as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag

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as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus - Hapag
as Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin
aus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Da
allin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin
aus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Da
allin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballin-Haus • Das Ballinhau
Deichstraße 7
Dovenfleet 19 – 20
M
ein Feld ist die Welt“ – ein
Der einzige Konkurrent um den
ebenso stolzes wie verpflich-
Rang der größten, bedeutendsten
tendes Motto ziert seit fast 100 Jah-
Reederei der Welt war der Norddeut-
ren das Ballin-Haus an Hamburgs
sche Lloyd. Auch er war in einer
Binnenalster, am Ballindamm 25. Al-
Hansestadt zu Hause: in Bremen.
bert Ballin (1857–1918), Generaldi-
Beide Unternehmen spielten neben
rektor der Hapag, übernahm um die
der wirtschaftlichen stets auch eine
Jahrhundertwende ein traditionelles
politische Rolle, weil ein großer Teil
Motto hanseatischer Kaufleute als
der internationalen Verkehrswege
Wahlspruch für das Hamburger
von ihnen erschlossen wurde.
Schifffahrtsunternehmen. Die Hapag
1970 ist aus den beiden ehemals
war damals „on the top“, wie es hieß,
rivalisierenden Reedereien ein Un-
auf dem Gipfel des Erfolges. Sie
ternehmen geworden. Sie fusionier-
unterhielt Liniendienste zu fast allen
ten zur Hapag-Lloyd AG.
Erdteilen, außer Afrika und Austra-
Die Erfolgsgeschichte begann be-
lien. Ihre Schiffstonnage übertraf
reits 1847 mit der Gründung der
die ganzer Handelsflotten anderer
Hamburg-Amerikanischen Packet-
Länder.
fahrt-Actien-Gesellschaft,
„
des
3
Hamburger Stammhauses dieses
sition einnahm. Ende der achtziger
Konzerns. Das Unternehmen beför-
Jahre des 19. Jahrhunderts ließ das
derte zunächst vor allem Auswan-
Unternehmen die ersten Schnell-
derer in die Vereinigten Staaten von
dampfer bauen und setzte sich
Amerika. Ihr erstes Domizil in der
damit an die Spitze des Nordatlan-
Deichstraße 7 wurde 1890 durch
tikverkehrs.
einen prächtigen Renaissancebau
Nun begann eine schnelle Expan-
am Dovenfleet 19–20 abgelöst.
sion auch in der Zentrale. Dort
beschäftigte die Hapag 1897,
K
im Jahr ihres 50. Geburtstags,
geleiter in die Dienste der Hapag
erwarben die Verantwortlichen
getreten. Nur wenige Jahre später
um die Jahrhundertwende eine
war er Generaldirektor. Unter seiner
Reihe von Grundstücken direkt
Führung entstand bis zum Ersten
an der Binnenalster, am Alster-
Weltkrieg eine Reederei, die in der
damm in der ehemaligen Vorstadt
Weltschifffahrt eine führende Po-
St. Georg.
4
urz zuvor war der junge Ham
137 Angestellte. Im Haus am
burger Albert Ballin als Passa-
Dovenfleet wurde es zu eng. So
Das im damals
modischen
Renaissancestil gebaute
Bürohaus wurde
1903 bezogen
5
Das Terrain lag etwas außerhalb des
traditionellen Stadtkerns und hatte
wohlhabenden Hanseaten jahrzehntelang als Gartenland gedient. Der
Alsterdamm war 1842 aus dem
Trümmerschutt des großen Stadtbrandes aufgeschüttet worden. Von
ihm zweigt übrigens nicht weit
vom Ballin-Haus auch die Straße
„Brandsende“ ab. Hier erst war die
Feuersbrunst, die in der Deichstraße,
also dicht am Hafen, begonnen
hatte, zum Stehen gebracht worden.
Mit dem Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes wurde erneut Martin
Haller beauftragt, der schon das
türmchengekrönte Haus am Dovenfleet entworfen hatte. Er war zu jener
Der fast
unveränderte Eingang
6
Ferdinandstraße
Ernst Barlach
schuf den Neptun
mit Wogenrossen
Zeit der renommierteste Architekt
Hamburgs, und einige seiner typischen Villen sind noch heute rund
um die Alster zu sehen, so etwa das
amerikanische Generalkonsulat. Sein
bekanntestes Werk ist das Hamburger Rathaus.
Auch für die Hapag baute Haller im
damals modischen Renaissancestil.
1903 war das dreistöckige Haus bezugsfertig. Gekrönt wurde es von einem sieben Meter hohen bronzenen
Neptun mit Dreizack und stolzen
Wogenrossen, dem Werk eines
33-jährigen, noch unbekannten Holsteiner Künstlers. Er hieß Ernst Barlach und arbeitete zusammen mit
dem Bildhauer Karl Garbers in einem
7
rector Ballin“ denn nun sein Domizil
beziehen werde. Der „Hamburgische
Viele Stilelemente
Correspondent“ verriet es: „Im ers-
des Altbaus blieben
ten Stock, rechts, mit Vorzimmer,
erhalten
versteht sich!“ Ein fast originalgetreues Teil dieses damals so Aufsehen
erregenden Hauses ist unverändert
an der Ferdinandstraße 58 erhalten
geblieben. Dort sind Eingang und
Fassade ohne wesentliche Umbau-
Atelier in Wedel. Dieser „frühe Bar-
Passagiere empfangen, die hier ihre
ten zu sehen. Sie sind mit den Wap-
lach“ ist heute nicht mehr zu besich-
Schiffspassagen buchten. Die an-
pen verschiedener Länder, deren
tigen. Die Figuren wurden wegen
deren Reisenden betraten das Haus
Häfen die Hapag anlief, versehen.
ihres hohen Materialwertes im Ersten
durch den Eingang an der Ferdi-
Das große Hapag-Wappen über
Weltkrieg eingeschmolzen.
nandstraße.
dem Garageneingang wurde aller-
Das neue Domizil der Hapag war
Der Umzug der größten Reederei der
dings erst später angebracht. Ur-
innen äußerst großzügig konzi-
Welt aus dem Kontorviertel an die
sprünglich zierte es das Betriebs-
piert und diente gleichzeitig als
Binnenalster wurde damals von den
Kinderheim des Unternehmens in
Abfertigungsraum für die Passagier-
Hamburger Zeitungen ausführlich
Wyk auf Föhr.
dienste. In der Eingangshalle am
kommentiert. Besonders interessier-
Das Kontorhaus war ein großer,
Alsterdamm wurden die First-Class-
te es offenbar die Leser, wo „Herr Di-
prachtvoller Bau, ganz im damaligen
8
Das Eingangsportal
am Alsterdamm
umsäumten vier Statuen
Zeitgeschmack. So war er vor allem
sollten die vier Kontinente symboli-
und ein Fremder angesichts der
an der repräsentativen Alsterfassade
sieren, mit denen die Reederei Ver-
Kolosse geführt haben sollen. An
mit reichlich Zierrat versehen. In der
bindung unterhielt. Die Begeisterung
der Börse und anderswo wurde es
allgemeinen Begeisterung hatte man
hielt sich in Grenzen.
fortan begeistert kolportiert:
da vielleicht doch des Guten ein we-
Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark
„Sagen Sie mal, was bedeuten ei-
nig zu viel getan. Vier mächtige, auf-
etwa, in konservativen Kreisen
gentlich diese vier Figuren?“
wendige Sandsteinstatuen, Werke
ohnehin des radikalen Modernismus
„Die fünf Sinne.“
der Bildhauer Börner und Cauer,
verdächtig, soll jenes Zwiegespräch
„Fünf? Es sind doch nur vier!“
flankierten das Eingangsportal. Sie
erfunden haben, das ein Hamburger
„Eben. Der Geschmack fehlt …“
9
D
ie weit verbreitete bissige Kritik
blieb nicht ohne Wirkung. Als
das Haus erneut zu klein geworden
war, ging der Auftrag nicht mehr
an einen historisierenden Traditionalisten, sondern an einen modernen, expressionistisch beeinflussten Architekten: an Fritz Höger. Der
gebürtige Holsteiner (1877–1949)
war, zusammen mit Fritz Schu-
deutschen Backsteinbaus, als der
Chilehaus, entstand in den zwanzi-
macher, der „Vater“ einer neuen
Architekt, der eine alte Kunst neu
ger Jahren.
Hamburger Architektur, die heute
belebte. Das trug ihm den liebe-
Beim Hapag-Gebäude musste Hö-
noch
Stadtbild
vollen Spitznamen „Klinkerstricker“
ger nun auf sein Lieblingsmaterial
bestimmt. Gegen den damals mo-
ein. Eines seiner ersten größe-
verzichten. Heller Sandstein war
dernen Putzbau setzten sie auf ein
ren Werke war das Klöpperhaus,
hier zwingend vorgegeben. Man
traditionelles Material der Region:
1912/13 vollendet, der heutige
hatte sich entschlossen, den Altbau
auf roten Backstein. Vor allem
Kaufhof an der Mönckebergstraße.
organisch einzubeziehen, das Haus
Höger gilt als Reformator des nord-
Sein bekanntester Klinkerbau, das
um das Doppelte zu erweitern und
10
teilweise
das
Alt- und Neubau
erhielten wenig später
eine verbindende
Fassade
beide Teile zu einer Einheit zu ver-
Hamburgs großer hanseatischer Tra-
legenheit Gemachte, das seinen
binden. Fritz Höger skizzierte seine
dition, als deren bedeutendsten mo-
sichtbaren Ausdruck nur in übertrie-
ersten Überlegungen:
dernen Repräsentanten er die Ha-
bener Monumentalität, im Lauten zu
„1. Es soll das Verwaltungsgebäude
pag sah, wollte Höger gerecht wer-
finden können meint. Darum er-
der größten Schiffahrtsgesellschaft
den – aber eben nicht mit überla-
scheint mir die einzige Lösung darin
der Welt sein.
denem Pomp, ohne allzu viel Rück-
zu liegen, der höchsten Kraft Ham-
2. Es steht in Hamburg. Diese bei-
griff auf vergangene Epochen und
burgs das echteste und größte ham-
den Tatsachen haben für mich keine
ohne modischen Zierrat: „Es ist nicht
burgische Haus zur Residenz zu ge-
zufällige Verbindung.“
das Plötzliche, durch Zufall und Ge-
ben. Ein Haus, das mehr als Symbol
11
ist, klar und ohne Emblemebeiwerk,
misse erforderte. Wer sich im Haus
lein durch Material und Proportionen.
das nicht symbolistische Rätsel auf-
nicht auskennt, hat auch heute
Es war ein völlig anderer Stil, ein neu-
geben, sondern Größe verkünden
noch Mühe mit der Orientierung
er Akzent an Hamburgs Schmuck-
soll.“
und wundert sich über scheinbar
stück, der Binnenalster. Baubeginn
Höger erhöhte den Altbau um ein
unmotivierte
Treppen,
war 1913. Als das Haus im Mai 1921
weiteres Stockwerk auf vier Etagen,
Winkel oder merkwürdige Über-
bezogen wurde, war die Welt eine
und der neue Trakt erhielt bei
gänge. Sie sind die sichtbaren
andere, hatte sich der Zeitgeist radi-
gleicher Außenhöhe ein zusätzliches
Auswirkungen des Kompromisses.
kal gewandelt.
Geschoss. Dafür waren hier die
Der Fassade war dies jedoch nicht
Dafür hatte der Erste Weltkrieg
Räume ein wenig niedriger. Beide
anzusehen.
von 1914 bis 1918 gesorgt, der
Gebäudeteile wurden dann mit einer
Es war ein einheitlicher Gebäude-
den Bau für Jahre unterbrach. „Der
einzigen Fassade verbunden. Die
komplex zwischen Alsterdamm und
dümmste und blutigste aller Krie-
wurde vor den Altbau gesetzt, der
Ferdinandstraße auf der einen und
ge“, urteilte Hapag-Chef Albert
so zwar optisch verschwand, im In-
Gertrudenstraße und Alstertor auf
Ballin von Anfang an. Er hatte jahre-
nern aber erhalten blieb.
der anderen Seite entstanden.
lang vor allem auf deutsch-engli-
Was so einfach klingt, war eine
Schlicht stand er da aus hellem
sche Verständigung gedrängt, im-
technische wie künstlerische Meis-
Obernkirchener Sandstein, sachlich
mer wieder diskret zu vermitteln
terleistung, die allerdings Kompro-
und dabei vornehm, repräsentativ al-
versucht.
12
Gänge,
Die Rückseite
des Gebäudes an der
Ferdinandstraße
Vor dem Krieg und auch noch
während der Katastrophe hatte
er hinter den Kulissen gewarnt
und gemahnt – vergeblich. Den
Untergang seiner Epoche wollte
Albert Ballin nicht erleben. Als er
sein Land und „seine“ Hapag sinnlos vernichtet sah, wählte er den
Freitod. Das war am 9. November
1918, wenige Tage vor Kriegsende.
In Berlin wurde eben die Republik
ausgerufen.
Hapag und Norddeutscher Lloyd
verloren beim Friedensschluss von
Versailles den Rest ihrer Flotten und
hielten sich nur mühsam über Wasser. Eine deutsche Schifffahrt schien
keine Zukunft mehr zu haben.
13
D
ass die Hapag dennoch so
schen Lloyd, erneut an die Spitze
schnell wie nur irgend möglich
der internationalen Schifffahrt vorzu-
ihr Haus vollenden ließ, war auch ei-
stoßen. 1929, nur zehn Jahre nach-
ne Demonstration. Es war der erste
dem die Hamburger Reederei ihre
Neubau dieser Bedeutung, der im
Schiffe eingebüßt hatte, beschäftigte
Nachkriegs-Hamburg fertig wurde.
sie wieder 18.000 Mitarbeiter auf
Schon die Wiederaufnahme der Ar-
See und an Land.
beiten erregte allgemeines Interesse,
Doch die „goldenen zwanziger Jah-
wirkte wie ein Signal geradezu trotzi-
re“, das kurze Aufatmen nach dem
gen Überlebenswillens.
Krieg, waren schnell vorüber, es folg-
In seiner schlichten und dennoch no-
ten Rezession und abermals Krieg.
blen Sachlichkeit passte der Höger-
Die Geschichte wiederholte sich also
Bau perfekt in eine nüchterner ge-
am Alsterdamm. Am Ende des Zwei-
wordene Welt. Allen pessimistischen
ten Weltkriegs stand die Hapag
Prognosen zum Trotz war er auch
wieder mit leeren Händen da. Der
bald wieder mit Leben erfüllt. In der
Alsterdamm wurde ein zweites Mal
Weimarer Republik gelang es der
mit den Trümmern der verbrannten
Hapag, ebenso wie dem Norddeut-
Stadt aufgeschüttet. 1947 wurde er
14
Der Alsterdamm
am Ende des Zweiten
Weltkriegs
umgetauft. Albert Ballin, zur Nazizeit
als Jude eine Unperson, gab ihm
den Namen – Ballindamm. HapagLloyd ehrte seinen großen Generaldirektor posthum anlässlich des
150-jährigen Jubiläums im Jahr
1997. Seit dieser Zeit trägt das Gebäude den Namen „Ballin-Haus“.
Im Gegensatz zum riesigen Hauptgebäude des NDL in der Bremer
Papenstraße, das durch Bomben völlig zerstört und nicht wieder
aufgebaut wurde, überstand der
Höger-Bau den Zweiten Weltkrieg
weitgehend unversehrt. In Hamburg
fiel lediglich das vierte Obergeschoss einem Brand zum Opfer und
die Fassade wurde beschädigt.
15
Die Ballinhalle
B
eim Wiederaufbau
und 1912 vom Stapel ge-
martialischen Bronzeadler am Bug
wurde gleich noch
laufen, war es seinerzeit
verziert, war der Hamburger Riesen-
ein fünftes Stockwerk
das größte Schiff der
dampfer ein schwimmendes Status-
hinzugefügt. Die Ein-
Welt, 277 Meter lang und
symbol des aufstrebenden deut-
gangshalle blieb weitgehend ohne
über 52.000 BRT groß. Damit ent-
schen Kaiserreiches. Am Heck des
Schäden, beherbergte in der Nach-
sprach es einem modernen Con-
Modells ist die damals schwarz-
kriegszeit provisorisch verschiedene
tainerschiff. Getauft wurde der
weiß-rote deutsche Flagge zu sehen,
Abteilungen und dient heute wieder
Dampfer von keinem Geringeren als
am Großmast die Hapag-Flagge.
als Empfangs- und Repräsenta-
Seiner Majestät persönlich, Kaiser
Heute führen die Hapag-Lloyd-
tionsbereich. Als „Ballinhalle“ erinnert
Wilhelm II., der ihm den Namen „Im-
Schiffe ihre blau-orangefarbene Ree-
sie, ausgestattet mit einer bronzenen
perator“, der Herrscher, verlieh. Es
dereiflagge am Signalmast oberhalb
Porträtbüste, an den Hapag-Direktor
war das einzige „männliche“ Schiff,
der Brücke.
und die Geschichte des Unterneh-
es hieß also der und nicht die „Im-
Der Dampfer „Imperator“ ging nach
mens.
perator“. Bei dem „Kaiser des Oze-
dem Ersten Weltkrieg in britischen
Ein Zeugnis der Ära Ballin ist das
ans“ handelte es sich um eine
Besitz über und fuhr noch bis 1938
Modell des Dampfers „Imperator“,
schwimmende Stadt mit Platz für
als „Berengaria“ für die Cunard Line.
das direkt neben der Eingangstür zu
4.500 Passagiere und 1.180 Mann
besichtigen ist. In Hamburg gebaut
Besatzung. Mit einem gewaltigen
18
Nach der
Renovierung erstrahlt die
Ballinhalle in
neuem altem Glanz
Während der „Imperator“ sozusagen
gestellte Containerfrachter ist 320
Deck und 16 Lagen übereinander,
in die Halle „einläuft“, befindet sich
Meter lang, 43 Meter breit und ver-
davon sieben an Deck. Insgesamt
die „Hamburg Express“ auf der ge-
fügt über eine Tragfähigkeit von
transportiert das Schiff 7.500 Stan-
genüberliegenden Seite auf der
100.000 Tonnen. Es stehen maximal
dardcontainer.
„Ausreise“. Der Ende 2001 in Dienst
17 Container nebeneinander an
Ein Zeugnis der
Ära Ballin:
der „Imperator“
I
m hinteren Teil der großen Emp-
In diesem Hallenbereich sind auch
zweiten Gemälde von Peter Christi-
fangshalle steht auf einem Mar-
zwei Gemälde zu sehen, die die
an Holm ist ein Teil der Flotte des
morsockel die Glocke des Hapag-
frühe Hapag-Flotte dokumentieren.
Unternehmens um das Jahr 1860
Dampfers „Cimbria“. In einer nebli-
Das Gemälde von Hermann Rudolph
dargestellt. Zu erkennen ist das Se-
gen Januarnacht im Jahre 1883
Hardorff zeigt die ersten beiden
gelschiff „Oder“, das 1851 gekauft
wurde dieses kombinierte Fracht-
Segelschiffe der Reederei, die
wurde und bis 1868 für die Hapag
und Passagierschiff vor Borkum
„Deutschland“ und die „Nord-Ameri-
fuhr. Die ersten Dampfer „Hammo-
von einem Kohledampfer gerammt
ka“. Sie eröffneten den Post-,
nia“ und „Borussia“ erwarb die Ha-
und riss mehr als 400 Menschen in
Fracht- und Passagierdienst der
pag 1855, sie waren gut 85 Meter
den Tod. 1974 entdeckte das deut-
„Packetfahrt“, wie die Hapag damals
lang und 2.000 BRT groß. Im Vor-
sche Forschungsschiff „Wega“ das
genannt wurde. Die „Deutschland“
dergrund des Bildes ist das Dampf-
Wrack der „Cimbria“. Eine der
übrigens, 1848 in Dienst gestellt,
schiff „Germania“ zu sehen, 1863 in
Schiffsglocken konnte geborgen
war ganze 500 BRT groß. In nur ei-
Dienst gestellt, 97 Meter lang und
werden. Sie wurde im Altonaer
nem Menschenalter, in 65 Jahren,
2.000
Museum aufwendig restauriert und
entwickelten sich Schiffstechnik und
„Cimbria“ war, wie die Dampfer auf
dient nun dem Andenken all derer,
Nautik bis zum riesigen „Imperator“,
dem Gemälde, nicht nur mit einer
die ihr Leben auf See verloren
der immerhin die Größe eines Con-
Dampfmaschine, sondern zusätz-
haben.
tainerschiffes aufwies. Auf dem
lich mit Segeln ausgestattet.
20
BRT
groß.
Auch
die
Der Segler
„Deutschland“,
das erste Schiff
der Hapag
Ein Teil
der Hapag-Flotte
um 1860
21
Vom Architekten
Höger entworfene
Möbel
A
ls sich in der Halle Setzrisse und
Durchfeuchtungen zeigten, die
aufwendige Sanierungsmaßnahmen
an der Dachkonstruktion zum Innenhof notwendig machten, entschied
der Hapag-Lloyd-Vorstand 1996, die
Ballinhalle im Rahmen der notwendigen Arbeiten wieder weitgehend in
den ursprünglichen Zustand aus den
zwanziger Jahren zu versetzen. Darüber hinaus wurden die Konferenzräume modernisiert.
Die ehemalige Abfertigungshalle für
Passagiere nach Nordamerika hat
nach der Renovierung ihre teilweise
erdrückende Monumentalität abgelegt und erstrahlt wieder in hellen,
freundlichen Tönen. Hier wird doku-
22
Heute Kantine –
die ehemalige
Passagehalle
mentiert, dass sich Tradition und eine klare Zukunftsorientiertheit durchaus miteinander verbinden lassen.
Durch die Umbauarbeiten ist in
der Ballinhalle einiges verändert
worden. Der Treppenaufgang im
Eingangsbereich ist großzügiger
geworden, und die Wände sind mit
einer italienischen Spachteltechnik
bearbeitet, die eine Tiefenwirkung
erzeugt. Die Decke erstrahlt in
neuem altem Glanz.
Das gilt auch für Teile des Mobiliars, wie zum Beispiel Stühle und
Tische. Es handelt sich um die einzigen Möbel, die von dem renommierten Architekten Fritz Höger
entworfen wurden.
Blickfang im großen
Sitzungssaal
ist ein Gemälde von
Robert Mols
B
ei der Gestaltung der Konferenzräume wurde besonderer Wert
auf gute Akustik und bedienerfreundliche Ausstattung gelegt. Im Rahmen
der Umbauten wurden die Eingänge
verlegt und gleichzeitig ein zusätzlicher Kommunikationsraum am Ballindamm geschaffen. Im großen, komplett modernisierten Konferenzraum,
in den durch ein Glasdach auch Tageslicht einfällt, finden jetzt bis zu 150
Personen Platz. Der Saal kann durch
Trennwände geteilt werden. Zu der
neuen Ausstattung gehören außerdem eine moderne Klima- und eine
fest installierte Lautsprecheranlage
sowie mehr als 30 im Boden verteilte
Anschlüsse für elektronische Geräte.
24
Moderne Ausstattung
prägt die Sitzungsräume
Blickfang im großen Sitzungssaal ist
ein imposantes Gemälde des belgischen Malers Robert Mols, welches
das Nationale Schifffahrtsmuseum in
Antwerpen Hapag-Lloyd als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hat.
Es zeigt den Hamburger Hafen im
Jahr 1880.
Dieser Raum steht auch dafür,
dass Hapag-Lloyd traditionell das
Ziel verfolgt, eine Synthese zwischen Bewährtem und Neuem zu
schaffen.
25
Z
usammen mit den Sanierungsmaßnahmen in der Halle wurde
auch das sich anschließende Treppenhaus renoviert. Es war Teil des
1903 fertig gestellten Altbaus und
wurde im Rahmen der Erweiterung
durch Höger Anfang der zwanziger
Jahre in seinen Stilelementen an die
Ausgestaltung der Ballinhalle angepasst. Die Treppengeländer und
Deckenverzierungen zeigen deutlich
die Handschrift Högers.
Eine Vorstellung von der Architektur
um die Jahrhundertwende vermittelt
das so genannte Alstertor-Treppenhaus. Die Jugendstilelemente, zum
Beispiel Umrahmungen der Spiegel,
enden im dritten Stockwerk.
26
Das von Höger
gestaltete
Treppenhaus
Jugendstilelemente an den
Spiegelumrahmungen
Der Grund ist einfach: Der ursprüngliche Bau verfügte nur über drei Etagen, die Erhöhung um ein weiteres
Stockwerk erfolgte erst zusammen
fünften Stockwerk erhielt das Ballin-
mit dem Neubau und der Errichtung
Haus nach dem Zweiten Weltkrieg,
einer gemeinsamen Fassade. Das
den es ohne größere Schäden über-
heutige Erscheinungsbild mit seinem
stand.
27
Der
Hapag-Lloyd-Hof
in der Rosenstraße
E
nde 1995 wurde der Neubau
in der Hamburger Rosen-
straße, nur wenige Schritte von
sitzen dagegen die verschiede-
schaftlich erfolgreich, zukunftso-
der Zentrale entfernt, fertig ge-
nen Zentralbereiche des Kon-
rientiert und traditionell global
stellt. Dort sind im Wesentlichen
zerns.
ausgerichtet – und dies seit mehr
die Aktivitäten der Regionszen-
Trotz der Zäsuren durch politi-
als 160 Jahren. So gilt unverän-
trale für Europa konzentriert. In
sche, kriegsbedingte und ökono-
dert das alte hanseatische Mot-
der
Container-Linienschifffahrt
mische Entwicklungen hat sich
to, das Mitarbeiter und Gäste seit
mit ihrem rasanten Wachstum
eines seit den frühen Tagen von
nunmehr fast einem Jahrhundert
zählt Hapag-Lloyd zu den welt-
Hapag
Norddeutschem
im Haus am Ballindamm willkom-
weit führenden Anbietern. Am
Lloyd nicht verändert: Das Unter-
men heißt: „Mein Feld ist die
Ballindamm im Traditionshaus
nehmen ist klar strukturiert, wirt-
Welt“.
28
und
Hapag-Lloyd AG · Ballindamm 25 · 20095 Hamburg · Telefon +49 40 30 01-25 29 · www.hapag-lloyd.com
© Konzernkommunikation 2/2010
Da
Ha
Ba
Ha
Ba