Jutegra – in ist wer drin ist Glauchau (Sachsen)

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Jutegra – in ist wer drin ist Glauchau (Sachsen)
Orte der Integration im Quartier
Jutegra – in ist wer drin ist
Glauchau (Sachsen)
1. Hintergrund
2. Konzept/Strategie
Die Sachsenallee ist das größte Plattenbauwohngebiet der Stadt Glauchau und
wurde im Jahr 1980 erbaut. Die Wohnqualität
im Quartier wurde insbesondere durch
Investitionen der Glauchauer Wohnungsbaugenossenschaft im Bereich der
Gebäudesanierung und Grünflächengestaltung in den letzten Jahren verbessert. Der
Sanierungs- und Modernisierungsprozess ist
jedoch längst nicht abgeschlossen.
In der Sachsenallee leben viele Menschen,
die sozial benachteiligt sind. Die Haushalte
sind oft von Arbeitslosigkeit, Alleinerziehung,
Vereinsamung oder von finanziellen
Problemen betroffen. Leidtragende sind
neben den unmittelbar Betroffenen, vorrangig
die in den Familien lebenden Kinder und
Jugendlichen. Viele leben in bildungsfernen
Haushalten mit fehlenden Unterstützungsund Fördermöglichkeiten durch die Eltern.
Diese Wahrnehmungen bestätigen sich
insbesondere in dem im Quartier befindlichen
Jugendhaus Würfel und darüber hinaus in
den sozialen Einrichtungen wie Schule und
Kita.
Das Wohngebiet wurde aufgrund seiner
sozio-strukturellen Charakteristik bereits in
das ESF-Bundesprogramm "Stärken vor Ort"
aufgenommen. Die intendierte Wirkung, eine
nachhaltige Verbesserung der sozialen,
schulischen und beruflichen Integration von
benachteiligten jungen Menschen und
Frauen mit Problemen beim Einstieg und
Wiedereinstieg in das Erwerbsleben zu
ermöglichen, wurde allerdings nur punktuell
erreicht.
Darüber hinaus stehen Menschen mit
Migrationshintergrund in der Sachsenallee
vor erschwerten Bedingungen, sich zu
integrieren. Sie stoßen oft auf Vorurteile bei
den deutschen Bewohnern. Fehlende
Trefforte/ Angebote, um Kontakte zu
knüpfen, fördern Isolation statt Integration.
Ein weiteres Spezifikum der Stadt Glauchau
besteht in einem verhältnismäßig hohen
Anteil an asiatischen Gaststudenten, die
aufgrund ihrer besonderen Situation (kurze
Aufenthaltsdauer, Studentenstatus) nur
wenig Quartiersbezug entwickeln.
Der Standort des Jutegra-Projektes befindet
sich an einem zentralen und gut erreichbaren
Ort im Quartier und ist an das Jugendhaus
Würfel angegliedert. Die Einrichtung ist im
Stadtteil sehr bekannt und aufgrund ihrer
geografischen Lage geeignet, weitere Hilfsund Unterstützungsangebote zu installieren.
Eine Öffnung für Menschen mit Migrationshintergrund, für Erwachsene, Nachbarn oder
Senioren schafft eine Vielzahl von neuen
Handlungsansätzen und ermöglicht das
Aufgreifen aktueller Themen im Stadtteil.
Darüber hinaus sollen durch das Projekt
verschiedene Synergieeffekte im Hinblick auf
die Jugendarbeit genutzt werden wie bspw.
Entdeckung neuer Handlungspotenziale,
Erweiterung des kulturellen Verständnisses
und ein niederschwelligerer Zugang zu den
Eltern.
Stadt
23.676 EW
Stadtquartier
1258 EW
Quartierstyp
Plattenbau
Kreistyp
Verdichteter
Kreistyp
Lage des
Quartiers
Außenstadt
präg. Baualter
1980/1989
Jugendhaus Würfel
Quelle: empirica ag
Das Jutegra-Projekt soll für Menschen, egal
welcher Herkunft, ein Ort sozialer Inklusion
sein und gesellschaftliche Teilhabe und
Mitbestimmung ermöglichen. Der
Schwerpunkt des Projekts liegt bei der
Integration von Kindern und Jugendlichen.
Das Jugendhaus Würfel leistet aktuell
Kinder- und Jugendarbeit ohne ein spezielles
Integrationsprofil.
Perspektivisch sollen Angebote wie spezielle
Hausaufgabenhilfe für Migrantenkinder,
Sozialdaten im Quartier
29,7 % > 65 Jahre
11,2 % < 18 Jahre
3-5 % Anteil Migranten
Projektträger
Stadtverwaltung
Glauchau in
Kooperation mit
Kindervereinigung
Glauchau e.V
Orte der Integration im Quartier
Ausflüge zur Förderung kultureller Teilhabe
oder verschiedene integrative Sportangebote
hinzukommen. Die neu geschaffene Stelle
durch das Modellprojekt hält weitere
integrative Angebote für Erwachsene mit und
ohne Migrationshintergrund bereit. Darüber
hinaus werden gemeinsame Veranstaltungen
zwischen Jugendarbeit und der
Erwachsenenintegration stattfinden, um
weitere Synergieeffekte zu schaffen.
Erste Ergebnisse bzgl. des Projekterfolges
und des Wirkungsgrades sollen gewonnen
werden.
Bauliche Maßnahmen
Der Jugendclub Würfel erfordert bauliche
Maßnahmen, damit die Einrichtung an
Attraktivität gewinnt. Die baulichen
Maßnahmen werden in zwei Etappen in 2012
und 2013 vollzogen.
3. Ziele
Die Primärziele des Jutegra-Projektes bestehen in einer Öffnung der Einrichtung für neue
Zielgruppen und der Schaffung von
informellen Lernmöglichkeiten. Folgende
Zielgruppen sollen dabei erreicht werden:
- Kinder von 3 - 6 Jahren
- Kinder von 6 - 12 Jahren
- Jugendliche von 12 - 21 Jahren
- Eltern
- Eltern in besonderen Lebenslagen
- Migranten und Migrantinnen
Weitere Ziele im Rahmen des Projektes:
- Intensivierung der Kooperation mit der
Schule
- Fachliche Weiterentwicklung des
bisherigen Angebotes
- Etablierung des Angebotes im Quartier
- Schaffung von Ehrenamtsstrukturen
Sachsenalleeschule
Quelle: empirica ag
5. Akteure/Beteiligte
-
Stadtverwaltung Glauchau
Kindervereinigung Glauchau e.V.
Sachsenalleeschule
Kita "Minis und Maxis" und
"Sonnenkäfer"
4. Bausteine im Überblick
Vorbereitung Projektimplementierung
In dieser Phase wird die Stelle einer/eines
Projektkoordinatorin/s ausgeschrieben und
besetzt, die Baumaßnahmen werden geplant,
weitere Kooperationsgespräche geführt und
der Kontakt- und Beratungsraum wird
konzipiert und beräumt.
Durchführungsphase
Die Durchführungsphase des JutegraProjektes ist ein Prozess, der mit Beginn des
Beschäftigungsverhältnisses des Mitarbeiters
beginnt.
Inhalte dieser Phase sind die Konzeption
neuer Angebote, das Erschließen neuer
Zielgruppen, eine Synergie bringende
Zusammenarbeit mit der benachbarten
Schule und die Entwicklung eines
ganzheitlichen Konzeptes.
Verstetigung
In der Verstetigungsphase werden die aufgebauten Strukturen verfestigt, um die Weiterführung des Projektes zu sichern. Hierbei
spielen Kooperationen und Vernetzungen mit
anderen Akteuren und Institutionen (v. a.
Schule und Kita) eine wesentliche Rolle.
Training Jumpstyle-Gruppe im Würfel
Quelle: Stadt Glauchau
6. Ansprechpartner/in:
Stadt Glauchau
Jugendbeauftragter
Martin Rank
Tel.: 03763-65423
[email protected]
Jugendhaus Würfel
Anke Hilpmann
Tel.: 03763-710049
[email protected]
Kindervereinigung Glauchau e. V.
Rainer Klement
Tel.: 03763-2978
[email protected]