschäftsführerin Swantje Markus eine
Summe zwischen 1,9 und 2,3 Millionen
Euro als notwendige Risikovorsorge aus
dem Erlös des Bilderverkaufs „geblockt“.
KULTURNOTIZEN
Ausverkauft ist Mittwoch der Auftritt von
Cro im Pier 2.
Händels Oratorium „Samson“ führen Vokalsolisten, die Kantorei St. Ansgarii und
das Norddeutsche Barockorchester Mittwoch um 20 Uhr in der Kirche Unser Lieben
Frauen auf.
Ein Benefizkonzert für den Förderverein
Crescendo geben Stefan Latzko (Violine)
und Misaki Matsumoto (Klavier) Mittwoch
um 20 Uhr mit Werken von Beethoven,
Brahms und Janacek in der Stadtwaage,
Langenstraße.
Ohne Vorhang
Beim 2. Bremer Komponistenkonzert stellen Mittwoch um 20 Uhr in der Casa della
Musica, Hamburger Straße 15, Heiko
Temp, Lilian von Haussen und Gustavo
Lanzon ihre Werke vor.
Uhr bei Leuwer, Am Wall 171, als Klassiker
der Moderne „Die Zimtläden“ von Bruno
Schulz vor.
Die Bremer Rockband Switch On spielt
Mittwoch um 20 Uhr im Meisenfrei.
Im Literarischen Salon von Ulrike Marie
Hille, Wulwesstraße 10, wird Mittwoch ab
19.30 Uhr Döblins Roman „Berlin Alexanderplatz“ vorgestellt.
Bremer Buchpremiere: Eberhard Schmidt
stellt Mittwoch um 19 Uhr in der Zentralbibliothek seinen Roman „Liebe und Tod in
Colombo“ vor.
Christoph Hein liest Mittwoch um 19.30
Uhr beim Literarischen Herbst in der Stadtbibliothek Bremerhaven aus „Weisskerns
Nachlass“.
Jürgen Dierking stellt Mittwoch um 19.30
Das Palästinensische Dokumentations-Pro-
jekt und den Film „So near – so far“ stellen
die Filmemacher Alia Rayyan und Hanna
Atallah Mittwoch um 19 Uhr im DGB-Haus
am Bahnhofsvorplatz vor.
Bei der Olbers-Gesellschaft im Planetarium, Werderstraße 73, spricht Sven
Bührke Mittwoch um 19.30 Uhr über das
Thema „Wir sind alle aus Sternenstaub“.
Über Emotionen, existenzielle Gefühle
und ihre Regulation spricht Professor
Achim Stephan Mittwoch um 20 Uhr bei
der Philosophischen Gesellschaft im Haus
der Wissenschaft, Sandstraße.
Roman „Landgericht“ überzeugt Jury
Frankfurt/Main (wk). Für ihren Nachkriegsroman „Landgericht“ hat Ursula Krechel den Deutschen Buchpreis 2012 erhalten. Dies gab die Jury gestern Abend in
Frankfurt/Main bekannt. In einer Mischung aus Fakten und Fiktion erzählt die
in Berlin lebende 64-jährige Autorin in
ihrem Buch die Geschichte eines jüdischen
Richters. Nach seiner Flucht aus NaziDeutschland kehrt er 1947 in seine Heimat
zurück und stößt erneut auf Abwehr. Im
nüchternen Chronikstil beschreibt Krechel
zugleich den schwierigen Neuanfang nach
dem Krieg und die Verdrängung der NaziVergangenheit. Sie betrachte ihr Buch
auch „als persönliche Wiedergutmachung
an den Opfern“, sagte Krechel bei der Preisverleihung. Die Autorin hat sich mit 13 Gedichtbänden vor allem als preisgekrönte Lyrikerin einen Namen gemacht.
„Bald poetisch, bald lakonisch, zeichnet
Krechel präzise ihr Bild der frühen Bundesrepublik – von der Architektur über die Lebensformen bis hinein in die Widersprüche
der Familienpsychologie“, heißt es in der
Begründung der Jury für die mit 25 000
Euro dotierte Auszeichnung. Das Buch sei
ein „bewegender, politisch akuter, in seiner Anmutung bewundernswert kühler
und moderner Roman“.
Eine Besprechung des Siegertitels „Landgericht“ lesen Sie auf der Literaturseite dieser
Zeitung am Sonntag.
KURZ BETRACHTET
KONZERT
Bill Wyman in der Music Hall
Worpswede. Wenn es so ist, dass ihn die
pure Freude an der Musik immer mal wieder dazu bringt, mit seinen Rhythm Kings
auf Tour zu gehen, dann weiß Bill Wyman
das gut zu verbergen. Ein 75-jähriger Multimillionär wie er muss sich und der Welt
nichts mehr beweisen. Wyman fängt jetzt
noch einmal von vorne an. Wie die Rolling
Stones in ihren ersten Jahren um 1962 geht
er mit den Rhythm Kings tief zurück zu den
Ursprüngen der populären Musik und
spielt wieder Blues-Klassiker, genauso
aber auch Jazz, Jive, Calypso und alles,
was herrlich unmodern und „old school“
im wahrsten Sinne des Wortes ist.
Dafür hat er sich eine hochkarätige
Truppe unter anderem mit Georgie Fame
an der Orgel zusammengestellt, die jetzt
erstmals auch in der Worpweder Music
Hall spielte. Ein wenig ketzerisch könnte
man fragen, warum sucht sich eine solche
Band eigentlich keinen motivierteren Bassisten? Bill Wyman selbst gibt auf der
Bühne ein dermaßen unbeteiligtes und gelangweiltes Bild ab, dass wirklich nicht zu
spüren ist, dass ihm dieses Projekt so etwas
wie eine Herzensangelegenheit sein
könnte.
Die Band, insbesondere die Bläsersektion mit den beiden Saxofonisten Nick
Payn und Frank Mead, ist bestens aufgelegt, wirklich spannende oder bislang noch
nicht gehörte Aspekte gewinnt sie den Stücken aber nicht ab. Womit kaum zu rechnen war, ist, dass sie tatsächlich Hand an
einen Rolling Stones-Song legt. „Honky
Tonk Women“ gibt es in einer überzeugenden Version als Zugabe.
Lars Fischer
REDAKTION KULTUR
Telefon 0421 / 36 71 38 60
Fax 0421 / 36 71 10 14
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REISE ·TOURISTIK
Liebe: Der Partner zeigt Ihnen heute auf ungewöhnliche
Weise, dass er Sie über alles liebt.
Gesundheit: Möglicherweise ein
kleiner Anflug einer Erkältung. Taschentücher nicht vergessen. Beruf/
Finanzen: Ein neuer Aufgabenbereich ist noch ausbaufähig. Lassen
Sie sich dennoch genug Zeit. Nicht
alles auf eine Karte setzen, aber
trotzdem vollen Einsatz zeigen.
Stier 21.4. - 20.5.
Liebe: Anstehende Kritik sollten Sie gleich äußern, sonst
staut sich der Ärger unnötig auf.
Gesundheit: Gewürze sparsam dosieren. Der Magen reagiert heute
etwas empfindlicher als sonst. Beruf/
Finanzen: Es ist wichtig, dass mit der
persönlichen Meinung nicht hinterm
Berg gehalten wird. Seien Sie kreativ, wenn es um die Suche nach einem Nebenverdienst geht.
Zwillinge 21.5. - 21.6.
Liebe: Achten Sie auf die
Fakten! Nicht alles lässt sich
allein mit dem Bauchgefühl regeln.
Gesundheit: Kreislaufprobleme bitte
ernst nehmen. Sie muten sich leider
eine Spur zu viel zu. Beruf/Finanzen: Selbst erzeugter Leistungsdruck
setzt Ihnen zu. Versuchen Sie, gelassen zu bleiben. Ihre Anregungen
und Ideen werden anderen einige
Überlegungen wert sein.
Krebs 22.6. - 22.7.
Liebe: Jemand bemüht sich
um Sie und sucht nun nach
den richtigen Worten. Hören Sie ihm
zu. Gesundheit: Trockene Luft reizt
die Schleimhäute. Sie sollten öfter
einmal vor die Tür gehen. Beruf/Finanzen: Bleiben Sie vorsichtig! Nicht
jede Chance hält tatsächlich das,
was sie verspricht. In einer Finanzsache werden Sie nun grünes Licht
signalisiert bekommen.
Löwe 23.7. - 23.8.
Liebe: Lassen Sie öfter Ihr
Herz sprechen. Pflichten können schließlich auch einmal warten.
Gesundheit: Es ist an der Zeit, jeden
Augenblick bei gutem Wetter, an der
frischen Luft zu genießen. Beruf/Finanzen: Mit Kritik müssen Sie sehr
vorsichtig sein. Wie schnell landet
man im Fettnäpfchen! Auf einige
schon geplante Anschaffungen müssen Sie nun doch verzichten.
Jungfrau 24.8. - 23.9.
Liebe: Mit Ihrem Tempo kann
so mancher nicht mithalten.
Gehen Sie mehr auf den Partner ein.
Gesundheit: Fettgebackenes belastet
den Magen. Schwenken Sie auf frisches Gemüse und Obst um. Beruf/
Finanzen: Ein ruhiger Berufsalltag
ohne besondere Vorkommnisse.
Gute Kontakte sind angebahnt. Wer
vorher die Preise vergleicht, muss
sich im Nachhinein nicht ärgern.
Waage 24.9. - 23.10.
Liebe: Eine Beziehung bedarf der Pflege. Glauben Sie
nicht, dass Worte nicht verletzten.
Gesundheit: Sie haben heute viel
Energie, trotzdem bleibt der Tiefpunkt am frühen Nachmittag. Beruf/
Finanzen: Geben Sie mehr Arbeit ab
und Sie können sich wieder den wesentlichen Dingen widmen. Lust auf
einen ausgedehnten Einkaufsbummel? Sie können es sich leisten.
Skorpion 24.10. - 22.11.
Liebe: Miteinander lachen zu
können, ist doch das schönste
in einer Beziehung. Gesundheit: Sie
sollten sich mehr Zeit für den Sport
nehmen. Ihr Körper wird es Ihnen
danken. Beruf/Finanzen: Wer jetzt
seine Kontakte pflegt, dürfte schon
bald ein lukratives Angebot erhalten. Für die nächste Zeit ist einfaches Leben angesagt. Sparen Sie
nebenbei.
Schütze 23.11. - 21.12.
Liebe: Sie mögen keine Spielchen? Dann sollten Sie heute
aber auch nicht zweideutig werden.
Gesundheit: Nehmen Sie am Abend
nicht zu viele Kohlenhydrate zu sich.
Das geht auf die Figur. Beruf/Finanzen: Drosseln Sie Ihren Perfektionismus. Nur das Wichtigste sollten Sie
heute erledigen. Das Thema Finanzen bereitet Ihnen momentan ein
bisschen Kopfzerbrechen.
Steinbock 22.12. - 20.1.
Liebe: Romantik wird heute
großgeschrieben.
Überraschen Sie den Partner doch einmal
wieder. Gesundheit: Fit statt Frust!
Wer sich mehr bewegt, tut gleichzeitig etwas für die gute Laune. Beruf/
Finanzen: Heute sollten Sie Ihre Geschäftspartner besonders sorgfältig
unter die Lupe nehmen. Ihre Ansätze sind schon in Ordnung. Sie warten auf die richtige Chance.
Wassermann 21.1. - 19.2.
Liebe: Überlassen Sie heute
nichts dem Zufall. Auch Partnerschaften wollen gepflegt werden. Gesundheit: Auf den Rücken
achten! Überprüfen Sie Ihre Sitzgewohnheiten und ändern Sie etwas.
Beruf/Finanzen: Der Ausgang einer
schwierigen Verhandlung sorgt für
Zufriedenheit auf allen Seiten. Tolle
Überraschungen stehen bevor. Künftig wird sich einiges verändern.
Fische 20.2. - 20.3.
Liebe: Ein Herz und eine Seele. Heute könnten Sie diesem
Ideal ein gutes Stück näherkommen.
Gesundheit: Weniger Zuckerhaltiges
essen. Halten Sie sich an Obst: Es ist
um vieles gesünder. Beruf/Finanzen:
Lieber mit kleinen, wohlüberlegten
Schritten vorankommen, als ins Stolpern geraten. Ihre innere Stimme
sagt Ihnen genau, welcher Weg nun
der richtige ist.
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Wildbuffet Stadtrundgang rund um Höxters schönen Marktplatz.
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Hindenburgstr. 38, Lesum, t 652 05 10
Öffentliche Versteigerung
morgen, Mittwoch, 10. Oktober 2012, Beginn 14:30 Uhr
im Konsul-Hackfeld-Haus, Birkenstraße 34
H. Fenneberg, Obergerichtsvollzieher
Versteigert werden: Gold, Brillanten, Uhren, Schmuck u.v.m.
PFAND-KREDIT Jordan ▪ Leihhaus Brema GmbH ▪ Friedrich-Ebert-Str. 27
28199 Bremen ▪ Tel.: 04 21 / 50 33 65 ▪ www.Leihhaus-jordan.de
Täglich Schmuckverkauf ▪ Gold An- und Verkauf
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TIERMARKT/
TIERZUBEHÖR
Beteiligung der Öffentlichkeit
an der Bauleitplanung
gemäß § 3 Abs. 1 Baugesetzbuch
Die Stadtgemeinde Bremen beabsichtigt, für den Neubau eines Büro- und Geschäftsgebäudes der Bremischen Volksbank an der Domsheide in Bremen-Mitte
den vorhabenbezogenen Bebauungsplan 88 (Vorhaben- und Erschließungsplan) aufzustellen.
Das Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt lädt
zu einer Einwohnerversammlung am
Montag, 15. Oktober 2012, 18.00 Uhr,
bei der Bremischen Volksbank,
Domsheide 14 (großer Sitzungssaal,
7. OG)
im Rahmen der Beteiligung der Öffentlichkeit gemäß § 3 Abs. 1 BauGB ein. In
dieser Einwohnerversammlung werden
die allgemeinen Ziele und Zwecke der
Planung sowie die voraussichtlichen
Auswirkungen dargelegt.
Dabei wird allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung gegeben.
Bremen, den 5. Oktober 2012
Ortsamt Mitte/Östliche Vorstadt
– Der Ortsamtsleiter –
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Eines ist doch klar,
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unsere Crissi wird heut 18 Jahr‘!
18
18 Alles Gute zum Geburtstag und viel Gesundheit wünschen
18 Mamma, Papa, Hummel, Große Maus und die Oma!
*Außer den Telefongebühren zum Abhören Ihrer
Antworten entstehen Ihnen keine Kosten.
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Suchalter von ____ bis ____
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17
Verbraucher
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Winterreifen: Geringerer Rollwiderstand spart Sprit
LESERTELEFON
Abschied von
toter Ehefrau
Bremen (kr). Auf den ersten Blick sieht ein
Winterreifen aus wie jeder andere. Von der
Sommerversion unterscheiden sich Winterreifen jedoch durch Profilform und Gummimischung. Seit Juni 2012 hilft ein neues Effizienzlabel für Reifen bei der Kaufentscheidung. Die Kennzeichnung erfolgt noch auf
freiwilliger Basis. Ab 1. November 2012
wird sie gesetzlich verpflichtend für alle
Reifenhersteller. Das Label ist an die Energiekennzeichnung von Elektrogroßgeräten angelehnt. Dabei werden die drei Parameter Kraftstoffeffizienz (Rollwiderstand),
Nasshaftung und Außengeräusch in Klassen eingeteilt.Je weniger Abrollgeräusche
ein Reifen verursacht, umso positiver für
die Menschen in der Umgebung.
Die Spanne der Außengeräusche bei 80
Stundenkilometern auf genormtem Asphalt reicht von 70,0 bis 73,3 Dezibel. Eine
Erhöhung um drei Dezibel(A) entspricht dabei einer Verdoppelung der Lautstärke.
Mit einem geringeren Rollwiderstand auf
der Straße vermindert sich zudem der Spritverbrauch zwischen drei und fünf Prozent.
Entscheidender bleibt aber die eigene Fahrweise. Die Wahl des richtigen Reifens trägt
damit zum Klima- und Gesundheitsschutz
bei.
Wie schon in den letzten Jahren stellen
die bekannten Premiummarken die Testsieger bei Stiftung Warentest. Fünf gute Reifen stehen in der Kompakt- und Mittelklasse zur Auswahl. Aber auch einige preiswerte Reifen können mithalten. Mit mangelhaft für Kleinwagen haben Reifen des
ukrainischen Herstellers Premiorri und des
chinesischen Herstellers Effiplus abgeschnitten. Für Mittelklassewagen erhielt
hinter einen breiten Mittelfeld der Reifen
Syron Everest 1 ein „mangelhaft“.
Mehr Informationen gibt es bei der Bremer
Umwelt-Beratung unter Telefon 7070100 oder
im Internet: www.bremer-umwelt-beratung.de.
W
Nach dem Wechseln wird noch der Luftdruck des frisch montierten Winterreifens überprüft.
FOTO: DPA
Tricksereien bei Tarifansagen
Was sich Anbieter von Call-by-Call-Nummern einfallen lassen, um die wahren Telefonkosten zu verschleiern
Wer einen Telekom-Anschluss hat, kann
die oftmals günstigen Call-by-Call-Vorwahlen nutzen, um seine Telefonkosten zu
senken. Zum Schutz des Verbrauchers
muss seit dem 1. August vor jedem Anruf,
der über eine dieser Sparvorwahlen geführt wird, eine Preisansage erfolgen.
Allerdings müssen die Call-by-Call-Nutzer bei einigen Anbietern schon sehr genau hinhören, um nicht unverhofft zum
Mondtarif zu telefonieren.
V ON P ET R A S IG G E
Bremen. M. Daniel ist empört. Die Bremerin nutzt schon seit Jahren regelmäßig
Call-by-Call-Tarife, um günstiger zu telefonieren, und nie habe sie schlechte Erfahrungen gemacht. Bis sie kürzlich für ihren Anruf bei Verwandten in Spanien die Call-byCall-Nummer 01011 wählte – in der festen
Annahme, dass die Minute 1,99 Cent kostet. So jedenfalls hatte sie die Preisansage
verstanden. Die böse Überraschung kam
mit der Abrechnung. Danach sollte die Bremerin 41,81 Euro netto für 21 Minuten
Sprechzeit bezahlen. Es stellte sich heraus:
statt 1,99 Cent hatte das Unternehmen Ventelo GmbH 1,99 Euro pro Minute abgerechnet und damit das Hundertfache des marktüblichen Preises.
„Die Tarifansage war so irreführend,
dass mir suggeriert wurde, ich telefoniere
zu einem Preis von 1,99 Cent pro Minute“,
beteuert M. Daniel.“ Das sehen die Experten des Verbraucherportals „Billiger telefonieren“ ebenso. Auch ihnen ist die Num-
Abnehmkurs
für Jugendliche
Bremen (psi). Welcher Jugendliche möchte
nicht schlank und fit sein? Mit anderen gemeinsam kann es leichter sein, dieses Ziel
zu erreichen. Ein entsprechendes Angebot
macht die Verbraucherzentrale Bremen
mit ihrem neuen Kurs für übergewichtige
Kinder im Alter von 13 bis 16 Jahren. Er ist
laut Verbraucherzentrale besonders für diejenigen geeignet, die Lust haben, unter professioneller Anleitung das Klettern zu trainieren und Pfunde zu verlieren. Daneben
bekommen Eltern und Jugendliche wichtige Hinweise für die Ernährungsumstellung. Der Kurs startet am Donnerstag, 15.
November, und zieht sich über ein halbes
Jahr. Treffpunkt und Trainingsort ist donnerstags von 18 bis 19.30 Uhr im Reha-Zentrum der Unfallambulanz der Berufsgenossenschaft, Industriestraße 3, 28199 Bremen. Dort findet am Donnerstag, 8. November, auch ein erstes unverbindliches Vorbereitungstreffen statt, wo noch einmal alle
Fragen und Details geklärt werden können. Die Teilnahme am Kurs kostet 500
Euro, viele Krankenkassen übernehmen jedoch den größten Anteil. Fragen und Anmeldung unter Telefon 0421 / 1 60 77 54
(montags und dienstags von 10 bis 13 Uhr,
donnerstags von 14 bis 16 Uhr).
REDAKTION WIRTSCHAFT
Telefon 0421 / 36 71 34 00
Fax 0421 / 36 71 10 12
Mail: [email protected]
mer 01011, die bei Zielen innerhalb
Deutschlands zu den preisgünstigsten
zählt, wegen der missverständlichen Ansage aufgefallen. Die laute bei Anrufen ins
Ausland, für die bei vielen Zielen 1,99 Euro
berechnet werden, „eins hundert neunundneunzig Cent pro Minute“. Das sei zum
einen grammatikalisch falsch, kritisieren
die Experten, zum anderen könnte es den
Anrufer dazu verleiten „eins Komma neunundneunzig Cent pro Minute“ zu hören –
so wie bei M. Daniel.
Das Unternehmen Ventelo weist den Vorwurf der bewussten Irreführung zurück.
Auf Nachfrage erklärte eine Sprecherin,
die besagte Ansage werde durch verschiedene elektronische Wort-Bausteine zusammengesetzt. Noch sei es nicht gelungen,
die Stimme vor dem Wort „Hundert“ nicht
„Eins“– wie es der Ziffer entspricht – sagen
zu lassen, sondern nur „Ein“. Man arbeite
„mit Hochdruck daran, diese rein technische Unzulänglichkeit zu beheben“. Für
M. Daniel ist das nur Augenwischerei:
„Wenn ich als Anbieter wirklich für Klarheit bei den Preisen sorgen will, was
spricht dann gegen die eindeutige Ansage
’ein Euro neunundneunzig’?“
Verständnisprobleme haben die Experten von „Billiger telefonieren“ auch bei anderen Anbietern ausgemacht, etwa der
Nummer 01010. So heiße es dort bei Ferngesprächen innerhalb Deutschlands im ersten Teil der Ansage zunächst nur „1.99 pro
Minute“. Die Währungseinheit werde
nicht genannt. Anrufer könnten somit denken, sie telefonieren zu sehr günstigen
Cent-Konditionen. Dass es sich um einen
Euro-Betrag handelt, erführen sie erst nach
einer kurzen Pause im zweiten Teil der Ansage. Da würden dann die Währungseinheit Euro als auch die enthaltenen 19 Prozent Umsatzsteuer sowie die minutengenaue Taktung genannt. Andere Call-byCall-Firmen gingen nach ähnlichem Muster vor. Das gelte zum Beispiel auch für die
Vorwahl 010040, die ebenfalls 1,99 Euro
pro Minute berechne.
Manche Anbieter, so weiß Jürgen
Scheurer vom Vergleichsportal Verivox,
verschleierten extrem hohe Minutenpreise
auch, indem sie die Zahlen mit wechselnden Lautstärken und Sprechgeschwindigkeiten oder auch mit Pausen ansagen.
„Klar, dass sich Telefonkunden da leicht
verhören können.“
Keine genauen Vorgaben
Tatsächlich gibt es keine konkreten Vorgaben, in welcher Form die Anbieter ihre
Preise anzusagen haben, erklärt Rudolf
Boll, Sprecher der Bundesnetzagentur.
Seine Behörde ist für die Kontrolle der
Call-by-Call-Anbieter zuständig. Festgelegt habe der Gesetzgeber lediglich, dass
die Preisansage kostenlos und spätestens
drei Sekunden vor Beginn der Zahlungspflicht beendet sein muss. Dadurch soll den
Nutzern genügend Zeit eingeräumt werden, zu entscheiden, ob sie wirklich zum genannten Preis telefonieren oder abbrechen
wollen. Wenn es jetzt Beschwerden über
eine bewusste Irreführung etwa durch
unterschiedliche Euro- und Cent-Ansagen
gebe, „werden wir uns mit solchen Fragen
befassen und prüfen müssen, ob nicht womöglich ein Umgehungstatbestand vorliegt“, so Boll. Vielleicht müsse der Gesetzgeber da ja noch mal nachbessern und genauere Vorgaben machen. Hierzu brauche
man allerdings konkrete Hinweise. Die Behörde mache zwar selbst Stichproben. Um
aber gezielt gegen Unternehmen vorgehen
zu können, sei es hilfreich, wenn Kunden
sich mit ihrer Beschwerde direkt an die
Netzagentur wendeten.
Eingeführt worden war die verpflichtende Tarifansage, nachdem Verbraucherschützer immer wieder Abzocke durch
plötzliche Tarifwechsel zu viel höheren
Preisen beklagt hatten. Doch munter gewechselt wird auch weiterhin. „Es gibt Anbieter, die ändern ihren Preis stündlich“,
sagt Verivox-Sprecher Scheurer. Da laute
die Ansage in einem Moment zum Beispiel
noch 0,55 Cent und „kurz drauf sind es 55
Cent“. Um die Verwirrung perfekt zu machen, werde ständig hin und her gewechselt. Der Rat des Experten: „Bei der Ansage
gut aufpassen und lieber auflegen, wenn
man‘s nicht genau verstanden hat. Es gibt
genügend Call-by-Call-Anbieter, die ganz
seriös arbeiten.“
Für M. Daniel sind die Tricks der Anbieter „bewusste Täuschung“. Die Verbraucher durch missverständliche Preisansagen hinters Licht zu führen, sei „sittenwidrig“. Sie hat gegen ihre Telefonabrechnung Widerspruch eingelegt und überlegt
nun, ob sie Betrugsanzeige gegen das
Unternehmen Ventelo GmbH stellt.
TELEFONTARIFE CALL BY CALL: SO TEUER IST EINE MINUTE
Ortsgespräche Montag bis Freitag
0 bis 7 Uhr
7 bis 18 Uhr
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Preis Vorwahl
Preis
01028
0,10 01028
1,12
01088
0,11 01088
1,13
01070
0,15 01097
1,77
01013
0,87 01079
1,84
18 bis 20 Uhr
Vorwahl
Preis
01088
1,13
01097
1,58
01079
1,84
01058
1,95
20 bis 24 Uhr
Vorwahl
Preis
01088
0,73
01070
0,75
01013
0,87
01079
1,49
Wochenende
6 bis 18 Uhr
Vorwahl
Preis
01088
1,45
01097
1,46
01079
1,49
01058
1,95
18 bis 21 Uhr
Vorwahl
Preis
01088
1,45
01097
1,46
01079
1,49
01058
1,95
21 bis 6 Uhr
Vorwahl
Preis
01088
0,40
01070
0,41
01028
0,81
01013
0,84
Ferngespräche Montag bis Freitag
0 bis 7 Uhr
7 bis 18 Uhr
Vorwahl
Preis Vorwahl
Preis
01028
0,10 01098
0,83
01070
0,15 01088
1,32
01013
0,45 01068
1,47
01041
0,57 01032
1,78
18 bis 20 Uhr
Vorwahl
Preis
01068
1,19
01032
1,40
01069
1,49
01079
1,68
20 bis 24 Uhr
Vorwahl
Preis
01013
0,72
01070
0,75
01068
1,19
01032
1,40
Wochenende
6 bis 18 Uhr
Vorwahl
Preis
01088
1,13
010033
1,15
01068
1,19
01032
1,40
18 bis 21 Uhr
Vorwahl
Preis
01069
1,19
01068
1,19
01032
1,40
01052
1,45
21 bis 6 Uhr
Vorwahl
Preis
01070
0,38
01013
0,63
010010
0,98
01068
1,19
Auslandsgespräche
Dänemark
Vorwahl
Preis
010052
0,94
010088
1,42
Frankreich
Vorwahl
Preis
010052
0,77
010088
1,24
Griechenland
Vorwahl
Preis
010052
0,92
010088
1,61
Großbritannien
Vorwahl
Preis
010052
0,75
010088
0,99
Italien
Vorwahl
010052
010088
Preis
0,94
1,37
Niederlande
Vorwahl
Preis
010052
0,94
010088
1,43
Polen
Vorwahl
010052
010088
Russland
Vorwahl
010052
010088
Spanien
Vorwahl
010052
010088
Türkei
Vorwahl
010052
010088
Preis
0,96
1,49
USA
Vorwahl
010052
010088
Österreich
Vorwahl
Preis
010088
1,77
01069
1,84
Preis
0,79
1,39
Preis
2,19
2,73
Preis
0,95
1,27
Preis
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Mobil Mo.– So.
0 bis 24 Uhr
Vorwahl
Preis
01037
3,40
01041
3,90
01097
4,18
01068
4,95
Informationen zu den Anbietern
Vorwahl Anbieter
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Internet
Vorwahl Anbieter
Hotline
Internet
01013 Tele2
0185-998895
www.tele2.de
01088 01088 Telecom
0221-6698010 www.01088telecom.de
01028 sparcall GmbH
0180-32792353 www.sparcall.com
01097 01097 Telecom
0221-6698010 www.01097telecom.de
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01850-701058 www.01058.com
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0221-6698010 www.01098tele.com
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0800-5454500 www.priotel.de
010010 easybell GmbH
01803-2792355 www.easybell.de
01069 01069 telecom
keine
www.01069telecom.com
010033 Intellinet
01805-010133 www.010033.net
01070 Arcor
0800-1070800 www.arcor.de
010052 010052telecom.de
01805-104080 www.010052telecom.de
01079 Star79
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½ Keine Anmeldung erforderlich.
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Zeitlich begrenzte Sondertarife werden nicht aufgeführt. Alle Anbieter mit Tarifansage. Ortsgespräche: Der Ortstarif gilt nur für Verbindungen innerhalb
des eigenen Ortsnetzes (gleiche Vorwahl). Bei allen Anbietern nur die Vorwahl des Anbieters und die Nummer des Gesprächspartners wählen. Alle
genannten Tarife werden im Minutentakt abgerechnet.
Angaben in Cent/Minute. Stand: 8. Oktober 2012
VO N W I N FR I E D SCHW AR Z
ie würdevoll sich Günter V. nun
wirklich von seiner toten Ehefrau
verabschieden konnte, wird vermutlich nie zu klären sein, zu unterschiedlich
und widersprüchlich sind die Darstellungen aller Beteiligten. Einigkeit gibt es nur
in einem Punkt: Jeder ist entsetzt über den
jeweils anderen.
Die Hauspflege einer Bremer Senioreneinrichtung hatte die 85-jährige Ehefrau
seit über vier Jahren betreut. So lag es
nahe, dass sie nach Verschlechterung ihrer
gesundheitlichen Lage zur Kurzzeitpflege
in die Einrichtung aufgenommen wurde.
Nach vier Tagen ist sie dort nachts gestorben. Ihr Ehemann wurde am Morgen über
den Tod informiert. Der Rentner machte
sich sofort auf den Weg, um von seiner toten Frau Abschied zu nehmen. Die war inzwischen in einen Trauerraum gebracht
worden. Dort lag sie nach Schilderung
ihres Mannes nackt und nur mit einer Windel bekleidet auf dem Fußboden. Der schockierte 84-Jährige musste nach eigener
Darstellung auf die Knie gehen, um seine
Frau berühren zu können. „Der Anblick
war für mich unerträglich“, sagt der Senior.
Zudem hätten Mitarbeiter eines Bestattungsinstitutes gelangweilt im Raum gestanden, so, als wollten sie ihm deutlich machen, dass er endlich wieder verschwinden
solle. „Eine solche Pietätlosigkeit habe ich
in meinem ganzen Leben noch nicht erfahren“, so der Trauernde.
Überhaupt fragt sich Günter V., wer das
Bestattungsinstitut beauftragt habe. Er sei
zu keinem Zeitpunkt gefragt worden, wer
die Beerdigung seiner Frau übernehmen
solle. „Hier hat das Seniorenheim eigenmächtig und ohne meine Erlaubnis gehandelt“, ärgert sich der Hinterbliebene..
Diesen Vorwurf weist das Heim zurück
und erklärt, schon bei der Übermittlung
der Todesnachricht mit dem Hinterbliebenen die Frage nach dem Bestattungsinstitut geklärt zu haben, was Günter V. nach
wie vor bestreitet. Zudem, so heißt es auf
Heimseite, habe die Tote beim Betreten
des Aufbahrungsraumes, den eine Schwester für Günter V. aufgeschlossen habe, mit
einem OP-Hemd ähnlichem Nachthemd
bekleidet und zugedeckt im Bett gelegen.
Anders dagegen die Einlassung des Bestatters. Dessen Mitarbeiter hätten, als Günter
V. den Raum betreten habe, die Tote gerade auf eine Überführungstrage umgebettet. Und zur Frage der Bekleidung der Toten erklärt der Geschäftsführer des Instituts, die Frau habe nicht nackt auf dem Fußboden gelegen. Allerdings könnten sich
seine Mitarbeiter an die Art der Bekleidung nicht mehr erinnern. Auch habe Günter V. nicht auf die Knie gehen müssen, sondern habe sich über seine tote Frau gebeugt. Die Mitarbeiter hätten den Raum
nicht verlassen. Dezent hätten sie sich im
Hintergrund aufgehalten.
Auch in diesem Punkt gehen die Erklärungen auseinander. Die Senioreneinrichtung berichtet, ihre Mitarbeiterin habe die
Bestatter gebeten, den Raum zu verlassen.
Dem seien die Mitarbeiter des Beerdigungsinstituts nachgekommen.
Unser Lesertelefon können Sie immer montags
bis freitags zwischen 12 und 13 Uhr unter der
Telefonnummer 0421/36713355 erreichen.
NACHRICHTEN IN KÜRZE
VORTRAG
Wo sich noch Asbest versteckt
Bremen. Die Herstellung und Verwendung
des Gefahrstoffes Asbest ist in Deutschland
seit 1995 verboten. Bei Sanierungen werden aber immer wieder asbesthaltige Baustoffe entdeckt. Bei einem Vortrag am Mittwoch, 17. Oktober, um 18.30 Uhr in der
Volkshochschule, werden Beispiele für
mögliche belastete Produkte und Fundstellen sowie Sanierungsmethoden aufgezeigt. (Kosten: vier Euro). Anmeldung bei
Bremer Umwelt-Beratung, Tel. 7070100.
BARRIEREFREI WOHNEN
Hausumbau richtig planen
Bremen. Um bis ins hohe Alter im eigenen
Haus barrierefrei wohnen zu können, ist oftmals ein Umbau nötig. Welche Möglichkeiten (auch im Sanitärbereich) sich da bieten
und welche Finanzierungsangebote es
gibt, darüber informiert eine Veranstaltung am Montag, 15. Oktober, von 18 bis 20
Uhr im Bauraum Bremen, Friedrich-KarlStraße 96. Der Eintritt kostet fünf Euro. Interessierte können sich anmelden unter der
Rufnummer 0421 / 526 189 51.
HEIZUNGSMODERNISIERUNG
Planungsfehler vermeiden
Bremen. Die neue Heizungsanlage sollte
zum Haus passen. In welchen Dimensionen geplant werden sollte, welche Techniken es gibt und wo Fördermittel beantragt
werden können, ist Thema eines kostenlosen Vortrags am Donnerstag, 11. Oktober,
von 19 bis 21 Uhr in der Verbraucherzentrale Bremen, Altenweg 4, 1. Stock. Eine
Anmeldung ist erforderlich unter Telefon
0421 / 160 777.
18
Bildung & Wissen
Wie aus altem Beton neuer wird
DIE FRAGE DES TAGES
Seit wann gibt es Städte?
FOTO: DPA
Vor zwei Jahrhunderten lebte in Deutschland nur etwa ein Viertel der Bevölkerung in
Städten; heute sind es
ungefähr 85 Prozent. Inzwischen ist mehr als
die Hälfte der gesamten
Menschheit in Städten
zu Hause; kurz nach
dem Zweiten Weltkrieg
war es nicht einmal ein Drittel. Die Bedeutung der Städte ist im Laufe der Geschichte
stark gewachsen. Wo aber liegen die Anfänge? Seit wann gibt es Städte?
Antwort: Im Unterschied zu Dörfern handelt es sich bei Städten um Siedlungen, die
für ein größeres Gebiet eine Bedeutung haben, sei es wegen des Handwerks, des Handels, des Verkehrs, der Verwaltung oder
auch aus religiösen Gründen. Siedlungen,
die in dieser Hinsicht zentrale Bedeutung
erlangten, gab es schon vor vielen tausend
Jahren. Von Jericho in Palästina ist zum Beispiel bekannt, dass es bereits vor 10 000
Jahren eine Stadtmauer besaß. Vor rund
5000 Jahren siedelten im südlichen Mesopotamien die Sumerer, die befestigte
Städte wie Ur gründeten. Besonders wichtig für die europäische Geschichte wurden
griechische Städte wie Athen, das im fünften vorchristlichen Jahrhundert eine Blütezeit erlebte und unter anderem aufgrund
des erfolgreich umgesetzten Ideals der politischen Selbstbestimmung zu einem Vorbild werden konnte. Das antike Athen gilt
als Geburtsstätte der Demokratie.
Die ältesten Städte nördlich der Alpen gehen auf die Zeit des Römischen Reiches zurück. Trier und Köln zum Beispiel sind vor
etwa 2000 Jahren als römische Siedlungen
entstanden. Besonders viele Stadtgründungen gab es ab dem elften Jahrhundert im
Zuge des aufblühenden Fernhandels. Als
wichtiges Datum wird in diesem Zusammenhang häufig die Gründung der Stadt
Lübeck im Jahr 1143 genannt. Diese schuf
eine Grundlage für die Entwicklung des
Handels mit weiter östlich gelegenen Gebieten. Bremen ist noch deutlich älter; es
wurde bereits Ende des achten Jahrhunderts urkundlich erwähnt. Von hier aus
wurde die Christianisierung des nördlichen Europas vorangetrieben. Außerdem
wurde Bremen wegen seiner Lage an der
Weser zu einem wichtigen Handelsplatz.
JÜW
Das Buch zur Serie: Auf 432
Seiten präsentieren wir Fragen und Antworten auf Alltägliches. „Die Frage des
Tages“ (ISBN 978-3-938795-21-7) ist zu haben in
den Geschäftsstellen unserer Zeitung, im Onlineshop
www.weser-kurier.de/shop
sowie im Buchhandel.
NACHRICHTEN IN KÜRZE
GENTECHNIK
Kuh gibt hypoallergene Milch
Washington. In Neuseeland haben Forscher mit gentechnischen Mitteln eine Kuh
erzeugt, die sogenannte hypoallergene
Milch gibt. Dieser Milch fehlt das Protein
ß-Lactoglobulin (BLG), das für die Milchallergie einiger Menschen mitverantwortlich gemacht wird. Der Gehalt anderer Eiweiße sei in der Milch dagegen erhöht, berichten die Forscher in den „Proceedings“
der US-Akademie der Wissenschaften.
Anower Jabed von der University of Waikato in Hamilton (Neuseeland) und seine
Mitarbeiter nutzten ein Verfahren namens
RNA-Interferenz, um die Bildung des BLGProteins zu verhindern. Dabei werden mithilfe von kleinen Schnipseln des ErbgutMoleküls RNA, sogenannten miRNAs, bestimmte Gene in den Zellkernen zum
Schweigen gebracht. Mit anderen Worten:
Die Übertragung der Gene in ein Protein
wird verhindert.
BILDUNG IST...
FOTO: AFP
„Kurz, je
weniger Aberglaube, desto
weniger Fanatismus, und
je weniger
Fanatismus,
desto weniger
Unheil.“
Voltaire,
Philosoph
(1694 bis 1778)
REDAKTION BILDUNG
Telefon 0421 / 36 71 38 80
Fax 0421 / 36 71 10 14
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DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Wissenschaftler arbeiten an Recyclingverfahren für den Baustoff / Herstellung belastet die Umwelt
Es gibt Dinge, denen Menschen im Alltag
so oft begegnen, dass sie ihnen kaum noch
Beachtung schenken. Dazu gehört der Beton, der in Brücken und Häusern ebenso
zu finden ist wie in Pflastersteinen oder
Wellenbrechern. Beton hat der Baukunst
schon vor Jahrtausenden neue Möglichkeiten eröffnet – und ist heute, in Zeiten
wachsender Städte und Umweltprobleme,
mehr denn je ein Forschungsthema.
V ON JÜ RG E N WE N D L E R
Holzkirchen. Beton ist ein Gemisch aus
grobkörnigem Material wie Sand oder
Kies, Bindemitteln wie Zement und Wasser. Heute werden die Eigenschaften von
Beton durch Zugabe weiterer Materialien
gezielt beeinflusst, sprich: Es gibt viele
unterschiedliche Arten von Beton. Dass Beton eine herausragende Rolle als Baustoff
spielt, hängt auch mit der Entwicklung des
sogenannten Stahlbetons zusammen. Wird
ein balkenförmiges Betongebilde belastet,
hat dies zur Folge, dass das Material oben
zusammengedrückt und unten auseinandergezogen wird. Dadurch können Risse
entstehen, die letztlich dazu führen, dass
das Gebilde auseinanderbricht. Stahleinlagen im Beton können helfen, dieses Problem zu umgehen. Das heißt: Die Tragfähigkeit wird erhöht. Erst seit dem 19. Jahrhundert ist es üblich, Betonbauteile mit
Stahleinlagen zu verstärken.
Schon die Bewohner der jungsteinzeitlichen Siedlung Lepenski Vir auf dem Gebiet des heutigen Serbien stellten nach Expertenangaben ein Material her, das die Bezeichnung Beton verdient. Sie verwendeten Sand, Kies, Wasser und gebrannten
Kalk. Den Phöniziern gelang es, gebrannten Kalk durch Zusatz von Kieselsäureverbindungen so zu beeinflussen, dass er nach
der Zugabe von Wasser sowohl an der Luft
als auch unter Wasser hart wurde. Die antiken Römer erreichten den gleichen Effekt,
indem sie Kalk mit sandiger Vulkanasche
vermengten. Zusammen mit Sand und Kies
machten sie daraus einen wasserdichten,
besonders harten Beton, der für fast alle
größeren Gebäude verwendet wurde.
Der heutige Beton unterscheidet sich
vom antiken römischen dadurch, dass als
Bindemittel Zement verwendet wird. Zement wird bei sehr großer Hitze aus tonund kalkhaltigen Rohstoffen gebrannt.
Warum die Herstellung und das Recycling
von Beton Themen sind, die Forscher zurzeit besonders intensiv beschäftigen, erläutert das Fraunhofer-Institut für Bauphysik
so: „Die Produktion von einer Tonne gebranntem Zementklinker aus Kalk und Ton
setzt 650 bis 700 Kilogramm Kohlendioxid
frei. So gehen jährlich acht bis 15 Prozent
der weltweiten Kohlendioxid-Produktion
auf das Konto der Zementherstellung.“ Für
Arbeiter reparieren kleinere Risse im Beton eines Brückenpfeilers.
das Recycling von Altbeton gebe es noch
immer kein effektives Verfahren, und das,
obwohl im Jahr 2010 die Abfallmenge allein in Deutschland fast 130 Millionen Tonnen betragen habe. Mit anderen Worten:
Die Betonforschung spielt sowohl vor dem
Hintergrund des Klimawandels als auch
wegen des Rohstoffbedarfs eine Rolle.
Einem Bericht der Gesellschaft Deutscher
Chemiker zufolge wird sich der Bedarf an
Zement wegen der weiter wachsenden
Weltbevölkerung und Millionenstädte bis
zum Jahr 2050 aller Voraussicht nach verdoppeln.
Altbeton wird bislang zerschreddert
Wie das Fraunhofer-Institut für Bauphysik
erklärt, wird Altbeton bislang zerschreddert – ein Vorgang, der mit einer hohen
Staubbelastung verbunden sei. Die Gesteinsbrocken dienten bestenfalls als Unter-
FOTO: DPA
grund für Straßen. Ein großer Fortschritt
wäre es nach Darstellung des Institutsmitarbeiters Volker Thome, wenn es gelänge,
die Gesteinskörner vom Rest zu trennen.
Diese könnten dann erneut zur Betonherstellung verwendet werden. Außerdem sei
es wünschenswert, aus dem Altbeton einen
Ersatzstoff für Zement zu gewinnen. Dadurch ließen sich die Kohlendioxid-Emissionen der Zementindustrie senken.
Beim Erreichen dieser Ziele kann laut
Thome ein Verfahren helfen, das russische
Wissenschaftler bereits in den Vierzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts entwickelt haben: die sogenannte elektrodynamische Fragmentierung. Dabei lassen die
Forscher unter kontrollierten Bedingungen
Blitze in das Material einschlagen. Das Verfahren ist so gestaltet, dass sich der Blitz im
Beton den Weg des geringsten Widerstands sucht, das heißt: Sein Weg verläuft
Stammzellforscher erhalten Medizin-Nobelpreis
Experten hoffen, eines Tages krankes Gewebe mithilfe körpereigener Zellen ersetzen zu können
Stockholm (wk). Zwei haushohe Favoriten
erhalten den Medizin-Nobelpreis: Vor
sechs Jahren hatte Shinya Yamanaka
einen Weg gefunden, Zellen zu verjüngen;
wichtige Vorarbeiten dazu hatte vor 50 Jahren John Gurdon geleistet.
Hautzellen eines Menschen werden zu
jungen Nervenzellen umgewandelt; aus
Schwanzzellen einer Maus entsteht ein
komplett neues Tier. Möglich ist dies, weil
Wissenschaftler inzwischen in der Lage
sind, Zellen in eine Art Embryonalzustand
zurückzuversetzen und ihre Entwicklung
dann in die gewünschte Richtung zu lenken. Grundlage dafür ist die vor sechs Jahren veröffentlichte Technik des diesjährigen Medizin-Nobelpreisträgers Shinya Yamanaka (50) von der Universität Kyoto. Dabei stützte er sich auf Erkenntnisse des Briten John Gurdon (79) von der Universität
Cambridge. Hinter der Technik steht nicht
zuletzt das Ziel, krankes Gewebe zu ersetzen. Davon, tatsächlich bei der Heilung
von Menschen eingesetzt zu werden, ist sie
aber noch weit entfernt.
Gurdon steckte vor einem halben Jahrhundert das Erbgut einer ausgewachsenen
Zelle in die entkernte Eizelle eines Frosches. Die so entstandene Zelle besaß embryonale Eigenschaften. Der Wissenschaftler bewies auf diese Weise, dass Zellen
auch dann in eine Art Embryonalstadium
gelangen können, wenn sie beispielsweise
Der Brite John Gurdon (links) und der Japaner
Shinya Yamanaka.
FOTO: DPA
als Haut- oder Haarzellen ausgebildet sind.
Zudem klonte er erstmals ein Tier: einen
Frosch. Yamanaka schleuste sogenannte
Kontrollgene namens Oct3/4, Sox2, c-Myc
und Klf4 in Mäusezellen ein. Diese setzten
eine Kaskade von Reaktionen in Gang, mit
der Folge, dass sich die Zellen verjüngten.
Das Ergebnis nennt er induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen). Allerdings ist der Einsatz von Genen in das Erbgut immer mit einem Krebsrisiko verbunden; das Gen c-Myc galt sogar als krebsverdächtig. Viele Forscher hoffen gleichwohl,
dass sich aus iPS-Zellen eines Tages Ersatzgewebe oder gar -organe schaffen lassen,
die nicht abgestoßen werden.
Tatsächlich hat sich die Forschung rasant weiterentwickelt. Im Februar 2009 präsentierte der Münsteraner Professor Hans
Schöler iPS-Zellen von Mäusen, die er nur
mithilfe eines Kontrollgens aus Nervenstammzellen gewonnen hatte. Ende April
2009 nutzte ein deutsch-amerikanisches
Forscherteam, dem auch Schöler angehörte, nur noch Kontrolleiweiße, um die
Hautzellen von Mäusen zurückzuprogrammieren. Das Team bezeichnet das Produkt
als piPS-Zellen (protein-induced pluripotent stem cells). Damit ist das zusätzliche
Krebsrisiko ausgeschlossen, das beim Einsatz von neuen Genen besteht. Im September 2009 schufen chinesische Forscher aus
den Zellen einer Maus sogar lebende Nachkommen.
Trotz solcher Erfolge haben Wissenschaftler wie Yamanaka immer wieder vor
Euphorie gewarnt. „Wissenschaft ist voller
Überraschungen“, sagte der Japaner anlässlich der Verleihung des renommierten
Lasker-Preises im Oktober 2009. In einem
Experiment aus Studentenzeiten habe sich
eine Arznei, von der er angenommen habe,
sie steigere den Blutdruck, als Blutdrucksenker herausgestellt. Nach seiner Doktorarbeit habe sich ein Gen, das großen Nutzen für die Gentherapie versprochen habe,
als krebserregend erwiesen. „Die iPS- Zelltechnologie steckt weiterhin in den Kinderschuhen“, erklärte Yamanaka.
genau an den Grenzen zwischen den zu
trennenden Bestandteilen. Nach Darstellung von Thome wird der Beton durch das
Verfahren zerlegt. Unter Laborbedingungen gelinge es zurzeit, pro Stunde eine
Tonne Altbeton aufzubereiten. Um wirtschaftlich arbeiten zu können, seien aber
mindestens 20 Tonnen nötig. Die Forscher
hoffen, dieses Ziel in naher Zukunft erreichen zu können.
Dass dies nicht die einzige Möglichkeit
ist, die im Zusammenhang mit dem Ziel diskutiert wird, die mit der Beton- beziehungsweise Zementherstellung verbundenen
Kohlendioxid-Emissionen zu verringern,
zeigt der bereits erwähnte Bericht der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Danach
könnten in Zukunft auch alternative Werkstoffe wie mineralische Verbindungen
oder besondere Zusätze zum Einsatz kommen.
Energiereiche Gebiete
verändern Galaxien
Pasadena (wk). Eine deutsch-amerikanische Forschergruppe hat in den Zentren ferner Galaxien das Aufflammen sogenannter
Quasare verfolgt. Quasare (quasi-stellare
Objekte) sind schmale, hell leuchtende Regionen um aktive Schwarze Löcher, die Milliarden Lichtjahre weit zu sehen sind. Die
Forscher, die im Fachblatt „The Astrophysical Journal“ von ihren Erkenntnissen berichten, konnten nachweisen, dass diese
energiereichen Quasare ihre gesamte Heimatgalaxie verändern. „Wir haben es geschafft, die Wechselwirkung zwischen dem
Schwarzen Loch im Zentrum und der Muttergalaxie im entscheidenden Augenblick
– der Geburt eines Quasars – zu beobachten“, erläutert die Wissenschaftlerin Tanya
Urrutia vom Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam. Die Entstehung neuer
Sterne geht demzufolge nach dem Aufflammen eines Quasars in der gesamten Galaxie deutlich zurück. „Es ist erstaunlich,
dass etwas, das auf einer sehr kleinen
Skala passiert, die große Muttergalaxie so
sehr beeinflussen kann“, sagt Tanya Urrutia. „Es ist, als ob jemand, der mit einem
Stock am Strand spielt, das Verhalten aller
Weltozeane beeinflussen und bestimmen
würde.“ Ein Quasar entsteht, wenn das extrem massereiche Schwarze Loch im Zentrum einer Galaxie aus einer Art Dämmerschlaf erwacht und zu wachsen beginnt, indem es sich große Mengen Materie einverleibt.
Aus Afrika stammendes Usutu-Virus tötet Amseln
Hamburg (wk). An ihrem charakteristischen Gesang sind Amseln leicht zu erkennen, doch vielerorts ist davon kaum noch etwas zu hören: Grund ist ein für die Tiere
tödlicher Erreger aus Afrika. Auch in diesem Jahr sind ihm wieder bundesweit Vögel zum Opfer gefallen. „Mancherorts gibt
es gar keine Amseln mehr, es ist wirklich
dramatisch“, sagt der Experte Norbert Becker mit Blick auf den Rhein-NeckarRaum.
Das aus Afrika stammende Usutu-Virus
wird von Hausmücken auf die Vögel übertragen. Wenn infizierte weibliche Insekten
zustechen, machen sie die Tiere krank.
2011 waren nach Schätzungen des Naturschutzbundes Deutschland (NABU) vor allem Amseln im Dreiländereck Rheinland-
Pfalz, Hessen und Baden-Württemberg gestorben. Dieses Jahr breitete sich der Erreger bis ins Maintal nach Frankfurt und Ha-
nau aus. Auch Nordrhein-Westfalen war
betroffen. Die Gefahr für die Tiere ist überall dort hoch, wo es viele Stechmücken
Amseln werden besonders leicht mit
dem Usutu-Virus infiziert. Auch in diesem
Jahr sind wieder viele
Vögel ums Leben gekommen – vor allem
im Südwesten
Deutschlands.
FOTO: DPA
gibt: Deshalb sind auch der Südwesten und
die Gebiete am Rhein besonders von dem
Vogelsterben betroffen.
Für den Menschen ist der Erreger nach
Expertenangaben vergleichsweise ungefährlich. In Deutschland ist erst ein Fall
eines infizierten Mannes bekannt geworden, wie der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut erklärt. Bei dem Blutspender aus dem
hessischen Groß-Gerau wurden Antikörper entdeckt; er selbst hatte von der Infektion nichts bemerkt.
Die Experten hoffen, dass Amseln und
andere betroffene Vogelarten – darunter
unter anderem Sperlinge, Stare und Eisvögel – nach und nach immun gegen das Virus werden.
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Wirtschaft
„Bund muss Offshore-Hafen mitfinanzieren“
Ronny Meyer, Chef der Windenergieagentur: Auch Bayern profitiert von Windparks im Meer
steigenden Kosten auf der Stromrechnung
sind dagegen sehr konkret.
Die Politik hat sich bewusst entschieden,
die EEG-Umlage auf der Stromrechnung
auszuweisen. Die steigt jetzt am nächsten
Montag vermutlich von 3,5 auf fünf oder etwas über fünf Cent. Was der Verbraucher
nicht auf der Stromrechnung liest, sind Förderungen, Subventionen und steuerliche
Erleichterungen für konventionelle Kraftwerke. Auch die Schäden, die durch
Kohle- oder Atomkraftwerke entstehen, stehen nicht auf der Stromrechnung. Es gibt
dazu Berechnungen. Demnach müssten
die Kosten für konventionellen Strom etwa
zehn Cent pro Kilowattstunde teurer sein.
Aber diese Kosten tauchen auf der Stromrechnung nicht auf.
Bremen hatte sich das so schön gedacht: Eine private Investorengruppe sollte die Finanzierung des
Offshore-Terminals Bremerhaven (OTB) übernehmen. An der Ausschreibung beteiligten sich nur
zwei Interessenten, und auch die kamen zu dem
Schluss, dass sich das Projekt nicht rechnet.
Warum der OTB für Bremerhaven dennoch unverzichtbar ist, erklärt Ronny Meyer, Geschäftsführer
der Windenergie-Agentur (WAB), einem Netzwerk
mit über 350 Unternehmen der Offshorebranche,
im Gespräch mit Annemarie Struß-von Poellnitz.
Die private Finanzierung des OffshoreTerminals Bremerhaven ist gescheitert.
Der Senat beschließt heute ein anderes
Konzept, mit Beteiligung der öffentlichen
Hand. Es geht um eine Investition von mindestens 200 Millionen Euro. Ist diese Investition wirklich erforderlich, gerade für ein
so schnelllebiges Projektgeschäft?
Ronny Meyer: In Bremerhaven haben sich
Firmen angesiedelt wie Areva, Repower
und Weserwind. Sie brauchen eine optimierte Logistik, um Kosten und Risiken zu
senken. Was wir derzeit machen, um Komponenten von den Werkshallen auf die
Schiffe zu bekommen, etwa die schweren
Tripods von Weserwind, ist sehr aufwendig
und durch mehrfaches Umladen mit Risiken behaftet. Ein Offshore-Terminal stellen wir uns als eine Art Werft vor: Hinten
sind die Hersteller und Zulieferer und
vorne liegen die Schiffe, die Turbinen, Rotorblätter, Türme und Fundamente aufnehmen und zum Windpark fahren. Da spielt
das OTB eine zentrale Rolle.
Netzbetreiber Tennet hat angeblich nicht
genug Geld, um den Anschluss der Offshore-Parks zu finanzieren. Die Politik
will auch hier die Verbraucher zur Kasse
bitten, um Risiken durch den verzögerten
Anschluss zu tragen.
Ja, hier wurde der Netzbetreiber entlastet,
das haben wir als Interessenvertreter der
Windenergie-Industrie auch mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.
Nicht nur mit Verwunderung, auch mit
deutlicher Erleichterung, denn durch den
sogenannten Brandbrief von Tennet an
die Politik ist der gesamte Ausbau der Offshore-Windenergie ins Stocken geraten.
Natürlich sind wir erleichtert, dass es jetzt
eine Lösung gibt. Aber wir tragen dazu
auch unseren Teil bei, indem wir im Schadensfall auf einen Teil der Erlöse verzichten, auf die wir eigentlich Anspruch hätten.
Und wenn 2020 das Gros der Anlagen
steht?
Danach erwarten wir noch Zigtausend
mehr Anlagen, die in die Nordsee gestellt
werden. Das bewegt sich bis 2030 bei
25 000 Gigawatt. Der Markt ist da.
Ist damit der Knoten durchgeschlagen,
geht es jetzt weiter?
Wir gehen davon aus, dass das Problem der
Haftung damit gelöst ist. Es bleibt offen, ob
die Netze dann tatsächlich gebaut werden,
das liegt immer noch in der Hand von Tennet, das entscheiden nicht die Windparkbetreiber. Der Ausbau des Stromnetzes bleibt
der Schlüssel für das Gelingen der Energiewende. Wir sehen, dass einzelne Unternehmen wie Tennet mit dem Ausbau überfordert sind. Wir sehen auch, dass die Genehmigungsverfahren viel zu lange dauern.
Das hätte man früher angehen müssen,
denn die Ausbaupläne für erneuerbare
Energie liegen schon seit 2002 vor, sie haben sich durch Fukushima nicht geändert.
Das Geschäft läuft nicht zwangsläufig
über Bremerhaven. Dänemark, Großbritannien und Frankreich sind auch noch da.
Was die Zuliefererkette angeht, ist Deutschland, und ganz stark Bremerhaven, derzeit
führend. Aber wenn Deutschland sich
nicht um den Ausbau von entsprechenden
Hafenanlagen kümmert, fragen sich Unternehmen, ob sie überhaupt in die Region
kommen – oder auch, ob sie bleiben. Es
gibt die Idee, weitere Unternehmen anzusiedeln. Der OTB ist für diese Überlegungen eines der wichtigsten strategischen Elemente.
Aber 200 Millionen aus Steuermitteln zu
investieren, ist – zumal für ein Haushaltsnotlageland – ein großer Brocken.
Von der Energiewende profitiert ganz
Deutschland, nicht nur durch den Ökostrom, auch durch die Wertschöpfung.
Wichtige Zulieferer sitzen zum Beispiel in
Baden-Württemberg, selbst in Bayern
arbeiten 5000 Menschen für die OffshoreIndustrie. Für Bremen allein ist das Schultern einer solchen Investition möglicherweise zu viel. Wir könnten uns vorstellen,
dass der Bund da mit Hilfen eintritt.
Der Bund kann sich das bisher nicht vorstellen.
Das ist so. Aber wenn die Bundesregierung
es ernst meint mit der Energiewende, muss
sie auch für die entsprechenden Rahmenbedingungen sorgen. Sonst wird das nichts
mit der Energiewende.
Der Windenergiebranche weht derzeit der
Wind ins Gesicht. Selbst der Umweltminister findet Ökostrom zu teuer, und am Wochenende wird auch noch die Umlage für
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
angehoben, das die FDP am liebsten abschaffen würde.
Wir haben uns über Parteigrenzen hinweg
für die Energiewende entschieden. Dann
brauchen wir auch das EEG als wichtiges
Instrument dafür. Das EEG ist ein Erfolgsmodell, das andere Länder wie Japan übernehmen wollen. Gleichwohl weiß jeder in
Hohe Schäden durch
Internet-Kriminalität
Böblingen (wk). Datendiebstahl, Computerviren und Web-Attacken verursachen in
einem deutschen Großunternehmen nach
einer Studie von Hewlett-Packard jährlich
einen Schaden von durchschnittlich 4,8 Millionen Euro. Deutschland liegt damit zwischen den USA (6,9 Millionen) und Japan
(3,9 Millionen), wie das IT-Unternehmen
gestern mitteilte. Pro Woche gibt es in den
untersuchten Unternehmen und Behörden
1,1 erfolgreiche Angriffe – verglichen mit
1,8 in den USA. Allein 40 Prozent des geschätzten Schadens entfallen auf Datenverluste – oft verursacht durch „Taten krimineller Insider“. Weitere 28 Prozent fallen
als Umsatzeinbußen an, etwa wenn nach
einer Attacke die Shopping-Webseite lahmgelegt wird. Für die Studie befragte das
Ponemon Institute 418 Fach- und Führungskräfte aus 43 Unternehmen sowie Behörden mit 1044 bis 95 412 Computer-Arbeitsplätzen. Für Deutschland wurde die Erhebung in diesem Rahmen zum ersten Mal
vorgenommen. In den USA stellte HP fest,
dass sich die Zahl der Angriffe in drei Jahren mehr als verdoppelt hat.
Beim Ausbau der Offshore-Windenergie spielt ein Offshore-Terminal in Bremerhaven eine entscheidende Rolle, sagt Ronny Meyer und verteidigt öffentliche Investitionen in das Projekt. FOTO: RAHN
der Industrie, dass das bestehende EEG
nicht für die nächsten 50 Jahre taugt, sondern ein Instrument ist, um die Energiewende zu schaffen. Wenn wir einen großen
Anteil von erneuerbaren Energien erreicht
haben, müssen wir grundsätzlich darüber
reden, wie der Energiemarkt der Zukunft
aussehen soll.
Umweltminister Peter Altmaier sagt, dass
der Anteil von Onshore-Windenergie mit
25 Prozent jetzt schon zu groß ist.
Das haben wir verwundert zur Kenntnis genommen. Zuerst hatte man Bedenken, dass
der Strom aus erneuerbaren Energien nicht
ausreichen und man noch viele Jahre Atomkraftwerke als Brückentechnologie brauchen würde, jetzt geht der Ausbau auf einmal zu schnell. Wir glauben das nicht. Das
Problem liegt beim Stromnetz. Es geht
nicht darum, das Wachstum der Erneuerbaren zu deckeln, es geht darum, das Stromnetz auszubauen.
Bisher ist es so, dass wegen der garantierten Abnahmemengen erneuerbare Ener-
gien vorrangig eingespeist werden. Jede
Kilowattstunde Windstrom verdrängt konventionellen Kohle- oder Atomstrom.
Der Mechanismus ist gut und richtig. Es ist
ja gerade die grundlegende Idee der Energiewende, dass konventionelle Kraftwerke
durch Wind- oder Solarenergie ersetzt werden. Bei einem steigenden Anteil der erneuerbaren Energien muss man aber darüber
nachdenken, wie konventionell erzeugter
Strom vergütet wird, wenn sich die Betriebsstunden der Kraftwerke reduzieren.
Weil sich der Betrieb eines Gas- oder Kohlekraftwerks sonst nicht mehr rechnet?
Die bisherigen Strukturen sind alle auf konventionelle Kraftwerke mit Brennstoffkosten durch Kohle, Gas oder Atomenergie
ausgelegt. Erneuerbare Energien haben
aber keine Brennstoffkosten. Deshalb passen diese Strukturen künftig nicht mehr.
Wir müssen darüber reden, wie der Strommarkt der Zukunft aussehen soll.
Das ist für Verbraucher sehr abstrakt. Die
Wer trägt daran die Schuld, die Politik
oder die großen Energiekonzerne?
Es geht gar nicht um Schuldzuweisungen.
Viele haben den Ausbau der erneuerbaren
Energien unterschätzt und teilweise auch
nicht gewollt. Jetzt geht es darum, die Probleme zu lösen.
Die Offshore-Windenergie ist für diese Region eine große Hoffnung. Durch die Verzögerung beim Netzausbau wurden Aufträge storniert, es gab erste Insolvenzen,
Personal wurde entlassen. Waren die Hoffnungen zu hoch gesteckt?
Wir glauben fest daran, dass durch die Haftungsregelungen der Knoten geplatzt ist
und die Folgeaufträge kommen. RWE und
Repower haben kürzlich einen Vertrag zur
Lieferung von Turbinen geschlossen. Aktuell sind drei Windparks im Bau, im nächsten Jahr wird mit dem Bau weiterer Projekte begonnen. Deshalb glauben wir, dass
der Offshore-Zug wieder Fahrt aufnehmen
wird. 9000 Megawatt sind genehmigt. Wir
sehen aber auch, dass wir das ursprüngliche Ziel der Politik, 10 000 Megawatt bis
bis 2020 fertigzustellen, nicht erreichen
werden. Es werden voraussichtlich 7000
bis 8000 Megawatt werden.
Zur Person: Ronny Meyer, gebürtiger Bremerhavener, Diplom-Physiker und ehemaliger Analyst bei Boston Consult, ist seit 2010 Geschäftsführer der Windenergieagentur (WAB).
Dreiecks-Geschäft am Himmel
Air Berlin und Etihad verknüpfen ihr Netz mit Air France-KLM / Bündnis setzt Lufthansa unter Druck
V ON S Y L V I E S TE PHA N
Paris. Es ist eine Dreiecks-Partnerschaft,
die Deutschland und Frankreich sowie
Europa, den Nahen Osten und Asien enger
zusammenrücken lassen soll: Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin, ihr arabischer Großaktionär Etihad aus
Abu Dhabi sowie Air France-KLM arbeiten
künftig enger zusammen. Die drei Gesellschaften kündigten gestern ein sogenanntes Codesharing-Abkommen an, mit dem
ihre Streckennetze verzahnt werden sollen. Damit wird der Druck vor allem auf die
Lufthansa stärker. Für Flugreisende erschließen sich dagegen neue Ziele.
Das Abkommen erlaubt den Airlines,
Flüge anzubieten, die sie selbst nicht durchführen und so vom Netz des Partners zu profitieren. Durch die neue Zusammenarbeit,
die Ende des Monats beginnen soll, kann allein Air-Berlin die Zahl seiner Flugziele in
Frankreich nach eigenen Angaben von
heute drei auf neun erhöhen. Neben den
Pariser Flughäfen Charles-de-Gaulle und
Orly sowie dem südfranzösiAmsterdam aus Zugang zu euroschen Nizza kommen unter anpäischen Zielen erhalten.
derem auch Lyon, Bordeaux,
Etihad flirtet seit Längerem
Marseille und Toulouse auf den
schon mit der Air France und
Flugplan. Mit KLM will Air Bersucht nach dem Einstieg bei Air
lin die Flugnummern auf den
Berlin weiter in Europa Fuß zu
Strecken nach Amsterdam und
fassen. Für die staatliche Airline
zu britischen Flughäfen teilen.
aus Abu Dhabi ist das Bündnis
„Wir werden damit unsere
mit Air France-KLM bereits das
Präsenz im europäischen Markt
40. Codesharing-Abkommen.
deutlich stärken und unser BerliZusammen mit ihren Partnern
ner Drehkreuz mit noch mehr
bietet sie über 300 Ziele in aller
Zielen verbinden“, erklärte Air- Air-Berlin-Chef Hartmut Welt an. Für Air France-KLM
FOTO: DPA und Air Berlin geht es bei der Alline-Chef Hartmut Mehdorn. Mehdorn
Begrüßt wurde die neue Partnerlianz-Politik dagegen auch um
schaft auch von den Konzern-Chefs von Air
den eigenen Fortbestand. Während die
France-KLM und Etihad, Jean-Cyril Spi- französisch-niederländische Airline unter
netta und James Hogan, die gleichzeitig
hohen Schulden leidet, schreibt Air Berlin
eine direkte Codesharing-Vereinbarung
seit Jahren Verluste. Erst im Januar hatte
zwischen ihren beiden Airlines vereinbar- Etihad der zweitgrößten deutschen Fluggeten. Damit können Air-France-KLM-Passa- sellschaft mit einem Kredit in dreistelliger
giere leichter auf Etihad-Verbindungen
Millionenhöhe aus der Klemme geholfen
von Abu Dhabi nach Asien und Australien
und dem Management Luft verschafft. Mit
umsteigen, während Kunden der arabi- einer Beteiligung von knapp 30 Prozent ist
schen Airline von Charles-de-Gaulle und
die Golf-Airline der größte Aktionär.
19
BAE-Anteilseigner
kritisiert Fusion
Großinvestor gegen Staatsbeteiligung
London (wk). Die Rüstungskonzerne
EADS und BAE Systems bekommen bei
ihrer geplanten Fusion weiterhin Gegenwind. Der größte BAE-Anteilseigner, der Investmentfonds Invesco Perpetual, zweifelt
die Strategie des Vorhabens an. „Invesco
versteht die strategische Logik des geplanten Zusammenschlusses nicht“, heißt es in
einem gestern in London veröffentlichten
Schreiben. Auch eine zu erwartende hohe
Staatsbeteiligung an dem neuen Konzern
passt dem Großinvestor, einer internationalen Vermögensverwaltung, nicht.
Nach britischem Recht muss bis morgen
ein Zwischenstand der Verhandlungen veröffentlicht werden. Branchenexperten halten jedoch für möglich, dass die Frist verlängert wird, da die Fusion als höchst komplex
gilt und die beteiligten Regierungen sich
bisher nicht auf eine gemeinsame Linie einigen konnten. Neben Deutschland, Frankreich und Großbritannien reden auch die
USA und die EU-Kommission mit. Knackpunkt ist vor allem das sensible Rüstungsgeschäft. EADS ist bisher vor allem mit Airbus in der zivilen Luftfahrt stark, BAE gilt
als Rüstungsspezialist.
Aus Sicht von Invesco, deren Fonds den
Angaben zufolge 13,3 Prozent der BAE-Anteile halten, würde eine Fusion mit EADS
die Stellung von BAE Systems auf dem USamerikanischen Rüstungsmarkt untergraben. Noch seien keine Vorteile aus der Fusion erkennbar, die diesen Nachteil ausgleichen könnten, argumentiert der Großaktionär. Hinzu kommen Befürchtungen, dass
die Ausschüttungen sinken könnten. „Wir
sind sehr besorgt, dass Dividenden an Aktionäre bei dem Zusammenschluss keine
Priorität haben werden“, hieß es. Am Sonntag hatte der britische Verteidigungsminister Philip Hammond gefordert, dass Frankreich und Deutschland bei einer Fusion
ihre Beteiligungen reduzieren.
In Berlin und Paris dürfte sich der Streit
wiederum um das künftige Gleichgewicht
zwischen Deutschland und Frankreich drehen. Dabei spielt auch eine Rolle, wo die
Zentrale des neuen Konzerns angesiedelt
ist. Bisher verfügen beide Länder direkt
und indirekt über jeweils gut 22 Prozent
der EADS-Anteile, die deutschen Interessen nimmt dabei der Autokonzern Daimler
wahr. Bei BAE Systems sind keine Staaten
direkt oder indirekt Großaktionäre.
Rabattschlacht bei
Autoherstellern
Händler nutzen oft Eigenzulassungen
Frankfurt·Duisburg (wk). Auf dem deutschen Automarkt tobt in diesem Herbst ein
heftiger Rabattkrieg. Laut der regelmäßigen Marktanalyse der Universität Duisburg-Essen haben die Hersteller im September mit 435 Sonderaktionen versucht,
ihre Modelle in den Markt zu drücken. So
viele Verkaufsförderungen habe es noch
nie gegeben, berichtete gestern der Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer. Der durchschnittlich angebotene Nachlass habe bei
leicht rückläufigen 12,9 Prozent gelegen,
für die gängigsten 30 Modelle sogar bei
18,5 Prozent. In der Spitze bieten die Hersteller Honda und Citroën bis zu 30 Prozent
für einzelne Modelle.
Marketing-Experten bieten Benzin-Gutscheine, Inspektionen, zinslose Finanzierungen und hohe Gebrauchtwagenüberzahlungen. Premium-Hersteller wie Mercedes-Benz und BMW mischen eher dezent
mit Leasing-Angeboten mit, aus denen Dudenhöffer aber auch Preisnachlässe von
rund 25 Prozent errechnet hat. Gängigste
Methode im Preiskrieg bleiben Eigenzulassungen, die laut Dudenhöffer im September mit fast 63 000 Autos 27,8 Prozent des
Marktes ausmachten. Die Tageszulassungen werden mit hohen Rabatten in den permanenten Ausverkauf gestellt.
Auch bereits vom Hersteller über die Ausstattung subventionierte Sondermodelle
sind als Tageszulassungen erhältlich. Besonders aggressiv sei bei den Eigenzulassungen der koreanische Hersteller Hyundai, der in den vergangenen drei Monaten
44 Prozent seiner Neuwagen zunächst auf
eigene Rechnung genommen habe.
Betriebsrat warnt vor
Aus für Opel Bochum
Bochum (wk). Vor der geplanten Fortsetzung der Gespräche über die Zukunft des
Bochumer Opel-Werks hat der Betriebsrat
erneut vor einer Stilllegung gewarnt. „Die
Schließung des Opel-Werkes Bochum
wäre für General Motors die teuerste
Werksschließung aller Zeiten“, heißt es in
einem gestern verteilten Flugblatt. Die Verhandlungen sollen am Donnerstag in Rüsselsheim fortgesetzt werden. Dabei wolle
man noch in diesem Monat zu einem Ergebnis zu kommen, hieß es. Eine anhaltende
Diskussion um die Schließung des Bochumer Werks würde die Marke Opel nicht
nur in NRW, sondern auch weit darüber hinaus „bis ins Mark“ treffen. „Das Gerede
über Werksschließungen zerstört das Vertrauen der Käufer“, so der Betriebsrat.
20
Wirtschaft
xetra-dax
eUro stoxx 50
dow Jones
nikkei
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
eUro (in Dollar)
2700
14000
9300
1,320
120
7200
2500
13500
9000
1,290
115
6700
6200
Aug
Sep
2300
2100
Okt
7.291,21
– 1,44 %
Aug
Sep
2.496,09
13000
12500
Okt
– 1,39 %
Aug
Sep
8700
8400
Okt
13.583,65
– 0,19 %
Aug
Sep
1,260
1,230
Okt
8.863,30*
+ 0,44 %
Aug
Touristen zieht es
nach Deutschland
rohÖl (BrEnT, $/BarrEl)
7700
Sep
110
105
Okt
1,2958
– 0,34 %
Aug
Sep
112,65
Okt
– 0,16 %
Branche profitiert von Krise
VO N AN DR E AS R AB E N STE I N
Unsicherheit belastet
reGionale aktien (aUSwaHl)
Dividende
Die Unsicherheit vor dem
stand von 7291,21 Zählern
Treffen der Finanzminister
notierte der Dax 1,44 Proder Eurogruppe und dem Bezent unter dem Stand von
ginn der Berichtssaison hat
Freitag. Heute nach Börsendie Investoren gestern vorschluss wird der US-Konsichtiger werden lassen, bezern Alcoa traditionsgemäß
richtet Susanne Lahmann
die Berichtssaison zum dritvom Asset- und Portfolioma- Susanne Lahmann ten Quartal eröffnen. Viele
nagement der Bremer LanAnalysten haben bereits im
desbank. Gewinnmitnahmen drück- Vorfeld ihre Schätzungen für die
ten den Dax bereits zur Eröffnung ins
Unternehmensgewinne nach unten
Minus und ließen den Leitindex bis
revidiert. Die Dominanz politischer
zu Handelsschluss mehr als 100
Nachrichten könnte damit zunächst
Punkte verlieren. Mit einem Schluss- etwas in den Hintergrund treten.
m-dax
11249,48 – 0,88 %
Dividende
Akzo
Alstom
Altria Group
Amazon
AT & T Inc.
BP PLC
Brit. Am. Tobacco
Cisco
Coca Cola
Crédit Agricole
Credit Suisse
Ericsson B
Facebook
General Electric
Google
IBM
Intel
Kellogg
Kraft Foods Gr.
Kühne & Nagel Int.
Microsoft
Nestlé
Novartis
Pfizer
Procter & Gamble
Renault
Roy. Dutch Shell A
Smartrac
Teleplan
UBS
Vodafone
1,45
0,80
1,58
1,76
0,28
1,27
0,28
0,94
0,45
2,50
0,61
2,90
0,81
1,67
3,85
0,76
1,95
2,25
0,80
2,14
1,16
1,68
0,06
0,14
08.10. Veränd. 12 MonatsSchluss in% Hoch Tief
45,13
27,40
26,15
198,04
29,10
5,39
41,00
14,59
29,78
5,75
17,15
6,92
15,80
17,73
584,28
161,72
17,37
40,03
35,90
86,77
22,92
50,33
48,49
19,56
53,14
35,53
26,97
10,52
1,90
9,71
2,26
Dividende
– 1,18 48,95
– 0,66 32,87
+ 0,56 29,79
– 0,23 203,20
– 0,17 31,03
– 0,63 6,11
– 1,15 44,81
+ 0,31 16,00
+ 0,79 33,26
– 0,69 6,30
– 1,86 22,05
– 1,19 8,20
– 3,96 33,50
– 0,23 17,89
– 1,06 594,59
– 0,17 163,96
– 0,48 22,43
+ 1,35 41,77
– 0,68 37,40
– 0,26 103,66
– 0,42 25,54
+ 0,88 51,43
+ 0,37 49,08
+ 0,23 19,86
– 0,30 54,71
– 2,98 43,71
– 0,04 29,33
– 0,80 12,50
– 0,05 2,06
– 2,09 11,21
+ 0,18 2,45
32,44
21,89
19,20
129,05
20,45
4,61
31,58
12,32
23,99
2,85
13,29
6,50
13,98
11,00
392,70
128,35
16,67
35,70
34,70
77,35
18,15
40,53
38,35
13,50
45,39
23,46
23,94
8,99
1,65
7,96
1,91
Gewinner
verlierer
aus dem H Dax (Dax, M Dax und Tec Dax)
08.10.
BayWa vNA
GAGFAH
EVOTEC
MorphoSys
Stratec Biomed
Jenoptik
Drägerwerk Vz.
Brenntag NA
SMA Solar Tech.
WINCOR NIXD.
33,43
8,44
2,95
26,10
39,00
6,36
79,85
100,50
28,65
30,34
Cancom
Daimler NA
Continental
GEA Group
Metro St.
Commerzbank
Sky Deutschl. NA
Dialog Semic. NA
Leoni
A.Springer NA
11,01
38,28
77,73
24,82
20,82
1,41
3,29
15,40
30,15
33,14
–1,00
–2,16
–0,76
–0,64
–0,04
–0,10
–0,49
–0,96
–1,39
-2,52
-2,55
-2,70
-2,95
-2,98
-3,03
-3,06
-3,08
-3,09
-4,03
WWWWW
WWWWW
WWWWW
WWWWWW
WWWWWW
WWWWWW
WWWWWW
WWWWWW
WWWWWW
WWWWWWWW
08.10. 05.10. Rend.
Bundesobligationen
4,25 Serie 151
10/12
3,5
Serie 152
04/13
4
Serie 153
10/13
2,25 Serie 154
04/14
2,5
Serie 155
10/14
2,5
Serie 156
02/15
2,25 Serie 157
04/15
1,75 Serie 158
10/15
2
Serie 159
02/16
2,75 Serie 160
04/16
1,25 Serie 161
10/16
0,75 Serie 162
02/17
0,5
Serie 163
04/17
0,5
Serie 164
10/17
100,03
101,77
104,02
103,36
104,91
105,83
105,44
104,90
106,14
108,86
103,86
101,59
100,37
99,83
100,04
101,78
104,04
103,37
104,94
105,86
105,47
104,93
106,18
108,91
103,91
101,64
100,43
99,89
-0,31
-0,01
-0,01
0,01
0,04
0,05
0,07
0,11
0,18
0,20
0,28
0,38
0,42
0,53
Bund
4,5
3,75
4,25
4,25
3,75
3,25
3,5
6
4
3,75
4,25
4
4,25
3,5
3,25
3
2,5
3,25
2,25
2
6,25
5,5
4,75
4
4,25
4,75
3,25
101,06
102,75
105,26
107,31
108,26
108,62
110,79
120,95
113,95
114,31
117,79
117,65
120,04
117,01
115,66
114,10
110,28
116,30
107,89
105,42
147,72
150,03
143,15
132,40
139,47
150,71
120,75
101,06
102,73
105,26
107,29
108,23
108,56
110,73
120,85
113,87
114,18
117,62
117,45
119,81
117,10
115,84
114,30
110,49
116,52
108,11
105,63
147,02
148,90
141,87
131,11
138,03
149,15
120,82
-0,01
-0,01
-0,01
0,03
0,05
0,09
0,15
0,29
0,24
0,34
0,44
0,57
0,67
0,89
1,00
1,09
1,18
1,27
1,31
1,37
1,58
2,15
2,22
2,25
2,26
2,27
2,28
01/13
07/13
01/14
07/14
01/15
07/15
01/16
06/16
07/16
01/17
07/17
01/18
07/18
07/19
01/20
07/20
01/21
07/21
09/21
01/22
01/24
01/31
07/34
01/37
07/39
07/40
07/42
0,40
0,26
0,30
0,75
0,20
0,35
0,04
Dividende 08.10.
Tages(° auch im Euro Stoxx 50)
Schluss Hoch
Tief
13,20
5,90
0,99
9,00
119,00
25,00
2,38
4,63
16,15
1,00
8,02
8,59
14,98
20,37
2,04
34,91
Adidas
Allianz SE °
BASF °
Bayer °
Beiersdorf
BMW St °
Commerzbank
Continental
Daimler °
Deutsche Bank °
Deutsche Börse
Deutsche Post
Deutsche Telekom °
E.ON °
Fresenius Med. Care
Fresenius SE&Co
HeidelbergCement
Henkel Vz
Infineon
K+S
LANXESS
Linde
Lufthansa
Merck
Münchner Rück °
RWE °
SAP °
Siemens °
ThyssenKrupp
Volkswagen Vz °
+ 0,50 26,00
+ 2,93 6,31
– 2,27 1,92
± 0,00 9,40
± 0,00 140,00
± 0,00 29,00
– 2,02 2,65
+ 0,22 5,35
– 2,45 18,30
– 23,08 1,32
+ 6,79 8,34
± 0,00 10,35
– 0,56 15,08
– 5,28 33,00
– 0,78 2,19
± 0,00 41,90
08.10.
Länderschatzanweisungen
5,25 Nr.4 v.98
04/13 102,75
4,125 Nr.26 v.07
01/14 105,04
1,875 Nr.35 v.10
10/15 104,38
102,76 0,25
105,04 0,21
104,40 0,39
Bremer Landesbank
2,7
Öff. Pbf. 59 12/12
2,5
Öff. Pbr. 69 06/13
3
Inh.-S. 78
08/13
4,5
Inh.-S. 35
10/13
2
Inh.-S. 146
12/13
2,105 Öff. Pfb. 84 04/14
2,25 Sch.-Pfb. S. 7 04/14
3,3
Öff. Pbf. 55 06/14
3,25 Inh.-S. 79
08/14
4
Öff. Pfb. 13 12/14
5
Inh.-S. 32
06/15
3,875 Öff. Pbf. 4
07/15
2,875 Öff. Pfb. 74 10/15
2,85 Öff. Pfb. 19 06/16
5
Öff. Pfb. 36 09/16
3
Inh.-S. 148
10/16
4,25 Inh.-S. 15
04/17
3,7
Öff. Pfb. 62 07/17
3,75 Inh.-S. 82
09/17
4,625 Inh.-S. 24
02/18
5,25 Inh.-S. 35
06/18
2,25 Öff. Pbf. 94 12/18
4,5
Inh.-S. 45
01/19
4,25 Öff. Pfb. 64 07/19
4
Inh.-S. 83
09/19
3
Inh.-S. 104
08/20
4
Inh.-S. 114
02/21
3,25 Inh.-S. 154
01/22
100,55
101,40
101,95
103,85
101,40
102,50
102,45
104,65
104,60
107,60
110,60
108,85
106,45
107,35
115,95
105,35
110,90
112,20
109,10
113,55
117,35
104,90
113,00
117,45
111,10
104,00
109,75
104,55
100,55
101,40
101,95
103,85
101,35
102,50
102,45
104,65
104,60
107,60
110,60
108,80
106,45
107,35
115,95
105,35
110,85
112,15
109,05
113,50
117,30
104,90
113,00
117,45
111,05
103,90
109,70
104,50
05.10. Rend.
0,12
0,53
0,72
0,80
0,81
0,46
0,64
0,45
0,75
0,54
0,96
0,61
0,73
0,81
0,87
1,62
1,72
1,08
1,82
1,93
2,00
1,42
2,24
1,53
2,26
2,45
2,68
2,69
ADVA Optical Net.
Aixtron SE
BB Biotech
Bechtle
Cancom
Carl Zeiss Meditec
Dialog Semicond.
Drägerwerk Vz
Drillisch
Euromicron
Evotec
freenet
Jenoptik
Kontron
LPKF
MorphoSys
Nordex SE
Pfeiffer Vacuum
PSI
QIAGEN
QSC
Sartorius
SMA Solar Technol.
Software
SolarWorld
Stratec Biomed
Süss Microtec
United Internet
Wirecard
Xing
08.10. Veränd. 12 MonatsSchluss in% Hoch Tief
5,00
10,32
79,26
29,78
11,01
21,32
15,40
79,85
9,72
20,81
2,95
12,83
6,36
3,40
16,54
26,10
3,14
87,61
16,41
14,78
2,18
64,94
28,65
27,91
1,46
39,00
7,62
15,73
17,90
39,49
0,25
3,20
1,00
0,30
0,30
0,19
0,70
1,15
1,20
0,15
0,20
0,40
3,15
0,25
0,08
0,82
1,30
0,46
0,09
0,55
0,30
0,10
0,56
s-dax
± 0,00
– 0,63
– 1,22
– 0,03
– 2,52
– 0,35
– 3,08
+ 0,90
– 0,65
– 2,07
+ 1,38
+ 0,16
+ 0,95
– 1,99
– 1,55
+ 1,36
– 1,96
– 1,74
– 0,94
– 0,30
– 2,50
+ 0,37
+ 0,83
– 0,52
– 0,55
+ 1,19
– 1,00
– 1,35
– 0,33
– 0,59
5,69
14,85
81,90
35,53
15,39
21,71
18,84
88,70
9,79
23,50
3,01
13,60
6,41
6,58
17,00
26,50
5,50
95,00
19,16
15,05
2,70
65,56
55,75
33,08
4,50
39,48
11,26
16,58
18,31
66,00
Dividende
Air Berlin PLC
Alstria Office
Amadeus Fire
Balda
BAUER
Bertrandt
Biotest Vz
C.A.T. OIL
CENTROTEC
CEWE-Color
comdirect bank
Constantin Medien
CTS Eventim
Delticom
Deutsche Beteilig.
Deutz
DIC Asset
Gesco
GfK SE
Grammer
GRENKELEASING
H&R
Hamborner Reit
Hawesko Hldg.
Heidelberger Druck.
Highlight
Hornbach Hldg. Vz
Indus Hold.
IVG Immobilien
Jungheinrich
KOENIG & BAUER
KWS SAAT
MLP
MVV Energie
Norma Group
PATRIZIA Immob.
Praktiker
Prime Office Reit
SAF Holland
Schaltbau
Sixt
SKW Stahl-Metall.
SMT Scharf
Ströer Out-of-Home
TAKKT
Tipp24 SE
Tom Tailor
VTG
Wacker Neuson SE
zooplus
0,44
2,84
1,30
0,50
1,70
0,50
0,13
0,10
1,40
0,56
0,44
2,95
0,80
0,35
2,90
0,65
0,40
0,75
0,60
0,39
1,60
0,67
1,00
0,76
2,30
0,60
0,90
0,60
0,23
0,60
0,75
0,50
0,95
0,85
0,17
0,35
0,50
08.10. Veränd. 12 MonatsSchluss in% Hoch Tief
1,57
9,43
34,91
4,98
17,00
60,48
40,90
5,50
13,97
32,88
7,80
1,40
24,05
52,00
19,74
3,46
7,63
65,60
36,38
15,68
49,86
12,98
7,13
38,16
1,16
3,56
51,40
18,98
1,85
26,23
13,01
215,55
4,96
21,13
22,95
4,87
1,64
3,37
5,14
26,18
14,94
14,00
23,97
7,60
9,74
36,58
16,94
12,18
10,56
34,18
+ 0,58 2,74
+ 0,11 9,97
– 0,06 39,09
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+ 1,06 45,00
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+ 0,76 41,01
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+ 0,46 7,66
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± 0,00 3,79
+ 0,06 26,90
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+ 1,67 224,10
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+ 0,35 23,10
– 1,90 5,03
+ 6,58 3,15
– 0,27 4,93
– 0,33 6,88
– 0,08 28,16
+ 0,27 17,04
+ 0,72 16,30
+ 0,88 27,98
– 2,51 14,90
+ 0,13 11,88
– 2,45 45,89
– 0,35 17,27
– 1,18 15,99
– 2,27 13,65
+ 0,86 68,24
Deutsche Schiffsbank
1,78 Serie 16 (SP) 08/13 100,32 100,32 1,39
2,94 Serie 22 (SP) 02/15 104,52 104,52 0,97
4,2
Ausg.490 (P) 05/16 98,00 98,00 4,82
1,50
1,30
1,21
Sep
Okt
+ 1,68 %
devisen für einen eUro
Argentinien Peso
Australischer Dollar
Brasilianischer Real
Britisches Pfund
Bulgarien Lew
Dänische Kronen
Hongkong-Dollar
Indien (Rupien)
Japanische Yen
Kanadischer Dollar
Lettische Lats
Neuseeland-Dollar
Norwegische Kronen
Polnischer Zloty
Saudi-Arabien Riyal
Schwedische Kronen
Schweizer Franken
Singapur-Dollar
Südafrikanischer Rand
Taiwan NT-$
Tschechische Kronen
Türkische Lira
Ungarische Forint
US-Dollar
Ver. Ar. E. Dirham
1,46
7,46
25,02
3,00
15,71
36,38
35,12
3,95
10,50
26,01
6,73
1,19
19,60
47,00
14,01
2,89
4,71
54,35
28,20
11,16
32,55
11,93
6,00
31,85
0,93
3,02
46,25
17,52
1,25
17,83
9,40
139,20
4,11
19,02
11,96
2,33
1,01
2,73
3,15
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12,55
11,11
17,70
6,50
8,22
29,65
9,60
11,10
8,37
23,02
1,00
4,50
2,50
1,65
0,70
2,30
1,50
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0,70
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2,50
0,25
1,50
6,25
2,00
1,10
3,00
0,45
3,06
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1,41
1,44
1,41
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38,28 39,00 38,23
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9,35
9,46
9,32
18,38 18,46 18,28
57,33 58,05 57,32
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5,11
5,20
5,11
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55,03 55,54 54,77
78,99 79,74 78,65
17,30 17,61 17,22
145,35 147,85 145,35
Geld
Brief
ARS
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6,1131
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1,2734
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1,9633
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7,4573
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1,2673
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7,4125
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4,0716
SAR
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TRY
2,3472
2,3502
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1,2972
AED 4,7627
4,7677
Veränd.
in %
-1,34
-1,05
-1,90
-1,13
-1,35
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+0,39
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-1,70
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-1,56
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-1,56
-1,50
-0,47
-1,09
-1,60
±0,00
-1,51
-2,40
-2,22
eUro stoxx 50
12 Monats
Hoch
Tief
WWWWW
67,16
WWWW
97,33
WWWWWWW
68,63
WWWW
69,01
WWWWW
59,23
WWWWWW
73,95
WWWWWWWWWWW 2,21
WWWWWWWWW 84,45
WWWWWWWWW 48,95
WWWWWWWWW 39,51
WWWWW
52,10
WW
16,01
WWWWW
10,06
WWWW
19,74
WWWWWW
60,27
WWWWWW
95,33
WWWWW
46,68
WWWWWW
64,15
WWWWWWWW
7,99
WW
47,50
WWW
68,90
WWWWWW
136,90
WWWWW
11,38
WW
99,24
WWWW
125,85
WWWWWW
37,12
56,82
WWWWW
80,49
WWWWWWWW 23,29
WWWWWWWW 155,65
47,11
64,26
46,06
41,85
39,73
48,52
1,12
44,59
29,02
22,11
36,25
10,09
7,69
14,05
48,11
66,18
26,13
39,85
4,87
30,14
35,27
101,60
7,88
59,34
82,93
25,67
39,70
62,13
11,45
104,25
2496,09 – 1,39 %
Dividende 08.10.
Tages(ohne Deutsche Werte)
Schluss Hoch
Tief
Air Liquide
Anh.-Busch Inbev
ArcelorMittal
ASML
Ass. Generali
AXA
Banco Santander
BBVA
BNP Paribas
Carrefour
CRH
Danone
Enel
ENI
Essilor Internat.
France Télécom
GDF Suez
Iberdrola
Inditex
ING Groep
Intesa Sanpaolo
L’Oréal
LVMH
Nokia
Philips Elec.
Repsol YPF
Sanofi S.A.
Schneider Electr.
Soc. Générale
St. Gobain
Telefónica
Total
Unibail-Rodamco
UniCredit
Unilever N.V.
VINCI
Vivendi
2,50
1,20
0,75
0,46
0,20
0,69
0,36
0,20
1,21
0,52
0,63
1,39
0,26
1,04
0,86
1,40
1,50
0,03
1,60
0,05
2,00
2,60
0,20
0,75
1,05
2,65
1,70
1,24
1,60
2,28
8,00
0,03
0,90
1,77
1,00
95,97 96,89 95,97
69,27 69,28 68,56
11,29 11,45 11,08
43,15 43,15 43,09
11,75 11,75 11,75
11,82 11,83 11,69
6,02
6,05
5,98
6,20
6,20
6,11
38,67 39,18 38,67
16,03 16,08 16,03
14,83 14,83 14,83
47,58 48,12 47,48
2,86
2,89
2,84
17,23 17,31 17,21
71,10 71,80 70,80
9,46
9,53
9,43
17,60 17,95 17,60
3,79
3,81
3,76
99,10 99,54 99,10
6,62
6,43
6,48
1,25
1,29
1,25
97,21 97,96 97,21
120,27 122,14 120,10
2,06
2,07
2,03
18,71 18,71 18,45
14,92 15,08 14,92
68,32 68,39 67,90
49,43 49,43 49,43
23,19 23,45 23,19
27,70 28,20 27,67
10,49 10,55 10,47
38,25 38,88 38,19
162,35 162,65 162,00
3,43
3,48
3,43
28,07 28,10 27,96
33,73 33,73 33,73
15,40 15,63 15,39
Veränd.
in %
-1,18
-0,43
+0,22
-0,09
+0,32
-1,17
-0,74
-0,21
-1,68
-1,87
-2,04
-0,56
-1,31
-0,97
-0,16
-1,72
-1,52
-0,26
-0,55
-1,58
-2,79
-0,53
-1,26
+0,98
+0,24
-1,00
-0,38
-1,86
-2,33
-2,87
-0,75
-0,84
+0,87
-2,75
+0,12
+1,26
-0,84
12 Monats
Hoch
Tief
WWWWW
99,85
WW
71,15
W
17,91
W
48,32
WW
13,60
WWWWW
13,27
WWW
6,63
W
7,30
WWWWWW
40,58
WWWWWWW
20,48
WWWWWWWW 16,89
WW
54,93
WWWWW
3,61
WWWW
18,73
W
75,46
WWWWWW
13,60
WWWWWW
23,74
W
5,47
WW
100,00
WWWWWW
7,58
WWWWWWWWWW 1,63
WW
101,95
WWWWW
136,55
WWWW
5,18
W
19,53
WWWW
24,15
WW
69,39
WWWWWWW
53,39
WWWWWWWWW 25,88
WWWWWWWWWWW 37,60
WWW
15,95
WWW
42,95
WWWW
165,30
WWWWWWWWWW 6,97
W
29,00
WWWWW
40,81
WWW
16,98
77,26
38,99
10,61
26,72
8,17
8,53
4,00
4,35
24,80
12,89
12,08
45,03
2,02
14,42
50,20
9,22
15,65
2,64
59,71
4,36
0,86
74,30
102,41
1,33
13,10
10,93
47,01
35,00
14,90
23,79
7,98
33,46
122,41
2,21
23,17
28,50
11,96
leitbÖrsen im überblick
Kanada/S&P TSX
12418,99 (05.10.)
–0,23 % W
USa/nasdaq
3112,35
–0,76 % WW
England/FTSE 100
5841,74
–0,50 % W
Deutschland/DaX
7291,21
–1,44 % WWW
b b
b
b
bb
russland/rTS
1490,14
–1,66 % WWWW
b
b
b
USa/S&P
1455,88
–0,35 % W
b
Brasilien/Bovespa
59113,69
+0,93 % WW
Frankreich/CaC 40
3406,53
–1,46 % WWW
Japan/nikkei 225
8863,3 (05.10.)
+0,44 % W
HK/Hang Seng
20824,56
–0,89 % WW
indizes
Amsterdam AEX
Athen Comp. Index
Brüssel Bel 20
Madrid IBEX-35
Shanghai B-Index
329,57
825,09
2407,24
7891,00
219,06
–0,89 %
–0,59 %
–1,20 %
–0,80 %
–0,43 %
märkte
UmlaUfrendite
Aug
3,32
8,34
42,14
24,38
7,55
12,85
11,23
60,44
3,25
15,75
1,87
8,02
4,41
3,39
7,55
15,83
2,62
60,06
13,38
9,07
1,65
28,24
21,00
21,80
1,02
27,70
5,44
12,49
10,98
33,35
5095,80 – 0,17 %
Basiszinssatz (nach § 247 BGB)0,12% (02.07.12)
Finanzierungsschätze (1 Jahr) 0,0001% 0,0001%
Finanzierungsschätze (2 Jahre) 0,0001% 0,0001%
1,10
0,90
13,13
4,05
0,99
7,52
119,00
19,00
1,48
3,95
15,76
0,65
2,45
5,51
10,95
17,50
1,32
34,45
824,76 – 0,60 %
Dividende
Geldmarktdaten
rentennotierUnGen
v.03
v.03
v.03
v.04
v.04
v.05
v.05
v.86
v.06
v.06
v.07
v.07
v.08
v.09
v.09
v.10
v.10
v.11
v.11
v.11
v.94
v.00
v.03
v.05
v.07
v.08
v.10
–
Veränderung
absolut
%
+1,76 +5,56 WWWWWWWWWWW
+0,13 +1,56 WWW
+0,04 +1,38 WWW
+0,35 +1,36 WWW
+0,46 +1,19 WWW
+0,06 +0,95 WW
+0,71 +0,90 WW
+0,87 +0,87 WW
+0,24 +0,83 WW
+0,23 +0,76 WW
–0,29
0,90
7291,21 – 1,44 %
08.10. Veränd. 12 MonatsSchluss in% Hoch Tief
tec-dax
08.10. Veränd. 12 MonatsSchluss in% Hoch Tief
Ahlers St
0,65
9,75 – 0,29 11,23 8,96
Allgeier
0,50 10,71 – 0,62 12,85 9,05
Arcandor
0,02 – 14,29 0,08 0,02
Asian Bamboo
0,40
6,36 + 1,60 17,49 5,80
Augusta Techn.
0,60 22,85 – 1,30 24,40 13,71
Beate Uhse
0,48 – 4,23 0,52 0,26
centrotherm photov. 0,70
1,61 + 10,45 15,55 0,43
Colonia Real Estate
3,85 + 0,97 4,06 2,56
Conergy konv.
0,32 ± 0,00 0,66 0,24
CropEnergies
0,18
4,78 – 0,64 5,55 4,10
Demag Cranes
0,04 49,57 + 0,01 60,30 46,39
Derby Cycle
32,13 – 0,48 35,92 27,74
Deutsche Postbank
30,08 – 0,78 31,59 20,11
elexis
0,27 24,12 – 0,39 25,18 19,90
Elmos Semic.
0,25
7,45 + 0,68 9,70 5,57
EnviTec Biogas
7,97 + 1,97 10,68 6,54
Eurokai
1,00 21,40 – 1,11 22,83 15,31
Gigaset
1,18 + 4,16 3,30 1,09
Global PVQ
0,06 – 3,28 1,54 0,05
HCI Capital
0,39 – 6,10 1,07 0,35
Herlitz St
1,90 + 1,01 2,01 1,31
Höft & Wessel
0,10
1,82 ± 0,00 2,93 1,68
Homag Group
9,91 + 1,11 12,41 7,67
IKB Dt. Industriebk.
0,30 – 1,67 0,53 0,18
KSB Vz
12,26 380,80 + 0,82 460,25 346,05
Loewe
4,52 – 3,36 6,70 2,30
Manz
26,24 + 0,43 32,74 14,80
Marseille Kliniken
3,00 – 2,31 3,29 1,69
Medigene Na
1,10 – 0,45 1,62 0,83
Medion
0,39 16,32 + 0,52 18,06 14,60
Mensch&Maschine 0,20
5,00 + 2,27 5,50 3,91
MPC
0,54 + 1,88 2,08 0,50
Mühlbauer Hold.
1,00 21,50
- 28,25 19,95
Pfleiderer
0,12 – 0,86 0,52 0,07
Phoenix Solar
1,20 + 0,59 8,27 0,62
Porsche SE
0,76 47,30 – 2,21 50,90 36,49
Roth & Rau
18,70 – 1,84 22,22 12,15
Schuler
0,25 18,48 – 0,04 20,62 7,90
Singulus
1,45 + 5,92 3,15 1,32
SOLON SE
0,03 – 12,82 1,56 0,03
technotrans
5,92 – 0,82 6,38 3,80
Telegate
0,35
5,62 + 1,81 6,82 4,92
Tognum
0,75 28,01 – 0,32 28,85 25,60
VBH Holding
2,80 – 0,36 4,16 2,71
Volkswagen
3,00 132,53 – 1,61 139,62 96,50
vwd
2,75 – 0,04 3,03 1,80
WCM Beteil.u.Grund.
0,11 – 0,87 0,19 0,09
Westag + Getalit
1,00 17,12 + 0,06 19,34 16,50
WET Automotive
0,12 63,10 ± 0,00 64,25 44,64
WMF Vz
1,40 35,47 – 0,61 35,80 24,52
+
aUsländische aktien (aUSwaHl)
Dividende
weitere deUtsche aktien
08.10. Veränd. 12 MonatsSchluss in% Hoch Tief
Aareal Bank
16,63 – 0,42 20,04 10,51
Aurubis
1,20 46,55 – 1,35 47,43 35,15
Axel Springer
1,70 33,14 – 4,03 39,87 26,60
BayWa
0,60 33,43 + 5,56 33,44 26,40
Bilfinger
3,40 71,85 – 1,47 77,40 58,52
Brenntag
2,00 100,50 + 0,87 102,60 65,35
Celesio
0,25 14,23 + 0,21 15,85 10,03
Douglas Hold.
1,10 35,02 – 0,19 38,10 25,26
Dt. EuroShop
1,10 30,12 – 0,20 31,40 22,91
Dt. Wohnen Inh.
0,22 14,63 + 0,27 14,74 8,83
Dürr
1,20 55,37 – 0,54 58,00 23,40
EADS
0,45 26,25 – 0,78 31,66 19,71
ElringKlinger
0,58 21,89 – 0,02 25,50 16,22
Fielmann
2,50 73,81 + 0,29 80,85 65,20
Fraport
1,25 44,58 – 0,78 49,84 37,06
Fuchs Petrolub Vz
1,00 50,12 – 1,28 51,00 29,82
GAGFAH
8,44 + 1,56 9,05 3,63
GEA Group
0,55 24,82 – 2,95 26,83 18,28
Gerresheimer
0,60 37,14 – 2,01 41,88 28,85
Gerry Weber Int.
0,65 33,15 – 1,54 35,37 20,19
Gildemeister
0,25 14,38 – 0,69 15,62 8,70
GSW Immobilien
0,90 30,50 – 0,29 31,10 19,89
Hamburger Hafen
0,65 19,95 – 1,63 27,03 16,77
Hann. Rückvers.
2,10 52,58 – 0,32 52,81 33,91
HOCHTIEF
37,19 – 1,65 55,92 34,64
Hugo Boss
2,88 69,95 – 1,00 89,35 52,50
Kabel Deutschland
56,83 + 0,50 57,14 37,00
Klöckner & Co. SE
7,35 – 1,14 12,33 6,49
Krones
0,60 43,06 – 0,76 45,32 33,11
KUKA
24,00 + 0,13 24,24 12,80
Leoni
1,50 30,15 – 3,09 40,87 23,56
MAN SE
2,30 74,40 – 2,11 103,00 55,01
Metro
1,35 20,82 – 2,98 37,35 19,52
MTU Aero Engines 1,20 64,54 – 0,91 65,40 45,45
ProSiebenSat.1 Media 1,17 20,50 – 1,87 21,76 12,05
Puma SE
2,00 217,50 – 0,05 277,05 209,05
Rational
5,50 192,25 – 0,39 206,00 151,05
Rheinmetall
1,80 37,99 – 1,26 47,60 30,00
RHÖN-KLINIKUM
0,45 15,12 – 1,53 22,26 13,50
Salzgitter
0,45 31,39 – 1,89 48,95 27,03
SGL Carbon SE
0,20 30,70 – 2,07 48,26 29,75
Sky Deutschland
3,29 – 3,06 3,47 1,33
STADA
0,37 22,59 – 0,68 26,50 15,61
Südzucker
0,70 27,79 + 0,04 28,94 19,16
Symrise
0,62 26,69 + 0,19 27,11 17,18
TAG Immobilien
0,20
8,58 – 0,46 8,64 5,80
TUI
7,11 – 0,13 7,15 3,11
Vossloh
2,50 75,05 – 0,37 81,28 63,57
Wacker Chemie
2,20 47,89 – 1,09 92,60 47,56
WINCOR NIXDORF 1,70 30,34 + 0,76 41,90 26,41
Aleo Solar
Berentzen-Gr. Vz
Brainvestor
Brem.Lagerhaus
Brem.Straßenbahn
Brilliant
Dt. Immob. Hold.
Energiekontor
Frosta
Jean Pierre Rosselet
Mevis Medical Sol.
Norddt. Steingut
OHB
Oldenb.Landesbank
PNE Wind
Sloman Neptun
dax 30
05.10.
194,96
646,40/648,64
184,00/184,00
585,00/591,00
563,00/565,00
565,00/566,00
Metalle (London) in $ /t 08.10.
05.10.
Blei
Kasse 2242,00/2243,00 2264,50/2265,00
3 Monate 2251,50/2252,00 2268,00/2269,00
Zink
Kasse 2001,00/2001,50 2031,50/2032,00
3 Monate 2035,00/2035,50 2062,00/2063,00
Kupfer Kasse 8132,50/8133,00 8297,00/8299,00
3 Monate 8135,00/8135,50 8295,00/8295,50
Zinn
Kasse 22095,00/22100,00 22450,00/22455,00
Baumwolle (NY) cts /lb
Oktober
Dezember
März
Mai
Juli
3076,65
2544,73
737,08*
2148,37
6655,77
–1,00 %
–0,79 %
+0,23 %
–1,12 %
–0,29 %
Goldmünzen
Westdeutsche Metalle 08.10.
Notierungen in EUR /100kg
Blei in Kabeln
194,02
Del-Notiz
636,46/638,70
Aluminium
181,00/181,00
Messing MS 58-2
576,00/583,00
Messing MS 63
558,00/560,00
Messing MS 63/37 557,00/559,00
Edelmetalle (London)
Gold, loko ($ /Feinunze)
Silber, loko (p / Feinunze)
Singapur Straits Times
Stoxx Europe 50
Tokio Topix
Wien ATX
Zürich SMI
08.10.
1769,00
2109,30
05.10.
1790,00
2152,56
08.10.
70,43
71,78
72,62
73,57
74,42
05.10.
69,80
71,49
72,30
73,23
74,13
Getreide/Futtermittel
05.10.
(Chicago) Notierungen in cts /Bushel
Hafer Dezember
370,75
Weizen Dezember
857,00
Mais Dezember
748,00
Sojabohnen November
1551,50
Sojabohnen Januar
1551,00
Sojaschrot Oktober
474,70
Sojaschrot Dezember
471,20
04.10.
363,25
873,00
757,00
1551,50
1551,00
470,80
468,90
Deutsche Edelmetalle: Die Frankfurter Börse
notierte gestern folgenden amtlichen Goldpreis:
Kilobarren 44226,24 EUR. Silber (W.C. Heraeus
GmbH): Fixing, unverarbeitet; Verkauf 907,9
EUR/kg.
08.10. (Preise in Euro)
Maple Leaf / Amerik. Eagle
1 Britannia/Eagle
1/2 Amer. Eagle
1/4 Amer. Eagle
1/10 Amer. Eagle
Krügerrand
10 Rubel Tscherwonez
20 bfr Leopold
1 £ neu Eliz.II
20 Goldmark
20 sfrs Vreneli
20 ffrs Napoleon
100 ökr./off. Neupräg.
4 ÖDuk./off. Neupräg.
1 Nugget Känguruh
Platin Koala 1/1
Ankauf
1336,06
1336,06
675,50
337,50
128,00
1336,06
323,00
247,66
306,62
312,69
242,57
242,07
1295,07
581,42
1349,00
1230,13
Verkauf
1414,80
1428,45
746,00
381,00
160,00
1414,80
433,50
279,97
352,38
384,56
278,69
286,84
1365,18
644,35
1415,00
-
Erläuterungen: *= Preis vom Vortag oder letzt verfüg-
bar.Alle Aktienkurse in Euro, Dax, MDax, TecDax und SDax
sind Xetra Handel, die übrigen Präsenzhandel. Bei den
Angaben zur Dividende handelt es sich um ausgeschüttete
Jahres-Beträge, dargestellt in Landeswährung einschließlich
eventueller Boni. Der Xetra-Handel endet um 17:30 Uhr.
Nikkei-Index=© Nihon Keizai Shimbun, Inc. Vz = Vorzugsaktie.
Reisedevisen werden von den Banken mit unterschiedlichen
Aufschlägen beim Verkauf und Abschlägen beim Ankauf
berechnet. Die Marge zum hier genannten amtlichen
Devisenkurs beträgt etwa 5%.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Quelle
Ein Service der Bremer Landesbank
Berlin. Der Touristenboom in Deutschland
geht auch auf die internationale Finanzkrise zurück. „Wir sind ein Profiteur der Krise“, sagte die Chefin der Deutschen Zentrale für Tourismus, Petra Hedorfer, gestern beim 16. Tourismusgipfel in Berlin. Im
Vergleich zu den USA, zu London oder zur
Schweiz sei Deutschland „unschlagbar
günstig“. Das zeige Berlin, das bereits
mehr Hotelbetten anbiete als New York.
Angesichts der Krise verschiebe sich der
Trend von einem großen Urlaub zu mehreren kürzeren Reisen. Dabei gehe es nicht
um All-inclusive-Reisen, sondern um anspruchsvollere Formate, sagte Hedorfer.
„Deutschland profitiert durch sein Angebot an Kultur- und Eventreisen und seine
zentrale Lage.“ Das zeige sich auch am
zweiten Platz im Tourismusranking hinter
Spanien.
Die Gesellschaft für Konsumforschung
(GfK) erkannte angesichts der Bankenkrise eine abnehmende Neigung zum Sparen und eine höhere Bereitschaft, Geld für
Freizeit und Konsum auszugeben. „Vor allem der Deutschland-Urlaub ist ein Wachstumsmotor“, sagte Matthias Hartmann,
Chef der GfK. Treibende Kraft seien die
Menschen im Alter von über 60 Jahren. „Es
braucht Zeit und Geld zum Reisen.“ Beides
sei bei vielen Rentnern vorhanden.
Entgegen dem Klischee würden gerade
die älteren Menschen das Internet intensiv
zur Reiseplanung und -buchung nutzen.
Die Nutzung der Portale der Bahn, von Reiseanbietern und Hotelvermittlern sei um
ein Vielfaches höher als bei den 14 bis
29-Jährigen.
Das Tourismusland Deutschland steuert
derzeit auf den dritten Übernachtungsrekord in Folge zu. Für das Gesamtjahr werden rund 400 Millionen (Vorjahr: 394 Millionen) Übernachtungen erwartet.
Alter WestLB-Chef leitet
Nachfolge-Gesellschaft
Düsseldorf (wk). Gut drei Monate nach der
Zerschlagung der WestLB hat der Aufsichtsrat der Nachfolgegesellschaft Portigon Dietrich Voigtländer als Vorstandschef
bestätigt. Der ehemalige WestLB-Chef
hatte im Juli die Leitung von Portigon übernommen. Voigtländer sei nun für die Dauer
von fünf Jahren im Amt, teilte Portigon gestern mit. Die WestLB-Nachfolgerin steht
vor einem massiven Personalabbau. Bis
Ende 2016 soll die Zahl der Mitarbeiter auf
rund 1000 sinken. Nach dem Start Anfang
Juli mit rund 4200 Mitarbeitern sind nach
Auslagerungen und Abfindungsprogrammen derzeit noch rund 3000 Mitarbeiter in
dem Unternehmen beschäftigt. Bis Ende
2012 soll diese Zahl zunächst auf 2750 sinken. Voigtländer hatte angekündigt, Portigon als international tätige Servicegesellschaft positionieren zu wollen. Großkunde
soll etwa die „Bad Bank“ werden, die
WestLB-Schrottpapiere abarbeitet.
Smartphone-Geschäft
bei HTC bricht ein
Taipeh (wk). Der Smartphone-Hersteller
HTC muss im heftigen Wettbewerb der
Branche weiter Federn lassen. Das taiwanische Unternehmen gab gestern vorläufige
Zahlen für das dritte Quartal bekannt, wonach der Gewinn nach Steuern noch 3,9
Milliarden Taiwan-Dollar (102,7 Millionen
Euro) erreichte – das ist weniger als ein
Viertel des Vorjahresresultats und noch einmal weniger als im zweiten Quartal (7,4 Milliarden Dollar). Der Umsatz erreichte 70,2
Milliarden Taiwan-Dollar nach 91 Milliarden im Vorquartal. HTC hatte eine Vorreiterrolle bei Smartphones mit dem GoogleSystem Android, ist in diesem Jahr aber
massiv unter Druck geraten und hat Marktanteile an die Konkurrenten Samsung und
Apple verloren. HTC bringt demnächst
neue Smartphones mit dem Microsoft-System Windows Phone 8 und der jüngsten Android-Version auf den Markt.
Smartphone-Stratege
verlässt Nokia
Helsinki (wk). Wenige Wochen vor der
wichtigsten Produkteinführung des Jahres
hat ein führender Nokia-Manager das finnische Unternehmen verlassen. Der für die
Smartphone-Strategie
verantwortliche
Vice President Ilari Nurmi gab keine
Gründe dafür an. Im Internet-Dienst Twitter schrieb er, er sei dankbar für fast 15
Jahre bei Nokia und wünsche dem Unternehmen nur das Beste. Nokia hat im September sein neues Handy-Flaggschiff Lumia 920 angekündigt, das für November erwartet wird und das neue Microsoft-System Windows Phone 8 nutzt. Der einstige
Marktführer aus Finnland hofft, mit diesem
Gerät zu alter Stärke zurückzufinden.
REDAKTION WIRTSCHAFT
Telefon 0421 / 36 71 34 00
Fax 0421 / 36 71 10 12
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21
Wirtschaft
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Export trotzt schwacher Konjunktur
Puma plant
Öko-Sportschuh
Zahlen widerlegen schlechte Stimmung in der Industrie / Starke Nachfrage aus Schwellenländern
Neue Kollektion kompostierbar
EINFUHR
+12,0
+8,9
+9,3
+8,2
+9,1
+8,5
+7,5
+5,4
+10,5
+7,0
AUSFUHR
+4,9
+6,2
+3,4
+2,5
+5,8
+5,8
+ 0,8
+3,7
+1,8
+1,5
+0,6
+0,4
- 0,3
-1,0
Entwicklung der Ein- und Ausfuhr jeweils
im Vergleich zum Vorjahresmonat (in Prozent)
SEPT
T
2011
OKT
2011
NOV
V
2011
DEZ
2011
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft
trübt sich seit Monaten ein, doch die harten Fakten erzählen eine ganz andere Geschichte: Obwohl die Schuldenkrise in
Europa bremst und der Boom in Asien an
Tempo verliert, erreichen die deutschen
Exporte weiterhin Rekordhöhen.
V ON H ARAL D S C H MIDT
Frankfurt/Main. Allen Unkenrufen zum
Trotz: Mitten in der Schuldenkrise ist
Deutschlands Exportwirtschaft auf Rekordjagd. Noch nie wurden in einem August so
viele Waren „Made in Germany“ in aller
Welt gekauft wie in diesem Sommer.
Das überrascht nicht nur Ökonomen, die
den Exporteuren das nicht zugetraut hätten. Schließlich lässt die Konjunkturdynamik weltweit nach, und die Schuldenkrise
im Euroraum wirft lange Schatten. Die guten Zahlen dürften auch in den Vorstandsetagen für Überraschung gesorgt haben:
„Die Exportindustrie schaut skeptisch in
die Zukunft“, hatte Ifo-Konjunkturexperte
Klaus Wohlrabe die Stimmung in den
Unternehmen jüngst zusammengefasst.
Die jüngsten Zahlen des Statistischen
Bundesamts zum Außenhandel, aber auch
JAN
2012
FEB
2012
MRZ
2012
die Industrieauftragseingänge insgesamt
erklären den Pessimismus jedenfalls nicht.
Auch das Wirtschaftsministerium überraschte gestern mit Zahlen zur Gesamtproduktion im August positiv.
„Die harten Daten haben sich seit Monaten durch die Bank sehr gut gehalten“, sagt
Unicredit-Volkswirt Alexander Koch. Die
Schuldenkrise und die langsamere Gangart in den Schwellenländern hätten die Psychologie in den Unternehmen übertrieben
negativ beeinflusst. Koch betont: „Es gibt
keine Anzeichen, dass es einen Einbruch
geben könnte. Es sieht so aus, als könnte
sich die Exportwirtschaft halten.“ Die
Wachstumsraten dürften allerdings in den
kommenden Monaten kleiner ausfallen.
Gänzlich abkoppeln können sich die Exporteure von den Krisen ohnehin nicht. Bislang kann die Nachfrage aus Schwellenländern und dem Dollarraum allerdings die
Ausfälle bei den Exporten in die Eurozone
mehr als kompensieren, sagt der Präsident
des Außenhandelsverbands BGA, Anton F.
Börner, und frohlockt: „Der deutsche Export hat sein gutes Wachstum auch im August fortgesetzt.“
Unter den schwachen Märkten in Teilen
Westeuropas leidet bisher insbesondere
APR
2012
MAI
2012
die Autoindustrie. So ging die Pkw-Ausfuhr im September um 13 Prozent zurück,
bereinigt um weniger Arbeitstage beziffert
der Branchenverband VDA das Minus auf
immer noch kräftige neun Prozent.
Deutschlands Maschinenbauer stehen
besser da. Die Exporte kletterten zuletzt
auf Jahressicht um 8,5 Prozent. „Die Rückgänge in China und anderen europäischen
„Es gibt keine Anzeichen,
dass es einen Einbruch
geben könnte.“
Unicredit-Volkswirt Alexander Koch
Märkten können mehr als kompensiert werden durch gutes Geschäft in Russland, vor
allem aber in den USA“, betont der Chefvolkswirt des Branchenverbands VDMA,
Ralph Wiechers. Auch die Ausfuhren der
deutschen Elektroindustrie laufen dank
der kräftigen Nachfrage aus Asien und
Amerika auf hohem Niveau und kletterten
zuletzt auf neue Rekordhöhen.
JUN
2012
JUL
20
012
AU
UG
20
012
© WESER-KURIER · DOSS/FOTO: DPA/QUELLE: STATISTISCHES BUNDESAMT
Derzeit wird der positive Trend der deutschen Exportindustrie durch den relativ
günstigen Euro gegenüber dem US-Dollar
zusätzlich begünstigt. Das berge aber Risiken, warnt Börner: „Denn beispielsweise
ein schwacher Eurokurs wirkt sich nicht
nur positiv auf die Exporte aus, sondern belastet gerade auch die Importseite mit den
zu importierenden Rohstoffen und Vorprodukten. Darüber hinaus hat sich auch ein
Nachlassen der Konjunktur in China bereits angekündigt.“
Nach einer gestern vorgelegten Analyse
der Weltbank kühlt sich Chinas Konjunktur in diesem Jahr deutlich ab – und zieht
die ganze Ostasien- und Pazifikregion mit
herunter. Die Organisation rechnet demnach in China nur noch mit 7,7 Prozent
Wachstum, nach 9,3 Prozent im vergangenen Jahr. Die Flaute in Ostasien werde sich
auf die gesamte Weltwirtschaft auswirken,
betont die Weltbank.
China ist für die großen deutschen Industriezweige längst einer der wichtigsten Absatzmärkte überhaupt. Deshalb dürfte der
Ausblick der Weltbank für Erleichterung
sorgen: Die zweitgrößte Volkswirtschaft
der Welt wird 2013 wieder an Schwung gewinnen.
München (wk). Der Sportartikelhersteller
Puma will im kommenden Februar eine
Öko-Kollektion in die Läden bringen, die
die Umwelt um ein Drittel weniger belasten soll als die konventionellen Produkte.
Die Schuhe und Kleidungsstücke seien biologisch abbaubar oder vollständig recycelbar, sagte Vorstandschef Franz Koch gestern. Von der Herstellung der Rohstoffe
über den Transport bis zur Entsorgung gingen sämtliche Umweltkosten in die Rechnung ein. Die Kunden könnten sich damit
zwischen einem mehr und einem weniger
umweltbelastenden Produkt entscheiden,
sagte Aufsichtsratschef Jochen Zeitz.
Er erklärte den Ansatz am Beispiel
zweier Basketballschuhe. Für das Leder
des konventionellen Schuhs werde viel
mehr Land und Wasser verbraucht als für
das Produkt aus Bio-Baumwolle und Leinen. Allerdings sei die Luftbelastung durch
den neuen InCycle-Schuh etwas höher, da
für die Verarbeitung der Baumwolle mehr
Energie gebraucht werde. Weil er aber
samt Sohle kompostierbar sei, sei die Umweltbelastung unter dem Strich um 31 Prozent geringer. Mit einem Verkaufpreis von
95 Euro werde er zehn Euro teurer sein.
Die InCycle-Kollektion startet daneben
mit einem T-Shirt, einer Trainingsjacke
und einem Rucksack aus Polypropylen, das
recycelt und in China vom selben Hersteller wieder zu neuen Rucksäcken verarbeitet werden soll. Damit die Umweltrechnung aufgeht, müssen die Verbraucher
ihre alten Produkte aber in einem PumaGeschäft zurückgeben. „Wir werden keinen Erfolg haben, wenn die Verbraucher
nicht mitmachen“, betonte Koch.
Eisenbahner fordern
bessere Bedingungen
Berlin (wk). Bei den Verhandlungen über
einen Zukunftstarifvertrag für die 190 000
Bahn-Beschäftigten hat sich gestern bis in
die Abendstunden noch kein Abschluss abgezeichnet. „Die Materie ist sehr komplex
und es gibt viel zu regeln“, sagten Sprecher der Verhandlungspartner: „Einen Abschluss sehen wir noch nicht.“ Bereits am
Sonntag seien Vertreter von Bahn und der
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft
(EVG) zu Gesprächen zusammengekommen. Die Arbeitnehmerseite fordert, die
Arbeitsbedingungen an die Lebensphasen
der Beschäftigten wie Kinderbetreuung,
Pflege oder Altersteilzeit anzupassen.
Auch die Tarifkommission kam gestern in
Berlin zusammen. Sie wollte den aktuellen
Verhandlungsstand bewerten. Nach Einschätzung der EVG steht die Bahn vor der
Herausforderung, künftig qualifiziertes Personal zu finden. Schon jetzt sei ein Großteil
der Beschäftigten älter als 50 Jahre.
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Sport
22
SG Marßel bezwingt
MTV Tostedt mit 6:3
Marßel (gru). Mit einem 5:5-Unentschieden beim TTK Anröchte und einem
6:3-Sieg gegen den MTV Tostedt in eigener Halle haben die Tischtennisdamen der
SG Marßel ihr Punktekonto in der 2. Bundesliga Nord am Wochenende ausgleichen
können (5:5). Erstmals in der neuen Saison
konnte Marßels Spitzenspielerin Katharina
Michajlova für die Nordbremerinnen wieder aufschlagen. Sie studiert zurzeit in Petersburg und hatte wochenlang auf ein Ausreisevisum warten müssen. Gegen den
MTV Tostedt zeigte die 23-Jährige allerdings schwankende Leistungen. Einer Niederlage gegen Tostedts Nummer zwei,
Anne Sewöster (1:3), ließ sie ein 3:1 gegen
Svenja Obst, die Nummer eins, folgen. Die
Wende nach einem 1:3-Rückstand gegen
die Mannschaft aus dem Landkreis Harburg schaffte aber vor allem das „untere
Paarkreuz“ von Trainerin Margareta
Gluza. Die Trainerin der SG Marßel freute
sich über starke Auftritte von Jenny Zhan
und der ehemaligen Tostedterin Yvonne
Kaiser. Kaiser gewann beide Einzelspiele,
Zhan ihr Einzel und das Doppel an der
Seite von Michajlova.
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Kampfszenen in Findorff
Spielabbruch, Schlägerei und Polizeieinsatz in der Fußball-Landesliga
VOLLEYBALL
BTS Neustadt II - TV Georgsmarienhütte
BTS Neustadt II - SCU Emlichheim III
TSG Westerstede - VC Osnabrück
TSG Westerstede - VfL Bad Iburg
1. TSG Westerstede
2. SCU Emlichheim III
3. BTS Neustadt II
4. TV Nordhorn
SV Arm. Rechterfeld
SV Bad Laer II
7. VC Osnabrück
VfL Bad Iburg
9. TV Georgsmarienhütte
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Oberliga 2 Frauen
SVG Lüneburg - SC Langenhagen
SVG Lüneburg - SG Stern/Salzgitter
1. SC Langenhagen
2. SVG Lüneburg
3. SV Nienhagen
MTV Gifhorn
OT Bremen
VSG Bodenstedt/S. II
MTV Slazgitter
Team Schaumburg
9. SG Stern/Salzgitter
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Verbandsliga 2 Frauen
Oldenburger TB II - SG Bremen-Nord
Oldenburger TB II - Bremen 1860
Buxtehuder SV - ATSV Habenhausen
Buxtehuder SV - VfL Oythe II
1. Oldenburger TB II
2. VfL Oythe II
3. ATSV Habenhausen
4. NVV-Team
TSV Bremervörde
TSG Westerstede II
TV Eiche Horn II
8. Bremen 1860
9. SG Bremen-Nord
10. Buxtehuder SV
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Landesliga 2 Männer
SG Ofenerdiek/O. - Bremen 1860 IV
SG Ofenerdiek/O. - Vareler TB
VG Delmenhorst-St. III - SV Nortmoor
VG Delmenhorst-St. III - TuS Bloherfelde II
TV Bremen 1875 II - VG Delmenhorst-St. II
TV Bremen 1875 II - TSV Lesum-B.
1. TV Bremen 1875 II
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Landesliga 3 Männer
VSK Osterholz-Sch. - TuS Harsefeld
VSK Osterholz-Sch. - TV Bremen 1875 III
TSV Oerel-B. - TV Baden II
TSV Oerel-B. - TSV Worpswede
TuS Zeven II - MTV Wilstedt
TuS Zeven II - FT Geestemünde
1. VSK Osterholz-Sch.
TSV Oerel-B.
3. MTV Wilstedt
4. FT Geestemünde
5. BVV-Team II
6. TSV Worpswede
TV Bremen 1875 III
TV Baden II
TuS Harsefeld
10. TuS Zeven II
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Hier wurde wenigstens noch Fußball gespielt. In der Nachspielzeit brach der Schiedsrichter die Partie dann ab.
Eigentlich sollten die SG Findorff und der
TSV Grolland um Punkte in der Landesliga spielen. Doch was auf der Bezirkssportanlage in der Nürnberger Straße als
Fußballspiel begann, endete mit einem
Polizeieinsatz.
V ON S TE F A N F RE Y E
Oberliga 1 Frauen
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REDAKTION SPORT
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Fax 0421 / 36 71 10 22
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Mehrere Bremer Kegler nominiert
VO N W O LFG AN G M E R DE S
Bremer Kongress
zum Thema Fußball
Bremen (sfy). Der Termin steht, nur am Veranstaltungsort muss noch gearbeitet werden: Am 11. November (18.30 Uhr) soll der
1. Bremer Fußball-Kongress über die
Bühne gehen. Die Idee zu diesem Austausch hatten Kristian Arambasic (SG Aumund-Vegesack) und Andre Weise (TuS
Komet-Arsten). Nach einer kurzen Einleitung soll es parallel zwei Workshops geben. Der eine beschäftigt sich mit dem Jugendfußball in Bremen und wird vom Duo
Arambasic/Weise geleitet. Die andere
Gruppe beschäftigt sich mit der Entwicklung in der Landes- und Bremen-Liga. Mit
Klaus Gelsdorf (Bremer SV) und Andreas
Laesch (OT Bremen) wird diese Gruppe
ebenfalls von zwei Trainern geleitet.
Zur Belohnung
ins Nationalteam
Bremen. Was genau passiert ist, wird man
vermutlich niemals erfahren. Auch der Bericht des Schiedsrichters, der derzeit noch
in mühevoller Kleinarbeit gefertigt wird,
dürfte keine wirkliche Klarheit bringen –
wie auch angesichts des halbstündigen
Chaos. Aber selbst die „Eckdaten“ der Geschehnisse um das Landesligaspiel zwischen der SG Findorff und dem TSV Grolland reichen aus, um von einem bitteren
Tag für den Bremer Amateurfußball zu
sprechen: zwei Rote Karten, Rudelbildung,
Spielabbruch, Körperverletzung, Jagdszenen und ein Polizeieinsatz.
„So etwas habe ich noch nicht erlebt“,
sagt Frank Ripke. Der Trainer der SG Findorff ist schockiert vom sechsten Spiel seiner Mannschaft in Bremens zweithöchster
Spielklasse. Er war ziemlich stolz, als ihm
mit der SGF vor ein paar Monaten der Aufstieg in die Landesliga gelungen war. Die
meisten seiner Spieler kennt Frank Ripke
bereits aus der Jugend der Findorffer – ein
Großteil der Mannschaft spielt seit Jahren
zusammen. Ob sie nun in der Bezirks- oder
in der Landesliga antritt, ist nicht unbedingt wichtig für Ripke. Und nun das.
Irgendwie passte der Polizeieinsatz so
gar nicht zu seinem Verständnis vom Amateurfußball – und dann war es auch noch
einer seiner Spieler, der die Kettenreaktion
in Gang brachte. „Dieses Foul war der Ursprung“, so Ripke. Rund 90 Minuten lang
hatten sich die SG Findorff und der TSV
Grolland ein einsatzfreudiges, aber weitgehend faires Spiel geliefert. Die Gäste führten mit 2:1, und ihre Gelb-Rote Karte (49.)
hatte es für übliche Vergehen gegeben.
Kurz vor Schluss – die Partie befand sich
bereits in der dreiminütigen Nachspielzeit
– eskalierte die Partie aber doch. Reichlich
brutal stieg ein Findorffer gegen einen Gästestürmer ein und holte diesen von den Beinen. „Eine klare Rote Karte“, so Ripke. Er
konnte sich den „Blackout“ seines Kickers
nicht erklären: „Später hat er immerhin zugegeben, dass er Scheiße gebaut hat.“ Mittlerweile war der Findorffer Platzverweis allerdings nicht mehr der einzige dieser Partie. Gleich nach dem ersten Tritt hatte es
heftige Diskussionen auf dem Platz gegeben; eine Rudelbildung, an der sowohl die
aufgebrachten Grollander als auch Spieler
der SG Findorff beteiligt gewesen waren.
„Dort wurde gespuckt und getreten“, so
Ripke. Mit dem Ergebnis, dass der Unparteiische nun auch einem Spieler des Gästeteams die Rote Karte zeigte und die Partie
wenig später abbrach – was die Kicker des
TSV Grolland noch mehr verärgerte, da sie
nun um die drei Punkte fürchten müssen.
Das Schiedsrichtergespann hatte es jedenfalls nicht leicht, ohne weitere Diskussionen in seine Kabine zu gelangen.
Beschützer wird attackiert
„Sie haben sich bedroht gefühlt“, sagt
Frank Ripke. Irgendwann kamen die drei
Unparteiischen dann aber doch an in ihren
Räumen. Weil man sich mittlerweile um die
Gesundheit der Schiedsrichter sorgen
muss, wird seit ein paar Jahren allerdings
Wert darauf gelegt, dass der Heimverein
die Unparteiischen im Konfliktfall schützen
muss. Am vergangenen Sonnabend übernahm ein Funktionär der SG Findorff diese
Aufgabe, indem er sich vor die Kabine der
Junioren-Vierer holt Silber
Bremer Ruderverein von 1882 bei Deutscher Sprintmeisterschaft
Bremen (sör). Höhepunkt der Deutschen
Sprintmeisterschaft auf dem Elfrather See
war aus Bremer Sicht das Rennen des Junioren-Mixed-Vierers: Thea Mühl, Yannick
Schmols, Kristof Mose und Schlagfrau
Eleni Melis vom Bremer Ruderverein holten in Krefeld die Vize-Meisterschaft. Da
die Vorbereitung sehr kurz war, wollte die
Mannschaft den Vorlauf und einen möglichen Hoffnungslauf als Übungsrennen nutzen. Nachdem sich jedoch ein gegnerisches Boot abgemeldet hatte, gab es nur
noch den Finallauf. Auf der 420-Meter-Stre-
Yannick Schmols (v.l.), Eleni Melis, Trainer Sören Dannhauer, Thea Mühl und Kristof Mose
freuten sich über die Silbermedaille. FOTO: FR
cke zeigten die Sportler nach einem guten
Start einen hervorragenden zweiten Rennabschnitt und kamen so auf Rang zwei.
Elias Hammer und Jens Große gingen im
Zweier-ohne an den Start. Trotz beruflich
bedingter knapper Vorbereitung überraschten sie im Vorlauf und zogen mit
einem fast perfekten Rennen als Sieger in
das A-Finale ein. Auch im Endlauf gelang
ihnen ein gutes Rennen – am Schluss mussten sie sich dennoch mit Rang fünf begnügen.
Im Doppelzweier traten Lisa und Melanie Baues an. Gegen Olympiateilnehmer
und amtierende Weltmeisterinnen schafften es die Ruderzwillinge ins Halbfinale.
Mit dem achten Gesamtrang konnten sie
sich zufriedenstellend platzieren. Anerkennung erntete auch der Frauen-Achter, der
erstmals auf der einzig für Vereinsmannschaften ausgeschriebenen Sprintmeisterschaft antrat. Thea Mühl, Eleni Melis, Kristine Kühl, Judith Maurer, Theresa Goldgrabe, die Baues-Schwestern, Schlagfrau
Franziska Goldgrabe und Steuermann
Jens Große erreichten ungefährdet das AFinale. Die mit drei Juniorinnen besetzte
Mannschaft sicherte sich Rang fünf. Insgesamt waren in Krefeld zwölf Sportler vom
Bremer Ruderverein vertreten. Die Deutsche Sprintmeisterschaft bildete den Abschluss der Rudersaison 2012.
FOTO: STEFFEN VON DEETZEN
Schiedsrichter postierte. Ein halbes Dutzend junger Männer, nach Auskunft der
Bremer Polizei Spieler und Fans des TSV
Grolland, wollte sich nämlich nicht abhalten lassen. Es wurde versucht, die Tür einzutreten, und der SGF-Funktionär bekam
eine „Ohrfeige und einen Tritt in die Magengegend“.
Der machte wenig später, mittlerweile
vor dem Vereinsheim, zu Beweiszwecken
ein Foto von dem vermeintlichen Täter, der
daraufhin mit einigen anderen die Verfolgung des Vereinsverantwortlichen aufnahm. „Quer über den Platz eines Handballspiels“ sei die Jagd nach Informationen
der Polizei erfolgt. Sie rückte anschließend,
rund 15 Minuten nach Abbruch der Partie,
mit einigen Streifenwagen an und nahm
eine Strafanzeige gegen einen 28-Jährigen
auf.
Auch Frank Ripkes Kollege Michael
Dähne spricht von „Szenen, die nicht auf
einen Fußballplatz gehören“. Der Grollander Trainer gibt allerdings dem Unparteiischen eine Mitschuld an den Vorgängen:
„Der Schiedsrichter hat die Unruhe mit der
unverständlichen Roten Karte reingebracht, und wenn er clever ist, pfeift er das
Spiel einfach ab.“ Zudem kann sich der
TSV-Trainer nicht vorstellen, dass seine
Spieler und die ihm bekannten Zuschauer
eine aggressive Rolle übernommen haben:
„Dafür lege ich die Hand ins Feuer.“ Trotzdem: Ganz so leicht will man sich es in Grolland dann doch nicht machen. Dähne: „Wir
werden interne Gespräche führen und gucken, inwieweit wir Maßnahmen einleiten.“
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Bremen. Der Ländervergleich der Sportkegler aus zehn Bundesländern bei den Damen A, Damen B/C (ohne Bremer Beteiligung), Herren A sowie Herren B/C in Hamburg war vergleichbar mit einer deutschen
Meisterschaft, denn die Topspieler waren
alle dabei und rangen um jedes Holz. Die
sieben besten Spieler jeder Klasse erhielten zudem eine Berufung in die Nationalmannschaft.
Dass Bremens Damen in der Klasse A
wieder ganz vorne dabei waren, verwunderte nicht, denn Ute Wachtendorf als Garantin für gute Ergebnisse hatte zwei Ziele:
Sie wollte aufs Treppchen und in die Nationalmannschaft. Sie startete an und war wie
alle Spielerinnen am ersten Tag erstaunt,
wie schwer die Bahnen liefen. Sie machte
das Beste daraus und war drittstärkste Spielerin aller Damen. Der Start am zweiten
Wettkampftag ließ die Zahl der Hölzer bei
ihr auf 898 hochschnellen, sodass im Gesamtergebnis 1763 Holz zu Buche standen.
Das bedeutete Platz zwei in der Einzelwertung und die Berufung ins Nationalteam,
das am ersten Wochenende im November
in Husum gegen Dänemark antritt. Das Bremer Team verteidigte schließlich mit
Christa Burbott (845/853), Birgit Eckinger
(855/877) sowie Karin Thoden (850/866)
den bereits am ersten Tag erlangten dritten
Platz hinter Niedersachsen und Hamburg.
Die aus Bremerhavenern und Bremern
zusammengestellte Herren-A-Mannschaft
glänzte durch ihre Geschlossenheit. Ralph
Bräuer (890/869), Torsten Rohde (895/853),
Heinz-Dieter Menkens (886), Ralph Sickfeld (887/858) sowie Klaus Wendelken
(892/871) erreichten einen nicht erwarteten vierten Platz und ließen Mannschaften
wie Hamburg und Berlin hinter sich.
Frustrierend verlief die Vorstellung der
Bremer Mannschaft B/C, die nur auf dem
siebten Platz einkam. Überzeugen konnten
am zweiten Tag nur Manfred Thoden, der
auf 891 Holz kam, und Amelio Sozio (890).
Holger Wohlgemuth aus Bremerhaven
(827/868) und auch Heinz Rybka (846/868)
enttäuschten. Im Gesamtergebnis wurde
Thodens Leistung belohnt, denn auch er
schaffte trotz seiner Bedenken („Das ist
nicht meine Piste“) den erhofften Sprung in
die Nationalmannschaft.
Noch eine gute Nachricht: Simone
Grziwa erhielt für die Damenmannschaft
überraschend ebenfalls eine Nominierung
für die deutsche Auswahl.
Ergebnisse
Damen A: 1. Niedersachsen 6971 Holz, 2. Hamburg 6939,
3. Bremen (Ute Wachtendorf 1763, Christa Burbottle 1698,
Birgit Eckinger 1732, Silla Froese 839, Karin Thoden 1716)
Herren A: 1. Mecklenburg-Vorpommern 7058, 2. Niedersachsen 7050, 3. Schleswig-Holstein 7035, 4. Bremen
(Ralph Bräuer 1759, Torsten Rohde 1748, Heinz-Dieter Menkens 886, Ralph Sickfeld 1745, Klaus Wendelken 1763)
Herren B/C: 1. Niedersachsen 7043, 2. Mecklenburg-Vorpommern 6992, 3. Schleswig-Holstein 6982, …7. Bremen
(Amelio Sozio 1733, Holger Wohlgemuth 1695, Heinz Rybka
1714, Manfred Thoden 1766)
(mer)
EISHOCKEY
Oberliga Nord
Hamburger SV - Crocodiles Hamburg
Adendorfer EC - Crocodiles Hamburg
EHC Timmendorf - Hamburger SV
Hamburger SV - Rostocker EC
Weser Stars - Adendorfer EC
Crocodiles Hamburg - EHC Timmendorf
1. EHC Timmendorf
2. Adendorfer EC
3. Hamburger SV
4. GEC Nordhorn
5. Weser Stars
6. Rostocker EC
7. Crocodiles Hamburg
5:3
3:2
7:3
5:2
4:5
0:5
2 2 0 12:3
6
2 2 0 8:6
6
3 2 1 13:12
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3 0 3 5:13
0
Drei Gegentore in zwei Minuten
Eishockey-Oberligist Weserstars unterliegt Adendorf mit 4:5
Bremen (sfy). Vielversprechend sind die
Weserstars in die Eishockey-Oberliga gestartet. Vielversprechend, aber erfolglos.
Nach der 4:5 (1:1, 0:4, 3:0)-Heimniederlage
gegen den Adendorfer EC bliebt den Bremern nur die Erinnerung an sehr gute Phasen in diesem Spiel. Daran sollte das junge
Team von Sergej Yashin anknüpfen.
Es waren die ersten Minuten des zweiten
Drittels, die die Weserstars um die Früchte
ihrer Arbeit brachten. Im ersten Durchgang hatten sie zwar auch ein paar Anlaufschwierigkeiten gehabt, ihrem Gegner
unterm Strich aber ein ausgeglichenes
Spiel geliefert. Das änderte sich nach der
ersten Pause. Innerhalb von nur zwei Minuten schraubte der Gast aus Adendorf das Ergebnis auf 4:1. Nichts stimmte zu diesem
Zeitpunkt in der Defensive der Weserstars,
und hätte Goalie Wolfgang Knoll nicht
mehrfach mit tollen Paraden gerettet, wäre
Adendorf noch weiter davongezogen.
Die Bremer stabilisierten sich danach,
kassierten in Unterzahl jedoch einen weiteren Treffer zum 1:5. Wohl niemand unter
den rund 300 Besuchern im Paradice hätte
in der zweiten Drittelpause erwartet, dass
die Weserstars sich von diesem Rückstand
erholen würden. Aber offenbar fand Sergej
Yashin die richtigen Worte. Im letzten Spielabschnitt präsentierte sich seine Mannschaft deutlich stärker. Phasenweise wur-
Zweifacher Torschütze der Weserstars: Marc
Meinhardt (am Boden). FOTO: MICHAEL MÜLLER
de der Gast vor dem eigenen Tor eingeschnürt, und nach Marc Meinhardts zweitem Treffer zum 4:5 blieb noch genug Zeit
für den Ausgleich. In den verbleibenden
vier Minuten versuchte der Gastgeber alles, um den fünften Treffer zu erzielen. Die
Gäste kamen mittlerweile nur noch zu gelegentlichen Angriffen. Mit Glück und einer
guten Defensive reichte es für den Adendorfer EC gleichwohl zum Sieg.
Tore: 0:1 (17.), 1:1 Maier (20.), 1:2 (21.),
1:3 (22.), 1:4 (23.), 1:5 (36.), 2:5 Bartolomä
(45.), 3:5 Meinhardt (51.), 4:5 Meinhardt
(56.)
23
Sport
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Zweikampf um die Formel-1-Krone
SPORT AUS ALLER WELT
HANDBALL
Fünf Rennen vor Saisonende spricht plötzlich wieder Vieles für Titelverteidiger Sebastian Vettel
Vlado Stenzel hält Grabrede
Nach Sebastian Vettels Triumph in Suzuka läuft alles auf einen Zweikampf mit
Fernando Alonso um den Formel-1-Titel
hinaus. Im Ferrari-Land Italien ist nach
dem Aus des Spitzenreiters die Stimmung
auf dem Tiefpunkt. Schon am Sonntag
geht es weiter im WM-Rennen.
Augsburg. Bei der Beerdigung des deutschen Handball-Idols Erhard Wunderlich
am Mittwoch in Augsburg hält der frühere
Bundestrainer Vlado Stenzel die Grabrede.
Das berichtet das Online-Portal Sport Bild
plus. Wunderlichs Witwe Pia hat demnach
den 78-jährigen Stenzel um die Abschiedsworte bei der feierlichen Beisetzung am Geburtsort des deutschen Jahrhundert-Handballers gebeten. „Es wird mir schwerfallen,
aber es ist mir eine Ehre, das für Erhard machen zu dürfen“, sagte Stenzel. Wunderlich gewann 1978 unter Stenzel bei der
WM in Dänemark mit der deutschen Nationalmannschaft sensationell den Titel.
V ON CARS T EN L A P P E
Suzuka. Für den Titel-Zweikampf mit Fernando Alonso sucht Sebastian Vettel nun
erst mal Zerstreuung. Nach seinem dritten
Saisonsieg in Suzuka gönnt sich der Doppel-Champion in der Metropole Tokio zwei
Tage Auszeit. Keine PR-Termine, den
Akku wieder aufladen – die ganze Konzentration gilt der weiteren WM-Aufholjagd.
„Die doppelte Titelverteidigung ist und
bleibt unser Ziel, und da lassen wir uns
auch nicht von abbringen“, sagte der
25-Jährige, der beim Großen Preis von Japan den Abstand auf Spitzenreiter Alonso
auf vier Punkte schmelzen ließ.
Vieles spricht vor dem Großen Preis von
Südkorea am Sonntag und vier weiteren
Rennen bis zum Saisonfinale am 25. November in Sao Paulo jetzt für den Titelverteidiger. „Ferrari kommt nicht voran, und
Red Bull flößt jetzt richtig Angst ein“, erkannte „La Gazzetta dello Sport“ nach
einem „bestialischen Sonntag“. Auch
McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh
fand die beeindruckende Red-Bull-Vorstellung zum Fürchten: „Von ihm geht nun
eine ernsthafte Gefahr aus.“
McLaren-Star Lewis Hamilton liegt in
der WM-Wertung 42 Punkte hinter der
Spitze. Der Brite konnte den Abstand auf
Alonso trotz dessen bitteren Ausfalls nicht
entscheidend verkürzen. Vettel dagegen
holt kontinuierlich auf. Von Alonsos 44 Zählern Vorsprung nach Hockenheim im Juli
ist nicht mehr viel übrig. „Wir müssen sehen, dass wir das Momentum jetzt nutzen“,
forderte Vettel, für den der Titel-Hattrick
wieder greifbar nahe liegt.
Sein Red Bull sieht für den Saisonendspurt deutlich stärker aus als die Dienstwagen der Konkurrenz. „Sechs Rennen lang
ist bei uns nichts gekommen“, nölte
Alonso. Nach seinem Japan-Nuller klingen
die Sprüche des Spaniers schon wie Durchhalteparolen. „Es bleiben noch fünf fabelhafte Rennen. Wenn der Feind an die
Berge denkt, kommt die Attacke vom
Meer. Denkt er ans Meer, läuft sie aus den
Bergen“, meinte Alonso etwas nebulös.
In der Ferrari-Heimat Italien ist die Stimmung dagegen auf dem Tiefpunkt. „Dieser
Tag war für Fernando zum Vergessen.
Jetzt ist der WM-Titel in Gefahr“, schrieb
die Zeitung „Corriere dello Sport“. Der
„Corriere della Sera“ klagte: „Was für ein
Rückschlag!“ Alonso rief die restlichen Rennen zu einer „Mini-WM“ aus: „Da müssen
wir einen Punkt mehr als der Zweite holen.“
Zukunft von
Pesic weiter offen
Basketball-Bund erwartet Zusage
Berlin (wk). Präsident Ingo Weiss vom
Deutschen Basketball-Bund (DBB) geht
nach wie vor fest von einer weiteren Zusammenarbeit mit Bundestrainer Svetislav Pesic aus. Beim Verband sei man „optimistisch, dass er unser Team bei der EM betreut“, sagte Weiss der Süddeutschen Zeitung nach einem Gespräch in Berlin: „Wie
ich ihn verstanden habe, macht er sich
noch um die Laufzeit unseres Vertrages Gedanken, ob es ein Jahr, zwei oder vier
Jahre sein sollen.“
Der 63 Jahre alte Pesic hatte seine Zukunft zuletzt offen gelassen. „Ich habe
mich noch nicht entschieden“, antwortete
der Serbe bei Sport1 auf die Frage, ob er
weiter für den Posten zur Verfügung stehe:
„Ich muss für mich persönlich erst einmal
klären, ob ich als Vereinstrainer oder Nationalcoach arbeiten will.“
Pesic, der bereits von 1987 bis 1993 Bundestrainer gewesen war, hatte erst im Frühjahr als Nachfolger von Dirk Bauermann
beim DBB unterschrieben und das Nationalteam mit acht Siegen aus acht Spielen zur
EM 2013 in Slowenien geführt. Nach der
Qualifikation war der Vertrag ausgelaufen.
Zuletzt waren Spekulationen aufgekommen, dass Pesic seinen Amtsvorgänger
Bauermann bei Bayern München beerben
könnte. Der Bundesligist, bei dem Pesics
Sohn Marko Sportdirektor ist, hatte dies dementiert.
Eine Auswertung
dieser Messfelder
ermöglicht es
uns, täglich die
Druckqualität
der Zeitung zu
überprüfen.
TENNIS
Aus für Petzschner und Berrer
Schanghai. Die Tennisprofis Philipp Petzschner und Michael Berrer sind beim Mastersturnier in Schanghai schon in der ersten Runde gescheitert. Petzschner unterlag
dem Franzosen Benoit Paire 6:7 (2:7), 4:6.
Der Bayreuther hatte sich über die Qualifikation ins Hauptfeld der mit 3,5 Millionen
Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung gespielt. Der Stuttgarter Berrer schied gegen
den Italiener Andreas Seppi mit 2:6, 6:7
(7:5) aus. Bereits am Sonntag war Philipp
Kohlschreiber mit einem 6:4, 6:4 gegen den
Amerikaner Ryan Harrison in die zweite
Runde eingezogen. Ebenfalls weiter ist
Routinier Tommy Haas. Der 34-Jährige
setzte sich in seinem Auftaktmatch mit 4:6,
7:6 (7:4), 6:2 gegen den an Nummer neun
gesetzten Spanier Nicolas Almagro durch.
EISHOCKEY
Riessersee holt NHL-Profi
Voll im Rennen: Sebastian Vettel hat nach seinem Triumph in Suzuka wieder gute Chancen, seinen WM-Titel zu verteidigen.
Vettels Motto dagegen lautet: „Nicht so
viel von der Meisterschaft quatschen, sondern auf das konzentrieren, was direkt vor
einem liegt.“ In Südkorea peilt der Heppenheimer die nächste souveräne Vorstellung
an. Sein überarbeiteter Red Bull erinnert
plötzlich wieder stark an das dominante
Auto aus dem Vorjahr, als er in Suzuka vorzeitig und überlegen zum zweiten WM-Titel fuhr.
Konkurrenz und Experten rätseln über
die wiedergewonnene Stärke. Überlegene
Pole Position, souveräner Start-Ziel-Sieg
und die schnellste Rennrunde – Vettels
Auto zeigte in Suzuka nicht eine Schwäche. Ein angeblich neuer Technikkniff, der
dem verstellbaren Heckflügel zusätzliche
Power beim Überholen bescheren soll,
brachte Vettel in Japan eher nichts, da er
ohnehin ständig vorne fuhr. „Frag mich
doch nicht so etwas Technisches, davon
habe ich doch keine Ahnung“, scherzte er.
Der Japan-Sieger sprach von „kaum Updates“, bedankte sich aber auffallend deutlich beim Team: „Das war ein Auto, was
man sich wünscht, wenn man nachts
träumt. Man hatte das Gefühl, in jeder einzelnen Runde nochmals einen drauflegen
zu können.“
Allerdings bringt die neue Dominanz
nicht viel, wenn Vettel in den kommenden
Grand Prix Ähnliches widerfährt wie
Alonso in Suzuka. „Wir haben starke Gegner und können uns nicht zurücklehnen. Es
wird ein echter Thriller in den letzten fünf
Rennen. Wir haben ja gesehen: Das Kräfteverhältnis variiert ständig“, warnte Teamchef Christian Horner.
Auch 2010 waren die Red Bull im Vergleich mit Ferrari die Schnelleren. „Dennoch haben wir damals die WM bis Abu
Dhabi angeführt“, meinte Alonso. Am
Ende gewann aber Vettel den Weltmeistertitel.
FOTO: DPA
Vettels besonderes Kunststück
n Sebastian Vettel setzt seine Fahrt in die
Formel-1-Rekordlisten fort. Bei seinem
Sieg in Japan gelang ihm zum zweiten Mal
in seiner Karriere eine Rarität: der sogenannte Grand Slam. Der Red-Bull-Pilot
schaffte neben Platz eins im Rennen auch
die Pole Position, die schnellste Rennrunde
und führte den Grand Prix von Anfang bis
Ende an. Das gleiche Kunststück war Vettel
bereits 2011 in Indien gelungen. Zuvor hatten das in diesem Jahrtausend nur Michael
Schumacher (2x) und Fernando Alonso geschafft. Rekordhalter ist Jim Clark. Der
Brite fuhr in den 60er-Jahren achtmal einen
Grand Slam heraus. Insgesamt haben nur
22 Formel-1-Piloten jemals einen Grand
Slam vollbracht. Vettel zog in der ewigen
Bestenliste mit Juan Manuel Fangio, Jack
Brabham und Mika Häkkinen gleich. (wk)
Schwimmverband beruft Expertenkommission
Nach Olympia-Debakel von London sollen Strukturen verbessert werden
Berlin (wk). Nach den enttäuschenden Ergebnissen der deutschen Schwimmer bei
Olympia soll eine elfköpfige Expertenkommission über Konsequenzen beraten. Neben sechs Vertretern des Deutschen
Schwimm-Verbandes (DSV) seien auch
fünf externe Experten in das Gremium berufen worden, teilte der DSV am Montag
mit. Die Kommission solle für alle vier DSVSparten Empfehlungen geben, „wie künftig die Struktur und die Rahmenbedingungen aussehen sollten, um eine erfolgreiche
Olympiade und Olympische Spiele in Rio
2016 zu bestreiten“, hieß es in der Mitteilung.
Vor allem die deutschen Beckenschwimmer waren bei den Spielen in London weit
unter den Erwartungen geblieben und
ohne Medaille heimgekehrt. Der DSV
hatte nur eine einzige Medaille durch Freiwasserschwimmer Thomas Lurz (Silber) gewonnen.
Angeführt wird die Kommission von
DSV-Präsidentin Christa Thiel, die sich
beim Verbandstag am 9./10. November
wieder zur Wahl stellen wird. Zudem entsendet der Verband Leistungssportdirektor
Lutz Buschkow, Generalsekretär Jürgen
Fornoff und Langstrecken-Rekordweltmeister Lurz. Hinzu kommen der Präsident
des hessischen Verbandes, Werner Freitag, und Vico Kohlat, Vizechef im nordrhein-westfälischen Landesverband.
Zu den fünf externen Vertretern gehört
Hockey-Bundestrainer Markus Weise, der
mit den Herren in London erneut Gold
holte. Außerdem wurden Professor Lutz
Nordmann, Direktor der Trainerakademie
Köln, und Dirk Schimmelpfennig, Sportdirektor des Deutschen Tischtennis-Bundes,
berufen. Komplettiert wird die Kommission
durch Ralf Scholt, den Sportchef des Hessischen Rundfunks, und Thomas Sinsel, den
stellvertretenden Leistungssportdirektor
des Deutschen Olympischen Sportbundes.
Fabian Hambüchen besteht Eignungstest
Turn-Star beginnt Studium an der Sporthochschule Köln / 100 Meter Freistil als größte Hürde
V ON F RA N K THOM A S
Köln. Die Küche ist längst eingerichtet, am
Montag kamen die letzten Möbel für die
neue Wohnung. Dann ist alles bereit für
das „neue Leben“ von Fabian Hambüchen
an der Seite von Freundin Caroline in Köln.
„Wir freuen uns riesig auf unser neues
Heim und genauso gespannt bin ich auf die
kommenden Wochen an der Sporthochschule“, meinte der deutsche Turn-Held
von London. Sportmanagement und Sportkommunikation heißt der Bachelor-Kurs,
den Hambüchen nun mit Wochenbeginn in
Angriff nahm.
„Ich bin begeistert von der Hochschule.
Alle sind total kooperativ. Jetzt bin ich zuversichtlich, dass ich Studium und Hochleistungssport gut unter einen Hut bringe“,
sagte der Olympia-Zweite am Reck, der
sich auch Wochen nach seinem glanzvollen Auftritt in London wie auf Wolke sieben
fühlt: „Ich bin hoch motiviert für die nächsten Aufgaben.“
Bevor er aber die Einführungswoche der
Erstsemester in Angriff nehmen durfte, galt
es einige auch für Top-Turner nicht so ganz
einfache Hürden zu überspringen. „Für die
1:40-Minuten-Norm über 100 Meter Freistil musste ich in der Vorbereitung einiges
tun. Das war hart, aber ich habe es geschafft“, berichtete er. Das 20-Meter-Stre-
Willkommen in Köln: Fabian Hambüchen studiert jetzt an der Sporthochschule. FOTO: DPA
ckentauchen oder der Kopfsprung vom EinMeter-Brett waren dagegen eher Peanuts.
Aber selbst einige Turnübungen musste
der Ex-Weltmeister den Prüfern zeigen.
„Die habe ich ganz an den Anfang des Prüfungstages gelegt“, meinte er und verschweigt geflissentlich, dass er als Profi
über diese Anforderungen natürlich nur lachen konnte. Anders als beim 3000-MeterLauf, den es am Schluss des anstrengenden
Prüfungstages in 13 Minuten zu bewältigen galt. „Bei der Vielzahl der Tests durfte
man sich zwei kleine Defizite erlauben.
Aber wer die Norm über 3000 Meter nicht
knackt, wird definitiv nicht aufgenommen“, erläuterte Hambüchen. „Da war ich
heilfroh, dass ich das gepackt habe.“
Seine Wohnung im heimatlichen Wetzlar hat er inzwischen gekündigt, und auch
die Trainingspläne unter den neuen Bedingungen hat er mit seinem Vater Wolfgang
ausgetüftelt. „Er wird zunächst zweimal
pro Woche nach Köln kommen. Am Wochenende versuche ich dann, nach Hause
zu fahren und zwei Einheiten in Wetzlar zu
absolvieren. Aber schlafen muss ich dann
bei Kumpels oder den Eltern.“
Obwohl der Semesterplan für Theorie
und Praxis dicht gedrängt ist, muss der
Reck-Spezialist kaum Abstriche am Trainingspensum machen. „Wenn die Turn-Höhepunkte viele Trainingslager erfordern,
kann ich auch mal Kurse aufschieben und
im nächsten Semester nachholen. Niemand zwingt mich, in der Regelstudienzeit
von sechs bis acht Semestern fertig zu werden. Das nimmt mir viel Druck“, bemerkte
er. „Das ist Fabians letzter Schritt in die
Selbstständigkeit“, fasste Wolfgang Hambüchen die neue, auch für ihn ungewohnte
Situation zusammen. Doch auch der Trainer ist zuversichtlich, dass trotz der räumlichen Trennung das „Erfolgsmodell Hambüchen“ auch in Zukunft funktionieren wird.
Garmisch-Partenkirchen. Der SC Riessersee, in der 2. Eishockey-Bundesliga auch
Gegner der Fischtown Pinguins aus Bremerhaven, läuft künftig mit einem namhaften NHL-Spieler auf. Der Tabellenletzte
hat den Kanadier Matt D‘Agostini während
des Lockouts in der nordamerikanischen
Profiliga verpflichtet. Der 25 Jahre alte Angreifer von den St. Louis Blues soll am Mittwoch in Deutschland eintreffen. D‘Agostini
erzielte in 238 NHL-Spielen 44 Tore und
gab 45 Vorlagen. Der Klub steht nach eigenen Angaben noch mit einem weiteren
Spieler aus der NHL in Verhandlungen.
RADSPORT
Jekimow neuer Chef von Zabel
Moskau. Der frühere Radprofi Wjatscheslaw Jekimow wird neuer Chef des russischen Pro-Teams Katusha und ersetzt den
Deutschen Hans-Michael Holczer. Das
teilte der Rennstall am Montag mit. Gleichzeitig wird der dreifache Olympiasieger
der Vorgesetzte des früheren Sprint-Stars
Erik Zabel, der als Sportlicher Leiter in
Diensten der Russen steht. Jekimow arbeitete zuvor als Sportdirektor von 2010 bis
2011 für den amerikanischen RadioShakRennstall. Der 46-Jährige gilt als der größte
russische Radsportler des 20. Jahrhunderts.
GALOPP
Drei weitere Monate Quarantäne
Köln. Der deutsche Galopp-Rennsport atmet nach einer umfangreichen Testaktion
der auf der Kölner Rennbahn stationierten
Pferde auf. Bei keinem der 292 dort auf Infektiöse Anämie getesteten Rennpferde
hat es bisher einen positiven Befund gegeben. Alle Kölner Galopper mussten getestet werden, nachdem bei einem Rennpferd
in Köln die Pferdeseuche festgestellt worden war. Dieses Pferd musste eingeschläfert werden, die Rennbahn wurde gesperrt.
Allerdings bleibt die Quarantäne nun noch
weitere drei Monate bestehen. Bis dahin
gelten die Sperr-Regelungen weiter.
ERGEBNISSE
Tennis
ATP-World Tour Masters in Shanghai (3,53 Mio. Dollar/Hart)
1. Runde: Tommy Haas (Bradenton/Florida) - Nicolas Almagro (Spanien/9) 4:6, 7:6 (7:4), 6:2; Benoît Paire (Frankreich) - Philipp Petzschner (Bayreuth) 7:6 (7:2), 6:4; Andreas
Seppi (Italien) - Michael Berrer (Stuttgart) 6:2, 7:6 (7:5); Marin Cilic (Kroatien/10) - Lukasz Kubot (Polen) 7:5, 6:3; Richard Gasquet (Frankreich/11) - Brian Baker (USA) 6:2, 6:3;
Grigor Dimitrow (Bulgarien) - Pablo Andujar (Spanien) 7:5,
6:3; Tommy Robredo (Spanien) - Alex Bogomolow (Russland) 7:6 (7:4), 6:4; Sam Querrey (USA) - Li Zhe (China) 6:3,
6:1; Kevin Anderson (Südafrika) - Jarkko Nieminen (Finnland) 6:2, 7:6 (7:4); Alexander Dolgopolow (Ukraine) - Jeremy Chardy (Frankreich) 6:3, 6:2
WTA-Turnier in Osaka (220 000 Dollar/Hart)
1. Runde: Samantha Stosur (Australien/1) - Erika Sema (Japan) 6:4, 6:2; Chang Kai-Chen (Taiwan) - Christina McHale
(USA/3) 6:3, 7:6 (7:5); Pauline Parmentier (Frankreich) Mathilde Johansson (Frankreich) 6:2, 6:2
SPORT IM TV
9.00 Uhr: Radsport – UCI World Tour 2012
- Tour of Beijing (CHN), 1. Etappe (Euro)
14.00 Uhr: Fußball – U17-Frauenweltmeisterschaft in Aserbaidschan, Halbfinals
Frankreich - Ghana und Nordkorea Deutschland
(Euro)
19.00 Uhr: Tennis – WTA International
Tour in Linz (AUT), 1. Turniertag
(Euro)
19.15 Uhr: Sportblitz
(N3·RB)
20.15 Uhr: Handball – Bundesliga Männer,
Rhein-Neckar-Löwen - SG Flensburg-Handewitt
(Sport1)
24
Sport
WERDER
DIENSTAG
9. OKTOBER 2012
Die Flaute nach der Raute
AKTUELL
A
TRAINING
Neustart mit Restkader
4-3-3 statt 4-4-2: Werders neues System soll Flexibilität bringen – aber alte und neue Probleme verhindern den Erfolg
Nach zwei freien Tagen geht es heute Vormittag mit dem Training für Werders Profis
weiter – zumindest diejenigen wenigen,
die noch in Bremen sind. 14 Spieler sind
unterwegs mit ihren Nationalmannschaften, sodass es nach der Bremer Pleite in
Augsburg nur zu einem Neustart mit dem
Restkader kommt.
Die Raute hat als taktisches System bei
Werder ausgedient – stattdessen setzt Trainer Thomas Schaaf auf eine offensiv gestaltete Marschroute mit zwei schnellen
Außenspielern. Seine Mannschaft aber
verliert die Balance zwischen Offensive
und Defensive – warum, erklärt der britische Taktik-Experte Jonathan Wilson.
TESTSPIEL
Gegen Kiew in Cloppenburg
Großer Gegner, kleiner Rahmen: Werder
hat kurzfristig ein Testspiel vereinbart und
trifft dabei auf den ukrainischen Rekordmeister Dynamo Kiew. Gespielt wird bereits am kommenden Sonnabend um 15.30
Uhr in Cloppenburg. Der ChampionsLeague-Teilnehmer reist am Freitagmittag
nach Bremen und kehrt nach dem Spiel direkt in die Heimat zurück. Für Werder ist
die Partie gegen Dynamo die zweite Partie
in dieser Länderspielpause – auch wenn
von einem richtigen Test kaum die Rede
sein kann, weil die meisten Stammspieler
mit ihren jeweiligen Nationalteams unterwegs sind. Bereits am Donnerstag tritt eine
grün-weiße Auswahl um 19 Uhr beim Syker Kreisligisten SV Heiligenfelde an.
Werder-Training heute: 10 Uhr
www.weser-kurier.de/werder
FUSSBALL-SZENE
IRLAND
Trainer Trapattoni plant um
Dublin. Irlands Nationaltrainer Giovanni
Trapattoni muss im WM-Qualifikationsspiel gegen Deutschland am Freitag in Dublin voraussichtlich auf James McClean,
Sean St. Ledger und Glenn Whelan verzichten. Das kündigte der Italiener bei einer
Pressekonferenz am Montag an. Außenangreifer McClean fällt höchstwahrscheinlich mit einer Verletzung am Hüftbeuger
aus. Bei St. Ledger und Whelan sollen letzte Untersuchungen klären, ob sie trotz ihrer
Oberschenkelblessuren noch fit werden.
DIETER MÜLLER
Aus dem Koma erwacht
Frankfurt/Main. Der frühere Nationalspieler Dieter Müller ist nach seinem Herzinfarkt wieder bei Bewusstsein. „Dieter ist
aus dem Koma erwacht und es geht ihm
den Umständen entsprechend gut“, zitierte die „Bild“-Zeitung gestern die Lebensgefährtin des 58-Jährigen. Beim 5:2Sieg von Kickers Offenbach gegen Babelsberg hatten die Spieler des Drittligisten aus
Hessen am Sonnabend ein Transparent mit
Genesungswünschen für ihren ehemaligen
Präsidenten auf den Platz getragen. Müller
hatte das Amt Anfang September nach
zwölf Jahren abgegeben.
MICHAEL BALLACK
Trainerausbildung reizt
Berlin. Michael Ballack will nach dem
Ende seiner aktiven Karriere den Trainerschein machen. Das kündigte der frühere
Kapitän der deutschen Nationalmannschaft in mehreren Zeitungen an. Dies geschehe „unabhängig davon, ob ich später
auch einmal als Trainer arbeiten werde“,
sagte der 36-Jährige. „Für mich ist interessant, den Fußball von der Trainer-Seite zu
sehen, die Ausbildung zu machen. Wann
ich damit beginnen werde, ist aber noch offen.“ Er hatte am vergangenen Dienstag
seinen Rücktritt vom Profisport verkündet.
JÜRGEN ROLLMANN
Neuer Manager des FC Augsburg
Augsburg. Jürgen Rollmann, von 1988 bis
1992 Torwart von Werder Bremen, ist nach
zwölf Jahren Pause wieder Manager beim
Bundesligisten FC Augsburg. Der frühere
Profi wurde am Montag zum Nachfolger
von Manfred Paula ernannt, der sich künftig als Leiter des neuen Nachwuchsförderzentrums um die Jugendarbeit beim FCA
kümmern soll. Rollmann hatte von 1995 bis
1997 das Tor der Schwaben in der Regionalliga gehütet und war 1999/2000 bereits Manager des Klubs.
FUSSBALL
2. Bundesliga
1. FC Köln - Dynamo Dresden
1:1
Tore: 0:1 Poté (31.), 1:1 Ujah (77.)
Gelbe Karten: Brecko (1), Chihi (1), Strobl (1) / Jänicke (1), Savic
(2)
1. Eintr. Braunschweig
9 7 2 0 16:3
23
2. Hertha BSC
9 5 3 1 16:10
18
3. 1. FC Kaiserslautern
9 4 5 0 15:10
17
4. Energie Cottbus
9 5 2 2 14:9
17
5. TSV 1860 München
9 4 4 1 13:6
16
6. VfR Aalen
9 5 0 4 12:9
15
7. FSV Frankfurt
9 4 3 2 13:11
15
8. FC Ingolstadt 04
9 3 4 2 11:11
13
9. SC Paderborn 07
9 3 2 4 15:12
11
10. Dynamo Dresden
9 2 3 4 12:13
9
11. Jahn Regensburg
9 3 0 6 9:10
9
12. 1. FC Union Berlin
9 2 3 4 13:15
9
13. 1. FC Köln
9 2 3 4 7:10
9
14. SV Sandhausen
9 2 3 4 8:14
9
15. VfL Bochum
9 2 3 4 5:12
9
16. Erzgebirge Aue
9 2 2 5 7:12
8
17. FC St. Pauli
9 1 4 4 6:12
7
18. MSV Duisburg
9 1 2 6 6:19
5
V ON M A RC E L HE B E RL E I N
U N D THORS TE N WA TE RK A M P
Bremen. Werder spielt mit Raute. Gefühlte
100 Jahre hatte dieser Satz Gültigkeit –
nicht nur mit Bezug auf das Vereinswappen. Ein klassischer Abräumer vor der Abwehr, der rennt, bis die Lunge streikt,
grätscht, bis der Schiedsrichter pfeift; ihm
zur Seite zwei Adjutanten für den Spielaufbau; davor der allmächtige Spielmacher:
So sah Werders taktische Aufstellung
im Mittelfeld aus. Bis zum vergangenen Sommer. Seitdem ist
das heilige 4-4-2 Geschichte, ein neues 4-3-3-System
hat Einzug gehalten.
„Dem 4-4-2 mangelt es
vor allem an echtem Flügelspiel“, sagt Jonathan Wilson, der ein Buch über die
Geschichte der Fußball-Taktik
geschrieben hat. „Alles funktioniert
nur über die Mitte des Feldes. Es sei
denn, die Außenverteidiger sind überragende Individualisten und rennen die Linie
ständig rauf und runter.“ Diese Ausnahmekönner sind selten, gerade auf der linken
Seite. Dusko Tosic, Aymen Abdennour, Petri Pasanen, Sebastian Boenisch, Mikaël Silvestre: Die Liste der Spieler, die dort bei
Werder ihr Glück gesucht, aber nicht gefunden haben, füllt ganze Bücher. Die Umstellung auf ein 4-3-3 könnte somit auch als ein
Eingeständnis gelten, dass es diesen perfekten Außenverteidiger momentan nicht
gibt – oder Werder ihn, wenn es ihn denn
gäbe, nicht bezahlen kann.
Im neuen 4-3-3-System besorgen das offensive Flügelspiel vor allem die Außenstürmer, bei Werder sind das Eljero Elia und
Marko Arnautovic. Sie belegen die Außenbahnen links und rechts der zentralen
Mittelfeldduos Aaron Hunt und Kevin De
Bruyne und sollen das Bremer Spiel unberechenbarer machen. Elia und Arnautovic
können entweder bis zur Grundlinie sprinten und von dort in die Mitte flanken oder
dribbelnd in Richtung Strafraum ziehen
und dort, wie es Arjen Robben so oft tut,
den Torschuss suchen. Sollen sie – tun sie
aber zurzeit nicht. Von Unberechenbarkeit
war in Augsburg keine Spur: Die Flügelzange Elia/Arnautovic ist bisher nicht so
furchteinflößend, wie erhofft. Der Österreicher zieht mit dem Ball am Fuß selten in die
Mitte. Das wissen die Verteidiger – und stellen die Laufwege zu. Umgekehrt ist es bei
Elia. Der sucht lieber den Abschluss mit seinem starken rechten Fuß. So ist ein Gutteil
von Werders neuer Unberechenbarkeit dahin.
Weiteres Bremer Problem: Von den
Außenverteidigern passt eigentlich nur
einer perfekt in das neue System. Denn die
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Außenverteidiger sollen sich – so die Theorie – als zusätzliche Anspielstationen anbieten, indem sie die Flügelstürmer hinterlaufen, also in ihrem Rücken an der Auslinie
entlangsprinten. In der Praxis passiert das
viel zu selten: In den vergangenen Wochen
überzeugte in dieser Disziplin am ehesten
noch Lukas Schmitz beim Spiel in Freiburg.
„Das 4-3-3 ist generell
taktisch anspruchsvoller
als ein geradliniges 4-4-2.“
Taktik-Experte Jonathan Wilson
Von Clemens Fritz kommen Sprints entlang der Linie selten, und wird er als Linksverteidiger eingesetzt, gibt’s ein weiteres
Manko. Fritz ist Rechtsfuß, Flanken mit
links sind seine Sache nicht.
Wenn es einen Außenverteidiger mit Offensivdrang bei Werder gibt, dann ist das
Theodor Gebre Selassie. Er erfüllt damit
das Profil für ein 4-3-3, wie die Grün-Wei-
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Bremen. Gestern Nachmittag sah sich Werder dann doch bemüht, Scherben zusammenzukehren. Mit der Augsburg-Pleite
und der deshalb über Werder hereinbrechenden Kritik, die auch vor Trainer Thomas Schaaf nicht haltmachte, hatte die verbale Aufräumaktion allerdings nichts zu
tun. Diesmal hatte Kevin De Bruyne mit
einem Interview in einer belgischen Zeitung Scherben hinterlassen.
Es war stellenweise schon deutlich, was
da im „Het Nieuwsblad“ zu lesen war. Er
vermisse „die Wärme und Atmosphäre aus
Genk. Die Deutschen sind steifer. Wenn
Werder eine Familie ist, gilt das nur für die
Menschen von hier“, wird der 21-Jährige
unter anderem zitiert. Zu Schaaf sagt er:
„Der Trainer ist ganz okay, aber wir sprechen nicht. Ganz einfach: Er ist noch nie zu
mir gekommen und ich auch nicht zu ihm.“
Zudem kritisierte die Leihgabe vom FC
Chelsea die Stimmung in Bremen: „Ich hatte zunächst Deutsch-Unterricht vom Klub,
aber ich habe abgelehnt. Ehrlich gesagt,
möchte ich später nicht in Deutschland leben.“ Was allerdings auch nichts Neues ist.
Werder ist für De Bruyne nur eine Durchgangsstation im Karriereplan – das hatte
der Belgier kürzlich selbst erklärt. Nach dieser Saison wird er, wenn er nicht direkt
Westermann kehrt zurück
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So spielt Werder: Farblich dargestellt sind die Positionen, die im 4-3-3 besonders gefordert sind – die beiden Außenverteidiger (Gebre Selassie, Fritz), der defensive Mittelfeldspieler (Junuzovic), die beiden zentralen Mittelfeldspieler (De Bruyne, Hunt) sowie die
Außenstürmer (Arnautovic, Elia).
ßen es spielen, noch am ehesten. Aber der
Tscheche sorgt nicht nur nach vorn, sondern auch nach hinten für Gefahr. Am vergangenen Freitag in Augsburg wurde er
nur eingewechselt.
Und auch defensiv hat das neue System
seine Tücken. „Das 4-3-3 ist generell taktisch anspruchsvoller als ein geradliniges
4-4-2“, sagt Taktik-Guru Wilson. Vor allem
die drei Spieler im Mittelfeld müssen sich
ständig abstimmen und aufpassen, dass die
Räume zwischen ihnen nicht zu groß werden. „Es gibt drei Möglichkeiten, wie man
das Mittelfeld in diesem System strukturieren kann: Mit einem echten Balleroberer
vor der Abwehr; mit zwei Defensiven, die
sich in ihrem Spielstil ergänzen; oder mit
drei spielstarken Spielern. Die aber müssen taktisch perfekt harmonieren.“
Werder versucht sich am dritten Modell.
Zlatko Junuzovic spielt den defensiven
Part in der Mitte, als eine Art tief spielender
Spielmachertyp. Aaron Hunt und Kevin De
Bruyne assistieren ihm auf den Halbpositionen. Wenn der Gegner im Ballbesitz ist, ziehen sich auch Arnautovic und Elia mit ins
Mittelfeld zurück. Aus dem 4-3-3 wird
dann ein 4-1-4-1, das im besten Fall so kom-
Wirbel nach De-Bruyne-Interview
V ON THORS TE N WA TE RK A M P
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zum FC Chelsea zurückkehrt, zur weiteren
Ausbildung wohl an einen anderen Premier-League-Klub ausgeliehen.
Werder antwortete gestern per Pressemitteilung. Dort lässt die Medienabteilung des
Klubs Schaaf Folgendes sagen: „Kevin hat
mich angerufen, um die Irritationen auszuräumen, die nach einem Interview mit
einer belgischen Zeitung und den jeweiligen Übersetzungen in deutschen Medien
entstanden waren. Es war ein positives Gespräch.“ De Bruyne selbst reagierte per
Twitter: Die Behauptung, Schaaf habe
noch nicht mit ihm gesprochen, sei „nicht
wahr“, antwortete er aus dem Trainingslager der belgischen Nationalmannschaft.
pakt steht wie in den ersten 75 Minuten
gegen den FC Bayern. Bei Ballgewinn sollen die fünf im Mittelfeld blitzschnell ausschwärmen und überfallartig kontern.
Auffällig oft allerdings bekommt nun die
Werder-Defensive Probleme gegen Mannschaften, die ihrerseits schnell umschalten.
Denn Zlatko Junuzovic, Aaron Hunt und
Kevin De Bruyne müssen, erklärt Wilson,
eine Kompaktheit erzeugen. „Bei einer
Dreierreihe im Mittelfeld ist es umso wichtiger, dass alle gemeinsam in Richtung des
Balles verschieben. Sonst entstehen
schnell entscheidende Lücken“, sagt er.
Hinzu kommt: Der ballführende Spieler
wird von Junuzovic, Hunt und De Bruyne
nur selten aggressiv bedrängt. Ein ums andere Mal ist dadurch der Weg frei für Pässe
in die Schnittstellen der Abwehr und Fernschüsse von der Strafraumgrenze – Probleme, die Werder auch im alten System
hatte.
„Die perfekte Taktik gibt es nicht“, sagt
Experte Jonathan Wilson. Denn letztlich,
glaubt der Brite, werfen alle Systeme Fragen auf. Auch bei Werder – und so suchen
die Grün-Weißen nach sieben Spieltagen
weiterhin die Antworten. Wobei sich für
Aaron Hunt die grundsätzliche Systemfrage gar nicht stellt. „Am System“, sagt
Werders Mittelfeldmann mit einem Blick
auf die zuletzt so eklatant schwachen Vorstellungen seiner Mannschaft, „liegt es
nicht.“
Taktik online
n Für Taktikfüchse gibt es im Internet viele
interessante Anlaufstationen. Ausgiebige
Analysen vor allem aus der Bundesliga finden sich unter www.spielverlagerung.de.
Die Bremer Pleite beim FC Augsburg wird
dort taktisch ebenso hinterleuchtet wie der
starke Auftritt zum Saisonstart bei Borussia
Dortmund. Für Taktik-Fans außerdem empfehlenswert ist www.zonalmarking.net (in
englischer Sprache, vor allem Premier
League).
Bleibt er oder geht er?
Bundestrainer Löw reagiert auf Ausfälle von Hummels und Bender
Stuttgarts Sportdirektor stärkt Trainer Bruno Labbadia den Rücken
Frankfurt/Main (wk). Nach einem ent- problemen ab. Schon zuvor hatte Löw den
spannten Wochenend-Besuch des Münch- Dortmunder Ilkay Gündogan wegen einer
ner Oktoberfestes in geliehener Lederhose
Stauchung der Lendenwirbelsäule streimusste Joachim Löw noch vor dem Treff- chen müssen.
punkt der Fußball-Nationalmannschaft
Der 29 Jahre alte Westermann hat das
einen Notplan für seine plötzlich arg ge- Nationaltrikot zuletzt vor fast zwei Jahren
schwächte Abwehr entwerfen.
getragen. Der nachnominierte
Für die verletzte Stammkraft
HSV-Profi spielte beim 0:0 im
Mats Hummels und DefensivTestspiel gegen Schweden am
Allrounder Lars Bender zau17. November 2010 in Göteborg
berte der Bundestrainer am
neben dem damaligen NewMontag überraschend den
comer Hummels in der Innenverschon ausgemusterten Hamburteidigung. Der vielseitige Wesger Heiko Westermann als Ertermann kann aber auch außen
satzmann für die kniffligen WMverteidigen.
Qualifikationsprüfungen
am
In Frankfurt, wo sich die nomiFreitag in Irland und vier Tage
nierten 20 Akteure bis zum späspäter in Berlin gegen Schweten Montagabend im Teamhotel
Im Kader: Heiko Wes- einfinden mussten, bereitet sich
den aus dem Hut.
FOTO: DPA die DFB-Auswahl um RückkehÜber Nacht hatte sich die per- termann.
sonelle Situation der DFB-Ausrer Bastian Schweinsteiger bis
wahl verschärft. Der Dortmunder Hummels
Donnerstag vor. Dann geht es weiter nach
muss wegen einer schweren Prellung am
Dublin, wo Löw am Freitag (20.45
rechten Mittelfuß, die er am Sonntag beim
Uhr/ZDF) gegen die von Giovanni Trapat1:1 im Bundesligaspiel bei Hannover 96 er- toni betreuten Iren auch den nach zwei Gellitten hatte, zwei Wochen pausieren. Der
ben Karten gesperrten Münchner Philipp
Leverkusener Bender sagte wegen Knie- Lahm ersetzen muss.
Stuttgart (wk). Als Bruno Labbadia seinem
„Ich will jetzt nicht über Dinge reden, die
Ärger Luft gemacht hatte (wir berichteten),
in der Zukunft liegen. Ich bin kein Hellsetauchte unweigerlich die Frage auf: Wie
her“, meinte dazu der VfB-Sportdirektor
lange geht das noch gut mit dem Trainer
Fredi Bobic, der kürzlich sogar von „Rufund seinem Arbeitgeber VfB Stuttgart?
mord“ gegenüber Labbadia gesprochen
Auch nach dem 2:2 am Sonntag gegen
hatte und sich erneut hinter ihn stellte. EinBayer Leverkusen dümpelt der
gezwängt zwischen hohen AnFußball-Bundesligist nach eisprüchen bis zur Teilnahme an
nem fast traditionell schwachen
der Champions League, einem
Saisonstart in der Nähe der Abstrikten Sparkurs des VfB-Präsistiegsplätze herum. Labbadia
denten Gerd Mäuser und einem
will sich dafür nicht alleine verstets überkritischen Publikum,
antwortlich machen lassen.
hat Labbadia das Gefühl, für die
Nach seiner überraschenden
gefährliche Gemengelage den
Brandrede, in der er Teile der
Kopf hinhalten zu müssen.
Fans, das Umfeld, aber vor alNoch wurde kein Bundesligalem die mediale BerichterstatTrainer in dieser Saison entlastung heftig kritisierte, scheint alsen. Hat diese Quote bis Samsles möglich zu sein – sogar ein Sichtlich in Rage: Bru- tag bestand, stellt die Liga einen
baldiger Rücktritt des Hessen, no Labbadia. FOTO: DPA Rekord fürs neue Jahrtausend
der einst auch bei seinen Exauf. Seit 2000 wurde bis zum 13.
Klubs Leverkusen und Hamburger SV im
Oktober immer mindestens ein Coach geUnfrieden geschieden war. „Gehe ich
schasst. 2010 erwischte es an diesem
einen schweren Weg, wie ihn der VfB Stutt- Datum Christian Gross – in Stuttgart übrigart gehen muss, mit? Oder sage ich: am
gens. Der Wolfsburger Felix Magath und
Arsch geleckt“, polterte der Hesse mit am
Labbadia gelten nach den Fehlstarts ihrer
Ende fast brüchiger Stimme.
Klubs als erste Entlassungskandidaten.