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Exakt – So leben wir!
Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Einheit
Vier neue Folgen des datenjournalistischen Magazins
2015
-
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Der ARTE Themenabend
Zwei hochwertige Dokumentationen ziehen Bilanz
S
Unsere Nachbarn und die
Deutsche Einheit
: Wendemanöver
–
–
Go Trabi go forever
Wolfgang Stumph auf Spurensuche
25 Jahre später gibt es die MDR-Dokumentation zum Kultfilm
Soundtrack Deutschland –
Liefers und Prahl ermitteln
Dreiteilige Dokumentation zur Musikgeschichte in Ost und West
Impressum
Vorwort von Wolf-Dieter Jacobi
MDR-Fernsehdirektor
Zurück zur Übersicht
und Magazine beschäftigen sich mit gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Fragestellungen.
Vorwort von Wolf-Dieter Jacobi, MDR-Fernsehdirektor und
Schirmherr des Programmschwerpunkts „25 Jahre Einheit“
Nach der Friedlichen Revolution, mit der ein neues Kapitel in
der Geschichte Deutschlands und Europas begann, würdigt
der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK in diesem Jahr mit dem
Programmschwerpunkt „25 Jahre Einheit“ dieses besondere Ereignis. Ganzjährig bieten wir eine große Bandbreite und
Vielfalt in unseren Programmangeboten: In TV, Hörfunk und
Internet geht es um den Weg zur Deutschen Einheit und die
Veränderungsprozesse im Leben der Menschen in Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen in den zurückliegenden 25
Jahren – sowie das Verhältnis von Ost und West zueinander.
Wir stellen vor allem die Lebenswirklichkeit der Menschen in den
Mittelpunkt – in Mitteldeutschland – aber auch in anderen Regionen Deutschlands und den angrenzenden osteuropäischen
Nachbarländern. Hochwertige Dokumentationen, Reportagen
In Zusammenarbeit mit ARTE gehen wir im Rahmen des
Themenabends „Deutsche Einheit – Verpasste Chance?“ unter
anderem der Frage „Wem gehört der Osten?“ nach: Eigentumsverschiebungen in einem zusammenwachsenden Staat,
spannende Geschichten von den Gewinnern und Verlierern
der Deutschen Einheit, die bis heute nicht abgeschlossen sind.
Das multimediale Projekt „Exakt – So leben wir!“ macht eine
Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen Einheit: Was
verbindet, was trennt uns in Ost und West. Mit der im letzten
Jahr gestarteten „MDR Zeitreise“-App wird Geschichte erlebbar.
Wir zeigen, wie Städte in Mitteldeutschland früher ausahen und
wie sie sich bis heute verändert haben. Mit der Reihe „Wunderbar verwandelt“ ergänzen wir die App um weitere Städte und
Zeitzeugenberichte. Uns ist wichtig, historische Themen vor
allem für junge Menschen aufzuarbeiten, die die Zeit rund um
die Deutsche Einheit nicht selbst erlebt haben.
Doch auch die Unterhaltung kommt nicht zu kurz. Für die
Dokumentation „Go Trabi go forever“ geht Wolfgang Stumph
ein Vierteljahrhundert nach dem Kultfilm auf Spurensuche und
gibt dieser einen ganz eigenen, innovativen Akzent. Außerdem sind wir wieder als Partner bei Deutschlands wichtigstem Publikumspreis der „Goldenen Henne“ dabei. Besonders
Vorwort von Wolf-Dieter Jacobi
MDR-Fernsehdirektor
freue ich mich über die Beteiligung des MDR bei der Verleihung
des Europäischen Kulturpreises in Dresden, der hochkarätige
Künstler für ihr Engagement in und für Europa auszeichnet.
Beide Veranstaltungen übertragen wir live und barrierefrei in
unserem Programm. Höhepunkt des Programmschwerpunkts
„25 Jahre Deutsche Einheit“ ist die Woche rund um den 3.
Oktober. Hier prägen Produktionen mit MDR-Beteiligung wie
der zweiteilige länderübergreifende „Polizeiruf 110 : Wendemanöver“, die dritte Staffel „Weissensee“ und die dreiteilige Musikdoku „Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl ermitteln“
das Programm im Ersten.
Der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK, selbst ein Resultat der
Deutschen Einheit, versteht sich als kompetenter Begleiter der
Veränderungsprozesse. Glaubwürdig, verlässlich und auch
überraschend sind wir immer nah dran an Fragen und Sorgen,
Hoffnungen und Visionen der Menschen in Mitteldeutschland.
Das vergangene Vierteljahrhundert hat das Leben der meisten
Deutschen verändert, Ost und West sind zusammengewachsen. Wir laden alle herzlich ein, gemeinsam mit dem MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNK und den vielfältigen Angeboten des
diesjährigen Programmschwerpunkts auf diese spannende
Zeitreise zu gehen.
25 Jahre Einheit
Der MDR-Programmschwerpunkt
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beleuchtet in diesem Zusammenhang auch die derzeitige
Lebenswirklichkeit der Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen – sowie das Verhältnis von Ost und West
zueinander.
25 Jahre Einheit
Der MDR-Programmschwerpunkt 2015
Das Jahr 1990 steht für eines der größten Ereignisse des
vergangenen Jahrhunderts: die deutsche Wiedervereinigung.
Nach Jahrzehnten der Trennung wurde am 3. Oktober 1990
der Einigungsvertrag endgültig wirksam. Mit den Montagsdemonstrationen, den Botschaftsflüchtlingen und letztendlich
der Öffnung der Berliner Mauer am 9. November 1989 läutete
die Friedliche Revolution das Ende der DDR ein und veränderte Deutschland und Europa. Diesem Thema widmete der
MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK den Programmschwerpunkt
„25 Jahre Friedliche Revolution“, der in diesem Jahr unter dem
Thema „25 Jahre Einheit“ fortgeführt wird. Im Mittelpunkt der
ganzjährigen medienübergreifenden Berichterstattung in TV,
Hörfunk und Internet stehen der Weg zur Deutschen Einheit
sowie der gesellschaftliche Wandel in den vergangenen 25
Jahren. Der MDR als Begleiter der Veränderungsprozesse
Auf der Website mdr.de/90 finden Nutzer alles zum Thema „25
Jahre Einheit“ und eine Übersicht mit den Programmaktivitäten
im MDR: sämtliche Filme, Features, Serien, Dokumentationen,
Hörspiele, Veranstaltungen und Projekte im Fernsehen, Radio
und Web. Dazu gibt es Programmtipps und Begleitangebote
zu den einzelnen Sendungen und eine Verlinkung zu weiteren
Onlineaktivitäten und Multimedia-Specials. Außerdem wird die
bereits im vergangenen Jahr erfolgreich gestartete App „MDR
Zeitreise“ um die drei Städte Halberstadt, Bad Langensalza und
Zwickau erweitert. 150 eindrucksvolle Kurzfilme und Hunderte
außergewöhnliche Fotos erzählen in über 250 Stationen, wie
es in verschiedenen Städten Sachsens, Sachsen-Anhalts und
Thüringens vor 1989 aussah. Auf einer Städtekarte können
verschiedene Punkte nach Themen bzw. Touren ausgewählt
werden, man kann sich auch von einer prominenten Persönlichkeit durch die Stadt führen lassen. Dieses multimediale
Erlebnis gibt es unter mdr.de/zeitreise oder als App kostenlos
und komplett werbefrei im Apple App Store, bei Google Play
und in der BlackBerry World als Download.
Die Programmhöhepunkte
im September 2015
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Do03. 23₃ ₀ Sedwitz
Sa
05.
19⁵₀ Goldene Henne 2015
So
06. 22₀ ₀ Sedwitz
Mi
09. 20₁⁵ Exakt – So leben wir! Familie
Do10. 23₃ ₀ Sedwitz
im Oktober 2015
So
13. 22₀ ₀ Sedwitz
Mi
16. 20₁⁵ Exakt – So leben wir! Freizeit
Do17. 23₃ ₀ Sedwitz
So
20. 22₀ ₀ Sedwitz
Di
22. 20₁⁵ Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Mi
23. 20₁⁵ Exakt – So leben wir! Sicherheit
Do24. 23₃ ₀ Sedwitz
So27. 20₁⁵ Polizeiruf 110 : Wendemanöver
Mo
22₀ ₀ Sedwitz
28. 20₁⁵ Go Trabi go | 22₀ ⁵ Go Trabi go forever – Doku mit Wolfgang Stumph
Di29. 20₁⁵ Weissensee | 21⁵₀ Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl ermitteln
Mi
30. 20₁⁵ Exakt – So leben wir! Haustiere
20₁⁵ Weissensee | 21⁵₀ Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl ermitteln
Sämtliche MDR-Formate auch auf www.mdr.de/90
Die Programmhöhepunkte
im September 2015
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Do01. 20₁⁵ Weissensee | 21⁵₀ Soundtrack Deutschland | 23₃ ₀ Uhr: Sedwitz
Fr
02. 20₁⁵ Das Fest in der Frauenkirche – Live aus Dresden
Sa
03.
18₀ ⁵ Heute im Osten unterwegs
20₁⁵ Kims Klub – Die Show zum „Soundtrack Deutschland“
22₂₀ Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl ermitteln
im Oktober 2015
So
04.22₀ ₀ Sedwitz
20₁⁵ Polizeiruf 110 : Wendemanöver
Do
08.
So11.
23₃ ₀ Sedwitz
22₀ ₀ Sedwitz
Sämtliche MDR Formate auf auf www.mdr.de/90
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Themenabend am 22. September bei ARTE
Wem gehört der Osten?
um 20.15 Uhr bei ARTE
SOKO Deutsche Einheit
um 21.05 Uhr bei ARTE
„Deutsche Einheit – Verpasste Chance?“
Mit den MDR-Dokus „Wem gehört der Osten?“ und „SOKO
Deutsche Einheit“ widmet sich der ARTE-Themenabend den
gewaltigen Umwälzungsprozessen nach dem Mauerfall.
Zum 25-jährigen Jubiläum der Deutschen Einheit ist es Zeit, die
historischen Ereignisse Revue passieren zu lassen und Bilanz
zu ziehen. Im Fokus stehen das geteilte Deutschland und die
Wiedervereinigung, deren Nachwirkungen noch bis heute spürbar sind. In Zusammenarbeit mit dem MITTELDEUTSCHEN
RUNDFUNK widmet sich der ARTE-Themenabend „Deutsche
Einheit – Verpasste Chance?“ am 22. September ab 20.15 Uhr
den gewaltigen Umwälzungsprozessen, die sich nach dem
Mauerfall auf gesellschaftlicher, politischer, wirtschaftlicher und
kultureller Ebene vollzogen haben.
Zurück zur Übersicht
Der Blick ist dabei gerichtet auf richtige, aber auch falsche politische Entscheidungen. Der MDR hat dazu die hochkarätigen
Dokus „Wem gehört der Osten?“ und „SOKO Deutsche Einheit“
produziert. „25 Jahre Deutsche Einheit – das sollte auch Anlass
sein, neben aller Freude über die Wiedervereinigung einen
kritischen Blick auf die damaligen Ereignisse zu werfen. ‚Was
ist falsch gelaufen damals?‘ ‚Hätte es Alternativen gegeben?‘
Die Filme wollen eine Debatte anstoßen über den Weg, der
damals beim Zusammenwachsen beider deutscher Staaten
eingeschlagen wurde“, so Dr. Ulrich Brochhagen (Redaktion
Zeitgeschehen MDR).
Die Dokumentation „Wem gehört der Osten?“ erzählt die
Geschichte des größten Umverteilungsprozesses im Nachkriegseuropa und berichtet von der Privatisierung von etwa
der Hälfte der ostdeutschen Gesamtfläche. Denn mit dem
Scheitern des Sozialismus gelangten Betriebe, Wohnungen,
Seen, Küsten, Wälder und riesige Ländereien in neue private
Hände. Die Dokumentation zeigt Menschen, die zu den großen
Akteuren in der Umverteilung gehörten oder immer noch gehören, aber auch die Verlierer in diesem Umwandlungsprozess.
Emotionale Einblicke in eine Welt aus Geld, Macht, Hoffnungen
und tiefen Enttäuschungen.
Bildmaterial: [email protected]
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Themenabend am 22. September bei ARTE
Wem gehört der Osten?
um 20.15 Uhr bei ARTE
SOKO Deutsche Einheit
um 20.15 Uhr bei ARTE
Im Anschluss widmet sich die Dokumentation „SOKO Deutsche Einheit“ der „Zentralen Ermittlungsstelle für Regierungsund Vereinigungskriminalität“ (ZERV). Diese hatte die explosive
Aufgabe, die Verbrechen des SED-Regimes, aber auch vereinigungsbedingte Wirtschaftskriminalität aufzudecken. Rund
700 Ermittler kämpften neun Jahre lang gegen die Zeit und die
Verjährung. Was bis zum Jahr 2000 nicht aufgeklärt ist, wäre
nie mehr aufzuklären! Tonnenweise Akten und Verdachtsmaterial waren zu sichten, Anzeigen zu bearbeiten. Es ging um Tote
an der innerdeutschen Grenze, Auftragsmorde, Währungsbetrug, Treuhandkorruption, verschwundene Milliarden. Dazu ein
komplex getarnter Waffenhandel und Devisenverbrechen aller
Art.
Wem gehört der Osten?
Der größte Eigentumsdeal der deutschen Geschichte
Eine Dokumentation von Matthias Hoferichter und Ariane Riecker
MDR 2015, 50 Minuten
22. September um 20.15 Uhr bei ARTE
SOKO Deutsche Einheit – Ermittler in schwieriger Mission
Eine Dokumentation von Andreas Wolter
MDR 2015, 50 Minuten
22. September um 21.05 Uhr bei ARTE
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Themenabend am 22. September bei ARTE
Wem gehört der Osten?
um 21.05 Uhr bei ARTE
SOKO Deutsche Einheit
um 20.15 Uhr bei ARTE
Wem gehört der Osten?
Der größte Eigentumsdeal der deutschen Geschichte
Tausende Betriebe, Hunderttausende Wohnungen, Schlösser
und Burgen, Seen und Küsten, Millionen Hektar Wald und
Land – all das hatte der Staat DDR einst als Volkseigentum
deklariert. Mit dem Mauerfall kommt die schwierige Frage: Was
gehört im Osten eigentlich wem? Und wem soll was in Zukunft
gehören?
Ein ganzes Land steht zum Verkauf, damals 1990: Es herrscht
Goldgräberstimmung und Investoren aus aller Welt wittern das
große Geschäft. Es beginnt die Zeit riesiger, teilweise spektakulärer Deals, die bis heute das Gesicht Ostdeutschlands
deutlich prägen.
Weil es nach der Wende im Osten überall an Kapital fehlt, kommt
das Geld für Investitionen hauptsächlich aus dem Westen.
Anno August Jagdfeld ist einer der Großinvestoren der ersten
Stunde. An das Ostseebad Heiligendamm hat der umstrittene
Investor sein Herz verloren – und sich die Zähne ausgebissen.
Das Grandhotel musste er nach einer Insolvenz verkaufen und
Villen an der Strandpromenade sind bis heute nicht saniert.
Trotzdem gehören bis heute 90 Prozent der weißen Stadt am
Meer der Familie Jagdfeld. Viele West-Investoren verschätzen
sich beim Osten, finanziell und psychologisch. Die erhofften
Gewinne bleiben zumindest in den 90ern vielerorts aus.
Neben den Westdeutschen kommen auch ausländische Großinvestoren zum Zuge – aus den USA, aus Asien, vor allem aber
aus Frankreich. Nach Berechnungen der Botschaft in Berlin
haben französische Unternehmen bis 2003 mehr als acht Milliarden Euro in die neuen Länder gepumpt – mehr als italienische,
britische oder US-Betriebe. Gonzague Dejouany hat damals
für französische Firmen die Kontakte zur eigens eingerichteten Privatisierungsbehörde Treuhand hergestellt: „Ein ganzes
Land in einem Verkaufskatalog, das war irgendwie merkwürdig,
unfassbar und eine Riesenmöglichkeit …“, sagt er heute.
1992 stehen die DEFA-Filmstudios in Potsdam-Babelsberg zum
Verkauf. Der Ort ist ein Mythos. Hier arbeiteten einst Marlene
Dietrich, Alfred Hitchcock und Billy Wilder. Nüchtern betrachtet
sind die Studios aber auch ein 47 Hektar großes Areal, direkt
vor den Toren Berlins. Der französische Mischkonzern Generale des Eaux ist einer der Bewerber um das Gelände. Da sich
das Großunternehmen für den Erhalt der legendären Studios
ausspricht und darüber hinaus eine Zehnjahresgarantie gibt,
bekommt Generale des Eaux von der Treuhand den Zuschlag:
für 137 Millionen Mark – die Hälfte des damaligen Schätzwertes! Generale des Eaux unterliegt dem Irrtum vieler Investoren
der ersten Stunde: Sie spekulieren auf einen schnellen wirt-
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Themenabend am 22. September bei ARTE
Wem gehört der Osten?
um 21.05 Uhr bei ARTE
SOKO Deutsche Einheit
um 20.15 Uhr bei ARTE
schaftlichen Aufschwung, der sich nicht einstellt. Das erhoffte
Wirtschaftswunder Ost bleibt aus. 2004 müssen die Franzosen
das Gelände verkaufen. Wie einige der westdeutschen Großinvestoren sind auch sie in den 90er-Jahren mit ihren Investitionen gescheitert. Viele französische Unternehmen ziehen sich
ernüchtert wieder zurück aus dem Osten Deutschlands.
Ein großer Deal, an dem vor allem die Ostdeutschen beteiligt
waren, ist die Privatisierung der Landflächen. 2 Millionen Hektar Wald, Tausende Herrenhäuser, volkseigene Güter und vor
allem 2 Millionen Hektar Ackerland stehen nach der Deutschen
Einheit im Angebot. Gewonnen haben hier oft die, die schon
in der DDR das Meiste hatten, die Nachfolger der ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften aus
DDR-Zeiten, die heute gewaltige Flächen bewirtschaften.
Und genau das zieht neue Investoren an, wie die Hamburger
„Agroenergy“. Der Investor kaufte 4200 Hektar ostdeutsches
Ackerland – eigentlich zur Erzeugung von Bioenergie. Was sich
bei diesen Käufen am Ende als noch wertvoller erwies war der
Boden. Denn die Preise für Ackerflächen steigen seit Jahren
rasant.
Seit den 2000er-Jahren interessieren sich ausländische Investoren auch wieder für ostdeutsche Innenstädte, denn im Osten
geht es langsam aufwärts – und die Bankenkrise seit 2008
macht Investitionen in Stadtwohnungen noch interessan-
ter. Auch Holger Krimmling und Jörg Zochert mischen mit.
Sie kommen nicht aus dem Ausland oder aus dem Westen
Deutschlands, sondern aus Leipzig und gehören als Ostdeutsche jetzt selbst zu den Großinvestoren. Eines ihrer aktuellen
Projekte ist die Sanierung eines alten Leipziger Industriebaus.
Auch hier, abseits des boomenden Stadtzentrums, haben sich
die Immobilien-Preise in den letzten 15 Jahren verdoppelt. Hier
sollen Luxuslofts entstehen. Allerdings müssen dazu jetzt die
einheimischen Mieter den einheimischen Investoren weichen.
Die Zeit der Goldgräberstimmung, der großen und spektakulären Deals hat mehr als nur Spuren hinterlassen. Das Ausmaß
dieses gigantischen Umverteilungstransfers, in dem mehr als
die Hälfte der Fläche Ostdeutschlands neu verteilt wurde, wird
in all seinen Dimensionen erst heute für Politik, Gesellschaft
und Bürger langsam fassbar. Das Privateigentum ist endgültig
angekommen im einstigen Land ohne Kapital.
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Themenabend am 22. September bei ARTE
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„Soko Deutsche Einheit − Ermittler in schwieriger Mission“
Eine Dokumentation von Andreas Wolter
Mit der Gründung der ZERV, der Zentralen Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität, wurde 1992
eine „SOKO Deutsche Einheit“ mit einer historischen Aufgabe
geschaffen: Sie sollte Verbrechen des SED-Regimes aufklären und Straftäter im Kontext der Deutschen Einheit ermitteln.
Mit der Ermittlungsstelle sollte ein Zeichen gesetzt werden:
„Rechtsstaat vs. Unrechtsstaat“ – Politik fürs Geschichtsbuch,
so wollte es Kanzler Helmut Kohl damals. Doch es kam alles
ganz anders.
Rund 700 Ermittler kämpften neun Jahre lang gegen die Zeit
und die Verjährung. Was bis zum Jahr 2000 nicht aufgeklärt
ist, das würde nie mehr aufgeklärt! Tonnenweise Akten und
Verdachtsmaterial sind zu sichten, Anzeigen zu bearbeiten.
Kaum ein Verbrechen, das die Ermittler der ZERV aufzuklären
hatten, entsprach dem, was sie bislang kannten: Tote an der
innerdeutschen Grenze, Auftragsmorde, Währungsbetrug, Treuhandkorruption, verschwundenen Milliarden. Dazu ein komplex
getarnter Waffenhandel und Devisenverbrechen aller Art.
Die Ermittler kamen fast ausschließlich aus dem Westen,
hatten bisher wenig mit dem Osten zu tun. Fast alle Bundes-
länder stellen Beamtinnen und Beamte ab. Voller Tatendrang
reisen die ersten Westkommissare in Berlin an. Keiner hat eine
richtige Vorstellung davon, was auf ihn zukommt. Die erste
Euphorie weicht schnell einer kühlen Ernüchterung. Denn die
ersten Dienstgebäude sind ehemalige DDR-Amtsstuben. Viele
der Ermittler sahen ihre Schreibtische im Berliner Hauptquartier
allerdings nur selten. Sie arbeiteten vor Ort, ermittelten auf einer
Terra incognita.
Alexander Schalck-Golodkowski wird zum Erzfeind der Ermittler, ihn wollen sie mit allen Mitteln „zur Strecke bringen“. Doch
im politischen Bonn verfolgt man die Ermittlungen inzwischen
auch mit Sorge. Während der Blick in die Zeit vor 1989 zwar
schmerzhaft aber politisch gewollt war, gestaltete sich die Arbeit
in Sachen Vereinigungskriminalität deutlich schwieriger. Vor
allem brachte sie Ergebnisse hervor, die den politisch gefeierten
Einheitsprozess in anderem Licht erscheinen lassen. Politisch
waren diese Ermittlungen wenig beliebt. Die Treuhand galt als
sakrosankt und die großangelegte Wirtschaftskriminalität im
Zuge des Einigungsprozesses galt als Kollateralschaden einer
großartigen historischen Errungenschaft Deutsche Einheit.
Es gelingt den Kommissaren einige Seilschaften in der Immobilien- und Treuhandszene zu enttarnen. Doch für viele andere Verbrechensfelder kommen sie zu spät. Nicht zuletzt weil
Deutsche Einheit – Verpasste Chance?
Themenabend am 22. September bei ARTE
Wem gehört der Osten?
um 21.05 Uhr bei ARTE
SOKO Deutsche Einheit
um 20.15 Uhr bei ARTE
zuständige Staatsanwaltschaften den Elan der Ermittler nicht
teilen oder von oben ausgebremst werden. Die Ermittlungen
gegen Schalck-Golodkowski werden eingestellt, die Embargobrüche westdeutscher Waffenlieferanten sollen nicht weiter
ermittelt werden und die Suche nach dem DDR-Vermögen wird
an eine Sondereinheit übergeben, denn da ist noch der BND,
mit seinen ganz eigenen Interessen …
Über 20.000 Fälle haben die Ermittler bearbeitet.
Die ermittelten Schadenssummen gingen in den mehrstelligen
Milliardenbereich und doch hätten sie noch mehr leisten können
– mit etwas mehr politischer Unterstützung, sagen die Beteiligten heute. Die persönliche Bilanz der ZERV-Ermittler fällt heute
fast ausnahmslos positiv aus, aber als Bürger und Beamte sind
die meisten auch recht enttäuscht von den Entscheidungsträgern in ihrem Land. Die Jahre bei der ZERV haben ihren
politischen Blick geschärft. Und: Sie haben ein Gefühl dafür
entwickelt, wie die Menschen in den „neuen Bundesländern“
ticken.
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
Sicherheit
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
Zurück zur Übersicht
Die Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen Einheit
Ab dem 9. September startet das multimediale MDR-Projekt
„Exakt – So leben wir!“ mit neuen Folgen
Wie unterscheiden sich Familienstrukturen? Was eint und
trennt die Deutschen in der Freizeit? Warum ist das Thema
„Sicher leben“ so wichtig geworden? Pferd, Katze, Hamster,
Hund – noch nie gab es so viele Haustiere unter deutschen
Dächern. Doch was erzählen die Haustiere über ihre Besitzer? Starke Protagonisten, hochemotionale Geschichten,
spannende Experimente sowie Daten und Fakten, die neue
Zusammenhänge ergeben und aufzeigen. Im Rahmen des
MDR-Programmschwerpunktes „25 Jahre Einheit“ setzt sich
das datenjournalistische Projekt „Exakt – So leben wir!“ in
einer vierteiligen TV-Staffel, in Radiosendungen und mit einer
umfangreichen Online-Begleitung damit auseinander.
Immer mittwochs um 20.15 Uhr präsentiert MDR-Moderatorin
Annett Glatz, wie sich Ost und West in den Lebensbereichen
„Familie“ (9. September), „Freizeit“ (16. September), „Sicherheit“
(23. September) und „Haustiere“ (30. September) angenähert
haben und wo Unterschiede hartnäckig fortbestehen. Dabei
liegt der Fokus stark auf regionalen Vergleichen zwischen
den alten und den neuen Bundesländern und beleuchtet das
Lebensgefühl der Menschen. Die erste große Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen Einheit.
Annett Glatz ist gebürtige Thüringerin und absolvierte erfolgreich ein Redaktionsvolontariat beim MDR. Seit 2001 ist sie
beim MDR FERNSEHEN in der Redaktion Zeitgeschehen als
Redakteurin tätig und verantwortet Beiträge und Reportagen
für „Exakt“, „Exakt – Die Story“ und „FAKT“. Seit Januar 2002
moderiert sie „Exakt – Das MDR-Nachrichtenmagazin“ und seit
2013 das datenjournalistische Projekt „Exakt − So leben wir!“.
„Familie“, Mittwoch 9. September um 20.15 Uhr
Familie ist heute vielfältiger denn je. Immer mehr Kinder werden
außerhalb der Ehe geboren, die Scheidungsquote steigt seit
Jahren, die Geburtenrate stagniert und jedes sechste Kind
wächst bei nur einem Elternteil auf. Ist das traditionelle VaterMutter-Kind-Prinzip ein Auslaufmodell?
„Freizeit“, Mittwoch 16. September um 20.15 Uhr
Freizeit – was ist das eigentlich? Mit den Kindern auf den Spielplatz, kochen, der Besuch bei den Eltern – ist das Erholung von
der Arbeit? Fakt ist, die Deutschen verfügen über mehr Freizeit
als vor 25 Jahren: insgesamt 3,5 Stunden am Tag. Doch warum
klagen immer mehr über zu wenig Zeit?
„Sicherheit“, Mittwoch 23. September um 20.15 Uhr
Das Thema Sicherheit liegt den Deutschen sehr am Herzen.
Nicht nur die internationale Situation ist fragiler und gefährlicher
geworden. Auch in Deutschland selbst lohnt es sich zu fragen:
Bildmaterial: [email protected]
Weitere Infos unter: mdr.de/exakt/solebenwir
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
Wie sicher ist unser Leben? Und kann man sich vor Kriminalität, Überwachung und Datenklau überhaupt schützen?
„Haustiere“, Mittwoch 30. September um 20.15 Uhr
In mehr als der Hälfte der Haushalte in Deutschland lebt ein
Haustier. Die meisten sind weich, warm und kuschelig. Laut
Statistik sind Tierbesitzer nicht nur glücklicher, sondern auch
gesünder als Menschen ohne Haustier. Die Angebote für Tiere
boomen, doch machen alle Sinn?
am 16. September 2015
„Exakt – So leben wir!“ wird in Zusammenarbeit mit den
Landesfunkhäusern in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen umgesetzt. Die MDR-Hörfunkwellen greifen das jeweilige
Thema auf, vertiefen und erweitern es.
Sicherheit
Exakt – So leben wir!
Reportage-Magazin
MDR 2015, 60 Minuten
am 9., 16., 23. und 30. September um 20.15 Uhr
im MDR FERNSEHEN
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
sehr traditionell und was hat sich in den vergangenen 25 Jahren
verändert? Es wird analysiert und verglichen – zwischen Ost
und West, Jung und Alt, Männern und Frauen.
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
Sicherheit
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
„Exakt – So leben wir! Familie“
Am 9. September 2015 startet das MDR FERNSEHEN um
20.15 Uhr die neue vierteilige Staffel „Exakt - So leben wir!“ mit
der Folge „Familie“
Alles beginnt in der Familie: Sie gibt Halt, sie prägt und sie
beeinflusst, wer wir sind. Nur aussuchen können wir sie uns
nicht. Dabei ist Familie heute vielfältiger denn je. Immer mehr
Kinder werden außerhalb der Ehe geboren. Die Scheidungsquote steigt seit Jahren, die Geburtenrate stagniert und jedes
sechste Kind wächst bei nur einem Elternteil auf. Ist das traditionelle Vater-Mutter-Kind-Prinzip ein Auslaufmodell?
Bei der großen Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen
Einheit beleuchtet „Exakt – So leben wir!“ den klassischen
Familienalltag, aber auch ganz ungewöhnliche Konstellationen.
Daten und Fakten rund um die Familie werden mit spannenden
Reportagen verknüpft. Wo leben die Deutschen immer noch
Doch was hält Familien überhaupt zusammen? Darüber
berichtet u.a. eine Großfamilie aus dem Erzgebirge, bei der
fünf Generationen in engster Nachbarschaft leben. Oma Lotte
Meier, Sohn Günther, Enkelin Janine mit Ehemann, Urenkelin
Juliane und Schwester Jennifer mit Freund Andy und Malia
und Merle, die Kinder von Juliane. Oma Lotte ist 91 Jahre und
kümmert sich liebevoll um die Ururenkel: „Es ist schön, wenn
man die Jugend um sich hat. Man kann zusammen leben, die
Kinder sind für mich da und andernteils bin auch ich für sie da.“
Ein Familienmodell der ungewöhnlichen Art leben Ingmar Zöller
und Thomas Welter aus Berlin mit ihren Kindern Julius und
Lucie. Die beiden Mittvierziger sind seit 23 Jahren ein Paar und
haben sich ihren Kinderwunsch durch eine Adoption in den
USA erfüllt. Für Lucie sind ihre zwei Väter völlig normal: „Papa
ist der mit dem kurzen T-Shirt und Vati ist der mit dem gestreiften T-Shirt.“ Über 78.000 gleichgeschlechtliche Paare leben in
Deutschland zusammen und möchten sich ihren Wunsch nach
einer eigenen Familie erfüllen.
Wo Kinder sind, ist Familie. Aber in Deutschland gibt es immer
weniger Kinder. Von 1996 bis 2013 sank die Zahl der minder-
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
jährigen Kinder von 15,6 auf knapp 13 Millionen. Dagegen steigt
das Durchschnittsalter, in dem Frauen ihre Kinder bekommen,
kontinuierlich an: Im Osten seit der Wiedervereinigung von 25
auf 31 Jahre. In fünf Jahren werden die Mütter bei der Geburt
des Kindes durchschnittlich 32 Jahre alt sein. Übrigens arbeiten nach der Geburt des ersten Kindes im Osten bei 34 Prozent
der Paare beide Elternteile in Vollzeit. Im Westen sind es nur 11
Prozent. Für Ulrike und Sohn Tom Valentin und Maike mit Sohn
Oscar aus Leipzig ist die „Mama“-WG die perfekte Lösung.
Tierärztin Ulrike kann so in der eigenen Praxis arbeiten und die
beiden Frauen schaffen sich Freiräume.
Sicherheit
Starke Protagonisten, hochemotionale Geschichten, spannende Experimente sowie Daten und Fakten, die neue
Zusammenhänge ergeben und aufzeigen. Im Rahmen des
MDR-Programmschwerpunktes „25 Jahre Einheit“ zeigt das
datenjournalistische Projekt „Exakt – So leben wir!“ in Fernsehen, Radio und Online, wie sich Ost und West in den verschiedensten Lebensbereichen angenähert haben und wo Unterschiede hartnäckig fortbestehen.
Haustiere
Exakt – So leben wir! Familie
Reportage-Magazin
MDR 2015, 60 Minuten
am 9. September um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
am 23. September 2015
am 30. September 2015
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
Sicherheit
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
„Exakt – So leben wir! Freizeit“
In der zweiten Folge am 16. September 2015 im MDR FERNSEHEN geht es um das Freizeitverhalten der Deutschen.
Freizeit – was ist das eigentlich? Mit den Kindern auf den Spielplatz, kochen, der Besuch bei den Eltern – ist das Erholung von
der Arbeit? Fakt ist, wir verfügen über mehr Freizeit als vor 25
Jahren: insgesamt 3,5 Stunden am Tag. Diese wertvolle Zeit so
zu füllen, dass sie uns glücklich macht, das ist eine Kunst.
Bei der großen Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen
Einheit untersucht „Exakt – So leben wir!“ das Freizeitverhalten
in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen seit der Wiedervereinigung. Daten und Fakten rund um die Freizeit werden mit
spannenden Reportagen verknüpft. Was sind die beliebtesten
Hobbys, welche Sportarten sind angesagt und was hat sich in
den vergangenen 25 Jahren verändert? Es wird analysiert und
verglichen – zwischen Ost und West, Jung und Alt, Männern
und Frauen.
Die alten Rollenverteilungen, wo Oma und Opa im Sessel
sitzen und die Enkel ständig feiern, haben vielfach ausgedient:
Die Bestager und Silversurfer stürzen sich lieber aus 4000
Meter Höhe gen Erde statt Gemüsebeete zu pflegen, während
junge Leute stricken und sich gerne im guten alten Bastelkeller aufhalten. Allerdings klagen immer mehr Menschen, dass
sie zu wenig Zeit für Hobbys zu haben. In einem spannenden
Experiment beweist „Exakt – So leben wir!“ das Gegenteil.
Schneller, höher, weiter – damit versuchen es die, die nach dem
Job statt Erholung lieber den Adrenalinkick suchen. Das haben
sich auch Damian Jörren und seine Freunde auf die Fahnen
geschrieben. Slacklinen „extrem“ gilt ihre Leidenschaft. Die drei
jungen Männer balancieren in der Sächsischen Schweiz auf
einem nur 2,5 cm dünnen Band von einem zum anderen Berggipfel. Das ist nur eine von vielen Trendsportarten, die im richtigen Moment auf das passende Lebensgefühl treffen. Doch so
schnell sie auf der Bildfläche erscheinen, so schnell sind sie oft
wieder verschwunden. Beispiel: Nordic Walking. Wie aus dem
Nichts gab es 2005 plötzlich zwei Millionen Fans in Deutschland, nur neun Jahre später sind es gerade noch 1, 2 Millionen.
Andere Aktivitäten sind und bleiben die Lieblingsbeschäftigung
der Deutschen. Seit einem Vierteljahrhundert ungeschlagen –
das Fernsehen. Und da übertrumpfen die Ostdeutschen die
Westdeutschen. Mit 4,5 Stunden am Tag beweisen übrigens
die Sachsen-Anhalter besonders viel Sitzfleisch. Im Gegensatz
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
Sicherheit
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
dazu stehen die, die der Leistungsgedanke auch im Privaten nicht
loslässt. Gabi und Uli Forkert sind ständig im Freizeitstress. Sie
singt neben der Arbeit professionell im Semperopernchor, er ist
in jeder freien Minute in Sachen Flugzeugmodellbau unterwegs
und nimmt an Wettkämpfen teil. Samstagmorgens gemeinsam
frühstücken ist mittlerweile ein seltener Luxus geworden.
Freizeit ist ein starker Wirtschaftsfaktor. 147 Milliarden Euro
geben die Deutschen mittlerweile im Jahr dafür aus. Vor allem
Freizeitparks locken mit saftigen Eintrittspreisen. Karussell und
Wasserrutsche reichen allerdings längst nicht mehr aus, um
Besucher zu locken. „Pullmann City“ – eine Westernstadt im
Harz – kämpft mit immer neuen Attraktionen um die Gunst der
Amateurcowboys und die Ansprüche steigen.
Exakt – So leben wir! Freizeit
Reportage-Magazin
MDR 2015, 60 Minuten
am 16. September um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
man Kriminalität mit immer mehr Überwachung verhindern und
was hat sich in den vergangenen 25 Jahren verändert? Es wird
analysiert und verglichen – zwischen Ost und West, Jung und
Alt, Männern und Frauen.
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
Sicherheit
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
Das Thema „sicher leben“ liegt den Deutschen sehr am Herzen.
Nicht nur die internationale Situation ist fragiler und gefährlicher
geworden. Auch in Deutschland selbst lohnt es sich zu fragen:
Wie sicher ist unser Leben? Und kann man sich vor Kriminalität, Überwachung und Datenklau überhaupt schützen? Dazu
kommen allgemeine Ängste: Reicht das Geld? Werde ich zum
Pflegefall? Verliere ich meinen Job? Ängste begleiten Menschen
in Ost und West, doch im Osten sind sie laut Angstindex größer.
Autoklau, Einbrüche, Sachbeschädigung. Wo ist Kriminalität
am ehesten sichtbar? Vor allem in den Grenzregionen zu Polen
und Tschechien. Doch nicht nur dort ist sie ein Problem. Auch
die großen Städte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind betroffen. Allen voran: Leipzig. In der Rangliste der
deutschen Städte mit den meisten kriminellen Delikten liegt
Leipzig auf Platz fünf. Ein Brennpunkt ist die Eisenbahnstraße,
die in einem multikulturellen Viertel liegt. Immer wieder sind
hier Polizeieinsätze nötig und inzwischen sind die Bürgerpolizisten Sybille Möser und Holger Schmid abgestellt, die sich
ausschließlich um dieses Revier kümmern. Doch die stellen
fest: Die Realität in der Eisenbahnstraße ist viel friedlicher als ihr
Ruf. Sibylle Möser: „Ich denke schon, dass man sich hier sicher
fühlen kann und es ist ja auch ein Beweis dafür, dass jetzt viele
auch hierher ziehen, gerade auch Studenten.“
Bei der großen Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen
Einheit untersucht „Exakt – So leben wir!“ das Sicherheitsbedürfnis der Deutschen und die Gefahren, die sich in der virtuellen Welt ständig vergrößern. Daten und Fakten zum Thema
Sicherheit werden mit spannenden Reportagen verknüpft. Kann
In puncto Sicherheit rüsten die Behörden mit neuester Technik
auf. Vor allem im öffentlichen Bereich: Auf Straßen, Autobahnen
und in Tunneln kommen immer mehr Kameras zum Einsatz.
Experten überwachen somit den Verkehr. Sie reagieren, wenn
es zum Ernstfall kommt und können zusätzliche Schäden
„Exakt – So leben wir! Sicherheit“
In der dritten Folge am 23. September 2015 im MDR FERNSEHEN
geht es um die Frage, wie sicher wir leben können.
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
Sicherheit
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
verhindern. Der finanzielle Aufwand für Sicherheit steigt ständig.
Private Wach- und Sicherheitsdienste haben Hochkonjunktur.
Ihre Leistungen haben sich seit 1995 mehr als verdoppelt.
Sicherheit hat viele Facetten. „Exakt – So leben wir!“ begleitet
Busfahrer beim Fahr- und Schulkinder beim Anti-Mobbing-Training. Denn neben der körperlichen ist auch die psychische
Sicherheit immer mehr in Gefahr. Fast ein Viertel aller sieben
bis 17-Jährigen zeigt Auffälligkeiten wie Ängste, Störungen im
Sozialverhalten und Depressionen. Lehrerin Ulrike Strobel vom
Dresdner Gymnasium „Bürgerwiese“ arbeitet gezielt mit ihrer 6.
Klasse gegen Mobbing, denn jeder Schüler kann davon betroffen sein: „Wichtig ist die Sensibilität dafür. Die Schüler merken,
hier wird drauf geguckt, es wird nicht akzeptiert. Wir versuchen auch die Schüler zu bestärken, dass sie erkennen, was ist
Mobbing-Verhalten oder wo geht es eventuell los.“
Kaum ein Deutscher glaubt heute noch an Datensicherheit.
Jeder zweite Internetnutzer wurde im vergangenen Jahr ausgespäht oder betrogen. 1,6 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
verliert Deutschland jährlich durch Computerkriminalität. Und
wie reagiert der durchschnittliche User? In einem Experiment
zeigt Datenexperte Peter Leppelt aus Gotha, der mit seiner Firma
Konzepte zur Datensicherheit und zum Schutz vor Ausspähung
im Internet erstellt, dass es gar nicht so einfach ist, keine digitalen „Fußabdrücke“ im Netz zu hinterlassen. Ungewollt tappen
auch geübte User in Datenfallen, ohne es immer zu bemerken.
Und wer ist schon sicher, nicht ausgespäht zu werden?
Exakt – So leben wir! Sicherheit
Reportage-Magazin
MDR 2015, 60 Minuten
am 23. September um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
verändert? Es wird analysiert und verglichen – zwischen Ost
und West, Jung und Alt, Männern und Frauen.
Familie
am 9. September 2015
Freizeit
am 16. September 2015
„Exakt – So leben wir! Haustiere“
In der vierten Folge am 30. September 2015 im MDR FERNSEHEN
geht es um Tiere, die wir lieben.
Sicherheit
In mehr als der Hälfte der Haushalte in Deutschland lebt ein
Haustier. Die meisten sind weich, warm und kuschelig, weswegen etwa die Hälfte der Tierbesitzer regelmäßig mit dem Tier
in einem Bett schläft. Laut Statistik sind Tierbesitzer nämlich
nicht nur glücklicher, sondern auch gesünder als Menschen
ohne Haustier.
Haustiere
Bei der großen Bestandsaufnahme im 25. Jahr der Deutschen
Einheit untersucht „Exakt – So leben wir!“ die Bedeutung von
Haustieren und den Umgang mit dem lieben Vieh. Daten und
Fakten zum Thema Haustier werden mit spannenden Reportagen verknüpft. Was sind die beliebtesten Tiere, wie viel gibt
man dafür aus und was hat sich in den vergangenen 25 Jahren
am 23. September 2015
am 30. September 2015
Tiere kosten eine Menge Zeit und Geld. Fast vier Milliarden
Euro zahlen die Deutschen für Tierfutter, Zubehör und Tierarzt-Besuche. Tendenz steigend. Vor allem bei den Ostdeutschen: Pro Einwohner haben sie mehr Katzen als Westdeutsche. Thüringen belegt hier den absoluten Spitzenplatz. In
Leipzig, Deutschlands angeblich beliebtester Hundestadt, ist
inzwischen ein ganzer Wirtschaftszweig mit dem Wohlergehen
der Vierbeiner beschäftigt. Von hippen Internet-Shops, die individuelles Hundefutter herstellen, bis hin zur maßgeschneiderten Hundephysiotherapie, die Hüftleiden lindert – die Besitzer
können zwischen immer mehr Angeboten für ihre Lieblinge
wählen.
Aber noch ist zwischen West und Ost nicht alles zusammen
gewachsen, was zusammen gehört. Beim Schäferhund soll
das auch gar nicht passieren. Der ostdeutsche Schäferhund
ist nämlich heiß begehrt, da er mit seinem geraden Rücken
viel gesünder und robuster ist als der auf Schönheit gezüchtete West-Schäferhund. Hundezüchter Mario Wessat aus dem
Altenburger Land kann sich vor Nachfragen kaum retten, sogar
Amerikaner reisen extra an. Für ihn ist klar, warum Mensch und
Tier so ein inniges Verhältnis haben: „Für eine Handvoll Futter
kriegst du so viel Liebe − das ist doch das beste Geschäft,
Exakt – So leben wir!
am 9., 16., 23. und 30. September im MDR FERNSEHEN
Familie
am 9. September 2015
dass die Menschheit je macht hat.“
Der therapeutische Nutzen von Tieren ist unumstritten.
Menschen, die es nicht so leicht haben im Leben, bieten Haustiere Halt und geben Vertrauen. Bei den „Seelentröstern“ in
Jena treffen Problemkinder auf Tiere, die ebenfalls keine rosigen
Zeiten hinter sich haben. Sie verstehen sich blind und wachsen
aneinander – ein gegenseitiges Geben und Nehmen.
Freizeit
Die Magdeburger Zoohandlung „Terra et Aqua“ war die einst
größte Zoohandlung der DDR und bietet heute immer noch
Vögel, Fische und Reptilien aller Art an. Was die Faszination
von Schildkröten ausmacht, erzählen Mitglieder des Magdeburger Schildkrötenstammtischs. Auch von ihren Zukunftssorgen, denn die Tiere überleben ihre Besitzer oft.
Sicherheit
Exakt – So leben wir! Haustiere
Reportage-Magazin
MDR 2015, 60 Minuten
am 30. September um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
am 16. September 2015
am 23. September 2015
Haustiere
am 30. September 2015
Heute im Osten unterwegs
am 3. Oktober im MDR FERNSEHEN
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ist die Friedensfahrt von 1990, die plötzlich ohne die Stars aus
der DDR auskommen musste. Auch die neue Reisefreiheit
der Ostdeutschen führte zu einem anderen Reiseverhalten:
Bayern war jetzt das Ziel der Träume. Für die bis dato geliebten
Urlaubsregionen wie das Riesengebirge bedeutete das massive Veränderungen. Wie nahmen unsere östlichen Nachbarn die
Umbrüche wahr, die zur Deutschen Einheit führten?
„Heute im Osten unterwegs – Unsere Nachbarn und die
Deutsche Einheit“
Zum 25. Jahrestag der Deutschen Einheit sind nicht nur Ostund Westdeutschland zusammengewachsen, auch die Beziehungen zu den Nachbarländern sind intensiver geworden. Zeit
nachzufragen! „Heute im Osten“ und „Unterwegs in Sachsen“
besuchen Menschen, die vor und nach der Wiedervereinigung
enge Beziehungen nach Deutschland pflegten und im ständigen beruflichen oder privaten Kontakt mit den Nachbarn sind.
Was hat sich in den Beziehungen verändert? Sind die Nachbarn in Deutschland anders als vor über 25 Jahren? Ist wirklich
alles besser geworden?
Das MDR-Magazin „Heute im Osten“ wird von Kamilla Senjo
moderiert, die auch bei „BRISANT“ und „MDR um 2“ regelmäßig
im Studio steht. Sie ist selbst ein Kind des Ostens, wurde 1974
in der West-Ukraine geboren. Die Journalistin ist mehrsprachig
aufgewachsen und spricht u.a. Russisch und Ungarisch. Mit
fünf Jahren kam sie nach Leipzig. Sie studierte Germanistik und
Journalismus in Leipzig, schloss ein Volontariat an und arbeitet
seit vielen Jahren für den MDR.
Heute im Osten unterwegs – Unsere Nachbarn und die
Deutsche Einheit
Magazin
MDR 2015, 45 Minuten
am 3. Oktober um 18.05 Uhr im MDR FERNSEHEN
Die Moderatorinnen Kamilla Senjo und Beate Werner begeben
sich auf eine spannende Reise – von der Schneekoppe über
Karpacz, Łomnica, Mladá Boleslav bis nach Prag. Ein Thema
Bildmaterial: [email protected]
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
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Folgenübersicht
Hauptdarsteller
Sedwitz
Muss die Geschichte des Mauerfalls neu geschrieben werden?
Eine mögliche und nicht ganz ernst gemeinte Antwort auf diese
Frage gibt die neue sechsteilige Serie „Sedwitz“ ab dem
3. September im Ersten
Im Mittelpunkt steht der DDR-Grenzoffizier Ralle Pietzsch
(Thorsten Merten), der 1988 von einem sterbenden Stasi-Führer
den Schlüssel zu einem hoch geheimen Tunnel unter der Grenze erhält. Statt den Schlüssel abzugeben, möchte er seinem
Sohn den sehnlichsten Geburtstagswunsch erfüllen und ihm
einen Zauberwürfel schenken. Doch den gibt es nur im westlichen Teil des fiktiven thüringisch-fränkischen Ortes Sedwitz.
Nur einmal will Ralle in den Westen, doch dann trifft er auf den
notorisch arglosen Bundesgrenzschutzbeamten Hubsi (Stephan
Zinner), den geschäftstüchtigen Gastwirt Franz Haueisen
(Hannes Ringlstetter) und die hübsche Lehrerin Astrid (Judith
Richter). Ehe er sich versieht, steckt Ralle in einem Geflecht von
Schmuggel, Korruption und Geheimdienstlichkeiten. Sogar die
Akte „Kaiserwalzer“ will man ihm verkaufen, bevor sie Russen
oder Amerikanern in die Hände fällt. Vor allem erkennen Ralle
und seine neuen Freunde langsam, dass sie sich nur behaupten
können, wenn die kleinen Leute westlich und östlich der Grenze zusammenhalten.Diese Grenze wurde für die Dreharbeiten
in der Nähe von München wieder aufgebaut. So entstand die
„Mauer“ bei Oberpfaffenhofen und der „Grenzzaun“ in einem
Wald bei Dietramszell mit Originalmaterial, das Szenenbildner
Andreas C. Schmid in ganz Deutschland zusammengesucht
und –geschweißt hatte. Stefan Schwarz und Regisseur Paul
Harather („Indien“, „Die Schlawiner“) schrieben die Drehbücher
zu „Sedwitz“. „In unserer Serie ermöglichen wir es mit einem
kleinen Trick, dass sich Ost und West vor der Wende wie in
einem Laboratorium begegnen“, beschreibt Autor Schwarz
den neuen Blickwinkel von „Sedwitz“, „ganz ohne Sektregen
und Trabbikolonnen. Wir machen die Mauer im Jahr 1988 einen
Spalt auf, so dass nur wenige durchschlüpfen können, damit
wir besser sehen können, was die Mauer für den Normalbürger war.“ Dafür, dass dieser Blick ins deutsch-deutsche Labor
nicht bierernst gerät, steht Regisseur Paul Harather, der findet,
man müsse ja nicht über das Thema lachen, „aber man darf
den Humor nicht verlieren“. Auch deswegen heißt Harathers
Produktionsfirma, die „Sedwitz“ im Auftrag des BR und des
MDR für Das Erste produziert, NSA (Neue System Agentur).
Weitere Infos unter: DasErste.de/sedwitz
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
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Hauptdarsteller
Besetzung
Stab
Ralf „Ralle“ Pietzsch ​​​Thorsten Merten
Hubert „Hubsi“ Weißpfennig ​ Stephan Zinner
Ingo Schnaider
​​​Matthias Jentsch
Dirk Stordel ​​​​Kevin Wilke
Major Neubert ​​​Olaf Burmeister
Astrid Hillebrand
Judith Richter
Debbie Haueisen
Eva Mähl
Franz Haueisen ​​​Hannes Ringlstetter
Walburga Haueisen​​​Maria Peschek
Flori Haueisen ​​​Alexander Meiler
Kerstin Pietzsch ​​​
Natalie Hünig
Kathleen Pietzsch ​​​
Edith Rücker
Ole Pietzsch ​​​​Pawel Graichen
Horst Schuschke ​​​
Volker Zack Michalowski
Sigge Wetzel ​​​​
Stefan Kügel
Bruno Patzelt ​​​​
Matthias Egersdörfer
Miriam Stendelbrecht ​​
Katrin Wunderlich
Werner Frötsch ​​​Rainer Koschorz
Wladislaw ​​​​
Robert Palfrader
Atze Stahlmann ​​​
Hansjürgen Hürrig
Dieter Meyer ​​​​
Heio von Stetten
Buch ​​​​​
Stefan Schwarz
Paul Harather
Regie ​​​​​
Paul Harather
Kamera ​​​​
Thomas Antoszczyk
Thomas Gottschalk
Szenenbild ​​​​
Andreas C. Schmid
Kostümbild ​​​​
Friederike Tabea May
Barbara Ehret
Licht ​​​​​
Bernadette Weinzierl
Ton ​​​​​
Roman Schwartz
Schnitt ​​​​
Britta Nahler
Herstellungsleitung ​​​Konstantin Schirk
Produzent ​​​​Paul Harather
Redaktion ​​​​
Annette Siebenbürger
(BR/Leitung), Elmar Jaeger
„Sedwitz“ ist eine Produktion der NSA (Neue System Agentur)
im Auftrag des Bayerischen Rundfunks (BR) und des
Mitteldeutschen Rundfunks (MDR) für Das Erste.
Mockumentary, Regie: Paul Harather
BR, MDR 2015, jeweils 30 Minuten
ab 3. September 2015, immer donnerstags um 23.30 Uhr im Ersten
und vorab online auf DasErste.de/Sedwitz.
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
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Hauptdarsteller
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Folge 1: Trafo 257
Kurz bevor der Veteran Atze Stahlmann für immer die Augen
schließt, übergibt er dem DDR-Grenzoffizier Ralle Pietsch
einen Schlüssel für ein Trafohäuschen. Dort beginnt im geteilten thüringischen-fränkischen Örtchen Sedwitz ein geheimer
Tunnel, der in den Westen führt. Ralle beschließt seinem Sohn
Ole im Westen einen Zauberwürfel als Geburtstagsgeschenk zu
besorgen. Doch sein erster Ausflug in den westlichen Teil von
Sedwitz endet ausgerechnet im Auto des Bundesgrenzschutzbeamten Hubsi Weißpfennig, der gerade ein Schäferstündchen
mit der attraktiven Gattin des geschäftstüchtigen Gastwirts
Franz Haueisen hatte – unter den Augen der DDR-Grenzer.
Folge 2: Zauberwürfel
Ralle Pietzsch schaut in die Waffe des BGS-Beamten Hubsi
Weißpfennig. Sein Westausflug scheint aufgeflogen. Doch dann
retten Ralle seine stoische Reaktion und Wirt Franz Haueisen,
der Hubsi ablenkt. Der Weg zum ersehnten Zauberwürfel für
seinen Sohn Ole ist weiter mit vielen Fallen gepflastert. Nur weil
ihn die Lehrerin Astrid Hillebrand verwechselt, kommt Ralle an
das ersehnte Stück. Doch beim Grenzkontrollgang mit Schnaider und Stordel entdeckt ihn Hubsi von der anderen Seite des
Grenzzauns…
Folge 3: Echtgeld
Ralle Pietzsch erfährt von Sigge Wetzel, dass man für Antiquitäten im Westen ordentlich Geld kassiert. Beim Versuch, aus
einer Scheune ein altes Spinnrad zu organisieren, um es im
Westen zu Geld zu machen, wird er von Schnaider und Stordel überrascht. Geistesgegenwärtig deklariert Ralle die Aktion
zum Test, den seine Untergeben leider nicht bestanden hätten.
Endlich im Westen wird das Spinnrad von Lehrerin Astrid Hillebrand als vermeintliche Spende beim Dorffest angenommen
und für hundert Mark versteigert. So viel bekommt Ralle dann
aber auch, als er beim Preisschießen den Hauptgewinn holt …
Folge 4: Der Mond ist aufgegangen
Der Gefreite Stordel wird zum Sicherheitsrisiko. Erst bekommt
er zu spät mit, dass vor seinen Augen ein Ballon mit Republikflüchtlingen über die Grenze schwebt und dann kann ihn
scheinbar nichts davon abhalten, seine Ex-Freundin Anja im
Krankenhaus in Hof zur Rede zu stellen. Bis es soweit ist, hilft
er aber Ralle Pietzsch beim Transport alter Truhen durch den
Geheimtunnel in den Westen, wo Franz Haueisen dafür mit
Westmark und Jeansjacke zahlt. Für Ralle ist das Geld wichtig,
denn er muss die 10 000 Mark, die aus Kerstins LPG-Kasse
verschwunden sind, möglichst schnell organisieren, um seine
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
Folgenübersicht
Hauptdarsteller
Frau vor dem Gefängnis zu bewahren. Da trifft es sich gut, dass
BGS-Grenzer Hubsi den guten Ralle für einen Top-Spion hält,
den er in jeder Weise unterstützen möchte.
Folge 5: Kaiserwalzer
Vor dem Tunneleingang steht ein Bagger und damit ist der
Rückweg in den Osten versperrt. Nur mit Hilfe einer List können
Ralle, Schnaider und Stordel den Grenzzaun überwinden –
und sie müssen Unteroffizier Möckl mit ins Boot nehmen, der
sie in flagranti erwischt. Der BGS-Beamte Hubsi Weisspfennig muss sich vor dem dubiosen Westagenten Dieter Meyer
nackt ausziehen und soll ein Treffen mit Ralle arrangieren. Denn
Meyer will eine brisante Geheimakte über Franz Josef Strauß
teuer verscherbeln, während Ralle nur darüber nachsinnt, wie
er weitere Bauernmöbel im Westen zu Geld machen kann, um
seiner Frau Kerstin zu helfen. Als er sein erstes Westgeld im
Interhotel wechselt, erlebt er eine böse Überraschung.
Folge 6: Trick 17
Ralle will die Bauernschränke in Sigge Wetzels Scheune im
Westen zu Geld machen, doch die sind versiegelt. Aber mit
einem Trick schaffen Ralle und seine Freunde die wertvollen
Stücke dennoch in den Westen, wo Franz Haueisen diesmal
tiefer in die Tasche greifen muss. Ralle braucht dringend das
Geld für die Schränke, um seine Frau Kerstin vor dem sicheren
Gefängnis zu bewahren. Aber als er mit den 10.000 Mark für
Kerstins LPG-Kasse freudestrahlend nach Hause kommt, ist
seine Frau trotzdem traurig. Der LPG-Vorsitzende Schuschke
spielt mit ihr weiterhin ein linkes Spiel. Ralle sucht nach einem
letzten Ausweg...
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
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Hauptdarsteller
Hauptdarsteller
Thorsten Merten als Ralf „Ralle“ Pietzsch
Eigentlich ist Ralf „Ralle“ Pietzsch ganz zufrieden mit seinem
Leben. Die Familie steht für den ostdeutschen Grenzoffizier an
erster Stelle. Dann erst kommt der Job. Und wenn ihn seine
Frau Kerstin daran erinnert, dass das Leben in der Sperrzone auch für die Kinder Kathleen und Ole Probleme mit sich
bringt, dann nimmt sich Ralle das zu Herzen. Den Zauberwürfel
braucht er ganz dringend, um seinen Sohn zum Geburtstag
davon abzulenken, dass seine Freunde keine Lust haben, mit
ihm in der Sperrzone von Sedwitz zu feiern.
„Mit dem Schlüssel zum Trafohäuschen hat er Möglichkeiten,
seiner Familie zu helfen, die er zunehmend sicherer nutzt“
sagt Schauspieler Thorsten Merten, der seinen Ralle für einen
„fröhlichen Charakter“ hält. So subversiv-sympathisch wie
Merten Ralle spielt, wie er mit seinen unschuldigen Ost-Augen
die West-Gesellschaft vorsichtig seziert, um dann das Rad zu
seinen Gunsten zu drehen, ist es kein Wunder, dass die Mauer
fallen musste – zumindest in Sedwitz. Die Bücher von Paul
Harather gefielen Thorsten Merten so gut, „dass ich richtig um
die Rolle gekämpft habe. Harather hat eine Schreibe, die mich
an Heiner Müllers Bücher erinnert. Diesen Gestus fand ich geil.“
Merten war 1988 Schauspielschüler. „Da hat es in der DDR
schon mächtig gegrummelt. Wir fragten uns abends in der
Kneipe: Hält der Laden oder hält er nicht? Sollen wir nicht die
DDR jetzt teuer verkloppen als ganz untergehen. Soll sie doch
nach einem guten Verkaufsdeal Bundesland der BRD werden.“
Stephan Zinner als Hubert „Hubsi“ Weisspfennig
„Also ein Blitzknaller ist dieser Hubsi nicht unbedingt“, bringt
Stephan Zinner den Charakter des Bundesgrenzschützers
Hubert Weißpfennig auf den Punkt. Grundsätzlich gutmütig
nervt er seine Zeitgenossen wie seinen neuen Freund Ralle mit
langen Rede-Ergüssen, zum Beispiel über das Verhältnis der
Haarfarbe zur sexuellen Lust der Frauen. Immerhin verhilft ihm
das bei Frauen wie Debbie Haueisen zu dem einen oder anderen Date im fröhlich wackelnden BGS-Bus.
„Ich nenn‘ solche Checker eher Spezialisten. Der weiß zu allem
und jedem was. Wenn du ihn fragen würdest, wüsste er gleich
die beste Kaffeemaschine, den besten Urlaubsort an der Adria
…“ Für den gebürtigen Oberbayern war in seiner Jugend „die
DDR weit weg. Wir hatten auch keine Verwandtschaft drüben.“
Dafür ist Zinner seit 16 Jahren mit einer Dresdnerin verheiratet.
„Mich kann also nichts mehr erschüttern.“ Sein Kontakt zur
Polizei sei bis jetzt „ganz normal“ gewesen: „Trunkenheit am
Steuer, Ruhestörung …“
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
Folgenübersicht
Hauptdarsteller
Matthias Jentsch als Feldwebel Ingo Schnaider
Ingo Schnaider ist für die in Sedwitz stationierte NVA unverzichtbar. Er funkioniert meistens reibungslos – und bleibt doch
unberechenbar. Die gelegentlichen Insubordinationen, wenn
er sich mit seinem Vorgesetzten Ralle auf Augenhöhe wähnt,
werden von dem konsequent abgeblockt. Grundsätzlich ist er
ein positiver Mensch, der sich in seiner strukturierten Existenz
eingerichtet hat – bis der Weg in den Westen lockt.
„Ein bisschen von ihm steckt in jedem von uns“, ist Matthias Jentsch überzeugt. Jentsch war 16 als die Mauer fiel. In
„Sedwitz“ kommt es ihm manchmal so vor „als seien wir die
Olsenbande“. Seine Rolle hat ihm Paul Harather nach einem
offenen Casting auf den Leib geschrieben. Matthias Jentsch
stammt aus Bendorf bei Lutherstadt/ Eisleben und ist ein
Quereinsteiger. Schien erst alles auf eine Karriere als Pianist
hinauszulaufen, lernte Matthias wie der Vater zunächst Elektriker und dann Umweltschutztechnik, bevor er auch noch eine
Ausbildung zum Logopäden begann.
Kevin Wilke als Gefreiter Dirk Stordel
Er hat keine Chance, aber er nutzt sie. Der Gefreite Dirk Stordel ist der Jüngste in der Truppe. Er wird gern ein bisschen
herumgeschubst und -kommandiert. Aber für Stordel ist das
Leben so in Ordnung. Bis seine Freundin ihm schreibt, dass sie
einen Ausreiseantrag gestellt hat und ihm so zu verstehen gibt,
wie wenig ihr an ihm liegt.
„Der hat ja keine Chance aufzubegehren“, sagt Kevin Wilke und
fand dann auch die Parallele zur eigenen Situation. „Das hat
gut zu mir gepasst. Das war ja hier meine erste Fernsehrolle.
Also habe ich beim Dreh auch nicht das große Wort geführt
– und mich dabei wohl gefühlt.“ Auch Wilke wurde von Paul
Harather vor zwei Jahren bei einem offenen Casting in Leipzig
entdeckt. „Mein Vater kommt aus dem Westen“, sagt Kevin
Wilke, „mütterlicherseits stamme ich aus einer Frisör-Dynastie.
Auch meine zwei größeren Brüder waren Frisöre. Ich habe als
einziger einen anderen Weg eingeschlagen.“
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
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Hauptdarsteller
Olaf Burmeister als Major Neubert
Major Neubert ist der Kommandant in Sedwitz, aber „eigentlich ist er eine arme Sau“ findet Olaf Burmeister. Denn eigentlich müsste er längst Oberst sein. Seine kleinen Zauberkunststücke sollen beweisen, was für ein geschickter Kerl dieser
Kommandant doch ist. Dass ihn keiner so richtig für voll nimmt,
ahnt Neubert bestenfalls. Er ist viel mehr damit beschäftigt die
Demütigungen des Lebens vor sich und anderen zu begründen.
Etwa, wenn er fassungslos zusieht, wie der Kameramann, dem
er gutmütig eine Leiter an die Mauer lehnen lässt, die Chance
zur Flucht ergreift. „Neubert ist ein bisschen überfordert und
hilflos“, sagt Burmeister, und dass „diese Figur unendlich weit
weg von mir ist. Ich hoffe, dass das Absurde seiner Situation im
Film gut rüberkommt.“ Auch Olaf Burmeister ist voll des Lobes
für die Drehbücher von Paul Harather und Stefan Schwarz:
„Das Buch ist eine Messe. Das ist so genau und so authentisch wie ich das schon ganz lange nicht mehr im deutschen
Fernsehen erlebt habe.“ Das Ende der DDR erlebte Burmeister
1989 als Schauspieler. „Wir haben damals in Leipzig versucht,
das System zu reformieren. Wir sind auf die Straße gegangen
und haben unseren Intendanten abgewählt. Wir wollten nicht
das Ende der DDR, auch weil wir nicht ahnen konnten, dass es
so unblutig abgehen würde. Keiner wusste ja, wie marode das
System schon war. Aber wahrscheinlich ist es nur menschlich:
Wenn du 40 Jahre vor dem Schaufenster stehst, willste endlich
auch mal einkaufen.“
Judith Richter als Astrid
Die Lehrerin ist eine Seele von Mensch und politisch aktiv.
Wenn sie mit ihrer Klasse die Grenze besucht, dann hat sie
vorher Papierflieger basteln lassen, die dann von der freien in
die unfreie Welt segeln als Zeichen an die armen DDR-Bürger,
dass man an sie denkt. In Astrid Hillebrands großes Herz passt
sogar Ralle, den sie bei seinem ersten Besuch im Westen mit
einem Rabenvater verwechselt, dessen Sohn unter der Trennung der Eltern leidet. Er schwärmt ihr gegenüber so liebevoll
von seinem Sohn – da schmilzt Astrid dahin und schafft sich im
Geiste schon ein großes Doppelbett an. Aber es gibt ein böses
Erwachen für sie … „Diese Astrid ist nicht weit weg von mir. Ich
neige auch dazu, aus einer Mücke einen Elefanten zu machen
und kann mich naiv in Sachen reinsteigern“, sagt die Tochter
von Beatrice Richter, „ich hab nah am Wasser gebaut und bin
dann doch wieder eine Erzkomödiantin.“ Die „unglaublichen
Bücher“ von Stefan Schwarz und Paul Harather habe sie „nicht
gelesen, sondern aufgefressen. Astrid ist die schönste Rolle,
die ich in den letzten Jahren gespielt habe.“
Sedwitz
ab 3. September im Ersten
Folgenübersicht
Hauptdarsteller
Eva Mähl als Debbie Haueisen
Debbie Haueisen ist davon überzeugt, dass da draußen noch
das große Glück auf sie wartet. Allerdings versauert sie in der
fränkischen Provinz, wo ihr Mann Franz, den sie für einen Loser
hält, das Wirtshaus am Ende der westlichen Welt betreibt. Im
topmodischen Aerobicanzug kann sich Debbie zu den Klängen
von Irene Caras „What a feeling“ in die große Welt wegträumen.
Erst als ihr Mann mit seinen neuen Geschäften endlich Geld
macht, beginnt sie, ihn mit anderen Augen zu sehen. „Sie ist
eine Gestrandete, die sich zu Höherem berufen fühlt“, sagt Eva
Mähl und dass es ihr Spaß gemacht habe, mit Hannes Ringlstetter vor und hinter den Kameras auf fränkisch zu schwätzen.
Die 80er seien für sie selbst „regenbogenbunt und ein bisschen
ungesund“ gewesen.
Hannes Ringlstetter als Franz Haueisen
Ein gutes Geschäft wittert der Wirt der letzten Wirtschaft
vor der Grenze auf hundert Meter gegen den Wind. Aber für
Ordnung im Lokal sorgen, sauber machen? Verschwendete
Energie! Lieber sinnt er darüber nach, wie er ein original Wiener
Schnitzel aus Schweinefleisch zaubern kann. Aber erst die
Geschäfte, die sich durch das Auftauchen von Ralle ergeben,
bieten Franz die Gelegenheit zu zeigen, was in ihm steckt.
„Das ist kein politisch denkender Mensch, eher ein praktisch
denkender homo oeconomicus“, findet Hannes Ringlstetter.
Ringlstetter mag Paul Harathers Bücher: „Ich bin ein Fan der
Mikrokosmen, die er beschreibt. Man merkt, dass alles schon
einmal gesprochen wurde, bevor es ins Drehbuch kam. Meine
Figur gibt’s nämlich überall und das mag ich sehr.“ Ganz nebenbei erfüllte sich für den bayerischen Kabarettisten ein Kindheitstraum. „Ich habe mir immer diese Digitaluhren gewünscht
und nie bekommen. Den Rest der 80er-Mode kannst du aber
vergessen. Diese Arm- und Halsketten und die unsäglichen
Hemden sind so schlimm, dafür wird’s nie ein Revival geben.“
Goldene Henne 2015
am 5. September im MDR FERNSEHEN
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Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Glanz, Glamour und viel Gold: Die „Goldene Henne 2015“
Sängerin und Moderatorin Kim Fisher und Comedian Olaf
Schubert präsentieren am 5. September 2015 Deutschlands
größten Publikumspreis
Bereits zum 21. Mal wird Deutschlands größter Publikumspreis
verliehen: Vor mehr als 4500 Gästen präsentieren der MDR, die
Zeitschrift SuperIllu und der RBB die große Show, live aus dem
Berliner Velodrom. Mit der 3,5 Kilo schweren und 22 Zentimeter
großen Bronzefigur werden die populärsten Persönlichkeiten
des Jahres 2015 aus Politik, Kultur, Sport, Musik und Gesellschaft ausgezeichnet. Nominiert sind u. a. Nadja Uhl, Tom
Wlaschiha, Til Schweiger, Ulrich Tukur, Daniel Hartwich, Palina Rojinski, Steffen Henssler, Karolin Kebekus, Sarah Connor,
Andreas Bourani, Silbermond, Herbert Grönemeyer, Felix Loch,
Claudia Pechstein und Severin Freund.
Bei einer fulminanten Bühnenshow sorgen Stars wie Die
Prinzen, The BossHoss, Andreas Gabalier, Santiano, Karat,
Oonagh, Jonny Logan mit Olaf Berger im Duett, Alexa Feser,
das Deutsche Fernsehballett und das norwegische Pop-Trio
A-ha für Begeisterung. In diesem Jahr präsentieren Kim Fisher
und Olaf Schubert Deutschlands größten Publikumspreis, der
seit 20 Jahren in Erinnerung an die 1991 verstorbene Berliner
Entertainerin Helga „Henne“ Hahnemann stattfindet. Sängerin
und Moderatorin Kim Fischer erhielt 2001 selbst die Auszeichnung in der Kategorie TV und moderierte vor sieben Jahren
zum ersten Mal den Publikumspreis.
Die Verleihung der „Goldenen Henne 2015“ wird am 5. September live im MDR FERNSEHEN und im RBB ausgestrahlt. Ab
19.50 Uhr berichtet der MDR vom Roten Teppich, um 20.15
Uhr geht die Preisverleihung los und ab 22.45 Uhr gibt es
Impressionen von der After-Show-Party. Wie im vergangenen
Jahr überträgt das MDR FERNSEHEN die „Goldene Henne
2015“ barrierefrei. Die Unterhaltungsshow wird mit Live-Audiodeskription und Live-Untertitelung ausgestrahlt, sodass auch
blinde und sehbehinderte Zuschauer sowie Menschen mit
eingeschränkter Hörfähigkeit an diesem besonderen Ereignis
teilhaben können. MDR JUMP begleitet ebenfalls die Veranstaltung. In diesem Jahr steht die „Goldene Henne 2015“ im
Zeichen des 25. Jubiläums der Deutschen Einheit und ist Teil
des MDR Programmschwerpunkts „25 Jahre Einheit“.
Goldene Henne 2015
am 5. September im MDR FERNSEHEN
Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Goldene Henne 2015
Deutschlands größter Publikumspreis – Live aus Berlin
MDR, RBB 2015
am 5. September ab 19.50 Uhr im MDR FERNSEHEN
Goldene Henne
am 5. September im MDR FERNSEHEN
Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Wer bekommt die „Goldene Henne 2015“?
Die 40 Nominierten in den Kategorien Entertainment,
Schauspiel, Musik und Sport
KATEGORIE ENTERTAINMENT
Florian Silbereisen
Geht noch mehr? Wohl kaum ... Er ist Showmaster, Sänger,
Quotenkönig und begnadeter Entertainer - und präsentiert die
erfolgreichste Samstagabendshow-Reihe der ARD.
Stefanie Hertel
„Über jedes Bacherl geht a Brückerl“ ... Lang ist‘s her. Aus der
kleinen Stefanie ist längst eine erwachsene Frau geworden, die
mit beiden Beinen im Showbusiness steht und auch im MDR
FERNSEHEN als Moderatorin auftritt.
Steffen Henssler
Er ist einer der Stars unter den deutschen Fernsehköchen.
Genauer gesagt ist er ist der Rock-Star unter den TV-Brutzlern:
multipräsent und immer für einen lockeren Spruch zu haben.
Mareile Höppner
Seit Jahren geht es im Leben der Moderatorin höchst „Brisant“
zu. Im Wechsel mit Kamilla Senjo präsentiert die laut Forsa
„erotischste Newsfrau Deutschlands“ das Boulevardmagazin.
Tamme Hanken
Der Norddeutsche punktet mit seiner Körperfülle, seinem
Humor und - nicht zu vergessen - mit den Quoten seiner
NDR-Sendung. Dort wird der Tierchiropraktiker als „XXL-Ostfriese“ mit besonders schwierigen Fällen konfrontiert.
Palina Rojinski
Sie wurde als Sidekick der Sendung „Circus HalliGalli“ bekannt.
Heute ist das Multitalent in den verschiedensten Formaten zu
sehen. So auch als Schauspielerin im „Tatort“ aus Weimar.
Michael Kessler
Ob seiner Vielseitigkeit wird Schauspieler und Autor Michael
Kessler gern als „Allround-Talent“ bezeichnet. Trotzdem wird
niemand widersprechen, wenn er selbst sich auch als Komiker
sieht.
Carolin Kebekus
Carolin Kebekus ist der neue Star der Comedy-Branche - eine
Frau mit „Rampensau-Gen“. Der WDR hat der rheinländischen
Ausnahmekünstlerin nun eine eigene Sendung gegeben:
„Pussy Terror TV“.
Goldene Henne
am 5. September im MDR FERNSEHEN
Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Jürgen von der Lippe
Der Mann steht für intelligente Unterhaltung: Jürgen von der
Lippe - Komiker, Zauberer, Büchernarr, Hobbykoch und nicht
zuletzt auch Fan der deutschen Sprache. Das Multitalent hat
sich seine Nominierung redlich verdient.
Daniel Hartwich
Vom Dschungelcamp auf die Tanzfläche - ein Spagat, der
Moderator Daniel Hartwich keine Mühe bereitet. Es ist genau
sein Ding, sich immer wieder neu auszuprobieren und nicht auf
ein Format festlegen zu lassen.
KATEGORIE SCHAUSPIEL
Roy Peter Link
Als Oberarzt Dr. Ahrend steht Roy Peter Link in der ARD-Vorabendserie „In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte“ im Mittelpunkt. Der Schauspieler hat den Durchbruch geschafft!
Nadja Uhl
In „Tannbach“ spielt Nadja Uhl eine selbstbewusste Frau, die
in der Nachkriegszeit in einem geteilten Ort lebt - und bannte
damit Millionen vor die Bildschirme.
Ulrich Tukur
Er ist einer der ganz Großen auf der Bühne und vor der Kamera.
Der vielfach ausgezeichnete Schauspieler ist ein Multitalent als Musiker, geistreicher Entertainer und Schriftsteller.
Dagmar Manzel
Sie ist eine der vielseitigsten Schauspielerinnen Deutschlands.
Nun ist sie als „echte Berlinerin“ im neuen „Franken-Tatort“ zu
sehen.
Til Schweiger
Als Frauenheld Axel feierte Til Schweiger mit dem Kinofilm „Der
bewegte Mann“ seinen Durchbruch. Neben der Schauspielerei
ist er auch als Filmproduzent und Regisseur tätig - und mittlerweile ganz oben angekommen.
Caroline Peters
Sie ist die Kriminalkommissarin in der Serie „Mord mit Aussicht“ der erfolgreichsten Krimi-Comedy im deutschen TV. Und das ist
nicht zuletzt ein Verdienst der Theater- und Fernsehfrau Peters.
Hans Sigl
Als Kommissar Andreas Blitz ermittelte er bei der „SOKO Kitzbühel“, auch im „Marienhof“ und bei „Tierarzt Dr. Engel“ stand
er vor der Kamera. Nun ist er Quotenkönig als „Bergdoktor“
und lässt Frauenherzen höher schlagen.
Goldene Henne
am 5. September im MDR FERNSEHEN
Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Meret Becker & Mark Waschke
Sie sind das Berliner Ermittler-Duo im „Tatort“-Team des rbb.
Meret Becker und Mark Waschke bilden ein Duo, in dem so
ziemlich unterschiedliche Erfahrungen im Schauspielberuf
aufeinandertreffen.
Oonagh
Seit 2014 feiert die Künstlerin Oonagh alias Senta-Sofia Delliponti mit ihren keltisch-spirituellen Liedern Erfolge. Ihr Debütalbum war über Monate ununterbrochen in den deutschen
LP-Charts platziert.
Armin Rohde
Er war Fabrikarbeiter, Reisebegleiter und Postsortierer. Doch
Armin Rohde ist einfach dafür geboren, Schauspieler zu
sein. Mit harter und ehrlicher Arbeit hat er es in die Riege der
Top-Schauspieler geschafft.
Herbert Grönemeyer
Über seinen Gesangs- und Tanzstil lässt sich streiten. Aber mit
13 Millionen verkauften Alben gehört Herbert Grönemeyer zu
den populärsten zeitgenössischen Musikern in Deutschland
Tom Wlaschiha
Ein Sachse goes to Hollywood: Der amerikanische Serien-Hit
„Game of Thrones“ katapultierte den in Dohna bei Dresden
geborenen Schauspieler Tom Wlaschiha unter die Top Ten der
Deutschen in Hollywood
KATEGORIE MUSIK
Santiano
Gleich mit ihrem Debütalbum katapultierten sich die rockenden
Seemänner von Santiano an die Chartspitze. Und sie wissen
ganz genau, wovon sie singen …
Sarah Connor
Sarah Connor singt jetzt auf Deutsch. Nach fünf Jahren Pause
hat die Sängerin nun endlich wieder ein neues Album veröffentlicht, mit Songs, die unter die Haut gehen, gefühlvoll und
authentisch.
André Rieu
Der Niederländer André Rieu begeistert seit Jahren sein Publikum als „Walzerkönig“. Er ist international erfolgreich und kann
auf mehr als 55 Millionen verkaufte CDs verweisen.
Die Prinzen
Seit 25 Jahren sind sie der Leipziger Pop-Export schlechthin.
Traten sie in den letzten Jahren vor allem solo in Erscheinung,
melden sie sich nun mit einem neuen Studioalbum zurück.
Goldene Henne
am 5. September im MDR FERNSEHEN
Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Johannes Oerding
Der Musiker ist mehr als nur der viel jüngere Mann an der
Seite von Kult-Quasselstrippe und Sängerin Ina Müller. Er hat
den Sprung in das erfolgreiche Fahrwasser der Musikbranche
geschafft.
Silbermond
Sie schafften das, wovon andere nur träumen: Silbermond ist eine
der erfolgreichsten deutschen Pop-Rock-Bands. Dabei wurde
ihnen aufgrund des Bandnamens Erfolglosigkeit prophezeit.
Andreas Bourani
Er hat ein Stück deutsche Fußballgeschichte mitgeschrieben,
indem er den Bildern und Emotionen der Fußball WM im letzten
Jahr eine Melodie gegeben hat. „Auf uns“ wurde zur Hymne.
Maite Kelly
Als elftes von zwölf Kindern verbrachte Maite Kelly ihre Kindheit
und Jugend als Mitglied von „The Kelly Family“ auf den Bühnen
Europas und der USA. Inzwischen schreibt sie selber Songs
und hat CDs veröffentlicht.
KATEGORIE SPORT
WM-Staffel Kombinierer
Historisches WM-Gold für das Kombi-Team! Tino Edelmann,
Eric Frenzel, Fabian Rießle und Johannes Rydzek gewannen
das erste Team-Gold seit 28 Jahren! So kamen sie an der
Nominierung für die Henne natürlich nicht vorbei.
Francesco Friedrich & Thorsten Margis
Gemeinsam mit Anschieber Thorsten Margis fuhr Bobfahrer
Franceso Friedrich dieses Jahrer zum Weltmeistertitel im Zweierbob. Das ist natürlich eine Nominierung wert!
Felix Loch
Der 25-jährige gebürtige Thüringer avancierte mittlerweile zu
den absoluten Ausnahmekönnern, die es im Rennrodel-Sport
gibt. Der Beweis: Vier WM- und einen Olympiasieg konnte er
bisher verbuchen!
Claudia Pechstein
Ihre beeindruckende Karriere weist etliche Erfolge auf: Mit fünfmal Gold, zweimal Silber und zweimal Bronze ist sie die erfolgreichste deutsche Wintersportathletin bei Olympischen Winterspielen überhaupt!
Severin Freund
Er trat in die Fußstapfen von Jens Weißflog und Martin Schmitt:
Als dritter Deutscher gewann Severin Freund den Gesamtweltcup - es war die Krönung einer überragenden Saison!
Goldene Henne
am 5. September im MDR FERNSEHEN
Nominierte
des größten deutschen Publikumspreises
Erik Lesser
Sein besonderes Markenzeichen: Mit gekreuzten Armen fährt
der Biathlet des Öfteren über die Ziellinie - als Zeichen seiner
Veilchen-Verbundenheit. Der Thüringer und Doppelweltmeister
ist Fan von Erzgebirge Aue.
Andrea Eskau
Mittlerweile 20 WM-Titel und fünf Olympia-Siege hat Andrea
Eskau bis heute gesammelt. Damit ist die Handbikesportlerin
die derzeit wohl erfolgreichste deutsche Sportlerin.
John Degenkolb
Das macht ihm so schnell keiner nach: Als zweiter Deutscher
gewann John Degenkolb das renommierte Radrennen Paris–
Roubaix und schrieb Geschichte.
Füchse Berlin
Die Handballer der Füchse Berlin haben 2014 und 2015
zwei große Titel geholt und damit die erfolgreichste Ära ihrer
Vereinsgeschichte eingeläutet.
Kristina Vogel
Sie ist die erfolgreichste deutsche Bahnfahrerin aller Zeiten.
Dabei musste sie sich nach einem schweren Unfall mühsam in
die Weltspitze kämpfen.
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Zurück zur Übersicht
Stefan Raue, Chefredakteur des MDR, der den Film redaktionell
verantwortet: “Der Film mit Wolfgang Stumph war immer mehr
als eine Komödie und diese Dokumentation wird das auch auf
amüsante Weise zeigen. Das gute und faire Zusammenwachsen von Ost und West braucht auch die Momente, in denen wir
über unsere jeweiligen Schrullen, Macken und Eigentümlichkeiten lachen können. Und das gilt im Übrigen auch 25 Jahre nach
dem 3. Oktober 1990!“
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Mit dem Trabi von Bitterfeld nach Rom: Für die Doku „Go
Trabi go forever“ begibt sich Wolfgang Stumph 25 Jahre später auf Spurensuche.
Ein Vierteljahrhundert nach dem Kultfilm „Go Trabi go“ macht
sich Wolfgang Stumph in seinem Trabi nochmals auf den Weg:
eine spannende Reise auf den Spuren der Vergangenheit, an
die einstigen Drehorte, mit Begegnungen mit den ehemaligen
Kollegen. Wolfgang Stumph ist einer der Initiatoren der Dokumentation „Go Trabi go forever“: „Für mich war klar, 25 Jahre
nach dem Film, ist es Zeit zurück zu blicken, sich zu erinnern
und auch Bilanz zu ziehen über das Miteinander von Ost und
West.“ Die Komödie von einst wird zusammen mit der 60-minütigen TV-Doku am 28. September 2015 im Doppelpack im MDR
FERNSEHEN zu sehen sein und ist Teil des Programmschwerpunkts „25 Jahre EInheit“.
Im Sommer 1990 fällt die erste Klappe zu „Go Trabi go“. Die
ostdeutsche Familie Struutz begibt sich auf große Fahrt – inspiriert von Goethes Italienreise – von Bitterfeld über München,
vorbei am Gardasee, über Rom bis nach Neapel. Die Fahrt wird
für Deutschlehrer Udo Struutz, seiner Frau Rita und der siebzehnjährigen Tochter Jacqueline zu einem echten Abenteuer.
Nach einem Besuch bei den Westverwandten, vielen Autopannen, einer Mitfahrgelegenheit auf dem LKW und einem Stopp
auf dem Campingplatz erreichen sie endlich Rom. Dort verfolgen sie Diebe und quartieren sich in einem Luxushotel ein. Endlich kommen sie in Neapel an und hier verliert „Schorsch“ auch
noch sein Dach. Im Trabi-Cabrio geht es schließlich zurück in
die Heimat.
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
„Stumpi“ wurde 1991 durch den ersten gesamtdeutschen Film,
der wohl mehr zur Verständigung zwischen Ost und West als
so manche Politikerrede beigetragen hat, deutschlandweit bekannt. 2015 begibt er sich noch einmal an die Drehorte von
1990 und trifft Weggefährten, Fans und beinahe alle Schauspielerkollegen von damals. Von Bitterfeld geht es nach München, wo Wolfgang Stumph u.a. Ottfried Fischer und Billie
Zöckler, die die West-Verwandten Bernd und Gerda Amberger
gespielt haben, am Original-Schauplatz wiedersieht. Im Film
als Regensburg betitelt, doch in Wirklichkeit wurde in München gedreht. Er begegnet Konstantin Wecker, der damals
den Playboy mimte, und André Eisermann, er spielte den Alfons Amberger, und tauscht sich mit Regisseur Peter Timm
über die damaligen Dreharbeiten aus. Die Fahrt geht weiter auf
den Campingplatz am Gardasee: Hier erinnert sich Wolfgang
Stumph mit seiner Filmtochter Claudia Schmutzler – alias Jaqueline – an lustige Szenen. Weitere Stationen sind Brescia
und Rom. Für Regisseurin Jana von Rautenberg, die dieses
Projekt zusammen mit Wolfgang Stumph initiierte, eine echte
Herausforderung: „Die Doku ‚Go Trabi go forever‘ ist ein echtes Roadmovie. Es gibt wunderbare Szenen, bei denen Leute
mitten auf der Straße mit Wolfgang sprechen und auch die
spontanen Reaktionen der Passanten, wenn sie winken oder
hupen. Das macht die Dokumentation so authentisch.“
Neben Interviews an Orten, die damals für den Film relevant waren, bereichern Fotos, kurze Filmausschnitte, Reiseberichte und
Filmrequisiten die Dokumentation – ein Roadmovie, wie der Film
selbst. „25 Jahre nach dem großen Erfolg der ersten gesamtdeutschen Komödie ist ‚Go Trabi go‘ ein Stück Zeitgeschichte.
Auf seiner emotionalen und persönlichen Spurensuche bringt
uns Wolfgang Stumph zurück zu den Menschen und Orten
des Films. Eine Dokumentation zum Lachen, Schmunzeln und
Nachdenken über damals und heute.“ so Produzent Christoph
Bicker von DOKfilm.
„Go Trabi go forever“ ist eine Produktion der DOKfilm Fernsehproduktion im Auftrag des MITTELDEUTSCHEN RUNDFUNKS
die Redaktion liegt bei Dr. Ulrich Brochhagen und Keti Vaitonis
(Redaktion Zeitgeschehen MDR), Produzenten sind Christoph
Bicker, Jost-Arend Bösenberg (DOKfilm).
Go Trabi go
Spielfilm von Peter Timm
Constantin 1991, 90 Minuten
28. September um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
Go Trabi go forever
TV-Dokumentation von Jana von Rautenberg und Wolfgang Stumph
MDR 2015, 60 Minuten
28. September um 22.05 Uhr im MDR FERNSEHEN
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Stab
Idee und Konzept
Jana von Rautenberg, Wolfgang Stumph
RegieJana von Rautenberg
KameraThomas Koppehele,
Alexander Huf,
Günter Trept
TonOlaf Bublitz,
Thomas Hamann
Luftaufnahmen
Claudia Höfling
MaskeSilvia Busch,
Viola Herrich
Trabi-CrewSteve Brückner,
Wolfgang Kießling,
Bert Oelgardt
Schnitt und Farbkorrektur
Ingo Röske
Tonmischung und Sprachaufnahmen
Gregor Arnold,
Daniel Vreugdenhil
Grafik
Svend Angermann,
Ina Hebestedt
ArchiveBavaria Media
AufnahmeleitungCaroline Päthke,
Claudia Groh
Produktionsleitung
Lilly Wozniak (DOKfilm), Frank Seidel (MDR)
Herstellungsleitung
Frank Schmuck (DOKfilm), Kurt Schmidt (MDR)
ProduzentChristoph Bicker,
Jost-Arend Bösenberg (Dokfilm)
Producer, Redaktion
Stefanie Renner (Dokfilm)
Redaktion MDR
Dr. Ulrich Brochhagen,
Keti Vaitonis
Besetzung
Wolfgang Stumph spielte Udo Struutz
Claudia Schmutzler
spielte Jacqueline Struutz
Ottfried Fischer spielte Bernd Amberger
Billie Zöckler
spielte Gerda Amberger
André Eisermann
spielte Alfons Amberger
Konstantin Wecker
spielte den Playboy
Stanislaw Brankatschk
spielte Nachbar in Bitterfeld
Gorgio Panagiotopoulos
Statist: Baggerfahrer
Hans Jürgen Kuhn
arbeitete als Trabi-Monteur
Silvia Busch
arbeitete als Maskenbildnerin
Peter Timm
Regisseur und Drehbuchautor
Günter Rohrbach
Produzent, ehemals Geschäfts-
führer Bavaria Film GmbH
Reinhard KloossProduktionsleitung,
ehemals Bavaria Film GmbH
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
wurde im Dezember 1989 entwickelt, ein Monat nach der
Währungsunion, und zwei Monate vor dem 3. Oktober 1990
gedreht. Ich habe mit der Regisseurin Jana von Rautenberg
eine tolle Verbündete gefunden und ein wirklich gutes Team,
das sehr engagiert gearbeitet hat. Wir haben fast alle Beteiligten 25 Jahre später getroffen: Konstantin Wecker, Ottfried
Fischer, Billie Zöckler, Claudia Schmutzler und sind an die
Original-Drehorte zurückgekehrt.“
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Interwiew mit Wolfgang Stumph: „Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Vor 25 Jahren schrieb der Kinofilm „Go Trabi go“ als erster
gesamtdeutscher Film ein Stück Geschichte. Jetzt haben Sie
sich mit Schorsch nochmal auf den Weg gemacht. Wie ist die
Idee zu der Doku entstanden?
„Anlässlich von 25 Jahren Deutsche Einheit erinnert man sich
natürlich an diese Zeit, denn ‚Go Trabi go‘ war der allererste
Film, der zur Wiedervereinigung gedreht wurde. Da stellte sich
mir die Frage: ‚Wie war das damals und wie ist es eigentlich
heute?‘ Dies wird ein anderer Rückblick auf 25 Jahre Deutsche Einheit, weil wir genau an den Drehorten, an denen wir
vor 25 Jahren gedreht haben, uns mit den gleichen Darstellern
und Mitstreitern nochmal treffen und Rückschau halten. Warum
haben wir den Film gedreht? Was hat die Zeit mit uns gemacht
und wir mit der Zeit? Das muss man sich überlegen, der Film
Das hat doch sicher für Aufsehen gesorgt, wenn Sie beispielsweise auf dem Münchener Marienplatz aus dem Trabi steigen?
„Wann immer wir unterwegs waren, haben die Leute gewinkt
und gehupt. Ich habe dann immer gefragt: ‚Habt ihr das Auto
erkannt, oder mich?‘ Anstandshalber haben sie gesagt: ‚Beide‘.
Wir sind auch oft angesprochen worden und haben gemerkt,
den Film kennt jeder und er ist vielen Menschen wichtig. Denn
er zeigt, wie es damals in Deutschland war.“
Wie ist Ihre Meinung: Hat sich das Verhältnis zwischen Westund Ostdeutschen in den letzen 25 Jahren verändert?
„Nun, bei den Menschen – gleich welcher Altersgruppe – die
in ihrem Leben, ihrem Beruf und ihrem Wirken stehen, hat sich
viel mehr getan, als vielleicht von den Medien und Politikern
gesehen oder reflektiert wird. Besonders im Alltag spüre ich,
dass wir doch eigentlich in vielen Dingen die gleichen Sorgen
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
oder Zukunftsängste haben. Gemeinsame Probleme: Was ist
mit dem Mindestlohn? Unserem Geld? Wie wächst Europa
zusammen? Wie werden wir die Zuwanderung der Menschen
nach Europa bewältigen und wie solidarisch in den globalen
Problemen müssen wir uns verhalten?‘ Das mag aber nicht bloß
an der Deutschen Einheit liegen, sondern an der Gesamterweiterung des globalen Denkens und des Wandels der letzten 25
Jahre. Die Euphorie im Allgemeinen, dass man einfach blind
alles annimmt, das ist auf beiden Seiten ein wenig gewichen.“
Für die Doku „Go Trabi go forever“ sind Sie angetreten mit der
Idee, zu gucken, was sich verändert hat. Wie fühlt es sich an,
die alten Weggefährten zu treffen und die bekannten Schauplätze wieder zu besuchen?
„Das ist ein bisschen wie ein Klassentreffen! Man freut sich, alle
wiederzusehen und plötzlich haben wir alle eine Menge Zitate
im Kopf, wissen noch die Szenen – auch nach 25 Jahren! Billie
Zöckler hat diesmal wieder die Tür aufgemacht für den Besuch
aus Sachsen und hat den gleichen Satz aufgesagt. Da haben
wir uns nach 25 Jahren das erste Mal gesehen! Auch bei den
Interviews mit André Eisermann oder Konstantin Wecker wird
deutlich, dass man sich freut, stolz ist, an dem Film mitgearbeitet zu haben. Ich treffe auch meine Maskenbildnerin, die damals
25 Jahre alt war, wieder. Wir haben bis heute noch Kontakt!
Sie hat gesagt: ‚Ich komme überall hin, wo du willst!‘ Sie kam
zum Gardasee und hat mich wieder geschminkt – obwohl sie
mit dem Beruf nichts mehr zu tun hat. Wir zeigen in der Doku
auch Ausschnitte von damals und suchen den Anschluss. Es
ist ein Vorher – Nachher, vom Film, von Menschen, Ansichten
und Entwicklungen. Und man fragt sich selbst: ‚Was hat mich
verändert?‘ Als Kabarettist hat man natürlich einen viel kritischeren Blick und hinterfragt viel mehr. Das liegt an Art oder
Haltung, die der Beruf einfach mit sich bringt. Auch mit einer
bestimmten Verantwortung vor dem, was man macht. Ja, das
macht große Freude.“
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Wolfgang Stumph wurde 1946 in Wünschelburg (Schlesien)
geboren. Vor seiner Ausbildung an der Schauspielschule Berlin
in der DDR absolvierte er ein Studium der Ingenieurpädagogik.
Sein Entschluss, auf die Bühne des Dresdner Kabaretts „Die
Herkuleskeule“ zu gehen, bildete den Grundstein seines schauspielerischen Schaffens. Seine Paraderolle wurde die des „kleinen Mannes“, eines prototypischen Sachsen, der es versteht,
hinter einfachen Sätzen Systemkritik zu verbergen. Gegen
Ende der 1980er-Jahre gelang Wolfgang Stumph der Sprung
in die Fernsehunterhaltung mit komödiantischen Gastauftritten als „Beutelgermane Stumpi“ mit DDR-typischem Dederon-Beutel in Gunther Emmerlichs „Showkolade“. Der große
Durchbruch kam für Wolfgang Stumph 1991 mit dem erfolgreichen Kinofilm „Go Trabi go“. Mit dem Deutschlehrer Udo
Struutz, der auf den Spuren Goethes reiste, erreichte der Film
Kultstatus. Seinen nächsten großen Erfolg feierte Wolfgang
Stumph im ZDF mit der Sitcom „Salto Postale“ in der Rolle
des Wolle Stankoweit, eines Postbeamten aus dem fiktiven
Dorf Niederbörnicke in Brandenburg. „Salto Postale“ wurde
1995 mit dem Telestar (Deutscher Fernsehpreis) sowie 1996,
1999, 2003, 2009 und 2014 mit dem Publikumspreis „Goldene
Henne“ ausgezeichnet. In neuer Umgebung ging die Sitcom
1996 unter dem Namen „Salto Kommunale“ weiter bis 2001.
Seit 1995 ist Wolfgang Stumph als Kommissar Stubbe in der
ZDF-Krimi-Reihe „Stubbe – Von Fall zu Fall“ zu sehen. Stumph
erhielt 2004 den Bayerischen Fernsehpreis. Die Krimireihe
avancierte zum erfolgreichsten Krimi im ZDF in den 1990er und
in den folgenden Jahren. Daneben gelangen Wolfgang Stumph
weitere komödiantische Erfolge in Film und Fernsehen wie „Bis
zum Horizont und weiter“, „Salami Aleikum“, „Eine Liebe in
Königsberg“, „Der Job seines Lebens“, „Stilles Tal“ und andere.
Über 80 Mal spielte er außerdem seit 2004 den Gefängniswärter Frosch in der „Fledermaus“ an der Semperoper Dresden.
Seit Jahren engagiert sich Wolfgang Stumph für einen Dresdner Förderkreis für krebskranke Kinder. Außerdem ist er Kuratoriumsmitglied der Dresdner Kinderhilfe e.V. und seit 2000
ehrenamtlicher Mitarbeiter für UNICEF.
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Interview mit Jana von Rautenberg: „Ein echtes Roadmovie ...“
Der erste gesamtdeutsche Film „Go Trabi go“ ist ein echter
Kultfilm. 25 Jahre später begibt sich Wolfgang Stumph auf eine
Reise in die Vergangenheit. Er besucht die alten Drehorte und
ehemaligen Weggefährten und Schauspielkollegen. Was ist die
Intention hinter der Doku „Go Trabi go forever“?
„Die Idee gibt es zwischen Wolfang Stumph und mir schon
fast ein Jahr. Wir haben beide gedacht, eigentlich wär’s doch
jetzt wirklich mal an der Zeit, 25 Jahre nach Drehstart, auf
Spurensuche zu gehen. Und dann ging alles sehr schnell – von
der Entscheidung bis zur Umsetzung. Natürlich ist Wolfgang
Stumph mit ganz vielen der Kollegen noch in Kontakt und sie
waren alle sofort Feuer und Flamme. Ich bin dann losgefahren
und habe die ganze Motivbesichtigung gemacht. Habe abends
noch bei Leuten geklingelt: ‚Können wir kurz rein kommen,
können wir hier drehen?‘ Und dann haben wir das Konzept
geschrieben. Es war ein absolut kreativer Prozess zwischen
uns Beiden, bei dem wir einen Weg gefunden haben, wie wir
diese Spurensuche wirklich ehrlich gestalten. Wolfgang Stumph
fährt noch einmal von Bitterfeld bis Rom. Außerdem trifft er auf
seine alten Schauspielkollegen und die Macher des Films, aber
auch auf seine Teamkollegen – sei es die Maskenbildnerin oder
der Trabimonteur. Das ist die Grundidee – nach 25 Jahren noch
einmal dort unterwegs sein.“
Wie spontan ist die Umsetzung einer solchen Dokumentation?
Entwickeln sich die Dreharbeiten anders als man denkt?
„Die Doku ‚Go Trabi go forever‘ ist ein echtes Roadmovie. Das
Tolle ist, dass wir ein sehr agiles Team um uns herum haben
und wir können uns auch Kapriolen leisten, bei denen die
Aufnahmeleitung zuerst denkt: ‚Oh Gott, lieber nicht!‘ Es gibt
wunderbare Szenen, bei denen Leute mitten auf der Straße
in Gespräche mit Wolfgang geraten: ‚Wir haben einen großen
Audi, wollen sie lieber meinen fahren?‘ Auch die spontanen
Reaktionen der Passanten, wenn sie winken oder hupen – da
muss man einfach schnell sein und alles einfangen. Aber das
macht die Dokumentation authentisch. Das ist schon anstrengend, aber es lohnt sich.“
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Wie war das Wiedersehen mit den alten Kollegen? War die
Freude groß?
„Absolut! Wir kamen an den Drehort und alle Leute sind sich um
den Hals gefallen und waren glücklich. Und dann ist es wirklich,
als müsste man nur ein Stichwort geben und die Witzeleien
zwischen den Kollegen sind wieder da. Es ist wie ein Klassentreffen! Sie sehen sich wieder, haben Spaß, sind stolz auf das,
was sie geschaffen haben, nämlich an einem solchen Kultfilm
mitzuwirken.“
Was soll die Dokumentation bei den Zuschauern bewegen?
„Mein Wunsch ist natürlich, dass ganz viele Menschen den
Film sehen und sich erinnern: ‘Klar, guck mal – wir haben uns
doch verändert!‘, ‚Der geht’s genauso wie mir.‘, ‚Das sieht ja
genauso aus wie vor 25 Jahren.‘ Wenn die Leute so emotional
reagieren, sich darin wiederfinden, dann wäre ich glücklich. Für
mich ist wichtig, dass der Film bei vielen eine Erinnerung aus
dem eigenen Leben weckt. Ich denke, Ost- und Westdeutsche
sind an vielen Punkten schon zusammengerückt, aber es gibt
immer noch die eine oder andere Barriere. Da kann so ein Film
dazu beitragen, dass das Verhältnis enger wird. Es wäre schön,
wenn die Zuschauer mit uns gemeinsam auf die Reise gehen
können, sich mit uns freuen, über das Geschehene nachdenken, aber auch ganz viel Spaß daran haben.“
Jana von Rautenberg wurde 1965 in Leipzig geboren und
studierte Regie an der Filmhochschule Babelsberg und arbeitet
seitdem als Regisseurin und Autorin vieler Dokumentationen
und Dokusoaps, unter anderem für das Erste, MDR, rbb, NDR
und DOKFilm GmbH. Für den MDR produzierte sie „Der Kreuzchor – Engel, Bengel & Musik“ und dreht zurzeit eine fünfteilige
Fortsetzung. Im Rahmen des letzen MDR Programmschwerpunkts „25 Jahre Friedliche Revolution“ drehte sie die 90-minütige Dokumentation „ Mein Herbst `89“, in der zehn Prominente
über ihre Erlebnisse im Herbst `89 sprechen. Zusammen mit
Wolfgang Stumph initiierte sie die Dokumentation „Go Trabi go
forever“ und übernahm zudem die Regie.
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
„Go Trabi go“ – Der erste gesamtdeutsche Film
Nach der Wiedervereinigung beginnt für Familie Struutz eine
rasante Reise auf den Spuren von Goethes „Italienischer
Reise“. Der Plan: Von Bitterfeld nach Neapel, die ganze Strecke im Trabi „Schorsch“, den besonders Vater Udo (Wolfgang
Stumph) heiß und innig liebt. Als erstes landet Udo mit Frau
Rita (Marie Gruber) und Tochter Jaqueline (Claudia Schmutzler)
bei Ritas Schwester Gerda Amberger (Billie Zöckler) in Regensburg. „I habs g‘wusst. Irgendwann stengans vor der Tür, die
Sachs‘n!“ so die Begrüßung von Schwager Bernd (Ottfried
Fischer). Sohn Alfons (André Eisermann) ist dagegen über den
Besuch seiner sexy Cousine Jaqueline entzückt. Nach einem
Shoppingtrip im Kaufhaus, bei dem Jaqueline von dem Playboy
(Konstantin Wecker) angemacht wird, geht es weiter – immer
in Richtung Italien. Nicht ohne Unfälle schafft es der betagte
Trabi „Schorsch“ dann schließlich doch über die Grenze. Die
Versprechungen des Herstellers, das Auto sei zuverlässig,
bröckeln mit dem Lack und den kaputten Teilen von der Rennpappe ab. Auf einem Campingplatz werden schließlich auch
noch „Schorschs“ Räder geklaut! Dass Jaqueline darüber
lacht, findet Papa Udo gar nicht so witzig und im Streit haut
die Tochter ab. Nach einer Bilderbuch-Versöhnung, mit neuen
Rädern für „Schorsch“ im Gepäck, geht es dann über Brescia
nach Rom. „Heute Abend zelten wir vor den Toren der ewigen
Stadt!“ lautet Udos Devise, doch das Chaos geht weiter. Ein
Taschendieb klaut ihm die Kamera und auf der rasanten Jagd
hinter dem Dieb her, verlieren die beiden Frauen ihren Udo und
„Schorsch“ aus den Augen. Nach einer Nacht im berauschenden Luxus eines Sternehotels treffen Rita und Jaqueline – wie
am Vortag verabredet – ihren Udo an der Spanischen Treppe
wieder. Er hat eine wilde Partynacht mit netten Spanierinnen
inklusive Treppen-Fahrt mit „Schorsch“ hinter sich. Nach all den
Abenteuern ist die Familie einfach nur froh, wieder beisammen
zu sein – aber ein Highlight fehlt noch: Rita verkündet Udo, dass
sie schwanger ist. Überglücklich machen sich die Drei weiter
auf den Weg nach Neapel. Mit Blick auf den Vesuv wird noch
ein Familienfoto gemacht, doch „Schorsch“ rollt dabei, klapprig wie er ist, rückwärts eine Klippe hinunter. Ohne Dach und
mit einigen Dellen im Gebüsch hängend, geht es „Schorsch“
soweit gut und Familie Struutz macht sich mit ihrem Trabi-Cabrio auf die Heimreise.
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
„Die drei Hauptdarsteller liefern muntere Vorstellungen, doch
der eigentliche Star ist der Trabant.“
THE NEW YORK TIMES
„Das spricht vielen Bürgern der ehemaligen DDR aus der Seele.
[…] Und so können Nostalgiker das selbe Fazit ziehen wie die
Filmfamilie Struutz nach einem ereignisreichen Urlaub: Schön
war es schon.“
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
„Familie Struutz kennt noch die Sehnsucht und setzt sich, mit
Goethes „Italienischer Reise“ bewaffnet, in Bewegung.
Kein Motorschaden hält sie auf. Ihr Trabi ist ein magisches
Gefährt, treppentauglich und mit einem Hang zur extremen
Seitenlage, belebt vom Erfahrungshunger seiner Besitzer.“
DIE ZEIT
„Go Trabi go“ ist sicherlich einer der Wendefilme schlechthin
und hat sich mit der Zeit zu so etwas wie einem Klassiker
gemausert. Der sächsische Kabarettist Wolfgang Stumph gab
mit diesem Film eindrucksvoll und höchst unterhaltsam seinen
Einstand auf den gesamtdeutschen Kinoleinwänden […] und
Regisseur und Drehbuchautor Peter Timm, der hier auch das
Skript zusammen mit Reinhard Klooss schrieb, hat bei seinen
ehemaligen Landsleuten nicht nur genau auf die verschro-
benen Eigenheiten geschaut, sondern auch wirkungsvoll die
Vorurteile von Ossis und Wessis auf die Schippe genommen.“
MOVIESECTION
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Claudia Schmutzler (spielte Jaqueline Struutz) über Popularität
„Das war mein absolut erster Film. Meine erste Hauptrolle. Das
erste Mal im Westen. Es war verrückt, im wahrsten Sinne des
Wortes. Also, ich glaube, wenn ich Schauspiel nicht gelernt
oder wenn ich nicht so jung gewesen wäre, wäre das schwieriger gewesen.“
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
„Die Wessis konnten über die Ossis lachen und die Ossis
konnten über die Wessis lachen“
Zitate der Protagonisten aus der Doku Go Trabi go forever
Go Trabi go
Ottfried Fischer (spielte Bernd Amberger) über Humor
„Also ich hab die Erfahrung gemacht, wir lachen im Prinzip
gemeinsam, nur ist der Bewohner der ehemaligen DDR, soweit
er noch da drüben ist, nicht sehr begeistert, wenn auf seine
Kosten ein Scherz gemacht wird.“
Zitate zum Film
Billie Zöckler (spielte Gerda Amberger) über Zeitgeschichte
„Ich bin in die Dreharbeiten ganz naiv reingegangen. Wobei ich
heute denke, dass es schon ein Wahnsinn ist, 1989 war die
Maueröffnung und der Film ist 1990 gedreht. Also das ist schon
ein Hammer, plötzlich in der eigenen Geschichte, ein Teil der
deutschen Geschichte, drin zu sein.“
Der erste gesamtdeutsche Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Konstantin Wecker (spielte den Playboy) über seine Motivation
„Da haben doch lauter tolle Leute mitgemacht, das Buch
versprach wahnsinnig witzig zu werden, auf dich (Wolfgang
Stumph) stand ich auch – also das hat alles gestimmt.“
Konstantin Wecker über die Arroganz der Westdeutschen
„Was mich maßlos aufgeregt hat, von Anfang an, war diese
westliche Arroganz. Immer das Gefühl zu haben, wenn wir da
rübergehen, dann müssen wir einen Gewinn draus schlagen.
Dazu eine ganz kurze Geschichte: Ich spielte in Leipzig, ein
halbes Jahr nach der Wende, im Gewandhaus. Und dann
kommt jemand ganz empört zu mir und sagt: ‚Konstantin,
weißt du was die da machen in der Pause, die verkaufen Pelze.‘
Die haben Pelzmäntel verkauft und den Kreditantrag noch mit
dazu! Ich bin in der Pause raus und hab die Geschäftemacher
vertrieben und gesagt ‚Das könnt ihr doch nicht machen in
meinem Konzert, das geht doch nicht.‘ Aber so war eigentlich
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
die Stimmung oft nach der Wende. Geschäfte machen von
unserer Seite und eine gewisse Arroganz, dem armen kleinen
Bruder ein bisschen unter die Arme zu greifen.“
Jana von Rautenberg
André Eisermann (alias Alfons Amberger) über seine erste Rolle
„Ich war damals ja ein bisschen blauäugig. Ich war ja gerade
erst auf die Schauspielschule gekommen und dann kam dieses
Angebot für meinen ersten Kinofilm. Ich war begeistert von der
Atmosphäre, es gab ein Catering, und es gab eine Gage. Und
ich durfte mit euch drehen und euch kennenlernen.“
Go Trabi go
André Eisermann über eine Fortsetzung des Films
„Also ich denke mal, wenn ein dritter Teil von ‚Go Trabi go‘
käme, würde die Familie Amberger im Prinzip gar keine Rolle
spielen. Ich glaube, Alfons wäre heute mit fünf Kindern gesegnet, wäre so dick wie Ottfried Fischer und würde wahrscheinlich in Regensburg rumsitzen und Däumchen drehen.“
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
„Ein echtes Roadmovie ...“
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
André Eisermann über den Beitrag zur Deutschen Einheit
„Ich denke mal, dass der Film zur deutschen Einheit beigetragen hat. Also beigetragen hat im Sinne von Menschen, die
zueinander finden über einen Film oder über ein Theaterstück
oder über Musik − bezogen auf ihre Zusammengehörigkeit.
Und das hat ‚Go Trabi go‘: Wir konnten über die Ossis lachen
und die Ossis konnten über die Wessis lachen.“
Uwe Timm (Drehbuch, Regie „Go Trabi go“), Reinhard Kloos
(Produktionsleitung „Go Trabi go“) über den Film
Kloos: „Ich weiß noch wie ich im Büro der Bavaria Film gedacht
hab: ‚Was kann man machen?‘. Ich dachte an ‚Goggo, Goggo‘
also das Automobil, mit dem wir die Wirtschaftswunderjahre
erlebt haben, und plötzlich kam die Idee ‚Go Trabi go‘. Ich habe
ein Exposé gemacht und das dem Chef der Bavaria gegeben.
Der kam dann auf die glorreiche Idee, den Peter Timm anzurufen und so nahm das seinen Lauf.“
Timm: „Also wir wollten ja einen Film über Sachsen machen,
also die Hauptdarsteller sollten Sachsen sein. Die steigen in den
Trabi und fahren los und wir wollten eigentlich deren Geschichte durch die Trabi-Fensterscheiben, wie sie den Westen sehen,
erzählen.“
Kloos: „Die Westdeutschen haben wir westdeutsch besetzt
und die Ostdeutschen haben wir ostdeutsch besetzt. Das sollte authentisch sein, es sollte ja dieser eigentlich unwiederbringliche Moment des ersten Augenblicks, eingefangen werden.“
Timm: „Ich erinnere mich, als wir den 3. Oktober hatten und wir
waren am Gardasee, da ging es euch Ossis nicht so richtig gut.
Da gab es so einen wehmütigen Abschied von der DDR und
das noch in der Ferne. Da haben die Wessis vom Team ein biss-
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
chen befremdlich reagiert. Die haben das erst mal nicht gleich
verstanden, was eigentlich los ist. Doch durch diese Nähe, die
es inzwischen gab, haben sie mit einer kleinen Verzögerung
dann umso mehr emotional auf euch reagieren können.“
Günter Rohrbach (Produzent „Go Trabi go“) über die Wirkung
„Es ist gut, wenn man ein solches Thema, gerade auch wie
die Wiedervereinigung, nicht nur immer mit pastoralem Gestus
behandelt, sondern das auch mal komisch, unterhaltsam, witzig
erzählt wird. Das war ja der große Erfolg des Films. Da kam
nun plötzlich eine Familie an, die war witzig, die war lustig und
vor allem: Die sprach einen Dialekt, den man bisher nur von
diesen Grenzbeamten – diesen Missmutigen – kannte, wenn
man vom Westen in den Osten ging. Und jetzt kam plötzlich
dieser gleiche Dialekt von Menschen, die sympathisch waren
und das hat, glaube ich, sehr viel auch dazu beigetragen, diese
anderen Deutschen ins Herz zu schließen. Und insofern hat der
Film emotional für die Menschen hier in Deutschland enorm viel
bewirkt, was die Zusammenfügung der beiden Einheiten des
deutschen Volkes anging.“
Günter Rohrbach über seine Liebe zu dem Film
„Ich hab diesen Film von Anfang an geliebt. Und mir hat das
ganz persönlich auch geholfen, diese andere Gegend, diesen
anderen Teil von Deutschland, kennenzulernen.“
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Mit dem Trabi vor das Kino: Fast tausend Zuschauer
feierten mit Wolfgang Stumph „Go Trabi go forever“ im
Dresdner Rundkino
Blau war das Motto der Filmpremiere von „Go Trabi go
forever – Die Dokumentation zum Kultfilm“: strahlend blauer
Himmel, blauer Teppich und ein gletscherblauer Trabant. Mit
dem kam Wolfgang Stumph, der Initiator der hochkarätigen
Dokumentation, stilecht angefahren. Doch er kam nicht alleine: Hinter ihm ein bunter Trabi-Korso mit den Machern der
Doku und den ehemaligen Weggefährten des Kultfilms „Go
Trabi go“, der vor genau 25 Jahren den Beginn der gesamtdeutschen Kinogeschichte eingeläutet hatte. Hunderte von
begeisterten Fans warteten seit Stunden auf ihren „Stumpi“,
genau wie vor 25 Jahren, als im selben Kino die Premiere
von „Go Trabi go“ stattfand.
Der MITTELDEUTSCHE RUNDFUNK hatte zu dieser ganz
besonderen Preview eingeladen, die ein weiteres Highlight
im diesjährigen Programmschwerpunkt „25 Jahre Einheit“
darstellt. Denn ein Vierteljahrhundert nach dem Kultfilm „Go
Trabi go“ macht sich Wolfgang Stumph in seinem Trabi nochmals auf den Weg: eine spannende Reise auf den Spuren der
Vergangenheit. Neben Interviews an Orten, die damals für den
Film relevant waren, bereichern Fotos, kurze Filmausschnitte, Reiseberichte und Filmrequisiten die Dokumentation. Im
Kinocafé kamen die neuen und alten Kollegen angeregt ins
Gespräch, Erinnerungen wurden wach, Ideen ausgetauscht.
Auch der ehemalige Regisseur und Autor, Uwe Timm, und
Reinhard Klooss, Autor und Herstellungsleiter des Kultfilms,
waren angereist. Sie verantworteten den ersten gesamtdeutschen Film, der Wolfgang Stumph im Westen zum Star machte: „Das war damals schon eine spannende Zeit. Und das „Go
Trabi go“ zu einem solchen Kultfilm wird, kann man ja nicht
planen – das passiert einfach.“ erinnert sich Reinhard Kloos.
Jana von Rautenberg, der Regisseurin der Doku, kam bei der
Entwicklung des Drehbuchs ein unerwarteter Zufall zur Hilfe:
„Der ehemalige Trabi-Monteur hat tatsächlich das alte Drehbuch und die Dispos aufbewahrt, teilweise noch mit Bemerkungen wie ‚Achtung an der Tankstelle immer hinten in der
Reihe anstellen!`, darauf konnte man wunderbar aufbauen.“
Go Trabi go forever
am 28. September im MDR FERNSEHEN
Wolfgang Stumph
„Es ist Zeit, zurück zu blicken ...“
Jana von Rautenberg
„Ein echtes Roadmovie ...“
Go Trabi go
Der erste gesamtdeutsche Film
Zitate zum Film
Die Protagonisten erinnern sich
Mit dem Trabi vor das Kino
Umjubelte Premiere im Dresdner Rundkino
Zur Preview stieß dann noch Schauspieler André Eisermann
dazu, der vor 25 Jahren die Rolle des Alfons Amberger spielte.
Um 19 Uhr hieß es „Film ab!“. Unter großem Beifall feierten
900 Zuschauer den Film, der die Menschen auf eine ganz
besondere Zeitreise mitnimmt: Mit viel Humor, spontanen
Begegnungen und auch nachdenklichen Momenten gelingt es
Wolfgang Stumph die Zuschauer jede Minute zu fesseln. André
Eisermann bringt es beim anschließenden Filmgespräch, das
von Anja Köbel moderiert wurde, auf den Punkt: „Das Thema
Freiheit spielt die wichtigste Rolle. Dieses Go Trabi go-Gefühl
müsste forever sein.“
Die Komödie von einst wird zusammen mit der 60-minütigen TV-Doku am 28. September 2015 im Doppelpack im
MDR FERNSEHEN zu sehen sein.
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Zurück zur Übersicht
betraut: Sie sollen die gemeinsame DNA von Musikfans und
Musikern in Ost und West aufspüren! Der „Ossi“ Liefers und der
„Wessi“ Prahl erklären sich auf ihre kauzig-schnodderige Art
gegenseitig, worum es im jeweils anderen Deutschland wirklich
ging. Für die einen war es „Engtanzen“, für die anderen war es
„Blues“. Aber eigentlich ging es auf beiden Seiten doch immer
nur um das Gleiche …
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Soundtrack Deutschland - Liefers und Prahl ermitteln
Berlin, im Sommer 1987. Im Westteil der Stadt singt David
Bowie auf einem Open-Air-Konzert den wohl pathetischsten
Popsong, der je über die Mauer geschrieben wurde. Die zigtausend Fans vor dem Berliner Reichstag singen seinen Song
„Heroes“ begeistert mit. Aber die wahren Helden an diesem
Abend stehen auf der anderen Seite der Mauer. Hunderte
begeisterte Musikfans haben sich in Ostberlin versammelt, um
den Sound aus dem Westen hören zu können. Sehen können
sie ihr Idol leider nicht. Und das nervt! Trotzdem singen, tanzen
und feiern sie mit und zum ersten Mal in der Geschichte der
Teilung Deutschlands ertönt der Ruf „Die Mauer muss weg!“
Musik verbindet und sprengt auch Grenzen. Zur Feier des
25. Jahrestages der Wiedervereinigung zeigt Das Erste eine
außergewöhnliche Musik-Dokumentation. Das „Tatort“- Duo
Jan Josef Liefers und Axel Prahl ist mit einer neuen Mission
Liefers und Prahl führen durch diese Zeitreise, in der die größten, deutschen Musikstars sich sehr persönlich an die Zeit der
Teilung und Wiedervereinigung erinnern. Auch mit Hilfe von
historischem Archivmaterial und aufwendig gedrehten Spielszenen wird diese spannende Zeit lebendig. Es entsteht ein
einzigartiger Blick auf die deutsche Geschichte – eine unterhaltsame, witzige, nachdenkliche, musikalische, emotionale
und politische „Revue d´histoire“. Unterstützt werden die Beiden
dabei von Herbert Grönemeyer, Marteria, Silly, Campino/Die
Toten Hosen, Nena, Udo Lindenberg, Lena Meyer-Landrut,
Peter Maffay, Die Puhdys, Sido, Adel Tawil, Judith Holofernes,
Annette Humpe, Clueso, Flake/Rammstein, Scorpions und
vielen anderen. Regisseur Sergej Moya, der im vergangenen
Jahr mit Jan Josef Liefers den „Soundtrack meines Lebens“
realisierte, zeigt eindrucksvoll, wie Musik anlässlich von 25
Jahren Wiedervereinigung die deutsche Gesellschaft verändert
hat: „Ich denke, dass keine andere Kunstform identitätsstiftender ist als die Musik und sie dadurch für die Menschen mit
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
der eigenen Biografie für immer verbunden bleibt. Das Ganze
aus Ost- und Westperspektive klingen zu lassen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Soundlandschaften zu
dechiffrieren, ist dabei hoffentlich genauso unterhaltsam wie
emotional.“
Produziert wird „Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl
ermitteln“ von der Radio Doria GmbH im Auftrag von MDR,
BR, WDR und NDR mit der Unterstützung von SWR, HR, RBB,
Radio Bremen und SR. Produzent Jörg A. Hoppe ist insbesondere von der Machart der Dokumentation überzeugt: „Als
Produzent zahlreicher musikgeschichtlicher Formate und Filme
war für mich insbesondere die Zusammenarbeit mit einem sehr
jungen Autor und Regisseur interessant und eine ganz besondere Herausforderung. Sergej Moya kommt aus der DDR. Er
war 2 Jahre alt, als die Mauer fiel. Als er geboren wurde, habe
ich angefangen, Fernsehen zu machen. Moya hat für Soundtrack Deutschland eine überraschende Erzählweise gefunden
und es verstanden, sehr unterhaltsam Zusammenhänge sichtbar und erlebbar zu machen und die Musik und die Künstler
in einen politischen und geschichtlichen Kontext zu setzen.“
Die redaktionelle Federführung für dieses Projekt liegt bei der
Hauptabteilung Unterhaltung des Mitteldeutschen Rundfunks.
Dessen Programmchef Peter Dreckmann freut sich über das
Projekt: „Für ‚Soundtrack Deutschland‘ haben wir neben Jan
Josef Liefers und Axel Prahl eine bislang nie dagewesene Dichte
an Künstlern und Musikern zusammenbekommen. Diese außergewöhnliche Besetzung und der unkonventionelle Umgang mit
dem Thema deutsche Teilung und Wiedervereinigung macht
diese Dokureihe zu einem herausragenden Programmevent
dieses Jahres.“
Vor der dreiteiligen Dokumentation, die am Dienstag, 29.
September, Mittwoch, 30. September, und Donnerstag, 1.
Oktober, jeweils um 21.50 Uhr im Ersten zu sehen sein wird, läuft
die 3. Staffel der preisgekrönten Serie „Weissensee“ in Doppelfolgen ab 20.15 Uhr. Begleitend zum „Soundtrack Deutschland“
stellt der MDR als federführender Sender ein umfangreiches
Hörfunkpaket zur Verfügung.
Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl ermitteln
Dreiteilige Musikdokumentation
MDR, BR, WDR, NDR 2015, 45 Minuten
am 29./30. September, 1. Oktober 2015 im Ersten
und am 3. Oktober um 22.20 Uhr im MDR FERNSEHEN
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Im Interview mit Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Ihr ermittelt zusammen im „Soundtrack Deutschland“ – wie ist
es zu diesem neuen Einsatz gekommen?
JJL: Wir können nicht genug voneinander kriegen.
AP: Deswegen dachten wir, wir müssten mal ein Projekt an
den Start bringen, bei dem wir uns nicht ständig in den Haaren
liegen. Das Thema Musik schien da das Richtige zu sein, denn
wir kommen beide mehr oder weniger aus der Musik. Ich wollte
früher Musiker werden, habe Musik auf Lehramt studiert.
JJL: Ich mache Musik. Du siehst, wir passen einfach sehr gut
zusammen.
Die Dokumentation ist eine Zeitreise durch die deutsche Musikgeschichte – auch zwischen Ost und West. Gibt es privat
Unterschiede, wo man doch merkt, der eine ist aus dem Osten
und der andere aus dem Westen?
JJL: Dazu kann ich nur sagen, mir hat – als wir uns noch nicht
kannten – jeder Zweite, der wusste dass wir zusammen im
„Tatort“ spielen werden, gesagt: Mit dem Axel Prahl wirst du
dich super verstehen, er ist auch aus dem Osten.
AP: Und beim „Tatort“ denken die meisten Menschen, es ist
genau andersrum. Die sagen, Boerne muss irgendwo aus dem
Westen kommen ... München oder so. Und bei Thiel glaubt
man sofort Mecklenburg-Vorpommern oder sowas.
Übrigens, meine Vorfahren stammen aus Pommern. Jetzt ist
es raus, das kleine Geheimnis. Ich bin ein Ost-Ei.
Konntet ihr euch in puncto deutsch-deutsche Musikgeschichte
gut ergänzen? Hattet ihr schon einen kulturellen Bezug dazu?
JJL: Wir haben uns schon als Jungs sehr für Musik begeistert
und wenn es so ein grundsätzliches Interesse gibt, dann will
man natürlich auch wissen, was links und rechts bzw. hinter den
Grenzen passiert. Also ich finde, Axel weiß schon relativ viele
Dinge über die Musik im Osten, aber ich denke, dass die Leute
im Osten doch ein bisschen besser Bescheid gewusst haben
über die Unterhaltungskünstler im Westen, als umgekehrt.
AP: Was die politisch ambitionierte Musik im Westen anbelangt:
Rio Reiser, Ton Steine Scherben, Franz Josef Degenhardt aber
auch Hannes Wader und so weiter, da kam es schon vor, dass
es Musikstücke gab, die Jan nicht kannte oder eben umgekehrt. Das war zum Beispiel eben auch ein Anliegen bei diesem
Projekt, darüber ein bisschen mehr in Erfahrung zu bringen.
Was ist das besondere am „Soundtrack Deutschland“?
JJL: Wir wollen, sozusagen ein bisschen durch die „Udo
Lindenberg-Brille“ geguckt, einfach Spaß machen. Und auf
eine witzige Art und Weise, das eine oder andere zur Sprache
bringen. Eine kleine Entdeckungsreise dorthin, wo Osten und
Westen vielleicht gar nicht so unterschiedlich waren.
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Es gibt viele Unterschiede, es gibt aber auch viele Gemeinsamkeiten und auch die Frage: „Wie prägend war die Liebe zur
Musik der Menschen am Mauerfall? Hat die Musik auch an der
Mauer gekratzt?“
AP: Wir wollen diese Reise in die deutsche Wiedervereinigungszeit machen und es gibt viel auf die Ohren.
JJL: Also ich würde behaupten wollen, dass das auf jeden Fall
drei sehr unterhaltsame Abende werden.
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Im Interview mit Regisseur Sergej Moya
Sergej Moya wurde am 4. Januar 1988 in Berlin geboren und
arbeitet als Schauspieler, Autor und Regisseur. 2003 gelang
ihm an der Seite von Götz George und Klaus J. Behrendt sein
schauspielerischer Durchbruch. Weitere Rollen folgten, u.a. in
„Polizeiruf 110“, „Tatort“, „Commissario Laurenti“. Für den Kinofilm „Keller – Teenage wasteland“ wurde er mit dem Undine
Award als bester Schauspieler ausgezeichnet. Seit 2009 ist
Sergej Moya auch als Regisseur tätig. Mit Jan Josef Liefers
realisierte er im letzten Jahr die hochgelobte Dokumentation
„Jan Josef Liefers – Soundtrack meines Lebens“. Die dreiteilige Musikdoku „Soundtrack Deutschland – Liefers und Prahl
ermitteln“ anlässlich des 25. Jahrestags der Deutschen Einheit
ist sein neuestes Projekt für Das Erste.
In der „Soundtrack Deutschland“ führen Jan Josef Liefers und
Axel Prahl durch eine Zeitreise, in der die größten deutschen
Musikstars sich sehr persönlich an die Zeit der Teilung und
Wiedervereinigung erinnern. Was ist die Motivation bei einer
solchen Dokumentation?
„Ich denke, dass keine andere Kunstform identitätsstiftender ist
als die Musik und sie dadurch für die Menschen mit der eigenen Biografie für immer verbunden bleibt. Die Idee anlässlich
von 25 Jahren Wiedervereinigung zu erzählen, wie die Musik
die deutsche Gesellschaft verändert hat – und umgekehrt die
Gesellschaft die Musik – hat mich daher sofort überzeugt. Das
Ganze aus Ost- und Westperspektive klingen zu lassen und die
Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Soundlandschaften zu dechiffrieren, ist dabei hoffentlich genauso unterhaltsam
wie emotional.“
Was ist für Sie die Faszination an dem Genre Musikdokumentation?
„Meine erste Regiearbeit mit Jan Josef Liefers „Der Soundtrack
meines Lebens“ begann mit den Worten: „Die Musik sagt ziemlich viel über das Land, in dem man lebt“. Das ist für mich eine
Art Konklusion, aber eben auch der Anfang einer Reise. Jeder
Künstler in unserer Geschichte hat seine eigene Biografie und
damit auch seine eigene Haltung und Perspektive. Ihre Songs
und ihre Geschichten zusammen klingen zu lassen, macht für
mich den besonderen Reiz aus.
Wie war die Zusammenarbeit mit dem „Ermittler-Duo“
Liefers und Prahl?
„Für mich als Regisseur war es ein Riesengeschenk mit Jan
und Axel zu arbeiten. Sie haben es in ihrer langjährigen Zusammenarbeit irgendwie geschafft, beides zu sein: eingespieltes
Ehepaar und wilde Romanze. Dadurch ist man herausgefordert, noch aufmerksamer zu sein, weil einer der beiden immer
zuschnappen kann. Ein großes Vergnügen! Einzig ihre Terminkalender erwiesen sich als – nennen wir es –herausfordernd.“
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Neben Interviews mit den bekanntesten deutschen Musikern
erwecken Sie mit Hilfe von historischem Archivmaterial und
aufwendig gedrehten Spielszenen diese spannende Zeit zum
Leben. Wie möchten Sie die Zuschauer zum Mitfiebern und
Mitfeiern anregen?
„Uns war vor allem wichtig, dem Ganzen keine staatstragende Schwere zu geben, sondern den schmalen Balance-Akt
zu schaffen, die humorvolle Tradition des Münster-„Tatorts“ zu
wahren und sie in neuer, glitzernder Garderobe zu zeigen. Für
mich muss das Projekt für den Zuschauer beides schaffen: Ihn
auf eine Zeitreise der Erinnerung mitnehmen und Unbekanntes
erzählen.
Gerade weil Musik so unterschiedlich gehört wird, ist es interessant im selben Format die Geschichten von völlig unterschiedlichen Künstlern und Bands zu erzählen. Im „Soundtrack
Deutschland“ werden eben alle musikalisch wiedervereint oder
zum ersten Mal geeint, ganz wie man es nimmt.“
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
The power of music / Die Kraft der Musik
Statements der Musiker
Herbert Grönemeyer
„Ich glaube, dass Musik Menschen bestärken kann Haltung zu
bewahren und den Widerstand zu wahren. Und das ist, glaube
ich der Grund, warum man gerade im Osten versucht hat, die
Musik klein zu halten – weil man wusste, was für eine Energie
da drin steckt.“
Nena
„Musik lässt sich nicht einmauern – sie ist wie das Wasser, was
es auf der Erde gibt. Eigentlich gehört uns das nicht, aber es
ist für alle da. Und auch die Musik gehört uns nicht, aber sie ist
für alle da.“
Campino, Die Toten Hosen
„Wir nehmen – in der freien Bundesrepublik lebend – die ganze
Sache so wahr, als wäre die ganze Welt so frei wie wir hier.
Wir können uns gar nicht vorstellen, wie viele Länder eigentlich immer noch total restriktiv sind und mit Druck arbeiten und
unfrei sind. Und insofern ist die Musik über jede Sprachgrenze
hinweg ein Mittel des Aufbegehrens, wenn es richtig eingesetzt
wird auch ein Mittel zur Revolution und des Aufbruchs.“
Sido
„Ich glaube, dass Musik auch eine Partei ist. Eine Junge-Leute-Partei! Musik ist ein Spiegel für alles, was du bist, möchtest
oder dir vorstellst für dein Leben.“
Sebastian Krumbiegel, Die Prinzen
„Musik ist international und Musik überwindet Grenzen. Du
kannst mit Musik Gefühle anknipsen, das Herz berühren. Du
kannst Menschen zum Lachen und zum Weinen bringen. Und
das ist großartig.“
Udo Lindenberg
„Musik hilft, aus dem Normalen auszusteigen, sich zu bewegen,
sich etwas Neues auszudenken. Das ist total wichtig, denn das
Normale - das sehen wir jeden Tag in der Welt - hat es ja nicht
gebracht, oder?“
Annette Humpe
„Es gib mehrere Kollegen, die meinen, sie hätten das Lied
zur Einheit geschrieben. Manche gehen sogar so weit, dass
aufgrund dessen die W iedervereinigung zustande gekommen
ist. Das glaube ich nicht.“
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Peter Maffay
„Ich habe mir eingebildet, dass jede Perforation des Eisernen
Vorhangs – auch mit Musik –einen kleinen, vielleicht nicht unbedingt quantifizierbaren Beitrag zu diesem Prozess erzeugen
würde. Mit jedem Musiker, der rüber gegangen ist, ist dieses
Tor weiter aufgegangen. Ich glaube, die wollten das im Grunde
genommen genau umgekehrt – doch es hat nicht funktioniert.“
Fritz Puppel, City
„Musik hat als interdisziplinäre Sprache wirklich die Kraft, die
Leute zusammen zu führen und zusammen zu bringen — und
hat es gemacht und wird es auch wieder tun.“
Marteria
„So richtige Macht liegt nicht nur im Geld und liegt nicht nur
im Öl. Macht liegt auch in der Musik und es ist auf jeden Fall
schön, ein Teil davon zu sein.“
Adel Tawil
„Musik hat den Vorteil, dass viele Menschen sie hören können
und dabei die versteckten Botschaften auch mitbekommen.
Ich kenne das natürlich aus den arabischen Ländern, dass
die Musik dort immer auch Ausdruck von Kritik war, an dem
System, an der Politik. Und das ist es hier in Deutschland auch.
Es gibt Bands, die tolle Texte machen, die gesellschaftskritisch
sind und sich mit der aktuellen Situation auseinandersetzen.
Ich glaube, auch in der DDR hat man gesehen, dass sich die
Musik immer irgendwie auch durchgeboxt hat. Ich denke, egal,
was passiert: Musik wird immer da sein und wird sich den Weg
schon suchen – und das ist das Schöne.“
Soundtrack Deutschland
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Liefers und Prahl
im Interview
Sergej Moya
der Regisseur im Interview
Die Kraft der Musik
Zitate der Musiker
Die Ermittler
Jan Josef Liefers und Axel Prahl
Die Ermittler Liefers und Prahl
Der „Ossi“ Jan Josef Liefers und der „Wessi“ Axel Prahl waren 25
bzw. 29 Jahre alt, als die Mauer fiel. Jetzt ermittelt das ErfolgsDuo in Sachen musikalische Wiedervereinigung – der DNA der
gesamtdeutschen Musik auf der Spur.
1989 spielt Axel Prahl am Schleswig-Holsteinischen-Landestheater und macht nebenbei Musik, u.a. bei der Band „Ougenweide“. Seine erste Gitarre aus dem Quelle-Katalog bekommt er mit
acht Jahren. Mit 14 gewinnt er einen Musikwettbewerb in seiner
Heimat Neustadt. Pat Metheny zählt zu seinen musikalischen
Vorbildern, er spielt aber auch Irish Folk. Vor der Schauspielerei studiert er Musik auf Lehramt. 2008 kommt es zu einem
spontanen Auftritt mit seinem Freund Andreas Dresen vor 3500
Menschen in der Berliner Columbiahalle beim Tribut-Konzert für
den DDR-Liedermacher Gerhard Gundermann. Seitdem spielt
Prahl mit Dresen in einer Cover-Band ohne Namen. Im Alter von
51 Jahren bringt er sein erstes Album raus: „Blick aufs Mehr“. Bei
der begleitenden Konzerttour 2014 spielt er neben den eigenen
auch Songs, die ihn geprägt haben – von Heintje und Roy Black
über Rio Reiser und Gerhard Gundermann bis Gershwin.
Als Jan Josef Liefers am 4. November 1989 bei der Abschlusskundgebung der Alexanderplatz-Demonstration das Wort
ergreift, kennt ihn kaum jemand. Heute ist er einer der bekanntesten deutschen Schauspieler und erfolgreicher Musiker. Seit
2006 tourt er mit seiner Band „Radio Doria“ (vormals „Oblivion“). Unter dem Titel „Soundtrack meiner Kindheit“ berichtet er
bei Auftritten über seine Kindheit in der DDR und stellt Lieder
ostdeutscher Bands vor, die ihn geprägt und durch seine Kindheit und Jugend begleitet haben. Eine gleichnamige Autobiografie erscheint 2009. Fünf Jahre später begibt sich Liefers in
der MDR-Dokumentation „Soundtrack meines Lebens“ auf die
Spuren seiner musikalischen Erinnerungen an die DDR und
bekennt, dass er eigentlich immer nur eines werden wollte: Gitarrengott. Im Film trifft er auch Musiker, u.a. Stephan Trepte, den
Sänger der Dresdner Band „Electra“ und Reinhard Mey, wegen
dem er nach eigenem Bekunden überhaupt angefangen hat,
Gitarre zu spielen.
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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Folgenübersicht
von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Weissensee
Volker Herres, Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen,
über die neuen Doppelfolgen
Wenige Tage vor dem 25. Jahrestag der Deutschen Einheit
zeigen wir im Ersten die dritte Staffel von „Weissensee“ – an
drei aufeinanderfolgenden Tagen und jeweils in Doppelfolgen.
Mit dieser Eventprogrammierung wollen wir der Fortsetzung
dieser vielfach preisgekrönten Serie besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden lassen. Die Dramatik in den sechs neuen
Folgen könnte nicht größer sein: Sie spielen im Zeitraum vom 9.
November 1989 – dem Tag der Grenzöffnung an der Bornholmer Straße – bis zum 15. Januar 1990. Zwei Monate, in denen
sich die Ereignisse in der DDR wie in der BRD überschlagen
und schließlich zur Wiedervereinigung des geteilten Deutschlands führen. Wieder steht die Familie Kupfer im Mittelpunkt.
Fast im Stil einer griechischen Tragödie beherrschen Schuld
und Sühne das Geschehen. Zwei Brüder: Der Eine, ein tragischer Charakter, der vermeintlich schuldlos schuldig wird, weil
für ihn die Liebe zum Vaterland alle Mittel von Erpressung bis
Auftragsmord legitimiert. Der Andere, von seinem Bruder um
sein Lebensglück gebracht, verzichtet, seiner Menschlichkeit
und seiner Familie wegen, auf Sühne. Das alles vor dem Hintergrund eines sich auflösenden Staates, vor den Verbrechen der
Staatssicherheit, der Formierung der Bürgerrechtler als demokratische Kraft und den Interessen westlicher Spione.
„Weissensee“ beleuchtet in insgesamt dreieinhalb Stunden die
sich überschlagenden Ereignisse aus dem Blickwinkel einer
zerrissenen Familie und der sie umgebenden Menschen. Dabei
wird die jüngste deutsche Geschichte sehr präzise erzählt,
die besondere Spannung der Serie erklärt sich aber aus den
zugrundeliegenden Familienkonflikten, die ebenso zeitlos
wie relevant sind. Ein Muster, das sich von der ersten Folge
an durchzieht, die vor fast genau fünf Jahren im Ersten ihre
Premiere hatte. Immer von Friedemann Fromm großartig in
Szene gesetzt, der auch für einen Teil der Bücher verantwortlich zeichnet. Getragen von einem herausragenden Ensemble
– jede Rolle optimal besetzt.
Stellvertretend für alle Beteiligten möchte ich mich an dieser
Stelle ausdrücklich bei der Produzentin Regina Ziegler und bei
Weitere Infos unter: DasErste.de/weissensee
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
der verantwortlichen Redakteurin, Jana Brandt, der Fernsehfilmchefin des MDR, bedanken: Für ihr Engagement, ihre Kreativität und ihre Ausdauer, die uns zum 25sten Jahrestag der
Deutschen Einheit eine ebenso tragische Familien- wie spannende Zeitgeschichte, fast als Krimi erzählt, erleben lassen.
Im Anschluss an die Doppelfolgen von „Weissensee“ widmen
wir uns jeweils auch einem anderen Kapitel deutscher Zeitgeschichte: Unter dem Titel „Soundtrack Deutschland – Liefers und
Prahl ermitteln“ führen die Beiden – einer ein „Ossi“, der andere
ein „Wessi“ – durch diese Zeitreise, die nicht nur durch Musik,
sondernauch mit Hilfe von historischem Archivmaterial und
aufwendig gedrehten Spielszenen lebendig wird. Unterstützt
werden Jan Josef Liefers und Axel Prahl dabei unter anderem
von Herbert Grönemeyer, Silly, Campino, Udo Lindenberg und
den Puhdys. Drei Abende in der letzten Septemberwoche 2015
im Ersten, ganz im Zeichen der Deutschen Einheit – spannend,
unterhaltsam und informativ!
„Weissensee“ ist eine Produktion von Ziegler Film im Auftrag der
ARD-Gemeinschaftsredaktion Serien im Hauptabendprogramm
und der ARD DEGETO für Das Erste
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
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Folge 13 „Eine Nacht im November“
am Dienstag, 29. September 2015, 20.15 Uhr
Martin Kupfer leidet unter Albträumen. Der Tod seiner geliebten Julia liegt bereits zwei Jahre zurück, doch der Schmerz
darüber lässt ihn nicht los. Seit er herausgefundenhat, dass
ihre gemeinsame Tochter Anna nicht – wie behauptet– bei
der Geburt gestorben ist, sondern vom behandelnden Arzt
vertauscht wurde, lässt ihn die Suche nach ihr nicht mehr los.
Als er zum Haus der Familie, bei der Anna jetzt lebt, kommt,
erfährt er, dass die Simkows über Ungarn in den Westen
geflohen sind. Martin ist am Boden zerstört. Sein Bruder Falk
verliert sich derweil immer mehr in Hass und Einsamkeit. Seine
Frau Vera hatihn vor eineinhalb Jahren verlassen, um mit dem
oppositionellen Pfarrer Robert Wolff zusammenzuleben. Falks
ganz persönliche Zielscheibe ist Wolff, den er von seinemKollegen Gerd Rothals beschatten lässt. Hans Kupfer mahnt seinen
Sohn zur Vernunft. Eine weitere Eskapade der Stasi könnte in
der aktuellen politischen Situation eine katastrophale Eskalation auslösen. Hans hat sich innerlich längst von der Parteilinie
distanziert. Seine Frau Marlene hingegen leidet wegen des
Zerfalls des Staates. Und Marlene geht es gesundheitlich nicht
gut. Sie hat Probleme mit dem Herzen und nimmt heimlich
Tabletten. Dunja Hausmann, Hans‘ Jugendliebe, hat wieder zu
ihrer alten Kraft zurückgefunden.
Dank ihrer Popularität als Sängerin und ihrer kritischen Stimme
ist sie mittlerweile zum Aushängeschild der Bürgerrechtsbewegung „Demokratisches Forum“ geworden. Die Initiatoren – unter
ihnen auch Vera Kupfer und Nicole, Robert Wolffs Schwester – sind überwältigt von dem Zuspruch und dem Interesse
der Bürger an einer Umgestaltung des Landes. Gleichzeitig
machen sie sich große Sorgen, denn Robert ist verschwunden.
Und so ist Vera auch nicht nach feiern zumute, als sie Schabowskis Pressekonferenz im Fernsehen sieht und sich kurz
darauf die Grenze öffnet.
u.a. mit
Ronald Zehrfeld als Robert Wolff,
Michael Kind als Wolfgang Kulisch,
Thomas Bading als Frank Luchnik,
Marc Zwinz als Walter Hühne,
Michael Pan als Martins Chef und
Maja Brandau als Sonja
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Folge 14 „Ein neues Leben“
am Dienstag, 29. September 2015, 21.00 Uhr
Martin Kupfer erlebt wie viele andere Berliner die Nacht vom
9. auf den 10. November 1989 wie in Trance. Mitgerissen
vom Freudentaumel auf beiden Seiten der Mauer feiert er die
ganze Nacht und wacht am nächsten Morgen in Westberlin
im Bett der jungen Journalistin Katja Wiese auf. Hans Kupfer
und sein Sohn Falk haben die Ereignisse der Nacht zusammen
mit Gaucke im Ministerium für Staatssicherheit am Fernseher
verfolgt. Während Hans am darauffolgenden Morgen erleichtert ist, dass alles friedlich geblieben ist, ringt Falk um Fassung.
Beiden ist mittlerweile klar, dass sich das Blatt nun endgültig
gewendet hat. Die Konferenz wird jäh von einem Anruf unterbrochen. Falks Sohn Romanhat Marlene bewusstlos im Garten
gefunden. Es steht schlecht um sie. Sie ist vollkommen unterkühlt und ihr Herz macht den Ärzten Sorgen. Hans wacht und
bangt an ihrem Bett im Krankenhaus. Es wird ihm bewusst,
wie viel ihm an Marlene liegt. Vera und Nicole vermuten inzwischen, dass die Stasi Robert inhaftiert hat. Um an weitere
Informationen zu gelangen, bittet Vera ihren Exmann Falk um
Hilfe. Doch der erklärt Vera einmal mehr für paranoid und
kann sie abwimmeln. Doch der Druck auf ihn ist groß – wenn
herauskommt, wie Robert Wolff ums Leben gekommen ist,
hätte das schwerwiegende Konsequenzen. Kurzerhand inszeniert er das Verschwinden von Robert Wolff als Suizid eines
schwer Depressiven, versteckt Tabletten in dessen Wohnung
und spielt Vera einen gefälschten Abschiedsbrief zu. Vera ist
geschockt. Nicole aber glaubt nicht an den Selbstmord ihres
Bruders. Martin sieht in der Maueröffnung die Chance, seine
Tochter Anna wiederzufinden. Katja bietet ihre Hilfe an und so
kommen sich Martin und Katja näher. Bei einem Besuch in
Katjas Wohnung entdeckt Martin ein Foto an der Pinnwand,
das ihn stutzen lässt. Das Bild zeigt die Auseinandersetzung
zweier Männer in einem Hinterhof – eine bedrohliche Szene, die
Katja vor kurzem in Ostberlin beobachtet und fotografiert hat.
In einem der Männer erkennt Martin den vermissten Robert
Wolff – daneben einen Wagen der Staatssicherheit und seinen
Bruder Falk.
u.a. mit
Maja Brandau als Sonja,
Michael Kind als Wolfgang Kulisch,
Thomas Bading als Frank Luchnik,
Arnd Klawitter als Sven Fischer,
Marc Zwinz als Walter Hühne und
Jürgen Heinrich als Horst Schöning
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Folge 15 „Einer von uns“
am Mittwoch, 30. September 2015, 20.15 Uhr
Marlene wird aus dem Krankenhaus entlassen. Alle sind sichtlich erleichtert. Doch die Ruhe währt nicht lang. Falk beeilt sich,
in seinem neuen Amt als Leiter der Abteilung 20 die ersten
Befehle zu geben: Die Stasi-Akten sollen schleunigst vernichtet
werden. Falk ordnet an, die ehemaligen inoffiziellen Mitarbeiter
des MfS umgehend wieder zu aktivieren, um so die oppositionellen Gruppierungen von innen heraus zu zersetzen. Darunter
auch Dunja Hausmann. Hans versucht alles, um an Dunjas Akte
zu gelangen, sie zu vernichten und Dunja damit zu schützen.
Würde ihre Tätigkeit als IM herauskommen, wäre ihre Karriere
in der Bürgerrechtsbewegung dahin. Martin konfrontiert seinen
Bruder derweil mit den Informationen, die er dem Foto in Katjas
Wohnung entnommen hat. Falk erklärt ihm die Szenerie damit,
dass Robert Wolff als IM mit der Stasi zusammengearbeitet
habe. Aber Falk ist alarmiert. Sofort setzt er seinen Mitarbeiter
Rothals darauf an, Martin zu beschatten, um herauszufinden,
woher dieser seine Informationen hat. Es dauert nicht lange,
bis auch Katja ins Visier der Stasi gerät. Falk beschließt, die
Sache selbst in die Hand zu nehmen, und verschafft sich Zutritt
zu Katjas Wohnung. Martin hat inzwischen mit Katjas Hilfeden aktuellen Wohnort von Anna herausgefunden. Und auch
im Hause Kupfer ist unerwarteter Besuch aufgetaucht: Lisa,
Martins Tochter aus erster Ehe, ist aus Dresden zurückgekehrt.
u.a. mit
Maja Brandau als Sonja,
Michael Kind als Wolfgang Kulisch,
Jürgen Heinrich als Horst Schöning,
Thomas Bading als Frank Luchnik,
Saskia Rosendahl als Lisa,
Arnd Klawitter als Sven Fischer und
Max Hegewald als Thomas Henning
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am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
90'25 Jahre Einheit
Folge 16 „Der Amerikaner“
am Mittwoch, 30.September, 21.00 Uhr
Die mittlerweile 17-jährige Lisa erhofft sich von einem Fotoshooting für eine westdeutsche Modezeitschrift die große Chance
auf eine Modelkarriere in Paris. Martin, der den Vertrag für seine
minderjährige Tochter unterschreiben soll, ist wenig begeistert
von der Idee. Falk bezieht weiterhin deutlich Position gegen
politisch Andersdenkende und findet mit dieser Haltung einige Anhänger unter den Offizierenm des MfS. Während Vera
versucht, über Roberts Tod hinwegzukommen, glaubt Nicole
noch immer nicht an den Suizid ihres Bruders. Sie ist überzeugt, dass die Stasi hinter seinem Tod steckt. Martin hat sich
ein Herz gefasst und fährt zum Haus der Simkows in Westberlin,
doch die sind nicht zu Hause. Ein Zettel an der Tür verrät ihm,
dass die Familie Schlittschuhlaufen ist. Kurzerhand machen
sich Katja und er auf den Weg dorthin. Als er sieht, dass Anna
auf der Eisfläche stürzt, eilt Martin ihr zu Hilfe. Zum Dank laden
Annas Pflegeeltern Martin und Katja zu einem Abendessen in
ihr Haus ein. Martin ist skeptisch. Währenddessen erscheint
über Dunja ein schonungsloser Artikel in einer West-Zeitung,
der ihre Vergangenheit als Stasi-Spitzel ans Licht bringt. Hans
wird klar, dass nur Falk die Informationen an die Zeitung lanciert
haben kann. Martin beschuldigt Katja, den Artikel geschrieben
zu haben, und verlässt sie schwer enttäuscht. Katja versucht
herauszufinden, wer den Artikel verfasst hat. Bei ihren Nachfor-
schungen wirbelt Katja gehörig Staub auf und wird vom amerikanischen Geheimdienst kontaktiert. Der Amerikaner Robert
Schnyder schlägt Katja bei einem geheimen Treffen einen Deal
vor, den sie annimmt: das Foto von Rothals und Robert Wolff
gegen die Information, dass Falk Kupfer derjenige war, der die
Akte von Dunja Hausmann der Presse zuspielte. Zudem erfährt
Katja, dass Falk einen Maulwurf im Demokratischen Forum
platziert hat. Als Martin Vera und Nicole darüber informiert,
können die es nicht glauben.
u.a. mit
Jürgen Heinrich als Horst Schöning,
Maja Brandau als Sonja,
Thomas Bading als Frank Luchnik,
Saskia Rosendahl als Lisa,
Arnd Klawitter als Sven Fischer,
Julia Brendler als Maria Simkow,
Oliver Breite als Rainer Simkow,
Hedda Erlebach als Anna,
Steffen Groth als Robert Schnyder
und Marc Zwinz als Walter Hühne
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Folge 17 „Am Abgrund“
am Donnerstag, 1.Oktober, 20.15 Uhr
Martin hat seine Bedenken über Bord geworfen und ist gemeinsam mit Katja der Einladung der Simkows gefolgt. Es ist ihm
aber weiterhin nicht wohl dabei, den beiden zu verschweigen,
dass er Annas Vater ist. Anna freut sich sehr über Martins
Besuch und schließt ihn immer mehr ins Herz. Martin, gerührt
von dem Vertrauen seiner Tochter, platzt mit seinem Wunsch
nach einem Vaterschaftstest schließlich heraus. Maria und
Rainer Simkow sind entsetzt und werfen Katja und Martin hochkant aus dem Haus. In der gleichen Nacht fängt der CIAMann
Robert Schnyder Falk vor dessen Haustür ab und zeigt ihm
Katjas Beweisfoto. Falk gerät weiter unter Druck. Im Gegenzug für die Geheimhaltung seiner Vergehen soll Falk Schnyder wichtige Informationen aus dem MfS liefern. Falk handelt
einen besseren Deal aus: Er lässt sich für die Informationen
vom CIA bezahlen. Derweil erleidet Marlene einen Rückfall.
Sie wünscht sich, dass die gesamte Familie das Weihnachtsfest gemeinsam verbringt, denn sie fürchtet, nicht mehr lang
zu leben. Und tatsächlich findet am Heiligabend noch einmal
die ganze Familie an einem Tisch zusammen. In großer Runde
eröffnet Falk, dass er dem MfS das Haus, in dem die Familie
lebt, abgekauft hat, damit seine Eltern sich nicht mehr sorgen,
ihr Haus verlassen zu müssen. Hans ist gerührt und schließt
Falk das erste Mal seit Jahren in die Arme. Marlene, die Martins
Leiden wegen seiner Tochter Anna nicht mehr ertragen kann,
will ihm helfen und bittet Julias ehemalige Hebamme, Johanna
Wagner, um eine eidesstattliche Erklärung, dass Anna bei der
Geburt gegen das tote Baby der Simkows eingetauscht wurde.
Martin soll damit bessere Chancen auf einen Vaterschaftstest
haben. Und Wagner will helfen. Doch dann sieht sie ein Foto
von Falk in einem Zeitungsartikel und erkennt in ihm den Mann,
der vor neun Jahren den Tausch der Kinder befohlen hat. Sie
trifft eine folgenschwere Entscheidung und ruft Martin an.
u.a. mit
Saskia Rosendahl als Lisa, Thomas
Bading als Frank Luchnik,
Arnd Klawitter als Sven Fischer,
Maja Brandau als Sonja,
Steffen Groth als Robert Schnyder,
Julia Brendler als Maria Simkow,
Oliver Breite als Rainer Simkow,
Hedda Erlebach als Anna und
Steffi Kühnert als Johanna Wagner
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Folge 18 „Kaltes Herz“
am Donnerstag, 1.Oktober 2015, 21.00 Uhr
Martin ist fassungslos. Sein Bruder Falk war es, der seine Tochter Anna gegen ein totes Baby vertauschen ließ. Er vermutet
jetzt auch, dass Falk Schuld an Julias Tod hat. Über einen Deal
mit seinem Polizisten-Freund Görlitz kommt Martin an die Akte
über Julias Unfalltod und findet auch hier Ungereimtheiten.
Außer sich vor Wut, will er seinen Bruder stellen. Marlene macht
sich große Sorgen um Martin und ist sich nicht mehr sicher, ob
es richtig war, die Wahrheit über Annas Verschwinden aufzudecken. Falk bietet Schnyder Magnetbandaufzeichnungen mit
Informationen über westdeutsche Politiker an. Im Gegenzug
fordert er Immunität für sich und seinen Vater Hans für den Fall,
dass das politische System der DDR vollends zusammenbricht.
Doch auch Vera ist ihm auf den Fersen. Um Martin weiterhin
bei seiner Forderung nach einem Vaterschaftstest zu unterstützen, stellt Katja Nachforschungen über den Wohnort von
Frau Dr. Maiwald an, der Ärztin, die damals bei der Geburt von
Anna Dienst hatte. Über einen Informanten erfährt sie, dass
diese jetzt in London lebt. Doch die Simkows haben sich in
der Zwischenzeit selbst mit einem Vaterschaftstest Gewissheit
verschafft – sie sind nicht Annas leibliche Eltern. Wie Martin
sind sie vollkommen überfordert von der Situation. Vor der
Stasizentrale kommen immer mehr Menschen zusammen,
hunderte Bürger sind dem Protestaufruf des Demokratischen
Forums gefolgt. Die Demonstranten stürmen das Gebäude.
Auch Martin ist unter ihnen. In Falks Büro treffen die beiden
Kupfer-Brüder aufeinander ...
u.a. mit
Saskia Rosendahl als Lisa,
Thomas Bading als Frank Luchnik,
Arnd Klawitter als Sven Fischer,
Steffen Groth als Robert Schnyder,
Julia Brendler als Maria Simkow,
Oliver Breite als Rainer Simkow,
Steffi Kühnert als Johanna Wagner
und Marc Zwinz als Walter Hühne
Weissensee
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Die Darsteller und ihre Rollen
Florian Lukas spielt Martin Kupfer
Vor zwei Jahren hat Martin seine große Liebe Julia durch einen
tödlichen Unfall verloren und seitdem keine Frau mehr angesehen. Erst die Suche nach der totgeglaubten, gemeinsamen
Tochter Anna hat Martin die Kraft gegeben weiterzumachen.
Mit Hilfe seines Vaters Hans konnte er die mittlerweile achtjährige Anna aufspüren. Als er erfährt, dass Anna mit ihren
vermeintlichen Eltern in den Westen geflohen ist, bricht für ihn
eine Welt zusammen. Doch mit Unterstützung der westdeutschen Journalistin Katja Wiese begibt sich Martin nach dem
Mauerfall erneut auf die Suche. Und verliebt sich in Katja.
Jörg Hartmann spielt Falk Kupfer
Falk Kupfer, trinkt zu viel, schläft zu wenig und ist unglücklich.
Er vermisst seine Exfrau Vera, die er auf seine Art noch immer
liebt, und konzentriert all seine Zuneigung auf die kleine Sonja,
der er ein rührender Adoptivvater ist. Mit seinem mittlerweile
erwachsenen Sohn Roman kracht es dagegen gewaltig. Die
Ereignisse im Herbst 1989 führen bei Falk zu erhöhtem Aktionismus. Er befürwortet das gewaltsame Vorgehen gegen
Demonstranten und versucht, im Ministerium Mitstreiter für
seine harte Linie zu finden. Doch die Staatssicherheit verliert
zunehmend ihre Macht, was Falk schmerzlich zu spüren
bekommt. Für ihn bricht eine Welt zusammen.
Er begreift, dass die Partei und die DDR am Ende sind und er
nur noch seine eigene Haut retten kann – dafür ist ihm jedes
Mittel recht
Ruth Reinecke spielt Marlene Kupfer
Marlene Kupfer ist glücklich in ihrer Ehe mit Hans, und darüber,
dass Martin wieder bei ihnen lebt. Der Familienfrieden scheint
wieder hergestellt. Doch der Zerfall ihrer Partei, der Untergang
der DDR und damit all ihrer Ideale und Lebensziele macht ihr
schwer zu schaffen. Marlene ist mit ihrer Überzeugung vom
Sozialismus verwachsen. Gleichzeitig kann sie die Zeichen des
Unrechts vor ihrem Herzen nicht mehr verleugnen, hat sie doch
die Kassette, die beweist, dass Falk das Kind seines Bruders
vertauschen ließ. Für Marlene ist das wie ein Stachel im Fleisch.
Und auch Honeckers Ablösung, der Rücktritt des Politbüros,
die sich täglich überschlagenden Ereignisse greifen Marlene
körperlich an. Sie erkrankt schwer. Aber sie rafft sich noch
einmal auf, um in ihrer Familie Ordnung zu schaffen
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
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von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Uwe Kockisch spielt Hans Kupfer
Hans Kupfer dient noch immer als Stellvertreter von Günther
Gaucke im Ministerium für Staatssicherheit. Die rasanten
Entwicklungen im Lande sieht Hans mit einer Mischung aus
Sorge und Faszination. Er tritt im MfS für ein gemäßigtes
Verhalten gegenüber den Bürgerrechtlern ein. Dabei stößt er
zunächst auf breiten Widerstand, doch bald fordert die Revolution auch Umstrukturierungen im MfS. Hans – mit seiner
besonnenen und liberalen Art – versucht immer wieder, seinen
Sohn Falk zur Räson zu bringen. Er tritt für den Dialog mit den
Bürgerrechtlern ein, denn er fürchtet den Volkszorn und will
jegliche Gewalt verhindern. Dabei sieht er als einer der Ersten,
dass das MfS seinen Sinn verloren hat und, ebenso wie die
DDR, dem Untergang geweiht ist.
Katrin Sass spielt Dunja Hausmann
Dunja Hausmann blüht in ihrem Engagement für die Bürgerrechtsgruppe auf. Sie ist Gründungsmitglied des „Demokratischen Forums“, singt bei Veranstaltungen und wird allseits
geschätzt. Dunja propagiert durchgreifende Reformen, ist
aber für den Erhalt „ihrer“ DDR. Der sich schnell abzeichnende
Wunsch nach Wiedervereinigung gefällt ihr nicht, und sie wird
zur mahnenden Stimme gegen die Vereinnahmung durch den
Westen. Dann jedoch erscheint ein Artikel über ihre IM-Tätigkeit
in einer westdeutschen Zeitung, der sie in Bürgerrechtskreisen
zur Persona non grata macht. Sie wird so indirekt zum zweiten
Mal zum Opfer der Stasi und sinnt auf Rache.
Anna Loos spielt Vera Kupfer
Vera Kupfer lebt seit über einem Jahr mit dem Pastor Robert
Wolff und dessen Schwester Nicole zusammen. Durch ihre
Trennung von Falk ist Vera sicherer geworden, doch sie bleibt
ein sensibler Charakter. Da verschwindet Robert am Tag
des Mauerfalls spurlos. Sie vermutet die Stasi dahinter. Vera
ist zunächst hilflos und ohnmächtig in ihrer Sorge. Roberts
Verschwinden gibt ihr dann aber den Anstoß, in der Bürgerrechtsgruppe selbst noch aktiver zu werden. Als Roberts
Leiche in einem Waldstück gefunden wird – ein vermeintlicher
Selbstmord – ist sie vollkommen erschüttert. Doch nach dem
Zusammenbruch tut sie alles dafür, Roberts Werk fortzusetzen
und seinen Tod aufzuklären. Ihr Weg führt sie zu Falk.
Weissensee
am 29. September, 30. September und 1. Oktober im Ersten
Folgenübersicht
von Folge 13 bis Folge 18
Hauptdarsteller
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Ferdinand Lehmann spielt Roman Kupfer
Roman Kupfer lebt gemeinsam mit seinem Vater Falk unter
einem Dach. Zwischen den beiden kommt es zu heftigen
Konflikten über die politischen Geschehnisse dieser Tage.
Roman befürwortet den Mauerfall und begegnet dem Westen
mit großem Interesse und Neugierde. Als er beim Abendessen
von den Annehmlichkeiten des Westens schwärmt, eskaliert
die Situation. Nach einer lautstarken Auseinandersetzung mit
Falk beschließt Roman, zu seiner Mutter Vera zu ziehen. Er
muss feststellen, dass auch sie jahrelang den Machenschaften
der Stasi tatenlos zusah.
Weissensee
ab 29. September im Ersten
Folgenübersicht
Im Interview mit Autor und Regisseur
Friedemann Fromm
von Folge 13 bis Folge 18
Sie gelten als Experte, wenn es um die Verfilmung zeitgeschichtlicher Stoffe geht. Was macht diese Themen so interessant für Sie? Und hat man als Regisseur nicht auch mal Angst
vor der „Schublade“?
Hauptdarsteller
Zeitgeschichte ist nicht per se spannend, sondern nur, wenn
man sie dramaturgisch nutzt, um die Figuren in Spannungsverhältnisse zu versetzen, denen sie heute nicht mehr ausgesetzt
wären. Denn dadurch lassen sich Figuren in ihrer Tiefe anders
erzählen – sofern man etwas Zeitloses findet, was in dem historischen Stoff verhandelt wird. Das finde ich die besondere Qualität von „Weissensee“: Wir erzählen sehr präzise Zeitgeschichte,
aber die zugrundeliegenden Konflikte sind zeitlos und deshalb
relevant. Ich bin ja im Lauf meiner Karriere schon in mehreren
Schubladen gewesen und hab mich da immer wieder daraus
gelöst. Insofern schreckt mich das nicht. Ich werde immer einen
Weg finden, mir neue Genres zu erschließen.
Im Interview mit
Regisseur Friedemann Fromm
Die aktuelle Staffel setzt im Jahr des Mauerfalls ein und es geht
nicht mehr nur um den Osten. Welche Farbe bringt hier die
neue Rolle der Katja Wiese mit ins Spiel? Soll ihre Beziehung zu
Martin Kupfer die personifizierte Wiedervereinigung darstellen,
um die Grenzöffnung für den Zuschauer erlebbarer zu machen?
In der aktuellen Staffel geht es um Freiheit – in all ihren Facetten.
Den faszinierenden wie auch den bedrohlichen – je nach Standpunkt. Denn Freiheit bedeutet ja auch Verlust von Sicherheit.
Diese Pole werden von Martin Kupfer und Katja Wiese ausgelotet. Natürlich geht es auch um den Culture Clash zwischen Ost
und West. Aber auch um den Mut, sich Neuem zu stellen – auf
beiden Seiten übrigens.
Wo lag die Herausforderung bei der Entwicklung der Figuren
dieses Mal? Sicher haben die Darsteller auch eine Meinung zu
ihrer Rollenentwicklung.
Wenn man mit Figuren horizontal über nun mehr 18 Folgen
erzählt, dann ist die große Frage, wohin man sie entwickelt,
sodass sie neue Wege gehen können, sich dabei aber im Kern
treu bleiben. Man muss also das Potenzial, das in einer Figur
schlummert, ausloten. Und dann ist immer die Frage, wie die
einzelnen Stränge gewichtet und verwoben werden. „Weissensee“ ist eine sehr komplex erzählte Geschichte mit vielen Figuren und Strängen. Welche Figur übernimmt wann die Führung
und bis zu welchem Punkt – das stellt einen immer wieder vor
Herausforderungen. Das ist wie bei einem Orchesterstück.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
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Besetzung
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
„Polizeiruf 110 : Wendemanöver“
Zweiteiliger Krimi am 27. September und am 4. Oktober,
jeweils sonntags um 20.15 Uhr
Bei einem Brandanschlag auf ein Unternehmen in Magdeburg kommt die Frau des Juniorchefs ums Leben. Nur wenige Stunden später wird in einem Hotel in Rostock die Leiche
eines Wirtschaftsprüfers entdeckt. Zu Beginn der Ermittlungen
ahnen die Kommissare in Magdeburg und Rostock nicht, dass
es zwischen beiden Taten einen Zusammenhang gibt und dass
vor ihnen die Aufklärung eines komplexen Falls liegt, dessen
Anfänge bis in die Zeit der politischen und wirtschaftlichen
Umbrüche Anfang der 90er Jahre in Ostdeutschland zurückreichen. Die Kommissare aus Magdeburg und Rostock stehen
bei ihren Ermittlungen skrupellosen Tätern gegenüber, die alles
unternehmen, damit ihre kriminellen Machenschaften aus der
Vergangenheit genauso verborgen bleiben wie ihre dubiosen
und einträglichen Geschäfte in der Gegenwart.
Doreen Brasch
Claudia Michelsen
Alexander Bukow
Charly Hübner
Katrin König
Anneke Kim Sarnau
Jochen Drexler
Sylvester Groth
Anton Pöschel
Andreas Guenther
Volker Thiesler
Josef Heynert
Henning Röder
Uwe Preuss
Uwe Lemp
Felix Vörtler
MautzSteve Windolf
Veit Bukow
Klaus Manchen
Ferdinand Frey
Cornelius Obonya
Herbert Richter
Jörg Gudzuhn
Jenny Richter
Zoe Moore
Moritz Richter
Peter Schneider
Siegfried Wagner
Michael Kind
Kai Förster
Thomas Fränzel
Joseph Tischendorf
Philipp Hochmair
sowie Christoph Bernhard, Johannes Herrschmann, Albrecht
Ganskopf, Valerie Koch, Judith Engel, Ben Münchow u.a.
Weitere Infos unter: DasErste.de/polizeiruf
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Stab
RegieEoin Moore
Drehbuch
Eoin Moore, Anika Wangard
Drehbuchvorlage
Thomas Kirchner
Bildgestaltung
Jonas Schmager
SchnittAntje Zynga
SzenenbildFlorian Langmaack
CastingMai Seck
KostümbildManuela Nierzwicki
Musik
Warner Poland, Kai-Uwe Schmidt, Wolfgang Glum
TonThorsten Schröder
Produktionsleitung
Mathias Mann, Daniel Buresch (NDR),
André Naumann (MDR)
ProducerinIlka Förster
Produzenten
Iris Kiefer, Britta Hansen, Sven Sund
Redaktion
Daniela Mussgiller (NDR),
Wolfgang Voigt (MDR)
Die Dreharbeiten für die Filme fanden von Januar bis März 2015
statt. Gedreht wurde in Rostock, Magdeburg und Hamburg.
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
„Polizeiruf 110 : Wendemanöver“ ist eine Produktion von
filmpool fiction GmbH und Saxonia Media
Filmproduktion GmbH im Auftrag des NDR und MDR.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
Zweiteiliger Krimi, Regie: Eoin Moore
NDR, MDR 2015, 180 Minuten
am 27. September und 4. Oktober um 20.15 Uhr im Ersten
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
die Konzentration, im richtigen Moment abzudrücken und ins
Ziel zu treffen. Solche körperlichen Aktionen braucht sie ganz
dringend, damit sie ihre Wut abbauen kann. Weil König nicht
zuschlägt, muss sie ja immer so schlau sein. Anders schlau.
Sie kennt die Straßenschläue, weil sie eine Zeitlang im Heim
gelebt hat. Dazu ist sie wie ein Nerd, vollgestopft mit Wissen.
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Interview mit Anneke Kim Sarnau
In „Ländersache“ sagt König zu ihrem Partner Bukow: „Ich
bin anders als normale Menschen. Sie sind auch anders, aber
anders anders.“ Können Sie das erklären?
Ja, es fällt beiden schwer, sich in der Gesellschaft zu bewegen. Bukow treibt sich am Rand herum, aber er beherrscht die
Spielregeln der Mitte. König ist mittendrin, doch ihre Seele fliegt
um sie herum und rotiert ein bisschen über den Rand hinaus.
Bukow versucht, seine innere Balance zu finden, indem er
dazwischenhaut oder irgendwo gegendonnert. Sie zieht sich
lieber zurück.
König ist eigensinnig und körperlich topfit. Ist sie nicht der
härtere Bulle?
Was man nicht so oft sieht: Sie mag Waffen und geht gern zum
Schießtraining. König fährt auf so etwas voll ab. Sie ist eine
Waffenfetischistin, ohne militant zu sein. Es geht ihr mehr um
Sie spielen eine Fallanalytikerin. Lesen Sie Profiler-Bücher?
Vor der „Polizeiruf“-Folge „Familiensache“ habe ich „Intimität“ gelesen, ein schauriges Psychologiebuch über Leute, die
ihre Partner töten. Ich kenne die Bücher von Ferdinand von
Schirarch und einen Fallanalytiker in Mecklenburg. Den habe
ich schon zweimal besucht. Aber das Profiling ist mehr so ein
Hobby von König. Sie hockt nicht so gern in der Bude und
ermittelt lieber am Tatort.
Bukow bewegt sich in „Wendemanöver“ am Rand der
Legalität. Ist König mehr Komplizin als Partnerin?
Ungewollt, und es macht König wahnsinnig, dass er sie in so
krumme Sachen hineinzieht. Sie geht total in ihrem Job auf
und findet seine Eskapaden unprofessionell. Eigentlich ist sie
der wildere Charakter, aber sie zügelt sich, vielleicht aus Angst,
dass ihr Verhalten zwanghaft wird.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Ab und an bricht es aus ihr heraus, dann zeigt sie ihre lockere
Seite und verliebt sich wie in „Wendemanöver“. Sie kommt hier
einmal aus Rostock heraus und muss sich nicht immer nur um
Bukow kümmern. Das fand ich auch persönlich ganz gut.
Wie sieht König die Kollegen in Magdeburg?
Sie ist neugierig und erfreut, in Jochen Drexler einen kompetenten Kollegen vor sich zu haben. Natürlich ist der Mann in
ihren Augen etwas eigenartig, aber sie arbeitet gern mit ihm
zusammen. Er ist ein gewissenhaft ermittelnder Beamter, denkt
sie, aber ein ziemlich schräger Vogel.
Die Doppelfolge erzählt einen Kriminalfall mit vielen Verflechtungen. Hätten Sie sich bei diesem Großprojekt so eine Pinnwand
gewünscht, wie sie TV-Kommissare nutzen?
Es war wirklich verrückt, weil ich ständig überlegen musste:
Welche Szene ist schon abgedreht? Wie viel weiß ich in diesem
Moment über diesen Verdächtigen? Die Dreharbeiten waren
zum Teil sehr lustig. Mir kam es so vor, als ob wir ein Puzzle
zusammensetzen würden. Zwei Teams, zwei Fälle, die sich zu
einem verbinden, und jeder hat noch sein eigenes Ding laufen.
Es ist bewundernswert, wie unser Regisseur Eoin Moore bei
diesem Großprojekt alle Fäden zusammenhielt.
Schleifen Sie sich die Dialoge mundgerecht?
Das ist nicht nötig. Die Bücher von Eoin Moore sind in der Regel
so klar, dass wir textgetreu arbeiten. Im Zusammenspiel nimmt
man natürlich noch die eine oder andere Korrektur vor, wenn
man merkt, hier würde ich lieber schweigen, da gern noch
einen Satz hinzufügen. Eoin ist nicht so versessen darauf, dass
man alles Wort für Wort sagt. Im Übrigen hat das Pochen auf
Drehbuchtreue mit den Jahren nachgelassen. Die Bücher sind
schnell geschrieben und an einigen Stellen noch unfertig, wenn
der Dreh beginnt.
Warum spielen Sie so gern Polizistinnen?
Aus vielen Gründen. Die dunkle Seite der Menschen stößt
mich ab und zieht mich zugleich wahnsinnig an. Man nimmt
am normalen Leben teil, schaut aber permanent in Abgründe.
Spannend finde ich auch, als Fallanalytikerin trockene Fakten
zu sammeln, zu verdichten und ein komplettes Verbrechen zu
rekonstruieren. Es ist bestimmt irgendetwas Archaisches, aber
ich habe schon als Kind gern Rollen gespielt, Cowboy und Indianer, Gut und Böse. Und Schießen fand ich schon immer spannend, weil man seine flatterhaften Gedanken auf einen Punkt
bringen muss. Man kämpft wie eine Ritterin für das Gute und
bewegt sich doch am gesellschaftlichen Rand – das fasziniert
sowohl König wie mich. Sonst wäre ich nicht Schauspielerin
geworden.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Wie sehen die Rostocker ihren „Polizeiruf“?
Die Rostocker mögen uns ganz doll. Wir freuen uns immer
einen Ast, wenn wir in der Stadt sind. Es ist genial, dass wir den
Rostocker „Polizeiruf“ machen dürfen. Natürlich würde sich der
eine oder andere städtische Verband wünschen: Jetzt filmt
doch häufiger unsere schönen Ecken. Aber unseren Krimis
handeln nun einmal von den harten Seiten des Lebens.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Seinen Mitmenschen gegenüber verhält sich Bukow frech und
unverschämt. Ist es ein besonderes Vergnügen, solche Szenen
zu spielen?
Wenn es Sinn macht, ja. Wenn es eine hohle Behauptung bleibt,
ist es langweilig.
Charly Hübner
Was mögen Sie an Bukow?
Dass er sich verweigert, unergründlich erscheint, und dabei
nicht nur versucht, sein Leben irgendwie hinzukriegen. Dass er
ein Heiliger Teufel ist.
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Interview Charly Hübner
Bukow steht in „Wendemanöver“ mit einem Bein im Knast. Driftet er in die Kriminalität ab?
Nein, er ist dieser Typ, der nicht anders kann, als er tut. Und
das ist das ganze Geheimnis. Natürlich ist es nicht bürgerlich. Nicht im Geringsten. Und so besteht durchaus immer die
Möglichkeit, dass ein bürgerliches Regelbuch wie das BGB für
jemanden wie ihn Strafen vorsieht. Ob er sie antritt, ist ja nochmal ‚ne ganz andere Frage.
Geht ihm die Familienbande über Gesetzestreue?
Bukow ist ja nicht berechnend, sondern unruhig und in sich
gefangen wie jeder Mensch. Aber natürlich ist die Treue zu
Menschen wichtiger und realer als Treue zu irgendwelchen
Gesetzen.1935 galten andere Gesetze als 1985. Und eben da
gab es andere gesetzliche Regeln als 2015. Aber einen Vater
hat man nur einmal.
Gibt es etwas an ihm, was Sie überhaupt nicht abkönnen?
Nein.
Denken Sie, König und Bukow sind das perfekte (Ermittler-) Paar?
Ja, aber perfekt ist eine abstrakte, eine mathematische Größe.
Keine organische. Das macht’s im realen Leben schwer.
Übertragen Sie Ihre Drehbuchsätze in die schnoddrige Art, die
Bukow auszeichnet?
Nein, Eoin als Vater der Figuren weiß, was es braucht. Das lässt
sich vom Blatt spielen.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Denkt Bukow in Magdeburg: Was sind das denn für komische
Kommissare?
Das denkt Bukow überall. Aber alle Kommissare denken auch
über Bukow: Geht’s noch? Also fast alle!
Ihrem Magdeburger Kollegen Jochen Drexler bereitet es beinahe körperliche Schmerzen, wenn einer den Dienstweg nicht
einhält. Hätten Sie sich nicht gewünscht, mit ihm ein paar
Szenen zu spielen?
Die Geschichte ließ es nicht zu, dass Strenge und Chaos sich
reiben, dafür war zu viel Chaos in der Strenge und zuviel Strenge im Chaos.
Von Bukow bis Bukowski ist es nicht mehr weit. Ist das Zufall?
Ja. Das russische Wort buka wird mit Schreckgespenst oder
Griesgram übersetzt. Bukow ist so etwas wie der Sohn vom
Griesgram. Bukowski ist polnisch, nehme ich an, und meint
vielleicht das Gleiche. Charles Bukowski hätte Bukow womöglich gemocht, aber ich glaube, Bukow weiß nicht, wer das ist.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Was halten Sie von den Rostocker Kollegen?
Ich persönlich bin ein großer Fan vom Rostocker „Polizeiruf“, entsprechend habe ich mich sehr auf die Arbeit gefreut.
Besonders mit Eoin Moore, den ich schon sehr lange kenne.
Es ist doch großartig, dass sich die Teams unterscheiden.
Mich würde eine weitere Folge interessieren, in der Brasch und
Bukow aufeinander treffen.
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Interview mit Claudia Michelsen
Ihr Partner hat den Dienst quittiert. Werden Sie Sylvester Groth
sehr vermissen?
Ja, natürlich werde ich den Groth vermissen. Aber wie sagt
man: Jedes Ding hat seine Zeit. Und man sollte glücklich sein
mit dem, was man tut. Insofern muss ich Kommissar Drexler
ziehen lassen. Aber dadurch entstehen ja auch neue Möglichkeiten.
War dieser „Polizeiruf“ auch für Sie als Schauspielerin eine
große logistische Herausforderung?
Ich glaube, so war es für das gesamte Ensemble. Ich bin
gespannt, wie das Publikum mithalten wird.
Gab es beim Drehen Momente, in denen Sie sagten: Das
machen wir hier in Magdeburg ganz anders?
Nein, die hat es nicht gegeben. Eoin ist ein starker Regisseur
und damit meine ich auch, dass er neugierig ist auf das, was
wir erzählen wollen. Insofern war es für mich ein normaler
Arbeitsprozess. Ein Miteinander.
1971 startete der „Polizeiruf“. Sind Sie ein langjähriger Fan?
Ich habe als Kind nur selten „Polizeiruf“ geschaut, bin aber
inzwischen ein treuer Fan. Ich finde, unsere kleine „Polizeiruf“-Familie ist etwas ganz Besonderes. Mit Matthias Brandt
in München, Anneke und Charly in Rostock, Maria Simon in
Brandenburg und uns in Magdeburg. Die Reihe erlaubt es uns,
im Rahmen des üblichen Krimiformats mit Geschichten einmal
anders umzugehen.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
Charly Hübner
im Interview
Claudia Michelsen
Wie war der „Polizeiruf“ früher?
Er hat scheinbar kleine Geschichten von Leuten erzählt, die
man in gesellschaftskritische Bilder übersetzen konnte. Leise
oder laut, wie auch immer es die Geschichte verlangte. Ich
finde, da kommen wir teilweise wieder hin. Mich interessiert es
auch sehr, über die Region mit ihren Menschen zu erzählen.
Der Film erzählt die Geschichte dreier Generationen. Wofür
stehen die einzelnen Generationen?
Von der Erfahrung eines Krieges oder großer politischer Umbrüche bleibt auch die nachfolgende Generation nicht unberührt.
Es stellen sich Fragen: Worüber wollen wir reden? Was schweigen wir tot? Wie sind unsere Eltern mit uns umgegangen? Was
war erlaubt, was nicht?
im Interview
Diese Erfahrungen unserer Eltern und Großeltern prägen uns
bis heute in unseren Verhaltensweisen. In „Wendemanöver“
geht es um einen Sohn, der es nicht schafft, sich gegen den
Vater aufzulehnen, und um die Enkelin, die es wenigstens
versucht. Ein sehr spannendes Thema.
Sylvester Groth
Welche Beziehung haben Sie zu Magdeburg?
Für mich ist meine Verbindung zu Magdeburg erst einmal die
Elbe. Der Fluss meiner Heimat. Andererseits bin ich sehr gern
da und fühle mich von den Leuten sehr willkommen geheißen.
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Sie haben ein Auge auf den Rostocker Kollegen geworfen und
verabschieden ihn mit einem langen Kuss. Was folgt daraus?
Nichts. Brasch kommt und geht. Ohne Erwartungen und ohne
Verpflichtungen.
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am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
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Charly Hübner
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Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Interview mit Sylvester Groth
Sie verlassen den „Polizeiruf“. Werden Sie Jochen Drexler sehr
vermissen?
Ich mag die Figur sehr. Drexler ist ein Unikum. Er ist seltsam,
ein unsympathischer Typ, dem es völlig egal ist, dass ihn viele
für ein Arschloch halten. Von den Kollegen wird er trotzdem
respektiert, weil sie wissen, bei seinen Ermittlungen kommt
etwas heraus. Aber ich befürchte, solche Figuren, die aus der
Reihe tanzen, haben es in Deutschland nicht leicht. Weil alles
so eingemulcht werden muss. Als Schauspieler bin ich dann
sehr schnell nur noch zuständig für eine Figur, statt sie aktiv
zu spielen. Aber vielleicht kann man Drexler ja eines Tages
wiederbeleben.
Hat ihr Coming-out in „Wendemanöver“ einen lange geplanten
Abschied besiegelt?
Drexlers privates Leben ist in dieser letzten Folge auf den
Punkt gebracht. Es ist nicht länger nur angedeutet, sondern
klar auserzählt. Drexler ist jetzt geprägt durch diese schwule
Geschichte und ich bin ganz froh, dass es vorbei ist.
Sonst wird immer aufs Neue gefragt: Kommt da noch was?
Seine Liebesgeschichte weckt Schaulust und Sensationsgier
und vermutlich wären alle sauer, wenn man die nicht dauerhaft bedient. Ich würde ja auch sagen: Interessant, wie geht es
weiter? In diese prekäre Situation kommen wir jetzt alle nicht.
Die kurze Liebesnacht hat eine hohe Intensität.
Was ging da in Ihnen vor?
Ich habe es mir so vorgestellt: Die beiden sehnen sich nach
Nähe, es passiert etwas mit ihnen und sie lassen sich überwältigen. Sie knüpfen an eine alte Geschichte an, die nicht
funktioniert hat. Obwohl sie sich früher gut verstanden haben
– beide sind kluge Männer – trennten sich ihre Wege, weil der
eine mehr forderte als der andere zu geben bereit war. Aber in
diesem besonderen Augenblick haben sie etwas nachzuholen.
Haben Sie sich ihren Liebespartner aussuchen dürfen?
Ja, und zu meiner großen Freude sagte Cornelius Obonya zu.
Vorher hatte ich mir ausgebeten, in dieser Frage mitreden zu
dürfen. Es ist ja ein wirklich heikler Moment, wenn man sich
so nahe kommt. Das möchte ich nicht mit jedem erleben. Klar,
ich kann es schon spielen, es ist ja meine Profession. Aber um
ein bisschen mehr zu erzählen, was da möglich ist, muss die
Chemie zwischen uns stimmen. Cornelius Obonya ist ein toller
Schauspieler und ein ganz entzückender Mensch.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
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Charly Hübner
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Claudia Michelsen
im Interview
Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Man spürt als Zuschauer, dass es Drexler Überwindung kostet,
sich hinzugeben. Er ist ansonsten ein ängstlicher, pedantischer
Beamter.
Drexler braucht feste Regeln, weil er ein gefährdeter Mensch
ist. Er hat Angst vor sich selber, vor dem, was er unterdrückt
und nicht zulässt in seinem Leben. Dass er penibel darauf
achtet, den Dienstweg einzuhalten, ist für ihn ein Schutzwall,
um nicht unterzugehen. Er klammert sich ans Gesetz wie Mr.
Spock an die Logik. Ich habe mich immer gefragt, wie sieht
es bei Drexler eigentlich in den eigenen vier Wänden aus. Und
ich habe die Produktion gebeten, dieses Geheimnis niemals
zu lüften. Ich glaube nämlich, Drexler ist ein Messi. Der ist zu
Hause verschlampt, sammelt alle möglichen Sachen, hebt alles
auf, kann sich von nichts trennen. Kein Witz!
Das Ermittlerteam aus Rostock mit seinem Humor dürfte für
Drexler die reinste Zumutung gewesen sein.
Auf jeden Fall. Ich stehe nur daneben und denke: Was veranstalten die denn da? Er ist Bulle und in kriminelle Machenschaften
verwickelt. Das ist eine ganz andere Welt. Ich habe ja nicht so
viel mit denen zu tun, sondern gucke ihnen immer nur erstaunt
zu. Also in Magdeburg wäre so etwas auf Dauer nicht möglich.
Mit mir nicht.
Die Rostocker Kommissare brachten ihren Regisseur Eoin
Moore mit nach Magdeburg. Mussten Sie sich umstellen?
Eoin Moore hat auch uns vertraut, wofür ich ihm sehr dankbar
bin. Beim Inszenieren dieser Doppelfolge ist er auf bewundernswerte Weise locker geblieben. Er ist eine Seele von Mensch.
Man konnte ihn immer fragen, er wusste immer eine Antwort.
Ein Wahnsinniger im positiven Sinn. Er hat sich voll hineingestürzt in dieses Riesenprojekt und trägt einen Riesenanteil
daran, dass es am Ende geklappt hat.
Was nehmen Sie mit aus dieser Zeit als Kommissar?
Meinen schwarzen Mantel. Er ist mein Lieblingsaccessoire. Mit
diesem Kleidungsstück hat die Kostümbildnerin eine Meisterleistung vollbracht. Als ich ihn zum ersten Mal trug, wusste ich
plötzlich, wer Drexler ist. Dieses Kostümdetail war sehr wichtig,
weil ich eine Vorstellung davon gewann, wie weit ich die Figur
treiben kann. Besonders diese Silhouette, sie machte auf mich
einen so heftigen Eindruck, dass ich dachte, ich muss jetzt
vorsichtig sein, wie tief ich die Zuschauer in diese Figur hineinschauen lasse.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
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Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Interview mit Regisseur Eoin Moore
Dieser „Polizeiruf“ ist außergewöhnlich. Sie erzählen in einer
Doppelfolge eine Geschichte über drei Generationen hinweg.
Es ist eine panoramahafte Geschichte über das Erbenm historischer Schuld. Die Söhne erben von ihren Vätern die Last
der Vergangenheit. In dem einen Fall ist es die Tragödie eines
Mannes, der in seinem verzweifelten Versuch auszubrechen
einen schicksalhaften Fehler begeht. In dem anderen Fall ist
es die klassische Konstellation: Der Apfel fällt nicht weit vom
Stamm. Trotz seiner Bemühungen um ein eigenes sauberes
Leben spürt er, dass die gleichen Gene in ihm stecken. Erst die
Enkelin ist wirklich frei zu entscheiden: Werde ich zur Mittäterin
und Mitwisserin oder starte ich neu?
Wo stehen wir heute, 25 Jahre nach der Wiedervereinigung.
Gibt der Film darauf Antworten?
An einem Jahrestag lässt man gern die historischen Ereignisse
Revue passieren und stellt fest, wie schnell die Zeit vergangen
ist. Ich war 20, als die Mauer fiel, und gerade in Berlin angekommen. In unserem Film blicken wir über einen besonderen
Fall von Wirtschaftskriminalität auf die Wendejahre zurück. In
den gängigen Fällen hat der Westen den Osten über den Tisch
gezogen. Doch hier machen West und Ost bei Transferrubelgeschäften gemeinsame Sache. Gauner beider Seiten tun sich
zusammen, um nach der Wende in einer kurzen, beinahe
rechtsfreien Zeit abzuräumen. Im Zentrum steht aber der Mord
an einer Person, die davon Wind bekam. Es ist tragisch, dass
erst durch dieses Verbrechen der alte Transferrubelbetrug auffliegt.
Wie lief die Zusammenarbeit mit zwei Redaktionen?
Das Projekt war ein Marathonlauf mit Zwischensprints: Wir
haben ja bis in die dritte Drehwoche hinein am Buch gearbeitet und Szenen geschrieben. Die Redaktionen haben in dieser
Zeit so intensiv mit uns zusammengearbeitet, wie ich es vorher
noch nicht erlebt habe. Wenn eine Drehbuchfassung fertig war,
gab es wenige Tage später bereits eine Telefonkonferenz oder
ein persönliches Treffen. Normalerweise vergehen Wochen, bis
man sich zusammenfindet.
Ist die Dramaturgie bei einer Doppelfolge eine besondere
Herausforderung?
Ja, wir haben einige wichtige dramaturgische Ankerpunkte
gesetzt. In der Mitte des ersten Teils kommen die zwei Kommissariate zusammen. Es gibt einen Cliffhanger am Ende und
einen weiteren Schlüsselmoment in der Mitte des zweiten Teils.
Und das ist nur das grobe Gerüst. In meiner Wohnung standen
zunächst zwei Whiteboards, doch ich musste zwei nachbestellen, um alle Erzählstränge und Verflechtungen aufmalen zu
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Charly Hübner
im Interview
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der Regisseur im Interview
können. Die Whiteboards füllten einen ganzen Raum aus. Ich
habe die Tafeln fotografiert, um sie für die Nachwelt zu erhalten. Was ich da aufgezeichnet habe, sieht aus wie ein wildes
wissenschaftliches Experiment.
Die Ermittlerteams aus Rostock und Magdeburg sind sehr
unterschiedlich. Wie brachten Sie die Paare auf eine Linie?
Die Rostocker kenne ich natürlich sehr gut. Wir sind ein eingeschworenes Team. Für die Magdeburger war die Zusammenarbeit die größere Herausforderung, weil sie in ihrem „Polizeiruf“
ein anderes Erzähltempo gewöhnt sind. Drexler und Brasch
sind etwas nachdenklicher unterwegs. Drexler ist ein stiller,
schweigsamer Ermittler, und auch der Gefühlsmensch Brasch
quasselt nicht viel und gibt ungern Informationstexte von sich.
In „Wendemanöver“ war allerdings ein relativ hohes Tempo
vonnöten, um diese komplexe Geschichte unterzubringen.
Der Film ist insofern ein großes Experiment gewesen, weil es
sich um zwei verschiedene Erzählstile und zwei Figurenarten
handelt. Ich musste aufpassen, dass es nicht ein Abwasch
wird und dass jede Figur mit ihren Besonderheiten zu ihrem
Recht kommt. In den Drehbuchbesprechungen hieß es schon
einmal: So reden die Magdeburger nicht.
Hat jedes Team darauf gepocht: 50 Prozent der Sendezeit
steht uns zu?
Von den Schauspielern wurde dieser Wunsch nicht geäußert.
Sie sind in diesem Zusammenhang völlig uneitel. Bei der Drehbuchentwicklung haben die beiden Redaktionen schon für
ihre eigene Ecke gekämpft und gesagt: Wir wollen auch nicht
nur im Büro hocken, oder: Der Humor darf nicht allein auf der
Rostocker Seite bleiben. Ich habe beim Drehen nicht auf die
Stoppuhr geschaut oder die Seiten im Drehbuch gezählt. Aber
ich habe natürlich – mehr nach Gefühl – auf die Dramaturgie
geachtet, das heißt: Wir waren jetzt acht Minuten in Rostock,
wir müssen so langsam in die Magdeburger Spur wechseln,
bevor die Zeit zu weit voranschreitet.
Sie haben das Rostocker Duo erfunden.
Wie hat es sich verändert?
Im Grunde gar nicht. König ist nach wie vor sehr geheimnisvoll.
Man kann an ihrer Figur viele neue Seiten ausprobieren. Sie
ist immer für eine Überraschung gut. Mal wirkt sie unheimlich
brav, unser Nerd-König, mal tritt sie soldatenhaft auf. Dann
brechen plötzlich die Emotionen aus ihr heraus. Und bei Bukow
geht es immer nur darum: Wie tief kann ich ihn in die Scheiße
reinreiten? Anders als König hat Bukow Geheimnisse vor dem
Gesetz, aber nicht vor der Geschichte und den Zuschauern.
Polizeiruf 110 : Wendemanöver
am 27. September und 4. Oktober im Ersten
Anneke Kim Sarnau
im Interview
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Sylvester Groth
im Interview
Eoin Moore
der Regisseur im Interview
Haben Sie als Krimi-Regisseur schon oft das Handy verflucht?
Ja, Handys machen die Polizeiarbeit leider sehr unsexy, da
man jeden zweiten Fall über eine Handyortung lösen kann.
Wir versuchen auf technische Hilfsmittel so weit es geht zu
verzichten, aber man muss als Regisseur auch glaubwürdig
bleiben. In „Wendemanöver“ wären wir viel schneller zu einem
Ergebnis gekommen, wenn wir einen Hubschrauber eingesetzt
hätten. Aber ein Flug hätte uns Spannung geraubt und viel
Geld gekostet. Ich bin überzeugt davon: Wenn eine Geschichte
funktioniert, hängt man sich an solchen Dingen nicht auf. Aber
als Zuschauer ertappe ich mich hin und wieder selber dabei,
wie ich frage: Warum ordnen die nicht einen Bluttest an oder
nehmen einen Fingerabdruck?
Das Fest in der Frauenkirche
am 2. Oktober im MDR FERNSEHEN – Live aus Dresden
Zurück zur Übersicht
mitzugestalten und live übertragen zu können. Internationale
Klassikstars und besondere Persönlichkeiten machen die
Sendung zu einem emotionalen und glanzvollen Ereignis.“
„Das Fest in der Frauenkirche – Live aus Dresden“:
Verleihung des Europäischen Kulturpreises
Katrin Sass, Daniel Hope, Manfred Krug, Felipe González u.v.a.
werden für herausragende Dienste in und für Europa geehrt
Es waren die bewegenden Szenen von Wende, Mauerfall und
Einigung, die vor einem Vierteljahrhundert um die Welt gingen.
Unter der Überschrift „Was uns eint“ überträgt der Mitteldeutsche Rundfunk am 2. Oktober um 20.15 Uhr live die Verleihung
der Europäischen Kulturpreise 2015 in der Dresdner Frauenkirche. Anlässlich des 25. Jahrestages der Deutschen Einheit
ehrt die Europäische Kulturstiftung Pro Europa in Kooperation
mit der Stiftung Frauenkirche Dresden mit dieser besonderen
Auszeichnung europäische Künstler, Politiker, Initiativen und
Institutionen für ihre Verdienste vor und nach der Wiedervereinigung − in und für Europa. Peter Dreckmann, Leiter der
Unterhaltung MDR FERNSEHEN: „Es ist uns eine große Freude, dieses herausragende Ereignis an diesem besonderen Ort
Kai Pflaume wird die festliche Veranstaltung in der Dresdner
Frauenkirche moderieren: „Hier in Dresden an dieser historischen Stelle die Verleihung des Europäischen Kulturpreises präsentieren zu dürfen, ist für mich eine große Ehre. Der
Wiederaufbau der Frauenkirche ist beeindruckend. Es gibt
zu diesem besonderen Jubiläum keinen besseren Ort für die
Preisverleihung.“ Zu den Preisträgern in diesem Jahr gehören
der Schauspieler und Musiker Manfred Krug, Stargeiger Daniel
Hope, der Ausnahme-Tenor Jonas Kaufmann, die Schauspielerin Katrin Sass, der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrates
der Volkswagen AG Prof. Dr. Ferdinand Piëch, die preisgekrönte
rumänische Sopranistin Angela Gheorghiu, die Bürgerinitiative
„Ruf aus Dresden“ sowie der ehemalige spanische Ministerpräsident Felipe González. Den Europäischen Kulturpreis für
gesellschaftliches Engagement bekommen Die Prinzen.
„Für ein geeintes Europa in der Zukunft müssen wir uns dem
Nachwuchs widmen“, betont Tilo Braune, Präsident der Europäischen Kulturstiftung. 2015 geht der Europäische Nachwuchspreis an den Violoncellisten Maximilian Hornung. Das Baltic
Sea Youth Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Kristjan Järvi, das junge Musiker aus der gesamten Ostseeregion
Infos und Bildmaterial unter:
europaeischer-kulturpreis.de
Das Fest in der Frauenkirche
am 2. Oktober im MDR FERNSEHEN – Live aus Dresden
vereint, wird ebenfalls ausgezeichnet. „Für uns ist der Europäische Kulturpreis eine wichtige Auszeichnung. Sie bestätigt uns,
dass wir mit dem Baltic Sea Youth Philharmonic den Nerv der
Zeit treffen. 25 Jahre nach der Wiedervereinigung und der europäischen Integration braucht es Initiativen wie unser Orchester,
die die Herzen und den Verstand der Menschen gleichermaßen berühren. Wir wollen zeigen, wie viel positive Energie die
Zusammenarbeit junger Menschen freisetzt, die als Vorbild für
die Integration in Europa dienen sollte“, so Kristjan Järvi.
Als Laudatoren haben sich u.a. angekündigt der Generalmusikdirektor der Staatsoper Berlin Daniel Barenboim, der Intendanten der Wiener Staatsoper Dominique Meyer, die weltweit
bekannte Sopranistin Simone Kermes, der Intendant der Bayrischen Staatsoper Nikolaus Bachler, der Schauspieler Charles
Brauer sowie der Verwaltungspräsident der Holcim AG Prof. Dr.
Wolfgang Reitzle. Den musikalischen Rahmen bildet an diesem
Abend das Baltic Sea Youth Philharmonic unter der Leitung
von Kristjan Järvi. Die Prinzen, erfolgreichste a-capella-Gruppe
Deutschlands, sorgen für eine musikalische Vereinigung der
ganz besonderen Art. Die Prinzen singen in der Frauenkirche
zusammen mit jungen Kruzianern (Dresdner Kreuzchor).
Die Europäische Kulturstiftung Pro Europa wurde 1993 von
der Kultur-Fördergemeinschaft der Europäischen Wirtschaft in
Basel gegründet, mit dem Ziel den lebendigen Dialog zwischen
den europäischen Staaten und Regionen zu fördern. Seit
dieser Zeit trägt die Stiftung zu einem politikbegleitenden und
kommunikationsfördernden Kulturaustausch in ganz Europa
bei. Höhepunkt in jedem Jahr ist die Verleihung der europäischen Kulturpreise. Die Stiftung ehrt mit dieser besonderen
Auszeichnung europäische Initiativen, Politiker, Künstler und
Institutionen für ihre herausragenden Verdienste und Leistungen in und für Europa. Auch die Nachwuchsförderung ist ein
wichtiges Anliegen, hier werden an junge Künstler und Künstlerinnen dotierte Förderpreise vergeben.
Der Festakt zur Verleihung des Europäischen Kulturpreises
wird mit Live-Untertitelung übertragen. Auch MDR aktuell wird
über die Veranstaltung berichten.
Das Fest in der Frauenkirche
Live aus Dresden
MDR 2015, 135 Minuten
am 2. Oktober um 20.15 Uhr im MDR FERNSEHEN
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MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
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Redaktion
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Henrik Sprink, MDR
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Bildredaktion
Robert Hensel, MDR
Konzept und Texte
Ulrike M. Schlie, Picture Puzzle Medien
Henrik Sprink, MDR
Bildnachweis
© ARD, MDR, Europäische Kulturstiftung
Grafik
Vera Josephine Schier, Picture Puzzle Medien
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