Rue Dicks Lentz Niederkerschen

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Rue Dicks Lentz Niederkerschen
Historisches über die Straßennamen der Gemeinde Niederkerschen.
Rue Dicks Lentz
Niederkerschen
Es handelt sich hierbei um das Andenken an die beiden
Luxemburger Nationaldichter „Dicks“ (1823 – 1891) und
Michel Lentz (1820 – 1893).
1903 wurde in der Stadt Luxemburg das Monument „DICKS LENTZ“ zu Ehren der beiden
errichtet. Das Monument befindet sich seitlich der Place d’Armes, an dem Ort der heute Square
Jan-Palach heißt. Die Ehre die beiden gleichzeitig zu Teil kommt erklärt sich nur in der
Popularität ihrer Werke in luxemburgischer Sprache und ihrer politischen Auffassung der
Freiheit des Großherzogtums in den ersten Jahren der Unabhängigkeit des Landes. Der
Luxemburger Wappenlöwe ziert das Monument. Ein Arbeiter symbolisiert die Eisenindustrie.
Auf dem Pfeiler ist die Devise aus dem Kehrreim des „Feierwon (1859)“ von Michel Lentz
eingetragen: „Mir wëlle bleiwe wat mir sin“.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts benannten, zu Ehren der beiden Persönlichkeiten, mehrere
Ortschaften des Landes eine Strasse auf den Namen „Dicks Lentz“. Es handelt sich hierbei um
die Gemeinden Differdingen, Sassenheim (für die Ortschaft Beles) und Niederkerschen.
Dicks steht als das Pseudonym für Edmond de la Fontaine, wie er mit bürgerlichem Namen hieß.
Er wurde am 24. Juli 1823 in Luxemburg als 3. Kind von Gouverneur Gaspard Theo Ignace de la
Fontaine geboren.
Nach seinen Rechtsstudien in Lüttich und dann in Heidelberg schlug er die Laufbahn des
Friedensrichters ein; zuerst als Vertreter in Remich und dann ab 1881 in Vianden.
Die anonyme Veröffentlichung am 5. November 1848 der Schmähschrift „d’Vulleparlament am
Grëngewald“, ein Spottgedicht auf die Politiker dieser Zeit, wurde zu einem Skandal.
Die Regierung von Gaspard T. I de la Fontaine musste am 5. Dezember 1848 zurücktreten.
Edmond de la Fontaine wurde bekannt unter dem Pseudonym „Dicks“, mit welchem er den
Gipfel der Luxemburger Dichtkunst erklomm. Seine Lieder trugen zur Popularität und
Einführung der Sprache in sämtlichen sozialen Schichten des Landes bei.
„Dicks“ wurde zu einer der bedeutendsten Persönlichkeiten der Kultur im Großherzogtum.
Er starb in Vianden am 24. Juni 1891.
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Michel Lentz wurde am 21. Mai 1820 in Luxemburg geboren. Im Jahre 1840 begann er seine
Studien in Brüssel, welche er sofort wieder abbrach um 1842 in den Dienst des Luxemburger
Staates einzutreten. 1869 wurde Michel Lentz Bürochef und Berater des Rechnungshofes.
Michel Lentz erhielt den Spitznamen „de klenge Männchen“ und wurde durch seine
Pünktlichkeit bekannt. Täglich um genau 18 Uhr 30 verließ er seine Behausung in Hollerich um
einen Spaziergang zu machen. Für die Einweihung der ersten Eisenbahnlinie am 5. Oktober 1859
schrieb er den „Feierwon“. Dieses Lied wurde mit seinen patriotischen Sätzen (Mir wëlle bleiwe
wat mir sin) zu dem bekanntesten. Bei dem Versuch der Annexion im Jahre 1870 wurde das Lied
zu einem wahren politischen Zeugen und Michel Lentz ärgerte sich oft über die Veränderung des
Satzes in „Mir wëlle jo keng Preise gin“. Diese Entstellung wurde ebenfalls während des zweiten
Weltkrieges fleißig benutzt.
Michel Lentz ist der Autor der Nationalhymne Ons Heemecht, welche von Antoine Zinnen
(1827-1898) komponiert wurde.
Eine erste Zusammenfassung seiner Dichtkunst erschien erst 1873 bei Victor Bück.
Er starb am 8. September 1893.
Sein Begräbnis am 10. September 1893 wurde zu einer wahren nationalen Gedächtnisfeier.
Sein Sarg war mit der Luxemburger Trikolore bedeckt.
Die Lobrede wurde vom damaligen Staatsminister Paul Eyschen gehalten.
Quelle: Les noms de rues - Le Quotidien.
(mH)