WISSEN WIE LERNEN WIR? Warum Emotionen und

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WISSEN WIE LERNEN WIR? Warum Emotionen und
Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche 16/Mai 2012 Schutzgebühr 5,– EUR
www.mcon-visions.de
WISSEN WIE LERNEN WIR? Warum Emotionen und Bewegung schlau machen –
Deutschlands bekanntester Hirnforscher Manfred Spitzer. MARKT Weiterbildung mit
Spaß und Erfolg – Wie gute Trainer Mitarbeiter motivieren. LIVEKOMMUNIKATION
Multisensorisches Marketing – Wie unsere Sinne beim Erinnern helfen.
SCHLUSSPUNKT „Warum ist der Himmel blau?“ – Moderatorin
Shary Reeves über Wissenssendungen für Kinder.
m:con. Know-how
to realise your vision.
Profitieren Sie von unserem Partnernetzwerk aus Gastronomie, Hotellerie, Handel und Kultur. Gemeinsam bieten
wir exklusive Serviceleistungen und echten Mehrwert für
Sie, Ihre Kunden und Ihre Gäste. Sie konzentrieren sich
auf Ihre Veranstaltungen, wir sorgen mit unserer
Serviceoffensive dafür, dass sich Ihre VIPs, Referenten,
Teilnehmer und Besucher wohlfühlen. m:con ist außerdem
Ihr zuverlässiger Partner, von der Konzeption über die
Organisation bis zur Dokumentation, ob im Congress
Center Rosengarten in Mannheim, in ganz Deutschland
oder Europa.
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Mai 2012
Standpunkt
Neues entdecken
Der Wesens-Kern
Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Leserinnen und Leser,
der Kern unseres Geschäfts ist Know-how. Das Wissen, wie es geht, das Wissen, das
vermittelt wird. Technik spielt eine Rolle. Aber insbesondere die Inszenierung und die Welt,
die es braucht, um Menschen zu begeistern. Die Balance muss stimmen.
Rational und Emotional. Faktisch, technisch und spannend muss es sein. Dann lässt sich
Neues entdecken.
Unsere neue Botschaft ist darum genau darauf ausgerichtet: „Know-how to realise your
vision“. Eine Botschaft, die in ihrer Klarheit ohne Umwege vermittelt, was Kunden von
uns erwarten dürfen.
Michel Maugé
Geschäftsführer m:con
Mannheim und Honorarkonsul
der Republik Frankreich
Manchmal werde ich gefragt, warum ich so rigoros und direkt auf Fragen und Sachstände
anworte. Da solle ich doch erst mal drüber nachdenken ... wird mir dann gesagt.
Meine Antwort ist oft genauso einfach wie schnell: „Ich habe dreißig Jahre darüber
nachgedacht, was ich Ihnen aus der Erfahrung raten kann und wie es zu entscheiden ist“.
Das ist Wissensmanagment im besten Sinne: Erfahrung plus Fachwissen plus die Bereitschaft,
neue Erfahrungen zu machen.
Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Entdecken und Lesen dieser „Wissensausgabe“ der
m:convisions. Zwischen Psychologie und Philosophie passt noch immer ein wenig
Neurobiologie, um den schwarzen Kasten der Informationsverarbeitung zu ergründen,
zu entdecken und aus Verstehen Begreifen werden zu lassen.
Ihr
Michel Maugé
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Seite 41
Bibliotheken sterben
auch im Internetzeitalter
nicht aus: Der Neubau
der Stuttgarter Staatsbibliothek wurde erst
kürzlich im Oktober 2011
eröffnet.
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Mai 2012
Inhalt
Das m:con-Magazin für die Kongress-Branche
m:convisions
Standpunkt
Der Wesens-Kern
Vorwort von Michel Maugé
03
WISSEN
Bildung als Standortfaktor
Ein Bewusstsein für Bildung und lebenslanges Lernen muss erst noch geschaffen werden. 09
Raus aus dem Elfenbeinturm
Warum ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Gesellschaft so wichtig?
Ein Interview mit Professor Gerold Wefer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses von „Wissenschaft im Dialog“. 11
Angriff auf die Synapsen oder was unser Gehirn beim Lernen macht
Der renommierte Neurowissenschaftler Professor Manfred Spitzer
über die aktuellen Forschungsergebnisse. 13
„Kongresse sind ein bedeutender Teil unseres Bildungswesens“
Wissensvermittlung – ein Thema, mit dem sich PCOs befassen müssen, um sich in Zunkunft zu behaupten,
ist Michel Maugé, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH, überzeugt.
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MARKT
Neue Konzepte für effektive Weiterbildung
Wissensvermittlung in der Praxis: Ob jung oder alt, ob Schüler oder Arbeitnehmer – an kontinuierlicher
Aus-, Fort- und Weiterbildung führt kein Weg mehr vorbei. Weiterbildung mit Spaß und Erfolg
Wie gute Trainer Wissen nachhaltig vermitteln und die Mitarbeiter zum Lernen motivieren.
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Tipps und Tricks direkt vom Hersteller
Technische Produkte und Software werden immer komplexer, entsprechend steigt der Bedarf
an Produktschulungen. Davon profitieren Kunden genauso wie Unternehmen. 25
Neue Dimensionen des Lernens: der Blick in „virtuelle Realitäten“
Täuschend echt, doch ohne Folgen: Ob angehende Augenärzte oder künftige Förster – moderne
Computertechniken eröffnen vielfältige Möglichkeiten, ohne Risiken zu üben. 29
„Explore Science“ – wissenschaftliche Erlebnistage
Junge Menschen für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik zu begeistern, das ist ein wesentliches
Ziel der Klaus Tschira Stiftung. Ein Interview mit der Geschäftsführerin Beate Spiegel. 31
Mitmach-Experimente für alle Generationen
Trockenes Wissen spannend vermitteln, hierin sind Museumspädagogen wegweisend.
Ein Beispiel ist „Elementa 3“ im Mannheimer TECHNOSEUM – Lernen durch Anfassen. 33
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Inhalt
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Aus Erfahrung klug
Inzwischen weiß die Forschung, dass ältere Menschen nicht schlechter lernen, nur anders.
Erfolgreiche Weiterbildungskonzepte berücksichtigen die Unterschiede zwischen den Generationen.
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Vom Bewahrer zum Dienstleister
Sie ist der klassische Ort des Wissens und der Bildung – die Bibliothek. Das wird sie auch bleiben,
nur wandelt sich ihre Funktion im Zeitalter der Digitalisierung grundlegend. 41
LIVEKOMMUNIKATION
Mehr Gefühl für den Kopf
Sehnsucht nach echten Erfahrungen: Unsere Sinne helfen dabei, komplexe Zusammenhänge zu verstehen –
so lassen sie sich besser „begreifen“. 45
Graphic Recording oder wie Zeichnen beim Denken hilft
Ein alte Kulturtechnik hält Einzug in moderne Tagungsräume: Ergebnisse von Workshops und Seminaren
werden auf großen Postern festgehalten – einfach von Hand, nur mit einem Stift. 46
Alle Sinne wollen angesprochen werden
Die klassische Werbung kriselt. Multisensorisches Marketing könnte ein Ausweg sein.
Denn unsere fünf Sinne helfen, uns an Dinge besser zu erinnern. M:CON
KongressTicker / OrganisationsTicker 50
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Alle Kongress-Infos über eine Web-App
Der Mobile Kongress Guide von m:con lotst sicher durch jeden Kongress – vom Vortragsprogramm
auf einen Blick bis hin zum persönlichen Networking ist alles möglich. 54
EventTicker / News 56
Musik und Architektur vereint an einem Ort
Die besondere Magie von Europas Konzerthäusern fängt das neu in der m:con-Edition erschiene Fotobuch ein.
Fotografiert hat es Manfred Hamm, der Text ist von Michael Astroh. 59
Impressum
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SCHLUSSPUNKT
„Warum ist der Himmel blau?“
Kinder lieben sie: Wissenssendungen im Fernsehen, die sachliche Informationen unterhaltsam
und lustig darbieten, boomen. Ein Interview mit Shary Reeves, Moderatorin von „Wissen macht Ah!“
Zusatznutzen online. Der Visions-Webcode führt Sie direkt zu unserem Zusatzangebot im Internet.
Einfach Onlinemagazin www.mcon-visions.de besuchen, Webcode des Artikels eingeben und Videopodcast ansehen.
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Seite 38
Er gilt als Deutschlands
„großer alter Weiser“:
Altbundeskanzler Helmut
Schmidt ist nach einer
Forsa-Umfrage vom März
2012 das größte Vorbild
der Deutschen.
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Wissen
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Wissen
Mai 2012
Bildung als
Standortfaktor
Auf dem Weg zur Wissensgesellschaft
Muskeln sind passé, Köpfchen ist gefragt: Unser wirtschaftlicher
Wohlstand hängt heute davon ab, was wir intellektuell leisten. Wissen
ist unsere wichtigste Ressource. Trotzdem ist der Weg zur Wissensgesellschaft steinig: Ein Bewusstsein dafür, wie wichtig lebenslanges Lernen
ist, muss erst geschaffen werden.
Auch leben Wissenschaftler überwiegend im Elfenbeinturm. Dabei
liefere gerade die Wissenschaft entscheidende Impulse für wirtschaftliche und politische Entwicklungen, meint Professor Gerold Wefer. Der
Meeresgeologe ist Vorsitzender des Lenkungsausschusses der Initiative
„Wissenschaft im Dialog“, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, komplexe Themen für jeden verständlich zu erklären. Im Interview mit
m:convisions erläutert er, warum ein Austausch zwischen Wissenschaft
und Gesellschaft so wichtig ist (S. 11).
viel sie in welche Bereiche investiert – etwa in frühkindliche Bildung,
in universitäre Forschung oder in die Weiterbildung älterer Menschen.
m:convisions befragte dazu den Experten für dieses Thema schlechthin,
den Neurowissenschaftler Professor Manfred Spitzer (S. 13).
Eine entscheidende Rolle bei der Aus- und Weiterbildung spielen
Kongresse, Tagungen, und Seminare – allesamt Veranstaltungen, mit
deren Organisation sich Professional Congress Organizers (PCO) befassen. Trotzdem sei Wissensvermittlung für PCOs bisher kein Thema, sagt
Michel Maugé. In einem Interview bezieht der Geschäftsführer der
m:con – mannheim:congress GmbH eindeutig Position: Die Branche
muss sich intensiv mit Wissensvermittlung und ihren Methoden befassen, um in Zukunft bestehen zu können (S. 17).
Wie lernen wir eigentlich? Das ist eine ganz zentrale Frage für eine
Wissensgesellschaft. Sie braucht Grundlagen, um zu entscheiden, wie
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Wissen
Die „MS Wissenschaft“ ging
2011 in 35 Städten vor Anker:
Nördlichster Punkt der Reise war
Hannover, der südlichste Wien.
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Wissen
Mai 2012
Interview mit Professor Gerold Wefer, „Wissenschaft im Dialog“
Raus aus dem Elfenbeinturm
Seit die Bildung als eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussionen
gerückt ist, gewinnt auch die Frage, wie Wissen effizient vermittelt werden kann, stetig an Bedeutung. Ein stärkerer
Dialog zwischen Wissenschaftlern und Laien ist ein wichtiger Baustein, um der Antwort zu dieser Frage näherzukommen.
Die 1999 gegründete Initiative „Wissenschaft im Dialog“ (WiD) hat sich zum Ziel gesetzt, die Kommunikation zwischen
Fachwelt und Menschen aller Bildungs- und Altersschichten voranzutreiben. m:convisions sprach mit dem Meeresgeologen
Professor Gerold Wefer, Vorsitzender des Lenkungsausschusses von WiD und Direktor von MARUM, dem Zentrum für Marine
Umweltwissenschaften der Universität Bremen.
Als Vorsitzender des Lenkungskreises von WiD sind Sie an einer
wichtigen Kommunikationsschnittstelle zwischen Wissenschaft
und Öffentlichkeit aktiv. Was ist die grundlegende Idee hinter
WiD? Der Name ist Programm: Die Initiative will Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit Menschen aller Altersgruppen
und Bildungsgrade ins Gespräch bringen und engagiert sich für
den Austausch und die Diskussion über Forschung in Deutschland. WiD organisiert eigene Veranstaltungen, fördert Wissenschaftler und motiviert sie, sich und ihre Forschungsarbeiten
der Bevölkerung zu präsentieren.
„Wichtig bei der Vermittlung von
Wissen ist es, Wege aufzuzeigen,
wie dieses Wissen gewonnen wird.“
Wie fördert WiD den Austausch zwischen Forschern und
Nicht-Forschern? Auf unterschiedlichste Art und Weise. Es
gibt Veranstaltungen, die bereits seit längerer Zeit etabliert
sind, zum Beispiel die „MS Wissenschaft“, ein schwimmendes
Zentrum des Wissens, oder die interaktive Ausstellung „Science Station“, die Wissenschaft in die Bahnhöfe und damit
zu den Menschen bringt. Wir entwickeln aber auch immer
neue Formate und probieren sie aus. Derzeit liegen Bürgerdialoge oder Science Slams stark im Trend. Wir vermitteln, wie
Forschungsarbeiten funktionieren, wie sie entstehen, welche
Unsicherheiten bestehen – aber auch, dass Forschung viel
Spaß machen kann.
Warum ist der Austausch zwischen Wissenschaft und Nicht-Wissenschaftlern so wichtig? Die Wissenschaft ist Teil der Gesellschaft und kann wichtige Beiträge zu einer besseren Bildung
Professor Gerold Wefer,
Vorsitzender des Lenkungsausschusses
der Initiative „Wissenschaft im Dialog“
und Direktor von MARUM, dem
Zentrum für Marine Umwelt­wissen­
schaften der Universität Bremen
der Bevölkerung liefern. Wissenschaft gibt auch Impulse für die
wirtschaftliche Entwicklung, zum Beispiel führen Innovationen
in der Wissenschaft in vielen Fällen zu innovativen Produkten.
Die Wissenschaft hat also einen Anteil daran, dass die Industrie
wettbewerbsfähig bleibt. Wissenschaftliche Expertise ist darüber
hinaus ein bedeutender Bestandteil in der politischen Entscheidungsfindung, beispielsweise in Form von Expertenkommissionen. Es gibt heute zahlreiche Berührungspunkte zwischen
Wissenschaft und Nicht-Wissenschaftlern.
Politik, Wirtschaft, Forschung und Lehre sind sich einig: Ständige Weiterbildung ist wichtig, der Trend geht zum lebenslangen
Lernen. Wie kann man Wissen effizient vermitteln? Wichtig bei
der Vermittlung von Wissen, ist es, Wege aufzeigen, wie dieses
Wissen gewonnen wird. Indem wir unsere Arbeitsweisen und
Methoden transparent machen, aber auch zeigen, mit welchen
Unsicherheiten wir es zu tun haben, erreichen wir dieses Ziel.
So versteht der Lernende Zusammenhänge viel besser, als wenn
er Wissen nur trocken und theoretisch beigebracht bekommt.
Ganz entscheidend bei der Wissensvermittlung ist auch: Die
Ansprache muss persönlich und individuell auf die Zielgruppe
zugeschnitten sein. Wir bieten beispielsweise mit unseren Projekten etwas für alle Altersklassen an. An dem MARUM Schulseite 11
Wissen
labor haben in den letzten zehn Jahren circa 30.000 Schüler
und Schülerinnen teilgenommen. So kann sich wirklich jeder
selbst ein Bild machen, wie Wissenschaft funktioniert. Lernen als gemeinsames Erlebnis zu gestalten hat sich ebenfalls
als sehr wirkungsvoll erwiesen. Das erhöht den Spaß für alle
Beteiligten und somit auch die Motivation zum Lernen und die
Aufnahmefähigkeit.
Wie hat sich die Wissensvermittlung in den letzten Jahren entwickelt? Man kann feststellen, dass wirklich schon viel geschehen
ist. WiD gibt es seit 1999. Wenn ich die heutige Situation mit der
vor 13 Jahren vergleiche, kann ich ein Umdenken in breiten
Teilen der Wissenschaft erkennen. Es ist heute beispielsweise
selbstverständlich, dass Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu den jungen Menschen in die Schulen gehen, um ihr
Wissen zu teilen und Interesse für die Wissenschaft zu wecken.
Forscher halten heute auch Vorträge in einer Sprache, die jeder
verstehen kann – und eben nicht auf „Fachchinesisch“. Und
sie öffnen ihre Labore für Menschen aus der Bevölkerung, um
ihre Arbeit lebendig darzustellen. Auch auf Seiten der Bevölkerung hat das Thema Wissen in den letzten Jahren stark an
„Die Bedeutung der effizienten
Vermittlung komplexer Sachverhalte
für eine breite Öffentlichkeit wird
zum Teil noch unterschätzt.“
Popularität gewonnen. Man erkennt das beispielsweise an der
großen Anzahl von wissenschaftlichen Zeitschriften, die heute
erhältlich sind, aber auch an den zahlreichen populärwissenschaftlichen Sendungen im Fernsehen. Das generell hohe Interesse an wissenschaftlichen Themen macht die Menschen viel
offener und motivierter für die Rezeption wissenschaftlicher
Inhalte. Übrigens sehe ich Deutschland auch im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt.
Was kann Ihrer Meinung nach die Forschung tun, um Wissen
noch besser zu vermitteln? Das Bewusstsein bei einzelnen
Forschern für die Wichtigkeit dieses Themas muss weiter
gestärkt werden. Die Bedeutung der effizienten Vermittlung
komplexer Sachverhalte für eine breite Öffentlichkeit wird
zum Teil noch unterschätzt. Hier muss die Wissenschaft gute
Leistungen in der Öffentlichkeitsarbeit auch selbst stärker
würdigen. WiD ermutigt Wissenschaftler ständig, ihre Arbeit
publik zu machen. Wir versuchen ihnen auch gleich das passende Rüstzeug dafür an die Hand zu geben. Natürlich benötigen Wissenschaftler auch entsprechende Freiräume für eine
effiziente Öffentlichkeitsarbeit.
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Anschaulich aufbereitet interessieren sich auch junge Menschen
für naturwissenschaftliche Themen.
Welche Bedeutung spielen neue Medien, allen voran das Internet,
bei der Wissensvermittlung? Insbesondere bei jungen Leuten
spielen neue Medien natürlich eine wichtige Rolle, aber auch
ältere Menschen informieren sich zunehmend über das Internet.
Das Internet ist heute integrativer Bestandteil bei der Vermittlung von Wissen. Um es effizient einsetzen zu können, ist es aber
wichtig, seine Funktionsweise zu verstehen. Benutzerfreundlichkeit und Attraktivität von Internetangeboten sind dabei
ebenso wichtig wie deren Inhalte. WiD hat die Bedeutung des
Internets erkannt, deshalb arbeiten wir auch ständig an einer
aktuellen und informativen Webseite.
Nicht nur zwischen Wissenschaftlern und Laien, sondern auch
unter wissenschaftlichen Experten ist der Dialog bedeutend.
Welche Rolle spielen hier Tagungen und Kongresse? Für den Austausch unter Wissenschaftlern gilt das gleiche wie für jeden
Dialog unter Menschen: Man kann viel voneinander lernen und
sich gegenseitig befruchten. Und am besten geht das persönlich.
Sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten, ist – trotz aller
neuen Kommunikationstechniken – durch nichts zu ersetzen.
Eine Videokonferenz kann natürlich auch hilfreich sein, aber
ein direktes Gespräch unter Kollegen ziehe ich vor. Tagungen
und Kongresse sind gute Foren, um sich persönlich zu treffen
und zu diskutieren. Sie waren daher stets wichtig für den Austausch unter Wissenschaftlern – und ihre Bedeutung nimmt
noch weiter zu. Für meinen Fachbereich kann ich das insbesondere für internationale Projekte wie dem Integrated Ocean Drilling Program (IODP) oder Klima-Programmen sagen. Wissen
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Neurowissenschaften beeinflussen unser Verständnis vom Wissenserwerb
Angriff auf die Synapsen oder was unser Gehirn beim Lernen macht
Neurowissenschaftler können die Frage „Wie lernen wir?“ heute schon sehr genau beantworten – aber auch sie lernen noch
dazu. Täglich. Wie wir alle. Der renommierte Neurowissenschaftler und Bildungsforscher Professor Manfred Spitzer erläutert
den aktuellen Kenntnisstand seiner Disziplin und leitet aus den Ergebnissen der Grundlagenforschung ab, wie sinnvolles und
gutes Lernen gestaltet sein sollte.
„Es ist völlig egal, was wir lernen, unterm Strich ändern sich
synaptische Verbindungen zwischen Nervenzellen“, so pragmatisch bringt Professor Spitzer das große Rätsel des Lernens auf
den Punkt. „Wann immer wir unser Gehirn benutzen, laufen
Impulse über Nervenverbindungen. Dadurch ändern sich die
Nervenverbindungen in ihrer Stärke und diesen Prozess nennen
wir letztlich Lernen.“ Das frühere Rätsel des Lernens in dieser
Form zu entschlüsseln, ist ein Verdienst der Neurowissenschaftler, die mit ihrer Grundlagenforschung ein breites Themenfeld
bearbeiten. Spitzer ist Ärztlicher Direktor der Psychiatrischen
Universitätsklinik in Ulm und Leiter des von ihm 2004 gegründeten Transferzentrums für Neurowissenschaften und Lernen.
Der frühere Harvard-Gastprofessor, promoviert in Medizin und
Philosophie, forscht im Grenzbereich von kognitiven Neurowissenschaften und Psychiatrie. Einer breiteren Öffentlichkeit
wurde er durch verständliche Bücher und seine Fernsehserie
„Geist und Gehirn“ bekannt.
Die „Mechanik“ des Gehirns
Gehirnforscher Spitzer und seine Zunft haben in den vergangenen 20 Jahren wesentliche Erkenntnisse zum Verständnis
des Wissenserwerbs gemacht. Nach seiner Einschätzung ist
das wichtigste Einzelergebnis der Gehirnforschung, dass sich
Synapsen permanent ändern. Diese Neuroplastizität könne
im Grunde genommen kaum überschätzt werden: Das Gehirn
passt sich dauernd an und je nachdem, wie wir es benutzen,
ändert es sich. Ein zweites, besonders wichtiges Ergebnis ist
für Spitzer, dass auch beim Menschen während der gesamten
Lebenszeit in bestimmten Gehirnregionen neue Nervenzellen
nachwachsen. Noch bis vor wenigen Jahren galt genau die
umgekehrte These wie ein Dogma: Nervenzellen entstehen im
menschlichen Gehirn ab einem Zeitpunkt kurz nach der Geburt
nicht mehr neu. Neurowissenschaftler wissen heute, dass dies
falsch ist – was immense Bedeutung für die Medizin, aber auch
für die Bildung hat.
Prof. Manfred Spitzer,
Leitung Transferzentrum
für Neurowissenschaften
und Lernen (ZNL)
Mit positiven Emotionen rasch lernen
Ausgehend von der zentralen neurowissenschaftlichen Einsicht, dass sich beim Lernen die synaptischen Verbindungen
zwischen Nervenzellen ändern, schließt sich die Frage an, was
notwendig ist, damit nachhaltiges Lernen funktioniert, unter
welchen Rahmenbedingungen besser oder schlechter gelernt
wird und welche Rolle die Emotionen beim Lernen spielen.
Die Antwort auf die Frage der Emotionen beim Lernen ist relativ komplex, erläutert Spitzer: „Insgesamt haben Emotionen
unter anderem die Funktion, dass wir sehr rasch neue Dinge
lernen, nämlich solche die wichtig für uns sind. Emotionen
stellen gewissermaßen einen Marker für Bedeutung dar, alles
Unwichtige wird zwar auch gelernt, aber nur nebenbei durch
ganz langsame Synapsenänderung mit jedem einzelnen Lernschritt oder mit jeder einzelnen Erfahrung.“ Manche Erfahrungen seien jedoch so wichtig, dass wir nicht viele einzelne
Lernschritte benötigen dürfen, sondern dass wir mit einer
einzigen neuen Erfahrung nachhaltig lernen müssen: „Hand
auf die heiße Herdplatte – wer hier lange üben muss, bis er
es nicht mehr tut, hat eine verbrannte und damit kaputte
Hand. Entsprechend ist die einzige emotionale Erfahrung der
schmerzhaften verbrannten Hand ausreichend, so dass wir
heiße Herdplatten lebenslänglich nicht mehr anfassen. Auf
seite 13
Wissen
Professor Spitzer begeistert als Vortragsredner –
hier spricht der Neurowissenschaftler bei den
Basketballprofis der Skyliners Frankfurt.
diese Weise wirken Emotionen beim Lernen“, sagt Spitzer. Der
große Nachteil der angsterfüllten Erfahrung: Wenn wir mit
negativen Emotionen neue Inhalte lernen, werden diese mit
Angst verknüpft und beim Abruf wird die Angst mit abgerufen –
das ist neurowissenschaftlich erwiesen. Besser als negative
Emotionen wie Angst oder Schmerzen seien deshalb positive
Emotionen für das Lernen. Angst ist zudem der Gegenspieler
von Kreativität. „Wir wollen das Gelernte ja nicht nur wieder-
„Positive Emotionen sorgen dafür,
dass wir rasch lernen und das Gelernte
kreativ einsetzen können.“
ken sollte. Ich habe noch keine festgefügte Antwort, aber es
gibt genug Indizien aus der wissenschaftlichen Literatur der
Gehirnforschung, die nahelegen, dass unser Gehirn heute zu
wenig gefordert ist, gerade aufgrund der kleinen digitalen
Helfer, und wir in unserer geistigen Leistungsfähigkeit daher
zunehmend beeinträchtigt sind. Auch die praktische Erfahrung weist in diese Richtung: Wer ein Navigationsgerät im
Auto hat, wird sich wahrscheinlich schlechter orientieren
können als jemand der keines hat. Wir lagern die Navigation
sozusagen aus unserem Gehirn in das Gerät aus und weil wir
dies tun, verlernen wir das Navigieren.“
Bewegung hilft beim Lernen
Die Neurowissenschaft weiß heute, dass beim Sport nicht nur
Herz und Kreislauf gestärkt werden, sondern auch vermehrt
käuen, sondern vor allem kreativ einsetzen, weil die nächste Nervenzellen im Gehirn nachwachsen. Dies geschieht genau
Generation in der Tat genug Probleme haben wird, die kreativ an den Stellen, wo sie auch durch vermehrten Stress vorzeitig
gelöst werden wollen“, prognostiziert Spitzer. „Wenn wir es zugrunde gehen. Sport bewirkt damit das Nachwachsen von
ernst damit meinen, dass man in der Schule oder in anderen „Hardware“, die dann durch Lernprozesse mit Erfahrungen,
Lernumgebungen für das Leben lernt und nicht einfach nur der „Software“, gefüllt werden kann. Die Forscher wissen heuFakten paukt, dann darf nicht mit Angst gelernt werden, son- te sogar, dass es sehr wichtig ist, dass nach dem Nachwachsen
dern mit Freude. Positive Emotionen sorgen auch dafür, dass neuer Nervenzellen komplexe Probleme gelöst werden, denn die
wir rasch lernen und das Gelernte kreativ einsetzen können.“ neu nachgewachsenen Nervenzellen überleben nur, wenn sie
gefordert werden. Manche amerikanische Schulen haben die
Kritischer Blick auf digitale Helfer
Konsequenz gezogen und beginnen den Unterricht in der Stunde
Null mit einer halben Stunde Ballspielen, Joggen oder Turnen.
Im Hinblick auf den menschlichen Körper ist es mittlerweile
ein Gemeinplatz, dass wir durch Autos, Fahrstühle und Roll- Neurowissenschaft Grundlage für
treppen zu wenig Bewegung haben und diese in Fitnessstudios pädagogisches Handeln
nachholen müssen. Auf die Frage, ob das auch für unseren
Geist zutrifft, ist Manfred Spitzer noch unentschieden: „In Neurowissenschaft ist dem Wesen nach Grundlagenforschung
Anbetracht der vielfältigen digitalen Medien, die uns heute und steht zur Pädagogik wie Physik zur Architektur oder Biogeistige Arbeit abnehmen und damit das Lernen behindern, chemie zur Medizin. „Die Erkenntnisse aus der Gehirnforschung
glaube ich, dass man diese Frage tatsächlich ernsthaft beden- stellen die Grundlage für pädagogisches Handeln dar – was sonst
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Wissen
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Wissen
Bücher von Professor Manfred Spitzer
zum Weiterlesen
Selbstbestimmen:
Gehirnforschung und die
Frage: Was sollen wir tun?
2008, Spektrum Verlag
Wie unser Gehirn unsere
Entscheidungs- und Denkvorgänge und schließlich
unser Handeln steuert – ein
Buch für alle, die über ihr
eigenes Tun reflektieren.
Medizin für die Bildung:
Ein Weg aus der Krise
2010, Spektrum Verlag
Für die Bildung wie für den
entzündeten Blinddarm:
Die richtige Diagnosen und
die richtigen Therapien
führen aus der Krise.
Nichtstun, Flirten, Küssen ­
und andere Leistungen des
Gehirns
2012, Schattauer Verlag
Das Gehirn schläft nie, sondern
es lernt pausenlos, selbst im
Schlaf. Was aber tut unser
Gehirn, wenn wir nichts tun?
Und welche Rolle spielt es in
unserem Liebesleben?
Lernen: Gehirnforschung
und die Schule des Lebens
2002, Spektrum Verlag
Lernen funktioniert in vieler
Hinsicht anders, als bisher
angenommen. Neueste
Ergebnisse der Hirnforschung
im Plauderton.
sollte die Grundlage sein?“ fragt Spitzer pointiert. „In Schulen geschieht sehr vieles, was unter dem Gesichtspunkt dessen,
was wir über das Lernen im Gehirn wissen, völliger Unfug ist.
Wer behauptet, dass die Neurowissenschaft den Lernprozessen in Schulen nichts bringt, der hat wahrscheinlich noch nie
eine Schule von innen gesehen oder er hat keine Ahnung von
Gehirnforschung oder beides.“ Die wichtigste Variable in der
Schule heißt „Lehrer“ – davon ist Spitzer überzeugt. Es sei sehr
wichtig, dass Lehrer so ausgebildet werden, dass sie mit ihrer
gesamten Person für das Fach, das sie unterrichten, brennen
und ebenso dafür brennen, ihre Erkenntnisse an die nächste
Generation weiter zu geben. „Solche Menschen gibt es durchaus
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und es handelt sich hier um sehr gute Lehrer. Gewiss gibt es auch
didaktische Kniffe und Tricks, die man lernen kann. Wer aber
von seiner Persönlichkeit her für das Lehren ungeeignet ist, der
sollte schlicht und einfach nicht Lehrer werden.“
Lebenslanges Lernen muss im Kindergarten beginnen
Jüngere lernen durch rasche Veränderungen im Gehirn. Bei
älteren Menschen sind diese Veränderungen deutlich langsamer,
was vor allem dazu dient, dass wir nicht dauernd das bereits
Gelernte wieder verlernen. Ältere Menschen – und damit meint
Spitzer alle über 17 Jahre – lernen vor allem dadurch, dass sie
an bereits vorhandenem Wissen neues anknüpfen. Dieser Prozess unterscheidet sich stark vom Neulernen, das bei Säuglingen,
Kleinkindern und Kindern stattfindet. „Beim Lernen im Kindergarten geht es darum, Dinge zu tun, die aus sich selbst heraus
Spaß machen, also ein Lied singen, einen Kuchen backen, ein
„Ein Problem hat derjenige, der mit
17 noch nichts gelernt hat. Er wird
dann auch mit 70 nichts mehr lernen
und mit 50 ebenfalls nicht.“
Bewegungsspiel durchführen. Durch solche Aktivitäten lernenKinder zunächst, bei der Sache zu bleiben, und langfristig, sich
selbst besser unter Kontrolle zu haben“, erklärt Spitzer. Diese
Selbstkontrolle hat die Wissenschaft als besonders wichtige
Eigenschaft von Kindern für die Bewältigung ihres gesamten
Lebens heute eindeutig identifiziert. Wer sich als Kind besser
im Griff hat, der kommt laut Studienergebnissen besser durch
Kindheit und Jugend, ist als Erwachsener weniger krank, verdient mehr und ist glücklicher und lebt insgesamt auch einige
Jahre länger. „Ein Problem hat dagegen derjenige, der mit 17
noch nichts gelernt hat. Er wird dann auch mit 70 nichts mehr
lernen und mit 50 ebenfalls nicht“, erläutert Spitzer. „Für lebenslanges Lernen sorgen wir im Kindergarten und in der Grundschule. Dies müssen wir besser begreifen und die Konsequenzen
ziehen. Bildungsinvestitionen rechnen sich am stärksten, wenn
sie im Kindergarten erfolgen. Der Kindergarten ist eine gesellschaftliche Zukunftsinvestition.“ Wissen
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Michel Maugé über die Rolle von Wissensvermittlung für die Branche
„Kongresse sind ein bedeutender Teil unseres Bildungswesens“
Ob Kongresse, Seminare oder Workshops – bei vielen Arten von Veranstaltungen, die PCOs organisieren, steht die Vermittlung
von Wissen im Mittelpunkt. Dennoch findet dieses Thema in der Branche bislang kaum Beachtung. Organisatoren legen ihren
Fokus nach wie vor auf den perfekten äußeren Rahmen, weniger auf die inhaltliche Ausgestaltung. Das muss sich ändern, ist
Michel Maugé, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH, überzeugt. m:convisions sprach mit ihm über die
künftige Bedeutung des Themas Wissensvermittlung für Organisatoren.
Die Erwartungen der Kunden an Organisatoren sind gestiegen:
Perfekter Service ist inzwischen selbstverständlich. Zunehmend
erwartet der Kunde aber auch Unterstützung bei der inhaltlichen
Ausgestaltung seiner Veranstaltung. Welche Herausforderungen ergeben sich daraus? Die Anforderungen an Kongresse und
Tagungen werden sich in den kommenden Jahren verändern.
Die Konzentration auf Wissensvermittlung, Austausch und
Netzwerkbildung, die Anforderungen an Technik und entsprechender Lernatmosphäre der Räume werden bedeutender. Ein
Kongress steht bereits heute nicht für Tourismus und das Füllen
von Hotelbetten! Kongresse und Tagungen, Seminare und Schulungen sind ganz entscheidende Faktoren der postgraduierten
Aus-, Fort- und Weiterbildung. Sie sind ein bedeutender Teil
unseres Bildungswesens. Dass das rohstoffarme Europa eine
Existenzberechtigung hat, ist dem Können, der Aus- und Fortbildung der Bevölkerung zu verdanken.
Wie können Organisatoren im Bereich der Wissensvermittlung
unterstützen? PCOs beschäftigen sich bislang kaum damit, welche didaktischen Methoden für welche Zwecke geeignet sind und
wie sich Wissen besonders effektiv und nachhaltig vermitteln
lässt. Es gibt keine wissenschaftliche Forschung darüber, wie
auf Kongressen und Tagungen gelernt wird. Hier müssen Organisatoren selbst aktiv werden. Sie müssen Impulse für wissenschaftliche Untersuchungen auf diesem Gebiet geben und sich
selbst intensiv mit der Problematik auseinandersetzen: Was
seite 17
Wissen
Mai 2012
hinter der Veranstaltung? Handelt es sich um eine einmalige
Sache oder ist sie eingebettet in eine Reihe von Maßnahmen?
Man darf vor allen Dingen keine unrealistischen Versprechungen machen, dann weckt man zu hohe Erwartungen. Deshalb
brauchen wir dringend auf diesem Gebiet mehr Fachwissen, mit
dem wir arbeiten können, um seriös zu beraten.
Michel Maugé,
Geschäftsführer der m:con –
mannheim:congress GmbH
können wir dazu beitragen, dass ein Kongressbesucher mehr
mit nach Hause nimmt als die Erinnerung an ein gutes Essen?
Was lässt sich tun, damit während der Vorträge nicht nur auf
dem Smartphone herumgetippt wird?
Welche Methoden der Wissensvermittlung sind derzeit besonders beliebt? Es gibt ständig neue Trends und Konferenzformen:
Open Space, Zukunftskonferenz, World Café, Unkonferenzen
oder Barcamps. Trotzdem dominiert nach wie vor die Frontalveranstaltung oder der Workshop mit maximal 30 Personen.
Wenn es darum geht, Wissen zu vermitteln, kommt man an
klassischen Formen wie dem Vortrag nicht vorbei. Entscheidend
ist, wie es dem Redner oder dem Moderator gelingt, die einzelnen
Teilnehmer zu aktivieren und einzubinden.
„Nicht jede Veranstaltungsform ist für
jeden Zweck geeignet. Hier müssen
PCOs genau zuhören und beraten.“
Wie kann ein Redner die Zuhörer für sich gewinnen? Wir überfordern die Zuhörer heute. Sie haben kaum Zeit, den Text zu
lesen, der projiziert wird. Gleichzeitig sollen sie zuhören und
verstehen, was erzählt wird. Wir müssen uns wieder auf die
Grundlagen zurückbesinnen, wie man einem Erwachsenen Wissen vermittelt. So viele Grundregeln werden durch den Zwang,
etwas Neues erfinden zu müssen, missachtet. Hier haben wir
unheimlich viel aufzuholen. Auch ein hochwissenschaftlicher
Fachvortrag muss nicht dröge gestaltet sein. Mit der alten Kunst
der Rhetorik lässt sich viel ausrichten. Diese Kunst beherrschen
allerdings nur noch die wenigsten, sie wird nicht mehr gelehrt –
und sie lässt sich auch nur bis zu einem gewissen Grad erlernen.
Welche Ziele sind überhaupt realistisch – sind die Erwartungen
der Kunden teilweise zu hoch? Nicht jede Veranstaltungsform ist
für jeden Zweck geeignet. Hier müssen PCOs genau zuhören und
beraten. Was will der Kunde erreichen? Welche Philosophie steht
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Welche Rolle messen Sie neuen Medien bei der Wissensvermittlung auf Veranstaltungen zu? Ohne elektronische Medien war es
früher sehr schwierig, Wissen zu vervollständigen. Bibliotheken
hielten nur eingeschränkt Informationen vor. Heute lässt sich
alles sehr einfach abrufen. Das ist sicherlich ein großer Vorteil –
mehr Informationen sind in kürzerer Zeit verfügbar. Was jedoch
dabei nicht geschult wird, ist die Urteilsfähigkeit derer, die die
Informationen abrufen. Welche Fakten treffen zu? Wo gibt es
Widersprüche? Dazu brauchen wir beispielsweise Kongresse,
auf denen sich Wissenschaftler austauschen können. Häufig
kommen Diskussionen auf Kongressen zu kurz. Dabei sind sie
ein effizientes Mittel, um zu lernen, um sich eine Meinung zu
bilden und sich neue Anregungen für die eigene Forschung zu
holen. Das können moderne Medien nicht ersetzen.
Dialog und Vernetzung sind also entscheidend. Wie haben die
neuen Medien diese Aspekte verändert? Neue Medien erleichtern die Kontaktaufnahme, auch zu Fremden. Facebook beispielsweise ist als ein Instrument im Vorfeld oder auch während
einer Konferenz hilfreich. Über SpotMe bekomme ich Informationen über die Besucher einer Konferenz, die gerade um mich
herum sind. Dadurch habe ich die Möglichkeit, jeden Einzelnen entsprechend anzusprechen. Wenn ich dieses Medium für
eine Konferenz einsetze, erreiche ich eine enorme Vernetzung
und schaffe damit eine gute Grundlage für Diskussionen und
Gespräche. m:con bietet mit dem Mobilen Kongress Guide eine
innovative Web-App für Smartphones und Tablet-Rechner an,
die nicht nur umfassende Informationen zum Kongress bietet,
sondern auch die Vernetzung unter den Teilnehmern enorm
erleichtert.
Welche Herausforderungen müssen Eventmanager in Zukunft
bewältigen? Ein künftiger Eventmanager muss neben handwerklichen Dingen lernen, einen kreativen Prozess in Gang zu bringen
oder zumindest diesen als Verantwortlicher beurteilen können.
Er muss sich stark mit den soziologischen und psychologischen
Faktoren des menschlichen Daseins und Lernens befassen. Das
steht zurzeit auf keinem Lehrplan. Gerade auch beim Einsatz
der neuen Kommunikationsmittel muss er die Reaktionen des
Empfängers im Voraus kennen. Während ich bei der Face-to-FaceKommunikation alle Sinne anspreche und dreidimensional
arbeite, bin ich im Netz nur eindimensional, habe nur einen
Kanal zur Verfügung. Der Schwerpunkt der Arbeit wird sich
immer mehr verlagern von den rein organisatorischen hin zu
den inhaltlichen Aspekten einer Veranstaltung. Wissen
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Markt
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MARKT
Neue Konzepte für
effektive Weiterbildung
Lernen – ein Leben lang
Weiterbildungen wecken bei vielen Berufstätigen unangenehme Erinnerungen an die Schulzeit. Dabei müssen sich heute alle darüber im Klaren
sein – an lebenslangem Lernen führt kein Weg vorbei. Was Unternehmen tun können, um die Mitarbeiter zum Lernen zu motivieren: gute
Trainer und Coaches engagieren. Mit ihnen macht Lernen Spaß (S. 22).
Neben der Weiterbildung ihrer eigenen Mitarbeiter stehen immer mehr
Unternehmen vor der Herausforderung, auch ihre Kunden zu schulen.
Insbesondere Hersteller von technischen Produkten und Software
müssen den Nutzern ihre Produkte erklären. Richtig aufgebaut, sind
Produktschulungen ein Gewinn sowohl für die Teilnehmer als auch die
Anbieter (S. 25).
Eine Methode mit großer Zukunft ist virtuelles Lernen. Es eröffnet
ungeahnte Möglichkeiten: Beispielsweise können angehende Augenärzte
Operationen üben, ohne befürchten zu müssen, das empfindliche Auge
zu verletzen. Das ist nur ein Beispiel dafür, wie speziell entwickelte
Geräte virtuelles Lernen so realistisch wie möglich machen (S. 29).
Konzept ist das Lernfest „Explore Science“. In einem Interview geht
Geschäftsführerin Beate Spiegel auf die Ideen hinter der Veranstaltung
ein (S. 31). Naturwissenschaftliche Experimente stehen auch im Fokus
der „Elementa 3“ im Mannheimer Technoseum. Ein gutes Beispiel
dafür, wie sich mit kreativen museumspädagogischen Konzepten Informationen spannend vermitteln lassen (S. 33).
Die Annahme, dass ältere Menschen nur schwer Neues lernen, ist inzwischen widerlegt. Ältere lernen anders als Junge, aber nicht schlechter.
So haben einige Unternehmen sehr gute Erfahrungen damit gemacht,
Menschen über 50 Jahren in einem neuen Beruf auszubilden (S. 36).
Der zentrale Ort, an dem die Menschen seit vielen Jahrhunderten Informationen sammeln, ist die Bibliothek. Ein Symbol für den Ort des Wissens schlechthin. Doch was wird aus den prächtigen Bauten, wenn sich
Bücher und Zeitschriften in die digitale Welt verflüchtigen? Bibliotheken
haben durchaus Zukunft, sagt der Bibliothekenexperte Professor Michael
Seadle. Nur ihre Funktion wird sich grundlegend wandeln (S. 41).
In einer Wissensgesellschaft muss Bildung früh einsetzen. Die KlausTschira-Stiftung will Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften,
Mathematik und Informatik begeistern. Ein fester Baustein in ihrem
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Markt
Wie gute Trainer Wissen nachhaltig vermitteln
Weiterbildung mit Spaß und Erfolg
Das Zeugnis in Händen und endlich Schluss mit Büffeln? Weit gefehlt – neues Wissen zu erwerben, hört auch nach
der Berufsausbildung oder dem Studium nicht auf. Idealerweise ein Leben lang. Eine zentrale Rolle bei der beruflichen
Weiterbildung spielen Trainer und Coaches – egal, ob man für einen Auslandseinsatz eine Sprache lernen muss oder als
Führungskraft seine Kommunikationskompetenz verbessern will. Damit Trainings die Mitarbeiter wirklich voranbringen,
brauchen Unternehmen sowohl qualifizierte Trainer als auch eine klare Strategie für ihre Personalentwicklung.
Klettern im Hochseilgarten? Ein Orchester dirigieren? Oder
gemeinsam ein großes Bild malen? Inzwischen gibt es viele exotisch anmutende Seminare für Mitarbeiter, die beispielsweise
die Gemeinschaft in einem Team stärken sollen. Doch wenn es
darum geht, Fachwissen zu erwerben oder bestimmte Fertigkeiten und Kompetenzen zu trainieren, kommen viele Mitarbeiter
an klassischem Unterricht im Seminarraum nicht vorbei. Das
weckt bei vielen ungute Erinnerungen an die Schulzeit und
macht wenig Lust auf Lernen. Laut der letzten Erhebung des
Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von 2008 können sich
nur 38 Prozent der 19- bis 64-Jährigen für eine berufliche Weiterbildung begeistern. Die überwiegende Mehrheit ist überzeugt
davon, dass ihre eigene Qualifikation vollkommen ausreicht.
Weiterbildung als Altersvorsorge
Sigrid Sonnenholzer,
Vizepräsidentin des Bundes­
verbandes ausgebildeter Trainer
und Berater e.V. (BaTB e.V.)
sen spannend vermitteln. Ebenso wichtig für den Erfolg eines
Seminars ist es, die Teilnehmer direkt mit einzubeziehen, beispielsweise mit Interaktionsspielen, um ihnen den Bezug zum
Arbeitsalltag aufzuzeigen. „Die Zeiten von Beamer und Power­
point-Schlachten sind endgültig vorbei“, sagt Sonnenholzer.
In punkto lebenslanges Lernen und Weiterbildung müsse ein
gesellschaftliches Umdenken stattfinden, ist Sigrid Sonnenholzer, Vizepräsidentin des Bundesverbandes ausgebildeter Trainer
und Berater e.V. (BaTB e.V.) fest überzeugt: „Weiterbildung ist
Altersvorsorge. Daran kommt keiner mehr vorbei.“ Gerade im „Train the Trainer“
Hinblick auf die Verlängerung der Lebensarbeitszeit ist es nicht
nur Aufgabe der Unternehmen, in Weiterbildung zu investieren. Der BaTB e.V., ein Bündnis freier und angestellter Trainer und
Auch jeder einzelne Mitarbeiter muss erkennen, dass dies keine Berater aus Wirtschaft, Dienstleistung und Verwaltung, macht
lästige Pflicht, sondern zentral für die berufliche Zukunft ist.
sich deshalb für eine zertifizierte Ausbildung von Trainern stark.
Auch wenn die Weiterbildung im drögen Seminarraum statt- „Trainer müssen nicht nur ihr Fachwissen sicher beherrschen,
findet – Lernen im Berufsleben kann Spaß machen. Das hängt sondern auch in Sachen Methodik und Didaktik qualifiziert
oft von den Trainern selbst ab: „Coaches sollten über eine hohe sein“, erläutert Sonnenholzer. Sie rät Unternehmen deshalb,
Methodenkompetenz verfügen“, meint Sonnenholzer. Ob Rol- bei der Auswahl von Trainern genau hinzuschauen: „Trainer
lenspiele, Gruppenarbeit, Video-Feedback, Fantasiereisen oder oder Coach kann sich jeder nennen. Ein Nachweis durch ein
Diskussionsrunden – ein Trainer, der viele Methoden kennt und Zertifikat ist deshalb wichtig.“ Ebenso selbstverständlich müsse
während eines Seminars verschiedene anwendet, kann Wis- es sein, dass sich Trainer selbst regelmäßig weiterbilden. Ganz
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oben auf der Agenda stehen momentan nicht nur neue Trends
bei Training und Coachings, sondern auch Themen wie Burn-out
oder der Umgang mit neuen Medien.
Gute Trainer sind das eine, eine klare Strategie der Unternehmen in Sachen Weiterbildung das andere. Schließlich investieren laut IW-Umfrage die Unternehmen in Deutschland etwa
27 Milliarden Euro in die Weiterqualifizierung ihrer Mitarbeiter.
Damit das Geld gut angelegt ist, sollten sich die Firmen genau
überlegen, was sie erreichen möchten. „Personalentwicklung
ist ganz entscheidend für den Erfolg von Weiterbildung“, erläutert Sonnenholzer. So erwarten Unternehmen zunehmend von
„Wenn es um die emotionale und
körperliche Ebene geht, ist ein Training
mit persönlicher Präsenz durch nichts
zu ersetzen.“
Trainern, dass sie gemeinsam mit ihnen deren Weiterbildungsbedarf ermitteln: Wo genau liegen die Probleme? Welche konkreten Maßnahmen sind sinnvoll? Beispielsweise gehe es bei
einer eintägigen Motivationsveranstaltung mit unterhaltsamem
Abendprogramm um ein Gemeinschaftserlebnis, eine nachhaltige Verhaltensänderung bei den Mitarbeitern könne diese nicht
bewirken. „Bei solchen Events ist es höchstens möglich, ein oder
zwei zentrale Botschaften zu vermitteln“, unterstreicht Sonnenholzer. Zudem müssten einzelne Veranstaltungen wie Kick-offEvents in ein Gesamtkonzept eingebettet sein.
Lernen auf drei Ebenen
Möchte ein Unternehmen, dass einzelne Mitarbeiter bestimmte Als Moderator von Kindersendungen weiß Willi Weitzel, wie man
soziale Fähigkeiten erwerben, braucht es längerfristige Maß- Wissen mit Spaß vermittelt – gute Trainier auch.
nahmen. Der Veränderungsprozess muss auf drei Ebenen ablaufen: Eine Führungskraft, die ihre Konfliktfähigkeit trainieren
will, muss zunächst auf der kognitiven Ebene erkennen, dass
sie sich bei Konflikten schwer tut. Wichtig ist, sich vorstel- Kombination von Einzel- und Gruppentrainings
len zu können, was passieren wird, wenn man sein Verhalten
ändert. Welche Verbesserung bringt eine Verhaltensänderung? Nach Sonnenholzers Erfahrung sind Ausbildungsgänge, bei
Anschließend steht der Manager vor der Aufgabe, Konfliktfä- denen Gruppentrainings und individuelle Coachings am Arbeitshigkeit auf der emotionalen Ebene zu erlernen, zum Beispiel platz eng miteinander verzahnt sind, besonders erfolgreich.
mithilfe von Rollenspielen. Auf der dritten, der körperlichen „Ideal ist ein Intervalltraining, das zwischen den SeminareinEbene, geht es um die tatsächliche Umsetzung des Gelernten. heiten Zeit lässt, das Gelernte auszuprobieren.“ Eine AbschlussHier können ihm konkrete Verhaltensregeln helfen, an denen prüfung sichert zudem das erworbene Wissen und trägt dazu bei,
dass die Weiterbildung nachhaltig wirkt. Die individuellen Coaer sein Handeln ausrichtet.
Neue Methoden wie virtuelle Seminarräume sieht Son- chings sind sehr wichtig, um neue Verhaltensmuster konkret
nenholzer vor diesem Hintergrund kritisch. Virtuelles Lernen am Arbeitsplatz einüben zu können. „Der Erfolg, erlerntes Wissen
funktioniere auf der kognitiven Ebene, bei der Vermittlung fach- jederzeit abrufen und im Alltag einsetzen zu können, das ist für
licher Inhalte. „Wenn es um die emotionale und körperliche die Mitarbeiter die größte Motivation“, sagt Sonnenholzer. So
Ebene geht, ist ein Training mit persönlicher Präsenz durch kann Lernen im Berufsleben gelingen – zum Vorteil nicht nur
nichts zu ersetzen“, meint Sonnenholzer.
für Unternehmen, sondern auch für den einzelnen Mitarbeiter. seite 23
Markt
Kunden lernen direkt beim
Hersteller: Im Theorieteil erfahren
die Teilnehmer einer Schulung
der Joseph Vögele AG, wie die
Fertiger funktionieren.
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Der Markt für Kundenschulungen boomt
Tipps und Tricks direkt vom Hersteller
Ob Maschinen und Geräte mit komplizierten Steuerungssystemen oder Softwareanwendungen – Produkte werden
immer komplexer. Viele Hersteller bieten ihren Kunden deshalb Schulungen im richtigen Umgang mit der Technik an.
Ein Markt, der in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird. Viel Erfahrung mit der Weiterbildung von Kunden haben
die Joseph Vögele AG, der weltweit führende Hersteller für Straßenmaschinen, und der Softwareriese SAP.
Zehn Männer stehen dicht gedrängt um die Fahrer-Bedienkon- gefragt. Die Deutsche Bahn hat sogar schon Einführungen in die
sole eines Straßenfertigers – eine zwei Mann hohe grasgrüne Bedienung ihrer Fahrkartenautomaten angeboten.
Auf den ersten Blick erscheint der Schulungsbedarf für die
Maschine mit gelbem Dach, mit der Asphalt aufgebracht wird.
Ein Trainer erklärt Schritt für Schritt, welche der zahlreichen Unternehmen als großer Aufwand. Doch die Trainings bieten
Tasten der Führer der Maschine drücken muss, damit er das ihnen jede Menge Vorteile: Die Kundenbindung wird gestärkt
wuchtige Gefährt sicher um die Kurve bugsieren kann. Die Män- und der persönliche Kontakt zu den Kunden toppt jede Marktner nehmen an einer Schulung bei der Joseph Vögele AG in forschung. Schließlich kennt niemand besser die Tücken eines
Ludwigshafen am Rhein teil. In einem eigenen Gebäude, dem Produkts als die Kunden, die täglich damit arbeiten.
„Centre for Training and Technology (CTT)“, werden nicht nur
Mitarbeiter weitergebildet, sondern vor allem Kunden: „Wenn Spürbare Qualitätssteigerungen
möglich, halten wir Schulungen immer direkt an der Maschine
ab. So lassen sich auch komplexe Themen schnell erläutern und „Wir nutzen die Schulungen, um herauszufinden, wo noch ErkläTheorie und Praxis optimal miteinander verbinden“, erklärt rungsbedarf besteht und welche Kenntnisse gefordert sind. Mit
Mirko Hartung, Training Manager der Joseph Vögele AG.
dem Wissen können wir sowohl das Schulungsprogramm als auch
Seit 2010 bietet Vögele seinen Kunden regelmäßig Schu- unsere Produkte langfristig anpassen und verbessern“, erklärt
lungen direkt an den verschiedenen Fertigern an, immer in Hartung. Der Kreis der Kunden, die Vögele schult, ist groß:
Kleingruppen von höchstens zwölf Teilnehmern. Damit alles Er umfasst Vorarbeiter, Fertigerfahrer und Techniker, die die
so praxisnah und realistisch wie möglich abläuft, werden sogar Geräte warten und reparieren, genauso wie Bauleiter und StraFehler, die in der Praxis auftreten können, simuliert. Der Clou: ßenwärter, die nicht direkt mit den Geräten arbeiten, aber in
Nach dem Theorieteil können sich die Teilnehmer selbst auf die den Prozess des Asphalteinbaus eingebunden sind. Die TeilnehMaschine setzen und durch ein Rolltor aus den Trainingsräumen mer möchten vor allem die Neuheiten des Produktprogramms
hinaus ins Freie fahren. Dort wartet ein Trainingsgelände mit kennen lernen und die Maschinentechnik besser verstehen.
einer betonierten Einbaufläche von etwa 5.000 Quadratmetern. „Vor allem Tipps und Tricks im Umgang mit den Geräten sind
Anstatt heißem Asphalt dient ein Ersatzmischgut mit annähernd gefragt“, betont Hartung. Am Anfang sei es nicht einfach geweden gleichen Eigenschaften als Material für die Übungsstücke sen, die Straßenbauunternehmen vom Nutzen einer Schulung
im Straßenbau.
ihrer Mitarbeiter zu überzeugen. Inzwischen hätten sie jedoch
erkannt, dass die zielgerichteten Trainings zu einer spürbaren
Steigender Bedarf
Qualitätssteigerung beim Asphalteinbau führen. „Natürlich sind
auch Maschinenbediener und Techniker, die auf den Geräten
Erklärungsbedürftige Produkte haben in den letzten Jahren von Vögele geschult sind und sich bestens mit dem Fertiger
einen ganz neuen Markt wachsen lassen – Kundenschulungen auskennen, wesentlich zufriedener mit ihrer Arbeit als unaussind gefragt. Insbesondere im IT-Bereich haben die Anwender gebildetes Personal.“
schon immer einen großen Beratungsbedarf. Seit Maschinen
zunehmend mit EDV-gestützten Steuerungssystemen versehen Großer Schulungsbedarf bei Software und IT
sind, steigt hier ebenfalls die Nachfrage nach Trainings. Inzwischen schulen Produzenten medizinischer Geräte ihre Kunden Bereits seit 1988 betreibt SAP, der drittgrößte unabhängige Softgenauso wie Hersteller von Fleischermaschinen. Und auch bei warehersteller der Welt, an seinem Hauptstandort in Walldorf
der Benutzung von Produkten für Endverbraucher ist guter Rat ein internationales Schulungszentrum, um Kunden zu beraten
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Markt
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Bereits seit 1988 betreibt SAP an seinem Hauptstandort in
Walldorf ein internationales Schulungszentrum, um Kunden
mit Präsenzschulungen zu beraten und weiterzubilden.
und zu schulen. Die Anwendungen von SAP nutzen weltweit
mehr als 105.000 Kunden in über 120 Ländern. „Sowohl der steigende Kundenbedarf als auch das Problem der Qualitätssicherung in den Einführungsprojekten haben zu der Entscheidung
geführt, das Schulungszentrum aufzubauen“, erklärt Wolfgang
Späth, Head of Education Operations Germany. „Zu allen wichtigen Lösungskomponenten haben wir ein Schulungscurriculum
„Kundenschulungen werden wichtiger,
um umfassenden Service bei komplexer
werdenden Produkten zu bieten“
mit Übungssystemen entwickelt. Heute sind unsere Kunden in
der Lage, alle Inhalte über Präsenzschulungen – entweder bei
SAP oder beim Kunden vor Ort – oder über virtuelle Schulungen
und e-Learning zu erlernen.“
Kunden, die bei solchen Kursen mitmachen, wollen in erster
Linie den sicheren Umgang mit den SAP-Systemen üben, aber
auch ihr SAP-Know-how für die berufliche Weiterbildung erhöhen. „Das Schulungsangebot richtet sich im Wesentlichen an
Projektteammitglieder in Einführungsprojekten und Keyuser in
den Fachabteilungen beim Kunden, aber auch an SAP-Berater“,
erläutert Späth. Bei den SAP-Schulungen, die im Schnitt zwischen
zwei und fünf Tagen dauern, folgt auf die Theorie ebenfalls ein
praktischer Teil: Zunächst lernen die Kunden betriebswirtschaftliche Inhalte und die dazu passende SAP-Softwarelösung kennen.
Anschließend üben die Fachreferenten mit den Teilnehmern
zahlreiche alltägliche Situationen an der Software. Vor allem
technische Schulungen im Bereich „Systemadministration“ und
„Mobile“ sind derzeit gefragt. 40.000 Teilnehmer pro Jahr schult
SAP im Schnitt. Die Schulung von Kunden ist zu einem Thema
geworden, mit dem sich immer mehr Unternehmen beschäftigen
müssen: „Zukünftig werden Kundenschulungen wichtiger werden, um Hilfestellung und Service bei den komplexer werdenden
Produkten und Maschinen zu bieten“, betont Späth. seite 26
MARKT
Praxisnah, mit vielen Tipps
für die Bedienung: Im modernen Schulungs­zentrum der
Joseph Vögele AG erläutern
Trainer den Kunden direkt am
Fertiger, wie die Maschinen
funktionieren.
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Eine innovative Idee mit
Zukunft: Norbert Hinckers
und Dr. Markus Schill (r.)
gründeten 2001 die
VR Magic Holding AG.
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Der Computer – dein Freund und Lehrer
Neue Dimensionen des Lernens: der Blick in „virtuelle Realitäten“
Übung macht den Meister – diese alte Volksweisheit gilt nach wie vor. Allerdings sieht das Üben heute ganz anders aus als
noch vor wenigen Jahren. Computer ermöglichen neue Wege des Lernens: Von OP-Simulatoren für angehende Ärzte bis hin
zum virtuellen Bäumefällen durch künftige Förster – virtuelles Lernen mit Hilfe von Simulatoren wird bereits in vielen unterschiedlichen Bereichen eingesetzt.
Eine junge Frau sitzt an einem Operationsmikroskop. Die ange- reales Training aus ethischen oder finanziellen Gründen schwiehende Augenchirurgin setzt vorsichtig mit dem Skalpell am rig ist – wie hier bei chirurgischen Eingriffen.
Auge ihres Patienten an. Doch sie zittert leicht und führt den
Rund 130 Eyesi-Simulatoren von VRmagic sind zurzeit
Schnitt falsch aus. Wie gut, dass sie nicht an einem echten Auge weltweit im Einsatz, vor allem an Uni-Kliniken. Für die Erfinoperiert, sondern an einem Computerauge. Möglich macht das dung gewann das Unternehmen 2001 den Innovationspreis
ein speziell entwickelter Simulator für Augenoperationen. Alle der Metropolregion Rhein-Neckar. Doch nicht nur für angeEingriffe, die der Operateur am Modellauge vornimmt, werden hende Augenärzte gibt es solche Simulatoren, sondern auch
von einem Computerprogramm erfasst, in Echtzeit berechnet für andere medizinische Fachrichtungen. Beispielsweise entund als Bild in das Mikroskop übertragen. So wirkt es für den wickelte CATHI, ebenfalls ein Mannheimer Unternehmen und
Operateur im Gesamten wie bei einer echten Augenoperation – gefördert von der „Clusterinitiative Medizintechnologie“ der
Stadt Mannheim, ein Simulationsprogramm zum Erlernen von
ohne die Gefahr, jemanden zu verletzen.
Entwickelt hat den „High-End Virtual-Reality-Simulator“, Herzkathetereingriffen.
auch Eyesi-Simulator genannt, das Mannheimer Unternehmen
VRmagic. Die Idee dahinter: So wie Piloten zuerst im Flugsi- Üben von Anfang an
mulator üben, sollen angehende Ärzte mit dem OP-Simulator
Augenoperationen trainieren können. 1996 begann eine For- „Diese Art des Trainings hat mehrere Vorteile“, erklärt Meischungsgruppe der Universitäten Mannheim und Heidelberg ke Hummerich, Sprecherin von VRmagic. „Zum einen steht
natürlich die Patientensicherheit an erster Stelle. Zum anderen
ermöglicht die computergenerierte Lernumgebung ein gezieltes,
effektives Training: bestimmte „Handgriffe“ – zum Beispiel mit
der Pinzette – können isoliert geübt werden – solange, bis sie
beherrscht werden. Gerade für Anfänger ist das sehr hilfreich.
Das Programm berechnet für sie eine persönliche Lernkurve,
die zeigt, was sie noch stärker trainieren müssen“, erläutert
Hummerich. Auch komplexe Operationsabläufe können am
mit der Entwicklung. Eine Herausforderung bestand unter Simulator geübt werden. Die angehenden Chirurgen können
anderem darin, das Gewebeverhalten des menschlichen Auges ohne Dozenten trainieren und anschließend mit Hilfe der aufmöglichst realistisch wiederzugeben. Physiker, Informatiker gezeichneten Daten gemeinsam die Operation analysieren. Ein
und Mediziner saßen zusammen, um 2001 den ersten Prototypen weiterer Vorteil des Simulators: Mit ihm können Mediziner
fertig zu stellen.
bereits zu Beginn der Ausbildung erste Erfahrungen sammeln.
„Dabei merken sie vielleicht auch, ob sie zum Operateur geeignet
Realität aus dem Computer
sind oder lieber eine andere Fachrichtung einschlagen möchten“, sagt Hummerich.
Das Gerät funktioniert nach dem Prinzip der „virtuellen Realität“:
Reale Eingabegeräte werden mit computergenerierten Bildern Virtuelle Bäume im Wald
in Echtzeit kombiniert, so dass die Handlungen in der virtuellen
Lernumgebung als echt erlebt werden. Mit dieser Technologie Besonders sinnvoll ist virtuelles 3D-Lernen auch dort, wo es um
lassen sich zu Trainingszwecken ganze Abläufe oder Situationen praktische „handwerkliche“ Lerninhalte geht, die Auswertung
äußerst realitätsnah simulieren. Das ist überall dort sinnvoll, wo von Lernprozessen wichtig ist oder ein hohes Risiko für Mensch
„Mit dieser Technologie lassen sich
zu Trainingszwecken ganze Abläufe
äußerst realitätsnah simulieren.“
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Markt
Mit speziellen Trainingssimulatoren können Mediziner an virtuellen Patienten so lange trainieren, bis jede Handbewegung sitzt.
oder Umwelt besteht. So entwickelte die Fachhochschule Joan- Fertigkeiten perfektioniert und die Feinmotorik verbessert
neum in Graz, Österreich, und die Forstliche Ausbildungsstät- werden.“
te Ort des Bundesforschungszentrums für Wald (BFW) einen
Prototypen für einen virtuellen Motorsägen-Fällsimulator. Mit Zukunft ist dreidimensional
diesem Simulator sollen angehende Förster trainieren, sicher
Bäume zu fällen. Denn ohne die nötige Übung kann es hierbei Mittlerweile entdecken immer mehr Disziplinen die zahlreichen
leicht zu tödlichen Verletzungen kommen. Mit Hilfe eines Vorteile, die das Lernen mit Simulations-Methoden bietet. Bei„Mixed-Reality-Systems“ wird der Schnittvorgang virtuell auf spielsweise erleichtert der Blick in eine erweiterte Realität Reseiner Leinwand dargestellt. Die Tätigkeit des Baumfällens tauratoren alter Kunstwerke und Gebäuden die Arbeit und hilft
führt der Lernende hingegen mit realen Gegenständen durch– Archäologen, längst Vergangenes wieder lebendig erscheinen zu
mit einem Motorsägenmodell und einem Baumstammmodell. lassen. Auch Physikunterricht in 3-D ist heute schon möglich.
Dr. Wolfgang Jirikowski, Leiter der Forstlichen Ausbildungs- Während einer der Schüler mit Datenbrille ausgerüstet zwei
stätte Ort: „Grundsätzlich bringt das virtuelle Lernen nach Magnete bewegt, können seine Mitschüler auf einer Leinwand
meiner Beurteilung in der Forstwirtschaft viele Vorteile. Das verfolgen, wie sich die Magnetfelder verhalten. Für die Wissensstellen wir zum Beispiel beim Fahrsimulator für Forstmaschi- vermittlung der Zukunft ergeben sich ungeahnte Möglichkeiten:
nen bereits seit vielen Jahren fest. Komplexe Abläufe können Vielleicht sitzen zukünftige Erstklässler bald nicht mehr mit Heft
unter standardisierten Bedingungen geübt werden – mit einer und Federhalter in der Bank, sondern schauen mit Datenbrille
Dokumentation des Lernfortschrittes. So können die erlernten an die Leinwand. seite 30
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MARKT
Beate Spiegel, Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stifung
„Explore Science“ – wissenschaftliche Erlebnistage
Komplexe wissenschaftliche Themen der Öffentlichkeit verständlich zu vermitteln – das ist das Ziel der Klaus Tschira Stiftung.
Vor allem Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaften, Mathematik und Informatik zu begeistern, ist der 1995 von Klaus
Tschira – dem Mitgründer der Walldorfer Softwareschmiede SAP – gegründeten Stiftung mit Sitz in Heidelberg ein Anliegen.
Ein Baustein dieser Fördertätigkeit ist das Lernfest „Explore Science“ im Luisenpark in Mannheim, das im Juni 2012 bereits zum
siebten Mal stattfindet. Im vergangenen Jahr lernten und feierten 55.000 Kinder, Lehrkräfte und Eltern mit. Beate Spiegel,
Geschäftsführerin der Klaus Tschira Stiftung, im Gespräch mit m:convisions über ihre Erfahrungen, Ziele und Wünsche rund
um das Thema Wissensvermittlung.
Frau Spiegel, 55.000 Menschen lernen im Luisenpark. Hätten
Sie vor sieben Jahren gedacht, dass die naturwissenschaftlichen
Erlebnistage auf so viel Begeisterung stoßen? Ja, ich war sehr
sicher, dass „Explore Science“ mehr als angenommen wird.
Es gibt beziehungsweise gab nichts Vergleichbares im weiten
Umkreis.
Wie erklären Sie sich diese Begeisterungsflut? Unsere Themen
sind spannend aufbereitet. Nahezu alle Altersgruppen werden
angesprochen.Und jeder findet eine Mitmachstation, an der er
selbst experimentieren kann.
Hätten auch Sie sich als Kind eine solche Veranstaltung gewünscht?
Natürlich! Früher gab es ja eher den klassischen Schulausflug zu
einer Sehenswürdigkeit in der Umgebung. Durch „Explore Science“ kann man vieles selber entdecken und verstehen.
Was ist das besondere an „Explore Science“ im Vergleich zu
einem modernen Museum? „Explore Science“ greift jedes Jahr
ein neues Thema auf, bei dem Experten aus ganz Deutschland
ihre Angebote für Kinder und Jugendliche mitbringen. In diesem
Jahr veranstaltet zum Beispiel das Berliner Forschungszentrum Matheon einen Wettlauf für Schüler, bei dem schnelles
Rechnen zusätzlich Punkte bringt. Ein wichtiger Unterschied
ist auch, dass man parallel zu allen Präsentationen, Vorträgen
und Mitmachstationen auch noch in der Natur des Parks vieles
erleben kann.
Beate Spiegel,
Geschäftsführerin der Klaus
Tschira Stifung
Sehen Sie hier das größte Potenzial, die Kinder durch Experimente, Anfassen und Spielen langfristig an die MINT-Fächer zu
binden? Sicher wird man nicht alle Kinder für die Naturwissenschaften begeistern können, aber vielen wird durch „Explore
Science“ die Angst vor diesen Themen genommen und der Spaß
an ihnen wiedergegeben. Langfristig muss man das Feuer, das
man entfacht hat, natürlich schüren. Wir versuchen das sowohl
im Kindergarten als auch in der Schule. Zwei Beispiele: Im KlausTschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche
Bildung, der Forscherstation an der PH Heidelberg, lernen Erzieherinnen und Erzieher, wie sie im Kindergartenalltag mit ihren
Schützlingen auf Entdeckungsreise gehen können. Das Haus der
Astronomie, das die Stiftung gebaut hat, bietet Schülern ideale
Möglichkeiten, sich in Astronomie zu vertiefen.
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Markt
Ob Experimente zu Optik, Schwingungen, Akkustik
oder Mathematik – bei „Explore Science“ im Luisenpark
sind die Kinder überall mit Feuereifer dabei. Doch nicht
nur die kleinen Gäste haben Spaß, auch Stiftungsgründer Klaus Tschira (2. Bild, l.) lässt sich begeistern.
In diesem Jahr steht Mathematik auf dem „Stundenplan“. Ein
sehr sperriges Thema für die ganz Kleinen. Wie haben Sie es aufbereitet, um alle Altersstufen anzusprechen? Das bundesweite
Jahr der Mathematik vor vier Jahren war so erfolgreich, dass
wir uns entschlossen haben, das Thema noch mal aufzugreifen.
Mit unserer Forscherstation, der Mannheimer Kinderakademie,
unseren Partnerschulen und „Minis machen Mathematik“ von
der PH Karlsruhe haben wir die richtigen Mitstreiter gefunden,
um schon bei den ganz Kleinen die Begeisterung für Mathematik zu wecken. Für die älteren Kinder und Jugendlichen bieten
wir eine Ausstellung des Gießener Mathematikmuseums, die
interaktive Ausstellung Imaginary und den Campus-Bereich.
Wie lernen Sie persönlich heute als Erwachsene am besten? Nach
wie vor durch Lesen, Lesen, Lesen.
Können Sie die Erfahrungen, die Sie im Luisenpark machen auch
auf die Erwachsenenwelt übertragen? Ja, auch Erwachsene sind
neugierig und wollen, zumindest wenn ich von meinem Umfeld
ausgehe, nicht nur berieselt werden, sondern selbst erleben.
Können Sie sich vorstellen einen wissenschaftlichen Kongress so
zu gestalten, dass er ähnliche Begeisterungsstürme auslöst? Ja,
das hatten wir schon und auch in Ihrem Haus – dem Congress
Center Rosengarten. 2010 hat die Klaus Tschira Stiftung das
Forum Wissenschaftskommunikation sehr erfolgreich mit veranstaltet. seite 32
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MARKT
Lernen durch Anfassen: „Elementa 3“ im Mannheimer TECHNOSEUM
Mitmach-Experimente für alle Generationen
Wieso kann man einen Wassertropfen wie einen Ball in ein Tor schießen, ohne dass er platzt? Was macht eine Brückenkonstruktion stabil? Und wie funktioniert Sonnenenergie? Das sind nur einige Fragen, mit denen sich die verschiedenen
„Elementa“ – Experimentierfelder der Dauerausstellung im Mannheimer TECHNOSEUM – befassen. Sie wollen Laien und
vor allem auch Kindern Technik im wörtlichen Sinn begreifbar machen – mit Experimenten zum Anfassen und Ausprobieren.
Gerade wenn es um die Vermittlung komplexer Inhalte wie Technik geht, sind Ausstellungsmacher und Museumspädagogen
wegweisend. Mit kreativen Ideen machen sie vor, wie sich trockenes Wissen spannend vermitteln lässt. Nach der „Elementa 1“
und der „Elementa 2“ läuft nun die dritte Mitmach-Ausstellung der Reihe Zukunftswerkstätten.
Je tiefer man sich in die Räumlichkeiten der „Elementa 3“
hinein begibt, umso grüner wird es um einen herum. Decken,
Wände und Licht – alles erscheint in einem satten Grün. „Die
ausgestellten Experimente in der ‚Elementa 3’ beschäftigen
sich unter anderem mit grünen Zukunftstechniken. Hier sieht
der Besucher aktuelle technische Entwicklungen aus Bereichen wie Umwelt, Robotik, Werkstoffe, die in Zukunft dazu
beitragen könnten, unsere Lebensweise umweltverträglicher
Schulklassen kommen gerne in die „Elementa 3“, um Technik hautnah zu erleben.
seite 33
Markt
zu gestalten“, erklärt Dr. Gerhard Zweckbronner, Oberkonservator im Mannheimer TECHNOSEUM. Man könne aber auch
sehen, wie versucht werde, Sinneswahrnehmung und Bewegung des menschlichen Körpers mit Hilfe von Technik genauer
zu erforschen und dann in technische Sensorik und Robotik
umzusetzen.
Anfassen und ausprobieren
Es erscheint zunächst etwas kurios, dass sich ausgerechnet ein
Konservator mit Zukunftstechnologien beschäftigt. Tatsächlich
zeigen auch die ersten beiden Zukunftswerkstätten „Elementa 1
und 2“ Experimente aus den vergangenen Jahrhunderten. Bahnbrechende Erkenntnisse in Naturwissenschaft und Technik zu
Beginn der Industriellen Revolution veranschaulicht die „Elementa 1“. Die Hochindustrialisierung um 1900 mit Dampfkraft
und Elektrotechnik sind Thema der „Elementa 2“. Zusätzlich gibt
es nun seit Mai 2011 die „Elementa 3“ als jüngstes Experimentier-
feld im Haus. „Mit der ‚Elementa 3’ wollen wir zeigen, dass wir in
einer Zeit angekommen sind, wo es auf uns alle ankommt, mit zu
entscheiden, wie die Zukunft aussieht.“ Für alle drei MitmachAusstellungen hat Dr. Gerhard Zweckbronner, der im TECHNOSEUM bereits seit dessen Gründung arbeitet, die Konzepte entwickelt: „Von Anfang an wollten wir ein ‚arbeitendes Museum’,
in dem unsere Vorführtechniker an wichtigen Stationen den
Zusammenhang zwischen Technik und Arbeit zeigen, gemäß
dem Grundthema unseres Hauses. In den Elementa-Feldern
können die Besucher nun selber Hand anlegen nach dem museumspädagogischen Konzept ‚selbst mitmachen, anfassen und
ausprobieren’.“ Manche Experimentierstationen entwickelte das
TECHNOSEUM eigens für die „Elementa 3“ zusammen mit Partnern. Zum Beispiel entstand einer der Roboter in Kooperation
mit einer technischen Berufsschule. Einige Exponate kommen
von anderen Ausstellungen, wie das „Super-Smart-Grid“, was
frei übersetzt „das superschlaue Stromnetz“ heißt, das zuvor in
Berlin in einer Sonderausstellung zu sehen war.
Ein Technoscout erklärt am Super-Smart-Grid, wie die Energieversorgung der Zukunft aussehen könnte.
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MARKT
Verstehen durch Knopfdruck
Das „Super-Smart-Grid“ zeigt, wie die Zukunft der Stromversorgung in Deutschland funktionieren könnte. Auf einer niedrigen Tischplatte ist in groben Umrissen Deutschland mit seinen
europäischen Nachbarländern und Nordafrika zu sehen. Darauf
stehen kleine Wohnhäuser und Fabrikgebäude sowie Windräder
und andere Anlagen zur erneuerbaren Energiegewinnung. Am
Horizont scheint auf Knopfdruck sogar die Sonne. Das Besondere
an dem Modell: Zur Stromerzeugung werden nur regenerative
Energiequellen genutzt, also Wind- und Wasserkraft, Sonnenenergie, Biomasse und Geothermie. Je nachdem, welche Art
von Stromerzeugung gerade verwendet und wie viel Energie
produziert und verbraucht wird, leuchten die entsprechenden
Stromleitungen auf, durch die Verbraucher und Erzeuger miteinander verbunden sind. Auch hier funktioniert das Prinzip
Auch für Familien geht das museums­
pädagogische Konzept voll auf.
Es wird quer durch die Generationen
experimentiert.
„selbst ausprobieren und daraus lernen“. Durch das Drehen an
drei unterschiedlichen Reglern kann der Besucher das Szenario
auf dem Tisch beeinflussen: ob gerade viel oder wenig Strom verbraucht wird, ob die Sonne scheint oder ob der Wind weht. Der
AHA-Effekt lässt nicht lange auf sich warten – man sieht sofort,
dass es in der Zukunft auch sehr gut ohne Atom- und Kohlekraftwerke gehen könnte. Insgesamt fünf Stationen beschäftigen sich
mit dem Thema Energie. Hat der Besucher alle besucht, erhält
er einen persönlichen Energie-Pass.
Technoscouts erklären Grundlagen
„Wir wollen, dass die Besucher sich damit auseinandersetzen,
welchen Beitrag sie selbst leisten können, um die Zukunft zu
gestalten. An den Energie-Stationen zum Beispiel kann ich
genau verfolgen, je nachdem, wie ich die Fragen zu meinem
Energieverbrauch beantworte, wie sich die Umgebung, in der ich
lebe, verändert“, erklärt der Oberkonservator. Dabei ist es nicht
immer einfach, die Hintergründe solcher Exponate zu erklären.
Häufig stehe man bei der Vermittlung von technischen Themen
vor dem Problem, den Besuchern erst einmal die naturwissenschaftlichen Grundlagen hinter den komplexen technischen
Erfindungen erklären zu müssen. Beim Thema „grüne Energie“
zum Beispiel muss zuerst veranschaulicht werden, was Strom
ist, wie man ihn misst und wie er hergestellt wird. Deshalb gibt
es für die „Elementa 3“ sogenannte „Technoscouts“. Das sind
Museumsmitarbeiter, die den Besuchern einzelne Sachverhalte
erklären und Fragen beantworten.
In Deutschland gibt es drei große Technikmuseen in den
Städten München, Berlin und Mannheim. Das Mannheimer
TECHNOSEUM mit 9.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche
wurde im Jahr 1990 unter dem Namen „Landesmuseum für
Technik und Arbeit in Mannheim“ eröffnet und Anfang 2010
in TECHNOSEUM umbenannt. Die Dauerausstellung, in die
Elementa 1, 2 und 3 integriert sind, zeigt die Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte des Industrialisierungsprozesses, verbunden mit naturwissenschaftlich-technischen
Experimentierstationen. Außerdem erklären Vorführungen
den Besuchern die Funktion historischer Werkstätten,
Maschinen und Verkehrsmittel. Ziel des außerschulischen
Lernortes TECHNOSEUM ist es, mit Mitmach-Ausstellungen
und Inszenierungen den Besuchern aktiv und anschaulich
Technik und Naturwissenschaft näher zu bringen.
Mitmachexperimente begeistern
Die Ausstellungen sind gut besucht: Bis zu 200.000 Menschen
kommen durchschnittlich im Jahr ins Mannheimer TECHNO­
SEUM und lassen sich von den Mitmach-Experimenten begeistern.
So auch eine Gruppe Drittklässler, die fasziniert vor einem der
Glaskästen im Bereich „Wunderwelt der Werkstoffe“ steht.
Gebannt schauen die Schüler zu, wie ein Wassertropfen, kugelrund
wie eine kleine Perle, auf der Fläche vor einem Miniaturtor hin
und her rollt. Einer der Schüler steuert von außen das Spielfeld
und versucht, den rollenden Tropfen ins Tor zu schießen. Während
ein Technoscout des Museums erklärt, warum der Wassertropfen
nicht zerplatzt, ist es mucksmäuschenstill: Die Oberfläche des
Spielfeldes besteht nämlich aus vielen winzigen Noppen, die
zudem wasserabweisend beschichtet sind. Dieses Prinzip hat sich
die Materialwissenschaft von der Lotuspflanze abgeschaut. Deshalb rollt der Wassertropfen als Kugel darüber, ohne zu zerplatzen
oder Spuren zu hinterlassen. „Unter der Woche kommen natürlich
viele Schüler, aber gerade am Wochenende sind es auch viele Familien samt Oma und Opa. Da wird dann quer durch die Generationen
experimentiert. Insofern ist unser museumspädagogisches Konzept voll aufgegangen“, freut sich Dr. Gerhard Zweckbronner. Den Videopodcast finden Sie unter
www.mcon-visions.de, Webcode: 160501 –
oder QR-Code scannen und Video ansehen.
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Markt
Mai 2012
Erfolgreiche Weiterbildung im Alter
Aus Erfahrung klug
„Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“ – das galt noch bis vor einigen Jahren nicht nur im Volksmund, sondern
auch unter Gerontologen und Hirnfoschern als unumstößliche Wahrheit. Nach der Pubertät, so waren Neurologen noch vor
zehn Jahren überzeugt, baue das Gehirn kontinuierlich ab, erneuern könnten die grauen Zellen sich dann nicht mehr. Heute
weiß man, dass das so nicht stimmt. Aber: Kann man wirklich mit 40, 60 oder gar 80 noch etwas Neues lernen? Lernen Ältere
anders als Junge? Und was müssen Unternehmen bei der Weiterbildung älterer Mitarbeiter beachten?
Londons Taxifahrer liefern den Beweis: Lebenslanges Lernen
ist möglich. Drei bis vier Jahre dauert die weltweit einmalige
Ausbildung der Taxifahrer in der englischen Metropole. Rund
25.000 Straßennamen und 20.000 Sehenswürdigkeiten müssen
die Prüflinge im Kopf haben, um eine Lizenz zu erhalten. Ideal
für eine Gedächtnisstudie, dachten sich britische Forscher vom
University College London und fanden heraus, dass durch das
jahrelange Lernen von Straßennamen das Gedächtniszentrum
wächst. Die künftigen Chauffeure hatten mehr graue Substanz
im Hippocampus – ein Bereich des Gehirns, der unter anderem
das Langzeitgedächtnis steuert – als diejenigen, die die Ausbildung abgebrochen oder gar keine Straßennamen gelernt hatten.
Die Forscher sehen in dem Ergebnis einen Beleg dafür, dass das
Gehirn auch im Erwachsenenalter flexibel bleibt.
Ältere lernen nicht schlechter, nur langsamer
Heißt das, dass Ältere genauso gut lernen wie Jüngere? „Im
Prinzip funktioniert der Lernprozess im Gehirn bei Menschen
jeden Alters gleich. Lernen ist bis ins hohe Alter möglich. Was
sich ändert, sind die Geschwindigkeit der Veränderungen und
die Rahmenbedingungen im Gehirn“, erklärt Nele Wild-Wall,
Professorin für Forschungsmethoden und Diagnostik in der
Psychologie an der Hochschule Rhein-Waal. Ältere lernen also
langsamer. Das liegt vor allem daran, dass sich Zellstrukturen
nicht mehr so schnell erneuern wie in jüngeren Jahren. Zudem
beginnen im Vorderhirn, das für das Arbeitsgedächtnis und die
Konzentration verantwortlich ist, bereits ab dem 30. Lebensjahr
Abbauprozesse. Je älter ein Mensch wird, desto langsamer erneuern sich die Zellstrukturen. Außerdem werden Informationen
im Alter nicht mehr so schnell von Nervenzelle zu Nervenzelle
weitergegeben.
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Nele Wild-Wall,
Professorin für Forschungsmethoden
und Diagnostik in der Psychologie
an der Hochschule Rhein-Waal
Erfahrungsschatz Älterer nutzen
Auch Dieter Doetsch, Ausbildungsleiter bei der ING-DiBa in
Frankfurt, weiß, dass mit 50 anders gelernt wird als mit 20 –
anders, aber nicht schlechter. Seit 2006 bildet die ING-DiBa mit
dem speziellen Programm „Ausbildung 50+“ ältere Arbeitnehmer in einem völlig neuen Beruf aus, etwa als Servicefachkraft
für Dialogmarketing oder als Bankassistent. Mit durchweg positiven Rückmeldungen, sowohl von Azubis 50+ selbst, als auch
von Kollegen und Führungskräften.
Eine Kombination aus Theorie und Praxis sei für die Azubis 50+ wichtiger als für ihre jungen Kollegen, deren Schulzeit noch nicht lange zurückliege und die dadurch noch an
das Lernen von viel Theorie gewöhnt seien, berichtet Doetsch.
Manches gehe auch etwas langsamer: „Der schnelle Umgang
mit der Technik fällt einigen schwerer.“ Andererseits punkten
die älteren Azubis mit einem klaren Vorteil: „Die Azubis 50+
bringen ein hohes Maß an Lebens- und Berufserfahrung mit.
Sie wissen, worauf es ankommt und bringen das im Umgang
mit den Kunden ein.“
MARKT
Der Unternehmenserfolg der
ING-DiBa beruht auch auf
dem Wissen älterer Mitarbeiter, die gezielt gefördert
werden. Vorstandsvorsitzender Roland Boekhout (l.)
und Bas Brouwers, Mitglied
des Vorstands, bei einer
Bilanzpressekonferenz in
Frankfurt am Main.
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Markt
94 Jahre und geistig in Topform – Altbundeskanzler Helmut Schmidt (l.) ist trotz seines hohen Alters ständig unterwegs. Hier mit
den Chefredakteuren vom „Manager Magazin“, Wolfgang Kaden (2. v. l.), und vom „Handelsblatt“, Gabor Steingart (r.), bei der
Verleihung des von der ING-DiBa gestifteten Helmut-Schmidt-Journalistenpreises.
Trampelpfade helfen auch im hohen Alter
Nele Wild-Wall, die vor ihrer jetzigen Stelle am Leibniz-Institut
für Arbeitsforschung in Dortmund verschiedene Studien zum
Thema „Lernen im Alter“ veröffentlicht hat, kann bestätigen,
dass Ältere sogar Vorteile gegenüber ihren jüngeren Kollegen
haben: „Neue Lerninhalte, gerade wenn es um reines Faktenwissen geht, werden an bereits Bekanntes angeknüpft. Damit
sind ältere Menschen immer dann im Vorteil, wenn sie ihr
Vorwissen und ihre Erfahrung nutzen können.“ Wild-Wall
vergleicht das Gehirn mit einem Netz aus zahlreichen Wegen:
Werden neueWege beschritten, treten sie sich immer mehr aus,
je öfter man sie benutzt. Gibt es Überschneidungen zwischen
einem bereits ausgetretenen, oft benutzten Weg mit einem
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neuen Weg, ist es viel einfacher, von dem einen auf den anderen zu wechseln. Das heißt im Klartext: Neues, das sich mit
bereits vorhandenem Vorwissen verknüpfen lässt, lernt sich
viel leichter.
Wer im Alter noch dazu lernen will, sollte sich bereits in
jungen Jahren ein gut ausgetretenes Wegesystem anlegen und
es ständig benutzen. So ergeben sich später viele Anknüpfungsmöglichkeiten und damit die Chance, langsameres Lernen und geringere Konzentrationsfähigkeit auszugleichen.
Außerdem bleibt das Gehirn selbst fitter: Wissenschaftliche
Studien haben gezeigt, dass die Gehirnstruktur von Personen,
die ihr Leben lang geistig aktiv waren, weniger altersbedingte Veränderungen aufweist, als von Personen, die weniger
gefordert waren.
Mai 2012
MARKT
Informelles Lernen bevorzugt
Wild-Wall rät Unternehmen, Mitarbeiter aller Altersstufen regelmäßig fortzubilden. Damit seien nicht unbedingt Seminare oder
Schulungen gemeint. „Ältere lernen oft aus einer anderen Motivation heraus als ihre jungen Kollegen“, erklärt Wild-Wall: „Ihnen
geht es weniger um Zeugnisse oder Abschlüsse als vielmehr um eine
persönliche Weiterentwicklung.“ Deshalb bevorzugen sie häufig
einen informellen Weg der Wissensvermittlung. Arbeitgeber, die
auch ältere Mitarbeiter gezielt fördern möchten, sollten für ein
Arbeitsklima sorgen, in dem diese neben der eigentlichen Arbeit
dazulernen können. Es sollte die Möglichkeit zum Austausch bestehen und das Gelernte an Kollegen weitergegeben werden können.
Lob wirkt zudem stärker als Tadel: „Wenn man älter wird,
verändert sich auch die Hormonzusammensetzung im Belohnungssystem des Gehirns, in erster Linie die Ausschüttung von
Dopamin. Während junge Menschen aus ihren Fehlern lernen,
lassen sich Ältere eher durch Lob und positive Rückmeldungen
motivieren“, so Wild-Wall.
Von formalen Weiterbildungen sollten Unternehmen ältere Mitarbeiter dennoch nicht ausschließen. Allerdings sei es
wichtig, dass die Seminarleiter darauf achten, den Älteren
ausreichend Zeit zu lassen, um sich das neue Wissen Schritt
für Schritt anzueignen. „Bei Seminaren kann es sinnvoll sein,
altershomogene Gruppen zu bilden. Das muss aber eine Fall-zuFall-Entscheidung sein, denn ebenso häufig gibt es auch Situationen, in denen die Teilnehmer gerade von einer heterogenen
Altersstruktur profitieren“, rät Wild-Wall.
Jung und Alt profitieren voneinander
Die ING-DiBa setzt konsequent auf gemischte Teams und macht
sich so die unterschiedlichen Herangehensweisen von Alt und
Jung für den Arbeitsalltag zu Nutze: „Die Erfahrungen der Älteren und das oft aktuelle technische Wissen der Jüngeren ergänzen sich hervorragend und sind eine wertvolle Bereicherung,
die letztendlich das gesamte Unternehmen nach vorne bringt“,
findet Dieter Doetsch.
Deshalb vertraut die Bank auch in Zukunft auf einen Mix
aus Alt und Jung und will sich so das Know-how und die Lebenserfahrung älterer Mitarbeiter sichern: „Gerade im Hinblick auf
den demografischen Wandel müssen wir Ältere zu Fachkräften
qualifizieren, die nicht nur den heutigen, sondern auch den
künftigen Anforderungen entsprechen“, erklärt Doetsch. Deshalb möchte die ING-DiBa noch viele Azubis 50+ ausbilden und
so auch Menschen jenseits der 50 die Chance geben, noch einmal
etwas ganz Neues zu lernen. Neustart mit 49
Mit fast 50 noch einmal etwas ganz Neues anzufangen
gelingt den wenigsten. Gabriele Pfaff hat es geschafft: Sie
macht seit September 2011 eine Ausbildung zur Bankassistentin bei der ING-DiBa – mit 49 Jahren. Ende der Siebziger
begann sie ihre berufliche Laufbahn ebenfalls bei einer
Bank und war zehn Jahre in diesem Bereich tätig, bevor sie
sich ganz der Familie widmete. Als die Kinder erwachsen
waren, wollte Gabriele Pfaff wieder voll ins Berufsleben
einsteigen und arbeitete zunächst in der Buchhaltung eines
Einzelhandelsunternehmens. Jedoch träumte sie davon,
wieder in ihrem alten Beruf bei einer Bank zu arbeiten.
Deshalb weckte die Stellenanzeige der ING-DiBa, die Auszubildende für ihr Programm „Azubis 50+“ suchte, sofort
ihre Aufmerksamkeit. Jetzt steckt Gabriele Pfaff mitten in
ihrer Ausbildung bei der Direktbank und hat diesen Schritt
keine Sekunde bereut, auch wenn sie sich bei manchen
Dingen etwas schwerer tut als in jungen Jahren: „Wenn es
um Technik geht, brauche ich etwas länger, um mich einzufinden. Während meiner ersten Ausbildung gab es noch
Lochkarten und Berge von Papier“, erzählt Gabriele Pfaff.
Generell falle ihr das praktische Lernen am Arbeitsplatz
vergleichsweise leicht, während ihr die Theorie schwerer
falle: „Ich merke, dass ich zum Beispiel beim Lernen zuhause wesentlich mehr Ruhe brauche als früher“, berichtet
die 49-Jährige. Das Alter habe aber durchaus auch Vorteile:
„Ich kann heute viel besser einschätzen, was ich kann und
was ich nicht kann. Dadurch bin ich viel selbstbewusster
geworden.“
Gabriele Pfaff wünscht sich, dass mehr Unternehmen in
Deutschland älteren Menschen eine Chance geben, sich in
der Arbeitswelt zu beweisen: „Wir Azubis 50+ ergänzen uns
prima mit den jungen Auszubildenden. Ich denke, davon
können auch Unternehmen stark profitieren.“
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Markt
Atmosphäre des Wissens: Immer mehr
Studenten kommen in die Bibliothek,
um die elektronischen Daten zu nutzen
oder in Ruhe zu lernen.
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Mai 2012
MARKT
Wissensräume der Zukunft: Die Bibliothek im Netz
Vom Bewahrer zum modernen Dienstleister
Schon seit Jahren sind die Universitätsbibliotheken fleißig dabei, ihre Bücherschätze zu digitalisieren. Der Vorteil liegt auf
der Hand: Von jedem Ort der Welt aus können Studierende, Forscher und andere Interessierte problemlos darauf zugreifen.
Wird es bald eine globale virtuelle Bibliothek geben, ein riesiges digitales Gedächtnis menschlichen Schaffens und Forschens?
Das wird mindestens noch zehn Jahre dauern, schätzt Professor Michael Seadle vom Institut für Bibliotheks- und Informations­
wissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. Noch stellen unterschiedliche technische Standards, urheberrechtliche
Bestimmungen und die Langzeitarchivierung digitalisierter Daten knifflige Herausforderungen dar.
Die Bibliothek eine schlichte Büchersammlung wie es die Übersetzung des ursprünglich griechischen Wortes nahelegt? Das sah
Jorge Luis Borges anders: „Das Paradies habe ich mir immer als
eine Art Bibliothek vorgestellt.“ Für den argentinischen Dichter,
der Büchern und Bibliotheken zahlreiche Erzählungen widmete,
waren Bibliotheken wahre Räume der Glückseligkeit, gefüllt
mit Kostbarkeiten aus Papier und Schrift. Es sind aber auch
Orte der Macht, die streng gehütetes, mitunter auch geheimes
Wissen enthielten. Orte, die lange Zeit nur wenigen zugänglich
waren – man denke an die Klosterbibliotheken des Mittelalters.
Niemand hat bisher spannender davon berichtet als Umberto
Eco in seinem Krimi „Der Name der Rose“. Um die Existenz des
„Zweiten Buches der Poetik“ von Aristoteles in der Klosterbibliothek zu verschleiern, wurde gemordet – denn von der Kunstform
der Komödie sollten die Mönche nichts erfahren.
Später, als Bücher nach Erfindung des Buchdrucks in immer
größerer Zahl erschienen, war es leichter und kostengünstiger
Bibliotheken einzurichten. Es entstanden repräsentative Prachtbauten wie die Library of Congress oder die British Library als
Symbole der Mächtigkeit und Tradition einer Nation. Heute gibt
es allein in Deutschland über 240 wissenschaftliche Bibliotheken, die mehr als 240 Millionen Publikationen in ihrem Bestand
haben – von kostbaren Handschriften über Monografien und
wissenschaftlichen Studien bis hin zu Zeitschriften aller Art.
Alle sind sorgfältig katalogisiert und verschlagwortet.
Informationen zu sammeln und zu bewahren ist nur eine
Aufgabe der Bibliothek. Genauso wichtig ist es, den Nutzern
die Informationen zur Verfügung zu stellen. Eine Bibliothek
ist kein bloßer Sammelraum für Bücher, vielmehr generiert
die spezifische Art ihrer Aufstellung eine je eigene Ordnung der
Informationen. Die Sichtweise auf Bibliotheken als Schatzkammern, die das intellektuelle und kulturelle Erbe der Menschheit
für die Nachwelt aufbewahren, hat ausgedient: Vielmehr wan-
Professor Michael Seadle,
vom Institut für Bibliotheksund Informations­wissenschaft
der Humboldt-Universität Berlin
deln sich Bibliotheken vom Bewahrer von Informationen zum
Dienstleister. „Dieser Aspekt hat in den letzten zehn Jahren
immer mehr an Bedeutung gewonnen“, meint Seadle.
Digitalisierung geht langsam voran
Angesichts der seit den 80er-Jahren zunehmenden Informations- und Publikationsflut ist es kaum verwunderlich, dass
die Bibliotheken schon immer zu den „First Movern“ zählten,
wenn es darum ging, sich moderne Technik zu Nutze zu machen.
EDV-gestützte, über das Internet zugängliche Datenbanken sind
bereits selbstverständlich. Mittlerweile ermöglichen technische Entwicklungen auch die Digitalisierung des Bestandes von
Büchern über Bilder und Karten bis hin zu Handschriften in
bedeutenden Größenordnungen.
Einer der Vorreiter in Sachen Digitalisierung ist die Bayerische Staatsbibliothek (BSB). Zum einen baut sie virtuelle Fachbibliotheken auf, da auch bei wissenschaftlichen Verlagen der
Trend zu digitalen Publikationen geht. Zum anderen werden peu
à peu die historischen Bestände digitalisiert – auch Retro-Digitalisierung genannt. „Digitale Abbilder älterer Werke schonen die
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Markt
Bibliotheken, seit jeher Symbole des Wissens und der
Macht einer Nation, sind häufig prächtige Gebäude.
Hier das Treppenhaus der Bayerischen Staatsbibliothek.
Originale. So können die historischen Bestände noch mindestens
1.000 Jahre erhalten werden“, beschreibt Seadle. Nach dem Einscannen wird das Objekt nachbearbeitet, um eine Volltextsuche
oder Registerrecherche zu ermöglichen. Gleichzeitig können
Zusatzinformationen, Kommentare und Erklärungen zu dem
Text hinterlegt werden. Obwohl viele Bibliotheken ähnliche
Projekte betreiben, ist man von der vollständigen Digitalisierung
aller kulturellen Zeugnisse und wissenschaftlichen Informationen noch sehr weit entfernt – nur rund ein Prozent aller
Publikationen liegen bisher in digitaler Form vor.
Nutzer. Viele brauchen Unterstützung beim Umgang mit den
verschiedenen elektronischen Datenbanken. An der Universität
Berlin diskutieren Experten gerade, wie sehr Bibliothekare künftig die Benutzer unterstützen sollen. Wird es zum Beispiel ausreichen, die gesuchten Informationen bereitzustellen oder müssen
die Bibliothekare auch beraten können, wie die Informationen
auszuwerten oder zu bewerten sind? „Die Bibliotheken müssen
sich in der neuen digitalen Welt orientieren und entscheiden,
was für Dienste und Angebote sie machen können. Die Bibliothek
von morgen wird ein Serviceprovider sein“, ist Seadle überzeugt.
„Sie wird zu einem Ort, an dem man Hilfe erhält, wie man mit
Hürden auf dem Weg zur virtuellen Bibliothek
komplizierten digitalen Informationen umgeht.“
Dadurch wandelt sich auch das Berufsbild des Bibliothekars.
Die Digitalisierung der Werke an sich ist nicht die einzige Hür- Am Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft der
de, die auf dem Weg zur globalen virtuellen Bibliothek zu über- Humboldt-Universität zu Berlin ist man bereits dabei, gemeinwinden ist. Noch kursieren zu viele unterschiedliche digitale sam mit dem Fachbereich Informatik einen Studiengang vorzuFormate. Eine weitere Hürde ist das Urheberrecht, das sich von bereiten, um den zukünftigen Bibliothekaren auch Basiswissen
Land zu Land stark unterscheidet. Deshalb ist nicht jedes Werk der Informatik zu vermitteln.
überall verfügbar. „Ein Kollege hat mich neulich gebeten, für
ihn ein französisches Werk herunterzuladen, wenn ich wieder Die Bibliothek als Ort der Ruhe
einmal in Amerika bin. Das ist nur dort digital zugänglich –
nicht in Deutschland, nicht in Frankreich“, erzählt Seadle. Auch wissenschaftliche Publikationen werden sich in der digiAuch wenn man beispielsweise in der Europäischen Union talen Welt weiterentwickeln, ist Seadle überzeugt. Sie werden
sehr aktiv sei, die Bestimmungen einander anzupassen, wer- immer stärker interaktiv gestaltet und durch die Einbindung
de eine Einigung beim Urheberrecht weitaus länger dauern von Filmen, O-Tönen und Bildern bereichert. Schon vor zehn
als die Angleichung der Digitalisierungstechniken. „Es gibt Jahren war die Humboldt-Universität zu Berlin an einem Eleczu viele Interessengruppen wie die Verlage, die Autoren oder tronic Thesis- and Dissertations-Projekt beteiligt. Ob die Digitadie VG Wort, die sich – bislang jedenfalls – noch nicht eini- lisierung das Ende des Druckerzeugnisses bedeutet, ist noch
gen können“, erläutert Seadle. Eine weitere Herausforderung nicht abzusehen. Doch deutet vieles darauf hin. Erste wissenist die Langzeitarchivierung der digitalisierten Daten. „Wir schaftliche Verlage bieten Publikationen nur noch in elektromüssen heute schon überlegen, wie wir die Daten in hundert nischer Form an. Werden auch die Bibliotheken als physischer
Jahren noch benutzen können“, sagt Seadle. „Wie lassen sich Ort selbst irgendwann überflüssig? „Nein“, meint Seadle. Auch
die Daten künftig migrieren, wenn sich Formate ändern? Oder hier beobachtet er einen Wandel. „Viele Studierende kommen
wie die Betriebssysteme emulieren, wenn diese nicht mehr in die Bibliothek, nicht, um Bücher auszuleihen, sondern um
state-of-the-art sind?“
die elektronischen Arbeitsplätze und das WLAN zu nutzen, um
Die Digitalisierung der Bibliotheken stellt nicht nur deren sich beraten zu lassen oder einfach, weil sie dort eine AtmoMitarbeiter vor neue Herausforderungen, sondern auch deren sphäre finden, in der sie in Ruhe arbeiten können.“ seite 42
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Livekommunikation
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Livekommunikation
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Mehr Gefühl
für den Kopf
Lernen mit allen Sinnen
Im Mittelalter diagnostizierten die Ärzte mit der Nase: So konnte der
Duft von Äpfeln ein Alarmsignal für die Pest sein. Überhaupt vertrauten
die Menschen früherer Jahrhunderte in starkem Maße auf ihre Sinne,
um die Welt zu verstehen. Das verlor sich zunehmend mit der Entwicklung moderner Techniken, als alles vermessen und in Zahlen erfasst
wurde. Doch je virtueller und abstrakter unsere Welt wird, desto mehr
scheint sich der Mensch nach einfachen, sinnlichen Erfahrungen zu
sehnen. Komplexe Vorgänge lassen sich leichter begreifen, wenn man
etwas sehen, hören, fühlen, riechen oder schmecken kann.
Deshalb verwundert es nicht, dass sich eine archaische Kulturtechnik
den Weg zurück ins Multimediazeitalter erobert: „Graphic Recording“
heißt ein neuer Trend, der bei Meetings und Workshops Einzug hält.
Ein Illustrator dokumentiert die wichtigsten Fakten und Argumente
einer Besprechung zeichnerisch. Es entsteht ein überdimensionales
Poster.
Diese ebenso simple wie eindrucksvolle Methode nutzt die Macht des
Visuellen. Nichts können wir uns besser merken als ein eindrucksvolles
Bild. „Graphic Recording“ ist sicherlich eine überlegenswerte Alternative
zu Powerpoint und anderen abstrakten Techniken der Wissensvermittlung (S. 46).
Aber auch alle anderen Sinne helfen uns, Dinge besser zu erinnern.
Dieses Wissen nutzen Marketingexperten zunehmend für sich: Multisensorik heißt das Zauberwort. So locken beispielsweise Bäckereien mit
künstlichem Brotduft, der in die Fußgängerzone strömt. Oder Anrufer
hören eingängige Musik, wenn sie bei einem Unternehmen in der
Warteschleife hängen. Der Multisensorik-Experte Dr. Klaus Stallbaum
erläutert in einem Interview, warum für Markenartikelhersteller künftig
kein Weg an Werbung, die alle Sinne anspricht, vorbeiführt (S. 51).
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Livekommunikation
Eine alte Kulturtechnik erobert die moderne Meetingszene
Graphic Recording oder wie Zeichnen beim Denken hilft
Eine geradezu archaische Kulturtechnik zieht in Meetings, Seminare und Kongresse ein: das Zeichnen. Kann doch jedes Kind?
Genau! Zeichnen vereinfacht komplexe Zusammenhänge, Strukturen und Projekte und stellt sie für jedermann begreifbar
dar – kinderleicht sozusagen. Mit farbigen Markern werden auf großformatigem weißen Papier Ideen und Wortbeiträge
von Teilnehmern in Bildern festgehalten. Graphic Recording heißt das auf Neudeutsch, das Zauberwort ist „visualisieren“:
Menschen prägen sich visuell ausgedrückte Inhalte leichter und länger ein.
Immer da, wo Menschen ein Thema ergebnisoffen besprechen „Graphic Recording hat einen bedeutenden Nebeneffekt“, erläuund miteinander erarbeiten, kann Graphic Recording zum Ein- tert Martin Haußmann von der Organisationsberatung „Komsatz kommen – bei einem Meeting, Workshop oder Kongress, munikationslotsen“. Schon während des Meetings schaffe die
mit fünf, 20 oder 300 Teilnehmern. Diese „grafische Aufnahme“, Methode eine besonders offene, anregende Atmosphäre, in der
so die wörtliche Übersetzung ins Deutsche, übernimmt ein so jeder gerne seine Ideen einbringe und in das Gesamtbild integgenannter Visualisierer oder Graphic Recorder. Er beobachtet, riert sehen möchte. Schließlich ist Graphic Recording ein Komhört zu und zeichnet den Diskurs und seine Ergebnisse Schritt munikationsmedium: Es fördert einen nachhaltigen Dialog und
für Schritt auf Papier, meist auf einem großflächigen Format gestaltet diesen zugleich. „Unsere Aufgabe ist es zu versuchen,
von mehreren Metern Länge – live und in Farbe. Aus Schrift, alle Stimmen im Raum einzufangen“, bringt es Haußmann auf
Symbolen, Figuren und Grafiken entsteht ein buntes visuelles den Punkt. Die Unternehmensberater sind schon seit einigen
Protokoll: vielschichtig und vollgepackt, zugleich geordnet und Jahren als Visualisierungs-Experten bei Veranstaltungen im
strukturiert. Diese Dokumentation ist das sichtbare, handfeste Einsatz. „Das Bild hat eine sehr große Kraft. Es entwickelt eine
ganz andere Energie als das Wort oder die Schrift“, betont der
Ergebnis der Veranstaltung.
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Livekommunikation
Designer Martin Haußmann von den
„Kommunikationslotsen“ verbildlicht
die Wortbeiträge der Teilnehmer
auf Veranstaltungen – es entsteht
ein visuelles Verlaufsprotokoll.
ausgebildete Kommunikationsdesigner. Die Teilnehmer fühlen
sich ernst genommen und wertgeschätzt, wenn sie erleben, dass
ihre Ideen und Positionen für alle sichtbar festgehalten werden.
„Visualisierung ist ein sehr, sehr machtvolles Werkzeug.“
Der Gewinn: Klarheit und Verständlichkeit
Wenn ein Visualisierer Begriffe aus der Runde aufgreift und in
Bildern wiedergibt, setzt dies in aller Regel ein Gespräch über die
Bedeutung dieser Begrifflichkeiten in Gang. Erfasst das Bild den
Kerngedanken? Was ist überhaupt der Kern? Und verstehen alle
Teilnehmer der Veranstaltung dasselbe darunter, der Marketingfachmann, der Vertriebskollege, der Manager? Profi Haußmann
erklärt: „Man muss Inhalte zwangsläufig reduzieren, strukturieren
und pointiert wiedergeben. Das schafft eine visuelle Resonanzfläche, die von der Gruppe zur Reflektion ihrer Arbeit genutzt werden
kann und in der sich alle persönlich und inhaltlich wiederfinden.“
So schafft die Zeichnung ein gemeinsames Verständnis. Auf
dieser Basis finden sich schneller Lösungen – das beschleunigt
das Gelingen der Veranstaltung insgesamt. Zudem fördert der
Reflexionsprozess den Lernerfolg: Man behält etwas viel besser,
wenn man darüber nachgedacht und sich in einer Runde darüber ausgetauscht hat. Reflexionen statt einseitiger Input heißt
die Erfolgsformel.
Weitere Vorteile: Das visuelle Dokument fungiert als Gruppengedächtnis. Und wenn Menschen eine grafische Entspre-
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Livekommunikation
chung ihrer Worte sehen, können sie sich diese deutlich besser Bei aller Polemik lässt sich eines sachlich festhalten: Powerpoint
einprägen als etwa in Form eines klassischen schriftlichen Pro- ist eine Präsentationstechnik, ganz im Gegensatz zu Graphic
tokolls. Dies bestätigt der Neurobiologe Kristian Folta-Schoofs Recording – ein Missverständnis, das Kommunikationslotse
von der Stiftung Universität Hildesheim: „Graphic Recording Haußmann immer wieder bei Anfragen begegnet. Das beliebte
ergänzt die sprachlichen Verarbeitungsprozesse der linken Computerprogramm ist ein Instrument, das vorrangig Input
Hirnhälfte um visuell-räumliche Prozesse der rechten Hirn- bietet, keinen Raum für Reflexionen. Graphic Recording dreht
hälfte. Fakten und Bilder werden vernetzt, dadurch können diesen Prozess um. Im Fokus steht der Dialog, nicht die Präwir Inhalte schneller abrufen.“ (Quelle: Lufthansa Exclusive sentation durch einen Vortragenden – denn bei einem solchen
07/11) Bleiwüsten-Protokolle waren gestern.
„Frontalunterricht“ könnte Graphic Recording erst gar nicht
entstehen.
Abschied von Powerpoint?
„Das Bild hat eine sehr große Kraft.
Es entwickelt eine ganz andere Energie
als das Wort oder die Schrift.“
Und die beliebten Powerpoint-Präsentationen mit ihren Aufzählungszeichen und unzähligen Animations-Möglichkeiten –
gehören sie angesichts der Vorzüge des Graphic Recordings
der Vergangenheit an? Schließlich vernichteten PowerpointPräsentationen deutschlandweit jährlich 15,8 Milliarden Euro,
wenn man den Berechnungen von Matthias Pöhm Glauben
schenken darf, der mit seiner Anti-Powerpoint-Partei im OktoNach Haußmanns Erfahrung profitieren beteiligungsoriber 2011 bei den Schweizer Nationalratswahlen antrat – übri- entierte Großgruppenveranstaltungen daher mehr vom Eingens erfolglos. Oder wie bereits 2003 Edward Tufte, Informati- satz eines Graphic Recorders als frontale wissenschaftliche
onswissenschaftler an der US-amerikanischen Universität Yale, Fachkongresse oder reine Motivationsveranstaltungen. Denn
zugespitzt verkündet hat: „Powerpoint is evil – Powerpoint im Gegenteil zu Powerpoint ist bei der Visualisierung vor der
ist teuflisch“.
Veranstaltung noch nichts in Stein gemeißelt beziehungsweise
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Livekommunikation
Großer Pluspunkt des Graphic Recording:
Zeichnungen und Bilder kann man sich besser
einprägen. Sie entstehen in der Regel auf
einem großflächigen Plakat.
zu Papier oder auf ein Chart gebracht. Die grafische Aufnahme
entwickelt sich erst analog zu den Gesprächen und Beiträgen
der Teilnehmer, sie ist sogar auf diese angewiesen. Es ist LiveZeichnen pur, kann stets ergänzt werden und Veränderungen
aufgreifen. Graphic Recording macht Dialoge sichtbar und dient
damit einem ganz anderen Zweck als Powerpoint, es wird in
einem anderen Kontext eingesetzt. Das visuelle Protokoll wird
die Chart-Präsentationen daher wohl kaum aus den Meetings
und Konferenzen verdrängen – aber vielleicht zu einer stärker
ausgeprägten Dialogkultur führen. Es spricht auch nichts gegen
eine friedliche Koexistenz beider Techniken.
Renaissance des Zeichnens
In einer beschleunigten, immer komplexer werdenden Welt
wundert es nicht, dass der archaische Ansatz des Zeichnens
Gefallen findet. Nachdem bald alle Gestaltungs- und Kommunikationsmöglichkeiten mit dem Computer und den neuen
Medien ausgeschöpft scheinen, ist es geradezu eine Konterrevolution, einfach einen Stift in die Hand zu nehmen und seine
Gedanken mit wenigen Strichen klassisch auf Papier zu bringen.
Seit rund 30.000 Jahren halten Menschen ihre Ideen und Ziele
in Zeichnungen fest – eine Technik, die uns gerade beim heutigen
abstrakten Arbeiten wieder näher an unser tägliches Tun bringt.
So gesehen ist Graphic Recording eine Wohltat fürs Auge, fürs
Denken und eine echte Motivation. seite 49
Livekommunikation
Interview mit Dr. Klaus Stallbaum, Acting Partner des Multisense Instituts
Alle Sinne wollen angesprochen werden
Die klassische – sprich (audio)visuelle – Werbung befindet sich in der Krise. Der „Information Overload“ macht es für
Unternehmen immer schwieriger, ihre Botschaften nachhaltig zu vermitteln. Neue Erkenntnisse über die richtige
Zielgruppenansprache, insbesondere im Neuromarketing, bringen innovative Ansätze im Marketing hervor – zum Beispiel
multisensorische Kommunikation. m:convisions sprach mit Dr. Klaus Stallbaum, Mitinitiator des Multisense Instituts für
multisensorisches Marketing.
Was kann man sich unter „Multisensorik“ vorstellen? Werbeflut,
Me-too-Produktschwemme, hybride und kritische Konsumenten – die Hürden für erfolgreiches Marketing liegen höher denn
je. Der in den Wirtschaftswissenschaften fokussierte „homo
oeconomicus“ wurde als Mythos entlarvt, das Unterbewusstsein
rückt stärker in den Fokus – ein Verdienst der Gehirnforschung,
deren Erkenntnisse in der Neuroökonomie für das Marketing
verifiziert wurden und werden. Multisensorisches Marketing
ist die praktische Umsetzung der Erkenntnisse aus dem Neuromarketing. Dabei geht es darum, dem Wirkungsverlust tradierter Werbemethoden entgegenzuwirken, indem der Mensch,
der mit allen Sinnen wahrnimmt, wieder in den Mittelpunkt
gestellt wird.
Könnten Sie uns ein Beispiel für eine Ihrer Meinung nach besonders gelungene multisensorische Marketingmaßnahme geben?
Ein Paradebeispiel sind Singapore Airlines, die Flüge schon
in den 1970er-Jahren als emotionales Erlebnis kommuniziert
haben. Das bis heute eingesetzte Markensymbol – das Singapore
Girl – ist eine heimische Schönheit, die Markenwerte verkörpert. Zum multisensorischem Cocktail von Singapore Airlines
gehört durchgestyltes Personal in feinster Seide, farblich auf das
Corporate Design abgestimmt und geschult auf markenaffinen
Auftritt. Selbst die Durchsagen während des Fluges werden von
einer Werbeagentur verfasst. Dazu wurde ein markenspezifischer Duft entwickelt, der das Parfüm der Bordcrew bestimmt,
die Tücher durchzieht, die zur Erfrischung gereicht werden und
Singapore Airlines verfolgen erfolgreich multisensorische Ansätze im Marketing.
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Livekommunikation
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dezent als Kabinenaroma eingesetzt wird. Der Duft ist feminin,
sanft, asiatisch und wird laut diverser Befragungen von den Gästen sofort wiedererkannt und mit angenehmen Erinnerungen
verbunden. Auch der auditive Sinn ist integriert: Die asiatischen
Markenklänge sind ebenso in den Werbespots wie in den Lounges
und im Flieger zu hören. Bezeichnend ist, dass diese populäre
multisensorische Marke auch konjunkturelle Luftlöcher mit
Bravour gemeistert hat.
Multisensorische Ansätze im Marketing gewinnen seit einigen
Jahren an Bedeutung, nachdem zuvor das Visuelle stets stark
im Vordergrund stand. Können Sie bitte kurz den Hintergrund
dieser Entwicklung skizzieren? Der Ansatz, über verschiedene
Sinneskanäle zu kommunizieren, ist nicht neu, aber die wissenschaftliche Fundierung. Statt aufgrund eines Bauchgefühls
die Sinne des Konsumenten anzusprechen, bieten neurowissenschaftliche Erkenntnisse die Basis, um Sehen, Hören, Fühlen,
Riechen und Schmecken zielgerichtet und markenaffin ins Marketing zu integrieren. Multisensorisches Marketing umfasst alle
Sinne statt vorrangig den visuellen und in zweiter Linie den
auditiven Sinn zu bedienen. Schon wenn nur ein weiterer Sinn
angesprochen wird, zum Beispiel der haptische Sinn, erhöht
sich die Wirkung bis auf das zehnfache, ein Phänomen, das als
„multisensory enhancement“ bekannt ist.
Was sind die Ziele multisensorischer Ansätze auf der Kommunikations- und auf der Produktebene? Auf der Produktebene
besteht das Ziel darin, das Qualitätserleben zu optimieren. Auf
der Kommunikationsebene soll die Effizienz des Markenversprechens erhöht werden – und analog im Verkaufsgespräch
soll über überzeugende Erlebnisse so viel Vertrauen aufgebaut
und Kauflust geweckt werden, dass eine Kaufentscheidung fällt.
Zugleich prägen sich Marken beziehungsweise Produkte, die ihre
Botschaften über verschiedene sensorische Kanäle synchron
kommunizieren, tiefer ein.
Gibt es Studien, die eine höhere Effizienz gegenüber monosensorischen Ansätzen belegen? Eine der wichtigsten ist die Studie
von Millward Brown. Die Studienergebnisse verarbeitete Martin
Lindstrom unter anderem in seinem Buch „Brand Sense“. Fünf
Jahre lang wurden Tausende von Teilnehmern in zwölf Ländern interviewt. Die Leitfrage: Wie wichtig sind die Sinne und
ihr Zusammenspiel für das Branding? Die Antwort: immens!
In kreativer Umsetzung enthüllt sich ein unerschöpfliches
Potenzial für multisensorisches Branding, sowohl für globale
Marken als auch für den Mittelstand. Marken, die multisensorisch aufgestellt sind, kamen in der Bilanz auf doppelt so hohe
Wiederkaufsraten wie ihre Mitbewerber, die monosensorisch
kommunizieren.
Dr. Klaus Stallbaum,
Mitinitiator des
Multisense Instituts für
multisensorisches Marketing
Welche Faktoren machen Multisensorik so effizient? Die Forschung der Neuroökonomie belegt, dass Multisensorik ein
Schlüssel zu effizienterer, nachhaltigerer Zielgruppenansprache und zu überzeugenden Produkterlebnissen ist. Die meisten
Kaufentscheidungen fallen spontan: Aus der Gehirnforschung
wissen wir, dass sie zu 95 Prozent auf emotionaler Basis getroffen
werden. Menschen wollen mit allen Sinnen überzeugt werden.
Power Brands werden so inbrünstig verehrt, dass sie bei ihren
Fans einen Gehirnbereich aktivieren, der sonst nur beim Meditieren oder Beten im Gehirnscanner aufleuchtet. Die Wirtschaft
inszeniert Hochgefühle mit Brandlands, Flagship Stores, Malls
„Der Weg aus dem selbst geschaffenen
Dilemma einer ‚überkommunizierten’
Gesellschaft führt über die fünf Sinne
und vernetzte Kommunikation.“
und Messeauftritten. Emotionen verkaufen Waren und sichern
Marken- und Produkt-Loyalität. Multisensorische Marken genießen gegenüber „konservativ” geführten Marken eine doppelt
so hohe Kundenloyalität. Das liegt am Produkterlebnis, dem
zentralen Treiber von Kaufentscheidungen bei Konsumgütern.
Es gilt: No Emotions – no Sales, no Money!
Wie werden Erkenntnisse in Sachen Multisensorik auf der Seite
der Marketingverantwortlichen angenommen? Welche Branchen
zeigen sich besonders fortschrittlich auf diesem Gebiet? Als bislang hinderlich für eine rasche Aufnahme des Themas durch
die Markenindustrie erwies sich eine gewisse Anbindungslosigkeit der einzelnen multisensorischen Disziplinen: Es gab wenig
Brückenschläge, wenig Synthese. Das ändert sich inzwischen
signifikant. Markenmultis wie Henkel haben ihre gesamte
Produktpalette nach den Erkenntnissen des Neuromarketings
durchcodiert. Sämtliche Marketingmaßnahmen sind darauf
abgestimmt. Der Mehrwert von Synthese und Transparenz ist
inzwischen kein exotisches Wissen mehr, er gehört eher zum
seite 51
Livekommunikation
Das multisense® Forum hat sich inzwischen als
interdisziplinäre Plattform für multisensorisches
Marketing etabliert.
Grundrüstzeug von Marketern – beziehungsweise sollte dazu
gehören. Die multisensorische Kundenansprache ist vor allem
im Autobau, in der Telekommunikation und Informationstechnologie, Mode- und Kosmetikbranche, Nahrungsmittel- und
Papierindustrie sowie im Dialogmarketing und zunehmend auch
bei Franchise- und Handelsketten verbreitet, beziehungsweise
im Aufbau – Tendenz steigend.
Multisense Institut und multisense® Forum Das Multisense Institut wurde 2009 von Olaf Hartmann und Dr.
Klaus Stallbaum in Remscheid gegründet. Im April 2010 veranstalteten sie erstmals das multisense® Forum. Der Markt für Experten
und Dienstleister sinnesorientierter Kommunikation ist noch sehr
inhomogen. Die Aktivitäten des Institutes und die Formate des multisense® Forums bilden eine interdisziplinäre Plattform für multisensorisches Marketing. Aufgabe des Instituts ist es, multisensorisches Wissen und Know-how weiterzugeben und Studienergebnisse
in den Marketingalltag zu transferieren. Das Multisense Institut
nutzt dabei verschiedene Medien und Veranstaltungen: Kongresse,
Workshops, Specials sowie Social Media-Kanäle und die Homepage.
Die Webseite bietet nicht nur Inhalte in eigener Sache, sondern
auch einen redaktionellen Bereich, unter anderem mit Literaturempfehlungen, Interviews, Cases, News und einem Glossar des
multisensorischen Marketings – dem ersten seiner Art überhaupt.
Mit dem multisense® Special der „mailingtage“ am 20. und 21. Juni
2012 in Nürnberg steht das nächste Format schon vor der Tür. Die
Veranstalter arbeiten aktuell an einem Format der multisense® für
2013, in das nicht nur die Erfahrungen der bisherigen multisense®Veranstaltungen einfließen, sondern die gesammelten Erfahrungen
der deutschsprachigen Marketingformate der zurückliegenden
beiden Jahrzehnte.
www.multisense.net
seite 52
Könnten Sie sich vorstellen, dass Multisensorik auch bei
der Wissensvermittlung hilfreich wäre, damit sich Lernende
Sachverhalte besser merken können? Selbstverständlich. Den
multisensorischen Ansatz kennen bereits die Montessori- und
die Waldorf-Pädagogik. Darüber hinaus werden multisensorische Lernmethoden bereits seit Jahrzehnten vor allem in
englischsprachigen Ländern zur Behebung der Lese-Rechtschreibschwäche bei Erwachsenen, der Alphabetisierung von
Jugendlichen, bei Studenten mit Fremdsprachenproblematik
und Legasthenikern angewandt. Der Begriff des multisensorischen Lernens schaut also bereits auf eine lange Tradition
zurück – und die Entwicklung kann noch nicht als abgeschlossen betrachtet werden.
Welche Entwicklung erwarten Sie in den nächsten Jahren für die
Bedeutung der Multisensorik? Der Weg aus dem selbst geschaffenen Dilemma einer „überkommunizierten“ Gesellschaft führt
nicht über noch mehr 2D-Werbedruck, sondern über die fünf
Sinne und vernetzte Kommunikation. Multisensorisches Marketing lässt sich gar nicht verhindern. Frei nach Watzlawik, der
den Satz prägte, dass man nicht nicht kommunizieren kann,
sendet jedes Unternehmen immer bewusst oder unbewusst multisensorische Signale. Bei unterlassener Steuerung der Multisensorik nimmt man in Kauf, Dissonanzen zu erzeugen. Eine
bewusste Steuerung der Ingredienzien liegt also im Interesse
jedes Marktteilnehmers. Diese Erkenntnis erreicht mit steigendem Tempo die Etagen der Marketingentscheider. Wir erleben
zur Zeit ein Revival des sinnesorientierten Marketings, aber
unter neuen Vorzeichen. Die Annäherung von Wissenschaft und
Marketing wird sich fortsetzen und eine ganz neue strategische
Basis schaffen. Und da schlummert auch eine große Chance für
Marketing „Made in Germany“, denn in punkto Forschung belegen wir – noch – den Spitzenplatz. M:CON
Mai 2012
KongressTicker
OrganisationsTicker
n 13. /14. Juli 2012
ACSI 2012 – Advances in Cross-Sectional Imaging
Fortschritte in Schnittbildverfahren wie Computertomographie
stehen auf der internationalen Tagung im Fokus. Das Institut für
Klinische Radiologie und Nuklearmedizin des Universitätsklinikum
Mannheim veranstaltet sie gemeinsam mit der Clínica
de Diagnóstico por Imagem, Rio de Janeiro, und der
Universität der brasilianischen Metropole.
www.mr-pet-ct.com
n 22. bis 25. Mai 2012 in Hamburg
101. Deutscher Bibliothekartag 2012
Unter dem Thema „Bibliotheken – Tore zur Welt des Wissens“ setzt
sich der Kongress mit den Herausforderungen für die
Arbeit der Bibliothekare auseinander, etwa den Folgen
einer globalisierten Informationsgesellschaft.
www.bibliothekartag2012.de
Kongresse im Congress Center Rosengarten
n 26. bis 29. September 2012
9. Jahrestagung der Deutsche Vereinte Gesellschaft für
Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin e. V.
Ziel des Kongresses ist es, aktuelle Erkenntnisse der Grundlagen­
forschung mit praxisorientierter medizinischer Labor­
diagnostik zu verbinden und die Entwicklung einer am
einzelnen Patienten orientierten Diagnostik nachhaltig
voranzutreiben. www.dgkl2012.de
n 10. Oktober 2012
VGB-Kongress „Kraftwerke 2012“ mit Fachausstellung
Über 1.000 Teilnehmer aus 20 Ländern machen den
Kongress zum wichtigsten Treffpunkt der europäischen Strom- und Wärmeerzeugung.
www.vgb.org/hv_2012.html
n 17. bis 20. Oktober 2012
Deutscher Schmerzkongress 2012
Das Thema des Schmerzkongresses 2012: „Schmerz bewegt ...“.
Schmerz bewegt nicht nur die Experten vieler Fachrichtungen in Mannheim, sondern auch Gesellschaft,
Wirtschaft und Politik.
www.schmerzkongress2012.de
Von m:con organisierte Kongresse
n 1. bis 3. Juni 2012 in Erlangen
5th International Conference on Ectodermal Dysplasia:
Care and Clinical Trials
Mediziner diskutieren die neuesten Forschungsergebnisse zu
ektodermalen Dysplasien: angeborene, genetisch
bedingte Fehlbildungen, die sich auf Entwicklungsstörungen des äußeren embryonalen Keimblattes zurückführen lassen. www.ed2012.org
n 15. /16. Juni 2012 in Berlin
39. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Prävention
und Rehabilitation von Herz-Kreislauferkrankungen e. V.
Motto der Tagung ist „Lebensdauer oder Lebensqualität?“ Herz- und Kreislaufexperten tauschen sich in
Berlin zu Rehabilitationszielen bei älteren und multimorbiden Herzpatienten aus. www.dgpr2012.de
n 11. bis 13. Oktober 2012 in Hamburg
Herbsttagung Deutsche Gesellschaft für Kardiologie –
Herz- und Kreislaufforschung e. V. (DGK)
und Jahres­tagung der Arbeitsgruppe Rhythmologie
Neben der Jahrestagung in Mannheim organisiert m:con auch die
Herbsttagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung e.V. (DGK) und die
parallel stattfindende Jahrestagung der Arbeitsgruppe
Rhythmologie in Hamburg. http://ht2012.dgk.org
n 31. Oktober 2012
46. Fortbildungsveranstaltung für Hals-Nasen-Ohrenärzte
HNO-Ärzte aus ganz Deutschland treffen sich zum
Austausch im Rosengarten. Schwerpunkt ist die
Behandlung von Kindern und Jugendlichen.
www.fg-hno-aerzte.de
n 30. November bis 1. Dezember 2012
29. Südwestdeutsche Anästhesietage
Die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und lntensivmedizin hat
über 13.000 Mitglieder. Mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten lädt sie ihre Mitglieder aus BadenWürttemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland in den
Mannheimer Rosengarten zur jährlichen Tagung ein.
www.mcn-nuernberg.de/externeseiten/29_sat/index.html
n 19. bis 23. Oktober 2012 in Stuttgart
Gemeinsame Jahrestagung 2012 der Deutschen
Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO),
ÖGHO, SGMO und SGH+SSH
Hämatologen und Onkologen aus Deutschland,
Österreich und der Schweiz kommen in Stuttgart zum
fachlichen Dialog zusammen. www.dgho.de/informationen/veranstaltungen
n 24. Oktober 2012 in Ludwigshafen
ProCloud 2012
Kongressmesse im Pfalzbau über die Vorteile des
Cloud Computing für den Mittelstand.
www.procloud2012.de
seite 53
M:CON
m:con überzeugt mit Mobilem Kongress Guide
Alle Kongress-Infos über eine Web-App
Wer an einem Kongress teilnimmt, hat viele Fragen: Wer aus der Branche ist noch vor Ort? In welchem Raum findet ein
bestimmter Vortrag statt? Gibt es Änderungen im Programm? Die m:con – mannheim:congress GmbH bietet seit Kurzem
eine innovative Lösung – eine spezielle Web-App, den Mobilen Kongress Guide. Die Premiere des neuen Tools auf der
„Locations! Rhein-Neckar“, der Messe für außergewöhnliche Veranstaltungsräume und Eventservices, hat die Besucher
überzeugt. Jetzt muss sich die neue Web-App in der Praxis bewähren. Die Nachfrage bei den Kunden ist jedenfalls groß:
So kam das Tool beispielsweise bei der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und dem Deutschen
Bibliothekartag zum Einsatz.
Ob Hallenpläne, Referentenliste oder Vortragsprogramm – mit
dem neuen mobilen Tool von m:con können die Teilnehmer eines
Kongresses alles Wissenswerte abrufen. Wer vor einem Referat
nochmals schnell die Agenda lesen möchte oder Informationen zum Referenten braucht, muss nur einen Blick auf sein
Smartphone werfen. Der Clou dabei: Alle Daten sind stets aktuell.
Kurzfristige Änderungen, beispielsweise von Raumbelegungen,
werden zeitnah eingepflegt. Und wer einmal Schwierigkeiten
hat, den Weg zu einem bestimmten Punkt im Kongresszentrum
zu finden, dem hilft die integrierte Wegeführung weiter. Aussteller können über einen eigenen Zugang selbst aktuelle Informationen einpflegen oder sich direkt mit dem m:con Service
in Verbindung setzen. Darüber hinaus bieten sich im Bereich
Sponsoring und Werbung neue Möglichkeiten, zum Beispiel in
Form eines Werbebanners auf der Startseite der Web-App.
m:con Vorreiter in der Branche
„m:con ist eine Agentur, die den Kunden in jedem Bereich Full Service anbietet – gerade auch bei der Technik“, erklärt Bastian Fiedler,
Prokurist und Leiter Business Development und Marketing bei
m:con. „Mit dem Tool stellen wir als einer der ersten in der Branche
eine mobile Lösung zur Verfügung, mit der die Teilnehmer jederzeit
alle wichtigen Informationen abrufen können.“ Einzige Voraussetzungen dafür sind ein entsprechendes Gerät, beispielsweise ein
Smartphone oder ein Tablet-Computer, und ein Internetzugang.
Mobiles Networking
Viel Wert hat m:con auf Networking-Funktionen gelegt. „Wir
bieten einen personalisierten, passwortgeschützten Bereich, in
dem sich Kongressteilnehmer vorstellen können“, sagt Bastian
Fiedler. So können die User sich schon vor der Veranstaltung über
andere Teilnehmer informieren – und sich mit einem Mausklick vernetzen. „Ich kann ganz einfach eine Kontaktanfrage
an andere Kongressteilnehmer senden. Dazu gebe ich in mein
Profil einfach ein, nach welchen Kriterien ich suchen möchte.
Das intelligente Suchsystem macht gezielt Vorschläge, die am
besten meinen Vorstellungen entsprechen“, ergänzt Thomas
Hohm, Leiter IT bei m:con.
Web-App für alle Systeme
Bei m:con hat man sich bei der technischen Umsetzung für eine
webbasierte App entschieden. Thomas Hohm: „Unser Tool arbeitet mit jedem Browser – egal ob er von Android, Windows, BlackBerry oder Apple ist. Damit können den Mobilen Kongress Guide
wirklich alle Besitzer von Smartphones, iPads und anderen
mobilen Endgeräten nutzen.“ Die Flexibilität des Systems macht
sich bezahlt: „Die meisten User auf der Locations! nutzten verschiedene Versionen des Apple-Browsers Safari, aber wir hatten
auch Zugriffe mit dem Internet Explorer von Windows oder
über BlackBerry“, berichtet Thomas Hohm von den ersten Erfahrungen mit der m:con-Lösung. Einfache Benutzerführung überzeugte
Auf der „Locations! Rhein-Neckar“ stellte m:con die selbst entwickelte Web-App erstmals vor. „Das Feedback, das wir dort
bekommen haben, war sehr positiv“, berichtet Bastian Fiedler.
Besonders gut kam bei den Usern die einfache Benutzerführung
an: Die Navigation zeichnet sich durch eine klar strukturierte
Bedieneroberfläche aus, in der sich jeder sofort zurechtfindet.
„Benutzerfreundlichkeit stand bei uns schon bei der Entwicklung im Mittelpunkt. Der Erfolg zeigt sich jetzt in der hohen
Akzeptanz bei unseren Kunden.“
seite 54
Unter http://streaming.mcon-mannheim.de/1/watch/983.aspx
können sich Interessierte einen Vortrag von
Bastian Fiedler und Thomas Hohm ansehen, in
dem sie den Mobilen Kongress Guide erläutern.
www.dgim2012.de
www.bibliothekartag2012.de
M:CON
seite 55
M:CON
News
EventTicker
Kultur im Congress Center Rosengarten
n 4. Juni 2012
Anna Netrebko und Erwin Schrott
Anna Netrebko und Erwin Schrott werden
2012 wieder gemeinsam in Deutschland auf
der Konzertbühne stehen. Begleitet wird
das Klassik-Traumpaar vom Spitzenorchester
der Prager Philharmonie.
www.bb-promotion.com
n 16. /17. Juni 2012
m)))motion International Dance Masters Mannheim
Bei Europas größtem Tanzturnier dieser Art sind erstmals seit 2003
auch wieder die Profis mit dabei. Mehrere Tausend Besucher und
Teilnehmer werden zu der Ausnahmeveranstaltung erwartet.
www.m-motion-mannheim.de/index.html
n 13. Juli 2012
An Evening with Joan Baez
Ihr Name steht für politisch engagierte Kunst. Seit über vierzig Jahren
ist Joan Baez musikalisch und politisch aktiv. Zur Freude aller Fans in
der Metropolregion Rhein-Neckar macht sie auf ihrer Tour
2012 auch in Mannheim Station. www.provinztour.com
n 23. bis 26. August 2012
Pilobolus präsentiert Shadowland
2007 faszinierte die amerikanische Tanzkompanie Pilobolus die Welt: Fernsehbilder
ihrer spektakulären Performances im Rahmen der Oscar-Verleihung gingen rund um
den Globus. Im August gibt es die Gelegenheit, die Ausnahmekünstler im Rosengarten zu bewundern.
www.shadowland-show.de/show.html
n 30. September 2012
Söhne Mannheims – ganz nah dran
Für die Söhne Mannheims hat ein weiteres wichtiges Kapitel ihrer
Karriere begonnen. Das erfolgreichste Musiker-Kollektiv Deutschlands
startet im Herbst neuformiert einen Tourzyklus – natürlich mit ihren
größten Hits. www.bb-promotion.com
n 28. bis 31. Dezember 2012
STOMP
Aus der New Yorker Theaterszene ist STOMP seit 20 Jahren nicht
wegzudenken und seit zehn Spielzeiten
einer der Kassenmagneten im Londoner
West End. Nun ist das originelle und witzige
Rhythmusspektakel zurück in Deutschland
und sorgt für staunende Augen, klingelnde
Ohren und erschöpfte Lachmuskeln. www.bb-promotion.de
seite 56
n Ausgezeichnetes
nachhaltiges Handeln
Die m:con – mannheim:con­
gress GmbH ist „Sustainable
Company powered by FAMAB“.
Im November 2011 wurde m:con
das Zertifikat für Nachhaltigkeit verliehen. Das Mannheimer
Unternehmen hatte sich der Prüfung durch den FAMAB Verband
Direkte Wirtschaftskommunikation e.V. unterzogen. „Die erfolgreiche Zertifizierung unterstreicht
unsere Vorreiterrolle in der Branche, wenn es um Nachhaltigkeit
geht“, erklärt Michel Maugé,
Geschäftsführer von m:con.
m:con beweist in den Bereichen
Ökologie, Ökonomie und soziale
Verantwortung immer wieder
nachhaltige Unternehmensführung. So ist der Rosengarten 2004
als erstes und bislang einziges
Kongresszentrum Deutschlands
dem Global Compact der UNO
beigetreten. m:con verpflichtet
sich damit, Menschenrechte,
Umweltschutz, Arbeitsrecht und
Schutz vor Korruption bei allen
unternehmerischen Handlungen
und Entscheidungen zu beachten
und voranzutreiben. Seit März
2012 unterstützt m:con die Stiftung „Water is Right“ des Sängers
Rolf Stahlhofen mit der Vergabe
von Wasserpatenschaften. Ziel
der Stiftung ist es, Menschen
weltweit Zugang zu Trinkwasser
verschaffen. Daneben fördert
m:con das Projekt „One-DollarSolarlamp“ in Südostasien. Dabei
wird es Menschen in Gegenden
ohne Stromversorgung ermöglicht, für einen US-Dollar monatlich eine Solarlampe zu nutzen.
Damit können sie auf Petroleumlampen und Kerzen verzichten –
was nicht nur billiger ist, sondern
auch die Umwelt schont.
www.famab.de/famab/
qualitaet.html
www.rosengarten-mannheim.
de/de/green-meeting.html
n Sepp-Herberger-Stiftung
feiert 35. Jubiläum
Auf den Tag genau 35 Jahre
nach ihrer Gründung im Mannheimer Barockschloss kehrte
die Sepp-Herberger-Stiftung
des Deutschen Fußball-Bundes
zurück in die Heimatstadt ihres
Namensgebers. Im Gedenken
an den legendären Trainer der
Fußball-Nationalmannschaft
und dessen Ehefrau Eva führte
die Stiftung am 28. März 2012
im Congress Center Rosengarten
eine Kuratoriumssitzung durch.
DFB-Ehrenspielführer Uwe Seeler, WM-Held Horst Eckel, „Fußball-Professor“ Dettmar Cramer,
„Titan“ Oliver Kahn und viele
weitere Fußballlegenden kamen
dazu nach Mannheim. Auch DFBPräsident Wolfgang Niersbach,
die ehemaligen Bundesminister
Dr. Klaus Kinkel und Dr. Rudolf
Seiters sowie Michael Herberger
nahmen an der festlichen Veranstaltung teil. Der Produzent der
M:CON
Mai 2012
News
„Söhne Mannheims“ ist Großneffe des Alt-Bundestrainers. Die
Sepp-Herberger-Stiftung ist eine
von drei DFB-eigenen Stiftungen
und hat ihren Sitz in Köln. Die
Stiftungsarbeit ist in vier Schwerpunktbereiche unterteilt: Behindertenfußball, Resozialisierung,
Schule und Vereine sowie das
DFB-Sozialwerk. Die Stiftung
wendet jährlich rund eine Million Euro für unterschiedliche
Projekte und Maßnahmen auf.
http://www.sepp-herberger.de/
http://tv.dfb.de/index.
php?view=4289
n Langzeit-Kunden zeigen
sich zufrieden
Mit dem „Fonds professionell
Kongress“, der größten Tagung
der Finanzdienstleistungsbranche in Europa, und der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft
für Kardiologie – Herz- und
Kreislaufforschung e.V. (DGK)
mit 7.500 Teilnehmern waren
2012 zwei langjährige Kunden
von m:con wieder zu Gast im
Rosengarten. Dass man immer
wieder gerne nach Mannheim
kommt, hat gute Gründe, wie Dr.
Gabriele Pankl von der Geschäftsleitung des ‚Fonds professionell’
betont: „Den anspruchsvollen
Teilnehmern müssen wir schon
News
eine ganz besondere Location
bieten. Und die haben wir mit
dem Congress Center Rosengarten gefunden. Neben der guten
Infrastruktur bietet das Kongresszentrum eine gelungene
Mischung aus Tradition und
Moderne. Dazu kommt ein Serviceangebot, das keine Wünsche
übrig lässt.“ Ähnlich äußert sich
auch Konstantinos Papoutsis,
Geschäftsführer der DGK: „Seit
1983 findet die Jahrestagung der
DGK jährlich im Congress Center
Rosengarten statt. Mannheim ist
mit allen Verkehrsmitteln, auch
über den Frankfurter Flughafen,
sehr gut zu erreichen und hat
ausgezeichnete Hotels in unmittelbarer Nähe des Kongresszentrums. Aber auch der Rosengarten
selbst hat viel zu bieten – ob in
Sachen Technik oder wenn es
um die Nutzung des großen und
flexibel gestaltbaren Raumangebotes geht. Darüber hinaus
sind Professionalität und Entgegenkommen von m:con bei der
Umsetzung unserer Ansprüche
hervorzuheben.“
n Einfach und schnell
erklärt – die m:con Welt
Das Congress Center Rosengarten kennt jeder in der Branche, aber m:con bietet noch viel
mehr. Wollen Sie erfahren, wie
vielfältig die Mannheimer FullService-Agentur ist? In einem
witzigen und charmanten Videoclip wird m:con in nur viereinhalb Minuten erklärt. Begleiten
Sie unseren Kunden, Herrn
König, auf seiner kleinen Reise
News
durch die m:con Welt. Entdecken
Sie dabei das ganze Leistungsportfolio und die vielen Vorteile
der Kongress- und Eventspezialisten. Dabei erfahren Sie mehr
über deren Kompetenz, wenn es
darum geht, Veranstaltungen
aller Art zu organisieren, aber
auch alles Wichtige zum Standort
Mannheim oder die Internationale Event & Congress Akademie
(IECA) von m:con.
www.rosengarten-mannheim.
de/de
n BASF Offensive Bildung
Frühkindliche Bildung ist ein
Schlüssel für spätere Bildungserfolge. Die BASF SE engagiert sich
seit vielen Jahren in der frühkindlichen Bildungsförderung und hat
in einer einzigartigen Initiative
zusammen mit den Trägerorganisationen, der Wissenschaft und
der Praxis im Jahr 2005 die „Offensive Bildung“ entwickelt. Dabei
wurden die sieben Teilprojekte mit
verschiedensten thematischen
Schwerpunkten zunächst in allen
Ludwigshafener Kindertagesstätten und anschließend in Mannheim und im rheinland-pfälzischen Teil der Metropolregion
Rhein-Neckar umgesetzt. Seit 2010
weitet die BASF SE die Initiative in
der gesamten Metropolregion aus.
Zudem wird das Engagement auf
den Übergang von der Kindertagesstätte zur Grundschule ausgeweitet. Insgesamt wurden bisher
über 1.600 pädagogische Fachkräfte geschult und rund 18.000
Kinder erreicht. 2011 wurden die
nachhaltigen Erfolge der „Offensive Bildung“ in einer qualitativen
und quantitativen Evaluation
von zwei Wissenschaftlerinnen
ausgewertet.
Unter anderem wurde diese
im Rahmen des Fachkongresses
„Chancen für Kinder: Zukunft
für alle – Das frühkindliche Bildungsengagement der ‚Offensive
Bildung‘“ am 19. April 2012 im
Ludwigshafener Pfalzbau vorgestellt. Bereits zum zweiten Mal
betreute m:con einen solchen
Kongress somit konzeptionell
und organisatorisch für die BASF
SE. Neben Pädagogik-Koryphäen
deutscher Hochschulen sprachen
und diskutierten die rheinlandpfälzische Familienministerin
Irene Alt, BASF-Vorstandsmitglied Margret Suckale sowie Dr.
Verena Metze-Mangold von der
Deutschen UNESCO-Kommission
über die Bedeutung frühkindlicher Bildung mit Blick auf die
Gesellschaft ebenso wie über
die strategische Bedeutung früher Bildung für die Wirtschaft.
Anschließend konnten die rund
500 TeilnehmerInnen in diversen
wissenschaftlichen Workshops die
gewonnenen Kenntnisse vertiefen sowie sich über Erfahrungen
und Ziele austauschen.
www.offensive-bildung.de
seite 57
M:CON
Besticht durch seine Jugendstilfassade: das Congress Center
Rosengarten. Hier traten schon
viele weltbekannte Dirigenten und
ihre Orchester auf.
seite 58
M:CON
Mai 2012
Neuerscheinung in der m:con-Edition: „Konzerthäuser“
Musik und Architektur vereint an einem Ort
Das Äußere ist häufig von einer ungewöhnlichen Architektur geprägt, die mal mehr, mal weniger markant aus dem Stadtbild
hervorsticht. Das Innere ist dafür konzipiert, Musik bestmöglich zu Gehör zu bringen: Konzerthäuser sind Orte von eigen­
tümlicher Magie – funktionale Räume auf der einen und eigene ästhetische Objekte auf der anderen Seite. Ihren besonderen
Reiz porträtiert ein 192 Seiten starkes Fotobuch über Konzerthäuser, das jetzt in der m:con-Edition erschienen ist.
Madrid, Auditoria Nacional de Música, Sala Sinfónica
Brüssel, Palais des Beaux-Arts, Salle Henry le Boeuf
Der Berliner Fotograf Manfred Hamm, international bekannt
für seine Industrie- und Architekturaufnahmen, hat über
zwei Jahre lang in ganz Europa insgesamt 108 Konzerthäuser
fotografiert. Das Ergebnis ist eine einzigartige und faszinierende Dokumentation der historischen Entwicklung sowie der
architektonischen Vielfalt von Europas Konzerthäusern. In die
Architektur des Konzertwesens führt Professor Michael Astroh,
Philosophieprofessor an der Universität Greifswald, ein, der
unter anderem über Ästhetik und Kulturphilosophie forscht.
Zugleich ist das Buch aus der m:con-Edition eine Hommage an
das Congress Center Rosengarten in Mannheim mit seinem großen Konzersaal, dem „Mozartsaal“. „Lorin Maazel verlieh ihm
das Prädikat, einer der wenigen Sälen auf der Welt mit einer
optimalen Akustik zu sein“, erzählt Michel Maugé, Geschäftsführer der m:con – mannheim:congress GmbH.
de Tenerife auf Teneriffa oder das Harpa in Reykjavik. Ebenso
zu sehen sind Außen- und Innenansichten von Gebäuden, die
ursprünglich keine Konzerthäuser waren, aber als solche genutzt
werden. Eindrucksvolle Beispiele dafür sind die Marienkirche in
Neubrandenburg oder der Alte Fruchtmarkt in Glasgow.
Außen- und Innenansichten aus ganz Europa
Astroh begreift Konzerthäuser als eine Errungenschaft der
bürgerlichen Kultur des 18. und 19. Jahrhunderts. „Parallel zur
Entwicklung der Bauwerke hat die bürgerliche Kultur gelernt,
Musik als Kunst zu produzieren und zu erfahren“, sagt Astroh.
Erst mit dem Bau von Konzerthäusern sei Musik Gegenstand
öffentlicher Aufmerksamkeit geworden. Darin sieht der Kulturphilosoph eine große zivilisatorisch-kulturelle Leistung.
Das Buch zeigt Außen- und Innansichten von Konzerthäusern in ganz Europa wie das Rudolfinum in Prag, das Auditorio
Der Konzerthausbesuch – eine Kultur,
die gepflegt werden muss
Manfred Hamm reizte bei der Arbeit an dem Buch weniger
das einzelne Foto: „Mich interessieren Thema und Konzept
des Buchs.“ Konzerthäuser sind für ihn, ebenso wie Markthallen oder Börsen als klassische Handelsplätze, allesamt vom
Aussterben bedrohte Gebäude. „Dokumentiere alles, was in
Europa verschwindet“, so lautet der rote Faden, der sich durch
Hamms Arbeit zieht. Auch Astroh, dessen einleitender Essay
zwar rein philosophisch-systematisch ist, verfolgt ein kulturpolitisches Anliegen: „Musik in Konzerthäusern zu hören ist
ein zivilisatorisch erworbenes Gut, das in der heutigen Zeit
mit ihrer Popularisierung und Ökonomisierung leicht verloren geht. Damit das nicht geschieht, muss man die Kultur des
Konzerthausbesuchs pflegen.“
Am meisten beeindruckt haben sowohl den Fotografen als auch
den Autor das Konzerthaus im schwedischen Göteborg. „Die Räumlichkeiten treten in ihrer Schlichtheit zurück und geben einer
anderen Kunst, der Musik, Raum. Durch seine verhaltene Selbstdarstellung“, so Astroh, „eignet sich der Saal für die Aufführung
seite 59
M:CON
Fotograf Manfred Hamm bei
Aufnahmen in der Bridgewater
Hall in Manchester. Unten ein Bild
des Musensaals im Mannheimer
Congress Center Rosengarten.
seite 60
M:CON
Mai 2012
Ádám Fischer ist ein bekannter ungarischer Dirigent. Während seiner internationalen Karriere, die er 1973 begann, war
er unter anderem an der Bayerischen
Staatsoper München und dem Mannheimer Nationaltheater tätig. m:convisions
befragte ihn zu seinem persönlichen Verhältnis zu Konzerthäusern.
Welche Bedeutung hat für Sie der Ort, an
dem Sie auftreten? Nicht so viel wie man
denken würde. Während eines Auftrittes
konzentriere mich auf meine Aufgaben,
und es ist erst einmal weniger wichtig,
welches Publikum im Zuschauerraum
sitzt. Und auf Tourneen, wenn wir jeden
Tag in irgendeiner anderen Stadt spielen,
kriege ich von der Umgebung leider viel
weniger mit als ich sollte.
Was macht für Sie ein gutes Konzerthaus aus? Wichtig ist, dass die Orchestermusiker sich alle untereinander gut
hören und damit während des Spiels
aufeinander reagieren können. Natürlich ist am wichtigsten, dass das Publikum von allen Plätzen aus alles richtig
und plastisch hört. Aber ein guter Saal
muss auch eine für das Orchester gute
Akustik haben, damit die Musiker ihr
Bestes geben können.
zeitgenössischer aber auch historischer
Musik und ist dennoch kein beliebiger Ort.“
Fotobuch in limitierter Auflage
Das Buch spricht sowohl Foto- und Architekturliebhaber als auch Musikfreunde
an. In drei Kapitel gegliedert, umfasst es
neben der Einleitung von Michael Astroh
auf Deutsch und Englisch einen Bildteil
mit ganzseitigen Abbildungen der Konzerthäuser von innen und außen sowie
eine 35-seitige Dokumentation (Foto, Bauzeit, Architekt und Eröffnungskonzert).
Schwarz-Weiß-Fotografien wechseln sich
Sie sind während Ihrer langjährigen
Karriere in Konzerthäusern überall auf
der Welt aufgetreten. Gibt es eines, das
Ihnen besonders gut gefällt? Ich habe
eigentlich die sogenannten „schuhkartonförmigen“ Konzertsäle gern. So ist
der Haydnsaal im Schloss Esterhazy
in Eisenstadt, wo ich seit 25 Jahren
Konzerte und CD-Aufnahmen habe. So
ist auch der Wiener Musikvereinsaal.
Aber es gibt auch phantastische Säle mit
einer anderen Bauweisen zum Beispiel
der Saal von Osaka, Japan, von welchem
ich ganz begeistert war. Grundsätzlich
ist ein Konzertsaal für den Musiker
etwas Ähnliches wie Kleidung oder
Schuhe. Man muss sich daran gewöhnen. Man muss lernen, die Vorteile zu
nutzen und sich auf die akustischen
Gegebenheiten einzustellen.
Ab dem 18. Juni 2012 sind die Aufnahmen
aus dem Buch auch
als Ausstellung im
Congress Center
Rosengarten zu sehen.
Das Fotobuch in
limitierter Auflage
ist zum Preis von 98 € im Buchhandel
oder direkt über m:con erhältlich.
Impressum
m:convisions
Das m:con-Magazin für die
Kongress-Branche
Herausgeber
m:con – mannheim:congress GmbH
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Publik. Agentur für Kommunikation GmbH
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Kirstin Baumann, Nora Dreier, Saskia Höhne, Carola Kappe,
Claudia Kärcher, Nicole Kröll, Dr. Eva Pinter (verantwortlich),
Bernhard Schenk, Dr. Martin Staiger
Konzeption & Gestaltung
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Frankfurter Straße 121
63067 Offenbach /Main
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Artdirektion
Michael Hoffmeyer
Fotos
Andrea McVittie; Bayerische Staatsbibliothek; bb-promotion;
Carsten Kobow/DFB; Getty Images; Ilja C. Hendel/
Wissenschaft im Dialog; ING Diba AG; JOSEPH VÖGELE AG;
Klaus Tschira Stiftung; Kommunikationslotsen.de; L-Bank;
Lukas Beck; m:con; m:con/Horst Hamann/Ralph Larmann;
Manfred Hamm; Manfred Spitzer; MARUM; Multisense
Forum; Multisense Institut; Nele Wild-Wall; picture alliance/
dpa; SAP AG/visuell GmbH; SAP AG/Wolfram Scheible;
Sigrid Sonnenholzer; Spektrum Verlag; Schattauer Verlag;
Stefan Maria Rother; T. Gabriel/studio grau; T. Wegner;
TECHNOSEUM/Klaus Luginsland; UK Ulm; VRMagic
Druck
E&B engelhardt und bauer
Druck und Verlag GmbH
Käppelestraße 10
76131 Karlsruhe
www.ebdruck.de
Gedruckt mit Biofarben
Verantwortlich: Michel Maugé (m:con)
Ausgabe 16/Mai 2012. Printed in Germany.
Alle Rechte vorbehalten.
in dem Band mit Farbaufnahmen ab. „Das
bringt Abwechslung und schafft Spannung beim Durchblättern des Buchs“, sagt
Manfred Hamm. seite 61
Schlusspunkt
Mai 2012
„Warum ist der Himmel blau?“
Shary Reeves vermittelt den Kleinsten Wissen mit Spaß
„Wo wohnt der liebe Gott?“ oder „Warum ist Wasser durchsichtig?“: Wer Kinder hat, weiß, wie wissbegierig und neugierig sie
sind. Kinder wollen die Welt erfahren und ihre Zusammenhänge erkennen. Unzählige Bücher, CDs, DVDs und Computerspiele
haben es sich zur Aufgabe gemacht, anspruchsvolle Inhalte kindgerecht zu vermitteln. Aber auch viele Fernsehsender haben
die Zielgruppe Kind erkannt und führen ein Wissensmagazin im Programm. Eine der beliebtesten Sendungen ist „Wissen
macht Ah!“, die regelmäßig auf KIKA ausgestrahlt wird. m:convisions sprach mit Moderatorin Shary Reeves.
Sie erklären in Ihrer Sendung Kindern humorvoll und anschaulich
die Welt. Was fasziniert Sie an Ihrer Tätigkeit? Kinder sind neben
der Tatsache, dass sie einen ganz individuellen Humor haben
und sehr emotional agieren, meistens sehr ehrlich in ihrem sozialen Umfeld. Das kommt mir sehr entgegen, da es mir wichtig ist,
mit meinen Mitmenschen eine gewisse Aufrichtigkeit zu leben.
Frühförderung von Kindern ist in aller Munde. Was halten Sie
davon? Ich finde das mehr als wichtig. Vor allem, damit ich
von pubertierenden Kindern nicht mehr gefragt werde: „Wie,
ihr konntet früher nicht googlen?“
Wie lassen sich Kinder fürs Lernen motivieren? Viel Vorlesen in
jungen Jahren, Neugierde wecken, immer aufmerksam sein
und den Kindern permanent das Gefühl vermitteln, dass man
selbst jederzeit noch was dazu lernen kann. Von der Maus zum Ah! – Wissenssendungen für Kinder „Wissen macht Ah!“ –
Moderatorin
Shary Reeves
Wie nähern Sie sich einem Thema? Stellen sie sich vor, die Kids
essen einen Hamburger mit einem Salatblatt dazwischen und
merken am Ende nicht, dass sie zudem auch noch was Gesundes
gegessen haben.
Was war die schönste Reaktion, die Sie erhalten haben? Ich
begegnete einmal in München auf der Straße einer sehr sympathischen Landsmännin aus Afrika. Sie sah mich an und sagte:
„Mach weiter so. ‚Wir‘ sind sehr stolz auf dich.“ Das hab ich bis
heute nicht vergessen.
Was war für Sie die bisher interessanteste Erfahrung, die Sie im
Zusammenhang mit Ihrer Sendung gemacht haben? Nun ja, ich
fühle mich geehrt, dass ich sehr häufig zum Sommerfest des
Bundespräsidenten eingeladen werde. Das bedeutet wohl, wir
erfüllen den Bildungsauftrag zu 100 Prozent ... .
seite 62
Eine der ersten Fernsehsendungen, die das Ziel hatten, Kindern
Wissen zu vermitteln, waren die „Lach- und Sachgeschichten für
Fernsehanfänger“ aus dem Jahr 1971, die nur wenig später in „Die
Sendung mit der Maus“ umbenannt wurden. Seither haben Generationen von Kindern gelernt, wie die Löcher in den Käse kommen
oder warum ein Boot nicht untergeht. Längst hat die Maus viele
Geschwister bekommen. Sie haben unterschiedliche Konzepte und
doch etwas gemeinsam: Moderatoren, die einfühlsam und sympathisch den richten Ton finden und so die Kinder erreichen. Eine
der besonders erfolgreichen Sendungen unter ihnen ist „Wissen
macht Ah!“, die 2009 den Grimme-Preis erhielt. Sie versorgt seit
mehr als zehn Jahren „Klugscheißer – und alle, die es werden wollen – mit dem gewissen Ah!, das Besserwisser vor Neid erblassen
lässt“. Das Moderatenpaar Shary Reeves und Ralph Caspers will für
fünffachen Wissenszuwachs sorgen: Fünf Fragen, fünf Antworten
und fünf Aha-Erlebnisse. Jede Sendung hat ein Hauptthema, dem
verschiedene Fragen zugeordnet sind. Unter dem Motto „Eiskalt“
ging das Team beispielsweise der Frage nach, warum das Eisbein
Eisbein heißt. Auch lernten die Kinder, wann man kalte Füße
bekommt und warum der Mensch kein Thermometer sein kann.
Der neue Pfalzbau.
Mit einer Vielseitigkeit,
die Sie begeistern wird.
Herzklopfen. Spannung. Schönheit: Der Pfalzbau verkörpert alles, was Sie sich vorstellen
können. Aus der Mitte der Pfalz tritt er an, die Eventlocation der Region zu werden.
Nach einer umfangreichen Generalsanierung präsentiert sich der Pfalzbau seit September 2009 in neuem Glanz: neue Räume, neue Technik, neue Ausstattung bis ins Detail
auf höchstem Niveau.
Tagungspauschale;
gebucht, getagt!
Kurzfristig, flexibel und planbar. Wir stellen Ihnen
den Tagungsraum inklusive Beamer und Tontechnik
zur Verfügung. Für das leibliche Wohl Ihrer Teilnehmer
wird bestens gesorgt:
49,-
Alles inklusive für
pro Person inkl. gesetzl. MwSt.
Kongresse
Messen
Tagungen
Theater
Konzerte
Organisation
Technik
Rahmenprogramm
Theater, Kongresse und Konzerte – mit diesem Dreiklang wird der Pfalzbau künftig
neue Maßstäbe setzen. Als kulturelle Attraktion in der Region und als innovative
Location für Veranstaltungen aller Art. Diese Überschneidungen von Business
und Kultur schaffen einzigartige Möglichkeiten für eine erfolgreiche Vermarktung.
m:con hat dabei die Positionierung des Pfalzbaus im internationalen Kongressmarkt
übernommen. So wird der Pfalzbau einerseits zur Kongresslocation mit eigenen PCO –
und behält andererseits seinen Charme und seine Attraktivität für die Region Pfalz
und für das Land Rheinland-Pfalz.
Besuchen Sie uns unter
www.ludwigshafen-pfalzbau.de
oder rufen Sie uns an:
+49 (0)621 4106-123 /-125.
m:con. Know-how
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Kongresse, Tagungen und Events ohne Teilnehmerbegrenzung. Diese speziell für m:con entwickelte Plattform
ermöglicht Ihnen Vorträge, Präsentationen und Symposien
per Live-Stream oder zum Abruf „on demand“, gegen
Gebühren, einem zusätzlichen Marktsegment zur Verfügung
zu stellen. m:con_vidoc präsentiert den Vortrag oder die
Diskussion als Video mit gleichzeitiger Einblendung der
Präsentation als Folien.
Weitere Informationen:
[email protected]
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Mit dem mobilen m:con -Kongressguide erhalten Besucher
kostenfrei, schnell, bequem und ohne Download alle
Informationen zum Kongress auf ihr Smartphone, PC oder
Tablet PC. Die Web-App ist bereits vor der Veranstaltung
online und wird in Echtzeit aktualisiert. Ob aktuelle
Änderungen im Programm oder interaktive Raumpläne
– mit der „ Web-app“ für iPhone und Co. haben Kongressgäste stets Zugriff auf alle wichtigen Daten einer Tagung.