Caritas Jahresbericht 2015 - Diözesan

Transcription

Caritas Jahresbericht 2015 - Diözesan
15
2015
jahresbericht
Caritasverband Düsseldorf e.V.
2015 jahresbericht
Caritasverband Düsseldorf e.V.
00.1
Inhaltsverzeichnis
VorAb
00.1 Inhaltsverzeichnis Seite 4 | 00.2 Vorwort des Vorstandes Seite 5
Für Düsseldorf
01 „Ich danke Ihnen!“: Grußwort von Burkhard Hintzsche, Stadtdirektor Seite 7
Für die Zukunft
02.1 Caritas-Altenzentrum St. Hubertusstift – wo sich Tradition und Moderne verbinden Seite 9 |
02.2 Gemeinschaftliches Wohnen in den Neuenhof Gärten Seite 10
Für die Gemeinschaft
03.1 „Barmherzigkeit ist das größte Gegenmodell zu Fanatismus“: Stadtdechant Monsignore
­Ulrich Hennes im Gespräch Seite 13 | 03.2 Da tut sich was! ­– Soziales Engagement von Unternehmen in Düsseldorf steigt Seite 16 | 03.3 Flüchtlinge sind unsere neuen Nachbarn Seite 18 |
03.4 Gelebte Vielfalt im Caritasverband Düsseldorf Seite 20
Für Menschen in Krisen
04.1 In Düsseldorf willkommen – die vielfältige Flüchtlingsarbeit der Caritas Seite 23 | 04.2 Profis
und Suchtselbsthilfe unter einem Dach Seite 25 | 04.3 Caritas-Projekt „NAVI-KID“ Seite 26 |
04.4 Alt und wohnungslos Seite 28 | 04.5 Jeder Cent hilft wirklich! Seite 29 | 04.6 Kostenleck?
Stromsparcheck! Seite 30
Für perspektiven
05 Stell mich an, nicht ab! Neue Perspektiven für Langzeitarbeitslose Seite 33
Für mitarbeiter
06.1 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Schwerbehinderung gehören dazu! Seite 37 |
06.2 Förderung der Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben Seite 38 |
06.3 Wir mischen mit! Ausbildungsinitiative für Köche Seite 39 | 06.4 Duales Studium beim
­Caritasverband ­Düsseldorf Seite 41 | 06.5 Belastungen abbauen und Kraft tanken. Seminar­
angebot „Ruheraum“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Seite 44
Für Qualität
07.1 Verbessertes Leistungsangebot im Sinne der Pflegebedürftigen Seite 47 | 07.2 Qualitäts­
management – mehr als nur ein Handbuch Seite 48 | 07.3 Caritas-Pflegeberatung Seite 49
caritas im jahresverlauf 2015
Seite 50
Alles im Blick zahlen – daten – fakten
Seite 64
impressum
Seite 70
4
|
inhaltsverzeichnis
00.2
Vorwort
des Vorstandes
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
zu Beginn des Jahres 2015 hat Kardinal Rainer
Maria Woelki unserem früheren stellvertretenden Stadtdechanten, Weihbischof Ansgar Puff,
die Verantwortung für das neue Bischofsvikariat
mit dem Aufgabenbereich Caritas übertragen.
Weihbischof Puff hat bei der Übernahme seines
Dienstes das Engagement und die Fachlichkeit
der verbandlichen Caritas herausgestellt. Er hat
sie aus seiner Sicht als ein „Erlebnis und Lernort
des Glaubens“ dargestellt. Das Engagement und
die Fachlichkeit der vielen Christen, die in den
­unterschiedlichen Berufen bei der Caritas arbeiten, bezeichnete er als „unersetzlich“.
In unserem diesjährigen Jahresbericht finden Sie
nicht nur nüchterne Daten und Fakten des Jahres
2015, sondern aktuell die Bestätigung seiner
Aussage. Sie erhalten ein Bild über die vielfältigen
Aktivitäten des Caritasverbandes Düsseldorf e. V.
Angebote, auf die wir stolz sind, Ereignisse, die
uns reicher gemacht haben, und Initiativen, die
unsere Zielgruppen nachhaltig unterstützen. Auch
in Zukunft wollen wir unserer christlichen Verantwortung für Menschen in Not und am Rande der
Gesellschaft gerecht werden und mit unserem
Engagement Hoffnung und Hilfe geben.
Die Vielfalt der Beratungs- und Hilfsangebote sowie der sozialen Dienstleistungen des Caritasverbandes spiegeln die jeweiligen Berichte wider. Nur
mit einer Vielzahl von Menschen – unseren rund
1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – und
einer noch höheren Anzahl von Ehrenamtlichen
lässt sich ein gutes Ergebnis mit über 100 sozialen
Diensten an mehr als 60 Standorten in der Landeshauptstadt Düsseldorf erzielen. Ihnen allen gilt
unser besonderer Dank. Durch den Betriebsüber-
Ihr
Ronald Vogel
Vorstandsvorsitzender
gang der integrativen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung St. Raphael Haus zum 1. Juli 2015 in den
Caritasverband Düsseldorf e. V. haben wir 64 neue
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hinzugewonnen,
die wir an dieser Stelle sehr herzlich begrüßen.
Um die guten Ergebnisse fortzuführen und weiterentwickeln zu können, stehen alle Wohlfahrtsverbände vor großen Herausforderungen. Gerade in
den Berufsbildern der pädagogischen Fachkräfte
sowie der Pflegefachkräfte wird es zunehmend
schwieriger, offene Stellen zu besetzen. Ohne
qualifiziertes und engagiertes Personal werden
wir das Leistungsangebot nicht aufrechterhalten
beziehungsweise ausbauen können.
Der griechische Staatsmann Perikles schrieb schon
circa 450 vor Christus: „Es kommt nicht darauf
an, die Zukunft vorherzusagen, sondern auf die
Zukunft vorbereitet zu sein.“ In diesem Sinne haben
wir mit der Kontinuität des ältesten Wohlfahrtsverbandes in Düsseldorf weitreichende Entscheidungen getroffen. Mit den Bauprojekten im Bereich
der stationären Altenpflege ist es unser Ziel, die
gesetzlichen Anforderungen auch in Zukunft zu
erfüllen. Wir möchten zudem, dass die Bewohnerinnen und Bewohner unserer Caritas-Altenzentren
in zeitgemäßen Einrichtungen angemessen leben
und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
angenehmer Arbeitsatmosphäre ihre Aufgaben
erfüllen können. Im St. Raphael Haus wollen wir die
fertiggestellten Neubauten mit Leben erfüllen und
den alten Gebäudebestand zeitgemäß ertüchtigen.
In der Erwartung, mit der Landeshauptstadt Düsseldorf, den anderen Wohlfahrtsverbänden und
Kooperationspartnern im Austausch gemeinsam
die sozialen Aufgaben in unserer Stadt zu erfüllen,
grüßen Sie
Ihr
Thomas Salmen
stellv. Vorstandsvorsitzender
vorwort
|
5
01
Bemüht
euch um
das Wohl
der Stadt
6
für
|
für
die zukunft Xxxxxx xxxx XXXXXX
düsseldorf
01
„Ich danke
Ihnen!“
2015 in der Leopoldstraße in Düsseldorf. Das dort
entstehende neue Soziale Zentrum des Caritasverbandes in der Düsseldorfer Innenstadt wird dessen
gesamten „sozialen Dienste“ organisatorisch an
einem Ort bündeln können. Die Bereiche Kinder,
Jugend, Familie, Integration, Senioren und Gemeindecaritas werden in sinnvoller Weise vernetzt,
sodass sich Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger
umfassend und zu verschiedensten Bereichen und
Themen wie beispielsweise Kinderferien, Familien −
aber auch Seniorenerholung, Demenz, Migration
und Integration − beraten lassen können, ohne
viele Wege auf sich nehmen zu müssen.
Ich freue mich zudem sehr darüber, dass das
komplette Gelände inklusiv gebaut und gestaltet
wird und so behinderten oder stark eingeschränkten Menschen ein zu 100 Prozent barrierefreier
Zugang zu den Beratungs- und Betreuungsangeboten ermöglicht wird.
Ich danke Ihnen dafür, dass Sie als ältester Wohlfahrtsverband Düsseldorfs (Gründung 1904) mit
über 100 Diensten an 60 Standorten innerhalb der
Stadt sowie 1.300 hauptamtlichen und ca. 2.000
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
tagtäglich die Menschen in unserer Stadt unterstützen und viele der städtischen Hilfsangebote
ergänzen und erweitern.
Die Träger der freien Wohlfahrtspflege stellen für
die Menschen in unserer Stadt eine unverzichtbare Säule für die Erreichung einer solidarischen
Gesellschaft und Gemeinschaft dar. Durch ihre
freigemeinnützige Trägerschaft und ihr bestens
organisiertes Engagement im sozialen Bereich sowie im Gesundheitswesen tragen sie maßgeblich
zu einer sehr guten Versorgung aller in Düsseldorf
lebenden Menschen bei.
Ich bin froh darüber, dass durch die Unterzeichnung eines entsprechenden Rahmenvertrages
im Jahr 2014 für die nächsten fünf Jahre eine
gemeinsame Basis zur Unterstützung in den
verschiedensten Bereichen geschaffen wurde, wie
zum Beispiel denen der offenen Ganztags­schule,
der Schulsozialarbeit, der Drogenhilfe sowie
Schuldnerberatung bis hin zur Wohnungslosen­
hilfe und Seniorenangeboten.
Die Vielseitigkeit Ihrer Arbeit zeigt sich auch in
zukunftsweisenden Projekten. Ich erinnere mich
noch gut an das Richtfest des ersten vollständig
barrierefreien Beratungszentrums im Oktober
Das unbefangene Miteinander aller Menschen,
insbesondere der Kinder, die dort in die Kita gehen
werden, unterstreicht einmal mehr den Grundsatz
der christlichen Nächstenliebe − das Eintreten für
andere ohne Rücksicht auf deren soziale Stellung,
Geschichte oder körperliche Konstitution.
Dieser Grundsatz gewinnt gerade im Hinblick
auf den nach wie vor anhaltenden Zuzug von
Flüchtlingen, die Schutz und Hilfe bei uns suchen,
maßgeblich an Bedeutung.
Die Arbeit, die jede und jeder Einzelne von Ihnen
leistet, findet oftmals eher „im Verborgenen“
statt. Sie hat aber umso mehr Tragweite für das
Wohlbefinden der Hilfesuchenden, die – oftmals
traumatisiert durch die Erfahrungen, die sie in
ihren Heimatregionen machen mussten – in Ihnen
Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner für
Belange unterschiedlichster Art finden können.
Ihre Arbeit vor Ort in Flüchtlingsunterkünften, also
„an der Basis“, zeigt Ihr Selbstverständnis von
Solidarität mit Menschen in Not.
Für Ihre weitere Arbeit wünsche ich Ihnen
alles Gute und bin gern bereit, Sie im Rahmen meiner Möglichkeiten zu begleiten und
zu unterstützen.
Ihr
Burkhard Hintzsche
Stadtdirektor
Beigeordneter für die Bereiche Jugend,
Schule, Soziales, Sport und Wohnen
für
düsseldorf um das wohl der stadt
|
7
02
sodass
sie zur
wohnlichen
Stadt
gelangten
8
für
|
für
die zukunft Xxxxxx xxxx XXXXXX
die zukunft
02.1
Caritas-Altenzentrum St. Hubertusstift –
wo sich Tradition und Moderne verbinden
Nach wie vor bestimmt Baustaub den Alltag von Bewohnern und
­Mitarbeitern des Altenzentrums St. Hubertusstift. Allerdings kann man
langsam ein Ende der aufwendigen Sanierungsarbeiten erkennen.
Tradition erhalten und behutsam sanieren
Das Altenzentrum St. Hubertusstift ist mit seiner
disponierten Lage in der unmittelbaren Nähe
zum Rhein eine ganz besondere Einrichtung: Die
Wurzeln reichen zurück bis ins Mittelalter. Zunächst gegründet als Einrichtung für weibliche,
ledige oder verwitwete Frauen, wurde das Haus
nach der kompletten Zerstörung im Zweiten
Weltkrieg als Altenheim neu errichtet. Lediglich die
barocke Fassade des Gebäudes an der Neusser
Straße wurde als Zeitzeugnis erhalten. Zahlreiche
Sanierungen folgten im Laufe der folgenden Jahrzehnte, um die Versorgungsqualität des Hauses
zeitgemäß zu gestalten. So wurde der Umbau des
Restaurants im Oktober 2000 abgeschlossen.
In zwei bis dato leer stehenden Nebengebäuden
richtete der Caritasverband Düsseldorf 28 Wohnungen ein, die seit dem Jahr 2002 im Sinne des
betreuten Wohnens an ältere Menschen vermietet werden. Die Modernisierung der hauseigenen Produktionsküche fand im Jahr 2013 ihren
­Abschluss.
Einfach zum Wohlfühlen:
helle und ­großzügige Zimmer
Um die aktuellen gesetzlichen Anforderungen zu
erfüllen und den Bedürfnissen und Wünschen
der Seniorinnen und Senioren zu entsprechen,
entschied sich das Kuratorium als Träger des
Hauses, eine umfassende Sanierung der Wohn­
bereiche durchzuführen. Damit die heute geforderte Einzelzimmerquote von 80 Prozent erreicht
wird, konnte durch einen Grundstückstausch mit
dem benachbarten Caritasverband Düsseldorf
­zusätzlicher Raum gewonnen und eine Baulücke
an der Hubertusstraße geschlossen werden. Um
die erhöhte Anzahl von Einzelzimmern zu erreichen, muss die Anzahl der Plätze der Bewohnerinnen und Bewohner von 86 auf 71 Plätze verrin-
gert werden. Dafür werden die Bewohner/-innen
in Z
­ ukunft über lichte und großzügig gestaltete
­Zimmer mit modernen Nasszellen verfügen.
Seit Juni 2014 wird nun im Altenzentrum
St. Hubertusstift gebohrt und gehämmert. „Die
aufwendige Altbausanierung findet in sieben
­Bauphasen statt und stellt an alle Beteiligten
eine große Herausforderung dar“, erläutert der
verantwortliche Architekt Diplom-Ingenieur
Gisbert Krause.
Ende der Sanierung in Sicht
Nun ist der Abschluss der Baumaßnahmen
erfreulicherweise absehbar. Ende 2016 soll die
kom­plette Sanierung des Hauses endgültig
abgeschlossen sein. Das wird selbstverständlich
mit allen Beteiligten gebührend gefeiert. Nach
den Baumaßnahmen werden die drei Wohnbereiche durch klare und überschaubare Strukturen
gekennzeichnet sein, die es den Mitarbeitenden
erleichtern, ihre Arbeitsabläufe zu organisieren.
Jede Wohngruppe verfügt über einen modernisierten Gemeinschaftsbereich, der mit einer kleinen
Wohnküche ausgestattet wird. Bereits jetzt lassen
sich die neu gestalteten Flure bewundern, die hell
und freundlich wirken.
Und schon heute gilt der Dank allen Bewohnerinnen und Bewohnern sowie allen Mitarbeitenden
des Altenzentrums St. Hubertusstift, die mit der
notwendigen Gelassenheit den Bau- und Lärmbelästigungen widerstanden haben.
Margret Boeck
Referat Pflegende Begleitung
für
die zukunft zur wohnlichen stadt
|
9
Der Kirchturm der Epiphaniaskirche wird zukünftig Blickfang der Neuenhof Gärten sein.
02.2
Gemeinschaftliches Wohnen
in den Neuenhof Gärten
Generationsübergreifendes Wohnkonzept
in Düsseldorf-Rath
Auch im hohen Alter möchten sich Menschen ein
Höchstmaß an Selbstbestimmtheit und Selbstständigkeit erhalten. Ebenso wichtig ist ihnen der
gute Kontakt zu Freunden und Nachbarn: Ein
kurzer Plausch, Kindern beim Spiel zuzuschauen
oder gemeinsam Freizeitaktivitäten zu gestalten sind wichtige Faktoren, die das persönliche
Wohlbefinden bereichern. Das Wohnkonzept der
neuen Caritas-Neuenhof Gärten ist daher auf
die Förderung eines generationsübergreifenden
Zusammenlebens im Quartier ausgerichtet.
10 |
für
die zukunft zur wohnlichen stadt
Mit der Vorstellung, ein neues Pflegeheim zu errichten, erwarb der Caritasverband Düsseldorf im Jahr
2013 die entwidmete Epiphaniaskirche der evangelischen Oster-Kirchengemeinde in Rath. Rasch wurde
klar, dass die Fläche von ca. 6.500 Quadratmetern
uns die einmalige Möglichkeit bot, ein komplexes
und zukunftsweisendes Neubaukonzept zu entwickeln. In der Beamten-Wohnungsbaugenossenschaft (BWB) fand die Caritas einen kompetenten
und zuverlässigen Partner aus der Wohnungswirtschaft, denn seit mehr als 15 Jahren besteht bereits
eine gute Zusammenarbeit im Seniorenwohnprojekt
BWB Wohnhof Stockum.
Über die vorgesehene Grundstücksnutzung waren
sich alle Beteiligten schnell einig: Entstehen sollen
eine viergruppige Kindertagesstätte, ein ökomenisches Familienzentrum sowie 38 Wohnungen mit
unterschiedlichen Zuschnitten, die sowohl dem
Raumbedarf junger Familien als auch den Wünschen von älteren Mieterinnen und Mietern nach
barrierefreien Wohnformen entsprechen. Betreiber
der Kindertageseinrichtung bleibt die Diakonie
Düsseldorf, die derzeit bereits eine entsprechende Einrichtung auf dem Gelände betreut. Eine
Tiefgarage mit 69 Stellplätzen komplementiert das
Bauvorhaben und sorgt für eine Verkehrsberuhigung im Quartier. Die Wohnungen, die Kindertageseinrichtung sowie die Tiefgarage gehen in den
Besitz der BWB über. Das Pflegezentrum bleibt im
Eigentum des Caritasverbandes Düsseldorf.
Die geplante Pflegeeinrichtung soll zukünftig
90 pflegebedürftigen Menschen eine umfassende
und dauerhafte Betreuung bieten. Ergänzend dazu
befinden sich in dem Gebäudeteil eine Tagespflegeeinrichtung für 16 Gäste sowie im Obergeschoss 20 Kurzzeitpflegeplätze, die für eine vorübergehende Unterbringung von Pflegebedürftigen
zur Verfügung stehen. Die nachklinische Betreuung bildet hier einen besonderen Schwerpunkt,
um durch therapeutische Nachbehandlungen den
Rückzug in die gewohnte häusliche Umgebung
zu ermöglichen. Offen und freundlich gestaltet
befindet sich im Erdgeschoss ein Hauscafé,
das zum Verweilen einlädt. Aufgrund des hohen
Wieder­erkennungswertes wird der Kirchturm der
Epiphaniaskirche erhalten. Ihm schließt sich eine
moderne Kapelle an, die den Bewohnern, Besuchern und Gästen des Zentrums zur stillen Einkehr
oder zum Besuch von Gottesdiensten offensteht.
einem internen Architektenwettbewerb wurde das
­Bo­chumer Architekturbüro Tor 5 (www.tor5.de)
mit der Entwurfsumsetzung beauftragt. Erste
­Gespräche zur Realisierung der umfangreichen
Baumaßnahmen wurden bereits mit den zuständigen Behörden geführt. Die Fertigstellung
der Neuenhof Gärten ist für Herbst/Winter 2018
vorgesehen.
„Gemeinschaftlich wohnen fördern – selbstbestimmtes Leben schützen“ ist der zentrale
Leitgedanke für die Partnerschaft von BWB und
dem Caritasverband Düsseldorf e. V., der letztlich
den Menschen in den Neuenhof Gärten zugutekommen soll.
Rainer Schlaghecken
Referat Pflegende Begleitung
Die hellen Innenhöfe der Neuenhof Gärten bieten Raum für Erholung
und gemeinsame Gespräche.
Das Investitionsvolumen für das gesamte Quartiersprojekt liegt bei rund 29 Mio. Euro und verteilt
sich in etwa zur Hälfte auf die beiden Partner.
Die Baubetreuung erfolgt durch die BWB. Nach
für
die zukunft zur wohnlichen stadt
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03
Seid
barmherzig,
wie es
auch euer
Vater ist
für
die
gemeinschaft
03.1
„Barmherzigkeit ist das größte
Gegenmodell zu Fanatismus“
Monsignore Ulrich Hennes im Gespräch über Ankommen
in Düsseldorf, die Zukunft des Caritasverbandes und den
Kern der christlichen Botschaft
Dieses Jahr war für Sie persönlich bestimmt ein
Jahr der Veränderung: Wechsel Ihrer Position/
Funktion, der Kirchengemeinde, des Wohnortes
und die Übernahme vieler neuer Aufgaben. Was
bleibt? Was hat sich verändert, und woran mer­
ken Sie, dass Sie in Düsseldorf angekommen
sind? Worauf freuen Sie sich im Rahmen Ihrer
neuen Tätigkeit?
Z
uerst gilt für mich: Das Reich Gottes ist
überall, egal ob ich in Düsseldorf, Mettmann oder sonst wo auf der Welt meinen
Dienst als Priester tue. Das Verbindende ist, in der
einen Kirche im Namen Jesu Christi für den Dienst
an den Menschen zur Verfügung zu stehen. Das
Bleibende ist auch, dass ich natürlich im Erzbistum Köln tätig war und bin. Viele Tätigkeiten, die
Mitwirkung auf Bistumsebene bedeuten, kenne
ich ja bereits aus meiner Zeit als Kreisdechant.
Dennoch ist der Wechsel vom Kreis Mettmann
und der Hildener Pfarrei nach Düsseldorf schon
eine deutliche Veränderung. Stadtdechant in
der Landeshauptstadt, Pfarrer in der City einer
Großstadt zu sein, ist eine ganz andere Aufgabe, die Herausforderungen sind anderer Art.
Der Stadtdechant in Düsseldorf wird anders
wahrgenommen als der Kreisdechant im Kreis
Mettmann, wo die einzelnen Kommunen eine viel
größere Rolle spielen. Die Pfarrei in der City ist
von der Größe überschaubar, zugleich aber von
der Angebotsstruktur und den vielen Menschen,
die hier Angebote suchen, sehr komplex, während meine Aufgabe als leitender Pfarrer einer
Großgemeinde von mehr als 20.000 Katholiken in
einer eher homogenen Situation ein völlig anderes pastorales Arbeiten bedeutete. Beides hat
Grenzen und Chancen. Zurzeit erlebe ich mich
noch als Wanderer zwischen den Welten, da ich
noch nicht in Düsseldorf wohne und wohl erst im
Frühsommer werde umziehen können. Dann kann
Düsseldorf Heimat werden, auch wenn ein Stück
Heimat inzwischen schon begonnen hat, weil mir
Menschen, mit denen ich in Gemeinde und Stadtdekanat in den verschiedenen Tätigkeitsfeldern zu
tun habe, anfangen vertraut zu werden.
Ich bin sehr froh über die vielen engagierten
Christen, die in den unterschiedlichen Bereichen
mitwirken und der Kirche ein Gesicht geben. Zunehmend wird mir Düsseldorf mit seinen Themen
und seinen Menschen als Stadt mit vielfältigen
Möglichkeiten vertraut. Zugleich überrascht mich
die relative Überschaubarkeit. Obwohl Düsseldorf
Landeshauptstadt ist, finde ich manches hier in
angenehmer Weise auch überschaubar. Besondere Freude bereitet mir, mit den verschiedenen
Akteuren das christliche Leben in Düsseldorf
gestalten zu dürfen. Besonders froh bin ich über
die Präsenz der verschiedenen Ordensgemeinschaften.
für
die gemeinschaft seid barmherzig
| 13
Sie sind seit Oktober 2015 Stadtdechant und
übernehmen in dieser Funktion auch in weiteren
Ämtern viel Verantwortung; unter anderem sind
Sie Vorsitzender des Caritasrates. Im Laufe des
kommenden Jahres wird es einen Wechsel im
Vorstand des Caritasverbandes geben.
Was sind für Sie und für den Caritasrat
entscheidende Kriterien bei der Auswahl eines/
einer neuen Vorsitzenden? Wie haben Sie den
Caritasverband und die Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter bisher wahrgenommen und ken­
nengelernt? In welche Richtung soll sich der
Caritasverband nach Ihrer Meinung zukünftig
weiterentwickeln? Was werden große Heraus­
forderungen sein, welche Chancen sehen Sie?
Z
unächst möchte ich betonen, dass ich
eine sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit
mit Caritasrat und Vorstand erlebe. Dies
wird auch deutlich im Hinblick auf die Herausforderungen, die sich mit dem Wechsel des
Vorstandsvorsitzenden verbinden. Der Caritasverband ist eine für die Stadt nicht wegzudenkende
Institution der sozialen Gestalt unserer Stadt. Hier
haben wir den Caritas-Direktoren der vergangenen
Jahrzehnte viel zu danken. Darauf gilt es auch, mit
einem neuen Vorstandsvorsitzenden aufzubauen,
den Caritasverband als Träger und als Interessenvertreter zu stärken und zukunftsfähig zu
halten. Hierzu gehört es in gleicher Weise, aktuelle
Herausforderungen wahrzunehmen, ihnen mit
entsprechenden Angeboten und Maßnahmen zu
begegnen wie auch die wirtschaftliche Zukunft des
Verbandes zu stärken, um für die anstehen­den
Aufgaben gerüstet zu sein. Das wird die besondere Aufgabe des neuen Vorstandes sein. Mit dem
neuen Vorstand verbinde ich aber ebenso, die positive Ausstrahlung unseres sozialen Engagements
zu verkörpern und Verlässlichkeit nach innen und
außen, gerade auch gegenüber Kooperationspartnern, zu garantieren. Dies gilt in besonderer Weise
gegenüber den anderen katholischen Trägern und
in der Liga der Sozialverbände in unserer Stadt. Zu
den großen Herausforderungen der nächsten Jahre wird sicher gehören, uns als Verband wirtschaftlich stabil zu halten, unsere Altenzentren auf der
gesetzlichen Grundlage von GEPA zu ertüchtigen,
unsere Kommunikation und unser Marketing zu
modernisieren und für eine gute Personalentwicklung unserer Mitarbeiterschaft zu sorgen. Auch
die Flüchtlingsfrage wird uns noch einige Jahre
beschäftigen, nicht zuletzt im Hinblick auf die
Integration. Ich glaube, dass unser Verband hierfür
ein gutes Potenzial in sich trägt.
14 |
für
die gemeinschaft seid barmherzig
Das Jahr 2016 ist das Heilige Jahr der Barmher­
zigkeit. Welche besondere Dimension eröffnet
der Leitbegriff des Christentums nach Ihrer Mei­
nung in Zeiten von Flüchtlingskrise und Terror?
B
armherzigkeit ist nicht nur ein Leitbegriff
des Christentums, sondern vor allem eine
Wesenseigenschaft Gottes, die wie ein
roter Faden die ganze Heilige Schrift durchzieht.
Daher hat die Botschaft von der Barmherzigkeit
Gottes Konsequenzen für das Leben einen jeden
einzelnen Christen, für die Praxis der Kirche und
für den Beitrag, den Christen zu einer menschenwürdigen Gestaltung der gesellschaftlichen
Ordnung leisten müssen. Die Haltung der Barmherzigkeit kann uns niemals gleichgültig lassen
gegenüber dem Schicksal derer, die aus Sorge
um ihr Leben ihre Heimat verlassen haben, auf der
Flucht sind und nun bei uns neue Heimat suchen.
Jesus lehrt uns im Gleichnis vom barmherzigen
Samariter, diesen Menschen zum Nächsten zu
werden. Und er identifiziert sich so sehr mit ihnen,
dass er sagen kann: „Ich war fremd, und ihr habt
mich aufgenommen“ (Mt 25,35). Die Haltung,
im Notleidenden Christus selbst zu sehen, muss
uns Christen auszeichnen und größer sein als die
Sorge vor Überfremdung. Die Terrorakte, die wir
derzeit auch in Europa erleben müssen, die Terrorgefahr, die auch unser Land erreicht hat, machen
umso dringender deutlich, wie notwendig und aktuell die Botschaft der Barmherzigkeit ist und wie
gut es ist, dass wir an einen Gott glauben dürfen,
der barmherzig ist. Barmherzigkeit ist das größte
Gegenmodell zu einem Fanatismus, zu dem alle
Religionen in ihrer Perversion leider immer auch
fähig sind.
Die Wochenzeitung „Die Zeit“ behauptete in
einem Artikel: „Religion geht uns immer weniger
an, trotzdem werden die Menschen immer reli­
giöser. Menschen glauben an Zukunftstechno­
logien, Konsum, Reiki oder Bionahrung, an die
Kraft der Poesie, an das Recht des Stärkeren,
an ferne Galaxien oder an Engelwesen.“
Wie, glauben Sie, kann die katholische
Kirche Menschen – insbesondere diejenigen, die
der Kirche fernstehen – wieder mit der christ­
lichen Botschaft berühren und neue Anknüp­
fungspunkte schaffen?
M
it der letzten Antwort wird diese Frage
eigentlich schon beantwortet. Es gibt
keine Botschaft, die dem Menschen
näher ist, als die Botschaft von der Barmherzigkeit
Gottes. Keine Religion und kein Gottesbild ist dem
Menschen im Tiefsten näher und entsprechender als unser Gott, der die Liebe ist. Wir werden
Menschen aber nur für den christlichen Glauben
und für die Kirche gewinnen können, wenn wir
diese Botschaft als Einzelne oder als kirchliche
Gemeinschaft glaubwürdig leben und verkünden.
Das heißt auch: Die Kirche muss als ein Ort der
Barmherzigkeit erfahren werden.
Welche Botschaft möchten Sie den Mitarbeite­
rinnen und Mitarbeitern des Caritasverbandes
für ihre Arbeit in den nächsten Jahren mit auf
den Weg geben?
U
nser Glaube ist keine Ideologie, sondern
Beziehungsgeschehen. Es geht nicht
um bloße Welterklärung und nicht zuerst
um Moral, sondern um eine lebendige Beziehung
zu dem liebenden Gott, der sich uns in Jesus
Christus geoffenbart hat. Dies aber ist mehr
als eine persönliche Beziehung des Einzelnen
zu seinem Gott, sondern hat immer auch eine
politische Dimension, weil wir aus der liebenden
Beziehung Gottes zu uns zur Gestaltung unserer
Mitwelt beauftragt und befähigt sind. Dass die
Menschen, mit denen wir zu tun haben und zu
denen wir gesandt sind, durch uns eine Ahnung
von Gott bekommen, der jeden einzelnen Menschen vorbehaltlos liebt und annimmt vor aller
Leistung und Moral, ist mein Wunsch für unsere
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für alle, die
uns begegnen.
Herzlichen Dank.
Die Fragen stellte Pressesprecherin
Stephanie Agethen.
Ulrich Hennes wurde 1962 in Siegen geboren
und 1988 zum Priester geweiht. Als Kaplan war
er anschließend in Kaarst und Wuppertal-Barmen
tätig. 1994 wurde er zum Stadtjugendseelsorger
in Wuppertal ernannt. 1996 wurde er Diözesan-­
Jugendseelsorger des Erzbistums Köln, Leiter der
Abteilung Jugendseelsorge im Erzbischöflichen
Generalvikariat sowie Rektor der Jugendbildungsstätte Haus Altenberg. Von 2004 bis 2006 war er
zudem stellvertretender Leiter der Hauptabteilung
Seelsorge. Beim 20. Weltjugendtag 2005 in Köln
bekleidete Hennes das Amt des Sekretärs. 2006
wurde er Leiter des Pfarrverbandes Hilden und erhielt den Titel Monsignore. Von 2006 bis 2012 war
er Dechant des Dekanats Hilden. Im Jahr 2012
ernannte ihn Erzbischof Joachim Kardinal Meisner
zum Kreisdechant des Kreisdekanats Mettmann.
Seit Oktober 2015 ist Monsignore Ulrich Hennes
Stadtdechant für Düsseldorf und in seiner Funktion geborener Vorsitzender des Caritasrates.
für
die gemeinschaft seid barmherzig
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03.2
Da tut
sich was!
Ihre CARITAS
Freiwilligenagentur
Steigende Bereitschaft zum sozialen Engagement von
Unternehmen verändern sich.
Tendenz zum Engagement stark steigend
Waren es in den letzten Jahren (ab 2010) nur vereinzelt Unternehmen, die sich sozial engagieren wollten
16 |
für
die gemeinschaft seid barmherzig
13
2 016
10
2 015
6
2 014
Corporate Social Responsibility heißt auf
Deutsch so viel wie „gesellschaftliche Unternehmensverantwortung“. Der englische Begriff verweist auf den amerikanischen Ursprung, wo CSR
als Teil einer Public-Affairs-Strategie entstand.
In Deutschland ist CSR eine junge Tradition mit
deutlich steigender Tendenz: Immer mehr Unternehmen engagieren sich für das Gemeinwohl und
möchten gesellschaftliche Verantwortung übernehmen. Dabei integrieren sie das gesellschaft­
liche Engagement in ihre Unternehmensstrategie
und machen sie damit zu einem festen Bestandteil
ihrer Unternehmenskultur. Dies kann gleichzeitig ein Gewinn aufseiten der Wirtschaft und des
Gemeinwesens sein.
Im Rahmen ihres CSR-Engagements führen
viele Unternehmen sogenannte Social Days durch.
An diesen Tagen haben interessierte Mitarbeitende
die Möglichkeit, sich gemeinsam sozial zu engagieren. Das kann ganz nach Wunsch, beispielsweise wie bei einem Betriebsausflug, ein einzelner
Tag sein oder sich auch über einen längeren
Zeitraum erstrecken.
Die Einsatzmöglichkeiten im Caritasverband
sind vielfältig, z. B. im Kinder-und-Jugend-Bereich
(in der offenen Ganztagsschule bei der Hausaufgabenbetreuung, bei Festen oder Projekttagen)
ebenso wie bei Senioren (ambulante und stationäre Einrichtungen), bei Freizeitaktivitäten oder Ausflügen. Ebenso gut kann man sich auf kulturellem
Gebiet, im Tier- oder Umweltschutz sowie in vielen
anderen Gebieten engagieren.
2 013
Unternehmen beim Caritasverband Düsseldorf
7
Unternehmen /
Schulen bis
Januar 2016
Plus eines langjährigen Unternehmenspartners seit 2007
(2010 bis 2012 bis zu vier Unternehmen jährlich,
von den Jahren davor gibt es keine verlässlichen
Zahlen), so wurden es ab 2013 stetig mehr.
Die Zahl der Mitwirkenden variiert ab fünf bis hin
zu mehr als 100 Personen. So war die Düsseldorfer Werbeagentur Kontrast im gesamten Jahr
2015 unter dem Motto „Zeit zu schenken“ mit
170 Mitarbeitenden jede Woche für ein paar
­Stunden sozial aktiv (www.576.kontrast.de).
Helfende Hände immer willkommen
Soziales Engagement ist ein Mehrwert für alle
Beteiligten, denn durch viele helfende Hände
können bei uns besondere Dinge ermöglicht
werden. Bestes Beispiel: Eines unserer Caritas-­
Altenzentren machte 2015 mit allen Bewohnerinnen und Bewohnern einen Tagesausflug. Er hätte
nicht in seiner Form bewerkstelligt werden können,
wenn nicht ehrenamtliche Helferinnen und Helfer
beteiligt gewesen wären. Außerdem erhalten die
Social-Day-Aktiven Einblicke in Bereiche, zu denen
sie sonst vermutlich eher keinen Kontakt suchen
würden. Und: Durch den ehrenamtlichen Einsatz
bekommen sie vielleicht Interesse, weitere Einsätze
im privaten Bereich gestalten zu wollen.
59 gemalte Bilder
63 Einsätze
121 Helfer
15 gebackene
Kuchen
47 Basteleien
35 gespielte Spiele
17 Spaziergänge
ins Grüne
121 geschenkte
Lächeln
29 gefüllte
Hundefutter Tüten
13 gewonnene
Bingospiele
Die Düsseldorfer
­Werbeagentur Kontrast
verschenkte im Jahr 2015
16 vorgelesene
Geschichten
26 verteilte
Spielzeuge
14 besuchte
Einrichtungen
576 Stunden ehren­
amtliches Engagement.
Koordination der Angebote mithilfe der
Freiwilligenagentur IMPULS
Die Angebote, die sich an Schulen und Unternehmen richten, bedürfen immer einer großen
Vorbereitungszeit und auch der Begleitung beim
Einsatz vor Ort. Dabei hilft die neu entwickelte
CSR-Website der Caritas Freiwilligenagentur
IMPULS des Caritasverbandes Düsseldorf. Hier
sind alle konkreten Angebote für Unternehmen
und Schulen zum ehrenamtlichen Engagement
übersichtlich geordnet und schnell auffindbar.
Weiterhin finden Interessierte hilfreiche Tipps und
Hintergrundinformationen.
Der Caritasverband Düsseldorf prüft, ob das
zukünftige Potenzial von CSR-Einsätzen weiter
ausgebaut werden kann. Denn: Bürgerschaftliches
Engagement (Ehrenamt) ist ein Amt mit Zukunft.
Marianne Hojtzyk
Leitung Caritas Freiwilligenagentur
für
die gemeinschaft seid barmherzig
| 17
03.3
Flüchtlinge sind
unsere neuen Nachbarn
Engagement und Qualifizierung
für die Flüchtlingsarbeit in Düsseldorfer Kirchengemeinden
Menschen, die aus allen Teilen der
Welt vor Krieg, Verfolgung und
bitterer Armut flüchten und dazu oft
gefährliche Wege gehen müssen,
suchen Schutz in unserer Nachbarschaft. Sie sind gezwungen, sich
hier ein neues Leben aufzubauen.
Genau diesen Menschen, unseren
neuen Nachbarn, wollen wir helfen:
mit der „Aktion Neue Nachbarn“.
Diese hat der Erzbischof von Köln,
Rainer Maria Kardinal Woelki, im
November 2014 ins Leben gerufen; Ziel ist es, die Integration von
Flüchtlingen im Erzbistum Köln zu
fördern.
Aber wie kann Integration am besten gelingen?
Am besten durch Begleitung und Gründung
von zahlreichen pfarrgemeindlichen Initiativen in
der Nachbarschaft sowie durch Unterstützung
bedarfsgerechter Angebote in finanzieller, materieller und personeller Art. Bei allen Initiativen
sollen zudem die geflüchteten Menschen selbst
einbezogen werden und ihre Bedarfe äußern,
damit das vielfältige schon bestehende Engagement zielgerichtet zur Integration und Befähigung
zur Selbsthilfe beiträgt. Ein weiteres Ziel ist die
Vernetzung von kirchlichen und nicht kirchlichen
Akteurinnen und Akteuren sowie Initiativen. Außerdem ist der Ausbau der professionellen kirchlichen
Flüchtlingshilfe Teil der Aktion. So konnte im Mai
2015 auch beim Caritasverband Düsseldorf e. V.
eine halbe Personalstelle geschaffen werden, die
seitdem speziell das ehrenamtliche Engagement
in der Flüchtlingshilfe begleitet und koordiniert.
Damit ist es möglich, dass in den Gemeinden die
Flüchtlingshilfe gestärkt und örtliche Hilfsangebote
unterstützt werden. Eine wesentliche Aufgabe der
Koordination besteht darin, in enger Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen des Fachdienstes für Integration und Migration sowie den
geflüchteten Menschen selbst sinnvolle Tätigkeitsfelder für freiwilliges Engagement zu erschließen,
in denen dann die Gemeinden und Initiativen aktiv
werden können.
Die Begleitung der Gemeinden umfasst neben
der Beratung bei der Gründung von helfenden
Netzwerken und bedarfsgerechten Angeboten
auch die Qualifizierung von Ehrenamtlichen. Unter
dem Titel „Hilfe für Helfende“ wurde gemeinsam
ein Fortbildungsprogramm für Ehrenamtliche in
der Flüchtlingshilfe entwickelt. In Absprache mit
der Flüchtlingsbeauftragten der Landeshauptstadt
Düsseldorf, Miriam Koch, sowie allen Akteuren
der Flüchtlingshilfe Düsseldorfs wurden darüber
hinaus verbindliche Rahmenbedingungen für Helfende festgelegt, z. B. die Vorlage eines aktuellen
erweiterten polizeilichen Führungszeugnisses
sowie die Teilnahme an einer kostenlosen standardisierten Grundlagenschulung. Diese umfasst drei
Themenblöcke: 1. Einführung ins Asylrecht und
18 |
für
die gemeinschaft seid barmherzig
Erklärung des Asylverfahrens, 2. Ehrenamt beim
Caritasverband Düsseldorf – Rechte und Pflichten
sowie 3. interkulturelle Kompetenz. Im Jahr 2015
fanden elf Grundlagenschulungen statt, davon
sieben in katholischen Kirchengemeinden bzw.
ökumenischen Initiativen.
Vertiefend konnten kostenlose Fortbildungen mit
Caritas-internen und -externen Referentinnen
und Referenten zu folgenden Themen angeboten
werden:
1. Vertiefungsschulung Arbeitsmarktintegration
2.Empowermenttraining für Ehrenamtliche
3.Kultursensible Sprachförderung – Einführung
in die Leichte Sprache, rassismuskritischer
Sprachgebrauch und geeignete Lehrwerke
4. Vertiefungsschulung für Begleitungen/Lotsen
5.Umgang mit Vielfalt, Migration und Flucht:
Diversity als Schlüsselkompetenz
6.Erziehung im kulturellen Spagat
7. Familien auf der Flucht – traumatisierte
­Systeme
Das Fortbildungsangebot wurde ausgewertet,
unter Berücksichtigung der Bedarfe der Ehrenamtlichen weiterentwickelt und wird auch im Jahr
2016 mit ähnlichen und zusätzlichen Themen
fortgeführt.
In Bezug auf die Begleitung kam es 2015 zu zahlreichen Terminen mit Initiativen und Gemeinden.
So gab es beispielsweise jeweils monatlich ein
Treffen des runden Tisches St. Bonifatius in Bilk,
der ökumenischen Initiative in Angermund. Weiterhin zahlreiche einmalige und regelmäßige Termine
u. a. in St. Franziskus Xaverius in Mörsenbroich,
der Hl. Familie in Stockum, St. Cäcilia in Benrath,
St. Antonius in Oberkassel, St. Lambertus in der
Altstadt, St. Apollinaris in Oberbilk, St. Antonius
in Hassels sowie in St. Matthäus in Garath. Diese
Arbeit soll ebenfalls im Jahr 2016 vertieft und auf
andere Gemeinden ausgebaut werden. Weitere
Aktivitäten wurden auch durch Kolleginnen und
Kollegen anderer Dienste begleitet, so z. B. die
Gemeinde Düsseldorfer Rheinbogen in Wersten
und St. Suitbertus in Kaiserswerth. Hier wird
ebenfalls eine Fortführung angestrebt.
tion mit dem Caritasverband Düsseldorf e. V. von
Mai bis September Kristina Kremer, Studentin
der sozialen Arbeit im Anerkennungsjahr, zur
praktischen Unterstützung bei der Initiierung von
konkreten Angeboten gewonnen werden. Von
Mai bis November wurde außerdem ein wöchentlicher Bürotag der Ehrenamtskoordinatorin in der
Pfarrgemeinde angeboten, um die Vorbereitung
der ehrenamtlichen Angebote rund um zwei − dort
im Verlauf des Jahres entstandenen − Flüchtlingsunterkünfte zu begleiten. Diese Aufgabe konnte
im November 2015 an eine eigene Koordinatorin
der Kirchengemeinde übergeben werden. Die
enge Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde
St. Margareta wird seit Ende 2015 weiterhin durch
Unterstützung der wöchentlichen „Caritas-Diakonie-Sprechstunde“ fortgesetzt. Hier erhalten
Bedürftige, vor allem auch geflüchtete Menschen,
Rat und Hilfe.
Aus der Zusammenarbeit mit den Kirchengemeinden sind viele sinnvolle und z. T. integrative
Angebote für die Nachbarschaft entstanden,
u. a. Sprachkurse, Sportkurse, zahlreiche gegenseitige Einladungen und Treffen zur Begegnung,
Feste und Feiern, Picknicks und Kochangebote,
Fahrradtrainings, Hausaufgabenhilfen, Sachspendensammlungen und Kleiderkammern, Basare für
Groß und Klein, Lebensmittelausgaben, Ausflüge,
Ferienfahrten, Stadtteilerkundungen und Stadtpläne, Chöre und Konzerte sowie neue Angebote
in Institutionen wie Kitas und Schulen. Zahlreiche
Ehrenamtliche unterstützten zudem bei der Wohnungssuche, gaben Hilfe bei Ämtern und Ärzten,
halfen beim Dolmetschen und bei der Ankunft der
„Trains of Hope“.
Erfreulicherweise gelang auch in einigen Fällen
nach kurzer Zeit die Integration von Flüchtlingen
in bestehende Freizeitangebote wie beispielsweise Sportvereine, Chöre oder Gitarrenkurse. Die
Suche von entsprechenden Brückenbauerinnen
und Brückenbauern soll ein Schwerpunkt für das
Jahr 2016 werden.
Maria Peters
Ehrenamtskoordination Flüchtlinge
Referat Soziale Dienste und Gemeindecaritas
Zudem konnte aufgrund des hohen Engagements
der Kirchengemeinde St. Margareta in Koopera-
für
die gemeinschaft seid barmherzig
| 19
03.4
Gelebte Vielfalt im
Caritasverband Düsseldorf
Ordensgemeinschaften aus drei Kontinenten
haben Heimat bei uns.
Der Caritasverband Düsseldorf ist Heimat für
ca. 50 Ordensschwestern aus fünf verschiedenen Ordensgemeinschaften. Die Schwestern
stammen aus diversen Teilen Indiens, aus Afrika,
aus Polen und auch aus Deutschland: Die HeiligGeist-Schwestern kommen beispielsweise aus
Pune in Indien oder aus Tansania in Ostafrika (Gesellschaft des Apostolischen Lebens), die ­Sisters
of her Destitute aus Kerala (Südwestindien), die
Michaelitinnen (Schwestern vom hl. Erzengel
Michael) aus Miejsce Piastowe (Südostpolen),
und die Schwestern Unserer Lieben Frau sind
in Deutschland beheimatet. Die Ordensschwestern arbeiten in verschiedenen Bereichen des
20 |
für
die gemeinschaft seid barmherzig
­ aritasverbandes – vor allem aber in der AltenC
pflege, der seelsorgerischen Betreuung und der
sozialen Beratung. Sowohl ihre unterschiedliche
Herkunft als auch ihre gelebte Religiosität werden
im beruflichen Alltag und spirituellen Miteinander
von vielen Kollegen, Bewohnern und Klienten als
sehr bereichernd empfunden.
Heimat in der Fremde, ein Zuhause bei uns!
Die Ordensschwestern aus der ganzen Welt gehören zu uns. Sie fühlen sich bei uns wohl und sind
Teil der Vielfalt und Verschiedenheit des Caritasverbandes. Wir nahmen die Begrüßung des neuen
Stadtdechanten Monsignore Hennes am Freitag,
dem 4. Dezember zum Anlass, das jährliche
Adventsfrühstück im St.-Lambertus-Saal unter
das Motto „Heimat in der Fremde“ zu stellen.
Unsere Ordensschwestern aus drei Kontinenten
waren deshalb gebeten, die monatliche Messe für
die Caritas-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die
übrigens schon über 100 Jahre bei uns Tradition
ist, für uns zu gestalten und uns bei dem anschließenden adventlichen Frühstück ihre Rituale und
Gebräuche aus den jeweiligen Heimatländern
näherzubringen.
Die gemeinsame Messe begann mit einer
feierlichen Prozession der Ordensschwestern aus
Afrika: Trommel, Lied und Tanz begleiteten die
Messfeier, die Fürbitten wurden in den jeweiligen
Heimatsprachen vorgetragen, und die Schwestern
trugen ihre heimatlichen Ordenstrachten. Beim
gemeinsamen Frühstück sangen die indischen
und die afrikanischen Schwestern schwungvolle
Weihnachtslieder in ihren Muttersprachen. Die
ca. 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfuhren, wie Weihnachten in Indien gefeiert wird.
Die polnischen Schwestern erzählten in einem
abwechslungsreichen Bildervortrag „Weihnachten
ist Gastfreundschaft“ von den Gebräuchen in Osteuropa und reichten traditionelles Weihnachtsbrot
aus Polen. Anschließend erhielt jeder ein kleines
Präsent aus den verschiedenen Ländern.
Stephanie Agethen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
für
die gemeinschaft seid barmherzig
| 21
04
Als Heiliger
wohne
ich in der
Höhe, aber
ich bin auch
bei den Zerschlagenen und Be­
drückten
für
menschen
in krisen
04.1
In Düsseldorf willkommen –
die vielfältige Flüchtlingsarbeit der Caritas
Viele von ihnen haben Krieg, Gewalt und Tausende Kilometer Flucht
­hinter sich. Viele flohen in überfüllten Booten über das Mittelmeer.
Viele haben alles verloren. Nun sind sie in Deutschland angekommen –
in Sicherheit und Freiheit. Gemäß dem Leitspruch „Not sehen und
­handeln“ leistet der Caritasverband Düsseldorf einen entscheidenden
­Beitrag dazu, dass Flüchtlinge in unserer Stadt Möglichkeiten erhalten,
sich rasch zu integrieren und sich in ihrer neuen Heimat wohlzufühlen.
Erster Anlaufpunkt in Deutschland:
­Fernbahnhof Düsseldorf
Auch Menschen, die sich nur temporär in Düsseldorf aufhalten, lagen uns 2015 am Herzen. So
haben wir mit unseren Haupt- und Ehrenamtlichen
und mit zahlreichen Dolmetschern die Flüchtlinge
am Fernbahnhof willkommen geheißen. Nach
einer strapaziösen Zugfahrt konnten sie sich
zunächst ausruhen, etwas essen und trinken.
Viele benötigten frische Kleidung, Informationen
zu ihrem Aufenthalt in Deutschland oder zu ihrer
geplanten Weiterreise. Diese besondere Art des
Ankommens wäre ohne die Bereitschaft und den
engagierten Einsatz vieler haupt- und ehrenamtlicher Unterstützer nicht möglich gewesen. Dafür
wurden sie und die Kolleginnen und Kollegen
anderer Wohlfahrtsverbände von Oberbürgermeister Thomas Geisel im Dezember mit einem
Sonderpreis der Stadt ausgezeichnet.
Zweiter Zwischenstopp: vorläufiges ­
Zuhause in der Flüchtlingsunterkunft
Des Weiteren haben wir die soziale Betreuung
von vier Flüchtlingsunterkünften in Angermund,
Benrath, Gerresheim und Golzheim/Stockum
übernommen. Jeweils zwei Mitarbeiter teilen sich
mit einer halben Stelle die Fürsorge der ca. 180
bis 200 Menschen pro Unterkunft, damit sichergestellt ist, dass auch bei einem Ausfall helfender
Hände den Flüchtlingen immer ein kompetenter
Ansprechpartner zur Seite steht. Eine weitere Unterkunft „Auf’m Tetelberg“ (Stadtbezirk 2) kommt
2016 hinzu.
Wichtig für die Integration: Düsseldorfer
Pfarrgemeinden unterstützen im Alltag
Was wir aus den Erfahrungen des Jahres 2015
sagen können: Wir erlebten in den einzelnen
Stadtteilen außerordentlich viel Unterstützung!
Besonders die katholischen Pfarrgemeinden, mit
denen wir seit vielen Jahren durch die Caritas-­
Gemeindearbeit und in verschiedenen Projekten
sehr eng zusammenarbeiten, erleichtern den Menschen die Integration in den Alltag. Ehrenamtliche
in der Flüchtlingshilfe sind in allen 15 Seelsorgebereichen und Pfarrgemeinden aktiv. Sie hießen
die Flüchtlinge mit verschiedenen Aktionen herzlich willkommen. Darüber hinaus gibt es zahlreiche
ökumenische Initiativen. Zum Beispiel engagierten
sich die Pfarrgemeinden Hl. Familie, St. Margareta und St. Agnes, indem sie − unterstützt durch
weitere Helferkreise − Willkommenspakete mit für
menschen in krisen bei den bedrückten
| 23
einer Grundausstattung für den Alltag wie Hand­
tücher, Bettwäsche, Geschirr und Reinigungsmittel packten. Diese konnten den neu angekommenen Flüchtlingen beim Einzug in den Unterkünften
direkt überreicht werden. Auch bei weiteren
Angeboten wie Sprachförderung, Hausaufgabenbetreuung sowie Sport und Begegnung beteiligten
sich die Pfarrgemeinden intensiv.
Voneinander lernen: gemeinsam Feste
feiern und Traditionen teilen
Natürlich steht auch immer wieder die Frage im
Raum, wie katholische Gemeinden mit Menschen
aus anderen Ländern und mit anderen Religionen
wie z. B. aus Syrien, Irak oder Afghanistan zusammenkommen können. Gerade christliche Feste
wie die Advents- und Weihnachtszeit stellen auch
interreligiöse Herausforderungen dar, denen wir
als Caritasverband mit Offenheit und Herzlichkeit
begegnen möchten.
In der katholischen Gemeinde St. Katharina
in Düsseldorf-Gerresheim findet seit drei Jahren in
Kooperation mit uns beispielsweise eine Niko-
lausfeier statt. 2015 wurden auch Familien mit
Migrationshintergrund, u. a. Bewohnerinnen und
Bewohner der nahe gelegenen Flüchtlingsunterkunft, eingeladen, um das christliche Fest gemeinsam zu feiern; für viele war dies das erste Mal.
Die hauptamtliche Organisatorin der Nikolausfeier,
Caritas-Mitarbeiterin Barbara Schepping-Pelzer
vom Fachdienst für Integration und Migration,
antwortete auf die Frage einer WDR-Journalistin
der Sendung „Diesseits von Eden“: „Auch bei der
Feier eines christlichen Festes darf Religion nicht
das Hauptthema sein. Für uns ist erst mal der
Mensch wichtig und ein respektvoller Umgang auf
Augenhöhe. Das zeichnet für uns interkulturelle
Kompetenz aus.“
Und das ist bei der Nikolausfeier wahrhaft
gelungen! 130 Besucher aus verschiedenen
Ländern und mit unterschiedlicher Religionszugehörigkeit erlebten gemeinsam einen fröhlichen
Nachmittag im Advent. Der 85-jährige heilige
Nikolaus hat übrigens schon für das nächste Jahr
zugesagt. Er wird wiederkommen, um gemeinsam
mit Menschen aus den verschiedensten Ländern
zu feiern und zu musizieren.
Bettina Hajdu
Fachdienst für Integration und Migration
24 |
für
menschen in krisen bei den bedrückten
04.2
Profis und Suchtselbsthilfe
unter einem Dach
Hubertusstraße 3 als zentrale Anlaufstelle für
Suchtkranke und Angehörige
In den vergangenen Jahren haben der Deutsche
Caritasverband (DCV) und der Kreuzbund-Bundesverband zahlreiche gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt, um eine gute Zusammenarbeit aufzubauen. Der Kreuzbund e. V. ist eine
katholische Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft
für Suchtkranke und Angehörige und ein Fachverband des Deutschen Caritasverbandes. Diese
Impulse haben auch wir in Düsseldorf in der
Vergangenheit verstärkt aufgegriffen, um eine
gute Kooperation auf Ortsebene zu entwickeln.
Nach mehrjährigen verbandlichen Prozessen
steht die verbindliche Kooperation zwischen dem
Kreuzbund Düsseldorf und dem Caritasverband
Düsseldorf nun vor der Umsetzung.
Brot und Salz zum Einzug: Begrüßung der neuen Mieter in der Hubertusstraße 3.
V. l. n. r.: Jochen Wachoswki (Vorsitzender Kreuzbund), Angelika Buschmann (Geschäftsführerin Kreuzbund), Claudia Büse (Leitung „Beratung Therapie und Suchtprävention“
Caritasverband Düsseldorf) sowie Ronald Vogel (Vorstand Caritasverband Düsseldorf)
Im Jahr 2015 wurden in diesem Kontext
erforderliche organisatorische Fragen abschließend bearbeitet und es kam zur Unterzeichnung
einer Kooperationsvereinbarung. Regelmäßige
Treffen mit Vertretern des Kreuzbundes und der
Caritas-Fachstelle für Suchtberatung trugen dazu
bei, die Verschriftlichung eines Schnittstellenkonzeptes und ebendieser Vereinbarung zwischen
den Partnern voranzutreiben. Hierzu gehört auch
ein Umzug in ein gemeinsames Soziales Zentrum
in der Hubertusstraße 3 in Düsseldorf-Unterbilk.
Der Umzug wird im Frühjahr 2016 sein. Ab diesem
Zeitpunkt soll die Kooperation zwischen den Partnern konkretisiert, stetig weiterentwickelt und mit
Leben erfüllt werden.
Gemeinsames Ziel: individuelle, lückenlose
und nachhaltige Hilfsangebote
In den ersten Planungen geht es darum, die Arbeit
der beruflichen Suchthilfe und der Suchtselbsthilfe
zu koordinieren, um die Hilfsangebote für Suchtkranke und Angehörige individuell, lückenlos und
nachhaltig zu verbessern. Ziel des gemeinsam
erarbeiteten Konzeptes: durch die engere Vernetzung einen Mehrwert mit kurzen Wegen, einer
effektivere Rückfallprävention und einer nachhaltigen Stabilisierung des Behandlungserfolges zu
schaffen. Dies sind wesentliche Verbesserungen,
die den Betroffenen zugutekommen sollen.
Wir sind davon überzeugt: Gute Kooperation
zwischen beruflicher Suchthilfe und Suchtselbsthilfe kann den Wert erhöhen, den die Existenz
zweier getrennter Hilfsansätze ohnehin schon hat.
Daher wird der Caritasverband Düsseldorf und der
Kreuzbund Düsseldorf zukünftig Synergieeffekte
nutzen, Schnittstellen neu gestalten und die An­
gebote für Suchtkranke/Suchtbelastete passgenau und individuell als tragendes Element der
Suchthilfe erstellen.
Claudia Büse
Leitung der Caritas-Fachstelle „Beratung
­Therapie und Suchtprävention“
für
menschen in krisen bei den bedrückten
| 25
04.3
Caritas-Projekt
„NAVI-KID“
Pädagogische und medizinische Fachkräfte erhalten
­Orientierung und Begleitung, um Kinder psychisch
kranker und suchtkranker Eltern besser betreuen zu
können.
Kinder psychisch kranker und suchtkranker Eltern
sind starken Belastungen ausgesetzt, die zu Entwicklungsverzögerungen und psychischen Störungen führen können, und Auffälligkeiten und Symp­
tome werden oft erst sehr spät wahrgenommen.
Hinzu kommt, dass psychische und Suchterkrankungen für Familien sehr schambesetzte Themen
sind. Es fällt ihnen häufig schwer, frühzeitig Hilfe in
Anspruch zu nehmen. Die Eltern sind zudem mit
ihrer Erkrankung beschäftigt, verlieren die Not der
Kinder aus dem Blick oder finden aufgrund ihrer
eigenen Erkrankung nicht den Zugang zu den Angeboten der Jugendhilfe. Gerade für diese Kinder
sind soziale Frühwarnsysteme in pädagogischen
und medizinischen Einrichtungen also äußerst
wichtig: So können psychosoziale Risiken erkannt
und Hilfen für Kinder, Eltern und Familien in die
Wege geleitet werden.
Präventionsarbeit und Schulung von
­Fachkräften für bessere Hilfsangebote
Mit dem Projekt „NAVI-KID“ knüpft die Erziehungsberatung Stadtmitte an ihr Projekt „KlAng“
an und richtet den Fokus auf die Präventionsarbeit mit Fachkräften als Multiplikatoren für das
Thema „Kinder psychisch und suchtbelasteter
Eltern“. Im Rahmen des Projektes wurden 2015
vom Caritasverband Düsseldorf verschiedene
Fort- und Weiterbildungsangebote für pädagogische und medizinische Fachkräfte entwickelt
und erprobt. Bedarfsanalysen mit den Leiterinnen und Leitern sowie Fachkräften der zehn
teilnehmenden Einrichtungen und der jeweiligen
Kontaktpersonen der Erziehungs- und Familienberatungsstellen führten zur Konzeption eines
Inhouse-Fortbildungstages für das gesamte
Kitateam, zu begleitenden Coachingmaßnahmen
sowie zu Teamberatungen.
26 |
für
menschen in krisen bei den bedrückten
In den ganztägigen Inhouse-Fortbildungsveranstaltungen wurden die Teams der
teilnehmenden Kitas bzw. der Familienzentren
ausführlich sensibilisiert, damit sie psychische
Belastungen und Suchtbelastungen von Eltern
zeitnah erkennen. Neben Wissensvermittlung
über häufige psychische Erkrankungen und deren
Auswirkungen auf Kinder erhielten sie hilfreiche
Anregungen für den Kontakt mit den Kindern und
ihren belasteten Eltern. Weiterhin bekamen sie
Orientierung zu relevanten Angeboten für betroffene Familien und Hilfestellungen in belastenden
Situationen für sie selbst. In alle Angebote wurden
die Erziehungsberatungs-Ansprechpartnerinnen
und -Ansprechpartner der Kitas bzw. der Familienzentren proaktiv eingebunden, z. B. indem sie
am Fortbildungstag ihrer Kita teilnahmen. Dies
verstärkte zudem die Bildungs- und Beratungsarbeit im Bereich Kindertagesbetreuung seitens
der Erziehungsberatung. Die damit verbundenen
Synergieeffekte sind u. a. eine bedarfsorientierte
Fachkräfte- und Elternberatung durch die Erziehungsberaterinnen und Erziehungsberater vor Ort.
Positives Fazit des Caritasverbandes
nach der ersten Projektphase
Die Evaluation eines Projektes ist entscheidend für
dessen Bewertung: Daher wurden hier verschiedene Erhebungsinstrumente eingesetzt, beispielsweise wurden die pädagogischen Fachkräfte mittels
eines eigens entwickelten dezidierten Fragebogens
vor jedem Fortbildungstag anonym befragt. Der
Fortbildungstag wurde zudem anhand des bereits
vorhandenen Seminarbewertungsbogens evaluiert,
und in den Kitateams wurden Tiefeninterviews
durchgeführt. Für 2016 ist eine weitere Befragung
mit einem ausführlichen Fragebogen und die Auswertung der Daten geplant.
Aus dem Film: „Ich will doch einfach nur, dass alles ganz normal ist!“
Das Zwischenfazit des ersten Projektabschnittes: Das Modul „Team-Fortbildungstag“
wurde von allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern
sehr positiv angenommen und bewertet. Sie
konnten sich gut auf aktivierende Methoden (z. B.
Rollenspiele) einlassen und haben aus dem Seminar wichtige Erkenntnisse für ihren Kontakt mit
Kindern und ihren belasteten Eltern gezogen.
Ausweitung der Präventionsarbeit auch
auf weitere medizinische Fachgebiete
Die Erziehungsberatung der Caritas konzipierte
und erprobte im Rahmen des Netzwerkprojektes
zudem spezialisierte Fort- und Weiterbildungsangebote für Düsseldorfer Kinder- und Jugendärzte
sowie medizinische Fachangestellte. In einem
Workshop konnten zahlreiche niedergelassene
Kinder- und Jugendärzte, medizinische Fachangestellte aus kinder- und jugendmedizinischen
Praxen und sozialpädiatrischen Zentren sowie
niedergelassene Kinder- und Jugendpsychotherapeuten zum Thema sensibilisiert und für eine
weitere Zusammenarbeit gewonnen werden. Ein
klares Bild und solide Informationen über die Situation von Kindern psychisch belasteter und suchtbelasteter Eltern wird es ihnen zukünftig leichter
machen, bei der Thematik adäquat zu reagieren.
Seit diesem Workshop steht außerdem eine
feste Beraterin in der Caritas Erziehungs- und
Familienberatung als Ansprechpartnerin für Kinder- und Jugendärzte in Düsseldorf zur Verfügung,
um die Zusammenarbeit zu erleichtern und besser
koordinieren zu können.
Wie geht das Konzept „NAVI-KID“
2016 weiter?
Für das erste Quartal 2016 ist die Konzeption und
Erprobung von „Workshops“ für pädagogische
Fachkräfte in den Bereichen offene Ganztagsschule und Schulsozialarbeit sowie für ein Team
des Bezirkssozialdienstes der Stadt Düsseldorf
geplant. Ebenso soll die Vernetzung mit bisherigen
und neuen Kooperationspartnern fortgesetzt und
intensiviert werden.
Bis Sommer 2016 werden die Fort- und
Weiterbildungsmodule des Projektes mithilfe von
Methoden aus dem partizipativen Qualitätsmanagement analysiert und die Struktur-, Prozessund Ergebnisqualität abschließend bewertet. Die
Projektergebnisse werden im September 2016
durch einen Fachtag vorgestellt und in einem
Projektbericht dokumentiert.
Sabine Burghardt
Caritas Erziehungs- und Familienberatung,
Projekt „NAVI-KID“
für
menschen in krisen bei den bedrückten
| 27
04.4
Alt und
wohnungslos
Das Caritas-Haus Don-Bosco
bietet als einzige vollstationäre
Einrichtung in Düsseldorf soziale
Betreuung und Unterkunft für
über 65-jährige wohnungslose
Menschen.
Die Gesellschaft wird immer älter, und die Altersstruktur der Bevölkerung verändert sich drastisch.
Menschen leben länger als noch vor einigen
Jahrzehnten, und auch der Anteil der älteren Wohnungslosen steigt aufgrund der Verbesserung der
medizinischen Versorgung spürbar an.
Das Caritas-Haus Don-Bosco in Düsseldorf-Flingern versorgt als einzige vollstationäre Einrichtung
für Wohnungslose in Düsseldorf die Zielgruppe der
über 65-jährigen Menschen. Einige der Bewohner
sind schon seit Jahrzehnten wohnungslos und
wegen ihrer gesundheitlichen Einschränkungen
und der besonderen sozialen Schwierigkeiten
nicht mehr in der Lage, einen eigenen Haushalt zu
führen. Besonders ältere Wohnungslose leiden –
z. T. schon seit vielen Jahren – chronisch unter
Alkoholismus. Die Suchterkrankung wirkt sich in
der Regel negativ auf den körperlichen Gesamtzustand aus. So treten somatische Erkrankungen als
Folgeschäden des Alkoholkonsums auf, wie z. B.
Polyneuropathien, chronisch obstruktive Lungen­
erkrankungen oder Leberschäden.
Darüber hinaus werden im Caritas-Haus Don-Bosco auch ältere (vormals) wohnungslose Menschen
28 |
für
menschen in krisen bei den bedrückten
versorgt, die das 65. Lebensjahr erreicht haben
und somit nicht mehr in die Zuständigkeit der Hilfe
nach § 67 SGB XII (Sozialgesetzbuch) zulasten
des überörtlichen Sozialhilfeträgers fallen. Für
diesen Personenkreis ist die Kommune Düsseldorf finanziell zuständig. Ältere Wohnungslose
befinden sich häufig seit vielen Jahren im Hilfeleistungssystem, wo sie bereits mehrere Maßnahmen
durchlaufen haben. Sie sind nach wie vor auf
Betreuungsformen unterschiedlicher Intensität
angewiesen.
Aktuell werden im Caritas-Haus Don-Bosco
17 Plätze im Rahmen der stationären Vollversorgung angeboten. In Zukunft wird die Anzahl dieser
Plätze nicht mehr ausreichen. Damit auch ältere
Wohnungslose in den nächsten Jahrzehnten in
Düsseldorf bedarfsgerecht betreut und versorgt
werden können, entwickelt der Caritasverband
Düsseldorf derzeit strategische Konzepte zur
­Weiterentwicklung des Hauses.
Johannes Böttgenbach
Leitung Caritas-Haus Don–Bosco
04.5
Jeder Cent
hilft wirklich!
Mitarbeiter des Caritasverbandes
Düsseldorf e. V. spendeten 2015 per
Restcent insgesamt 1.914,94 Euro
für ein Kinderzentrum in Monduli.
Die Einrichtung „Huduma ya Walemavu“ im Nordosten Tansanias erhält als Rehazentrum für behinderte
Kinder und Jugendliche seit vielen Jahren von allen
Seiten tatkräftige Hilfe. 2012 bekam das Projekt
sogar den Word’s childreen prize von der schwedischen Königin Silvia überreicht. Anna Mollel, die
Projektpartnerin des Caritasverbandes Düsseldorf
in Tansania, nahm ihn in Empfang. Der Preis gilt als
eine Art alternativer Nobelpreis für Menschen und
Organisationen, die sich für die Rechte von Kindern
einsetzen. Ziel ist es, über Grenzen und Kontinente
hinweg Kontakte der Solidarität zu schließen. Auch
Caritas International beteiligt sich seit mehr als
15 Jahren an diesem Projekt.
Die Zahl behinderter Minderjähriger ist in Tansania
auffallend hoch. Besonders bei Kindern und Jugendlichen kommt es häufig zu einer übermäßigen
Aufnahme von Flouriden, meistens bedingt durch
unsauberes Trinkwasser. Dies kann zur Fluorvergiftung führen und Zähne wie Knochen angreifen.
Chronisch hohe Aufnahme von Fluoriden kann
sogar zur Skelett-Fluorvergiftung führen. Bei Kindern sind die Auswirkungen dann sehr tragisch: In
schweren Fällen ändert sich die Knochenstruktur,
Knochen verformen sich und schränken die Kinder in ihren Bewegungsmöglichkeiten stark ein.
„Das Rehazentrum in Monduli bietet die Möglichkeit, circa 30 Kinder gleichzeitig postoperativ und
physiotherapeutisch zu behandeln. Sie müssen
Bewegungsabläufe wieder neu lernen und sollen
langsam ihre Alltagsfähigkeiten zurückgewinnen“,
erläutert Margret Boeck. Physiotherapeuten
und spezielle Pflegekräfte unterstützen die ca.
700 Kinder und Jugendlichen, die jährlich versorgt
werden, rund um die Uhr. Auch die Eltern oder
nahe Angehörige können in der Zeit der Rehabilitation vor Ort wohnen und werden betreut.
„Gerade für kleinere Kinder ist es in der Zeit der
Genesung sehr wichtig, dass ein Familienmitglied
bei ihnen ist, das ihnen Zuneigung und Schutz
gibt“, so Boeck. Die Fachbereichsleiterin des
Caritasverbandes Düsseldorf war im Jahr 2014
für drei Wochen in Tansania, hat das Projekt direkt
vor Ort besucht und war beeindruckt von der
Herzlichkeit, der Lebendigkeit und medizinischen
Professionalität des Rehazentrums. Sogar die orthopädischen Hilfsmittel würden in der hauseigenen Werkstatt hergestellt und angepasst. Zudem
schulen Mitarbeitende junge Mütter regelmäßig in
der optimalen Förderung ihrer Kinder, damit diese
nach ihrer Genesung in Regelschulen integriert
werden können.
Darüber hinaus sind für die ambulanten Besuche
bei Massai-Stämmen im Umland, die das Rehazentrum zweimal wöchentlich organisiert, die regelmäßigen Spendengelder der Mitarbeiter/-innen des
Caritasverbandes Düsseldorf eine wertvolle Unterstützung. Auf dem Land gibt es so gut wie keine
medizinische Versorgung, die Ureinwohner haben
nur wenig Möglichkeiten, einen Arzt aufzusuchen.
Boeck ergänzt: „Bei den Besuchen in den Dörfern
der Massais wird gemeinsam mit den Dorfältesten
überlegt, was man tun kann, um erkrankten Kindern und Jugendlichen den Schritt in eine gesunde
Zukunft zu erleichtern.“ Viele von ihnen erhalten
dann tatsächlich die Chance auf eine Operation
und eine Rehabilitation.
Stephanie Agethen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
für
menschen in krisen bei den bedrückten
| 29
04.6
Kostenleck?
Stromsparcheck!
Caritas-EnergieSparService unterstützt Geringverdienende
in Düsseldorf bereits seit fast zehn Jahren.
Auch im Jahr 2015 half der Caritas-EnergieSparService in Düsseldorf zahlreichen Haushalten mit geringem Einkommen, ihre Stromkosten nachhaltig zu senken. Bei 624 Haushalten wurde ein sogenannter Stromsparcheck durchgeführt: Dadurch wurden durchschnittlich Strom und Wasser
im Wert von über 150 Euro pro Haushalt eingespart. Rund 80 Prozent der
beratenden Haushalte bezogen Arbeitslosengeld II, 15 Prozent ­Sozialhilfe,
die restlichen 5 Prozent waren überwiegend Wohngeldempfänger.
1
30 |
Dies hat eine umfassende
Studie bestätigt, die
der Deutsche Caritas­
verband zusammen mit
dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW) und dem Bundesprojekt Stromspar-Check
PLUS durchgeführt hat.
für
Fest steht: Für Haushalte im Grundsicherungsbezug reicht der Anteil für Strom im Regelbedarf
nicht aus, um die Stromkosten vollständig zu
decken. Und das, obwohl diese heute schon rund
20 Prozent weniger Strom verbrauchen als ein
Haushalt mit einem durchschnittlichen Einkommen1. Der Stromanteil im Regelbedarf muss
deswegen nach Ansicht von Caritas Deutschland
auf Basis der durchschnittlichen Stromkosten der
Grundsicherungsempfänger berechnet werden.
Ein Einpersonenhaushalt würde dann z. B. rund
10 Euro mehr pro Monat erhalten.
baut und darauf basierend eine professionelle
Einspar­prognose gestellt.
Weiterhin ist eine Beratung zum richtigen
Nutzerverhalten sehr wichtig – jeder kann so
ohne weitere Investitionen bereits eine Menge an
Kosten zusätzlich einsparen. Besonders relevant
ist dabei der Verbrauch des warmen Wassers,
das bei elektrischer Erwärmung meist der größte
Posten beim Stromverbrauch ist. Neben dem
Einbau von Sparduschköpfen und Spareinsätzen
an Wasserhähnen ist hier jedoch Disziplin bei der
Nutzung gefragt.
Caritas-EnergieSparService –
wir beraten gern!
Eine weitere Möglichkeit, dem „Kostenleck“ entgegenzutreten, bietet der kostenlose Stromsparcheck für Haushalte mit geringem Einkommen,
wie ihn der Caritas-EnergieSparService in Düsseldorf bereits seit 2008 anbietet. Ermöglicht wird
dieser Service durch das Umweltamt der Stadt
Düsseldorf, das Bundesumweltministerium und
vom Jobcenter geförderte Beraterstellen.
Mit interessierten Haushalten wird ein
Termin vereinbart, um in einer umfassenden
Bestandsaufnahme die jeweiligen Stromverbraucher/-innen und deren Verbrauch zu erfassen.
Bei einem zweiten Besuch (meist nach einer
Woche) wird den Kunden der Bericht übergeben
und er wird detailliert über die Einsparmöglichkeiten in seinem Haushalt informiert. Gleichzeitig
werden einige Soforthilfen zum Stromsparen,
wie LED-Leuchten und Duschsparköpfe, einge-
Erzielte Einsparungen 2015 –
zugunsten von Geldbeutel und Umwelt
Die beim Stromsparcheck erzielten Einsparungen
sind hochrentabel. 2015 wurde für Düsseldorf ein
Spitzenergebnis erzielt und hinsichtlich der eingesparten Kosten und der Entlastung des Klimas das
bisherige Rekordjahr 2014 noch mal gesteigert.
menschen in krisen bei den bedrückten
Kostenloser Stromsparcheck kann
Stromsperrungen verhindern
Auch im Jahr 2015 hat der Caritas-EnergieSparService zahlreiche Kundinnen und Kunden
beraten, die sich u. a. wegen hoher Nachzahlungen für Strom an uns gewandt hatten. Bei einem
hohen Stromverbrauch sind nämlich auch die
Einsparmöglichkeiten entsprechend hoch: Der
Stromsparcheck ist also ein wichtiges Instrument,
möglichen Stromsperrungen entgegenzutreten
und solche Nachzahlungen in der Zukunft ohne
Erhöhung des Abschlags abzuwenden.
Die oft erfolgreichen Beratungen erfordern
allerdings einen nicht unbeträchtlichen Mehraufwand aufseiten des EnergieSparServices. Wenn
beispielsweise erst einmal eine Sperre angekündigt ist, muss zunächst gesichert werden, dass
das Jobcenter oder die Grundsicherung die
Nachzahlung auf Darlehensbasis oder als Zuschuss übernehmen. Dann können wir durch den
Kontakt zum Stromversorger die Sperre oft auch
noch kurzfristig verhindern oder für eine schnelle
Aufhebung sorgen. Im zweiten Schritt forschen wir
nach den Ursachen für die hohe Stromrechnung,
um eine Sperre in Zukunft zu vermeiden.
Langzeitarbeitslose werden zu
­Caritas-Stromsparberatern ausgebildet
Die Beratungen in den Haushalten werden durch
Langzeitarbeitslose durchgeführt, die auf Basis
des § 16 e SGB II – Förderung von Arbeitsverhältnissen – eingestellt wurden. 2015 waren durchschnittlich sechs geförderte Stromsparberaterinnen/-berater und eine ehrenamtliche Kraft für den
EnergieSparService tätig. Ihre hohe Leistungsbereitschaft und die Beratung vor Ort hat entscheidend zu dem guten Jahresergebnis beigetragen.
Roland Pareik
Caritas-EnergieSparService
Ende Oktober 2015 ist der langjährige Projektleiter
Thomas Ehses beim Caritasverband Düsseldorf
ausgeschieden, um als Klimaschutzmanager beim
Erzbistum Köln eine neue Aufgabe zu übernehmen. An seine Stelle ist der langjährige Büroleiter
des KölnAgenda e. V. Roland Pareik getreten.
Einsparung 2015
(ohne Kühlgerätetausch)
Haushalt
(pro Jahr)
Haushalt
(langfristig)
624 Haushalte
(langfristig)
Strom in kWh
463
2.811
1.753.970
Wasser in cbm
10,1
101
62.898
Wärme in kWh
122
1.211
762.490
CO2 in kg
304
1.962
1.224.551
Kosten in Euro
163
1.165
726.778
Förderung des Kühlschranktauschs
Alte Kühlgeräte sind häufig einer der größten Stromfresser im Haushalt. 2015 konnte bei 105 Kundinnen und Kunden
der Austausch eines alten Kühlschranks mit 150 Euro (Neukauf A+++-Gerät) oder 100 Euro (lokales Programm, Neukauf
A++-Gerät) gefördert werden. Dadurch wurde pro Austausch im Schnitt Strom im Wert von 100 Euro pro Jahr eingespart.
für
menschen in krisen bei den bedrückten
| 31
05
dem
­Verachteten
bringe
ich Heil
für
32 |
perspektiven
05
Stell mich an,
nicht ab!
Neue berufliche und private Perspektiven für
Langzeitarbeitslose durch „öffentlich geförderte Beschäftigung“
Langzeitarbeitslosigkeit bedeutet zumeist eine
deutliche Ausgrenzung für Betroffene: Circa
2,8 Millionen Männer und Frauen sind in Deutschland ohne Arbeit, etwa jeder Dritte davon – also
ca. eine Million Menschen − war 2015 schon
länger als ein Jahr ohne Job. Berücksichtigt man
zudem die Zahl der tatsächlichen Arbeitslosen,
muss die „stille Reserve“ sowie die „verdeckte Arbeitslosigkeit“ hinzugerechnet werden; dann sind
etwa eine Million weitere Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Ab dem Zeitpunkt von einem
Jahr ohne festen Arbeitsplatz gilt man offiziell als
langzeitarbeitslos und erhält vom Staat Arbeitslosengeld II (Hartz IV) oder Sozialhilfe. Diese Zahl ist
seit Jahren konstant: Je länger jemand arbeitslos
ist, desto geringer werden seine Chancen, wieder
in den Arbeitsmarkt zurückkehren zu können.
Häufig sind Langzeitarbeitslose gering qualifiziert,
haben keinen Schulabschluss und leiden unter
gesellschaftlicher Ausgrenzung. Als Folge der
Erwerbslosigkeit haben sie zudem gesundheitliche
und psychische Probleme, die sie wiederum unattraktiv für Betriebe und Unternehmen machen.
Wissenschaftliche Forschungen bestätigen: Bei
Personen, die mehr als zwei Jahren ohne Arbeit
sind, steigt das Sterblichkeitsrisiko um fast das
Vierfache. „Wenn dann noch weitere Schwierigkeiten wie Verschuldung oder Sucht hinzukommen,
ist die Chance auf einen regulären Arbeitsplatz
nahezu aussichtlos“, macht Caritas-Generalsekretär Georg Cremer deutlich. Die Arbeitsvermittlung dürfe deshalb nicht ausschließlich den
ersten Arbeitsmarkt zum Ziel haben, so Cremer.
Wer über längere Zeit arbeitslos ist, verliert –
neben Mut und Gesundheit − auch grundsätzlich
den Anschluss ans Berufsleben. Neben diesen
vielfältigen individuellen Problemlagen verhindern fehlende (einfache) Arbeitsplätze und eine
insgesamt geringe Fluktuation am Arbeitsmarkt
die Integration besonders benachteiligter Zielgruppen in den allgemeinen Arbeitsmarkt. Deshalb
fordert die Caritas Deutschland seit vielen Jahren,
dass Langzeitarbeitslose eine spezielle Förderung
erhalten müssen − denn auch sie wollen arbeiten.
„Gerade bei Menschen, die über Jahre arbeitslos
sind, ist eine schrittweise Förderung in praxisnaher Beschäftigung nötig, die langsam wieder an
die Erwerbsfähigkeit für den ersten Arbeitsmarkt
heranführt“, so Cremer weiter. Auf notwendige individuelle Hilfen wie etwa eine Schuldnerberatung
müsse es ebenfalls einen Rechtsanspruch geben.
Seit einigen Jahren ist die „öffentlich geförderte Beschäftigung“ ein wirksames Instrument
zur Bekämpfung von Langzeitarbeitslosigkeit.
Sie unterscheidet sich von anderen Formen der
Beschäftigungsförderung dadurch, dass sie sich
an den Bedingungen des ersten Arbeitsmarktes
orientiert und die Möglichkeit der Qualifizierung
bietet. „Die langjährige Erfahrung in der Arbeit
mit langzeitarbeitslosen Menschen hat gezeigt,
dass öffentlich geförderte Beschäftigung ein
wesentliches Element ist, um diese Menschen
wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren“, betont
Diözesan-Caritasdirektor Hans-Jürgen Marcus,
Vorsitzender der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit (IDA).
für
perspektiven ich bringe heil
| 33
Bei den Qualifizierungen sind zwei Bausteine
wesentlich: zum einen die sogenannten Gruppenqualifizierungen (z. B. Umgang und Einsatz von
Grünpflegemaschinen), zum anderen individuelle
Qualifizierungen (Erwerb des Führerscheins oder
dessen Erweiterung). Daneben gibt es noch das
Jobcoaching: Dies beinhaltet u. a. die Erstellung
fundierter Bewerbungsunterlagen, die Berufswegeplanung sowie eine gezielte Vermittlung auf
den ersten Arbeitsmarkt durch die Beraterinnen
und Berater der Caritas. Eine Rückkehr auf den
erstens Arbeitsmarkt ist also auch für Langzeitarbeitslose durch gezielte Förderung möglich.
Aber um welche Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der „öffentlich geförderten Beschäftigung“ handelt es sich eigentlich, wie denken sie
und welche grundsätzlichen Einstellungen haben
sie zur Arbeit und zum Beruf? Die Mehrheit der
Teilnehmer/-innen an den Qualifizierungen hat sich
über Jahre in gesellschaftlichen Subkulturen bewegt, diese Menschen besitzen zudem häufig ein
grundsätzliches Misstrauen gegenüber Behörden
und anderen Institutionen. Darüber hinaus führt
eine längere Arbeitslosigkeit zur sozialen Isolation,
34 |
für
perspektiven ich bringe heil
Menschen distanzieren sich zunehmend von gesellschaftlichen, politischen und sozialen Grundwerten. Hier gilt es, gemeinsam mit dem eigenen
Jobcoach daran zu arbeiten und Vorurteile abzubauen: Viele Teilnehmer wissen meist gar nicht
mehr genau, wann und wo sie schon mal gearbeitet haben. Auch können sie sich zum Teil nicht
erinnern, was sie stattdessen gemacht haben.
Eine Rekonstruktion des beruflichen Werdegangs
bedeutet also immer auch eine Rekonstruktion der
eigenen Biografie. Der fertige Lebenslauf und der
damit wiedererlangte Überblick über die einzelnen
Lebensstationen führen grundsätzlich zu einer
Steigerung des Selbstwertgefühls der Teilnehmerinnen und Teilnehmer und können zumeist
als Grundlage zur Berufswegeplanung genutzt
werden. Denn dadurch erhält auch der Jobcoach
einen Überblick über die tatsächlichen Ressourcen und Fähigkeiten der Teilnehmenden.
Langfristiger Erfolg durch gezielte Betreuung
und Förderung
Durch die intensive Arbeit ist es mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch möglich, realistische berufliche Perspektiven zu entwickeln. In
einem Fall konnte der Caritasverband Düsseldorf
im Jahr 2015 mit einem ausgebildeten Installateur
die berufliche Perspektive als Schulhausmeister
entwickeln und umsetzen. Ein anderer Teilnehmer nahm im Rahmen der Qualifizierung an
der Unterrichtung der Gewerbeordnung für das
Bewachungsgewerbe (§ 34 a) teil und bestand die
anschließende Sachkundeprüfung. Ein ausgebildeter Schlosser entschied sich für den Bereich
Sicherheitstechnik und hatte ein erstes Vorstellungsgespräch − seit sechs Jahren.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer berichten davon, dass sie – neben vielfachen Bausteinen
der beruflichen Förderung wie die Möglichkeit
des Erwerbs eines Führerscheins − besonders
die Stärkung ihres Selbstbewusstseins und ihrer
individuellen Fähigkeiten erfahren durften. Herr W.,
37 Jahre alt, über zwei Jahre Teilnehmer in der
„öffentlich geförderten Beschäftigung“, betont:
„In Gesprächen mit dem Jobcoach wird mir das
Gefühl vermittelt, kein Loser zu sein, das stärkte mein Selbstvertrauen. Die Teilnahme an der
Qualifizierung bedeutete für mich, meinem Leben
eine neue Richtung zu geben und optimistisch in
die Zukunft zu schauen. Gut finde ich auch, dass
man hier Leuten mit einer nicht so guten Vergangenheit eine Chance gibt und diesen vorurteilsfrei
begegnet.“
Der Caritasverband Düsseldorf e. V. wird auch in
den kommenden Jahren dafür offen sein, innovative Wege gegen die Langzeitarbeitslosigkeit zu
bestreiten und die Umsetzung von individuellen
Qualifizierungsmaßnahmen weiter voranzutreiben.
Übrigens: Auf dem NRW-Tag vom 26. bis zum
28. August in Düsseldorf werden wir, in Kooperation mit der Caritas in NRW, mit einem eigenen
Stand zum Thema Langzeitarbeitslosigkeit ver­
treten sein. Besuch und Diskussion erwünscht!
Weitere Informationen unter
www.caritas.de/stell-mich-an
Niels Riskes
Gesundheit, Gefährdetenhilfe
und berufliche Integration
für
perspektiven ich bringe heil
| 35
06
Wer
arbeitet,
hat ein
Recht auf
seinen
Lohn
für
36 |
für
die zukunft Xxxxxx xxxx XXXXXX
mitarbeiter
06.1
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit
­Schwerbehinderung gehören dazu!
Vorbildliche Umsetzung der Integrationsvereinbarung
Der Caritasverband Düsseldorf hat im September
2013 gemeinsam mit der Gesamt-Mitarbeitervertretung (MAV) und der Schwerbehindertenvertretung
zunächst für eine Laufzeit von zwei Jahren eine
Integrationsvereinbarung für schwerbehinderte und
ihnen gleichgestellte Mitarbeiter abgeschlossen.
Ziel der Vereinbarung: Die Beschäftigtenquote Schwerbehinderter und ihnen gleichgestellter Mitarbeiter soll mindestens fünf Prozent
für den gesamten Caritasverband Düsseldorf
(einschließlich der in Betriebsführung befindlichen Einrichtungen) betragen. Weiterhin sollten
Vermittlungsvorschläge vom Arbeitsamt und
von Berufsförderungswerken überprüft werden,
um insbesondere geeignete schwerbehinderte
Bewerberinnen und Bewerber für eine Ausbildung
bevorzugt zu berücksichtigen. Selbstverständlich
liegt es zudem in unserem Interesse, nach erfolgreich abgelegter Prüfung die Mitarbeiterin oder
den Mitarbeiter zu übernehmen. Aber auch die
Prävention und die Sicherung des Arbeitsplatzes
gehören zu den Maßnahmen der getroffenen Vereinbarung. Ein Integrationsteam, bestehend aus
einer/einem Beauftragten des Dienstgebers, einer/
einem Vertreter/-in der Schwerbehindertenvertretung und einem Mitglied der Mitarbeitervertretung,
achtet darauf, dass die Inhalte der Integrationsvereinbarung beachtet und umgesetzt werden, und
berät den Caritasverband Düsseldorf bezüglich
der Fördermöglichkeiten für Beschäftigte und
Auszubildende.
Alle Führungskräfte mit Personalver­
antwortung wurden umfassend geschult
In diesem Zusammenhang wurden alle Führungskräfte, die Personalverantwortung haben und auch
für Einstellungen zuständig sind, zur Thematik der
Integrationsvereinbarung (§ 83 SGB IX) intensiv
geschult. Neben der detaillierten Kenntnis wie
dem Verstehen der Integrationsvereinbarung sollte
der Umgang mit Bewerbungen von Schwerbehinderten und die Beschäftigung von Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern mit einer Schwerbehinderung im
gesamten Caritasverband noch vorbildlicher als in
der Vergangenheit gelebt werden.
Positives Fazit nach zwei Jahren
Hervorzuheben ist, dass durch diese Vereinbarung
eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen
Dienstgeber, Schwerbehindertenvertretung und
der Gesamt-MAV sehr gut funktioniert. Das
Ergebnis ist, dass bereits im Jahr 2014 (wie im
folgenden Jahr 2015) das Ziel der fünfprozentigen
Beschäftigungsquote überschritten werden konnte. Damit musste der Caritasverband Düsseldorf
in den vergangenen zwei Jahren keine Ausgleichsabgabe zahlen. Außerdem wurde die zunächst
auf zwei Jahre geschlossene Integrationsvereinbarung bis zum heutigen Tage weder von der
Dienstgeberseite noch von der Schwerbehindertenvertretung oder der Gesamt-MAV gekündigt.
Auch für die Zukunft bleibt Integration
ein zentrales Thema für uns
Beide Seiten tragen durch diese vertrauensvolle
Zusammenarbeit dazu bei, dass die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung und die
Sicherung und Förderung ihrer Arbeitsplätze als
besonders relevante gesellschafts- und sozial­
politische Aufgaben im Caritasverband Düsseldorf
wahrgenommen werden.
Claudia Fischer
Verwaltungsleiterin
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
| 37
06.2
Förderung der Teilhabe schwer­behinderter Menschen am Arbeitsleben
Caritas-Vertrauensperson der Schwer­­behindertenvertretung schildert erste Erfahrungen
mit der Integrationsvereinbarung.
Seit dem 1. September 2013 ist die Integrationsvereinbarung beim Caritasverband Düsseldorf e. V., beim Altenzentrum St. Anna-Stift, beim
Alten­zentrum St. Hubertusstift sowie in der Kita
St. Raphael Haus in Kraft. Von diesem Zeitpunkt
an wurden alle Bewerbungen − sowohl von
ausgeschriebenen Stellen als auch von individuell
geschriebenen − von schwerbehinderten Bewerberinnen und Bewerbern an die Vertrauensperson
der Schwerbehindertenvertretung, den Vorsitz der
Mitarbeitervertretung (MAV) und die/den Sicher-
heitsbeauftragte/-n weitergeleitet. In diesem Gremium werden die Bewerbungsunterlagen dahin
gehend detailliert geprüft, ob die/der schwerbehinderte Bewerber/-in für die ausgeschriebene
Stelle geeignet ist. Sofern er oder sie nicht geeignet sein sollte, wird über eine mögliche Absage
gemeinsam entschieden. Somit sind nun die
Schwerbehindertenvertretung, die Gesamt-MAV
und die/der Sicherheitsbeauftragte des Caritasverbandes über jede Bewerbung einer/eines Schwerbehinderten informiert.
Bei Vorstellungsgesprächen von Schwerbehinderten kann ebenfalls die Vertrauensperson auf
Wunsch hinzugezogen werden. Der Bewerber hat
dadurch eine größere Sicherheit und Unterstützung im Bewerbungsgespräch.
Durch die Integrationsvereinbarung konnte bereits
erreicht werden, dass ein Arbeitsplatz für Schwerbehinderte erhalten wurde. Dazu wurde das zuständige Integrationsamt eingeschaltet und ein Minderleistungsausgleich für den Arbeitgeber vereinbart.
Es wurden ebenfalls Arbeitsplätze für schwerbehinderte Mitarbeiter/-innen auf- bzw. umgerüstet,
sodass leidensgerechte Arbeitsplätze entstanden.
Hier zahlte das Integrationsamt einen Zuschuss von
bis zu 80 Prozent der Auslagen.
Sowohl für die Leitungskräfte als auch für die
schwerbehinderten Mitarbeiter ist die Integrationsvereinbarung ein gutes Instrument,
bei Unklarheiten oder Missverständnissen zu
helfen.
Martin Amann
Vertrauensperson der
Schwerbehindertenvertretung
38 |
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
06.3
Wir
mischen mit!
Ausbildungsinitiative für Köchinnen und Köche im CaritasAltenzentrum St. Hubertusstift
Die Ernährung alter, pflegebedürftiger und z. T.
chronisch kranker Menschen hat in einer stationären Altenhilfeeinrichtung eine besondere
Bedeutung. Essen und Trinken war im Rahmen
der Pflege schon immer ein zentrales Thema in
den Aktivitäten des Lebens. Fehler in der Ernährung können für Bewohnerinnen und Bewohner
sehr schnell zu einer existenziellen Bedrohung
werden. Die Bandbreite der Herausforderungen
und Problemlagen in diesem Themenfeld ist groß
und sollte nicht nur für den Fachbereich der Pflege
relevant sein. Bewohnerorientierte Verpflegungsansätze fördern merklich das Wohnbefinden, steigern die Lebensqualität und vermeiden zumeist
ernährungsbedingte Mangelerscheinungen. Daher
müssen sich auch zunehmend Köche mit der
Speiseversorgung für die oben genannte Ziel­
gruppe auseinandersetzen.
Mehr als nur kochen
und mehr als nur essen
Für junge Menschen, die sich für eine Ausbildung
zur Köchin/zum Koch in einer Altenhilfeeinrichtung
entscheiden, besteht die Chance, mehr zu lernen,
als der übliche Ausbildungsplan vorsieht. Hier
geht es um „Essen als soziales Ereignis“, um die
Strukturierungsfunktion von Mahlzeiten und um
die Selbstbestimmung von Heimbewohnerinnen
und -bewohnern. Manchmal ist es auch einfach
nur wichtig, ältere Menschen zur Nahrungsaufnahme zu motivieren, um lebenswichtige physiologische Funktionen bei ihnen aufrechterhalten zu
können. Und was mindestens genauso relevant
ist: Bewohner/-innen kommen in die Einrichtung
und verstehen sehr viel vom „Essen und Trinken“:
Sie haben ihre spezifischen Gewohnheiten und
Ansprüche, haben oft jahrelang selbst gekocht
und ihre ganz persönlichen Lieblingsspeisen.
Weiterhin benötigen Menschen mit einer demenziellen Erkrankung auch besondere Anreize zur
Nahrungsaufnahme (Gerüche) und besondere
Kostformen (Fingerfood).
Beste Voraussetzungen für eine fundierte
Ausbildung in den Caritas-Altenzentren
Seit dem Umbau im Jahr 2011 verfügt das Alten­
zentrum St. Hubertusstift über eine hochmoderne, technisch gut ausgestattete und räumlich
großzügige Produktionsküche. Selbstverständlich
entspricht sie allen aktuellen gesetzlichen Richt­
linien in vollem Maße. Daher möchten wir dort
mehr als ein oder zwei Köchinnen/Köche für diese
Ausbildung gewinnen. Zurzeit betreibt der Caritasverband − neben dem Hubertusstift − in seinen
Einrichtungen über fünf weitere Produktionsküchen. Der Küchenleiter des Hubertusstiftes verfügt
übrigens neben seiner fachlichen Kompetenz
und langjährigen Erfahrung über die Ausbildungs­
eignungsprüfung.
Unsere Ziele der Ausbildung zur Köchin/
zum Koch in Altenpflegeeinrichtungen
Neben den praktischen Ausbildungsinhalten für
den Lernort Küche sollen die angehenden Köchinnen und Köche die Altenpflegeeinrichtung, ihre
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
| 39
Bewohner/-innen und Mitarbeiter/-innen als Ganzes
wahrnehmen und sich an jeglichen Maßnahmen
rund um die Speiseversorgung beteiligen. Hierbei
werden folgende zusätzliche Ziele erreicht.
Die Auszubildenden
… verfügen über Grundlagenwissen zum Thema
Altern und Leben in einem Altenheim
… kennen wesentliche Krankheitsbilder und
Betreuungsformen im Alter
… verstehen die Bedeutung und Problemlagen
der Ernährung alter Menschen
… können Speisepläne nach aktuellen Kenntnissen einer altersgerechten Ernährung erstellen
… können individuelle Ernährungspläne auf der
Basis der Informationssammlung für den
­Bewohner anfertigen
… wirken bei der Planung und Bewirtung bei
Festen und Feiern der Bewohner mit
… beherrschen die Herstellung besonderer Kostformen, z. B. Fingerfood, attraktive Breikost
… bieten saisonale thematische Kochgruppen
und Aktionen mit Bewohnern an, u. a. Plätzchen backen vor Weihnachten, Rezepte aus
der Heimat, Ostereier färben oder Marmelade
kochen
Was erwartet die Auszubildenden
im St. Hubertusstift?
Die Auszubildenden erhalten eine gute praktische
Anleitung durch einen kompetenten und erfahrenen Küchenleiter, werden individuell unterstützt
und auf ihre Prüfungen vorbereitet. Der Caritasverband legt zudem Wert auf eine gute, team­
orientierte und kooperative Arbeitsatmosphäre mit
geregelten Arbeitszeiten. Raum für eigene Ideen
sind genauso selbstverständlich wie der regelmäßige intensive Kontakt zu den Bewohnerinnen und
Bewohnern der Altenzentren sowie zu erfahrenen
Kolleginnen und Kollegen anderer Fachbereiche.
Der Caritasverband wirbt für die Ausbildungsplätze zur Köchin/zum Koch im Altenzentrum St. Hubertusstift in vielfacher Art und Weise:
in Ausbildungsbörsen, über enge Kontakte zu
Schulen, über das Arbeitsamt, über die Landwirtschaftskammer sowie durch interne und externe
Stellenanzeigen. Angelehnt an das bestehende
Rahmenkonzept zur Ausbildung Köchin/Koch
und Hauswirtschafterin/Hauswirtschafter wird die
40 |
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
praktische Ausbildung systematisch geplant und
durchgeführt Dabei werden die oben genannten
Ziele mit konkreten Maßnahmen umgesetzt und
regelmäßig überprüft. Die Auszubildenden werden durch kundige und besonders vorgebildete
Fachkräfte in den unterschiedlichen Fachbereichen (Küche, Wohnbereich, Service) begleitet und
angeleitet. Hierbei lernen sie eine ganzheitliche
Sichtweise auf die Bewohner/-innen des Altenzentrums. Die Auszubildenden sollen die Erfahrung
machen, dass sich eine Heimküche öffnet und
engagierte sowie überlegt agierende Köchinnen
und Köche auch außerhalb der Küche einen
wesent­lichen Beitrag zum Wohlbefinden älterer
Menschen leisten können.
Margret Boeck
Referat Pflegende Begleitung
06.4
Duales Studium beim
Caritasverband Düsseldorf
Warum haben Sie sich konkret für Health Care
Management als dualen Studiengang ent­
schieden?
F
ranziska Mayr: „Ehrlich gesagt hatte
ich gar keinen Plan B, als ich mich beim
Caritasverband beziehungsweise bei der
Hochschule beworben habe. Als ich die Beschreibung zum Studiengang las, dachte ich sofort –
das ist es! Die Kombination von BWL, Gesundheit,
Medizin und den klassischen Tätigkeiten der
Verwaltung finde ich super. Außerdem mag ich die
Abwechslung zwischen den Theorie- und Praxisphasen, zwischen Lernen und Arbeiten.“
Franziska Mayr (20 Jahre)
arbeitet zurzeit in der Personalabteilung des
Caritasverbandes Düsseldorf e. V. und studiert
im sechsten Semester den dualen Studiengang
Health Care Management an der Hochschule
­Niederrhein (Krefeld). Sie stammt eigentlich aus
dem Ruhrgebiet, lebt seit längerer Zeit in Düsseldorf, hat ein Faible für Qualitätsmanagement und
mag Sport jeglicher Art. Ihr Motto: „Was du auch
tust: Du entscheidest, was bleibt“.
T
obias Müller: „Bei mir war es etwas
anderes: Ich wollte zunächst Pilot werden und hatte ein mehrtägiges Assessment-Center in Hamburg bei der Lufthansa. An
einer Stelle sollten wir in unseren eigenen Worten
beschreiben, warum wir Pilot werden möchten
und was uns eigentlich daran reizt. Da wusste
ich: Eigentlich ist es gar nicht das, was ich will!
Ich möchte Kontakt mit Menschen haben und
trotzdem auch strategisch planen und organisieren sowie Verantwortung übernehmen. Und da
ich aufgrund meiner Ausbildung zum Rettungshelfer einiges über Medizin gelernt habe, war der
Studiengang Health Care Management für mich
naheliegend.“
Tobias Müller (20 Jahre),
derzeit im Einsatz im Controlling des Caritasverbandes Düsseldorf e. V., studiert im vierten Semester ebenfalls den dualen Studiengang Health
Care Management an der Hochschule Niederrhein
(Krefeld). Tobias war lange Jahre Messdiener, ist
ausgebildeter Rettungshelfer und koordiniert in
seiner Freizeit ehrenamtlich die Notfallvorsorge
beim Malteser Hilfsdienst in seiner Heimatstadt
Willich. Wenn er sich vom Lernen ablenken möchte, geht er gern ins Fitnessstudio.
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
| 41
Haben Sie sich bewusst für den Caritasverband
Düsseldorf als Arbeitgeber entschieden oder
war dies eher Zufall?
F
ranziska Mayr: „Bei mir war es in der Tat
eher Zufall. Auf der Website der Hochschule ist der Caritasverband Düsseldorf als
Kooperationspartner aufgeführt. So kam ich erst
auf die Idee, mich hier zu bewerben. Und da ich
evangelisch bin, dachte ich zunächst, ich würde
sowieso nicht genommen oder hätte weniger
Chancen auf den Ausbildungsplatz. Aber letztlich
war das nicht der Fall − das hat mich ehrlich gesagt überrascht und ich fand es sehr positiv.“
T
T
obias Müller: „Das stimmt! Da geht
schon das eine oder andere Wochenende
drauf. Was mir aber gefällt, ist der konkrete Praxisbezug des Gelernten. Es kann passieren,
dass man das, was man gerade im Seminar oder
in der Vorlesung hatte, dann konkret im Beruf anwenden kann. Und wenn ich eine heiße Lernphase habe, kann ich mich auch ab und an mal eine
Stunde in meiner Arbeitszeit hinsetzen und lernen.
Dass das beim Caritasverband kein Problem ist,
finde ich gut.“
Es heißt in den vergangenen Jahren immer
mehr, das Gesundheitswesen sei der Zukunfts­
sektor – was halten Sie davon?
Würden Sie Ihren Freunden oder Bekannten
den Caritasverband Düsseldorf als Arbeitgeber
empfehlen?
F
T
obias Müller: „Ich glaube, es stimmt.
Schon allein, dass die Menschen immer
älter werden und die Medizin und Pflege
immer komplexer. In diesem Zusammenhang ist
natürlich eine klares Management notwendig,
auch und gerade, was die Kosten betrifft. Und
dann ist man mit einem dualen Studium breit aufgestellt. Mal sehen, ob diese Prognose auch noch
in ein paar Jahren aktuell ist.“
für
F
ranziska Mayr: „Nein, man muss sich
schon darüber im Klaren sein: Ein duales
Studium ist kein Ponyhof. Das bedeutet,
man lernt vor Klausuren natürlich viel und muss
Freizeit opfern. Wichtig ist, dass man diszipliniert
ist, das Studium ist schon anspruchsvoll. Der
Vorteil gegenüber einem herkömmlichen Studium
ist, dass man aufgrund des Gehalts gar nicht
oder weniger nebenher arbeiten muss. Wenn das
anders wäre, dann wäre es extrem schwierig.“
obias Müller: „Na ja, ich habe als
langjähriger Messdiener und durch mein
Ehrenamt beim Malteser Hilfsdienst schon
einen engeren Bezug zur katholischen Kirche.
Aber das war nicht unbedingt ausschlaggebend
für mich: Ich wollte einen vielseitigen Arbeitgeber,
bei dem man verschiedene Bereiche kennenlernen kann. Bei einer Krankenkasse sind die
Tätigkeiten viel eingeschränkter, hier gibt es nicht
die Möglichkeit, ein Praktikum in einer Pflegeeinrichtung zu machen.“
ranziska Mayr: „Zu Beginn unseres Studiums wurde natürlich von der Hochschule
mit der Voraussage des expandierenden
Marktes und mit guten Zukunftsaussichten
geworben. Ob wir nur auf der Welle schwimmen
oder ob es tatsächlich so sein wird, muss man
in der Tat sehen. Auf jeden Fall ist unser Studiengang deutschlandweit in dieser Kombination
einzigartig – das, finde ich, ist schon mal eine gute
Voraussetzung.“
42 |
Wie sieht es mit dem Lernpensum aus, schaffen
Sie das an den zwei Tagen, wenn Sie an der
Fachhochschule sind?
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
F
ranziska Mayr: „Ja, unbedingt. Am Anfang
wurde ich von meinem Umfeld häufig belächelt, wenn ich von Mitarbeitermessen oder
Advents- oder Fastenandachten erzählte. Aber ich
mochte es von Anfang an! Es ist eine besondere
Atmosphäre, mit seinen Kollegen morgens um
Viertel nach sieben zur Messe zu gehen und dann
zu frühstücken. Es ist sehr persönlich, und meine
Tätigkeit hat mich sogar näher an die christlichen
Werte geführt. Und dann kann ich noch sagen: Ich
mag meine Kollegen, sie sind alle hilfsbereit und
es wird sich wirklich um einen gekümmert. Wenn
ich Fragen habe oder etwas ist, kann ich jeden
ansprechen.“
T
obias Müller: „Was ich hier mag, ist, dass
man sich sehr schnell zugehörig fühlt und
eingegliedert wird. Mein Ansprechpartner
für die Ausbildung, Martin Amann, hat immer ein
offenes Ohr. Das Gleiche gilt auch für die anderen
Kollegen, da habe ich noch nie schlechte Erfahrungen gemacht.“
F
ranziska Mayr: „Was letztlich nicht optimal
ist, ist, dass wir nicht jeden Tag vor Ort sein
können. Der eine oder andere Kollege ist
dann aber schon mal verwirrt und bringt die Tage
durcheinander, wenn wir in der Hubertusstraße
sind. Mittlerweile freuen sich unsere Kollegen
einfach, wenn wir da sind, und haben sich daran
gewöhnt, dass man bei manchen Dingen einfach
mehr Absprachen braucht.“
sehr interessieren, eine weiterführende Position
im Referat Pflegende Begleitung zu übernehmen.
Während meines viermonatigen Praktikums im
CAZ St. Josefshaus mochte ich die Vielseitigkeit
der Aufgaben in der Verwaltung und den Umgang
mit den Bewohnern und Kollegen am meisten.“
Herzlichen Dank für das Interview.
Das Interview führte Stephanie Agethen.
Was würden Sie zukünftigen Studentinnen und
Studenten Ihres Studiengangs mit auf den Weg
geben?
F
ranziska Mayr: „Letztlich muss man
aufgeschlossen, offen und kommunikativ
sein, gerade auch, wenn es darum geht,
­regelmäßig die Abteilungen zu wechseln. Weiterhin: Spaß an den Studieninhalten und natürlich
muss man viel lernen.“
T
obias Müller: „Ich würde Ähnliches sagen: Die Vorteile des dualen Studiums sind
natürlich die Ausbildungsvergütung, die
besondere Vielseitigkeit sowie die enge Verzahnung von Theorie und Praxis. Nachteile sind die
strenge Verschulung der Inhalte und das hohe
Lernpensum: Aber letztlich kriegt man alles hin,
wenn man nur will.“
Haben Sie konkrete Ziele, wie es nach Ihrem
dualen Studium für Sie weitergehen soll?
F
ranziska Mayr: „Erst mal hoffe ich natürlich auf eine Übernahme. Ich glaube, es
wäre gut, wenn ich mich noch etwas stärker in die verschiedenen Bereiche der Verwaltung
einarbeiten könnte. Auch interessiert mich das
Thema Qualitätsmanagement sehr, hier könnte
ich mir auch meine zukünftige Tätigkeit vorstellen.
Und freuen würde mich eine Übernahme natürlich auch, nach drei Jahren hängt man schon an
seinem Arbeitgeber und den Kollegen.“
T
obias Müller: „Ich habe ja noch eineinhalb Jahre Ausbildung, dann kommen
noch meine Bachelorarbeit und die ganzen Abschlussprüfungen. Langfristig würde mich
Der duale Studiengang
Health Care Management
an der Fachhochschule Niederrhein in Krefeld
endet nach acht Semestern mit dem Abschluss
Bachelor of Science (B. Sc.). Die dualen Studentinnen und Studenten arbeiten an drei Tagen
in der Woche im Unternehmen, zwei volle Tage
verbringen sie an der Hochschule, hinzu kommt
noch eine Woche Blockunterricht pro Semester.
An der Hochschule lernen Franziska und Tobias
von medizinischen Grundlagen, diagnostischen
und therapeutischen Verfahren über Betriebswirtschaftslehre und Controlling bis hin zu Recht, IT,
Kommunikation und Präsentation alle Grundlagen
des modernen Gesundheitsmanagements. Nach
vier Jahren haben die dualen Studierenden sowohl
die Ausbildung als Kauffrau/Kaufmann im Gesundheitswesen als auch ein wissenschaftliches
Studium absolviert.
Weitere Informationen unter:
www.hs-niederrhein.de
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
| 43
06.5
Belastungen abbauen
und Kraft tanken
Seminarangebot „Ruheraum“ für
Mitarbeitende der Pflege in Einrichtungen der Altenhilfe des Caritas­
verbandes Düsseldorf
44 |
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
Die Pflege von alten und kranken Menschen ist
eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, die häufig mit
Belastungen verbunden ist. Schichtarbeit, schwierige Pflegesituationen, Personalengpässe und
Zeitmangel sind einige der Stressfaktoren, der die
Mitarbeitenden in der Pflege ausgesetzt sind. Die
Folge: Es ist schwer, nach der Arbeit abzuschalten
und sich den Familienmitgliedern und dem eigenen Wohlergehen zuzuwenden.
Diese besonderen Belastungen nehmen die
Verantwortlichen des Caritasverbandes Düsseldorf
wahr und handeln ganz im Sinne des Leitbildes.
Kennzeichnend für die Grundlage des karitativen
Handelns ist das biblisch fundierte christliche
Menschenbild. Dazu gehört folgerichtig die Unterstützung der Mitarbeitenden. Und diese Unterstützung erfährt eine Konkretisierung im Angebot des
neu konzipierten Seminarangebotes „Ruheraum“.
… „Ich hatte zunächst ein schlechtes Gewissen,
teilzunehmen, und gehe nun motivierter in den
Dienst.“
Vom 19. bis 21. Oktober 2015 fand zum ersten
Mal das Seminar „Ruheraum“ statt. Die drei Tage
waren von „entschleunigen – verlang­samen –
innehalten“ geprägt. Mithilfe von spirituell
biblischen Anregungen, Entspannungsübungen
und Zeiten der Ruhe erhielten die Teilnehmenden
vielfältiges Handwerkszeug zur Selbstpflege. Dies
soll helfen, im Alltag den persönlichen Ruheraum
regelmäßig zu gestalten.
Und das außergewöhnliche Angebot des Referats
Pflegende Begleitung wird auch in den nächsten
fünf Jahren weitergehen: Einmal jährlich wird das
Seminar „Ruheraum“ für 15 Mitarbeitende aus
dem Pflegebereich angeboten.
Die positive Resonanz der Teilnehmenden spiegelt
sich in den exemplarischen Äußerungen wider:
Schwester Lucia Maria Bergrath
Sozialer Dienst und Begleitung in der Seelsorge
… „Ich bin froh, dass ich Zeit für mich hatte und
zur Ruhe gekommen bin.“
… „Ich werde meine Kolleginnen und Kollegen
bestärken, sich für das nächste Seminar
­Ruheraum anzumelden.“
für
mitarbeiter ein recht auf seinen Lohn
| 45
07
Versag
keine
Wohltat
dem, der
sie braucht,
wenn es
in deiner
Hand
liegt
für
46 |
für
die zukunft Pflege und Betreuung
qualität
07.1
Verbessertes Leistungsangebot
im Sinne der Pflegebedürftigen
Ausbau der Betreuungsassistenz in den
ambulanten und stationären Diensten
des Caritasverbandes Düsseldorf
Das erste Pflegestärkungsgesetz ist seit dem
1. Januar 2015 in Kraft und bietet Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen eine deutliche finanzielle Entlastung. Zum einen wurde das Pflegegeld
für die häusliche Pflege durch Angehörige erhöht.
Zum anderen erhalten Pflegebedürftige einen
erweiterten Anspruch auf Pflegesachleistungen,
wenn sie sich durch einen ambulanten Pflegedienst betreuen lassen. Darüber hinaus besteht
der Anspruch auf zusätzliche Betreuungs- und
Entlastungsleistungen, die Pflegebedürftigen dabei
helfen, möglichst lange ein selbstbestimmtes
Leben zu Hause führen zu können.
Die Caritas Häuslichen Dienste haben sich auf das
verbesserte Leistungsangebot eingestellt und bieten neben der pflegerischen und hauswirtschaft­
lichen Versorgung seit diesem Jahr mit ihren
neuen Alltagsbegleitern umfassende Betreuungsangebote an. Pflegebedürftige und ihre Angehörigen werden bei Antragstellungen oder Behördengängen, der Begleitung bei Einkäufen oder
Arztbesuchen und bei haushaltsnahen Dienstleistungen – wie dem Zubereiten kleiner Mahlzeiten –
zukünftig deutlich entlastet. Ähnliche Leistungen
gelten für die sogenannte Verhinderungspflege.
Wenn eine private Pflegeperson vorübergehend
ausfällt, weil sie verhindert, verreist oder selbst
krank ist, haben Pflegebedürftige Anspruch auf
Leistungen der Verhinderungspflege. Diese Art
der Pflege kann beispielsweise auch in Anspruch
genommen werden, wenn Angehörige eines
Demenzkranken für einen Abend ins Theater oder
Kino gehen möchten. Hier übernehmen die Caritas Häuslichen Dienste ebenfalls stundenweise die
Betreuung der Pflegebedürftigen, unterstützen im
Haushalt oder begleiten beim Spaziergang.
Auch in den stationären Pflegeeinrichtungen wurden die Betreuungsleistungen erhöht. Anspruchsberechtigt sind nicht mehr nur Bewohnerinnen
und Bewohner mit einer eingeschränkten Alltagskompetenz. Ab nun haben alle Pflegebedürftigen
einen Anspruch auf individuelle Unterstützungsleistungen.
Der Caritasverband konnte die Anzahl der
Betreuungsassistentinnen und Betreuungs­
assistenten von 25 auf 51 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter erhöhen. Wesentliche Aufgaben
der Betreuungskräfte sind die Aktivierung der
Betroffenen in Bezug auf „Alltagsaktivitäten“
mit dem Ziel, durch Motivation, Betreuung und
Begleitung das allgemeine Wohlbefinden positiv
zu ­beeinflussen.
Jörg Kador
Referat Pflegende Begleitung
für
qualität versag keine Wohltat
| 47
07.2
Qualitätsmanagement –
mehr als nur ein Handbuch
Neues zirkuläres Konzept: Caritasverband Düsseldorf
bildet eigene Führungskräfte selbst zu Auditoren aus.
Leitungskräfte des Caritasverbandes nach der zweiten bestandenen Prüfung.
V. l. n. r.: Natalie Schneider, Marita Willwer, Thomas Salmen, Jörg Kador, Ronald Vogel,
Claudia Fischer, Thorsten Gehlhaar, Franziska Mayr, Frank Kaup, Rainer Schlaghecken,
Wolfgang Küchler
So viel steht fest: Gute Qualität macht den
Unterschied – aus diesem Grund ist Qualitätsmanagement für Unternehmen häufig ein entscheidender Erfolgsfaktor. Dabei sind eine offene Kommunikationsstruktur, eine präzise Zielplanung und
Erfolgsprüfung die Mittel der Wahl. Voraussetzung
ist allerdings die Mitwirkung aller Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter und die Bereitschaft der Vorgesetzten, das gesamte System lebendig zu gestalten.
Diese Strategie wird vom Caritasverband Düsseldorf seit 2004 konsequent verfolgt. Von 2011 an
sind alle Dienste und Einrichtungen des Verbandes nach der gültigen ISO-Norm zertifiziert und
unterziehen sich regelmäßigen in- und externen
Qualitätsprüfungen. Nächster Entwicklungsschritt
ist die Einführung der ISO-Norm 9001:2015: Alle
führenden Leitungskräfte durchlaufen intensive
Qualitätsschulungen, um nach ca. vier Monaten
die anerkannte Qualifikation eines Qualitätsmanagement-Auditors der Deutschen Akkreditie-
48 |
für
qualität versag keine wohltat
rungsstelle (DAkkS) zu erlangen. „Für uns war
es von entscheidender Bedeutung, dass unsere
gesamten Führungskräfte im Thema sind. So
wissen sie, welche möglichen Fragestellungen bei
den eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in
der Umsetzung auftreten können“, betont Ronald
Vogel, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Düsseldorf e. V. Der Verband ist davon
überzeugt, dass ein funktionierendes Qualitätsmanagement mit regelmäßigen internen und externen
Audits und Zertifizierungen – neben den zwischenmenschlichen Faktoren in den sozialen und
pflegerischen Einrichtungen – die entscheidenden
Parameter sind, die zukünftig den Qualitätsunterschied zum Wettbewerb ausmachen. „Deshalb
haben wir bei uns das Thema Qualitätsmanagement im Vorstand angesiedelt: vom Vorstand bis
zum Fachbereichsleiter – alle durchlaufen bei uns
die gleiche Ausbildung“, so Vogel weiter. Thomas
Salmen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender,
ergänzt: „Ein weiterer Aspekt ist das berufliche
Miteinander: Durch die gemeinsamen Gespräche
zum Thema steigt das gegenseitige Verständnis
zwischen Leitung und Mitarbeiterschaft, ohne die
Qualitätsmanagement nicht nachhaltig implementiert werden kann.“
Beim Caritasverband Düsseldorf werden insgesamt 15 Fach- und Führungskräfte aus allen
Fachbereichen (Vorstand, Pflege, Soziale Dienste,
Verwaltung und Qualitätsbeauftragte) bis März
2016 vom QM-Beauftragten über den Manager
bis zum externen Auditor ausgebildet. Inhalte der
Schulung sind u. a. die Grundlagen der ISO-9000Normen Familie, Dokumentation, Datenanalyse
und Checklistenmethodik, Planung von Audits,
Umgang mit kritischen Auditsituationen sowie
Korrekturmaßnahmenfestlegung und -verfolgung.
Stephanie Agethen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
07.3
CaritasPflegeberatung
Beratung rund um Pflegebedürftigkeit aus einer Hand
Ein Unfall, ein Sturz oder eine Erkrankung – Pflegebedürftigkeit kann uns alle oder nahestehende
Angehörige plötzlich und unerwartet treffen. In
dieser emotional belastenden Situation, in der sich
Betroffene häufig überfordert fühlen, treten vielfältige Fragen auf: Welche Unterstützungsformen gibt
es? Stehen den Betroffenen finanzielle Hilfeleis­
tungen zu? Und wie erlangt man Übersicht über
die bürokratischen Anforderungen?
In Deutschland und natürlich auch in Düsseldorf,
der Landeshauptstadt Nordrhein-Westfalens, wird
die Bevölkerung seit Jahrzehnten aufgrund des
demografischen Wandels immer älter. Die Zahl der
Pflegebedürftigen steigt rasant. Dies ist ein Grund,
warum sich in den vergangenen Jahren immer
mehr Ratsuchende an die Einzugsberatung des
Referates Pflegende Begleitung gewandt haben.
Auf diesen erhöhten Beratungsbedarf reagierte der Caritasverband 2015 mit der Einführung
einer neuen Anlaufstelle, der Pflegeberatung. Das
Aufgabengebiet der „Einzugsberatung“, welches
bislang in der Information rund um den Einzug
in eines der acht Caritas-Altenzentren bzw. der
betreuten Wohnanlagen bestand, wurde daraufhin
deutlich erweitert. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter widmen sich zunächst in einem persönlichen Gespräch den Ratsuchenden. Dabei wird
natürlich die aktuelle Lebenssituation beleuchtet.
Unter Einbeziehung der Wünsche und Bedürfnisse
der oder des Pflegebedürftigen wird anschließend
ein sehr individuelles Unterstützungsangebot erstellt. Die Betroffenen entscheiden selbst, welches
der verfügbaren Angebote sie gern in Anspruch
nehmen möchten.
Die Pflegeberatung des Caritasverbandes versteht
sich als zentrale Anlaufstelle, bei der Pflegebedürftige und ihre Angehörigen sowie von Pflegebedürftigkeit bedrohte Menschen zu allen Themen
der Pflege kompetent und diskret Informationen
erhalten. Auch bei der Organisation der richtigen
Pflege- und Betreuungsleistungen unterstützen wir
selbstverständlich sehr detailliert.
Typische Fragen, die immer wieder gestellt und
die von der Caritas-Pflegeberatung kompetent
beantwortet werden, sind z. B.:
… Ab wann erhalte ich Leistungen aus der
­Pflegeversicherung?
… Wo stelle ich den Antrag, wie fülle ich ihn aus?
… Kann ich in meiner jetzigen Situation noch
weiter zu Hause leben?
… Welche unterschiedlichen Unterstützungs­
angebote gibt es für den häuslichen Bereich?
… Was kann ich tun, wenn meine eigenen
­finanziellen Mittel nicht ausreichen? Wo bekomme ich finanzielle Unterstützung?
… Welche Wohnformen kommen für mich
­infrage?
Die Caritas-Pflegeberaterinnen und -berater nehmen sich der Fragen und Sorgen der Betroffenen
an, beraten umfassend über das Leistungsangebot des Caritasverbandes und helfen dabei,
eine auf die persönlichen Wünsche und Bedürfnisse zugeschnittene Lösung zu finden.
Wir unterstützen gern!
Monika Preuschoff
Caritas-Pflegeberatung
für
qualität versag keine Wohltat
| 49
08
Ein Segen
sollst
du sein
2015
caritas im jahresverlauf
50 |
februar
Willkommen in Düsseldorf –
„Aktion Neue Nachbarn“
Caritasverband Düsseldorf e. V.
macht sich stark für Flüchtlinge
Auf über 30 Jahre Erfahrung in der Flüchtlingsberatung schaut der Caritasverband Düsseldorf
zurück. Die Angebote wurden immer schon häufig
genutzt. Im Jahr 2015 stiegen die Fallzahlen
jedoch rapide, worauf wir unsere Beratungen ab
Februar deutlich ausweiteten. Viele Flüchtlinge
sind nach der Erstversorgung in den Unterkünften kurzfristig auf eine spezialisierte fachliche
Hilfestellung angewiesen. Ziele sind, aufenthaltsrechtliche Fragen zu klären, Familien zusammenzuführen und Arbeitsgenehmigungen zu erwirken.
Menschen, die als Flüchtlinge Sicherheit in der
deutschen Gesellschaft suchen, sollen – so unser
Bemühen – möglichst schnell ihren Alltag selbstverantwortlich gestalten können. Bei Bedarf erhalten sie wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger
Unterstützung im Regelhilfesystem.
2015 im jahresverlauf ein segen
| 51
März
Ursachen von Flucht – Hilfen für ­
Flücht­linge. Patriarch von ­Jerusalem
besucht den ­Caritasverband Düsseldorf
Während seines Besuches in Düsseldorf war
Erzbischof Fouad Twal, Lateinischer Patriarch
von Jerusalem, auch Gast des Caritasverbandes
­Düsseldorf, um sich dort über Düsseldorfer Hilfen
für Flüchtlinge informieren zu lassen. Am Freitag,
dem 13. März 2015 traf er hier alle wichtigen
regionalen Akteure der Flüchtlingshilfe: Neben den
Vertretern der Düsseldorfer Wohlfahrtsverbände
folgte auch Miriam Koch, Flüchtlingsbeauftragte
der Stadt Düsseldorf, der Einladung der Caritas.
Erzbischof Twal erhielt hier aus den Händen
des Caritas-Ratsvorsitzenden Stadtdechant
Monsignore Rolf Steinhäuser einen Scheck über
5.000 Euro für Flüchtlingsprojekte seines Bistums
in Jordanien.
Verdienter Sieg! Freikarten für Flüchtlinge
für ein Spiel der Fortuna Düsseldorf
Am Samstag, dem 21. März 2015 genau mittags um 13 Uhr war der Anpfiff.
Fortuna Düsseldorf gegen SV Darmstadt 98. Mit in der ESPRIT arena:
16 Flüchtlinge aus Syrien und Albanien sowie Mourad Bouad vom Fachdienst für Integration und Migration des Caritasverbandes Düsseldorf. Der
Verein Fortuna hatte dem Caritasverband Freikarten für das Spiel sowie Verzehrgutscheine gesponsert, damit die Flüchtlinge die besondere Atmosphäre
eines Heimspiels erleben können. Mourad Bouad berichtet: „Fortuna hat an
diesem Tag wirklich super gespielt. Die Flüchtlinge waren froh, dass sie mal
rauskamen, und sie haben die Stimmung im Stadion genossen.“ Glücklicherweise hat Fortuna dann 2 : 0 gewonnen.
52 | 2015 im jahresverlauf ein segen
april
Symposium „Psy­
chische Gesundheit
am Arbeitsplatz“
Projekt WERTvoll. Kulturen
und Generationen verbinden
­Persönliches in einem
­gemeinsamen Workshop
Menschen verbinden mit Fotos, Gegenständen und Geschichten ganz persönliche Erinnerungen und Gefühle. Alte Fotos können aber auch ganz neue
Erinnerungen über alte Gefühle erzählen: Der Caritasverband Düsseldorf
veranstaltete daher vom 7. bis 11. April im zakk Düsseldorf eine einwöchige
Kreativ- und Schreibwerkstatt, die Jugendliche und Senioren zusammenführen sollte. Gemeinsam wurden Gegenstände, die persönliche Geschichten
enthalten, in originelle Exponate verwandelt. Dabei bildete jeweils ein Senior
mit einem Jugendlichen ein sogenanntes Kreativ-Tandem, das gemeinsam
etwas Neues entwickelte und sich während des Projektes intensiv austauschte. Begleitet wurden sie dabei von einer Schriftstellerin und einem Fotografen, die die Ergebnisse anschließend in einem Buch zusammenstellten.
Caritas-Projekt „Jes – Jugend
engagiert sich“ begibt sich mit
Sechstklässlern auf Fährtensuche
auf den Golzheimer Friedhof
Gemeinsam mit dem Düsseldorfer Bündnis
gegen Depression fand am Donnerstag, dem
23. April 2015 ein Symposium für Fachpublikum
zum Themengebiet „Psychische Gesundheit am
Arbeitsplatz“ im St.-Lambertus-Saal statt. Hintergrund dieser Veranstaltung war, dass psychische
Erkrankungen inzwischen als häufigste Ursache
für krankheitsbedingte Ausfälle und Frühberentung
erkannt werden. Pflegekräfte und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sind, wie auch andere
Menschen helfender Berufe, durch ihre Profession
in besonderer Weise gefährdet, an einer posttraumatischen Belastungsstörung, einem Burn-outSyndrom oder einer Depression zu erkranken. Es
besteht dringender Handlungsbedarf insbesondere aufseiten der Träger von Pflege- und sonstigen
sozialen Einrichtungen und der personalverantwortlichen Führungskräfte, und zwar sowohl
zum Schutz der Pflegekräfte als auch der ihnen
anvertrauten Personen. Das Symposium wollte
die Bedeutung der psychischen Gesundheit von
­ flege – verBeschäftigten – insbesondere in der P
deutlichen, für die kritischen Punkte am Arbeitsplatz sensibilisieren sowie Lösungsansätze und
Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.
Den Girls’ Day wie den Boys’ Day am 23. April nutzten zahlreiche Schülerinnen und Schüler der sechsten Klasse der Sekundarschule in Flingern, um
auf dem Golzheimer Friedhof historische Grabmäler mit Wasserspritzen und
weichen Bürsten zunächst von Staub und Moos zu reinigen und dann näher
in Augenschein zu nehmen. Vertreter des Vereins „Der Golzheimer Friedhof
soll leben e. V.“ erzählten anschaulich von der 200-jährigen Geschichte der
Grünanlage am Victoriaplatz mit ihren Grabplatten, Denkmälern und Gruftzugängen. Für die Schülerinnen und Schüler gab es viele Details zu entdecken,
z. B. ungewohnte Symbole für verlöschendes Leben wie abwärtsgerichtete
rauchende Fackeln oder eine Eieruhr mit Engelsflügeln. Die Jugendlichen fertigten Skizzen an, notierten sich einiges und fotografierten, um anschließend
in der Schule über diese Aktion berichten zu können. Vorbereitet wurde die
Ehrenamtsaktion an der Sekundarschule vom Caritas-Projekt „Jes – Jugend
engagiert sich“.
2015 im jahresverlauf ein segen
| 53
mai
Erster Spatenstich für das neue
Rather Familienzentrum
Nach mehr als sechsjähriger Planungsphase erfolgte am Freitag, dem 8. Mai
der ersten Spatenstich für den Neubau des Rather Familienzentrums. Extra
aus Köln angereist war auch Weihbischof Dominikus Schwaderlapp. „Vor
neun Jahren als Modellprojekt gestartet, hat sich das Rather Familienzentrum
inzwischen so positiv entwickelt, dass Fachleute aus ganz Deutschland anreisen, um sich über die Strukturen der Einrichtung zu informieren“, berichtete die Rheinische Post. Vier katholische Träger arbeiten dort zusammen,
bieten verschiedene Leistungen wie Beratungen, Gesundheitskurse und Kulturangebote an und können zudem auf viele Angebote ihrer Organisationen
zurückgreifen. Beteiligt sind der Caritasverband Düsseldorf e. V., der Sozialdienst katholischer Frauen und Männer (SKFM), das ASG-Bildungsforum und
die Pfarrei St. Franziskus-­Xaverius. Die offizielle Eröffnung und Einweihung ist
im Oktober 2016 geplant.
Wir feierten mit:
15 Jahre BWB
­Wohnhof Stockum
Düsseldorfer „zentren
plus“ stellen sich mit
einer Rallye vor!
Die 31 zentren plus, wohnortnahe Anlauf- und
Kontaktstellen für Düsseldorfer ab etwa 55 Jahren
bis ins hochbetagte Alter, stellten im Veranstaltungszeitraum vom 11. Mai bis 25. Juni ihre
weitgefächerten Angebote vor und luden Seniorinnen und Senioren zu einer „zentrum plus“-Rallye
ein. Interessierte konnten sich ganz unverbindlich
einen Eindruck verschaffen, alle Angebote waren
kostenfrei. Wer im Veranstaltungszeitraum an
sechs unterschiedlichen Angeboten teilnahm,
konnte in einer Verlosung attraktive Preise wie
etwa einen Reisegutschein, ein Tablet, einen
E-Book-Reader oder zahlreiche Kursangebote
gewinnen.
54 | 2015 im jahresverlauf ein segen
Am Freitag, dem 29. Mai feierte der Caritasverband Düsseldorf gemeinsam mit vielen Bewohnern
sowie haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern das 15-jährige Jubiläum des
BWB Wohnhof Stockum. Der Wohnhof liegt mitten
in der Lönssiedlung in Stockum, zu der insgesamt
336 Wohnungen in Genossenschaftsbesitz gehören – darunter auch 43 Wohnungen, in denen die
BWB gemeinsam mit dem Caritasverband Düsseldorf e.V. betreutes Wohnen anbietet. Die Liste
der Aktivitäten im Wohnhof ist lang: Von saisonalen
Nachbarschaftsfesten, Karneval- oder St.-Martinund Weihnachtsfeiern bis hin zu Ausflügen und von
Gymnastik, Tai-Chi und Gedächtnistraining über
Kreativkurse wie Origami und Aquarellmalerei bis
hin zum Café Spurensuche für demenziell erkrankte Menschen reicht das Angebot – das alles richtet
sich gleichermaßen an die Seniorinnen und Senioren im Stadtteil Stockum wie an die im Wohnhof
lebenden BWB-Mitglieder.
Juni
Seltene Tierarten und
erfreute Gesichter.
Caritas besucht mit
Flüchtlingen und
­ihren Kindern den
Zoo ­Duisburg
21 Flüchtlinge aus Syrien und Albanien, darunter
Kinder mit und ohne Behinderung sowie natürlich deren Eltern, machten sich – gemeinsam mit
Sandra Buchhorn und Mourad Bouad vom Fachdienst für Integration und Migration – am Freitag,
dem 5. Juni auf den Weg zu einem Tagesausflug
nach Duisburg. Ziele waren Elefanten, Giraffen
und Zebras. Seit mehr als 80 Jahren ist der Zoo
Duisburg mit seinen über 411 Tierarten und 6.400
Tieren ein Highlight für alle Tierfreunde. Es war ein
aufregender Nachmittag: „Die Flüchtlinge haben
Tiere entdeckt, die sie nie zuvor gesehen hatten
oder nur aus Büchern kannten“, erzählt Sandra
Buchhorn.
20-jähriges Jubiläum
des Caritas-Altenzentrums St. Josefshaus.
Oberbilk feiert!
Am Montag, dem 15. Juni feierte das Caritas-­
Altenzentrum St. Josefshaus in Oberbilk sein
20-jähriges Jubiläum. Mit dabei: natürlich zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner des Altenzentrums sowie Haupt- und Ehrenamtliche des
Caritasverbandes. Nach dem gemeinsamen Gottesdienst und Empfang wurde zur späteren Stunde
sogar im festlich geschmückten Saal getanzt. Das
Altenzentrum blickt auf eine mehr als 100 Jahre
alte Geschichte zurück. 1995 wurde ein Neubau
errichtet, der den Anforderungen an ein modernes
Altenzentrum gerecht wird. Hell und freundlich
ist das Haus, das für 136 Bewohnerinnen und
Bewohner 32 Einzel- und 52 Doppelzimmer zur
Verfügung stellt. Im Obergeschoss befindet sich
eine Hauskapelle, ebenerdig das Hausrestaurant
mit einer großzügigen Außenterrasse. Seit 2010
setzt die Einrichtung zudem ein Konzept zur
besonderen Betreuung von alkoholkranken älteren
Menschen erfolgreich um. In einem gesonderten
Wohnbereich stehen für diese Klientel 15 Plätze
zur Verfügung. Außerdem bietet das Altenzentrum
sieben Plätze zur Kurzzeitpflege an.
Gemeinsam auf dem Weg:
Schwesternausflug nach Zons
Am Mittwoch, dem 17. Juni fand bei schönstem
Reisewetter der traditionelle jährliche Schwestern­
ausflug für die für den Verband tätigen Ordensschwestern statt. In diesem Jahr ging es nach
Zons. Nach einer Stadtführung und einem gemeinsamen Mittagessen gab es noch genügend
Zeit, Zons zu erkunden, bevor der Tag mit einer
Messe in der St.-Martinus-Kirche dort ausklang.
2015 im jahresverlauf ein segen
| 55
juli
Caritas übernimmt Trägerschaft
für die integrative Kinderund ­Jugendhilfeeinrichtung
St. Raphael Haus
Zum 1. Juli wechselte die integrative Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung
St. Raphael Haus in die Trägerschaft des Caritasverbandes Düsseldorf e. V.
In der traditionsreichen katholischen Einrichtung in Oberbilk, die bereits im
Jahr 1850 − zunächst als Knabenwaisenhaus mit erstem Standort in der
Düsseldorfer Altstadt − gegründet wurde, leben heute ca. 80 Kinder und
Jugendliche, die in ihren Familien nicht die notwendige Versorgung und
Förderung erfahren. Auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung sowie
minderjährige und alleinstehende Flüchtlinge sind in die Einrichtung integriert.
Das Haus hat 79 Wohnplätze sowie zusätzlich vier Plätze in einer Außenwohngruppe. 88 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hier beschäftigt. Der
Caritasverband begleitet das Haus schon seit 2012 in fachlichen und organisatorischen Fragen. Das St. Raphael Haus wird seinen Namen beibehalten.
Der bisherige Träger, der St. Raphael Verein, bleibt als Förder­verein bestehen
und wird die Einrichtung auch weiterhin unterstützen.
Ein Vierteljahrhundert: Jubiläum bei der Sozialberatung für
­Gehörlose und Schwerhörige
Am Montag, dem 31. August feierte die Sozialberatung für Gehörlose und Schwerhörige ihr 25-jähriges Jubiläum. Die Beratungsstelle bietet vielfältige
Unterstützungsangebote für diese Betroffenengruppen in Düsseldorf. Es werden Menschen aller
Altersstufen und zu allen Themen des täglichen
Lebens beraten. Ziele der Arbeit sind die gesellschaftliche Integration und die Stärkung des Selbstbewusstseins von Gehörlosen und Schwerhörigen.
Für Betroffene soll ein Nachteilsausgleich erreicht
56 | 2015 im jahresverlauf ein segen
werden, indem beispielsweise Rechtsansprüche
oder die Beantragung von Hilfsmitteln unterstützt
werden. Zusätzlich sollen Hörende über die Gehörlosenkultur und die Besonderheiten im Kontakt
mit gehörlosen und schwerhörigen Menschen
aufgeklärt werden, um dadurch Ausgrenzung und
Benachteiligung zu verhindern oder zu verringern.
Zur Jubiläumsfeier erschienen viele Gäste sowie die
Netzwerkpartner der Beratungsstelle und Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik.
august
Hospizarbeit bewegt – Ober­bürgermeister
Geisel besucht das Caritas-Hospiz in Garath
Auf Einladung der Ökumenischen Hospizbewegung Düsseldorf-Süd verschaffte sich Oberbürgermeister Dr. Thomas Geisel am Freitag, dem
28. August einen Eindruck von der Hospiz­
arbeit im Düsseldorfer Süden. Rund 45 freiwillige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hospiz­
bewegung begleiten regelmäßig Menschen in
der letzten ­Lebensphase. Neben ihrem Einsatz
im Caritas-Hospiz besuchen die Helferinnen und
Helfer schwer kranke Menschen in der häuslichen Umgebung oder suchen sie in den ­Garather
Pflegeheimen auf. „Selbstverständlich werden
die freiwillig Helfenden durch entsprechende
Schulungsmaßnahmen sorgfältig auf ihre Einsätze bei den Schwerkranken vorbereitet“, erklärt
Waltraud Wülfing, stellvertretende Vorsitzende
der Bewegung. „Wie wertvoll bürgerschaftliches
Engagement in unserer Stadt ist, kann man im
Caritas-Hospiz in Garath erfahrbar erleben“, stellte
Ronald Vogel, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes, fest, der sich für die gute Zusammenarbeit mit der ÖHB bedankte.
Generaloberin Sisters of the Destitute zu
Gast beim Caritasverband Düsseldorf
Seit mehr als 50 Jahren leisten indische Ordensschwestern der Gemeinschaft der Sisters of the
Destitute (Schwestern der Notleidenden) ihren
Dienst im Caritas-Altenzentrum Herz Jesu in Düsseldorf-Flingern. Am Freitag, dem 14. August war
Generaloberin Mother Raisy Thaliyan zu Gast beim
Caritasverband und ließ sich ausführlich darüber
informieren, wie wohl sich ihre Mitschwestern bei
uns fühlen.
Mit Unterstützung des damaligen Kardinal
Frings wurde die Idee umgesetzt, dass indische
Ordensfrauen in Deutschland die Ausbildung zur
Krankenschwester absolvieren können und nach
einer angemessenen Praxiszeit als kompetente
Fachkräfte in ihr Heimatland zurückkehren. Mehr als
100 Schwestern wurden inzwischen ausgebildet.
Die Ordensgemeinschaft wurde 1927 im indischen
Chunangamvely gegründet und war die erste
Kongregation für Frauen, die sich vorgenommen
hat, für Notleidende jeder Kaste, Weltanschauung
und Religion zu sorgen. Mit einer Stärke von 1.320
Schwestern setzt sich die Gemeinschaft heute als
Ärztinnen, Schwestern, Gesundheitsberaterinnen,
Anwältinnen, Physiotherapeutinnen, Pathologinnen,
Sozialarbeiterinnen, Lehrerinnen und Verwalterinnen
in 172 Zentren und verschiedenen Teilen Indiens
ein. Und natürlich auch bei uns in Düsseldorf!
2015 im jahresverlauf ein segen
| 57
september
Fachveranstaltung
„Beziehungen und Demenz“
Im Rahmen der Aktionswochen „Demenz 2015“ lud der Caritasverband
­Düsseldorf e. V. am Donnerstag, dem 17. September zu einer Fachveran­staltung zum Thema „Beziehungen und Demenz“ ein. Manuela
­Weidekamp-Maicher referierte über „Soziale Beziehungen im Alter und bei
Demenz“, Erich Schützendorf beschrieb Beziehungen aus der Sicht eines
Menschen mit Demenz, Barbara Keifenheim las aus ihrem Tagebuch, in dem
sie die Begleitung der eigenen Mutter mit Demenz niedergeschrieben hat.
Abschließend bot sich bei einer Podiumsdiskussion die Möglichkeit, Fragen
an unterschiedliche Vertreterinnen und Vertreter der Praxis zu stellen.
Monsignore Ulrich Hennes als neuer
­Stadtdechant von Düsseldorf eingeführt
Feierlich wurde Monsignore Hennes durch Kardinal Rainer Maria Woelki im
Rahmen eines Hochamtes am 24. Oktober in sein neues Amt als Stadtdechant und Pfarrer von St. Lambertus in Düsseldorf eingeführt. Monsignore
Ulrich Hennes freute sich über die Ernennung durch Kardinal Woelki: „Ich
danke dem Erzbischof, aber ebenso den Dechanten und dem Katholikenrat
der Stadt Düsseldorf für das entgegengebrachte Vertrauen.“ Da die Ernennung mit Zustimmung der anzuhörenden Vertreter von Klerus und Laien des
Düsseldorfer Stadtdekanates erfolgte, nehme er die Aufgabe gern und von
ganzem Herzen an, so Hennes.
58 | 2015 im jahresverlauf ein segen
oktober
Richtfest des ersten vollständig
barrierefreien Caritas-Beratungszentrums in Düsseldorf in der
­Leopoldstraße
Nach nur elf Monaten Bauzeit wurde der Rohbau des neuen sozialen Zentrums (inklusive des Familienzentrums) vom Caritasverband Düsseldorf mit
einem Richtfest am Freitag, dem 30. Oktober gefeiert. Das energieeffiziente
Gebäude bietet − von der Architektur über die Kommunikation im Innenbereich und dem Licht- und Farbkonzept bis zur Büroeinrichtung − eine vollständige Barrierefreiheit und wird damit das erste Beratungszentrum dieser
Art in Düsseldorf sein. Ab Herbst 2016 werden zahlreiche soziale Einrichtungen des Caritasverbandes (u. a. Gehörlosenberatung, Fachdienst Integration
und Migration, Erziehungs- und Familienberatung, Jugendhilfe, Koordination
Demenz, Freiwilligenagentur und Ehrenamtskoordination) in dem viergeschossigen Neubau an der Leopoldstraße 30 erreichbar sein. Zudem wird
eine integrative Kindertagesstätte für ca. 100 Kinder eingegliedert, die im Innenhof des Gebäudes ein eigenes Außengelände mit Spielmöglichkeit erhält.
Die Dachfläche eines eingeschossigen Pavillons kann außerdem als Spielfläche genutzt werden. Die Finanzierung des Gebäudes wurde durch Mittel der
Stadt Düsseldorf, der Landesförderung NRW, der Stiftung Wohlfahrtspflege
sowie der Aktion Mensch unterstützt.
Flüchtlingshilfe – Lions Club spendet dem
­Caritasverband Düsseldorf 10.000 Euro
Der Caritasverband Düsseldorf verfügt über eine
jahrzehntelange Erfahrung in der Unterstützung,
Betreuung und Begleitung von Flüchtlingen, Asylbewerbern und Migranten. Im Jahr 2015 war
er in der Flüchtlingsarbeit besonders in Benrath
engagiert, wo die Stadt Düsseldorf auf einem
ehemaligen Gewerbegrundstück an der Benrodestraße eine Flüchtlingswohnanlage eingerichtet
hatte. Das Spektrum der individuellen Hilfen des
Caritasverbandes ist hier sehr groß und reicht von
der Begleitung zu Behörden oder Arztbesuchen
über Kinderbetreuung und Sprachkursen bis zur
Unterstützung bei der Suche nach einem Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. Wichtige Bereiche sind
auch die Beziehungspflege und die Freizeitgestaltung. Neben Hilfen beim Spracherwerb spielen
dabei sportliche Aktivitäten eine große Rolle. Die
gemeinschaftlichen Angebote sind umfangreich
und werden in Zusammenarbeit mit bestehenden Asylarbeitskreisen und Nachbarschaftshilfen
organisiert. Wir freuen uns, dass der Lions Club
die Flüchtlingshilfe des Caritasverbandes mit einer
Spende in Höhe von 10.000 Euro unterstützte.
2015 im jahresverlauf ein segen
| 59
november
Generaloberin der Michaelitinnen
aus Polen bei uns zu Gast
Am Dienstag, dem 3. November war Sc.
­Nathanaela, die Generaloberin der Michaelitinnen, zu Besuch in Düsseldorf. Die Kongregation
der Schwestern vom heiligen Erzengel Michael
wurde am Ende des 19. Jahrhunderts von Pater
Bronislaw Markiewicz in Südostpolen gegründet.
Das Schwesterninstitut blieb bis 1976 auf Polen
beschränkt. Heute hat die Kongregation auch
Niederlassungen in Libyen, Deutschland und
Kamerun. Die Schwestern widmen sich (wie die
Brüder) der Erziehung und Jugendfürsorge, aber
auch der Altenpflege. Bei uns leben und arbeiten
die Schwestern im Altenzentrum St. Anna-Stift
im Herzen der Düsseldorfer Altstadt.
Caritas EnergieSparService beriet beim
­Klima-Aktionstag der Stadt Düsseldorf
­einkommensschwache Haushalte
Der Caritas EnergieSparService nahm am
Sonntag, den 29. November am Klima-Aktionstag 2015 der Stadt Düsseldorf teil und beriet
einkommensschwache Haushalte zum Thema
Energiesparen. Bürgerinnen und Bürgern wurden
konkrete Maßnahmen aufgezeigt, wie man den
60 | 2015 im jahresverlauf ein segen
Energieverbrauch senken und selbst aktiv werden
kann, wenn man etwas gegen den Klimawandel
unternehmen möchte. Veranstalter waren neben
der Stadt Düsseldorf die international tätigen
NGOs Climate Reality Deutschland, Avaaz, Oxfam
und Greenpeace.
Auf dem Weg: Wallfahrt des
­Caritasverbandes Düsseldorf
Unsere Wallfahrt am Freitag, dem 20. November, einen Tag nach dem
Festtag der heiligen Elisabeth von Thüringen, begann mit einem geistlichen
Impuls in der Kirche St. Maria in den Benden. Anschließend gingen die Wallfahrer zum Stadtteilladen „Mit Herz und Hand für Wersten“ und hier weiter
an der Düssel entlang durch den Volksgarten zu einer Station in der integrativen Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung St. Raphael Haus. Nach einem
Abschlussgottesdienst in St. Josef nahmen ca. 100 Haupt- und Ehrenamtliche des Caritasverbandes Düsseldorf e. V. das gemeinsame Pilgermahl im
Caritas-­Altenzentrum St. Josefshaus ein.
Caritasverband feiert 60 Jahre ­
Erziehungs- und Familienberatung
Familien in der Großstadt befinden sich im Wandel. Privathaushalte mit Kindern machen gegenwärtig nur noch 16,2 Prozent aller Haushalte in Düsseldorf aus. Im Gegensatz dazu steigt die Zahl von Singlehaushalten seit Jahren
deutlich an. Familienleben hat auf der anderen Seite für über 90 Prozent aller
Menschen in Deutschland einen zentralen und hohen Wert; sie gilt als eine
der wichtigsten Stützen einer funktionierenden Gesellschaft. Die Erziehungsund Familienberatung des Caritasverbandes ist seit 60 Jahren für viele
Menschen in Düsseldorf erste Anlaufstelle bei Konflikten und Schwierigkeiten
in der Familie. Wir feierten das bedeutende Jubiläum gemeinsam mit Bürgermeister Friedrich G. Conzen in der Jugendherberge Düsseldorf-Oberkassel
am Freitag, dem 13. November. Den Festvortrag hielt Johannes Böhnke vom
Diözesan-Caritasverband des Erzbistums Köln.
2015 im jahresverlauf ein segen
| 61
dezember
And the winner is: Ehrenamtliche des Caritasverbandes als „Düsseldorferin des Jahres“ mit
ausgezeichnet
Um eine Großstadt lebenswert zu machen,
braucht es Menschen, die sich für die Allgemeinheit einsetzen. Eine Reihe von engagierten
Düsseldorferinnen und Düsseldorfern wurden
am Montag, dem 7. Dezember bei der Preisverleihung „Düsseldorfer des Jahres“ von center.­tv
und der Rheinischen Post ausgezeichnet. Vor
allem das Thema Flüchtlinge war im Jahr 2015
in Düsseldorf − als Landeshauptstadt und als
Drehkreuz und Ankunftsbahnhof für viele Züge −
aktuell. Auch mehrere Hundert ehrenamtliche
helfende Hände waren Tag und Nacht im Einsatz, um Flüchtlinge in unserer Stadt willkommen
zu heißen und ihnen eine erste Orientierung zu
Die Welt entdecken! Reisemarkt und Adventsbasar für
Seniorinnen und Senioren im
Pfarrheim St. Lambertus
Am Dienstag, dem 15. Dezember veranstaltete
der Caritasverband Düsseldorf e. V. im Pfarrheim
St. Lambertus einen Reisemarkt für Seniorinnen
und Senioren mit Adventsbasar; die reisefreudigen
unter ihnen konnten sich vor Ort direkt über die
neuen, begleiteten Reiseangebote 2016 informieren: ob Spanien, Nordsee oder Weserbergland –
das Caritas-Reiseprogramm für ältere Menschen
bietet keine langweiligen Kaffeekränzchenausflüge,
sondern individuelle abwechslungsreiche Angebote. Neben den Klassikern wurde das Programm
erstmals erweitert: Hierzu zählt z. B. eine Reise
für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.
Fachlich ausgebildete Ehrenamtliche begleiten die
Seniorinnen und Senioren auf der gesamten Reise
und sorgen so für eine sichere Erholung.
62 | 2015 im jahresverlauf ein segen
bieten. Der Sonderpreis ging daher im Jahr 2015
an Personen, die sich in besonderem Maße für
Flüchtlinge eingesetzt haben. Oberbürgermeister
Thomas Geisel überreichte die Auszeichnung an
Schabnam Ahmadi (Caritasverband Düsseldorf
e. V.), Henrik Bölte (Johanniter-Unfall-Hilfe), Beata
Burnecki (Diakonie Düsseldorf – Gemeindedienst
der evangelischen Kirchengemeinden), Lutz
Grundmann (Arbeiter-Samariter-Bund, Region
Düsseldorf), Jutta Maxisch (Deutsches Rotes
Kreuz, Kreisverband Düsseldorf), Saida Ouanssaidi (AWO Familienglobus Düsseldorf) und Thomas
Undorf (Maltester Hilfsdienst). Wir freuen uns über
diese Auszeichnung!
Inklusion inklusive. Pantomimekünstler NEMO
eröffnete Menschen
mit Handicap außerge­
wöhnliche Erfahrungen
Der weltweit bekannte Pantomimekünstler und
Clown NEMO animierte, gemeinsam mit seinen
Freunden aus Südafrika, Menschen mit und ohne
Handicaps am Dienstag, dem 8. Dezember spielerisch zur Interaktion und gemeinsamen Kommunikation: Kinder aus der offenen Ganztagsschule
sowie Menschen mit Demenz und Gehörlose
erschufen gemeinsam mit dem Clown kreative
Fantasiewelten und erlebten außergewöhnliche
Erfahrungen. Der Caritasverband Düsseldorf e. V.
wollte mit dieser Aktion zeigen, dass oftmals
plakativ wahrgenommene Defizite auch Ressourcen beinhalten und ungewöhnliche Ebenen der
gemeinsamen Kommunikation möglich sind.
Caritas übernimmt Sozialbetreuung der
­Flüchtlingsunterkunft Grünewaldstraße
Am Dienstag, dem 15. Dezember stellten Miriam
Koch, Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Düsseldorf, sowie Birgit Lilienbecker vom Amt für Gebäudemanagement die neue Flüchtlingsunterkunft an
der Grünewaldstraße 5 in Düsseldorf-Stockum
(Stadtbezirk 5) erstmals der Öffentlichkeit und den
Stadtteilverantwortlichen vor. Der Caritasverband
übernahm mit zwei hauptamtlichen Sozialarbeitern
die soziale Betreuung der rund 200 Flüchtlinge
vor Ort. Ronald Vogel, Vorstandsvorsitzender des
Caritasverbandes, betonte bei der Eröffnung: „Die
soziale Erstbetreuung, die wir als Wohlfahrtsverband bisher in drei Unterkünften leisten, ist sehr
zentral, damit die neuen Nachbarn eine Chance
haben, in der Stadt anzukommen, und sich langfristig integrieren können.“
Das Angebot der Caritas reicht u. a. von der
Begrüßung und der fachlichen Erstberatung für
Flüchtlinge über deren Unterstützung bei behördlichen Angelegenheiten und der Sprach- und
Kulturvermittlung bis hin zur Ehrenamtskoordination. Auch die notwendigen Basiskurse, die für die
ehrenamtliche Arbeit notwendig sind, bietet der
Caritasverband Interessierten regelmäßig an.
Weihnachten Freude machen!
Beim „Rathgeber“ wurden Weihnachtspäckchen an Bedürftige verschenkt
Am Mittwoch, dem 16. Dezember verschenkten ehrenamtliche Helferinnen
und Helfer vom Inner Wheel Club Düsseldorf beim „Rathgeber“ im Pfarrsaal
von St. Josef Weihnachtspäckchen an Menschen, die am Rand des Existenzminimums leben. „Die Bürgerinnen und Bürger in Rath achten auf ihre
Mitmenschen und möchten zu Weihnachten Personen, die wenig Geld haben,
eine besondere Freude machen“, erläutert Carolin Golzarandi vom Caritasverband Düsseldorf die Motivation der ca. 20 Ehrenamtlichen. Bereits seit 2007
versorgen die evangelische und die katholische Kirchengemeinde, die AWO
und der Caritasverband gemeinsam einmal wöchentlich ältere Menschen und
Familien in Not mit Lebensmitteln und einem kostenlosen Frühstück in Rath.
2015 im jahresverlauf ein segen
| 63
09
Macht
euch
Freunde
mit Hilfe
des ungerechten
Mammons
alles im Blick
zahlen – daten – fakten
Vermögens- und Finanzlage
Vermögen
31.12.2015
31.12.2014
TEUR
%
TEUR
%
Langfristig gebundenes Vermögen
55.277
61,7
43.797
53,3
Kurzfristig gebundenes Vermögen
34.193
38,2
38.252
46,6
71
0,08
49
0,06
89.540
100,0
82.098
100,0
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Kapital
31.12.2015
31.12.2014
TEUR
%
TEUR
%
53.838
60,1
47.830
58,3
Sonderposten
2.291
2,6
2.333
2,8
Rückstellungen
4.917
5,5
3.994
4,9
28.335
31,6
27.160
33,1
159
0,2
780
1,0
89.540
100,0
82.098
100,0
Eigenkapital
Verbindlichkeiten
Rechnungsabgrenzungsposten
Bilanzsumme
Tabelle 1
Die Eigenkapitalquote beträgt 62,69 Prozent.
Dies ist gegenüber dem Vorjahreswert von
61,1 Prozent eine Erhöhung um 1,59 Prozent.
Der Caritasverband Düsseldorf hat im
Jahr 2015 insgesamt 7,6 Mio. Euro investiert. zahlen – daten – fakten macht euch freunde
| 65
Ertrag
Ertragslage
31.12.2015
31.12.2014
Veränderungen
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
Umsatzerlöse
33.114
57,4
30.126
53,4
2.988
9,9
Zuweisungen und Zuschüsse
15.841
27,5
15.372
27,3
469
3,1
Sonstige betriebliche Erträge
8.717
15,1
10.888
19,3
–2.171
–19,9
57.672
100,0
56.387
100,0
1.286
2,3
Materialaufwand
7.667
13,8
7.337
13,3
330
4,5
Personalaufwand
37.824
68,0
35.159
63,9
2.666
7,6
Abschreibungen
2.136
3,8
2.046
3,7
91
4,4
Sonstige betriebliche Aufwendungen
8.010
14,4
10.476
19,0
–2.466
–23,5
55.638
100,0
55.018
100,0
620
1,1
2.035
–
1.369
–
666
48,6
–
–
2
–
–2
–100,0
54
–
79
–
–26
–32,2
Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge
320
–
528
–
–208
–39,4
Abschreibungen auf Finanzanlagen
453
–
73
–
380
520,0
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
880
–
893
–
–12
–1,4
–959
–
–357
–
–603
–169,1
1.075
–
1.013
–
63
6,2
570
–
0
–
570
Leistungserlöse
Gesamt Sachaufwand
Betriebsergebnis
Erträge aus Beteiligungen
Erträge aus anderen Wertpapieren
Finanzergebnis
Ergebnis der Unternehmenstätigkeit
außerordentliche Erträge
außerordentliche Aufwendungen
1.125
–
0
–
1.125
–555
–
0
–
–555
4
–
1
–
3
212,0
Sonstige Steuern
125
–
146
–
–21
–14,5
Bilanzgewinn
391
–
865
–
–474
–54,8
außerordentliches Ergebnis
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag
Tabelle 2
Bei den Umsatzerlösen konnte im Jahr 2015 ein
Anstieg von 9,9 Prozent erwirtschaftet werden,
was im Wesentlichen auf einem positiven Mengeneffekt (Anstieg der Leistungsdaten) und auf
Entgelt­erhöhungen basiert.
66 | zahlen – daten – fakten macht euch freunde
Wohltätige Zuwendungen
Zuwendungen
31.12.2015
31.12.2014
Veränderungen
TEUR
%
TEUR
%
TEUR
%
2.394
85,9
2.236
90,6
158
7,1
Gemeinnützige Spenden
206
7,4
132
5,3
74
56,2
Mildtätige Spenden
180
6,4
53
2,1
127
239,0
7
0,3
47
1,9
–40
–84,8
2.787
100,0
2.468
100,0
319
12,9
Kirchliche Mittel
Sachspenden
zahlen – daten – fakten macht euch freunde
| 67
Bereichsergebnisse
Bereichsergebnisse in TEUR
Kosten
Leistung
Ergebnis
30.672
31.570
898
21
21
0
5.719
5.783
64
12.325
12.462
137
Integration, Senioren & Gemeindecaritas
4.325
4.271
–54
Sonstige (Verwaltung, Vorstand etc.)
4.840
4.186
–654
57.903
58.294
391
Pflegende Begleitung
Soziale Dienste & Gemeindecaritas
Gesundheit Gefährdetenhilfe & Berufliche Integration
Kinder, Jugend & Familie
SUMME
Tabelle 3
Aus der Kosten- und Leistungsrechnung ergibt sich für die einzelnen Bereiche das in der Tabelle 3
­dargestellte Bild. In der Summe der Ergebnisse ergibt sich wiederum der Bilanzgewinn in Höhe
von 391 TEUR.
2015 wurde das ehemalige Referat Berufliche Integration in das Fachgebiet Gesundheit,
­Gefährdetenhilfe & Berufliche Integration eingegliedert.
Einnahmearten
Pflegende Begleitung
Gesundheit & Gefährdetenhilfe
Kinder, Jugend & Familie
Integration, Senioren & Gemeindecaritas
Sonstige (Verwaltung, Vorstand etc.)
0 %
20 %
Umsatzerlöse
40 %
Zuschüsse
68 | zahlen – daten – fakten macht euch freunde
60 %
Kirchliche Mittel
80 %
Spenden
100 %
Sonstige Mittel
Konfession 2015
CV
Mitarbeiter/-innen
AZ St. Anna-Stift
1.151
Mitarbeiter/-innen
AZ St. Hubertusstift
74
Mitarbeiter/-innen
Kita St. Raphael
51
Mitarbeiter/-innen
19
rk
745
rk
48
rk
26
rk
17
ev
263
ev
16
ev
16
ev
1
sonst
1
orth
53
orth
2
orth
3
isl
34
isl
5
isl
2
jud
8
jud
–
jud
–
bud
2
bud
–
bud
2
neuapo
1
neuapo
–
neuapo
–
sonst
3
sonst
2
sonst
45
(nicht enthalten: Mitarbeiter im Bundesfreiwilligendienst, im Freiwilligen Sozialen Jahr sowie in
besonderen Arbeitsfördungsmaßnahmen).
zahlen – daten – fakten macht euch freunde
| 69
Impressum
Herausgeber
Caritasverband Düsseldorf e. V.
Hubertusstraße 5
40219 Düsseldorf
Telefon: 0211 1602-0
E-Mail: [email protected]
V. i. S. d. P.
Vorstand
Ronald Vogel
Dr. Jörg Winkler
Thomas Salmen
Redaktion
Stephanie Agethen, Martin Amann,
Sc. Lucia-Maria Bergrath, Margret Boeck,
Johannes Böttgenbach, Sabine Burghardt,
Claudia Büse, Claudia Fischer, Bettina Hajdu,
Marianne Hojtzyk, Jörg Kador, Roland Pareik,
Maria Peters, Monika Preuschhoff, Niels Riskes,
Thomas Salmen, Rainer Schlaghecken,
Sarah Schlusemann
Konzeption, Gestaltung und Realisation
margo Kommunikationsdesign, Münster
Druck
Druckhaus Caritas Wertarbeit, Köln
Dieser Jahresbericht wurde klimaneutral auf zertifiziertem
Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft gedruckt.
Stand
Juni 2016
Auflage
1.300
Stand
Juni 2016
70 | impressum
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Caritasverband Düsseldorf e. V. außer:
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