2008, Dr. Koray Feran

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2008, Dr. Koray Feran
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ANWENDERBERICHT 2.08
M O N O P R E N ® transfer / F U TA R ® D Slow
Präzision in der Implantatabformung
Eine optimierte Technik für Fixationsabformungen
von Abformkomponenten in der Implantologie
Einleitung
Abformkomponenten in der Implantologie (auch bekannt als
Transferpfosten, Fixationskappen,
Abformkappen usw.) sind Hilfsmittel,
die dazu dienen die intraorale
Position eines Implantatkopfes und
seines Verbindungsmechanismus ins
Labor zu übertragen, um dort die
Herstellung eines Labormodells
mit im Modell eingeschlossenen
Implantatanalogen zu ermöglichen.
Es gibt viele verschiedene Abformkomponenten entsprechend der
vielen verschiedenen Implantatsysteme. Sie haben dennoch einige
gemeinsame Eigenschaften:
• Sie sind so gestaltet, dass sie fest
an den Implantatkopf angebracht
werden können.
• Sie haben Retentionsbereiche (und
teilweise auch Antirotationselemente), um die Fixation in den Abformmaterialien zu ermöglichen.
• Sie sind so gestaltet, dass sie durch
einen offenen Abformlöffel ab-
Dr. Koray Feran (links) machte seinen
Abschluss 1989 in Guy’s Hospital und
erhielt seinen Master of Science in
Parodontologie im Jahre 1993.
Er gründete das London Centre for
Implant and Aesthetic Dentistry in
der Wimpole Street, London, wo er
derzeit praktiziert und weiterhin an
umfangreichen Weiterbildungsmaßnahmen teilnimmt. Er ist Schatzmeister für die British Academy of
Aesthetic Dentistry und Mitglied des
redaktionellen Beirates der Zeitschrift
Implant Dentistry Today. Er dient
ebenfalls als ehrenamtliches Mitglied
der Association for Dental Implantology (ADI) und ist Herausgeber des
ADI Newsletters. Dr. Koray ist ebenfalls Geschäftsführer der London
Dental Fellowship und Mitglied der
European Association of Osseointegration sowie der British Society of
Periodontology. Er ist Gastdozent für
den Multi-Implant Kursus im Trafford
Hospital, Manchester, und hält ausführliche Vorträge im Vereinigten
Königreich und Europa über das
Ankylos Dental Implant System.
Zusammen mit seinem Freund und
Kollegen Dr. Phil Bennet lehrt
Dr. Koray ebenfalls im Rahmen des
umfassenden, einjährigen Kursus
Simply Excellence in Implant Dentistry. Anthony Spencer erhielt sein
National Higher Diploma von Peninsula Technikon in Kapstadt, Südafrika, im Jahre 1997. Zur Jahrtausendwende zog er ins Vereinigte
Königreich, wo er sich auf Implantatdesign und -konstruktion spezialisierte und bis heute weiterhin im West
End arbeitet. Er ist seit 2004 Mitglied
der Dental Technicians’ Association.
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geschraubt und danach einfach
vom Implantat entfernt werden
können, nachdem das Abformmaterial ausgehärtet ist. Damit ist
eine einfache Entfernung des Abdrucks mit minimaler Verzerrung
gewährleistet.
• Für die Befestigung eines Implantatanalogs, das im Arbeitsmodell
aufgenommen wird, müssen sie
stabil im Abdruck gehalten werden
und der Belastung beim Einschrauben des Analogs in die Abformkomponente widerstehen können.
Seit vielen Jahren werden solche
Abformungen des gesamten Zahnbogens in dieser Weise erfolgreich
mit hochviskosen Silikonen oder
Polyäthern durchgeführt. Dennoch
zeigen auch hochviskose Silikone
und Polyäther im abgebundenen
Zustand ein gewisses Spiel in den
Positionen der Transferkomponenten.
Diese können zu Ungenauigkeiten im
gesamten Zahnbogen führen. Dies
wird verstärkt bei nur geringen
Materialschichten um die einzelnen
Komponenten, wenn die Komponenten zu nah aneinander liegen und nur
wenig Material in die Zwischenräume einfließen konnte oder wenn
starke Variationen in den Winkeln der
Komponenten innerhalb des Bogens
vorhanden sind, die zu großen Verformungen bei der Entnahme führen.
Die meisten Zahntechniker werden
das Gefühl kennen, dass die Abformkomponenten leicht zu wackeln
scheinen, sowohl im Abformmaterial
als auch über den Zahnbogen im
Verhältnis zueinander. Bei absoluter
Passivität kann üblicherweise ein
gutes Meistermodell hergestellt
werden. Aber die Geschichte
notwendiger intraoraler Segmentierungen von Gerüsten zur Kompensation von Fehlern zwischen den
klinischen Verhältnissen und dem
Meistermodell ist lang und wohl
bekannt. Auch wenn sie gut im
Abdruck sitzen, ist oftmals trotzdem
genügend Spiel bei einigen Abdruckkomponenten vorhanden, um zu Ungenauigkeiten beim Meistermodell
zu führen. Aufgabe ist es eine
vorhersehbare, genaue und reproduzierbare Abformtechnik zu finden.
Vorherige Methoden, die Abformkomponenten intraoral mit starren
Materialien wie z. B. Bohrerschäften
und Acrylharz zu verbinden oder
Abformungen mit Abformgips zu
nehmen, haben – obwohl theoretisch
präziser – in der Ausführung
Schwächen aufgewiesen. Ein geringes Spiel bzw. eine geringe Elastizität ist noch notwendig, um bei der
Entnahme das Lösen der Abformkappen vom Implantat im Mund zu
ermöglichen. Dies ist vor allem notwendig, wenn die Verbindung wie
bei einzelnen Implantatformen besonders tief sitzt. Bei absolut starren
Fixationen können damit praktische
Probleme verbundenen sein, wie z. B.
Schwierigkeiten bei der Entnahme
des Abdrucks oder Brüche von
starren Bereichen bei der Entnahme.
Sowohl ein hervorragendes "elastisches Gedächtnis“ (Rückstellung) als
auch die stabile Fixation der Abformkomponenten in der Abformung sind
für eine optimale Genauigkeit not-
wendig. Der gleichzeitige Einsatz von
zwei Materialien für die Abformung
hat zu einer Verbesserung der
Genauigkeit und Vorhersehbarkeit
der Implantat-Abformtechnik des
Verfassers geführt.
DIE VERBESSERTE
FIXATIONS ABFORMUNG FÜR
IMPLANTAT-ABFORMKOMPO NENTEN
Materialien:
• Futar® D Slow (Kettenbach GmbH &
Co. KG, Eschenburg) – ein gelbes,
mittelfließendes, thixotropes, sehr
hartes Silikon-Abformmaterial, das
in seinen Abbindeeigenschaften
einem langsam abbindenden
Bissregistrierungsmaterial ähnlich
ist. Mit einer Shore-D-Härte von 43
ist Futar® D Slow eines der
härtesten erhältlichen elastomeren
Materialien. Das abgebundene
Material bricht bei Überlastung
sauber ab, statt sich zu biegen.
(Abb. 1) Anstelle von Futar® D Slow
kann bei kleineren Arbeiten
(max. 2 Implantaten) Futar® D Fast
eingesetzt werden, da ein schnelleres Arbeiten möglich ist.
Futar® D Slow und Futar® D Fast
sollten nur in unbezahnten
Bereichen angewendet werden.
• Monopren® transfer (Kettenbach
GmbH & Co. KG, Eschenburg) – ein
blaues, mittelfließendes A-Silikon.
(Abb. 2)
Die beiden Materialien werden in
der klinischen Anwendung in einer
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Doppelschicht im Abformlöffel verwendet.
Der Abformlöffel wird über die Abformkomponenten, die an den
Implantaten befestigt sind, eingepasst. Es muss sichergestellt sein,
dass es sich hier um einen passiven
Abb. 1 a: Futar® D Slow
Abb. 1 b: Abgebrochenes Teilstück des
abgebundenen Futar® D Slow
Abb. 2: Monopren® transfer im Schlauchbeutel
für automatische Dosier- und Mischgeräte
Sitz handelt und keine Abformkomponenten den Abformlöffel berühren.
(Abb. 3)
Abb. 3: Abformkomponenten in situ
Ein individueller Abformlöffel mit
Schleimhautstopps, als unterstützende
Maßnahme zur Positionierung des
Löffels, wird empfohlen. Es sollte
sichergestellt sein, dass alle Schrauben der Abformkomponenten bis an
den oberen Bereich des Löffels
heranreichen, um einen einfachen
Zugang nach der Abbindung zu
gewährleisten. (Abb. 4) Die Löcher im
offenen Löffel werden dann wie
üblich mit weichem Wachs abgedeckt und am Rand mit einem heißen
Instrument versiegelt, um einen
Deckel zu bilden. (Abb. 5)
Ein Silikon-Adhäsiv sollte laut
Verfasser auf der Innenfläche des
Löffels und ca. 5 mm über den
Löffelrand
hinaus
verwendet
werden, um sicherzustellen, dass
kein Abheben des Abformmaterials
am Rand stattfindet. Eine Lufttrocknung nach Anweisungen des
Herstellers sollte beachtet werden.
Zur Verbesserung der Retention wird
auch eine Leiste entlang des gesamten Löffelrandes wie bei einem
Rimlock-Löffel empfohlen. (Abb. 6 a
und 6 b)
Futar® D Slow wird im okklusalen
Teil des Löffels bis zu ca. einer halben
Löffeltiefe verwendet. Monopren®
transfer wird in der Applikationsspritze verwendet und damit der
Löffel über Futar® D Slow aufgefüllt,
um das Weichgewebe abzuformen.
Abb. 4: Abformlöffel über Abformkomponenten,
bei Sicherstellung eines einfachen Zugriffs
Abb. 5: Individueller Löffel mit Wachsdeckel
Monopren® transfer füllt. Trotz der
hohen Endhärte lässt sich Futar® D
Slow einfach und mit wenig
Widerstand oder Handzittern aus der
Dosierpistole applizieren und hat
eine fast schaumähnliche Konsistenz
und Thixotropie.
Wenn der Löffel und die Spritze wie
vorgesehen gefüllt sind, werden sie
getauscht. Der mit Futar® D Slow
gefüllte Löffel wird von der Assistentin
Abb. 6 a ▲ und 6 b ▼: Aufgetragenes SilikonAdhäsiv auf und über den Rand des
individuellen Löffels hinaus.
Der Löffel wird durch den Zahnarzt
mit Futar® D Slow bis zu einer Tiefe
von ca. 1/2 bis 2/3 der Löffeltiefe
aufgefüllt, während die Assistentin
die
Applikationsspritze
mit
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mit Monopren® transfer befüllt.
Dabei ist darauf zu achten, dass
keine Hohlräume entstehen und ein
guter Kontakt zwischen den beiden
Lagen der Materialien vorhanden ist.
(Abb. 8)
Abb. 7: Futar® D Slow beim Einspritzen in den
Löffel
Abb. 8: Monopren® transfer beim Einbringen in
den Löffel
Der Zahnarzt trocknet dann die
Abformkomponenten, um einen
guten Oberflächenkontakt zwischen
Monopren® transfer und den
Komponenten zu gewährleisten. Dies
ist sehr wichtig, da eine dicke
Speichelschicht den Oberflächenkontakt verringert und so ein toter
Raum innerhalb der Abformung
entsteht. Dieser kann wiederum dazu
führen, dass die Abformkomponenten nach der Entnahme in der
Abformung wackeln oder bei
der Mundentnahme herausgezogen
werden. Manche Zahnärzte bevorzugen es, die Abformkomponenten
mit einem Adhäsiv zu bestreichen,
aber dies könnte die gleichen Auswirkungen wie eine Speichelschicht
haben und wird daher nicht
empfohlen. Die Abformkomponenten
sollten auch ohne Adhäsive ausreichende Retentionen aufweisen.
Der Zahnarzt umspritzt jede Komponente, um die Gewebekonturen
und den Emergenzbereich abzuformen und deckt jede Komponente
ringsum mit Abformmaterial ab.
Abb. 10 a ▲ und 10 b ▼: Abformkomponentenschrauben werden nach dem Abbinden des
Abformmaterials durch das Wachs freigelegt.
Da eine besonders scharfe Detailwiedergabe wie zur Abformung von
Kronenrändern nicht erforderlich ist,
ist die Verwendung eines Light Body
Silikons wie Panasil® initial contact
(Kettenbach GmbH & Co. KG,
Eschenburg) nicht nötig. Dies könnte
jedoch eingesetzt werden, wenn eine
muco-statische Abformung notwendig ist, wie im Falle einer
geplanten
implantatgestützten
Prothese.
Der volle Löffel wird dann über die
Abformkomponenten eingebracht
und Druck über die Wachsdeckel ausgeübt. Damit ist sichergestellt, dass
sich die Abformmaterialien gut um
die Spitze einer jeden Abformkomponente adaptieren und die
Schraubenenden sichtbar oder durch
den Wachsdeckel fühlbar sind.
(Abb. 9)
Abb. 9: Löffel im Mund eingebracht
Die Funktionsränder werden abgeformt und die Abformung für 3 Minuten bis zum Ende der Abbindezeit still
Abb. 10 c ▲ und 10 d ▼: Abformkomponentenschrauben können mithilfe eines Handstücks
bei 60 - 100 u/min in Rückwärtsbewegung
entfernt werden.
gehalten. Die Abformkomponentenschrauben sollten in keinem Fall
abgeschraubt werden solange die
Materialien nicht komplett abgebunden sind und die vom Hersteller
vorgegebene Abbindezeit erreicht
wurde. (Abb. 10)
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Das Wachs und jegliches überschüssiges Material kann dann von
den Schrauben entfernt und die
Schrauben aus der Abformung
entfernt werden. Die Abformung sollte
dann mit minimaler Verwindung oder
Verdrehung entfernt werden. Eine
Befeuchtung der Peripherie mit Wasser
aus der Dreifachspritze, während die
Assistentin den Überschuss absaugt,
hilft dabei die Abformung zu lösen,
besonders wenn das Gewebe nach der
Abformung trocken ist.
Futar® D Slow hat nur eine lineare
Maßänderung von 0,1 % nach der
Abbindung, verglichen mit 0,2 %
linearer Maßänderung
nach
24 Stunden von Impregum Penta
(3M Espe, Minnesota, USA).
Nach der Mundentnahme sollte die
Abformung – wie immer wieder
empfohlen – unter fließendem
Wasser von möglichen Fremdkörpern
gesäubert und desinfiziert werden.
Abb. 11 a, 11 b und 11 c: Die Oberfläche der
Abdrücke vor und nach dem Entfernen des
Wachsdeckels.
Nach der Desinfektion sollte die
Abformung unter Druckluft getrocknet und kritisch mit dem Zahntechniker beurteilt werden, um
sicherzustellen, dass alle Abformkomponenten auch sicher im
Abdruck eingeschlossen sind. Die
Komponenten sollten einen hohen
Ton von sich geben, wenn sie mit
einem
Spiegelgriff
angeklopft
werden. Ist ein dumpfes Geräusch zu
hören, ist die Abformkomponente
nicht stabil und der Arbeitsschritt
sollte wiederholt werden.
LABOR-ABFORM MAßNAHMEN
Sobald der Zahntechniker die
Abformungen vom Zahnarzt erhalten
hat, sollten verschiedene Prüfungen
durchgeführt werden.
Das Labor stellt sicher, dass die
Abformung desinfiziert ist und frei
von jeglichem Material aus dem
oralen Milieu. Die Abformung wird
überprüft, um sicherzustellen, dass
alle notwendigen Details vorhanden
sind. (Abb. 12) Sollte dies nicht der
Der Zahntechniker kann dann den
Abdruck für die Modellerstellung
vorbereiten.
Abb. 12: Saubere, desinfizierte Abformung vom
Arzt.
Fall sein, wird entschieden, ob die
fehlende Information von kritischer
Natur ist oder ob sie in diesem Fall
durch fundierte Vermutungen ersetzt
werden kann. Sollte die Abformung
nach Meinung des Zahntechnikers
unzureichend sein, sollte der Zahnarzt bereit sein die Abformung erneut
durchzuführen. An dieser Stelle
können Modifikationen am Design
des Abformlöffels vorgenommen
werden, um beim nächsten Mal ein
besseres Ergebnis zu erzielen.
Im vorliegenden Fall werden offene
Stellen des Abformlöffels mit Wachs
ausgeblockt, um einen Bruch des
Gipses beim Entfernen des Abformlöffels zu vermeiden. (Abb. 13)
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Abb. 13: Ausblocken des Abformlöffels mit Wachs.
Die Stabilität, die Futar® D Slow
(gelbes, hart abbindendes Material)
bietet, verbunden mit der Detailgenauigkeit des mittelfließenden
Materials
Monopren®
transfer
(blaues Material), bringt – nach
unserer Erfahrung – überlegene
Ergebnisse im Vergleich zu anderen
gängigen Polyvinylsiloxanen oder
Polyäther-Abformmaterialien.
Vorausgesetzt alle Informationen
sind vorhanden, wird die Stabilität
der Abformkomponenten in der Abformung überprüft. Dies wird mit
minimal aggressiven Bewegungen in
alle Richtungen durchgeführt. Sobald
dies verifiziert wurde, kann die nächste Phase der Vorbereitung erfolgen.
Die Darstellung des Weichgewebes
um die individuellen Implantate
erfolgt immer mit der Implantatabformung. In Fällen wie den hier vorliegenden, in denen keine Zähne
zwischen den Implantaten vorhanden sind, wird der Raum
zwischen den Implantaten auch mit
dem Material zur Erstellung einer
Zahnfleischmaske überbrückt.
Gi-Mask
(Coltène/Whaledent®
GmbH & Co. KG) wird in unserem
Labor für die Übertragung von
Weichgewebe
verwendet.
Der
Prozess beginnt mit dem Gi-Mask
Separator. Eine dünne Schicht wird in
die Abformung gesprüht, um zu
verhindern, dass das Weichgewebematerial an der Abformung klebt.
Dies wird vor der Platzierung der
Analoge aufgrund der Tatsache
durchgeführt, dass das Trennmittel
einen dünnen Rückstand auf den
Analogen hinterlässt. Dies führt
zu minimalen Bewegungen aller
Implantatanaloge, sofern der Rückstand vor dem Gießen des Modells
nicht entfernt wird. Über eine kurze
Entfernung gesehen ist diese
Bewegung gering, aber über mehrere
Brückenglieder verteilt kann solch
eine Bewegung zu erheblichen
Ungenauigkeiten führen. (Abb. 14)
zwischen den Fingern gehalten, um
die Übertragung jeglichen Stresses
auf den Transferpfosten zu vermeiden. (Abb. 15)
Mithilfe der Dosierpistole wird das
Zahnfleischmasken-Material in alle
Stellen eingebracht, die einen freien
Zugang während der Herstellung des
Zahnersatzes erfordern werden. Die
Option, alle potentiellen Behinderungen vom Arbeitsmodell entfernen zu können, ermöglicht für das
folgende Aufwachsen eine freie Sicht
und Zugang zu allen kritischen
Bereichen. Dies verhindert auch
Fehlinformationen und Beeinträchtigungen der schwierigen marginalen
Bereiche. (Abb. 16)
Abb. 14: Abformung mit Gi-Mask Separator beschichtet, BEVOR die Analoge gesetzt werden.
Sobald diese Schicht getrocknet ist,
werden
die
Implantatanaloge
vorsichtig auf die Implantatkomponenten gesetzt. Sobald diese
sitzen, werden die Analoge mithilfe
der internen Schraube der Abformkomponente vorsichtig gesichert.
Wenn die Schraube aufhört sich zu
drehen, wird das Analog leicht
Abb. 15: Vorsichtig positionierte und gesicherte
Implantate vor der Gewebekonstruktion.
Abb. 16: Einspritzen von selbstmischendem
Polyvinylsiloxan Gewebe.
Bei
der
Herstellung
der
Weichgewebenachbildung
muss
sichergestellt sein, dass das
Polyvinylsiloxan die Integrität der
Implantatanaloge nicht beeinträchtigt. Zum Beispiel sollten lediglich die
notwendigen koronalen 2-3 mm der
Analoge durch das Zahnfleischmasken-Material bedeckt sein, das
nicht in die retentiven Bereiche der
Analoge eindringen darf, da dies die
Stabilität und Festigkeit der Analoge
im Gipsmodell beeinträchtigen
würde. (Abb. 17)
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nen, empfindlichen und scharfen
Gipskanten vermeiden und ein passives Reponieren des PolyvinylsiloxanGewebes während der Konstruktion
des Zahnersatzes ermöglichen. (Abb. 19)
Abb. 17: Ausgeführte Umspritzung mit Polyvinylsiloxan, die sicherstellt, dass die Retentionselemente der Analoge frei für den Gips bleiben.
Nachdem das ZahnfleischmaskenMaterial aufgetragen und die Abbindung erfolgt ist, werden die Analoge
vorsichtig von den Abformkomponenten entfernt. Die Zahnfleischmaske wird dann vorsichtig abgehoben.
Die Analoge werden zuerst abgenommen, um mögliche horizontale
Belastungen auf sie oder die Abformkomponenten während der Entnahme
der Zahnfleischmaske zu vermeiden.
Dies kann aufgrund der verschiedenen
und divergierenden Winkel auftreten,
die natürlich auf gegenüberliegenden Seiten des Bogens vorhanden sind. (Abb. 18)
Abb. 19: Beschneiden des PolyvinylsiloxanGewebes.
Nachdem die bearbeitete Zahnfleischmaske vorsichtig auf den Abdruck reponiert wurde und die Analoge genauso vorsichtig und mit besonderer Beachtung der Stabilität
eingesetzt wurden, ist der Abdruck
für das Ausgießen bereit.
ren Entnahme aus dem Artikulator
bevorzugt.
Es wird darauf geachtet, dass die
Abformung so vorbereitet wird, dass
das daraus resultierende Modell in
allen Bereichen so weit wie möglich
ausgeglichen ist.
Sobald die Giroformplatte mit den
entsprechenden Löchern vorbereitet
wurde, kann das Vakuummischen
eines minimal expandierenden/schrumpfenden Typ IV Kronen &
Brücken Gipses – in diesem Fall
Moldastone® CN (Heraeus Kulzer,
Hanau) – beginnen. Mischanweisungen sollten immer befolgt werden,
um die gewünschten Ergebnisse zu
erzielen. (Abb. 21)
Wir verwenden das Giroform
Abformsystem
(AmannGirrbach®
GmbH) welches auf dem Zeisser® System basiert. (Abb. 20)
Abb. 21 Für das Ausgießen bereite Abformung
mit dem Giroform System.
Der Moldastone® CN Gips wird
dann vorsichtig in die Abformung gegeben und fließt mithilfe einer entsprechenden Rüttlereinstellung in alle kritischen Stellen, bevor der Sockel
mit den eingesetzten Stiften eingesetzt wird. (Abb. 22)
Abb. 18: Entfernung der Analoge VOR der Entfernung des Polyvinylsiloxans für das Beschneiden.
Nach der Entfernung wird das
Weichgewebe mit einer Spezialfräse
bearbeitet, um alle untersichgehenden Stellen und Vertiefungen zu entfernen. Die Seiten und Kanten der
Zahnfleischmaske werden ebenfalls
begradigt und gesäubert. Dies wird
ein unnötiges Absplittern von klei-
Abb. 20: Giroform System
Da dies kein Kronen- und Brückenmodell ist, ist die Verwendung von
Stiften nicht nötig. Allerdings wird
diese Methode der Sockelung aufgrund der einfacheren und präzise-
Abb. 22: Moldastone® CN Gips wird mithilfe
eines Rüttlers eingebracht..
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Nachdem der Gips ausgehärtet ist,
werden die Schrauben der Abformkomponenten aus der Abformung
entfernt, bevor die Abformung vorsichtig aus der Gussform entfernt
wird. (Abb. 23)
Abb. 23: Schrauben der Abformkomponenten
werden komplett entfernt, bevor der Abdruck
vom Arbeitsmodell abgenomment wird.
Nach Entfernung vom Sockel wird
das Arbeitsmodell entsprechend der
Rekonstruktionskriterien getrimmt
und auf mögliche Herstellungsdefekte überprüft. Nachdem der Gips
komplett ausgehärtet ist, wird ein
kleiner Tropfen Cyanoakrylatkleber
um jedes der Analoge eingebracht,
bevor die Arbeit am Arbeitsmodell
aufgenommen wird. Dies stellt sicher,
dass auch mikroskopisch kleine Hohlräume um die Analoge aufgefüllt
werden und dass durch alle weiteren
Arbeitsschritte wie z. B. Fräsen keine
Bewegung durch die Hochfrequenzvibrationen verursacht wird.
Um dem Raum am Arbeitsmodell,
der durch den Cyanoakrylatkleber
beansprucht wird, Rechnung zu tra-
gen, wird ein kleines bisschen an der
Gipsseite der Zahnfleischmaske um
die Analoge abgefräst, um einen passiven Sitz zu gewährleisten. (Abb. 24)
Abb. 24: Aufgetragener Kleber, um sicherzustellen, dass die Analoge während des Fräsens
stabil bleiben und passend beschnittene Zahnfleischmaske .
Das exakte Arbeitsmodell ist nun
bereit für die nachfolgenden Arbeitsschritte. (Abb. 25)
Abb. 25: Fertiggestelltes Arbeitsmodell, bereit
für weitere Arbeitsschritte.
Nach Abschluss dieses Falles zeigt
der Querschnitt der Abformung eine
charakteristische Schicht des blauen
Monopren®
transfer
Materials
®
zwischen Futar D Slow und der
Abdruckkomponente. Somit ist eine
exzellente Fließfähigkeit des Monophasenmaterials für eine gute
Flächenanpassung gegeben. Futar®
D Slow ummantelt die Spitzen der
Implantatkomponenten in einer sehr
steifen, aber dennoch nachgiebigen
Schicht und ermöglicht eine exzellente elastische Rückstellung. (Abb. 26)
Abb. 26 a und 26 b: Querschnittansicht der
Abformungen nach der Fertigstellung der
prothetischen Arbeit.
Diese Technik hat die vom Verfasser vormals verwendete Methode,
bei der ein mittel- bis schwerfließender Polyäther verwendet
wurde, ersetzt, da die Stabilität der
Abformkomponenten in dem vorgegebenen Bereich des Abformmaterials denen des Polyäthers
klinisch überlegen ist. Bitte beachten
Sie, dass diese Technik nur im zahnlosen Kiefer anwendbar ist oder in
Fällen mit größeren zahnlosen
Freiendsätteln mit minimalen untersichgehenden Stellen an den benachbarten Zähnen oder an Zähnen, die
ein Ausblocken benötigen, um das
Festsitzen der Abformung in den
Unterschnitten zu vermeiden.
Für weitere Informationen:
KETTENBACH GmbH & Co. KG
Im Heerfeld 7 · 35713 Eschenburg/Germany · Telefon +49 (0) 27 74 / 7 05- 0
Telefax +49 (0) 27 74 / 7 05- 33 · [email protected] · www.kettenbach.com
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Die Originalfassung ist erschienen in Dentistry Clinical Mai 2007 mit dem Titel „Accuracy and stability for implant impressions“.
Futar D Slow heißt im Original Beitrag noch Futar retarD.
Die Übersetzung erfolgte mit freundlicher Genehmigung des Autors Dr. Koray Feran.
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