January 2015

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January 2015
Start 24 Uhr
The Mole Binh Sammy Dee Zip
Kurz nach unserem fulminanten Jahreskehraus geht es mit …get perlonized! wieder etwas überschaubarer zur Sache. Eine Crew, ein Floor. Zur ersten Labelnacht des Jahres haben Zip und Sammy Dee ihren alten kanadischen Freund Colin de la Plante alias The Mole eingeladen. Er ist einer
der wenigen, die es seit Jahren schaffen, Disco-Edits und Techno unter einen Hut zu bekommen.
Und da er – wie man in den sozialen Netzwerken bestauen konnte – erst kürzlich sämtliche seiner
Platten aus Kanada nach Berlin hat schiffen lassen, dürfen wir uns wohl umso mehr auf sein Set
freuen. Der zweite Gast-DJ ist der gebürtige Düsseldorfer Binh, der seit 2007 die zweimonatliche
Sonntagsveranstaltung Noon im Club der Visionäre hostet.
Samstag 03.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
Fjaak LIVE 50weapons
Luke Slater mote evolver Radio Slave work them Héctor Oaks key records vinyl
Mike Parker geophone Ed Davenport counterchange UVB mord Len Faki ostgut ton
Chymera & Aril Brikha LIVE Leon Vynehall 3024 Max Graef tartelet
Kim Ann Foxman firehouse Dennis Ferrer objektivity DJ Tennis life & death
Johanna Knutsson klasse Beaner art feast Steffi & nd_baumecker ostgut ton
Die drei Poster-Boys von Fjaak mit ihrem ersten Live-Auftritt im Berghain. „Oben” und „Unten”
heißen die beiden Tracks ihrer neuen Platte, die Mitte Januar auf 50Weapons erscheinen wird –
kein Schelm, wer Böses dabei denkt. Unten also jackender Basement-Techno mit Improv-Charakter und großzügigem Set-up der drei Berliner, ansonsten lädt das DJ-Programm mit Acts wie Luke
Slater, Radio Slave oder UVB vom spannenden Mord-Label auch nicht gerade zur neujährlichen
Detox-Kur ein. Harmonien zum Hineinlegen gibt es voraussichtlich oben mit dem Live-Act von
Chymera und Aril Brikha, denn schon beim Solowerk der irischen und iranischen Künstler gibt es
epische und verträumte Hymnen mit ewig weiten Hallräumen satt. Dazu noch ein DJ-Programm,
das ein paar der talentiertesten Durchstarter von 2014 vereint wie Max Graef und Leon Vynehall,
sowie mit nd und Steffi das notorische Duo Infernale im B2B-Modus.
48 Stunden
von Stefan Goldmann
Panorama Bar
Samstag 24.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
Freitag 16.01.2015
Start 24 Uhr
Work Them
Panorama Bar
Young Male LIVE work them
Spencer Parker work them DJ Richard white material
Dan Beaumont classic Sven von Thülen work them
Spencer Parkers Work Them Nacht kommt mit einer delikaten Aufstellung an Underground-Housegeschultem Personal. Dan Beaumont zum Beispiel. Der Londoner ist DJ, Produzent, Radiomoderator, Teil des Disco Bloodbath-Kollektivs und Miteigentümer des Dalston Superstores, einem
queeren Laden in East-London, der sowohl als Club, Bar, Austellungsraum und Restaurant funktioniert. Musikalisch dürfte er ganz auf der Linie seiner Kollegen stehen, wenn er seinen DJ-Stil
als „a heady mix of vintage house music from Chicago, New York, Detroit and beyond, classic
underground disco, sublime Italo oddities and 80's pop noir” beschreibt. Work them!
Samstag 17.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
Inland LIVE counterchange Staffan Linzatti LIVE chronicle
Mano Le Tough maeve Scuba hotflush Brotherhood itsnotover
Cosmin TRG 50weapons Oliver Deutschmann vidab Fiedel fiedelone
Panorama Bar
Sanasol LIVE connaisseur
Thomas Melchior perlon Roman Flügel larj Yossi Amoyal sushitech
XDB dolly Efdemin dial Ryan Elliott ostgut ton
Zwei Live-Acts in unserer heutigen Klubnacht. Einmal Ed Davenports Inland-Alias für gefühlserregenden Techno, zum Zweiten der Schwede Staffan Linzatti, der es wie kaum ein anderer versteht,
die einst von Jeff Mills kreierten Sci-Fi-Klangwelten auf ziemlich spektakuläre Weise weiter zu
entwickeln. Und mit Mano Le Tough gibt es wieder mal einen DJ, der seinen sicheren Arbeitsplatz
in der Panorama Bar verlässt und zum ersten Mal im Berghain spielen wird. Wir sind uns sicher:
Techno steht ihm gut. Yossi Amoyal nutzt sein Label Sushitech als exzellent kuratierte RepressDenkmalpflege wie auch für zeitgenössischen, deepen Techno und House. In der Panorama Bar
spielen heute er und Label-Freunde wie XDB, Thomas Melchior und die früher mal auf dem tollen
Thule-Label veröffentlichenden beiden Finnen Sanasol.
Redshape LIVE present
LA-4A delft Subjected vault series Kobosil rk Marcel Dettmann ostgut ton
Marcel Fengler ostgut ton Norman Nodge ostgut ton Boris ostgut ton
Panorama Bar
Kyodai LIVE local talk
Konstantin Sibold mojuba Job Jobse trouw Soundstream soundstream
Mad Mats & Tooli local talk Art of Tones local talk Ge-ology sound signature
Rainer Trüby compost
LA-4A ist das relativ neue Pseudonym von Kevin McHugh, der ab 2007 unter seinem AmbivalentAlias maßgeblich den damaligen Minus-Sound geprägt hat. Als LA-4A verfolgt er nun einen modernen Acid-Ansatz, der sich zwar am klassischen analogen Roland-Toolset bedient, das Ganze
aber nicht zwangsläufig oldschool klingen lässt. Nachzuhören auf seinem eigenen Label Delft, auf
dem er auch Acts wie Matrixxman und Alden Tyrell veröffentlicht. Er selbst sagt dazu Roots Techno, passt also prima zu unserer heutigen Resident-starken Klubnacht im Berghain. Die Panorama
Bar wird zu einem Großteil von dem schwedischen House-Label Local Talk bespielt. Seitdem Mad
Mats und Tooli 2011 das Label gegründet haben, sind über 50 Platten darauf erschienen. Sie
featuren einen Sound, der weit über das Spektrum vieler ihrer Kollegen hinausgeht. Soul, Funk,
HipHop und Jazz-Einflüsse dürfte man auch in dem Set des Amerikaners GE-OLOGY hören, der
bereits mit Jill Scott und De La Soul gearbeitet hat und dessen Album 2015 auf Theo Parrishs
Sound Signature erscheinen wird.
In den vergangenen Jahren hast du circa eine Platte pro Jahr
veröffentlicht. Was sind deine Pläne für 2015, wirst du deine
überschaubare Release-Frequenz beibehalten?
Ende Januar erscheint mein Remix von Radio Slaves „Werk”
auf Work Them Records. Ein weiterer Remix für Weitone ist in
Arbeit und auch die nächste Maxi von mir ist so gut wie fertig.
Außerdem habe ich noch ein Electro-Projekt mit Sierra Sam
namens Expansion Unit, inklusive gleichnamigen Label. Da
sind die nächsten beiden EPs auch schon fertig. Die Frequenz
erhöht sich also.
…get perlonized!
Panorama Bar – geschlossen
Während an der Panorama Bar an diesem Wochenende ein paar kleinere kosmetische Eingriffe
vorgenommen werden und sie deshalb geschlossen bleibt, gibt es im Berghain eine Nacht mit dem
italienischen Techno-Label M_Rec Ltd. Dessen Gründer Max_M hat neben einer Unterstrich-Vorliebe viel für radikalere Techno-Spielarten übrig, wobei ganz klar good old Detroit die wesentliche
Referenz sein dürfte. Seit 15 Jahren veröffentlicht er hauptsächlich auf seinem eigenen Label, das
auch als Plattform für internationale Acts wie dem Finnen Samuli Kemppi, den Spaniern Tadeo und
NX1 oder dem Briten Coefficient funktioniert. Was sie alle eint, ist ein kraftvoller, schnörkelloser
Techno-Sound.
Gilles Aubry und Robert Millis reflektieren in ihrer Performance Jewel Of The Ear das Verhältnis von
Konservierung und Vergänglichkeit in der indischen Klangkultur. Schellackplatten mit traditioneller
Musik treffen auf Feldaufnahmen von hinduistischen Bestattungsritualen. Marcus Schmickler und
Hayden Chisholm setzen für den Art's Birthday ihre langjährige Zusammenarbeit fort. Mit Dudelsack und Live-Elektronik erschaffen sie eine phantasmagorische Klanglandschaft (Infinity In The
Shape Of A Poodle). Tarek Atoui setzt für den Art’s Birthday seine Arbeit mit der Instrumentensammlung des Berliner Phonogrammarchivs fort. Im Rahmen der 8. Berlin Biennale spielte er
2013/14 mit zahlreichen Musikern auf historischen Instrumenten aus aller Welt. Die Aufnahmen
dieser Dahlem Sessions brachte er mexikanischen Instrumentenbauern zu Gehör und bat sie um
Nachbauten der Klangerzeuger. Eines der Ergebnisse konfrontiert Atoui nun mit Originalinstrumenten aus dem Berliner Phonogrammarchiv.
Euer Buch war auch Vorlage für die Arte Doku Wendeklang
bzw, Party auf dem Todesstreifen. Was waren dabei für euch
die besonderen Herausforderungen das Ganze visuell in einen
50-Minuten-Film umzusetzen?
Als erstes unterscheidet sich das Medium Film sehr stark
vom Medium Buch. Im Buch hatten wir viel Platz, gründlich
Freitag 02.01.2015
Panorama Bar
Samuli Kemppi LIVE deep space helsinki NX1 LIVE planet rouge
Tadeo another intelligence Max_M m_rec ltd Mørbeck code is law PVS
Coefficient m_rec ltd Freddy K key vinyl Arcing Seas our circular sound
Gilles Aubry & Robert Millis
Marcus Schmickler with Hayden Chrisholm
Tarek Atoui
Du hast in der Panorama Bar wie auch im Berghain aufgelegt.
Welche Platten funktionieren aus welchen Gründen ausschließlich
oben oder unten?
Generell finde ich, dass allzu harte Techno-Platten in der
Panorama Bar fehl am Platz sind. Was nicht unbedingt heißt,
dass sie nicht funktionieren. Aber ich höre Planetary Assault
Systems oder UVB dann doch lieber unten. Ansonsten ist auf
beiden Floors eigentlich fast alles möglich. Es kommt letztlich
immer auf den Kontext an und wie man es anstellt, zum Beispiel
eine Disco-Platte im Berghain zu spielen. Das kann schon auch
mal schief gehen. Aber gerade zum Sonntagabend hin kann
es gerne etwas eklektischer werden.
NSI. LIVE nsp Clicks & Errors LIVE freesample
Answer Code Request ostgut ton Gonsher vs Barker leisure system INNEN+AUSSEN
Samstag 10.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain
Freitag 23.01.2015 Start 24 Uhr Finest Friday
Panorama Bar
June LIVE june
I-F viewlexx French Fries clekclekboom ItaloJohnson italojohnson
Synth-Wave, Italo Disco, Oldschool Electro – wer sich gerne zu diesen eher eckigen Rhythmen
bewegt, wird sich heute Nacht besonders gut bei uns aufgehoben fühlen. Zumindest in dem Teil
der Nacht, in dem I-F und der Live-Act June spielen. Letzterer ist der in Berlin lebende Grieche
Tsampikos Fronas, der seit 2010 überwiegend auf seinem eigenen Label kosmischen Sound zwischen John Carpenters Horror-Scores, 80er Robot-Disco und Chicago Acid veröffentlicht – also
genau den Sound, den auch I-F seit Jahrzehnten predigt. Definitiv zu unbekannt für sein Talent,
aber das wird sich sicher nach seinem Debütalbum ändern, das in nicht allzu weiter Ferne auf
Suction erscheinen soll. Mit French Fries und ItaloJohnson gibt's dann auch wieder massiv pumpende Basement-Grooves für diejenigen, die zum Tanzen nicht erst ihr Kajal nachziehen müssen.
Dein Interview-Buch Der Klang der Familie wurde gerade in der
englischen Übersetzung veröffentlicht. Wie ist das Feedback bisher,
gibt es weiterhin ein internationales Interesse an der Geschichte
der Techno-Gründerzeit Berlins?
Das Interesse ist nach wie vor sehr groß. Dass wir, also Felix
Denk und ich, uns Anfang des Jahres entschieden haben,
das Buch im Eigenverlag auf Englisch zu veröffentlichen, lag
auch an den vielen Nachfragen, ob es bald eine Übersetzung
geben würde. Gerade aus den USA kam sehr viel Interesse.
Dabei ging es vor allem um die einmalige Situation nach dem
Mauerfall und darum, dass viele US-Journalisten überrascht
waren, in unserem Buch zu lesen, dass nicht alle ausnahmslos
glücklich waren, als die Mauer fiel, weder Ostler noch
Westler. Das konnten die gar nicht glauben. Ähnlich waren die
Reaktionen auch in Frankreich, als das Buch auf Französisch
erschienen ist.
Elektroakustischer Salon
Freitag 16.01.2015 Start 16 Uhr Elektroakustischer Salon: Art’s Birthday 2015
Berghain
Neben dir fallen mir nicht viele Leute ein, die sowohl als
Musikjournalist als auch als DJ und Produzent erfolgreich arbeiten.
Oft entscheiden sie sich doch für die eine oder andere Seite. Läuft
das für dich immer so widerspruchsfrei?
Es gab einen Moment vor ein paar Jahren, da habe ich mir
gesagt: Ookay, ab jetzt nur noch Musik. Ein paar Monate
später hatten Felix Denk und ich dann den Vertrag mit
Suhrkamp auf dem Tisch. Und so ähnlich lief es auch mit der
Arte-Doku. Noch so ein Angebot, zu dem ich definitiv nicht
Nein sagen konnte. Vielleicht wird es irgendwann eine ganz
klare Entscheidung geben. Momentan macht es mir sehr viel
Spaß unterschiedliche Sachen machen zu können.
Discodromo cocktail d’amore Jason Kendig honey soundsystem
Juan Ramos friends with benefits Massimiliano Pagliara larj
Pet Shop Bears Roi Perez Soundstream sound stream Tama Sumo ostgut ton
The Black Madonna argot Virginia ostgut ton
geschlossen
und genau zu sein. Anekdoten und Geschichten werden
aus vielen unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Das geht
in einer Fernseh-Doku nicht. Im Buch hatten wir knapp 70
Protagonisten, im Film sind es 13, was schon viel ist. Auch
gehen in einem Film viele kleine Details, die einem selber
wichtig erscheinen, unter. Es war klar, dass wir ein 420 Seiten
starkes Buch nicht in einen 52-minütigen Film quetschen
können. Wir mussten uns also entscheiden, was wir erzählen
wollen. Und da die Doku ursprünglich zum 25. Jahrestag des
Mauerfalls ausgestrahlt werden sollte, haben wir uns auf das
Ost-/West-Thema konzentriert. Daher auch der Schwenk nach
Leipzig. Allerdings durften wir die grundsätzliche Entwicklung
von Techno in den Neunzigern nicht komplett aus den Augen
verlieren. Das war Arte ganz wichtig.
XXX-Floor
Freitag 09.01.2015
Thilo Schneider
Sven von Thülen
Honey Dijon classic Krystal Klear cold tonic Lakuti süd
Margaret Dygas perlon nd_baumecker ostgut ton Nick Höppner ostgut ton
Roots Panorama (Deetron & Ripperton) Ryan Elliott ostgut ton Steffi ostgut ton
Tama Sumo ostgut ton Virginia ostgut ton
Zwei davon, eine Pansensuppe mit reichlich Chili, ein Ayran – und die
Welt war gegen 22 Uhr wieder halbwegs akzeptabel. Einer Bettlerin
mit Iro überließ er das Kleingeld aus seiner Hosentasche, aber nicht
ohne ihr für jede Münze eine nutzlose Information abzufordern. Bier
schliff die verbliebenen Kanten des Katers zufriedenstellend. Der
Flieger ging am Sonntagabend. Es blieben 20 Stunden.
Panorama Bar
Obwohl es draußen kühl war, schien die Sonne und es fiel V daher
nicht schwer, den Heimweg nur im Shirt anzutreten. Er hatte den
Fluss gesehen und fand den Weg sofort. Zum Glück fanden sich
Geld und Telefon in seinen Hosentaschen. Nach zwei Stunden
Tiefschlaf weckten ihn Instruktionen, sich umgehend in eine
Grillstube am Kottbusser Tor zu begeben. Empfohlen wurde Adana
Kebap Ezmeli. Statt seine Bestellung aufzugeben, gestand er der
Bedienung, dass er absurd krasse Kopfschmerzen habe und es ihm
generell nicht so gut gehe. Ob man etwas dagegen unternehmen
könne? Noch im Satz griff der Kellner in die Brusttasche seines
Hemdes und knallte ein türkisches Analgetikum auf den Tisch –
extra stark”.
Anthony Parasole ostgut ton Ben Klock ostgut ton Blind Observatory i/y
Boris ostgut ton DJ Pete hard wax DVS1 mistress Efdemin dial Fiedel mmm
Function ostgut ton Henning Baer k209 Kobosil ostgut ton
Marcel Dettmann ostgut ton Marcel Fengler ostgut ton Norman Nodge ostgut ton
Mehrere Biere und drei Mexikaner-Shots später wurden Großraumtaxis geordert, die sich die Skalitzer Straße entlang nach Friedrichshain durcharbeiteten. Wider Erwarten ging die Schlange um den
ganzen Block. Zum Glück: Liste. Mampe-Shots probiert und für
nicht gut befunden. Besser Wodka; mehr Bier. Ab da wurde er
unsicher, was die Chronologie und die Reichweite der Ereignisse
betrifft. Ein Typ in einem Pandakostüm griff ihm an die Eier. Eine
Blondine war aus der Schlange vor den zwei Toiletten, die über
Türen verfügten, ausgeschert und urinierte im Stehen rückwärts
in die Pissrinne neben ihm. Jemand reichte ein paar Papiertücher
(die es merkwürdigerweise die ganze Nacht hindurch gab).
Irgendwann war er mit drei anderen auf einem der Klos mit Tür. Es
hämmerte. Fantastisch aussehende Gestalten huschten vorbei. Die
meisten Besucher tanzten einfach nur; einer als Robin verkleidet.
Wildfremde hielten dessen Cape waagerecht, um seine Flugpose
zu vervollständigen (fliegt Robin überhaupt?). Straffe Beats
massierten den Teig auf der Tanzfläche, sanft aber bestimmt, bis
sich die letzten Klumpen lösten.
Silvester 2014|2015
BVG und Einquartierung kosteten V zu seinem Erstaunen nur eine
Stunde, so dass er gegen elf ein erstes Hefe in der Hand hielt. Am
Freitag spielte ein Freund aus seiner Heimatstadt sein Berlindebüt
in einem der 800 Clubs der Stadt – ein angemessener Anlass für
den Ausflug. Etwa zehn Freunde hatten sich angesagt, die Nacht
gemeinsam auszukosten. Es sollte an andere angenehme Exzesse
aus gemeinsamen Sommern angeknüpft werden.
Die Meinungen, wer was wann tat in den 14 Stunden zwischen
Beginn und Ende, gehen auseinander. V kann sich daran erinnern,
dass er als einer der Letzten aufgefordert wurde, doch nun bitte
zu gehen. Man wolle schließen und kehren. Er verbrachte 40
Minuten auf der Suche nach seiner Jacke, die er hinter einer der DJKanzeln abgelegt hatte – er wusste nur nicht mehr, hinter welcher.
Offenkundig wurde er mit einem Trick hinausgelotst, denn er fand
sich plötzlich im Hof und vor verschlossener Tür, die auch nicht
wieder aufging. Um die Ecke entdeckte er eine Bar. Es schien ein
anderes Lokal zu sein, er ging jedoch hinein und überlegte, wie er
der Frau hinterm Tresen seine Lage am besten erklären sollte. Diese
ließ ihn gar nicht erst zu Wort kommen und drückte ihm eine Karte
in die Hand: „lost something? write to …” Jemand hinter ihm erhielt
auch eine.
Start 01 Uhr
V bestieg um 19:25 Flug AB 8951 von Kopenhagen nach Berlin.
Er hatte gehofft, ab Beginn des Ausschanks vier große Biere zu
schaffen. Über airbnb hatte er sich ein Zimmer in der Köpenicker
Straße verschafft; der Vermieter versprach ihm ein Fahrrad.
Dafür gedachte er, sich mit einer Flasche Fisk vom Flughafen zu
revanchieren. Sollte gleich klar sein, wie der Hase läuft. Den ersten
Strich durch die Rechnung machte der Steward, der bedauerte:
kein Bier. Nicht mal Carlsberg. Egal, er hatte ja den Fisk.
Donnerstag 01.01.2015
Berghain
JANUAR 2015
Dienstag 27.01.2015 – Freitag 30.01.2015
CTM 2015 – Un Tune
Mit herausfordernden Konzerten und Performances erforscht das CTM Festival seit nunmehr 16
Jahren die Möglichkeiten und Grenzen von Musik. Dabei eröffnet das Programm nicht nur ungewöhnliche Erfahrungsräume, sondern befragt die zeitgenössische Musik auf ihr kritisches Potenzial im Hinblick auf kulturelle und gesellschaftliche Diskurse. Unter dem Titel Un Tune – Exploring
Sonic Affect befasst sich das CTM Festival 2015 mit der leiblichen Erfahrung von Frequenzen,
Klang und Musik. Im Mittelpunkt des Interesses stehen Phänomene wie Bioakustik, ASMR, Flicker,
Brainwave Entrainment, Binaural Beats, Biofeedback, Psychoakustik, Neo-Psychedelik, hypnotische Repetition, Sound Repellents, Noise und Subbass-Vibrationen. Das Festival betont damit
mehr denn je die abenteuerliche und forschende Seite von Klang und Musik. Für detaillierte Informationen zum Festivalprogramm siehe www.ctm-festival.de
Samstag 31.01.2015
Start 24 Uhr
Klubnacht
Berghain
A&S LIVE a&s
Anthony Parasole the corner Perc perc trax Buzz Goree underground resistance
Stefan Rein pure DJ Pete hard wax Answer Code Request ostgut ton
Nick Höppner ostgut ton
Panorama Bar
Innerspace Halflife LIVE synapsis
Radio Slave work them Amir Alexander plan b DJ Spider plan b Dakini9 plan b
Dinky visionquest Oracy mojuba Gerd Janson running back
A&S ist eine kleine Techno-Supergroup, bestehend aus Dimi Angélis und Jeroen Search. Gerade
Letzterer hat seit längerer Zeit auch solo einen extrem guten Lauf, wie man zum Beispiel auf seiner
aktuellen „Archives 001” hören kann. Heute Nacht beide zusammen live im Berghain. Dazu u.a.
der Ostgut Ton-Neuzugang Anthony Parasole aus New York, der Schweriner Gerberei-Resident
Stefan Rein und mit Buzz Goree haben wir nach längerer Zeit auch wieder mal einen klassischen
Underground Resistance-Act aus Detroit an den Decks. Schwarzen Hoodie für die Riot Disco
nicht vergessen! Eine kosmische Lehrstunde in Sachen Astralreisen gibt es in der Panorama Bar
mit dem Live-Act von Innerspace Halflife. Hakim Murphy und Ike Release haben auf ihrem Album
Astral Traveling esoterisches Weltraumgleiten mit den Mitteln von Chicago House übersetzt. Beam
us up, Scotty.
Donnerstag 01.01.2015 Start 01 Uhr Silvester 2014|2015
Berghain >Answer Code Request Anthony Parasole Ben Klock
Panorama Bar Blind Observatory Boris Clicks & Errors LIVE
XXX-Floor Discodromo DJ Pete DVS1 Efdemin Fiedel Function
EA Salon Gonsher vs Barker Henning Baer Honey Dijon INNEN+AUSSEN
Jason Kendig Juan Ramos Kobosil Krystal Klear Lakuti
Marcel Dettmann Marcel Fengler Margaret Dygas
Massimiliano Pagliara nd_baumecker Nick Höppner Norman Nodge
NSI. LIVE Pet Shop Bears Roi Perez Roots Panorama Ryan Elliott
Soundstream Steffi Tama Sumo The Black Madonna Virginia
Freitag 02.01.2015 Start 24 Uhr …get perlonized!
Panorama Bar >The Mole Binh Sammy Dee Zip
Samstag 03.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >Fjaak LIVE Luke Slater Radio Slave Héctor Oaks
Mike Parker Ed Davenport UVB Len Faki
Panorama Bar >Chymera & Aril Brikha LIVE Leon Vynehall Max Graef
Kim Ann Foxman Dennis Ferrer DJ Tennis Johanna Knutsson
Beaner Steffi & nd_baumecker
Freitag 09.01.2015 Start 24 Uhr geschlossen
Samstag 10.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >Samuli Kemppi LIVE NX1 LIVE Tadeo Max_M Mørbeck
Coefficient Freddy K Arcing Seas PVS
Freitag 16.01.2015 Start 16 Uhr EA Salon: Art’s Birthday 2015
Berghain >Gilles Aubry & Robert Millis Tarek Atoui
Marcus Schmickler w/ Hayden Chrisholm
Freitag 16.01.2015 Start 24 Uhr Work Them
Panorama Bar > Young Male LIVE
Spencer Parker DJ Richard Dan Beaumont Sven von Thülen
Samstag 17.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >Redshape LIVE LA-4A Subjected Kobosil Marcel Dettmann
Marcel Fengler Norman Nodge Boris
Panorama Bar > Kyodai LIVE Konstantin Sibold Job Jobse Soundstream
Mad Mats & Tooli Art of Tones Ge-ology Rainer Trüby
Freitag 23.01.2015
Start 24 Uhr
Finest Friday
Panorama Bar > June LIVE I-F French Fries ItaloJohnson
Samstag 24.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >Inland LIVE Staffan Linzatti LIVE Mano Le Tough Scuba
Brotherhood Cosmin TRG Oliver Deutschmann Fiedel
Panorama Bar> Sanasol LIVE Thomas Melchior Roman Flügel
Yossi Amoyal XDB Efdemin Ryan Elliott
Dienstag–Freitag 27–30.01.2015 CTM 2015 – Un Tune
Samstag 31.01.2015 Start 24 Uhr Klubnacht
Berghain >A&S LIVE Anthony Parasole Perc Buzz Goree Stefan Rein
DJ Pete Answer Code Request Nick Höppner
Panorama Bar > Innerspace Halflife LIVE Radio Slave Amir Alexander DJ Spider
Dakini9 Dinky Oracy Gerd Janson
Artwork Flyer >Benedikt Rugar
Am Wriezener Bahnhof
Berlin - Friedrichshain
S Ostbahnhof
WWW.BERGHAIN.DE