Liebe Leserinnen, liebe Leser, - Union Investment Real Estate GmbH
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Liebe Leserinnen, liebe Leser, - Union Investment Real Estate GmbH
RAUM mehr Ausgabe 2 | 2013 Das Immobilienmagazin von Union Investment Investors Liebling Logistikimmobilien mausern sich zur eigenen Asset-Klasse Warten auf die Wende Wie Spanien, Italien und Irland die Krisenfolgen bewältigen RAUM mehr Ausgabe 1 | 2014 Das Immobilienmagazin von Union Investment Wachstumsmärkte Welche asiatischen Länder für Investoren interessant werden Kundenmagneten Wie Eigentümer ihre Shoppingcenter zukunftssicher machen Prognosen Woran Forscher gefährliche Preisblasen auf dem Immobilienmarkt erkennen Im Kreislauf des Marktes Kerngeschäft Warum die richtige Exitstrategie zum gehört professioneller Immobilieninvestoren Das ganz große Rad Neue Großinvestoren entdecken Europa. Wer sie sind und welche Strategien sie verfolgen Liebe Leserinnen, liebe Leser, zur neuen Ausgabe von RAUM & mehr begrüße ich Sie herzlich! Das zweimal jährlich erscheinende Immobilienmagazin von Union Investment informiert Sie über Trends, Produkte und Entwicklungen auf den nationalen und internationalen Investment- und Vermietungsmärkten. Nutzen Sie auch das E-Journal von RAUM & mehr mit zusätzlichen digitalen Angeboten: Videos Studien Bildergalerien Infos www.union-investment.de/realestate Bestellmöglichkeiten und Download-Angebote für RAUM & mehr sowie aktuelle Informationen über Union Investment finden Sie ebenfalls auf unserer Homepage. Ich wünsche Ihnen eine interessante Lektüre und freue mich auf Ihre Meinungen und Anregungen. Ihr Fabian Hellbusch Leiter Marketing, Kommunikation [email protected] RAUM & mehr 1 | 2014 INHALT TITEL 4 12 Großinvestoren Neue Player heizen den Wettbewerb um erstklassige Gewerbeimmobilien in Europa an MÄRKTE Preisblasen Warum es so schwierig ist, gefährliche Überhitzungstendenzen auf Immobilienmärkten zu prognostizieren 14Asien Welche Immobilienmärkte der Region von wachsenden Bevölkerungszahlen und positiven Wirtschaftsdaten profitieren 17 Australien Interview mit Fondsmanager Peter Menegazzo zum Zustand der nationalen Immobilienmärkte 25 Investitionsklimastudie Europäische Immobilienanleger sind wieder eher bereit, kontrollierte Risiken einzugehen KONZEPTE 20 Infografik Was zur Mietfläche einer gewerblichen Immobilie zählt, hängt ganz von der Definition ab 26 Shoppingcenter Um im Wettbewerb zu bestehen, müssen Einkaufszentren beizeiten modernisiert und erweitert werden 32 Parks Wie wichtig die grünen Lebensräume für unsere Städte sind und wo sich ein Besuch lohnt PORTFOLIO 22 Rechenzentren Der Bedarf an Spezialgebäuden für das Internetzeitalter wird europaweit deutlich steigen 24 Nachgefragt Immobilienökonom Thomas Kral über Rechenzentren als eigene Asset-Klasse WEITWINKEL 38 Spiele Immobilien und Metropolen in 4-D-Puzzles, spannenden Brett- und liebevoll gestalteten Gedächtnisspielen 3 ZUR SACHE 18 NACHRICHTEN 39 NEU IM PORTFOLIO 19 IMPRESSUM & KONTAKT Titelbild Das Riesenrad am Ufer der Themse ist als London Eye oder Millennium Wheel bekannt. Mit einer Höhe von 135 Metern ist es das derzeit höchste Riesenrad Europas und bietet einen spektakulären Blick auf die europäische Metropole. RAUM & mehr 1 | 2014 RAUM mehr Ausgabe 1 | 2014 Das Immobilienmagazin von Union Investment Wachstumsmärkte Welche asiatischen Länder für Investoren interessant werden Kundenmagneten Wie Eigentümer ihre Shoppingcenter zukunftssicher machen Prognosen Woran Forscher gefährliche Preisblasen auf dem Immobilienmarkt erkennen Das ganz große Rad Neue Großinvestoren entdecken Europa. Wer sie sind und welche Strategien sie verfolgen ZUR SACHE Mit Projektankäufen die Rendite steigern Frank Billand, CIO und Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH D Asien Kuala Lumpur, die Hauptstadt von Malaysia, ist einer der interessantesten Märkte der Region. Seite 4 Seite 14 Preisblase Die Ursachen einer gefährlichen Überhitzung des Immobilienmarktes sind überaus komplex. Seite 12 Shoppingcenter Titelfoto: mauritius images/age; Fotos: Union Investment; Alex Bartel/Science Photo Library; Getty Images; Karsten Petrat; Sebastian Vollmert/Union Investment Neue Investoren London ist erste Wahl bei Anlegern, die auf Europas Immobilienmärkten Fuß fassen wollen. as Niedrigzinsumfeld und der Mangel an Anlage alternativen haben viele institutionelle Investoren in den vergangenen Jahren in die Asset-Klasse Immobili en getrieben. Die hohe Nachfrage führt aber zu einem Problem: Sicherheitsorientierte Investoren dürfen bei der Anlage ihrer Ver mögenswerte kaum Risiken eingehen, gleichzeitig müssen sie aber ausreichende Renditen erwirtschaften. Und das ist kaum noch möglich. Die anhaltende Nachfrage nach modernen Ge werbeimmobilien in bester Lage mit bonitätsstarken Mietern hat die Renditen häufig unter die 4-Prozent-Marke sinken lassen. Das Rückschlagpotenzial für den Fall, dass die Zinsen wieder nachhaltig steigen, zwingt Investoren dazu, nach alternativen Anlagestrategien zu suchen. Europäische Investoren müssen daher zwangsläufig mehr Risikobereitschaft zeigen (siehe auch Investitionsklimastudie, Seite 25), um entsprechende Renditen zu realisieren. Aber sollte eine höhere Rendite durch schlechte Lagen oder minderwertige Gebäudequalität erkauft werden? Für langfristig orientierte, kon servative Anleger, zu denen auch wir gehören, sicher kein gang barer Weg. Doch es gibt Strategien, sich gleichzeitig Qualität und Rendite auch in Phasen hoher Preisniveaus zu sichern. Eine davon lautet: Projektankäufe beziehungsweise Eigen kapitalfinanzierung von Projektentwicklungen. Hierbei identifi ziert der Investor Immobilienentwicklungen Dritter und erwirbt diese bereits in einer frühen Entwicklungs- oder Bauphase. Die Zahlung des Kaufpreises erfolgt entweder nach Baufortschritt (Forward Funding) oder nach Fertigstellung (Forward Purchase). Zwei wesentliche Vorteile ergeben sich im Vergleich zum Ankauf einer fertigen Immobilie: Zum einen kann der Investor bei der Verhandlung, Prüfung und Begleitung des Projekts sei ne Standards einbringen. Denn diese Transaktionen finden meist nicht unter dem Wettbewerbs- und Zeitdruck statt, der bei Bie terverfahren um fertige Objekte üblich ist. Zum Zweiten sind die erzielbaren Renditen höher – ein halber Prozentpunkt mehr pro Jahr sollte mindestens dabei herausspringen. Dass man diesen Ansatz erfolgreich umsetzen kann, haben wir in den vergangenen Jahren bewiesen – und damit einen wichtigen Performancehebel für unsere Fonds gesetzt. Von den 26 Ankäufen im Jahr 2012 waren elf Projektentwicklungen – das entspricht einem Anteil von rund 42 Prozent. Diese Strategie haben wir 2013 konsequent weitergeführt und uns elf weitere Immobilien in Europa im Projektstadium gesichert. Aktuelle Beispiele sind der Büroneubau MainTor Porta in Frankfurt am Main, der von DIC Deutsche Immobilien Chancen bis Mitte 2014 entwickelt wird, und das erste Büro- und Ge schäftszentrum im neuen Münchner Stadtquartier Am Hirschgar ten, welches von Hochtief Projektentwicklung realisiert wurde. Bereits 2011 haben wir uns zudem ein Optionsrecht für den Erwerb des ersten Motel-One-Hotels in Brüssel gesichert. Das im Vorfeld langfristig vermietete Hotelprojekt wird in die sem Jahr fertiggestellt. Aber auch in Helsinki und Amsterdam haben wir in den letzten Jahren mit erfahrenen Developern wie NCC oder Dura Vermeer gute Erfahrungen mit Projektkäufen gemacht: Der im Projektstadium befindliche neue Geschäfts sitz der Rechtsanwaltskanzlei Stibbe in Amsterdam-Zuidas ist der aktuellste Beweis. Doch trotz dieser Erfolgsstorys darf das Frank Billand ist CIO und Mitglied der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH. mit Projektkäufen einhergehende Mehr an Risiko natürlich nicht verschwiegen werden. Die typischen Projektrisiken – Planungsfehler, Bauzeitüber schreitung und damit steigende Kosten – trägt zwar weiterhin der Immobilienentwickler. Auch der Investor aber muss häufig bereit sein, einen Teil des Risikos zu tragen, vor allem im Hinblick auf die spätere Vermietung des Objekts. Neben der Fähigkeit, die Qualität eines noch nicht erstellten Gebäudes beurteilen und den Bauprozess aus Investorensicht zumindest begleiten zu können, sollte er also in der Lage sein zu prognostizieren, ob das Gebäude oder noch unvermietete Teilflächen zu den in der Kalkulation angesetzten Preisen vermietet werden können. Unter Umständen muss er sogar das Projekt und die Vermie tung selbst zu Ende zu bringen. Über dieses Know-how, mit dem die eingegangenen Risiken überschaubar bleiben, verfügen nur wenige Investoren. • Spezialisten wie Lars Richter wissen, wie langwierig es ist, Einkaufszentren zu erweitern. 2 RAUM & mehr 1 | 2014 Seite 26 RAUM & mehr 1 | 2014 3 TITEL Investoren im Anflug Europa erlebt einen neuen Immobilieninvestment-Boom. Auch Käufer aus Übersee decken sich mit Bürohäusern, Shoppingcentern und Logistikportfolios ein. Der Wettbewerb für heimische Anleger verschärft sich. Von Miriam Beul-Ramacher Foto: mauritius images/age Eine Gondel des London Eye: Die britische Hauptstadt ist nicht nur Heimat des größten Riesenrads in Europa, sie ist auch der bedeutendste Büroimmobilienmarkt auf dem alten Kontinent. Das lockt neue Investoren. 4 RAUM & mehr 1 | 2014 RAUM & mehr 1 | 2014 5 3 TITEL Fotos: CBRE; Union Investment (Simulation); action press; Kurt Fuchs D ie Top 10 der ausgabefreudigsten Immobilieninvestoren Europas liest sich ein wenig wie die Namensliste eines Fußball-Erstligisten: nach Herkunft bunt gemischt. Ebenso unterschiedlich sind die Positionen, die deutsche Immobilien-Aktien gesellschaften, norwegische Staatsfonds, israelische Family Offices, britische Versicherungs- oder US-amerikanische Private-Equity-Gesellschaften auf dem europäischen Anlagespielfeld einnehmen. Vom Stürmer bis zum Verteidiger, vom risikofreudigen Private-Equity-Käufer bis zur konservativen Großbank – die Investmentziele und -stile der nach Umsatz größten Käufer lassen sich kaum in einen Topf werfen. Was sie eint, ist der Glaube, dass ihr eingesetztes Kapital in Europa gut aufgehoben ist. Bemerkenswert ist jedoch vor allem eins: Die Aktivität außereuropäischer Immobilienkäufer mit besonders gut gefüllten Taschen hat sich in den vergangenen Monaten spürbar erhöht. Nach Recherchen des Immobilienberaters Savills gaben nichteuropäische Investoren in den ersten drei Quartalen 2013 rund 23 Milliarden Euro für Immobilienkäufe in Europa aus. Ihr Anteil am Gesamtvolumen erhöhte sich damit gegenüber dem Vorjahr von 25 auf 29 Prozent. Die Rolle Großbritanniens als Eingangstor nach Europa bleibt dabei unverändert bestehen. Gut 50 Prozent des grenzüberschreitenden Investmentvolumens entfielen zwischen Januar und Oktober 2013 auf das Vereinigte Königreich. Deutschland stand in der Gunst internationaler Käufer mit einem Anteil von 16 Prozent jedoch gleich an zweiter Stelle. Frankreich belegte mit 10 Prozent einen schwachen dritten Platz. „Internationales Kapital floss früher zuerst nach London, dann nach Paris. Deutschland stand an dritter Stelle. Heute führt der Weg von London direkt nach Berlin, Frankfurt oder München“, berichtet Stefan Wundrak, Immobilienanalyst bei Henderson Global Investors in London. Die französische Wirtschafts- und Fiskalpolitik schrecke immer mehr Investoren ab. Pioniere machen alten Hasen Druck Besonders engagiert traten institutionelle Käufer aus den USA, Skandinavien, Asien und dem Nahen Osten auf. In der Top-10-Liste des New Yorker Analysehauses Real Capital Analytics (RCA) finden sich bekannte Namen wie Blackstone, Lone Star und Prudential, lauter alte Hasen im europäischen Immobilienanlagegeschäft. Daneben zeigten sich aber auch Newcomer als besonders entschlossene Großeinkäufer, wie die Qatar Investment Authority, der katarische Staatsfonds, und die Government of Singapore Investment Corporation (GIC), der „Wir rechnen mit 150 Milliarden USDollar asiatischen Kapitals auf den globalen Immobilienanlagemärkten.“ Fabian Klein, Managing Director, Head of Investment Germany bei CBRE 6 RAUM & mehr 1 | 2014 Staatsfonds von Singapur. Viele sind Pioniere, die erstmals außerhalb ihres Heimatmarktes in Steine investieren – und dabei bestrebt sind, möglichst viel Kapital auf einmal zu binden. Andere neue Player stehen schon in den Startlöchern. So gab etwa der Employees’ Provident Fund, der Staatsfonds von Malaysia, im vergangenen Juli bekannt, etwa 500 Millionen Euro für Immobilien in Deutschland und Frankreich ausgeben zu wollen. Der Fonds verwaltet ein Vermögen von 160 Milliarden US-Dollar und will in deutschen Großstadtregionen Industrieimmobilien erwerben. Objekte in München, Berlin und Frankfurt am Main habe man bereits ins Visier genommen. In Paris will sich das Staatsvehikel eigenen Angaben z ufolge hochwertige Bürogebäude sichern. Als Partner für die Akquisitionen in Deutschland wird der Entwickler und Verwalter von Logistikimmobilien Goodman genannt. Noch vor der Fertigstellung sicherte sich Union Investment das Büroprojekt Forum am Hirschgarten in München und vermied so ein Bietergefecht. Grünes Licht von zu Hause Dass sich Staats- und Pensionsfonds sowie Versicherungen verstärkt nach Anlagemöglichkeiten in Europa umsehen, lässt sich auch auf das Schwinden rechtlicher Hürden zurückführen. Einige Staaten haben Restriktionen für Immobilienankäufe im Ausland für diese Institutionen gelockert. Ein Beispiel kommt aus Norwegen: Norges Bank Investment Management, der Verwalter des norwegischen Staatsfonds Norge, hat in den vergangenen zwölf Monaten mehr als 1 Milliarde Euro für den Erwerb europäischer Immobilien ausgegeben. Zusammen mit einer Tochter von Axa Real Estate Investment Managers sicherten sich die Norweger bereits 2012 den Büro-, Einzelhandels- und Hotelkomplex Neues Kranzler Eck in Berlin und Die Welle in Frankfurt am Main, ebenfalls ein gemischt genutztes Immobilienensemble. Im vergangenen Herbst gaben die beiden Partner 164 Millionen Euro für die Zentrale des Süddeutschen Verlags, den sogenannten SZ-Tower, in München aus. „Vor kaum drei Jahren war es dem norwegischen Staatsvehikel nicht einmal erlaubt, Geld in Gebäude anzulegen. Jetzt ist eine Immobilienquote von 5 Prozent das Ziel. Um die zu erreichen, müsste Norge in der nächsten Zeit weitere 14 Milliarden Euro in Immo bilien investieren“, rechnet Fabian Klein, Managing Director, Head of Investment Germany beim Immobilienberater CBRE, vor. Auch chinesische Versicherungsgesellschaften dürfen erst seit Mai 2013 in 45 ausgewählten Ländern in fertiggestellte Gewerbeimmobilien investieren. Kaum einen Monat nach dem Wegfall der staatlichen Beschränkungen wurde beispielsweise die Versicherung Ping An Insurance erstmals außerhalb ihres Heimatmarktes aktiv und erwarb das Lloyd’s Building in London. Investitionsvolumen: 304 Millionen Euro. Als ausgabefreudigster Europa-Fan tat sich im vergangenen Jahr allerdings Gingko Tree hervor. Der Investmentarm der Pekinger State Administration of Foreign Exchange machte laut RCA-Analyse insgesamt 1,82 Milliarden Euro für den Erwerb von 16 Immobilien in Europa locker. Und die Welle der Megadeals mit chinesischer Beteiligung hält an. Anfang dieses Jahres nahm der chinesische Staatsfonds China Investment Corporation (CIC) dem US-Investor Blackstone den Büro- 3 Südkoreanischen Privatanlegern gehört heute der Frankfurter Bürokomplex Gallileo (links). Sie investierten 260 Millionen Euro. Für 160 Millionen Euro erwarb der staatliche südkoreanische Pensionsfonds NPS das Siemens-Forum in München. RAUM & mehr 1 | 2014 7 TITEL „Heute führt der Weg internationaler Immobilieninvestoren von London direkt nach Berlin, Frankfurt oder München.“ Lloyd’s Building in London: Der chinesische Versicherer Ping An Insurance zahlte 304 Millionen Euro für das Bürohaus. Stefan Wundrak, Immobilienanalyst bei Henderson Global Investors und Gewerbestandort Chiswick Park in West-London ab. 917 Millionen Euro ließen sich die Chinesen das Ensemble mit zwölf Bürogebäuden nach Plänen des bekannten Stararchitekten Richard Rogers kosten. Investoren aus der Volksrepublik machen ihre Europa-Einkäufe nicht öffentlich. Auch zu Kommentaren sind sie in der Regel nicht zu bewegen, wie vor allem britische Medien immer wieder beklagen. Diskret und lautlos kaufen sie sich in die europäischen Märkte ein. Die Analysten von RCA haben dennoch fleißig mitgezählt. Demnach gaben Anleger aus dem Reich der Mitte 2013 gut 3 Milliarden Euro für Gewerbeimmobilien in Europa aus – ein gehöriges Plus gegenüber 2012. Damals hatten sie lediglich knapp 1 Milliarde Euro in Immobilien auf dem alten Kontinent investiert. Fotos: PR; Henderson Global Investors Deutschland ist schwer in Mode 8 RAUM & mehr 1 | 2014 Chinesen und Malaysier sind längst nicht die einzigen Asiaten, die sich Beton aus Europa ins Portfolio legen. Auch öffentliche und private P layer aus Südkorea haben die Märkte rund um Nordsee und Mittelmeer fest im Blick. Allein zwei Großeinkäufe gab es bisher in Deutschland. Der staatliche südkoreanische Pensionsfonds National Pension Service (NPS) sicherte sich zusammen mit dem internationalen Projektentwickler Hines für 160 Millionen Euro das vom New Yorker Architekten Richard Meier entworfene Bürogebäude Siemens-Forum in München. Eine Gruppe südkoreanischer Privatanleger erwarb in einem Club-Deal mit dem Bonner Unternehmen IVG Immobilien den Frankfurter Bürokomplex Gallileo. Kostenpunkt: 260 Millionen Euro. „Ausländische Anleger bringen ihr Kapital aus strategischen Gründen nach Deutschland. Sie setzen auf Sicherheit und Stabilität“, sagt Tobias Pfeffer, Director bei IVG Institutional Funds, der den Gallileo-Verkauf auf IVG-Seite begleitet hat. Nicht der schnelle Exit stehe im Vordergrund, sondern die langfristige Wertsicherung. Laut CBRE wird inzwischen auch in Taiwan diskutiert, ob man einheimischen Versicherungsgesellschaften erlauben sollte, Kapital in ausländische Immobilien zu stecken. Interesse an europäischen Immobilien komme zudem aus Japan. „Vor allem Deutschland ist in Asien schwer in Mode. Da wirkt jetzt der Lemminge-Effekt. Jeder will dabei sein“, sagt Marcus Lemli, CEO Germany, Head of European Investment bei Savills. Kollege Fabian Klein von CBRE nennt Zahlen zum möglichen Anlagevolumen: Demnach planen institutionelle Investoren aus Asien, auf den weltweiten Immobilienmärkten zu investieren und ihre bislang niedrigen Immobilienquoten zu erhöhen. Derzeit liege der Anteil, der für den Erwerb von Immobilien ausgegeben wird, bei lediglich 1,7 Prozent. In den kommenden fünf Jahren sollen die Quoten auf 2,5 bis 3,5 Prozent steigen. „Nimmt man direkte und indirekte Immobilieninvestments zusammen, so ist mit einem potenziellen Zustrom von 150 Milliarden US-Dollar auf den weltweiten Immobilienanlagemärkten zu rechnen“, so Klein weiter. Ziele der Käufer werden nach Einschätzung von CBRE New York, Sydney und London sein. Allerdings führt das immer knapper werdende Angebot in den Großstädten Nordeuropas dazu, dass auch die Krisenstaaten im S üden auf den Anlegerradar zurückkehren. „Der Großteil ausländischer Investments konzentriert sich zwar weiterhin auf die europäischen Core-Märkte. Aber periphere Länder wie Italien und Spanien profitieren vom steigenden Interesse opportunistischer Käufer. Diese Investoren suchen hochwertige Assets, die sie zu höheren Renditen erwerben können als in den Core-Märkten“, sagt Savills-Chef Marcus Lemli. Auffällig viele Großeinkäufe gab es in den vergangenen Monaten in Italien. Allein 2 Milliarden Euro machte der Staatsfonds von Katar für 40 Prozent des innerstädtischen Entwicklungsprojekts Porta Nuova in Mailand locker. Die Zentralbank von Norwegen (Norges Bank) nahm dem Entwickler Prologis ein Logistikportfolio für mehr als 300 Millionen Euro ab. Blackstone erwarb von Aberdeen Asset Management ein früheres Outletcenter von Degi im Wert von 130 Millionen Euro. Auch verschiedene Allianz-Gesellschaften schnitten sich große Tortenstücke aus dem italienischen Immobilienanlagekuchen mit Ankäufen in Rom, Mailand und Padua ab. „All diese Käufer haben einen langen Atem und kalkulieren die höheren Risiken am italienischen Immobilienmarkt ein“, sagt Analyst Wundrak. Vor allem Fonds und Institutionen nutzen Ankäufe als Beimischung, um die Gesamtperformance ihrer europäischen oder globalen Portfolios zu verbessern. Um beim Eintritt in einen neuen, unbekannten Markt keine bösen Überraschungen zu erleben, stellen sich die meisten Großinvestoren lokal vernetzte Partner an die Seite, die mal als Transaktions- und/oder Asset-Manager oder als Co-Investoren agieren. Die Leistungspakete variieren und enthalten je nach Joint-Venture-Modell auch Due-Diligence-, Objektbeschaffungs-, Verwaltungs- und Vermietungsaufgaben. „Häufig sucht man sich Partner, die man aus anderen Ländern schon kennt“, hat Piotr Bienkowski, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate Deutschland, beobachtet. Verlässlichkeit und Vertrauen spielten dabei eine 3 Ausländische Investoren dominieren den Süden Europas Immobilieninvestitionen 2013 nach Investorenherkunft, Anteile in Prozent inländische Investoren Investoren aus dem europäischen Ausland Investoren aus dem außereuropäischen Ausland Deutschland Frankreich Großbritannien Italien Spanien 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Quellen: Savills, RCA, Dezember 2013 RAUM & mehr 1 | 2014 9 TITEL „Vor allem Deutschland ist in Asien schwer in Mode. Da wirkt jetzt der Lemminge-Effekt. Jeder will dabei sein.“ Chiswick Park in London: Der chinesische Staatsfonds CIC kaufte das Ensemble für 917 Millionen Euro. zentrale Rolle. „Oft ist aber nicht bekannt, für wen eigentlich gekauft wird, welches Land oder welche Institution hinter dem Geld steckt“, sagt der Berater. Einige investierten nur für das eigene Buch, viele zugleich für fremde Dritte. Vergleichsweise transparent operiert Norge. Der Staatsfonds bevorzugt für Immobilienankäufe Co-Investoren, die zu etwa 50 Prozent einsteigen, wie etwa den Immobilienanlagearm von Axa oder den Logistikinvestor und -manager Prologis. Die südkoreanische Pensionskasse NPS wählt für ihre Deutschland- und FrankreichAkquisitionen gern den international tätigen Investor und Entwickler Hines als Partner, der kanadische Pensionsfonds Dundee ließ sich von LaSalle Investment Management begleiten, der Staatsfonds von Singapur, GIC, führte Immobilienankäufe unter anderem zusammen mit Prologis durch. Anlagesummen und lokale Schwerpunkte variieren dabei. „GIC ist auf allen relevanten Kontinenten aktiv, konzentriert sich dabei auf wenige liquide Märkte, kauft dort nur in CBD-Lagen und fast ausschließlich Objekte, die mehr als 200 Millionen Euro kosten“, berichtet Savills-Chef Lemli. Sogenannte Trophy Buildings erwerbe der Die Top-6-Investoren in Deutschland Immobilieninvestitionen 2013 in Mio. Euro Anzahl erworbener Objekte Union Investment 19 Patrizia Immobilien 42 IVG 6 DeAWM* 12 708 Dundee 17 693 Deka 8 1.240 962 876 571 0 * Deutsche Asset & Wealth Management 10 RAUM & mehr 1 | 2014 250 500 750 1.000 1.250 Quellen: Savills, Union Investment, Januar 2014 singapurische Staatsfonds dabei zumeist direkt, managementintensive Immobilien dagegen in Club-Deals mit lokalen Partnern oder Fonds. Unterschiedliche Strategien Einen anderen Fokus hat Norge. Zwar steigt auch das Staatsvehikel aus Norwegen erst bei Losgrößen ab 200 Millionen Euro ein. Im Unterschied zu ihren Pendants aus Singapur konzentrieren sich die Skandinavier aber ausschließlich auf zwei Kontinente, Nordamerika und Europa. Die Dekabank kauft überwiegend in klassischen Core-Märkten Europas und Nordamerikas, nimmt zumeist mehr als 100 Millionen Euro in die Hand, ergänzt das Portfolio aber durch kleinere Objekte in weniger liquiden Märkten wie etwa Lissabon. Auf Märkte jenseits der Topstandorte hat sich dagegen Großanleger Lone Star eingeschossen. Die Private-EquityGesellschaft kauft mehrheitlich Portfolios oder relativ kleine Objekte für weniger als 50 Millionen Euro, und das fast ausschließlich in Lagen außerhalb der zentralen Bürodistrikte. Union Investment zählt zu den risikoaversen, immobiliennahen Investoren: Die Investitionssummen liegen bei durchschnittlich 80 Millionen Euro. „In den vergangenen beiden Jahren haben wir sehr erfolgreich auf Projekte gesetzt, die wir in einer frühen Entwicklungs- und Bauphase angekauft haben. Diese Transaktionen finden meist ohne Wettbewerbs- und Zeitdruck statt, der bei Bietergefechten um fertige Objekte üblich ist“, sagt Frank Billand, der als Geschäftsführer der Union Investment Real Estate GmbH den Bereich Immobilieninvestment verantwortet. „Und die erzielbare Rendite sieht bei Projektkäufen auch etwas freundlicher aus.“ Als vergleichsweise junge Investorengruppe mit überdurchschnittlichem Immobilienappetit bezeichnet Savills-Chef Lemli Privatanleger aus dem Mittleren und Nahen Osten. „Wir sehen aus diesen Ländern nicht nur den extrem wohlhabenden Scheich, der sich die teuersten Fotos: Chiswick Park; Savills; Union Investment Marcus Lemli, CEO Germany, Head of European Investment bei Savills Häuser kauft, sondern auch Investorengruppen und Family Offices, die dreistellige Millionenbeträge stemmen können.“ Beispiel: 300 Millionen Euro gaben Anfang 2013 Investoren um den israelischen Hotel unternehmer David Fattal für die Übernahme von 20 deutschen Bettenhäusern aus dem Portfolio der Queens Moat Houses Holding Germany aus. Nach Beobachtung von Lemli macht sich inzwischen eine dritte Gruppe von Investoren aus dem Mittleren und Nahen Osten auf den europäischen Immobilienmärkten bemerkbar. „Dies sind Anleger, die antizyklisch kaufen und gerne managementintensive Assets erwerben, wenn diese entsprechend günstig zu haben sind.“ Mit weniger zufrieden sein Die Kauffreude internationaler Großanleger hat den Wettbewerb für die heimischen Akteure deutlich verschärft, überall in Europa. So lag der Gewerbeimmobilienumsatz nationaler Käufer 2013 in Irland, Polen, Spanienund Italien bei einem Anteil von zum Teil deutlich unter 20 Prozent, der Anteil nichteuropäischen Kapitals dagegen bei bis zu 65 Prozent. Auch wenn die Wahrnehmung in Deutschland eine andere ist: Für 65 Prozent des Jahresergebnisses waren zwischen Nordsee und Alpen heimische Akteure verantwortlich. „Trotzdem müssen die etablierten Player erkennen, dass die Nachfrage extrem gestiegen ist und man daher die Preise zahlen muss, die notwendig sind“, sagt Ignaz Trombello, Leiter Investment Deutschland beim Immobilienberatungsnetzwerk Colliers. Für einige werde dies eine schmerzhafte Erfahrung sein. Denn: Schon in den vergangenen Monaten seien viele heimische Käufer trotz größter Anstrengungen nicht zum Zuge gekommen. Deutsche Investoren müssten umdenken. „Ausschüttungen von 5 Prozent oder mehr werden nicht mehr möglich sein“, erwartet Trombello. Der Versicherungskonzern Allianz hat seine Investitionsziele bereits zeitlich gestreckt. Olivier Piani, Vorstandschef von Allianz Real Estate, kündigte Ende Januar 2014 gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg an, das Immobilienportfolio erst 2018 auf die Zielgrößevon 30 Milliarden Euro bringen zu können. Ursprünglich sollte die Marke bereits im laufenden Jahr erreicht sein. Wer daher in der ersten Liga der globalen Immobilienprofis mitspielen will, dem bleibt nur – wie in der Welt des Fußballs –, sich auf die neue Konkurrenz einzustellen: Würden die Strategien entsprechend angepasst, ist Trombello überzeugt, stelle sich der Torerfolg ganz von selbst ein. • Video: Ein Flug über Europas höchstes Riesenrad, das London Eye Bildergalerie: Gefragte Immobilien in den Bestlagen europäischer Metropolen Europas Investoren erwarten Konkurrenz aus Asien Studie: Vor allem Staatsfonds sind die künftigen Wettbewerber auf den Immobilienmärkten Umfrage Zweimal jährlich befragt Union Investment professionelle Immobilienanleger aus Deutschland, Frankreich und Großbritannien zur Stimmungslage auf den Investmentmärkten und bildet das Ergebnis in einem Investitionsklimaindex ab (siehe Seite 25). In der aktuellen Befragungsrunde wurden die Investoren auch um ihre Einschätzung gebeten, welche Investorengruppen in den kommenden 12 bis 24 Monaten zu den wichtigsten Playern auf den europäischen Gewerbe immobilienmärkten aufsteigen werden. Investoren aus Großbritannien (70 Prozent) erwartet, dass ihre Bedeutung wächst, stimmen dem nur 43 Prozent der deutschen und 50 Prozent der französischen Investmentprofis zu. Kommentar Olaf Janßen, der das Immobilienresearch bei der UnionInvestment Real Estate GmbH in Hamburg leitet, überrascht das Ergebnis nicht: „Wer die Märkte beobachtet, erkennt deutlich die zunehmende Aktivität kapitalstarker Investoren aus Asien – ein Trend, der sicher anhalten wird.“ Einschätzung Die große Mehrheit der Investmentprofis erwartet, dass Staatsfonds aus Asien schon bald zur Gruppe der bereits etablierten Investorengruppen aufschließen werden: 84 Prozent der Befragten aus Großbritannien waren davon überzeugt, in Deutschland stimmten 71 Prozent zu, in Frankreich immer noch 66 Prozent. Unterschiede Sehr differenziert beantworteten die Studienteilnehmer die Frage nach der künftigen Rolle von Versicherern aus China. Während eine deutliche Mehrheit der Olaf Janßen ist Leiter Research bei der Union Investment Real Estate GmbH in Hamburg. RAUM & mehr 1 | 2014 11 20 MÄRKTE D er Monatsbericht der Deutschen Bundesbank ist definitiv e twas für Spezialisten. Dass er es auf die Titelseiten überregionaler und sogar regionaler deutscher Tageszeitungen schafft, ist deshalb ungewöhnlich. Im Oktober 2013 aber titelten die Blätter landauf, landab: „Bundesbank warnt vor Immobilienblase“. Eine Nachricht, die viele Leser elektrisierte. Schließlich weiß man auch hierzulande, wohin Immobilienblasen führen, wenn sie platzen: In den USA, in Spanien und in Irland war der plötzliche Absturz des überhitzten Immobilienmarkts eine der entscheidenden Ursachen für die folgende schwere Finanzund Euro-Krise. Und diese ist trotz vieler ermutigender Zeichen der Erholung noch nicht vollständig überwunden, wie alle Experten nicht müde werden zu betonen. Umso gewichtiger die Warnung der Zentralbanker an deutsche Wohnungskäufer: Ihnen drohten im Falle möglicher Preiskorrekturen „empfindliche Vermögensverluste“, vor allem in deutschen Metropolen wie München, Hamburg, Düsseldorf und Berlin. In diesen Märkten, so hatten die Bundesbank-Volkswirte errechnet, seien Eigentumswohnungen um bis zu 20 Prozent überbewertet – jedenfalls gemessen an Märkten mit vergleichbaren demografischen und ökonomischen Rahmenbedingungen. Doch die Resonanz auf ihre Warnung fiel offenbar heftiger aus, als es der Bundesbank recht sein konnte. Schon wenig später beeilte sie Prozent sich, ihre Aussagen zu präzisieren: Nicht von einer „Blase“ habe man gesprochen, sagte Sabine Lautenschläger, die damalige BundesbankVizepräsidentin und heutige Direktorin der Europäischen Zentralbank, sondern lediglich von einer „Überhitzung einzelner Märkte“. Und diese berge keinerlei Risiken für die Gesamtwirtschaft, betonte sie. Die Situation in Deutschland unterscheide sich von der in den USA vor dem Platzen der Immobilienblase in den Jahren 2007 und 2008. 300 Frühwarnsystem gefragt Basispunkte Doch der Schock sitzt tief, auch fünfeinhalb Jahre nach der Pleite des US-Bankhauses Lehman Brothers, die zum Synonym für die Krise des globalen Finanzsystems geworden ist. Vereinzelte Warnungen vor den Gefahren auf den Immobilienmärkten der USA, aber auch Irlands und insbesondere Spaniens hat es zwar durchaus gegeben – hören wollte sie damals aber kaum jemand. Genau das soll nicht noch einmal passieren. Überall auf der Welt beobachten daher Notenbanken und Forschungsinstitute die Preisentwicklung auf den Märkten mit dem einen Ziel: eine gefährliche Preisblase früh genug zu erkennen, um rechtzeitig geeignete Gegenmaßnahmen ergreifen zu können. Das allerdings klingt leichter, als es ist. Denn was eine Preisblase ist, können Makroökonomen – streng genommen – nicht eindeutig definieren. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Vorsicht oder Phobie? Hitzig wird über die Gefahr einer Preisblase auf dem deutschen Immobilienmarkt diskutiert. Dabei ist die ökonomisch saubere Definition des Begriffs schwierig – 12 RAUM & mehr 1 | 2014 Illustration: Karsten Petrat und hängt von vielen Faktoren ab. Von Anne Wiktorin Berlin etwa bezeichnet den Begriff der Blase als der Immobilienpreise vor“, beschreibt der Ökonom überbewertet seien Wohnimmobilien eine „häufig benutzte Metapher für einen starken einen wichtigen Prognoseansatz. in einigen deutschen Großstädten, und ungerechtfertigten Anstieg von Preisen“. DieZudem liefert das Kreditwachstum den Forwarnt die Bundesbank. se würden vor allem von Preiserwartungen der schern wichtige Hinweise: „Typisch für eine Preisbeteiligten Akteure getrieben, die auf hohe Geblase ist eine deutliche Ausweitung der Finanziewinne spekulierten. Zunehmend ignorierten diese rung mit Fremdkapital“, sagt Michael Voigtländer, die wichtigsten sozioökonomischen Variablen wie der beim Kölner Institut der deutschen Wirtschaft etwa die realen Einkommen oder das Bevölkerungs(IW) das Kompetenzfeld Immobilienökonomik leitet. wachstum. „Die Akteure verhalten sich nicht länger Der Grund: Durch eine extensivere Nutzung von Krerational, sondern orientieren sich in ihrem Verhalditen können Investoren die zwangsläufig sinkenhöher als die Rendite für langfristige den Renditen auf ihr Eigenkapital ein gutes Stück ten an Marktführern“, beschreibt DIW-Ökonom Staatsanleihen liegt die Spitzen Konstantin Kholodilin das typische Muster. „Die kompensieren. „Jede Immobilienblase ist daher rendite für deutsche Bürogebäude. Entwicklung gleicht einem Herdenverhalten.“ Das letztlich auch eine Kreditblase“, sagt Voigtländer. Schädliche daran seien aber nicht die fundamental DIW, Empirica und IW stützen daher weitgeungerechtfertigten Preise, ergänzen die Forscher hend den Bundesbank-Befund: Es gebe in Deutschdes Berliner Empirica-Instituts. Vielmehr sei es die „überzeichnete land keine Anzeichen für eine Blasenbildung, „weil Mieten, Kaufpreise Knappheit“, in deren Folge es zu Fehlallokationen komme. Bezogen und Einkommen vielerorts im Gleichklang steigen“, argumentiert Emauf den Wohnimmobilienmarkt bedeutet das: „Der Wohnungsbau und pirica. Zudem steige „weder die Kreditvergabe in Deutschland, noch die dazu erforderliche Kreditvergabe werden über Gebühr angekurbelt, vergrößert sich der Fremdkapitalanteil“, bemerkt IW-Experte VoigtlänKapital für alternative Anlageinvestitionen wird knapp.“ der. Allerdings seien in einzelnen lokalen Märkten, darunter Berlin und Prekär wird die Situation, weil für den Einzelnen kaum zu erkenMünchen, lokale Überhitzungstendenzen zu erkennen, sodass dort in Zukunft Korrekturen stattfinden könnten. nen ist, wann sich das Blatt wendet und der Moment zum Ausstieg aus einem Markt gekommen ist. „Ungleichgewichte werden daher meist schlagartig offenbar, dann platzt unweigerlich die Blase“, analysiert Entspannte Wachsamkeit Kholodilin und verweist darauf, dass dies keineswegs nur für Immo„Im Falle sinkender Preise sind aber keine Schneeballeffekte, wie sie bilienmärkte gilt. „Ein anderes Beispiel für eine Preisblase sind auch für die Subprime-Krise kennzeichnend waren, zu befürchten“, glaubt übermäßig steigende Aktienkurse“, sagt er. So manchem Aktionär dürfVoigtländer und verweist darauf, dass Banken die zur Besicherung von te die sogenannte Dotcom-Blase Anfang des Jahrtausends noch gut in Krediten herangezogenen Immobilien in Deutschland konservativ nach Erinnerung sein, als die Aktienkurse junger Internetunternehmen erst in ihrem Beleihungswert taxieren, der unterhalb des Marktwerts liege. Und das gelte erst recht für den Büroimmobilienmarkt. Deutliche astronomische Höhen kletterten, um dann ins Bodenlose abzustürzen. Preissteigerungen hat es ohnehin nur bei Top-Objekten in den BestHochkomplexer Prozess lagen der Metropolen, dem sogenannten Core-Segment, gegeben. „Eine Preisblase erkennt man spätestens, wenn sie platzt“, beschreiben „Dennoch sind die Risikoprämien für Immobilien immer noch hoch“, deshalb ebenso lapidar wie zutreffend die Berliner Empirica-Experten die sagt Helge Scheunemann, Leiter Research Deutschland beim ImmobiKrux aufgeblähter Preise und Kurse. Als Hilfsmittel haben die E xperten lienberater Jones Lang LaSalle. So betrage der Abstand zwischen der aus der deutschen Hauptstadt deshalb einen Frühindikator entwickelt: durchschnittlichen Bürospitzenrendite und der Rendite von StaatsanleiVierteljährlich veröffentlichen sie einen Blasenindex für den heimischen hen mit 8 bis 15 Jahren Laufzeit – der entscheidenden Bezugsgröße für Wohnimmobilienmarkt. Dabei versprechen die Forscher nicht zu viel: professionelle Immobilieninvestoren – etwa 300 Basispunkte. Auf dem Wirklich erkennen könne der Index eine Blase nicht. „Er kann nur HinHöhepunkt des Immobilienbooms in Deutschland hatte er Anfang 2007 weise auf drohende Blasenbildung geben.“ nahe null gelegen. Deshalb konstatiert auch Andreas Pohl, Sprecher Warum aber ist es so schwierig zu erkennen, ob Immobilienpreise des Vorstands der Immobilienbank Deutsche Hypo: „Der Wettbewerb über die Maßen ansteigen? „Das Entstehen von Preisblasen ist ein komder Investoren und Finanzierer bei Core-Immobilien hat angezogen, plexer Prozess, der von verschiedenen Faktoren getrieben wird“, erläuund wir haben in diesem Segment teilweise ‚sportliche‘ Preise gesetert DIW-Forscher Kholodilin. Dazu zählen neben makroökonomischen hen. Eine Überhitzung des Marktes stellen wir aber noch nicht fest.“ Faktoren wie dem Geldmengenwachstum immobilienmarktspezifische Entwarnung also auf der ganzen Linie? Nicht ganz. „Die Märkte Einflussgrößen wie das Verhältnis zwischen Preisen und Mieten sowie – müssen sorgfältig beobachtet werden“, empfiehlt Michael Voigtländer auf den Wohnimmobilienmärkten – das Verhältnis von Hauspreisen zu vom IW. „Auch vor dem Hintergrund fundamentaler Faktoren können sich Erwartungen verselbstständigen.“ Der Lehman-Schock sitzt eben Einkommen. „Je höher die Preise relativ zu den Mieten beziehungstief – nicht nur bei den deutschen Bundesbankern. weise Einkommen sind, desto eher liegen spekulative Entwicklungen • RAUM & mehr 1 | 2014 13 MÄRKTE „Für Investoren, die ihr Portfolio diversifizieren wollen, führt kein Weg am asiatisch-pazifischen Raum vorbei.“ Die Petronas Twin Towers in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur dominieren die Skyline der Stadt. Martin Brühl, Leiter Investment Management International bei der Union Investment Real Estate GmbH D er Sieger heißt Asien/Pazifik: In keiner anderen Region der Welt legten 2013 die Investitionen in Gewerbeimmobilien so kräftig zu wie im asiatisch-pazifischen Raum. Einen Anstieg des Transaktionsvolumens um 26 Prozent auf 124 Milliarden US-Dollar registrierten dort die Analysten des Immobiliendienstleisters Jones Lang LaSalle (JLL). Im gleichen Zeitraum wuchsen die Investitionen in Nordamerika „nur“ um 20 Prozent und in Europa um 14 Prozent. Das zunehmende Engagement der Investoren hat mehrere Gründe. „Der Raum Asien/Pazifik ist für Investoren und Asset-Manager deshalb interessant, weil die meisten Staaten steigende Einwohnerzahlen und ein deutliches Wirtschaftswachstum verzeichnen“, sagt Carsten Kebbedies, Director of Global Property Business Development bei Henderson Global Investors. Die Weltbank erwartet für 2014 ein Wirtschaftswachstum von immerhin 7,2 Prozent. Und auch immobilienwirtschaftlich spielt die Region eine wichtige Rolle: Einer Studie der Asia Pacific Real Estate Association zufolge wird ihr Anteil am globalen Immobilieninvestmentmarkt bis 2031 von 27 auf fast 50 Prozent steigen. Das alles bedeutet für Martin Brühl, Leiter Investment Management International bei der Union Investment Real Estate GmbH: „Für Investoren, die ihr Portfolio diversifizieren und dabei eine angemessen hohe Rendite erzielen wollen, führt kein Weg am asiatisch-pazifischen Raum vorbei.“ Allerdings ist Asien/Pazifik nicht gleich Asien/Pazifik. Nicht nur, weil die Region ein geografisch riesiges Gebiet von der Mongolei bis nach Neuseeland umfasst – sondern auch, weil allein schon die 14 immobilienwirtschaftlich bedeutendsten Länder dieser Region sehr S Ü D KO R E A JA PA N Seoul Tokio Osaka Schanghai CHINA Hongkong M A L AYS I A Japan im Aufwind Riesiges Potenzial In vielen Ländern Asiens und des pazifischen Raums Kuala Lumpur wachsen Wirtschaft und Bevölkerung. Doch das ist nicht der SINGAPUR einzige Grund, warum sich immer mehr Immobilieninves toren in dieser Region engagieren. Von Christian Hunziker AU S T R A L I E N Foto: Getty Images; Union Investment Peking unterschiedlich sind. „Es gibt in diesem Raum keinen homogenen Immobilienmarkt“, betont Brühl. „Vielmehr ist er geprägt von sehr unterschiedlichen Stadien der Transparenz und der Marktreife.“ Das bestätigt ein von JLL erstellter Index, der die Transparenz der weltweiten Immobilienmärkte unter die Lupe nimmt. Demnach stehen mit Australien (Rang 3) und Neuseeland (Rang 5) zwei Staaten der Region weit oben auf der Liste, während beispielsweise Vietnam (Rang 68) und die Mongolei (Rang 89) ein sehr geringes Transparenzniveau aufweisen. Welche Märkte für Investoren interessant sind, hängt dementsprechend auch entscheidend von der Anlagestrategie ab. „Opportunistische Investoren fühlen sich von chinesischen Mittelstädten und Südostasien angezogen“, beobachtet Simon Smith, in Hongkong ansässiger Senior Director Research & Consultancy beim Beratungsunternehmen Savills. „Core-Investoren hingegen haben oftmals nur offene, transparente Märkte mit einem hohen Grad an Liquidität im Blick.“ Diese Kriterien treffen hauptsächlich auf Australien zu (siehe Interview Seite 17), auf Singapur sowie Japan. „Der japanische Markt hat sich nach dem Erdbeben von 2011 deutlich erholt“, stellt Andrew Ness fest, für Nordasien zuständiger Researcher der Beratungsgesellschaft DTZ. Entsprechend positiv beurteilen die Experten die Aussichten des japanischen Büroimmobilienmarkts. „Gegen Ende des Jahres 2013 haben wir einen Rückgang des Leerstands und einen Aufwärtstrend bei den Mieten festgestellt“, berichtet DTZ-Analyst Ness. „Weil die Beschäftigungsquote gestiegen ist, ist die Büroflächenexpansion der Unternehmen eines der großen Themen im Jahr 2014“, ergänzt Megan Walters, Head of Asia Pacific Capital Markets Research bei JLL. Davon profitieren Bestandshalter. So konnte zum Beispiel Union Investment zu Beginn dieses Jahres eine Großvermietung über 17.500 Quadratmeter im umfassend renovierten Shiomi Koyama Building in Tokio vermelden. Der Aufwärtstrend dürfte anhalten. Walters jedenfalls erwartet, „dass Tokio von allen großen Immobilienstandorten weltweit 2014 das stärkste Mietwachstum erleben wird“. Dass sich ausländische Investoren auf Tokio konzentrieren, hat aber noch einen anderen Grund: Die Hauptstadt weist als eine von wenigen japanischen Städten ein Bevölkerungswachstum auf. Zusätzlichen Schub verspricht sich die Immobilienbranche von der Austragung der Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio. „Das ist ein enormer Vertrauensbeweis und hat dazu geführt, dass sich die Stimmung deutlich verbessert hat“, stellt Martin Brühl von Union Investment fest. Ohne Auswirkungen ist das große Erdbeben von 2011 jedoch nicht geblieben. „Wir stellen einen deutlichen Wandel der Mieternachfrage hin zu Gebäuden fest, welche die jüngsten Anforderungen an Erdbebensicherheit erfüllen oder übertreffen“, sagt Simon Smith von Savills. „Dies geht zulasten älterer Gebäude von weniger hoher Qualität.“ 3 Brisbane Perth Sydney Melbourne 14 RAUM & mehr 1 | 2014 Canberra RAUM & mehr 1 | 2014 15 „Sehr starke Nachfrage bei Investoren“ Peter Menegazzo vom Investa Commercial Property Fund zum australischen Büroimmobilienmarkt Das Bürogebäude 567 Collins Street in Melbourne ist dort das größte Bauvorhaben dieser Art seit 25 Jahren. Seit 2008 gehört das Shiomi Koyama Building in Tokio zum Portfolio des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Global. Im Blick haben viele Investoren auch China. Trotz eines vergleichsweise bescheidenen Wirtschaftswachstums von 7,7 Prozent im Jahr 2013 gilt das Reich der Mitte weiter als Wachstumstreiber – auch wenn China „einige Herausforderungen aufweist“, sagt Megan Walters von JLL und meint damit, dass China nicht allen Anforderungen an Transparenz und Rechtssicherheit genügt. „Es wäre naiv zu glauben, es gebe keine Korruption“, bestätigt Henderson-Experte Kebbedies. „Aber sie ist zu beherrschen.“ Chancen sehen ausländische Investoren vor allem in Schanghai und Peking. „Dort ist das Risiko am geringsten und die Nachfrage ausländischer Büronutzer am höchsten“, erläutert Kebbedies. Allerdings sind dort nach seiner Einschätzung Büroobjekte bereits recht teuer. Die durchschnittliche Anfangsrendite in beiden chinesischen Metropolen beziffert Savills-Analyst Smith auf 4 bis 4,5 Prozent. Damit bewegt sie sich auf einem ähnlichen Niveau wie in Tokio (4,1 Prozent). Allerdings weist Martin Brühl von Union Investment darauf hin, dass solche Renditeangaben auf reiner Immobilienebene nur eine Seite der Gleichung sind, da sich Aspekte wie eine moderate Fremdfinanzierung in lokaler Währung und Steuereffekte auf die tatsächliche Performance eines Investments auswirken. in Mrd. US-Dollar Japan +69 % China +71 % Australien +33 % 41,7 25,1 21,9 Singapur +40 % Malaysia Veränderung zum Vorjahr 11,8 +11 % 0,9 0 10 20 30 40 50 Quelle: Jones Lang LaSalle, Januar 2014 Wachsende Bedeutung der Region Investitionen in Gewerbeimmobilien im Raum Asien/Pazifik in Mrd. US-Dollar, Anteil am globalen Investmentmarkt in Prozent Investitionen 140 Anteil 120 100 80 60 2006 2007 2008 * Prognose 16 RAUM & mehr 1 | 2014 2009 2010 2011 2012 2013 2014* Quelle: Jones Lang LaSalle, Januar 2014 Potenzial in Singapur und Malaysia Für Brühl sind zwei weitere asiatische Standorte interessant: Singapur, der kleinste Stadtstaat Südostasiens, und Kuala Lumpur, die Hauptstadt von Malaysia. Die Stadt Singapur, die den Großteil des Inselstaats einnimmt, gilt als einer der wichtigsten Finanzplätze der Welt. Im Bericht „Doing Business 2014“ der Weltbank – er untersucht, wie leicht Staaten es kleineren und mittleren Unternehmen machen, im Land Fuß zu fassen – belegt Singapur den ersten Platz unter 189 Volkswirtschaften. Auf ihrem Immobilienmarkt tummeln sich institutionelle Investoren aus der ganzen Welt. Die Folge der Kombination aus hohen Mittelzuflüssen und geringem Angebot: Der Markt ist „sehr volatil“, wie Carsten Kebbedies feststellt. Etwas im Schatten der erwähnten Märkte befindet sich Malaysia. Doch auch dort verbessern sich die Investitionsbedingungen: In der Weltbank-Studie steht das Land auf dem sechsten Platz, die Regierung verfolgt eine unternehmensfreundliche Politik. Allerdings kommen in den nächsten Jahren in der Millionenmetropole Kuala Lumpur zahlreiche Bürogebäude neu auf den Markt. „Die Leerstandsquote bleibt leicht über dem langjährigen Durchschnitt, was das Mietenwachstum begrenzen wird“, prognostiziert Megan Walters von JLL. Für alle prosperierenden asiatischen Märkte gilt: Die Konkurrenz um attraktive Büroimmobilien ist groß. Dabei spielen nicht nur internationale, sondern auch zahlreiche lokale Anleger mit. Doch selbst sie kommen nicht immer zum Zug. Deshalb, sagt Martin Brühl von Union Investment, „drängt viel asiatisches Kapital auf die europäischen Immobilienmärkte“. • Video: Interview mit Union Investment-Manager Martin Brühl zu Investitionschancen in der Region Asien/Pazifik Bildergalerie: Spektakuläre Immobilien aus den wichtigsten asiatischen Metropolen Fotos: investa (Simulation); Union Investment; PR Japan und China liegen vorn Investitionsvolumen in Gewerbeimmobilien in fünf bedeutenden asiatischen Märkten 2013 Herr Menegazzo, sind Sydney und Mel bournedie einzigen bedeutenden Büro immobilienmärkte in Australien? Mit Blick auf Büroimmobilien sind Sydney und Melbourne die größten, liquidesten und am meisten ausgereiften Märkte Australiens. Sie gelten als die Einstiegsmärkte für Investitionen und bieten in der Regel die niedrigsten Renditen. Doch existieren in Australien noch weitere bedeutende zentrale Bürolagen. Die Central Business Districts von Canberra, Brisbane und Perth sind in den letzten Jahren mit dem Bau einer neuen Gebäudegeneration gereift. Sämtliche dieser zentralen Bürolagen verzeichneten 2013 einen Mietpreisrückgang. Was sind die Gründe dafür? Im Allgemeinen litten die Mieten durch die gedämpfte Mieternachfrage und den Anstieg der Leerstandsquote. Das ist vor allem die Folge zusätzlich verfügbarer Flächen für Untervermietungen. In den Einstiegsmärkten Sydney und Melbourne lag die Ursache in den globalen Wirtschaftsbedingungen und der Finanzmärkte, während in Brisbane zwei wesentliche Faktoren eine Rolle spielten: die Konjunkturabkühlung im Bergbausektor und die rückläufige Zahl der im öffentlichen Dienst Beschäftigten in der Hauptstadt von Queensland aufgrund eines jüngst erfolgten Regierungswechsels im Bundesstaat. In der zweiten Hälfte 2013 haben sich die Bedingungen jedoch definitiv stabilisiert, was sich an einem Anstieg der Mieternachfrage erkennen lässt. Welche Gebäude bevorzugen Mieter? Über das ganze Land verteilt haben die Grade-A-Gebäude den breiteren Markt seit der globalen Finanzkrise überholt. Die Mieter suchen hohe Qualität zu guten Preisen. Darunter haben die Grade-B-Objekte gelit- ten: Die Vermietungsquoten gingen zurück, weil Mieter aus diesen Gebäuden in Büros mit höherer Qualität wechselten. Wie beurteilen Sie den Investmentmarkt? In den letzten Jahren war die Nachfrage von Investoren für Bürogebäude sehr stark: Die Verkaufszahlen haben sich in 2013 gegenüber dem Vorjahr beinahe verdoppelt. Erfreulicherweise beruht diese Steigerung des Transaktionsvolumens sowohl auf der Nachfrage von nationalen als auch von internationalen Investoren, die von den soliden Investitionsperspektiven, der guten Wirtschaftslage, einem stabilen Marktumfeld, niedrigen Angebotsniveaus sowie attraktiven Renditen und Total Returns angezogen wurden. Peter Menegazzo ist Fondsmanager des Investa Commercial Property Fund (ICPF), eines nicht börsennotierten institutionellen Fonds der Investa Property Group. ICPF investiert in Bürogebäude in den Geschäftszentren australischer Metropolen. Welche Assets bevorzugen Investoren? Zuletzt haben sich Investoren auf Core-Assets konzentriert. Für 2014 erwarte ich eine Verbesserung bei der Nachfrage nach CorePlus und Value-added-Opportunities – beeinflusst wird dies von einem mangelnden Angebot im Core-Segment und der Bereitschaft der Banken, eine größere Zahl von „riskanteren“ Angeboten zu unterstützen. Wie wird sich die australische Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten entwickeln? Wir gehen davon aus, dass sich die Anzeichen eines globalen wirtschaftlichen Aufschwungs, die Mitte, Ende 2013 zu beob achten waren, 2014 verstärken werden. Das wird positive Effekte auf die Binnenwirtschaft haben, die wiederum einen Anstieg von Geschäftstätigkeit, Einstellungszahlen und schließlich der Mieternachfrage nach Büroflächen sowie der Mieten nach sich ziehen. Allerdings wird diese Entwicklung vermutlich nicht in allen Büroimmobilienmärkten gleichmäßig zu spüren sein. Raten Sie ausländischen Anlegern, in australische Bürogebäude zu investieren? In den vergangenen Jahren hat sich Australien als ein Schlüsselmarkt in der AsienPazifik-Region etabliert. Ein Blick auf die fundamentalen Marktindikatoren zeigt für 2014: Die Mieternachfrage steigt; Incentives, die Eigentümer Mietern beim Vertragsabschluss gewähren, scheinen ihren Höhepunkt erreicht zu haben; das Neubauvolumen fällt niedriger aus, und die Renditen liegen weiterhin auf einem attraktiven Niveau, mit Tendenz nach unten. All das sind Schlüsselfaktoren, die eine positive Grundlage für künftige Bewertungen bilden. Das Interview führte Christian Hunziker. RAUM & mehr 1 | 2014 17 NACHRICHTEN Im Kröpcke-Center in Hannover hat Peek & Cloppenburg im März ein Weltstadtkaufhaus eröffnet. Hotelinvestoren sind in bester Stimmung in gewerbliche Liegenschaften insgesamt gegenüber 2012 um 21 Prozent anstieg, verzeichneten Hotelimmobilien im gleichen Zeitraum ein Plus von 30 Prozent. Die gute Investmentstimmung zum Jahreswechsel 2013/14 am Hotelimmobilienmarkt bestätigt auch die erste Ausgabe des neu entwickelten Hotelinvestmentbarometers von Hospitality Inside, einem Informationsnetzwerk für die internationale Hotelbranche. Union Investment unterstützte die Augsburger bei der Erstellung des künftig regelmäßig erscheinenden Index zur Beurteilung der Stimmung unter professionellen Hotelimmobilieninves toren. Das Vier-Sterne-Hotel Angelo Munich Westpark in München gehört zum Fonds portfolio des UniInstitutional German Real Estate. Mit 3.750 von 5.000 möglichen Indexpunkten gaben internationale Investoren, Eigentümer und Projektentwickler deutlich zu erkennen, dass sie das aktuelle Angebot für ihr eigenes Geschäft bereits als positiv einstufen, in den kommenden sechs Monaten aber noch mit einer weiteren Belebung der Angebotspipeline rechnen. „Wie auf den Büroimmobilienmärkten hat sich aufgrund der gestiegenen Nachfrage auf den europäischen Hotelmärkten der Wettbewerb um Core-Objekte erhöht, wenn auch auf niedrigerem Niveau. Hierzu tragen in steigendem Maße Player aus Asien und insbesondere aus dem Nahen Osten bei“, sagt Andreas Löcher, Leiter Investment Management Hotel bei der Union Investment Real Estate GmbH. Das bestätigen die Ergebnisse des HospitalityInside-Investmentbarometers: Das meiste Kapital auf den europäischen Hotelmärkten, so schätzen die Teilnehmer der Befragung, kommt mit großem Abstand aus Kontinentaleuropa. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Mittlere Osten und Fernost. Nordamerika als Kapitalquelle fällt weit ab. Zum eigenen Investmentprodukt zu avancieren, trauen die Befragten mehrheitlich dem Segment der Aparthotels und Serviced Apartments zu. • Studie: Umfassende Auswertung zum Hotel-Investment-Barometer Verborgene Schätze in Mittelstädten heben Fotos: Angelo Hotel Munich Westpark; Motel One; Union Investment (2) Studie Zunehmend betrachten institutionelle Investoren Hotels als Teil ihres Anlageuniversums und sinnvolle Beimischung zu ihren Immobilienportfolios. Allein in Deutschland wurden im vergangenen Jahr 1,6 Milliarden Euro in Hotels investiert. Das entspricht einem Anteil von 5,2 Prozent der insgesamt 30,7 Milliarden Euro, die nach Berechnungen des internationalen Immobilienberatungshauses Jones Lang LaSalle 2013 in deutsche Gewerbeimmobilien angelegt wurden. Dabei stiegen die Investitionen auf dem Hotelmarkt im vergangenen Jahr deutlich überdurchschnittlich im Vergleich zum Gesamtmarkt: Während das Volumen der Investments Deutlich mehr Mietverträge geschlossen Nebenstandorte In den Fokus europäischer Immobilienprofis rücken zunehmend Städte mittlerer Größe, wie die aktuelle Inves titionsklimastudie von Union Investment zeigt. Bereits 49 Prozent der befragten Investoren wollen verstärkt in B-Standorte investieren. Union Investment Real Estate verfolgt dieseStrategie schon länger. Bereits 2013 engagierte man sich mehrfach in deutschen „Hidden Champions“. So erwarb die Hamburger Gesellschaft für ihren Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland im vergangenen September die komplett um- und in Teilen neu gebaute Einzelhandelsimmobilie Kröpcke-Center im Zentrum der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover. „Mit unserem ersten Investment in Hannovers Zentrum diversifizieren wir das Portfolio des Fonds auch in deutschen Mittelstädten weiter“, erläutert Philip La Pierre, Leiter Investment Management Europa bei der Union Investment Real Estate GmbH, die Strategie. Auch in Kiel setzt Union Investment auf Einzelhandelsimmobilien: Der 2012 erworbene Sophienhof wurde im vergangenen Jahr umfassend umgebaut und neu positioniert. Anfang Februar 2014 erwarben die Hamburger das Kettwiger Tor, ein Einzelhandels- und Bürogebäude in Essen, für ihren institutionellen Immobilienfonds UniInstitutional German Real Estate. In Bremen sicherte sich Union Investment zuletzt den Weser Tower. • Mietverträge Allein in Deutschland hat Union Investment 2013 für etwa 368.100 Quadrat meter Bürofläche neue Mieter gefunden oder mit langjährigen Nutzern Anschlussverträge geschlossen. Damit wurde das Ergebnis des Vorjahres (138.000 Quadratmeter) mehr als verdoppelt. Weltweit wurden 2013 mit gut 720 Mietern neue Verträge unterzeichnet: Etwa 206.000 Quadratmeter Fläche wurden neu vermietet, für 554.000 Quadratmeter Fläche wurden Anschlussmietverträge geschlossen. Eindrucksvolle Zahlen, die als Beleg für die hohe Asset-Management-Kompetenz im eigenen Haus gewertet wer- Das CityQuartier DomAquarée bietet 71.200 Quadratmeter Fläche, davon über 25.000 Quadratmeter für Büros. den. Anfang 2014 wurde mit dem größten russischen Suchmaschinenanbieter Yandex ein Mietvertrag über 2.000 Quadratmeter Bürofläche im Berliner DomAquarée unterzeichnet. • Projektentwicklung in Köln erworben Ankauf Für den Offenen Immo- tern Fläche und einem vierge- bilienfonds UniImmo: Deutsch- schossigen, 1.400 Quadratmeter land sicherte sich Union Invest- großen Wohnhaus. Der Bürobe- ment in Köln den Neubau Holz- reich des Multi-Tenant-Gebäu- markt 1, der 2015 fertiggestellt des ist zum Ankaufszeitpunkt zu wird. Die Immobilie besteht aus 72 Prozent vermietet. Mit dem zwei Baukörpern, einem sie- Investment wird das Fondsport- bengeschossigen Bürogebäude folio verjüngt und der Anteil der mit etwa 17.300 Quadratme- Rhein-Ruhr-Region gestärkt. • Themenfonds von Union Investment setzt auf wachsendes Segment der Budget-Hotels Spezialfonds Der im April 2013 ge- eröffnete im Juni 2013. Die be- teren Portfolioaufbau mit ertrags- fonds verantwortlich ist. Der The- startete Themenfonds UII Hotel reits 2007 in Betrieb genommenen stabilen Hotelimmobilien gelegt“, menfonds für institutionelle Anle- Nr. 1 sicherte sich im Herbst 2013 Hotels in Frankfurt am Main und sagt Christoph Schumacher, Ge- ger setzt seinen Investitionsschwer- insgesamt vier Objekte der Buget- Stuttgart wurden 2012 umfassend schäftsführer der Union Investment punkt auf das wachsende Segment Hotelkette Motel One. Das Portfolio renoviert. Am Münchner Standort Institutional Property GmbH, die der Budget- und Midscale-Hotelle- umfasst damit die Häuser Düssel- eröffnete die Kette ihr Haus im für das Management des Spezial- rie. Mittelfristig soll der Fonds auf dorf-Hauptbahnhof, Frankfurt-East Januar 2011. „Durch die Partner- eine Zielgröße von 250 Millionen Side, München-Deutsches Museum schaft mit dem bonitätsstarken Ho- Euro wachsen und 10 bis 15 Ho- und Stuttgart-Feuerbach (siehe telbetreiber Motel One haben wir tels unterschiedlicher Betreiberge- Foto). Das Düsseldorfer Motel One eine solide Grundlage für den wei- sellschaften umfassen. • IMPRESSUM KONTAKT RAUM & mehr Das Immobilienmagazin von Union Investment Union Investment Real Estate GmbH Valentinskamp 70/EMPORIO, D-20355 Hamburg Telefon: +49 (40) 349 19-0, Fax: -4191 E-Mail: [email protected] - Investment Management - Europa Tel.: -4127 - International Tel.: -4401 - Hotel Tel.: -4121 - Shopping Center Tel.: -4183 - Asset Management - Deutschland Tel.: -4271 - Europa Tel.: -4227 - International Tel.: -4486 - Hotel Tel.: -4176 - Shopping Center Tel.: -4395 - Projektmanagement Tel.: -4208 - Marketing Kommunikation Tel.: -4160 Herausgeber Union Investment Real Estate GmbH Valentinskamp 70/EMPORIO D-20355 Hamburg Verantwortlich für den Inhalt Fabian Hellbusch (Leiter Marketing, Kommunikation bei der Union Investment Real Estate GmbH). Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung der Autoren wieder. Chefredaktion Elke Hildebrandt (für Union Investment) Anne Wiktorin (für Facts & Figures) Art-Direktion Frauke Backer/backerdesign.com Publishing Management Birte Kleinebenne Bildredaktion Anneli Wülfing Infografik Markus Kluger, Jens Storkan Lektorat Christiane Barth Litho Frank Eberle Geschäftsführer Soheil Dastyari Verlag Facts & Figures GmbH (ein Unternehmen der Gruner + J ahr AG & Co KG) Am Baumwall 11 D-20459 Hamburg Druck optimal media GmbH Glienholzweg 7 D-17207 Röbel RAUM & mehr erscheint halbjährlich im 19. Jahrgang in deutscher und englischer Sprache. Aktuelle Auflage: 24.000 Exemplare E-Mail an die Redaktion [email protected] 18 RAUM & mehr 1 | 2014 Papier und Druck dieses Magazins sind nach FSC® zertifiziert. Die Druckerei optimal media garantiert eine umweltgerechte Produktionskette. www.union-investment.de/realestate RAUM & mehr 1 | 2014 19 KONZEPTE RICS COMP RICS COMP RICS COMP Das Flächen- Chaos RICS COMP RICS Code of Measuring (COMP) RICS Code of Practice Measuring Practice (COMP) RICS Code of Measuring Practice (COMP) Für welche Fläche Eigentümer gewerblicher Immobilien Mie- te berechnen dürfen, hängt ganz davon ab, wo das Gebäude RICS Code of Measuring Practice (COMP) Gif-Richtlinie Gif-Richtlinie steht. Denn weltweit gelten unterschiedliche Standards zur Gif-Richtlinie Flächenberechnung, wobei vier Normen dominieren. Grob vereinfacht lässt sich sagen: In den USA ist die veranschlag- Gif-Richtlinie te Mietfläche um bis zu 10 Prozent größer als in den meisten Ländern Kontinentaleuropas, in Großbritannien hingegen um bis zu 30 Prozent kleiner. Bald soll Schluss sein mit dem In Großbritannien und in der überwiegenden Zahl der In Großbritannien und in der überwiegenden Zahl der In Großbritannien und in Länder der überwiegenden Zahl und der Osteuropa asiatischen Länder sowie in Zentralundin Osteuropa asiatischen sowie Zentralasiatischender Länder in RICS Zentralund Osteuropa dominiert RICS sowie Codeder of Measuring Practice (COMP). dominiert Code of Measuring Practice (COMP). dominiert RICSinCode of Measuring Practice Berechnet der werden derwerden Regel nur die Regel unmittelbar Berechnet in der nur(COMP). die unmittelbar Berechnet werden in derFlächen. Regel nur die unmittelbar nutzbaren Flächen. nutzbaren nutzbaren Flächen. Gif-Richtlinie In Großbritannien Gif-Richtlinie und in der überwiegenden Zahl der Gif-Richtlinie asiatischen Länder sowie in Zentral- und Osteuropa dominiert der RICS Code of Measuring Practice (COMP). Berechnet werden in der Regel nur die unmittelbar nutzbaren Flächen. Gif-Richtlinie Chaos. Die International Property Measurement Standards Europa-Norm Coalition will einen weltweit einheitlichen Standard zur Flä-Europa-Norm Europa-Norm chenermittlung für Bürogebäude schaffen und so für mehr Transparenz sorgen. Andere Asset-Klassen werden folgen. Erste Ergebnisse sollen im zweiten Halbjahr 2014 vorliegen Was wo zur Was Mietfläche wo zur zählt Mietfläche zählt Wasdie wodrei zurwichtigsten Mietfläche zählt Wie und Bauteile in den Wie die dreiNebenflächen wichtigsten Nebenflächen und Bauteile in den Wie Standards die drei wichtigsten Nebenflächen und Bauteile in den vier zurStandards Flächenberechnung zu Buche schlagen vier zur Flächenberechnung zu Buche schlagen vier Standards zur Flächenberechnung zu Buche schlagen nicht angerechnet nicht angerechnet teilweise angerechnet nicht angerechnet teilweise angerechnet Was wo Mietfläche zählt voll angerechnet teilweise angerechnet voll zur angerechnet Wie die drei wichtigsten Nebenflächen und Bauteile in den voll angerechnet RICS Gif- RICS EuropaANSIEuropa/ vier Standards zur Flächenberechnung zu BucheGifschlagen COMP RICS nicht angerechnet COMP Richtlinie Norm RichtlinieBOMA Gif-COMPEuropaANSINorm / Richtlinie Norm BOMA Europa-Norm DIN EN 15221-1 / DIN 277 ANSI / BOMA ANSI / BOMA ANSI / BOMA ANSI / BOMA teilweise angerechnet Treppenhäuser Treppenhäuser voll angerechnet Treppenhäuser WCs und WCs und Waschräume WCs und Waschräume Waschräume ANSI / BOMA RICS COMP GifEuropaRichtlinie Norm Treppenhäuser Eingangsbereiche Eingangsbereiche Eingangsbereiche WCs und Weitere Informationen Weitere Informationen Waschräume Weitere Informationen www.ipmsc.org www.ipmsc.org www.ipmsc.org www.boma.org www.boma.org Eingangsbereiche www.boma.org www.cen.eu www.cen.eu www.cen.eu www.gif-ev.de www.gif-ev.de www.gif-ev.de www.rics.org www.rics.org Weitere Informationen www.rics.org www.ipmsc.org Recherche: Alexander Heintze, Januar 2014 Januar 2014 Recherche: Alexander Heintze, www.boma.org Recherche: Alexander Heintze, Januar Grafik: Markus Kluger Grafik: Markus Kluger 2014 www.cen.eu Grafik: Markus Klugerwww.gif-ev.de 20 www.rics.org RAUM & mehr 1 | 2014 Recherche: Alexander Heintze, Januar 2014 Europa-Norm In Deutschland sich immer Berechnung In setzt Deutschland setztmehr sichdie immer mehr die Berechnung In Deutschland setzt sich immer mehr der Mietflächeder für gewerblichen Raumdie derBerechnung Gesellschaft Mietfläche für gewerblichen Raum der Gesellschaft der Immobilienwirtschaftliche MietflächefürfürImmobilienwirtschaftliche gewerblichen Raum der Gesellschaft für Forschung (Gif) durch. (Gif) durch. Forschung für (Gif) durch. Die Immobilienwirtschaftliche Richtlinie Die orientiert sichorientiert anForschung der DIN weicht Richtlinie sich277, an der DINaber 277, weicht aber Dieeinigen Richtlinie orientiert sich an der DIN 277, weicht aber in Definitionen ab. in einigen Definitionen ab. in einigen Definitionen ab.setzt sich immer mehr die Berechnung In Deutschland Europa-Norm DIN EN / DIN 277 derEuropa-Norm Mietfläche15221-1 für gewerblichen Raum/ der DIN EN 15221-1 DINGesellschaft 277 Europa-Norm DIN EN 15221-1 / DIN 277 für Immobilienwirtschaftliche Forschung (Gif) durch. Die Richtlinie orientiert sich an der DIN 277, weicht aber in einigen Definitionen ab. ANSI / BOMA Die Europäische regelt zwar ersterzwar Linieindas Facility DieNorm Europäische Norminregelt erster Linie das Facili Die Europäische regeltEin zwar in erster Linie dasdie Facility Management. EinNorm Bestandteil istBestandteil aber die FlächenberechManagement. ist aber FlächenberechManagement. Einder Bestandteil nung, die sichnung, an orientiert. InFlächenberechden meistenIn den meisten dieDIN sich277 anist deraber DINdie 277 orientiert. nung, die sich an der DIN 277 orientiert. In den meisten EU-Ländern werden Flächen nach der DIN EN 15221-1 EU-Ländern werden Flächen nach der DIN EN 15221-1 EU-Ländern werden Flächen nach der DIN EN 15221-1 ermittelt. ermittelt. ermittelt. Die Europäische Norm regelt zwar in erster Linie das Facility ANSI Z65.1 / BOMA Management. Bestandteil ist aber die FlächenberechANSI Z65.1Ein / BOMA ANSI Z65.1 / BOMA nung, die sich an der DIN 277 orientiert. In den meisten EU-Ländern werden Flächen nach der DIN EN 15221-1 ermittelt. ANSI Z65.1 / BOMA In den USA istIndie Floor Area in Floor Area in denMethod USA istfor dieMeasuring Method for Measuring In den Buildings USA istOffice die for Measuring Floor Area in Office desMethod American National Standards Institute Buildings des American National Standards Institute Office Buildings des American National Standards Institute (ANSI) und der(ANSI) Building Owners and Managers Association und der Building Owners and Managers Association (ANSI) und der(BOMA) Building Owners andSie Managers International maßgebend. wird auchAssociation in Kanada, International (BOMA) maßgebend. Sie wird auch in Kanad International maßgebend. Sie genutzt. wirdBerechnungsauchAndere in Kanada, Australien und(BOMA) Südafrika genutzt. Andere Australien und Südafrika BerechnungsAustralien In und Südafrika genutzt. Andere Berechnungsmethoden gibt es USA in New York und Washington C.Floor AreaD.inC. methoden es in New undD. Washington den istgibt die Method forYork Measuring methoden Office gibt esBuildings in New York und Washington C. des American NationalD.Standards Institute (ANSI) und der Building Owners and Managers Association International (BOMA) maßgebend. Sie wird auch in Kanada, Australien und Südafrika genutzt. Andere BerechnungsRAUM & mehr 1 | 2014 21 methoden gibt es in New York und Washington D. C. Eine neue Art der Spezialimmobilie heißt PORTFOLIO Rechenzentrum. Experten erwarten, dass Lagerräume der Flächenbedarf für Gebäude zur „In den USA sind Rechenzentren schon eine eigene Asset-Klasse.“ Datenspeicherung europaweit deutlich steigen wird. Von Alexander Heintze Rupprecht Rittweger, Gründer und Geschäftsführer von E-Shelter für Gigabytes Strato-Techniker arbeiten an der Stromversorgung im Doppelboden eines Datenraums (oben). Regelmäßig werden die Filtermatten in der Frischluftkühlung der Server ausgetauscht. Ein Mitarbeiter des Rechenzentrenbetreibers Strato setzt eine Speichereinheit in einen Serverschrank ein. sind das unscheinbare Gebäude, vollgestopft mit Türmen, den sogenannten Racks, in denen sich die Server und Speichermedien befinden. Die äußerlich wenig spektakulären Datenlager erleben derzeit einen wahren Bauboom. Vor allem in Deutschland steigt die Nachfrage. Spätestens seit dem Bekanntwerden der Abgreifaktionen ausländischer Geheimdienste drängen Firmen ihre Internetanbieter dazu, ihre Daten in inländischen Rechenzentren aufzubewahren. In der Hoffnung, dass die vergleichsweise strengen deutschen Datenschutzgesetze e inen Zugriff durch Unbefugte unmöglich machen. Die steigende Flächennachfrage weckt das Interesse der internationalen Investoren. Das Unter nehmen White Label Real Asset Products aus Schwielowsee bei Berlin sucht derzeit für zwei institutionelle Fonds aus den USA und aus Asien Datencenter in Europa. Erste Objekte wurden bereits für circa 767 Exabyte Daten Standorte werden selten aufgegeben Fotos: STRATO AG (3); E-shelter D ie Geheimdienste werden sich in Zukunft immer schwerer tun, alle Daten von Bürgern abzufangen. Schon allein aus technischen Gründen. Denn das Datenaufkommen verdoppelt sich etwa alle zwei Jahre. Der Internetausrüster Cisco schätzt, dass in diesem Jahr 767 Exabyte Daten über das Internet gehen. Ein Exabyte steht für eine Trillion Byte oder eine Milliarde Gigabyte: eine unvorstellbar große Zahl mit 18 Nullen. Um diese gigantischen Datenmengen zu speichern, wächst zwangsläufig die weltweite Speicherkapazität. Sie wird in zwei Jahren etwa 7.200 Exabyte betragen, schätzt das IT-Beratungsunternehmen IDC. Alle diese Daten lagern nicht in einer nebulö sen Internetwolke, sondern in handfesten Gebäuden, auf heimischen und auf firmeneigenen Rechnern und bei spezialisierten Anbietern, die die Daten in Rechenzentren unterbringen. In der Regel In diesen sind nicht nur kilometerweise Kabel verlegt, sondern ist auch die hochsensible Belüftung untergebracht. Die Server verbrauchen jede Menge Energie, die zu mehr als 90 Prozent in Form von Wärme wieder abgegeben wird. Durch die Doppelböden strömt daher ständig kalte Luft, um die Server an Ort und Stelle kühlen zu können. Und damit der Luftaustausch funktioniert, müssen die Räume hoch genug sein. Hinzu kommen bauliche Besonderheiten wie Sicherheitsschleusen, Zugangskontrollen, Autosperren, Brandschutzauflagen, Platz für Notstromaggregate bis hin zu schusssicheren Glasscheiben, um die Daten maximal zu sichern. Auch Energieeffizienz und Nachhaltigkeit spielen beim Bau von Rechenzentren eine besondere Rolle. Denn die Unternehmen, die ihre Daten in Rechenzentren lagern, zahlen neben den Mietkosten in der Regel auch die hohen Stromkosten. Und die sind, sagt White-LabelGeschäftsführer Thomas Pohle, in der Tat eine Frage der Lage: Wegen der immensen Strommengen, die ein großes Datencenter verbraucht, ist die Nähe zu einem Umspannwerk vorteilhaft. Ebenso günstig ist der Zugang zu einer Hauptleitung des Internets. 100 Millionen Euro in den Niederlanden erworben, jetzt rückt Deutschland in den Fokus. Auch wenn in Europas Immobilienwirtschaft Datencenter bislang noch keine herausragende Rolle spielen, „haben sie aber nicht zuletzt wegen der Entwicklungen in der IT-Branche ein enormes Wachstumspotenzial“, ist White-Label-Geschäftsführer Peret Bergmann überzeugt. „In den USA sind Rechenzentren schon eine eigene Asset-Klasse“, ergänzt Rupprecht Rittweger, Gründer und Geschäftsführer von E-Shelter, einem der größten Entwickler und Betreiber von Datencentern in Europa. In Deutschland dagegen beginnen sich erst jetzt Investoren dafür zu interessieren. Die Zurückhaltung ist verständlich. Schließlich sind Rechenzentren ausgesprochene Spezialimmobilien. Nicht jedes Gebäude, in das man einen Computer stellen kann, eignet sich dafür. Die meterhohen Racks wiegen schon mal 600 Kilogramm. Für die Tragfähigkeit der Böden eine hohe Belastung. Zumal es sich meist um Doppelböden handelt. Diese Anforderungen begrenzen die Zahl der infrage kommenden Standorte. Beliebt ist in Deutschland Frankfurt am Main. Mindestens ein Drittel der großen Rechenzentren, in denen mehr als 5.000 Server untergebracht werden können, stehen in Hessen. Der überzeugende Standortvorteil: In der Mainmetropole laufen zwei große Datenleitungen des weltweiten Netzes zusammen. Hier befindet sich auch der Internetknoten mit dem meisten Datenverkehr weltweit. Nach Einschätzung des US-Unternehmens Broadcom eignen sich in Deutschland immerhin etwa 200 Standorte für Rechenzentren. Stimmen alle Rahmenbedingungen, bieten sie dem Investor einen hohen und langfristigen Cashflow. Die Objektrenditen liegen zwischen 7 und 10 Prozent bei vergleichsweise hoher Sicherheit. Denn die Betreiber von Rechenzentren unterschreiben oft langfristige Mietverträge. Und kaum ein Nutzer gibt seinen Standort ohne Weiteres auf. Dazu sind die verbauten Investitionen zu hoch, und der Aufwand für den Umzug ist gigantisch: Derzeit baut das Webhosting-Unternehmen Strato in Berlin sein Rechenzentrum im laufenden Betrieb aus. Dazu müssen 55.000 Server umziehen, ohne dass das Internet für die Kunden abgeschaltet wird. In den kommenden fünf Jahren werden 700 Serverschränke verlagert, gut 550 Kilometer Kabel verlegt und mehr als 45.000 Schrauben eingedreht. Wer so viel Aufwand betreibt, wird kaum nach wenigen Jahren wieder ausziehen. Auch um die mögliche Pleite eines Betreibers sorgt sich der WhiteLabel-Experte nicht. Viele Anbieter, sagt Pohle, stünden bereit, um ein Rechenzentrum sofort zu übernehmen. Und selbst wenn die 3 werden 2014 über das Internet verbreitet. Ein Exabyte sind 22 RAUM & mehr 1 | 2014 eine Milliarde Gigabyte. RAUM & mehr 1 | 2014 23 PORTFOLIO MÄRKTE Die aktuelle Investitionsklimastudie von Union Investment zeigt: Die Suche nach alternativen k omplette Technik entfernt würde, hätte xion in Frankfurt am Main kürzlich sein man noch eine vermietbare Lagerhalle – neuntes Rechenzentrum in Betrieb gedann allerdings zu ungünstigeren Mietnommen. Und auch der Bau mittlerer und konditionen. Was also könnte dem Inves kleinerer Center zieht an. Rüsselsheim tor Sorgen bereiten? Die größten Risiken etwa hat als eine der ersten Städte in liegen nach Einschätzung von Thomas Hoch gesichert: Rechenzentren – hier ein Gebäude Deutschland eine sogenannte City-Cloud Kral, Leiter Bewertung bei der Real Estate des Betreibers E-Shelter – müssen besonderen bekommen. Unternehmen können DaAdvisory Group in Deutschland, in Inno- technisch-funktionalen Ansprüchen genügen. tenverkehr, -sicherung oder Rechnerleis vationen und in technischem Fortschritt. tung in das 4.500 Quadratmeter große Denn: „Niemand weiß, wie sich die Technik in 10 oder 15 Jahren entRechenzentrum verlagern. Und dem Vernehmen nach plant auch der wickeln wird“, gibt Kral zu bedenken. US-Gigant Microsoft ein neues Datencenter in Deutschland. Der InterFür Investoren wird es künftig mehr Investitionsmöglichkeiten netkonzern Google schließlich will angeblich sogar ein schwimmendes geben: Laut dem Berliner Borderstep Institut wächst die Zahl großer Rechenzentrum auf einem Ex-Containerschiff bauen. Das bewegliche Datencenter wäre dann dem Zugriff einzelner Staaten entzogen. • Rechenzentren mit mehr als 5.000 Servern. So hat der Betreiber Inter- „Hier gelten andere Maßstäbe“ Zu Unrecht fristen Rechenzentren bei Immobilieninvestoren ein Schattendasein, meint Experte Thomas Kral Fotos: E-shelter; REAG AG Woran liegt es, dass Rechenzentren bei den Investoren in Deutschland noch nicht angekommen sind? Es gibt vor allem auf der Immobilienseite eine zögerliche Haltung, weil viele noch nicht wissen, wie Datencenter zu beurteilen sind. Die IT- und die Immobilienverantwortlichen sprechen offenbar zu wenig miteinander, und wenn doch, dann in verschiedenen Sprachen. Wenn man diese beiden Seiten zusammenbringt, kann viel Potenzial gehoben werden. Wie viel Potenzial gibt es denn aus Investorensicht? Allein in Frankfurt gibt es schätzungsweise 40 größere Datencenter – die kleinen firmen- und behördeneigenen nicht mitgezählt. Davon wird so gut wie keines von den großen Immobilieninvestoren gehalten. Potenzial gäbe es vor allem für institutio nelle Investoren, die viel Kundengeld zu investieren haben. 100 bis 150 Millionen Euro sind eine gängige Losgröße. Trotz eines wachsenden Marktes bleibt es aber ein Spezialprodukt, das sollte man nicht vergessen. 24 RAUM & mehr 1 | 2014 Wo sind die größten Hürden? Die klassischen Immobilienregeln gelten hier nicht. Lage, Lage, Lage ist bei einem Rechenzentrum etwas ganz anderes als bei einer Büroimmobilie. Es interessiert zum Beispiel nicht, ob eine U-Bahn in der Nähe ist. Im Gegenteil: Es sollte lieber ein diskreter Standort sein, der den Betrieb nicht stört. Dafür sind die Nähe zu einer Breitbandverbindung und die Strommenge und -verfügbarkeit enorm wichtig. Auch Der Immobilienökonom Thomas Kral leitet den Bereich Immobilienbewertung bei der Real Estate Advisory Group in Deutschland. typische Kennzahlen zu Gebäudeeffizienz, Baukosten und Wiedervermietbarkeit entsprechen nicht gängigen Erfahrungswerten. Ein Anteil von 50 Prozent Technikfläche wäre in „normalen“ Gebäuden undenkbar. Es gelten andere Maßstäbe. Die Immobi lienprofis hadern zudem mit der Unsicherheit und der fehlenden Vergleichbarkeit. Der Markt ist nicht so transparent wie im Wohnungs- oder Bürosektor. Wenn diese Hürden einmal genommen sind, merkt man, dass gute Standorte nicht beliebig duplizierbar sind. Im Gegenzug winken überdurchschnittliche Renditen. Ist das in anderen Ländern anders? In den USA zum Beispiel gibt es Anleger und Reits, die auf diese Asset-Klasse spezialisiert sind. Es würde mich nicht wundern, wenn man das Thema in einigen Jahren auch in Deutschland anders sieht als heute. Denn wieso sollte der deutsche Rechenzentrenmarkt nicht auch von einem Outsourcing-Trend profitieren wie seinerzeit die Logistikimmobilien? Das Interview führte Alexander Heintze. Anlagestrategien zwingt europäische Investoren Mehr Mut zum Risiko D zu mehr Risikobereitschaft. Dennoch erwarten sie weitere Preissteigerungen im Core-Segment as aktuelle Niedrigzinsumfeld beeinflusst die Investitionsentscheidungen professioneller europäischer Immobilienanleger immer stärker. Die massive Nachfrage nach sicheren Investitionen lässt Core-Immobilien teuer und zur Mangelware werden und zwingt europäische Investoren zunehmend, sich alternativen Anlagestrategien zuzuwenden. Wie die aktuelle Investitionsklimastudie von Union Investment zeigt, stehen sichere Anlagen zwar nach wie vor im Fokus. Damit ist in Zeiten historisch niedriger Zinsen jedoch kaum noch Gewinn zu erwirtschaften. Investoren tendieren daher vermehrt dazu, ausgetretene Pfade zu verlassen und mehr zu wagen. Insbesondere britische Investoren sind mehrheitlich bereit, höhere Risiken auf sich zu nehmen: Knapp zwei Drittel der Entscheider aus Großbritannien akzeptieren dies mittlerweile, um wieder angemessene Renditen erzielen zu können. Auch in Frankreich ist dieser Trend erkennbar. War vor einem halben Jahr nur für ein Fünftel der französischen Investoren die Rendite wichtigstes Anlagekriterium, sind es aktuell bereits 44 Prozent. In Deutschland führt der anhaltende Wettbewerb um Anlageobjekte im Core-Segment ebenfalls zu einer Konzentration auf risikoreichere und damit renditestärkere Investments, obwohl hier Rendite und S icherheit nach wie vor als gleichermaßen wichtig erachtet werden. Als alterna tive Anlagestrategie ziehen die Experten insbesondere die Investition in Objekte mit kürzeren Mietvertragslaufzeiten in Erwägung. Verbesserte wirtschaftliche Lage Darüber hinaus verstärkt sich der Trend, sich an Projektentwicklungen zu beteiligen. „Etwa die Hälfte unseres eigenen Investmentvolumens der vergangenen beiden Jahre von circa 4,5 Milliarden Euro entfiel bereits auf Projektkäufe“, bekräftigt Reinhard Kutscher, Vorsitzender der Geschäftsführung der Union Investment Real Estate GmbH, die These. „Wir gehen davon aus, dass Projekt- und Bestandsentwicklungen künftig eine stärkere Rolle bei den Investoren spielen werden“, ergänzt Kutscher. Das Dilemma zwischen Sicherheit und Rendite äußert sich bei der Einschätzung der künftigen Anlagestrategie. So wollen Investoren stärker in Gebäude investieren, die nicht nur von einem Großmieter, sondern von mehreren Mietern genutzt werden, um Klumpenrisiken zu vermeiden. Knapp die Hälfte der Entscheider (49 Prozent) bevorzugt aus dem Sicherheitsaspekt heraus zudem die Konzentration auf europäische Kernländer. „Die Euro-Krise beeinflusst die Investitionsentscheidungen nachhaltiger als erwartet“, erläutert Kutscher. „Höhere Renditen lassen sich im Augenblick jedoch nur erwirtschaften, wenn man bereit ist, kalkulierte Risiken einzugehen“, fügt er hinzu. Eine stärkere Gewichtung von außereuropäischen Investitionen ziehen dennoch nur wenige Investoren (14 Prozent) in Betracht. Obwohl die Bereitschaft wächst, alternative Wege einzuschlagen, bescheinigen die Experten dem Core-Segment noch immer Wachstumspotenzial. Insbesondere im eigenen Land, aber auch in den USA wird mit steigenden Preisen im Core-Segment gerechnet. Weniger als ein Viertel der Befragten erwartet dies in den Ländern Italien, Portugal und Japan. Im Aufwärtstrend Investitionsklimaindex* in Punkten Frankreich Deutschland 75 Großbritannien 70 65 60 55 2010 2011 2012 2013 * Erhebung im Frühjahr und im Herbst Quelle: Union Investment, Investitionsklimastudie, Januar 2014 Trotz der noch immer instabilen Lage auf einigen europäischen Immobilienmärkten schätzen die Investoren in den drei größten europäischen Volkswirtschaften ihre wirtschaftliche Lage besser ein als im Vorjahr. Nur 6 Prozent sehen ihr Unternehmen in einer schlechteren Verfassung. Auch für das Investmentjahr 2014 rechnen deutsche und britische Investoren mit einem deutlichen Aufwärtstrend. 95 beziehungsweise 96 Prozent erwarten, dass es ihrem Unternehmen in zwölf Monaten besser gehen wird. Die Franzosen bleiben mit 78 Prozent • etwas zurückhaltender. RAUM & mehr 1 | 2014 25 Union InvestmentManager Lars Richter machte das in die Jahre gekommene Wandsbek Quarree in Hamburg wieder fit für den Wettbewerb. KONZEPTE Europas Shoppingcenter-Landkarte verjüngt sich – viele Malls werden Die Königs- erweitert und modernisiert. Veränderte Kundenansprüche und neue Labels fordern mehr Platz. Von Miriam Beul-Ramacher Disziplin 46 Jahre hat er schon auf dem Buckel, der Ruhr-Park Bochum. Seit zwei Jahren wird das älteste Einkaufszentrum Deutschlands schrittweise umgebaut und vergrößert. „Aus einer Fachmarkt-Agglomeration soll ein zusammenhängender Gebäudekomplex mit urbanem Charakter werden“, beschreibt Michael Maas die Aufgabenstellung. Der Architekt aus Münster hat die Umbaumaßnahmen von Anfang an begleitet. Zusammen mit dem Centermanager, dem Essener Unternehmen MFI Management für Immobilien, hat Maas Kundenbefragungen durchgeführt und die gestalterischen Eckpunkte festgelegt. „Die Ruhr-Park-Kunden haben sich eine Beibehaltung der offenen Struktur gewünscht. Jetzt bekommen sie eine moderne Einkaufsadresse mit hohem Wiedererkennungswert“, berichtet der Architekt. Trotzdem greifen die Umbauten massiv ins ursprüngliche Flächenlayout des Ruhr-Parks ein. Die überholte Sackgassenstruktur im Hauptgebäude macht einer modernen Wegführung mit Rundlauf Platz, die Anordnung aller Bauten auf dem 254.000 Quadratmeter großen Gelände wird durch den Abriss dezentraler Gebäude und die Erweiterung von Bestandsimmobilien kompakter. Doch darf man das einfach? „Die größte Hürde war das Baurecht“, gesteht Maas. Der aufgelockerten Ursprungsbebauung lagen vier einzelne Bebauungspläne zugrunde, die zu einem einzigen verschmolzen werden sollten. „Allein das hat drei Jahre gedauert“, berichtet der Architekt. Der Umbau ist inzwischen weit fortgeschritten. Aus dem früheren Quelle-Kaufhaus wurde eine moderne Verkaufsadresse für 3 Fotos: Union Investment; Sebastian Vollmert/Union Investment Wandsbek Quarree in Hamburg: Das Objekt von Union Investment wurde um 6.000 Quadratmeter erweitert. 26 RAUM & mehr 1 | 2014 RAUM & mehr 1 | 2014 27 Pasing Arcaden in München: Shops und Gastronomie auf 39.000 Quadratmetern Verkaufsfläche. KONZEPTE den Modehändler Sinn Leffers und den Elektronikriesen Mediamarkt. Beim zweiten Bauabschnitt verschwanden die ehemaligen Toys„R“Usund Woolworth-Flächen. Der Gebäudeteil wurde saniert und vergrößert und wird nun von den beiden Young-Fashion-Anbietern H&M sowie New Yorker genutzt. Die Arbeiten am dritten Bauabschnitt, der die Laufwege in den Gebäuden neu ordnet, dauern noch an. In einem weiteren neuen Bauteil entsteht später ein bisher nicht vorhandener Food-Court – eine Erlebniszone mit verschiedenen Restaurants und Imbissen. 140 Millionen Euro gibt Eigentümer Ivanhoé Cambridge für die Verjüngung des Ruhr-Parks aus. Ein stattliches Sümmchen, aber mitnichten ein Einzelfall. Hohe Investitionen geplant Ende vergangenen Jahres etwa kündigte die Commerz Real Gruppe an, rund 120 Millionen Euro in die Erweiterung von drei Shoppingcentern investieren zu wollen. „Dem anhaltenden Interesse an Flächen in unseren Centern tragen wir mit umfänglichen Erweiterungsinvestitionen Rechnung“, sagt Roland Holschuh, als Immobilienvorstand von Commerz Real auch zuständig für Shoppingcenter. Rund 30 Millionen Euro fließen etwa nach Großbritannien in den Ausbau des Westfield London, das mit 150.000 Quadratmetern Verkaufsfläche bereits vor dem Umbau delsexperte Gerhard K. Kemper, Geschäftsführer der Düsseldorfer Bedas größte Einkaufszentrum Europas ist. In den kommenden Monaten ratungsfirma Geka Kemper. Wer jetzt nicht reagiere und seine Strategie werden über der bestehenden Fläche des Kaufhauses Marks & Spenüberdenke, laufe Gefahr, den Anschluss zu verpassen. cer zwei zusätzliche Geschosse mit 8.300 Quadratmetern entstehen. Auch wenn nicht alle Maßnahmen bekannt sind oder publik gemacht Etwa 80 Millionen Euro lässt sich der Fondsinitiator die Erweiterung werden: Die Shoppingcenter-Investmentberater von Jones Lang LaSalle des Orio-Centers im norditalienischen Bergamo kosten. Die vermiet(JLL) haben a llein in Deutschland elf Erweiterungsprojekte mit rund bare Fläche wird sich hier durch den Umbau von 52.000 auf 69.000 73.000 Quadratmetern zusätzlicher Verkaufsfläche identifiziert (siehe Landkarte auf Seite 31). Quadratmeter erhöhen. Ein Food-Court mit 4.000 Quadratmetern Fläche sowie ein Multiplexkino mit acht Sälen Ein Projekt mit einem Plus von 7.000 Quadratmesollen die Attraktivität des Centers zusätzlich tern – die Pasing Arcaden in München – wurde besteigern. Auch bei dem von Multi Development reits 2013 abgeschlossen. In der Realisierungsphase entwickelten Einkaufsparadies Forum Bornova befinden sich der Übersicht zufolge das Bero Zentrum in Izmir sieht die Commerz Real Gruppe Handin Oberhausen (plus 12.000 Quadratmeter), das Hanlungsbedarf und wird die Bestandsfläche dort sa Center in Bottrop (plus 5.000 Quadratmeter), das um 2.000 Quadratmeter vergrößern. Das InErtl Center im bayerischen Hallstadt (plus 7.000 Quavestitionsvolumen liegt bei 8 Millionen Euro. dratmeter) sowie das Blechen-Carré im brandenburinvestiert Union Investment in die Einzelhandelsinvestoren reagieren mit Mogischen Cottbus (plus 6.500 Quadratmeter). Sechs Erweiterung des Shoppingcenters Les dernisierungs- und Erweiterungsinvestitionen weitere Vergrößerungsprojekte sind in Planung, so Grands Prés im belgischen Mons. auch auf den wachsenden Konkurrenzdruck, unter anderem in Frankfurt am Main, Osnabrück und der durch den Onlinehandel teilweise zunimmt. Lübeck. „Erweiterungen machen natürlich nur bei „Shoppingcenter erfüllen heutzutage soziale Shoppingcentern mit guter Performance Sinn“, relaFunktionen, sind Orte der Begegnung und Komtiviert Sabine Keulertz, die das Team Shoppingcentermunikation. Die Aufenthalts- und ErlebnisqualiInvestment bei JLL leitet. tät muss sich dementsprechend verbessern, vor Die Beweggründe für das Aufstocken von Verallem mit Blick auf die Wachstumszahlen von kaufsflächen seien dabei recht unterschiedlich. „Mal werden in Deutschland bis 2015 um Zalando & Co“, sagt beispielsweise Einzelhansollen bestehende Center attraktiver für gefragte oder insgesamt 73.000 Quadratmeter neue Labels werden, die zusätzliche Kundenströme mobilisieren und dadurch die Umsätze steigern. Aber auch die Optimierung eines benachbarten Einkaufszentrums kann Auslöser für E rweiterungsüberlegungen sein“, sagt Keulertz. Neue Mieter gewinnen 70 11 Einkaufszentren Fotos: mfi; JLL Millionen Euro So geschehen beim Wandsbek Quarree in Hamburg, einem Objekt von Union Investment. Das 1988 errichtete Einkaufszentrum liegt nur drei Kilometer von der Hamburger Meile, einem stark frequentierten Center von ECE Projektmanagement, entfernt. „Die Konkurrenzsituation für das Wandsbek Quarree hat sich über die Jahre verschärft, die Einzugsbereiche beider Center überschneiden sich“, sagt Lars Richter, Abteilungsleiter Shoppingcenter bei der Union Investment Real Estate GmbH. Umfragen hatten zudem ergeben, dass Kunden das Wandsbek Quarree verließen, um Fashion-Einkäufe im 500 Meter weit entfernten Kaufhaus von C&A zu erledigen. Das ist inzwischen Vergangenheit. Durch den Zukauf einer benachbarten Volksbank- Immobilie wurde das Wandsbek Quarree in zwölf Monaten Umbauzeit um 6.000 Quadratmeter auf rund 36.000 Quadratmeter Verkaufsfläche erweitert. Prelios Deutschland konzipierte und realisierte die Projektentwicklung mit anschließender Flächenvermarktung für Union Investment. Das Center erhielt zugleich eine Neupositionierung mit selbstbewusstem Auftritt und eindeutiger Ausrichtung zum beliebten Wandsbeker Marktplatz. Für den fertigen Neubau wurde C&A als Ankermieter gewonnen. Der frühere Fashion-Konkurrent belegt im Wandsbek Quarree insgesamt 4.800 Quadratmeter Fläche. H&M konnte im Anbau seinen größeren Flächenbedarf decken und breitet sich nun auf 2.650 Quadratmetern aus. „Durch die Erweiterungsflächen, eine neue Fassadengestaltung sowie Aufwertungen im Centerdesign haben wir unsere Immobilie im Ganzen konkurrenz- und zukunftsfähig gemacht“, hebt Richter hervor. Zwar wurde das Mehr an Verkaufsflächen in Hamburg kontrovers diskutiert. Weit mehr Aktenordner füllt jedoch das Erweiterungsprojekt Les Grands Prés im belgischen Mons, ein Objekt des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Europa. Grund: Auf der Suche nach einem Standort für ein drittes Möbelhaus in Belgien stieß Ikea auf das erfolgreiche Union Investment-Center in Mons. Eine Ansiedlung in unmittelbarer Nachbarschaft der gut besuchten Einkaufsimmobilie schwebte den Schweden rasch vor. Die Lösung brachte ein hart verhandelter und hochkomplexer Grundstückstausch: Union Investment gab Bauland rund um das Fonds objekt an Ikea ab und erhielt im Gegenzug von der Stadt Mons Ausgleichsflächen sowie die Erlaubnis, das Les Grands Prés um 9.600 3 „Erweiterungen machen nur bei Shoppingcentern mit guter Performance Sinn.“ Sabine Keulertz, Teamleiterin Shoppingcenter-Investment bei Jones Lang LaSalle Verkaufsfläche erweitert 28 RAUM & mehr 1 | 2014 RAUM & mehr 1 | 2014 29 Ausbau von Shoppingcentern in Deutschland KONZEPTE Erweiterungsvorhaben bis zum Jahr 2015, Gesamtfläche in m2, in Klammern: Erweiterungsfläche in m2 geplant Stadtzentrum Lübeck im Bau Randlage Citti-Park fertiggestellt außerhalb 34.300 m2 vorhandene Norderstedt (8.600 m2) Flächen Herold-Center 33.000 m2 Hamburg (7.000 m2) Osnabrück Phoenix-Center Kamp-Promenade 28.200 m2 18.300 m2 (2.550 m2) (5.300 m2) Bottrop Hansa Center 11.000 m2 (5.000 m2) Fotos: Akasya Park Ümraniye Istanbul (Simulation); Union Investment (2) Der Sophienhof in Kiel, ein Einkaufszentrum von Union Investment, wurde im Jahr 2013 komplett renoviert und neu positioniert (rechts). Der Akasya Park Ümraniye (unten links) in Istanbul soll zur Erlebniswelt mit 100.000 Quadratmetern Fläche ausgebaut werden. Les Grands Prés, ein Shoppingcenter von Union Investment im belgischen Mons (unten rechts), wird in den kommenden Jahren umfassend erweitert. 30 RAUM & mehr 1 | 2014 Cottbus Bochum Blechen-Carré Quadratmeter Verkaufsfläche 40.000 Quadratmetern Ruhr-Park 2 25.500 m zu erweitern. Ikea-Neu- und Verkaufsfläche seien 71.500 m2 (6.500 m2) Oberhausen Shoppingcenter-Umbau erschlichtweg zu klein für (0 m2*) Bero Zentrum forderten die Errichtung neutürkische MarktverhältHallstadt 32.000 m2 Ertl Center 2 er Parkplätze, eine angepasste nisse. „Die Gebäude ha(12.000 m ) 29.000 m2 Wegführung sowie den Bau ben eine Zeit lang als Ein(7.000 m2) eines weiteren Autobahnankaufszentren funktioniert, doch die Frankfurt/M. Fürth Hessen-Center schlusses. Ansprüche der Händler und KunCity-Center 53.000 m2 2 Nicht nur Größe und Kompleden sind mit der Zeit gewach30.000 m (15.000 m2) Erweiterungen 2 (4.000 m ) xität des Projekts kosteten sen. Als Anschlussnutzungen 2013–2015 Zeit, auch die Zahl der Profür die alten Center sieht man 7.000 m2 fertiggestellt München 18.500 m2 im Bau jektbeteiligten sorgte für eiKrankenhäuser, Schulen oder Pasing Arcaden nen gewissen Kaugummi-EfWohnungen“, berichtet Hohl37.000 m2 53.450 m2 geplant 2 (7.000 m ) fekt. Neben Union Investment mann. Zum anderen nennt der Experte das rasante Beals Investor waren in die Pla*Erweiterung und Rückbau gleichen sich aus nungen City Mall und Ikea als völkerungswachstum, das sich Entwickler, Carrefour als Ankervor allem in den türkischen Großstädten in reger mieter, die Stadt als Grundstückseigentümerin, das Land Belgien sowie Neubautätigkeit niederschlägt. „Hypermärkte, die vor kaum 20 Jahdie Europäische Union als Träger der Infrastrukturmaßnahmen involviert. ren in Randlagen errichtet wurden, befinden sich heute mitten in der Stadt. Das heißt, reine Nahversorgungsimmobilien werden in moder„Aufgrund der vielen unterschiedlichen Interessen stand diese Centererweiterung sehr im Fokus öffentlicher Diskussionen. Bis zum ne Shoppingcenter mit Mode- und Entertainmentkompetenz ausgeVertragsabschluss haben wir vier Jahre gebraucht. Die Realisierung baut“, sagt Hohlmann. wird noch einmal drei bis vier Jahre in Anspruch nehmen. Die Verträge Ein Beispiel dafür ist das Carrefour Ümraniye in Istanbul. ECE wird gibt es in bis zu 100 Versionen, und die Akten füllen Flure“, berichtet gemeinsam mit der türkischen Akasya Group das bestehende ShopProjektleiter Lars Richter. Von der Umsetzung aller Maßnahmen sind pingcenter zu einer Einkaufs-, Büro- und Erlebnisimmobilie mit 100.000 110.000 Quadratmeter Grundstücksfläche betroffen, mit 1.450 zusätzQuadratmetern Fläche und 240 Shops ausbauen. Im Verlauf des Jahres lichen Stellplätzen – allein 70 Millionen Euro investiert Union Invest2015 sollen die Arbeiten an dem 200-Millionen-Euro-Vorhaben abgement. Die Einigung beschreibt der Union Investment-Mann als einen schlossen sein, dann wird das Center Akasya Park heißen. „Vor zehn „schwierigen politischen Drahtseilakt“. Vor allem weil die Stadt Mons Jahren lebten im Einzugsgebiet des Centers 700.000 Menschen, heuvom Flächenzuwachs im Les Grand Prés zunächst wenig begeistert te sind es drei Millionen. Die vielen neuen Einwohner brauchen auch war. Ikea habe man andererseits unbedingt für den Standort gewinEinkaufsmöglichkeiten“, sagt Hohlmann. Das Gute: Entwickler wie nen wollen. „Sechs bis sieben Millionen Möbelkunden im Jahr sowie ECE bekommen von den türkischen Behörden viel Rückendeckung. üppige Gewerbesteuereinnahmen hatten bei der Meinungsbildung „Die Politik verschließt sich nicht. Man sieht, dass die Städte wachdoch ein großes Gewicht“, ergänzt Richter. Umgekehrt gehe er davon sen“, sagt der ECE-Mann. aus, dass eine Centererweiterung ohne Ikea nicht genehmigt worden Weil die meisten westeuropäischen Länder und Regionen eher wäre. Mit solch komplizierten Gemengelagen hat man es in anderen mit Bevölkerungsrückgängen zu kämpfen haben, mögen solche AlliTeilen Europas nicht zu tun. In der Türkei etwa, das mit Shoppingcenanzen zwischen Politik, Behörden, Centerbetreibern und -investoren tern unterversorgt ist, seien „Erweiterungen ein großes Thema“, sagt dort schwieriger zu erzielen sein. Dass sie möglich sind, zeigen die Andreas Hohlmann, der für den deutschen Shoppingcenter-Entwickler vielen genannten Beispiele. Voraussetzung: Die Argumente müssen und -Betreiber ECE das Türkei-Geschäft leitet. überzeugen. Dann aber stehen der Zukunft – und den Kunden – Die Ursachen für den Erneuerungstrend türkischer Shoppingcenter alle Türen offen. • sind vielfältig. Da wären zum einen Gebäudealter und -qualität. Viele Center der ersten Generation, also aus den 1990er-Jahren, werden imBildergalerie: Mehr Fotos bedeutender internationaler Shoppingcenter mer häufiger vom Markt genommen: Shoppingcenter mit 30.000 bis RAUM & mehr 1 | 2014 31 KONZEPTE Der Japanische Teegarten im Golden Gate Park in San Francisco: Der vier Quadratkilometer große Park entstand Ende des 19. Jahrhunderts und gehört zu den größten Parks der Welt. Parks Foto: Philippe Renault/hemis.fr/laif erobern die Stadt Als Städter verbringen wir einen Großteil unseres Lebens in geschlossenen Räumen. Nur gut, dass es Parks gibt – hier hat man Erde unter den Füßen und einen freien Himmel über dem Kopf. Von Petra Nickisch 32 RAUM & mehr 1 | 2014 RAUM & mehr 1 | 2014 33 3 KONZEPTE 280 imperiale Parks und Gärten sowie weitere insgesamt gut 2.000 Grünanlagen lassen sich in Wien zählen. Damit besteht mehr als die Hälfte Fotos: London Aerial/Photoshot; Union Investment (Simulation); Thomas Linkel/laif M des Stadtgebiets aus Grünflächen. it fließenden Bewegungen hebt die Frau in der roten Jogginghose ihren rechten Arm und sinkt zeitgleich in einen tiefen Ausfallschritt. Eine Gruppe älterer Herrschaften im Pekinger Tiantan-Park tut es ihr gleich. Fast synchron schreiten die Männer und Frauen in dieselbe Richtung und führen dabei ihre Hände vor dem Körper entlang. Ihre Gesichter wirken konzentriert und doch entspannt. Kein seltener Anblick in den Parks der chinesischen Hauptstadt: Tai-Chi, das chinesische Schattenboxen, ist Volkssport im Reich der Mitte, und viele verlassen ihre Wohnungen oft schon vor dem Frühstück, um sich draußen im Grünen fit zu halten. Das tun eine Menge Großstädter überall auf der Welt: Büroangestellte joggen durch den Berliner Tiergarten, Studentinnen rollen im Go lden Gate Park in San Francisco die Yogamatten aus, und in N izzas Schlossberg-Park binden junge Slackliner ihr Gurtband zwischen den Bäumen fest. Was heute selbstverständlich ist, begann sich erst vor etwa 100 Jahren zu entwickeln. Zuvor legte man die eher unbequeme Sonntagskleidung an, wenn man sich auf ausgedehnte Spaziergänge in einen der wenigen Parks begab, die im 19. Jahrhundert überhaupt für die Öffentlichkeit zugänglich waren: Anlagen wie etwa der Wiener Stadtpark oder der Central Park in New York entstanden zu dieser Zeit. Heute ist er nicht mehr aus Manhattan wegzudenken, der 1873 eingeweihte Central Park, die grüne Lunge New Yorks. Mehr als 25 Millionen Besucher bevölkern jedes Jahr das 3,5 Quadratkilometer große, von Wegen durchzogene Rechteck, das sich zwischen Fifth Avenue im Osten und Columbus Avenue im Westen von der 59. bis hinauf zur 110. Straße erstreckt. Seine hohe Anziehungskraft verdankt der Central Park dabei nicht allein der Vielzahl an Sport-, Musik- und anderen kulturellen Veranstaltungen, die regelmäßig Massen von Menschen anziehen. Vor allem – und trotz allem – ist der Central Park ein Ort der Ruhe geblieben, wo der Lärm der Stadt (fast) nicht mehr zu hören ist und die gestressten New Yorker in der Mittagspause oder beim Sonntagsspaziergang ein wenig Abstand finden können zur Hektik ihrer Großstadt. Erste Ideen für solche Volksgärten und innerstädtische Erholungsgebiete kamen bereits Ende des 18. Jahrhunderts auf – zu Beginn der Industrialisierung. Auf der Suche nach Arbeit zogen immer mehr Menschen vom Land in die Städte, sodass deren Einwohnerzahlen rasant anstiegen. Die Folge: In den Wohnungen der neuen Arbeiterklasse herrschte drangvolle Enge. Plötzlich fehlte, was es in der bäuerlichen Gesellschaft zuvor im Übermaß gegeben hatte: frische Luft und genügend Platz für Bewegung. Was heute viele Studien bestätigen, ahnte man schon damals instinktiv – dass beides unverzichtbar ist, um Gesundheit und Zufriedenheit zu verbessern. Also wurden zuvor dem Adel vorbehaltene Schlossparks im Stil von Renaissance- und Barockgärten erstmals für die Bürger geöffnet und auch neue Parks angelegt. 34 RAUM & mehr 1 | 2014 Als Vorreiter in Europa gilt München mit seinem Englischen Garten: Kurfürst Karl Theodor stellte 1789 ein Areal zur Verfügung, das der Gartengestalter Friedrich Ludwig von Sckell als Volkspark anlegen sollte. Nur knapp drei Jahre später wurde der Park, damals noch als „Theodors Park“, für die Allgemeinheit geöffnet und im Laufe der Jahre deutlich vergrößert. Eine große Parkanlage, wie beispielsweise auch der erste innerstädtische Nationalpark der Welt in Stockholm, der sich über zehn Kilometer an der Stadt entlangzieht und diese durchkreuzt, beeindruckt heute ebenso wie die Vielzahl an Grünflächen in einer Stadt. Mehr als 2.000 Grünanlagen sowie 280 imperiale Parks und Gärten zählen beispielsweise in Wien zum städtischen Lebensraum und machen allein die Hälfte des Stadtgebiets aus. Dabei ist es keineswegs die Größe, die zählt. Auch kleinere Stadtteil- oder Quartierparks haben wichtige Funktionen: Bäume liefern Sauerstoff und filtern Staub, überdies trägt grüner Freiraum zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsumfeld bei. Denn auch aus Bürofenstern schaut man lieber in die Natur als auf die verglasten Fronten des Nachbarhochhauses. Und Arbeitsmediziner weisen darauf hin, dass der Blick in die Ferne, weg von der Zahlenkolonne auf dem Bildschirm, ein wichtiges Moment der Entspannung ist. Sehnsucht nach Grün Der Finsbury Circus Garden (oben) ist Londons ältester öffentlicher Park: Seine Wurzeln reichen zurück bis ins Jahr 1606. Die gut zwei Hektar große Parkfläche ist als bedeutsames Kulturerbe im English Heritage Register of Historic Parks and Gardens eingetragen. Zum Düsseldorfer Bürogebäude Seestern 3 gehört ein großzügiger Park, der nicht nur von Mitarbeitern der angesiedelten Unternehmen, sondern auch von der Öffentlichkeit genutzt werden kann (unten links). Die Stromschnellen von Eisbach und Isar locken FlussSurfer in den Englischen Garten in München (unten rechts). Weniger Sportliche genießen den Ort der Ruhe mitten in der Stadt. Möglich ist das im Düsseldorfer Bürogebäude Seestern 3, zu dem eine großzügige Grünanlage gehört. Dieser Park, der auch für die Öffentlichkeit zugänglich ist, wird zurzeit vom Düsseldorfer Büro FSWLA Landschaftsarchitektur revitalisiert. Bis Ende April 2014 wollen die Planer ihre Arbeiten abgeschlossen haben. Eine besondere Herausforderung: Die Parkanlage steht unter Denkmalschutz. So wenig wie möglich darf an der Gesamtwirkung verändert werden. Darum kommen diejenigen Gehölzarten zum Einsatz, die der ursprüngliche Entwurf aus den 1960er-Jahren vorsah: Holunder, Ilex, Eibe und Schlehe blühen weiterhin im Park, obwohl eine modernere Planung sie vielleicht durch dekorative Kirschen oder Zieräpfel ersetzt hätte. An der grundsätzlichen Bedeutung solcher öffentlichen Freiräume für die Bewohner unserer hochverdichteten Räume ändert das nichts, weiß Thomas Fenner, geschäftsführender Partner der FSWLA-Landschaftsarchitekten und Professor im Lehrgebiet Freiraum und Landschaft an der Fachhochschule Düsseldorf: „Bei Umfragen zu den Bedürfnissen der Stadtbevölkerung landet der Wunsch nach mehr Grün immer unter den Top 3“, sagt er und betont: „Es besteht eine große Sehnsucht nach mehr Grünflächen, nach mehr Spielplätzen.“ Parks mit ihren Freizeitmöglichkeiten, die einen Ausgleich zu den Belastungen des Alltags bieten, sind also eindeutig ein Standortvorteil – und das überall auf der Welt. Die Stadt, die ihr grünes Gesicht pflegt, zieht sowohl Touristen als auch qualifizierte Fachkräfte an, die sich ihren Arbeitsplatz und den 3 RAUM & mehr 1 | 2014 35 5 Minuten KONZEPTE körperliche Aktivität im Grünen genügen pro Tag, um unsere Stimmung und unser Selbstwertgefühl zu verbessern, sagen Wissenschaftler von der University of Essex. Wohnort für ihre Familien aussuchen können. Schillerndes Beispiel ist Singapur mit seinen Gardens by the Bay. „Mit den Gärten wollen wir unseren Ruf als grüne Stadt der Zukunft festigen“, sagte der damalige Minister für Landesentwicklung, Mah Bow Tan, vor einigen Jahren auf einer Baustellenbesichtigung zu TV-Journalisten. Der Stadtstaat in Südostasien möchte sich von der „Garden City“ zur „City in a Garden“ entwickeln. Die mittlerweile eröffneten Gardens by the Bay sind Teil dieser Strategie. Ab 2007 entstanden auf künstlich aufgeschüttetem Gelände drei Gärten direkt am Wasser. Seen, Skulpturen, Themengärten, zwei riesige Gewächshäuser und 18 unübersehbare Kunstbäume, die bis zu 50 Meter hoch in die Luft ragen, finden Platz in der 101 Hektar großen Parklandschaft. Tagsüber spenden diese sogenannten Supertrees den Besuchern Schatten, am Abend rauben sie ihnen mit einer spektakulären Light- und Soundshow den Atem. Dann glitzern, strahlen, funkeln die künstlichen Baumgiganten in allen Farben, und die schätzungsweise 163.000 Pflanzen, die allein dazu verwendet wurden, um die Supertree-Baumstämme aus Stahl und Beton zu begrünen, zeigen sich in einem besonderen Licht. Bromelien und Orchideen, Farne und andere Tropenpflanzen bilden den ganz eigenen vertikalen Garten. Kaum jemand, der nicht beeindruckt ist von diesem künstlichnatürlichen Fantasiewald, durch den teilweise ein Höhenpfad führt und der in seiner höchsten Baumkrone sogar ein Restaurant beherbergt. Vor knapp zwei Jahren eröffneten die Gardens by the Bay in Singapur (oben), inzwischen eine der meistbesuchten Attraktionen der Stadt. Die Silhouette des Parks prägen neben mehreren Gewächshäusern 18 Kunstbäume aus Stahl und Beton: vertikale Gärten, bewachsen mit 163.000 Pflanzen 200 unterschiedlicher Arten. Gleich nebenan: das futuristische Luxushotel Marina Bay Sands. Die Vision eines Parks unter der Erde entwickelten die US-Amerikaner James Ramsey und Dan Barasch (unten). Der weltweit erste Underground Park soll in einer ungenutzten U-Bahn-Station in New York entstehen. Noch ist das Projekt in der Entwicklung. Visionen werden wahr Video: Warum der Düsseldorfer Büropark Seestern so viele Freiflächen bietet Bildergalerie: Eine visuelle Reise durch die Parks internationaler Metropolen Fotos: Gardens by the Bay; www.raadstudio.com (Simulation); ddp images/Camera Press (Simulation) Weil der Wunsch nach mehr grünem Raum überall dort vorhanden ist, wo Asphalt die Erde versiegelt, aber nicht jede Stadt einfach Land aufschütten kann, um ihre knappen Grünflächen zu vergrößern, gehen die Planer immer kreativere Wege. Sie nutzen alle Ebenen, die ihnen zur Verfügung stehen. In New York strebten sie in die Höhe und eröffneten 2009 den ersten Abschnitt des High-Line-Parks, der sich auf einer ehemaligen Hochbahntrasse auf Stelzen durch Manhattan schlängelt. Und auch sein Gegenstück geht auf eine Idee aus New York zurück: Die Vision eines Parks in der Tiefe haben sich James Ramsey und Dan B arasch mit dem weltweit ersten Underground Park in einer ungenutzten Bahnstation in den Kopf gesetzt. Über Faseroptik soll Tageslicht unter die Erde geleitet werden, um die Bäume und das Gras unter der Erdoberfläche zum Wachsen zu bringen. Noch ist das Projekt in der Entwicklungsphase, genauso wie die Garden Bridge, die in London nach den Ideen des Architekten Thomas Heatherwick und der Schauspielerin Joanna Lumley schon im Jahr 2017 entstehen soll. Als begrünte, parkähnliche Fußgängerbrücke über die Themse wird sie die Stadtviertel South Bank und Temple verbinden. Nicht übers Wasser, sondern über eine Autobahn werden in Zukunft die Hamburger gehen können. 2014 beginnen voraussichtlich die Arbeiten am ersten Abschnitt eines Großbauprojekts im Stadtteil Schnelsen. Dort werden die Fahrbahnen der A7 erweitert und bekommen einen Deckel. Insgesamt entstehen so drei Lärmschutztunnel, auf deren Dächern eine Bodenschicht aufgebracht wird, in der Samen, Wurzeln und Knollen eine Heimat finden. Neue Parkanlagen und Kleingärten werden auf dieser ersten Etage errichtet und sollen Quartiere zusammenwachsen lassen, die die Nord-Süd-Verbindung seit den 1970ern trennte. Die Bürger der Stadt konnten sich in öffentlichen Diskussionen an der Planung beteiligen, um die bestmögliche Lösung zu finden. In dieser Form wäre das, genauso wie sportliche Aktivitäten in einem öffentlichen Park, vor 100 Jahren nicht denkbar gewesen. Heute sind Beteiligungsprozesse so selbstverständlich wie Radfahren im Pariser Bois de Boulogne, Bowling im Londoner Finsbury Circus oder Rodeln im Prater von Wien. • Die Idee der Garden Bridge, einer parkähnlichen Fußgängerbrücke über die Themse, soll schon 2017 Wirklichkeit werden. 36 RAUM & mehr 1 | 2014 RAUM & mehr 1 | 2014 37 NEU IM PORTFOLIO WEITWINKEL Research Park III & IV, Austin Runde um Runde ... ... wird gezockt, gejubelt, gefiebert und gebastelt. Gebäude und Metropolen sind bei Spielefans allseits beliebt. Von Elke Hildebrandt Meisterhaft bauen „Suburbia“ (Asmodee) macht aus den Spielern begeisterte Stadtplaner. Wer den größten Vorort baut, gewinnt den kniffligen Wettbewerb. Die Stadt „Utopia“ (HCM Kinzel) hat 16 Wolkenkratzer. Das Solospiel ähnelt Sudoku und erfordert logisches Denken. Die aus zwei Gebäuden bestehende Büroimmobilie liegt in einem von Technologieunternehmen geprägten Büroteilmarkt im Nordwes ten von Austin, der Hauptstadt des US-Bundesstaates Texas. Union Investment erwarb das Objekt 2013 für den Offenen ImmobilienPublikumsfonds UniImmo: Europa. Die 33.000 Quadratmeter Mietfläche sind langfristig vermietet. Finde den Zwilling In der Spielebox „Europe“ (Remember) stecken 44 hochwertige Bilderpaare. Sie zeigen Europas schönste Seiten und trainieren das Immobiliengedächtnis. Bei Stadtliebhabern beliebt ist das smarte Aufdeckspiel „36 Cities“ (44 Spaces). Es enthält 36 Wahrzeichen mit positivem und negativem Schattenriss. Teilemeister Das „Empire State Building Night Edition“ (Ravensburger) wird als 3-D-Bauwerk dank LED-Technik zum leuchtenden Blickfang. Auch das bäuerliche „Fachwerkhaus“ (Ravensburger) ist ein originalgetreues Abbild im 3-D-Format. Nach 500 einsortierten Puzzleteilen liegt der prächtige XXL-Stadtplan einer deutschen Großstadt im Maß 65 x 45 cm auf dem Tisch, selbst Autobahn-Puzzlen ist möglich (Puzzlemap). Investieren & spekulieren Wer „Hotel Tycoon“ (Asmodee) werden will, muss geschickt investieren und seine Mitbewerber vom Markt verdrängen. Das richtige Gespür fürs Spekulieren ist auch beim Klassiker „Monopoly“ (Hasbro) gefragt. Das „4D Cityscape New York“ (Jumbo Spiele) enthält die Immobiliengiganten von New York maßstabsgetreu und puzzlegerecht zum Nachbauen. Dank 4-D werden die Gebäude chronologisch nach Baujahr errichtet. Stadtentwicklung und Skyline lassen sich mehrdimensional bewundern – viele Metropolen sind im Programm. Video: Ein Puzzle wächst in die Höhe 131 Stockwerke sind der Weltrekord für Kartenhäuser. Städte entdecken RAUM & mehr 1 | 2014 K2 Forte, Luxemburg Kartentricks „Metropolys“ (Artege Schweiz) enthält internationale Architektur für die Westentasche. Eine berühmte Skyline wie z. B. die von Schanghai wird zum Spielen in 24 Bau stellen geteilt. Länderfans entdecken mit „Europareise“ (Ravensburger) 155 Städte und erhalten jede Menge Informationen. 38 Anfang Januar 2014 erwarb Union Investment für das Portfolio des Offenen Immobilienfonds UniImmo: Deutschland das Büro- und Geschäftshaus Maximilian 35 in der Münchner Maximilianstraße. Der aus zwei Gebäudeteilen bestehende Komplex wurde 1996 errichtet und umfasst knapp 19.400 Quadratmeter für Büros, Einzelhandel und Wohnungen. Bei „The City“ (Amigo) sind die Spielkarten Gebäude und Zahlungsmittel zugleich. Mit jeder Runde wird die eigene Stadt um eine Immobilie reicher. Wer mit Karten bauen will, benötigt viel Geschick, damit das filigrane Bauwerk nicht einstürzt wie ein Kartenhaus. Das etwa 8.250 Quadratmeter Mietfläche umfassende Bürogebäude K2 Forte befindet sich in zentraler Lage des etablierten Bürostandortes Kirchberg in Luxemburg. Das vom belgischen Entwickler Codic 2008 fertiggestellte Objekt wurde Anfang 2014 erworben und gehört zum Immobilienportfolio des Offenen Immobilien-Publikumsfonds UniImmo: Deutschland. Fotos: Asmodee; 4D Cityscape Inc; HCM Kinzel; Ravensburger;REMEMBER®; PuzzleMap; Getty Images; Union Investment (2); Eckart Matthäus Im Zeitraffer Maximilian 35, München +++ Die nächste RAUM & mehr erscheint im September 2014 +++ RAUM & mehr 1 | 2014 39 Solidität ist, es ganz nach oben zu schaffen und dennoch auf dem Boden zu bleiben. Union Investment ist Solidität. Fast 50 Jahre Immobilien-Know-how. Ein Portfolio von rund 320 Objekten in 23 Ländern. Und ein Gesamtvermögen von über 23 Mrd. Euro. Diese Zahlen sprechen für sich. Und sie machen eines deutlich: Unser Geschäft steht auf einem soliden Fundament. Jahrzehntelange Erfahrung und die Kapitalmarktexpertise einer starken Gruppe machen uns zu einem zuverlässigen Partner für nachhaltige Investments in aller Welt. Vertrauen auch Sie Union Investment. Gemeinsam können wir höchste Ziele erreichen. www.union-investment.de/realestate