Kindergartenkonzeption letzte Bearbeitung 31.03.´10

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Kindergartenkonzeption letzte Bearbeitung 31.03.´10
K-O-N-Z-E-P-T-I-O-N
Inhalt:
1.
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11.1
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12.1
12.2
12.3
13.
Vorwort
Gesetzliche Grundlagen
Die Geschichte unserer Einrichtung
Unsere Einrichtung
Personalbesetzung
Öffnungszeiten
Öffentlichkeitsarbeit
Die Aufgaben des Elternbeirats
Die Aufgaben des Kindergartens
Unser Bild vom Kind
Der Pädagogische Ansatz
Der Situationsorientierte Ansatz als Grundlage für
Projekte
Projektarbeit
Teiloffenes Haus
Grundstein unserer pädagogischen Arbeit
An dem orientieren wir uns
Der Jahreskreislauf
Aufnahme
Ein guter Anfang
Tipps für den Start
Was brauchen wir vor dem Start?
Der Besuchstag
Wechsel von der Kleinkindgruppe zur Regelgruppe
Ist mein Kind doch nicht Kindergartenreif?
Warum hat mein Kind keine Lust auf den Kindergarten?
Die Angebote im Einzelnen
Schritt für Schritt zum Schuleintritt
Wie bereiten wir unsere „Großen“ auf die Schule vor?
Beobachtungen und Dokumentationen
Was wird erreicht durch Beobachtungen?
Was bedeutet Portfolio?
Was kommt alles ins Portfolio?
Integrative Erziehung
TRÄGER
SCHULE
KINDER
KIGA/TEAM
ELTERNBEIRAT
ELTERN
1. Vorwort:
Liebe Eltern!
Kinder sind unser wertvollstes Gut – in diesem Wissen unterstütze ich die Bildungs-, Erziehungs- und
Betreuungsarbeit in unserem Kindergarten mit ganzer Kraft.
Wenn heute jedes fünfte Kind in Deutschland bei der Einschulung nachweislich Verhaltensstörungen
aufweist, dann hat das mit den Erlebnissen in den ersten Lebensjahren zu tun. Gefühle wie Nestwärme,
Geborgenheit und damit verbunden Bindung, müssen zunächst die Eltern vermitteln. Hinzu kommen muss
Zuwendung und Zärtlichkeit, das sind Erfahrungen, die emotionale Stabilität schaffen und damit die
Grundvoraussetzung für eine gesunde Entwicklung hin zum reifen Erwachsenen sind.
Neben dieser Elternverantwortung hat unser Kindergarten eine große Aufgabe in der Entwicklung Ihrer
Kinder. Diese Aufgabe sehen unsere Mitarbeiterinnen im vollen Umfang und nehmen sie mit großem
Verantwortungsbewusstsein wahr.
Die Konzeption, welche Sie jetzt nach intensiver Vorbereitung und Ausarbeitung in Händen halten, soll die
wichtigsten Inhalte der Arbeit im Kindergarten verdeutlichen und Ihnen die Möglichkeit bieten, mehr
Einblick in diese Arbeit zu nehmen.
Allerdings kann die beste Entwicklung und Förderung im Kindergarten nur wirkungsvoll sein, wenn sie in
enger Verzahnung zwischen Eltern und Mitarbeiterinnen erfolgt.
Insoweit bitte ich Sie herzlich um Ihre konstruktive Beteiligung zum Wohle der Kinder.
Sollten Sie Anregungen haben, wenden Sie sich bitte vertrauensvoll an die Mitarbeiterinnen im
Kindergarten oder auch an mich. Niemand ist vollkommen und so sind auch wir stets gefordert,
Situationen immer wieder zu überdenken und ggf. zu verbessern.
Ihr
Bürgermeister
2. Gesetzliche Grundlagen
Laut der gesetzlichen Grundlagen (Gesetzestexte im Anhang) sind die Grundsätze der Förderung in
Tageseinrichtungen Betreuung, Erziehung und Bildung.
Betreuung
Kinder müssen sich im Kindergarten geborgen fühlen und sichere Bindungen an die Erzieherinnen
ausbilden können. Zu deren Aufgaben gehört die Befriedigung von Grundbedürfnissen der Kinder. Dazu
gehören die Bedürfnisse nach Schutz, stabiler Beziehungen und Ordnung, die Zugehörigkeit und Liebe und
die Wertschätzung. Diese grundlegenden Bedürfnisse ermöglichen erst eine Erziehung und Bildung des
Kindes.
Erziehung
„Erziehung „ meint die Unterstützung und Begleitung, Anregung und Herausforderung der
Bildungsprozesse, z.B. durch Eltern und pädagogische Fachkräfte. Sie geschieht auf indirekte Weise durch
das Vorbild der Erwachsenen und durch die Gestaltung von sozialen Beziehungen, Situationen und
Räumen. Auf direkte Weise geschieht sie beispielsweise durch Vormachen und Anhalten zum Üben, durch
Wissensvermittlung sowie durch Vereinbarung und Kontrolle von Verhaltensregeln.
Bildung
Bildung ist ein aktiver Verarbeitungsprozess von Informationen – das Kind ist Akteur, Subjekt, das sich aktiv
die Umwelt erschließt, aneignet, gestaltet. Das gilt vom einfachsten Wahrnehmungsprozess über die
Begriffsbildung bis hin zum kreativen Problemlösen und zum Handeln im sozialen Umfeld.
Bildung, besonders im institutionellen Rahmen, vollzieht sich in der Auseinandersetzung, eines
Bildungssubjekts (das Kind) mit seiner Welt und im Zusammenwirken mit anderen Akteuren
(Erziehungspersonen, anderen Kindern), also in der Interaktion. Diese gegenseitige Beeinflussung von Kind
und anderen Personen geht in das Ergebnis des kindlichen Bildungsprozesses ein, positiv wie negativ.
Aus der Auffassung des Kindes als Subjekt des Bildungsprozesses, das sich die Welt aktiv aneignet, folgt,
dass die Erzieherinnen eine wichtige, verantwortungsvolle und aktive Rolle bei der Bildung und Erziehung
im Kindergarten haben. Sie sind Beobachter und Arrangeure der räumlichen Umgebung.
Elternarbeit
Gegenseitige Achtung, Wertschätzung und freundlicher, offener Umgang miteinander bilden die
Grundlagen einer guten Zusammenarbeit. Daher ist es von großer Bedeutung, dass sich die Eltern an der
Kindergartenarbeit beteiligen und mitarbeiten.
Das setzt voraus, dass wir uns gegenseitig vertrauen und uns als gleichwertige Erziehungspartner
akzeptieren, beraten und unterstützen. Dieses Miteinander ist ebenso Voraussetzung für eine harmonische
Atmosphäre im Kindergarten und wichtiger Bestandteil für die gemeinsame Bildungsarbeit.
Die Elternarbeit ist ein fester Bestandteil der Kindergartenarbeit, um die Entwicklung des Kindes individuell
begleiten zu können ist ein regelmäßiger Austausch wichtig. Das Aufnahmegespräch, regelmäßige
Entwicklungsgespräche oder kurze Tür- und Angelgespräche schaffen eine gute Basis für eine
partnerschaftliche Begleitung des Kindes während der Kindergartenzeit.
Elterninformationen
Wir sind stets bemüht unsere Arbeit mit den Kindern transparent zu machen und Eltern darüber zu
informieren. In Elternbriefen berichten wir über das Geschehen im Kindergarten. An Pinnwänden vor den
Gruppenräumen finden die Eltern aktuelles aus den Gruppen und Dokumentationen von Themen.
Elternmitarbeit
Für Wünsche, Anregungen, Lob und Kritik haben wir immer ein offenes Ohr.
Veranstaltungen von Eltern für Eltern erzeugen ein positives Gemeinschaftsgefühl und lässt Vertrauen
unter der Elternschaft entstehen.
Im Elterncafe können neue Kontakte der Eltern untereinander geknüpft und gestärkt werden.
Wir freuen uns, wenn Eltern sich in die pädagogische Arbeit mit besonderen Fähigkeiten einbringen, z.B.
die Musikgruppe des Kindergartens.
Elternbeirat
Der Elternbeirat ist Verbindungsglied zwischen Träger, Elternhaus und Kindergarten.
Er hat Einblick in die Erziehungsarbeit des Kindergartens und unterstützt diese. Terminplanung und
Höhepunkte des Kindergartenjahres werden mit der Zustimmung des Elternbeirates veranstaltet. Er
organisiert und unterstützt uns tatkräftig bei der Planung und Durchführung von Festen und
Feierlichkeiten.
Feiern und Feste
Hierbei kann man sich besser kennen lernen, ungezwungen miteinander reden und Kontakte knüpfen.
Kooperation mit anderen Institutionen
Kooperation Grundschule
Unsere Kooperationsschule ist die Grundschule Kirchberg. Mehrere Male im Jahr besucht eine
Kooperationslehrerin die „Pfiffikusse“ im Kindergarten. Sie lernt die Kinder kennen, führt ein gezieltes
Angebot mit ihnen durch und stellt somit den ersten Kontakt der Kinder zur Schule her. Am Ende des
Jahres besuchen die Kinder die Schule. Ein Austausch zwischen Lehrer/innen, Erzieherinnen und Eltern
findet statt.
Fachliche Stellen und Behörden
Wir stehen auch im Kontakt zu verschiedenen fachlichen Stellen und Einrichtungen, wie z.B. Logopäden,
Ergotherapeuten... Durch den Austausch mit den Eltern, Fachkräften und uns Erzieherinnen, erhalten die
Kinder weitere kompetente Unterstützung.
Zudem haben wir Kontakt zu verschiedenen Behörden, wie das Landratsamt, Gesundheitsamt und das
Jugendamt.
3. Die Geschichte unserer Einrichtung
Bereits am Anfang des 20. Jahrhunderts bestand der Wunsch eine Kleinkinderschule mit einer
Schwesternstation einzurichten. Doch erst als der Gemeinde das Wohnhaus des verstorbenen Privatiers
Josef Kohler von dessen Tochter Pauline geschenkt wurde, konnte der Umbau gestartet werden.
Am 2. November 1909 bezogen nun unter der Trägerschaft der Gemeinde Kirchberg an der Iller die
Franziskanerinnen des Klosters Reute die Kleinkinderschule.
Nach etwa 22 Jahren Kindergartenalltag wurde es im Schwesternhaus zu eng für die Kinder. Mit viel
Tatkraft und großer Unterstützung der Bevölkerung fing der katholische Pfarrer Linus Seckler Planungen für
den Neubau an. Aufgrund des zu schnellen Vorgehens, ohne den Bürgermeister in Kenntnis zu setzen,
lehnte die Gemeinde Kirchberg diese Planungen ab. So kam es, dass die Kirche einen Kranken- und
Jugendpflegeverein am 26. März 1931 gründete. Dieser sollte die bestehende Schwesterstation und den
bestehende Kindergarten durch Kauf übernehmen.
Durch die Verhandlungen des Gemeinderats mit dem H. H. Landespräses Miller kam es am 27. April 1931
zur schnellen Einigung, dass ab jetzt der Kindergarten und die Schwesternstation unter der Obhut der
Kirchengemeinde stand.
Nach vielen glücklichen und erfolgreichen Jahren endete im Sommer 1983 mit Schwester Felicula aufgrund
zu wenig „Schwesternnachwuchs“ die Ära der Franziskanerinnen in Kirchberg. Somit übernahm nun wieder
die Gemeinde Kirchberg an der Iller bis zur heutigen Zeit die Trägerschaft.
3.1 Unsere Einrichtung:
Der Kindergarten St. Josef besteht aus zwei Regelgruppen, eine Kleinkindgruppe und eine Außengruppe
im Ortsteil Sinningen (Regelgruppe).
Da Kirchberg und Sinningen in einer Ruhigen und Ländlichen Umgebung liegen sind Exkursionen
zu naheliegenden Schreinereien und Bauernhöfen machbar und bieten so einen absolut
Lebensnahen Umgang. Auch spontane Spaziergänge und Waldexkursionen sind durch den sehr
naheliegenden Wald, ohne Hilfsmittel, umsetzbar. Zusätzlich bieten die Turnhalle und der
Kindergartenspielplatz immer wieder Gelegenheit zur Bewegung.
3.2 Personalbesetzung:
Igelgruppe:
1 Erzieherin 100%, 1 Kinderpflegerin 85%, 1 Integrationsfachkraft ? Std./Woche
Hasengruppe: 1 Erzieherin 60%, 1 Kinderpflegerin 50%
Mäusegruppe: 1 Erzieherin ??%, 1 Kinderpflegerin ??%, 1 Integrationsfachkraft ? Std./Woche
Zwergenland: 1 Erzieherin 92%, 1 Kinderpflegerin 92% 1 Integrationsfachkraft 7,5 Std./Woche
3.3 Öffnungszeiten:
Kindergarten Kirchberg
Kindergarten Sinningen
Vormittagsbetreuung:
8.00 – 12.00 Uhr
7.15 – 13.30 Uhr
7.30 – 12.00 Uhr (für Berufstätige bis 12.30 Uhr)
13.30 – 16.00 Uhr
Kleinkindgruppe:
9.00 – 12.00 Uhr
FREITAG?????
Regelgruppe ??
7.30 – 12.00 Uhr
13.30 – 16.00 Uhr
Ganztagsbetreuung:
7.30 – 16.30 Uhr
4. Öffentlichkeitsarbeit
„Öffentlichkeit ist jederzeit und an jedem Ort existent.
Einer Öffentlichkeit kann sich nichts und niemand entziehen.“
Interne Öffentlichkeitsarbeit
Kontakt zu den Eltern der Kinder
Informationen und Bilder an den Pinnwänden vor den Gruppen
Elternbriefe
Elternabende
Foto - Dokumentationen über aktuelle Themen und Aktionen
Externe Öffentlichkeitsarbeit
Kontaktpflege zu Familien, Gemeindemitgliedern, zum Träger und zur Nachbarschaft
Presseberichte und Beiträge im Mitteilungsblatt
Feste und Feiern
Mitwirkung und Gestaltung von Gottesdiensten, Gemeindefesten
Zusammenarbeit mit dem Förderverein
Unsere Konzeption
Öffentlichkeitsarbeit ist ein permanentes, zeitlich unbegrenztes Arbeitsvorhaben. Dabei geht es vor allem
darum, die verschiedenen Bezugspunkte sorgsam zu pflegen. Öffentlichkeitsarbeit lebt aus der Kontinuität
heraus, um nicht nur unmittelbare, sondern auch langfristige Wirkung zu erzielen.
5. Aufgaben des Elternbeirats
Der Elternbeirat des Kindergartens Kirchberg und Sinningen ist die Vertretung der Eltern der in den
Kindergarten aufgenommenen Kinder.
Die Eltern jeder Kindergartengruppe wählen zu Beginn des neuen Kindergartenjahres aus ihrer Mitte
zwei Vertreter in den Elternbeirat.
Zurzeit besteht der Elternbeirat des Kindergartens Kirchberg und Sinningen aus 8 Personen:
Mäusegruppe: 2, Hasengruppe: 2, Igelgruppe 2, Sinningen: 2.
Der Elternbeirat wählt aus seiner Mitte einen Vorsitzenden und dessen Stellvertreter. Ebenso einen
Schriftführer und einen Kassier.
Die Amtszeit des Elternbeirats beträgt in der Regel ein Jahr.
Der Elternbeirat tritt auf Einladung seines Vorsitzenden nach Bedarf, jedoch mindestens zweimal jährlich
zusammen.
Zu den Sitzungen des Elternbeirats sollen die pädagogischen Mitarbeiter des Kindergartens und
Vertreter des Trägers nach Bedarf eingeladen werden.
Aufgaben des Elternbeirats
Der Elternbeirat hat die Aufgabe, die Erziehungsarbeit im Kindergarten zu unterstützen und die
Zusammenarbeit zwischen Kindergarten, Elternhaus und Träger zu fördern.
Das Gremium setzt sich dafür ein, dass der Anspruch der Kinder auf Bildung und Erziehung im
Kindergarten verwirklicht wird.
Zu diesem Zweck soll der Elternbeirat….
• das Verständnis der Eltern für die Bildungs- und Erziehungsziele des Kindergartens wecken,
• Wünsche, Anregungen und Vorschläge der Eltern entgegennehmen und dem Träger oder der
Leitung des Kindergartens unterbreiten,
• sich beim Träger für eine angemessene Besetzung mit Fachkräften sowie für die sachliche und
räumliche Ausstattung einsetzen und
• das Verständnis der Öffentlichkeit für die Arbeit des Kindergartens und seiner besonderen
Bedürfnisse gewinnen.
Zusammenarbeit zwischen Elternbeirat und Kindergarten
Der Elternbeirat arbeitet mit den pädagogischen Kräften, der Leitung und dem Träger des Kindergartens
zusammen.
So wird der Elternbeirat über den Träger sowie von der Leitung des Kindergartens über alle wesentlichen Fragen
der Bildung und Erziehung im Kindergarten, insbesondere soweit sie das pädagogische Programm, die
Organisation und die Betriebskosten betreffen, informiert.
Ebenso ist der Elternbeirat von der Regelung der Ferien- und Öffnungszeiten, der Festsetzung der Elternbeiträge
im Rahmen der für den Träger verbindlichen Regelungen, der Festsetzung von Grundsätzen sowie vor der
Einführung neuer pädagogischer Programme zu hören.
(Lit.: Richtlinien des Sozialministeriums über die Bildung und Aufgaben der Elternbeiräte nach § 5 des Kindergartengesetzes vom
11.12.2000)
6. Die Aufgaben des Kindergartens
Der Kindergarten ist eine familienergänzende und unterstützende Einrichtung. Er möchte die Erziehungsund Bildungsaufgabe der Familien fortführen und die Persönlichkeit des Kindes fördern. Die Information
und die Beratung der Erziehungsberechtigten, sowie die Förderung der Persönlichkeitsentwicklung des
Kindes sind von wesentlicher Bedeutung. Somit unterstützt und ergänzt der Kindergarten die Erziehung des
Kindes in der Familie.
Der Kindergarten hat dabei die Aufgabe, das Kind unterschiedliche soziale Verhaltensweisen, Situationen
und Probleme bewusst erleben zu lassen und jedem einzelnen Kind die Möglichkeit zu geben, seine eigene
soziale Rolle innerhalb der Gruppe zu erfahren, wobei ein partnerschaftliches, gewaltfreies und
gleichberechtigtes Miteinander, insbesondere auch der Geschlechter untereinander, erlernt werden soll.
7. Unser Bild vom Kind:
-
-
Jedes Kind ist ein von Gott gewolltes Wesen
Kinder sind nicht unfertige Erwachsene, sondern von Geburt an vollwertige Menschen, die
auf eigene Art und Weise sehen, fühlen, denken und sich äußern
Kindern soll mit Achtung, Neugierde, Offenheit, Einfühlung, Geduld, Wertschätzung und
Respekt begegnet werden
Jedes Kind hat seinen eigenen Bauplan mit individuellen Zeitfenstern bzw. sensiblen Phasen,
in denen es bestimmte Dinge besonders gut lernt und dazu individuell abgestimmte Reize
zur Förderung braucht. Das Kind trägt alle Fähigkeiten in sich und möchte sie aktiv
erweitern > Kinder sind aktive Konstrukteure ihrer eigenen Entwicklung.
Jedes Kind ist von Natur aus neugierig, wissbegierig und experimentierfreudig
Jedes Kind braucht sichere Bindungen und Beziehungen, damit es sich individuell entwickeln
kann
Jedes Kind braucht (Frei)Raum und Zeit zur Entfaltung
Kinder haben andere Zeiten, sie handeln, sie handeln nicht nach der Uhr und können sich
Dingen hingeben, ohne an die Zeit zu denken
Kinder haben das Recht auf die Gegenwart, sie leben im Hier und Jetzt und sind nicht nur
auf die Zukunft vorzubereiten
Kinder haben 100 Sprachen
Die hundert Sprachen des Kindes
Die hundert gibt es doch
Das Kind besteht aus Hundert,
hat hundert Sprachen
hundert Hände
hundert Gedanken
hundert Weisen
Zu denken, zu spielen und zu sprechen.
HundertImmer hundert Arten
zu hören, zu staunen und zu lieben,
hundert heitere Arten
zu singen, zu begreifen
hundert Welten zu entdecken
hundert Welten frei zu erfinden
hundert Welten zu träumen.
Das Kind hat hundert Sprachen
und hundert und hundert und hundert.
Neunundneunzig davon aber
werden ihm gestohlen
weil Schule und Kultur
ihm den Kopf vom Körper trennen.
Sie sagen ihm:
Ohne Hände zu denken
ohne Kopf zu schaffen
zuzuhören und nicht zu sprechen.
Ohne Heiterkeit zu verstehen,
zu lieben und zu staunen
nur an Ostern und Weihnachten.
Sie sagen ihm:
Die Welt zu entdecken
die schon entdeckt ist.
Neunundneunzig von hundert
werden ihm gestohlen.
Sie sagen ihm:
Spiel und Arbeit
Wirklichkeit und Phantasie
Wissenschaft und Imagination
Himmel und Erde
Vernunft und Traum
seien Sachen, die nicht zusammen passen.
Sie sagen ihm kurz und bündig
dass es keine Hundert gäbe.
das Kind aber sagt:
Und ob es die Hundert gibt.
(Loris Malaguzzi)
8. Der Pädagogische Ansatz
Der Situationsorientierte Ansatz
Die Ziel- und Inhaltsfindung unserer sozialpädagogischen Arbeit erfolgt aus der Alltagspraxis und ist
lebensnahes Lernen in und aus alltäglichen Situationen.
Ausgangspunkt unserer pädagogischen Vorgehensweise ist das Kind mit seinen aktuellen Spiel- und
Lernbedürfnissen, seinem der zeitigen Entwicklungsstand, mit seiner sozialen Situation in der Gruppe und
seinem psychosozialen Hintergrund in der Familie und der Gesellschaft.
Die Kinder lernen in der konkreten, sie betreffenden Situation, die notwendigen instrumentellen und
sozialen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Von seinem Anspruch her bedeutet der Situationsorientierte Ansatz
ein ganzheitliches Lernen in Zusammenhängen, bei dem alle Dimensionen des Wahrnehmens und Erlebens
(kognitiv, sinnlich, körperlich, emotional, individuell und sozial) und des Ausdrucks (sprachlich, motorisch,
musisch, kreativ) einbezogen sind. Die Kinder haben daher die Möglichkeit freiwillig, selbstmotiviert, ohne
Leistungsdruck und ohne Kontrolle zu lernen und können sich individuell einbringen und mitgestalten.
Der Situationsorientierte Ansatz bietet folgende Möglichkeiten:
-
Wir knüpfen an die Interessen des Kindes bzw. der Gruppe an und gehen auf aktuelle Ereignisse ein
Es wird auf die entsprechende Lebenssituation des jeweiligen Kindes Rücksicht genommen und wir
versuchen darauf einzugehen und darauf aufzubauen
Die Kinder können sich aktiv einbringen
Die unterschiedlichen Erfahrungen und Erlebnisse des einzelnen Kindes können für die
Kommunikationen untereinander genutzt werden
Wir können dadurch den Kindern angemessene Hilfen zur Verarbeitung von Konflikten geben
Es können Defizite besser erkannt und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden
Dadurch ergibt sich, dass wir jedem einzelnen Kind einerseits Anregungen anbieten, ihm aber
andererseits den Freiraum belassen seine jeweiligen Absichten und Möglichkeiten zu verwirklichen.
Diese Grundhaltung ist Bestandteil einer freiheitlich demokratischen Gesellschaft. Dieses zu
vermitteln und als Wert zu erhalten ist auch ein Anliegen unserer Einrichtung. Wir sind stets
bemüht auf jedes Kind einzugehen und es bestmöglich zu fördern.
8.1 Der Situationsorientierte Ansatz
als Grundlage für Projekte
Im Rahmen von Projekten sollen die Kinder mit Lebenssituationen konfrontiert werden, in denen sie
kognitive, soziale und emotionale Kompetenzen erwerben und somit für ihre Entwicklung Erfahrungen
sammeln können.
Die Projekte orientieren sich also an den Interessen der Kinder. Beispielsweise werden von den Kindern
Ideen und Vorschläge aufgegriffen und gesammelt.
Gemeinsam wird diskutiert, welche Ideen weiterverfolgt werden.
Wir planen dann gemeinsam mit den Kindern das Projekt und führen es zusammen durch. Bei der
Durchführung ist es wichtig mit den Kindern gemeinsam Reflexionsphasen einzulegen. Außerdem spielt die
Dokumentation und die Veröffentlichung durch Plakate und Fotos eine wichtige Rolle.
8.2 Projektarbeit
Projektarbeit bedeutet möglichst das mit Kindern zu erleben, wodurch sie sich in ihren Lebensplänen
aktuell angesprochen und berührt fühlen.
Deshalb ist die Grundlage für Projektarbeit der Situationsorientierte Ansatz. Um genau zu sehen, was die
Kinder momentan bewegt und beschäftigt gibt uns diese Reihenfolge wichtige Anhaltspunkte:
1.
2.
3.
4.
5.
Beobachtung der Kinder
Auswertung der Beobachtung
Projektschwerpunkte setzen und „auf den Punkt“ bringen
„Kinderversammlung“ im Stuhlkreis wird das Projekt gemeinsam geplant
In Abwesenheit der Kinder werden die gesammelten Situationen geordnet und ergänzt (durch
Lieder, Werkarbeiten, Bücher, Märchen, Spiele…)
6. Die Erzieherin dokumentiert die Durchführung
7. Auswertung des Projekts (Reflexion)
So wird Bildung erlebbar, lebendig, bedeutsam und nachhaltig- durch die Aktualisierung der Lebensthemen
von Kindern.
8.3 Teiloffenes Haus:
Wir bezeichnen unser Konzept als „Teiloffenes Haus“. Jedes Kind hat die Zugehörigkeit zur Stammgruppe,
aber auch zu festgelegten Zeiten die Möglichkeit mit Kindern anderer Gruppen zu spielen und zu lernen.
Des Weiteren werden während bestimmter Projekte gruppenübergreifende Angebote ermöglicht, wo
Kinder aller Gruppen in Kleingruppen arbeiten. Aktionen wie Vorschule, KISA, Sport, Geburtstagsfeier,
Bewegungstage, Feste und Feiern und deren Vorbereitung finden für alle Kinder übergreifend statt.
Natürlich sind wir offen für die Bedürfnisse der Kinder, reagieren spontan, erfüllen Wünsche und
nehmen Anregungen der Interessengruppen auf. Das Hauptaugenmerk unserer Bildungsarbeit ist
auf Klein- und Teilgruppen gerichtet, die sich je nach Interesse der Kinder aus den Stammgruppen
bilden.
8.4 Grundsteine unserer
pädagogischen Arbeit
Was Kinder im Kindergarten lernen
Vieles von dem, was Kinder im Kindergarten lernen, tragen sie nicht vorzeigbar in der Hand mit nach
Hause. Trotzdem haben sie dort eine Menge erfahren und gelernt- Qualitäten die stark machen für das
Leben.
Zwölf Beispiele für Lernerfolge im Kindergarten, die vielleicht nicht gleich ins Auge springen, dafür Kinder
aber umso wirkungsvoller in ihrer Entwicklung unterstützen.
Du bist mir wichtig
In der Altersgemischten Gruppe erleben sich Kinder mal groß, mal klein, mal stark, mal helfend, mal Hilfe
suchend…. Solche eigenen Erfahrungen sind die Grundlage für gegenseitiges Verständnis und
verantwortliches Handeln.
Ich habe Interesse
Kinderfragen werden aufgegriffen. Zusammen mach man sich auf die Suche nach Antworten. Wo Kinder in
ihren Interessen ernst genommen werden, entwickeln sie Freude am Lernen und Entdecken. Ich begreife
Kinder lernen ganzheitlich. Sie wollen die Dinge nicht nur anschauen oder darüber reden. Sie wollen sie
anfassen, daran riechen, schmecken, befühlen, damit experimentieren. Das ist im Kindergarten erlaubt und
wird gefördert. Sinneswahrnehmungen sind Grundlage für ein differenziertes Vorstellungs- und
Denkvermögen. Deshalb haben Kinder zwar häufig schmutzige Hosen und klebrige Hände, aber nur so
machen sie all die Erfahrungen, die sie später einmal in die Lage versetzen, in der Schule mit zu denken und
Zusammenhänge gedanklich nachvollziehen zu können.
Ich kann etwas
Sich selbst an- und ausziehen – die Schuhe selbst binden – darauf achten, dass der verlorene Hausschuh
wieder gefunden wird – das verschüttete Getränk selbst aufwischen. Das sind die kleinen Schritte zur
großen Selbstständigkeit.
Das will ich wissen
Die Triebfeder zum Lernen ist die Neugier. Und neugierig sind Kinder ganz gewaltig. Dies ist im
Kindergarten erwünscht und wird auch unterstützt.
Ich traue mich
Mit dem Messer schneiden, sägen, auf Bäume klettern – Kinder wollen die Dinge „echt“ tun und nicht nur
im Spiel. Im Kindergarten dürfen Kinder kochen, backen, werken, pflanzen, eigene Ideen verwirklichen….
Zutrauen macht stark und motiviert!
Ich habe eine Idee
Bilder malen, werken, gestalten, musizieren, im Sand spielen, Geschichten spielen und erfinden…..Der
Kindergarten bietet Zeit, Möglichkeiten und Freiheit für eigene Ausdrucksformen. Dabei entwickeln Kinder
Eigeninitiative und Fantasie, verfolgen ihre Ideen, finden eigene Wege und Lösungen, werden erfinderisch
und kreativ.
Das mache ich gern
Kindergartenalltag orientiert sich am Bedürfnis der Kinder. Besondere Bedeutung kommt dabei dem Spiel
zu. Spielen macht Spaß, und was Spaß macht, das machen Kinder mit ganzem Herzen. Zeit zum Spielen ist
Zeit, in der Kinder einer Sache mit Konzentration nachgehen und dabei Ausdauer und Durchhaltevermögen
entwickeln.
Ich gehöre dazu
Mit anderen zusammen sein, heißt für Kinder vor allem mit anderen spielen. Gemeinsames Spielinteresse
verbindet. Im Spiel planen Kinder miteinander, setzen sich auseinander, lernen sich behaupten, finden
Kompromisse, schließen Freundschaften…
Ich habe was zu sagen
Einen Streit miteinander klären – erzählen, was man erlebt hat – zusammen einen Ausflug planen – nach
der eigenen Meinung gefragt werden – sagen können was man will und was man nicht möchte….Das
macht stark. Wer sich sprachlich ausdrücken lernt, kann sich mit anderen verständigen, wird nicht überhört
oder übergangen.
Ich habe eine Aufgabe
Im Kindergarten übernehmen Kinder Aufgaben in der Gemeinschaft. Den Tisch decken, nach dem Spiel
zusammen aufräumen, dem anderen beim Anziehen helfen, im Garten ein Beet anpflanzen und pflegen,
sich um ein neues Kind kümmern…..In vielen kleine Handlungen lernen Kinder, Verantwortung für einander
und für eine gemeinsame Sache zu übernehmen.
Du wirst mir vertraut
Im Kindergarten treffen Kinder aus verschiedenen Elternhäusern, mit unterschiedlichen familiären,
kulturellen und nationalen Hintergrund zusammen. Was sich gesellschaftlich noch schwierig gestaltet, wird
hier „im Kleinen“ oft schon selbstverständlich voneinander erfahren und miteinander gelebt.
Aus: Theorie und Praxis der Sozialpädagogik / Evangelische Fachzeitschrift für die Arbeit mit Kindern
8.5 An dem orientieren wir uns:
Der Orientierungsplan:
Wie ein roter Faden, begleitet uns der baden-württembergische Orientierungsplan für Bildung und
Erziehung mit seinen sechs Bereichen durch unser alltägliches Tun.
Bausteine des Orientierungsplanes
KÖRPER
Ziele:
Das Kind entwickelt ein erstes Verständnis für die Gesundhaltung seines Körpers
Das Kind erfährt seinen Körper als Darstellungs- und Ausdrucksmittel für Kunst, Musik, Tanz, darstellendes
Spiel und Theater
Das Kind entwickelt ein Gespür für seine Fähigkeiten
Das bieten wir:
Kinder haben die freie Wahl der Aktionsbereiche und können ihre Phasen ausleben. Sie bekommen
vielfältige Erfahrungsfelder geboten zur Erprobung Ihrer Fertigkeiten
Kinder erleben Zusammenhänge, bekommen Gelegenheit Hunger und Durst, frieren und schwitzen, sich
selbst zu spüren, positive Erfahrungen zu machen und Neugierig zu werden
im Bewegungsraum, Außenspielbereich, bei Exkursionen, Toilette und Bad lernen Kinder, sich selbständig
zu bewegen und Aufgaben zu bewältigen
Anschauungsmaterial, Entwicklungspuzzles, Information mittels Bücher, Medien, Gesprächen. Kinder
können den eigenen Körper entdecken und Körperteile benennen
Sinne
Ziele:
- Das Kind entwickelt, schärft und schult seine Sinne: hören, sehen riechen, tasten, schmecken
- Das Kind nutzt alle Sinne, um sich und die Welt anzueignen und sie mitzugestalten
- Das Kind nimmt Bilder aus Alltag, Kunst und Medien bewusst wahr, und setzt sich damit auseinander
Das bieten wir:
- über Bücher und Bildmaterialien werden Kinder angeregt, zuzuhören, selber zu interpretieren und Neues zu
erfahren
- Kinder können die Aktionsbereiche gestalten. Sie erleben verschiedene Situationen: zu laut, zu hell, zu
dunkel, zu warm... um sie anschließend aufzuarbeiten.
- Unterschiedliche Spiele , mit denen die Sinne angesprochen werden: Geräuschedomino, Fühldomino,
Massagespiele, Kim- Spiele ...
SPRACHE
Ziele:
- das Kind kann seine Sprache erweitern und verbessern
- das Kind kann seine verbale und nonverbale Ausdrucksweise erweitern und verbessern
- das Kind nutzt Sprache, um mit anderen zu kommunizieren
- das Kind nutzt Sprache, um eigene Ziele zu erreichen
Das bieten wir:
- die „Großen“ nehmen am Würzburger Trainingsprogramm teil, Kinder erlernen Fingerspiele, Lieder und
Gedichte
- Kinder lernen Konflikte in Gesprächen zu lösen, sie haben Möglichkeiten, Wissen mitzuteilen, sie haben freie
Wahl der Spielpartner und Aktionsbereiche
DENKEN
Ziele:
-
das Kind soll seine Umgebung beobachten und Vermutungen aufstellen
erkennen von Mustern, Symbolen und Regeln
Entwicklung von Mengenvorstellung und erkennen von Ziffern
Freude am Mitdenken
Das bieten wir:
-
-
Kinder bekommen die Zeit und Möglichkeiten, draußen und drinnen zu beobachten. Sie haben Zeit für
Gespräche untereinander und mit uns Erziehern
Kinder lernen im Zahlenland, zählen in allerlei Situation, wie: Wieviele Kinder sind heut da? Wieviele Teller
brauchen wir zum Essen? Wieviele Stühle benötigen wir für den Stuhlkreis?
In der Bauecke haben Kinder viele Angebote zum Konstruieren und zu Bauen
Kinder haben viele Möglichkeiten zur Mitbestimmung z.B. bei der Kinderkonferrenz. Sie handeln mit uns
Erziehern Regeln aus, dürfen ihre eigenen Erfahrungen machen und haben Platz , ihre Ergebnisse zu
präsentieren
Gesichert sind auch Möglichkeiten zu Naturbeobachtungen, Exkursionen mit anschließender
Gelegenheit zur Dokumentation. Kinder können in Naturführern, Lexika und im Gespräch ihren
Fragen auf den Grund gehen
GEFÜHL UND MITGEFÜHL
Ziele:
-
Das Kind entwickelt ein Bewusstsein für eigene Emotionen
Das Kind lernt den angemessenen, sozialverträglichen Umgang mit Emotionen
Das Kind nimmt Gefühle anderer wahr
Das Kind entwickelt ein Gefühl für Tiere und Natur
Das Kind eignet sich Einfühlungsvermögen und Mitgefühl an
Das bieten wir:
- Gefühle sind ein erwünschtes und erlaubtes Verhalten. Wir nehmen uns Zeit und bieten uns als
Ansprechpartner an. Wir führen Gespräche über Gefühle, ermöglichen Rollenspiele, bieten Bilderbücher und
Geschichten an
- Kinder erfahren von Grenzen, Konsequenzen ihres Verhaltens, Folgen von Gewalt. Sie sollen Rechte anderer
akzeptieren lernen und eigene Rechte kennen. Wut und Trauer werden ernst genommen und in
Rollenspielen und Gesprächen aufgegriffen.
- Erzieher sind Vorbild, lassen Körperkontakt zu und geben Kindern Trost, nehmen Anteil und interessieren
sich für die Gefühlslagen der Kinder
- Kinder helfen Kindern. Sie lernen mit Hilfe der Erzieher, Gefühlsausbrüche richtig einzuordnen und für
andere Kinder Lösungen zu finden
- Kinder dürfen auch Nichts Tun, ohne negativ bewertet zu werden, sie erfahren, dass Entspannung wichtig ist
und haben Ecken zum träumen.
SINN, WERTE UND RELIGION
Ziele:
- Das Kind nimmt unterschiedliche Lebensbereiche wahr
- Das Kind erfährt von der christlichen Prägung unserer Gesellschaft
- Das Kind hat die Möglichkeit, wertneutral über Sinn, Werte, Religion
und Weltanschauung zu sprechen
- Das Kind fühlt sich bei uns wohl
Das bieten wir:
- Erzieher sind Vorbilder mit positiver Grundeinstellung, sind offen und ohne Vorurteile, haben Geduld und
zeigen Interesse an der Herkunft und den Besonderheiten der Kinder
- Kinder lernen verschiedene Lebensumstände und Familienmodelle kennen
-
-
Kinder lernen unterschiedliche Herkunftsländer kennen. In der Regel haben wir Kinder aus den
unterschiedlichsten Ländern in der Einrichtung: Albanien, Griechenland, Türkei, Polen, Amerika, Japan,
Kroatien, Russland, Kosovo, Ungarn, Persisch und Libanon und natürlich auch Deutschland. Kinder erzählen
von ihren Ländern und ihren Sprachen. Auch unterschiedliche Religionen werden thematisiert.
Kinder dürfen von ihren Sitten und Gebräuchen berichten, ohne bewertet zu werden. Sie werden wichtig
und ernst genommen, seine Herkunft darf das Kind als Bereicherung erleben
Kinder erleben eine stabile und vertrauensvolle Atmosphäre, Geborgenheit und Sicherheit. Sie bewegen sich
in ihrem geschützten Raum und erleben uns Erzieher als ihre Entwicklungsbegleiter.
8.6 Der Jahreskreislauf:
Die Kinder sollen erfahren, in was sich ein Jahr gliedert. Was ist der Frühling, was kann man im Sommer
alles machen oder wann kommen unsere Vorschüler in die Schule... Sie sollen den Herbst in seinen bunten
Farben erleben und was man im Winter trotz der Kälte an tollen Sachen erleben kann.
Sie sollen auch vermittelt bekommen welche Feste und Feiern jedes Jahr stattfinden und ihre Bedeutung
kennen lernen wie z. B. das Verkleiden im Fasching, wann ist Muttertag, was ist an Ostern passiert, was
Bedeutet Erntedank, warum feiern wir Weihnachten und was bedeutet Silvester...
9. Aufnahme
Jedes Kind muss vor der Aufnahme ärztlich untersucht sein (Vorsorgeuntersuchung)
Ausfüllen und unterzeichnen des Aufnahmebogens
Bitte eventuelle Änderungen, wie Adresse,….dem Kindergarten schnellstens mitteilen, damit keine
Schwierigkeiten entstehen.
9.1 Ein guter Anfang!
Der Kindergarten ist eine familienergänzende Einrichtung. Er soll ihrem Kind helfen, sich außerhalb der
Familie zurechtzufinden. Der Kindergarten möchte ihrem Kind helfen sich zum ersten Mal nach außen zu
öffnen. Es lernt Kinder aus anderen sozialen Schichten, anderen Ländern und Religionen kennen. Im
Vergleich mit anderen kann das Kind das eigene Verhalten überprüfen. Es lernt mit Konflikten umzugehen,
seine eigenen Interessen zu verteidigen und aber auch mal zurückzustecken. Es kann mit anderen Kindern
zusammen sein ohne dass ständig Erwachsene mit dabei sind. Die gemeinsamen Spiele fördern ein
kooperatives Verhalten und die Kreativität wird angeregt.
Aber um dies alles zu ermöglichen ist ein gelungener Einstieg ebenso wichtig wie ein positiv verlaufener
Schuleinstieg für die weitere Entwicklung wichtig ist.
9.2 Mit einigen Tipps erleichtern Sie den
Start in den Kindergarten:
Sie können Ihrem Kind von Ihrer eigenen Kindergartenzeit erzählen. Stellen Sie es aber nicht zu
paradiesisch dar, denn ihr Kind begibt sich in eine Welt mit neuen Regeln und Grenzen. Es muss sich erst
umstellen. Auch ein Bilderbuch kann dabei helfen wie z. B. Komm mit in den Kindergarten von Bianka
Minte-König und Hans-Günther Döring
Gehen sie mit ihrem Kind immer wieder am Kindergarten vorbei, so wird ihr Kind mit dem Gebäude
vertraut und es bekommt ein Gespür für den Weg und die Entfernung.
Der Start in eine Kindergartengruppe fällt den Kindern leichter die schon früh gelernt haben mit
gleichaltrigen zu spielen und sich dafür auch für kurze Zeit von den Eltern zu trennen. Zum Beispiel kann
man auf dem Kinderspielplatz beim gemeinsamen Spielen mit Freunden Erfahrungen sammeln.
Ein Verabschiedungsritual vereinbaren, denn Rituale geben Sicherheit z.B. das Winken vor dem Weggehen.
Auch das Wissen um eine feste Abholperson hilft den Kindern, ihre Angst zu Beginn zu bewältigen. So
können sie kontinuierlich berichten und Väter/Mütter an ihrem Alltag teilhaben lassen.
Zur entsprechenden Vorbereitung gehört auch der Kauf der Kindergartentasche. Ein Kuscheltier oder Bild
der Familie, als Begleitung in der Tasche, kann Wunder bewirken.
Bitte übertragen sie ihre Ängste nicht auf das Kind sondern vermitteln ihm ihren festen Glauben, dass es
die Zeit von drei bis vier Stunden gut schaffen kann.
Klammert sich ihr Kind anfangs an sie, so vertrauen sie unseren Erfahrungen, dass es sich einige Minuten
nach dem Abschied wieder beruhigen wird und den Trennungsschmerz vergisst.
Vielleicht brauchen sie anfangs Nachhaltigkeit, um sich aus der Umklammerung ihres Kindes zu lösenseien sie aber sicher, dass ihr Kind durch den Abschied keinen Schaden nimmt.
9.3 Was brauchen wir vor dem Start?
Kindergartentasche mit Vesper
Hausschuhe
Stofftier oder Schmusetuch (zur Eingewöhnung)
Turnsachen mit Beutel
Kleinkindgruppe: Windeln
Kennzeichnen sie bitte alle Dinge mit dem vollständigen Namen ihres Kindes, vielleicht können sie auch ein
kleines Zeichen anbringen, das ihrem Kind das Erkennen seines Eigentums erleichtert.
9.4 Der Besuchstag
Der Übergang von der Kleinfamilie als einer für das Kind überschaubaren Gruppe zur großen, für das Kind
nicht überschaubaren Kindergartengruppe darf nicht von heute auf morgen erfolgen.
Wichtig ist es, dass man das Kind schon zuvor auf die neue Situation vorbereitet, dass sich mit dem
bevorstehenden Kindergartenbesuch auseinandersetzen kann.
Auffallend ist, dass den Kindern der erste Tag leichter fällt, wenn es mit den Räumlichkeiten und dem
Personal, sowie auch den Kindern etwas vertraut ist. Die Kinder dürfen vor ihrem „ersten Tag“ einen
Besuchstag machen, den die Eltern selbst bestimmen können. Je nach Situation und Verhalten des Kindes
bleibt das Kind für ein bis zwei Stunden alleine in der Einrichtung oder ein Elternteil begleitet das Kind.
Kindermund:
Kind: „Mama, heute waren viele neue Kinder da.
Aber die bleiben noch nicht im Kindergarten!“
Mutter: „Aha, die haben geschnuppert !“
Kind: „Nein, angeschnüffelt haben die niemanden.“
9.5 Wechsel von der Kleinkindgruppe zur
Kindergartengruppe:
Um den großen Schritt von der Kleinkindgruppe zur Regelgruppe zu erleichtern, werden wir mit ihrem Kind
gemeinsam in deren Alltag schnuppern. Naht der Übertritt in die Regelgruppe ihres Kindes so darf es mit
der Erzieherin „seine“ neue Gruppe kennenlernen. Gemeinsam suchen wir den zukünftigen Sitzplatz aus
und bauen zu den jeweiligen „neuen“ Erzieherinnen eine Bindung auf. Somit wird es dem Kind langsam
erleichtert, sich von der Kleinkindgruppe zu lösen und neue Kontakte in der Regelgruppe zu knüpfen.
Die Aufregung legt sich. Sie als Eltern und ihr Kind haben sich mit dem Thema Kindergarten
auseinandergesetzt. Dennoch müssen sie beachten dass der Übergang in die Neue Situation nicht von
heute auf morgen erfolgen kann.
Denn das neue Kind…….
-
kann sich schwer durchsetzen und wehrt sich nicht
sucht Schutz und Hilfe bei Erwachsenen, wenn es mit anderen Kindern Schwierigkeiten hat
weint leicht
hat starke Stimmungsschwankungen von jetzt auf nachher
ermüdet schnell
beobachtet das Gruppengeschehen
Manchmal fühl ich mich ganz klein und möchte gern behütet sein.
Manchmal fühl ich mich schaurig und werde plötzlich schrecklich traurig.
Manchmal fühl ich mich famos dann hab ich Mut und bin ganz groß
Manchmal fühl ich Angst und Schrecken, würd vor der Welt mich gern verstecken.
Manchmal fühl ich mich verlassen, dann fällt es mir schwer, mich anzupassen.
Manchmal fühl ich mich allein und möchte gern getröstet sein.
Manchmal fühl ich mich verkannt, das bringt mich außer Rand und Band.
Manchmal fühl ich Zorn und Wut, dann ist´s mir heiß und gar nicht gut.
Manchmal fühl ich mich verletzt, wenn einer schreit und mich auch hetzt.
Manchmal fühl ich mich so schlau, denn ich weiß viel schon ganz genau.
Manchmal fühl ich mich auch krank, dann sitz ich gern ruhig auf der Bank.
Manchmal fühl ich mich so müde, hab zu nichts Lust, find alles trübe.
Manchmal fühl ich mich ganz frei und Sorgen sind mir einerlei.
Karin Schäufler
9.6 Ist mein Kind doch nicht Kindergartenreif?
Kinder sind oft vor dem Kindergarteneintritt glücklich und ausgeglichen und danach plötzlich erschöpft und
gereizt oder gar aggressiv. Meist möchten sie nichts von ihren Erlebnissen und wollen nicht spielen und
brauchen geraume Zeit sich zu erholen. Solche Übergangsprobleme kommen häufig vor und sollten sie
nicht allzu sehr beunruhigen. Wichtig ist hier sich in die Situation des Kindes hineinzuversetzen. Das Kind ist
längere Zeit von den Eltern getrennt und kommt in eine neue Umgebung mit fremden Kindern und
fremden Bezugspersonen. Jedes Kind braucht Zeit. Gerade am Anfang, da es damit beschäftigt ist alles
Neue zu verarbeiten. Schaffen sie deshalb ihrem Kind zunächst eine Ruhepause, in der es ankommen,
erholen und neue Kraft schöpfen kann.
9.7 Warum hat mein Kind keine Lust auf den
Kindergarten?
Gerade in der ersten Zeit sind Kinder häufig krank, da ihr Immunsystem leichter anfällig ist. Krankheitsoder Urlaubsbedingte Unterbrechungen sind für die neuen Kinder zwar ungünstig, weil die Kinder jedes
Mal vor einem Neuanfang stehen- leider lassen sich Unterbrechungen aber kaum vermeiden. Anfängliche
Schwierigkeiten beim Kindergarteneintritt sind ganz normal und werden von sehr vielen „Neulingen“ in
ähnlicher Form durchlebt.
Dies ist kein Zeichen dass das Kind nicht Kindergartenreif ist und es gibt durchaus Möglichkeiten der Hilfe,
die ihrem Kind und auch ihnen als Eltern den Übergang erleichtern. Abschied tut weh und das ist auch für
alles verständlich und nachvollziehbar.
Versuchen sie aber dennoch ihr Kind die eigenen Unsicherheiten nicht spüren zu lassen und die
Trennungsphase möglichst kurz zu halten, weil wir aus unserem Erfahrungsbereich bobachtet haben dass
Kinder sich so viel schneller beruhigen und sich eher auf ein Spiel einlassen. Wichtig ist, dass sie ihr Kind
regelmäßig und ohne häufigere Unterbrechungen in den Kindergarten bringen. Der Kindergartenbesuch
sollte als etwas Selbstverständliches gesehen werden. Durch die Kontinuität gewöhnen sie sich an den
Rhythmus und den Tagesablauf und erst dann kommt die Zeit in der sie sich dem Spiel widmen und sich im
Kindergarten wohl fühlen. Dieser Entwicklungsprozess kann schneller oder langsamer erfolgen. Wichtig ist
besonders, dem Kind Zeit zu lassen und es nicht unter Druck zu setzen.
9.8 Warum macht mein Kind nicht mit?
Eltern wundern sich, und machen sich Sorgen, warum ihr Kind nicht an den gemeinsamen Spielen,
Beschäftigungen oder Bastelarbeiten teilnimmt. Das ist ein ganz normales Verhalten, das sich die Kinder
zunächst in ihrer neuen Umgebung orientieren. Sie verhalten sich abwartend und zögernd, bis sie
einschätzen können, was von ihnen erwartet wird. Sie müssen langsam ausreichend Sicherheit und
Selbstvertrauen entwickeln um sich ohne Angst vor Misserfolgen an Neue Aufgaben heranzutrauen. Kinder
brauchen dafür unterschiedlich lange. Bei manchen ist der richtige Zeitpunkt sehr schnell gekommen und
bei den anderen dauert es etwas länger. Achten sie darauf, gerade am Anfang, nicht zu viel von ihren
Kindern zu erwarten, Geduld zu haben und die Kinder nicht zu drängen.
10 . Die Angebote im Einzelnen:
Kinderkonferenz:
Alle wichtigen Entscheidungen z.B. Projekte, Essensauswahl bei der Geburtstagsfeier usw.
Werden gemeinsam und demokratisch anhand von Plakaten, Abstimmungen,... in der
Kinderkonferenz entschieden in der Jeder einzelne eine Stimme und Meinung haben darf.
Aus: Cartoons für Erzieherinnen von Renate Alf
Aktionstag:
Um den Kinder nahe zu bringen, dass es mehr als nur „vier Wände“ gibt, erkunden wir in
regelmäßigen Abständen unser Dorf und die dazugehörige Umgebung.
Je nach Jahreszeit oder Lust und Laune der Kinder erforschen wir den Wald, toben auf einer Wiese,
besichtigen wir Betriebe die gerade zu unserem Thema passe usw.
Das Freispiel:
Freispiel bedeutet:
Einen Platz in der Gruppe zu finden.
Im Freispiel wählen die Kinder selbstständig den Spielort, das Spielmaterial, die Spielpartner und
die Spieldauer.
Durch diese selbstständigen Entscheidungen reift die Persönlichkeitsentwicklung im sozialen –
emotionalen, psychomotorischen, schöpferischen und kognitiven Bereich.
Was für Außenstehende als „ NUR spielen“ angesehen wird, ist für die Kinder ein enorm wichtiger
Bestandteil des Alltags, um zu lernen selbstständig und logisch zu entscheiden.
Aus: Cartoons für Erzieherinnen von Renate Alf
11. Schritt für Schritt zum Schuleintritt!
Themen spezifische Förderprogramme:
Entdeckungen im Zahlenland:
( nach Prof. Gerhard Preiß)
Ziel der Entdeckungen im Zahlenland ist es, Kindern bereits vor der Schule grundlegende Erfahrungen mit
Zahlen zu ermöglichen.
Wir möchten den Kindern zu einer breiten und nachhaltigen Grundlage für das Verständnis von
Mathematik verhelfen, eine Basis schaffen, auf der sich die unterschiedlichen mathematischen
Begabungen der Kinder entfalten können.
Die Entdeckungen im Zahlenland stützen sie auf den natürlichen Entdeckungsdrang und die natürliche
Neugier des Kindes.
Es gibt drei Erfahrungs- und Handlungsfelder:
- Zahlenhaus
(Erfassung der Zahlen)
- Zahlenweg
(Verbinden von Sprache, Wahrnehmung und Bewegung)
- Zahlenländer ( Vertiefung durch Geschichten und Anregung der Phantasie)
Aus: Cartoons für Erzieherinnen von Renate Alf
Würzburger Trainingsprogramm:
Für die Kinder im letzten Jahr vor der Schule bieten wir ein Förderprogramm an, welches den Erwerb der
Schriftsprache in der Schule erleichtern soll.
Es nennt sich „Würzburger Trainingsprogramm“ und schult die „Phonologische Bewusstheit“, d. h. die
Kinder lernen die Sprache bewusst wahrzunehmen und auf einzelne Laute zu achten.
Es besteht aus Lausch- und Sprachspielen, die nach einem bestimmten Ablauf aufeinander aufbauen und
für das Alter zwischen 5 – 7 Jahren ausgelegt sind.
Die Dauer des Programms ist im Idealfall 20 Wochen.
11.1 Wie bereiten wir unsere „Großen“
auf die Schule vor?
Die Vorschule ist keine Schule im eigentlichen Sinne, sondern ein fester Bestandteil im Kindergarten.
Dieses findet regelmäßig zu den festgelegten Zeiten statt.
Es werden Aufgaben und Materialien verwendet, die eine gewisse geistige und motorische Reife
voraussetzen und uns wichtige Anhaltspunkte liefern, ob das Kind schulreif ist. Das Ganze erfolgt auf
spielerische Art und Weise. Es geht aber auch schon darum mal eine längere Zeit diszipliniert am Tisch zu
sitzen und sich auf eine Aufgabe zu konzentrieren.
Wie wird dies umgesetzt?
Wir orientieren uns immer an den aktuellen Projekten, die gerade im Kindergarten laufen. Diese werden
aufgefangen und vertieft.
Der kreative Bereich wird speziell gefördert (z.B. durch Gestaltung eines Jahreskalenders oder Faltbuches)
Wir lernen, für die Förderung der Merkfähigkeit, Lieder und Reime
Zur Förderung der Selbständigkeit, übertragen wir kleinere Aufgaben auf die Pfiffikusskinder, die
selbständig erledigt und bewältigt werden sollen.
Geometrische Formen werden gemeinsam kennengelernt, optisch wahrgenommen und differenziert
Wir fördern die Grob- und Feinmotorik z.B. durch malen von Schwungübungen, Kneten, Perlen auffädeln,
schneiden, hüpfen auf einem Bein, Gleichgewichtsübungen,….
Es werden kleine Besichtigungen durchgeführt z.B. Kapellenbesichtigung, Besuch auf dem Bauernhof etc.
Solche Exkursionen fördern die Allgemeinbildung ihres Kindes.
Durch den ständigen Kontakt mit der Schule, über die Kooperationslehererin, wird den Kindern der
Übergang zur Schule erleichtert. Hierzu besucht uns Fr. Jovanovich in regelmäßigen Abständen und
arbeitet zusammen mit den Pfiffikussen.
Höhepunkte eines Vorschuljahres sind natürlich der Vorschulausflug, das Übernachten im Kindergarten,
das Schultüten basteln und die Verabschiedung der Pfiffikusse.
12. Beobachtung und Dokumentation
Was ist der Sinn und Zweck von Beobachtung und Dokumentation?
Sie geben Einblick in Lern- und Entwicklungsprozesse
Sind hilfreich, um die Qualität von Pädagogischen Angeboten festzustellen und weiterzuentwickeln
Sollen es Fachkräften erleichtern, die Perspektive des Kindes, sein Verhalten und Erleben besser zu
verstehen
Sollen Einblick geben in die Entwicklung und das Lernen des Kindes
Sollen über seine Fähigkeiten, Neigungen und den Verlauf von Entwicklungs- und Bildungsprozessen
informieren
Bilden eine fundierte Grundlage, um Eltern Kompetent zu beraten und informieren
Beobachtungen und Dokumentationen sind in der Kindergartenarbeit ein wichtiger Bestandteil.
Was wird beobachtet:
Sozialverhalten
Emotionale Entwicklung
Kognitive Entwicklung
Sprachliche Entwicklung
Kreativität
Spielverhalten
Körperliche Entwicklung
12.1 Was wird erreicht durch die Beobachtungen:
Sie geben Einblick in die Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes
Sie sind hilfreich um die Qualität der pädagogischen Angebote festzustellen und weiterzuentwickeln
Erleichtern die Perspektive des Kindes, sein Verhalten und erleben besser zu verstehen
Es gibt verschiedene Dokumentationsformen,
wir im Kindergarten beziehen uns auf die Dokumentationsform Portfolio.
12.2 Was bedeutet Portfolio?
Portfolio kommt aus dem lateinischen und wird als Katalog der „besten Werke“ bezeichnet. Also ein
Ordner der die Kinder über ihre ganze Zeit im Kindergarten begleitet und evtl. auch noch über diese Zeit
hinaus.
Im Laufe der Kindergartenzeit werden die persönlichen Fortschritte und persönliche Stärken jedes
einzelnen Kindes durch selbstgemalte Bilder, Lerngeschichten... festgehalten.
Auch persönliche Sprüche, Aussagen, Erlebnisse im Kindergarten oder/ und Zuhause (wo wir auf ihre Hilfe
angewiesen sind) werden in diesen Ordner reingestellt.
Jeder Mensch ist anders. Jeder entwickelt sich auf seine eigene Weise. Jeder Mensch verändert
sich dennoch mit jedem Tag, den er älter wird. Ich bin ich, weil ich genau so bin, wie ich bin. Wie
und wer werde ich sein, wenn ich größer bin?
Basis der Portfolioarbeit
Das Portfolio begleitet das Kind von der Aufnahme und Eingewöhnungszeit im Kindergarten bis zum
Beginn der Schulzeit
Wie in einem Bilderbuch, soll man die Entwicklung des Kindes nachvollziehen und erkennen können.
Die Gestaltung des Portfolios
Damit Kinder das Portfolio benutzen können, muss es kindgerecht gestaltet werden.
12.3 Was kommt alles in das Portfolio?
- Ich werde älter
- Selbstporträt
- Meine Familie
- Meine Gruppe
- Urlaub, Sehenswürdigkeiten
- Das mag ich
- Mein Lieblingsplatz
- Geschichten über mich
- Bildungs-und Lerngeschichten z.B. „Ich lerne wie man Schuhe bindet“
- Fotogeschichten
- Geschafft-Gelernt
- Mein Kunstwerk, Mein schönstes Lied,
- Experiment, Geschichte
- Das will ich lernen
- Ich habe eine Frage…..
Zum Schluss
- die Seite für Dich
- positives von Eltern und Erzieherinnen an das Kind.
Portfolio fördert/erkennt zusätzlich:
Sprache:
Reflexion des geschehenen
Durch Erzählungen ihrer Lieblingsgedichte….
sowie Bildgeschichten erzählen und Erzählungen über gemeinsame Aktivitäten.
Reflexion des Gelernten und des Vorhabens.
Kreativität:
Deutlich lässt sich die kindliche Entwicklung anhand von Zeichnungen erkennen.
Wie zum Beispiel
Werkarbeiten die das Kind selbständig plant und organisiert,….
Sozialverhalten:
-
Kommt durch Fotos sehr gut zum Vorschein
wie groß ist die Hilfsbereitschaft
-
Kommunikationsfähigkeit
Selbständigkeit
Fähigkeit zum gemeinsamen Spiel
Verhalten in der Gruppe
Teamfähigkeit
Portfolio ist immer eine Rückmeldung für die Erzieherin und das Kind.
Wichtig: Es kommen nur Stärken, also Positives in die Mappe.
Dadurch wächst die Motivation immer mehr zu erlernen.
Liebe Eltern,
es wäre toll, wenn Sie Ihrem Kind verschiedene Bilder mitgeben könnten. Es könnten Babyfotos sein oder
auch vom Urlaub sowie von besonderen Erlebnissen. Diese würden wir dann mit Ihrem Kind besprechen
und mit dem entsprechenden Text in die Portfolio-Mappe einheften.
13. Integrative Förderung
Es gibt keine Norm für
Das Menschsein.
Es ist normal, verschieden zu sein.
In einer Gesellschaft, die sich zunehmend über Leistung definiert, stehen diejenigen, die eben diese
Leistung nicht in gleichem Maße erbringen können, schnell am Rand.
Die Ausgrenzung von „Behinderten“, Leistungsschwachen, Schwierigen, Zurückgebliebenen in alltägliche
Realität in unserer Gesellschaft.
Tageseinrichtungen für Kinder haben dagegen einen rechtlich verankerten integrativen Auftrag.
Im Kindergarten lernen Kinder mit unterschiedlichsten Voraussetzungen und Bedürfnissen miteinander zu
leben und voneinander zu lernen.
Unser Kindergarten stellt sich diesem integrativen Auftrag seit langem (seit 1998?)
Integratives Arbeiten ergibt Chancen und Bereicherungen für alle Beteiligten – für nicht behinderte Kinder
ebenso, wie für Kinder mit Behinderung.
Ziel der gemeinsamen Erziehung ist, allen Kinder die Teilhabe am Leben in der Gemeinschaft zu
ermöglichen, nicht in Sondereinrichtungen, sondern im Regelkindergarten – wohnortnah.
Grundlage der pädagogischen Arbeit bleibt auch bei integrativem Arbeiten der Situationsansatz.
Da wir davon ausgehen, dass die Kinder ihre Entwicklung selbst leisten und sich durch eigene Aktivität
selbst entfalten. Wir bieten den Kindern eine verlässliche Beziehungsbasis und ein anregungsreiches
Umfeld.
Als pädagogische Ziele stehen ganz oben:
Autonomie, Solidarität und Kompetenz.
Das beinhaltet die Ich-, Sozial- und Sachkompetenz – also die Befähigung mit sich selbst, mit anderen und
mit der sächlichen Umwelt kompetent umgehen zu können. Diese Ziele gelten für alle Kinder – behinderte
wie nicht behinderte.
Ausdrücklich wendet sich der Situationsansatz gegen Ausgrenzung und Diskriminierung.
14. Schlussgedanke:
Du hast das Recht
genauso geachtet zu werden,
wie ein Erwachsener.
Du hast das Recht,
so zu sein, wie Du bist.
Du musst dich nicht verstellen
und so sein, wie es die
Erwachsenen wollen.
Du hast das Recht,
auf den heutigen Tag,
jeder Tag deines Lebens gehört dir,
keinem sonst.
Du Kind,
wirst nicht erst Mensch,
du bist Mensch
Janusz Korczak