Ausbildungsunterlage Drehleitermaschinist

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Ausbildungsunterlage Drehleitermaschinist
DREHLEITERAUSBILDUNG
Grundausbildung
für Drehleitermaschinisten
LM Karim Altgayer 9330 Althofen
copyright K. Altgayer
Überblick
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Voraussetzungen für den DL-Maschinisten
Einsatzgrundsätze
Begriffsbestimmungen
Sicherheitseinrichtungen
Federfeststellvorrichtung, Abstützung, PLC 1 und Bereichsumschaltung
Drehkranz, Lafette und Leitersatz
PLC 2, Hauptbedienstand und Multianzeige
Analog-Belastungs-Anzeige ABA und Metz-Waage
Bewegungsbeschränkungen
Flächen für die Feuerwehr
DL-Einsatz in der Praxis mit Taktik anhand der Hausregel und
Sicherheitsabstände zu elektrischen Leitungen
• Gerätelehre und Sicherheitsbestimmungen für den Betrieb
• Notbetrieb
• Wartung
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1
Vorrausetzungen für den DLMaschinisten
• Lenkberechtigung C (alle 5 Jahre Untersuchung)
• Mindestens 2-tägige Einschulung
• Technische Kenntnisse über Fahrzeug und
Ausrüstung (Maschinistenkurs)
• Körperliche und geistige Voraussetzungen
• Besonderes Verantwortungsbewusstsein
• Kenntnis der Bedienungsanleitung
• Vertrautheit mit der DL durch ausreichend
Übung
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Einsatzgrundsätze- Sicherheit
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§ 57a Überprüfung
Jährliche Überprüfung durch Zivilingineur
Leiter in einwandfreiem Zustand
Reparaturen nur durch Fachpersonal
(schweissen und bohren verboten)
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Einsatzgrundsätze – vor der Fahrt
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Mindestens 2 Mann im Fahrzeug
Aktuelle Fahrtauglichkeit
Rettungskorb in Fahrtstellung
Abstützung und Federverriegelung in
Fahrtstellung
Leiterarretierung eingerastet
Nebenantrieb aus
Fahrzeug komplett aufgerüstet
Keine Gegenstände am Podest
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Einsatzgrundsätze –während der
Fahrt
• Länge der Leiter beachten – Überstand
vorne und hinten-Vorsicht vor Kreuzungen
• Hoher Schwerpunkt des Fahrzeuges
• Höhe des Fahrzeuges – Achtung
Aufschaukeln besonders in
Unterführungen vermeiden
• Hohes Gewicht auf der Vorderachse
• Achtung auf Bankett und Spurrinnen
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Einsatzgrundsätze –während der
Fahrt
• Nie ohne Einweiser reversieren!
• Geringe Bodenfreiheit – Achtung in
Kurven
• Keine Geländetauglichkeit vorhanden
• Nicht in unbefestigtes Gelände fahren
• Staub Äste und Nadeln beschädigen das
Gerät und verursachen viel Arbeit
• Hohe Bremskraftverteilung auf die
Vorderachse - Vorsicht beim
reversieren!
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Aufstellung am Objekt
• Untergrund
• Oberleitungen
• Gesamten Arbeitsbereich
absichern
• Verkehrsabsicherung
• Stützen – beim Betätigen
Achtung auf Personen und
Sachen
• Aufstellwinkel der Leiter
• Abstand vom Objekt
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18.März 1991 Berlin: 2 tote
Feuerwehrmänner
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Aufstellung am Objekt
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Radkeile bei Längsneigung – Vorderachse
Rutschgefahr bei Schnee und Eis
Unterlegshölzer (Erdung beachten)
Nebenantrieb mit kuppeln einschalten
Keine Aufstellung ohne Notbetriebkenntnis
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Begriffsbestimmungen Hubrettungsfahrzeuge
Teleskopmast (TM)
Gelenkmast (GM)
Gelenkbühne (GB)
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Hubrettungssatz
• Der Hubrettungssatz ist der bewegliche
Teil des Hubrettungsfahrzeuges, der
oberhalb des Fahrgestellrahmens liegt.
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Hubrettungsausleger
• Der Hubrettungsausleger ist ein Teil des
Hubrettungssatzes. Er besteht aus mehreren
Auslegerelementen (bei DL auch Leitersatz
oder Leiterpark genannt), die teleskopierbar
oder gelenkartig miteinander verbunden sind.
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Rettungskorb
• Der Rettungskorb ist der Teil des Hubrettungssatzes,
der für die Personenbeförderung bestimmt ist.
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Aufrichtewinkel α in Grad
• Der Aufrichtewinkel ist der Winkel
zwischen der jeweiligen Mittelachse des
Auslegerelementes und der Waagrechten.
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Querneigungswinkel β in Grad
• Der Querneigungswinkel ist der Winkel
zwischen der Waagrechten und der
Standfläche (quer zum Fahrzeug)
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Längsneigungswinkel γ in Grad
• Der Längsneigungswinkel ist der Winkel
zwischen der Waagrechten und der
Standfläche in Längsrichtung des
Fahrzeuges.
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Rettungshöhe h in m
• Die Rettungshöhe h ist die lotrechte Höhe
von der waagrechten Standfläche bis zum
Boden des Korbes. Ohne Korb wird die
Höhe bis zur obersten Querverbindung der
Leiterholme in der Sprossenebene
gemessen. Gemessen wird ohne
Belastung. Der Begriff Rettungshöhe
entspricht dem alten Begriff Steighöhe.
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Nenn-Rettungshöhe hn in m
• Die Nenn-Rettungshöhe ist eine
bestimmte lotrechte Höhe, die bei
waagrechter Standfläche bis zum Boden
des Korbes ohne Belastung gemessen
wird.
• Sie muß bei Nennausladung erreicht
werden können.
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Ausladung l in m
• Die Ausladung ist der Überhang von der
Fahrzeugaußenkante bis zum Lot der
Außenkante des Korbbodens (der
obersten Sprosse). Gemessen wird
rechtwinkelig zur Fahrzeugachse auf
waagrechter Standfläche ohne Belastung.
Liegt die Abstützung außerhalb der
größten Fahrzeugbreite, gilt für die
Ausladung das Maß von der Außenkante
der belasteten Abstützung bis zum Lot.
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Ausladung – Beispiel für eine DLK 23-12
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Nenn-Ausladung ln in m
• ln ist eine
bestimmte
Ausladung bei der
Nennrettungshöhe
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Begriffsbestimmungen Hubrettungsfahrzeuge
• DLK 18 – 12 (24m Leiter)
• DLK 23 – 12 (30m Leiter)
• DLK 12 – 9 (18m Leiter)
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Nennlast PN in kg
• Die Nennlast ist die Last, mit der der Korb
oder die Spitze eines Hubrettungssatzes
im Freistandsfeld bis an die für diese Last
gültige Freistandsgrenze lotecht belastet
werden darf. An der Freistandsgrenze mit
Rettungskorb beträgt die Nennlast 180kg,
an der Freistandsgrenze ohne
Rettungskorb beträgt die Nennlast
90kg+10%.
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Nennlast PN in kg
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Prüflast PP in kg
• Die Prüflast ist die Last, die für die statische und
dynamische Prüfung des Hubrettungssatzes
vorgeschrieben ist. Bei einem Aufrichtewinkel
von 75 Grad und um 90 Grad von der Fahrzeuglängsachse gedreht wird der voll ausgefahrene
Leitersatz an der äußersten Sprosse belastet.
Die Ausladung muß hierbei mindestens 4m
betragen. Sie muß nach der Belastung
unverändert sein (Toleranz 10cm)
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Nutzlast PL in kg
• Die Nutzlast ist die Last, mit der die
Auslegerelemente (Leiterpark) mit oder
ohne Rettungskorb belastet werden
können, ohne die Standsicherheit zu
gefährden.
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Hinterachslast Pa in kg
• Die Hinterachslast ist die Last, die von der
Hinterachse im Leergewichtszustand mit
in Fahrstellung abgelegten
Hubrettungssatz auf die Standfläche
übertragen wird.
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Abstützkraft F in N
• Die Abstützkraft ist die Kraft, die beim
Betrieb des Hubrettungssatzes ohne
Berücksichtigung der Vorderachslast
a) auf der entlasteten Seite
b) auf der belasteten Seite
auf die Standfläche übertragen wird (bei
beliebiger Stellung und Last innerhalb des
Benutzungsfeldes).
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Abstützkraft F in N
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Fe = Abstützkraft auf der entlasteten Seite – soll mindestens 10% der Hinterachslast betragen.
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Benutzungsfeld
• Das Benutzungsfeld ist der gesamte
Bereich, in dem der Hubrettungssatz
bewegt werden darf, ohne die
Standsicherheit zu gefährden.
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Benutzungsgrenze
• Die Benutzungsgrenze ist die jeweilige
Grenze des Benutzungsfeldes. Darüber
hinaus darf der Leitersatz nicht bewegt
werden.
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Freistandsfeld
• Das Freistandsfeld ist der Bereich
innerhalb des Benutzungsfeldes, in dem
der Hubrettungssatz im Freistand (ohne
Auflage) mit der für dieses Feld zulässigen
Nutzlast belastet und bewegt werden
kann, ohne die Standsicherheit zu
gefährden.
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Freistandsgrenze
• Die Freistandsgrenze ist die Grenze im
Benutzungsfeld, bis zu der der
Hubrettungssatz im Freistand mit der für
das Freistandsfeld zulässigen Nutzlast
belastet und betrieben werden kann.
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Benutzungsfeld einer DLK 18-12 von Metz
Legende:
1 Freistandsgrenze mit Korb
und 2 Mann (270kg)
2 Freistandsgrenze mit Korb
und 1 Mann (180kg)
3 Freistandsgrenze mit 1
Mann [100kg(90kg+10%)]
4 Benutzungsgrenze (Leiter
nur aufgelegt belastbar)
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Benutzungsfeld einer DLK 23-12 von Metz
Legende:
1 Freistandsgrenze mit Korb
und 2 Mann (270kg)
2 Freistandsgrenze mit Korb
und 1 Mann (180kg)
3 Freistandsgrenze mit 1
Mann [100kg(90kg+10%)]
4 Benutzungsgrenze (Leiter
nur aufgelegt belastbar)
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Auflagefeld
Das Auflagefeld ist der Bereich zwischen
Freistandsgrenze und Benutzungsgrenze, in
dem der Hubrettungsausleger nur noch bei
aufgelegter Spitze belastet werden darf. Der
Ausleger bildet in diesem Zustand eine
Brücke und ist im aufgelegten Zustand
folgend belastbar:
a) Innerhalb der Freistandsgrenze 8 Personen
(720kg)
b) Innerhalb der Benutzungsgrenze 4 Personen
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(360kg)
Das Benutzungsfeld ist immer größer, als das
Freistandsfeld! Das Freistandsfeld ist ein Teil
des Benutzungsfeldes. Einsatztechnisch kommt
dem Freistandsfeld erst seit der Einführung des
Rettungskorbes eine größere Bedeutung zu. Der
Korbbetrieb kann nur im Freistandsfeld
durchgeführt werden. Dies ist der Grund, warum
jede Überlastung des Rettungskorbes die
Standsicherheit gefährden kann. Natürlich kann
auch im Freistandsfeld die Leiterspitze aufgelegt
werden.
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Stützbreite b in m
• Die Stützbreite b ist der Abstand zwischen
den Außenkanten zweier quer zum
Fahrzeug gegenüberliegender
abgelassener Stützen auf waagrechter
Standfläche. Bei verringerter Stützbreite
ergibt sich ein verringertes
Benutzungsfeld.
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Rüstzeit tR in s
• Die Rüstzeit ist die Zeit, die für die
Besatzung erforderlich ist, um von der
Fahrtstellung aus die Rettungshöhe zu
erreichen. Sie darf maximal 180 Sekunden
betragen.
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SICHERHEITSEINRICHTUNGEN
• Die Sicherheitseinrichtungen haben die
Aufgabe, die Drehleiter nur innerhalb der
Bereiche des stabilen Gleichgewichtes
operieren zu lassen und sie vor
Beschädigungen (z.B.: beim Anstoßen,
durch Überlastung) zu schützen.
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Die Stabilität im Betrieb
Die Stabilität hängt ab von:
• Standbasis (Abstützungen, Gewicht des
Fahrzeuges)
• Ausladung (Größe und Richtung)
• Lasten
• Personen
• Zusatzgerät (Fluter, Werfer,..)
• Reaktionskräften (dynamische Kräfte,
Wenderohr)
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Standsicherheitstabilisatoren
• Die Getriebesperre – gegenseitige Sperre von
Fahrzeuggetriebe und Nebenantrieb. Das
Fahrzeug kann nicht bewegt werden, solange
der Hubrettungssatz in Betrieb ist und der
Hubrettungssatz kann nur bei Stillstand des
Fahrzeuges in Betrieb genommen werden.
• Federverriegelung – schaltet den Federweg
zwischen Hinterachse und Rahmen aus. Sie
muß vor oder gleichzeitig mit der Abstützung
wirksam werden.
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• Fahrzeugabstützung – gewährleistet die
Standsicherheit im gesamten
Benutzungsfeld.
• Folgeschaltung über Federverriegelung
und Abstützung – verhindert Betrieb des
Hubrettungssatzes ohne fixierte
Hinterachse.
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Bewegungssicherheitsstabilisatoren
• Selbsttätige, weitgehend ruckfreie
Endabstellung für Aufrichten, Neigen,
Einfahren und Ausfahren.
• Selbständige Verlangsamung und
Abstellung aller Bewegungen bei
erreichen der Freistandsgrenze.
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• Das Bewegen über die Freistandsgrenze hinaus
ist ohne Belastung möglich - dann gilt: Belasten
im Freistand verboten
• Die Anstoßsicherungen schützen den
Hubrettungssatz bei allen Bewegungen vor
unzulässiger Beanspruchung. Beim Anstoßen
besteht jedoch immer die Gefahr einer
Beschädigung.
• Eine Lastmoment-Warneinrichtung ist
vorhanden. Sie erfasst alle im Freistand
wirkenden Belastungen und warnt im
Gefahrenbereich optisch und akustisch.
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Terrainausgleich
• Die Geländeausgleichseinrichtung
(Terrainausgleich) hat die Aufgabe, die
Leiter und den Korb bei Schräger
Aufstellfläche bis zu 7 Grad in die
Waagrechte zurückzuführen. Diese
Einrichtung sollte unmittelbar nach dem
Abheben des Leitersatzes wirksam
werden (bei Metz-Leitern ab ca. 22 Grad)
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Terrainausgleich Magirus
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Terrainausgleich Metz
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Federverriegelung
(Federfeststellvorrichtung)
• Die eingerückte Federfeststellvorrichtung
verbindet den Fahrzeugrahmen starr mit der
Hinterachse und unterbindet somit das
Fahrzeugfedernspiel (Schwingen der
Hinterachse).
• Durch Sensoren an dieser Vorrichtung erfolgt
eine Weiterschaltung, wenn beide Haken
vollständig eingerückt sind.
• Die Federfeststellvorrichtung ist ein wesentliches
Element der Standsicherheit der Drehleiter!
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Federverriegelung
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Abstützung
• Die Standsicherheit des vollständig
ausgezogenen Hubrettungsauslegers wird allein
durch Abstützungen und das
Fahrzeugeigengewicht erreicht. Heute werden
fast alle Abstützungen hydraulisch betätigt.
Abstützbauarten: Senkrechtabstützung
Schrägabstützung
Waagrecht-Senkrechtabstützung
Vario-Abstützung
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copyright K. Altgayer
copyright K. Altgayer
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PLC (Programmierbare Logic Control)
für Abstützung
• Die Abstützung wird mittels
eines im linken vorderen
Podiumsteil (Aufstieg)
eingebauten Rechners
gesteuert.
• Darunter befindet sich der
Klemmkasten für die
Stromversorgung mit
Sicherungsautomaten
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• Die Bedienelemente zur Steuerung von
Federfeststellvorrichtung und Abstützung sind
links und rechts an der Fahrzeugrückseite
angebracht.
• Die Bewegbaren Abstützteile werden von
Sensoren auf ihre Lage kontrolliert.
• Jede Stütze ist mit einer elektronischen
Bodendrucküberwachung ausgestattet. Sie ist
im oberen Bereich des Abstützzylinders
eingebaut und verhindert Druckumbau, wenn
eine der Abstützungen zu wenig Bodendruck
hat.
• Bodendruck von allen 4 Stützen und
gemeinsamer Nachlauf ist Voraussetzung für
Druckumbau und damit
Hydraulikdruckfreigabe für die
Leiterbewegungen!
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5
4
7
2
1
6
3
•
•
•
•
•
•
•
1 Steuerhebel für gesamt Ein-Ausfahren und einzel Auf-Ab
2 Taster für Einzelsteuerung vorne links (blau)
3 Taster für Einzelsteuerung hinten links (blau)
4 Kontrollleuchte Federverriegelung (rot)
5 Kontrollleuchte Druckumbau (grün)
6 Taster Korb zusammenklappen (gelb)
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7 Taster Korb aufstellen (gelb)
Elektronische
Bereichsumschaltung
Sie bewirkt, daß entsprechend der Abstützbreite das
Benutzungsfeld der Drehleiter beeinflusst wird.
Um das große Benutzungsfeld auf einer Seite zu erreichen,
darf keine der beiden Abstützungen auf dieser Seite auf
einer Erhöhung der Standfläche von mehr als 15cm stehen
(Unterlegsklötze, Randstein).
Wird auf einer Seite durch eine Erhöhung der Standfläche von
mehr als 15cm eine Stütze entsprechend weniger
ausgefahren, wird das Benutzungsfeld eingeschränkt
(kleines seitliches Benutzungsfeld). Es leuchten die Hälfte
der roten LED in der ABA.
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Elektronische
Bereichsumschaltung
Im Bereich über Fahrerhaus und Heck (+/-20°)
ist die Bereichsumschaltung nicht aktiv - volles
Benutzungsfeld. Beim Drehen in einen
Arbeitsbereich, der durch das Ansprechen der
Bereichumschaltung gesperrt wurde, tritt mit
stufenlosem Übergang die Leiterblockierung ein.
Dann muß durch Einfahren, Aufrichten oder
Drehen in Gegenrichtung aus dem gesperrten
Bereich herausgefahren werden, bis wieder ein
Freiraum zwischen den grünen und roten LED
der ABA entsteht.
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Drehgestell und Lafette (Metz)
• Das Drehgestell ist über einen Drehkranz mit
dem Drehkranzunterbau und dem Fahrgestell
verbunden. Es stellt die um 360° endlos
drehbare Verbindung zwischen Fahrgestell und
Lafette mit Leitersatz dar.
• Die Lafette verbindet den auf ihr mittels
Drehschemellagerung und Dynamometer
montierten Leitersatz über die Aufrichteachse
mit dem Drehgestell. In die Lafette ist der
Hydrauliköltank integriert.
copyright K. Altgayer
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copyright K. Altgayer
Leitersatz (Metz)
• Der Leitersatz besteht aus vier Leiterteilen,
wovon drei teleskopartig ein- und ausfahrbar
sind. Die Unterleiter ist schwenkbar mit der
Lafette verbunden. Die Leiterteile sind aus
geschlossenen Vierkant-Stahlrohrprofilen
gefertigt.
• Am Leitersatz befinden sich die
Leiterarretierung, die TerrainausgleichsSensoren, die Kombi-ABA und Multianzeige, die
Seile, Steuerkabel und die Ausschubzylinder.
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PLC 2
• Die PLC 2-Steuerung steuert und regelt die
manuellen und automatischen
Bewegungsabläufe der hydraulischen und
elektrischen Funktionen des Oberwagens. Die
Steuerung erfasst über Sensoren den
augenblicklichen Zustand und entscheidet
anhand dieser Informationen und der
entsprechend vorgegebenen Parameter über die
möglichen Leiterbewegungen. Diese Zustände
werden mittels Anzeigen signalisiert. Diese
Regelungs- bzw. Steuervorgänge werden
kontinuierlich bearbeitet.
copyright K. Altgayer
Der Hauptbedienstand
• Fußtaster rechter Fuß: Totmannpedal
„Gashalten“, beim Loslassen sofortiger
Stopp aller Leiterbewegungen
• Fußtaster linker Fuß: Gegensprechanlage
Korb und Oberleiter
copyright K. Altgayer
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Steuerhebel (Joystick)
• Steuerhebel rechte Hand: drehen, aufrichten,
senken
• Steuerhebel linke Hand: Leitersatz ausfahren
oder einfahren
Bewegungen (ausgenommen gegenläufige)
lassen sich ohne Geschwindigkeitsverlust auch
gleichzeitig durchführen (automatische
stufenlose Ölmengenregulierung). Bewegungen
werden verzögert (Schwingungsminimierung)
copyright K. Altgayer
Schaltpult - Hauptbedienstand
Kontrollleuchten
Leiterbewegungen gesperrt
Kontrollleuchten
Leiterbewegungen gesperrt
Kontrollleuchte
Betriebsbereitschaft
Kontrollleuchte Not-Aus
vom Korb
Taster
Sprossengleichheit
Aufhebung Korbanstoßsicherung
Not-Aus, Schräglagenblockierung
Taster Scheinwerfer
Unterleiter
Taster Korbsteuerung
wegschalten/wieder einschalten
Taster automatisches
Leiterablegen
Taster Terrainausgleich
wegschalten
Taster Höchstlast
Taster Motor Anlassen –
Abstellen u. Fehlerlöschung
Taster Gasgeben
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Die Multianzeige
• Die Multianzeige zeigt die jeweiligen
Leiterbewegungen bzw. Leiterpositionen
mittels Kontroll- und Warnleuchten an.
copyright K. Altgayer
1
1
2
4
6
7
leuchtet rot bei Korbanstoß bzw.
Korbschräglage
blinkt rot bei Blockierungsunterbrechung
2
leuchtet rot bei Drehanstoß rechts/links
3
leuchtet rot bei Neigestoß
3
blinkt rot bei Leiter in Leiterauflage
1-3 blinken rot (mit Intervallton) bei Störung in
der Anlage z.B. Drehwinkelcodierer
4
leuchtet
gelb, wenn die Leiter ohne Korb
5
über die Freistandsgrenze gefahren wird.
Besteigen ohne Auflage verboten!
5
leuchtet weiß bei Sprossengleichheit
blinkt grün, wenn sich eingefahrene Leiter
8 6
im Grobschwenkbereich der Leiterauflage
befindet
leuchtet grün, wenn sich die eingefahrene
Leiter im Feinschwenkbereich befindet.
7
leuchtet grün im Benutzungsfeld für 3 Pers
blinkt grün an der Zuladungsgrenze für 3
Personen
8 K.leuchtet
copyright
Altgayer grün, wenn der Korb zum
Überklappen frei ist
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Kippsicherung: Die Metzwaage
• Die Metzwaage basiert auf dem Ausgleich des
Lastmoments durch die Dynamometer. Nur von
den äußerlich wirkenden Kräften wird die
Kippsicherung immer nach dem
Belastungsstand geschaltet. Die Metz-Waage
besteht aus zwei Dynamometern und der
Waage mit dem Sensor. Mit der
Waageeinrichtung wird die mechanische
Bewegung der Dynamometer in elektrische
Steuersignale umgewandelt und an die PLC
übermittelt.
copyright K. Altgayer
copyright K. Altgayer
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Die Analog-Belastungsanzeige
ABA
• Die Belastungsanzeige ist mit grünen und roten
Leuchtdioden (LED) ausgerüstet, die das
Zunehmen bzw. Abnehmen de
Belastungsmomentes und die
Benutzungsgrenze anzeigen. Durch die grünen
LED wird im Uhrzeigersinn das jeweilige
Belastungsmoment angezeigt. Die roten LED
zeigen entgegen dem Uhrzeigersinn die
Benutzungsgrenze (Lastmomentsgrenze) in
Abhängigkeit der Abstützbreite bzw. der
Leiterstellung an.
copyright K. Altgayer
Bedeutung der LED-Anzeige
• Grüne LED erreichen die roten LED: Die
Benutzungsgrenze ist erreicht und Hupe ertönt.
• Ca. die Hälfte der roten LED leuchten: Beim
Betrieb im seitlichen Bereich bei
eingeschränkter Abstützbreite.
• Ca. 6-9 rote LED leuchten:
a) Bei Betrieb über dem Fahrerhaus oder
Heck immer
b) Bei Betrieb im seitlichen Betrieb nur bei
großer Abstützbreite
copyright K. Altgayer
37
copyright K. Altgayer
Bedeutung der LED-Anzeige
• Alle roten LED blinken:
a) Abstützvorgang nicht beendet. Störung,
b) Abstützung einer Seite ohne Bodendruck =
Kippgefahr
• Grüne LED haben 2 LED Abstand zu den roten
LED: variable Benutzungsgrenze - ab 20°
neben Fahrerhaus bzw. Heck bis ca. 40°
variable Grenze wegen Übergang in kleines
Benutzungsfeld aufgrund reduzierter Stützbreite
copyright K. Altgayer
38
copyright K. Altgayer
Bedeutung der Personensymbole
3Personensymbol
1.
Personensymbol
2.
Personensymbol
BEDEUTUNG
leuchtet
leuchtet
leuchtet
Zuladung von 3
Personen möglich
blinkt
leuchtet
leuchtet
Zuladungsgrenze
für 3 Personen
leuchtet
leuchtet
Zuladung von 2
Personen möglich
blinkt
leuchtet
Zuladungsgrenze
für 2 Personen
blinkt
Zuladungsgrenze
für 1 Person
in
Multifunktionsanzeige
copyright K. Altgayer
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Automatische Endabstellung
• Nicht nur bei Überlast wird das
Weiterbewegen der Leiter elektronisch
gesperrt, sondern auch bei:
• Maximalem Aufrichtewinkel
• Vollständigem Aus- und Einziehen
• Erreichen der programmierten
geometrischen Grenzen (Führerhaus,…)
copyright K. Altgayer
Anstoßsicherungen
• Gesperrt werden auch bestimmte
Bewegungen bei Auslösen der
Anstoßsensoren.
copyright K. Altgayer
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Korbanstoßsicherung
• Die Korbanstoßsicherung unterscheidet
sich von den anderen Anstoßsicherungen
dahingehend, daß bei ihrer Auslösung alle
Bewegungen gesperrt werden. Freifahren
durch Aufhebung der
Korbanstoßsicherung nur, wenn
sichergestellt ist, daß keine Gefährdung
für die Korbbesatzung besteht!
Gegebenenfalls müssen die Personen
zuerst über die Leiter absteigen. Eine
falsche Bewegung
kann
copyright
K. Altgayerschlimmste
Folgen verursachen!
copyright K. Altgayer
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copyright K. Altgayer
Die Drehleiter in der Nähe von elektrische Anlagen
• Der Drehleiter-Maschinist hat bestimmte Grundsätze beim Annähen
an unter Spannung stehende Teile mit dem Leiterpark zu beachten.
• Mindestabstände:
Spannung
Bis 1 kV
Bis 380 kV
Leitersatz
1m
5m
Sprühstrahl
1m
5m
Vollstrahl
5m
10m
Bei diesen Abständen ist eine entsprechende Sicherheit im Bezug auf
Strom-Überschlag enthalten. Das Aufschwingen der Freileitungen bzw. des
Leiterparks ist dabei zu beachten!
Hubrettungsfahrzeuge der Feuerwehr sind vom Rettungskorb bzw. der
Leiterspitze bis zur Abstützung leitfähig. Deshalb sind auch leitfähige
Unterlagsklötze zwingend vorgeschrieben. Bei der Brandbekämpfung von
Bränden in elektrischen Anlagen und in der Nähe sind jedenfalls die in den
Ausbildungsunterlagen des KLFV enthaltenen Sicherheitsabstände
einzuhalten.
copyright K. Altgayer
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