Dai Schulteknüppel Nr. 64 - Teil 2

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Dai Schulteknüppel Nr. 64 - Teil 2
Berichte über die Flucht- und Vertreibung der Einwohner
des Kreises Belgard-Schivelbein in Hinterpommern in 2 Bänden
Manfred Pleger
Die beiden herausgegebenen Bände mit Flucht- und Vertreibungsberichten von Einwohnern unseres Kreises sind
ein Standardwerk. Sicherlich sind damit bei weitem nicht alle existierenden Berichte erfaßt worden. Die Berichtssammlung in den Bänden I und II bietet als Ergebnis dennoch ein repräsentatives, anschauliches Bild von den
Ereignissen in den letzten Kriegstagen 1945 und den anschließenden Monaten, die in unbeschreiblichem Leid für die Bevölkerung und der nahezu vollständigen gewaltsamen Vertreibung aus der seit 800 Jahren zu Deutschland gehörenden Provinz Pommern gipfelten.
Im Laufe der Geschichte unseres ostdeutschen Landes sind furchtbare Ereignisse über
Mensch und Land hinweggebrandet - denken wir nur an den menschenvernichtenden Dreißigjähren Krieg - eines aber ist den Menschen damals geblieben: ihr Land. Sie konnten auf
Trümmern und im Leid neu beginnen. Nicht so die Ereignisse nach dem letzten Weltkrieg;
die Wehrlosigkeit unseres Staates nahmen die Siegermächte - und nicht nur sie! - zum
Anlaß, unsere ostdeutschen Landsleute zu vertreiben, die Provinzen zu annektieren und die
dortigen Volksgemeinschaften und deren Kultur zu vernichten.
Ziel aller Siegermächte war anfangs die Vernichtung ganz Deutschlands. Dabei war es nicht
Wappen
Stalin, der unbedingt auf unsere Vertreibung bestand; er wollte die Völker seines Machtdes Kreises Belgard
bereichs bolschewisieren. Es waren vielmehr die Westmächte,
die auf die Vertreibung der Menschen östlich der Oder beharrten. Und wir in Pommern, die wir kommunikativ von der Welt
abgeschnitten waren, glaubten, die demokratisch regierten
Westmächte würden eine Vertreibung nicht akzeptieren.
Immerhin - und das ist bemerkenswert - erhielt einer ihrer
Anführer„angesichts seiner Friedensliebe“ 1956 den (deutschen) Karlspreis.
Uns ging es darum, unseren Nachkommen ein umfassendes
Bild von der Vertreibung zu hinterlassen. In zahlreiche Bibliotheken gegeben, werden die Berichte noch lange von dem vernichtenden Ereignis berichten.
ImBand I werden die Flucht- und Vertreibungsberichte, die ich in
60 Jahren sammelte, zusammengefaßt. Jene Flucht- und Vertreibungsberichte hingegen, die im Zuge einer Fragebogenaktion der Pommerschen Landsmannschaft e. V. eingereicht wurden und im Bundesarchiv Koblenz lagern, sind in einem weiteren Band - Band II (Bayreuth-Berichte) zusammengefaßt.
Die Berichte des II. Bandes aus der Fragebogenaktion hätten für sich wegen der beengten Fragestellung und des
selten über eine Seite hinausgehenden Umfangs keinen umfassenden Überblick über die Flucht und Vertreibung
gegeben. Deshalb war eine Zusammenfassung aller erreichbaren Berichte wichtig.
An den vorbereitenden Arbeiten des Bandes II (Bayreuth-Berichte) waren beteiligt:
1. Gerhard Rühlow aus Groß Tychow, heute Karl-Wagenfeld-Straße 27, 48565 Steinfurt,
übertrug 700 handgeschriebene Seiten DIN-A 4 von den ungefähr insgesamt 800 Seiten in Maschinenschrift.
Eine Heidenarbeit! Seiner Orts- und Personenkenntnis aus unserem Kreise ist es zu verdanken, dass er Ortsund Personennamen auch dann richtig übernehmen konnte, wenn sie sonst nicht oder nicht eindeutig zu entziffern gewesen wären. Anderen wäre dies nicht oder nur bedingt möglich gewesen. Herr Rühlow leistete das Gros
der Arbeit. Herr Rühlow hat darüber hinaus auch am Band I mitgewirkt.
2. Richard Badtke aus Lenzen-Wiesenhof, heute Amfortasweg 5, 95445 Bayreuth
Herr Badtke kopierte die Berichte in Bayreuth, seinem heutigen Wohnsitz. Er benötigte dafür – auch weil formal
der behördliche Ablauf zu beachten war – eine Reihe von Tagen.
3. Doris Engelbert geb. Behling aus Klempin, heute Gustav-Mahler-Straße 25, 06712 Zeitz
Frau Engelbert übertrug 50 Seiten in Maschinenschrift.
4. Elfi Ebinger und Manfred Venzke aus Groß Kollatz, heute Niendorfer Straße 11, 23560 Lübeck, übertrugen
ebenfalls 50 Seiten.
Ich danke den Damen und den Herren für ihre Arbeit.
Die Kosten für Druck und Einband übernehmen der Historische Verein und die Dorfkasse (Dai Schulteknüppel).
Die Bände wurden vorrangig für die öffentlichen Bibliotheken hergestellt. Wer jedoch die Bücher wünscht, erhält
sie bei mir zum Gesamtpreis von 40, - € einschließlich Versandkosten.
Manfred Pleger
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Die Träger des Ritterkreuzes zum Eisernen Kreuz
und seiner höheren Stufen aus dem Kreis Belgard - Schivelbein
Vorwort
Thomas Gollub, Celle
Mit diesem Heft werden erstmals die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes der Wehrmacht
(Ritterkreuzträger), der höchsten deutschen Tapferkeitsauszeichnung des 2. Weltkrieges, aus dem Kreis Belgard Schivelbein dem regional aber auch überregional Interessierten vorgestellt. Dem Autor dieses Heftes ist es sehr
wichtig zu betonen, dass dies nicht als kriegsverherrlichend verstanden werden soll. Vielmehr soll es zur Mahnung, und nicht zuletzt der Würdigung und
Erinnerung an jene Soldaten dienen, die im letzten Weltkrieg unter Einsatz
ihres Lebens im festen Glauben an eine gute und lohnende Sache und mit
bestem Gewissen auch getreu dem Fahneneid für ihr Vaterland kämpfen
wollten bzw. mussten.
Dieses Heft ist als Dokumentation der Ritterkreuzträger gedacht, die im Kreis
Belgard – Schivelbein geboren wurden oder vor bzw. während des Zweiten
Weltkriegs im Kreisgebiet gewohnt bzw. in Standortkasernen im Kreis Belgard - Schivelbein ihren Dienst verrichtet haben.
Das Ritterkreuz (Tatzenkreuz) wird als Halskreuz an einem schwarz-weißroten Band (den Reichsfarben) getragen. Es ist etwas größer als das Eiserne
Kreuz I. und II. Klasse. Durch Umbauten wurde das Eiserne Kreuz II. Klasse
oftmals als Ritterkreuz behelfsmäßig hergestellt und vorschriftswidrig getragen.
Thomas Gollub, Celle
Das Ritterkreuz darf nach den Vorschriften des Ordensgesetzes von 1957 in
entnazifizierter Form (ohne Swastika) wieder getragen werden.
Gestiftet wurde das Ritterkreuz mit der Verordnung über die Erneuerung des Eisernen Kreuzes vom 01. September
1939, also zum Beginn des 2. Weltkrieges. Für die Richtlinien über Verleihung des Ritterkreuzes zum Eisernen
Kreuz war das Oberkommando des Heeres/Personalamt zuständig.
In dieser Richtlinie wurde geregelt, dass vor der Verleihung des Ritterkreuzes das Eiserne Kreuz II. und I. Klasse
bereits verliehen worden sein mußte. In wenigen Ausnahmen wurde eine gleichzeitige Verleihung vorgenommen.
Das 1941 gestiftete Deutsche Kreuz in Gold war keine Voraussetzung, es wurde aber in vielen Fällen vorab verliehen und zwar für Taten, die nach den Richtlinien nicht zur Verleihung eines Ritterkreuzes ausgereicht haben.
Voraussetzung für die Verleihung des Ritterkreuzes waren besondere kampfentscheidende Tapferkeitstaten, wobei
der „selbständige Entschluß, hervorragende persönliche Tapferkeit und ausschlaggebende Erfolge für die Kampfführung im Großen gesehen“, von Bedeutung waren.
Außerdem wurde das Ritterkreuz für hervorragende Truppenführung verliehen. Bei Soldaten vom Schützen bis einschließlich zum Kompanie- usw. Führer wurden der Dienstgrad und die Diensteinstellung des Betreffenden insoweit
berücksichtigt, als dass auch Einzelleistungen von bedeutendem örtlichen Erfolg als Vorteil für das Ganze gewertet
und für einen Vorschlag zur Verleihung des Ritterkreuzes in Betracht gezogen werden konnten. Die Verleihung des
Ritterkreuzes und seiner höheren Stufen (Eichenlaub, Schwerter und Brillianten) erfolgte somit ohne Unterschied
der Dienststellung. Auch dem einfachen Mannschaftsdienstgrad war es somit möglich, das Ritterkreuz verliehen zu
bekommen. Das war der große Unterschied zur höchsten preußischen Auszeichnung, dem „Pour le Merite“, der im
1. Weltkrieg nur an Offiziere verliehen wurde. Jedoch muss man erwähnen, daß höhere Dienstgrade durch ihre
Stellung, aber vor allem durch ihre lange Dienstzeit und militärische Taten, mehr Berücksichtigung fanden.
Das Ritterkreuz kam mehr als 7.100-mal zur Verleihung. Bei einer Gesamtstärke von etwa 18 Millionen Wehrmachtsangehörigen bekamen somit etwa 0,04% das Ritterkreuz. Aus diesen Zahlen kann man ersehen, daß trotz der Härte
und Länge des Krieges mit der Verleihung dieser Auszeichnung sehr sparsam umgegangen wurde. Obwohl während der sechs Kriegsjahre noch eine Reihe von Orden und Ehrenzeichen gestiftet wurde, blieben das Eiserne
Kreuz und das Ritterkreuz stets die Tapferkeitsauszeichnung des deutschen Soldaten und symbolisierten den unermüdlichen und teils sinnlosen Kampf im Krieg.
Die insgesamt mehr als 7.100 Ritterkreuzträger entfallen auf die einzelnen Wehrmachtsteile, also Heer, Luftwaffe,
Marine und Waffen-SS. Außerdem kam das Ritterkreuz an mehr als 40 Angehörige der verbündeten ausländischen
Streitkräfte zur Verleihung.
Fast die Hälfte aller Ordensträger ist im Zweiten Weltkrieg gefallen, verstorben oder vermisst.
In diesem Heft sind 15 Ritterkreuzträger nach ihrem Namen alphabetisch aufgeführt. Hiervon entfallen auf die einzelnen Wehrmachtteile:
Heer 14 Ritterkreuzträger, Luftwaffe 1 Ritterkreuzträger, Marine 0 Ritterkreuzträger,
Waffen-SS 1 Ritterkreuzträger.
Von diesen wiederum erhielten 2 Angehörige das Eichenlaub. Im Weltkrieg sind 4 der unten aufgeführten
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Ritterkreuzträger gefallen und einer ist in russischer Kriegsgefangenschaft verstorben.
Nur einer der Genannten ist nach dem Krieg in die Bundeswehr eingetreten. (gekürzt)
Thomas Gollub, Celle, April 2011
a) Belgard-Schivelbeiner:
01. Beier, Gerhard,
* 11.12.1919
Damerow, † 17.11.2005 Berlin
Ritterkreuz: 17.03.1945 als Ltn d. R. und Führer PzJgKp. 1193 (93. ID)
Gerhard Beier wurde am 11.12.1919 in Damerow, im Kreis Belgard in Pommern geboren und kam am 11.06.1940
als Kanonier in die 5. (Ballon-Beobachtungsbatterie) Beobachtungs-Lehr-Abteilung nach Jüterbog. Nach dem
Wechsel zur 4. Ballon-Lehr-Batterie im Oktober 1940, wird er am 01.12.1940 zum Oberkanonier befördert und im
März 1941 zur 5. (Panzerbeobachtungs-) Lehr-Batterie des ALR 3 versetzt.
Am 01.07.1941 zum Gefreiten befördert, kommt er im März 1942 in die 12. Panzerbeobachtungs-Batterie des
Artillerie-Regiments "Großdeutschland" und wird dort am 01.06.1942 zum OG und am
01.10.1942 zum Uffz befördert. Ab April ist er als Fahnenjunker-Unteroffizier an der
Artillerieschule III in Mourmelon und wird dort am 01.06.1943 zum FahnenjunkerWachtmeister und am 01.07.1943 zum Oberfähnrich d. R. befördert, während er sich
bei der AEA 12 in Schwerin befand. Danach wird er bis Oktober 1943 an die WehrkreisRemonte-Schule nach Demmin kommandiert und wird dort am 01.10.1943 zum
Leutnant d. R. befördert und der Führer-Reserve der Heeresgruppe Nord zugeteilt.
Dort wird er im Oktober 1943 der I./AR 122 (122. ID), als Artillerie-Verbindungsoffizier
zugeteilt.
Im Februar 1944 Abteilungs-Adjutant und ab Oktober 1944 II. Ordonnanzoffizier im
Stab des Regiments, wird er Ende Oktober 1944 zur 93. ID kommandiert und dort in
der Sturmgeschützkompanie eingesetzt. Ab Januar Führer dieser Panzerjäger-Kompanie 1193, wird er am 19.02.1945 im Samland verwundet und hält sich dann in drei
verschiedenen Lazaretten in Berlin auf, wo ihm am 17.03.1945 das Ritterkreuz überreicht wurde.
Am 23.04.1945 wird er vom Standortlazarett Berlin ins Reserve-Lazarett Nauen verlegt, kommt dann ins ReserveLazarett Kyritz, Perleberg, Ludwigslust und Travemünde. Vom 30.04.1945 bis Mitte Juni 1945 wird er im
Marinelazarett Malente behandelt und kommt dann unter das Internierungsgebiet der Korpsgruppe Stockhausen in
Eutin. Die Entlassung erfolgte am 20.08.1945 durch das VIII. britische Korps. Beier kehrte dann am 23.10.1945 nach
Berlin zurück, wo er später die Führung der OdR-Sektion Berlin übernahm. Gerhard Beier verstarb am 17.11.2005
in Berlin. Die OdR-Sektion trägt seither den Namen Sektion Berlin "Gerhard Beier".
Sonstige Auszeichnungen
Verwundetenabzeichen in Schwarz 23.08.1941
Eisernes Kreuz II. Klasse 03.1942
Eisernes Kreuz I. Klasse 10.1944
Panzer-Kampfabzeichen 01.1945
Verwundetenabzeichen in Silber
02. Bruns, Axel,
*07.06.1915 Gut Lutzig, Kreis Belgard in Pommern, † 21. 04.1990 Celle
Ritterkreuz: 29.08.1943 als OLt und Chef 7./AR 241 (161. ID)
Axel Bruns wurde am 07.06.1915 in Lutzig in Pommern als Sohn eines Gutsbesitzers
geboren und studierte nach seinem Abitur Jura. Kurz vor Beginn des 2. Weltkriegs stand
er im juristischen Vorbereitungsdienst. Durch freiwillige Wehrübungen war er bei
Ausbruch des 2. Weltkrieges bereits Gefreiter und gehörte ab dem 01.09.1939 bis zum
01.10.1939 als AVT (Artillerie-Vermessungs-Trupp)-Mann zur II. Abteilung des ArtillerieRegiments 68.
Ab dem 01.04.1940 folgten dann die Kommandierung an die Waffenschule und verschiedene Vorbereitungslehrgänge zunächst bei der schwere AEA 38 in Prenzlau, dann bei der
leichten AEA 2 in Stettin und schließlich bei der leichten AEA 32 in Köslin, wo er ab dem
01.08.1940 als Zugführer eingesetzt wird.
Am 28.06.1941 wechselt er als Beobachtungs- und Batterie-Offizier in die 5. Batterie des
AR 241, wo er kurze Zeit später mit der Führung der Batterie betraut wird. Dort wird er dann am 23.08.1941 als
Leutnant der Reserve zum ersten Mal verwundet, wobei am 08.08.1942 die 2. Verwundung folgte. Bruns befand
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sich dabei seit dem 01.06.1942 als Ordonnanz-Offizier beim Stab des Regiments und übernahm dann ab dem
01.10.1942 die Führung der 7. Batterie.
Während der Schlacht um Charkow zeichnete er sich durch die Abwehr eines sowjetischen Flankenangriffs aus, der
als Ziel die Umfassung der Division hatte. Mit seiner Batterie und einigen unterstellten Infanteriegruppen wehrte er
mehrere Angriffe auf die eigene Stellung erfolgreich ab. Für diesen taktischen Erfolg wurde Oberleutnant der
Reserve Bruns am 29.08.1943 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Kurz darauf, ab dem 01.10.1943 übernimmt er
dann zugleich auch die stellvertretende Führung des Regiments, bis er dann am 01.01.1944 als Hörsaalleiter an die
Fahnenjunkerschule für Artillerie nach Gross-Born versetzt wird.
Im Zuge der Abwehrkämpfe übernimmt Bruns ab dem 21.01.1945 eine Kompanie und die stellvertretende Führung
des Fähnrich-Regiments 5.
Ab dem 21.03.1945 ist er dann Kommandeur der III. Abteilung des Marine-Artillerie-Regiments 3, bzw. ab dem
25.04.1945 einer Abteilung des Artillerie-Regiments Wollin. Dort gerät er mglw. in Gefangenschaft. Amtliche
Dokumente weisen ihn jedoch für den 29.03.1945 noch als Kommandeur III./AR 234 aus, das zu diesem Zeitpunkt
der 163. ID, im Raum Dramburg unterstellt war.
Nach seiner Entlassung war Bruns ab Ende der 40er Jahre im niedersächsischen Verwaltungsdienst tätig. Am
03.12.1947 wird er zum Oberkreisdirektor des Landkreises Celle ernannt.
In den 50er Jahren forcierte Bruns die Patenschaft mit dem pommerschen Landkreis Belgard - Schivelbein, für die
Bruns als Vertriebener tiefe Verbundenheit hegte.
Zu seinen größten Leistungen als Oberkreisdirektor gehören die Eingliederung der Flüchtlinge und Vertriebenen
sowie der Ausbau des weiterführenden Schulwesens und der Berufsschulen. Kritik musste Bruns wegen
Organisationsmängeln im Zusammenhang mit der großen Waldbrandkatastrophe 1975 einstecken.
Seine Verdienste spiegeln sich in der Namensgebung der Axel-Bruns-Berufsschule am Lönsweg (BBS II) wider, er
war Träger des Großen Verdienstkreuzes des Niedersächsischen Verdienstordens.
Am 30.06.1977 ging er als Oberkreisdirektor in den Ruhestand.
Dr. jur. Axel Bruns verstarb am 21.04.1990 in Celle, wo er auch begraben ist.
Sonstige Auszeichnungen
Verwundetenabzeichen in Schwarz 23.08.1941
Eisernes Kreuz II. Klasse 0.08.1941
Eisernes Kreuz I. Klasse 2.12.1941
Allgemeines Sturmabzeichen 25.03.1942
Medaille Winterschlacht im Osten 03.08.1942
Verwundetenabzeichen in Silber 07.09.1942
Verwundetenabzeichen in Gold 26.02.1945
03. Günter, Wilhelm
* 22.10.1918
Bad Polzin, †
Ritterkreuz: 05.03.1945 Feldwebel und Zugführer 13.
(IG)/GR 508 (292. ID)
sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
Herrenhaus Bruns in Lutzig
04. Hackbarth, Willi,
* 17.12.1921 Klein-Satspe, Kreis.Belgard (evtl. 17.09.1921), † 27.07.1944 bei
Purnawa
(Aus der IMM von 04/05 2005 lfd. Nr. 117)
Ritterkreuz: 18.04.1943 als Gefreiter (Funker) in der 4./AR 32 (32. ID)
Willi Hackbarth wurde am 17. September 1921 in Klein Satspe als Sohn des
Lazarettwärters Gustav Hackbarth und seiner Frau Anna geborene Raschke, geboren.
Als Beruf hat er Hilfspostschaffner angegeben. Er trat am 10. März 1941 in die
Wehrmacht ein und stand im aktiven Militärverhältnis. (Wehrbezirkskommando
Belgard/Kolberg). Am 01. September 1943 wurde er zum Unteroffizier befördert. Er
starb (als Wachtmeister) am 27. Juli 1944 infolge einer Verwundung (Feldlaz. 21), die
er sich bei Berjoski (ca. 50 km westlich von Ostroff) zugezogen hatte. Neben einem
Durchschuss des rechten Oberschenkels hatte er noch einen Halssteckschuss durch
ein Infanteriegeschoss. Das Ritterkreuz wurde ihm als Gefreiter der 4./A.R. 32 der 32.
Infanteriedivision am 18. April 1943 verliehen.
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Außerdem sind folgende Auszeichnungen im Bundes-Archiv nachweisbar:
1. Eisernes Kreuz II. Klasse
01.02.1943
2. Eisernes Kreuz I. Klasse
01.03.1943
3. Ehrenblatt des Deutschen Heeres
15.10.1944 als Unteroffizier 4./AR 32
Weitere Ehrenzeichen, die aber nicht im Bundesarchiv nachweisbar sind:
Verwundetenabzeichen in Schwarz, Medaille Winterschlacht im Osten.
Er wurde für die Verleihung des Eichenlaubs am 05. September 1944 vorgeschlagen. Dies wurde aber am 19.
September 1944 abgelehnt. Stattdessen wurde ihm (postum) am 15. Oktober 1944 die Ehrenblattspange des
Heeres verliehen für seine außerordentliche Waffentat am 25. Juli 1944 in Berjezki. Das Ehrenblatt trug die Ziffer
4159.
In der Ritterkreuzkartei ist als Grund der Verleihung folgendes verzeichnet:
"Gefreiter Willi Hackbarth war als Funker beim V.B. (Vorgeschobener Beobachter) eingesetzt, als er, nach Ausfall
des V.B. bei den schweren Kämpfen der Division, durch seine todesmutige bis zum letzten entschlossene
Einsatzbereitschaft und Geistesgegenwart und obwohl er nicht dafür ausgebildet war, ein Grenadierregiment in
bedrohlicher Lage übernahm und unterstützt durch die Feuerleitung der Batterie seiner Abteilung es ermöglichte,
daß der Kampfstand HEUER, der der linke Eckpfeiler der Abwehrfront war, gehalten werden konnte. Diese Leistung
des jungen Soldaten war umso bewunderungswürdiger, als er, mehrfach verschüttet, seine Ruhe und Entschlußkraft
nicht verlor und damit entscheidenden Anteil sowohl an der Verhinderung des Feinddurchbruches durch die Front
als auch an der dadurch erst möglich gewordenen geordneten Rücknahme zur WODJA-Stellung hatte. Er hat damit
die erfolgreiche Abwehrschlacht möglich gemacht."
Willi Hackbarth wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt oder konnte im
Rahmen unserer Umbettungsarbeiten nicht geborgen werden. Nach den uns vorliegenden Informationen befindet
sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Aluksne/Lettland.
Ritterkreuzträger
Willi Hackbarth
inmitten seiner
Arbeitskollegen der
Reichspost in Belgard
Von vorne, links,
1. Reihe: 1. - 4. ?, 5.
Brümmel (schaut der
vor ihr sitzenden Frau
in weißer Bluse über
die linke Schulter,
rechts von ihr
Harrmann),
6. Postobersekretär Ernst Harrmann, 7.
Ritterkreuzträger Wilhelm Hackbarth, 8.
Amtsvorsteher, Oberpostmeister Eduard
Endruweit, 9. sitzt zurück ?, 10. Käthe
Manske (mit weißer Bluse), 13. Christel
Lischer (rechts außen)
2. Reihe (Doppelreihe): 12. Gisela Finger
(in weißer Bluse, hinter Harrmann), 13.
Schlesinger, 14. Ruth Pantel (steht rechts
hinter Schlesinger), 16. Edith Ruske (klein,
schaut über die rechte Schulter von Maria
Manske, 17. Maria Manske (in weißer
Bluse), 18. Elisabeth Specht (sieht links
über die Schulter von Maria Manske), 19.
Ilse Rubert
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05. Hagen, Wilhelm, von
* 02.12.1912 Belgard, † 16.03.1945
Ritterkreuz: 02.09.1942 Hptm. und Führer II./IR 267 (94. ID)
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
06. Jürgen, Friedrich-Wilhelm,
* 02.10.1895
Damerow, † 16.07.1954
Kgf.Laz. 5771 bei Stalingrad
Ritterkreuz: 16.06.1940 und Major und Kdr. II./SR 2 (2. PD)
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
07. Kleist-Retzow, Jarislaff, von
* 20.12.1911 Damen, † 25.03.1945 Ostpreußen/Kurland
Ritterkreuz:14.02.1945 Major und Kdr. II./AR 161 (61. ID)
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
Deutsches Kreuz in Gold 30.05.1942 als OLt 3./AR 257 (257. ID)
Ehrenblattspange des Heeres 05.04.1944 als Hauptmann II./AR 161 (61. ID)
08. Küster, Heinz
* 17.03.1909
Belgard
† 25.09.2000
Münster/Westfalen
Ritterkreuz: 15.07.1943 und Ltn und Führer 5./GR 108 (38. ID)
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
09. Lemke, Siegfried "Wumm"
* 07.04.1921
Schivelbein/Pommern
† 18.12.1995
Ritterkreuz:14.06.1944 als Ltn und Staffelführer 1./JG 2 "Richthofen"
Siegfried "Wumm" Lemke wurde am 07.04.1921 in Schivelbein/Pommern geboren.
1942 wurde er zum JG 2 einberufen, welches im Herbst an der Kanalfront lag. Als
Unteroffizier wurde er zum 1./JG 2 versetzt. Seinen ersten Luftsieg erzielte er, als er am
12.03.1943 eine Spitfire der RAF nahe Fécamp abschoss. Am 12.09.1943, wurde er
Staffelführer im 1./JG 2. Ende Januar 1944 wurde die I./JG 2 nach Südfrankreich verlegt, um gegen die dort operierende 15th USAF (Bomber), zu kämpfen. Am 09.02.1944
schoss er vier Spitfires südöstlich von Cannes ab und erlangte damit seinen 16. bis 19.
Luftsieg. Kurz danach wurde die I./JG 2 an die alliierte Invasionsfront bei Anzio verlegt,
auch dort war er mit 16 Siegen erfolgreich.
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Anfang Mai 1944 wurde die I./JG 2 nach Creil, nördlich von Paris verlegt. Er war in sehr viele Luftkämpfe während
der alliierten Landung in der Normandie verwickelt. Am 07.06. schoss er drei alliierte Jäger (41-43) über dem Strand
ab. Als Leutnant wurde ihm das Ritterkreuz nach 47 Luftsiegen verliehen. Am 23.06.44 wurde er
Gruppenkommandeur vom III./JG 2 als Nachfolger von Hauptmann Josef Wurmheller (102 Luftsiege, RKEL), der im
Luftkampf gefallen war. Er kommandierte diese Gruppe bis zum Schluss. Bis Ende 1944 hatte er 60 Luftsiege und
wurde für das Eichenlaub vorgeschlagen, was er aber nicht verliehen bekam.
Siegfried Lemke flog 325 Kampfeinsätze, bei denen er 70 Luftsiege (25 Spitfires, 8 P-47s, 6 P-51s und 5 Vier-Mot.).
Einige Quellen sprechen von 96 (21 Vier-Mot.) Luftsiegen.
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
Ehrenpokal als Fhj. OFw
08.05.1944
Schloßhof des
Deutsches Kreuz in Gold
03.04.1944
Ordensschlosses
Frontflugspange
in Schivelbein
10. Schneider, Erich
* 16.10.1913
Groß-Tychow
† 04.01.2002
Memmelsdorf/Bayern
Ritterkreuz 10.02.1944 als Hptm und Führer II./PR 9 (25. PD)
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz II. Klasse
Eisernes Kreuz I. Klasse
Ritterkreuzträger Erich Schneider, Groß Tychow
Gerhard Rühlow
Wie ein Lauffeuer verbreitete sich im Februar 1944 die Nachricht in Groß Tychow, dass
Erich Schneider das Ritterkreuz verliehen worden sei. Auch nach mehr als 60 Jahren
können die Bewohner noch nachempfinden, welche Wirkung dieses Ereignis auf sie
hatte. Man empfand Stolz, hatte Hochachtung, ja man identifizierte sich mit seinem Freund, ehemaligen
Schulkameraden, Nachbarn oder Dorfbewohner, je nachdem, in welchem Verhältnis man zu dem Sohn des
Fuhrunternehmers aus der Bublitzer Straße stand. Ein Vergleich zu heutiger Begeisterung, die Olympiasiegern oder
Weltmeistern nach ihrer Rückkehr in ihre Heimatgemeinde entgegengebracht wird, ist sicherlich nicht abwegig. Erich
Schneider, der nach der Entlassung bis zu seinem Tod im Jahre 2002 in Memmelsdorf bei Bamberg lebte, erinnerte sich, wie er sagte, noch gut daran, „wie die Augen der jungen Leute bei meiner damaligen Rede im Hotel
Lehmann geleuchtet haben.“
Nach seiner Schulzeit in Groß Tychow absolvierte Erich Schneider von 1928 bis 1932 in Köslin und Kolberg eine
Bäcker- und Konditorlehre. Eigentlich wollte er diesen Beruf bei Bäcker Gustav Carl erlernen, aber man nahm ihn
nicht. Sicherlich ahnte Bäcker Carl, dass er sich eine Konkurrenz heranbilden würde. Denn Schneiders 1909/10
erbautes Haus in der Bublitzer Straße war so konzipiert, dass es jederzeit und ohne großen Aufwand zu einer
Bäckerei mit Café umgestaltet werden konnte.
Seine Abschlussprüfung bestand Erich Schneider mit dem Prädikat „sehr gut“, aber aus der Eröffnung einer
Bäckerei wurde nichts. Inzwischen hatte nämlich Karl Fuhrmann in unmittelbarer Nähe eine Bäckerei eröffnet, und
das war bereits die vierte im Ort. Eine fünfte wäre für Groß Tychow sicherlich zu viel gewesen. So entschloss sich
Erich Schneider, Berufssoldat zu werden. „Da ich sportlich immer gut war und auch nicht auf den Kopf gefallen war,
hatte ich keine großen Schwierigkeiten, bei der damaligen Reichswehr, dem 100.000-Mann-Heer, anzukommen. Es
war die Zeit der großen Arbeitslosigkeit; die Zahl der Bewerber für die Reichswehr war sehr groß, der Bedarf aber
sehr gering. 100 Mann nahmen an der zweitägigen Aufnahmeprüfung teil, neun jedoch wurden nur eingestellt. Ich
war einer davon.“
Erich Schneider war Kommandeur des II. Panzerregiments 27 der 19. Panzerdivision, danach Hauptmann
und Bataillonskommandeur des I. Panzerregiments 9 in der 25. Panzerdivision. Zu seinen vielen Auszeichnungen gehören u. a. das EK II (1939), das EK I (1940), das Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern (1942) und
die Verwundetenabzeichen in Schwarz (1940), Silber (1943) und Gold (1944). Doch der Höhepunkt war für
Erich Schneider, der von Mai 1945 bis April 1949 in russischer Gefangenschaft festgehalten wurde, danach für zwei
Jahre bei einer Tageszeitung und bis zum Rentenalter als Prokurist bei einem Bamberger Werbeverlag tätig war,
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zweifellos der Einsatz mit seiner Panzereinheit, der zur Verleihung des Ritterkreuzes am 10. Februar 1944
führte.
Wie es dazu kam, schildert der im Bamberger Tageblatt am 28. März 1944 veröffentlichte Kampfbericht des
Kommandeurs der 19. Panzerdivision,
des Schwerterträgers General Källner:
Der Division den Rücken freigekämpft
Die Weihnachtsoffensive der Sowjets ostwärts Shitomir hat eben begonnen. Von starker feindlicher Übermacht
angegriffen und in beiden Flanken umgangen, kämpft sich eine niedersächsische Panzerdivision nach Westen
zurück. Gegen sowjetische Kräfte, die sich bereits im Rücken der Division auf der einzigen Rückmarschstraße festgesetzt haben, wird die Panzeraufklärungsabteilung und ein Feldersatzbataillon angesetzt und gleichzeitig die der
Division zu Beginn der feindlichen Angriffe unterstellte Berlin-Brandenburgische Panzergruppe des Hauptmanns
Erich Schneider herangezogen. Schon auf dem Marsch zum neuen Einsatz stößt Hauptmann Schneider auf 20
sowjetische Panzer, die die Stellungen der deutschen Nachhuten durchbrochen haben und sich nun daranmachen,
die Absetzbewegungen zu stören. Der Hauptmann hat schwere Verbrennungen an beiden Händen, aber in der
augenblicklichen schwierigen Lage will er seine Abteilung nicht verlassen; er verbeißt den Schmerz und behält die
Führung bei. In einem geschickt angesetzten Angriff werden die Bolschewisten vollständig geschlagen, 17 von ihren
20 Panzern bleiben auf der Strecke.
Am anderen Tag setzt er seinen Marsch fort. In der Ortschaft, die er zur Sicherung der Absetzbewegung besetzen
soll, sitzt bereits der Feind mit starken Kräften, darunter mit 21 Panzern und drei Sturmgeschützen, auf deren jedem
fünf MPi-Schützen aufgesessen sind. Vor dem Dorf liegen Teile der Panzeraufklärungsabteilung und des
Feldersatzbataillons fest. Die Lage ist misslich. Hauptmann Schneider verfügt noch über acht einsatzbereite Panzer.
Munition und Betriebsstoff sind knapp. Die Sowjets verfügen über dreifache Übermacht, und dauernd fließen ihnen
Verstärkungen zu. Trotzdem entschließt sich Hauptmann Schneider zum Angriff. Er weiß, dass die Gefahr einer
Einschließung der Division droht und dass er der einzige ist, der sie vielleicht noch abwenden kann. Dafür muss er
bereit sein, sich im Notfall mit seinen Panzern zu opfern. Mit Höchstgeschwindig-keit fahren die Panzer über eine
deckungslose Fläche in den Südostteil der Ortschaft, wo sie Hauptmann Schneider im konzentrischen feindlichen
Feuer geschickt in eine günstige Abwehrposition bringt und die Bolschewisten erwartet. Die haben sich schnell von
der ersten Überraschung erholt und greifen an. Als nach halbstündigem wilden Feuerkampf die ersten T 34 in
Flammen stehen und der Angriffsschwung der Sowjets vorübergehend nachlässt, ist der Augenblick gekommen, auf
den Hauptmann Schneider gewartet hat.
In schneidigem Gegenangriff stößt er mitten hinein in den Feind. Dessen vorderste Panzer werden überrannt, ehe
sie überhaupt zum Schuss kommen. Dann aber entspannt sich ein erbitterter Kampf mit den noch immer übermächtigen Bolschewisten. Immer wieder gliedert Schneider seine Kampfgruppen neu und führt sie unter Ausnutzung
jedes Geländevorteils vor. Einer der sowjetischen Stahlkolosse nach dem anderen fällt seiner überlegenen Führung
und der Treffsicherheit seiner Besatzungen zum Opfer. Nach einstündigem Kampf ist der Krieg für 21 T 34 und ein
Sturmgeschütz zu Ende, die Ortschaft ist bis auf den Nordteil in deutscher Hand. Durch den kühnen Gegenangriff
der Panzer haben die schwer kämpfenden Teile der Panzeraufklärungsabteilung und des Feldersatzbataillons Luft
bekommen.
In anhaltend starkem feindlichem Feuer klettert Hauptmann Schneider aus seinem Panzer, weist die infanteristisch
kämpfende Truppe ein und organisiert den Angriff auf den Nordteil des Dorfes. Dann setzt er sich erneut an die
Spitze seiner Panzer, fegt den Nordteil der Ortschaft leer und treibt die Bolschewisten in wilder Flucht nach
Nordwesten. Der tapfere Hauptmann, der in wenig mehr als 23 Stunden 39 sowjetische Panzerfahrzeuge, meist T
34, abgeschossen und der Division, der er unterstellt war, den Rücken freigekämpft hat, erhielt am 10. Februar 1944
das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.
Gerettetes Ritterkreuz
Dörfliche Nachbarschaftshilfe in weiter Ferne von Groß Tychow wurde Unbeteiligten erst Jahre nach Kriegsende
bekannt. Ritterkreuzträger Erich Schneider und Gerhard Mitt waren gemeinsam in russische Kriegsgefangenschaft
gekommen. Gerhard Mitt war hier in der Lagerschuhmacherei eingesetzt und konnte dadurch seinem Groß
Tychower Kameraden entscheidende Hilfe leisten im Bemühen, dessen Ritterkreuz in die Heimat zu retten. Er arbeitete es in Erich Schneiders Schuhabsatz ein, und diesem Trick verdankt es Schneider, dass er zu den wenigen
gehört, die im Besitz ihres Original-Ritterkreuzes blieben.
28
b) Kommandierte
11. Chevallerie, Hellmut von der
* 09.11.1896
Berlin
† 01.06.1965 Wiesbaden
Ritterkreuz: 30.04.1943 als GM und Kdr. 13. PD
Hellmut von der Chevallerie trat am 04.08.1914 als Kriegsfreiwilliger in das
Kaiserliche Heer ein. Er kam dabei als Sohn des Generalmajors Hans von der
Chevallerie zum Ersatz-Bataillon vom Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5. Er kam
damit zum Regiment seines Bruders, Kurt von der Chevallerie. Anfang September
1914 wurde er zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 an die Front versetzt. Mitte
Oktober 1914 wurde er verwundet und ins Lazarett eingeliefert. Am 30.10.1914
wurde er dort zum Gefreiten ernannt. Im November 1914 war er wieder beim ErsatzBataillon. Anfang 1915 wurde er dort zum Unteroffizier befördert. Er schlug jetzt die
Offizierslaufbahn ein und wurde damit zum Fahnenjunker befördert. Als solcher zog
er dann im Februar 1915 wieder zum Garde-Grenadier-Regiment Nr. 5 an die Front.
Dort wurde er Ende des Frühjahrs zum Fähnrich ernannt, bevor er im Sommer erneut
verwundet ins Lazarett eingeliefert wurde. Anfang November 1915 kam er wieder an
die Front. Dort wurde er im Mai 1917 zum Leutnant befördert, das Rangdienstalter wurde auf den 01.09.1915 festgelegt. Bis 1916 wurden ihm beide Eisernen Kreuze verliehen. Im Herbst 1917 geriet er in Flandern in
Kriegsgefangenschaft. Bei Kriegsende wurde er aus dieser entlassen.
Er ging jetzt zum Freiwilligen Garde-Grenadier-Bataillon des Freikorps Hindenburg, in dem sein Bruder Kurt
Kompaniechef war, dem er bis Mai 1920 angehörte. Danach wurde er im Reichsheer im Reichswehr-InfanterieRegiment 102 eingesetzt. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres kam er zum 4. (Preuß.) IR. Am 01.12.1922
wurde er zum 5. (Preuß.) RR versetzt. Im Frühjahr 1924 gehörte er zur 1. Eskadron. Am 01.04.1925 wurde er zum
Oberleutnant befördert. Im Frühjahr 1927 gehörte er zur Ausbildungs-Eskadron des 5. (Preuß.) RR. Am 01.10.1927
wurde er zum Regimentsadjutant vom 5. (Preuß.) RR ernannt. Am 01.02.1931 wurde er als solcher zum Rittmeister
befördert. Am 01.10.1932 wurde er dann zum Eskadronschef in seinem Regiment ernannt. Bei der Erweiterung der
Reichswehr wurde er am 01.10.1934 zum Eskadronschef beim RR Rathenow ernannt. Im Frühjahr 1935 wurde er
kurzzeitig zur Inspektion der Kavallerie in das Reichswehrministerium versetzt. Noch 1935 kam er dann zum
Generalstab des Generalkommando X. AK.
Dort wurde er am 01.01.1936 zum Major befördert. Am 06.10.1936 wurde er zum Adjutant beim Generalkommando
XII. AK ernannt. Am 01.02.1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Diesem Stab gehörte er auch noch bei
Ausbruch des 2. Weltkrieges an. Am 15.01.1940 wurde er zum Stab vom SER 83 versetzt. Am 20.07.1940 wurde er
zum Kommandeur SR 86 ernannt. Mit diesem griff er bei Beginn des Ostfeldzuges in Mittelrussland an. Dabei wurden ihm im Juli 1941 die Spangen zu beiden Eisernen Kreuzen verliehen. Am 01.12.1941 wurde er zum Oberst
ernannt. Am 19.04.1942 wurde er mit dem Deutschen Kreuz in Gold ausgezeichnet. Anfang März 1942 gab er sein
Kommando ab und wurde zum Kommandeur der 10. Schützen-Brigade ernannt. Auch bei der Umbenennung der
Einheit zur 10. Panzer-Grenadier-Brigade blieb er weiter der Kommandeur. Noch im Sommer 1942 wurde er in die
Führerreserve versetzt. Anfang Oktober 1942 wurde er mit der Führung der 22. PD beauftragt. Am 01.11.1942 wurde
er zum Generalmajor und gleichzeitig zum Kommandeur der 13. PD ernannt. Noch im gleichen Monat wurde er
anscheinend wieder schwer verwundet. Er musste sein Kommando bis Mitte Mai 1943 an Oberst Wilhelm Crisolli
abgeben. Am 30.04.1943 wurde er mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Am 01.05.1943 wurde er zum
Generalleutnant befördert und übernahm dann wieder seine Division. Am 25.10.1943 wurde er verwundet und in die
Führerreserve versetzt. Mitte November 1943 wurde er zum Kommandeur der 273. Reserve-Panzer-Division
ernannt.
Mit der Auflösung der Division im Frühjahr 1944 wurde er wieder in die Führerreserve versetzt. Im August 1944
wurde er mit der stellvertretenden Führung der 233. Reserve-Panzer-Division beauftragt. Im Herbst 1944 gab er
diese dann wieder ab. In der Folge wurde er am 01.11.1944 zum Kommandeur des Truppenübungsplatzes Bergen
ernannt.
Am 20.02.1945 gab er das Kommando wieder ab und wurde erneut in die Führerreserve versetzt. Am 01.04.1945
wurde er dann zum Befehlshaber Sudetengau ernannt. Mit der Kapitulation geriet er im Mai 1945 in alliierte
Kriegsgefangenschaft. Aus dieser wurde er im Sommer 1947 entlassen.
Beförderungen
Gefreiter
Uffz
Fahnenjunker
Fähnrich
Leutnant
Oberleutnant
30.10.1914
01.01.1915
01.02.1915
01.04.1915
1917
01.04.1925
29
Rittmeister
Major
Oberstleutnant
Oberst
Generalmajor
Generalleutnant
01.02.1931
01.01.1936
01.02.1939
01.12.1941
01.11.1942
01.05.1943
Sonstige Auszeichnungen
Wiederholungsspange zum Eisernes Kreuz II. Klasse
Wiederholungsspange zum Eisernes Kreuz I. Klasse
Deutsches Kreuz in Gold
Juli 1941
Juli 1941
19.04.1942
12. Kranz, Rudolf
* 27.12.1911
Zarben/Greifenberg/Pommern
† 22.10.1979
Rheinbach
Ritterkreuz: 23.10.1944 als Major und Kdr. StuG-Brig. 249 ArmeeGr. Heinrici
Bundeswehr:Von bis 31.03.1968
Zuletzt: Oberstleutnant
Im Jahr 1939 versah er seinen Dienst als Adjutant von Major Trowitz beim II./AR 68
in Belgard.
Er bekam das Ritterkreuz für seine militärischen Taten in der Nähe von Zolkiew.
Bundeswehr:
Major Rudolf Kranz war erster Kommandeur des Panzerbataillons (Pz.Btl.) 14 (1. - 3.
Kp.) in Koblenz-Niederberg, welches am 01.07.59 aufgestellt wurde. Es ging aus dem
dortigen Pz.Btl. 153 (Flak-Kaserne) hervor.
Sonstige Auszeichnungen
Eisernes Kreuz 2. Klasse
Eisernes Kreuz 1. Klasse
Allgemeines Sturmabzeichen
Deutsches Kreuz in Gold
14.10.1939
02.08.1941
28.05.1944
13. Malachowski, Wilhelm v.
* 06.06.1914
† 28.10.1980
Ritterkreuz:
206. Eichenlaub:
Rostock/Mecklenburg
Köln-Lindenthal
30.01.1942 als OLt und Chef 2./StuG.Abt. 189
06.03.1943 als Major und Kdr. StuG.Abt. 228
Wilhelm von Malachowski trat 1935 in das IR 27 ein und wurde am 20.04.1937 beim
AR 48 zum Leutnant befördert und dann zur 7./AR 68 kommandiert. Am 01.09.1939
folgte die Beförderung zum Oberleutnant. Als Zugführer in der 7. Batterie nahm er am
Polen- und Westfeldzug teil. Am 01.08.1940 meldete er sich freiwillig zur
Sturmartillerie und kam zur StuG-Abt. 189. Am 01.08.1941 wurde er Batterie-Chef der
2. Batterie. Mit seiner Batterie zeichnete er sich im Winter 1941/42 im Raum Rshew
mehrfach aus, wofür ihm am 30.01.1942 das Ritterkreuz verliehen wurde, am
01.03.1942 wurde er zum Hauptmann befördert. Ende 1942 wurde er dann
Kommandeur der StuG-Abt. 228. Die Abteilung nahm am Entsatz-Angriff auf die eingeschlossene 6. Armee in Stalingrad teil. Am 01.03.1943 wurde von Malachowski zum Major befördert und am
06.03.1943 mit dem Eichenlaub ausgezeichnet. Anschließend wurde er Ausbildungs-Offizier an der SturmgeschützSchule in Burg, am 15.05.1944 an die Waffenschule des Ersatzheeres und am 01.09.1944 in den Generalstab des
Heeres versetzt.
Beförderungen
Leutnant
20.04.1937
Oberleutnant
01.09.1939
Hauptmann
01.03.1942
Major
01.03.1943
Sonstige Auszeichnungen: Eisernes Kreuz II. Klasse, Eisernes Kreuz I. Klasse
30
14. Schmidt, Gustav
* 24.04.1894
† 07.08.1943
Ritterkreuz:
203. Eichenlaub:
Carstorf/Unstrut
b. Beresowka (Freitod)
04.09.1940 als Oberst und Kdr. IR 74 (19. ID)
06.03.1943 als GLt und Kdr. 19. PD
Gustav Schmidt trat am 01.03.1913 als Fahnenjunker in das Königlich Preußische
Heer ein. Der Pfarrersohn kam dabei zum 3. Brandenburgischen Infanterie-Regiment
"Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20. Bei diesem wurde er am 20.11.1913 zum
Fähnrich befördert. Nach dem Besuch der Kriegsschule wurde er am 19.06.1914 zum
Leutnant befördert. Sein Patent wurde dabei auf den 23.06.1912 datiert. Als solcher
wurde er als Kompanieoffizier im 3. Brandenburgischen Infanterie-Regiment "Graf
Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20 eingesetzt. Auch während des Ersten Weltkrieges
wurde er bei diesem Regiment eingesetzt. 1914 wurde er bereits als Kompanieführer
eingesetzt. Am 16.09.1917 wurde er zum Oberleutnant befördert. Als solcher wurde
er als Ordonanzoffizier beim Regimentsstab des 3. Brandenburgisches InfanterieRegiment "Graf Tauentzien von Wittenburg" Nr. 20 eingesetzt. Am 01.05.1918 wurde er zum Regimentsadjutant von
seinem Regiment ernannt. Im 1. Weltkrieg wurde er verwundet, was sich in der Verleihung des Verwundetenabzeichens in Schwarz widerspiegelte. Ihm wurden neben dem Ritterkreuz des Königlich Preußischen Hausordens von
Hohenzollern mit Schwertern auch noch beide Eisernen Kreuze verliehen.
Nach Kriegsende wurde er am 01.10.1919 als Oberleutnant in das Reichsheer übernommen. Dabei wurde er jetzt
dem Reichswehr-Infanterie-Regiment 6 zugeteilt. Auch beim 200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920
gehörte er noch weiter zum Reichswehr-Infanterie-Regiment 6. Bei der Bildung des 100.000 Mann-Heeres der
Reichswehr wurde er in das 5. (Preußisches) IR übernommen. Bei diesem wurde er anfangs als Kompanieoffizier
eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er zur 2. Eskadron 5. (Preuß.) RR (Belgard). Im Frühjahr 1925
gehörte er dann zur 4. (MG.)/5. (Preuß.) IR (Stettin). Am 01.07.1925 wurde er zum Hauptmann befördert. Als solcher wurde er auch direkt zum Regimentsstab vom 5. (Preuß.) IR (Stettin) versetzt. Bei diesem wurde er am
01.10.1927 zum Regimentsadjutant ernannt. Am 01.07.1931 wurde er dann zum Chef der 11./5. (Preuß.) IR
(Rostock) ernannt. Am 01.05.1934 wurde er zum Major befördert. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur Wehr.macht wurde er am 01.10.1934 als Adjutant zum Generalkommando Kavallerie-Korps versetzt. Nach der Enttarnung
des Stabes gehörte er durch dessen Umbenennung ab dem Jahr 1935 als Adjutant zum Generalkommando X. AK
(Hamburg). Am 01.10.1936 wurde er dann Oberstleutnant befördert. Als solcher wurde er am 12.10.1937 zum
Kommandeur des II./IR 59 (Hildesheim) ernannt. Am 01.06.1939 wurde er zum Oberst befördert.
Bei der Mobilmachung für den 2. Weltkrieg wurde er im Sommer 1939 zum Kommandeur vom IER 216 (Northeim)
ernannt. Nach anderen Quellen behielt er vorerst weiter sein Kommando über das II./IR 59. Am 10.10.1939 übernahm er als Nachfolger von Oberst Kurt Schmidt als Kommandeur das Kommando über das IR 74. Für die
Leistungen seines Regiments im Westfeldzug wurde ihm am 04.09.1940 als Oberst das Ritterkreuz verliehen. Im
Herbst 1940 übernahm er nach der Umgliederung der 19. ID zur 19. PD als Kommandeur die neue 19. SchützenBrigade. Diese führte er zum Sommerbeginn 1941 im Ostfeldzug beim Angriff auf Mittelrussland. Am 06.01.1942
wurde er vor Moskau mit der Führung der 19. PD beauftragt. Zum 01.04.1942 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er auch zum Kommandeur der 19. PD ernannt. Am 22.04.1942 wurde ihm das Deutsche
Kreuz in Gold verliehen. Zum 01.01. 1943 wurde er zum Generalleutnant befördert. Für den kampfentscheidenden
Einsatz seiner 19. PD im Winter 1942/43 wurde er am 06.03.1943 mit dem Eichenlaub zum Ritterkreuz ausgezeichnet. Nach dem Scheitern der Kursk-Offensive im Juli 1943 geriet der Stab der 19. PD hinter die feindlichen Linien.
Bei dem Ort Beresowka wurde der Stab eingekreist. Nachdem die Munition fast verschossen war, erschoss er sich
mit seinem Adjutanten, Oberleutnant Köhne.
Seine komplette Uniform befindet sich derzeit in der Ausstellung im Garnison-Museum in Celle.
Beförderungen
Fahnenjunker
Fähnrich
Leutnant
Oberleutnant
Hauptmann
Major
Oberstleutnant
Oberst
Generalmajor
Generalleutnant
sonstige Auszeichnungen
01.03.1913
20.11.1913
19.06.1914
16.09.1917
01.07.1925
01.05.1934
01.10.1936
01.06.1939
01.04.1942
01.01.1943
31
Verwundetenabzeichen in Schwarz
Wiederholungsspange zum Eisernes Kreuz II. Klasse
Wiederholungsspange zum Eisernes Kreuz I. Klasse
Deutsches Kreuz in Gold
22.04.1942
Verwundetenabzeichen in Silber
Verwundetenabzeichen in Gold
Medaille Winterschlacht im Osten
15. Trowitz, Adolf
* 24.09.1893
† 03.01.1978
Dessau
Hamburg
Ritterkreuz:
21.02.1944 als Generalmajor und Kdr. 57. ID
Adolf Trowitz trat am 23.03.1914 als Fahnenjunker in die Königlich Preußische Armee
ein. Der Sohn eines Apothekers kam dabei zum Lauenburgisches FußartillerieRegiment Nr. 20. Bei Ausbruch des 1. Weltkrieges kam er mit der 3. Batterie von seinem Regiment an die Front. Dort wurde er am 28.12.1914 zum Leutnant ohne Patent
befördert. Im März 1915 wurde er als Batterie-Offizier zur 1. Batterie vom Fußartillerie-Bataillon Nr. 54 versetzt. Im Oktober 1915 wurde er zum Adjutant der I. Abteilung
vom Magdeburgisches Fußartillerie-Regiment "Encke" Nr. 4 ernannt. Im Juni 1916
wurde er als Regimentsadjutant zum Reserve-Fußartillerie-Regiment Nr. 11 versetzt.
Dort hat er im Jahr 1917 sein Patent als Leutnant vom 01.04. 1913 erhalten.
Am 20.06.1918 wurde er zum Oberleutnant befördert. Im 1. Weltkrieg wurden ihm
beide Eisernen Kreuze verliehen. Nach dem Krieg wurde er am 01.10.1919 als
Oberleutnant mit seinem alten Rangdienstalter in das Reichsheer übernommen.
Anfänglich wurde er beim Reichswehr-Artillerie-Regiment 9 eingesetzt. Auch beim
200.000 Mann-Übergangsheer im Frühjahr 1920 gehörte er diesem weiter an. Bei der Bildung des 100.000 MannHeeres der Reichswehr wurde er in das 2. (Preuß.) AR übernommen. Bei diesem wurde er die nächsten Jahre als
Batterieoffizier eingesetzt. Spätestens ab dem Frühjahr 1924 gehörte er dann zur 9./2. (Preuß.) AR in Itzehoe. Am
01.10.1924 wurde er zur 2. (Preuß.) FA versetzt. Bei dieser wurde er in der 3. Eskadron in Rendsburg eingesetzt.
Am 30.06.1925 wurde er aus der Reichswehr verabschiedet. Ihm wurden dabei die Charakter als Hauptmann verliehen.
Danach arbeite er als Kaufmann in Hamburg. Ab dem 01.05.1933 wurde er dann als Angestellter bei der
Heeresdienststelle Deutsch Krone tätig. Am 01.10.1933 wurde er bei der Heeresdienststelle Deutsch Krone in das
Landesschutz-Offizierskorps übernommen. Als Hauptmann (L) war er jetzt für die Ausbildung des Grenzschutzes
zuständig. Am 01.05.1934 trat er als aktiver Offizier wieder in die Reichswehr ein. Sein Patent als Hauptmann wurde
dabei auf den 01.09.1932 datiert. Er kam jetzt erneut zum 2. (Preuß.) AR. Bei der Erweiterung der Reichswehr zur
Wehrmacht wurde er am 01.10.1934 zum Chef der 10./AR "Schwerin" ernannt. Am 28.01.1935 hat er Charlotte
Haeseler geheiratet. Bei der Enttarnung der Verbände kam er am 15.10.1935 als Batteriechef zur II./AR 38. Als solcher wurde er am 01.04.1936 zum Major befördert. Bei der Umbenennung der Abteilung wurde er dann am
06.10.1936 zum Kommandeur der II./AR 68 in Belgard ernannt. Er wohnte in der Bismarckstraße 18. Dieses
Kommando über eine schwere Artillerieabteilung behielt er dann die nächsten Jahre.
Bei der Mobilmachung für den im Sommer 1939 gab er sein Kommando über die II./AR 68 ab. Er wurde dafür zum
Kommandeur vom neuen Artillerie-Regimentsstab z.b.V. 603 ernannt. Diesen Stab führte er dann bei Beginn des
Krieges im Spätsommer 1939 in den Polenfeldzug. Am 01.10.1939 wurde er zum Oberstleutnant befördert. Im
Frühjahr 1940 führte er seinen Stab in den Westfeldzug, zum Sommerbeginn 1941 führte er seinen Stab im
Ostfeldzug beim Angriff auf Nordrussland. Mit seinem Artillerie-Regimentsstab 603 war er dabei fest dem
Generalkommando II. AK unter der 16. Armee im Nordabschnitt der Ostfront zugeteilt. Am 01.01.1942 wurde er dort
zum Oberst befördert. Sein Rangdienstalter wurde dabei auf den 01.04.1941 festgelegt. Anfang März 1942 wurde
er dann zum Artilleriekommandeur 105 (Arko 105) ernannt. Auch in dieser Funktion blieb er weiter beim II. AK im
Einsatz. Am 08.06.1942 wurde ihm das Deutsche Kreuz in Gold verliehen.
Am 08.01.1943 wurde er dann als Nachfolger von Generalmajor Adolf Westhoff, der ins Oberkommando der
Wehrmacht zum Kriegsgefangenenwesen versetzt wurde, mit der Führung der 122. ID beauftragt. Auch dieser führte er in den nächsten Monaten in Nordrussland bei der 16. Armee. Anfang Mai 1943 gab er die Führung ab und
wurde in die Führerreserve versetzt. Danach wurde er bis zum 29.05.1943 zum 4. Divisionsführerlehrgang nach
Berlin kommandiert. Darauf folgend wurde er erneut in die Führerreserve versetzt, um eine Division an der Ostfront
zu übernehmen. Anfang Juni 1943 übernahm er die Führung über die 332. ID im Südabschnitt der Ostfront. Nach
anderen Quellen geschah das erst am 04.08.1943. Am 12.08.1943 wurde er angeblich für Generalmajor Heinrich
32
Roth mit der stellvertretenden Führung der 88. ID beauftragt. Als Nachfolger von Generalmajor Otto Fretter-Pico
wurde er am 14.09.1943 dann definitiv mit der Führung der 57. ID beauftragt. Auch diese befand sich in schweren
Kämpfen im Südabschnitt der Ostfront. Zum 01.11.1943 wurde er zum Generalmajor befördert. Als solcher wurde er
jetzt auch zum Kommandeur der 57. ID ernannt. Im Januar 1944 geriet er mit seiner Division in den Kessel von
Tscherkassy. Beim Ausbruch aus dem Kessel Mitte Februar 1944 gehörte er mit seiner Division zur Nachhut.
Daraufhin wurde ihm am 21.02.1944 das Ritterkreuz verliehen.
Nach dem Entkommen aus dem Kessel verlegte er dann mit der 57. ID zur Auffrischung in das Generalgouvernement, um dort auf dem Truppenübungsplatz Debica wieder aufgefrischt zu werden. Noch im Frühjahr 1944 verlegte er mit seiner Division in den Raum Mogilew. Dort wurde seine Division zum Sommerbeginn 1944 durch die
sowjetische Sommeroffensive getroffen und zerschlagen. Am 07.07.1944 geriet er dann bei Minsk in Gefangenschaft. Seine Beförderung zum Generalleutnant war zwar vom XXVII. AK der 4. Armee bei der Heeresgruppe Mitte
noch vorgeschlagen wurden, ist aber anscheinend wegen seiner Gefangennahme nicht mehr erfolgt. Aus der sowjetischen Gefangenschaft wurde er dann erst Anfang Oktober 1955 wieder entlassen.
Nach seiner Rückkehr veröffentlichte er 1957 im Selbstverlag eine zehnseitige Abhandlung: "Der letzte Kampf der
57. Infanterie-Division (1944)".
Beförderungen
Fahnenjunker
Leutnant
Oberleutnant
Hauptmann
Major
Oberstleutnant
Oberst
Generalmajor
23.03.1914
28.12.1914
20.06.1918
30.06.1925
01.04.1936
01.10.1939
01.01.1942
01.11.1943
Sonstige Auszeichnungen
Wiederholungsspange Eisernes Kreuz II. Klasse
Wiederholungsspange Eisernes Kreuz I. Klasse
Deutsches Kreuz in Gold
08.06.1942
Medaille Winterschlacht im Osten
Sportabzeichen
Artillerie-Kaserne in der Körliner Straße
Unten: Von-Scholtz-Kaserne in der Kösliner
Straße, Posten vor der Artillerie-Kaserne
33
„Ehemalige 32er“ erinnern sich ihrer einstigen Garnisonstadt Belgard
Aus dem persönlichem Brief von Fritz Schulze „Aus dem Lande Belgard“, Nr. 97, Oktober 1977
So liest man im Mitteilungsblatt ihres Traditionsverbandes:
Allen ehemaligen Angehörigen der Beob.
Abt. 32 wird das Bild vom Marktplatz in
Belgard mit der Sparkasse, dem Eingang
zum Rathaus und dem wuchtigen Turm der
Marienkirche stets in Erinnerung bleiben.
Über diese Ecke rückten die Batterien der
drei Artillerie-Abteilungen, die die Garnison
von Belgard ausmachten, zum Militärgottesdienst an, in denen stets Superintendent Johannes Zitzke persönlich die
Predigt hielt.
Bei den Gottesdiensten im Frieden sang
stets auch der von der Beob. Abt. gestellte
Kirchenchor, den unser unvergeßlicher Dr.
Fritz Gauger leitete.
Dieser Kirchturm hatte für die Lichtmeßbatterie eine noch andere
Bedeutung. Er war ein sogenannter „beobachtungsfähiger“ Turm,
wie auf dem Bilde deutlich erkennbar. Mit Zustimmung des Superintendenten Zitzke durfte er für die Ausbildung benutzt werden. So
befand sich hier die mittlere Lichtmeßstelle „Rot“ des festen
Übungssystems. Als die Beob.Abt.32 im Herbst 1935 aufgestellt
wurde, waren die Kasernen auf dem Schleeberg noch im Bau und
konnten erst im Sommer 1936 bezogen werden. Die Abteilung
mußte solange mit den beengten Quartieren des einstigen
„Säuferheimes“, dem Johanneshaus, halbwegs Belgard-Körlin vorlieb nehmen. Das hatte zur Folge, daß manche spätere Ehefrau
von 32ern aus Körlin stammte. Den Ausbildungsstamm für die
St.-Marien-Kirche zu Belgard (um 1900)
Beob.Abt.32 stellten
die
Fahrabteilung
Königsberg wie die 3
Stabs-Batr. aus Itzehoe, Schwerin und Güstrow. Es waren Soldaten der beiden norddeutschen ArtillerieRegimenter 1 und 2
des
100.000-MannHeeres. Der erste
Kommandeur Major
Helmut Loch kam von
der Fahrabtl. Landsberg, Adju. war Obltn. Habicht, der
zugleich die Stabs-Batr führte, ihm zur Seite Hptm.
Retow. Batteriechef der Vermessungs-Batr. war Hptm.
Hilliger, der nach Verleihung des Ritterkreuzes gefallen ist.
Die Schallmess-Batr. befehligte Hptm. Hellberg und die
Lichtmess-Batr. Hptm. Scharenberg. Unter den ersten
Rekruten im Herbst 1935 befand sich auch Dr. jur. Günther
Freybe. Nach seiner Entlassung 1936 übte er in den folgenden Jahren immer wieder bei der Beob.Abt. und kam
bei Kriegsausbruch 1939 als Leutnant zur Ersatzabtl.
Während des Frankreich-Feldzuges wurde er als Adjutant
der Abt. zugeteilt.
Die Beobachtungsabteilung 32 (B 32) „zieht“ in die VonScholtz-Kaserne ein. Der Kommandeur Oberstleutnant
Loch nimmt den Einmarsch ab (1936).
34
Dank an
Herrn Alfred Pagel, Vorwerk,
für alle auf dieser Seite
zu sehenden Bilder, Karten,
Stempel usw.
Garnisonlazarett Belgard a.
Pers., Stempel 12. 1.1915
Deutsches Turn- und Sportfest
Breslau 1938
Deutsche Reichspost - Postkarte,
abgestempelt „Belgard 17. 1878“
Heinrich von Stephan,
geboren am 7. 1.1831, gestorben am 8. 4.1897,
Generalpostdirektor 1870 des
Norddeutschen Bundes
Groß Tychow
35
Turnverein Belgard von 1861 e. V. (TV), 70jähriges Stiftungsfest 1931
Von links, von vorne nach hinten: 1. und 2. Reihe (sitzende Mädchen): 1. ?, 2. Erika Finger, 3. Hilde Klabunde,
4. ?, 5. ?, 6. Gerda Krüger, 7. ?, 8. Lydia Kmiziak, 9. ?, 10. Else Reinke, 11. Edith Reinke, 12. Elsbeth Reinke,
13. Gertrud Dehn, 14. Frieda Bux, 15. Klara Klünder, 16. Frieda Zemke, 17. Gertrud Dahlke, 18. Gerda Manke,
19. Hilde Manke, 20. Herta Darsow, 21. Gertrud Ruske, 22. Giesela Krause, 23. Erika Marx,
24. Edith Martschenke, 25. Irma Woicke, 26. Ilse Strelow, 27. Gerda Seiler
3. Reihe: 1. Polizeibeamter Helmke, 2. Artur Wachholz, 3. Adalbert Kupfer; vor Kupfer: 3a. Lieselotte Kölpin
(Mädchen); 4. Walter Reinke, 5. Richard Neuenfeldt, 6. Erhard Henke, 7. Otto Klempin, 8. Theodor Heller,
9. Paul Scheiwe, 10. Emil Zahrt, 11. Studienrat, Prof. Albert Krüger, 12. Steuerinspektor Hermann Reimer,
13. Artur Baumann, 14. Willi Knade, 15. Stadtsekretär Willi Goetzke, 16. Polizeibeamter Emil Krohn, 17. ?,
18. Ernst Deutsch, 19. ?,
4. Reihe: 1. (weißes Hemd)?, 2. bis 6 unbekannt; 7. Kurt Dasow, 8. Walter Jastrow, 9. Gerhard Reepschläger,
10. Kurt Dahlke, 11. Erwin Kalk (mit Binder), 12. „Pulle“ Dähn, 13. ?, 14. Paul Papke, 15. ?, 16. ?,
17. Max Hoppe, 18. ?, 19. Fritz Dargel, 20. Paul Oldenburg, 21. Alfred Dallmann, 22. Polizeibeamter ?
5. Reihe: 1. ?, 2. ?, 3. Georg Pommerening, 4. Erich Reepschläger, 5. Boldt, 6. Otto Kirchhoff, 7. Walter Dräger
(weißes Hemd), 8. Walter Block, 9. Erhard Mischnick, 10. Ernst Steinhagen, 11. Otto Strutz, 12. ?, 13. ?,
14. A. Zemke, 15. Otto Gumz, 16. bis 20. unbekannt
6. Reihe: 1. Willi Woicke, 2. Otto Beilfuß, 3. ?, 4. Herbert Neuenfeld, 5. ?, 6. Karl Scheiwe, 7. ?, 8. Kurt Krüger, 9.
Zappel Krüger, 10. Zimmermeister Richard Klabunde, 11. Christa Marx, 12. ?, 13. Franz Bläsing, 14. ?, 15. Bruno
Gumz, 16. ?, 17. Ernst Post, 18. ?, 19. ?, 20. Alfred Peglow, 21. Herbert Leppin, 22. ?, 23. ?,
24. Ziehmer (weißer Kragen), 25. Karl-Heinz Köhler, 26. ?
Turnverein Belgard von 1861 e. V. (TV) vor 150 Jahren gegründet
Paul Scheiwe, letzter Vereins- und Ehrenvorsitzender
Welch stolzes 150-jähriges TV-Jubiläum würde unser sportbegeistertes Städtchen Belgard an der Persante gefeiert
haben mit Vereinen aus dem Umland und ganz Pommern, mit Umzügen, Sportveranstaltungen, Ehrungen und Tanz
auf allen Sälen! Doch uns ist nichts geblieben; mit der Vertreibung der Menschen sind auch die Vereine zerschlagen worden. Gleichwohl wollen wir das reiche und erfolgreiche Vereinsleben des TV noch einmal Revue passieren
lassen und der Sportler und Mitglieder gedenken, die den Verein zu Glanz und Erfolg führten. Der Turnverein, wohl
die älteste Vereinsgründung Belgards in der Neuzeit, war mit der Ev. Frauenhilfe und dem Theaterverein mit über
1000 Mitgliedern einer der größten Vereine unserer Stadt.
(Über den vor 100 Jahren gegründeten zweitgrößten Sportverein der Stadt, nämlich den VfB Belgard berichteten wir
im voraufgegangenen Schulteknüppel.)
36
Die Fahne des TV
Zum 15. Deutschen Turnfest, das vom 22. bis 30. Juli 1933 in Stuttgart stattfand, fuhren bzw. nahmen aktiv teil:
Von links, kniend: G. Kirchhoff, „Spatz“ Kreitlow, Karl Scheiwe
Stehend: Paul Scheiwe, Richard Neuenfeldt, Paul Oldenburg, Fahnenträger;
Adalbert Kupfer, Emil Zahrt. – Richard Neuenfeldt errang einen beachtlichen
Sieg im Zwölfkampf und Adalbert Kupfer einen solchen im Zehnkampf.
Paul Scheiwe
Von der Gründung 1861 bis zum Ersten Weltkrieg 1914
Das Treffen der Turner aller deutschen Gaue am 17./18. Juni 1860 zum Ersten Deutschen Turnfest in Coburg, zu
dem die Schwaben Theodor Georgi und Carl Kallenberg aufgerufen und den „Ruf zur Sammlung“ erhoben hatten,
hatte Signalwirkung. Der Turnverein Belgard von 1861 e. V. (im folgenden „TV“) gründete sich im Jahre 1861, wie
auch die Turnvereine unserer Nachbarstädte Köslin, Kolberg und Stolp. Der Turnverein Stettin war als erster pommerscher Turnverein bereits 1847 gegründet worden.
Der erste Vorsitzende des TV war der Schornsteinfegermeister Albert Hoppe. Bereits am 9. Juni 1862 fand in
Belgard das 3. Pommersche Kreisturnfest statt, an dem 25 Turnvereine mit über 400 Turnern teilnahmen. Am 3.
Februar 1878 wurde Gymnasialoberlehrer Dr. Petersdorf in das Amt des Ersten Vorsitzenden berufen; er hatte dies
bis 1879 inne und wurde dann zum Ehrenvorsitzenden gewählt. Ihn unterstützte Oberlehrer Schröder als Turnwart.
Die Turnstunden fanden in den ersten Jahren nach der Vereinsgründung zweimal in der Woche im Saal des
Restaurants Butzke, Wilhelmstraße 58, nachfolgende Besitzer Paul Maß und Hugo Karow, statt; später turnte der
TV in der Turnhalle des Gymnasiums. Am Mittwoch abend und Sonntag morgen wurde sogar schon gemeinschaftlich gebadet.
Von 1880 bis 1920 führte Gymnasiallehrer Professor Albert Krüger den Vorsitz. Als Turnwart fungierte einige Jahre
Gymnasiallehrer Rotzoll, nach ihm Tischlermeister Gustav Hackbarth.
Die Mitglieder waren eingeteilt in aktive und passive sowie in Zöglinge; sie waren zwischen 14 und 17 Jahre jung.
Die aktiven (mit den Zöglingen) wurden in Riegen zu 10 Turnern zusammengefaßt mit je einem Vorturner. In der
Regel waren 4 Riegen auf dem Turnboden. Die Vorturner hatten sich zu einer Vorturnerschaft zusammengeschlossen; in den Jahren von 1904 bis 1907 waren dies Paul Schönwaldt, Maler; Frau Pommerening, Gärtnerin; Heinrich
Lewandowsky, Maurer; Otto Sydow, Zimmerer; August Fichtner, Zimmerer; Willi Kuhtz, Büroangestellter; Albert Post,
Maurer; Heinz Soeffky, Büroangestellter; Max Vahl, Zimmerer.
In der Gymnasialturnhalle und auf dem Vorplatz wurde zweimal in der Woche in der Zeit von 20 bis 22 Uhr geturnt.
Die Vorturner selbst turnten jeden Sonntag vormittag. In den ersten 30 Minuten der Turnstunden tummelte man sich
und spielte miteinander. Unter Anleitung der Turnwarte machte man dann Freiübungen - auch mit Eisenstäben und
Hanteln - und sang ein Turnerlied. Dann folgte das Riegenturnen am Reck, Barren, Pferd, an den Kletterstangen,
an der Leiter und Sprossenwand; und zuletzt sprangen die Turner über den Bock und hoben Gewichte. Im Sommer
wurde vornehmlich auf dem Turnplatz gelaufen, Ball geworfen, gesprungen und gespielt.
Jede Turnstunde endete mit einem „Gut Heil!“ Rauchen war verboten.
37
Der TV war der Deutschen Turnerschaft mit Sitz in Berlin angeschlossen. Der Verein gehörte seinerzeit zum
„Persante-Gau“. Die Pommerschen Gaue wiederum waren im Turnkreis IIIa Pommern mit Sitz in Stettin zusammengefaßt; Gauvertreter war bis 1919 Professor Albert Krüger, Belgard.
Dem Vorstand gehörten kurz nach der Jahrhundertwende Professor Albert Krüger als Vorsitzender; Gustav
Hackbarth als Turnwart und Lehrer Carl Kaufmann, Fritz Schmieder und Schneidermeister Lietz jr. als weitere
Mitglieder an. – Ehrenmitglieder waren zu dieser Zeit: Buchdruckereibesitzer Gustav Klemp, Buchhändler Theodor
Heller und Schneidermeister Lietz sen. und weitere Mitglieder.
Die Mitglieder zahlten einen Beitrag von 50 Pf à Monat; die Zöglinge waren beitragsfrei, aber auch ohne Stimmrecht.
Das Vereinslokal war das Gesellschaftshaus Falk, Hindenburgstraße 15. Der Verein erfreute sich eines Trommlerund Pfeiferkorps, das zu allen festlichen Veranstaltungen und Auftritten aufspielte. Über Jahre übte der Verein im
Sommer abends im Garten der Gärtnerei Pommerening, Polziner Straße 9. Die Oster- und Weihnachtsfeste in Falks
Gesellschaftshaus wurden groß gefeiert mit turnerischen Darbietungen, mit Theater und Tanz. Das An- und Abturnen
im Frühjahr bzw. Herbst war im Stadtholz.
Im Sommer 1911 feierte der Verein sein 50jähriges Bestehen; daran beteiligten sich die Nachbarschaftsvereine Bad
Polzin, Köslin, Kolberg, Körlin usw. Vormittags fanden die Wettkämpfe an den Geräten in der Gymnasialhalle und
die volkstümlichen Übungen – Weitsprung, Kugelstoßen – im Garten von Falks Gesellschaftshaus statt; der 100-mLauf wurde auf der Promenade vor dem Kreishaus ausgetragen. Nach dem Festessen im Vereinslokal zogen die
Vereine geschmückt und mit Fahnen durch die Stadt; der Umzug endete im Stadtholz, in dem jetzt allerlei Spiele
ausgetragen wurden. Bürgermeister Dr. Trieschmann hielt die Festrede; die Sieger erhielten als Preis einen
Eichenkranz mit weiß-roter Schleife überreicht.
Auf dem Gauturnfest in Kolberg - etwa um 1907 - erhielt Otto Sydow den 3. Platz; er zeigte eine vortreffliche
Kraftübung am Barren und holte im Gewichtheben die meisten Punkte, indem er die Ein-Zentner-Hantel einarmig
mehrmals hoch stieß. Für den Verein war dies eine Ehre.
In den Jahren von der Jahrhundertwende bis in den Ersten Weltkrieg hinein gingen viele Turner freiwillig zum Militär,
und zwar vorrangig zur Kavallerie (vielleicht weil Belgard eine Stadt preußischen Reitergeistes war!). Im Urlaub zu
den Festtagen sah man dann die ehemaligen Turner in ihren schmucken Uniformen als weiße Kürassiere, weiße
und rote Ulanen, rote, schwarze und blaue Husaren und Dragoner; dazwischen befanden sich auch Artilleristen und
Pioniere mit den schwarzen Kragen und Infanteristen mit ihren Grenadieren und Füsilierern und endlich die blauen
Jungs der Marine. (Die feldgraue Uniform gab es damals noch nicht.)
Viele Bänder schmückten die Vereinsfahne. Der Verein erhielt immer dann ein Bändchen, wenn er an einem
Deutschen Turnfest teilnahm. So waren die Turner stolz auf ihre Fahnenbänder, die sie auf den Turnfesten in
Hamburg 1898, Frankfurt 1908, Leipzig 1913, München 1923, Köln 1928, Stuttgart 1933, Breslau 1938 und auf dem
Ostlandturnfest in Danzig 1934 erhielten. - Fahnenträger nach dem Ersten Weltkrieg war viele Jahre der
Töpfermeister Franz Bläsing; Maurer Otto Strutz und Schneidermeister Ernst Steinhagen waren Fahnenbegleiter.
Nach dem Ersten Weltkrieg von ungefähr 1919 bis zur Machtübernahme durch die NSDAP 1933
Otto und Hermann Kölpin, Max Wiehura und Georg Pommerening, die bei der Marine gedient hatten, kehrten nach
Kriegsende unversehrt heim; sie brachten einen neuen Stil im Geräteturnen mit. Professor Albert Krüger und
Tischlermeister Gustav Hackbarth stellten
sich aus Altersgründen - sie hatten ihre Ämter
25 Jahre bekleidet - nicht wieder zur Wahl.
Die Mitgliederversammlung wählte Albert
Krüger zum Ehrenvorsitzenden und Gustav
Hackbarth zum Ehrenmitglied und würdigte
damit deren Verdienste. - Als Nachfolger traten 1919 ins Amt: Lehrer Gustav Krause als
Vorsitzender, Schlosser Otto Kölpin als
Oberturnwart und Buchbinder Emil Krüger als
Kassierer.
Der Vorsitzende Gustav Krause und
Oberturnwart Otto Kölpin waren jung. Durch
ihr Engagement und ihr turnerisches Können
erhielt die Turnerei neuen Schwung. Mit Eifer
und Hingabe förderten sie das Turnen vielseitig. - Otto Kölpin setzte sich besonders für
das Geräteturnen neusten Stils ein. Statt der
TV 1928
Kraftübungen legte er Wert auf SchwungVon links: 1. Vorsitzender Lehrer Gustav Krause, 3. Kurt Dahlke,
übungen und gute Haltung. Otto Kölpin ent4. Otto Kölpin, 5. Willi Knade (Fürst genannt), 6. Bruno Reinke,
7. Walter Reinke; das kleine blonde Mädchen links von Otto Kölpin wickelte sich zum Meister des Geräteturnens
Unter seinen Schülern ragten Albert Conradt,
ist dessen Tochter Lieselotte Kölpin
38
Herbert Jastrow und Kurt Dahlke im Persante-Gau hervor.
Nach dem Deutschen Turnfest in München 1923 wandte
sich eine Reihe Mitglieder gegen den Vorsitzenden
Gustav Krause, obgleich er im Verein keine Politik betrieben hatte. Die Jahreshauptversammlung 1924 entschied
sich dennoch wieder für Gustav Krause als Ersten
Vorsitzenden; sein Mitbewerber Amtsarzt Medizinalrat Dr.
Zimdars unterlag. Darauf traten zahlreiche Mitglieder aus
dem Verein aus und gründeten den „Turnverein Jahn“.
Zum Vorsitzenden nun dieses Vereins wurde Medizinalrat
Dr. Zimdars gewählt. Der erste Turner, der einen Sieg auf einem Deutschen
Turnfest errang, war Fritz Stier 1928 in Köln.
Anfang der 30-iger Jahre erhielt der Verein einen besonders befähigten Geräteturner, nämlich Adalbert Kupfer,
der ebenso wie Richard Neuenfeldt aus Köslin kam. Sie
Von links: 2. Kurt Dahlke, 4. Herbert Jastrow,
5. Otto Kölpin, letzter Turnlehrer des Vereins (1927/28) waren zwar gut in Köslin geschult worden, den letzten
Schliff aber erhielten sie von Oberturnwart Otto Kölpin,
Nach einer Siegerehrung.
der als einer der besten
Geräteturner Pommers hervortrat
und zum Pommernmeister avancierte. Durch eisernes Training
und gut geschult gelang es Otto
Kölpin, eine stattliche Kunstriege
zu schaffen, die aus folgenden
Turnern
bestand:
Richard
Neuenfeldt, Walter Reinke, Willi
Knade, Adalbert Kupfer, Gerhard
Reepschläger, Walter Ruske und
Karl Block.
Das Frauen- und Mädchenturnen
kam nur stotternd voran. Endlich
schaffte es Gustav Krause 1922,
einige junge Mädchen für das
Turnen zu begeistern. Zunächst
leitete die Gruppe Oberturnwart
Otto Kölpin, später der Vorturner
Städte-Wettkampf in Neustettin 1931 oder 1932
und Tapezierer Otto Beilfuß. Bald
Die Belgarder Teilnehmer in der vordersten Reihe in Weiß
konnte die eifrige Turnerin
Von links: Otto Kölpin, Bruno Gumz, Richard Neuenfeld, Walter Reinke,
Elisabeth Bandelin (die spätere
Gerhard Reepschläger, Willi Knade, letzter von rechts in der hintersten
Frau Kruggel) die Leitung überReihe. Links von ihm die Kösliner Turner
nehmen und die Mädchen durch
beharrliches Training soweit
fördern, daß sie bei einer Werbeveranstaltung im „Capitol“ gute Leistungen boten. Seither erwies sich die Mädchenabteilung als wertvolle Stütze des Vereins.
Von ungefähr 1925 bis zur Machtübernahme durch die NSDAP 1933 gehörten zum Vorstand: Lehrer Gustav Krause
als Vorsitzender; Ziegeleibesitzer Emil Zahrt, Lenzen, und Kreissekretär Artur Baumann als stellv. Vorsitzende;
Kreisobersekretär Paul Scheiwe und Tapezierer Otto Beilfuß als Schriftführer bzw. stellv. Schriftführer; Buchdrucker
Krüger als Kassenwart; Schlosser Otto Kölpin als Oberturnwart und Schuhmachermeister Walter Reinke als
Turnwart.
Von der „Machtübernahme“ durch die NSDAP 1933 bis 1939
Die NSDAP schaltete die Turn- und Sportvereine „gleich“. Der Vorsitzende Gustav Krause verlor sein Amt als
Vereinsvorsitzender und wurde gezwungen, seinen Austritt aus der Deutschen Turnerschaft zu erklären. Krause hat
dies Unrecht nie verschmerzen können. Er hatte den TV 10 Jahre uneigennützig und erfolgreich geleitet. Seine
alten Turner haben ihn, der jetzt einsam und verlassen leben mußte, nicht vergessen.
Der Vorstand setzte sich 1933 wie folgt zusammen:
Steuerinspektor Hermann Reimer als Vorsitzender; Ziegeleibesitzer Emil Zahrt als stellv. Vorsitzender;
Kreisobersekretär Paul Scheiwe als Schriftwart; Stadtsekretär Walter Reinke als Oberturnwart und Zweigstellen39
leiter Willi Knade als Turnwart.
Am 1. Mai 1933, einem herrlichen warmen Frühlingstag, wurde die neue
Kampfbahn-Stadion, das Stadion, auf
den Pferdewiesen unter großer Beteiligung der Bevölkerung eingeweiht.
Bürgermeister Raasch hielt die Festrede. Die Vereinsmitglieder beteiligten
sich turnerisch und sportlich an der
Eröffnung. Damit verabschiedete man
sich von dem alten Sportplatz im Stadtholz.
Es wurden neu gebildet: der Turngau
Pommern, Vorsitzender Landrat Dr.
Becker, Anklam; dem Turnbezirk Köslin
stand Bürgermeister Ernst Kröning vor;
Vorsitzender des Turnkreises Belgard
wurde Kreisinspektor Paul Scheiwe. TV Belgard im Stadtholz im Sommer 1933 anläßlich eines
Otto Kölpin mußte aus gesundheitliSchauturnens. Die Belgarder Turnerelite mit ihren Favoriten von links :
chen Gründen sein Amt als Oberturn1. Willi Knade, 2. Adalbert Kupfer, 5. „Zappel“ Krüger, 6. Walter Block,
wart niederlegen; Walter Reinke setzte
7. ?, 8. Paul Oldenburg, 9. Gerhard Reepschläger, 10. Bruno Gumz
sein Werk mit Eifer und Erfolg fort. Auf
Betreiben der Partei wurden die beiden Turnvereine – TV und Turnverein „Jahn“ – im Jahre 1933/34 zusammengeschlossen. Letzter Vorsitzender des „Turnvereins Jahn“ war Studienrat Max Dumjahn.
Zum Vorsitzenden des Großvereins wurde Studienrat Gerhard Krause gewählt. Dem Vorstand gehörten weiter an:
Ziegeleibesitzer Emil Zahrt und Steuerinspektor Hermann Reimer als stellv. Vorsitzenden; Kreisinspektor Paul
Scheiwe als Schriftwart, Stadtsekretär Willi Goetzke als Kassenwart, Schuhmachermeister Walter Reinke als
Oberturnwart, Zweigstellenleiter Willi Knade als Männerturnwart, Stadtobersekretär Erhard Henke als Spielwart,
Schriftsetzer Albert Kruggel als Wanderwart, Polizeihauptwachtmeister Emil Krohn als Schwimmwart, Angestellter
Waldemar Schauland als Fechtwart, Maurer Artur Wachholz Gerätewart, Kreissekretär Kurt Zuse als Pressewart,
Angestellte Klara Droß als Frauenwartin und Angestellte Gerda Hillmann als Frauenturnwartin.
Das Lichtspieltheater „Capitol“ zeigte den Film vom Deutschen Turnfest 1933 in Stuttgart. Auch die Schulen aus
Belgard und der Umgebung sahen den Film. - Die 1934 gegründete Fechtabteilung, unterwiesen von Waldemar
Schauland, der von Köslin nach Belgard übersiedelte, fand guten Zuspruch. – Aus Anlaß der Befreiung des
Saarlandes wurde 1934 die Saartreuestaffel durchgeführt. Der Lauf führte durch den Kreis Belgard; Höhepunkt dieses Staffellaufs war ein Stadtumzug mit einer Feierstunde auf dem Marktplatz.
In den 30er Jahren nahm der Verein jährlich mit einer Mannschaft am Stettiner Kunstturnen teil. Adalbert Kupfer, der
zu den zehn besten pommerschen Turnern gehörte, wurde 1932, 1933 und 1934 Pommernmeister
im Geräteturnen. 1935 war es geradezu sensationell, als die Belgarder Mannschaft mit Adalbert
Kupfer, Willi Knade, Richard Neuenfeldt und
Gerhard Reepschläger auf dem Kunstturnen in
Stettin, an dem sich 16 Mannschaften aus dem
Deutschen Reich beteiligten, hinter den
Elitemannschaften von Leuna, Berlin und Leipzig
den 4. Platz belegte. Die Berliner Morgenpost
sang ein Loblied auf Belgard; sie sprach von den
„Vier Belgarder Recken!“
Von den guten Geräteturnern seien Paul
Oldenburg, Bruno Gumz, Zappel Krüger, Hans
Lange, Bruno Reinke und die Nachwuchsturner
TV "Turnerhochburg Belgard"
Heinz Groschinsky, Kurt Deutsch, Walter
Anläßlich eines Schauturnens im Stadtholz
Schönwald und Heinz Viebranz genannt. In den
Adalbert Kupfer am Barren; "Fürst" Gnade leistet
Vergleichs- und Wettkämpfen mit den TurnverHilfestellung
einen der Nachbarstädte Kolberg, Köslin,
Neustettin, Stolp und Schneidemühl ging meistens
die Mannschaft des TV Belgard 1861 als Sieger hervor. Einzelsieger wurde häufig Adalbert Kupfer.
Mit der Wehrmacht in Belgard war der TV kameradschaftlich verbunden. Mit ihr führte der TV des öfteren Wettkämpfe und Spiele durch. 1936 nahm der TV mit der Wehrmacht an der Skagerak-Gedächtnis-Staffel, zu der der
Wehrmachtsstandort Belgard aufgerufen hatte, mit 14 Läufern teil; der TV siegte.
40
Im Sommer 1936 feierte der TV sein 75jähriges Jubiläum; der Verein war auf dem Höhepunkt seiner Blüte und
Entwicklung angelangt. Auf dem Kameradschaftsabend am Vorabend des Festes in Falks Gesellschaftshaus hielt
der Vorsitzende Studienrat Gerhard Krause die Festansprache. Die Glückwünsche des Pommerngaues überbrachte dessen Vorsitzender Landrat Dr. Becker; für die Stadt gratulierte der die Geschäfte des Bürgermeisters wahrnehmende Rechtsanwalt Dr. Otto Beilfuß.
Die Deutsche Turnerschaft wurde 1936 aufgelöst und der Reichsbund für Leibesübungen gebildet. Paul Scheiwe
wurde Reichssportführer. Walter Reinke legte sein Amt als Oberturnwart nieder; Willi Knade folgte ihm im Amt, und
Adalbert Kupfer wurde Männerturnwart. – Der Verein hatte weitgesteckte Ziele; er betrieb neben dem Geräteturnen
Leichtathletik, Schwimmen, Handball, Korbball, Faustball, Fechten, Wandern, Gymnastik und allerlei Spiele. In allen
Abteilungen herrschten Bewegung, Leben, Fröhlichkeit. Klara Droß, Annemarie Kraul, Gerda Hillmann, Edith
Taubenheim Christa Österreich, Irmgard Jeske, Waltraud und Anneliese Wille, Ruth Klünder, Charlotte Specht,
Lieselotte Kölpin, Elisabeth Otto und Waltraud Schönwald führten die Frauen und Mädchenabteilung zu hoher Blüte.
Gerade auf festlichen Veranstaltungen wirkten die Turnerinnen durch Gymnastik, Ball- und Reifenspiele, choreographische Bewegungen und Tanz zur wirkungsvollen Gestaltung des Programms mit und fanden immer lebhaften
Beifall. Gerda Hillmann zog auch eine Gymnastikstunde für Hausfrauen auf, die sie mit Eifer und Geschick bei reichem Zuspruch erfolgreich leitete.
Es ist das Verdienst von Klara Droß, daß sie mehrere Turnerinnen zur Teilnahme an dem Deutschen Turnfest 1938
in Breslau werben konnte. Adalbert Kupfer förderte die Frauen vor allem im Leistungsturnen. So konnten die
Turnerinnen auf Veranstaltungen beachtliche Leistungen am Stufenbarren, beim Pferdspringen und den freien
Überschlag bzw. Kopfsprung vom Federbrett zeigen. - Zu den Turnerinnen zählten außer den Leiterinnen Edith
Taubenheim und Christa Österreich: Marianne und Brigitte Dumjahn, Christa Marx, Irmgard Schwenke, Edith
Winkel, Wella Teschner u. a.
Die Turnabteilungen für Schülerinnen und Knaben leitete Gerhard Reepschläger mit Liebe und Hingabe. Sie mußten auf Anordnung der NSDAP aufgelöst und die Jugend der Staatsjugend zugeführt werden; Jugendliche, die an
Wettkämpfen teilnehmen wollten, mußte dem „Jungvolk“ bzw. der „HJ“ angehören.
Die NSDAP und ihre Gliederungen beanspruchten bald viele Mitglieder für sich, viele aber blieben dem TV treu, wie
auch Männerturnwart Adalbert Kupfer, der sich mit Idealismus erfolgreich auch weiterhin für den TV einsetzte. Aber
auch Kurt Zuse wurde nicht müde, Leichtathletik und Handball zu fördern. Auch Walter Ruske hielt dem Verein die
Treue. In Falks Gesellschaftshaus, Inhaber Ernst Wolter, wurde 1937 der große Städtewettkampf im Geräteturnen
zwischen den Städten Stettin - Königsberg - Danzig durchgeführt, der viele Zuschauer anzog. Die siegende
Mannschaft erhielt vom Bürgermeister der Stadt Belgard ein Ehrengeschenk überreicht; am folgenden Tag empfing
der Bürgermeister die Teilnehmer des Wettkampfes.
Auf der Pommerschen Gaumeisterschaft im Deutschen Zwölfkampf mit 9 Geräteübungen 1939 in Stettin errang
Walter Ruske als bester Turner den Titel des Pommerschen Gaugerätemeisters.
Während des Zweiten Weltkrieges von 1939 bis zur Katastrophe 1945
Von den vielen Soldaten, die in der Garnison Belgard standen, erhielt der Verein neuen Zuspruch; mehrere gute
Turner und Sportler von ihnen traten dem Verein bei und beteiligten sich an Schauvorführungen und Wettkämpfen,
so der Leichtathlet Oberwachtmeister Emil Müller und der Kunstturner Oberfähnrich Georg Sieh.
Daß Wettkämpfe in Belgard durchgeführt und auswärtige Veranstaltungen besucht werden konnten, verdankte der
Verein auch in dieser Phase seines Bestehens, nachdem viele Kameraden zur Wehrmacht eingezogen worden
waren, Adalbert Kupfer und Kurt Zuse. Da der Verein eine neue Satzung erlassen mußte, wurde eine Neuwahl des
Vorstands erforderlich. Kreisoberinspektor Paul Scheiwe wurde zum Vorsitzenden und Ziegeleibesitzer Emil Zahrt
zum stellv. Vorsitzenden gewählt. Artur Wachholz blieb Gerätewart und führte außerdem die Kassengeschäfte, eine
schwierige und undankbare Aufgabe. Von den guten Nachwuchsturnern seien erwähnt der Primaner Alex Treptow
und Hans-Georg Krüger.
Im Kriege wurde auch das Kleinkinderturnen für Kinder vom 3 bis 6. Lebensjahr aufgenommen. Es fand Beifall bei
den Eltern und Freude bei den Kindern. Es nahmen immer ungefähr 50 Kinder teil, so daß der Leiterin, Turn- und
Sportlehrerin Ilse Trepel noch eine Kraft beigegeben werden mußte.
In den Kriegsjahren schrieb der Vorsitzende Paul Scheiwe an die im Felde stehenden Kameraden Rundbriefe als
Zeichen der Verbundenheit. Alle Sportvereine, so auch der TV, beteiligten sich an den Sammlungen und
Veranstaltungen des Winterhilfswerks und des Deutschen Roten Kreuzes. Als im Laufe des Krieges weitere
Mitglieder zur Wehrmacht eingezogen wurden, darunter auch Adalbert Kupfer und Artur Wachholz, als Kurt Zuse
nach Schivelbein und Ilse Trepel nach Arnswalde versetzt und als schließlich die Turnhalle für die Wehrmacht
beschlagnahmt wurden, mußte der Turn- und Sportbetrieb endgültig eingestellt werden.
41
Turnfeste und Deutsche Turnfeste
Es fanden örtliche Feste mit Wettkämpfen und tunerischen Vorführungen und Spielen statt, Kreis-, Bezirks- und
Gaufeste und in Abständen von 5 Jahren das Deutsche Turnfest. Über die Teilnahme an den Deutschen Turnfesten
vor der Jahrhundertwende ist nur bekannt, daß der Turnwart Gustav Hackbarth und einige Turner an dem Deutschen
Turnfest 1898 in Hamburg teilnahmen.
Auch die Deutschen Turnfeste 1908 in Frankfurt und 1913 in Leipzig besuchten einige Belgarder Turner. Für eine
Teilnahme an dem Deutschen Turnfest 1923 in München, dem ersten Turnfest nach dem Ersten Weltkrieg, hatte der
Vorsitzende Gustav Krause kräftig geworben. Trotz bitterer wirtschaftlicher Not und Inflation nahmen mit Krause
mehr als 30 Turner und Schlachtenbummler aus Belgard teil.
Zum 15. Deutschen Turnfest 1933 in Stuttgart fuhren Richard Neuenfeldt und Adalbert Kupfer als Wettkämpfer sowie
Emil Zahrt, Paul Scheiwe, Paul Oldenburg (der die Fahne trug) und die Jugendlichen Karl Scheibe, Spatz Kreitlow
und H. Kirchhof. – Richard Neuenfeldt errang einen beachtlichen Sieg im Zwölfkampf und Adalbert Kupfer einen
solchen im Zehnkampf.
Zum Ostlandturnfest Danzig 1934 fuhren der neue Vorsitzende, Studienrat Gerhard Krause, Paul Scheiwe, Turnwart
Willi Knade und viele Turner und Turnerinnen. Beachtliche Plätze errangen Richard Neuenfeldt, Willi Knade, Walter
Ruske, Gerhard Reepschläger, Paul Oldenburg, Bruno Gumz und Zappel Krüger. An dem Staatsempfang, den der
Danziger Staatspräsident Rausching für die Gau- und Kreisvertreter im Historischen Artushof gab, nahm
Kreisverteter Paul Scheiwe teil.
Das Deutsche Turn- und Sportfest 1938 wurde von vielen Belgarder Turnern und ihrem Vorsitzenden Gerhard
Krause mit Frau, Knade, Kupfer, Ruske und Scheiwe besucht; (wohl) als Begleiter nahmen teil: Hans-Günther
Thesenfitz, Günther Winkel und Herbert Schneider. Von den Frauen waren es: Hildegard Ruske und Lieselotte
Kölpin, die mit Klara Droß in der Eröffnungs-Gymnastik mitwirkten. – Als Sieger gingen hervor Willi Knade, Adalbert
Kupfer und Walter Ruske sowie der 47jährige Paul Scheiwe als Senior.
Zur 80-Jahr-Feier 1941 fand in der Turnhalle der Hindenburgschule eine festliche Veranstaltung mit turnerischen und
gymnastischen Veranstaltungen statt. Zu Beginn wurde der Gefallenen in Anwesenheit des Landrats Dr. Mehliß und
des Standortältesten, Major von Rhoden, gedacht.
An den alljährlich im Spätsommer stattfindenden Gollenberg-Sportfesten in Köslin beteiligte sich der TV stets recht
zahlreich. Von 1920 bis 1943 fanden 23 Gollenberg-Sportfeste statt. Zu den siegreichen Turnern und Turnerinnen
gehörte viele Jahre - auch im letzten Jahr der Veranstaltung 1943 - der damals über 50 Jahre alte Vorsitzende und
Kreissportführer Paul Scheiwe als Sieger mit dem Eichenkranz.
Wandern und Fahrten
Schon bevor Wander- und Verkehrsvereine bestanden, wanderten die Turnvereine. Gustav Krause förderte
das Wandern leidenschaftlich. Die von ihm gegründete Gesang- und Musikabteilung war eine willkommene
Begleiterin auf Wanderungen und Fahrten. Der Verein unternahm mehrere Großwanderungen, so in den Harz, an
den Rhein und in den Böhmerwald; die Teilnahme an den Deutschen Turnfesten war immer auch mit mehrtägigen
Wanderungen in die nähere und weitere Umgebung der austragenden Städte verbunden. Himmelfahrt war allgemeiner Wandertag. Einige der beliebten Wanderrouten unserer näheren Heimat seien in Erinnerung gerufen:
1. Durch das Muglitztal nach Groß Rambin und Arnhausen
2. Von Kiefheide durch den Vietzower Wald nach Wutzow, Persantetal über Zarnefanz zum Schloß Grüssow und zur
Grabstätte des aus dem Kriege 1870/71 bekannten Heerführers General von Werder
3. Durch das Persantetal nach Lübchow-Klaptow, Groß Jestin zum Kämnitzsee
4. Von Bad Polzin durch die Pommersche Schweiz, Fünfseengebiet, zur Jugendherberge und Burgruine
Draheim
5. Zum Jamunder See und zum Gollenwald
6. Durch das Zellmucktal über Tietzow durch den Wojenthiner Forst
Leichtathletik
Ein hervorragender Leichtathlet vor dem Ersten Weltkrieg - besonders im Kurzstreckenlauf und Weitsprung - war im
Verein und im Persantegau Paul Scheiwe. Belebt und gefördert wurde die Leichtathletik, als der Staat 1911 für jeden
Kreis ein Staatsbanner als Wanderpreis stiftete. Errang ein Verein drei Jahre nacheinander das Banner, so ging es
in dessen Eigentum über. An den Wettkämpfen durften nur Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr teilnehmen.
Der erste Wettkampf dieser Art fand 1912 in Belgard statt und wurde im Stadtholz ausgetragen. An dem Wettkampf
beteiligten sich der TV, der Evangelische Jünglingsverein Belgard, der Verein für Bewegungsspiele Belgard von
42
1911 e. V. (VfB) , der Sportclub-Siegfried-Belgard, der Turnverein Polzin, der Evangelische Jünglingsverein Polzin
und der Turnverein Groß Tychow.
Sieger wurde der Turnverein Belgard von 1861 mit Erhard Witt, Erich Clawien, Willi Pommerening, Emil Stüber und
Hermann Frisch. - Da der Turnverein das Staatsbanner dreimal nacheinander erringen konnte, wurde es sein
Eigentum. Auch der 1924 von dem Turnverein abgespaltene Turnverein „Jahn“ konnte den gleichen Erfolg aufweisen. Als beide Vereine 1933/34 zusammengeschlossen wurden, besaß der Großverein zwei Staatsbanner, und zwar
zwei Staatsbanner der männlichen Jugend und darüber hinaus einen Wimpel der weiblichen Jugend.
Handball
Handball wurde erst nach dem Ersten Weltkrieg von Gustav Krause eingeführt. Besonders setzten sich für das
Handballspiel Erhard Henke und Richard Neuenfeldt ein; gute Spieler, außer dieser beiden, waren Artur Paske,
Walter Jastrow, Zappel Krüger, Pauli Schröder, Siegfried Gehrke und Alli Dallmann. Mehrere Jahre leitete Artur
Paske die Abteilung und während des Krieges Kurt Zuse.
Zuse setzte sich für das Handballspiel bei den Turnern und Turnerinnen ein und führte Spiele gegen andere Vereine
mit beachtlichen Erfolgen durch. Zu den Handballspielerinnen, die Kurt Zuse und nach dessen Versetzung nach
Schivelbein noch kurz Gerhard Mahnke trainierten, gehörten: Charlotte Specht, Edith Winkel, Edith Taubenheim,
Irmgard Schwenke, Elisabeth Ott, Anita Gomoll, Christa Oesterreich, Waltraud und Anneliese Wille, Irmgard Jeske,
Edith Dubben, Brigitte und Marianne Dumjahn und Lieselotte Kölpin u. a. – Auch das Korbballspiel unter Zuse war
im Turnerkreise beliebt.
Badeanstalt als Teil der großen Sportanlage nordöstlich der Stadt,
eingeweiht im August 1930 mit Sprungturm und mehreren Schwimmbecken für
Schwimmer und Nichtschwimmer; hier die Einweihungsveranstaltung
Schwimmen
Für Gustav Krause war das Schwimmen Steckenpferd. Für die Förderung des Schwimmens opferte er Zeit, Kraft
und Geld. Sein Grundsatz lautete: „Jeder Turner ein Schwimmer, jeder Schwimmer ein Retter!“ - Auf Anregung von
Krause ließ der Verein 1926 an der Persante bei Vorwerk einen Sprungturm bauen und bald darauf eine
Ankleidebaracke errichten. Als Schwimmbecken diente die vom Baugeschäft Utech zur Sand- und Kiesgewinnung
ausgebaggerte Persante. Viele Jugendliche und Schüler lernten hier in den 20er und 30er Jahren unter Anleitung
Krauses schwimmen und tauchen.
Die Schwimmabteilung beteiligte sich jährlich an den in Köslin ausgetragenen Schwimmfesten des Persantegaus.
Fünfmal nacheinander siegte die Bruststaffel des Vereins, besetzt mit Wilhelm Reinke, Paul Reinke und Artur
Baumann (der vierte Wettkämpfer wechselte), gegen eine starke Konkurrenz, wie Kösliner Schupo, Kösliner- und
Kolberger Turnverein. Auf dem Schwimmfest des Pommerschen Turnkreises 1927 in Anklam errang die Mannschaft
mit Gebrüder Reinke und Baumann mehrere Siege. Paul Reinke wurde Erster im Streckentauchen.
Gustav Krause ließ nicht locker, bis die Stadt endlich, vertreten durch Bürgermeister Raasch und Stadtbaurat Dr.
Nohse, auf den Pferdewiesen an der Leitznitz eine großzügige und schöne Badeanstalt errichtete, die am Sonntag,
43
dem 30. August 1930, in Anwesenheit des Regierungspräsidenten Dr. Cronau und des Landrats Dr. Jansen durch
Bürgermeister Dr. Chlebowsky ihrer Bestimmung übergeben wurde.
An den schwimmsportlichen Veranstaltungen und Wettkämpfen nahmen zahlreiche Schwimmer aus der Provinz und
Stettin teil. Das größte Aufgebot stellte der TV unter Leitung von Gustav Krause, der auch ein gelungenes und unter
großem Beifall aufgenommenes Figurenschwimmen vorführte. Die meisten Siege in den einzelnen Schwimmarten,
im Tauchen und im Kunstspringen errangen die Mitglieder (Männer, Frauen, Knaben, Mädchen) des TV.
Von den damaligen Jugendlichen waren gute Schwimmer und Streckentaucher Ulrich Krause (Sohn des
Vorsitzenden), Herbert Klünder, Happi Klabunde, Erhard Mischnik u.a. Das Amt des Schwimmwarts übte ab 1933
mehrere Jahre der Polizeihauptwachtmeister Emil Krohn aus. Unter seiner Anleitung machten zahlreiche Turner den
Grundschein, einige auch den Prüfungs- bzw. Lehrschein der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft.
Der Zweite Weltkrieg forderte viele Opfer. Für sie alle seien stellvertretend genannt: Studienrat Gerhard Krause, vorletzter Vorsitzender; Walter Reinke, früherer Oberturnwart; Albert Conradt, früherer Turnwart; Erhard Henke,
Volksturnwart und Spielwart; Albert Kruggel, Wanderwart; Emil Krohn, Schwimmwart; Paul Reinke, Schwimmeister;
Bruno Gumz und Ulrich Krause, beide Kunstturner; Ziegeleibesitzer Emil Zahrt, stellv. Vorsitzender und Alterspräsident; Kurt Zuse, Pressewart und Trainer.
Wir gedenken treu und dankbar ihrer und all der Opfer des Krieges
Zum Schluß soll noch eines Mannes gedacht werden, der segensreich im zweiten Glied wirkte, des langjährigen
stellv. Vorsitzenden und Alterspräsidenten und väterlichen Freundes aller Turner und Turnerinnen: Emil Zahrt. Trotz
seines Alters und seiner vielen betrieblichen Aufgaben als Ziegeleibesitzer in Lenzen, war er immer und überall
zugegen, ob auf Versammlungen und Tagungen, auf örtlichen Veranstaltungen und Turnfesten, auf Kreis-, Bezirksund Gaufesten und auf den Deutschen Turnfesten; er war zu finden auf Wettkämpfen und im Festzuge; er hatte einfach ein Herz für die Jugend; er zahlte oft aus seiner Tasche und ermöglichte dadurch überhaupt erst Einsatz und
Teilnahme. Der Kunstturnriege überließ er für Wettkämpfe
außerhalb Belgards sein Auto. Er war stets mit Liebe und
Interesse dabei. Es schmerzt zu erfahren, daß er bei der
Besetzung Belgards durch die Rote Armee ein so beklagenswertes Ende fand.
Und nach dem Zweiten Weltkrieg? Da ist u. a. von Karl
Block, einst Pommerns Zehnkampfmeister, zu berichten,
wie er als Kriegsgefangener unter der heißen Sonne Afrikas
turnfreudige Kameraden um sich scharte und mit seinem
Vorbild irgendwo in Libyen anderen Lebensmut gab. Oder
von dem Engagement nahezu aller Sportler, die den Krieg
überlebt, nach Jahren der Kriegsgefangenschaft zurückkehrt, verstreut über das restliche Deutschland, sportlich
und beruflich neu begannen, turnten, sich Vereinen anschlossen und in Ehrenämtern verpflichteten, an Turnfesten
teilnahmen und trotz fortgeschrittenen Alters beachtliche
Siege erstritten.
Turnverein Belgard von 1861 e. V. (TV)
Aktive Teilnahme alter TV-Turner aus Belgard am
Deutschen Turnertag in Essen 1963.
Hinten halbrechts (Pfeil) Walter Ruske.
Und es ist davon zu berichten, daß die Belgarder Turner und
Sportler die Kameradschaft freundschaftlich weiter pflegten
in der Traditionsgemeinschaft des Belgarder Turnvereins
von 1861 e. V. und des Vereins für Bewegungsspiele
Belgard von 1911 e. V.; sie traf sich offiziell alle Jahre auf dem Belgarder Treffen in der Patenstadt unseres Heimatkreises Celle.
PS: Nachdem „Fürst“ Willi Knade verstorben war, übernahm 1983 Walter Ruske den Vorsitz der Traditionsgemeinschaft. Dem Vorstand gehörten außerdem Hans-Joachim Reichow, Karl Block, Hans Haeger und Harry Levezow an.
Reichow verstarb, aber auch Walter Ruske segnete am 17. November 1995 das Zeitliche. (gerafft)
Literatur
Aus: Manfred Pleger, 700 Jahre Stadt Belgard an der Persante, Laboe 1999
Paul Scheiwe: Vereinsgeschichte: „100 Jahre Turnverein Belgard von 1861 e. V.“ (1861- 1961)
44
"Die vier Belgarder Recken" der Turnerhochburg Belgard
Otto Eichhorn
Unter 16 Mannschaften aus dem Reich belegten 1935 beim reichsoffenen Kunstturnen hinter den Mannschaften von
Leuna, Berlin und Leipzig die Belgarder den vierten Platz. Allein zur Leunaer Mannschaft gehörten Deutsche Meister
wie Krötzsch, Müller, Kleine, von anderen reichsdeutschen großen Vereinen traten Meisterturner wie Mock,
Haustein, Domke, Kiwarschinski, Kanies und Bockenauer zum Wettkampf an. Überall unter den Turnern
Deutschlands waren die Namen dieser Männer hochgeachtet. Geradezu sensationell wirkte es, als sich vor dieser
Kulisse damals Belgards Kunstturner so erstklassig plazierten. Die Berliner Morgenpost sang ein Loblied auf die
"hinterpommersche Turnerhochburg Belgard".
Heute, mehr als 20 Jahre danach, klingt solch nachträglicher Leistungsbericht fast wie eine Mär. Schon deshalb, um
das Imponierende nicht vergessen zu lassen, soll hier auf jenen alten "Belgarder Turnverein von 1861" kurz zurückgeblendet werden. Gleichzeitig aber interessiert, daß die einst in der Kreis- und Kleinstadt Belgard konzentrierte
Kunstturner-Elite trotz Krieg, Gefangenschaft, Vertreibung und mancher Not im wesentlichen Beständigkeit zeigte.
Mit den Grundtugenden der alten Turner konnten die "Davongekommenen" die Jahre überdauern. Belgards
Kunstturner - Tradition hat sich auf zahlreichen Plätzen der Bundesrepublik durch das Vorbild einzelner fortgesetzt.
Die turnerische Erziehung der Damaligen trägt an fremder Statt Früchte unter den Heutigen.
Grundbegriffe müssen sitzen
Der "Belgarder Turnverein von 1861" verdankte besonders der planvollen Aufbauarbeit seines langjährigen
Vorsitzenden Lehrer Gustav Krause die Entwicklung zur überregionalen Beachtung. Leider mußte er 1933 bei der
"Gleichschaltung" der Turn- und Sportvereine den Platz räumen, aber Belgards Turner vergaßen ihn nie. Unter seiner sicheren Führung lernten sie erkennen, daß es nicht nur auf turnsicheres Können und die gute Kondition des
einzelnen, sondern immer gleichzeitig auf Selbstvertrauen, Kameradschaft und Harmonie ankommt, daß der gesunde Körper und der gesunde Geist eine Einheit bilden.
Den Grundstein zu den eigentlichen turnerischen Sonderleistungen legte Otto Kölpin mit seiner Kunst am Gerät
ebenso wie mit seiner pädagogischen Begabung. Eisern wurde sein Motto durchgehalten: erst Kippe, Bauchwelle,
Rolle, dann größere Aufgaben, d. h. systematischer Aufbau von der völligen Beherrschung der Grundbegriffe bis zur
Meisterung aufsteigender Schwierigkeitsgrade. Ehe einer in Belgard von einer Übung zur zunächstschwierigeren
weiterkam, wurde viel an ihm "herumgedoktert". Er unterstand ständig der Kritik aller. Dabei lernte jeder von jedem.
Die besten pommerschen Turner (Pommernmeister)
aus Stettin, Belgard, Torgelow und Neustettin 1936
Von vorne, links.: 1. Reihe: 1. Felix, Stettin;
2. Arno Tillmann, Stettin; 3. Walter Ruske, 4. H. ("Zappel") Krüger,
5. Adalbert Krüger, 6. Stettiner, 7. Neustettiner
2. Reihe: 1. Torgelower, 2. Gerhard Reepschläger, 3. Robert Praechter,
Gauoberturnwart, dunkler Anzug; 4. ?, 5. Ernst Blume, Torgelow, 6. Fritz Laser,
Neustettiner Vereinsführer, dunkler Anzug; 7. Gustav Borenfeldt, Torgelow; 8. ?
45
Berlins Presse 1932: "Die vier Recken"
Unter der Schulung der beiden Genannten gediehen Turner wie Paul Scheiwe, die Gebrüder Walter, Paul und Bruno
Reinke, Richard Neuenfeldt, Herbert Jastrow, "Happi" Klabunde, Erhard Henke, Herbert Klünder, Bruno Gumz,
Walter Block, "Zappel" Krüger, Gerhard Reepschläger, Paul Oldenburg und Kurt Zuse.
Zu ganz besonderen Leistungen aber stiegen auf Adalbert Kupfer, Walter Ruske (genannt "Knallus"), Willi Knade
(genannt "Fürst") und Karl Block. Bereits 1932 hatte sie die Berliner Presse "die vier Belgarder Recken" genannt.
Mit den anderen besonders Genannten zusammen gaben sie dem Verein das Gepräge. All die Ungenannten aber
bildeten mit den Einzelkönnern die feste Gemeinschaft, auf deren geschlossener Gesamthaltung erst die
Eliteleistungen wachsen konnten. Auf den Wettkampfplätzen von Köslin, Stettin, Danzig, Breslau, Stuttgart u. a.
Orten hat sich diese Elite vielfältig bewährt.
Die Saat ging auf ...
Manch einer der alten Belgarder Turner weilt heute nicht mehr unter den Lebenden, der Kriegstod hielt Ernte. Ihnen
allen bewahren die "Übriggebliebenen" ein ehrendes Andenken. Bald aber, als sich nach 1945 die Nebel zu lichten
begannen, sahen sich die "Davongekommenen", jeder getrennt von den alten Kameraden, alle weit voneinander
verstreut in neue Lebensschicksale und vor neue Aufgaben gestellt, mit deren Erfüllung jedem die Bewährung
abverlangt wurde. Was an Turnergedanken in Belgard dem einzelnen in Fleisch und Blut übergegangen war,
bewährte sich nun in der Tat: Die Saat ging auf ...
U. a. ist da von Karl Block, einst Pommerns Zehnkampfmeister, zu berichten, wie er als Kriegsgefangener unter der
heißen Sonne Afrikas turnfreudige Kameraden um sich scharte und mit seinem Vorbild irgendwo in Libyen anderen
Lebensmut gab. Da geschah es dann, daß dem Stacheldrahtzaun bald ein paar gute Pfähle fehlten; ein Stück Eisen
diente als Hammer, die Knochensäge der Lagerküche vervollständigte das Handwerkszeug. So erstand der erste
afrikanische Lagerbarren.
Aus einem alten Wasserleitungsrohr wurde ein Reck, und an beiden Geräten wurde exzellent geturnt, so daß den
"Amis" und "Tommis" vor der Kunst der "damned German" der Mund offen blieb. Dabei turnten sie gewiß nicht, um
der Lagerbewachung ein Schauturnen vorzuführen, sondern einzig, um sich Körper und Geist rege und gesund zu
erhalten.
Karl Block, nach der Gefangenschaft zunächst in Schleswig-Holstein ansässig, war zunächst als Turnlehrer tätig, bis
ihm schließlich Hamburg die Rückkehr in den alten Beamtenberuf bot. - Von Adalbert Kupfer hatte wohl niemand
erwartet, daß er nach so langjähriger russischer Gefangenschaft noch wieder auf die Beine kommen würde. Überraschend rasch aber erholte er sich von der Zermürbung. Seine Leistungen in seiner neuen Heimat Westfalen überzeugten so sehr, daß aus dem Spätheimkehrer der neue Gaukunstturnwart wurde.
Fünf bereits wieder unter den Besten
Als 1953 die Turner aller deutschen Länder zum Deutschen Turnfest in Hamburg zusammenströmten, fehlten die
davongekommenen Belgarder nicht. Hier traf sich eine ganze Anzahl der Alten, ohne daß sie vorher voneinander
wußten, zum erstenmal wieder. Fünf von ihnen, nunmehr als Senioren, belegten Siegerplätze, als Vorbilder für die
Kommenden: Adalbert Kupfer, elastisch wie eh und je, "Knallus" Ruske, "Fürst" Knade, Erhard Witt und Richard
Manke. Die pommersche Elite war quicklebendig wie einst. Auch nach dem Kriege also: Belgards Turner unter den
Besten.
„Fürst" Knade, der immer liebenswürdige kleine Vollschlanke, hat inzwischen längst in Lübeck eine beachtenswerte Turnerriege aufgebaut und hält zu den alten Vereinskameraden Richard Neuenfeldt und Herbert Klünder in der
Sowjetzone tätige Verbindung. Er unternahm mit anderen Lübecker Turnern zu den Freunden und Meistern von
einst eine Turnerfahrt durch den "eisernen Vorhang". Zu seiner großen Freude stellte er fest, daß die beiden "Alten"
drüben ebenfalls ihre Führungsplätze erobert haben.
Auch Walter Ruske gehört an seinem neuen Wohnsitz Hamburg zu den angesehenen Turnern. Karl Block übrigens
errang mit 40 Jahren in Schleswig-Hostein den Sieg als Erster im Fünfkampf Kl. I. bei den Bezirksmeisterschaften.
Vor einiger Zeit trafen sich jene "großen Vier", die vor 25 Jahren Berlins Presse als "Recken" feierte. Der feste
Zusammenhalt von einst, die alte Treue, die gute Gemeinschaft sind über Unglück, Gefahren und Not hinweg lebendig geblieben. Ihrem alten Vereinskameraden Paul Scheiwe, einst "Motor" ohnegleichen, jetzt im Alterssitz in
Kirchheim-Teck, haben die vier noch aktiven Kameraden in Freundesverbundenheit zum Ehrenvorsitzenden des
Belgarder Turnvereins erhoben. Obwohl der Verein nur im Traditionsbewußtsein der Alten fortlebt, hat diese Ehrung
doch ihren ernsten Sinn: Sie ist der Brückenschlag von einst zu heute.
Literatur
Eichhorn, Otto: Pommersche Turner, von denen man sprach. In: Die Pommersche Zeitung, J. 8, Folge. 20, vom 17.
Mai 1958
46
Erhard Schimmer und Bernhild geb. Hankel
feierten die Diamantene Hochzeit
Bernhild Schimmer geborene Hankel wurde am 11. Mai 1930 in Groß Tychow, Kreis Belgard, Erhard
Schimmer am 10. Juli 1924 in St. Albrecht bei Danzig geboren.
1936 zog Familie Hankel, so schreibt Frau Schimmer, von Groß
Tychow nach Belgard, wo Vater Otto Hankel in der Flachsfabrik,
Hindenburgstraße 44, Arbeit zugewiesen bekam und wir eine
Werkswohnung erhielten. Auch Mutter Margarethe geb. Abraham
arbeitete im Kriege in der Flachsfabrik.
Im März 1944 wurde ich in der Marienkirche konfirmiert.
Meinen Mann habe ich beim Sport in Sierksdorf kennengelernt, er
spielte Fußball, ich Handball. Mein Mann war zum Kriegsdienst eingezogen, kam in jugoslawische Kriegsgefangenschaft und wurde
daraus 1948 entlassen. Am 1. Dezember 1951 heirateten wir.
Wir bauten uns in viel Eigenhilfe ein Siedlungshaus. Mein Mann ist
Tischler, er hat alle Arbeit angenommen und dann 30 Jahre im
Landeskrankenhaus Neustadt gearbeitet. Uns wurden 6 Kinder geschenkt, 3 Mädchen und 3 Jungen, wozu sich drei Schwiegersöhne
und drei -töchter gesellten. Wir erfreuen uns unserer 14 Enkelkinder und vier Urenkel, im März und August
werden noch zwei weitere Urenkel hinzukommen. Wir sind dem Herrgott dankbar für allen Segen und allen
Schutz, den er uns gewährte.
Über ihre und der Familie Flucht
schreibt die Jubilarin:
Am 3. März 1945 sind wir, meine
Mutter, meine Schwester und ich,
abends gegen 20 Uhr auf einem
Trecker der Flachsfabrik auf die
Flucht gegangen. Uns muß ein
Schutzengel begleitetet haben;
denn als wir losfuhren, wurde schon
überall geschossen. Zu beiden
Seiten der Straße standen brennende Panzer, einmal mußten wir sogar
umkehren und ein Stück zurückfahren, bevor wir unseren Fluchtweg
fortsetzen konnten.
Wir sind auf dem Trecker die ganze
Nacht gefahren und kamen bis
Dievenow. Tagsdrauf gelangten wir
bis Swinemünde und über eine
Behelfsbrücke zu einem BauernDie Großfamilie Schimmer (9 Mitglieder fehlen auf dem Bild).
gehöft. Hier rasteten wir zwei Tage,
Von links, 1. Reihe: Stephan, Marieke, Thorsten, Maike, Freundin
fuhren dann bis Demmin in VorpomAnna, Lea
mern. Hier wurde der Treck aufge2. Reihe: Ursula, Martina mit Hermine, Holger, Evelyn, die Brautleute,
löst, wir wurden auf die Dörfer verKerstin, Astrid
teilt und kamen auf das Gut
3. Reihe: Hartmut, Karsten, Andreas, Norbert, Angelika, Reiner,
Warenzin bei Dargun (Meckl.) zu
Annemarie, Anna-Lena, Martin, Michaela, Maren, Sebastian, Tanja,
Familie Beise.
Nicole
Herr Beise war Schmied auf dem
Gut und, wie sich später herausstellen sollte, war das unser Glück: denn 8 Wochen später ging die Gutsfamilie
auf die Flucht, und da Herr Beise den Trecker für die Gutsfamilie fuhr, kamen auch wir mit. Wir verließen
Warenzin am 1. Mai 1945, gelangten über Lübeck, Travemünde, Timmendorf und Sierksdorf am 3. Mai 1945
nach Gut Wintershagen. Wir wohnten später auf dem Gut Altona in einer Flakstellung.
1947 erhielten wir im Haus Mira Mare in Sierksdorf ein Zimmer zugewiesen, das Haus lag direkt am Strand.
Mein Vater war noch in den letzten Kriegswochen zum Volkssturm eingezogen worden und kehrte 1949 aus
russischer Gefangenschaft zurück.
47
Stadt Belgard und Doerper
Unsere Geburtstagskinder vom 16. April bis 30. November 2012
Denzin
Belgard
100. Geburtstag (1912)
Martha Fuhrmann geb. Dummer aus Dassow,
Belgard und Vorwerk, Cura-Pflegeheim,
Lerchenweg 1, Zimmer 205, 39340 Haldensleben,
am 9. November
92. Geburtstag (1920)
Frida Dittberner geb. Pleger aus Belgard,
Residenz Sonnenhof, Breitenweg 123, Whg. B 208,
39179 Barleben,
am 6. November, Tel. (039203) 73208
87. Geburtstag (1926)
Edith Fischer, Hovener Straße 102
41066 Mönchengladbach, am 22. April
86. Geburtstag (1926)
Joachim Lull, Knottengasse 8 - 14, Wohng. 9,
36251 Bad Hersfeld, am 17. Juli
82. Geburtstag (1930)
Alfred Lüderitz, Seniorenheim Neureut, Unterfeldstraße 4, 76149 Karlsruhe am 12. Oktober
Boissin
100. Geburtstag (1912)
Käthe Gerfin, Senioren- u. Pflegeheim
Wiesenblick, Kirchensteig 2, 24969
Großenwiehe,
am 17. November
92. Geburtstag (1920)
Edith Ott geb. Guse am 19. April
Dachsleite 50, 48157 Münster,
Willi Lübke, Am Köppel 3, 35043 MarburgCappel, am 3. August
Elfriede Scheiwe geb. Kunde, lebt im
Pflegeheim; Tochter Renate Masuch,
Siebenbrüderweide 63, 21109 Hamburg 93, am
9. November
87. Geburtstag (1925)
Edith Schunk geb. Manke, Langen-Jarrn 37,
25767 Albersdorf, am 7. November
86. Geburtstag (1926)
Meta Leipholz geb. Maaß, Stadtbahnstraße 48A,
22393 Hamburg, am 6. Juni
Irma Krebs geb. Schneider aus Denzin und
Sager, Bielefelder Straße 91, 65931
Frankfurt/Main,
am 23. September
Willi Behling, Kanada, 43 Silverspring Cres
Kitchener, ON N2M 4P1, am 6. Oktober
85. Geburtstag (1927)
Erwin Haut, Auf dem großen Ruhm 86,
21465 Reinbek, am 17. September
84. Geburtstag (1928)
Ruth Möller geb. Manke, Dortmundweg 26/11,
59494 Soest, am 2. 6.
83. Geburtstag (1929)
Günter Behling, Uetersener Straße 85, 25436
Tornesch, am 25.November
81. Geburtstag (1931)
Alfred Beilfuß, Hattorfstraße 25, 31515
Wunstorf, am 31. Mai
76. Geburtstag (1936)
Elli Wegner geb. Beilfuß, Überm Schradweg 41,
31558 Hageburg, am 31. Mai
Kamissow
92. Geburtstag (1920)
Johanna Kohl geb. Fischer, Lendrichstraße 5,
44379 Dortmund, am 14. Mai
76. Geburtstag (1936)
Liesette Howey geb. Arlitt, Feldbergstraße 29,
61267 Neu-Anspach, am 20. September
Klempin
Martin Lassahn, Berliner Straße 7, 48231
Warendorf, am 1. August
Roggow
90. Geburtstag (1922)
Helmut Schwark, Postillonweg 23, 24113 Kiel,
Allen Geburtstagskindern, auch den hier nicht genannten, herzliche Geburtstagsgrüße
verbunden mit den besten Wünschen für Gesundheit und Wohlergehen!
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G e b u r t s t a g e, 75., 80., und folgende
der Dorfgemeinschaft Roggow vom 1. Juli bis 31. Dezember 2012
Kath, Alwin, geboren am 11.08.1913
Anschrift: Sonnenweg 34, 32361 Preuß. Oldendorf
Seifen, Hertha, geb. Flemming, geboren am 18.09.1914
Anschrift: Bunter Schmitte, 42799 Leichtingen
Hasemann, Charlotte, geb. Gutzke, geboren am 01.12.1921
Anschrift: Kirchstraße 1, 41460 Neuß
Sylvester, Elisabeth, geb. Götzke, geboren am 14.11.1921
Anschrift: Redder 27a, 21502 Geesthacht
Winkel, Heinz, geboren am 18.07.1924
Anschrift: In den Grummertwiesen 7, 60488 Frankfurt
Stock, Inge, geb. Bahr, geboren am 07.09.1924
Anschrift. Nelkenweg 7, 32120 Hiddenhausen
Kürten, Ruth, geb. Fichtner, geboren am 05.10.1924
Anschrift: Kiefernweg 16a, 51373 Leverkusen
Thiel, Fanny, geb. Blumhoff, geboren am 30.08.1925
Anschrift: Walpilz 6, 38350 Helmstedt
Beilfuß, Hans-Jürgen, geboren am 08.12.1925
Anschrift: Theodor-Heuss-Str. 39, 45966 Gladbeck
Krahn, Hans, geboren am 24.09.1926
Anschrift: Redder 5, 21502 Geesthacht
Winkel, Albert, geboren am 09.09.1927
Anschrift: Heinrich-Sebiger-Straße 24, 60528 Frankfurt
Götzke, Lothar, geboren am 17.08.1929
Anschrift: Halligblick 30, 25856 Hattstedt
Jahn, Konrad, geboren am 08.12.1929
Anschrift: Recknitzstraße 11, 22547 Hamburg
Hellweg, Christel, geb. Maaß, geboren am 24.11.1929
Anschrift: In den Feldern 20, 58710 Menden
Steckel, Erika, geb. Totzke, geboren am 17.09.1929
Anschrift: Feckenstraße 26, 37191 Lindau/Harz
König, Irmgard, geb. Krahn, geboren am 18.07.30
Anschrift: Drosselbuschberg 57, 21502 Geesthacht
Hackbarth, Giesela, geb. Potratz, geboren am 11.09.1930
Anschrift: Turnstraße, 23843 Bad Oldesloe
Rettmann, Klaus, geboren am 13.10.1931
Anschrift: Kormas, 25856 Hattstedt
Roggow
99 J
Roggow/
Springkrug
Roggow/
Sternkrug
Roggow
98 J
Roggow
88 J
Roggow/
Sternkrug
Roggow
88 J
88 J
Roggow
87 J
Roggow
87 J
Roggow
86 J
Roggow
84 J
Roggow
83 J
Roggow/
Sternkrug
Roggow/
Sternkrug
Roggow/
Springkrug
Roggow/
Sternkrug
Roggow/
Sternkrug
Roggow
83 J
91 J
83 J
83 J
82 J
82 J
81 J
Allen Geburtstagskindern herzliche Geburtstagsgrüße, verbunden mit den besten Wünschen
für die weiteren Jahre. H. O.
Wir trauern
Pagel, Werner, verstorben am 6.
Oktober 2011
im Alter von 95 Jahren,
zuletzt wohnhaft Bolte Weg 8,
30890 Barsinghausen,
früher Roggow
Andresen geb. Borth, Renate, am
3. November 2011im Alter von 76
Jahren,
zuletzt wohnhaft Ahornweg 10,
25866 Milstedt,
früher Roggow
49