Soccer Nr.5
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Nr.5 04/04 www.soccer-magazin.de ISSN 1613-4052 1,50 © Das Frauenfussball Magazin Start BL-Serie Turbine Potsdam Interview Siegfried Dietrich Porträt Viola Odebrecht Mein Verein OFC-Lady-Kickers Gewinnspiele Viola Odebrecht 1. FFC Turbine Potsdam www.viola-odebrecht.de Ariane Hingst 1. FFC Turbine Potsdam www.ariane-hingst.de Foto: N. Bieneck www.soccer-magazin.de u.v.m. Humanitäres Hilfswerk für Trauma-Kinder und -Frauen e.V. Partner des Soccer-Magazins Pro verkauftem Heft spendet Soccer 0,25 Euro und pro Abo 1,- Euro REISDRUCK Liebe LeserInnen, wir freuen uns, dass Sie sich für SOCCER, Das unabhängige Frauenfussballmagazin, entschieden haben. Schreiben Sie uns, wie Ihnen SOCCER gefällt und sparen Sie auch nicht mit Kritik. Per Post, e-mail, oder nutzen Sie unser neues Feedback-Formular auf www.soccer-magazin.de Wir, das sind Frauenfussball-Fans aus ganz Deutschland und darüber hinaus, die es sich auf die Fahnen geschrieben haben, Sie regelmäßig mit den neuesten und interessantesten Informationen rund um den Frauenfussball zu versorgen. Und/Oder: Werden auch Sie SOCCERRedakteurIn! Schreiben Sie uns, von wo und worüber Sie berichten wollen. Themenvorschläge finden Sie auf unserer Homepage. Nutzen Sie bitte auch unser Forum, im www.FF-Forum.net. Doch Stillstand wäre auch für uns ein Rückschritt. Wir wollen uns weiter verbessern und noch vielseitiger werden. Dabei können Sie uns helfen! Wir freuen uns über jede Mitarbeit und neue Ideen! Die nächste Ausgabe erscheint am 20.06.2004. Danke an alle, die an dieser Ausgabe mitgearbeitet haben, sowie einen Dank an unsere Abonnenten, Anzeigenkunden, die Druckerei Reisdruck und unseren neuen Partner, das humanitäre Hilfswerk für Trauma-Kinder und -Frauen e.V. (siehe Seite 4). Soccer spendet von jedem verkauften Heft/Abonnement 0,25 Euro/1,- Euro an das humanitäre Hilfswerk. Vorwort www.soccer-magazin.de Und nun viel Spaß beim Lesen, wünscht Ihnen das -Team Widerrufsrecht: Diese Vereinbarung kann ich innerhalb von 14 Tagen schriftlich widerrufen. Die Frist beginnt mit Absendung dieses Coupons. Einsenden oder faxen an: Soccer - Marquardstr. 25 - 60489 Frankfurt Fax: 0 12 12 - 5 11 88 14 09 Bitte überweisen Sie Euro 14,- (inkl. Versandkosten) auf folgendes Konto: 1822 Direkt KTO-Nr.: 12 52 35 07 14 BLZ: 500 502 01 Name: Pfeil Verwendungszweck: Soccer-Abo Straße/Nr. PLZ/Wohnort Email Datum Vita89 Ein Muss für jede Sportlerin! www.vita89-biosaft.de Impressum Herausgeber Ausgabe Nr. 6 erscheint am: 20.06.2004 Produktion/Anzeigen Redaktions-/ und Anzeigenschluß: 06.06.2004 Marquardstrasse 25 - D-60489 Frankfurt Telefon: 0 69 - 78 80 37 75 Fax: 0 12 12 - 5 11 88 14 09 Internet: www.soccer-magazin.de Email: [email protected] Redaktion Adina Alk (AA), Luisa Metz (LM), Jutta Gieser (JG), Tabea Kriesten (TK), Catharina Schwenke (CS), Daniela Kappes (DK), Theresa Gessler (TG), Hanna Harsche (HH), Steffi Klein (SK), Anja Braehmer (AB), Nora Kruse (NK), Katja Öhjschläger (KÖ), Nadine Bieneck (NB), Ricarda Sorges (RS), Bernhard Kux (BK), Volker Lieberum (VL), Daniel Moeckl (DM), Rouven Rieker (RR), Matthias Binder (MB), Ron Wesley (RW), Daniel John (DJ), Thomas Schlimme (TS), Dittmar Pfeil (DP) Email: [email protected] Satz/Layout Dittmar Pfeil Erscheinungsweise 6x jährlich; Auflage 1000 Druck Reisdruck Strubbergstr. 80 D-60489Frankfurt www.reisdruck.de Haftungsausschluß Soccer übernimmt keinerlei Haftung oder Gewähr für den Inhalt/ Copyright der eingesandten Artikel und Fotos. Unterschrift Inhalt Inhalt Vorwort..................................3 Inhaltsverzeichnis...............3 Humanitäres Hilfswerk.............4 .....................5 Quiz/FF im Ausland.................5 Bianca Rech China.................6 Fanclub............7 DeutschlandBundesliga; Regionalliga; ect. / UEFA-CUP...............................7 Frauenfussball im Internet.....8 Spielberichte......................8+9 Spielplan Nationalmannschaft / Newssplitter/Wechselbörse/ WM 2003.........................9 FF-Links...............................10 Bundesliga-Spielplan / Bundesliga-Spielplan/DFB-Pokal/ DFB Pokal / UEFA CUP.......10-11 UEFA-CUP/Natio-Spielplan......11 TorwarthandschuheDietrich..... für Frauen12 Interview-Siegfried mit Gewinnspiel........... 12-13 Girlskick/Interview-C. Schulz..13 Mein Verein ..15 Porträt-Viola Odebrecht/ WUSA...........16 U21 Länderpokal....................14 Portrait .............17 Mein Verein Lady-Kickers.....15 Homepage BL-Serie: 1. Vorstellung FFC Turbine / Hamburger SV.........18 Potsdam.........................16+17 Aktion Pro-FF.....................19 Geschichte der Bl/ Bücherrezensionen................18 Pro-FF/Gewinnspiel/Vorschau.19 Fotocollage...........................20 www.soccer-magazin.de 3 Inhalt Name/Vorname Impressum Abo für mich Abonnement Abonnement-Bestellung Schicken Sie mir bitte das Soccer-Magazin für ein Jahr zum Preis von Euro 14,- für 6 Hefte an untenstehende Anschrift. Als Jahresabonnent erhalten Sie Zugang zum Premium-Bereich unter www.soccer-magazin.de, mit weiteren Extras. Macht mit bei der HuHi-Soccer-Elf! Humanitäres Hilfswerk www.soccer-magazin.de Soziale Herausforderung: REFORM DER MENSCHLICHKEIT! Keine Macht der (Partner-) Gewalt! Gewaltschutzgesetz GschG: Seit dem 01.01.2002 ist das GschG in Kraft. Verhindert es (Partner-) Gewalt? Hilft es einer Mutter mit ihren Kids, aus der Tyrannei heraus zu kommen? Nein! Diese Entscheidung kannst nur Du allein treffen! Gewalt hat für Dich und Deine Kids unterschiedliche Dimensionen, eine fatale Dynamik! Perspektivlosigkeit! Perspektivlosigkeit ist ein Auslöser für Gewalt! Leider glauben viele Kids, Alcopops oder andere berauschende Substanzen seien die Lösung! NOCH IST ES NICHT ZU SPÄT!!! Aber auch Du darfst nicht länger zuschauen! Auch Du musst etwas tun! Interventionsstelle: Wir beraten, betreuen und versorgen Opfer von häuslicher Gewalt! Dabei gibt es kein Limit und nichts Unmögliches! Unsere Interventionsstelle gegen Gewalt im häuslichen Bereich ist die erste in Hessen und die zweite in der gesamten BRD. Betroffene Kinder und Frauen haben unangemeldet Zugang und bekommen zu jeder Tagesund Nachtzeit Akuthilfe. Weitere sind in Planung bzw. in Gründung. Das Gläserne Hilfswerk: Auf Grund der politischen und ökonomischen Situation in Deutschland ist das Vertrauen der Bundesbürger stark beschädigt. Das gilt auch für Spender und Mitglieder sozialer Einrichtungen. Und genau deshalb setzen wir hier neue Zeichen. Durch unseren EmailNewsletter und unser Magazin, die beide alle zwei Monate allen Spendern und Mitgliedern zugesandt werden, legen wir ALLE Einnahmen und Ausgaben offen. Wir halten uns strikt an die gesetzliche Vorgabe, nur bis zu 10% der Spenden und Mitgliedsbeiträge für die weitere Beschaffung von Finanzmitteln aufzuwenden. Exakt 90% ALLER EINNAHMEN lassen wir Präventivprojekten und sozial Bedürftigen zukommen. Männerberatungsstelle: Gewalttätern helfen wir, ihre physische und psychische Gewaltschwelle zu verringern! Reform der Menschlichkeit: Was hat Gewalt mit Reform der Menschlichkeit zu tun? Eine ganze Menge! Kein Mensch wird als Gewalttäter geboren. Gewalt erlernt man. Gewalt lernt man in der Gesellschaft bzw. Kultur, in der man lebt und aufwächst. Kinder sehen und lernen von den Eltern, wie Gewalt (scheinbar!) als Konfliktlöser funktioniert. Der Täter instrumentalisiert Gewalt für seine Macht und sein Ego. Neben seiner (defekten) Persönlichkeitsstruktur hat sein Umfeld eine immense Bedeutung. Hier sind seine menschlichen Werte durch sein ökonomisches und angepasstes Verhalten bzw. durch sein Cool-Sein weitgehend auf der Strekke geblieben. Bewährte Rituale und gute Eigenschaften sind nicht gefragt, denn damit gilt man als Weichei! Hardcore ist in unserer Gesellschaft angesagt! Die Folgen: Familie ADE, Single life ist cool, Ego-Trip en vogue. Über 1 Million Kinder leben unter dem Existenzminimum. In 2 Jahren werden es mehr als 1,5 Mio. Not leidende Kinder sein (+ 50%). Jede 3. Ehe wird geschieden. Viele Kids erleben in 5 Jahren drei Väter. Das geht Dich nichts an? Bist Du kein Mitglied unserer Gesellschaft? Bist Du nicht (mit-) verantwortlich für diese Situation unserer Gesellschaft? Was antworten die Kids darauf? Was antworten die Jugendlichen auf die Frage nach ihrer Zukunft? PERSPEKTIVLOSIGKEIT! Sie lenken sich von ihrer perspektivlosen Freizeit und Zukunft mit Videospielen, Playstations und kill him games ab. 4 www.soccer-magazin.de zeit u.a.m. für Beratung, Hilfe und Betreuung gibt es hier nicht. Betroffene wird sofort geholfen. WIR SIND DER ERSTE VEREIN MIT EINER INTERVENTIONSSTELLE GEGEN GEWALT IM HÄUSLICHEN BEREICH! Nachwuchs für den Frauenfussball: Deutschland ist Weltmeister im Frauenfussball! Toll! Unsere Kickerinnen haben bereits Geschichte geschrieben! Als state of art Hilfswerk denken wir jedoch schon an MORGEN, wir sehen die vielen Talente in der 2. Reihe. Das ermutigt uns, ein Frauenfussball Talenttreffen ins Leben zu rufen! Das Ergebnis dieser Talententdeckung: die HuHi-Soccer-Elf! (Huhi steht für Humanitäres Hilfswerk). Namhafte Künstler und Interpreten und unsere chartverdächtige eigene CD (Wir sind für Dich da, immer für Dich da, wenn nicht jetzt, wann dann), Songwriter und Frontman Francesco Rohles werden die Zukunft unser Kickerinnen unterstützen und ermöglichen. Unsere CD ist durch Thomas Anders gelabelt und wird durch VALVE RECORDS produziert. Humanitäres Hilfswerk für Trauma-Kinder und -Frauen e.V. Bahnstrasse 11 65205 Wiesbaden Tel.: 0611 36074-83 Email: [email protected] Weltkindertag 17.09. 20.09.2004: Der Weltkindertag hat keinen angemessenen Stellenwert. Mit groß angelegten Aufklärungs- und Präventionsveranstaltungen in 15 Landeshauptstädten werten wir diesen Weltkindertag auf, um Kindern wirklich gerecht zu werden. Hierfür liefert uns das GschG (Gewaltschutzgesetz, seit 01.01.2002 in Kraft) die gesetzmäßige Grundlage. Gegenüber dem österreichischen Gesetz mit einer im Gesetz verankerten Interventionsstelle gegen Gewalt im häuslichen Bereich hat Deutschland diese Funktion nicht im Gesetz. Diese Lücke im Gesetz i. S. der traumatisierten Kinder und Frauen zu schließen, daran arbeiten wir bereits! Der Weltkindertag ist unsere Dateline. Unsere Veranstaltungen dienen auch dem Ziel, in jeder der 15 Landeshauptstädte eine Interventionsstelle als Akuthilfe, Versorgungs- und Betreuungs-Oase für in Not geratene Kinder und Frauen zu etablieren. Eine Begegnung mit dem (Gewalt-)Täter ist hier ausgeschlossen. Termine, Uhr- Die CD wird in Kürze über die SoccerHomepage beworben. Erster Höhepunkt nach dem TalentEvent ist ein BENEFIZ-Spiel der HuhiSoccerinnen gegen eine ProminentenElf oder einen bekannten Verein. Du bist talentiert? Worauf wartest Du noch? Rufe an: bei Mike Rau (2. Vorsitzender) unter der Nr.: 0176 700 69 550 oder bei Dittmar (unserem Partner und Herausgeber des SoccerMagazins). Aus Kostengründen erhältst Du dann einen Rückruf! Los, los, auf gehts! Jetzt bist Du dran mit Action! Tu was! Tu es für Dich, tu es für andere Frauen und für die Kids! WENN nicht jetzt, wann dann! Just give us a call! Herzlichst Euer Karl Kollrich 1. Vorsitzender 1. Welcher der Bundesligaclubs nahm nicht am Hallenturnier in Bielefeld teil? a) 1.FFC Turbine Potsdam b) FFC Heike Rheine c) Hamburger SV d) FSV Frankfurt 5. Wie viele Spielerinnen vom 1. FFC Turbine Potsdam waren im WM-Kader? a) 3 b) 6 c) 4 d) 5 9. Welche Mannschaft wurde erster Frauenfußballweltmeister (1991)? a) Deutschland b) China c) USA d) Schweden 6. Wie oft war das Tor einer FussballerIN vor 2003 Tor des Jahres? a) 1 Mal b) kein Mal c) 2 Mal d) 3 Mal 10. In welcher Stadt sind zwei der WM-Teilnehmerinnen von 2003 geboren? a) Köln b) München c) Hannover d) Euskirchen 7. Welche beiden deutschen Spielerinnen schossen die zweitmeisten Tore bei der WM 2003 (je 4)? a) Prinz & Wiegmann b) Hingst & Garefrekes c) Meinert & Wiegmann d) Meinert & Garefrekes 11. Welche Spielerin gab die meisten Torvorlagen bei der WM 2003? a) Mia Hamm b) Katia Cilene Teixeira da Silva c) Maren Meinert d) Hanna Ljungberg Quiz 2. Wer schoss den Freistoß, den Nia Künzer zum Golden Goal verwandelte? a) Birgit Prinz b) Maren Meinert c) Renate Lingor d) Kerstin Stegemann 3. Wo findet jährlich das offizielle Hallenturnier des DFB statt? a) Bonn b) Berlin c) Frankfurt d) Potsdam 4. Zum wievielten Mal gewann Birgit Prinz die Wahl zur Weltfußballerin des Jahres? a) zum ersten Mal b) zum zweiten Mal c) zum dritten Mal d) zum vierten Mal Frühlingserwachen in Österreich (MB) Die österreichische Frauen Bundesliga gestaltet sich im Frühjahr 2004 sehr unterschiedlich: Im Spitzenfeld ist der Vorjahresmeister SV Neulengbach anscheinend wieder eine Klasse für sich mit einem Respektabstand von 10 Punkten folgen die Frauen von USC Landhaus. Im Mittelfeld geht es dennoch heiß her: Nur fünf Punkte trennen den 3., Innsbrucker AC vom 7., Haubis Ardagger/Neustadtl. Vor allem die Damen von McDonalds LUV Graz haben einen starken Aufwärtstrend: Nach vier Niederlagen in Serie zum Auftakt sind sie jetzt bei sieben Runden sechs Spiele ohne Niederlage, gegen SV Neulangbach war man jedoch chancenlos. Eng wird es sicher für SC Damen Dörfl und MAG Hellas Kagran, sie haben bisher erst vier bzw. einen Punkt am Konto. Ein besonderes Jubiläum feiert der Bundesligaverein Union Kleinmünchen in der 12. Runde: Die Traditionsmannschaft bestreitet beim Heimspiel gegen den FC Südburgenland das 400. Meisterschaftsspiel seit Vereinsbestehen. SOCCER Austria berichtet in der 1. Ausgabe ausführlich darüber. Spannend wird auch der Cupbewerb, treffen doch Landhaus und Innsbruck nur eine Woche nach dem Meisterschaftsspiel im Cup wieder aufeinander. Man kann gespannt sein, wie sich diese Spiele entwikkeln. Aufsteiger Südburgenland wird sich nach dem Derby-Sieg gegen Dörfl auch keine Blöße geben, ebenso werden SV Neulengbach und Union Kleinmünchen den Einzug in das Cup Halbfinale schaffen. 8. Welche Spielerin hatte keinen Einsatz bei der WM 2003? a) Nadine Angerer b) Sandra Smisek c) Viola Odebrecht d) Conny Pohlers 12. Welche Mannschaft gewann das Internationale Hallenturnier in Jöllenbeck 2004? a) Djungården/Älvsjö b) 1. FFC Frankfurt c) 1. FFC Turbine Potsdam d) Odense BK (CS/DK) Platz Verein Luxemburg Kleines Land mit großen Spiele S shop24.de.vu U N (DJ) Gegründet Tore Punkte im Jahr 2003: Die Luxemburger Nationalmannschaft im Frauenfußball. Bislang war Luxemburg noch ein weißer Fleck auf der Landkarte des Frauenfußballs. Das soll sich nun ändern. Luxemburg ist bekanntlich ein kleines Land mit ca. 430.000 Einwohnern. Doch Luxemburg ist auch ein fußballbegeistertes Land und da die Luxemburger traditionell auch den Sport in Deutschland verfolgen, hat der deutsche WM-Titel dem Frauenfußball auch bei unseren Nachbarn einen Popularitätsschub gebracht. Eine Liga gibt es schon lange, derzeit spielen dort 16 Vereine. Souveräner Tabellenführer vor der Winterpause ist der Serienmeister FC Progrès Niedercorn mit 13 Siegen aus 13 Spielen und dem rekordverdächtigen Torverhältnis von 118:3. Hartnäckigster Rivale ist der FC Etzella Ettelbrück. Die Akzeptanz der Frauen in den männerdominierten Vereinen lässt aber oft noch zu wünschen übrig. Eine offizielle Nationalmannschaft wurde erst im letzten Jahr gegründet. Im September 2003 wurde in Mondercange auch ein neues Ausbildungszentrum eröffnet, in dem die Nationalmannschaften sowohl der Männer als auch der Frauen trainieren. Die Rahmenbedingungen wurden von der FIFA, die sich an der Finanzierung beteiligte, als sehr positiv eingeschätzt. Zum Trainer der neuen Auswahl wurde Romain Jean berufen, der damit erstmals für ein Frauenteam verantwortlich ist. Plänen.phoenix- Foto: Daniel John Vorteil eines kleinen Landes ist, dass die Wege kurz sind. Daher kann die gesamte Nationalmannschaft auch zwei- bis dreimal wöchentlich gemeinsam trainieren. Die Altersstruktur des Teams ist gemischt, das Spektrum reicht von 15 bis 32 Jahren. Bis zum Alter von 14 Jahren dürfen Mädchen in gemischten Mannschaften spielen, wonach oft direkt zu den Erwachsenen gewechselt. Ein typisch luxemburgisches Problem ist der hohe Ausländeranteil von 37% in der Bevölkerung, und so trainieren in Romain Jeans Team auch sieben Spielerinnen, die noch nicht die Luxemburgische Staatsangehörigkeit haben. Bisher wurden noch keine Länderspiele, sondern lediglich einige Testspiele gegen regionale Teams aus den Nachbarländern durchgeführt - daher gibt es auch noch keine Weltranglistenpunkte. Die ersten Ergebnisse sind aber durchaus ermutigend: Wir sind schon weiter, als ich erwartet hatte, lautet das Fazit des Trainers nach den ersten Monaten. Bei der Qualifikation zur WM 2007 möchte man auf jeden Fall teilnehmen. Vielleicht gelingt den Frauen dann ja bald, worauf die Luxemburger Männer seit 1995 warten: Ein Sieg in einem Länderspiel. Soccer wünscht viel Erfolg! www.soccer-magazin.de 5 FF im Ausland Quiz Quiz www.soccer-magazin.de Länderspiel Deutschland - China www.soccer-magazin.de Bis Athen bleibt noch viel zu tun Deutschland unterliegt China mit 0:1 (KÖ, RR, DM) Am 4. März traf die deutsche Nationalmannschaft im gut besuchten Fürther Playmobilstadion bei ihrem ersten Test-Länderspiel im Rahmen der OlympiaVorbereitung nach zwei Kantersiegen in der EM-Qualifikation gegen Portugal mit China auf den ersten ernstzunehmenden Gegner. Beim chinesischen Team kam es nach dem Viertelfinal-Aus bei der letztjährigen WM in den USA zum personellen Umbruch. Mit neuem Trainer und einem deutlich verjüngten Kader war man schon seit Mitte Dezember im Mannschaftstraining. In der Anfangsformation der deutschen Mannschaft, die sich beim Einspielen im neuen schwarzen Trainingsanzug mit goldenem Stern präsentierte, tauchten gegenüber der gewohnten WM-Aufstellung drei neue Namen auf. Das Tor durfte die aus der Gegend stammende Nadine Angerer vom Bundesliga-Spitzenreiter 1. FFC Turbine Potsdam hüten. Sie soll im Wechsel mit Silke Rottenberg bis Athen Spielpraxis sammeln. ©Moeckl Die zweite Neue, Isabell Bachor aus Bad Neuenahr, rückte auf die linke Außenbahn und nahm Pia Wunderlichs Platz ein, die im zentralen Mittelfeld aufgestellt war. Sarah Günther vom HSV, ebenfalls neu in der Startelf, rückte auf den sonst von Ariane Hingst eingenommenen Platz in der Viererkette. Die Aufgabe von Hingst und Wunderlich sollte es sein, die verletzten Mittelfeldregisseurinnen Renate Lingor (Sprunggelenksentzündung) und Viola Odebrecht (Leistenzerrung) zu vertreten. Das deutsche Team mit Birgit Prinz und Inka Grings im Sturm begann vielversprechend, doch schon nach einer Viertelstunde verebbte der deutsche Angriffsschwung und die Gäste aus China wurden stärker. Während sich beim amtierenden Weltmeister die Fehlpässe häuften, Birgit Prinz gut bewacht und Inka Grings zu wenig ins Spiel gebracht wurde, wussten die Chinesinnen mit ihrem Zweikampfverhalten, Passspiel und ihrer hohen Laufbereitschaft zu überzeugen. Insbesondere über die linke Abwehrseite der Heimmannschaft konnten sich die Chinesinnen gefährlich durchsetzen. Steffi Gottschlich stand ein ums andere Mal zu weit entfernt von ihrer Gegenspielerin und bekam die quirligen Offensivspielerinnen der Gäste nicht in den Griff. Als die Chinesinnen schon mehr Spielanteile für sich gewonnen hatten, kam Teng Wei in der 27.Minute im deutschen Strafraum zu einem Kopfball und prallte dabei mit der aus dem Tor herauseilenden Nadine Angerer so unglücklich zusammen, dass beide das Spiel nicht fort 6 www.soccer-magazin.de ©Moeckl Stegemann, Günther setzen konnten. Angerer, die sich 10 Minuten nach dem Zusammenprall gegen Silke Rottenberg auswechseln ließ, fiel aufgrund dieser Verletzung auch für das am darauffolgenden Sonntag terminierte Bundesliga-Spitzenspiel gegen Titelverteidiger 1. FFC Frankfurt mit einer Beckenprellung aus. Mit einem torlosen Unentschieden ging das Spiel in die Pause. Das Spiel der Gäste war insgesamt zwingender, die Aktionen der Deutschen hingegen zu zerfahren und ungeordnet. Weder Ariane Hingst, noch die etwas stärker spielende Pia Wunderlich konnten das durch die Ausfälle Lingors und Odebrechts entstandene Loch im zentralen Mittelfeld stopfen. Zur 2. Halbzeit brachte Bundestrainerin Tina Theune-Meyer Sandra Smisek und Sonja Fuss für Pia Wunderlich und Isabell Bachor. Bachor hatte ein starkes Spiel gezeigt und konnte mit hoher Laufbereitschaft und Mut zu Fernschüssen das deutsche Angriffsspiel beleben. Während Fuss blass blieb, gelang es Sandra Smisek, die wie schon in Reutlingen auf der linken Außenbahn eingesetzt wurde, dem deutschen Offensivspiel neue Akzente zu verleihen. Ihr gefährlicher Torschuss nach einer schönen Einzelaktion zur Mitte der zweiten Halbzeit verfehlte das chinesische Tor nur um Haaresbreite. Dennoch dominerten die Chinesinnen auch in der zweiten Spielhälfte die Partie und kamen durch Bai Lili zu einer Großchance, als diese - frei vorm Tor stehend - direkt auf Silke Rottenberg schoss. Den Nachschuss klärte Sarah Günther, die sich nach anfänglicher Nervosität als echte Alternative empfahl, auf der Linie. Mitte der 2. Halbzeit wachte das Publikum noch einmal auf, LaOla-Wellen gingen reihenweise durchs Stadion, und es konnte die Spielerinnen damit zumindest kurzzeitig noch einmal mitreißen. Inka Grings lief frei aufs Tor zu, verfehlte selbiges jedoch, und Birgit Prinz Schuss aus aussichtsreicher Position ging knapp am Tor vorbei. Die von den Fans erhoffte Schlussoffensive der deutschen Mannschaft, in der die Hamburgerin Britta Carlson ab der 68.Minute ihr Debüt gab, blieb jedoch aus. Stattdessen drückten die Gäste ihrerseits auf die Führung, die ihnen dann in der 79. Minute auch gelang. Bai Lili kam in der schlecht postierten deutschen Abwehr zum Schuss und ließ Silke Rottenberg, der die Sicht verdeckt war, keine Chance. Letzte Bemühungen um den Ausgleich, bei denen ab der 80. Minute auch Petra Wimbersky tatkräftig mitwirkte, schlugen fehl. Es blieb beim verdienten 1:0 für den Gast aus China. Die deutsche Mannschaft muss ihre Formation und Form für die Olympischen Spiele in Athen noch finden und wird dabei in den nächsten Spielen wieder auf das zentrale Mittelfeld um Viola Odebrecht und Renate Lingor bauen können, deren Fehlen sich im deutschen Spiel deutlich bemerkbar machte. Doch reicht dies allein nicht, um zu erklären, warum der Rest der Mannschaft nicht in der Lage war, diese Ausfälle zu kompensieren oder zumindest eine Struktur ins Spiel zu bringen. Positiv herausstechen konnten Sandra Minnert, die mit ihrem souveränen Kopfballspiel einige chinesische Chancen vereitelte, und Isabell Bachor in der ersten Halbzeit, die mit ihrem couragierten Angriffsfußball überzeugte. So lässt sich als Fazit formulieren, dass durch dieses Spiel noch einmal jedem vor Augen gehalten werden konnte, dass Portugal kein Gradmesser war, das deutsche Team noch Zeit braucht, um in olympiareife Form zu kommen und eine Niederlage zu diesem Zeitpunkt, wie auch Bundestrainerin Theune-Meyer nach dem Spiel befand, durchaus heilsam sein kann, um in den nächsten Spielen die richtigen Schlüsse für die Olympiavorbereitung zu ziehen. Die beachtliche Zuschauerzahl von 12848 Zuschauern an einem Donnerstagabend und eine Einschaltquote von 3,33 Millionen Zuschauern, die die ARD-Übertragung live verfolgten, bekräftigen den Eindruck vieler, dass sich die Nationalmannschaft in der deutschen Sportlandschaft erfreulicherweise weit vorn etabliert hat. Stenogramm Deutschland: Angerer (36. Rottenberg) Stegemann, Hingst (67. Carlson), Günther, Gottschlich Minnert, Wunderlich (45. Smisek), Bacher (74. Fuss), Garefrekes (80. Wimbersky) Prinz, Grings China: Xiao Zhen Wang Liping (78. Jin Xiaomei), Li Jie, Fan Yunjie, Zhang Ying Ren Liping, Pu Wei, Teng Wei (28. Han Duan), Zhang Ouying Bai Lili (90. Duan Fangfang), Qu Feifei (85. Bi Yan) Tore: 0:1 Bai Lili Schiedsrichterin: Elke Günthner (Bamberg) Martina StorchSchäfer (Petersberg), Tanja Schneider (Edelfeld) Zuschauer: 12.848 Zuschauer ©Moeckl Garefrekes, Stegemann und P. Wunderich In Zukunft wollen wir gerne von allen Bundesliga-Spielen, DFB-Pokal-Spielen und UEFA-CUP-Spielen Berichte bringen. Dazu suchen wir Verstärkung im Soccer-Team! Email: [email protected] UEFA-CUP - Halbfinalbegegnungen Die Favoriten der Halbfinals im UEFA-Cup sind wohl relativ eindeutig Umeå IK und der 1. FFC Frankfurt. Marta war die beste Spielerin auf dem Platz, ansonsten ließ die Leistung von Umeå zu wünschen übrig. Brøndby Kopenhagen - Umeå IK 2:3 Malmö FF - 1. FFC Frankfurt 0:0 (TK, VL) Am Samstag musste zuerst Umeå gegen Brøndby ran. Aber was heißt im Fußball schon Favoriten?! Die Frankfurterinnen waren unsicher bezüglich des anstehenden Spielverlaufs, da viele Spielerinnen angeschlagen ins Spiel gehen mussten. Am Anfang konnte Frankfurt einige gute Chancen herausspielen, dann gab es jedoch zunehmend mehr Chancen für Malmö, mehrere Bälle mussten von Frankfurt auf der Linie gerettet werden. Ich finde Frankfurt hat normal viel mehr drauf, sie sind ein klasse Team und haben super Spielerinnen. Eigentlich kann da Malmö gar nicht mithalten, aber es scheint heute nicht Frankfurts-Tag zu sein meint Anna Sjöström (Umeå IK) in der Halbzeit. Foto: Tabea Kriesten Von Anfang an machte Brøndby Druck. Trotzdem ging Umeå in der 22. Minute durch ein Eigentor nach einem Freistoß von Marta in Führung. Aber Umeå wurde nie wirklich zur klar besseren Mannschaft, so fielen kurz darauf in der 34. und 44. Minute zwei Tore für Brøndy. Kurz vor der Pause konnte Umeå noch ausgleichen. Foto: Tabea Kriesten Anna Sjöström Man merkt das die Ljungberg (Kreuzbandriss) und Östberg (gesperrt) fehlen! Normalerweise hat Umeå mehr drauf., meint Steffi Jones in der Halbzeit. In der 2. Halbzeit hatte Umeå das Spiel besser unter Kontrolle. Zwar gab es einige Probleme vorn im Sturm, dennoch fiel in der 80. Minute der Siegtreffer. Insgesamt war das Spiel recht ausgeglichen, Birgit Prinz, Jenny Engwall In der 2. Halbzeit wurde es mit dem 0:0 ab der 60. Minute sehr eng. Malmö hatte viele gute Chancen und man kann von Glück sagen, das kein Ball ins Tor gegangen ist. Steffi Jones Statement nach dem Spiel: Malmö hat sehr robust gespielt, besonders auffällig waren Sjögran und Nordin. Die Schieds- Foto: Tabea Kriesten Renate Lingor, Christina Zerbe, Heidi Kackur richterin hat nicht gut genug eingegriffen und hatte so das Spiel nicht richtig unter Kontrolle. Bei Frankfurt waren Zerbe, Minnert und Kliehm gut, auch ein Lob an alle Angeschlagenen! Bei uns hat einfach das Spiel nach vorne nicht funktioniert, die Lauffreude hat meiner Meinung nach gefehlt! Louise Hansen meint zum Rückspiel:Da wir heute kein Tor erzielen konnten wird es hart, aber ich denke mit dem Publikum im Rücken werden wir es schaffen! Aufstellung: Malmö FF: Caroline Jönsson - Jenny Engwall, Denise Reddy, Karoline Westberg, Josefin Ovesson - Frida Nordin, Therese Jönsson, Malin Andersson, Therese Sjögran - Heidi Kackur (75. Anna Mörstam), Nilla Fischer (87. Mia Westerblad) UEFA-CUP - Halbfinale www.soccer-magazin.de 1. FFC Frankfurt: Marleen Wissink - Tina Wunderlich, Christina Zerbe, Sandra Minnert, Katrin Kliehm - Stefanie Weichelt (77. Patrizia Barucha/88. Mira Krummenauer), Louise Hansen, Renate Lingor, Pia Wunderlich - Birgit Prinz, Judith Affeld (79. Bianca Rech). Schiedsrichterin: Dagmar Damkov (Tschechische Republik) Zuschauer: 2150 Beste Spielerinnen: Caroline Jönsson, Sjögran, Westberg/Zerbe, Kliehm, Wissink Soccer-Interview - Anna Sjöström Man trifft immer wieder schwedische Fußballerinnen, die sich nicht vorstellen können, dass viele Deutsche zu ihren Fans zählen. Wie kommt das? Nein, weil wir nicht viel von Deutschland wissen. Ist das von der WM? Nicht nur? Ok, woher kriegt ihr dann Infos von unseren Spielen am Wochenende? Wo könnt ihr sie sehen in Deutschland? Wir kriegen nichts von der deutschen Liga mit. Ich wüsste keinen in Schweden der Steffi Jones oder Prinz Fan ist... Was denkst du über deine deutschen Fans? Gibt es etwas was du ihnen sagen willst? Ich kann nicht glauben, dass ich deutsche Fans habe. Aber ich denke, es ist wirklich schön und hoffe, sie kommen nach Schweden und sehen sich ein Ligaspiel oder ähnliches an. Es wäre toll! Was sind deine Saisonziele? Ich möchte mit Umeå die schwedische Meisterschaft und den Würdest du gerne in der deutschen Bundesliga spielen? Ich glaube nicht wirklich. Ich weiß nicht, wie gut die deutsche Liga ist?! Wie viele Teams es gibt, ob Frankfurt der alleinige Champion ist oder es noch mehr gute Teams gibt...?! In Schweden wird es diese Saison wirklich hart zu gewinnen. Ich denke, hier bin ich am besten aufgehoben. Sjöa schaut sich gespannt Soccer an! Die zwei Brasilianerinnen bei Umeå, siehst du die als Konkurrenz oder Bereicherung für euch? Es sind sehr gute Spielerinnen. Zuerst wussten wir gar nichts über sie, Marta und Marina. Übrigens, Marina ist nicht bei uns. Sie spielt für einen Nachbarverein. Marta ist eine wundervolle Person, sie spricht englisch, ist offen, immer gut drauf und nett im Training. Aber dann bei Olympia werden wir Konkurrenten sein. Gegen wen würdest du im Finale lieber spielen: Frankfurt oder Malmö? Es wäre toll, wenn es ein schwedisches Finale geben würde. Aber egal, ich bereite mich darauf vor, erneut auf Frankfurt zu treffen, denn ich konnte beim letzten Halbfinale in Frankfurt nicht spielen, weil ich verletzt war. So denke ich, wäre es toll im Finale auf sie zu treffen. Solltet ihr im UEFA-Cup-Finale auf Frankfurt treffen: Die beiden letzten Jahre war es immer sehr knapp. Das Verhältnis ist nun 1:1. Was gibt dir die Zuversicht, dass ihr Frankfurt dieses Jahr schlagen könnt und damit das Verhältnis auf 2:1 verbessert? Wo siehst du eure Vorteile, wo eure Nachteile? Wir haben Marta, sie ist eine sehr gute, neue Spielerin und ich denke wir haben eine Chance Frankfurt zu schlagen. Ich habe gehört, Steffi Jones ist verletzt?! Oh, sie kann bald wieder spielen? Dann drücke ich jetzt Malmö die Daumen! Kannst Du dir vorstellen, dass wir bei solchen Spielen (FFC Frankfurt - Umeå IK oder Deutschland - Schweden) sehr leiden, da wir beide Teams mögen? Ja, aber ich denke ihr wollt das Frankfurt gewinnt.....! Hab ich Recht? Mehr von Sjöa gib es auf ihrer Homepage: www.anna-sjoestroem.de.sr Das Gespräch führten Tabea Kriesten und Volker Lieberum www.soccer-magazin.de 7 Soccer-Interview Wir haben ein neues Dreamteam in der schwedischen Nationalmannschaft gesehen, Vickan und Sjöa. Du hast in letzter Zeit tolle Tore geschossen. Warum? Ich denke, es ist nicht einfach in das Team zu kommen. Ich habe einen Traum, dass ich in Schweden einmal zur Stammelf gehöre. Aber wir wechseln unsere Aufstellung (4-4-2 oder 4-3-3). Ich denke, ich habe bessere Chancen bei dem 4-4-2 System zu spielen. Aber es ist toll mit Vickan zu spielen, denn sie ist wirklich eine sehr gute Spielerin. Pokal gewinnen. Ich hoffe, dass ich zur Olympiade mitkomme. Da möchten wir gewinnen und ich denke wir haben eine Chance. Bei vielen Ländern, z.B. China, haben die guten Spielerinnen aufgehört. Deshalb müssen sie erst ein neues gutes Team aufbauen - so haben wir gute Chancen. Foto: Tabea Kriesten Anna Sjöström (Sjöa) spielt seit 2000 für Umeå IK und ist seit Ende 2001 in der Nationalmannschaft. Während der Weltmeisterschaft letztes Jahr, konnte sie sich einen festen Platz in der Nationalmannschaft erkämpfen. Nachholspiel 6. Spieltag: FC Bayern München - 1. FFC Frankfurt 0:1 (0:1) Pflichtaufgabe routiniert erfüllt (BK) Die Rollen beim Bundesliga-Nachholspiel FC Bayern München gegen 1. FFC Frankfurt waren vor dem Spiel klar verteilt: Frankfurt musste gewinnen, um den Abstand zum Spitzenreiter Potsdam zu verkürzen. Bayern spekulierte auf nicht unbedingt eingeplante, aber doch stark benötigte Punkte. Vor Spielbeginn ließen sich die Bürgermeister des Spielortes Aschheim die Gelegenheit zur Ehrung der FFC-Weltmeisterinnen nicht entgehen. Hinzu gesellte sich ein Weltmeisterkollege von 1974: Gerd Müller ist seit langem Fan des Frauenfußballs und überreichte Birgit Prinz seine Gratulation. Dennoch gehörte die erste Viertelstunde eindeutig den Schützlingen von Neu-FCB-Trainerin Sissy Raith, aber bei den Sturmbemühungen der Bayerinnen schlichen sich vor allem auf deren rechten Abwehrseite Abstimmungsprobleme ein. Mit weiten Diagonalpässen konnten die Frankfurterinnen ein ums andere Mal über diese Seite kontern. Der dritte Versuch führte schließlich zum Spiel entscheidenden 1-0: Marion Wilmes hatte durch einen schnellen Diagonalpass viel Platz auf der rechten Bayernabwehrseite und konnte Louise Hansen am langen Pfosten bedienen. Die dänische Nationalspielerin hatte letzten Herbst im Pokalspiel FCB-FFC genau die gleiche Situation vorgefunden: Wie damals brachte sie ohne Probleme den Ball im Tor unter. Von diesem Schock erholte sich die Heimmanschaft nur allmählich, die Frankfurterinnen beschränkten sich ab diesem Zeitpunkt auf das Nötigste. Während der FCB mehr Spielanteile und Ballbesitz hatte, verzeichnete der FFC die besseren Chancen, die aber alle von der überzeugenden FCB-Torfrau Christine Francke gehalten wurden. Die beste Chance der Bayern hatte Nina Aigner 10 Minuten vor Spielende: Unbedrängt zehn Meter vor dem FFC-Tor stehend, gelang Ihr ein zu wenig platzierter Kopfball, der sichere Beute von Marleen Wissink wurde. Letztendlich standen sich zwei Teams gegenüber, denen man die lange Pause deutlich anmerkte. Bayern konnte trotz engagiertem Spiels nicht für entscheidende Gefahr sorgen. Frankfurt gelang es mit Routine und konzentrierter Abwehrarbeit den Sieg zu sichern. Beim FCB konnten neben Christine Francke noch Tanja Wörle gefallen, während bei Frankfurt Sandra Minnert kompromisslos die Abwehr zusammenhielt. Pavlina Scasna, Christina Zerbe Aufstellung: FC Bayern München: Christine Francke, Johanna Loistl (51. Simone Laudehr), Sabine Loderer, Sandra de Pol, Dagmar Urbancova, Partzsch Pavlina Scasna, Tanja Wörle, Sonja Spieler, Nina Aigner (71. Kim Rogers) Katharina Grießemer 1. FFC Frankfurt: MarleenWissink, Marion Wilmes, Sandra Minnert, Christina Zerbe, Katrin Kliehm, Tina Wunderlich, Louise Hansen, Pia Wunderlich, Judith Affeld (46. Patricia Barucha), Birgit Prinz, Sandra Albertz (77. Stefanie Weichelt) Tore: 0:1 Louise Hansen (13.) Gelbe Karten: Spieler, Laudehr, de Pol, Minnert, Zerbe Schiedrichterin: Fehlow (Zeestow) Zuschauer: 300 Bundesliga 12. Spieltag FSV Frankfurt Hamburger SV 0:2 (0:0) (TS) Es fing gut an für den FSV Frankfurt im Aufeinandertreffen zweier Mannschaften, die im gesicherten Mittelfeld der Tabelle weder mit Meisterschaft, noch mit Abstieg zu tun bekommen dürften, und daher frei aufspielen konnten. Schon nach fünf Minuten hatte sich die an diesem Tag enttäuschende Sarah Günther auf der linken Abwehrseite des HSV zwei Fehler geleistet, die zu guten Chancen des FSV führten. Wenn Jennifer Meier nur in der dritten Minute den Ball richtig getroffen hätte! Foto: Steffi Klein Spielberichte www.soccer-magazin.de Gabi König-Viaolkovisch In der 14. Minute dann die bis dahin größte Chance für den FSV, doch der Ball ging aus aussichtsreicher Position über das Tor. Wer immer an diesem Tag die Nummer 9 des FSV trug, hätte mit einem Schluck Zielwasser vor dem Spiel vielleicht den Verlauf der Partie hier entscheidend verändern können. Denn so war es bald auch vorbei mit der Herrlichkeit beim FSV. Die Spielerinnen des HSV erkämpften sich zunehmend mehr Spielanteile und kamen in der 18. Minute nach einer Ecke zu ihrer ersten Torchance. Doch eine Abwehrspielerin des FSV bekam noch das Bein zwischen Ball und Tor. Die Partie verlief bis zur Halbzeit ausgeglichen, wirklich zwingende Chancen gab es auf beiden Seiten nicht mehr. Wer nun in der Halbzeitpause auf eine Steigerung bei der Heimmannschaft spekuliert hatte, sah sich getäuscht, denn nach der Pause spielte fast nur noch der HSV. Die sehr starke Britta Carlson beste Spielerin auf dem Platz bediente HSV-Torjägerin Tanja Vreden mit einer punktgenauen Flanke, doch der Kopfball der Stürmerin ging nur an die Latte (49. Minute). Sandra Smisek vergab bereits in der 50. Minute die letzte große Chance des FSV in diesem Spiel, als sie von rechts im FünfMeterraum knapp am langen Eck vorbeischoss. Dann vergab Tanja Vreden fast im Minutentakt Riesenchancen des HSV, wobei die aufmerksame FSV-Torhüterin Verena Volz aber auch ihren Anteil hatte. In der 52. Minute holte sie der durchgebrochenen HSV-Stürmerin meisterhaft den Ball vom Fuß und in der 64. Minute klärte Volz außerhalb des Strafraums haarscharf in bester Libero-Manier. Als Tanja Vreden dann in der 63. und 66. Minute zwei weitere Hundertprozentige versiebte, hätte die Abwehr des FSV nun wirklich genug Zeit gehabt, sich besser zu orientieren. Doch in der 70. Minute war es dann soweit: Tanja Vreden gab einen knallharten Schuss von der Strafraumgrenze ab. Eigentlich längst keine so gute Möglichkeit wie die vorher vergebenen, doch diesmal war der Ball im Netz. Nur zwei Minuten später dann konnte sich Tanja Vreden auch noch als Vorbereiterin auszeichnen. Nach ihrem sehr schönen Zuspiel durch drei Gegenspielerinnen hindurch hatte Maja Schubert keine Probleme, den 2:0 Endstand zu markieren. Bitter für den FSV, dass kurz vor Schluss auch noch Karina Thöne verletzt in die Kabine getragen werden musste. Aufstellung: FSV Frankfurt: Verena Volz, Nina Kirchhain, Stefanie Becker, Melanie Soyah, Saskia Bartusiak, Gaby König-Vialkowitsch, Sandra Smisek, Annika Stunz, Karina Thöne (85. Fiona Röhrig), Jennifer Meier, Julia Kiesewalter (75. Ivonne Baerthel) HSV: Claudia von Lanken, Alexandra Gärtner, Aferdita Kameraj, Svenja Cohn, Sarah Günther, Britta Carlson (87. Anna Carbow), Friederike Engel, Silva Lone Saländer, Janina Haye, Maja Schubert, Tanja Vreden Tore: 1:0 Tanja Vreden (70.), 2:0 Maja Schubert (72.) Gelbe Karten: Sarah Günther (23.), Aferdita Kameraj (85.) Schiedrichterin: Yvonne Bengfort (Rhede) Zuschauer: 300 DFB-Pokal - Halbfinale 1. FFC Frankfurt FFC Heike Rheine 4:1 (2:0) (TS) Gala-Vorstellung von Birgit Prinz Rheine chancenlos! Einsatzbereitschaft bis zur Selbstverleugnung hatte Heike Rheines Team-Manager Alfred Werner von seinen Spielerinnen gefordert und versprochen, dass das Spiel zu einem Höllentanz werden würde. Auch Trainerin Monika Staab vom 1. FFC Frankfurt hatte ihr Team auf ein hartes Kampfspiel eingeschworen: Der aufgeweichte Platz schien die ideale Bedingung zum Grätschen, Rutschen und Kämpfen zu garantieren, doch es kam anders. Vor 900 Zuschauern boten beide Teams ein sehr faires Spiel mit schönem Kombinationsfußball. Aber während bei Rheine die meisten Spielzüge im Mittelfeld der Frankfurterinnen hängen blieben, erspielten sich die Frankfurterinnen schnell ein deutliches Übergewicht. Mit 8 www.soccer-magazin.de der wieder genesenen Renate Lingor kam auch wieder die Sicherheit und Effektivität ins Mittelfeldspiel des 5-maligen Pokalsiegers zurück, die in den letzten beiden Heimspielen schmerzlich vermisst worden war. Birgit Prinz konnte wieder weiter vorne spielen und fand prompt zu alter Torährlichkeit zurück. Schon in der 7. Minute Foto: Volker Lieberum K. Stegemann, K. Garefrekes, L. Hansen hieß es 1:0 für den 1. FFC Frankfurt, nachdem die erneut stark spielende Katrin Kliehm sich sehr schön in der Nähe der Eckfahne durchgesetzt hatte und eine Abwehrspielerin den Ball genau auf Birgit Prinz spielte, die etwa von der Strafraumgrenze aus einschoss. Von einem Aufbäumen auf Seiten des Tabellendritten aus Rheine war leider nichts zu sehen, so dass die Partie recht einseitig weiterging. Das 2:0 in der 28. Minute besorgte Renate Lingor nach einem weiten und genauem Steilpass der wieder einmal hervorragenden Sandra Minnert, wobei Lingor die ansonsten zu den besseren ihres Teams zählende Liesbeth Migchelsen geschickt düpierte und einen technisch perfekten Schlenzer ins Ziel brachte. Entspannte Gesichter in der Halbzeitpause bei den Fans des FFC Frankfurt, für die das Spiel entschieden schien, doch nach der Pause machte Rheine endlich richtig Druck und hielt den Ball minutenlang in der Nähe des Frankfurter Strafraums. Dies bot den Frankfurterinnen aber Möglichkeiten zum Kontern. Louise Hansen schoss in der 50. Minute noch über das Tor, Birgit Prinz machte es in der 56. Minute dann besser. Mit Ball von links in den Strafraum stürmend markierte sie souverän das 3:0. Damit war die 11-minütige Druckphase von Heike Rheine auch schon beendet. Weltklasse dann die Leistung von Birgit Prinz zum 4:0. In der 78. Minute startete sie etwa 5 Meter von der Mittelinie entfernt noch in der eigenen Hälfte einen Alleingang, umspielte auf dem Weg zum Strafraum 2 Gegenspielerinnen und ließ sich auch von Torfrau Miriam Elling nicht mehr am Torerfolg hindern. Rheine gab sich zwar nie ganz geschlagen, konnte aber die Überlegenheit der Frankfurterinnen auch weiterhin nicht verhindern. Gegen Ende der Partie versuchten dann sogar noch einige Abwehrspielerinnen von Frankfurt vorne mitzumischen, was prompt zu einem erfolgreichen schnellen Konter führte, den Kerstin Garefrekes mit dem 4:1 in der 90. Minute abschloss. Garefrekes hatte zuvor ebenso wie Kerstin Stegemann in einem insgesamt enttäuschenden Team eine solide Leistung geboten, wobei aber keine von beiden besonders aufgefallen war. Fazit: Vor den Augen von Co-Bundestrainerin Sylvia Neid boten alle potentiellen Nationalspielerinnen eine ansprechende Leistung in einer leider zu einseitigen Partie. Birgit Prinz war die herausragende Spielerin, der 1. FFC Frankfurt fährt zum 6. Mal in Folge zum Pokalfinale nach Berlin. Wunderlich (58. Judith Affeld), Renate Lingor (70. Patrizia Barucha), Louise Hansen - Birgit Prinz, Sandra Albertz. FFC Heike Rheine: Nadine Richter - Silke van den Berg, Claudia Aelker, Liesbeth Mighelsen, Nicole Werner (46. Theresa Hunecke), - Corinne-Ivonne Holtgräve (46. Anja Siegers), Kerstin Stegemann, Marieke Ran - Kerstin Garefrekes Jennifer Düner, Jessica Torny. Tore: 1:0 Prinz (7.), 2:0 Lingor (28.), 3:0 Prinz 56.), 4:0 Prinz (78.), 4:1 Garefrekes (90.) Aufstellung: Gelbe Karten: Krummenauer/Ran 1. FFC Frankfurt: Marleen Wissink - Katrin Kliehm, Christina Zerbe, Sandra Minnert, Tina Wunderlich (46. Mira Krummenauer) - Stefanie Weichelt, Pia Schiedsrichterin: Bibiana Steinhaus (Hannover) Zuschauer: 900 DFB-Pokal-Halbfinale: Brauweiler Pulheim Turbine Potsdam, 21.3.2004 (NB) Ein Spiel voller Emotionen, welches allen Anwesenden sicher noch lange in Erinnerung bleiben wird, war das zweite DFB-Pokalhalbfinale am 21.3.2004 in Brauweiler Pulheim, wo Turbine Potsdam gegen den aktuellen Tabellenelften antrat. Gingen die Potsdamerinnen zwar als Favoriten ins Spiel, war doch der Spielausgang nach Aussagen aller Beteiligten offen. Brauweiler Pulheim kann auf eine recht erfolgreiche Pokalhistorie zurückblicken (1991, 94, 97), für Turbine hingegen war seit 1997 vier Mal im Halbfinale Schluss. Würden den Potsdamerinnen dieses Mal wieder die Nerven einen Streich spielen? Hat die junge Mannschaft doch mittlerweile den Ruf inne, in entscheidenden Spielen notorisch an ihrer eigenen Nervosität zu scheitern. Die Stimmung war gespannt, als 14 Uhr der Anpfiff der über das gesamte Spiel sehr souverän pfeifenden Schiedsrichterin Christine Beck ertönte - ging es doch bei diesem Spiel um viel, insbesondere um viel Geld, welches beide Mannschaften für die Sicherung ihres Vereins dringend benötigen. Zwölfter Mann auf dem Platz war heute das Wetter, welches unberechenbar alle paar Minuten wechselte. Insbesondere der Wind beeinflusste das Spiel stark, und so war es mitunter reine Glücksache, wo die Pässe der Spielerinnen landeten. Das Spiel ging flott los, Brauweiler startete offensiv, ebenso auch Turbine. Somit war der Spielverlauf in den ersten Minuten auch sehr ausgeglichen. Die aufkeimende Nervosität der Potsdamerinnen, die ihnen schon so oft in wichtigen Spielen ein Bein gestellt hatte, legte sich spätestens nach dem frühen Treffer durch Turbine-Stürmerin Petra Wimbersky in der 15.Minute. Sehr schöne Passkombinationen zwischen Viola Odebrecht und Petra Wimbersky ließen der gut haltenden Brauweiler Torhüterin Corinna Ernst keine Chance. Nach dem ersten Treffer verlagerte sich der Spielverlauf stetig zu Gunsten Turbines. Es war dem Tabellenführer deutlich anzumerken, dass er mit dem frühen Treffer im Rücken deutlich befreiter aufspielen konnte. Doch obwohl Potsdam mit Rückenwind spielte, gelang den Spielerinnen während der gesamten ersten Spielhälfte kein Tor mehr. Dies lag hauptsächlich am starken Widerstand der Brauweilerinnen, die das starke Offensivspiel der Potsdamerinnen nun annahmen und dagegenhielten. Somit bekam Potsdams Torfrau Nadine Angerer, nach ihrer im Ländertestspiel gegen China am 4.3. erlittenen Beckenprellung endlich wieder einsatzfähig, zunehmend weniger zu tun. Auch wenn die Brauweilerinnen sich nur selten bis in die Potsdamer Abwehr durchspielen konnten wenn sie es schafften, waren sie mitunter kurz davor, das Ausgleichstor zu machen. Doch Angerers Einsatz wirkte sich nicht nur in psychologischer Hinsicht stabilisierend für die Potsdamer Mannschaft aus - sie hielt, was zu halten war und bot glänzende Paraden. So ging es mit einem Stand von 0:1 in die Halbzeit. Für die Pause hatten die Brauweiler Organisatoren, die dem Spiel einen angemessenen Rahmen gaben und die Veranstaltung optimal vorbereitet hatten (großes Lob dafür nach Brauweiler!), zur Unterhaltung der Zuschauer Interviews mit den anwesenden Vereinspräsidiumsmitgliedern sowie Nationaltorhüterin Silke Rottenberg, die sich das Spiel ihres ehemaligen Vereins ebenfalls anschauen gekommen war, organisiert. Rottenberg spekulierte zunächst auf den Ausgleich durch Brauweiler und anschließend noch einige Tore der beiden sehr stark kämpfenden Mannschaften. Würde es tatsächlich so kommen? Turbine legte dann in der zweiten Halbzeit los wie ein Feuerwerk. Die Grün-Weißen kamen in Folge nur noch zum Reagieren, zum Agieren hatten sie kaum mehr Gelegenheit. Spielentscheidend wirkte sich die Einwechslung von Conny Pohlers (für Annelie Brendel) in der 53.Minute durch Taktiker Schröder aus. Sie brachte zusätzlichen Schwung ins Spiel und leistete die entscheidende Vorarbeit für das zweite Potsdamer Tor, welches dann in der 56.Minute durch Anja Mittag fiel. Dieses Tor gab den Gästen die erhoffte Sicherheit für den weiteren Spielverlauf. Die Stimmung auf Seiten Turbines war nun regelrecht gelöst, während Brauweiler verbissen alles daran setzte, doch noch gegenzuhalten. Doch es wurde deutlich, dass die Kräfte der Gastgeber nachließen, und so hatte die heute trotz Kränkelns hervorragend aufspielende Petra Wimbersky keine großen Schwierigkeiten, noch das 0:3 einzufahren. Foto: Jan Kuppert Nichtmal der Wind konnte Turbine stoppen Jennifer Zietz, Anne-Kathrin Lenz verdient ins Pokalfinale gespielt. Brauweiler war gut ins Spiel gestartet, musste aber zunehmend mehr Spielanteile abgeben und gab den Spielverlauf spätestens zu Beginn der zweiten Halbzeit völlig aus der Hand. Während die Brauweiler Spielerinnen geknickt den Rasen verließen, kannte der Jubel auf Seiten der Potsdamer keine Grenzen mehr. Der Sekt floss in Strömen, Stürmerin Conny Pohlers selbst nahm die Pyrotechnik in die Hand, es wurde getanzt, gesungen und vor allem der Trainer gefeiert. Ein großer Tag war es für Bernd Schröder, den Potsdamer Coach. Das Potsdamer Urgestein trainiert die Potsdamer Damen seit 33 Jahren. Im fünften Pokalfinal-Anlauf hatte seine Mannschaft nun endlich geschafft, wovon Trainer und Mannschaft schon so lange träumen: Im prestigeträchtigen Finalspiel im Berliner Olympiastadion vor 60000 Zuschauern antreten zu können. Dort wird man im Übrigen auf einen alten Bekannten treffen: Den Dauerrivalen und langjährigen Pokalgewinner FFC Frankfurt. Dieser hatte sich bereits am 13.3. im ersten Halbfinale mit 4:1 gegen den FFC Heike Rheine durchsetzen können. Aufstellung: FFC Brauweiler Puhlheim 2000: Ernst, Bleibler, Niculescu, Lenz, Ciorba, Fuß, Flacke (80. Maiß), Schäpertöns, Brandebusemeyer, Biermann, Reisinger (69. Drzisga). Foto: Jan Kuppert vorn Mariana Ciorba, hinten Peggy Kuznik Während die etwa 50 angereisten, lautstarken Potsdamer Fans bereits Freudengesänge anstimmten, mussten die Turbinen noch zehn weitere Minuten durchhalten, bis auch bei ihnen nach Abpfiff alle Dämme brachen. Turbine Potsdam hat sich mit 0:3 souverän und 1. FFC Turbine Potsdam: Nadine Angerer, Maria Makowska (83. Julie Augustyniak), Peggy Kuznik, Nancy Augustyniak, Navina Omilade, Annelie Brendel (54. Conny Pohlers), Ariane Hingst, Viola Odebrecht, Perta Wimbersky, Jennifer Zietz, Anja Mittag Tore: 0:1 Perta Wimbersky (16.) 0:2 Anja Mittag (58.) 0:3 Perta Wimbersky (83.) Schiedsrichterin: Christine Beck Zuschauer: 600 www.soccer-magazin.de 9 Spirlberichte www.soccer-magazin.de Newsticker (KÖ) Weltmeisterin und Golden-GoalSchützin Nia Künzer (24) hat sich im Frankfurter Stadtderby zwischen dem 1. FFC Frankfurt und dem FSV Frankfurt am 07. Dezember ihren inzwischen vierten Kreuzbandriss zugezogen. Im Januar wurde sie erfolgreich operiert und kann seit Anfang März wieder ohne Krücken gehen. Ein Einsatz bei den Olympischen Spielen in Athen (August 2004) kommt jedoch voraussichtlich noch zu früh. Der Trainer des Bundesligisten 1. FC Saarbrücken, Georgio Tselios, erlitt Mitte Januar einen Herzinfarkt. Mittlerweile geht es dem 35-jährigen griechischen Coach nach eigener Aussage wieder besser. Am Spielfeldrand vertritt ihn derzeit noch CoTrainerin Alexandra Thurow. Das SoccerTeam wünscht Georgio Tselios auf diesem Wege weiterhin beste Genesung! Hanna Ljungberg (25), Dritte bei der Wahl zur Weltfussballerin des Jahres 2004 und 97-fache schwedische Nationalspielerin, hat sich Ende Januar einen Kreuzbandriss zugezogen. Es bleibt abzuwarten, ob sie bis zu den Olympischen Spielen wieder einsatzbereit sein wird. Vom 30.01. 03.02. fand das alljährliche Vier-Nationen-Turnier (ohne deutsche Beteiligung) in Asien statt. Die USA gingen nach Siegen über Schweden (3:0) und Kanada (2:0) sowie einem Unentschieden gegen China (1:1) aus diesem Turnier als Sieger hervor. China vor Schweden und Kanada belegten die Plätze. Ende Januar gaben der Deutsche Fußball- Bund (DFB) und die Canadian SoccerAssociation (CSA) eine umfangreiche Kooperation im Frauenfußballbereich bekannt. Diese soll einen Austausch (u.a. Länderspielreisen, Wechsel talentierter Spielerinnen von Deutschland nach Kanada bzw. von Kanada nach Deutschland) in allen Leistungsbereichen von der A-Nationalmannschaft bis zum U15-Jugendteam beinhalten. Für die A-Nationalmannschaft wurden vier Länderspiele im Jahr 2005 vereinbart. Während die Heimspiele noch nicht terminiert sind, stehen die Daten für die Gastspiele in Kanada fest. Die zwei Aufeinandertreffen sind für den 01. September in Vancouver und den 04. September in Edmonton geplant. Auf seiner Tagung am 29. Februar hat das FIFA-Exekutivkomittee Entscheidungen zu umstrittenen Regelfragen getroffen. Die Golden-Goal-Regel, von der deutsche Frauennationalmannschaften schon zweimal profitierten (EM 2001, WM 2003), wird abgeschafft. Desweiteren wird die Höchstzahl der Auswechslungen auch für Testspiele auf sechs begrenzt. In Zukunft ist es gestattet, offizielle Spiele auch auf Kunstrasen auszutragen, sofern die Unterlage den Qualitätsanforderungen entspricht. Anträge auf eine Verlängerung der Halbzeitpause von 15 auf 20 Minuten wurden abgelehnt. Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten bei der US-amerikanischen Profiliga WUSA beschränkt sich der Spielbetrieb im Jahr 2004 auf die sogenannten WUSA-Festivals. Sie finden vom 17. 20.6. im National Sports Center in Blaine (Minnesota), sowie vom 24. 27.6. im Home Depot Center in Carson (Kalifornien) statt. Bei jedem Festival werden je vier der acht WUSA-Teams antreten. Weitere Informationen zu den Teamaufstellungen werden noch folgen. Für 2005 ist dann wieder eine reguläre Saison geplant. Für die Austragung der Weltmeisterschaft 2003 in den USA wurde die Fédération Internationale de Football Association (FIFA) vom Internationalen Olympischen Komitee (IOC) mit der Women and Sport Trophy 2004 ausgezeichnet. Stellvertretend für den Fußballweltverband nahm WeltmeisterTrainerin Tina Theune-Meyer den Preis am 14.März in Marrakesch (Marokko) entgegen. Die deutsche A-Nationalmannschaft ist aufgrund ihrer herausragenden Leistungen bei der Weltmeisterschaft 2003 für den Laureus Sports Award 2004 nominiert worden. Durch den Titelgewinn in den USA ist Deutschland das einzige Land, dessen Fussballspielerinnen und -Spieler Weltmeistertitel erringen konnten. Trainerin Tina Theune-Meyer ist außerdem die erste Trainerin, die mit ihrem Team eine WM siegreich bestreiten konnte. Neben der Nationalmannschaft sind das Formel1-Team von Ferrari um Michael Schumacher, der Champions-League-Sieger AC Mailand, das Segelteam der Alinghi und die englische Rugby-Nationalmannschaft nominiert. Der Gewinner wird am 10.Mai in Estoril (Portugal) bekanntgegeben und geehrt. Winter-Wechselbörse der Frauen-Bundesliga ß Shelley Thompson (USA) FCR 2001 Duisburg (ab Mai 2004) Mirka Mohs (USA) à VfL Wolfsburg Isabelle Rokitte (1.FC Nürnberg) SC 07 Bad Neuenahr Petra Unterbrink (FFC Brauweiler Pulheim) Ziel unbekannt ß ß Pavlina Scasna (Philadelphia Charge) FC Bayern München ß ß ß Jeanette Götte ( FCR 2001 Duisburg) SG Wattenscheid 09 Annika Machalett (1. FFC Turbine Potsdam) Karriereende/ -unterbrechung ß Dianne Garza (SC 07 Bad Neuenahr) USA Annika Schön (TuS Ahrbach) SC 07 Bad Neuenahr ß ß Nancy Augustyniak (Atlanta Beat) 1. FFC Turbine Potsdam Nadija Inan (FSC Mönchengladbach) FCR 2001 Duisburg ß (KÖ) Julie Augustyniak (Atlanta Beat) 1. FFC Turbine Potsdam ß FF-Links - Wechselbörse - Newsticker www.soccer-magazin.de Macht mit bei der HuHi-Soccer-Elf! (siehe Seite 4) Frauenfussball im Internet 1. Bundesliga www.ffc-frankfurt.de www.ffc-turbine.de www.ffc-heike-rheine.de www.fsv-frankfurt.de www.fcbayern-frauenfussball.de www.ffc-brauweiler.de www.fcr2001-duisburg.de www.sc07badneuenahr.de www.scfreiburg.com www.vfl-wolfsburg.de www.hsv-frauen.de www.erster-fcs.de Weitere Infos, Links, etc. gibts auf der Soccer-Hompage: www.soccer-magazin.de 10 www.soccer-magazin.de Spielerinnen im Internet 1. FFC Frankfurt www.bianca-rech.de www.barbara-legrand.de.sr www.birgit-prinz.de www.christina-zerbe.de www.louise-hansen.de.sr www.nia-kuenzer.de www.patrizia-barucha.de www.renate-lingor.de.sr www.steffi-jones.com http://home.arcor.de/sandraminnert www.tina-und-pia-wunderlich.de Ehemalige Spielerin 1. FFC Frankfurt www.dorisfitschen.de 1. FFC Turbine Potsdam www.ariane-hingst.de www.viola-odebrecht.de FSV Frankfurt www.jennifer-meier.de.sr www.sandra-smisek.de FCR 2001 Duisburg www.nathi-bock.de.vu FFC Heike Rheine www.kerstin-garefrekes.de.vu SC Bad Neuenahr www.martinamueller.com www.pascale-ziegler.de RSV Germania 03 Pfungstadt www.luisa-metz.de.sr FC Gütersloh 2000 www.lena-goessling.de Ehemalige Spielerin FFC Flaesheim/Hillen www.melaniehoefkes.2home.de Mia Hamm Fanpage Washington Freedom www.miahamm.de.ms Die Fussball Oma www.renates.de Interessante Links www.ff-forum.net www.ffc-webdream.de www.frafu.de www.frauenfussball-guide.de www.ffnews.de www.ff-magazin.com www.girlskick.de www.hfv-online.de 3. Ham burger SV 12 7 1 4 29:15 22 4. FFC Heike Rheine 10 6 1 3 26:12 19 5. FCR 2001 Duisburg 12 6 1 5 34:24 19 6. VfL Wolfsburg 12 5 2 5 22:29 17 7. FSV Frankfurt 12 4 3 5 20:24 15 8. FC Bayern München 12 4 2 6 20:29 14 9. SC 07 Bad Neuenahr 11 3 2 6 21:28 11 10. SC Freiburg 12 3 2 7 20:32 11 11. FFC Brauweiler Pulheim 12 2 3 7 12:27 9 12. 1. FC Saarbrücken 12 0 0 12 2:62 0 1. FFC Frankfurt 1. FFC Turbine Potsdam FCR 2001 Duisburg FFC Heike Rheine FC Bayern München FFC Brauweiler Pulheim 2000 FSV Frankfurt SC Freiburg VfL Wolfsburg SC 07 Bad Neuenahr Hamburger SV 1. FC Saarbrücken 13.6. 0:3 23.5. 2:3 0:1 1:6 6.6. 7.4. 0:3 16.5. 4.4. 25.4. 4:2 6.6. 1:3 1:4 25.4. 4.4. 3:2 0:1 1:3 25.4. 2:2 0:6 2:5 1:9 4.4. 23.5. 1:4 16.5. 2:3 31.5. 16.5. 1:0 9.5. 18.4. 3:0 9.5. 8:1 28.3. 5:1 10.4. 28.3. 3:2 2:3 23.5. 5:1 13.6. 25.4. 31.5. 1:3 31.5. 1:1 0:0 7.3. 3:2 16.5. 1:1 18.4. 0:1 9.5. 6.6. 16.5. 2:0 4:1 18.4. 4:1 13.6. 2:2 28.3. 3:1 23.5. 1:0 0:5 0:3 0:4 28.3. 28.2. 6:1 13.6. 16.5. 4:2 4.4. 2:0 31.5. 18.4. 0:1 4:1 21.3. 9.5. 23.5. 4:0 5.5. 8:0 31.5. 3:0 2:1 1:1 4.4. 6.6. 2:5 3:1 2:0 9.5. 2:0 6.6. 0:5 0:2 31.5. 2:2 0:2 24.4. 0:3 28.3. 5:1 13.6. 25.4. 23.5. 0:4 0:7 18.4. 1. FC Saarbrücken 31 Hamburger SV 40:8 SC 07 Bad Neuenahr 0 VfL Wolfsburg 1 SC Freiburg 11 10 FSV Frankfurt 2. 1. FFC Frankfurt FFC Brauweiler Pulheim 2000 33 FC Bayern München 53:9 FFC Heike Rheine 1 FCR 2001 Duisburg 0 1. FFC Turbine Potsdam 1. 1. FFC T urbine Potsdam 12 11 1. FFC Frankfurt Termine und Ergebnisse 11:0 1:0 7:0 4.4. 13.6. 6.6. 6:1 4:0 4:0 9.5. 6:1 Stand 22.03.2004 DFB-Pokal - Halbfinale 13.03.2004, 14.00 Uhr 1. FFC Frankfurt - FFC Heike Rheine 4:1 (2:0) DFB-Pokal - Finale 29.05.2004, 16.45 Uhr 1. FFC Frankfurt - 1. FFC Turbine Potsdam : 21.03.2004, 13.00 Uhr FFC Brauweiler Pulheim 2000 1. FFC Turbine Potsdam 0:3 (0:1) UEFA-CUP - Halbfinale 2003/2004 27.03.2004, 28.03.2004, 04.04.2004, 11.04.2004, 16.00 15.00 14.00 13.00 Uhr Uhr Uhr Uhr Brøndby Kopenhagen (DEN) - Umeå IK (SWE) Malmö FF (SWE) - 1. FFC Frankfurt (GER) Umeå IK (SWE) - Brøndby Kopenhagen (DEN) 1. FFC Frankfurt - Malmö FF (SWE) Spielplan der Nationalmannschaft 31.03.2004 (18.00 Uhr ARD) Italien - Deutschland : in Bozen 28.04.2004 EM-Qualifikation (16.30 Uhr ZDF) Deutschland - Ukraine : 02.05.2004 EM-Qualifikation (15.00 Uhr ZDF) Schottland - Deutschland : 20.05.2004 FIFA-Jubiläumsspiel in Paris Deutschland - Weltauswahl : (18.15 Uhr Eurosport) 21.07.2004 Deutschland - Norwegen : 24.07.2004 Deutschland - Ghana : 07. - 29.08.2004 Olympische Spiele in Athen 25.09.2004 EM-Qualifikation Tschechische Republik Deutschland : 2:3 0 :0 : : Vita 89 Ein Muss für jede Sportlerin! www.vita89-biosaft.de www.soccer-magazin.de 11 Nationalmannschaft UEFA-CUP DFB-Pokal Tabelle 1. Bundesliga Tabelle-Termine-Ergebnisse www.soccer-magazin.de Das Soccer - Interview - Siegfried Dietrich www.soccer-magazin.de Stärkere Konkurrenz dringend erwünscht Siegfried Dietrich ist die organisatorische Galionsfigur des deutschen Frauenfußballs. Er zieht im Hintergrund die Fäden und beackert das Feld, auf dem die Frankfurter Spielerinnen ihre Erfolge feiern. SoccerMagazin befragte ihn zur Entwicklung des Frauenfußballs, dem Verhältnis zum DFB, der 2. Liga und vielem mehr. Hallo Herr Dietrich, vielen Dank, dass Sie Soccer-Magazin Rede und Antwort stehen. Sie haben eine ganze Reihe von verschiedenen Rollen inne: Sie sind Manager des 1. FFC Frankfurt, Sprecher der Frauenfußball-Bundesliga, Sportmanager und Unternehmer. Ist es schwierig, diese Rollen voneinander zu trennen? Nein, das ist überhaupt keine Schwierigkeit. Die Rollen ergänzen sich sehr gut: In der Hauptsache bin ich Manager des FFC Frankfurt. Anknüpfungspunkte zu der Tätigkeit als Unternehmer gibt es natürlich bei der Marketing- und PR-Arbeit für den Verein und dem Management einzelner Spielerinnen. Konzentrieren wir uns zunächst auf Ihre Funktion als Ligasprecher. Was ist die Aufgabe des Ligasprechers? Zunächst einmal wird man zum Ligasprecher gewählt. Seine Aufgabe ist es, die Liga voranzutreiben und die Vernetzung von Vereinen, DFB und Öffentlichkeit weiter zu entwickeln. Was ist Ihre Vision von Frauenfußball in Deutschland in fünf Jahren? Als ich vor zehn Jahren über meine Frauenfußball-Visionen sprach, erntete ich häufig nur Lachen. Heute sind alle meine Vorraussagen eingetroffen und ich kann gemeinsam mit den damaligen Zweiflern lachen. Der Gewinn der Weltmeisterschaft hat den Grundstein für den weiteren Weg gelegt. Nun sind alle Instrumente da. Die Nationalelf wird weiterhin auf höchstem Niveau spielen. Gefordert ist die Bundesliga, die dorthin aufschließen soll und professioneller agieren muss. Für den DFB stehen die Nationalteams im Vordergrund. Kommen die Vereine zu kurz? Nein, keinesfalls. Der DFB tut sehr viel für die Liga-Vereine und weiß, dass die Vereine die Grundlage für die Nationalmannschaften sind. In der letzten Saison bekamen die Vereine eine Art Buch als Handreichung zur Weiterentwicklung des Frauenfußballs. Was hat es damit auf sich? Das Bestreben der Vereine, professioneller zu arbeiten, soll unterstützt werden. Dazu wurde ein Konzept für die Bundesliga ausgearbeitet: Grundlagen wie die Prinzipien der Vereinsorganisation sind darin beschrieben. Viele Arbeitsbeispiele sind für den praktischen Einsatz vor Ort zusammengefasst worden: Beispiele sind die Präsentation und Moderation von Bundesligaspielen, Gestaltung von Spielerverträgen und vieles andere mehr. Ist der Inhalt dieses Buches öffentlich? Nein, das ist nur für den internen Gebrauch bestimmt. Aber die Befolgung der Ratschläge ist für die Vereine freiwillig? Ja, klar. Keiner kann dazu gezwungen werden. den Fußball zu haben. Aber das sind Einzelfälle. Völlig unabhängig von der Bundeswehr kann man im Frauenfußball Erfolg haben und davon leben. Nach dem Ende der WUSA scheint die Bundesliga neben der schwedischen Liga der Anziehungspunkt für Fußballerinnen aus aller Welt zu werden. Werden viele USSpielerinnen nach Deutschland kommen? Die Top-US Spielerinnen werden in den USA bleiben und sich sehr auf die Nationalmannschaft konzentrieren. Insgesamt glaube ich, dass nur sehr begrenzt Spielerinnen nach Europa wechseln werden und die Liga ab 2005 wieder installiert wird. Wünschen Sie sich mehr Frauenteams von Männerprofi-Clubs? Die Erfahrung zeigte, dass die Frauenteams in Männerproficlubs meist nur die zweite Geige spielen. Das ist ganz stark eine Frage der Lobby innerhalb des Vereins. Zum Beispiel hätte ich mir vom FC Bayern gewünscht, dass sie ganz vorne mitspielen. Die reinen Frauenfußballclubs sind dagegen selbstbestimmter und haben größere Chancen, sich zu entwickeln. Auswahlspielerinnen müssen üblicherweise einmal pro Woche zu DFB-Stützpunkttrainings. Es wird kritisiert, dass das dabei investierte Geld besser den Vereinen zu Gute kommen sollte. Was halten Sie vom DFB-Konzept der Stützpunkttrainings? Das finde ich sehr gut und es müsste noch mehr genutzt werden. Das Bundesligamagazin ist sehr aufwändig und professionell gemacht. Warum erscheint es nicht zum Bundesligastart bzw. nach der WM? Bei der Zusammenstellung ist man auf den Input der Vereine angewiesen. Fotos und die Werbeseite zu liefern macht Vereinen oft Schwierigkeiten. Ziel ist es, die nächste Ausgabe zum Bundesligastart nach der Olympiade aufzulegen. Foto: SIDI Siegfried Dietrich Neben dem Bundesligamagazin und den offiziellen DFB- und Vereinsaktivitäten gibt es eine Reihe privater Initiativen. Viele Fanhomepages und Websites wie ff-forum.net sind entstanden. Was halten Sie davon? Jede Aktivität ist grundsätzlich positiv. Konkurrenz belebt das Geschäft. Dabei ist aber Professionalität sehr wichtig. Ein gesunder und fairer Wettstreit bringt die Sache als Ganzes voran. Sind konkrete, gemeinsame Aktivitäten der Bundesligavereine geplant? Zum Beispiel ein Saisoneröffnungsturnier, so zu sagen der Oddset-Cup im Sommer? Das haben wir ja fünf Jahre gemacht. Mittlerweile hat aber der Termindruck sehr zugenommen. 2004 ist durch die Olympischen Spiele, Länderspiele, UEFA-Cup, Bundesliga und Pokal der Zeitrahmen sehr knapp. Erst wenn sich die Liga weiterentwickelt hat, halte ich solche Aktivitäten wieder für sinnvoll. Die WM zeigte auch, dass sich Fußballerinnen fast ausschließlich über ihren Sport und Leistung definieren wollen. Wohin führt dies in der heutigen Mediengesellschaft? Die von mir betreuten Spielerinnen versuchen die beiden Plattformen Sport und Medien zu bedienen: Einerseits ist die sportliche Leistung das Fundament. Andererseits schulen wir die Spielerinnen gezielt, sich auch in der Öffentlichkeit präsentieren zu können. Unsere Weltmeisterinnen machen dies im Zuge vieler Gelegenheiten bereits hervorragend. Einige Vereine haben Bundeswehrsoldatinnen in ihren Reihen. Ist das für sie ein ausbaubarer Weg, professionell Fußball zu spielen? Sicher ist es für die Soldatinnen sehr gut, dadurch abgesichert zu sein und Freiraum für Um eine kontinuierlichere Medienpräsenz des Frauenfußballs zu erreichen, muss auch die Pressearbeit der Vereine intensiviert werden. Was kann hier getan werden? Gut spielen und sich professionell verkaufen. Die Identifikationsfiguren gibt es nun: Nia 12 www.soccer-magazin.de Künzer oder Birgit Prinz, aber auch Steffi Jones, Renate Lingor und Pia Wunderlich, sind immer wieder präsent in allen Medien. Ein anderer Punkt ist die Fanarbeit: Manche Vereine machen das sehr gut, andere haben noch starken Nachholbedarf. Was können die Vereine hier besser machen? Je besser die Fanarbeit ist, umso größer ist die Zuschauerbindung. Daran müssen alle arbeiten. Allerdings werden viele Aufgaben durch ehrenamtliches Engagement getragen. Dazu gehört oft auch die Fanbetreuung. Das ist sicher ein Punkt, an dem noch viel machbar ist. Im UEFA-Cup bestreitet der FFC Frankfurt ein Auswärtsspiel in Malmö. Seitens einiger Fans wurde bemängelt, dass der Verein kein Angebot zur Mitreise anbietet. Ist das so? Jeder kann mitfliegen. Es gibt die Möglichkeit die Mannschaft nach Malmö zu begleiten! Bei Interesse bitte an den FFC wenden. Es gab eine Diskussion zur Solidarität der Vereine untereinander, z.B. wurde aufgrund der unterschiedlichen Anfahrtswege der Vereine ein Änderung der Geldverteilung angeregt. Ist das noch ein Thema? Jeder Verein muss sich als kleines, eigenständiges Unternehmen begreifen. Sportlich sind wir Konkurrenten, die aber außerhalb des Spielfeldes an einem Strang ziehen müssen. Aus dem DFB-Topf erhält jeder Bundesligaverein 64000 Euro. Damit sollten auch die Reisekosten sehr gut abgedeckt sein. Gehen wir in Richtung Frankfurt. Der 1. FFC ist aktuell das Maß der Dinge. Einerseits sollen Sie das Niveau der anderen Vereine auf das des FFC heben, andererseits würden sie bei Erreichen dieses Ziels die Vormachtstellung Ihres eigenen Vereins gefährden. Ist das für Sie ein Problem? In keiner Weise. Es ist geradezu ein Wunsch, dass sich die anderen Vereine noch stärker bemühen und näher kommen. Es darf keinen Stillstand geben. Auch der FFC Frankfurt wird nicht stillstehen und versuchen, seinen Vorsprung zu wahren, denn eine Weiterentwicklung ist immer möglich. Durch die Einführung der zweiten Liga steigt die 2. Mannschaft des FFC de facto ab. Wie finden Sie das? Das ist allerdings ein großes Problem, aber anders ist die zweite Liga kaum glaubwürdig zu vermarkten und zu organisieren. Unsere Trainerin Monika Staab legt sehr großen Wert auf die Arbeit mit der zweiten Mannschaft. Da ist es natürlich nicht schön, wenn dieses Team im sportlichen Wettbewerb unterklassig platziert ist. Daher wird auch schon über die Wiedereinführung der Regionalliga diskutiert. Auch eine Nachwuchsrunde der Bundesligisten ist im Gespräch. Letztendlich wird das ein längerer Entwicklungs-prozess sein, der auch von den damit verbundenen Kosten abhängt. Kann es sein, dass durch diese Regelung Spielerinnen aus den 2. Mannschaften der Bundesligisten zu Teams der zweiten Liga wechseln, wodurch die Spitzenstellung einzelner Vereine geschwächt wird und andere Vereine wettbewerbsfähiger werden? Das könnte durchaus sein, wird aber von Verein zu Verein unterschiedlich zu kompensieren sein. Zum Abschluss: Was halten Sie vom SoccerMagazin? (blättert in Heft 4) Finde ich sehr gut. Es hätte mehr Aufmerksamkeit verdient. Die Frage, ob es bei Heimspielen des FFC verteilt werden darf, ist noch nicht geklärt. Wir investieren viel in unser eigenes Stadionheft. Seitens des FFC müssen wir uns im Vorstand und Management noch weitere Gedanken machen, wie wir in Zukunft mit Printmedien umgehen, die nicht aus unserer Produktion stammen. Herr Dietrich, vielen Dank für das Gespräch. Das Gespräch führte Bernhard Kux Es war Weihnachten und Ostern an einem Tag (VL) So beschrieben viele Eltern nach Aussagen von Marion Daube den girlskickTag für ihre Töchter. Sie war neben drei weiteren BWL-Studenten (Kirsten Brüll, Louise Hansen und Gerd Tittel) Mitorganisatorin dieser Veranstaltung, die zehn- bis dreizehnjährigen Mädchen die Möglichkeit bieten wollte, mit Profis (darunter etlichen Weltmeisterinnen) zu trainieren und mit Spaß den Sport Fußball zu vermitteln. Schon am Freitagabend wurde in der Sporthalle des Frankfurter Polizeipräsidiums alles aufgebaut und für den Samstagmorgen vorbereitet. Gegen 9.30 Uhr trafen die ersten Mädchen, zum Großteil mit Eltern, ein und wurden von zahlreichen Helfern im schwarzen girlskick-Outfit durch das Gebäude zu der Sporthalle geleitet. Die Akteurinnen zogen sich um und trafen anschließend zur Vorstellungsrunde zusammen. Werner Hix stellte den Mädchen die Organisatoren und ihre Trainerinnen Doris Fitschen und Renate Lingor vor. Die verletzte Nia Künzer übernahm die Moderation der anschließenden Trainingseinheiten. Nach einer Aufwärmphase übte man in zwei getrennten Gruppen unter anderem Dinge wie Flugkopfball und Fallrückzieher. Die Mittagspause verbrachten die Sportlerinnen in der Kantine. Die Zuschauer hingegen konnten Erfrischungen bei Patrizia Barrucha erwerben, sich mit den Trainerinnen sowie Nia Künzer unterhalten oder Autogramme bekommen. Um die Zeit bis zum angesetzten Turnier zu überbrücken wurde ein Quiz veranstaltet, welches Wiebke Werlein leitete. Hierbei wurden leichte, aber auch schwere Fragen zum Thema Frauenfußball gestellt. Hinterher stellten die Girls ihre Fragen an ihre Idole (Was isst du gerne?, Wann hast du angefangen Fußball zu spielen?, Hast du einen Freund?, Wie alt bist du? ...). Foto: Volker Lieberum Renate Lingor gibt Tipps! Dann wurde die Halle in drei Felder eingeteilt. Es wurden sechs Gruppen gebildet und insgesamt fünf Spiele in einen Turnier ausgetragen. Nach jedem Spiel wechselten die Mannschaften. Zu den Schiedsrichterinnen Doris Fitschen und Renate Lingor gesellte sich auch noch Steffi Jones, die die Mädchen in den Pausen mit Ballkünsten unterhielt. Für einen Sieg gab es zehn Punkte und die geschossenen Tore wurden dazuaddiert. Strahlende Kinderaugen gab es, als Birgit Prinz die Halle betrat und sich zusammen mit Steffi Jones zur Fragerunde zusammensetzte, um die Auswertung des Turniers zu überbrücken. Bei der Siegerehrung erhielten die drei Erstplazierten jeweils einen Pokal und alle Teilnehmerinnen eine Urkunde sowie eine Tasche mit Geschenken (Gruppenfoto, TShirt, Schlüsselanhänger und kleiner Ball mit girlskick-Aufdruck sowie Süßigkeiten). Man muss wirklich dabei gewesen sein und die Freude der Kinder gesehen haben, die einen Tag mit ihren Stars verbracht haben. Auch die Eltern beschrieben es als eine gelungene und gut organisierte Veranstaltung. Nicht nur den Mädchen hat es Spaß gemacht. Auch Renate Lingor äußerte sich ähnlich, als ich sie nach der Veranstaltung befragte: Ich möchte das auf alle Fälle noch einmal machen, denn es war toll, die Begeisterung der Kinder zu spüren. Und auch Louise Hansen, Organisatorin der Veranstaltung, versicherte, dass es unheimlich viel Spaß gemacht habe. www.girlskick.de www.soccer-magazin.de Weitere girlskick-Camps seien bereits geplant. Infos dazu gibts auch unter: www.girlskick.de Sie bedankt sich bei allen, die dem Team geholfen und es unterstützt haben auf ihrer Fanpage (http://www.louise-hansen.de.sr). Interview mit HSV-Verteidigerin Claudia Cloda Schulz Claudia, Du gehörst zu den dienstältesten Spielerinnen des HSV? Ja, neben Tanja Vreden. Ich bin seit 1996 in der Mannschaft. Und seit wann spielst Du generell Fußball im Verein? Ich hab 1987 damit angefangen. In dem Jahr wurde die Mädchenfußballmannschaft des HEBC gegründet und ein Freund fragte mich, ob Fußball nichts für mich wäre. Und so entschied ich mich dafür - und gegen Tennis. Glück für Steffi Graf... Wie bleibt Fußball nach 17 aktiven Jahren für Dich interessant? Jedes Spiel ist natürlich anders, und gerade nach dem Aufstieg in die Bundesliga hat man wieder einen besonderen Antrieb. Ausserdem beweist man sich selbst, dem Trainer und den Fans mit jedem Spiel wieder, daß man an sich gearbeitet hat und nicht stehen bleibt. Und der HSV wird von den anderen Mannschaften sehr respektiert, obwohl ihr gerade erst aufgestiegen seid. Ja, es tut ganz gut zu wissen, dass man z.B. der Angstgegner von Turbine ist... Und Platz 3 sieht auch recht gut aus. Die Tabelle ist aber nur bedingt repräsentativ, da z.B. Heike Rheine, die gerade auf Platz 4 steht, bisher weniger Spiele gemacht hat als wir. Und wo ist Dein Ziel, was den Tabellenplatz zum Saisonende angeht? Auf jeden Fall im ersten Drittel - und das schaffen wir auch! Also höchstens Rheine noch vorbei lassen? Wenn überhaupt! Das hätte euer Trainer jetzt hören sollen... Das weiß er, sicher denkt die gesamte Mannschaft ähnlich. In der BL ist echter Kampfgeist gefragt. Du hörst, um Dich anzuregen... Und ausser der Musik? Ich sehe gern gute Filme. Mel Gibson ist der Hammer! Dazu ausreichend Naschkram in Reichweite und ich bin handzahm... Bist Du vor den Spielen nervös? Angeregt, würde ich eher sagen. Also, schlecht schlafen tu ich vorher nicht... Ärgert Dich der Gedanke manchmal, daß es für Dich als Verteidigerin weniger Torchancen gibt als für Sturm oder Mittelfeld? Überhaupt nicht. Ich würde mich in dem Gewühl da vorn gar nicht wohl fühlen. Ich bin ja eher eine offensive Verteidigerin und versuche, die richtigen Pässe nach vorn zu schlagen, die dann dort umgesetzt werden können. Damit bin ich zufrieden. Du giltst in der Mannschaft als Spaßfaktor... Ja, allerdings oft unbeabsichtigt, wie z.B. durch Stürze, wenn kein Gegner in der Nähe ist. Die gute, alte Feinmotorik... Nun noch kurz zu Cloda privat: Du bist gerade bei Deiner Diplomarbeit? Ja, in zwei Wochen ist Abgabe. Ich bin gelernte Erzieherin, habe in dem Beruf auch einige Jahre gearbeitet. Aber dann hat es mir nicht gereicht und ich begann, zu studieren. Und in ein paar Wochen bin ich dann Diplom-Sozialpädagogin. Und die wenige Freizeit verbringst Du wie? Ich höre viel Musik: Techno, House, Trance, dabei kann ich entspannen. Foto: Ron Wesley Und wie soll es bei Dir in zehn Jahren aussehen? Aktiver Fußball dürfte dann wohl vorbei sein. Gesicherte Existenz, guter Job, verheiratet, zwei Kinder... Wie ich weiß, bist Du seit 1 1/2 Jahren mit Deinem Freund Marco zusammen, dann stimmt ja die Basis schon mal... Na klar! Obwohl es natürlich schwierig ist, eine Beziehung zu führen, wenn man 5 oder 6 Tage in der Woche abends verplant ist und der Partner nicht in Hamburg wohnt. Aber es geht ganz gut, wenn man es wirklich will. Du kannst bei Techno entspannen??? Ja, klingt komisch, aber es ist so... Dann bleibt uns nur, artig Danke zu sagen und Dir weiterhin alles Gute zu wünschen. Und allen gegnerischen Angreiferinnen sei gesagt: Das, was gerade mit eurem Ball weg ist - das ist Cloda! Wir möchten lieber nicht wissen, was Das Gespräch führte Ron Wesley www.soccer-magazin.de 13 Soccer-Interview Das Urgestein des HSV beantwortete uns nach 1 1/2 Stunden Training im strömenden Regen freundlich unsere Fragen. Porträt - Viola Odebrecht www.soccer-magazin.de Porträt - Viola Odebrecht Steckbrief: Geburtsdatum: 11.02.1983 Geburtsort: Neubrandenburg Größe: 1,74 m Gewicht: 62kg Beruf: Studentin Vereine: 1995-1998 Nagema Neubrandenburg Seit 1998: 1. FFC Turbine Potsdam Position: Mittelfeld Erfolge: Bronzemedallie WM U19 2002 Europameisterin U 18 2001, U19 2002, Weltmeisterin 2003 1. Länderspiel: 26.01.2003 (D Norwegen) 1. Länderspieltor: 15.11.2003(DPortugal) Foto: Jan Kuppert (LM, JG) Wie fast alle Nationalspielerinnen hat auch Viola Odebrecht auf dem Bolzplatz mit dem Fussballspielen begonnen. Ursprünglich war Viola beim Schwimmen aktiv, doch schon damals kickte sie oft mit Jungs und trat schließlich im Alter von 12 Jahren dem Club Nagema Neubrandenburg bei. Dort spielte sie drei Jahre in einer reinen Mädchenmannschaft, bis sie 1998 zu Turbine Potsdam wechselte. Bei Turbine waren Niveau und Perspektive höher, und so wurde sie mit 15 Jahren in die U15-Nationalmannschaft berufen. Anschließend spielte sie in der U 18 und der U19 Nationalmannschaft, mit denen sie mehrere Titel gewann. Zum 26.01.2003 wurde Viola Odebrecht dann zum ersten mal von Trainerin Tina Theune-Meyer in den A- Nationalmannschaftskader berufen. Bei Turbine Potsdam ist Oli schon lange eine wichtige und unverzichtbare Kraft, und auch in der Natio möchte sie zur Stammkraft werden. Laut TheuneMeyer zeichnet Viola ihre Unbekümmertheit aus, sie bringe sich in den Spielen gut ein und sei fussballerisch sehr versiert. www.viola-odebrecht.de Foto: Jan Kuppert Neben dem Fussballspielen studiert Oli Sportwissenschaften an der Universität Potsdam, um ihre berufliche Zukunft nach dem Fussball zu sichern. Noch steht Foto: Jan Kuppert der Sport allerdings im Vordergrund. Eines ihrer großen Ziele ist mit Sicherheit die Berufung in den Kader für die Olympischen Spiele in Athen dieses Jahr. Dazu wünschen wir ihr viel Glück. Länderpokal U 21 - Länderpokalfinale (JF) Zum 22 mal seit 1981 wird der Länderpokal des DFB für U 21 Frauenteams ausgetragen. Nach der Gruppenspielphase stehen nun die beiden Finalisten fest. Aus der Gruppe A qualifizierte sich der Fußball-Verband-Niederrhein (FVN). Die Niederrheiner setzten sich mit acht von acht möglichen Punkten durch. Hessen, die sich seit 1990 für jedes Finalspiel qualifizierten, mussten sich dieses Jahr nach den Gruppenspielen mit einem dritten Platz begnügen, verlor man doch die letzte Begegnung gegen den Westfälischen Fußball und Leichtathletik Verband (WFLV) mit 0:2. Dank dieses Sieges ziehen die Westfalen zum sechsten mal in das Endspiel ein. Erst zweimal traf die Niederrheiner Auswahl im Finale auf Westfalen. Beide Spiele konnten die Niederrheinerinnen für sich entscheiden. 1987 mit einem 4:1 (n.E.) und ein Jahr zuvor mit einem 1:0 Sieg. 14 www.soccer-magazin.de Ausgetragen wird das Finale am 02. März 2004 um 11:00 Uhr im Heidewaldstadion zu Gütersloh. Dank des Losglücks kann sich Gütersloh, nach dem Frauen-Länderspiel Deutschland vs. China, auf ein weiteres Spitzenspiel freuen. Um einen reibungslosen Ablauf zu ermöglichen, trafen bereits jetzt Offizielle des DFB, des Fußballverbandes, des Kreissportbundes, der Stadt Gütersloh sowie des FC Gütersloh 2000 am Heidewaldstadion und in der Klosterforte aufeinander. In der Klosterforte werden beide Teams ab dem 01. Mai 2004 gastieren, um sich optimal auf das Finale vorbereiten zu können. Alles über Frauenfussball gibt es im FF-Forum.net, der größten FF-Community: www.ff-forum.net Vita 89 Ein Muss für jede Sportlerin! www.vita89-biosaft.de Mein Verein: OFC-Lady-Kickers Zwischen 1972 und 1983 hatte der OFC eine Frauenfußballabteilung. Entstanden durch den Wechsel der kompletten Mannschaft der SG Rosenhöhe auf den Bieberer Berg. 1976 wurden die selbsternannten Lady-Kickers Hessenpokalsieger und Sieger beim VII. Internationalen Turnier des SC 07 Bad Neuenahr, 1977/78 schließlich Hessenpokalsieger, Hessenmeister und 3. der Deutschen Meisterschaft. An eine Bundesliga war damals noch lange nicht zu denken. Erster Trainer war Karl Penzel, später fungierte unter anderem auch Karl-Heinz Kohls als solcher. Bekannte Namen unter den Spielerinnen von damals sind beispielsweise die spätere Handballnationalspielerin Hanne Koch, Beverly Ranger, die Kickers-Katze Helga Breddin und Monika Staab, heute mit dem 1. FFC Frankfurt die erfolgreichste Trainerin Deutschlands. Scharenweise kamen nun junge Frauen im Spätsommer 2002 zum umständehalber stark improvisierten Training, das der mittlerweile zum Grundlagenbeibringer verdonnerte Comic-Kritzler mit Fußballervergangenheit leitete. Es hatte schon abenteuerliche Züge, ohne halbwegs genaue Kenntnis der Anzahl an Trainingswilligen oder gar des Eckchens, das zuweilen schon eine gewaltige Ecke sein mußte, bei den unterschiedlichen Entwicklungs- und Fähigkeitsstufen der Spielerinnen in Sekundenbruchteilen eine Trainingseinheit zu zaubern - zudem nur mit stark eingeschränkten Trainingshilfen ausgerüstet. Aber es war eine Herausforderung, die zudem noch Spaß machte. Den ersten Härtetest bestanden die neuen Lady-Kickers im September 2002 beim fairen Spiel verloren. Die respektable Leistung und das Wissen um die Stärke der in Hanau fehlenden Spielerinnen ließen eine offizielle Meldung für den Spielbetrieb 2003/04 anstrebenswert erscheinen. Wohl wissend, daß die Prioritäten des Vereins naturgemäß bei der Regionalligamannschaft und dem zuliefernden Nachwuchs liegen. Durch Eigeninitiative und eventuelle Sponsoren und Spender sollte das Fundament für einen für den Verein kostenneutralen Spielbetrieb in der Bezirksliga gelegt werden. Bereichern, nicht belasten wollten die Lady-Kikkers 2003 ihren OFC. Glücklicherweise stieß das Anliegen der Ligameldung im Verein vom Präsidium, über den sportlichen Leiter Lars Schmidt, der kommissarischen Geschäftsführerin Gudrun Bachmann, bis hin zur äußerst tatkräftigen Ingrid Zuch auf Wohlwollen und Drei Jahre alt war Rebecca Treutel, als sich 1983 die Frauenfußballabteilung auflöste, und wir können getrost davon ausgehen, daß sie zu jener Zeit andere Interessen verfolgte, als die Neugründung einer OFC-Frauenmannschaft. Knapp 20 Jahre später, Rebecca war mittlerweile Torfrau beim TGM/ SV Jügesheim und als Kickers-Katze glühende Anhängerin des OFC, sah das schon ganz anders aus. Einzig die FSV-Nationalspielerin Sandra Smisek als Auszubildende auf der Geschäftsstelle ließ noch einen Hauch von Frauenfußball über den Berg zu Bieber wehen, da wurde aus einer fixen Idee, einem Traum Rebeccas, ein festes Vorhaben. Es sollte wieder Frauenfußball beim OFC geben! In den letzten OFC-News der Saison 2000/ 2001 platzierte sie einen Aufruf, in dem sie fußballbegeisterte Mitstreiterinnen suchte zunächst mit recht überschaubarer Resonanz. Mit Silke Friedel, Katrin Hüster und Rebecca trafen sich ganze drei junge Frauen im Bieberer Café Creme. Nicht mal ein Drittel einer Mannschaft, und außer Rebecca im Grunde ohne nennenswerte praktische Fußballerfahrung. Der Grundstein aber war gelegt. Vor Hausmeister Gerd Tragerts Werkstatthäuschen, wo sich Torwart-Legende René Keffel gerade die Kabine seiner Torwartschmiede einrichtete, trafen sich die drei jeden Dienstag und Donnerstag Punkt 19 Uhr, um sich auf einem vom knorrigen, aber herzensguten Rasen-Gott Günter Horster zugewiesenen Eckchen am Spielgerät zu üben. Ab und an kamen mal neue Gesichter dazu, mit Anna-Lisa Krones, die einer Notiz am schwarzen Brett ihrer Schule folgte, und Antje Gilbert, die schon Erfahrung im Vereinsfußball mitbrachte, zeigten jedoch nur zwei weitere Spielerinnen die nötige Beharrlichkeit. Bei Wind und Wetter, Hitze und Kälte bolzten und kickten, passten und stoppten die fünf unermüdlich und regelmäßig die Pille, oftmals begleitet von wenig charmanten Kommentaren der trainierenden Jugendspieler. Die Verrückten vom Nebenfeld tauften sie sich selbstironisch, gleichsam wissend, daß irgendwann irgendwas geschehen mußte, sollte das große Vorhaben nicht mit der Zeit einschlafen. Im Mai 2002, bei der Einweihungsfeier der Comicwand, witterten sie ihre Chance. Lutz Kammermeier sollte in seinem nächsten Kiggäääs-Comic gefälligst für sie Werbung machen, um endlich auf eine würdige Zahl von Spielerinnen zu kommen. Von den Feierlichkeiten angeschlagen und schon leicht benebelt, sagte er zumindest zu, sich das Treiben mal anzusehen, um zu wissen, wofür er denn überhaupt werben sollte. Gesagt, getan. Neben einer Comicseite gab es noch Hinweise in den OFC-News, ERWIN, FRITZ und sogar Günter Nicklas von der BILDZeitung war die neu entfachte Betriebsamkeit eine Meldung wert. Den kompletten Artikel können Sie im Premium-Bereicht unter: www.soccer-magazin.de lesen. OFC-Fan-Club-Turnier auf dem Kunstrasenkleinfeld, wo sie nur durch die etwas schlechtere Tordifferenz einen Platz hinter dem Vorletzten landeten. Die Vorstellungen an und für sich waren allerdings sehr achtbar. Und gegen die Mannschaft von Pöbel und Gesocks schaffte Antje Gilbert gar ein Tor. Mit Anja Raab, Stefanie Henning und Alexandra Mitscher hatten drei Spielerinnen der zweiten Stunde Null mit Dirk Dexheimer, Manuel Maul und Timm Meyer derart begeisterte Lebensgefährten im Schlepptau, daß um Lutz Kammermeier und die drei herum ein gut funktionierender Trainer- und Betreuerstab entstanden ist. Erwähnenswert noch, daß mit Julia und Maike Schmidt eine Familientradition fortgesetzt wird. Ihre ältere Schwester Claudia spielte als jung Mädsche beim OFC, kurz bevor die Abteilung aufgelöst wurde. Der Legende nach hat sie danach nie wieder die Kickstiefel geschnürt. Unter dem Motto Ernsthaft lernen mit Spaß wurden sichtbare Verbesserungen erzielt, die Bedingungen Dank der tollen Unterstützung von René Keffel, Günter Horster und Gerd Tragert Stück für Stück verbessert und glücklicherweise die Mannschaft nur durch Spielerinnen ergänzt und verstärkt, die ausgezeichnet in das jeweils bestehende Gefüge passten. Gleichwohl blieb es auch nicht aus, daß das Bestreben um die Bildung einer Frauenmannschaft auch gleich Abwerber anderer Vereine anlockte, bei den allermeisten Spielerinnen jedoch erfolglos. Mutter Natur spielte in Form der Schwangerschaften von Antje Gilbert, die mittlerweile ihren zweiten Sohn zur Welt brachte, und Diana Henning auch eine nicht unwesentliche Rolle bei der Zusammenstellung des Teams. Gegen die Bezirksliga-Spielerinnen von Hanau 93 kam es am 09.03.2003 zum ersten Freundschaftsspiel einer noch inoffiziellen Frauenmannschaft von Kickers Offenbach. Von Nachwuchs-Organisatorin Ingrid Zuch mit Trikots versorgt, wurde trotz aller Bemühung und Einsatzbereitschaft mit 0:3 gegen die schlicht erfahreneren Hanauerinnen in einem Unterstützung. Sogar DSM-Mitarbeiter Armin Heidbüchel bestand auf einen Beitrag zur Gründung und übernahm persönlich die Meldegebühr für die Saison 2003/04. Mit Edgar Beheim und seinem Sonnenstudio No.1 wurde ein passender und engagierter Hauptsponsor gefunden. Dank der Umtriebigkeit der Fan-Abteilung und des Strandbus-Wirts Heinz Fröhlich, sowie der Spendenfreudigkeit der OFC-Fans, des Gönners Peter Wichert und nicht zuletzt mit dem Verkaufserlös eines Saisonhefts, dessen Herstellung durch die Inserenten erst ermöglicht wurde, sollten die anfallenden Kosten für Paßanträge, Schiedsrichter, Renovierungsmaßnahmen und Verbesserungen der Trainingsbedingungen zu decken sein. Weiterhin sorgte Roland Preusel Preusker dafür, daß man auch im Internet zu finden ist. Am 30.8.2003 war es dann endlich soweit. Nach 20 Jahren bestritt die Damen-Mannschaft der Offenbacher Kickers ihr Punktspieldebut in der Bezirksliga Frankfurt 1 und schaffte das, womit niemand gerechnet hatte, nämlich einen 4:1 Erfolg über den SV Salmünster. Bis zur Winterpause blieb es allerdings bei diesen drei Punkten. Für die Rückrunde ist man trotzdem guten Mutes, mit den Verstärkungen Romina Kessler und Nicole Amrhein noch einige Zähler einfahren zu können um die Saison nicht als Schlußlich abschließen zu müssen. Wer weiß, vielleicht erreicht man irgendwann das große Ziel, aufgrund des riesigen Erfolges die Punktspiele im altehrwürdigen Stadion am Bieberer Berg abhalten zu müssen?! Träumen darf man ja. Natürlich suchen auch die OFC-Damen ständig interessierte Mädchen und Damen, die Lust haben, gegen das runde Leder zu treten. Informationen und Ansprechpartner findet Frau unter: http://www.ladykickers.de So, das wärs. Rot-Weisse Grüße, Preusel www.soccer-magazin.de 15 Mein Verein-Lady-kickers www.soccer-magazin.de Teil 1: Der 1. FFC Turbine Potsdam (NB) Turbine Potsdam, derzeitiger Bundesligaspitzenreiter, ist der einzige Verein der Liga, der aus dem Osten Deutschlands kommt. Seit der Einführung der eingleisigen Frauenfußballbundesliga 1997 hat sich der Verein kontinuierlich von den unteren Plätzen zu den oberen hochgearbeitet. Drei Mal in Folge wurde Turbine zuletzt Vizemeister, in der letzten Saison mit einem Herzschlagfinale in Potsdam vor 8000 Zuschauern, das sicher vielen Zuschauern und auch den Spielerinnen noch lange im Gedächtnis haften bleiben wird. Beim letzten Spiel der Saison gegen den FFC Frankfurt, Turbines härtesten Ligakonkurrenten, hieß es zum Schluss 0:0. Ein Tor und drei Punkte zu wenig für den langersehnten Meistertitel. Mittlerweile hat die Mannschaft den Ruf weg, in den entscheidenden Spielen an ihren eigenen Nerven zu scheitern. Doch dieser Bann scheint gebrochen, spielten sich die Potsdamerinnen doch erst kürzlich am 21.3.2004 (Soccer berichtete) ins DFB-Pokal-Finale, wo es einmal mehr gegen den FFC Frankfurt um alles gehen wird. weiblich. Jedes Jahr nimmt die Schule maximal zehn talentierte Mädchen auf, die neben ihrer Schulausbildung (die bis zum Abitur führt) auch eine fußballspezifische Ausbildung erhalten. Anmelden dürfen sich lediglich Schülerinnen, die eine sportliche Empfehlung des Landessportbundes vorweisen können. In Trainingseinheiten oder Trainingslagern wird dann das sportliche Talent der Bewerberinnen geprüft und die Schule, der Landesverband und der Olympiastützpunkt entscheiden gemeinsam, welche neuen Schüler aufgenommen werden. Wer es geschafft hat, bekommt einen maßgeschneiderten Stundenplan, nach dem neben der schulischen Ausbildung auch mindestens zweimal täglich Training ansteht. Die Wochenenden sind oft mit Wettkämpfen und Turnieren gefüllt, die jungen Leistungssportler werden gefordert -und gefördert. Umfangreiche Informationen über die Eliteschule des Sports Potsdam Friedrich Ludwig Jahn, zum Bewerbungsprozedere sowie Kontaktinformationen gibt es auch auf der Website der Schule www.sport.schule.uni-potsdam.de Schröder eine Institution Aus diesen Sportschülerinnen nun speist sich ein großer Teil des Turbine-Nachwuchses. Für eine konstante Nachwuchszuführung und ausbildung ist also in Potsdam gesorgt. Daraus resultiert vielleicht auch die Tatsache, dass Turbine Potsdam generell mit einem durchschnittlich sehr jungen Team (Ø 21-22 Jahre) spielt. Die jungen Wilden Foto: Nadine Bieneck Seit 1971 ist der Frauenfußball in Potsdam, unter wechselnden Namen und Bedingungen, organisiert. Nur eines blieb über all die Jahre konstant: Trainer war und ist Bernd Schröder, eine Institution, der das Bild und die Erfolge des Vereins stark mitgezeichnet hat und immer noch mitbestimmt ein Ende der Ära Schröder ist nicht abzusehen. Im März 1971 gründete Schröder die Frauenfußballabteilung der Betriebssportge-meinschaft Turbine Potsdam. Am 1. Januar 1990 ging daraus die Gründung einer eigenen Abteilung für Mädchen- und Frauenfußball im Gesamtverein des SSV Turbine Potsdam hervor. Am 1. April 1999 gründete sich dann aus diesem Verein der heute bekannte 1.FFC Turbine Potsdam. Fast alle Turbine-Spielerinnen nahmen bereits an Länderspielen in den verschiedenen DFB-Auswahlteams teil. In der A-Nationalmannschaft spielen oder spielten bereits Ariane Hingst, Nadine Angerer, Viola Odebrecht, Conny Pohlers (alle vier wurden im Jahr 2003 Weltmeisterinnen), Navina Omilade, Petra Wimbersky, Jennifer Zietz, Inken Becher und Jana Schadrack. Auch stand ein großer Teil des jetzigen Turbine-Kaders bereits für die U16, U17, U19 und die U21 auf dem Feld. Ein weiteres sicheres Indiz für die hohe Qualität des Schröder-Trainings, der von den alten DDR-Trainings-Methoden überzeugt ist. Nach diesen werde nach wie vor viel gearbeitet, seien sie doch wissenschaftlich und methodisch gut durchdacht gewesen. Auch die Spielerinnen weisen immer wieder gern auf das konstant harte Trainingsprogramm hin, welches sich so erfolgreich auszahlt. Das Potsdamer Modell Der Verein hat ein in der Bundesliga einmaliges Nachwuchskonzept, besteht doch eine Kooperation mit der in Potsdam angesiedelten Eliteschule des Sports. Aus dieser gingen bislang bereits 58 Olympiagoldgewinner hervor, womit sie als erfolgreichste Sportschule der Welt gilt. Die Schule befindet sich auf dem Gelände des Olympiastützpunktes Potsdam. Der Fußballnachwuchs trainiert zusammen mit Ruderern, Bobfahrern, Kanuten, Leichtathleten, Schwimmern, Handballern, Fünfkämpfern, Triathleten und vielen anderen Sportlern. Die Trainingsbedingungen sind optimal, das Gelände sehr weitläufig, und bis auf wenige Ausnahmen sind die Anlagen komplett saniert oder nagelneu und somit bestens in Schuss. Zur Verfügung stehen allen Sportlern unter anderem ein großes Leichtathletik- und ein kleineres Stadion, ein Kunstrasenplatz, Ballsporthalle, Leichtathletikhalle, Schwimmhalle, Krafträume, Turnhalle und vieles mehr. Ebenfalls auf dem Gelände gleich neben der Schule befindet sich das Internat, in dem all die Schüler untergebracht sind, die von auserhalb zur Schule kommen. Der Fußball an der Sportschule Potsdam ist 16 www.soccer-magazin.de Foto: Jan Kuppert Soccer-Serie: Vereine in der Bundesliga www.soccer-magazin.de www.soccer-magazin.de Die jungen Wilden nach ihrem Pokalfinaleinzug Fragt man Trainer oder auch Spielerinnen konkret nach dem Erfolgsrezept der Mannschaft, erhält man meist die gleiche Antwort: Seit etlichen Jahren spielt das Team mit einem im Kern unveränderten Kader. Zeit genug, zusammenzuwachsen, die anderen Spielerinnen genau zu kennen und somit auf dem Feld miteinander zu harmonieren. Und so ist Turbine auch am erfolgreichsten, wenn das Zusammenspiel stimmt - die Mannschaft ist der Star, nicht einzelne Spielerinnen. Junge Spielerinnen sind mittlerweile in die Mannschaft hineingewachsen und übernehmen Führungsrollen. Viola Odebrecht beispielsweise tut dies konstant im Mittelfeld und ist für ihr Team zu einer unersetzlichen Stütze geworden. In der Nationalmannschaft steht der engagierten und kreativen Mittelfeldspielerin der ganz große Durchbruch bevor. Turbines Spielführerin seit etlichen Jahren ist Ariane Hingst, die seit 1997 für Turbine aufläuft und auf dem Platz die Fäden im Spiel zieht. Jüngste Spielerin im Kader ist derzeit Peggy Kuznik, 17 Jahre jung, bereits mehrfache U17- und U19-Nationalspielerin und ein ganz großes kommendes Talent für die A-Nationalmannschaft. Älteste Spielerin ist momentan die polnische 87-fache Nationalspielerin Maria Makowska (Polen), gleichzeitig auch Dienstälteste der Mannschaft seit 1996 geht die Abwehrchefin mit Turbine durch alle Höhen und Tiefen und ist gerade auch für die jungen Spielerinnen eine sichere Bank im Rücken. Torhüterin Nadine Angerer, ebenfalls sicherer Rückhalt des Teams auf dem Platz, gilt als die kommende deutsche Nationaltorhüterin und ist auf der Linie unschlagbar. Turbines Gegner haben somit nicht nur eine knallharte Abwehr zu überwinden, sondern auch noch eine Torfrau, die Bälle halten kann, die eigentlich nicht zu halten sind. Jüngste Neuzugänge im Team sind die mit großem Wirbel im Februar nach Potsdam geholten amerikanischen Ex-Wusa-Spielerinnen Nancy und Julie Augustyniak, die die Potsdamer Abwehr verstärken sollen. Das Drumherum Turbine Potsdam hat das Glück, in einem Umfeld zu existieren, in dem vieles stimmt. Die Trainingsmöglichkeiten auf dem Olympiastützpunkt Potsdam sind optimal, beim Trainingsgelände auf der Sportanlage Waldstadt steht eine Sanierung an. Die Heimspiele werden in einem Stadion ausgetragen, welches an Zuschauerfassungsvermögen ligaweit führend sein dürfte 15.000 Zuschauer fasst das Karli. Seit dem 19. Dezember 2003 hat der Verein ein neues Präsidium. Vorangegangen war die gleichzeitige Funktion von Bernd Schröder als Manager und Trainer, was auf Dauer zeit- und kräftemäßig nicht funktionieren konnte. Somit ist nun Brandenburgs Sozialminister höchstpersönlich Vereinspräsident und leitet engagiert die Geschicke des Vereins. Positiv kann zur Kenntnis genommen werden, dass sich beim Verein etwas tut. So wurde zum kürzlich absolvierten Pokalhalbfinale in Brauweiler erstmals wieder ein Fanbus eingesetzt, der die breite Unterstützung für die Mannschaft beim Spiel vor Ort sicherstellte. Sorgte Bernd Schröder in der Vergangenheit immer wieder für Aufmerksamkeit, wenn er lautstark in der Öffentlichkeit auf die schlechte finanzielle Situation des Vereins hinwies, dürfte die Dimension dieses Problems zunehmend an Bedeutung verlieren. So konnten in den vergangenen Monaten mehrere neue Sponsoren gewonnen werden und mit dem Einzug ins Pokalfinale dürfte das TurbineKonto ebenfalls auf ein weiches Polster gefallen sein. Dennoch sind neue Sponsoren auch weiterhin gern gesehen und erwünscht. Ist doch die Nachwuchsförderung eines der prägenden Vereinsziele und soll auch weiterhin effektiv und umfangreich sichergestellt werden. Ein Punkt, den man, spricht man von Turbine, auf keinen Fall vergessen darf, ist die Unterstützung der Mannschaft durch ihre Fans. Zu Heimspielen finden sich im Schnitt 700 bis 800 Zuschauer ein, bei Spitzenspielen können es aber gern schon mal 4000 (letztes Spiel Hinrunde 2003/04: Turbine Potsdam FFC Frankfurt) oder gar über 8000 (letzter Spieltag Saison 2002/03: Turbine Potsdam FFC Frankfurt) sein, insbesondere die letztere Zahl dürfte ligaweiter Rekord sein. Lokalpatriotismus spielt in Potsdam eine ganz besondere Rolle und die Fans lieben die Mannschaft heiß und innig. Der Charme des Teams hat inzwischen alle regionalen Grenzen gesprengt. Selbst zu Heimspielen kommen regelmäßig auswärtige Fans bis hin aus Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern. Auch bei Auswärtsspielen sind die Turbinen nie allein. Neben Haus- und Hoffotograph Jan Kuppert, der (in Eigeninitiative) bei jedem Spiel der Mannschaft dabei ist und die Mannschaft fotographisch festhält, ist auch ein hartgesottenes Fanpulk immer mit vor Ort. Spielerinnen und Trainer wissen um die Bedeutung ihrer Fans und werden nicht müde, dies auch immer wieder zu betonen. So sagt Turbines Kapitän Ariane Hingst: Unsere Fans sind einfach einzigartig. Es fällt nicht leicht, dies in Worte zu fassen, aber jede einzelne von uns freut sich über die große Unterstützung, in deren Genuss wir jede Woche kommen dürfen! Vielen Dank dafür und ich hoffe, wir können es durch unsere Leistung und guten Fußball zurückgeben!. So hoffen und fiebern nun die Turbinen und ihre Fans auf die zwei großen Ereignisse der aktuellen Saison hin das DFB-Pokalfinale am 29.5.04 in Berlin sowie den Ausgang der Meisterschaft, der sich einmal mehr am letzten Spieltag in der Begegnung gegen den FFC Frankfurt entscheiden könnte. Die Chancen, dieses Jahr endlich den Pott zu holen, sind besser denn je. Die Mannschaft ist gewachsen, laut Trainer Schröder reifer geworden. Die Turbinen scheinen ihre Nervositätsprobleme mittlerweile gut bändigen zu können. Davon zeugen der Gewinn des DFB-Hallenpokals dieses Jahr im Januar in Bonn und auch der Einzug in das Pokalfinale. Fakten: Vereinsgründung: 1999 (1971) Vereinsfarben/ Spielkleidung: blau/weiß WELCHES FOTO???????????????? Vereinsmitglieder: 150 Vereinsanschrift: 1.FFC Turbine Potsdam Erich-Weinert-Straße 4 Sportanlage Waldstadt 14478 Potsdam Foto: Jan Kuppert Stadion: Karl-Liebknecht-Stadion Karl-Liebknecht-Straße 90 14483 Potsdam (Stadtteil Babelsberg) Website: www.ffc-turbine.de Anja Mittag, Ariane Hingst Derzeitiger Mannschaftskader: Tor: Nadine Angerer, Lena Hohlfeld, Stephanie Ullrich Abwehr : Peggy Kuznik, Franziska Liepack, Maria Makowska, Franziska Nickel, Kathleen Radtke, Julie Augustyniak, Nancy Augustyniak Präsident: Günter Baaske Trainer: Bernd Schröder Co-Trainer: Steffen Kreische Torwarttrainer: Dirk Heinrichs Sportliche Erfolge: DDR-Meister 1981, 1982, 1983, 1985, 1986, 1989, DDR-Vizemeister 1984, 1988, DFB-Pokal-Halbfinale 1997, 1999, 2001, 2002, DFB-Pokal-Finale 2004, Deutscher Vizemeister 2001, 2003, 2003, BJuniorenmeister 2000, 2003 Platzierungen in der Bundesliga: Saison 1997/98 - 6.Platz Saison 1998/99 - 4.Platz Saison 1999/00 - 4.Platz Saison 2000/01 - 2.Platz Saison 2001/02 - 2.Platz Saison 2002/03 - 2.Platz Mittelfeld: Inken Becher, Stefanie Beltz, Annelie Brendel, Viola Odebrecht, Navina Omilade, Nicole Parlow sowie Ariane Hingst Sturm - Maryna Lis, Anja Mittag, Aferdita Podvorica, Conny Pohlers, Jana Schadrack, Petra Wimbersky sowie Jennifer Zietz. Mehr Turbine Potsdam-relevante Informationen findet man auch unter: · · · · www.ex-filmstadtinferno.de.vu (Fotos [Jan Kuppert] & Spielberichte) www.turbine-fanclub.de www.ariane-hingst.de www.viola-odebrecht.de Turbines Kapitän im Interview mit Soccer Soccer: Ihr spielt in dieser Saison mehr als erfolgreich und die Chancen, die Meisterschaft zu gewinnen, sind sehr gut. Was denkst du, ist das besondere an deiner Mannschaft? Ariane Hingst: Die Mannschaft ist seit vielen Jahren gereift. Die meisten von uns spielen jetzt 4-5 Jahre zusammen. Die ehemals Jüngeren sind zu Führungsspielerinnen geworden, übernehmen Verantwortung - siehe Viola. Jetzt müssen wir nur noch beweisen, dass wir auch mental gewachsen sind und mit größerem Druck umgehen können. Die Rückrunde der letzten Saison hat ja gezeigt, dass wir dazu eigentlich in der Lage sind. Wenn du ein gutes Angebot bekommen würdest (z.B. ausländischer Verein, anderer Buli-Verein), würdest du darüber nachdenken, den Verein zu wechseln? Ehrlich gesagt, kann ich mir einen Wechsel zur Zeit absolut nicht vorstellen. Zum einen habe ich ja noch meine Ausbildung, zum anderen bin ich mit Turbine vom Abstiegskandidaten zum Meisterschaftsfavoriten geworden. Ich hänge mittlerweile einfach an diesem Team, an der Stadt Potsdam mit seinen vielen anderen Sportlern und natürlich erstrecht an meiner Heimat Berlin. Denkst du noch oft an die Momente der WM in den USA zurück, das Golden Goal, die Siegerehrung, den Empfang am Römer, die Begeisterung in Deutschland nach dem Gewinn der WM? Die Bilder werden ja auch heute noch immer wieder gezeigt und in Endlosschleifen abgespielt. Auf der Straße oder am Arbeitsplatz sprechen einen die Menschen (übrigens jung und alt sowie männlich und weiblich) auf diesen Gewinn an. Klar, dass das dann nicht so einfach aus den Köpfen verschwindet. Aber sportlich gesehen ist das nun abgehakt. Wir wollen dieses Jahr ne Medaille bei Olympia holen und bereiten uns konzentriert auf dieses Ziel vor. Aber das ist ein Prozess, der langsam voranschreiten muss und ich glaube, ein sehr großer Schritt wurde getan. Mit dem bisher erreichten können wir sicherlich zufrieden sein, gerade was die Nationalmannschaft betrifft. Aber wir dürfen uns darauf jetzt nicht ausruhen. Denkst du eigentlich, dass der FF inzwischen genug Aufmerksamkeit bekommt? Genug? Ich denke, auch da sind noch Reserven, vor allem was die Bundesliga anbelangt. Wir danken für das Gespräch und wünschen dir und der Mannschaft auch weiterhin eine erfolgreiche Saison. Das Gespräch führte Nadine Bieneck Gewinnspiel Der FFC Turbine Potsdam hat uns drei Fanartikel für eine Verlosung zur Verfügung gestellt, wofür wir uns recht herzlich bedanken! Zu gewinnen gibt es einen Turbine Potsdam Fanschal, ein Fan-T-Shirt (kein Trikot) sowie ein Turbine Potsdam Schlüsselband. Diese Preise können auch im Fanshop auf www.ffc-turbine.de angeschaut werden. Um an der Verlosung teilzunehmen gilt es folgende Aufgabe zu lösen: Wer uns alle auf der Rückseite abgebildeten Turbine Potsdam Spielerinnen mit Vor- und Nachnamen nennen kann, nimmt an der Verlosung teil. Aus allen eingegangenen Einsendungen werden die Gewinner unter Ausschluss des Rechtswegs gezogen. Die Gewinne werden dann per Post zugesandt. Einsendeschluss ist der 06.06.2004 Eure Lösungen schreibt bitte an: Soccer - Marquardstr. 25 60489 Frankfurt Email: [email protected] Gewinnspiel Vor dem Pokalhalbfinalspiel gegen Brauweiler Pulheim nahm sich Potsdams Kapitän Ariane Hingst Zeit, Soccer einige Fragen zu beantworten. Soccer-Serie: Vereine in der Bundesliga www.soccer-magazin.de Foto: Jan Kuppert www.soccer-magazin.de 17 Geschichte der Bundesliga www.soccer-magazin.de Der lange Weg zur Fußballbundesliga (NK) 1964 freute man sich in Deutschland über den ersten deutschen Fußballmeister: Die Männer des 1. FC Köln errangen die Schale... und die Frauen? An sie war zu diesem Zeitpunkt gar nicht zu denken. Der Frauenfußball war schlicht verboten. Der Sport gehe gegen das Wesen der Frau... Frauen dürften nicht aggressiv hinter Bälle treten und für den zarten Körper sei es schädlich. Wer wüsste, ob eine Frau noch in der Lage sein wäre, Kinder zu bekommen, wenn sie solchen Belastungen und Gefahren ausgesetzt wird? Diese PseudoBegründungen waren nur ein Teil dessen, was damals zu hören war. Die Gleichberechtigung war im Sport einfach noch nicht angekommen... Das änderte sich auch nicht allzu schnell, doch insgesamt wurde der Druck der Frauen stärker und so musste man sich 1970 überlegen, ob das Verbot wirklich noch vertretbar war. Nach langen Verhandlungen fiel dann die Entscheidung: Frauen durften ganz legal Fußball spielen. Doch wie sollte man überhaupt anfangen, wie einen Spielbetrieb aufbauen? Nach Überbrückungsspielen in der Halle im Winter 1970/71 fragte man die Frauen dann zur nächsten Saison, wie sie den Spielbetrieb durchführen wollten. Sie durften sich zwischen Freundschaftsspielen und Verbandsrundenspielen auf Kreis- und Bezirksebene, bei denen dann auch ein Meister ausgespielt werden sollte, entscheiden. Die Frauen wählten letzteres. Die Gruppen wurden damals jedoch noch nicht nach Leistung, sondern nach geographischer Lage eingeteilt. Bereits ein Jahr später meldeten sich dann schon weitere Landesverbände, die ebenfalls Meister ausspielen wollten - das Interesse war also vorhanden. Als Neuerung kam weiterhin die Durchführung von Hin- und Rückspielen hinzu. 1973 entschloss man sich schließlich, die Spielklassen nach Leistung einzuteilen. Die Klassen bestanden zumeist aus 8 bis 10 Mannschaften, und teilweise wurden jetzt nicht nur Bezirksmeister, sondern auch schon Landesmeister ausgespielt. So kam es dann auch schon zur ersten inoffiziellen deutschen Meisterschaft in dieser Saison: Man teilte die 16 Landesmeister in 4 Gruppen. In diesen spielten sie in Hinund Rückspielen gegeneinander, wobei sich dann die Gruppenersten für das Halbfinale qualifizierten und die Sieger aus den Halbfinals im Endspiel die deutsche Meisterschaft ausspielten. Der Sieger dieser Meisterschaft hieß damals TuS Wörrstadt. Auch wenn die Meisterschaft inoffiziell war, so hat sie doch entscheidend zur Entwicklung beigetragen, denn der DFB war dadurch förmlich gezwungen, über eine offizielle deutsche Meisterschaft nachzudenken. In einer Versammlung wurde dies besprochen und 99% der dort anwesenden Männer stimmten dafür! Der vorherige Modus wurde nun ein wenig verändert: Unter den 16 Landesmeistern wurden die Paarungen ausgelost. Die Mannschaften spielten in Hin- und Rückspielen gegeneinander. Die Sieger zogen in die nächste Runde ein, die dann wiederum ausgelost wurde (vergleichbar mit dem heutigen DFB-Pokal). So blieben am Schluss nur noch zwei Mannschaften übrig, und eben diese spielten im Finale um die deutsche Meisterschaft. Über viele Jahre wurde auf diese Art und Weise in Deutschland Fußball gespielt. Eine grundlegende Reform fand jedoch 1990 statt: die Liga wurde zweigleisig. Unterteilt wurde nach Nord und Süd. Die ersten Beiden jeder Liga spielten in Halbfinalspielen um den Finaleinzug, um dort die Meisterschaft auszuspielen. Nach einigen Jahren dieser Spielweise war man dann 1997 jedoch soweit, dass man das System der Frauen dem der Männer anpasste. Es gibt seitdem in Deutschland nur noch eine Bundesliga. Diese umfasst 12 Mannschaften, die in Hin- und Rückrunde gegeneinander antreten. Der Sieger erhält 3 Punkte, bei einem Unentschieden bekommt jede Mannschaft einen Punkt. Der Tabellenerste am Ende der Saison ist deutscher Meister. Die auf den Rängen 11 und 12 platzierten steigen ab. Im Vergleich zu den Herren gibt es in Deutschland jedoch noch keine 2. Frauenfußballbundesliga. Der Unterbau zur ersten sind die 5 Regionalligen. In einem Miniturnier spielen die 5 Regionalligameister gegeneinander, die zwei besten Teams steigen auf. Jedoch hat man beim DFB auch hier mittlerweile den Handlungsbedarf erkannt, und so ist die 2. Bundesliga bereits beschlossene Sache. Ab der kommenden Saison wird eine zweigleisige eingeführt und soll u.a. dazu beitragen, dass das Niveau in Deutschland weiter ansteigt und sich der Sport weiterentwickelt. Innerhalb von nur etwas mehr als 30 Jahren hat sich der Frauenfußball in Deutschland also gravierend verändert und man darf gespannt sein, was sich in der Zukunft noch alles so tun wird. Bücherrezensionen „Handbuch für Mädchen- und Frauen- Buchvorstellungen fußball (BK) Für Trainerinnen und Trainer im Mädchen- und Frauenfußball schrieben Dr. Klaus Bischops und Heinz-Willi Gerards das Handbuch für Mädchen- und Frauenfußball. Das im Meyer & Meyer Verlag erschiene Buch liegt in der 2.Auflage aus dem Jahr 2000 vor. Dieses Alter erkennt man auch an den Titelfotos, auf denen Birgit Prinz in erkennbar veraltetem Nationaltrikot stürmt. Der Eindruck, dass das Buch eine moderne Überarbeitung nötig hat, setzt sich im Inneren fort: Die verwendete Literatur ist aus dem Zeitraum 1979 bis 1995. Die zur Auflockerung eingefügten Schwarzweiß-Bilder und Überschriften wie Schlanke Beine schießen schöne Tore zeigen, dass die Ursprünge des Buches im Jahr 1996 liegen. Sieht man über diese Schwächen hinweg und konzentriert sich auf den Inhalt, so können Trainer und Trainerinnen Anregungen über Mädchen- und Frauenfußball gewinnen: Neben Grundsätzen, die für Fußball gleich 18 www.soccer-magazin.de welchen Geschlechts gelten, wird auf die Besonderheiten des femininen Fußballs eingegangen. Je nach Alter und nötigem Schwerpunkt kann man aus mehr als 90 Trainingseinheiten auswählen: Diese sind stets aufgeteilt in die Abschnitte Einstimmen/Aufwärmen, Schwerpunkt, Ausklang und jeweils Tips für TrainerIn. Damit kann über längere Zeit ein abwechslungsreiches Trainingsprogramm zusammengestellt werden. Hilfreich für zukünftige Auflagen wäre eine Ausweitung der Illustrationen der Übungen. Für 18,90 erhält man einen Überblick über die Aspekte des Mädchen- und Frauenfußballs und Planungsanregungen für die Trainingsgestaltung. http://www.meyer-meyer-sports.com ISBN: 3-89124-329-4 Kleines Fußball-ABC für Frauen (BK) Für 5 Euros bekommt man Marko Ramms Kleines Fußball-ABC für Frauen in den sehr kompakten Maßen von 6,5 cm auf 10 cm. Ironischerweise im BuchVerlag für die Frau erschienen, vollzieht der Autor zunächst eine seltsame Erweiterung des Buchtitels: Der genannte Titel wird im Inneren des Buches zu Kleines Fußball-ABC für Frauen und andere Menschen. Was mit anderen Menschen gemeint ist, wird im Männer- bzw. Frauenvorwort deutlich: An die Adresse der Männer verspricht das Büchlein, dass es dabei hilft, endlich wieder in Ruhe das Spiel ansehen zu können. Frauen solten das Werk lesen, damit Fragen nicht auftreten, die uns Fußball-Philosophen unnötig ablenken und bei deren Erklärung wir Männer vielleicht das entscheidende Tor verpassen. Sachlicher gestaltet sich der Rest des Buches: Der Autor erklärt Begriffe von abgefälschtem Ball bis Zweikampf. Allerdings sollte man sich auf die Korrektheit der Erklärung nicht verlassen: Beispielsweise wird Abseits sehr mangelhaft erklärt. Tautologien wie die Erklärung von Kopfball als eine besondere Form des Abspiels mit dem Kopf finden sich im Büchlein zuhauf. Ergänzt wird die Lektüre durch ausschließlich männliche Fußballsprüche, zehn Farbfotos sächsischer Männerfußballteams und drei Frauenfußballfotos. Fazit: Ein Buch für interessierte männliche wie weibliche Fußballeinsteiger. Aber mit nur wenig fachlicher Wissensvermittlung und ohne speziellen Bezug zum Frauenfußball. ISBN: 3-89798-114-9 http://www.buchverlag-fuer-die-frau.de Vita 89 Ein Muss für jede Sportlerin! www.vita89-biosaft.de Aktion Pro-FF www.Pro-FF.de Bitte unterstützen auch Sie die Aktion Pro-FF! Die bundesweite Unterschriftenaktion für Mehr Berichte über Frauenfussball in den Medien hat das Ziel, den Mädchen- und Frauenfussball populärer zu machen. Es haben sich bereits bundesweit Vereine, Spielerinnen und natürlich zahlreiche Fans sowie Politiker gemeldet, die diese Aktion unterstützen! kannter zu machen! Die Listen werden am Ende der Sommerpause beim DFB vorgelegt. Die Unterschriftenliste erhalten Sie auf der Homepage www.Pro-FF.de per Email: [email protected] oder per Post: Dittmar Pfeil Marquardstr. 25 - 60489 Frankfurt Auch Fredi Bobic von Hertha BSC Berlin und Thomas Cichon vom 1. FC Köln haben bereits unterschrieben. Und wann unterschreiben Sie? Bitte helfen auch Sie mit diese Aktion be- Aktion Pro-FF www.soccer-magazin.de Gewinnspiel Der HSV UND SOCCER verlosen die Teilnahme am ersten echten Mädchen-Fussball-Tränigslehrgang des HSV vom 19.-23.7.2004 in Hamburg. Bitte sendet die Antwort und Eure Adresse bis zum 06.06.2004 per Email an: [email protected] Teilnehmen können Mädchen der Jahrgänge `90-`97. Der Rechtsweg ist natürlich ausgeschlossen. Gewinnspiel Die Preisfrage lautet: In welcher Landesauswahlmannschaft spielt die abgebildete Janina Haye? Janina Haye gibt einem Teilnehmer die Fußballabzeichen-Urkunde. (Foto links) Foto: Ron Wesley SIMON KÖSTER (organisatorischer Leiter der HSV-Fußballschule), Janina Haye (HSV Spielerin), und drei Nachwuchskräfte (Lena, ein eingeschmuggelter Junge, und Anja) Foto: Ron Wesley GewinnerInnen des U21 Gewinnspiels von FF-Forum.net und Soccer. Jeweils ein Soccer-Abo haben gewonnen: Gewinnerin der Fahne des 1. FFC Frankfurt wurde: Anna Berger aus Hannover Herzlichen Glückwunsch! Macht mit bei der HuHi-Soccer-Elf! (siehe Seite 4) Vorschau Heft Nr. 6 · UEFA-CUP-Finale · DFB-Pokal-Finale · Saisonfinale Bundesliga · BL-Serie FFC Heike Rheine · Vorstellung - FF-Forum.net - Die FF-Community · Frauenfussball in Nicaragua · u.v.a.m. Ausgabe Nr. 6 erscheint am 20.06.2004 www.soccer-magazin.de 19 Vorschau Alexandra Kitz aus Dortmund Stefanie Pohl aus Duisburg Gaby Kern aus München Christian Heidler aus Berlin Stefan Werdelmann aus Bergheim © N. Bieneck