DIN VDE 0100-718 - Heinrich NOTSTROM

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DIN VDE 0100-718 - Heinrich NOTSTROM
ERRICHTUNGSHINWEISE
Anforderungen an baul. Anlagen f. Menschenansammlungen 24
(Auszug aus: DIN VDE 0100 - 718)
ACHTUNG! Bitte die DIN VDE 0100 - 560 (März 2011) beachten!
Bereichsschaltung
Elektrische Anlagen folgender Räume sind bereichsweise zu schalten:
(außer der Allgemeinbeleuchtung, die auch außerhalb der Betriebszeit benötigt wird und Stromkreise für
Sicherheitszwecke):
- Sozialräume,
- Kantinen,
- Werkstätten,
- Umkleideräume für Darsteller,
- Lagerräume,
- Verkaufsräume und
- Ausstellungsräume.
Schalteinrichtungen nur von autorisierten Personen bedienbar gestalten!
Ständig genutzte Betriebsmittel (z. B. Kühlschränke) müssen nicht einbezogen werden
(Anschlüsse besonders kennzeichnen).
Kabel und Leitungen
- Leitung Batterie - Hauptverteilung: erdschluß- u. kurzschlusssicher legen,
- Leitungen für Endstromkreise: bis zur 1. Leuchte im letzten Brandabschnitt, gemäß MLAR: E30,
- Leitungen von Hauptverteilung zu Unterverteilung, gemäß MLAR: E30
- Erdkabel der Sicherheitsstromversorgung für mehrere Gebäude:
- mindestens 2 Kabel in getrennten Trassen verlegen,
- Mindestabstand: 2 m,
- bei vorhandenem besonderen mechanischen Schutz gegen Beschädigungen bei
Tiefbauarbeiten darf der Mindestabstand unterschritten werden,
- jedes Kabel muss für die volle Verbraucherleistung ausgelegt sein,
- Kabel für die allgemeine Stromversorgung kann in einer der beiden Trassen mit verlegt werden,
- Ausnahmen siehe DIN VDE 0100 - 718, Absatz 718.521.4
- mehradrige Kabel / Leitungen für Sicherheitszwecke:
- in einer Leitung darf nur ein Stromkreis mit zugehörigem Hilfsstromkreis geführt werden,
- das Führen von mehreren Stromkreisen in einer Leitung ist nicht erlaubt (z. B. Endstromkreise)
- Kabel / Leitungen im Bühnenhaus:
- fest auf Putz verlegen, mit ausreichendem mechanischen Schutz,
- bei Verlegung durch ein Bühnenhaus mit brandschutztechnischer Trennung zum Zuschauerhaus
ist auf brandgeschützte Verlegung zum Bühnenhaus zu achten
- Kabel / Leitungen auf Bühnen:
- mit brandschutztechnischer Trennung zum Zuschauerhaus unter folgenden Bedingungen legen:
Abstand zwischen parallelen Kabeln / Leitungen: mindestens 1 Kabeldurchmesser
auf nicht brennbare Oberflächen verlegen,
bzw. Trennung aus nicht brennbarem Material zwischen Oberfläche und Kabel herstellen,
- zwischen elektrischen Betriebsräumen und Betriebsmitteln bzw. Übergangsklemmkästen:
Leitungen ungeschnitten verlegen,
- alle Stromkreise eines mehradrigen Kabels müssen mit gemeinsamem Schalter schaltbar sein
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Anforderungen an baul. Anlagen f. Menschenansammlungen 25
(Auszug aus: DIN VDE 0100 - 718)
ACHTUNG! Bitte die DIN VDE 0100 - 560 (März 2011) beachten!
Beleuchtung
- Allgemeinbeleuchtung:
- in betrieblich verdunkelten Räumen, außer Arbeitsstätten (durch Dimmen oder Schalten):
ist “besondere Beleuchtung” für Hilfs- u. Ordnungsmaßnahmen erforderlich,
lichttechnische Anforderungen entsprechen mindestens der Sicherheitsbeleuchtung,
“besondere Beleuchtung” muss von Aufsichtsperson, die den Überblick über das Geschehen hat,
jederzeit leicht ein- u. ausschaltbar sein,
Schaltstellen sind gegen unbeabsichtigtes Schalten zu schützen, zu beleuchten und sinnvoll zu
beschriften (z. B. “Sonderbeleuchtung”)
- Sonderbeleuchtung:
- kann Teil der Allgemeinbeleuchtung sein,
- kann Sicherheitsbeleuchtung in Bereitschaftsschaltung sein, wenn sichergestellt ist, dass die
bestimmungsgemäße Funktion der Sicherheitsbeleuchtung bei Netzausfall nicht beeinträchtigt ist
und die Stromquelle für Sicherheitszwecke nicht belastet wird
- Leuchtenmontage:
- bei Montage im Handbereich und dort, wo mechanische Beschädigungen zu erwarten sind,
muss ein mechanischer Schutz vorhanden sein,
- Befestigungsvorrichtungen müssen in Räumen für Besucher und auf Bühnen
mindestens die 5fache Masse der Leuchte tragen,
- freihängende Leuchten über 5 kg Masse müssen in vorgenannten Räumen durch 2 voneinander
unabhängigen Aufhängevorrichtungen gesichert sein
(jede muss das Gesamtgewicht mit 5facher Sicherheit tragen)
Sonstiges
- Umschaltung (Parameter) - Seit März 2011 durch DIN VDE 0100 - 560 ersetzt!
- Schutzmaßnahmen:
- entsprechend der Charakteristik der Stromquelle für Sicherheitszwecke in allen Stromkreisen,
d. h. Leitungsquerschnitte und Schutzeinrichtungen so auswählen, dass im Kurzschlussfall an
beliebiger Stelle der Installation ein Kurzschlussstrom fließt, der die Abschaltung innerhalb
von 5 sek. sicherstellt
- die dem Fehlerort vorgeschaltete Schutzeinrichtung muss gegenüber der ihr unmittelbar
vorgeschalteten Schutzeinrichtung selektiv auslösen,
- DC - Stromkreise müssen 2poligen Schutz vor Überströmen haben
- Kennzeichnung - Seit März 2011 durch DIN VDE 0100 - 560 ersetzt!
- Meldeeinrichtung - Seit März 2011 durch DIN VDE 0100 - 560 ersetzt!
- Mindestquerschnitt für Endstromkreise: 1,5 mm2
- Kopplung mit Gebäudeleittechnik - Seit März 2011 durch DIN VDE 0100 - 560 ersetzt!
- Stromversorgungssysteme:
- zentrale Systeme mit und ohne Leistungsbegrenzung müssen gemäß DIN EN 50171 gefertigt sein
- Stromkreise für Sicherheitszwecke:
- sind in Betriebsruhezeiten so zu schalten, dass ungewolltes Wirksamwerden der Stromquelle
verhindert wird
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Anforderungen an baul. Anlagen f. Menschenansammlungen
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(Auszug aus: DIN VDE 0100 - 718)
ACHTUNG! Bitte die DIN VDE 0100 - 560 (März 2011) beachten!
Verteiler
- Aufbauanforderungen:
- Abgänge bis 10 mm2 sind mit Neutralleiter - Trennklemmen auszurüsten, damit die Isolationswiderstandsmessung aller Leiter gegen Erde ohne Abklemmen des Neutralleiters erfolgen kann
- Abgänge ab 10 mm2 sind so anzuordnen, dass eine einfache Messung möglich ist
- Gehäuse:
- für zentrale Stromversorgungssysteme müssen der DIN EN 50171 entsprechen
- Unterbringung:
- in separaten Räumen oder durch zusätzliche Maßnahmen mechanisch geschützt
Prüfungen
Erstprüfungen:
Besichtigen, mindestens:
- Prüfung der Stromquellen, Schalt- u. Steuergeräte auf Einhaltung der zutreffenden Betriebsmittelnorm,
- Prüfung der Be- u. Entlüftung des Batterieraumes und deren Einrichtungen nach EN 50272 - 2
- Prüfung der Betriebsmittel auf Einhaltung der Selektivität entsprechend den Planungsunterlagen
Erproben und Messen:
- Schalt-, Steuer- u. Überwachungsfunktionen der Schaltanlage bzw. Steuerung,
- Prüfung der Funktion durch Unterbrechung der Netzzuleitung, dabei insbesondere beurteilen:
Umschaltzeit und Startverhalten,
ggf. Netzschutzeinrichtungen im Parallelbetrieb der Sicherheitsstromquelle mit Netz
Wiederkehrende Prüfungen:
halbjährlich:
- Funktionstest der Isolationsüberwachungssysteme
jährlich:
- Einstellwerte der Schutzgeräte prüfen (Besichtigung),
- Prüfung der angeschlossenen Leistungen (Besichtigung),
- Kapazitätstest der Batterieanlage
Prüfbuch:
- Der Anlagenerrichter muss dem Anlagenbetreiber ein Prüfbuch übergeben,
- darin werden wiederkehrende Prüfungen und Ergebnisse dokumentiert,
- Dokumentationen mindestens für 4 Jahre archivieren,
- “elektronische Prüfbücher in automatischem Testsystem” gelten als Prüfbücher, wenn
die Prüfresultate der letzten 4 Jahre gespeichert und ausgedruckt werden können