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Crosscheck
Technologien
Wissenschaften zur Wahrnehmung
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Inhaltsverzeichnis
Kippfiguren in der Philosophie Wittgensteins .................................................................................... 7
Beispiele: Der Necker-Würfel ............................................................................................................. 7
Binokulare Rivalität ................................................................................................................................. 9
Phänomenologie ................................................................................................................................. 9
Historischer Hintergrund .................................................................................................................... 9
Wissenschaftlicher Hintergrund ......................................................................................................... 9
Literatur ............................................................................................................................................ 10
Weblinks............................................................................................................................................ 10
Stereoskopie ......................................................................................................................................... 10
Grundlagen ....................................................................................................................................... 11
Geschichte............................................................................................................................................. 12
Aufnahme.............................................................................................................................................. 15
Grundregeln der stereoskopischen Aufnahme ............................................................................. 15
Methoden zur Darstellung und Betrachtung ........................................................................................ 17
Anaglyphenverfahren ....................................................................................................................... 17
Linsenraster . ................................................................................................................................ 19
Diabetrachter .................................................................................................................................... 19
Zufallspunkt-Raumbilder ................................................................................................................. 19
SIRDS ................................................................................................................................................. 20
SIS ...................................................................................................................................................... 21
Anwendungsgebiete . ...................................................................................................................... 21
SONY in 2010..................................................................................................................................... 23
JVC IF-2D3D1: 2D nach 3D Wandler und Live 3D Mixer ..................................................................... 23
3D Blu-ray Standard ist fertig ............................................................................................................ 25
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Gestaltpsychologie ............................................................................................................................ 25
Klassische Gestaltpsychologie........................................................................................................... 26
Berliner Schule der Gestaltpsychologie (Gestalttheorie).............................................................. 26
Gestaltgesetze................................................................................................................................... 27
Leipziger Schule der Gestaltpsychologie (Genetische Ganzheitspsychologie) .............................. 28
Würzburger Schule der Gestaltpsychologie Hierzu zählen Oswald Külpe, Narziß Ach, Karl Bühler,
Karl Marbe..................................................................................................................................... 29
Grazer oder Österreichische Schule der Gestaltpsychologie. ........................................................ 29
3D-Brille ............................................................................................................................................ 29
Farbfilterbrillen (Anaglyphenbrillen) ................................................................................................ 30
.......................................................................................................... 30
.......................................................................................................... 30
Farbfilterbrille Rot/Blau (Anaglyphenbrille) ..................................................................................... 30
ChromaDepth-Brillen ........................................................................................................................ 31
Polfilterbrillen ................................................................................................................................... 31
.......................................................................................................... 31
.......................................................................................................... 31
Polfilterbrille ..................................................................................................................................... 31
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LCD-Shutterbrillen............................................................................................................................. 32
Prismengläser-Brillen ........................................................................................................................ 33
3D-Video-Brillen ................................................................................................................................ 33
Autostereoskopisches Display .......................................................................................................... 34
Reizfilterung ...................................................................................................................................... 35
Typen von Reizfiltern ........................................................................................................................ 35
Beispiele ............................................................................................................................................ 35
CES 2010 und 3D : ............................................................................................................................. 36
Literatur ............................................................................................................................................ 36
Bildbände .......................................................................................................................................... 37
Unkategorisiert ............................................................................................................................. 37
Appendix: .......................................................................................................................................... 38
Samsung Electronics ......................................................................................................................... 38
Dreamworks und Samsung: 3D-Paket fürs Wohnzimmer ................................................................ 38
Samsung builds 3D TV home system, thinnest LED TV ever ............................................................. 39
Samsung: 3D ohne Brillen
........................................................................................................ 40
CES 2010: Samsung 3D-Welt ............................................................................................................. 41
TOSHIBA ............................................................................................................................................ 42
CES 2010 News: Zusammenfassung der Neuheiten ......................................................................... 43
CES 2010: Panasonic erster professioneller 3D-Camcorder ............................................................. 48
MPEGIF „3D over MPEG“: Neue Arbeitsgruppe für 3D-TV-Inhalte .................................................. 49
Sony und Samsung zeigen 3D OLED Displays bei der CES-2010 ....................................................... 51
Sony 24.5 Zoll 3D OLED bei der CES-2010......................................................................................... 55
CES 2010 im 3D- und LED-TV-Fieber ................................................................................................. 57
Samsung setzt auf großes Marktpotenzial für 3D-Fernsehen .......................................................... 58
Fernsehen mit Extra-Brille: Samsung bejubelt 3D ............................................................................ 59
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Genügend Umsteiger übrig ........................................................................................................... 59
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Dichoptisch
Als dichoptisch (griech. 'dicha': zweifach, getrennt) bezeichnet man die Präsentation von
Bildern oder Filmen, bei der jedem Auge ein separates Bild dargeboten wird. Dies führt zu
einem Tiefeneffekt, der beispielsweise in den Stereogrammen von Oliver Wendell Holmes
aus dem Jahr 1861 ausgenutzt wird.
In modernen Anwendungen wird eine dichoptische Präsentation von Bildern oder Filmen
per Rot-Grün-Brille, Polarisationsfilter-Brille oder Shutterbrille in Kombination mit CRTMonitoren bewerkstelligt.
Stereogramme unterscheiden sich von den Mitte der 1990er Jahren populären
Autostereogrammen, bei welchen der Tiefeneffekt durch eine Entkopplung von Vergenz
und Akkommodation erreicht wird (Fixieren eines imaginären Punktes vor der Bildebene)
Kippfigur
Ein Wandbild in Lima (Peru),
das sowohl ein Nilpferd als
auch einen Totenkopf darstellt
Ente oder Kaninchen?
Posierende Frau
oder 8 Delfine?
"Liebesbotschaft der
Delphine" von Sandro
Del-Prête (Lösung)
Ein Kippbild oder eine Kippfigur ist eine Abbildung, die zu spontanen Gestalt- bzw.
Wahrnehmungswechseln führen kann. Eine Erklärung dieses Phänomens findet sich auf der
Seite multistabile Wahrnehmung.
Synonyme Begriffe:
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
Inversionsfigur
Reversionsfigur
Umschlagfigur
Mit Kippfiguren verwandte Phänomene sind sog. Vexierbilder und unmögliche Figuren wie
das Penrose-Dreieck.
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Kippfiguren in der Philosophie Wittgensteins
In Wittgensteins Sprachphilosophie spielt das Phänomen des Aspektwechsels bei der
Betrachtung einer Kippfigur eine zentrale Rolle. In seinen Nachlassschriften zu den
Philosophischen Untersuchungen nimmt er häufig als Beispiel zur Veranschaulichung den
Hasen-Enten-Kopf, aber auch andere. Seine Überlegungen untersuchen die Frage, was
"sehen als ..." im Unterschied zum "normalen" Sehen bedeutet. Seine Untersuchungen
gehen soweit, dass er den Begriff auf verschiedenste Bereiche ausdehnt, wie z.B. das
"Betrachten" eines Musikstückes als fröhlich, traurig, hektisch, etc.
Beispiele: Der Necker-Würfel
Die Zeichnung stellt anscheinend das Gittermodell eines
Würfels dar. Die beiden großen, sich überschneidenden
Quadrate können dabei jeweils sowohl Vorder- als auch
Rückseite sein. Somit erkennt man je nach Fokussierung
einen links unten beginnenden Würfel, auf den man von
rechts oben blickt, oder einen rechts oben befindlichen
Würfel, den man von links unten betrachtet.
Rechts oben / links unten
Der Name geht zurück auf den Schweizer Geologen Louis
Albert Necker (1786–1861), der den Effekt der bistabilen
Wahrnehmung 1832 zuerst an Kristallzeichnungen
beschrieb.
Beide Personen laufen über die Schröder-Treppe
Die Schröder-Treppe
Die 1858 von Heinrich Georg Friedrich Schröder (1810–1885) publizierte SchröderTreppe zeigt ebenfalls zwei perspektivische Orientierungen. Im linken Teilbild läuft
das Mädchen die Treppe hinunter, dem Ball hinterher. Der Mann scheint im Raum
zu schweben. Eine Drehung des Bilds um 180°, rechtes Teilbild, invertiert die
Treppenperspektive und lässt ihn nun die Treppe hinaufsteigen.
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Krater / Hügel
Hügel oder Krater?
Viele Betrachter erkennen im linken Teilbild einen Hügel,
rechts einen Krater. Dennoch handelt es sich um
dasselbe Bild, lediglich um 180° gedreht. Die
Interpretation beruht auf der Erfahrung, dass Objekte oft
von oben beleuchtet werden. Ein heller Rand oben legt
eine Anhöhe nahe, ein dunkler Rand unten einen
Schatten, hervorgerufen durch einen abfallenden Hügel.
Im zweiten Teilbild ist es genau umgekehrt.
Diesen Effekt nutzen grafische Benutzeroberflächen bei der Bildschirmdarstellung von
Schaltflächen. Eine helle obere und dunkle untere Begrenzungslinie lässt einen
hervorstehenden Knopf vermuten, umgekehrte Helligkeitsverhältnisse einen
eingedrückten.
Das Pokalprofilmuster zeigt
entweder zwei schwarze,
sich anschauende Gesichter
oder einen Pokal (jeweils
im Profil). Dieses Beispiel
wird dem dänischen
Psychologen Edgar J. Rubin
(1886-1951)
zugeschrieben.
Vase oder Gesichter?

„Blüte und Verwesung“
Bei dem Bild Meine Frau und meine Schwiegermutter sieht der Betrachter entweder eine
junge Frau, deren Gesicht vom Betrachter wegschaut oder eine alte Frau im Pelzmantel.
Äquivalent in der Musik
„minimal music“ – hier zeigen sich Kippbilder in der zeitlichen Wahrnehmungsstrukturierung
Im gleichschwebend temperierten Stimmungssystem (Wohltemperierte Stimmung) macht man sich die
Mehrdeutigkeit bestimmter Akkorde zunutze, um möglichst bruchlos von einer Tonart in eine andere zu
wechseln (Modulation (Musik)). Theoretisch taugt dazu jeder Akkord, den man verschiedenen Tonarten
zuordnen kann. Die musikalische „Kippfigur“ besteht ebenfalls in einem Perspektivwechsel: erscheint der
Akkord zunächst nur als Bestandteil der Ausgangstonart, so kann er durch eine geeignete Umgebung
harmonisch so „beleuchtet“ (umgedeutet) werden, dass er plötzlich als Bestandteil der Zieltonart aufgefasst
wird.
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Binokulare Rivalität
Als binokulare Rivalität werden die spontan auftretenden Wahrnehmungswechsel
bezeichnet, die immer dann auftreten, wenn jedem Auge gleichzeitig ein anderes Bild
gezeigt wird (eine sogenannte dichoptische Präsentation). Die resultierenden Phänomene
lassen sich grob als einen unregelmäßigen Wechsel zwischen den beiden getrennt
präsentierten Bildern beschreiben. Auch wenn es dabei häufig zu mosaikartigen
Mischungen aus beiden Bildern kommt, kommt es nie zu einer gleichzeitigen
Wahrnehmung beider Bilder.
Phänomenologie
Dieser „Wettstreit“ zwischen beiden Augen um das visuelle Bewusstsein lässt sich
willentlich nicht verhindern oder steuern und scheint einem Zufallsprozess zu obliegen.
Diese und weitere geteilte Eigenschaften lassen darauf schließen, dass es sich um ein
Phänomen multistabiler Wahrnehmung handelt.
Allerdings gelingt es durch Übung, aus dem „Wettstreit“ einen klaren Gewinner
hervorgehen zu lassen. Erfahrene Benutzer eines monokularen Mikroskops können über
Minuten die Wahrnehmungen des „überflüssigen“ Auges vollständig unterdrücken. Das
Zukneifen des überflüssigen Auges ist demgegenüber eine Notlösung, weil es die
Wahrnehmung auch des offenen Auges stört. Auch bei meditierenden Mönchen hat man
festgestellt, dass sie sich auf eines der Bilder konzentrieren können.
Historischer Hintergrund
Obwohl schon im Mittelalter erste Beschreibungen von binokularer Rivalität auftauchten,
datiert man allgemein den Beginn der wissenschaftlichen Beschäftigung mit diesem
Phänomen auf das Jahr 1838, in dem der britische Erfinder Charles Wheatstone den ersten
in englischer Sprache geschriebenen Abriss verfasste. Das von ihm erfundene Stereoskop
ermöglicht eine kontrollierbar getrennte Stimulation beider Augen.
Wissenschaftlicher Hintergrund
Die Tatsache, dass Beobachter unter diesen Umständen jeweils nur eines von zwei Bildern
in ihren Augen wahrnehmen können, macht dieses Phänomen für die
naturwissenschaftliche Erforschung des Bewusstseins interessant. Mittels bildgebender
Verfahren etwa kann man untersuchen, welche Teile des Gehirns eine mit den
Wahrnehmungswechseln korrelierte Aktivität aufweisen. Bis heute sind die exakten
Gehirnvorgänge, die diesem Phänomen zugrunde liegen, unbekannt. Man geht zunehmend
von einem über weite Teile des Gehirns verteilten Mechanismus aus. Wahrscheinlich
verarbeitet das Gehirn auch die nicht wahrgenommenen, unbewussten Bilder.
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Literatur

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Alais, D & Blake R (eds.), Binocular Rivalry, MIT Press, 2005, ISBN 026201212X
David Hubel: Auge und Gehirn. Neurobiologie des Sehens, Heidelberg: Spektrum der
Wissenschaft, 1995.
Blake, R., & Logothetis, N. K. (2001). Visual competition. Nature Reviews Neuroscience, 3,
13–21.
Weblinks




http://www.psy.vanderbilt.edu/faculty/blake/rivalry/BR.html
http://psy.otago.ac.nz/r_oshea/br_bibliography.html
http://www.connotea.org/tag/binocular%20rivalry
http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/0,1518,359512,00.html
Stereoskopie
Die Stereoskopie (aus dem Griechischen: stereos = hart, fest[1] – skopeo = betrachten[2]) ist
ein Verfahren zur raumtreuen Abbildung, bei dem
1. paarweise Bilder, stereoskopische Halbbilder genannt, getrennt für jedes Auge erzeugt und
angeboten werden,
2. auf denen jeder Raumpunkt durch korrespondierende Bildpunkte auf jedem Halbbild
abgebildet wird,
3. die aufgrund der Parallaxe gering seitenverschoben zueinander sind (= stereoskopische
Deviation) und durch welche im Gegensatz zu einem zweidimensionalen Bild
1. die Tiefenlage jedes Raumpunktes aus dem Bild mathematisch reproduzierbar
ermittelt werden kann und
2. der Betrachter die räumliche Lage jedes abgebildeten Raumpunktes aufgrund einer
– dem Natürlichen nahekommenden – Darbietung empfinden kann.
Alle anderen Eigenschaften eines zweidimensionalen Bildes, wie perspektivische
Verzerrung in Abhängigkeit von einer unnatürlichen Objektivbrennweite, die Farbe und
insbesondere aber auch die beschränkende Standortbindung des Betrachters bleiben
erhalten. Gerade die beiden letzten Eigenschaften dieses Raumbildverfahrens bedingen
den erheblichen Unterschied zur Holografie.
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„Raumbild“-Karte von 1949
„Raumbild“-Album von 1949, im Buchdeckel
befinden sich Fächer für die Raumbildkarten
und die Spezialbrille.
Grundlagen
Beim Betrachten naher Gegenstände bietet das Sehen mit zwei Augen ein wesentliches
Mittel zur richtigen Schätzung der Entfernungen. Mit dem rechten Auge sehen wir einen
nahen Gegenstand auf einen anderen Punkt des Hintergrundes projiziert als mit dem
linken, und dieser Unterschied wird umso bedeutender, je näher der Gegenstand rückt.
Richten wir beide Augen auf einen nicht allzu weit entfernten Punkt, so bilden die beiden
Augenachsen einen Winkel (Gesichtswinkel), der umso kleiner wird, je weiter sich der
Gegenstand entfernt.
Die Größe dieses Winkels gibt uns daher ein Maß für die Entfernung der Gegenstände. Wir
unterscheiden also beim Sehen mit zwei Augen deutlich, welche Punkte mehr vortreten,
und welche weiter zurückliegen.
Dazu kommt noch, dass wir nahe Gegenstände mit dem rechten Auge etwas mehr von der
einen, mit dem linken Auge etwas mehr von der anderen Seite sehen, und dass gerade die
Kombination dieser etwas ungleichen Bilder zu einem Totaleindruck wesentlich dazu
beiträgt, die flächenhafte Anschauung des einzelnen Auges zu einer körperlichen, einer
plastischen zu erheben.
Eine auf einer Fläche ausgeführte Zeichnung oder ein Gemälde kann immer nur die
Anschauung eines einzelnen Auges wiedergeben; bietet man aber jedem Auge das passend
gezeichnete Bild eines Gegenstandes dar, so werden sich beide Bilder zu einem einzigen
Totaleindruck vereinigen.
Der dreidimensionale Gesamteindruck beim Sehen setzt sich im Wesentlichen aus zwei
Informationen zusammen: Der unterschiedliche Blickwinkel beider Augen erzeugt zwei
unterschiedliche Bilder und die Linsenkrümmung des Auges passt sich der Entfernung des
gesehenen Objektes an, um eine scharfe Abbildung auf der Netzhaut zu erzeugen. Nur
beide Eindrücke zusammen lassen einen echten 3D-Eindruck entstehen. Darüber hinaus
bewirken Verdeckungs- und Unschärfeeffekte sowie die Perspektive den Raumeindruck.
Beim Stereofoto wird den Augen nur die erste Information angeboten. Da das Auge
gewohnheitsgemäß versucht, die Linsenkrümmung an die vermeintliche Entfernung
anzupassen, kommt eine scharfe Abbildung auf der Netzhaut erst mit einer gewissen
Verzögerung (im Millisekundenbereich) zustande. Der Widerspruch zwischen der
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vermeintlichen Entfernung des gesehenen Objekts und der tatsächlichen Linsenkrümmung
bewirkt bei manchen Menschen nach längerer Einwirkung auch Schwindelgefühl oder
körperliches Unwohlsein.
Das Resultat eines unwirklichen Bildes kommt zustande, weil das Foto in allen Ebenen
scharf angeboten werden muss, um den Raumeindruck zu erzielen, in der Natur wir aber
immer nur einen beschränkten Bereich zugleich scharf sehen können (Schärfentiefe des
Auges). Um das Auge nicht zu überfordern, wird bei der Aufnahme der überschaubare
Bereich absichtlich begrenzt (siehe unten: Lüscher-Winkel).
Mit einer Stereokamera, die zwei Objektive in Augenabstand, als natürliche Basis
bezeichnet, aufweist, werden die beiden benötigten Halbbilder gleichzeitig (synchron)
aufgenommen. Jedes Einzelbild wird als stereoskopisches Halbbild, das Bildpaar als ein
stereoskopisches Bild bezeichnet. Handelt es sich bei dem gewünschten Aufnahmeobjekt
aber um unbewegte Motive (Stillleben, Landschaft), können die benötigten Halbbilder auch
mit einer einfachen Kamera nacheinander (metachron) aufgenommen werden.
Eine Vergrößerung oder Verkleinerung der Basis bei der Aufnahme vergrößert oder
verkleinert bei Betrachtung den räumlichen Eindruck. Aber selbst bei Aufnahme mit
natürlicher Basis muss man individuell unterschiedliche Grenzen der maximal verträglichen
Deviation berücksichtigen. Es ist Lüschers Verdienst, auf selbige hingewiesen zu haben.
Geschichte
Bereits im 4. Jahrhundert vor Christus befasste sich der griechische Mathematiker Euklid in
den Bänden 11–13 seiner Lehrbücher zur Mathematik mit der Stereometrie. Er wusste aber
nicht, dass zwei Augen für physiologisch räumlichen Seheindruck nötig sind.
1838 veröffentlichte Sir Charles Wheatstone (1802–1875) seine ersten
Forschungsergebnisse über räumliches Sehen. Er berechnete und zeichnete
Stereobildpaare und konstruierte für deren Betrachtung einen Apparat, bei dem der Blick
des Betrachters durch Spiegel auf die Halbbilder umgelenkt wurde. Diesen Apparat nannte
er Stereoskop. Wheatstone erreichte die Vereinigung der zwei Teilbilder durch sein
Spiegelstereoskop bestehend aus zwei rechtwinkelig gegeneinander geneigten Spiegeln,
deren Ebenen vertikal stehen. Der Beobachter schaute mit dem linken Auge in den linken,
mit dem rechten Auge in den rechten Spiegel. Seitlich von den Spiegeln waren zwei
verschiebbare Brettchen angebracht, die die umgekehrten perspektivischen Zeichnungen
eines Objekts trugen. Durch die Spiegel wurden nun die von entsprechenden Punkten der
beiden Zeichnungen ausgehenden Strahlen so reflektiert, dass sie von einem einzigen
hinter den Spiegeln gelegenen Punkt zu kommen schienen. Jedes Auge sah also das ihm
zugehörige Bild, und der Beobachter erhielt den räumlichen Eindruck.Nachdem 1839 in der
Akademie der Wissenschaften in Paris das Verfahren zur Herstellung fotografischer Bilder
auf Silberschichten von Louis Daguerre öffentlich bekannt gegeben wurde, lag es nahe,
damit auch stereoskopische Doppelaufnahmen herzustellen, die es bis dahin nur in
gezeichneter Form gab.
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1849 stellte Sir David Brewster (1781–1868), schottischer Physiker und Privatgelehrter, die
erste Zweiobjektiv-Kamera vor, mit der man zum ersten Mal bewegte Schnappschüsse
stereoskopisch festhalten konnte. Bis dahin mussten die Stereohalbbilder nacheinander
belichtet und die Kamera zwischen den beiden Aufnahmen im Augenabstand verschoben
werden, was bei bewegten Motiven zu unterschiedlichen Bildinhalten führen konnte, die
keinen räumlichen Eindruck ermöglichten.
Im selben Jahr vereinfachte Brewster das Stereoskop, indem er die Spiegel durch linsenartig
gebogene Prismen ersetzte. Für diese Instrumente wurde eine Sammellinse von etwa
18 cm Brennweite in zwei halbkreisförmige Stücke durchgeschnitten; die beiden Hälften
wurden mit ihren kreisförmigen Kanten gegeneinander gerichtet in einem Gestell befestigt.
In Blickrichtung hinter den Linsen wurde ein Blatt, welches die beiden Zeichnungen (oder
fotografischen Bilder) enthielt, eingeschoben. Durch die Linsenstücke wurden einerseits die
Bilder dem Auge scheinbar näher gebracht (Lupe); dann aber wirkten sie auch wie Prismen,
weil die Linsenhälfte vor dem rechten Auge das Bild scheinbar etwas nach links schiebt,
während das Bild der mit dem linken Auge betrachteten Zeichnung etwas nach rechts
gerückt erscheint. Auf diese Weise erfolgte das vollständige Zusammenfallen der beiden
Bilder, wenn deren Achsen mehr als der Augenabstand (etwa 63 mm) auseinanderlagen,
wodurch auch die Bilder breiter sein konnten und einen größeren Blickwinkel abdeckten.
Stereoskope dieser Art mit Papierbildserien waren im 19. Jahrhundert allgemein in
Gebrauch. Meist wurden jedoch zwei kleine Linsen, deren Achsen mit den Augenachsen
etwa zusammenfielen (also ohne Prismenkeilwirkung) und dem Augenabstand angepasste
Paare von 6 x 6 cm kleinen Bildern verwendet.
Scharen von Fotografen nahmen von nun an auf ihren Exkursionen durch die ganze Welt
auch stereoskopische Fotos auf. Im Britischen Museum in London werden noch heute in
verschiedenen Sälen historische Stereo-Aufnahmen von Ausgrabungen und Landschaften
gezeigt, die auf einer runden Scheibe angebracht sind. Damit ist diese Betrachtungsart ein
Vorläufer der populären View-Master-Geräte aus den 1950er-Jahren.
1851 führte der französische Optiker Jules Dobascq auf der Weltausstellung in London
seine Apparate der Öffentlichkeit vor. Es waren Stereoskope nach Konstruktionen von
Brewster, mit denen er Stereo-Daguerreotypien zeigte. Die Resonanz des Publikums war
überwältigend, und auch Königin Victoria begeisterte sich für diese Präsentation. Damit war
der Siegeszug der Stereobilder nicht mehr aufzuhalten. In MItteleuropa wurde das so
genannte Kaiserpanorama um 1900 zu einem populären Massenmedium.
Wenn man durch eine zwischen den Bildern befindliche senkrechte Scheidewand dafür
sorgt, dass jedes Auge nur das ihm zugehörige, nicht aber das für das andere Auge
bestimmte Bild sieht, so ist eine weitere Vorrichtung, um die Bilder zur Deckung zu bringen,
gar nicht nötig (Stereoskop von Frick). Mit konkaven Halblinsen muss das für das rechte
Auge bestimmte Bild links, das für das linke bestimmte rechts liegen; die Bilder des
Brewsterschen Stereoskops würden darin mit verkehrtem Relief erscheinen.
Die weiteste Verbreitung fand das Stereoskop in der 1861 von Oliver Wendell Holmes
entwickelten Bauform.
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Um 1900 sowie in den 1950er-Jahren erlebte die Stereo-Fotografie einen Boom, aufgrund
des höheren technischen Aufwands hat sie sich jedoch nie dauerhaft durchgesetzt. Heute
erlebt sie dank der Einführung der Digitalkamera wieder eine leichte Renaissance[3], weil
das teure Fotopapier entfällt und Experimente weniger kostspielig sind.
Installation einer Gaslaterne
in Berlin, 1890,
stereoskopisches Foto
(Doppelfoto) mit zwei
Kameras aus leicht
unterschiedlicher Perspektive zur Erzeugung von
Räumlichkeit in den
Kaiserpanoramen
des August Fuhrmann
Soldatenquartier im
Ersten Weltkrieg
bei Mouron
Zwei stereoskopische
Ein Stereoskop im
Halbbilder in einem
ehemaligen
Bild für den
Wiener Praterkino Stereoskop um
Kreuzblick
„Kaiserpanorama“ 1915
um 1900
Der Mailänder Dom;
Stereo-Fotografie,
Aufnahme von
ca. 1906
Dasselbe Foto als
G. Brogi, ca. 1870
Anaglyphenbild
montiert
Das Deutsche Haus als
Nachbildung des Schlosses
Charlottenburg auf der
Weltausstellung in St. Louis
als Stereoskopie, 1904
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Aufnahme
Nimslo-Kamera
Bei der Aufnahme eines 3D-Fotos mit einer echten Stereokamera mit zwei Objektiven kann ganz
normal fotografiert werden. Bei der Motivgestaltung sollte auf eine gestaffelte Vorder/Hintergrundanordnung von Gegenständen geachtet werden. Dieses fördert die räumliche
Tiefenwirkung beim späteren Ansehen des Fotos. Landschaftsaufnahmen mit normaler Stereobasis
(Augenabstand) wirken auch bei einem 3D-Foto selten räumlich. Bei Landschaftsaufnahmen muss
deshalb mit anderen Mitteln eine erweiterte Stereobasis geschaffen werden. Hierbei werden zum
Beispiel mit einer Kamera zwei Aufnahmen nacheinander gemacht und zwischen beiden
Aufnahmen die Stereobasis auf ca. 50 cm verbreitert. Nachteil dieses Verfahren ist es, dass sich
zwischen beiden Aufnahmen etwas bewegen kann. Die Bewegung verhindert eine räumliche gleiche
Zuordnung des Objektes im Stereobild. Deshalb empfiehlt es sich, Aufnahmen mit breiterer
Stereobasis mit zwei festmontierten Kameras zu machen, die mit geeigneten Mitteln gleichzeitig
ausgelöst werden, z. B. mittels Kabelauslöser. Eine für Stereo-Laien einfache Aufnahmetechnik bei
Sucherkameras: erstes Objektfoto mit dem Körpergewicht auf dem linken Bein, zweites Objektfoto
mit Körpergewicht auf dem rechten Bein. Die Stereobasis beeinflusst die Deviation zwischen den
beiden Fotos.
Grundregeln der stereoskopischen Aufnahme
Das Ziel einer guten Stereo-Aufnahme ist zumeist eine möglichst naturgetreue Wiedergabe
des Gesehenen. Die Einhaltung der gleichen Lage der Strahlenbündel bei Aufnahme und
Betrachtung ist die Grundbedingung für eine geometrisch naturgetreue (tautomorphe)
Wiedergabe. Andernfalls bleibt wegen Überforderung der Stereo-Effekt aus oder es
resultiert eine räumliche Verzerrungen des Originals (heteromorphe Raumbilder).
1. Die Halbbildpaare müssen die gleichen Sehwinkeldifferenzen (Parallaxen) aufweisen, wie
beim freien Sehen, weshalb die Aufnahmebasis dem mittleren Augenabstand von 65 mm
entsprechen sollte.
2. Bei der Betrachtung müssen die gleichen Sehwinkel wie bei der Aufnahme erhalten bleiben.
Zum einen müssen die Teilbilder in einem Abstand von den Augen betrachtet werden, der
der Brennweite der Aufnahme gleicht und in einer Ebene gelegen sein. Andererseits sollte
der Abstand der Bildmitten oder korrespondierender ferner Bildpunkte 65 mm betragen.
3. Die Bildachsen der beiden Halbbilder müssen bei der Betrachtung die gleiche Richtung
einnehmen, wie bei der Aufnahme. Diese Forderung bedeutet, dass für die Betrachtung
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nicht nur, wie schon unter (b) verlangt, die Halbbilder im Abstand der Aufnahmeobjektive
montiert sein müssen, sondern auch in den Betrachter, beispielsweise ein
Linsenstereoskop, so einzulegen sind, dass die Linsenachsen die Bildmitten treffen. Werden
die Linsenmitten gegenüber den Halbbildmitten seitlich verschoben, so erscheint der
zukommende räumliche Eindruck seitlich verschoben und verzerrt, umso mehr, je größer
die Abweichung von der Normalstellung ist.
4. In ähnlicher Weise tritt auch eine Verzerrung auf, wenn die Bild- und Linsenmitten sich in
der Höhe nicht gleichen. Solange die Höhenverzerrung in mäßigen Grenzen bleibt und vor
allen auf beiden Halbbildern gleich groß ist, stört sie kaum. Dagegen wirkt sich eine
Höhendifferenz zwischen linkem und rechtem Halbbild von nur wenigen Zehntelmillimeter
als sogenannte „Höhenparallaxe“ aus und erschwert das räumliche Verschmelzen. Deshalb
muss bei der Montage der Stereo-Bilder vor allem darauf geachtet werden, dass
Höhenabweichungen der Teilbilder unter allen Umständen vermieden werden.
5. Die Lage- oder Betrachtungsdifferenzen (Parallaxen), die nur parallel zur Verbindungslinie
der Aufnahmebasis auftreten, müssen auch bei der Betrachtung parallel zur Verbindung der
Linsenmitte zu liegen kommen. Mit anderen Worten: Die Teilbilder sind so zueinander
anzuordnen, dass ihre seitlichen Begrenzungen zueinander parallel ausgerichtet und nicht
in ihrer Ebene gegeneinander verkantet sind. Es entstehen sonst wiederum unliebsame
Höhenparallaxen, die den stereoskopischen Effekt störend beeinflussen.
Stereobild mit geringer Schärfentiefe
6. Die Bilder müssen über den ganzen Bereich der Bildaufnahme scharf sein, weil das
menschliche Auge ab zirka drei Metern Abstand alle Gegenstände gleichzeitig scharf sieht
und andererseits auf nähere Entfernungen sich sofort scharf einstellt (akkomodiert).
„Künstlerische Unschärfen“ sind daher im Stereobild unangebracht und zu vermeiden. Zur
Erzielung einer guten Raumwirkung sollten kurzbrennweitige Objektive, die eine hohe
Schärfentiefe aufweisen, zur Anwendung kommen. Hingegen braucht man sich im
Gegensatz zum einzelnen Lichtbild um die „richtige Perspektive“ nicht zu kümmern. „Echte“
Stereokameras haben eine etwas kürzere Brennweite mit einer großen Schärfentiefe.
7. Der im stereoskopischen Bild dargestellte Raum (Tiefenzone) soll möglichst so bemessen
sein, dass er auf einmal scharf erfasst werden kann. Die Sehwinkeldifferenz zwischen dem
nächstem und dem fernstem Punkt darf einen Betrag von 60 bis 70 Winkelminuten –
„Lüscher-Winkel“ – nicht überschreiten. Bei Landschaftsaufnahmen darf deshalb der
nächstgelegene Punkt erst in drei Metern Entfernung liegen. Bei Makroaufnahmen ist
analog auf die Einhaltung der Tiefenzone zu achten. Hintergrund außerhalb des erlaubten
Bereiches sollte abgedeckt oder unscharf sein.
8. Die Konvergenz der Sehstrahlen darf bei der Betrachtung der Stereobilder den maximalen
Betrag der Konvergenz der Augachsen bei freiem Sehen um ca. 2° nicht übersteigen und sie
darf vor allem nicht negativ werden, da Divergenz jegliches Zustandekommen eines
Raumeindrucks verhindern kann.
Bei Beachtung der vorstehend aufgeführten Grundregeln wird man immer eine
naturgetreue und reine Raumwirkung erzielen. Deshalb braucht man die in der
gewöhnlichen Fotografie ängstlich vermiedenen stürzenden Linien nicht zu fürchten.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 17
Methoden zur Darstellung und Betrachtung
Stereobildpaar
Eine einfache Methode besteht darin zwei stereoskopische Halbbilder nebeneinander
abzubilden, mit einer speziellen Blicktechnik (dem Kreuzblick oder Parallelblick – sofern
deren Breite jeweils ca. 65 mm nicht übersteigt) können sie dann ohne weitere Hilfsmittel
betrachtet werden.
Das linke und rechte Bild ist das Halbbild für das linke Auge, das mittlere Bild ist das
Halbbild des rechten Auges. Dadurch kann man das Stereogramm mittels Kreuz- oder
Parallelblick anschauen.
Es bedarf keiner besonderen Voraussetzungen, um das hilfsmittellose Betrachten von
Stereobildern zu erlernen. Zur Vereinfachung gibt es jedoch spezielle Prismenbrillen. Bei
der KMQ-Betrachtungsmethode sind die Halbbilder nicht nebeneinander, sondern
übereinander abgebildet.
Für die Archivierung stereoskopischer Bildpaare auf Computern ist es üblich, beide
Halbbilder in einer einzelnen JPEG-Datei zu speichern und den Dateityp mit „.jps“
anzugeben. Diese Bildpaare sind für die Betrachtung mit dem „Kreuzblick“ (Schielen)
vorgesehen.
Anaglyphenverfahren
Bei den Anaglyphenbildern werden die beiden Halbbilder übereinander gedruckt, wobei
beide Halbbilder in Komplementärfarben eingefärbt werden. Als „Anaglyphe“ bezeichnet
man zwar grundsätzlich jedes Stereobild, bei dem die beiden Teilbilder gleichzeitig auf
derselben Fläche gezeigt werden (auch die Polarisationsprojektion ist also streng
genommen eine „Anaglyphenprojektion“), meist ist jedoch mit „anaglyphisch“ eine
farbanaglyphische Darstellung gemeint: Zur Trennung der beiden Einzelbilder werden
verschiedene Farbfilter in 3D-Brillen verwendet, ursprünglich Rot vor dem rechten Auge
und Grün vor dem linken. Beim Ansehen des Films löscht der Rot-Filter das rote Filmbild
aus und das grüne Bild wird schwarz - der Grünfilter löscht das grüne Farbbild und das rote
wird schwarz. Da beide Augen nun verschiedene Bilder sehen, entsteht im Gehirn wieder
ein räumliches Bild.
Ende der 1970er-Jahre verbesserte Stephen Gibson das Farbanaglyphentechnik erheblich
mit seinem patentierten „Deep Vision“-System, das andere Filterfarben verwendet: Rot vor
dem rechten Auge und Blau vor dem linken. Inzwischen bietet auch die dänische Firma
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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„Color Code“ ein eigenes Farbanaglyphen-System an. Die Filterfarben der „ColorCode“Brillen sind Blau vor dem rechten Auge und Gelb vor dem linken. Für den Spielfilm „Journey
to the Center of the Earth“ wurde 2008 in England ein weiteres Farbanaglyphenverfahren
(„Trio Scopics“) eingeführt, mit Grün vor dem linken Auge und Magenta vor dem rechten.
Anhand des Rot-Cyan-Verfahrens wird hier die Vorgehensweise bei der Erzeugung eines
dreidimensionalen Bildes anhand nebenstehenden Schemas erläutert:



in der ersten Zeile erkennt man die zwei farbigen Bilder für das linke und rechte Auge (in
dieser Darstellung auch mit Parallelblick zu sehen)
die zweite Zeile verdeutlicht, dass ausschließlich der Rot-Kanal des linken Bildes, sowie Blauund Grünkanäle des rechten Bildes für die Berechnung herangezogen werden
die fertige, farbige Anaglyphe in Zeile drei entsteht durch die Kombination aus Rotkanal des
linken und Blau-Grün-Werten des rechten Bildes
Perfekt ist diese Methode nicht. Problematisch sind bei der Betrachtung durch eine RotCyan-Brille vor allen Dingen die zwei linken Kugeln, da sie die Filterfarben Rot und Cyan
besitzen, was zu störenden Effekten bei der Betrachtung führt.
Während Rot-Grün- und Rot-Blau-Brillen jeweils nur zwei Farbkanäle der verfügbaren Rot,
Grün, Blau-Kanäle verwenden, besteht Cyan aus einer Mischung von Grün und Blau, was
zusammen mit dem roten Filter alle drei Farben mit ins Spiel bringt (im Falle der Blau-GelbBrillen gilt das Gleiche, da Gelb aus rotem und grünem Licht erzeugt wird).
Schematische
Darstellung der
Generierung eines
Rot-CyanAnaglyphenbildes
Farbiges 3DFarbiges 3DFarbiges 3DAnaglyphenbild aus
Anaglyphenbild aus
Anaglyphenbild für Rotdem Stereomikroskop
dem Stereomikroskop
Cyan-Brillenmotiv: in
für Rot-Cyanfür Rot-Cyanden Gassen von Hvar
Brillenmotiv: Ausschnitt
Brillenmotiv:
auf der gleichnamigen
einer Deutsche Mark
Holzschraube
kroatischen Insel
Münze
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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3D-Anaglyphenbild
aus dem REM für
Rot-CyanBrillenmotiv:
Bienenauge
Anaglyphe Rot/GrünBrille zum Ansehen von
3D-Kinofilmen
Linsenraster
Soll das 3D-Bild, aus mehreren Einzelaufnahmen zusammengesetzt, auf normalen
Fotopapier räumlich angesehen werden können, muss die Hilfe eines Speziallabors in
Anspruch genommen werden. Die Einzelbilder werden in schmalen Streifen auf den
Bildträger belichtet und über das Gesamtbild wird eine „Linsenrasterfolie“ aufgetragen, die
das Ansehen aus verschiedenen Blickwinkeln ermöglicht. Je mehr Bilder für diese
Rasterfolie zur Verfügung stehen, desto weniger „springt“ der Blickwinkel beim Bewegen
des Bildes. Für dieses Verfahren wurde u. a. von der Firma Nimslo eine spezielle 3D-Kamera
entwickelt, die sogar vier Fotos gleichzeitig auf 35-mm-Film aufnehmen kann.[7] Seit den
1970er-Jahren gibt es Postkartenserien (und vereinzelt auch großformatige Bilder), die
dieses Verfahren anwenden.
Diabetrachter
Diabetrachter für 3D-Hochformat-Aufnahmen
Zum Ansehen zweier Diapositive, die zusammen ein 3D-Foto ergeben, von einer einzelnen
Person, reichen auch zwei einfache Dia-„Guckis“ aus, in denen das linke und rechte Bild
ohne weiteren technischen Aufwand betrachtet werden können.
Zufallspunkt-Raumbilder
Bei seinen Forschungen entdeckte Bela Julesz 1959, dass die Wahrnehmung der räumlichen
Tiefe erst im Gehirn stattfindet. Hierzu experimentierte er mit einer speziellen Sorte von
Stereobildpaaren, die nur zufällig verteilte Punkte enthielten. Die Raumwirkung entsteht
nur durch die Querdisparation. Auf dem folgenden Bild ist ein Kreis zu erkennen.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Das Prinzip, das hinter den Zufallpunkt-Raumbildern steht, ist, dass ein Zufallspunkt-Bild
erzeugt wird. Die räumlichen Unterschiede werden als Differenz in dem zweiten Bild
erzeugt. Aus dem Unterschied eines Punktes auf dem ersten Bild und seiner veränderten
Lage auf dem zweiten Bild ergibt sich der Höhenunterschied. Das funktioniert deswegen so
gut, weil das Gehirn versucht, die beiden Bilder zur Deckung zu bekommen. Noch völlig
ungeklärt ist, wie das Gehirn jeweils zwei Punkte auf der linken und rechten Retina als
„zusammengehörig“ erkennt, das sogenannte „Korrespondenzproblem“.
SIRDS
Die nächste Entwicklung folgte mit dem Single Image Random Dot Stereogram (SIRDS), das
ein einzelnes großes Bild ist. Entwickelt wurde diese Art der Stereogramme von Christoper
Tyler und Maureen Clarke gegen 1979.
SIRDS mit dem Schriftzug „3D“
Die Vorgehensweise bei der Erstellung des SIRDS ist ähnlich wie bei der Erstellung des
Zufallspunkt-Bildpaares. Der Unterschied liegt darin, dass kein ganzes Zufallspunkt-Bild
erzeugt wird, sondern erstmal ein Streifen. Von diesem Streifen wird ein Differenzstreifen
berechnet, der direkt an den Urstreifen angehängt wird; zu dem Differenzstreifen wird ein
weiterer Differenzstreifen berechnet, und so weiter, bis das ganze Bild komplett ist. Dabei
ist es vorteilhaft, den Urstreifen in die Mitte zu legen, und links und rechts davon die
Differenzstreifen zu legen. Das lässt sich besonders bei dem weiter unten abgebildeten SIS
verstehen.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Um den korrekten räumlichen Eindruck zu erhalten, muss der Blick des Betrachters auf das
Bild ins Unendliche gerichtet werden. Schielen ergibt einen invertierten 3-D Eindruck:
eigentlich im Vordergrund befindliche Bildelemente erscheinen im Hintergrund und
umgekehrt. Nach einiger Eingewöhnungszeit werden dann die eingebetteten Konturen
sichtbar.
Das Computerspiel Magic Carpet verwendete auf Wunsch das SIRDS-Verfahren, um das
Spielgeschehen in Echtzeit räumlich darzustellen. Bei dieser Darstellung handelt es sich
aufgrund der Interaktivität des Spiels um einen Sonderfall des animierten Stereogramms.
SIS
Gegen Mitte der 1980er-Jahren wurde begonnen, die Zufallsmuster durch richtige Bilder zu
ersetzen. Das single image stereogram (SIS) erlebte dann in den 1990er-Jahren einen
großen Boom, nachdem Tom Baccei die Buchserie Das Magische Auge (engl. magic eye)
herausbrachte.
SIS mit einem Herzen
Animiertes Stereogramm
Anwendungsgebiete
Neben der Unterhaltung wird die Stereoskopie auch zur Veranschaulichung der
Stereometrie und Trigonometrie, in mathematischen Lehrbüchern und zum Studium der
Gesetze des binokularen Sehens eingesetzt.
Dove demonstrierte mit Hilfe des Stereoskops die Entstehung des Glanzes. Ist die Fläche
einer Zeichnung blau und die entsprechende der anderen gelb angestrichen, so sieht man
sie, wenn man sie im Stereoskop durch ein violettes Glas betrachtet, metallisch glänzend.
Weiß und Schwarz führen zu einem noch lebhafteren Bild. Auch zur Unterscheidung echter
Wertpapiere von unechten hat Dove das Stereoskop benutzt. Betrachtet man die zu
vergleichenden Papiere mit dem Instrument, so werden sofort die kleinsten Unterschiede
bemerkbar. Die einzelnen Zeichen, die nicht genau mit dem Original übereinstimmen,
decken sich nicht und befinden sich anscheinend in verschiedenen Ebenen.
Die horizontale Deviation der korrespondierenden Bildpunkte auf den paarweisen
stereoskopischen Halbbildern kann man auch technisch auswerten, um die Tiefe zu
bestimmen. Hierbei spielen physiologische Überforderungen keine Rolle und man nutzt den
Effekt in der Astronomie, wobei keine paarweise Montage der Bilder nötig ist. Wünscht
man hingegen eine bequeme und natürliche Betrachtung, vielleicht sogar ohne größere
technische Hilfsmittel, so ist die paarweise Montage der stereoskopischen Halbbilder zu 3DFotos zweckmäßig und üblich.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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In der Fahrzeug- und Robotertechnik dienen Stereovideosensoren zur Entfernungs- und
Abstandmessung.[8]
Für die Kartierung von Geländeformationen und zur Erstellung von 3D-Stadtmodellen kann
die stereoskopische Luftbildauswertung herangezogen werden.
In Fachveröffentlichungen der Strukturbiologie, der Proteinkristallographie und der NMRSpektroskopie werden stereoskopische Bilder verwendet, um dreidimensionale
Molekülstrukturen darzustellen. Diese Stereobildpaare können mit dem Parallelblick ohne
Hilfsmittel betrachtet werden. Außerdem gibt es Lupenbrillen für diese Art Abbildungen. Es
ist einfach, Molekülstrukturen stereoskopisch darzustellen: Ein Molekül wird abgebildet, in
der senkrechten Achse um 6° gedreht und erneut abgebildet. Diese beiden Bilder werden
nebeneinander dargestellt.[9]
Struktur der ATP-Synthase in stereoskopischer Darstellung
Computerspiele arbeiten heute meist mit dreidimensionalen Modellen, die sich bei
geeigneter Softwareunterstützung nicht nur auf einem herkömmlichen Monitor, sondern
auch auf spezieller, Tiefenwirkung erzeugender Hardware darstellen lassen. Eine
Standardisierung solcher Systeme steht gegenwärtig (2009) noch aus.
Das Lentikular-Druckverfahren
Das Lentikular-Druckverfahren ermöglicht den Ausdruck von sogenannten Prismenrasteroder Linsenraster-Bildern, was im Wesentlichen mehrere Fotos des gleichen Objektes sind,
die mit einer Kunststoffschicht mit winzigen optischen Linsen den Eindruck eines
dreidimensionalen oder räumlichen Bildes ergeben. Die gleiche Technik kann auch für den
Druck von sogenannten "Wechselbildern" genutzt werden. Hierbei verändert sich die Figur
bzw. das abgedruckte Objekt beim Wechsel des Blickwinkels auf das Bild.
Für die Erzeugung eines Linsenraster-Bildes werden mindestens 2 Fotos des gleichen
Objektes benötigt, die im Augenabstand aufgenommen werden. Das kann man am
einfachsten mit einer fertigen 3D Kamera lösen, die schon 2 eingebaute Objektive hat oder
mit einem festen Untergrund und einem Lineal bzw. Kamera-Schlitten.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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SONY in 2010
Sony wird in der angekündigten 3D Offensive die Technologie von RealD nutzen. Sonys Plan, bis
2013 jeden zweiten Fernseher 3D-Ready zu verkaufen wird Active-Shutter Brillen nutzen und also
Fernseher voraussetzen, die hohe Bildraten darstellen können. Bei der Active-Shutter Technologie
werden abwechselnd Bilder fürs rechte und linke Auge dargestellt und eine Shutter-Brille dunkelt
per Infrarot synchronisiert jeweils entsprechend ein Auge ab. RealD ist eigentlich mit einer anderen
3D-Technologie weltweiter Marktführer im Bereich 3D-Kinos, dort nutzt RealD das aufwendigere
Polarisationsverfahren. Die 3D Shutter Brillen werden im Vergleich zu den dort genutzten
polarisierten 3D Brillen etwas schwerer, da sie eine Elektronik samt Batterien beinhalten müssen.
sein Der Deal zwischen Sony und RealdD soll nicht exklusiv sein, d.h. es werden auch bald andere
Hersteller 3D-Shutter Brillen zB für Sonys zukünftige Bravia 3D Fernseher anbieten können.
JVC
IF-2D3D1: 2D nach 3D Wandler und Live 3D Mixer
JVC hat einen Hardware Bildprozessor namens IF-2D3D1 vorgestellt, der ebenso in Echtzeit 2D Filme
nach 3D konvertieren können soll wie auch als 3D Links/Rechts Kanal Mixer für stereoskopische
Filme genutzt werden kann. Ausgegeben kann das 3D Video in vier unterschiedlichen populären
Formaten: line-by-line, side-by-side-half, above-below, und checkerboard. Der Ouput in 3D kann
bezüglich der Parallaxe und der Intensität der räumlichen Wirkung angepasst werden. Das Gerät
kann auch während eines stereoskopichen Filmdrehs mit zwei Kameras genutzt werden um in
Echtzeit die Bilder zu kombinieren und auf einem 3D Knotrollmonitor auszugeben. Der eingebaute
HD-SDI Frame-Synchronizer syhnchronisiert zwei Kameras die kein externen Sync besitzen. Eine
kombinierte Waveform- und Vektorscop-Ansicht läßt die beiden Bildern miteinander vergleichen um
eventuelle Unterschiede im Weißabgleich oder der Belichtung festzustellen. Muss eine der beiden
Kameras um den korrekten Kamerabstand herzustellen kopfüber gedreht werden, kann das Bild in
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Das magische Auge : 3D
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die richtige Lage rotiert werden. Der JVC IF-2D3D1wird ab März 2010 im Handel sein.
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Das magische Auge : 3D
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3D Blu-ray Standard ist fertig
Auflösung
der
Lang erwartet und angekündigt - jetzt hat die Blu-ray Disc Association
endlich die genauen Spezifikationen für 3D Filme auf Blu-ray Disc
bekanntgeben, wohl auch um einem womöglich desaströsen Krieg
der verschiedenen 3D Formate zuvorzukommen. Demnach sollen
zukünftige 3D Blu-ray Discs 1080p HD unterstützen, und zwar für
jedes Auge, d.h. das nicht wie bei anderen 3D Lösungen die
Einzelbilder halbiert wird um die Datenrate
beizubehalten.
Wie erwartet wird als Codec die MVC (Multiview Video Codec) Erweiterung von H.264
genutzt werden, was zu ungefähr 50% mehr Speicherbedarf für 3D Videos im Vergleich zu
2D führt. Zukünftige 3D Blu-ray Player werden erfreulicherweise auch abwärtskompatibel
sein und also auch 2D Filme abspielen. Und auch wichtig: sie werden unabhängig von der
verwendeten 3-D Technologie des Sichtgerätes sein, sich also nicht auf eine Art von 3D,
seien es polarisierte Displays oder Shutter-Brillen festlegen. Und einige vorhandene Bluray Player, inkusive der Playstation 3, werden per Software auf den neuen Standard
upgradebar sein und 3D Blu-ray Discs, sobald vorhanden, abspielen und darstellen
können. Die Spezifikationen werden in Kürze für Hersteller und Inhalteanbieter verfügbar
sein - 2010 werden dann die ersten damit kompatiblen Geräte und Discs erscheinen.
Gestaltpsychologie
Nach längerer Betrachtung „kippt“ der Würfel. Man hat dieses Kippen als Gestaltwechsel bezeichnet
Als Gestaltpsychologie wird in der Regel eine Richtung innerhalb der Psychologie
bezeichnet, die das Erleben (vor allem in der Wahrnehmung) als eine Ganzheit betrachtet,
die auf einer bestimmten Anordnung der ihr zugrunde liegenden Gegebenheiten beruht,
wobei diese Gegebenheiten als Glieder mit dem Ganzen in der Beziehung wechselseitiger
Bedingtheit stehen.
Das Wort „Gestaltpsychologie“ kann nur bedingt als klar definierbarer wissenschaftlicher
Begriff gelten; es ist zum Teil ein durch seinen Gebrauch organisch gewachsener Name für
eine Anzahl ähnlicher Auffassungen. Die Gestaltpsychologien unterschiedlicher Richtung
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Das magische Auge : 3D
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leiten sich jedoch aus einer einzigen Arbeit aus dem Jahre 1890 her, in der der Philosoph
Christian von Ehrenfels seine Erkenntnis berichtete, die Wahrnehmung enthalte Qualitäten,
die sich nicht aus der Anordnung einfacher Sinnesqualitäten ergeben. So sei die Melodie
eine solche Gestaltqualität, denn die Töne als Elemente der Melodie könnten durch ganz
andere Töne ersetzt werden, und es wäre dennoch dieselbe Melodie, wenn nur die
Anordnungsbeziehung zwischen den Tönen erhalten bliebe.

Klassische Gestaltpsychologie
Berliner Schule der Gestaltpsychologie (Gestalttheorie)
Aufgrund der Beobachtungen v. Ehrenfels' entstand zu Beginn des 20. Jahrhunderts die
"Gestaltpsychologie" als eine neue psychologische Richtung. Sie wurde zuerst im
deutschsprachigen, dann auch im internationalen Raum einflussreich. Als ihre Begründer
und Hauptexponenten gelten drei Studenten von Carl Stumpf: Max Wertheimer, Wolfgang
Köhler und Kurt Koffka. In weiterem Sinne kann auch Kurt Lewin dieser Gruppe zugerechnet
werden. Diese "Berliner Schule der Gestaltpsychologie" nannte sich auch "Gestalttheorie"
und erweiterte ihren Gegenstand über die Wahrnehmung hinaus. Sie ist vor allem ihrer
umfangreichen Experimentalforschung auf dem Gebiet der Wahrnehmung wegen bekannt
und berühmt geworden und wird noch Anfang des 21. Jahrhunderts vertreten. Es werden
drei Arten von Gestaltqualitäten des Wahrnehmungserlebens unterschieden (Metzger 1954,
S. 62-65), ohne innerhalb dieser Arten eine Systematik anzugeben:



Struktur, (Gefüge, Tektonik) wie gerade, rund, symmetrisch, geschlossen, spitz, wellig;
Ganzbeschaffenheit wie durchsichtig, leuchtend, rau, gelb;
"Wesen" wie Charakter, Habitus, Gefühlswert.
In der älteren Gestaltpsychologie vom Anfang des 20. Jahrhunderts wird "Gestaltgesetz"
synonym mit "Gestaltfaktor", "Faktor", "Gesetz" oder auch mit "Gruppierungsgesetz"
verwendet. Ein Gestaltgesetz bezeichnet die Art des Zusammenschlusses von erlebten
Teilen zu einer erlebten Ganzheit, oft neben einer Gruppe von einzelnen Gegebenheiten.
"Der Zusammenschluss erfolgt derart, dass die entstehenden Ganzen in irgendeiner Weise
vor anderen denkbaren Einteilungen gestaltlich ausgezeichnet sind", und zwar u. a. so, "dass
möglichst einfache, einheitliche, ...geschlossene, ..symmetrische, ...gleichartige Ganzgebilde
entstehen" (Wolfgang Metzger 1954, S. 108 f). Für diese und einige andere Arten des
Zusammenschlusses wurden viele anschauliche Beispiele zusammengetragen, die den
Betrachter unmittelbar überzeugen. Bestimmte Fakten wurden klassifiziert, so dass man von
einer deskriptiven Theorie sprechen kann; eine erklärende Theorie für sie wurde jedoch
nicht entwickelt.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Die Kanten des Würfels sind imaginär; sie werden von unserem Gehirn nach dem Gesetz der guten
Fortsetzung erzeugt
Gestaltgesetze

Gesetz der Prägnanz
Es werden bevorzugt Gestalten wahrgenommen, die sich von anderen durch ein bestimmtes
Merkmal abheben (Prägnanztendenz). Jede Figur wird so wahrgenommen, dass sie in einer
möglichst einfachen Struktur resultiert (= „Gute Gestalt“).

Gesetz der Nähe
Elemente mit geringen Abständen zueinander werden als zusammengehörig
wahrgenommen.

Gesetz der Ähnlichkeit
Einander ähnliche Elemente werden eher als zusammengehörig erlebt als einander
unähnliche.

Gesetz der Kontinuität
Reize, die eine Fortsetzung vorangehender Reize zu sein scheinen, werden als
zusammengehörig angesehen.

Gesetz der Geschlossenheit
Linien, die eine Fläche umschließen, werden unter sonst gleichen Umständen leichter als
eine Einheit aufgefasst als diejenigen, die sich nicht zusammenschließen (D. Katz,
Gestaltpsychologie, 1969).

Gesetz der gemeinsamen Bewegung
Zwei oder mehrere sich gleichzeitig in eine Richtung bewegende Elemente werden als eine
Einheit oder Gestalt wahrgenommen.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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
Gesetz der fortgesetzt durchgehenden Linie
Linien werden immer so gesehen, als folgten sie dem einfachsten Weg. Kreuzen sich zwei
Linien, so gehen wir nicht davon aus, dass der Verlauf der Linien an dieser Stelle einen Knick
macht.
Zusätzlich zu diesen von Wertheimer formulierten Gesetzen fand Stephen Palmer in den
1990er Jahren drei weitere Gestaltgesetze [1]

Gesetz der gemeinsamen Region
Elemente in abgegrenzten Gebieten werden als zusammengehörig empfunden.

Gesetz der Gleichzeitigkeit
Elemente, die sich gleichzeitig verändern, werden als zusammengehörig empfunden.

Gesetz der verbundenen Elemente
Verbundene Elemente werden als ein Objekt empfunden.
Leipziger Schule der Gestaltpsychologie (Genetische Ganzheitspsychologie)
Der Philosoph Felix Krueger und der Psychologe Friedrich Sander gründeten die sogenannte
„Zweite Leipziger Schule“ der Gestaltpsychologie. Während die Berliner Schule die
Auffassung der Erlebensimmanenz vertrat, nach der Erlebnisse aus Erlebnissen
hervorgehen, waren die Leipziger der Meinung, Erlebnisse seien durch erlebensjenseitige
Gegebenheiten bedingt. Sie setzten einen Bereich transphänomenalen seelischen Seins an,
den sie "Struktur" nannten. Konkretere Ausführungen dieser Annahme gab es nicht;
bekannt sind die allgemeinen Ausführungen zum "Problem des seelischen Seins" von Albert
Wellek.
Sander (und sein Institut) wurde mit Untersuchungen über visuelle Aktualgenese bekannt,
die in einer Stufen-Differenzierung des Perzepts bei kontinuierlicher Reizsteigerung bestand.
Weder Krueger noch Sander versuchten, die Abfolge der entstehenden Gestaltqualitäten
irgendwelchen sie bedingenden strukturellen Gegebenheiten zuzuordnen. Sowohl der
aktualgenetische Forschungsansatz als auch die Strukturtheorie sind der Vergessenheit
anheimgefallen und werden im 'mainstream' nicht mehr diskutiert.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Würzburger Schule der Gestaltpsychologie
Hierzu zählen Oswald Külpe, Narziß Ach, Karl Bühler, Karl Marbe.
Grazer oder Österreichische Schule der Gestaltpsychologie
Philosophischer Hintergrund: Franz Brentano. Bedeutende Vertreter waren: Alexius
Meinong und vor allem Vittorio Benussi - auf den die Entwicklung des Lügendetektors
zurückgeht und der der allgemeinen experimentalpsychologischen Forschung auch die
Methoden der Suggestion und Hypnose erschloss - sowie Stephan Witasek und Christian
von Ehrenfels.
3D-Brille
Eine 3D-Brille ist eine spezielle Brille, die bei einigen stereoskopischen Verfahren (3D-Foto,
3D-Film) benötigt wird, um die räumliche Tiefenwirkung sichtbar zu machen.
Bei der Projektion von 3D-Filmen oder dem Druck von 3D-Bildern gibt es das Problem, dass
das menschliche Gehirn zum Erzeugen eines räumlichen Eindrucks zwingend zwei Bilder, je
eines für das linke und rechte Auge, in leicht versetzten Abstand benötigt (in der Regel also
auch im Augenabstand aufgenommen). Diese Bilder müssen gleichzeitig, dennoch aber
getrennt, zur Auswertung im Gehirn ankommen, damit daraus der räumliche Eindruck
entstehen kann. Die primäre Funktionsweise der 3D-Brillen beruht auf der Filterung, sodass
jedes Auge nur das entsprechende stereoskopische Halbbild für das linke oder rechte Auge
wahrnimmt.

Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Farbfilterbrillen (Anaglyphenbrillen)
Farbfilterbrille Rot/Blau (Anaglyphenbrille)
3D-Brille für Kinofilme
Beim Anaglyphen-Verfahren erfolgt die Bildtrennung durch die Verwendung von Farbfiltern.
Das rechte und linke Halbbild sind hierbei mit Komplementärfarben, meist Rot/Blau oder
Rot/Grün eingefärbt. Die Farbkombination Rot/Blau hatte eigentlich keine optischen
Vorteile, war aber kostengünstiger herzustellen. Die 3D-Kinofilme der 1950er-Jahre wurden
sehr oft für den Polarisationsprozess gedreht, später aber in das billigere rot/grün-Verfahren
umkopiert. Zusätzlich waren diese Filme „sicherer“ bei einem Filmriss. Die 3D-Brillen für
diese Filme enthielten den roten Filter vor dem rechten Auge.
Ende der 1970er-Jahre verbesserte Stephen Gibson die Farbanaglyphentechnik erheblich
mit seinem patentierten „Deep Vision“-System, das andere Filterfarben verwendet: Rot vor
dem linken und Cyan vor dem rechten Auge. Bei diesen Brillen ist das Helligkeitsempfinden
gleichmäßiger und für die Augen ermüdungsfreier. Auch optisch ist die Rot/Cyan
Kombination den anderen Farbkombinationen überlegen, da mit ihr auch (eingeschränkt)
farb-anaglyphe Bilder angesehen werden können. Inzwischen bietet die dänische Firma
„Color Code 3-D“ ein eigenes Farbanaglyphen-System an in den Filterfarben Blau (rechts)
und Gelb/Orange (links) mit preiswerten Pappbrillen.
Völlig farbneutral arbeitet das von der deutschen Firma Daimler-Chrysler AG entwickelte
"Infitec"-Verfahren (Interferenzfiltertechnologie), das in manchen Digital-3D-Kinos mit
"Dolby 3D"-Brillen aus Plastik arbeitet. Hierbei werden die Bilder für das linke und rechte
Auge mit Grundfarben unterschiedlicher Wellenlänge projiziert (sogen. WellenlängenMultiplexing).
Brillen mit hell/dunklen Filtern kommen oft bei Verfahren zum Einsatz (z.B. Nuoptix), die auf
dem Pseudo-Stereo-Verfahren „Pulfrich-Effekt“ beruhen, und wurden durch die
Fernsehsendung Tutti Frutti Anfang der 1990er-Jahre sehr verbreitet.
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Das magische Auge : 3D
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rot/grün-anaglyphes Bild
(roter Filter rechts)
rot/grün-anaglyphes Bild
(roter Filter links)
rot/cyan-anaglyphes Bild
(roter Filter rechts)
farb-anaglyphes Bild
(roter Filter rechts)
ChromaDepth-Brillen
ChromaDepth-Brille mit Prismenfolie
Das ChromaDepth-Verfahren von American Paper Optics basiert auf der Tatsache, dass bei
einem Prisma Farben unterschiedlich stark gebrochen werden. Die ChromaDepth-Brille
enthält spezielle Sichtfolien, die aus mikroskopisch kleinen Prismen bestehen. Dadurch
werden Lichtstrahlen je nach Farbe unterschiedlich stark abgelenkt. Verwendet man nun bei
einem Auge eine Prismenfolie und auf dem anderen Auge eine normale Klarsichtfolie, dann
sind die beiden gesehenen Bilder – je nach Farbe – zueinander mehr oder weniger stark
versetzt. Das Gehirn erzeugt aus dieser Differenz den räumlichen Eindruck. Der Vorteil
dieser Technologie besteht vor allem darin, dass man ChromaDepth-Bilder auch ohne Brille
(also zweidimensional) problemlos ansehen kann – es sind keine störenden Doppelbilder
vorhanden. Außerdem können ChromaDepth-Bilder ohne Verlust des 3D-Effektes beliebig
gedreht werden. Allerdings sind die Farben nur beschränkt wählbar, da sie die
Tiefeninformation des Bildes enthalten. Verändert man die Farbe eines Objekts, dann
ändert sich auch dessen wahrgenommene Entfernung.
Polfilterbrillen
Einwegbrille RealD-Verfahren
Polfilterbrille
Bei der farbigen Raumbildprojektion werden die beiden getrennten Bilder mittels
polarisiertem Licht ausgestrahlt. Kommt eine Aufprojektion zum Einsatz, das heißt
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Das magische Auge : 3D
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Betrachter und Projektor befinden sich auf der gleichen Seite der Leinwand, dann wird auf
eine metallisierte Leinwand projiziert, die in der Lage ist, das polarisierte Licht
zurückzustrahlen. Bei einer Rückprojektion steht die Leinwand zwischen Betrachter und
Projektor und muss das polarisierte Licht durchlassen. Die verschiedenen Bilder erreichen
die Leinwand durch zwei verschiedene Projektoren bzw. Objektive. Jede der beiden Linsen
wird dabei um einen Vorsatz mit entsprechend angeordneten Polarisationsfolien ergänzt.
Die benötigte Brille besteht ebenfalls aus zwei Polarisationsfiltern, die bei den einzelnen
Augen um 90 Grad gedreht sind und nur das „passend“ polarisierte Licht des
entsprechenden Objektivs durchlassen, sodass wiederum jedes Auge nur „sein“ Bild erhält.
In der Glanzzeit des 3D-Filmes in den 1950er-Jahren wurden die meisten 3D-Kinofilme in
Schwarz/Weiß und Farbe für dieses Verfahren produziert. Fast alle Filme wurden dann
später aber in das kostengünstigere rot/grün Verfahren umkopiert. Solche Brillen finden
noch heute Verwendung, u.a. bei älteren IMAX-3D-Verfahren und auf Jahrmärkten bei 3DKuppelprojektionen oder bei Lichtbildvorträgen in 3D von Reisefotografen.
LCD-Shutterbrillen
LCD-Shutterbrille
Beim Einsatz am Computermonitor und modernen 3D-Kinos kommen so genannte
Shutterbrillen mit zwei steuerbaren LCD-Gläsern zum Einsatz. Der Monitor stellt
nacheinander abwechselnd das linke und rechte Halbbild dar. Die Flüssigkristalle der Brille
werden nun synchron im Takt des Monitorbildes abwechselnd durchsichtig bzw.
lichtundurchlässig geschaltet und erzeugen somit beim Betrachter durch die perspektivische
Verschiebung der Einzelbilder den 3D-Effekt.
Bei Shutterbrillen wird eine Monitorfrequenz von mindestens 100 Hz empfohlen, da sich
durch das Verfahren die Frequenz effektiv halbiert, jedes Auge bekommt also nur noch 50
Bilder je Sekunde gezeigt. 50 Hz sind bei statischen Bildern, insbesondere Texten, äußerst
stark flimmernd, bei Bewegtbildern wie Spielen oder Videos fällt dies weniger stark auf. Bei
beiden tritt allerdings innerhalb kurzer Zeit eine Ermüdung der Augen ein, je niedriger die
Frequenz, desto stärker werden die Augen belastet.
Für Spiele wird deshalb meist eine Frequenz von 120 bis 160 Hz gewählt, je nach zur
Verfügung stehender Hardware und Bildschirmauflösung. Dies entspricht 60 bis schon fast
augenschonenden 80 Hz je Auge. Allerdings leuchten Bildschirme immer etwas nach, was
sich bei hohen Frequenzen an stärkeren Schlieren bemerkbar macht, die wiederum die
Bildqualität trüben.
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Das magische Auge : 3D
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Flachbildschirme arbeiten meist mit zu niedrigen Frequenzen und ungeeigneten
Darstellungstechniken, weswegen sie mit Shutterbrillen kaum zu kombinieren sind. Bei
ihnen muss also auf andere Art der gewünschte 3D-Effekt erzeugt werden, wie etwa durch
Anaglyphenbrillen oder den Einsatz von zwei Monitoren, die je nur das Bild für ein Auge
bereitstellen. Inzwischen gibt es aber auch so genannte „Autostereo“-TFT-Flachdisplays, die
durch senkrechte Linsenraster-Spalten zwei bis acht Perspektiven darstellen können und so
mit dazu passendem Bildmaterial ohne Spezialbrillen räumliches Sehen ermöglichen.
Prismengläser-Brillen
KMQ Stereo-Sichtgerät mit openKMQ-Haltern
Eine Reihe von Verfahren nutzt auch den Effekt, dass Prismen den Strahlengang umlenken.
So nutzt z.B. das Stereo-Sichtgerät SSG1b, auch unter dem Namen KMQ seit den 1980er
Jahren bekannt, diesen Effekt. Vornehmlich für Bücher und Poster, wo es auf Farbtreue und
Einfachheit ankommt. Es konnte aber schon früher am Bildschirm oder zur Projektion mit
wenigen Zuschauern verwendet werden. Allerdings muss der Nutzer den passenden
Abstand zum Bild beibehalten und seinen Kopf dauerhaft waagerecht halten. Ansonsten
decken sich die Sehstrahlen beider Augen nicht mit den beiden Teilbildern, welche
untereinander angeordnet sind. Daher auch der englische Name des Verfahrens: OverUnder. Diese Einschränkungen sollen zukünftig von einem OpenHardware/OpenSourceProjekt Namens openKMQ für die Arbeit am Computer aufgehoben werden.
3D-Video-Brillen
Cinemizer
Um den beiden Augen unterschiedliche Bilder präsentieren zu können, und somit eine
räumliche Wahrnehmung herstellen zu können, wird in der jungen Vergangenheit gern mit
so genannten 3D-Video-Brillen gearbeitet. Zwei einzelne Displays in einer speziellen Brille
liefern die Bilder. Vorreiter war die Carl Zeiss AG mit ihrem Cinemizer. Vorteile dieser
Systeme: Das Bild wird scharf dargestellt und wird farblich nicht verändert. Die Technik ist
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 34
einfach, so dass viele Personen die nötige Software bedienen können. Nachteile dieser
Systeme: Meist sind die Brillen recht schwer zu tragen und müssen mit Strom versorgt
werden.
Autostereoskopisches Display
Ein 3D-Displayprototyp von Philips mit HD-Auflösung
Ein autostereoskopisches Display (auch 3D-Monitor oder 3D-Display, diese Begriffe
umfassen aber auch Brillen- und Projektionslösungen) ist ein Bildschirm, der in der Lage ist,
stereoskopische, also für einen oder mehrere Menschen dreidimensional (mit
Tiefenwirkung) erscheinende Bilder anzuzeigen.
Die Technik ist seit etwa 2001 serienreif und wurde seit Mitte der 1990er-Jahre vor allem in
Jena (Mehrsichten-Lösung, 4D-Vision GmbH, heute VisuMotion GmbH), Dresden
(Zweisichten-Lösung, Dresden 3D GmbH, heute SeeReal Technologies) und Berlin
(Zweisichten-Lösung, Heinrich-Hertz-Institut GmbH, heute Fraunhofer HHI) entwickelt.
Technik
Um einen dreidimensionalen Eindruck zu erreichen, werden bei autostereoskopischen
Displays zwei Bilder gleichzeitig projiziert, wobei mittels Parallaxe jedes Auge ein anderes
erreicht; durch Linsenraster oder (häufig schräg gestellte) Streifenmasken wird das Licht
einzelner Pixel in verschiedene Richtungen vor dem Bildschirm abgelenkt.
Bei einem Multi-User-Display werden mehr als 2 Bilder ausgestrahlt, gebräuchlich sind
bisher 5-9, teilweise wurden auch 24 und 64 versucht, wodurch sich die Bewegungsfreiheit
erhöht und die Bildqualität sinkt. Sie funktionieren ähnlich wie die bekannten 3DPostkarten. Bei diesen Systemen können mehrere Benutzer das 3D Bild sehen. Außerdem ist
es möglich, in gewissen Grenzen um Objekte „herumzuschauen“. Dabei entsteht in gewissen
Grenzen ein hologramm-ähnlicher Bildeindruck. Für Werbezwecke oder den öffentlichen
Bereich sind diese Verfahren am besten geeignet.
Bei einem Single-User-Display, also mit 2 Sichten, muss sich der Kopf des Benutzers an einer
sehr eingeschränkten optimalen Position befinden (Sweet Spot), um einen korrekten
Stereoeindruck zu bekommen. Manche Displays können in bestimmten Grenzen
Kopfbewegungen ausgleichen, indem der Nutzer per Videokamera verfolgt wird
(sogenanntes Eye-Tracking oder Head-Tracking) und die Darstellung so geändert wird, dass
die „Verteilung“ der Bilder auf die Augen wieder stimmt.
Ein Problem von autostereoskopischen Displays ist wie bei Stereo-Bildern, dass die Linse
des Auges nicht auf die wahrgenommene Tiefe, sondern auf die Entfernung des Displays
scharfgestellt werden muss, was zunächst zu Irritationen führt, aber auch trainiert werden
kann (mit der Zeit entspannteres Sehen).
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 35
Reizfilterung
Das Filtern von Reizen ist für alle Tiere, in gewissem Umfang aber auch für Einzeller und
Pflanzen, die zentrale Voraussetzung für das Überleben in ihrer Umwelt. Auf jedes
Lebewesen strömen ständig wesentlich mehr Reize ein, als die potenziell reizempfänglichen
Zellen oder Zellbestandteile und die ihnen nachgeordneten Zellen (Zellbestandteile)
verarbeiten könnten.
Vor allem Tiere müssen in einer für bestimmte Situationen angemessenen Weise selektiv
sein: Sie müssen auf überlebenswichtige Ereignisse in ihrer Umwelt reagieren und weniger
wichtige unbeachtet lassen, also gleichsam angeborenen Prioritäten folgen. Das Phänomen
Reizfilterung bedeutet demnach auch, dass unter bestimmten Umständen auf einen Reiz
eine bestimmte Reaktion folgt, unter anderen Umständen aber nicht.
Durch Reizfilterung werden Sinneseindrücke demnach klassifiziert, und zwar auf den
unterschiedlichsten Ebenen der Reizverarbeitung: bereits im Sinnesorgan, im Verlauf der
Weiterleitung von Erregung oder aber im Zentralnervensystem (in Form der selektiven
Wahrnehmung).
Typen von Reizfiltern
Es gibt zwei Typen von Reizfiltern:
1. Starre Reizfilter, so genannte Reizschwellen, die den maximal wahrnehmbaren Bereich
einschränken. Hierdurch wird der wahrnehmbare Bereich auf die Reize eingeschränkt, die
für die Überlebenssituation eines Lebewesens relevant sind.
2. Variable Reizfilter, die situationsbezogen den wahrnehmbaren Bereich an Reizen auf den für
diese Situation angemessenen Bereich beschränken.
Beispiele
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Ein starrer Reizfilter ist z.B. die Hörschwelle. Hierdurch wird vermieden, dass irrelevante und
störende Geräusche zu akustischen Wahrnehmungen führen, wie z.B. das Blut-Rauschen in
den Adern des Ohres oder die Geräusche des Herzschlags. Andererseits werden Bereiche,
die für das Überleben irrelevant sind, ausgeblendet (offensichtlich war es für das Lebewesen
"Mensch" nicht von Vorteil, die Ultraschall-Rufe der Fledermäuse hören zu können).
Auch das Sehsystem des Menschen verfügt über einen starren Reizfilter, so dass
Ultraviolettstrahlung und Infrarotstrahlung vollständig unbeachtet bleiben.
Ein weiterer grundlegender Mechanismus der Reizfilterung sind Reflexe: Sie werden nur
durch ganz bestimmte Reize ausgelöst.
Kippfiguren sind ein bekanntes Phänomen der so genannten multistabilen Wahrnehmung:
Sie erzeugen eine spontan wechselnde Wahrnehmung (genauer: Interpretation) zum
Beispiel einer Zeichnung. Dieser Wechsel kann bei genügend Übung zwar willkürlich
herbeigeführt werden, die Wahrnehmungsvarianten können aber keinesfalls willkürlich
verändert werden. Auch kann immer nur eine der Varianten "gesehen" werden, die
Alternative wird durch einen Filtermechanismus unterdrückt.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 36
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Ein besonders markantes Beispiel sind ferner die rezeptiven Felder des Sehsystems. Sie
haben im Ergebnis eine Reduzierung und Gewichtung der in der Netzhaut entstehenden
Erregungen zur Folge. Bei Fröschen konnte man nachweisen, dass dank der Reizfilterung
spezielle Gruppen von lichtempfindlichen Zellen die von ihnen generierte Erregung
bevorzugt ans Gehirn leiten und so als Beutedetektoren eingesetzt werden können: Sie
sprechen vorzugsweise auf kleine, dunkle, bewegte Objekte in ihrem Gesichtsfeld an.
So genannte Schlüsselreize ermöglichen angeborene Reaktionen auf lebenswichtige Reize:
Zum Beispiel sperren frisch geschlüpfte Vogeljunge ihren Schnabel auf, wenn ein Elterntier
sich auf dem Nest niederlässt (siehe hierzu auch: Angeborener Auslösemechanismus).
CES 2010 und 3D :
Toshiba mit 3D Cell TV 7.Januar 2010
Panasonic kündigt ersten Full HD 3D Camcorder an 7.Januar 2010
Panasonic, Sony und Samsung mit 3D Home Entertainment Systemen 7.Januar 2010
Discovery, Sony und IMAX planen reinen 3D Fernsehkanal in den USA 6.Januar 2010
CyberLink kündigt Player mit 2D nach 3D Video und Gestensteuerung an 6.Januar 2010
Sony nutzt RealD 3D-Technologie 24.Dezember 2009
NewTek stellt Tricaster TCXD300 vor 20.Dezember 2009
3D Blu-ray Standard ist fertig 18.Dezember 2009
Avatar: die Technik hinter Camerons 3D-Spektakel 17.Dezember 2009
3D Video-Formate konvertieren 9.Dezember 2009
Blender Kamera- und Objektdaten nach After Effects exportieren 5.Dezember 2009
Sony: Fussball-Weltmeisterschaft 2010 in 3D? 4.Dezember 2009
Kostengünstiges 3D Spiegel Rig: 3D-BS Pro Rig 1.Dezember 2009
alle Newsmeldungen zum Thema 3D
Literatur
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David Brewster: The stereoscope: it's history, theory and construction . London 1856
Ruete, Christian Georg Theodor: Das Stereoskop: Eine populäre Darstellung. 2. Auflage.
Teubner, Leipzig 1867
Thomas Abé: Grundkurs 3D-Bilder. VfV-Verlag, Gilching, ISBN 3-88955-099-1
Alexander Klein, Franz Weiland, Rainer Bode: 3D - aber wie! Von magischen Bildern zur 3DFotografie. Bode Verlag Haltern 1994, ISBN 3-925094-64-4
Jean Pütz: Das Hobbythek-Buch 3, vgs Verlagsgesellschaft, Köln 1979, ISBN 3-8025-6102-3
Fritz Waack, G. Kemner: Einführung in Technik und Handhabung der 3-D-Fotografie.
Museum für Verkehr und Technik, Berlin 1989
Leo. H. Bräutigam: Stereofotografie mit der Kleinbildkamera: Eine praxisorientierte
Einführung. Wittig Fachbuchverlag, 1996, ISBN 3-930359-31-6
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Bildbände
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Achim Bahr: Stereoskopie. Räume, Bilder, Raumbilder. Thales Verlag, 1991, ISBN 3-88908549-0
Tom Baccei, Cheri Smith: Das magische Auge. Ars Edition, ISBN 3-7607-2264-4
Marc Grossman: The Magic Eye, Volume I von N. E. Thing Enterprises. Andrews & Mcmeel,
ISBN 0-8362-7006-1
Arthur G. Haisch: Hotel Morbid/Morbid Rooms, Stereo-Raumbilder. 3-D-World Verlag, Basel
1983, ISBN 3-905450-02-X
Matthias Henrici, Christian Neubauer: Phantastische Augenblicke I Lingen Verlag
Hartmut Wettmann: Das Rheinland in historischen Stereofotos, Dr. Gebhardt + Hilden GmbH,
1999, ISBN 3-932515-15-3
Ulli Siebenborn: Interactive Pictures, Volume I. Taschen Verlag, 1994, ISBN 3-8228-9211-4
Roland Bartl, Klaus Bartl, Andreas Ernstberger, Peter Schwartzkopff: Pep Art. 3-D-Bilder der
neuen Art. Südwest Verlag, München, 1994, ISBN 3-517-01632-2
Unkategorisiert
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Steinhauser: Über die geometrische Konstruktion der Stereoskopbilder. Graz 1870
Yuki Inoue, Masahira Oga (Herausgeber): Stereogramm. ISBN 3-7607-1106-5
Andrew A. Kinsman: Random Dot Stereograms. ISBN 0-9630142-1-8
Rolf Sander, Martin Simeth: Der kleine Hobbit und das Autostereogramm In: Spektrum der
Wissenschaft, Nr. 1, 1995, Seiten 10–15
Imre Pál und N. Miklós Marosszéki: " Darstellende Geometrie in Raumbildern" Budapest
1959 (bei AMAZON gelistet)
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 38
Appendix:
Samsung Electronics
Aktueller Monitor, Januar 2010 :
Dreamworks und Samsung: 3D-Paket fürs Wohnzimmer
Las Vegas. Der koreanische Unterhaltungselektronikkonzern Samsung und das
Hollywoodstudio Dreamworks wollen den dreidimensionalen Film in die Wohnzimmer ihrer
Kunden bringen.
Auf der Fachmesse Consumer Electronics Show (CES, 7. bis 10. Januar) in Las Vegas
präsentierten Samsung und Dreamworks zusammen mit dem Filmtechnik-Spezialisten
Technicolor ein 3D-Paket, das aus einem Fernseher, einem Blu-ray-Player sowie dem ersten
3D-Titel «Monsters vs. Aliens» besteht.
Dreamworks-Chef Jeffrey Katzenberg sagte auf der Pressekonferenz von Samsung, 3D sei in
den USA im vergangenen Jahr der große Kassenschlager gewesen. Unter den zehn
erfolgreichsten Kinofilmen seien vier 3D-Movies gewesen, nämlich «Avatar», «Ice Age:
Dawn of the Dinosaurs», Disneys «Up» sowie «Monsters vs. Aliens». «Und nun sind wir in
der Lage, dieses Erlebnis auch zu Hause bieten zu können.»
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 39
Das 3D-Paket soll noch in diesem Jahr in den USA auf den Markt kommen. Experten gehen
davon aus, dass ein Marktstart in Europa später auf der IFA (3. bis 8. September) in Berlin
angekündigt wird. In den USA bereiten der Sportsender ESPN sowie der Doku-Sender
Discovery spezielle 3D-Kanäle vor. (dpa)
Samsung builds 3D TV home system, thinnest LED TV ever
IDG News Service - Samsung Electronics unveiled a strong line-up for the International
Consumer Electronics Show (CES) on Wednesday, including a complete 3D home
entertainment system and LED TVs with screens as thin as a pencil.
The company also unveiled its own app store with plans to offer games, movies and
software for multiple devices, including TVs and Blu-ray Disc players as well as mobile
phones.
The 3D home entertainment system includes high-definition 3D TVs, the BD-C6900 Blu-ray
Disc player and an audio system to be sold together or separately. Samsung has also allied
with Dreamworks Animation and Technicolor on promoting content for 3D home
entertainment.
Jeffrey Katzenberg, CEO of Dreamworks, called Samsung's new 3D LED (light emitting diode)
TVs "stunning" and showed off the Blu-ray Disc version of the 3D movie "Monsters vs.
Aliens." He said that while studios produced only 10 major 3D movies in 2009, four of them
were among the top 10 films of the year.
Samsung's 3D home entertainment center will be available later this year. The company did
not have price information. People interested in stand-alone 3D high-definition TVs,
however, will not have to wait so long. The company has built 3D capability into a range of
new flat-panel TVs due out soon.
The LED TVs with 3D capability include Samsung's LED7000 series and above, plasma TVs in
the 7000 series and above and 750 Series LCD TVs. For people who want to watch regular
2D television shows in 3D, Samsung has included a 3D chip with auto-conversion technology
that renders 2D content into 3D in real time.
The company also sells active shutter 3D glasses.
Samsung's biggest rival in South Korea, LG Electronics, has also announced 3D TVs at CES.
Samsung also showed off its thinnest LED TV ever on Wednesday, the LED9000 series, which
is just 0.3-inches (7.6mm) thick. When a Samsung worker turned the big-screen TV
sideways, cheers came from the audience at the CES press conference.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 40
Samsung's LED TVs turned out to be a surprise hit for the company last year, with 2.5 million
sold globally. Samsung forecast it will sell 10 million this year. LED backlights have replaced
CCFL (Cold Cathode Fluorescent Lamp) backlights in many LCD TVs. LED offers better color
saturation and power savings than CCFL technology.
Samsung also used its CES conference to announce its own app store. The Samsung Apps
store is already up and running on the Web but apps for TVs won't be available until July,
according to the Samsung Apps Web site.
The company hopes to attract software developers with an open developer program and an
SDK (software developer kit).
"If you think it's fun to develop apps for a 3-inch screen, let me show you this 55-inch LED
TV," said Tim Baxter, president of Samsung Electronics USA.
Samsung: 3D ohne Brillen
Demonstration auf der CES 2010
Die CES 2010 steht ganz im Zeichen von 3D-Techniken. Nun fällt Samsung aus dem
Rahmen, denn das Unternehmen stellt 3D-Fernseher vor für die zur Abwechslung keine
Polarisations- bzw. Shutter-Brillen notwendig sind. Noch sind die präsentierten Modelle
nur Prototypen und leider auch problembehaftet: Laut Beobachtern wirken die 3D-Bilder
auf den LCD-Fernsehern mit LED-Hintergrundbeleuchtung noch sehr unscharf und Flimmern bzw. vertikale
Wellenlinien beeinträchtigen die Seherfahrung.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 41
Zudem sollen die maximalen Blickwinkel noch unausgereift sein, so dass das Bild verzerrt wirkt, wenn der
Betrachter sich nach links oder rechts bewegt. Samsung könnte hier demnach einer interessanten Technik auf
der Spur sein, es wird aber sicherlich noch bis zur Marktreife der Prototypen brauchen.
So bleibt es zunächst wohl bei der Verwendung von 3D-Brillen.
CES 2010: Samsung 3D-Welt
TV-Serie
7000, 8000 und 9000 - BD-C6900
12. Januar 10 07:58 Uhr
Bessere Bildqualität mit leuchtenderen Farben sowie ein
höheres Kontrastverhältnisse verspricht Samsung bei den
neuen LED-LCD-TV-Geräten.
Dabei kombinieren die Koreaner die Edge-LED
und Local Dimming-Technologie und
packen einen DVB-T/S2/C HDTV-Tuner ins Gerät.
Samsungs TV-Serien 7000, 8000 und 9000: Die
neuen LED-Fernseher können 3D Inhalte zeigen.
Samsung BD-C6900: Der neue
Blu-ray-Player
kann 3D-Scheiben abspielen und 2D-Inhalte in 3D
konvertieren.
Besonders flach sollen die Geräte sein und dennoch gleichzeitig
für 3D gerüstet sein: Die LED-TV-Serien 7000, 8000
und 9000 unterstützen laut Samsung alle gängigen
3D-Standards. Passend dazu gibt es den neuen 3D Blu-ray Player
BD-C6900 und eine 3D Brille. Die Komplettlösung
soll dabei das Wohnzimmer nicht nur für neue Produktionen
erobern, sondern dank eines 3D-Prozessors und einer
Autokonvertier-Technologie herkömmliches 2D-TV-Material in
die 3D-Welt wandeln.
Vollständig erneuert wurde die Internet@TV getaufte
Funktion, die einen komfortableren und schnelleren
Zugang zum Internet. Dazu setzt Samsung auf Apps,
die dann die Verbindung zu AP News, Blockbuster,
eBay, Picasa, Pandora, Travel Channel, Twitter und
YouTube erlauben. Die einzelnen Apps lassen sich
während des Fernsehens aus der Apps-Gallerie per
Fernbedienung auswählen. Dank DLNA
(Digital Living Network Alliance)-Zertifizierung kann man
mit den Geräten via LAN oder WLAN auf eigene Dateien
im heimischen Netzwerk zugreifen.
Auch bei der Fernbedienung steht Apple Pate:
Die Fernbedienung hat ein Touch-TV-Display und
bietet damit die Möglichkeit einen zweiten Kanal direkt
auf der Fernbedienung parallel anzuzeigen.
Die Fernbedienung kann über den Farbbildschirm Musik-, Fotound Videodateien anzeigen und den gewählten Inhalt
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 42
direkt auf den großen TV-Bildschirm umlenken.
Das klappt allerdings nur bei der 9000-Serie –
bei den Serien 7000 und 8000 ist die Fernbedienung
nur optional.
Die neuen LED TV-Geräte von Samsung sind
ab März 2010 in Deutschland erhältlich.
Preise gibt es noch keine.
(jos)
TOSHIBA
CES 2010: Toshiba und RealD
Partnerschaft für 3D
11. Januar 10 11:22 Uhr
Toshiba und RealD wollen zusammen die
3D-Technologie ins Wohnzimmer bringen.
Toshiba wird künftig das stereoskopische
RealD-Formats unterstützen und in die REGZA-TVs
integrieren.
Cell TV von Toshiba: Die Neue Serie soll aus 2D-Inhalten
3D-Bilder zaubern und wie ein Rechner das durchforsten
des Netzwerks samt Internet zulassen.
Das RealD-Format ist ein proprietäres 3D-Formats,
das einen 3D-Stream für das linke beziehungsweise
rechte Auge in einem Kanal bündelt. Wiedergeben
kann die 3D-Inhalte von RealD jedes 3D-fähige
Display – egal, ob Plasma, LCD oder DLP. Zusammen wollen
Toshiba und RealD Brillen weiterentwickeln, die mit den 3Dfähigen Displays von Toshiba kompatibel sind.
Toshiba plant für 2010 die Einführung von 3D in den Full- HD
LCD-TVs der REGZA-Linie.
Auf der CES 2010 zeigt Toshiba zudem einen
funktionstüchtigen Prototyp seines CellTV. Dieser
beherrscht das Upscaling von HD-Inhalten auf Ultra
HD (4k2k) und eine Umwandlung von 2D in 3D.
Der Prototyp wird von einem leistungsfähigen
CELL-Prozessor angetrieben und ist mit
Softwareanwendungen sowie Netzwerkanbindung
gespickt. Toshiba verspricht ein Gesamtpaket, das es
Anwendern erlaubt, auf jeglichen Inhalte
zuzugreifen und diese wiederzugeben Toshiba
will die ersten CELL TV im Herbst 2010 in Europa
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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in den Markt einführen. In Japan gibt es jetzt schon
den CELL REGZA 55X1.
(jos)
CES 2010 News:
Zusammenfassung der
Neuheiten
14. Januar 10 15:17 Uhr
Die diesjährige Consumer Electronics Show, kurz CES,
ging am 10.Januar 2010 zu Ende. VIDEOAKTIV hat alle
wichtigen Neuvorstellungen rund ums Filmen für Sie
verfolgt und davon berichtet. Große wie kleinere
Hersteller sorgten mit ihren Produktvorstellungen
und Ankündigungen für einige Überraschungen.
Die CES 2010 sorgte für einige Überraschungen.
Eine Zusammenfassung aller News hilft Ihnen, die
für Sie interessante Meldungen schneller zu
finden.
Damit Sie sich schneller einen Überblick über die vielen
Neuheiten und Trends machen können haben wir alle
Meldungen der Messe nochmals komplett für Sie
zusammengefasst. Sortiert nach Hersteller und den jeweiligen
Meldungen.
Canon:
Bei Canon vermisst man derzeit noch die Oberklasse für
Semiprofis und gehobene Amateure. Doch ein CamcorderTopmodell ist dennoch dabei. Bei den SD-Camcordern nimmt
sich Canon zurück und reduziert auf eine Modellreihe.
- Canons Camcorder 2010 - HD übernimmt die Führung
- Canon gibt die Camcorderpreise bekannt
JVC:
Mit der GZ-HM1 gibt es ein Topmodell, doch auch mit
neuen Comcordern in der Ober-, Mittel- und Einsteigerklasse
wartete JVC auf der Messe auf.
- JVC bringt GZ-MS und GZ-MG Camcorder-Serie
- JVC-HD-Camcorder Serien GZ-HM und GZ-HD mit Smartphone
Fernbedienung
- JVC Topmodell GZ-HM1
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Kodak:
Nur ein Modell für aktive Sport- und Outdoorfilmer
kommt von Kodak - gedacht ist es für Einsteiger.
- Kodak PlaySport - wasserdichter Filmer
MSI:
Das ist der Trend: Touchscreen und Gestenbedienung vielleicht auch bald beim Videoschnitt?
- MSI WindTop AE2400 - 24 Zoll Touchscreen-PC
Panasonic:
Soviel dürfte sicher sein: In der Oberklasse hat
Panasonic noch nicht die Katze aus dem Sack gelassen - hier
wird man wohl noch etwas warten müssen um die
Gegenspieler zu den Canon, JVC und Sony-Neuheiten
kennen zu lernen. Bisher bekannt ist nur was
Panasonic in der Mittelklasse und
bei den Einsteigercamcordern vor hat.
- Panasonic bringt kompakte
Standard-Definition Cams
- Panasonic Einstiegs-HD-Cams HS60, TM60 und SD66
- Panasonic erster professioneller 3D-Camcorder
- Panasonic SDXC-Speicherkarte ist da
Samsung:
Samsung gibt den Camcorderbereich nicht auf, sondern
stockt das Portfolio eher auf. Gleichzeitig greift
Samsung aber auch bei den gehobenen
Digitalkameras den Trend zum Videofilmen auf.
- Samsung NX10 - Kompaktkamera mit Wechseloptik
- Samsung HD-Camcorder-Lineup mit HMX-S 10, HMX-M 20,
HMX-H 200, HMX-U 20
- Samsung Standard-Preisbrecher SMX-C20, SMX-F40 und 44
- Samsung 3D-Welt TV-Serie 7000, 8000 und 9000 - BD-C6900
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Sanyo:
Zwei Modelle für Spaßfilmer, die den Camcorder überall und
stets dabei haben wollen.
- Sanyo VPC-SH1 und CS1 - Flachmänner
Sony:
Das umfangreichste Lineup an Camcordern hat Sony gezeigt.
Vom Spaßfilmer über Modelle für Einsteiger und Engagierte
bis hin zum echten Topmodell, das schon fast dem
Profimodell entspricht, ist alles dabei.
- Sony Profi-Camcorder HXR-NX 5
- Sony unterstützt SD/SDHC-Card
- Sony-Semipro-Topcamcorder HDR-AX2000
- Sony-Semipro-Topcamcorder HDR-AX2000 E (2. News)
- Sony Einsteiger-Cams DCR-SR58, SX33, SX34 und SX73
- Sony-Bloggie MHS-CM5 und MHS-PM5
- Sony CX-Flashcams und XR-Harddisc-Cams
- Sony-Kamera TX7 mit Full-HD
- Sony-Kartencamcorder mit SD und SDHC
Sunbrite:
Die Kontrolle vor Ort ist für Filmer immer noch ein Thema.
- SunBrite 5510HD - TV und Monitor für draußen
Außerdem zur CES 2010 gemeldet:
- Start mit mehr Ausstellern
- Wireless HD - drahtlose Zukunft
- Trendreport 3D-Blu-ray und PS3D
- Toshiba und RealD Partnerschaft für 3D
(jos/pmo)
3D-Offensive: 3D-Camcorder
und 3D-Beamer
16. Januar 10 16:01 Uhr
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
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Nur 400 Dollar soll der Camcorder von dem nahezu
unbekannten Hersteller DXG kosten. Er hat zwei Optiken in
einem Gehäuse und erinnert damit an das Konzept, das
Panasonic für Profis auf der CES gerade vorgestellt hat.
Amateur 3D-Camcorder: Auf der Webseite Dvice sind
mehrere Bilder eines nur 400 Euro teuren Modells online
gestellt.
Allerdings ist die DXG-3D-Cam ganz erheblich kompakter. Das
3-Zoll große Display soll eine 3D-Ansicht ohne Brille bieten. Das
Video wird als Motion- JPEG gespeichert. Für die Wiedergabe
scheint man dann allerdings ein spezielles Display von DXG zu
benötigten – so vermeldet die Webseite Dvice , die auch schon
mehrere Bilder, scheinbar auf der CES aufgenommen hat.
DXG kommt aus Taiwan und ist bereits seit 1988 auf dem
Markt. Spezialisiert hat man sich auf Camcorder. Entsprechend
gibt es auch einige neue 2D-Modelle – wahrscheinlich in
Deutschland wieder unter einem anderen (Marken-)Namen.
Schon das Gehäuse der 3D-Cam erinnert stark an Modelle die
hier unter ganz verschiedenen Namen angeboten werden.
Man kann also gespannt sein welcher Importeur mit einer 3DCam vorprescht.
Ebenso spannend: Optoma bietet mit dem EX 762 einen ersten
3D-Projektor an. Dieser basiert auf dem Texas Instruments
DDP2431, einem 10bit Video Verarbeitungschip und dem DC3
DMD Chip. Er soll damit eine Auflösung von 1024×768 bei einer
Helligkeit von 4000 ANSI-Lumen bieten. Der Optoma EX 762
wird allerdings erst einmal in Korea für derzeit umgerechnet
knapp 1200 Euro erhältlich sein.
(jos)
Infos zu den Herstellern: DXG , Optoma
Memo, 17. Januar 2010 tm
Das magische Auge : 3D
S e i t e | 47
CES 2010:
Trendreport
3D-Blu-ray
und PS3D
11. Januar 10 06:05 Uhr
Was kommt nach der Blu-ray? Ganz klar Blu-ray
Dreidimensional. Wo kann man das abspielen?
Klar – auf der Sony-Playstation 3, die offensichtlich nur ein
BIOS-Update braucht, um zur Playstation 3D
zu werden.
Fernsehen in 3D - Der Standard ist da und die PS3 wird
wohl bald zur PS-3D.
Sony hat auf der CES seine Vorstellungen zu einer
ganzheitlichen 3D- Umrüstung des Fernsehbetriebes ins
Räumliche verkündet. Niemand sei besser in der
Lage, räumliches Video schnellstmöglich zugänglich
zu machen, da niemand in allen Schlüsseltechniken
zuhause sei – außer Sony. So sah das jedenfalls Howard
Stringer auf seiner Eröffnungsansprache anlässlich
der CES in Las Vegas.
So will man schon den FIFA-Worldcup in 3D
aufzeichnen und dann als >best of< 3D-Blu-ray
herausgeben. Ein Technologiezentrum hat man in
Californien auch gegründet und nicht nur Sony –
auch Panasonic hat die ersten 3D Blu-ray-Player
angekündigt.
Mit Brille: Der neue monolithische Bravia LX900 kann
bereits Stereobilder übertragen, mit der
Polarisationsbrille kann man sie auch anschauen. Das 3DMaterial kommt von der Playstation 3 mit Update im
Hintergrund.
Mit 3D: Panasonic bringt 2010 seinen DMP_BDT530, den
DreiDBlu-ray-Player mit
HDMI-1.4-Buchse für
Raumbildübertragung und USB-Anschluss.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Überdies haben Discovery Communications,
Sony Corporation and IMAX ein >joint venture<
angekündigt, um den ersten 3D-Vollzeit-TV-Sender
aus der Taufe zu heben.
Das war möglich, da die eher träge Blu-ray Disc
Association (BDA) gerade noch rechtzeitig die
Spezifikationen für das 3D-Format verabschiedet
und deren Veröffentlichung angekündigt hat.
Dabei wurde explizit auf die Möglichkeiten Rücksicht
genommen , die PS3 (Playstation 3) für 3D-Content
tauglich zu machen. Wichtig war, dass zukünftige
Blu-ray 3D-Scheiben auch zu 2D-Playern
Das magische Auge : 3D
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kompatibel sein müssen.
Der Codec, für das Herstellen von 3D-BlurayScheiben wird der Multiview Video Codec (MVC)
sein, eine Erweiterung zum bekannten
ITU-T H264 AVC-Codec. Im MPEG4- Standard
werden beide Contents, (der fürs linke, wie der fürs rechte
Auge ) erstellt, mit genügend Redundanz, um auch auf 2D-bluray-Playern noch Full- HD-Video abspielen zu können.
Mit Schmackes: Sony-Chef Sir Howard Stringer
verkündete auf der CES die räumliche Revolution.
Dabei kann es auch zu Mischformen kommen, denn auch die
Untertitel oder die Setting-Menüs können
dreidimensional eingeblendet werden. Benn Carr,
Chairman der BDA >3D Task Force<, spricht sogar
davon, Full HD 1080p – Auflösung bereitstellen
zu können.
Fernsehseitig haben bereits einige Hersteller wie
Panasonic mit Viera und Sony mit Bravia ein
3D-taugliches Lineup im Angebot. Ob man den
Strategen bei ARD und ZDF mitteilen sollte, dass das
hochauflösende Fernsehen, das zu den Winterspielen in
Vancouver mit 720p-Auflösung starten soll, schon
wieder zum alten Eisen gehört?
Wir erwarten die ersten Doppellinsen-3-D-Camcorder im
Konsumerbereich für 2011.
CES 2010: Panasonic erster
professioneller 3D-Camcorder
08. Januar 10 10:21 Uhr
Das Thema 3D ist auf der diesjährigen CES überall zu hören.
Entsprechend passt Panasonics eigentlich für eine
Konsumermesse ungewöhnliche Vorstellung eines 3DCamcorders aus dem Profilager gut hier hin.
Doppellinse: In ein Gehäuse integriert und mit leichterer
Justage soll der 3D-Camcorder die 3D-Produktion
erleichtern.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Der Full- HD-Camcorder setzt auf ein ZweilinsenSystem. Damit soll die Einstellung des
Konvergenzpunkts für unterschiedliche Brennweiten weit
einfacher sein als mit den bisher üblichen
3D-Systemen. Panasonic verspricht Funktionen
Das magische Auge : 3D
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für eine automatische Korrektur von horizontalen
und vertikalen Verschiebungen. Aufgezeichnet wird
der rechte und linke Full-HD Videostream des
Zweilinsen-Camcorder auf SDHC/SD-Speicherkarten
in einem Doppellaufwerk.
Damit ist der nur 3 Kilo schwere Camcorder
insgesamt kompakter und leichter als die bisher
üblichen Rig-Systeme.
Zudem dürfte die Handhabung deutlich
einfacher sein.
Damit das professionelle Umfeld stimmt plant
Panasonic die Einführung professioneller
3D Full-HD-LCD-Fieldmonitore und
ein HD-Digital-AV-Mixer für Liveevent-Produktionen. Die 3DKamera soll bereits ab April bestellbar sein.
Ab Herbst wird dann für 21000 Dollar
in der Reihenfolge der Bestelleingänge geliefert.
MPEGIF „3D over MPEG“: Neue
Arbeitsgruppe für 3D-TV-Inhalte
01. Januar 10 10:10 Uhr
Das MPEG Industry Forum, kurz MPEGIF,
gibt die Gründung einer neuen Arbeitsgruppe
bekannt, die sich speziell mit der Realisierung
von 3D-TV-Inhalten beschäftigen wird. Unter dem
Kampagnen-Name "3D over MPEG" soll sich
die Gruppe zukünftig speziell mit dem Ausbau
und der Weiterentwicklung
des MPEG-4 AVC/H.264-Kompressionsverfahren
befassen.
3D over
MPEG: Neue Arbeitsgruppe speziell für 3DTV-Inhalte.
Memo, 17. Januar 2010 tm
Ziel der neuen Abteilung soll es sein, quasi ein "3DTVÖkosystem" zu entwickeln, welches dem Konsumenten neue
Erfahrungen liefern soll. Die Infrastruktur
für 3D-ready-Inhalte ist laut der "3DTV Working
Group" vorhanden und heutiges 3D-TV nutzt bereits
Standards die auf MPEG basieren. Hauptsächliches
Vorhaben ist es die Entwicklung des 3D-Fernsehens
Das magische Auge : 3D
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bedeutend voranzutreiben.
Dafür wird die neue Arbeitsgruppe ein Forum zum freien
Austausch von Informationen gründen. Hier sollen sich
Videodienstleister, Hersteller von Unterhaltungselektroniken,
Konsumenten und andere Fachkundige untereinander
austauschen und somit der Entwicklung des 3D-TVs einen
entscheidenden Antrieb geben.
(pmo)
Infos unter: www.m4if.org
Reallusion:
iClone 4.0
24. November 09 09:28 Uhr
Mit der neuen Version der 3D Grafik- und
Filmanimation Software iClone 4.0 verspricht
Reallusion vor allem einen schnelleren Aufbau
von Szenen und Filmsets sowie eine überarbeite
3D-Technologie, wodurch mehr 3D-Funktionen
integriert sind.
iClone 4.0: Die 3D Grafik- und Filmanimation iClone 4.0
ist ab November als Download-Version und ab Januar
beim Fachhändler erhältlich.
Für die Zusammenstellung von Filmsets können
nun Figuren, Objekte, Gegenstände oder Texturen
per "Drag & Drop" aus der iClone Bibliothek oder
aus dem Windows Explorer direkt in das 3D
Bearbeitungsfenster platziert werden. Ebenfalls
neu ist die Video-Einbindung: Damit lassen sich
nun Videos als Videotexturen in 3D Objekte
einbinden und den Ablauf der Videos über
Schlüsselbildpunkte steuern. Dank der Alpha Kanal
Video-Unterstützung lassen sich reale Personen
in ein mit popVideo Converter erstelltes Video mit
transparentem Hintergrund einbinden und dort in
einer virtuelle Umgebung bewegen.
Ebenfalls neu dabei: die Pfad-Animation,
Timelineerweiterung, Bewegungsverfeinerung,
individuelle Audiotracklines oder verbesserte
Handanimationen für feinere Gestiken,
HDR-Videoeffekte sowie die neue Gesichtsanimation. Mit der
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4.0-Version liefert Reallusion auch neue Charaktere,
Cartoons und Tiere mit.
Die Software iClone 4.0 ist als Download-Version
ab Mitte November und im Fachhandel ab Januar
erhältlich. Reallusion bietet die Software in zwei
Varianten an: Standard für rund 80 Euro und
iClone 4.0 Pro für rund 200 Euro.
Das Upgrade von Version 2 zu iClone 4.0 kostet
rund 90 Euro.
Sony und Samsung zeigen 3D OLED Displays bei der CES-2010
Submitted by admin on Fri, 01/08/2010 - 09:02.
Sony und Samsung zeigen neue 3D AMOLED Prototypen bei der CES-2010. Sony zeigt ein
unglaublich gutes Panel mit einer groesse von 24.5 Zoll. Samsung zeigt ein 14 Zoll und ein
groesseres Display. Anbei exklusive Bilder und Fotos von Oled-display.net
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Sony 24.5 Zoll 3D OLED bei der CES-2010
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Das magische Auge : 3D
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Samsung, LG & Co.
12.01.2010 | 15:36 Uhr
CES 2010 im 3D- und LED-TV-Fieber
3D-TV und LED-Backlight sind groß im Kommen. Die koreanischen Riesen Samsung und LG
verbinden sogar beides und haben auf der CES 2010 entsprechende Geräte vorgestellt.
Samsung Electronics will 2010 eine Reihe neuer LCD-TVs mit LED-Backlight auf den Markt
bringen, darunter auch drei 3D-Modelle. Geplant ist eine Vervierfachung der LED-TVVerkäufe auf weltweit zehn Millionen Stück im neuen Jahr.
Der koreanische Riese hat auf der Consumer Electronics Show (CES) 2010 unter anderem
seine ersten 3D-LED-TVs vorgestellt.
3D and LED-Backlight werden als die heißesten TV-Trends im neuen Jahr gehandelt.
Führende Markenhersteller, darunter auch viele kleinere Samsung-Rivalen, setzen auf
solche neuen Features, um die Verkäufe anzukurbeln, während das Marktwachstum sich
verlangsamt.
Samsung will aber weltweit die Führungsrolle bei den sogenannten LED-TVs behaupten.
Fünf neue Modellserien von 19 bis 65 Zoll sollen dies untermauern. 2009 hatte der TVWeltmarktführer drei neue LED-TV-Produktlinien mit Bilddiagonalen von 32 bis 55 Zoll
angestoßen.
Fünf der acht neuen Modelle sollen Breitband-Internetanschluss bieten, womit User über
den Fernseher die Möglichkeit haben, online Nachrichten, den Wetterbericht und Videos
abzurufen.
LG Electronics hat auf der CES auch 3D-LED-TVs sowie sogenannte "Borderless TV”-Modelle
mit 3D-Features präsentiert.
Vor einem Monat hat LG das Ziel verkündet, mit 3,4 Millionen Stück im Jahr 2011 zum TopHersteller von 3D-TVs zu werden. 2009 hat der koreanische Hersteller 400.000 3D-Fernseher
verkauft.
Mehr zu diesem Thema:
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Das sind die heißesten Display-Trends 2010 (Teil 1)
Das sind die heißesten Display-Trends 2010 (Teil 2)
LG: 3D-Fernseher mit Full-HD-Auflösung
LG setzt sich hohe Ziele für LED-TV
Nummer drei Sony rechnet damit, dass bis 2013 ein Drittel bis die Hälfte aller LCD-TVs mit
3D-Funktionalität ausgeliefert wird. (kh)
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Das magische Auge : 3D
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Samsung setzt auf großes Marktpotenzial für 3D-Fernsehen
Marktforscher hätten großes Interesse bei Konsumenten geortet
Samsung sieht im neuen 3D-Fernsehen ein großes Marktpotenzial für die Branche. Das
südkoreanische Unternehmen habe intensiv Marktforschung betrieben und dabei ein
erhebliches Interesse bei den Kunden festgestellt, sagte Samsungs Forschungsleiter für
Display-Technik, Kim Hyun Suk, am Freitag in Las Vegas, wo die Fachmesse CES abgehalten
wird.
"3D stellt alles andere in den Schatten."
Demnach wollten insgesamt 80 Prozent derjenigen, die einmal einen 3D-Film im Kino
gesehen haben, die Technik auch gerne zu Hause nutzen. Filme in 3D zu sehen sei einfach
eine völlig neue Erfahrung. "3D stellt alles andere in den Schatten." Mit dem Wechsel von
der Standardauflösung (SD) zu hochauflösendem Fernsehen (HDTV) sei das nicht zu
vergleichen.
Die ersten Kinofilme in 3D wie "Avatar" und "Ice Age: Die Dinosaurier sind los" waren beim
Publikum auf großen Erfolg gestoßen und hatten die Kinokassen in Rekordhöhen klingeln
lassen. Das Animationsstudio Dreamworks wolle nach dem Erfolg ihres ersten 3D-Films
"Monsters vs. Aliens" überhaupt nicht mehr in 2D produzieren, sagte Kim.
Paket mit einem Blu-ray-Player
Samsung hatte auf der Consumer Electronics Show in Las Vegas eine exklusive Partnerschaft
mit dem Studio bekanntgegeben und will seine ersten 3D-Fernseher im Paket mit einem
Blu-ray-Player und Dreamworks Film verkaufen. Die verfügbaren Inhalte dürften für die
schnelle Verbreitung des Standards wesentlich sein. Noch heuer sollen bis zu 40 Film-Titel in
3D in den Handel kommen.
Dass die Verbraucher nach den ersten Flachbildschirmen, nach "HD ready" und "Full HD"Technologie beim Kauf neuer Geräte inzwischen zurückhaltender sein könnten, befürchtet
Kim nicht. Allein in den USA gebe es moderne Flachbildfernseher ohnehin erst in 40 Prozent
aller Haushalte. "Es gibt noch genügend Leute, die sich als ersten modernen Fernseher einen
3D-Fernseher kaufen könnten." Und unter den Besitzern moderner Flachbild-Fernseher
gebe es inzwischen einen deutlichen Trend zum zweiten und sogar zum dritten Fernseher
pro Haushalt. (APA/dpa)
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Das magische Auge : 3D
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Fernsehen mit Extra-Brille: Samsung bejubelt 3D
Die 3D-Technologie sorgt in der Branche für Unterhaltungselektronik für hochfliegende Träume.
Während die Kundschaft noch über neuartige HDTV-Geräte nachdenkt, schwärmt der
südkoreanische Technik-Riese Samsung bereits vom räumlichen Fernseherlebnis.
TV-Erlebnis der neuen Art: Skeptisch blicken Messebesucher in Las Vegas auf das, was das
nächste große Ding im Wohnzimmer werden soll.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der südkoreanische Mischkonzern Samsung sieht ein großes Marktpotenzial für das 3DFernsehen. Umfragen hätten ergeben, dass 80 Prozent der Zuschauer, die einmal einen 3DFilm im Kino gesehen hätten, die Technik auch zu Hause nutzen möchten, sagte Samsungs
Forschungsleiter für Display- Technik, Kim Hyun Suk, auf der Consumer Electronic Show
(CES) in Las Vegas. "3D stellt alles andere in den Schatten", erklärte der Samsung-Manager.
Auch mit dem Wechsel zum Fernsehen in hoher Auflösung (HDTV) sei das nicht zu
vergleichen.
Im vergangenen Jahr waren Kinofilme in 3D wie "Avatar" und "Ice Age: Die Dinosaurier sind
los" sehr erfolgreich. Samsung gab auf der Elektronik-Messe eine exklusive Partnerschaft
mit dem Animationsstudio Dreamworks bekannt und will seine ersten 3D-tauglichen
Fernseher zusammen mit einem Blu-ray-Player und Dreamworks-Film verkaufen. Die
Verfügbarkeit vieler 3D-Filme dürfte für eine schnelle Verbreitung des Formats sehr wichtig
sein. Noch in diesem Jahr sollen bis zu 40 Film-Titel in 3D in den Handel kommen.
Genügend Umsteiger übrig
Dass die Verbraucher nach den ersten Flachbildschirmen, nach "HD ready" und "Full HD"Technologie beim Kauf neuer Geräte inzwischen zurückhaltender sein könnten, befürchtet
Kim nicht. Zum Beispiel in den USA gebe es neue Flachbildfernseher ohnehin erst in 40
Prozent aller Haushalte. "Es gibt noch genügend Leute, die sich als ersten modernen
Fernseher einen 3D-Fernseher kaufen könnten." Und unter den Besitzern moderner
Flachbild-Fernseher gebe es inzwischen einen deutlichen Trend zum zweiten oder sogar zum
dritten Fernseher pro Haushalt.
[tob e continued]
Quellen überwiegend aus : Wikipedia.org
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