SMS Frank Zappa

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SMS Frank Zappa
SMS 234: Frank Zappa
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Fragen zur Sendung
A
Wann und wo wurde Frank Vincent Zappa geboren?
B
Wie beschreibt er selbst in der Sendung seine Kindheit?
C
Welche Musik hörte Zappa als Teenager?
D
Welches Musikstück faszinierte ihn in dieser Zeit besonders? Aus welchem Grund?
E
Welche Instrumente spielte Zappa in seinen Bands?
F
Wie beschreibt Zappa seine Band „The Mothers“ im Vergleich zu den Beatles?
G
Erinnert ihr euch an die Musik der Sendung? Beschreibt den Sound der Stücke!
H
Welche Anekdoten aus seiner Band- und Tourzeit mit „The Mothers of Invention“ beschreibt Frank
Zappa in der Sendung?
I
Aus welchem Grund empfand Zappa seine erste Zusammenarbeit mit einem Sinfonieorchester als
deprimierend?
J
Worum handelt es sich bei „The Yellow Shark“, dem gelben Hai?
K
Welche Ratschläge gibt Zappa den Hörern der Sendung mit auf den Weg?
musik & bildung 4.13
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SMS 234: Frank Zappa
Lösung: Fragen zur Sendung
A
Wann und wo wurde Frank Vincent Zappa geboren?
B
Wie beschreibt er selbst in der Sendung seine Kindheit?
C
Welche Musik hörte Zappa als Teenager?
D
Welches Musikstück faszinierte ihn in dieser Zeit besonders? Aus welchem Grund?
E
Welche Instrumente spielte Zappa in seinen Bands?
F
Wie beschreibt Zappa seine Band „The Mothers“ im Vergleich zu den Beatles?
G
Erinnert ihr euch an die Musik der Sendung? Beschreibt den Sound der Stücke!
H
Welche Anekdoten aus seiner Band- und Tourzeit mit „The Mothers of Invention“ beschreibt Frank
Zappa in der Sendung?
I
Aus welchem Grund empfand Zappa seine erste Zusammenarbeit mit einem Sinfonieorchester al
deprimierend?
J
Worum handelt es sich bei „The Yellow Shark“, dem gelben Hai?
K
Welche Ratschläge gibt Zappa den Hörern der Sendung mit auf den Weg?
Lösung: A) am 21. Dezember 1940 in Baltimore. / B) Er berichtet, dass sein Vater in der Rüstungsindustrie tätig war und er deshalb mit einer Gasmaske spielte, die er seinen „Raumfahrerhelm“
nannte. Außerdem interessierte er sich für zwei Dinge: Schlagzeug spielen und Sprengstoff. / C) Vor allem Rhythm and Blues, von Lightnin’ Slim oder Slim Harpo. / D) Zappa zeigte sich besonders
von Edgar Varèses Komposition Ionisation beeindruckt. Er hatte den Eindruck, dass die meisten Menschen diese Musik furchtbar fanden, und das faszinierte ihn sehr. / E) Zuerst Schlagzeug, später spielte er auch Gitarre und sang. / F) Er beschreibt sie mit den Worten: „Meine Band hieß „The Mothers“, wir spielten unsere eigenen Sachen, wir hatten keine langen Haare, wir hatten keine Banduniformen und wir waren hässlich wie die Nacht. Kurz und gut, wir waren untragbar.“ / H) Er erinnert sich, dass während eines Konzerts in Montreux die Halle abbrannte. Außerdem
berichtet er, wie er von einem eifersüchtigen Konzertbesucher in einen fünf Meter tiefen Orchestergraben gestoßen wurde und dass er infolge dessen ein Jahr im Rollstuhl verbrachte. / I) Weil er
den Eindruck hatte, dass Orchestermusiker sich hauptsächlich für ihre Bezahlung interessieren und wenig für die Musik selbst. / J) So lautet der Name eines Orchesterprojekts, das Zappa 1992,
kurz vor seinem Tod, mit dem Frankfurter Ensemble Modern durchgeführt hat. / K) Er rät, ihn nicht als einen „Heiligen“ darzustellen. Außerdem empfiehlt er, sich stets vom eigenen Musikgeschmack leiten zu lassen und die Musik gut zu finden, die einem selbst gefällt.
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Rockmusik und Avantgarde
AVANTGARDE
Als „avantgardistisch“ wird gemeinhin der Versuch bezeichnet, neue Ideen in Kunst und Musik zu etablieren. Der Begriff „Avantgarde“ stammt
ursprünglich aus dem Militär-Jargon und bezeichnete die Vorreiter einer Armee, deren Aufgabe es war, feindliches Gelände auszuspähen und zu
erschließen (aus franz. „avant“ = vorn und „garde“).
Auch in der Rockmusik gab es Versuche, die Grenzen zwischen Rock, Jazz, klassischer und zeitgenössischer Musik neu auszuloten. Nur so konnten
musikalische Entwicklungen angebahnt werden anstatt ein eintöniges „Immer-mehr-des-immer-Gleichen“ hervorzubringen. Manche dieser
Ideen erscheinen heute als selbstverständlich mit der Rockmusik verbunden und wenig außergewöhnlich, waren aber damals neue Versuche,
musikalische Entwicklungen anzustoßen.
!
1.
2.
3.
Vergleicht die folgenden drei Texte und diskutiert die unterschiedlichen musikalischen Wege.
Die Kombination unterschiedlicher Musikstile ist heute als „Crossover“ bekannt.
Welche euch bekannten Bands und Stücke passen zu diesem Genre?
Der Musikwissenschaftler Peter Wicke zeigt sich sehr skeptisch, ob es eine „Avantgarde“-Bewegung in der Rockmusik
gab und überhaupt je geben kann. Welcher Ansicht seid ihr? Nehmt zu dem folgenden Zitat begründet Stellung!
»
Im grenzenlosen Universum des Pop ist längst alles Avantgarde, was nicht Mainstream ist, und selbst der Mainstream
ist eigentlich nichts anderes als Avantgarde, die von gestern nämlich.
«
Peter Wicke, in: Positionen 71/2007, S. 10
Pete Townshend, Bandleader
von „The Who“
Pete Townshend, der Gitarrist der englischen Rockband The Who,
© Nick Soveiko
Roger Glover und Steve Morse von
„Deep Purple“ bei einem Konzert 2005
Jimi Hendrix
Der Ausnahmegitarrist Jimi Hendrix ging sogar so weit, seine
Gitarre während einer Live-Show auf der Bühne in Flammen zu
setzen und die dabei entstehenden Klänge und Geräusche aus
berstendem Holz und schmelzenden Tonabnehmern zu zelebrieren. Darüber hinaus entlockte er seinem Instrument aber auch
durch seine unnachahmliche Spieltechnik und zahlreiche
„Tricks“ neue Klänge, etwa, indem er mit den Zähnen spielte.
Bekannt wurde er außerdem durch die Nutzung ausgewählter
Effektgeräte: Der „Flanger“-Effekt und vor allem das „WahWah-Pedal“ wurden sein Markenzeichen.
Die Hardrock-Band Deep Purple dagegen kreuzte Rockmit klassischer Musik und engagierte gleich ein ganzes
Sinfonieorchester für gemeinsame Konzerte und Einspielungen. Ganz fair war diese Zusammenarbeit allerdings nicht,
denn natürlich konnte die Band mit ihren Verstärkern das
Orchester übertönen.
© Warner Music Group
© Neal Preston
war nicht nur bekannt für seine kreisende Anschlagstechnik (auch die
„Windmühle“ genannt), sondern auch dafür, bei Auftritten der Band
seiner Gitarre dadurch unbekannte Klänge zu entlocken, dass er sie mit
brachialer Gewalt in Verstärker und Bühnen-Equipment krachen ließ.
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SMS 234: Frank Zappa
Freak out!
Freak Out! – so lautete der Name des ersten Albums von Zappas Band „The Mothers
of Invention“. Es gilt als das erste Konzeptalbum der Rockgeschichte, denn anstatt
einer zusammenhangslosen Zusammenstellung von Musikstücken beinhaltet es nur Songs mit
Bezug zum Leben und Alltag der Freaks (so bezeichnete man in Kalifornien die „Hippies“
der 1960er-Jahre). Dabei ging Zappa sogar so weit, für die Stücke Help, I’m a Rock und The
Return of the Sun of Monster Magnet über hundert Freaks ins Studio einzuladen, um ein
Happening aus gemeinsamem Singen, Tanzen und Trommeln zu veranstalten, welches er
auf Band aufzeichnete. Diese Stücke kommentierte er im Booklet lediglich mit der Anmerkung
„So klingen Freaks, wenn man sie um ein Uhr früh in einem Aufnahmestudio auf eine für
500 Dollar gemietete Perkussionsausrüstung loslässt“.
Um sicherzugehen, dass die Idee hinter dem Album auch wirklich verstanden wird, erklärte Zappa
im Inneren des Albums detailliert, was unter einem „Freak out!“ zu verstehen ist:
»
© Zappa Family Trust
Auf der persönlichen Ebene ist „freaking out“ ein Prozess, in dem ein Individuum überholte und
restriktive Maßstäbe hinsichtlich des Denkens, der Kleidung und der sozialen Etikette abstreift, um
einen kreativen Ausdruck für seine Beziehung zu seinem unmittelbaren Lebensumfeld wie
auch den sozialen Strukturen zu finden. Von weniger scharfsinnigen Individuen wurden deshalb
wir, die wir uns für diesen Weg des neuen Denkens und Fühlens entschieden haben,
„Freaks“ genannt, daher der Terminus „Freaking out“. Wenn sich mehrere oder viele Freaks
zusammenfinden und sich gemeinsam durch Musik oder Tanz ausdrücken, wird das im Allgemeinen „a Freak out“ genannt. Die daran Beteiligten haben sich von der sozialen Sklaverei befreit,
kleiden sich in ihre fantasievollsten Gewänder und erfahren als Gruppe, welche Möglichkeiten
des freien Ausdrucks sie besitzen. Wir möchten jeden, der diese Musik hört, ermutigen, zu uns zu
stoßen … werdet Mitglied bei den „United Mutants“ … Freak out!
»
Exkurs: Zappa und die „Freaks“
Die 1960er-Jahre in Amerika waren geprägt von gesellschaftlichem und sozialem Wandel. Der
sogenannte Kalte Krieg, die Rassendiskriminierung und der Kriegseintritt der USA
in den Vietnam-Krieg prägten das politische Bewusstsein der jungen Generation und
führten zu einer landesweiten Protestbewegung, aus der sich die „Hippie“-Bewegung
entwickelte.
Zappa bekannte sich mit Freak out! eindeutig als Teil dieser Gegenkultur. Dies hielt ihn jedoch
nicht davon ab, sich auf seinen folgenden Alben auch über die kommerzielle Vereinnahmung der
Freaks lustig zu machen, etwa auf dem Album We’re only in it for the money, das einen parodistischen Gegenentwurf zum erfolgreichen Album Sgt. Peppers lonely Hearts Club der Beatles
darstellt.
!
1.
Stellt euch folgende Situation vor und schreibt einen Brief an den Label-Boss: Ihr seid Musiker einer Indie-Band und wollt den Besitzer
eines Plattenlabels überzeugen, eure Musik zu vertreiben, obwohl diese nicht dem musikalischen Mainstream entspricht.
2.
Vergleicht die Beschreibung des „Freak outs“ mit Frank Zappas Zielsetzung seiner Musik.
Diskutiert die Unterschiede.
Inwiefern unterscheidet sich das „Freak out“ von dem im Song Brown Shoes don’t make it kritisierten „American Way of Life“?
3.
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SMS 234: Frank Zappa
Brown Shoes don’t make it
Der Song Brown Shoes don’t make it stammt von Absolutely Free, dem 1967 erschienenen, zweiten
Album von Zappas Band „The Mothers of Invention“. Das Stück ist ein gutes Beispiel dafür, wie Zappa
die gängige Vorstellung von Rockmusik erweiterte. Heute wird der Song unter den 500 einflussreichsten Stücken in der „Rock’n’Roll Hall of Fame“ geführt.
Text und Musik sind in dem Stück eng miteinander verknüpft – inhaltlich wird der „American Way of
Life“ kritisiert. Dazu wird im ersten Teil des Textes das vordergründig saubere und idyllische Leben
eines städtischen Angestellten der amerikanischen Mittelschicht dargestellt. Im zweiten Teil des Textes
werden jedoch die Abgründe erkennbar, die hinter der makellosen Fassade lauern: Die geheime und
uneingestandene Sehnsucht des Angestellten ist es, mit einem minderjährigen Mädchen zu schlafen.
Zappas Song kritisiert die gesellschaftlichen Wert- und Moralvorstellungen der amerikanischen
Mittelschicht der 1970er-Jahre. Der Protagonist des Songs führt ein zwar gesellschaftlich angesehenes,
jedoch gefühlloses und monotones Leben („plastic robot“). Als Folge davon entwickelt er heimliche,
obszöne Fantasien.
Brown shoes don’t make it – Textausschnitte
A)
Brown shoes don’t make it (2 x)
Quit school, why fake it
Brown shoes don’t make it
B)
TV dinner by the pool
Watch your brother grow a beard
Got another year of school
You’re okay, he’s too weird
Be a plumber
He’s a bummer
He’s a bummer every summer
Be a loyal plastic robot
For a world that doesn’t care
That’s right
D)
Be a jerk – go to work (4 x)
Do your job, and do it right
Life’s a ball
TV tonight
Do you love it
Do you hate it
There it is
The way you made it
Vokabeln:
plumber – Klempner
bummer – Penner, Gammler, Herumtreiber
E)
A world of secret hungers
Perverting the men who make your laws
Every desire is hidden away
In a drawer in a desk by a Naugahyde
chair
On a rug where they walk and drool
Past the girls in the office
F)
We see in the back
Of the City Hall mind
The dream of a girl about thirteen
jerk – Dummkopf
drawer – Schublade
Naugahyde – Kunstleder
rug – Teppich
drool – sabbern
1.
Hört den Song bis Minute 2’30’’. Erstellt mithilfe der abgedruckten Tabelle eine Hörpartitur.
a) Tragt zunächst die Buchstaben der zugehörigen Textschnipsel in der richtigen Reihenfolge in die Tabelle ein.
Macht euch kurze Anmerkungen, was musikalisch passiert.
b) Tragt anschließend ein, welche Instrumente und welche stimmlichen Effekte für den jeweiligen Abschnitt verwendet werden.
2.
Frank Zappa selbst hat in sich in zahlreichen Interviews zu seiner Musik geäußert.
Die Zielsetzung seiner Stücke beschreibt er folgendermaßen:
»
Wir wollen dazu beitragen, dass die Leute politisch bewusst werden. Die meisten jungen Leute, die Pop-Musik hören, haben noch niemals
ein Orchester gesehen. Und wenn sie es doch schon mal gesehen haben, dann im Fernsehen, 45 cm breit, 35 cm hoch, grau. Sie kennen kein
Orchester, sie kennen keinen Jazz, keine ernste Musik. Sie kennen nur Rock ’n’ Roll. Da wir aber ernste Musik, Jazz, gesprochenes Material des
absurden Theaters kombinieren und auf einer Rock ’n’ Roll-Basis transportieren, können wir ihnen eine ganze Masse neuer Ideen geben.
»
!
C)
Smile at every ugly
Shine on your shoes and cut your hair
a) Welche der genannten stilistischen Elemente erkennt ihr wieder? An welchen Stellen des Songs?
b) Diskutiert, inwiefern Zappas Zielsetzung in dem Song Brown Shoes don’t make it erreicht wird. Begründet eure Meinung!
3.
Frank Zappa bezeichnete seine Musik einmal als „Film für die Ohren“.
Inwiefern passt diese Beschreibung zum Song Brown Shoes don’t make it?
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SMS 234: Frank Zappa
Hörpartitur
A
B
C
D
E
F
Text
Gesang
Instrumente
Notizen
Gesang und Instrumente:
Rockband
Rockband
„normaler“
Gesang
Schnaufen,
Schnarchen,
Sprechgesang
„opernhafter“
Gesang /
Falsettstimme
„normaler“
Gesang
Streicher,
Flöte,
Trompete,
Klavier,
Geräusche
Pauken,
Klavier,
Flöte,
verzerrte Gitarre,
Streicher,
Kazoo
Kazoo,
Rockband
„normaler“
Gesang,
„opernhafter“
Gesang /
Falsettstimme
Rockband,
Keyboard,
Kazoo
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SMS 234: Frank Zappa
Hörpartitur – Lösungsblatt
A
B
C
D
„normaler“
Gesang
„normaler“
Gesang,
„opernhafter“
Gesang /
Falsettstimme
„opernhafter“
Gesang /
Falsettstimme
„normaler“
Gesang
Rockband
Rockband,
Keyboard,
Kazoo
Kazoo,
Rockband
Rockband
E
F
Text
Gesang
Instrumente
Schnaufen,
Schnarchen,
Sprechgesang
Pauken, Klavier,
Flöte, verzerrte
Gitarre, Streicher,
Kazoo
Streicher,
Flöte,
Trompete,
Klavier,
Geräusche
Notizen
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SMS 234: Frank Zappa
© Anna Meuer
Frank Zappa machte in seinem Leben viele Wandlungen durch. Seine Musikerlaufbahn begann er als Schlagzeuger, wechselte jedoch bald zur E-Gitarre. Er war als
Bandleader aktiv und versammelte hochkarätige Musiker um sich. Seine Fähigkeiten
als Gitarrist konnten sich durchaus mit denen großer Gitarrenhelden seiner Zeit
(z. B. Jeff Beck, Eric Clapton und Jimi Hendrix) messen.
Zeit seines Lebens beschäftigte er sich jedoch auch mit dem „ernsthaften“ Komponieren und 1976 beschloss er, sich nur noch dieser Arbeit zu widmen. Er kündigte seiner
Band und gab das Gitarre spielen auf, um fortan alleine an neuen Stücken zu
arbeiten, welche er auf dem Synclavier komponierte. Sein Traum war es, mit professionellen Orchestern zusammenzuarbeiten und für diese zu komponieren:
„Nun, ich bin Komponist und ich nenne mich gern einen Komponisten. Ich liebe es,
zu komponieren. Es gibt mir mehr als alles andere. Ich ziehe das Schreiben dem
Spielen vor.“
Tatsächlich gelang es ihm, auch als Komponist Anerkennung zu finden: Zunächst
arbeitete er mit dem französischen Komponisten und Dirigenten Pierre Boulez
zusammen, später mit dem Dirigenten Kent Nagano und dem London Symphony
Orchestra. Zappa war jedoch von dieser Kooperation nicht sehr begeistert: Er hatte
den Eindruck, dass durch die geringe Probenzeit, die er mit den Orchestern hatte, die
Stücke nicht sonderlich gut klangen. Erst gegen Ende seines Lebens, in der Arbeit mit
dem Frankfurter
Ensemble Modern,
war er wirklich mit
den Aufführungen
zufrieden.
© John R. Southern
Zappa und das Orchester
Das Synclavier
Bei dem Synclavier handelt es sich um
eine Art computergesteuerten Synthesizer. In den 1980er-Jahren war dieses
Instrument bei Komponisten und
Produzenten sehr beliebt, heutzutage
findet man es nur noch in Keyboardoder Instrumentenmuseen. Zappa war
begeistert von der Möglichkeit, nicht
nur den Klang von verschiedenen
Instrumenten programmieren zu
können, sondern auch komplexe
Kompositionen auf Knopfdruck detailgetreu vom Computer wiedergeben zu
lassen. Dies sollte jedoch in der Zusammenarbeit mit Orchestermusikern später ein Problem
werden, denn häufig waren
Zappas Stücke rhythmisch
geradezu „unmenschlich“
kompliziert.
Das Ensemble
Modern
Zappa schrieb nicht nur neue Kompositionen für
seine Arbeit mit den verschiedenen Orchestern
und Ensembles. Teilweise griff er auch bereits
bestehende Band-Kompositionen auf. Der Song
Peaches en Regalia wurde z. B. bereits 1969 auf
dem sehr erfolgreichen Album Hot Rats veröffentlicht und 2004 vom Ensemble Modern mit
„klassischen“ Instrumenten neu eingespielt.
!
1.
Vergleicht die beiden Aufnahmen des Songs (z. B. bei iTunes erhältlich).
Welche Unterschiede fallen euch auf?
Welche Vorteile und Möglichkeiten bieten sich für Zappa mit einer Orchesterbesetzung?
2.
Warum, meint ihr, war Frank Zappa von der Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern so begeistert?
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SMS 234: Frank Zappa
Die Gestaltung der Platten-Cover
Die Gestaltung der Cover seiner Platten war Frank Zappa äußerst wichtig. Er war überzeugt, dass das Cover bereits vor dem ersten Hören
der Aufnahme einen Eindruck von den Inhalten des Albums vermitteln soll. Da er bei seiner Arbeit gern selbst die Fäden in der Hand
hielt, verwendete er viel Zeit auf das Layout – und war außer sich, wenn das Ergebnis nicht seinen Vorstellungen entsprach. Dies war
z. B. bei dem ersten Album Freak out! der Fall.
!
1.
2.
Just Another Band
from L. A., 1972
The Grand
Wazoo, 1972
Bongo Fury, 1975
Ship arriving too
late to save a
drowning Witch,
1982
The Man from Utopia,
1983
Boulez Conducts
Zappa: The Perfect
Stranger, 1984
Vergleicht die Cover der Alben miteinander. Wo erkennt ihr Gemeinsamkeiten? Wo Unterschiede?
Stellt euch vor, ihr stündet in einem Plattenladen. Für welches Album würdet ihr euch entscheiden, ohne die Musik zu kennen?
Aus welchen Gründen?
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