Berlinale 11–21 Feb 2016 Panorama

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Berlinale 11–21 Feb 2016 Panorama
#Berlinale
66. Internationale Filmfestspiele Berlin 11-21 Feb 2016 Panorama
Berlinale
11–21 Feb
2016
Panorama
WANN IST
HEUTE?
WHEN IS
TODAY?
Wieland Speck
Vor dem
Schlafengehen
in die Traumfabrik.
James Bond – Casino Royale
mit Daniel Craig
demnächst im ZDF
i
Das weltweite „Heute“ tritt im Panorama 2016 als großes
Sittengemälde auf, mit Gesellschaften in allen Stadien der
Verleugnung und Verdrängung, aber auch als Konzentrat
in Liebesgeschichten, intimen Beobachtungen, komplexen
Tableaus sowie im Genrekino, dessen aktuelle Interpretationen seit jeher im Panorama zu finden sind.
Da wäre zum einen der Eröffnungsfilm des Hauptprogramms, I, OLGA HEPNAROVA: Der Film zeigt die Enge, in
die eine junge Frau in der damaligen Tschechoslowakei
gedriftet ist und aus der sie sich mit einem verheerenden
Befreiungsschlag zu erlösen sucht – und schließlich der dort
bis 1989 geltenden Todesstrafe ausgeliefert ist. Zwei weitere Filme zum Thema machen die Todesstrafe zu einem
Schwerpunkt: SHEPHERDS AND BUTCHERS aus Südafrika
und die brasilianische Dokumentation CURUMIM.
Zum andern die beiden Eröffnungen von Panorama
Special: Mit der liebevollen Schilderung des Zusammenlebens der Bewohner des jüdischen Stadtviertels Once
von Buenos Aires gelingt Daniel Burman mit EL REY DEL
ONCE eine pralle Lebensbeschreibung, die in diesem Jahr
programmatisch für viele Beiträge steht. Und auch das
Genre kann prall: In WAR ON EVERYONE lässt John Michael
McDonagh, der sich bereits mit THE GUARD und CALVARY
im Gedächtnis des Panoramapublikums verankert hat, zwei
Cops in New Mexico an die ganz lange Leine. Sein neuer
Film ist ein Tragikomödien-Trip in einem wahnwitzigen Set
voller Cop-Film- und Serien-Zitate.
EUROPE, SHE LOVES, der Eröffnungsfilm der Reihe
Panorama Dokumente, untersucht die Befindlichkeiten
heterosexueller Paare von Sevilla über Tallinn und Dublin
bis Thessaloniki und erstellt so, ganz nebenbei, lakonisch,
witzig, sexy eine Temperaturmessung des Patienten Europa.
Today’s world unfolds as a giant genre painting in the
2016 Panorama – with societies in all stages of denial and
repression but also in concentrated form in love stories,
intimate observations and complex tableaux as well as in
genre cinema whose latest interpretations have always
featured in Panorama.
Take the opening film of the main programme, I, OLGA
HEPNAROVA, which shows the restricted circumstances
into which a young woman from what was then
Czechoslovakia has drifted and from which she tries to
escape with a disastrous act of liberation. She is ultimately
subjected to the death penalty which was in place there
until 1989. Two further films make the death penalty their
main topic: SHEPHERDS AND BUTCHERS from South Africa
and the Brazilian documentary CURUMIM.
Unfurling the Panorama Special are two opening
films: In EL REY DEL ONCE, Daniel Burman provides a
loving portrayal of coexistence amongst the inhabitants
of Once, a Jewish neighbourhood in Buenos Aires in his
exuberant portrait of life which is representative of many
contributions to this year‘s programme. And even genre
films can do exuberance: in WAR ON EVERYONE John
Michael McDonagh, who remains in the memories of
Panorama audiences with THE GUARD and CALVARY, gives
two cops in New Mexico a very long leash. His new film is
a tragicomic trip against a lunatic backdrop bursting with
references to cop films and series.
EUROPE, SHE LOVES, the opening f ilm of the
Panorama Dokumente series, explores the sensitivities of
heterosexual couples from Seville to Tallinn, from Dublin
to Thessaloniki and, in passing, laconically, amusingly and
sexily takes the temperature of the patient that is Europe.
Zu den Gesellschaftspanoramen der Gegenwart gehören
zwei Filme, in denen palästinensische Israelis im Mittelpunkt stehen: Udi Alonis Rapper-Geschichte JUNCTION 48
und die Beduinenfamilien-Beobachtung SUFAT CHOL (SAND
STORM). NAKOM, der erste Berlinale-Beitrag aus Ghana,
Two films providing a broad contemporary view of society
place Israeli Palestinians centre stage: Udi Aloni‘s rapper
story, JUNCTION 48, and the observational portrait of
a Bedouin family, SUFAT CHOL (SAND STORM). NAKOM,
the first Berlinale film to come from Ghana, depicts a
1
VORWORT / PREFACE
zeigt eine Familie im Ringen um Tradition und Moderne.
Marokko sendet andere Signale: In STARVE YOUR DOG von
Hicham Lasri, im letzten Jahr mit the THE SEA IS BEHIND
im Panorama, stehen die Absurditäten und Anomalitäten
einer Gesellschaft im unruhigen Dornröschenschlaf im Mittelpunkt. Aufschlussreiche koreanische Gesellschaftsbilder
ergeben sich aus THE BACCHUS LADY, THE LOVERS AND THE
DESPOT und WEEKENDS. Eine Gesellschaft im Zustand der
Auflösung beschreibt der Litauer Mantas Kvedaravicius in
MARIUPOLIS, einer bildgewaltigen Hommage an die ukrainische Stadt Mariupol östlich der Krim.
Wie das Heute den Blick auf das Gestern überlagert zeigt DER OST-KOMPLEX (THE GDR COMPLEX) von
Jochen Hick. Er beschreibt wie subjektiv und mit Tabus besetzt die Deutungsversuche über die Geschichte der DDR
noch heute sind.
Besonders die Filme aus Lateinamerika tragen zu
den Gesellschaftsbildern bei: Still stehende Zeit oder ein
Schwertun mit der Moderne, Geschlechterrollen und Jugendgewalt, und immer wieder die Auseinandersetzung
mit der Herkunft bestimmen das Bild.
family wrestling with tradition and modernity. A rather
different tone is to be heard from Morocco: STARVE YOUR
DOG by Hicham Lasri, whose THE SEA IS BEHIND screened
in the Panorama last year, focuses on the absurdities
and anomalies of a society which finds itself in a deep
but troubled slumber. Eye-opening images of Korean
society are provided by THE BACCHUS LADY, THE LOVERS
AND THE DESPOT and WEEKENDS. Lithuanian director
Mantas Kvedaravicius portrays a dissolving society in
MARIUPOLIS, a visually stunning homage to the Ukrainian
town of Mariupol east of Crimea.
How today interferes with the way the past is viewed
is shown in DER OST-KOMPLEX (THE GDR COMPLEX) by
Jochen Hick who delineates just how subjective and
taboo-ridden attempts to explain the history of the GDR
are even to this day.
Films f ro m L atin Am e r i c a p rov i d e a sp e cial
contribution to our visual survey of society: frozen time
or a struggle with modernity, gender roles and youth
violence, and a recurring examination of origins dominate
the picture.
Die Frage nach Herkunft und Babywunsch beschäftigt in
diesem Jahr gleichermaßen den Autorenfilm, das Genre
und den Dokumentarfilm: Sei es in der vergnüglichen Spermaspendersuche in MAGGIE’S PLAN, in dem Rebecca Miller
mit Julianne Moore, Greta Gerwig (FRANCES HA) und Ethan
Hawke einen großartigen Cast vereint, oder mit dem Sujet
des „geklauten Babys“. Das Motiv wird gleich in mehreren
Filmen aufgegriffen – von Hongkong (DOG DAYS) über
Brasilien (MÃE SÓ HÁ UMA) bis Großbritannien (THE ONES
BELOW) oder es wird, wie im dänischen Beitrag SHELLEY, als
gruselige Leihmutterschaft variiert. Der frenetische Kinderwunsch, der in der Welt kaum hinterfragt so viele Biografien
kennzeichnet, macht auch Schwulen und Lesben in China
zu schaffen, wie INSIDE THE CHINESE CLOSET beschreibt.
This year, questions about origins and the desire for
offspring are equally preoccupying auteur films, genre
films and documentaries, be it in the entertaining search
for a sperm donor in MAGGIE‘S PLAN, in which Rebecca
Miller has assembled a fantastic cast in Julianne Moore,
Greta Gerwig (FRANCES HA) and Ethan Hawke, or with
the theme of the ‚stolen baby‘. This topic is taken up by a
number of films – from Hong Kong (DOG DAYS) to Brazil
(MÃE SÓ HÁ UMA) to the UK (THE ONES BELOW) – or is
morphed into a tale of gruesome surrogate motherhood
in the Danish contribution, SHELLEY. The frenetic, often
unreflected desire to have children, which characterises
so many of the world‘s biographies, also afflicts gay men
and lesbians in China, as INSIDE THE CHINESE CLOSET
demonstrates.
2
THE SENSITIVE MALE
THE SENSITIVE MALE
Männlichen Charakteren jenseits des Klischees begegnen
wir im Panorama 2016 mehrfach: Im österreichischen KATER
von Händl Klaus taumelt Stefan von Krise zu Krise, während
sich Andreas zusehends an ihrer Entfremdung abarbeitet.
Das scheint zu gelingen, denn die Männer verbindet eine
Liebe, die das aushält – kann das sein? Es wäre ja nur ein
gender-reaktionäres Klischee, dass es nicht ginge.
Weitere hochsensible Männer-Studien sind THÉO ET
HUGO DANS LE MÊME BATEAU, JONATHAN, LITTLE MEN,
ANTES O TEMPO NAO ACABAVA sowie die Untersuchungen nach den Ursprüngen männlicher Gewalttätigkeit in
THE WOUNDED ANGEL, NUNCA VAS A ESTAR SOLO und die
Christine Vachon/James Franco-Produktion GOAT. Auch
Marcus Mersner, die von Logan Lerman verkörperte Hauptfigur aus INDIGNATION, gehört in diese Reihe. Der Film nach
dem gleichnamigen Roman von Philip Roth ist das Regiedebüt von James Schamus, einem der wichtigsten unabhängigen Produzenten der USA. Als Produzent und meist
auch Co-Autor von Filmen wie THE WEDDING BANQUET,
THE ICE STORM oder BROKEBACK MOUNTAIN (alle von Ang
Lee, dessen Debüt PUSHING HANDS im Panorama 1992
Weltpremiere hatte) zeigt James Schamus einen besonderen Sinn für Außenseiter, die versuchen, sich gesellschaftlichen Strukturen zu widersetzen. Da überrascht es nicht,
dass er als Executive Producer auch Udi Alonis JUNCTION
48 unterstützte.
Ein starkes Independent-Produzenten-Profil zeichnet auch Christine Vachon aus. Mit ihrer Firma Killer
Films produziert sie seit über 20 Jahren Filme, ohne die
das queere, aber auch das US-Independent-Kino nicht
denkbar wäre. Anfang der Achtzigerjahre lernte sie Todd
Haynes kennen, sein Debüt POISON (Teddy-Gewinner 1991)
war ihr erster Spielfilm als Produzentin, seitdem sind die
beiden unzertrennlich. Vachon produzierte die Academy
Award-prämierten BOYS DON’T CRY und STILL ALICE und
im letzten Jahr Todd Haynes‘ CAROL. Bei der diesjährigen
Teddy-Verleihung wird Christine Vachon mit dem Special
In the 2016 Panorama we repeatedly encounter male
characters that go beyond clichés. In the Austrian film
KATER by Händl Klaus, Stefan stumbles from one crisis
to the next whilst Andreas increasingly struggles to
overcome his sense of alienation. His efforts pay off
because the men are bonded by a love that can bear
all of this – and why indeed not? After all, failure would
only mean conforming to a reactionary gender cliché.
Further highly sensitive studies of men are provided
by THÉO ET HUGO DANS LE MÊME BATEAU, JONATHAN,
LITTLE MEN, ANTES O TEMPO NAO ACABAVA as well as
by the examinations of the origins of male violence in
THE WOUNDED ANGEL, NUNCA VAS A ESTAR SOLO and
the Christine Vachon/James Franco production, GOAT.
Marcus Mersner, the protagonist in INDIGNATION played
by Logan Lerman, also belongs in this series. The film,
adapted from the Philip Roth novel of the same name, is
the directing debut of James Schamus, one of the most
important independent producers in the USA. As producer
and often also co-writer of films such as THE WEDDING
BANQUET, THE ICE STORM and BROKEBACK MOUNTAIN
(all directed by Ang Lee, whose debut PUSHING HANDS
had its world premiere in Panorama in 1992), James
Schamus has demonstrated a particular understanding
of outsiders who try to defy social norms. Small wonder
then that, as executive producer, he also supported Udi
Aloni‘s JUNCTION 48.
A strong prof ile as an independent producer
distinguishes Christine Vachon, too. She has been
producing for over 20 years with her company Killer Films,
without which both queer and independent US cinema
would be unthinkable. She met Todd Haynes in the 1980s;
his debut film POISON (a Teddy Award winner in 1991) was
her first feature film as producer and the two have been
inseparable ever since. Vachon also produced the Oscarwinning films BOYS DON‘T CRY and STILL ALICE and, last
year, Todd Haynes‘ film CAROL. At this year‘s Teddy Award
3
Teddy ausgezeichnet. Sie ist Gast des Queer Academy
Summit und im Rahmen von Teddy30 präsentiert sie die
Killer Films-Produktion HEDWIG AND THE ANGRY INCH, die
2001 den Teddy gewann.
DER TEDDY AWARD WIRD 30
Aus dem Panorama hervorgegangen, feiert der Teddy
Award seinen runden Geburtstag mit einem besonderen
Filmprogramm: Teddy30 präsentiert selten gesehene Werke, die zumeist vor der Teddy-Gründung 1987 entstanden
sind und heute absolute Must-Sees darstellen. Dass viele
dieser Filme bald nicht mehr vorgeführt werden können,
weil die Kopien zu beschädigt sind, um digitalisiert werden
zu können, ist Thema der Queer Academy 2016. Zum Beispiel konnte ANDERS ALS DIE ANDERN (Deutschland 1919)
nur dank der Zusammenarbeit von Outfest Legacy Project
und UCLA in Los Angeles restauriert werden. Der Film, an
dem der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld als Autor
und Protagonist mitwirkte, ist der erste Spielfilm überhaupt,
der sich offen mit dem Thema Homosexualität beschäftigt.
ceremony she is being honoured with a Special Teddy.
Christine Vachon is also a guest of the Queer Academy
Summit and, as part of Teddy30, she is presenting the
Killer Films production HEDWIG AND THE ANGRY INCH
which won a Teddy in 2001.
THE TEDDY AWARD TURNS 30
Originating in the Panorama, the Teddy Award is
celebrating a milestone bir thday with a special
programme: Teddy30 is presenting rarely seen films,
the majority of which were made before the founding
of Teddy in 1987 and which have since become absolute
‚must sees‘. The fact that many of these films will soon
become unscreenable because the prints are too damaged
to be digitised is a topic of the Queer Academy 2016. For
example, the restoration of ANDERS ALS DIE ANDERN
(DIFFERENT FROM THE OTHERS, Germany, 1919) has only
been possible thanks to a cooperation between the
Outfest Legacy Project and UCLA in Los Angeles. The work,
featuring sexologist Magnus Hirschfeld as both writer and
protagonist, was the first feature film ever to deal openly
with the subject matter of homosexuality.
Premiere.
Emissionsfrei vorfahren – mit dem Audi Q7 e-tron
im elektrischen Modus.
Kraftstoffverbrauch Audi Q7 e-tron quattro in l/100 km: kombiniert 1,9–1,8; Stromverbrauch in
kWh/100 km: kombiniert 19,0–18,1; CO₂-Emissionen in g/km: kombiniert 50–48, Effizienzklasse:
A+. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit
vom verwendeten Reifen-/Rädersatz.
4
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STANDING OVATIONS FOR OUR OFFICIAL PARTNERS
Panorama
Special
PRINCIPAL PARTNERS
CO-PARTNERS
THIRD PARTNERS
6
7
PANORAMA SPECIAL
Colosseum 1
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
International
Sa, 13.02. 22:30 Uhr
Di, 16.02. 21:30 Uhr
Mi,17.02. 13:00 Uhr
Do,18.02. 17:00 Uhr
So,21.02. 20:00Uhr
PANORAMA SPECIAL
- Premiere
-
Schweiz/Frankreich 2016
91 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch, Schweizerdeutsch
Regie, Buch: Tobias Nölle
Kamera: Simon Guy Fässler
Schnitt: Tobias Nölle, Myriam Flury
Produzenten: Christof Neracher, Christian Davi,
Thomas Thümena
Darsteller: Georg Friedrich, Tilde von Overbeck, Kamil Krejci,
Yufei Lee, Koi Lee, Sebastian Krähenbühl, Karl Friedrich,
Agnes Lampkin, Haroldo Simao
Produktion: Hugofilm Productions, Zürich (Schweiz)
CineStar 8
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Sa, 13.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
11:00 Uhr
19:00 Uhr
10:00 Uhr
14:30 Uhr
- Premiere
-
Brasilien/Deutschland 2016
85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Portugiesisch, Tikuna, Sateré Mawé,
Neenguetu, Tariano
Regie: Sérgio Andrade, Fábio Baldo
Buch: Sérgio Andrade
Kamera: Yure César
Schnitt: Fábio Baldo
Produzenten: Ana Alice de Morais, Sérgio Andrade
Darsteller: Anderson Tikuna, Rita Carelli, Begê Muniz,
Emanuel Aragão, Severiano Kedassere, Fidelis Baniwa,
Kay Sara, Ana Sabrina, Arnaldo Barreto
Produktion: Rio Tarumã Films, Manaus (Brasilien);
3 Moinhos Produções, Rio de Janeiro (Brasilien)
ALOYS
u „Wir melden uns.“ Von sich selbst spricht Aloys Adorn ausschließlich in
der ersten Person Plural. Die ungesund enge persönliche und berufliche
Symbiose mit seinem Vater hat den stillen, einzelgängerischen Privatdetektiv geprägt. Obwohl dieser Vater soeben verstorben ist, macht der
Sohn weiter wie bisher: Heimlich beobachten, unsichtbar bleiben. „Andere
Menschen zu filmen, das ist mein Beruf“, sagt er. „Sich die Filme noch
mal anzugucken, ist mein Hobby“. Doch eine schmerzliche Erinnerung
verursacht eine Ablenkung in Aloys‘ ritualisiertem Tagesrhythmus aus
Filmen, Sichten, und beim Chinesen „eine Portion Reis zum Mitnehmen“
bestellen – und er wird bei einer Observierung entdeckt. Konsterniert
betrinkt er sich, schläft im Bus ein und sieht sich nach dem Aufwachen
seiner Kamera samt Bänder beraubt. Die mysteriöse Frau, die kurze Zeit
später bei ihm anruft, scheint etwas damit zu tun zu haben. Oder will sie
einfach nur seine Privatsphäre knacken? Mit dem einsamen Aloys Adorn
erschafft der Schweizer Regisseur Tobias Nölle in seinem ersten Langspielfilm einen zauberhaften Wanderer zwischen Observation und Obsession.
Tobias Nölle Geboren 1976 in Erlenbach, Schweiz. Von 1999 bis 2003 besuchte er die
School of Visual Arts in New York. Seit 2003 ist er als freischaffender Regisseur und Cutter
tätig. Für seinen Kurzfilm RENÉ (2007) erhielt auf internationalen Festivals zahlreiche
Auszeichnungen.
Filmografie 2001 Going with Neil; Kurzfilm 2003 Davis; Kurzfilm 2008 René; Kurzfilm
2015 Heimatland; Episodenfilm 2016 Aloys
8
ANTES O TEMPO NÃO ACABAVA
TIME WAS ENDLESS
’We’ll be in touch.’ Aloys Adorn always speaks of himself
in the first person plural. His unhealthily close personal
and professional symbiosis with his father has made this
taciturn, lone wolf of a private detective the man he is.
In spite of his father’s very recent death, the son sees
fit to carry on as before, secretly observing and staying
invisible. ‘To film other people is my job’, he says. ‘To
watch the films again is my hobby.’ But a painful memory
distracts Aloys from his ritualised daily routine of
filming, watching the material and ordering ‘one portion
of rice to go’ at the local Chinese, and he is discovered
during his surveillance. Bewildered, he gets drunk, falls
asleep on a bus and wakes up to discover that his camera
and tapes have been stolen. The mysterious woman who
calls him shortly afterwards seems to have something to
do with this. Or does she simply want to break into his
private world? The character of the lonely Aloys Adorn
which Swiss director Tobias Nölle has created in his first
feature-length drama is an enchanting wanderer, caught
between observation and obsession.
Tobias Nölle Born in Erlenbach, Switzerland in 1976, he studied at
the School of Visual Arts in New York between 1999 and 2003 and
then began working as an independent director and editor. His
short film RENÉ (2007) won a number of prizes at international
film festivals. Having been born into an indigenous tribe in the
Amazon, Anderson is familiar with painful initiation
rites. He is now living with his sister and her sick little
girl in the city of Manaus. He has a mobile phone and
takes on casual work, but must face the challenges
posed by the incompatibility between modern life and
shamanism. For him, the two worlds collide on a daily
basis: when his niece is to be sacrificed, when a mythical
monster appears to him in human form, or when he
experiences a one-night stand in a doom metal night
club. The shaman has another ancient ritual in store for
Anderson, without which, according to the healer, he
will be lost forever.
With powerful images accompanied by electronic music,
directors Sérgio Andrade and Fábio Baldo create a portrait
of a wanderer between two worlds. One – endangered
and fuelled by myths and legends – is fading away in the
dwindling space accorded to it by the white conquerors.
The other is loud and exhausting, but perhaps one in
which Anderson will be able to develop in a better way.
Eschewing didacticism, the film paints a dreamlike
documentary portrait of a disappearing culture.
Sérgio Andrade Born in Manaus in 1967, he has worked as local
producer in the Amazon region. In 2008 he directed his first short
film. His three shorts and debut feature JONATHAS’ FOREST
screened at numerous international festivals including Rotterdam
and Clermont-Ferrand. He is a 2013 Berlinale Talents alumnus.
Fábio Baldo Born in São Paulo in 1983, he graduated from the
film school at the Fundação Armando Alvares Penteado (FAAP).
He has directed a number of prize-winning short films. In 2015,
the Cinémathèque Française in Paris held a retrospective of his
films. He is also an editor and sound designer. Foto: Yure Cesar
u In einen indigenen Stamm im Amazonasgebiet hineingeboren, hat
Anderson schmerzhafte Initiationsriten kennengelernt. Nun wohnt er
mit seiner Schwester und deren kranker Tochter in der Großstadt Manaus, hat ein Handy, arbeitet in verschiedenen Jobs und muss sich den
Herausforderungen zwischen modernem Leben und dem Glauben der
Schamanen stellen. Für ihn stoßen die beiden Welten täglich zusammen:
Wenn seine Nichte geopfert werden soll, ihm ein mythisches Monster in
Menschengestalt erscheint oder er in einem Nachtclub bei Doom Metal
einen One-Night-Stand kennenlernt. Der Schamane plant die Vollziehung
eines weiteren alten Rituals an Anderson, ohne das der nach Meinung des
Heilers für immer verloren wäre.
In starken Bildern und zu elektronischer Musik erzählen die Regisseure
Sérgio Andrade und Fábio Baldo von einem Wanderer zwischen zwei
Welten. Die eine, bedrohte lebt von Mythen und Legenden und verhallt
in dem wenigen Raum, den die weißen Eroberer ihr gelassen haben, die
andere ist laut und anstrengend – aber vielleicht kann sich Anderson in ihr
besser entfalten. Ohne didaktisch zu sein, malt der Film ein träumerischdokumentarisches Porträt einer verschwindenden Kultur.
Sérgio Andrade Geboren 1967 in Manaus. Arbeitete in der Amazonas-Region als lokaler
Produzent. 2008 erster Kurzfilm als Regisseur. Seine drei Kurzfilme sowie der Spielfilm
JONATHAS‘ FOREST wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt, u. a.
in Rotterdam und Clermont-Ferrand. 2013 war er Teilnehmer bei Berlinale Talents.
Fábio Baldo Geboren 1983 in São Paulo. Studium an der Film School der Fundação
Armando Alvares Penteado (FAAP). Drehte eine Reihe preisgekrönter Kurzfilme. 2015
zeigte die Cinémathèque Française eine Retrospektive seiner Filme. Er ist auch als
Cutter und Sounddesigner tätig.
Filmografie
Sérgio Andrade: 2008 Criminosos; Kurzfilm 2009 Um Rio Entre Nós (A River Between
Us); Kurzfilm 2010 Cachoeira 2012 A Floresta de Jonathas (Jonathas‘ forest) 2016 Antes
o tempo não acabava; Co-Regie: Fábio Baldo
Fábio Baldo: 2010 Caos; Kurzfilm 2011 Da Origem; Kurzfilm 2013 É Tudo Lágrima; Kurzfilm 2014 Geru; Kurzfilm 2016 Antes o tempo não acabava; Co-Regie: Sérgio Andrade
9
PANORAMA SPECIAL
CinemaxX 7
Cubix 9
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
12:30 Uhr
14:00 Uhr
21:30 Uhr
12:30 Uhr
- Premiere
-
Our quest for perfection.
Senator Cosmopolite
Deutschland/Niederlande/Frankreich 2016
112 Min. ∙ DCP ∙ Farbe
Regie, Buch: Aslı Özge
Kamera: Emre Erkmen
Schnitt: Muriel Breton, Aslı Özge
Produzenten: Fabian Massah, Aslı Özge
Darsteller: Sebastian Hülk, Julia Jentsch, Hanns Zischler,
Sascha Alexander Gerşak, Luise Heyer, Natalia Belitski,
Lea Draeger, Christoph Gawenda, Atef Vogel
Produktion: EEE Productions, Berlin (Deutschland)
AUF EINMAL
ALL OF A SUDDEN
u Nach einer Party in Karstens Wohnung gehen alle nach Hause, nur
Anna bleibt. Karsten fühlt sich von der mysteriösen jungen Frau angezogen. Ein unvorhergesehenes Ereignis und ein Moment der Schwäche
verändern alles, Karsten verliert die Kontrolle über sein wohlgeordnetes
Leben in einer deutschen Kleinstadt. Spannungen in der Familie und
im Freundeskreis folgen; der Versuch, so weiterzuleben, als wäre nichts
passiert, scheitert. Aus Enttäuschung erwachsen Wut und Unrecht, das
Unheil nimmt seinen Lauf, und als er meint, sein Leben wieder im Griff zu
haben, ist er ein anderer geworden.
Die Berliner Autorin und Regisseurin Aslı Özge stellt ihrem Film ein Zitat
aus Shakespeares „Hamlet“ voran: „Denn an sich ist nichts weder gut noch
böse, das Denken macht es erst dazu“. In ruhigen, sorgfältig arrangierten
und ausgeleuchteten Bildern und mit stimmigem Sound Design erzeugt
sie eine Anspannung, lässt den Zuschauer wachsendes Unbehagen und
das heraufziehende Desaster spüren. Fragen um Schuld und Moral, Gerechtigkeit und Scheinheiligkeit werden verhandelt.
Aslı Özge Geboren in Istanbul, lebt seit 2000 auch in Berlin. Nach ihrem Studienabschluss
an der Film- & TV-Akademie der Marmara-Universität drehte sie Kurzfilme und einen
Dokumentarfilm. Ihr Kinodebüt MEN ON THE BRIDGE feierte 2009 seine internationale
Premiere in Locarno und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Ihr zweiter Spielfilm
HAYATBOYU (LIFELONG) lief 2013 im Berlinale Panorama. AUF EINMAL ist ihr erster
deutschsprachiger Kinofilm.
Following a party in Karsten’s flat, everyone goes
home – except Anna. Karsten feels drawn towards the
mysterious young woman. An unexpected event and a
moment of weakness change everything, and Karsten
loses control of his well-ordered life in a small town
in Germany. Tensions in the family and in his circle
of friends follow. His attempt to live life as if nothing
has happened fails. Disappointment breeds rage and
injustice, calamity takes its course and, just as Karsten
thinks he has his life under control again, he has become
a different person.
Berlin writer and director Aslı Özge prefixes her film with
a quote from Shakespeare’s ‘Hamlet’: “There is nothing
either good or bad, but thinking makes it so.” The film’s
unassuming, carefully composed, well-lit images and
fitting sound design creates tension which allows the
audience to sense the growing unease and looming
disaster. Questions of guilt and morality, justice and
hypocrisy are addressed.
Filmografie 2000 Capital C; Kurzfilm 2003 Little bit of April 2005 Hesperos‘ Apprentices; Dokumentarfilm 2009 Men on the Bridge 2013 Hayatboyu; IFB Panorama 2016
Auf Einmal
Aslı Özge Born in Istanbul, Turkey, she has lived in Berlin since 2000.
After graduating from the Film and Television Academy at Marmara
University, she directed short films and a documentary. Her cinema
debut MEN ON THE BRIDGE celebrated its international premiere at
Locarno in 2009 and went on to win numerous awards. Her second
feature HAYATBOYU (LIFELONG) screened in the Berlinale Panorama
in 2013. AUF EINMAL is her first German-language feature film. 10
Foto: Emre Erkmen
Senator Cosmopolite. An ideal companion for all world travelers: the Senator Cosmopolite brings all of the
37 world time zones to the wrist. Taking Daylight Savings and Standard Time into account, this mechanical masterpiece displays the time of day in two separate time zones at once. The world time zones are represented by official
IATA airport codes. This complex function is easy to use – since every second counts, especially for time-travelers.
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PANORAMA SPECIAL
CinemaxX 7
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Zoo Palast 1
Fr, 12.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
PANORAMA SPECIAL
10:00 Uhr
21:30 Uhr Premiere
12:30 Uhr
14:30 Uhr
19:00 Uhr
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Cubix 9
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Mo,15.02.
So, 21.02.
21:30 Uhr
12:45 Uhr
17:00 Uhr
17:00 Uhr
- Premiere
-
USA 2016
102 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Deutschland 2016
109 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß ∙ Deutsch, Englisch, Japanisch
Regie: Andrew Neel
Buch: David Gordon Green, Andrew Neel, Mike Roberts
Kamera: Ethan Palmer
Schnitt: Brad Turner
Produzenten: Christine Vachon, James Franco,
Vince Jolivette, David Hinojosa
Darsteller: Ben Schnetzer, Nick Jonas, James Franco,
Gus Halper, Danny Flaherty, Virginia Gardner,
Jake Picking, Brock Yurich, Will Pullen
Produktion: Killer Films, New York (USA);
RabbitBandini Productions, Los Angeles (USA)
Regie, Buch: Doris Dörrie
Kamera: Hanno Lentz
Schnitt: Frank Müller
Produzenten: Harald Kügler, Molly von Fürstenberg
Darsteller: Rosalie Thomass, Kaori Momoi, Moshe Cohen,
Nami Kamata, Aya Irizuki
Produktion: Olga Film, München (Deutschland)
GOAT
u Nach einer Party wird der 19-jährige Brad Opfer eines brutalen Überfalls.
Die Täter flüchten. Brads Wunden heilen langsam. Als er sich ein paar
Monate später an der Uni einschreibt und sich auf Empfehlung seines
älteren Bruders für die Mitgliedschaft der Elite-Studentenverbindung
Phi Sigma Mu bewirbt, trifft er erneut auf Formen schwerer körperlicher
und psychischer Gewalt. Das Aufnahmeritual, die so bezeichnete „week
of hell“ besteht aus endlosen Demütigungen durch ältere Semester, Entwürdigungen, Beleidigungen, Schlägen. Brad und sein Zimmergenosse
erdulden die folterähnlichen Situationen. Sie sind bereit zu tun, was man
vermeintlich tun muss, um ein Mann zu werden.
Andrew Neels erschütterndes Spielfilmdebüt erforscht die Wurzeln der
Gewalttätigkeit weißer, US-amerikanischer Männer – Männer, die später
Politiker werden, Häftlinge misshandeln oder Familien gründen. Durch
die sensiblen Augen des Protagonisten gesehen, wirft der Film Fragen zu
Loyalität und zum männlichen Selbstbild auf und stellt eine beängstigende
Campus-Realität an den Pranger, die im Namen der Tradition systematisch
junge Männer zerstört – oder zu Monstern macht.
Andrew Neel 1978 in Stowe, Vermont, geboren. Studierte Film am Columbia College,
New York. Anschließend gründete er 2001 zusammen mit anderen die Produktionsfirma
SeeThink und drehte seinen ersten 35mm-Kurzfilm BILLY 528. 2008 mit THE FEATURE
(Co-Regie: Michel Auder) Gast des Berlinale Forum. Sein vierter Film NEW WORLD ORDER
(2009) lief sehr erfolgreich im Fernsehen. Sein erster Langspielfilm KING KELLY feierte
2012 auf dem South by Southwest Film Festival Premiere.
Filmografie 2006 Darkon; Dokumentarfilm 2007 Alice Neel; Dokumentarfilm 2008 The
Feature; Co-Regie: Michel Auder, IFB Forum 2009 New World Order; Dokumentarfilm
2012 King Kelly 2016 Goat
12
GRÜSSE AUS FUKUSHIMA
FUKUSHIMA, MON AMOUR
After a party, nineteen-year-old Brad is the victim of a
brutal attack. The perpetrators flee and Brad’s wounds
slowly heal. A few months later, he enrols at university
and, following his older brother’s recommendation,
applies to become a member of the elite student
fraternity Phi Sigma Mu where he again encounters
grievous physical and psychological violence. The
fraternity pledging, or so-called ‘week of hell’, consists
of an endless series of humiliations by older students,
including degradations, insults and beatings. Brad and
his room-mate endure torture-like situations. They are
prepared to do whatever supposedly has to be done to
become a man.
Andrew Neel’s shocking feature film debut explores the
roots of violence in white American males – men who
will later become politicians, will mistreat prisoners or
start families. Seen through the sensitive eyes of the
protagonists, the film raises questions about loyalty and
male self-image and pillories a frightening reality of life
on American campuses which, in the name of tradition,
systematically destroys young men – or turns them into
monsters.
Andrew Neel Born in Stowe, Vermont, USA in 1978, he studied film
at Columbia College in New York. After graduating, he co-founded
the SeeThink production company in 2001 and made his first 35 mm
short film BILLY 528. In 2008 his film THE FEATURE (co-directed by
Michel Auder) screened in the Berlinale Forum. His fourth film NEW
WORLD ORDER from 2009 enjoyed success on television and his first
feature-length fiction film, KING KELLY, premiered at the South by
Southwest Film Festival in 2012. A young German woman, Marie, travels to Japan to
escape her broken dreams. She joins the organisation
Clowns4Help who seek to spread a little cheer amongst
the victims of the triple catastrophe in Fukushima in
2011 who are still living in manshift stills. Most of the
inhabitants are elderly people who were either not
able or simply did not want to move away. But Marie
soon realises that she is not cut out for this task. She
is about to take flight once again when she meets the
headstrong Satomi, Fukushima’s last geisha, who has
decided to move back into her ruined house in the
prohibited area. Maria helps Satomi to clear up. The
young girl and the older woman could not be more
different but they gradually get to know each other
and both find themselves confronted by the ghosts of
their respective pasts.
After KIRSCHBLÜTEN – HANAMI (CHERRY BLOSSOMS)
Doris Dörrie, who also wrote the screenplay, returns
to Japan for this black-and-white drama which tells a
poetic and universal tale about letting go and getting
on with one’s life.
Doris Dörrie Born in Hanover, Germany in 1955, she studied
acting and film in Stockton, California, followed by philosophy
and psychology in New York. Between 1975 and 1978 she took a
degree at the University of Television and Film Munich, where she
later taught. After making films for television, she directed her
first feature film in 1983 and made the phenomenally successful
MÄNNER (MEN) in 1985. Alongside her work as a film director
and producer, she has also directed operas in Berlin, Munich and
Salzburg. Many of her films have screened at the Berlinale, most
recently GLÜCK (BLISS) in 2012. Foto: Mathias Bothor
u Marie, eine junge Deutsche, reist auf der Flucht vor ihren zerplatzten
Lebensträumen nach Japan. Sie schließt sich der Organisation Clowns4Help an, die im Katastrophengebiet von Fukushima den Opfern der
Dreifachkatastrophe von 2011 ein wenig Freude in die Notunterkünfte
bringen will, in denen überwiegend ältere Menschen noch immer leben,
weil sie nicht wegziehen wollten oder konnten. Doch Marie muss sich
bald eingestehen, dass sie für diese Aufgabe überhaupt nicht geeignet ist.
Kurz davor, erneut davonzulaufen, begegnet sie der eigenwilligen Satomi,
der letzten Geisha Fukushimas, die es sich in den Kopf gesetzt hat, in ihr
zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückzukehren. Maria hilft Satomi bei
den Aufräumarbeiten. Dabei kommen sich die junge und die alte Frau, die
unterschiedlicher nicht sein könnten, langsam näher und werden beide
mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert.
Nach KIRSCHBLÜTEN – HANAMI kehrt Doris Dörrie, die auch das Drehbuch
schrieb, erneut nach Japan zurück. Ihr schwarz-weiß gedrehtes Drama
erzählt eine universelle, poetische Geschichte vom Loslassen und Weiterleben.
Doris Dörrie Geboren 1955 in Hannover. Schauspiel- und Filmstudium in Stockton
(Kalifornien), anschließend Studium der Philosophie und Psychologie in New York. 1975
bis 1978 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, an der sie
später als Dozentin tätig war. Nach TV-Filmen 1983 Spielfilmdebüt. 1985 überragender
Publikumserfolg mit MÄNNER. Neben ihrer Tätigkeit als Filmregisseurin und Produzentin
inszenierte sie auch Opern in Berlin, München und Salzburg. Sie war mehrfach Gast der
Berlinale, zuletzt 2012 mit GLÜCK.
Filmografie Auswahl: 1984 Mitten ins Herz; IFB Neue Deutsche Filme 1985 Im Innern
des Wals; IFB Panorama 1986 Männer; IFB Neue Deutsche Filme 1987 Paradies; IFB Neue
Deutsche Filme 1992 Happy Birthday, Türke!; IFB Neue Deutsche Filme 1995 Keiner liebt
mich; IFB Neue Deutsche Filme 1999 Bin ich schön?; IFB Neue Deutsche Filme 2000
Erleuchtung garantiert; IFB Neue Deutsche Filme 2007 Wie man sein Leben kocht; IFB
Berlinale Special 2008 Kirschblüten – Hanami; IFB Wettbewerb 2010 Die Friseuse; IFB
Berlinale Special 2012 Glück; IFB Berlinale Special 2015 Dieses schöne Scheißleben
2016 Grüße aus Fukushima
13
PANORAMA SPECIAL
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
International
So, 14.02. 18:45 Uhr
Mo,15.02. 09:45 Uhr
Di, 16.02. 14:00 Uhr
Sa,20.02. 20:00Uhr
PANORAMA SPECIAL
. Premiere
.
.
.
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
International
CineStar 3
Sa, 13.02. 19:00 Uhr - Premiere
So, 14.02. 10:00 Uhr Mo,15.02. 14:30 Uhr Fr, 19.02. 14:00Uhr Sa, 20.02. 22:45 Uhr -
USA 2015
109 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Israel/Deutschland/USA 2016
97 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Arabisch, Hebräisch
Regie, Buch: James Schamus, nach dem gleichnamigen
Roman von Philip Roth
Kamera: Christopher Blauvelt
Schnitt: Andrew Marcus
Produzenten: Anthony Bregman, James Schamus,
Rodrigo Teixeira
Darsteller: Logan Lerman, Sarah Gadon, Tracy Letts,
Linda Edmond, Danny Burstein, Ben Rosenfield,
Pico Alexander, Philip Ettinger, Noah Robbins
Produktion: Likely Story, New York (USA); Symbolic Exchange,
New York (USA); RT Features, São Paulo (Brasilien)
Regie: Udi Aloni
Buch: Oren Moverman, Tamer Nafar
Kamera: Amnon Zalait
Schnitt: Isaac Sehayek, Jay Rabinowitz
Produzenten: David Silber, Stefan Arndt, Lawrence Inglee,
Udi Aloni
Darsteller: Tamer Nafar, Samar Qupty, Salwa Nakkara,
Ayed Fadel, Sameh „SAZ“ Zakout, Saeed Dassuki
Produktion: Metro Communications, Tel Aviv (Israel);
X Filme Creative Pool, Berlin (Deutschland);
Blackbird, New York (USA); Dig the Movie, New York (USA)
INDIGNATION
u USA 1951, die Hysterie der McCarthy-Ära prägt die Stimmung, jungen
Männern droht der Militärdienst in Korea. Umso erleichterter ist der aus
New Jersey stammende Marcus Metzner, als er einen Studienplatz in Ohio
bekommt. Die Aufnahme ins College bewahrt ihn vor der Rekrutierung.
Zudem kann er auf diese Weise seinem herrischen Vater entkommen,
der eine koschere Metzgerei betreibt und unter paranoiden Ängsten leidet. Doch auch im College ist der Alltag nicht leicht. Konkurrenzkämpfe,
Klassenunterschiede, Liebesabenteuer und Marcus‘ Weigerung, als bekennender Atheist im christlich geführten College wenigstens die Synagoge
zu besuchen, bringen ihm wiederholte Vorladungen beim Dekan ein.
Das Regiedebüt von James Schamus, einem der wichtigsten unabhängigen
Filmproduzenten der USA, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Philip Roth. Schon in seinen Produktionen zeigte Schamus einen besonderen
Sinn für sogenannte Außenseiter, die versuchen, sich gesellschaftlichen
Strukturen zu widersetzen. In INDIGNATION werden die Gespräche mit
dem Dekan zu Rededuellen, in denen ein junger Mann seine moralischen
und politischen Ideale selbstbewusst vertritt. Doch kann er sie auch leben?
James Schamus Geboren 1959 in Detroit, Michigan. Studierte in Berkeley, Kalifornien.
Produzierte unter anderem den Oscargewinner BROKEBACK MOUNTAIN von Ang
Lee. Schrieb das Drehbuch zu Ang Lees Film THE ICE STORM (DER EISSTURM) und war
Co-Autor von CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON (TIGER & DRAGON) und SE, JIE
(GEFAHR UND BEGIERDE). Er ist außerdem Professor an der Columbia University, USA,
und lehrt dort Filmgeschichte und Filmtheorie. 2014 Vorsitzender der Internationalen
Jury der Berlinale. INDIGNATION ist sein Regiedebüt.
JUNCTION 48
America, 1951. The country’s mood is characterised
by McCarthy era hysteria and young men are being
drafted into military service in Korea. Marcus Metzner is
particularly relieved to receive a place at college in Ohio
since his enrolment at a university exempts him from the
draft. It also means that he will be able to escape his
authoritarian father, who runs a kosher butcher’s shop
and is beset by paranoid fears. But college life is by no
means easy. Competition, class differences, amorous
adventures and Marcus’ refusal as an avowed atheist to
at least attend the synagogue at this Christian college
see him summoned before the dean time and again.
James Shamus is one of the USA’s most significant
independent producers; his directorial debut is based
on Philip Roth’s eponymous novel. As a producer he
has often displayed a particular interest in portraying
outsiders who attempt to oppose social norms. In
INDIGNATION, the conversations with the dean turn into
verbal battles during which the young man confidently
espouses his moral and political ideals. But can he also
live by them?
Lod is a poor town a few kilometres east of Tel Aviv
where Arabs and Jews live side by side. Kareem, a
young Palestinian musician, spends his days wandering
aimlessly between casual office jobs and hanging out
with his drug dealing mates. When a car accident kills his
father and confines his mother to a wheelchair he finds
refuge in the world of hip hop. At a concert his girlfriend
Manar’s lyrics incite an attack from racist Jewish rappers
and, in his neighbourhood, the government threatens to
pull down a friend’s house. Kareem and Manar decide
to use their songs to fight against the oppression of
Israeli society as well as the violence that exists within
their own conservative community for, dominated by
a patriarchal sense of honour, this is a community that
poses a threat to their bid for an independant life.
The lead role is played by Tamer Nafar, the charismatic
frontman of DAM, the first Palestinian rap band. He
and Israeli director Udi Adoni have joined forces to
transform his personal experiences into the voice of a
new generation of young Arabs. This is a voice that is
full of energetic hope for equal rights and a peaceful
coexistence.
Filmografie Auswahl als Drehbuchautor, Regie: Ang Lee: 1992 Tui shou 1993 Xi yan
1994 Eat Drink Man Woman 1997 The Ice Storm 1999 Ride with the Devil 2000 Wo hu
cang long 2003 Hulk 2007 Se, jie 2009 Taking Woodstock
James Schamus Born in Detroit, USA in 1959, he studied at
Berkeley in California. He has produced films including the Oscarwinning BROKEBACK MOUNTAIN, directed by Ang Lee. He wrote
the screenplay for Ang Lee’s THE ICE STORM and was co-writer of
CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON and SE, JIE (LUST, CAUTION).
He is also a Professor at Columbia University where he teaches film
history and theory and was President of the International Jury of the
Berlinale in 2014. INDIGNATION is his directing debut. Udi Aloni Born in 1959, this Israeli-American director frequently
explores the interrelationships between art, theory and activism in
his work. His films have screened at many major festivals including
the Berlinale where he won the CINEMA fairbindet Prize in 2013
for ART/VIOLENCE. His visual art has been exhibited in museums
including the Metropolitan Museum in New York and the Israel
Museum in Jerusalem. His most recent work for the theatre,
“Anti-Oedipus or: Kaddish to Shulamit”, was shown at the 2015
Schillertage in Mannheim. 14
Foto: Winesburg Productions
Foto: Amnon Zalait
u Wenige Kilometer östlich von Tel Aviv liegt Lod, eine verarmte Stadt,
in der Araber und Juden Seite an Seite leben. Kareem, ein junger palästinensischer Musiker, verbringt ziellos den Alltag mit gelegentlichen Bürojobs und seinen mit Drogen handelnden Freunden. Als ein Autounfall
seinen Vater tötet und die Mutter an den Rollstuhl fesselt, findet er in der
Welt des Hip-Hop sein Zuhause. Bei einem Konzert entzündet sich am
Gesang seiner Freundin Manar ein Angriff rassistischer jüdischer Rapper.
In der Nachbarschaft droht dem Haus eines Freundes der Abriss durch
die Regierung. Gemeinsam nehmen Kareem und Manar musikalisch den
Kampf gegen die Unterdrückung durch die israelische Gesellschaft auf –
aber auch den Kampf gegen die Gewalt in ihrer eigenen, konservativen
Community, die von patriarchalischen Ehrgefühlen geprägt ist und ihren
unabhängigen Lebensentwurf bedroht.
Tamer Nafar, Hauptdarsteller und charismatischer Frontmann von DAM,
der ersten palästinensischen Rap-Gruppe, verwandelt mit dem israelischen
Regisseur Udi Aloni persönliche Lebensereignisse in eine neue Stimme
der jungen arabischen Generation: erfüllt von energetischer Hoffnung
auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben.
Udi Aloni Der 1959 geborene israelisch-amerikanische Regisseur untersucht in seiner
Arbeit immer wieder die Beziehungen von Kunst,Theorie und Aktivismus. Seine Filme
wurden auf vielen großen Festivals gezeigt, während der Berlinale 2013 erhielt er für
ART/VIOLENCE den CINEMA fairbindet-Preis. Seine visuelle Kunst wurde vielfach ausgestellt, u. a. im Metropolitan Museum in New York und im Israel Museum in Jerusalem. Zu
den Schillertagen in Mannheim 2015 wurde seine jüngste Bühnenarbeit „Anti-Oedipus
or: Kaddish to Shulamit“ aufgeführt.
Filmografie 1996 Left; Dokumentarfilm 2002 Local Angel; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2003 Innocent Criminals; Musikvideo, IFB Panorama 2006 Forgiveness 2009
Kashmir: Journey to Freedom; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2013 Art/Violence; IFB
Panorama 2016 Junction 48
15
PANORAMA SPECIAL
International
CineStar 3
Cubix 7+8
Zoo Palast 2
Colosseum 1
Sa,13.02. 20:00Uhr
So, 14.02. 17:30 Uhr
Mo,15.02. 22:30 Uhr
Do,18.02. 22:00 Uhr
Sa, 20.02. 22:30 Uhr
- Premiere
-
Österreich 2016
114 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch
Regie, Buch: Händl Klaus
Kamera: Gerald Kerkletz
Schnitt: Joana Scrinzi
Produzenten: Antonin Svoboda, Bruno Wagner
Darsteller: Lukas Turtur, Philipp Hochmair, Toni,
Thomas Stipsits, Manuel Rubey, Gerald Votava,
Gabriela Hegedüs
Produktion: coop99 filmproduktion, Wien (Österreich)
KATER
TOMCAT
u Andreas und Stefan leben mit ihrem Kater Moses wie im Paradies. Sie
bewohnen ein schönes, altes Haus in den Wiener Weinbergen und arbeiten
als Disponent und Musiker im selben Orchester. Die Leidenschaft für die
Musik, der große Kollegen- und Freundeskreis und ihr pelziger Gefährte
prägen den Alltag der beiden Männer. Doch eines Morgens erschüttert ein
unvorhergesehener Gewaltausbruch Stefans die harmonische Beziehung
der beiden. Skepsis und Entfremdung bestimmen von diesem Zeitpunkt
an den Beziehungsalltag und stellen eine nur schwer überwindbare Hürde
dar. Während Stefan den Boden unter den Füßen verliert, ringt Andreas
weiter mit seinem Misstrauen und um seine Liebe zu Stefan.
Nach seinem preisgekrönten Debütfilm MÄRZ inszeniert Händl Klaus in
seinem zweiten Werk die Vertreibung zweier Liebender aus dem Paradies.
Mit viel Feingefühl für die männliche Seele und den blinden Fleck, den wir
in uns tragen, erzählt diese musisch-poetische Ballade von der Fragilität
der Liebe. Die Darsteller Philipp Hochmair und Lukas Turtur sind zwei Theatertiere, die mit ihrem naturalistischen Schauspiel zu beeindrucken wissen.
Händl Klaus Geboren 1969 in Tirol. Schauspielunterricht in Wien und Engagement
am Schauspielhaus. Kleinere Rollen in Filmen von Christian Berger, Urs Egger, Michael
Haneke, Jessica Hausner, Dagmar Knöpfel und anderen. Seit 1994 veröffentlicht er
Prosa, Hörspiele und Theaterstücke. Außerdem schreibt er Opernlibretti für Beat Furrer,
Georg Friedrich Haas, Arnulf Herrmann, Heinz Holliger, Klaus Lang und Hèctor Parra.
Händls Spielfilmdebüt MÄRZ wurde 2008 in Locarno mit dem Silbernen Leoparden
ausgezeichnet.
Filmografie 2008 März 2016 Kater
16
Andreas and Stefan live a blissful existence together
with their tomcat, Moses. They inhabit a beautiful old
house in the vineyards near Vienna and work in the same
orchestra as manager and musician. Their passion for
music, their large circle of friends and colleagues and
their furry companion define the daily lives of the
two men. But one morning an unexpected outburst
of violence from Stefan shakes their harmonious
relationship to its core. From this moment on, scepticism
and alienation define their cohabitation and represent
an almost insurmountable obstacle. While Stefan is
losing the ground beneath his feet, Andreas struggles
with his mistrust and his love for Stefan.
Following his award-winning debut MÄRZ (MARCH),
in his second film Händl Klaus portrays the expulsion of
two lovers from paradise. Demonstrating exceptional
sensitivity for the male psyche and for the blind spots
in all our personalities, this artistic and poetic ballad
tells of the fragility of love. Actors Philipp Hochmair and
Lukas Turtur are both born theatre thespians and their
naturalistic screen performances are impressive.
DEN STARS SO NAH
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Händl Klaus Born in the Tyrol, Austria in 1969, he studied acting
in Vienna and then joined the ensemble at the Schauspielhaus in
the same city. He took smaller parts in films by Christian Berger,
Urs Egger, Michael Haneke, Jessica Hausner, Dagmar Knöpfel and
others. Since 1994 he has been writing prose and plays for the radio
and theatre as well as opera librettos for Beat Furrer, Georg Friedrich
Haas, Arnulf Herrmann, Heinz Holliger, Klaus Lang and Hèctor Parra.
His debut feature film MÄRZ (MARCH) won the Silver Leopard at
the Locarno International Film Festival in 2008. 17
PANORAMA SPECIAL
Friedrichstadt-PalastMo,15.02. 19:00 Uhr
CinemaxX 7
Di, 16.02. 12:45 Uhr
Cubix 9
Mi, 17.02. 17:00 Uhr
Zoo Palast 1
So, 21.02. 21:30 Uhr
PANORAMA SPECIAL
. Premiere
.
.
.
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Zoo Palast 2
Di, 16.02. 18:45 Uhr
Mi, 17.02. 10:00 Uhr
Do,18.02. 14:00 Uhr
Fr, 19.02. 22:00 Uhr
- Premiere
-
USA 2015
99 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Kasachstan/Deutschland/Frankreich 2016
113 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Kasachisch
Regie, Buch: Rebecca Miller
Kamera: Sam Levy
Schnitt: Sabine Hoffman
Produzenten: Rachael Horovitz, Damon Cardasis,
Rebecca Miller
Darsteller: Greta Gerwig, Julianne Moore, Ethan Hawke,
Bill Hader, Travis Fimmel, Maya Rudolph
Produktion: Round Films, New York (USA);
Rachael Horovitz Productions, New York (USA)
Regie, Buch: Emir Baigazin
Kamera: Yves Capes
Schnitt: Emir Baigazin
Produzenten: Anna Vilgelmi, Beibit Muslimov
Darsteller: Nurlybek Saktaganov, Madiyar Aripbay,
Madiyar Nazarov, Omar Adilov, Anzara Barlykova,
Timur Aidarbekov, Kanagat Taskaraev, Rasul Vilyamov
Produktion: Kazakhfilm JCS, Almaty (Kasachstan)
MAGGIE’S PLAN
u Maggie, Mitte 30 und Single, arbeitet als Dozentin in New York, hat
einen großen Freundeskreis und gelegentliche Affären. Zeit für ein eigenes
Kind, beschließt sie. Da ihr längere Partnerschaften nicht liegen, überredet
sie einen jungen Pickles-Händler, ihr sein Sperma vorbeizubringen. Kaum
ist dieser aus der Tür, steht John vor ihr, der als Anthropologe am selben
College unterrichtet wie sie. Maggies Enthusiasmus für die Gestaltung
ihres eigenen Lebens und Johns leidenschaftliche Arbeit an seinem ersten
Roman bringen die beiden einander näher: Gegen Maggies ursprüngliche
Vorstellung beginnt sie mit ihm und der mittlerweile geborenen Tochter
ein Leben als Familie. Johns Kinder aus seiner unbefriedigenden Ehe mit
Georgette verleihen dem gemeinsamen Alltag eine Maggie irritierende
Dynamik: Wo ist sie hier gelandet? Als sie schließlich Georgette begegnet,
verstrickt sie das Ex-Paar in ein Experiment, um jedem den bestmöglichen
Platz im komplexen Bindungsspektrum zu verschaffen. Mit sichtlichem
Spiel-Vergnügen und einnehmendem Humor lassen uns Greta Gerwig,
Ethan Hawke und Julianne Moore die unermüdlichen Neuorientierungen
der drei Protagonisten erleben.
Rebecca Miller Schriftstellerin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Ihre Filme ANGELA
und PERSONAL VELOCITY (nach eigenen Erzählungen) mit Parker Posey, Kyra Sedgwick
und Fairuza Balk wurden u. a. auf dem Sundance-Festival ausgezeichnet. Sie war 2005
mit THE BALLAD OF JACK & ROSE mit Daniel Day-Lewis and Camilla Belle und 2009
mit THE PRIVATE LIVES OF PIPPA LEE mit Robin Wright, einer Adaption ihres eigenen
Romans, Gast der Berlinale. Sie ist außerdem Autorin des Romans „Jacobs Folly“ (2009)
und Autorin des Drehbuchs zum Film PROOF (2005, Regie: John Madden). MAGGIE’S
PLAN ist ihr fünfter Spielfilm.
RANENYY ANGEL
THE WOUNDED ANGEL
Thirtysomething Maggie is single and works as a lecturer
in New York. She has a wide circle of friends and the odd
affair but now she decides it is time to have a child. Since
she is not one for long relationships, she manages to
convince a young pickle-seller to drop off his sperm at
her place. No sooner does he leave than John appears, an
anthropology professor at the same college as Maggie.
Maggie’s enthusiasm for engineering her own life and
John’s passion to create his first novel bring the two
closer together and, contrary to her original plans,
Maggie embarks on a new life together with him and her
new-born daughter. John’s children from his unhappy
marriage with Georgette introduce a rather disturbing
dynamic into Maggie’s life that makes her wonder how
she managed to find herself in this situation. When she
finally meets Georgette, she decides to rope the excouple into an experiment which aims to give everyone
a great role within an entire spectrum of possible
attachments. Acting out these endless permutations
of relationships with engaging humour and plainly
enjoying themselves are: Greta Gerwig, Ethan Hawke
and Julianne Moore.
Filmografie 1991 Florence; Kurzfilm 1995 Angela 2002 Personal Velocity 2004 The Ballad
of Jack and Rose; IFB Panorama 2009 The Private Lives of Pippa Lee; IFB Wettbewerb
(außer Konkurrenz) 2015 Maggie’s Plan
Rebecca Miller A writer, director and screenwriter. Her feature
films ANGELA and PERSONAL VELOCITY (from her own stories
and screenplay), starring Parker Posey, Kyra Sedgwick and Fairuza
Balk, have won prizes at festivals including Sundance. In 2005, THE
BALLAD OF JACK AND ROSE, starring Daniel Day-Lewis and Camilla
Belle, screened at the Berlinale, as did THE PRIVATE LIVES OF PIPPA
LEE, an adaptation of her own novel starring Robin Wright, in 2009.
She has also written the novel ‘Jacob’s Folly’ and the screenplay for
PROOF (2005, directed by John Madden). MAGGIE’S PLAN is her fifth
feature film as a director. 18
Foto: Jon Pack
A godforsaken Kazakh village in the mid-1990s where
four youths are trying to find their way in life. Zharas
suffers because his father, an ex-con, cannot find a job.
To help make ends meet the boy takes on casual work
at a corn merchant’s. Balapan can sing ‘Ave Maria’ as
clear as a bell but his schoolmates provoke him into
using his fists rather than his voice. Zhaba roams about
the village ruins looking for waste metal he can sell. He
comes across three bedraggled boys of his own age who
have run away from a nearby home and are sleeping
in a derelict tunnel. Aslan is about to take up studies
in medicine but, after having persuaded his girlfriend
to have an abortion, he undergoes a complete change
in personality. After scoring a hit with his first film
HARMONY LESSONS, which screened in Competition
at the Berlinale in 2013, Emir Baigazin’s new work THE
WOUNDED ANGEL describes the mood of teenagers
growing up in a time of great upheaval. The film marks
the second part of a visually stunning trilogy about
young people and their complex relationships in a world
without a moral yardstick.
u Mitte der Neunzigerjahre in einem gottverlassenen kasachischen
Emir Baigazin Born in Kazakhstan in 1984, he worked as an
actor at the theatre in Aktobe, Kazakhstan between 2002 and
2004 before studying film and television directing at the Kazakh
National Academy of Arts in Almaty. In 2007 he was selected to
participate in the Asian Film Academy in Busan, South Korea, and
he is an alumnus of the 2008 Berlinale Talent Campus. In 2013 his
feature film UROKI GARMONII (HARMONY LESSONS) screened in
Competition at the Berlinale. Emir Baigazin Geboren 1984 in Kasachstan. Zwischen 2002 und 2004 arbeitete er
als Schauspieler am Theater in Aqtöbe, Kasachstan. Anschließend studierte er an der
Nationalen Kunsthochschule in Kasachstan im Fach Film- und Fernsehregie. 2007 wurde
er für die Teilnahme an der Asian Film Academy in Busan, Südkorea, ausgewählt. Er ist
Alumnus des Berlinale Talent Campus 2008 und war 2013 mit UROKI GARMONII im
Wettbewerb der Berlinale vertreten.
Dorf. Vier Heranwachsende suchen ihren Platz im Leben: Zharas leidet
darunter, dass sein Vater, der im Gefängnis war, keinen Job findet. Um
zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, verdingt sich der Junge in
einer Getreidehandlung. Balapan singt glockenklar das „Ave Maria“, wird
aber von seinen Mitschülern provoziert, anstelle seiner Stimme lieber
die Fäuste zu gebrauchen. Zhaba stromert durch die Ruinen des Dorfes
und spürt Metallabfälle auf, die er verkaufen kann. Dabei trifft er auf drei
heruntergekommene Gleichaltrige, die aus dem nahen Heim entflohen
sind und in einem stillgelegten Stollen hausen. Aslan bereitet sich auf ein
Medizinstudium vor. Doch nachdem er seine Freundin zur Abtreibung
gedrängt hat, geht eine Wesensveränderung in ihm vor.
Nach dem großen Erfolg seines Debütfilms HARMONY LESSONS im
Berlinale-Wettbewerb 2013 beschreibt Emir Baigazin in THE WOUNDED
ANGEL die Seelenzustände von Teenagern, die in einer Zeit existenzieller
Umbrüche erwachsen werden. Es ist der zweite Teil einer bildgewaltigen
Trilogie über junge Menschen und deren komplexe Beziehungen in einer
Welt ohne moralische Konstanten.
Filmografie 2013 Uroki Garmonii; IFB Wettbewerb 2016 Ranenyy Angel
19
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Zoo Palast 1
Cubix 9
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Fr, 19.02.
So, 21.02.
19:00 Uhr
10:00 Uhr
14:30 Uhr
19:00 Uhr
14:30 Uhr
- Premiere
-
Argentinien 2015
80 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch
Regie, Buch: Daniel Burman
Kamera: Daniel Ortega
Schnitt: Andrés Tambornino
Produzenten: Diego Dubcovsky, Daniel Burman,
Barbara Francisco
Darsteller: Alan Sabbagh, Julieta Zylberberg, Usher Barilka,
Elvira Onetto, Adrian Stoppelman, Daniel Droblas,
Elisa Carricajo, Dan Breitman, Uriel Rubin, Dalmiro Burman
Produktion: BD Cine, Buenos Aires (Argentinien);
Pasto, Buenos Aires (Argentinien)
© picture-alliance/dpa/Bernd Settnik
PANORAMA SPECIAL
EL REY DEL ONCE
THE TENTH MAN
u Nach Jahren kehrt Ariel nach Buenos Aires zurück. Er möchte seinen
Vater wiedersehen, der in Once, dem jüdischen Stadtviertel seiner Kindheit,
eine gemeinnützige Stiftung gegründet und zu ehrbarem Erfolg gebracht
hat. Usher versteht es jedoch, ein Treffen mit seinem Sohn hinauszuzögern,
und spannt ihn stattdessen immer wieder für kleinere Gelegenheitsaufträge ein. Dabei begegnet Ariel Ushers ehrenamtlicher Mitarbeiterin Eva,
die sich wie Ariel von ihrem Vater entfremdet sieht und verstummt ist.
Gemeinsam blicken sie auf Vergangenes, um ihre Gegenwart zu gestalten.
Evas strahlende innere Unabhängigkeit inspiriert Ariel, sich wieder mit den
Gebräuchen der jüdischen Religionsgemeinschaft auseinanderzusetzen
und aus den Traditionen, die ihn und seinen Vater einst entzweiten, sein
bisheriges Selbstverständnis zu überdenken.
Nach EL ABRAZO PARTIDO (Wettbewerb 2004) und DERECHO DE FAMILIA
(Panorama 2006) begibt sich Daniel Burman erneut in das Kräftefeld von
Vater und Sohn: Schwerelos und liebevoll lässt er Ariel seine alten Erwartungen allmählich verlieren und zum Mittelpunkt eines faszinierenden
prallbunten Gemeinschaftssystems werden.
Daniel Burman Geboren 1973 in Buenos Aires. Studierte Audiovisuelle Medienproduktion und Jura in Buenos Aires. Seit 1992 in unterschiedlichen Funktionen in der
Filmproduktion tätig, zugleich Autor und Regisseur mehrerer Kurzfilme. 1998 mit
seinem Spielfilmdebüt UN CRISANTEMO ESTALLA EN CINCOESQUINAS im Programm
des Panorama. 2002 präsentierte das Panorama sein Stewardessen-Drama TODAS
LAS AZAFATAS VAN AL CIELO. 2004 folgte EL ABRAZO PARTIDO, der bei der Berlinale
mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Zuletzt 2006 mit DERECHO DE
FAMILIA Gast der Berlinale.
Filmografie 1995 Niños envueltos; Kurzfilm 1997 Un crisantemo estalla en Cincoesquinas; IFB Panorama 2000 Esperando al Mesías 2001 Todas las azafatas van al cielo;
IFB Panorama 2003 El abrazo partido; IFB Wettbewerb 2005 Derecho de familia; IFB
Panorama 2008 El nido vacío 2010 Dos hermanos 2011 Los 36 Justos 2012 La suerte
en tus manos 2014 El Misterio de la Felicidad 2015 El Rey del Once
20
After years away Ariel returns to Buenos Aires seeking
to reconnect with his father who has founded a charity
foundation in Once, the city’s Jewish district where Ariel
spent his youth. But Usher appears to be staving off a
meeting with his son; instead he keeps roping him into a
number of small assignments during the course of which
Ariel meets Eva who volunteers for Usher’s charity. Like
Ariel, she too feels estranged from her father, and no
longer speaks. Together they look back at the past in
order to shape the present. Eva’s radiant inner strength
and independent spirit inspires Ariel to come to grips
with the religious customs of his Jewish community
as well as the traditions that once divided him and his
father and rethink his own identity. After EL ABRAZO
PARTIDO (in Competition in 2004) und DERECHO DE
FAMILIA (in Panorama in 2006), Daniel Burman once
more explores the interplay of forces within a father-son
relationship. Tenderly, and with a lightness of touch, he
has Ariel let go of his old expectations and allow himself
to be drawn into the centre of a vibrant and fascinating
community.
Daniel Burman Born in Buenos Aires, Argentina in 1973, he
studied audiovisual media production and law in Buenos Aires.
From 1992 he took on various production roles as well as writing
and directing several shorts. His feature debut UN CRISANTEMO
ESTALLA EN CINCOESQUINAS (A CHRYSANTHEMUM BURSTS IN
CINCOESQUINAS) screened in the Berlinale Panorama in 1998, as did
TODAS LAS AZAFATAS VAN AL CIELO (EVERY STEWARDESS GOES TO
HEAVEN) in 2002. EL ABRAZO PARTIDO (LOST EMBRACE) followed
in 2004 and won the Berlinale Jury Grand Prix. He was most recently
at the Berlinale in 2006 with DERECHO DE FAMILIA (FAMILY LAW). CONGRATULATIONS TO MICHAEL BALLHAUS ASC
Homage 2016 and Honorary Golden Bear for his lifetime achievement.
www.arri.com
21
PANORAMA SPECIAL
HdBF
CinemaxX 7
Cubix 9
International
Zoo Palast 2
Mo,15.02. 21:30 Uhr
Di, 16.02. 10:00 Uhr
Mi,17.02. 14:30 Uhr
Fr, 19.02. 20:00Uhr
So, 21.02. 14:30 Uhr
PANORAMA SPECIAL
- Premiere
-
CineStar IMAX® Sa,13.02. 19:30Uhr
Colosseum 1 So, 14.02. 22:30 Uhr
Zoo Palast 1 Mi,17.02. 19:00 Uhr
CinemaxX 7 Do,18.02. 10:00 Uhr
Cubix 9
Fr, 19.02. 17:00 Uhr
- Premiere
-
Algerien/Frankreich/Belgien 2016
100 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Französisch, Englisch, Türkisch
Hongkong, China 2016
95 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Mandarin
Regie: Rachid Bouchareb
Buch: Olivier Lorelle, Yasmina Khadra, Zoé Galeron,
Rachid Bouchareb
Kamera: Benoît Chamaillard
Schnitt: Yannick Kergoat, Emmanuelle Jay
Produzent: Jean Bréhat
Darsteller: Astrid Whettnall, Pauline Burlet,
Patricia Ide, Abel Jafri
Produktion: 3B Productions, Paris (Frankreich)
Regie, Buch: Jordan Schiele
Kamera: Nathanael Carton
Schnitt: Kong Jin Lei
Produzenten: Pang Ho-Cheung, Subi Liang
Darsteller: Huang Lu, Tian Mu Chen, Luo Lanshan,
Xing Dan Wen, Lu Ze Xian, Zhou Lan, Xia Qi
Produktion: Making Film Productions (Hongkong, China)
LA ROUTE D’ISTANBUL
SAN FU TIAN
ROAD TO ISTANBUL
u Elisabeth lebt mit ihrer 20-jährigen Tochter Elodie in einem idyllischen
Haus in der belgischen Provinz. Sie macht sich zunächst wenig Sorgen, als
Elodie nicht nach Hause kommt, und vermutet, dass sie bei einer Freundin
untergeschlüpft ist. Als die Polizei ihr mitteilt, dass ihr Kind das Land verlassen hat, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen, fällt sie aus
allen Wolken. Ungläubig beginnt sie nachzuforschen. Ein Abschiedsvideo
offenbart, dass Elodie ein Parallelleben geführt hat, von dem ihre Mutter
nichts ahnte. Elisabeth kann die Gründe nicht nachvollziehen, die ihre Tochter dazu bewogen haben, in einem fernen Land in einen Krieg zu ziehen,
der ihrer Meinung nach ihr Leben nicht berührt. Da von offizieller Seite
keine Hilfe zu erwarten ist, bricht sie auf, um über die türkische Grenze
nach Syrien zu gelangen und Elodie nach Hause zu holen.
Rachid Bouchareb, der sich schon in LONDON RIVER (Berlinale 2009) mit
der Sorge von Eltern um ihre radikalisierten Kinder befasste, verhandelt
ein Thema von brennender Aktualität. Die Reise der Mutter aus westlicher
Ordnung heraus hin zu Chaos und Gewalt in den Krisengebieten ist ein
Spiegelbild ihrer inneren Verzweiflung.
Rachid Bouchareb Geboren 1953 bei Paris. Gab 1985 sein Spielfilmdebüt mit BÂTON
ROUGE. 1989 gründete er gemeinsam mit Jean Bréhat die Produktionsfirma 3B. OscarNominierungen für POUSSIÈRES DE VIE, HORS-LA-LOI und INDIGÈNE. Letzterer war
mitverantwortlich für eine Gesetzesänderung, die den Veteranen des Zweiten Weltkriegs
aus den französischen Kolonien die gleichen Rentenansprüche zusicherte wie den
französischen Veteranen. War bereits mit mehreren Kurzfilmen und den Spielfilmen
LITTLE SENEGAL, 2001, und LONDON RIVER, 2009, im Berlinale-Wettbewerb vertreten,
zuletzt 2014 mit LA VOIE DE L’ENNEMI.
DOG DAYS
Elisabeth lives with her twenty-year-old daughter Elodie
in an idyllic house in the Belgian countryside. She is not
unduly concerned when Elodie does not come home
one night, assuming at first that she is staying over
with a female friend. When the police inform her that
her daughter has left the country to join the ranks of
Islamic State in Syria, she is flabbergasted. Incredulous,
she begins to investigate. A video message reveals that
Elodie has been leading a double life about which her
mother had no suspicion. Elisabeth cannot comprehend
what on earth has possessed her daughter to go and join
a war in a far-off country that, as far as she can see, has
nothing to do with Elodie’s life. Since no official help is
forthcoming, she sets off to make her own way across the
Turkish border into Syria to bring Elodie home.
Rachid Bouchareb, who has already explored parental
anxiety about radicalised children in LONDON RIVER
(Berlinale 2009), here addresses an issue of pressing
topicality. The mother’s journey from the orderly West
into the chaos and violence of a conflicted land is the
perfect metaphor for her inner desperation.
Filmografie Auswahl: 1985 Bâton Rouge 1991 Cheb; IFB Forum 1994 Poussières de vie
1997 L‘ honneur de ma famille; IFB Panorama 2001 Little Senegal; IFB Wettbewerb 2006
Indigènes 2009 London River; IFB Wettbewerb 2010 Hors-la-loi 2011 Just like a Woman
2014 La Voie de l’Ennemi; IFB Wettbewerb 2016 La Route d’Istanbul
Rachid Bouchareb Born near Paris, France in 1953, his feature debut
was BÂTON ROUGE in 1985. In 1989 he founded the 3B production
company with Jean Bréhat. He received Oscar nominations for
POUSSIÈRES DE VIE (DUST OF LIFE), HORS-LA-LOI (OUTSIDE
THE LAW) and INDIGÈNE (DAYS OF GLORY), the latter being
jointly responsible for a change in law giving World War II French
colonial veterans the same pension entitlements as French veterans.
Several of his shorts and features have screened in the Berlinale
Competition including LITTLE SENEGAL (2001), LONDON RIVER
(2009) and LA VOIE DE L’ENNEMI (TWO MEN IN TOWN, 2014). 22
Foto: Hassen Brahiti
Endless dog days of summer weigh heavily on the
impoverished suburb of Changsha where a young
mother, Lulu, works as a dancer in a cheap nightclub.
Coming home late one night, she discovers that her
boyfriend Bai Long has disappeared with their baby.
Her desperate search takes her to a transvestite bar
where gay man Sunny is performing; he knows the
whereabouts of the child’s father. A deal is struck
between the odd couple whose lives are now fatefully
intertwined: Lulu wants her child back and, in return,
agrees to not stand in the way of Bai Long’s and Sunny’s
homosexual relationship. In a hotel in Shanghai events
come to a head as emotional and erotic trials and
tribulations pile up. It transpires that, pretending the
child’s mother had died, Bai Long has now sold his son
to a wealthy couple, a doctor and his wife. What does
the future hold for Lulu and her child?
Jordan Schiele Born in Brooklyn, New York, he now lives in Beijing.
He first began working on film sets in Shanghai. He studied law and
Mandarin at Oxford University and at Bowdoin College, Maine,
USA and then film directing and cinematography at New York
University Tisch School of the Arts Asia in Singapore. His short films
and commercials have screened at the Cannes, Tribeca and Locarno
film festivals and he made his directing debut at the latter with
the short film 5CM. The screenplay for his debut feature film SAN
FU TIAN was selected for the Cinéfondation-Résidence in Cannes. u Nicht enden wollende Hundstage lasten bleiern auf dem ärmlichen
Außenbezirk von Changsha, wo die junge Mutter Lulu als Tänzerin in
einem billigen Nachtklub arbeitet. Als sie spät nachts nach Hause kommt,
ist ihr Freund Bai Long mit dem gemeinsamen Säugling verschwunden.
Ihre verzweifelte Suche führt sie in ein Travestielokal, wo der schwule
Sunny auftritt, der weiß, wo sich der Kindsvater aufhält. Es kommt zu
einem Deal zwischen dem ungleichen, von nun an schicksalhaft miteinander verstrickten Paar: Lulu will ihr Kind zurück und im Gegenzug der
homosexuellen Beziehung zwischen Bai Long und Sunny nicht im Wege
stehen. In einem Hotel in Schanghai überschlagen sich die Ereignisse;
emotionale und erotische Irrungen und Wirrungen häufen sich. Es stellt
sich heraus, dass Bai Long seinen Sohn unter dem Vorwand, dass dessen
Mutter gestorben sei, an ein wohlhabendes Arztehepaar verkauft hat.
Wie wird die Zukunft für Lulu und ihr Kind aussehen?
Jordan Schiele Geboren in Brooklyn, New York, lebt in Peking. Begann in Schanghai
beim Film zu arbeiten und studierte Rechtswissenschaften und Mandarin in Oxford und
am Bowdoin College und anschließend Regie und Kamera an der New York University
Tisch School of the Arts Asia in Singapur. Seine Kurz- und Werbefilme liefen in Cannes,
Tribeca und Locarno. Mit dem Kurzfilm 5CM legte er auf dem Filmfest Locarno sein
Regiedebüt vor. Das Drehbuch zu seinem ersten Langspielfilm SAN FU TIAN wurde
für die Cinéfondation Résidence in Cannes ausgewählt.
Filmografie 2010 Double Happiness; Kurzfilm 2010 Canvas; Kurzfilm 2011 Shi Nian Hou;
Kurzfilm 2012 Prank; Kurzfilm 2013 5cm; Kurzfilm 2014 Wu Gui; Kurzfilm 2016 San Fu Tian
23
PANORAMA SPECIAL
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Zoo Palast 1
Colosseum 1
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Fr, 19.02.
So, 21.02.
PANORAMA SPECIAL
21:30 Uhr Premiere
12:30 Uhr
17:00 Uhr
21:30 Uhr
22:30 Uhr
Zoo Palast 1
CinemaxX 7
Cubix 9
Zoo Palast 1
So, 14.02.
Mo,15.02.
Di, 16.02.
So, 21.02.
21:30 Uhr
12:30 Uhr
17:00 Uhr
19:00 Uhr
- Premiere
-
Großbritannien 2015
98 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Japan 2015
103 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Japanisch
Regie, Buch: John Michael McDonagh
Kamera: Bobby Bukowski
Schnitt: Chris Gill
Produzenten: Chris Clark, Flora Fernandez Marengo,
Phil Hunt, Compton Ross
Darsteller: Michael Peña, Alexander Skarsgård, Theo James,
Tessa Thompson, Caleb Landry Jones, Stephanie Sigman
Produktion: Reprisal Films, London (Großbritannien)
Regie: Wayne Wang
Buch: Michael K. Ray, Shinho Lee, Mami Sunada
Kamera: Atsuhiro Nabeshima
Schnitt: Deirdre Slevin
Produzent: Yukie Kito
Darsteller: Beat Takeshi, Hidetoshi Nishijima,
Shioli Kutsuna, Sayuri Oyamada, Lily Franky,
Hirofumi Arai, Makiko Watanabe
Produktion: C.A.L, Tokio (Japan)
WAR ON EVERYONE
u Terry & Bob: Härter als Starsky & Hutch, komischer als Laurel & Hardy,
besser aussehend als Siegfried & Roy. Die schwer zu beeindruckenden
Buddy-Cops erpressen ganz New Mexico, schieben Kleinkriminellen mit
Minipli Kokain unter, konsumieren es vor Ort, saufen ohne Ende, setzen
das schicke Auto gegen die Wand, kehren zu Frau und Kindern zurück (Bob
alias Michael Pena), staunen über „chicks with dicks“, oder verlieben sich
in die Richtige (Terry alias Alexander Skarsgård). Doch ein britischer Lord,
ein echter gar, lässt sich nicht so schnell aus dem Weg räumen, wie es die
sorglosen Chaos-Bullen gewöhnt sind. Terry und Bob geraten tiefer in
das Netz aus Erpressung, Entführung und Drogen, als sie es sich in ihren
kühnsten Acid-Alpträumen vorgestellt haben ...
Der irische Regisseur John Michael McDonagh ist dem Panorama-Publikum
bereits durch sein sarkastisches Kleinstadtbullen-Porträt THE GUARD und
das schlagfertige Missbrauchs-Kirchendrama CALVARY ein Begriff. Sein
neuer Film ist ein bitterer, überkandidelter Tragikomödientrip in einem
wahnwitzigen Setting voller Cop-Film- und -Serien-Zitate, mit großartiger
Musik und zwei Hauptdarstellern, die bis zum Äußersten gehen.
John Michael McDonagh „Der steinreiche Autorenfilmer John Michael McDonagh
drehte die Filme THE GUARD und CALVARY. Als krankhaft fettleibiges Kind hatte er
eine verblüffende Ähnlichkeit mit König Ludwig II. Nach einem unbedachten Flirt mit
der Symbionese Liberation Army, der ihm einen vom verärgerten Donald DeFreeze
abgeschossenen großen Zeh eintrug, errang er 2015 einen Guinness-Rekord für die
größte in drei Minuten verzehrte Menge Vanillepudding. Er hofft, eines Tages in die
engere Auswahl als Regisseur für THOR 4 zu kommen, oder sogar einen Film mit Henry
Cavill zu drehen. Aber das sind leider nur Träume.“
Filmografie 2000 The Second Death 2003 Ned Kelly; Regie: Gregor Jordan, Buch 2011
The Guard; IFB Panorama 2014 Calvary 2015 War on Everyone
24
WHILE THE WOMEN ARE SLEEPING
Terry & Bob: tougher than Starsky & Hutch, funnier
than Laurel & Hardy and better looking than Siegfried
& Roy. These hard-to-impress buddy cops blackmail
the entirety of New Mexico, plant cocaine on smalltime hoods with bubble perms, consume it there and
then, drink non-stop, ram their snazzy car into a wall,
return to wife and kids (as Bob does, played by Michael
Pena), marvel at ‘chicks with dicks’, or fall in love with
the right sort of girl (as Terry does, played by Alexander
Skarsgård). But a British Lord, especially a real one, will
not allow himself to be pushed around in the manner
to which these carefree, chaotic cops have become
accustomed. Terry and Bob get more entangled in a web
of blackmail, abduction and drugs than they could ever
have imagined even in their wildest acid-nightmares ...
Irish director John Michael McDonagh will be familiar
to Panorama audiences through his sarcastic portrait
of small-town cops THE GUARD and his quick-witted
drama about sexual abuse in the church, CALVARY. His
latest film is a bitter, hyperactive, tragicomic trip against
a crazy backdrop of references to cop films and crime
series, with great music and two male leads who really
take it to the limit.
John Michael McDonagh “The colossally rich auteur responsible
for THE GUARD and CALVARY was a morbidly obese child, with an
uncanny resemblance to Ludwig II, the mad boy-king of Bavaria.
After an ill-advised dalliance with the Symbionese Liberation
Army that led to his big toe being shot off by a disgruntled Donald
DeFreeze, he earned a place in the Guinness World Records for the
most custard pudding eaten in three minutes. He hopes to one
day make the directors’ shortlist for THOR 4, or possibly even helm
a movie starring Henry Cavill. But these, alas, are only dreams.” Kenji and Aya are spending a few days at a hotel over
the summer. As she pursues her work related interests,
he tries to find inspiration for his new novel. A strange
couple amongst the other guests awakens his curiosity.
Who are the considerably older man, Sahara, and the
young woman, Miki, if not father and daughter? Dr
Sahara, played charismatically and with a deeply
rooted sense of quiet confidence by Beat Takeshi alias
Takeshi Kitano, records young Miki every night with his
video camera. At night while the women are asleep, the
men sit by the pool and discuss Miki’s life and death.
Kenji feels uneasy about pursuing his curiosity but is
also beset by the fear of leaving the mysterious Miki to
her own devices and is filled with the shame of being
a prisoner of his fatal fantasies – notions of reality and
possibility begin to shift within him and the carefree
summer atmosphere becomes increasingly threatening.
Seduction, betrayal, murder, insomnia and apparitions
are the elements at play in Wayne Wang’s tense and
masterful version of the eponymous short story by
Spanish writer Javier Marías, which takes a bewitching
look at the meaning of love.
Wayne Wang Born in Hong Kong in 1949, he emigrated to the USA
after high school and studied film in Oakland, California. He made
his breakthrough in avant-garde and independent cinema with the
low-budget productions CHAN IS MISSING and DIM SUM. SMOKE
(Berlinale 1995, Silver Bear) and BLUE IN THE FACE have been big
international successes. His 1000 YEARS OF GOOD PRAYERS won the
Golden Shell at the 2007 San Sebastián International Film Festival. u Kenji und Aya verbringen ein paar Sommertage in einem Hotel. Wäh-
rend sie ihrer eigenen Wege geht, sucht er nach Inspiration für seinen
neuen Roman. Ein seltsames Paar unter den Gästen weckt seine Neugier.
Wer sind der erheblich ältere Mann und die junge Frau, wenn nicht Vater
und Tochter? Sahara, den Beat Takeshi alias Takeshi Kitano charismatisch
und mit einer tief verankerten Ruhe der Zuversicht spielt, hält die junge
Miki tagtäglich in Videoaufnahmen fest. Während die Frauen schlafen, wird
am nächtlichen Swimmingpool über Mikis Leben und ihren Tod verhandelt.
Das Unbehagen, der eigenen Neugier zu folgen, die Furcht, die rätselhafte
Miki sich selbst zu überlassen, die Scham, Gefangener verhängnisvoller
Fantasien zu sein – in Kenji verschieben sich Wirklichkeit und Möglichkeit,
und die unbeschwerte Sommeratmosphäre wird zunehmend bedrohlich.
Verführung, Betrug, Mord, Schlaflosigkeit und Erscheinungen sind die
Spielelemente in Wayne Wangs meisterhaft spannender Filmfassung
der gleichnamigen Kurzgeschichte des spanischen Schriftstellers Javier
Marías, die einen verzaubernden Blick auf die Bedeutung der Liebe wirft.
Wayne Wang Geboren 1949 in Hongkong. Emigrierte nach der Highschool in die USA
und studierte in Oakland Filmwissenschaften. Mit den Low-Budgetproduktionen CHAN
IS MISSING (Forum 1983) und DIM SUM gelang ihm der Durchbruch im Independentund Avantgardekino. SMOKE (Berlinale 1995, Silberner Bär) und BLUE IN THE FACE,
Zusammenarbeiten mit Paul Auster, waren seine größten internationalen Erfolge. 1000
YEARS OF GOOD PRAYERS gewann die Concha de Oro in San Sebastián.
Filmografie 1975 A Man, a Woman, and a Killer; Co-Regie: Rick Schmidt 1982 Chan Is
Missing; IFB Forum 1985 Dim Sum: A Little Bit of Heart 1987 Slam Dance 1988 Dim Sum
Take Out 1989 Eat a Bowl of Tea 1989 Life Is Cheap... But Toilet Paper Is Expensive 1993
The Joy Luck Club 1995 Smoke; IFB Wettbewerb 1995 Blue in the Face; IFB Wettbewerb
Sondervorführung 1997 Chinese Box 1999 Anywhere But Here 2001 The Center of the
World 2002 Maid in Manhattan 2005 Because of Winn-Dixie 2006 Last Holiday 2007
Princess of Nebraska 2007 A Thousand Years of Good Prayers 2011 Snow Flower and
the Secret Fan 2014 Soul of a Banquet 2015 While the Women Are Sleeping
25
Panorama
radioeins verleiht den
Panorama Publikums-Preis 2016
Werden Sie Teil der größten Publikumsjury der Berlinale
und stimmen Sie über die Filme der Sektion Panorama ab!
26
Infos: www.panoramapublikumspreis.de
27
PANORAMA
CineStar 3
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
CinemaxX 7
PANORAMA
Sa, 13.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
17:45 Uhr
22:30 Uhr
20:15 Uhr
22:30 Uhr
20:00 Uhr
- Premiere
-
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 8
CineStar 3
CineStar 3
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Mo,15.02.
Do,18.02.
So, 21.02.
22:30 Uhr
20:15 Uhr
20:15 Uhr
17:45 Uhr
20:15 Uhr
- Premiere
-
Chile/USA/Frankreich 2015
95 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch
Argentinien 2016
82 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch
Regie: Alejandro Fernández Almendras
Buch: Alejandro Fernández Almendras, Jerónimo Rodríguez
Kamera: Inti Briones
Schnitt: Alejandro Fernández Almendras, Soledad Salfate
Produzenten: Augusto Matte, Pedro Fontaine
Darsteller: Agustín Silva, Paulina García, Alejandro Goic,
Luis Gnecco, Daniel Alcaíno, Samuel Landea, Pilar Ronderos,
Dindi Jane, Isabella Costa, Augusto Schuster, Horacio Perez
Produktion: Jirafa, Valdivia (Chile)
Regie, Buch: Maximiliano Schonfeld
Kamera: Soledad Rodriguez
Schnitt: Anita Remón
Produzentin: Barbara Francisco
Darsteller: Ailín Salas, Lucas Schell, Benigno Lell,
Dario Wendler, Mario Wendler
Produktion: Pasto, Buenos Aires (Argentinien)
AQUÍ NO HA PASADO NADA
LA HELADA NEGRA
MUCH ADO ABOUT NOTHING
u Vicente genießt das Leben. Er liebt Partys, Mädchen, schnelle Autos,
und er klaut auch mal Feuerwerkskörper, wenn ihm der Sinn danach steht.
In einer Sonntagnacht fährt er mit anderen Jugendlichen, mit denen er
gefeiert hat, die er aber kaum kennt, durch die Stadt. Plötzlich erschüttert
ein Schlag den Wagen. Am Morgen stellt sich heraus, dass ein Mann überfahren worden ist, ein Vater von drei Kindern, und niemand Hilfe geleistet
hat. Obwohl Vicente nicht am Lenkrad saß, gilt er bald als der Schuldige.
Denn der Vater des eigentlichen Fahrers ist ein Senator und Wirtschaftsboss, einer der mächtigsten Männer Chiles, auf den kein Schatten fallen
darf. Auch Vicentes Familie gehört zur Oberschicht: Vater und Onkel sind
Anwälte. Wird es ihnen gelingen, den Vorwurf der fahrlässigen Tötung
von ihm abzuwenden?
Alejandro Fernández Almendras (TO KILL A MAN) rekonstruiert einen wahren Fall, der in Chiles Medien hohe Wellen schlug, und untersucht die Auswirkung korrupter Machtstrukturen auf Recht und Gesetz. Der Film wurde
mit Hilfe einer Spendenkampagne finanziert; alle Mitwirkenden stellten
sich unentgeltlich in den Dienst der aufklärerischen Gesellschaftskritik.
Alejandro Fernández Almendras Geboren 1971 in Chillán, Chile. Bis 1996 Studium,
danach als Filmkritiker, Fotograf und Journalist tätig. Seit 2002 realisierte er mehrere
preisgekrönte Kurzfilme. Sein Spielfilmdebüt HUACHO, das mit Unterstützung des World
Cinema Fund entstand, präsentierte das Festival in Cannes 2009. Sein dritter Spielfilm,
TO KILL A MAN, wurde in Sundance 2014 ausgezeichnet, von Chile für den Oscar eingereicht und für die Goya Awards nominiert. 2007 und 2009 bei der Berlinale vertreten.
Filmografie 2007 Lo que trae la lluvia; Kurzfilm, IFB Wettbewerb 2009 Huacho 2011
Sentados frente al fuego 2014 Matar a un hombre 2016 Aquí no ha pasado nada
28
THE BLACK FROST
Vicente loves life. He adores parties, girls and fast cars;
he has also been known to steal fireworks when he feels
like it. One Sunday night he is driving around the city
with some other young guys with whom he has been
partying but whom he barely knows when their car is
rocked by a hefty collision. The next morning we learn
that a man – a father of three – was run over by a car
and nobody stopped to help him. Although Vicente was
not behind the wheel at the time he is soon singled out
as the guilty perpetrator. The father of the boy who was
driving – a senator and industrialist – is a powerful
figure in Chile who cannot allow his reputation to be
tarnished. Vicente also comes from a well-to-do family –
his father and uncle are both lawyers. Will they manage
to avert a charge of manslaughter?
In his latest work, Alejandro Fernández Almendras (TO
KILL A MAN) revisits an actual case which caused a stir
in Chilean media at the time; his film explores the effect
of corrupt power structures on civil rights and the legal
system in Chile. Financed by a crowd-funding campaign,
the film’s cast and crew also agreed to waive their fees
in order realise this important piece of social criticism.
Alejandro Fernández Almendras Born in Chillán, Chile in 1971, he
graduated in 1996 and then worked as a film critic, photographer
and journalist. He began making award-winning short films in 2002.
His feature debut HUACHO (ORPHAN) was supported by the World
Cinema Fund and premiered at the Cannes Film Festival in 2009. His
third feature TO KILL A MAN won a Grand Jury Prize at Sundance
in 2014 and was Chile’s official candidate for the Oscars and the
Goya Awards. His films screened at the Berlinale in 2007 and 2009. Three farmers work on a farm in Entre Ríos, a sparsely
populated lowland region of Argentina traversed by
rivers. Their crops are affected by ‘black frost’ which
threatens to destroy their harvest. One day, a young
woman appears at their door; blithely and self-assuredly
she begins to influence their familiar routines. The
bewildered farmers yield to Alejandra’s interventions:
she dons Heribertos’ dead wife’s clothes, accompanies
Benigno to a greyhound race and wins young Lucas’
friendship. Shortly afterwards, the frost disappears.
Before long, people beyond the farm and the immediate
neighbourhood come to think of Alejandra as their great
hope and she starts to be revered like a saint.
Impressive wide shots of the vast, untouched, mythical
landscape reflect the settlers’ austere emotional worlds
and their taciturn isolation in communities born of
necessity, devoid of deeper bonds. With nimble poise,
Alejandra stirs up the sober authority of the women as
well as the men’s patriarchal self-image.
Maximiliano Schonfeld Born in Crespo, Argentina in 1982, he is a
graduate of the ENERC film school in Buenos Aires. His 2012 feature
film debut GERMANIA screened at international festivals and won a
number of awards. He also directs television series and short films. u In Entre Ríos, im spärlich besiedelten, von Flüssen durchzogenen Flach-
land in Argentinien, bewirtschaften drei Bauern einen Hof. Ihre Bepflanzung ist vom „schwarzen Frost“ befallen, der ihre Ernte bedroht. Eine junge
Fremde taucht bei ihnen auf und nimmt unbekümmert und selbstgewiss
Einfluss auf ihren gewohnten Alltag. Die verwunderten Bauern lassen
Alejandra gewähren. Sie trägt die Kleider von Heribertos verstorbener
Frau, begleitet Benigno zu einem Windhund-Rennen und gewinnt die
Freundschaft des jungen Lucas. Kurz darauf verschwindet der Frost. Schnell
wird Alejandra über den Betrieb und die Nachbarschaft hinaus zu einer
großen Hoffnung, und man beginnt, sie wie eine Heilige zu verehren.
Eindrucksvolle Totalen einer weitläufigen, unberührten mythischen Natur
spiegeln die karge Seelenlandschaft der Siedler, ihre schweigsame Vereinzelung in Zweckgemeinschaften, ohne tiefere Nähe. Mit leichtfüßiger
Gelassenheit bringt Alejandra Bewegung in die nüchterne Souveränität
der Frauen und das patriarchalische Selbstverständnis der Männer.
Maximiliano Schonfeld Geboren 1982 in Crespo, Argentinien. Besuch der Filmschule
ENERC in Buenos Aires. Sein Spielfilmdebüt GERMANIA (2012) lief auf internationalen
Festivals und gewann mehrere Preise. Er inszenierte auch TV-Serien und Kurzfilme.
Filmografie 2010 Entreluces Esnorquel Invernario; Kurzfilm 2012 Germania 2013 Auster;
Kurzfilm 2016 La Helada Negra
29
PANORAMA
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
International
Cubix 7+8
PANORAMA
Do,11.02.
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
Do,18.02.
So, 21.02.
21:00 Uhr
22:45 Uhr
20:15 Uhr
14:00 Uhr
20:15 Uhr
- Premiere
-
Tschechische Republik/Polen/Slowakische Republik/
Frankreich 2016
106 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß ∙ Tschechisch
Regie, Buch: Tomas Weinreb, Petr Kazda
Kamera: Adam Sikora
Schnitt: Vojtech Fric
Produzenten: Tomas Weinreb, Petr Kazda, Vojtech Fric,
Sylwester Banaszkiewicz, Marcin Kurek, Marian Urban
Darsteller: Michalina Olszanska, Martin Pechlat
Produktion: Black Balance, Prag (Tschechische Republik);
love.FRAME, Prag (Tschechische Republik); Media Brigade,
Breslau (Polen); Alef Film, Bratislava (Slowakische Republik);
Arizona Productions, Paris (Frankreich)
CinemaxX 7
Fr, 12.02. 22:30 Uhr - Premiere
CineStar 3
Sa, 13.02. 20:15 Uhr Cubix 7+8
So, 14.02. 20:00 Uhr Colosseum 1
Mo,15.02. 22:30 Uhr Union Filmtheater 1 Mi, 17.02. 21:30 Uhr International
Sa, 20.02.14:00 Uhr Deutschland 2016
99 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch
Regie, Buch: Piotr J. Lewandowski
Kamera: Jeremy Rouse
Schnitt: Dan Olteanu
Produzentinnen: Alexandra Kordes, Meike Kordes
Darsteller: Jannis Niewöhner, André M. Hennicke,
Julia Koschitz, Thomas Sarbacher, Barbara Auer,
Max Mauff, Leon Seidel, Ella-Maria Gollmer,
Robert Alexander Baer, Romina Küper
Produktion: Kordes & Kordes, Berlin (Deutschland)
JÁ, OLGA HEPNAROVÁ
JONATHAN
I, OLGA HEPNAROVA
u Olga ist eine komplizierte junge Frau, die sich von ihrer gefühlskalten
Familie und gesellschaftlichen Konventionen freizuschwimmen versucht.
Kettenrauchend schlakst der Louise-Brooks-artige Tomboy von einem
Arbeitsplatz zum nächsten, bis sie als LKW-Fahrerin ihre Bestimmung
gefunden zu haben scheint. Es gibt Liebhaberinnen, aber keine Beziehung,
ständig kommt es zu Konfrontationen, sprachlosen Gefühlsausbrüchen
und Ausnahmezuständen.
In konzisen Einstellungen und elegischem Schwarz-Weiß erzählt der Film
die kurze Lebensgeschichte einer radikal einsamen jungen Frau, die zur
Massenmörderin wird. Am 10. Juli 1973 fährt sie, gerade 22-jährig, mit
einem LKW in eine Menschengruppe, acht Personen sterben. In ihrem
Bekennerschreiben heißt es, dass sie sich damit an der Gesellschaft und
den Menschen rächt, von denen sie sich gehasst fühlt. Sie ist die letzte
Person, die in der Tschechoslowakei öffentlich hingerichtet wird – trotz
ihrer offensichtlichen psychischen Krankheit. Der erste Spielfilm der Regisseure, die bisher gemeinsam Dokumentar- und Kurzfilme realisiert
haben, basiert auf einem langen Rechercheprozess, aus dem bereits die
Dokumentation EVERYTHING IS CRAP hervorgegangen ist.
Tomas Weinreb Geboren 1982 in Stod, Tschechoslowakei. Ausbildung an der FAMU,
Prag. Sein Dokumentarfilm EVERYTHING IS CRAP (2009), wurde auf zahlreichen Festivals präsentiert.
Petr Kazda Studierte Dokumentarfilm an der FAMU, Prag. Dort Beginn der Zusammenarbeit mit Tomas Weinreb. JÁ, OLGA HEPNAROVÁ ist ihr Spielfilmdebüt.
Olga is a complex young woman desperate to break
free from her unfeeling family and social conventions.
With her Louise Brooks-like tomboyish looks she drags
herself, chain-smoking, from one job to another until
she appears to find her niche as a truck driver. Although
she has female lovers she does not form a bond with any
of them; instead she clashes, time and again, venting
herself in wordless emotional outbursts and other
behavioural extremes.
Meticulously composed and shot in elegiac blackand-white this film tells the story of the short life of
an exceptionally lonely young woman who turns into
a mass murderer when, on 10 July 1973 – as she has
just turned 22 – she drives a rented truck into a group
of people, killing eight. In a letter acknowledging her
deed she writes that she sought to take revenge on the
world and on those she felt hated her. In spite of clear
indications that she was mentally ill she was executed –
making her the last woman to be publicly executed in
Czechoslovakia. After producing several documentaries
and shorts together, this film marks the directors’ first
drama. The film is based on a lengthy period of research
which culminated initially in a documentary entitled
Everything is Crap.
Jonathan is 23; he and his aunt, Martha, work on their
farm. Jonathan also devotes himself to looking after his
father Burghardt, who has cancer. But, railing against his
own decrepitude that prevents him from a dignified end,
his father stubbornly sabotages all of his son’s efforts.
Jonathan finds it increasingly difficult to cope until they
hire a young carer, Anka, to help. Jonathan and Anka fall
in love; her experience of working at a hospice helps
Jonathan to gain a new inroad into his father’s situation.
When Burghardt’s long-lost boyhood friend Ron appears
on the scene his health visibly improves and, although
the family sees Ron as an intruder and is against it, Ron
continues to stay on to be with Burghardt. Jonathan
discovers that, many years ago, his father and Ron were
deeply in love. All at once, the façade of cherished family
beliefs crumbles and long-repressed secrets come to
light – but Jonathan also learns how to let go of his
father and to accept his death as something that will
open up the path towards a self-determined life.
Filmografie Gemeinsame Filme: 2003 Antero; Kurzfilm 2005 Story of An Unborn Child;
Kurzfilm 2006 Eclipse; Kurzfilm 2007 Jan 007; Kurzfilm 2009 Many Men and Many
Women; Kurzfilm 2009 I&Me; Kurzfilm 2009 Everything is Crap; Kurzfilm 2011 Playoff;
Kurzfilm 2016 Já, Olga Hepnarová
Tomas Weinreb Born in Stod, Czechoslovakia in 1982, he studied
at FAMU in Prague. His 2009 documentary EVERYTHING IS CRAP
screened at numerous film festivals.
Petr Kazda Studied documentary filmmaking at FAMU in Prague.
Whilst there he began collaborating with Tomas Weinreb. JÁ, OLGA
HEPNAROVÁ (I, OLGA HEPNAROVÁ) is their debut feature film. Piotr J. Lewandowski Born in Warsaw, Poland in 1975, after
completing school he trained as a computer programmer and
studied graphic design and business. In 1996 he began working
on film projects and then, between 1998 and 1999, studied film
at Goldsmiths College in London. He also studied at the Offenbach
University of Art and Design and, in 2007, obtained a degree in
directing from the Film Academy Baden-Württemberg. 30
Foto: Black Balance
Foto: Jeremy Rouse
u Der 23-jährige Jonathan bewirtschaftet mit seiner Tante Martha einen
Bauernhof und kümmert sich aufopferungsvoll um seinen krebskranken
Vater Burghardt, der die Bemühungen des Sohnes allerdings immer wieder störrisch sabotiert, mit seiner Hinfälligkeit hadert und sich einen Tod
in Würde wünscht. Jonathan ist zunehmend überfordert, bis die junge
Pflegekraft Anka als Unterstützung engagiert wird. Jonathan und Anka
verlieben sich ineinander und Jonathan gewinnt durch Ankas HospizErfahrung einen neuen Zugang zur Situation seines Vaters. Als Burghardts
verschollen geglaubter Jugendfreund Ron auftaucht, verbessert sich sein
gesundheitlicher Zustand sichtlich. Gegen den Widerstand der Familie, die
Ron als Eindringling empfindet, bleibt der an Burghardts Seite. Jonathan
erfährt, dass sein Vater und Ron vor vielen Jahren ineinander die große
Liebe fanden. Damit bricht für ihn die Fassade sorgsam gehüteter familiärer
Vorstellungen zusammen und lange unterdrückte Geheimnisse werden
enthüllt – aber Jonathan lernt auch, sich von seinem Vater zu lösen und
dessen Tod als etwas zu akzeptieren, das ihm den Weg zu einem selbstbestimmten Leben eröffnet.
Piotr J. Lewandowski Geboren 1975 in Warschau. Nach dem Abitur Ausbildung zum
EDV-Programmierer, Grafikdiplom, Studium für Wirtschaftsmanagement. Ab 1996
Mitarbeit bei Filmprojekten, 1998/99 Filmstudium am Goldsmiths College, London.
Studium an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach, Regiestudium an der Filmakademie, Ludwigsburg, 2007 Diplom.
Filmografie 2003 Heavy Pregnant; Kurzfilm 2005 Papa 2007 Die Aufschneider; CoRegie: Carsten Strauch 2008 Janek; Kurzfilm 2009 Fliegen 2011 Zwischen Erde und
Licht; Dokumentarfilm 2016 Jonathan
31
PANORAMA
CinemaxX 7
Il KINO
CineStar 3
Cubix 7+8
CineStar 3
International
PANORAMA
Fr, 12.02. 20:00 Uhr
Sa, 13.02. 18:30 Uhr
Sa, 13.02. 22:45 Uhr
So, 14.02. 22:30 Uhr
Mi,17.02. 17:45 Uhr
Sa,20.02. 17:00 Uhr
- Premiere
-
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
Zoo Palast 2
So, 14.02.
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Sa, 20.02.
19:30 Uhr
22:45 Uhr
20:15 Uhr
12:00 Uhr
- Premiere
-
Republik Korea 2016
110 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Koreanisch
Iran 2016
115 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Farsi
Regie, Buch: E J-yong
Kamera: Kim Young-ro
Schnitt: Hahm Sung-won
Produzent: Suh Dong-hyun
Darsteller: Youn Yuh-jung, Chon Moo-song, Yoon Kye-sang,
An A-zu, Choi Hyun-jun
Produktion: Korean Academy of Film Arts, Seoul (Korea)
Regie, Buch: Reza Dormishian
Kamera: Ashkan Ashkani
Schnitt: Haydeh Safi-Yari
Produzent: Reza Dormishian
Darsteller: Navid Mohammadzadeh, Maryam Palizban,
Baran Kosari, Mehdi Kooshki, Bahram Afshari, Reza
Behboudi, Behnaz Jafari, Ardeshir Rostami, Parivash
Nazarieh, Nader Fallah, Hossein Pakdel, Behrang Alavi
JUG-YEO-JU-NEUN YEO-JA
LANTOURI
THE BACCHUS LADY
u Youn So-young hat sich einen Tripper eingefangen. „Machen Sie mich
schnell gesund“, sagt sie zum Gynäkologen, sie will nämlich weiterarbeiten.
In einem Park in Seoul verdient die Seniorin als „Bacchus Lady“ gerade
so viel, dass sie nicht betteln muss. Die „Bacchus Ladys“, das sind ältere
Damen, die das beliebte taurinhaltige Erfrischungsgetränk „Bacchus“
verkaufen, und daneben sexuelle Dienste anbieten. Denn die rasch alternde Volkswirtschaft Koreas hat für ihre Senioren kaum Geld übrig; die
Altersarmut in der Gesellschaft steigt rapide.
Als die Mutter des kleinen Min-ho in Polizeigewahrsam genommen wird,
nimmt So-young ihn in ihre Obhut. Der nur Filipino sprechende Junge
genießt in einem Hinterhof eine ganz eigene Art von Patchworkfamilie, zu
der neben So-young noch deren Transgender-Nachbarin und ein einbeiniger junger Mann gehören. Viele von So-youngs gealterten ehemaligen
Klienten und Freunden sehen keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation.
Einer nach dem anderen bitten sie die lakonische Frau, die seit Jahren ein
Geheimnis mit sich trägt, um einen letzten Gefallen.
E J-yong Geboren 1966 in Seoul, Südkorea. Studierte Türkisch an der Hankuk Universität,
Seoul. Nach Abschluss des Studiums begann er ein Filmstudium an der Korean Academy
of Film Arts (KAFA). Der Kurzfilm HOMO VIDEOCUS, den er zusammen mit Daniel Byun
realisierte, wurde auf internationalen Festivals ausgezeichnet. 1998 Regiedebüt mit AN
AFFAIR. Seine Filme UNTOLD SCANDAL, DASEPO NAUGHTY GIRLS, THE ACTRESSES und
BEHIND THE CAMERA wurden im Panorama gezeigt. Das prominent besetzte Drama MY
BRILLIANT LIFE (2014) gewann beim Far East Film Festival in Udine einen Publikumspreis.
Filmografie 1991 Ho-mo Bi-di-o-cu-su (Homo Videocus); Kurzfilm, Co-Regie Daniel
Byun 1994 Han-do-si Ie-ya-gi (Tales of a City) ; Dokumentarfilm 1998 Jeongsa (An Affair)
2000 Sun-ae-bo (Asako in Ruby Shoes) 2003 Seu-ken-deul (Untold Scandal); IFB Panorama 2006 Dasepo So-nyeo (Dasepo Naughty Girls); IFB Panorama 2009 Yeobae-u-dle (The
Actresses); IFB Panorama 2012 Dwit-damhwa: Gam-dok-i Mi-chyeo-sseo-yo (Behind the
Camera); IFB Panorama 2014 Doo-geun-doogeun Nae-in-saeng (My Brilliant Life) 2016
Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja
32
Youn So-young has contracted gonorrhoea. ‘Make me
well again quickly’ she tells her gynaecologist, because
she wants to get back to work. In a park in Seoul, this
senior citizen manages to scrape together just enough
money as a ‘Bacchus lady’ to avoid begging. ‘Bacchus
ladies’ are elderly women who sell a popular soft drink
containing taurine known as ‘Bacchus’ and offer sexual
services on the side. Korea’s rapidly ageing society barely
has any money left for its pensioners and poverty among
the elderly is soaring.
When little Min-ho’s mother is detained by the police,
So-young takes him in. The boy, who only speaks
Filipino, experiences a rather unique sort of patchwork
family in this courtyard peopled, alongside So-young,
by her transgender neighbour and a one-legged young
man. Many of So-young’s aged former clients and friends
can no longer see a way out of their situation. One after
the other, they ask this laconic lady, who for years has
been harbouring a secret, for one last favour.
Lantouri is the name of a gang that mugs people in
broad daylight on the streets of Tehran and breaks
into homes in the city’s rich northern district. The gang
also kidnaps children from families who have become
wealthy through corruption and embezzlement of state
funds. The film begins with the confessions of individual
gang members. Sociologists, human rights activists and
political hardliners also have their say. Their testimonials
provide a disturbing atmospheric picture of a society in
which young people’s frustration is erupting into naked
aggression. This generation’s angry attitude to life
already informed the editing of the director’s previous
work I’M NOT ANGRY! (Panorama 2014) – just as the
camera recorded their restlessness and lust for life. In
his new feature, Reza Dormishian once again adopts
a radical standpoint to expose social injustices. At the
same time, he tells a love story which is turned tragic by
external circumstances. Gang member Pasha runs amok
because Maryam, a socially committed, self-confident
journalist, does not reciprocate his feelings. The badly
injured young woman demands lex talionis – the law,
applicable in Iran, of ‘an eye for an eye’.
E J-yong Born in Seoul, South Korea in 1966, he studied Turkish
at Hankuk University in Seoul. Upon graduation, he went on to
study film at the Korean Academy of Film Arts. His short film HOMO
VIDEOCUS, made in collaboration with Daniel Byun, has won awards
at international festivals. He made his directorial debut in 1998
with AN AFFAIR. His films UNTOLD SCANDAL, DASEPO NAUGHTY
GIRLS, THE ACTRESSES and BEHIND THE CAMERA all screened in the
Berlinale Panorama. The celebrity-filled drama MY BRILLIANT LIFE
(2014) won an audience award at the Far East Film Festival in Udine. Reza Dormishian Born in Tehran, Iran in 1981, he began writing
film reviews in 1997 and later became editor-in-chief for various
film publications. After working as a screenwriter and assistant
on films by several prestigious Iranian filmmakers such as Dariush
Mehrjui and Alireza Davoudnejad, he began making his own shorts
and documentaries in 2002. His first feature film HATRED (2012)
received several awards from Iranian critics and screened at festivals
in Montreal and Warsaw. ASABANI NISTAM! (I’M NOT ANGRY!)
screened in the Berlinale Panorama in 2014. Foto: Nooshin Jafari
u Lantouri ist der Name einer Gang, die in Teheran Menschen auf offener
Straße ausraubt und im reichen Norden der Stadt Einbrüche verübt. Sie kidnappt Kinder aus Familien, die durch Korruption und Veruntreuung staatlicher Gelder reich geworden sind. Der Film beginnt mit Geständnissen der
einzelnen Bandenmitglieder. Auch Soziologen, Menschenrechts-Aktivisten
und politische Hardliner kommen zu Wort. Ihre Aussagen ergeben das
aufwühlende Stimmungsbild einer Gesellschaft, in der die Frustration
junger Menschen in offene Aggression umschlägt. Schon in ASABANI
NISTAM! (Panorama 2014) bestimmte das wütende Lebensgefühl dieser
Generation den Rhythmus der Montage, wurde ihre Unruhe und Lebensgier von der Kamera aufgenommen. In seinem neuen Spielfilm reflektiert
Reza Dormishian erneut soziale und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten
aus radikaler Perspektive. Gleichzeitig erzählt er von einer Liebe, die auch
aufgrund äußerer Umstände tragische Folgen hat. Das Gangmitglied Pasha
läuft Amok, weil die sozial engagierte und selbstbewusste Journalistin
Maryam seine Gefühle nicht erwidert. Die schwer verletzte Frau fordert die
im Iran geltende Lex talionis (Vergeltung von Gleichem mit Gleichem) ein.
Reza Dormishian Geboren 1981 in Teheran. Schrieb ab 1997 Filmkritiken und arbeitete
später als leitender Redakteur an verschiedenen Filmpublikationen. Nach Tätigkeiten als
Drehbuchautor und Assistent renommierter iranischer Filmemacher wie Dariush Mehrjui
und Alireza Davoudnejad, ab 2002 eigene Kurzfilme und Dokumentationen. Sein erster
Spielfilm HATRED (2012) erhielt von der iranischen Kritik mehrere Auszeichnungen und
war auf Filmfestivals in Montreal und Warschau zu sehen. 2014 mit ASABANI NISTAM!
zu Gast im Panorama.
Filmografie 2012 Hatred 2014 Asabani Nistam! (I‘m Not Angry); IFB Panorama 2016
Lantouri
33
PANORAMA
Zoo Palast 1
CinemaxX 3
International
Cubix 9
HKW
Sa, 13.02. 15:30 Uhr
So, 14.02. 14:00 Uhr
Di,16.02. 20:00Uhr
Sa, 20.02. 17:00 Uhr
So,21.02. 10:00Uhr
. Premiere
.
.
.
.
USA 2016
85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch, Spanisch
Regie, Buch: Ira Sachs
Buch: Mauricio Zacharias, Ira Sachs
Kamera: Óscar Durán
Schnitt: Mollie Goldstein, Affonso Gonçalves
Produzenten: Lucas Joaquin, Ira Sachs,
Christos V. Konstantakopoulos, L.A. Teodosio, Jim A. Landé
Darsteller: Greg Kinnear, Jennifer Ehle, Paulina García,
Theo Taplitz, Michael Barbieri
Produktion: Charlie Guidance Productions, New York (USA);
Race Point Films, New York (USA); Faliro House, (USA)
LITTLE MEN
u „Warum sind sie immer noch böse auf uns?“ „Unsere Eltern sind in
geschäftliche Angelegenheiten verstrickt und langsam wird’s hässlich.
Also lassen sie es an uns aus.“
Ein Sommer in Brooklyn. Jakes Eltern sind in das vom Großvater geerbte
Haus gezogen, Tonys Mutter ist schon lange Mieterin des Geschäfts im
Erdgeschoss. Schnell entdecken die beiden 13-Jährigen ihr gemeinsames
Interesse für Kunst, Computerspiele und Mädchen. Zusammen träumen sie
davon, im Herbst auf die renommierte La Guardia High School zu wechseln.
So werden sie bald Verbündete, nicht nur gegenüber den anderen Jungs
im Viertel, sondern auch im erbitterten Mietstreit ihrer Eltern. Mit einem
eigenwilligen Protest versuchen sie den unaufhaltsamen Einfluss der
Erwachsenenwelt auf ihre aufrichtige Jugendfreundschaft aufzuhalten.
Erneut beweist der renommierte Independentfilmemacher Ira Sachs ein
Gespür für emotionale Tiefen, mit dem er die familiären und moralischen
Konflikte auslotet.
LITTLE MEN wird auch im Rahmen der Generation Kplus vorgeführt.
“Why they’re still mad on us?” “Our parents are involved
in a business matter and it’s getting ugly. So they’re
taking it out on us.”
Summer in Brooklyn. Jake’s parents have just moved
into the house that used to belong to his grandfather.
Tony’s mother has been renting the shop on the ground
floor forever. The two 13-year-olds quickly discover
their shared interest in art, computer games and girls.
Together, they dream of transferring to the renowned La
Guardia High School in the autumn. Soon they become
allies, not only against the other boys on the block, but
also when it comes to the rent dispute between their
parents. Attempting to stem the inexorable effect the
adult world is having on their genuine friendship, they
stage a headstrong protest. Once again renowned Indie
director Ira Sachs intuitively explores the family and
moral conflicts with emotional depth.
LITTLE MEN will also be screened in the Generation
Kplus programme.
Ira Sachs Geboren 1965 in Memphis, Tennessee, USA. Bereits 2005 war er mit FORTY
SHADES OF BLUE, 2010 mit LAST ADDRESS, 2012 mit KEEP THE LIGHTS ON (Teddy
Award 2012) und zuletzt 2014 mit LOVE IS STRANGE im Berlinale Panorama zu Gast.
2013 erhielt er das Guggenheim-Stipendium.
Filmografie 1992 Vaudeville 1994 Lady; Kurzfilm 1997 The Delta 2000 10/26/00; Kurzfilm
2005 Forty Shades of Blue 2007 Married Life 2010 Last Address; Kurz-Dokumentarfilm,
IFB Panorama 2012 Keep the Lights On; IFB Panorama 2014 Love is Strange; IFB Panorama 2016 Little Men
Ira Sachs Born in Memphis, USA in 1965, Sachs’ work has already
screened in the Berlinale Panorama section in 2005 with FORTY
SHADES OF BLUE, in 2010 with LAST ADDRESS and in 2012 with
KEEP THE LIGHTS ON which won the Teddy Award. In 2013 he was
a recipient of a Guggenheim Fellowship. 34
Foto: Eric McNatt
35
PANORAMA
Zoo Palast 2
Zoo Palast 2
Colosseum 1
CinemaxX 7
CinemaxX 7
PANORAMA
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
Mi,17.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
19:30 Uhr
22:00 Uhr
22:30 Uhr
20:00 Uhr
12:30 Uhr
- Premiere
-
CinemaxX 7
CineStar 3
International
CineStar 3
CineStar 3
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
20:00 Uhr
22:45 Uhr
14:00 Uhr
17:45 Uhr
20:15 Uhr
- Premiere
-
Brasilien 2016
82 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Portugiesisch
Ghana/USA 2016
90 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Kusaal, Englisch
Regie, Buch: Anna Muylaert
Kamera: Barbara Alvarez
Schnitt: Helio Vilela
Produzentinnen: Sara Silveira, Maria Ionescu, Anna Muylaert
Darsteller: Naomi Nero, Daniel Botelho, Dani Nefusi,
Matheus Nachtergaele, Lais Dias, Luciana Paes,
Helena Albergaria, Luciano Bortoluzzi, June Dantas,
Renan Tenca
Produktion: Dezenove Som e Imagens, São Paulo (Brasilien);
Africa Filmes, São Paulo (Brasilien)
Regie: Kelly Daniela Norris, TW Pittman
Buch: TW Pittman, Isaac Adakudugu
Kamera: Bob Geile
Schnitt: Tomas Vengris
Produzenten: Giovanni Ximénez, Isaac Adakudugu
Darsteller: Jacob Ayanaba, Grace Ayariga, Abdul Aziz,
Justina Kulidu, Shetu Musah, Esther Issaka, Thomas Kulidu,
James Azudago, Felicia Awinbe, Sumaila Ndaago
Produktion: Isaac’s Films, Pusiga-Bawku (Ghana);
Rasquaché Films, Austin (USA)
MÃE SÓ HÁ UMA
NAKOM
DON’T CALL ME SON
u Pierre ist 17 und steckt mitten in der Pubertät: Er spielt in einer Band,
hat Sex auf Partys und heimlich probiert er vor dem Spiegel Frauenkleider
und Lippenstift. Seine Mutter Aracy hat ihn und seine jüngere Schwester
Jacqueline seit dem Tod ihres Mannes umsorgt und verwöhnt. Als er erfährt, dass sie ihn als Neugeborenes aus einem Krankenhaus gestohlen
hat, ändert sich Pierres Leben schlagartig. Von einem Tag auf den anderen
bricht seine Welt zusammen, und seine Mutter Aracy wird verhaftet. Seine
leiblichen Eltern Gloria und Matheus haben 17 Jahre lang nach ihm gesucht
und wollen nun die verlorenen Jahre mit dem ältesten Sohn, den sie Felipe
nennen, so schnell wie möglich nachholen. Kritisch beäugt von seinem
jüngeren Bruder Joca zieht Pierre/Felipe bei seiner wohlhabenden, neuen
Familie ein, die ihn nach ihren Idealen formen will. Aber Pierre hat seinen
eigenen Lebensentwurf.
Regisseurin Anna Muylaert gewann 2015 den Panorama Publikumspreis
mit QUE HORAS ELA VOLTA? (DER SOMMER MIT MAMA). In diesem Film
untersucht sie die Beziehung zwischen Mutter und Kind aus der Perspektive des rebellischen Sohnes, dessen Welt über Nacht aus den Fugen gerät.
Anna Muylaert Geboren 1964 in São Paulo, Brasilien. Sie studierte von 1980 bis 1984
Kunst und Kommunikation an der Universität São Paulo und arbeitete dann zunächst
als Filmkritikerin und für das brasilianische Fernsehen. Nachdem ihre Kurzfilme in den
Neunzigerjahren erfolgreich auf Festivals liefen, drehte sie insgesamt vier Langfilme,
die mehrfach ausgezeichnet wurden. Ihr Film QUE HORAS ELA VOLTA? gewann 2015
den Panorama Publikumspreis.
Filmografie 1988 Rock Paulista; Kurzfilm 1995 A Origem Dos Bebés Segundo Kiki
Cavalcanti; Kurzfilm 2002 Durval Discos 2009 É Proibido Fumar 2010 Para Aceitá-La,
Continue Na Linha; TV-Film 2012 Chamada a cobrar 2012 E Além De Tudo Me Deixou
Mudo O Violão; TV-Film 2015 Que Horas Ela Volta? 2016 Mãe só há uma
36
Pierre is seventeen and in the middle of puberty. He
plays in a band, has sex at parties and secretly tries on
women’s clothing and lipstick in front of a mirror. Ever
since his father’s death, his mother Aracy has looked
after him and his younger sister Jacqueline, spoiling
them both. But when he discovers that she stole him
from a hospital when he was a new born baby, Pierre’s
life changes dramatically. Overnight, his world falls
apart and his mother Aracy is arrested. His biological
parents Gloria and Matheus have spent seventeen years
searching for him; they are now desperate to make up
for the lost years and spend time with their eldest son,
whom they call Felipe. Observed from a critical distance
by his younger brother Joca, Pierre/Felipe moves in with
his well-heeled new family, who are determined to
mould him according to their ideals. But Pierre has his
own designs for his life.
Director Anna Muylaert won the Panorama Audience
Award in 2015 for QUE HORAS ELA VOLTA? (THE SECOND
MOTHER). In her new work she explores the mother-child
relationship through the eyes of a rebellious son whose
whole world unravels overnight.
Anna Muylaert Born in São Paulo, Brazil in 1964, between 1980 and
1984 she studied art and communication at the University of São
Paulo. She then worked as a film critic and for Brazilian television.
Her short films successfully screened at festivals in the 1990s; she
has since directed four feature films which have won a number of
awards. In 2015, her film QUE HORAS ELA VOLTA? (THE SECOND
MOTHER) won the Panorama Audience Award. Iddrisu loves his life as a medical student in the city. He
is popular and enjoys spending time with his girlfriend.
When he receives the news of his father’s sudden
accidental death, he returns to his village where it takes
time for him to adjust. It has been a long time since
he spoke his native language, Kusaal. The patriarchal
order in the village is also now alien to him and he does
not like his female relatives addressing him as ‘master’.
And yet, as the eldest son, he feels responsible for his
deceased father’s debts and for looking after his family.
Together with Iddrisu, we observe village life which,
although shaped by harsh toiling in the fields and a
daily struggle for survival, also has a certain beauty.
Iddrisu feels increasingly at home in the way of life and
the traditions of his native community but at the same
time he does not want to give up his plans for his future.
Kelly Daniela Norris and TW Pittman carefully accompany
this young man who begins to sense that his education
and experience are also needed in his village and who
has to figure out whether he wants to take on this
considerable task.
Kelly Daniela Norris Born in San Diego, USA in 1984, she studied
film and psychology at Columbia University and is currently
graduating in film at the University of California. Her feature debut
SOMBRAS DE AZUL (Shades of Blue) won the audience award at
Austin Film Festival.
TW Pittman Born in San Francisco, USA in 1984, she studied film
and political science at Columbia University. She is a writer and
producer with Rasquaché Film Productions. u Iddrisu liebt sein Leben als Medizinstudent in der Stadt. Er ist beliebt
und genießt die Stunden mit seiner Freundin. Als er vom plötzlichen Unfalltod seines Vaters hört, kehrt er in sein Heimatdorf zurück und muss sich
dort erst einmal wieder einleben. Schon lange hat er seine Muttersprache
Kusaal nicht mehr gesprochen. Die patriarchalischen Strukturen sind ihm
ebenfalls fremd geworden, von seinen weiblichen Verwandten möchte er
nicht mit Master angesprochen werden. Dennoch fühlt er sich als ältester
Sohn verpflichtet, für die Schulden des Verstorbenen und für seine Familie
aufzukommen. Mit Iddrisu schaut man auf ein dörfliches Leben, das von
harter Feldarbeit und täglichem Überlebenskampf geprägt ist, aber auch
eine gewisse Schönheit in sich birgt. Immer mehr fühlt er sich von den
Strukturen und Traditionen seiner heimatlichen Gemeinschaft aufgefangen, gleichzeitig möchte Iddrisu seine Zukunftspläne nicht aufgeben.
Behutsam begleiten Kelly Daniela Norris und TW Pittman einen jungen
Mann, der spürt, dass seine Bildung und Erfahrung auch im Dorf gebraucht
werden, und der sich darüber klar werden muss, ob er sich dieser großen
Aufgabe stellen möchte.
Kelly Daniela Norris Geboren 1984 in San Diego, USA. Studierte Film und Psychologie
an der Columbia University und promoviert aktuell im Bereich Film an der University
of California. Ihr Spielfilmdebüt SOMBRAS DE AZUL gewann den Publikumspreis des
Austin Film Festivals.
TW Pittman Geboren 1984 in San Francisco. Studierte Film und Politikwissenschaft an
der Columbia University. Autorin und Produzentin der Firma Rasquaché Films.
Filmografie
Kelly Daniela Norris: 2009 Sinnerman; Kurzfilm; Co-Regie: TW Pittman 2013 Sombras
de Azul 2016 Nakom; Co-Regie: TW Pittman
TW Pittman: 2009 Sinnerman; Kurzfilm; Co-Regie: Kelly Daniela Norris 2016 Nakom;
Co-Regie: Kelly Daniela Norris
37
PANORAMA
Cubix 7+8
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
CinemaxX 7
PANORAMA
Sa, 13.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
22:30 Uhr
20:00 Uhr
22:45 Uhr
20:15 Uhr
22:30 Uhr
- Premiere
-
CineStar IMAX® Fr, 12.02. 22:00Uhr
Cubix 9
Sa, 13.02. 17:00 Uhr
CinemaxX 7 Do,18.02. 20:00 Uhr Premiere
CineStar 3
Fr, 19.02. 22:45 Uhr
Cubix 7+8
Sa, 20.02. 20:15 Uhr
Cubix 7+8
So, 21.02. 22:30 Uhr
Chile 2016
82 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch
Großbritannien 2015
86 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Regie, Buch: Alex Anwandter
Kamera: Matías Illanes
Schnitt: Felipe Gálvez
Produzenten: Isabel Orellana Guarello, Alex Anwandter
Darsteller: Sergio Hernández, Andrew Bargsted, Jaime Leiva,
Edgardo Bruna, Gabriela Hernández, Astrid Roldán
Produktion: Araucaria Cine, Santiago (Chile);
5AM Producciones, Santiago (Chile)
Regie, Buch: David Farr
Kamera: Ed Rutherford
Schnitt: Chris Wyatt
Produzentin: Nikki Parrott
Darsteller: David Morrissey, Stephen Campbell Moore,
Clémence Poésy, Laura Birn
Produktion: Cuba Pictures in association with
Tigerlily Productions, London (Großbritannien)
NUNCA VAS A ESTAR SOLO
THE ONES BELOW
YOU’LL NEVER BE ALONE
u Der in sich gekehrte Juan, Manager in einer Schaufensterpuppenfabrik,
Introverted Juan, manager of a mannequin factory,
lives alone with his eighteen-year-old gay son, Pablo.
Whilst Pablo blithely studies dance, Juan is hoping
that, after twenty-five years at the firm, his boss will
consider him for a partnership. When Pablo is badly
wounded in a brutal homophobic attack which sees him
hospitalised, his father realises just how far they have
become estranged. A lack of witnesses and expensive
medical bills force Juan to leave the quiet stability of
his life for good and reposition himself in a world where
there is discrimination. Time and again his efforts come
to nought, until one night on the streets of Santiago he
makes up his own rules in order to save his son.
In March 2012 the murder of an openly gay Chilean man,
Daniel Zamudio, by neo-Nazis, shocked the whole of
Latin America. This incident inspired Alex Anwandter
to make his impressively multi-layered debut.
Demonstrating great sensitivity, he traces in the figure
of the reclusive father the enormous pressure that exists
to adhere to the fixed norms of masculinity – only to
dissolve these norms in Pablo’s dream of living a life
that is vibrantly queer.
Kate and Justin are a successful and affluent couple
who live in the upstairs flat of a London house. They
are expecting their first child. Kate harbours deep-rooted
fears about whether she will be able to cope with family
life. One day, another couple, Jon and Theresa, move
in to the flat below. They are also expecting their first
baby but, in stark contrast to Kate, Theresa is full of joy
at the prospect of imminent motherhood. Kate is soon
entranced by Theresa and embraces their blossoming
friendship. But at a dinner party one night it transpires
that all is not as it seems with the new neighbours.
Shortly afterwards a tragic accident occurs which soon
sees the two couples caught in a nightmare of suspicion
and obsession.
David Farr’s masterful debut describes how the
imminent birth of a child catapults two very different
couples into a psychological reign of terror. Doubts
about the ability to love, anxiety about losing control
of one’s own life and the fear of being alienated from
one’s partner all threaten to destroy their sense of who
they are. A dark fairy tale shot in luminous colours in
which human instincts are laid bare.
Filmografie 2016 Nunca vas a estar solo
Alex Anwandter Born in Santiago de Chile in 1983, he is a filmmaker
and musician who has made critically acclaimed albums and music
videos. The murder of a gay fan in 2012 inspired him to write the
screenplay for NUNCA VAS A ESTAR SOLO (YOU’LL NEVER BE
ALONE). David Farr Born in Guildford, UK in 1969, he has worked for
many years as a playwright and screenwriter and has extensive
experience as artistic director in theatres including London’s Lyric
Hammersmith. He was Associate Director of the Royal Shakespeare
Company from 2009 to 2013. THE ONES BELOW marks his festure
film debut. 38
Foto: Matías Illanes
lebt allein mit seinem 18-jährigen schwulen Sohn Pablo. Während Pablo
unbeschwert Tanz studiert, hofft Juan auf eine Chance, nach 25 Jahren Geschäftspartner seines Chefs zu werden. Als Pablo nach einem brutalen, homophob motivierten Angriff schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert
wird, wird seinem Vater bewusst, wie weit sie sich innerlich voneinander
entfernt haben. Fehlende Tatzeugen und hohe Arztrechnungen zwingen
Juan, die stillen Konstanten seiner Existenz endgültig zu verlassen, um sich
in einer diskriminierenden Realität zu positionieren. Immer wieder laufen
seine Bemühungen ins Leere, bis er in den nächtlichen Straßen Santiagos
seinen eigenen Gesetzen folgt, um seinen Sohn zu retten.
Im März 2012 schockierte die Ermordung des offen schwul lebenden
Chilenen Daniel Zamudio durch Neo-Nazis ganz Lateinamerika. Der Fall
inspirierte Alex Anwandter zu seinem beeindruckend vielschichtigen
Debüt: Mit großem Feingefühl spürt er in der Zurückgezogenheit des
Vaters dem gewaltsamen Druck eingeschworener Männlichkeitsnormen
nach – und löst sie im bunten queeren Lebenstraum Pablos auf.
Alex Anwandter 1983 in Santiago de Chile geboren. Filmemacher und Musiker, der mit
viel beachteten Alben und Videos hervorgetreten ist. Der Mord an einem schwulen Fan
2012 war der Auslöser für das Drehbuch zu NUNCA VAS A ESTAR SOLO.
u Kate und Justin, beruflich erfolgreich und finanziell abgesichert, be-
wohnen die obere Hälfte eines Londoner Stadthauses. Sie erwarten ihr
erstes Kind. Kate ringt mit verborgenen Ängsten, dem Familienleben nicht
gewachsen zu sein. Eines Tages beziehen Jon und Theresa die Wohnung
unter ihnen. Sie trimmen den Garten und stellen ihre Schuhe in makelloser
Ordnung auf der Fußmatte ab. Auch sie erwarten ihr erstes Baby. Anders als
Kate erfüllt die Aussicht auf Mutterschaft Theresa jedoch mit strahlender
Zuversicht. Kate lässt sich von ihr verzaubern und sucht ihre Freundschaft.
Bei einem gemeinsamen Abendessen wirken die neuen Nachbarn verstört.
Kurz darauf macht ein tragischer Zwischenfall die Paare zu Gefangenen
eines von Misstrauen und Obsessionen bestimmten Albtraums.
Virtuos erzählt David Farrs Debüt, wie die bevorstehende Geburt eines
Kindes zwei gegensätzliche Paare in einen psychischen Sturm katapultiert.
Zweifel an der Fähigkeit zu lieben, das Bedürfnis nach Kontrolle über die
eigene Existenz und die Angst, den Kontakt zum Partner zu verlieren,
drohen ihre Identitäten kollabieren zu lassen. Ein düsteres Märchen, das
in leuchtenden Farben den menschlichen Instinkt unter Strom setzt.
David Farr 1969 in Guildford, Großbritannien, geboren. Langjährige Erfahrung als
Theater- und Drehbuchautor. Zahlreiche Tätigkeiten als künstlerischer Leiter am Theater,
u. a. am Lyric Theatre Hammersmith in London. Von 2009 bis 2013 war er Associate
Director der Royal Shakespeare Company. THE ONES BELOW ist sein Langfilmdebüt.
Filmografie 2011 Hanna; Regie: Joe Wright, Drehbuchautor 2013 Coolbox; Kurzfilm
2015 The Ones Below 2016 The Night Manager; TV; Regie: Susanne Bier, Drehbuchautor
39
PANORAMA
International
CineStar 3
Cubix 7+8
International
CinemaxX 7
PANORAMA
So,14.02. 20:00Uhr - Premiere
Mo,15.02. 17:45 Uhr Di, 16.02. 22:45 Uhr Fr,19.02. 17:00Uhr Sa, 20.02. 22:30 Uhr -
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
Colosseum 1
Zoo Palast 2
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Sa, 20.02.
22:30 Uhr
20:15 Uhr
20:00 Uhr
22:30 Uhr
22:00 Uhr
. Premiere
.
.
.
.
Belgien/Frankreich 2016
98 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Französisch
Großbritannien/Deutschland 2015
103 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Regie, Buch: Bouli Lanners
Kamera: Jean-Paul de Zaeytijd
Schnitt: Ewin Ryckaert
Produzenten: Jacques-Henri Bronckart, Olivier Bronckart
Produzentin: Catherine Bozorgan
Darsteller: Albert Dupontel, Bouli Lanners, Suzanne Clément,
Michael Lonsdale, David Murgia, Aurore Broutin,
Philippe Rebbot, Serge Riaboukine, Lionel Abelanski,
Virgile Bramly, Max von Sydow
Produktion: ADCB Films, Paris (Frankreich);
Versus production, Liège (Belgien);
Regie: Omer Fast
Buch: Omer Fast, nach dem Roman von Tom McCarthy
Kamera: Lukas Strebel
Schnitt: Andrew Bird
Produzenten: Natasha Dack Ojumu, Malte Grunert
Darsteller: Tom Sturridge, Cush Jumbo, Ed Speleers,
Danny Webb, Nicholas Farrell, Arsher Ali, Finlay Norman,
Jumayn Hunter, Shaun Prendergast, Rocky Marshall
Produktion: Tigerlily Productions, London (Großbritannien);
Amusement Park Film, Hamburg (Deutschland)
LES PREMIERS, LES DERNIERS
REMAINDER
THE FIRST, THE LAST
u Esther und Willy sind gehandicapt. Und verliebt. Und auf der Flucht.
Vielleicht vor Gilou und Cochise, zwei vierschrötigen, bärtigen Schnüfflern
im Van, die Willys Handy zu orten versuchen? Oder vor dem Mann, der sich
Jesus nennt und entsprechende Wundmale an den Händen vorweist? Vor
den Männern aus einer nahen Lagerhalle, die den Täter suchen, der der
Frau ihres Chefs Gewalt angetan hat? Und wer ist die Mumie im Schlafsack?
In einer kargen, von Strommasten und Straßen zerschnittenen europäischen Landschaft angesiedelt, ist der Film des belgischen Regisseurs Bouli
Lanners ein schräg-schöner Spätwestern, in dem Raubeine ihre zarte Seite
zeigen und die Zusammengehörigkeit zweier Menschen durch das Tragen
von Signaljacken symbolisiert wird. Lakonie trifft auf Liebe, Gewalt auf
Glauben. Michael Lonsdale züchtet Orchideen und der unvergleichliche
Max von Sydow singt als Priester ein Abschiedslied für eine Leiche. Lanners,
der selbst eine Hauptrolle spielt, inszeniert die Geschichte überraschend
und spannungsvoll. Der Film versteckt Hinweise auf den Plot in Gebäuden, Autos und Dialogen. Wer denkt, er habe die Story nach fünf Minuten
durchschaut, der irrt.
Bouli Lanners 1965 in Moresnet-Chapelle, Belgien, geboren. Studium an der Académie
Royale des Beaux-Arts in Liège. Er wurde zuerst als Schauspieler bekannt, ab 1995
wandte er sich der Filmregie zu. Mit LES GÉANTS (2011) nahm er an der Quinzaine
des Réalisateurs in Cannes teil. Der Film wurde mit dem Magritte Award als bester
belgischer Film ausgezeichnet.
Esther and Willy are handicapped. And in love. And on
the run. Perhaps from Gilou and Cochise, two burly,
bearded snoopers in the van who are trying to get
a fix on Willy’s mobile phone? Or from the man who
calls himself Jesus and has the stigmata on his hands
to prove it? Or from the men from a nearby warehouse
who are searching for the perpetrator who has violated
the wife of their boss? And who is the mummy in the
sleeping bag? Set in a sparse European landscape
dissected by electricity pylons and roads, Belgian
director Bouli Lanners’ film is a weirdly beautifully late
western in which roughnecks show their soft side and
the fact that two people belong together is symbolised
by their wearing of high-vis jackets. Terseness meets
love, violence meets faith. Michael Lonsdale cultivates
orchids and the incomparable Max von Sydow as a priest
sings a farewell song to a corpse. Lanners, who also
plays a leading role, directs with a talent for surprise
and excitement. The film hides clues about the plot in
buildings, cars and in the dialogue. And anyone who
thinks they have figured out the story after five minutes
is wrong.
Filmografie Auswahl: 1995 Non, Wallonie ta culture n’est pas morte; Kurzfilm 1996
Les sœurs Van Hoof; Kurzfilm 1999 Travellinckx; Kurzfilm 2001 Muno; Kurzfilm 2005
Ultranova; IFB Panorama 2008 Eldorado 2011 Les Géants 2016 Les premiers, les derniers
Bouli Lanners Born in Moresnet-Chapelle, Belgium in 1965, he
studied at the Académie Royale des Beaux-Arts in Liège and first
worked as an actor before becoming a film director in 1995. His 2011
film LES GÉANTS (The Giants) screened in the Directors’ Fortnight in
Cannes and also won the Magritte Award for Best Film in Belgium. 40
Foto: Kris Dewitte
A man, a black, wheeled suitcase, a street. Suddenly an
object falls out of the sky, hits the man on the head and
puts him into a coma. Shortly after he comes round, he
discovers that he is 8.5 million pounds richer – hush
money, his lawyer says. But for what? This nameless
protagonist, played by Tom Sturridge, has no memory
of the time prior to the accident, anyway.
Israeli video artist Omer Fast’s first feature-length film
is an adaptation of the debut novel by Tom McCarthy,
with whom Fast also collaborated on the screenplay. The
result is a brutal, somnambulistic game of deception
involving truth and dreams. Are the images that
increasingly haunt the protagonist – of a redbrick house,
a boy, and a woman in a headscarf – real memories?
Why is there a strange smell in the house? Able to do as
he pleases as a result of his large windfall, and bereft
of all scruples, he hires a capable accomplice called Naz
who organises actors to re-enact his vague and rare
‘flashbacks’. Every detail must be perfect, right down
to the number of black cats on the roof. Gradually,
increasingly violent images creep into the surreal world
of the protagonist ...
Omer Fast Omer Fast, born in 1972 in Jerusalem, Israel, is a
filmmaker and video artist based in Berlin. He holds a BA in English
from Tufts University, a BFA in Visual Arts from the Boston Museum
School of Fine Arts, and an MFA from Hunter College, City University
of New York. Fast has participated in over 150 international group
and solo shows. His work is represented in several international
collections. u Ein Mann, ein schwarzer Rollkoffer, eine Straße. Plötzlich fällt etwas vom
Himmel, trifft den Mann am Kopf und schickt ihn ins Koma. Kurz nachdem
er aufwacht, ist er um 8,5 Millionen Pfund reicher – Schweigegeld, sagt
sein Anwalt. Aber wofür? Erinnerungen an die Zeit vor dem Unfall hat der
namenlose Protagonist, gespielt von Tom Sturridge, ohnehin nicht mehr.
Der erste Langfilm des israelischen Videokünstlers Omer Fast – eine Adaption des Debütromans von Tom McCarthy, mit dem gemeinsam Fast
auch das Drehbuch schrieb – ist ein somnambul-brutales Vexierspiel
von Wahrheit und Traum. Sind die Bilder von einem roten Ziegelhaus,
einem Jungen, einer Frau mit Kopftuch, die den Protagonisten immer
öfter heimsuchen, echte Erinnerungen? Wieso herrscht im Haus dieser
Geruch? Durch die große Geldsumme zu allem befähigt und sämtlicher
Skrupel beraubt, stellt er einen fähigen Helfershelfer namens Naz ein, der
die vagen und raren „Rückblenden“ für ihn mit Schauspielern nachstellen
lässt. Bis ins Detail perfekt muss alles sein, auch die Anzahl der schwarzen
Katzen auf dem Dach muss stimmen. Doch langsam schleichen sich immer
gewalttätigere Bilder in die surreale Welt der Hauptfigur ...
Omer Fast Omer Fast, geboren 1972 in Jerusalem, Israel, ist Filmemacher und Videokünstler und lebt in Berlin. Er absolvierte einen BA in Englisch an der Tufts University,
ein BFA in Visual Arts an der Boston Museum School of Fine Arts und einen MFA am
Hunter College, City University of New York. Seine Arbeiten waren in mehr als 150 internationalen Ausstellungen vertreten. Seine Arbeiten befinden sich zudem in zahlreichen
internationalen Sammlungen.
Filmografie 2007 The Casting; Videoinstallation 2009 Nostalgia; Videoinstallation 2011
5000 Feet is the Best 2013 Everything That Rises Must Converge; IFB, Forum Expanded
2015 Remainder 2016 Continuity; IFB, Forum Expanded
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PANORAMA
Zoo Palast 2
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
Colosseum 1
So, 14.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
19:30 Uhr
22:30 Uhr
20:15 Uhr
22:30 Uhr
22:30 Uhr
- Premiere
-
Dänemark/Schweden 2016
92 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch, Dänisch, Rumänisch, Norwegisch,
Schwedisch
Julian rosefeldt: manifesto, 2014/2015 © vg bild-Kunst, bonn 2016
Regie: Ali Abbasi
Buch: Maren Louise Käehne, Ali Abbasi
Kamera: Sturla Brandth Grøvlen, Nadim Carlsen
Schnitt: Olivia Neergaard-Holm
Produzent: Jacob Jarek
Darsteller: Ellen Dorrit Petersen, Cosmina Stratan,
Peter Christoffersen, Björn Andrésen, Marianne Mortensen,
Kenneth M. Christensen, Patricia Schumann,
Marlon Kindberg Bach
Produktion: Profile Pictures, Kopenhagen (Dänemark)
SHELLEY
Julian roseFeldt
Manifesto
Hamburger baHnHoF 10. Februar – 10. Juli 2016
– museum Für gegenwart
– berlin
invalidenstrasse 50–51
10557 berlin
www.julianrosefeldtinberlin.de
42
www.smb.museum
Danish couple Louise and Kasper live a secluded life in
close contact with nature. Their house lies in a lonely
spot in a forest by a lake; there is neither electricity nor
mobile phone reception – something Elena, their young
home help from Romania, still has to get used to. Once
in a while she uses the only telephone at the house to
call her young son who is growing up far away with her
parents. Louise is very weak; she has just suffered a
miscarriage and is now no longer able to have children.
In order to realise her greatest dream, to be a mother,
she makes a pact with Elena: if Elena concedes to act
as a surrogate mother and give birth to Louise’s child,
she will be handsomely paid. Elena agrees. But when
the embryo that has been placed in her womb begins
to grow far too quickly, it becomes clear that this is no
ordinary pregnancy. Tensions grow and the two women
lock horns in a bitter power struggle. And the horror
is far from being over with the birth. Dark forces are
unleashed in this genre piece which alludes in its title to
the classic horror film MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN.
Ali Abbasi Born in Tehran, Iran in 1981, he has published several
short stories in Persian. In 2002 he abandoned his studies at Tehran
Polytechnic University and travelled to Europe. He lived in Sweden
where he studied architecture at the Royal Academy of Science in
Stockholm. In 2007 he began to study film directing at the National
Film School of Denmark. He graduated in 2011 with the short film
M FOR MARKUS. Foto: Nadim Carlsen
u Das dänische Paar Louise und Kasper führt ein zurückgezogenes, na-
turverbundenes Leben. Ihr Haus liegt einsam im Wald an einem See, es
gibt weder Strom noch Handyempfang. Daran muss sich Elena, die junge
Haushaltshilfe aus Rumänien, erst einmal gewöhnen. Im Haus gibt es nur
ein Telefon, das sie manchmal benutzt, um ihren kleinen Sohn anzurufen,
der weit weg bei ihren Eltern aufwächst. Louise ist sehr schwach, sie hat
eine Fehlgeburt hinter sich und kann keine Kinder mehr bekommen. Damit
ihr größter Wunsch, Mutter zu sein, doch noch in Erfüllung geht, schließt
sie einen Pakt mit Elena: Sie soll als Leihmutter ihr Kind austragen und
dafür gut bezahlt werden. Elena willigt ein. Doch als der fremde Embryo
in ihrem Körper viel zu schnell heranwächst, wird klar, dass dies keine
normale Schwangerschaft ist. Die Spannungen wachsen, zwischen den
Frauen kommt es zum erbitterten Kräftemessen. Und mit der Geburt
ist der Horror noch lange nicht vorbei. Dunkle Kräfte werden in diesem
Genrestück freigesetzt, das mit seinem Titel auf den Horror-Klassiker MARY
SHELLEY’S FRANKENSTEIN anspielt.
Ali Abbasi Geboren 1981 in Teheran. Veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in persischer Sprache. 2002 brach er sein Studium an der Polytechnischen Universität Teheran
ab und reiste nach Europa. Er lebte in Schweden und studierte Architektur an der Royal
Academy of Science in Stockholm. 2007 begann er ein Regiestudium an der nationalen
Filmschule Dänemarks und schloss es 2011 mit dem Film M FOR MARKUS ab.
Filmografie 2004 The Box; Kurzfilm 2005 Parafin; Kurzfilm 2005 3rd Episode; Kurzfilm
2007 Masum; Kurzfilm 2008 LOVE no.II; Kurzfilm 2008 5 Seconds With Alex; Kurzfilm
2009 Officer Relaxing After Duty; Kurzfilm 2010 Enemy Within; Kurzfilm 2010 In Darkness
There is Light; Kurzfilm 2011 M for Markus; Kurzfilm 2016 Shelley
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PANORAMA
CinemaxX 7
CineStar 3
International
Colosseum 1
CineStar 3
PANORAMA
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Sa, 20.02.
20:00 Uhr
22:45 Uhr
14:00 Uhr
22:30 Uhr
17:45 Uhr
- Premiere
-
CinemaxX 7
CineStar 3
International
Zoo Palast 2
CineStar 3
So, 14.02. 22:30 Uhr - Premiere
Mo,15.02. 20:15 Uhr Di,16.02. 14:00Uhr Sa, 20.02. 17:00 Uhr So, 21.02. 17:45 Uhr -
Südafrika/USA/Deutschland 2016
106 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Kroatien/Serbien 2016
85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Kroatisch
Regie: Oliver Schmitz
Buch: Brian Cox, nach dem Roman von Chris Marnewick
Kamera: Leah Striker
Schnitt: Megan Gill
Produzenten: Anant Singh, Brian Cox
Darsteller: Steve Coogan, Andrea Riseborough, Garion Dowds
Produktion: Videovision Entertainment, Umhlanga
(Südafrika); Distant Horizon, Los Angeles (USA)
Regie: Zrinko Ogresta
Buch: Mate Matišić, Zrinko Ogresta
Kamera: Branko Linta
Schnitt: Tomislav Pavlic
Produzent: Ivan Maloča
Darsteller: Ksenija Marinković, Lazar Ristovski,
Tihana Lazović, Robert Budak, Toni Šestan, Vinko Kraljević,
Alen Liverić, Marija Tadić, Ivan Brkić, Tena Jeić Gajski
Produktion: Interfilm, Zagreb (Kroatien)
SHEPHERDS AND BUTCHERS
u Südafrika 1987. Eine Regennacht in der Nähe von Pretoria. Ein jun-
ger Weißer jagt mit seinem Auto durch die Straßen, fühlt sich von einem
Kleinbus bedrängt. Als beide Fahrzeuge halten und die Bustür sich öffnet,
schießt er auf die Insassen. Die Opfer: sieben schwarze Mitglieder eines
Football Clubs. Der Täter kommt vor Gericht. Leon Labuschagne, 19 Jahre
alt, Wärter im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. Sein Verteidiger
steht auf scheinbar verlorenem Posten, das Todesurteil scheint unabwendbar. Doch er beginnt zu recherchieren, fragt nach, welche Umstände im
Leben des Familienvaters und aktiven Kirchenmitglieds ihn zu dem Amoklauf getrieben haben. Hat der Mord mit Leons Arbeit im Gefängnis zu tun?
Mit der unfassbaren Tatsache, dass er in den letzten beiden Jahren mehr
als 160 Todesurteile mit vollstrecken musste? In seinem Gerichtsdrama,
das nach authentischen Ereignissen gedreht wurde, legt Oliver Schmitz
die traumatischen Erfahrungen eines zum Henkerdienst gezwungenen
Polizeiangestellten bloß. Das Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Schuld, Gewalt und Gegengewalt mündet in ein eindrückliches
Plädoyer gegen die Todesstrafe.
Oliver Schmitz 1960 geboren und in Kapstadt aufgewachsen. Studierte dort Kunst und
gründete in dieser Zeit mit Freunden den Nachtclub Scratch, der zum Treffpunkt einer
ganzen Generation der kreativen und militanten Opposition gegen das Apartheidregime
wurde. 1987 Regiedebüt mit dem Spielfilm MAPANTSULA. Seine Kinofilme wurden auf
internationalen Festivals präsentiert, darunter die Co-Produktion GELIEBTES LEBEN, Südafrikas Beitrag für die Oscar-Nominierung 2010. Als TV-Regisseur an Serien wie TÜRKISCH
FÜR ANFÄNGER und DOCTOR’S DIARY – MÄNNER SIND DIE BESTE MEDIZIN beteiligt.
Filmografie Auswahl: 1988 Mapantsula 1990 Fruits Of Defiance; Dokumentarfilm 1997
Joburg Stories; Dokumentarfilm 2000 Hijack Stories 2006 Doctor’s Diary; TV-Serie 2006
Türkisch für Anfänger; TV-Serie 2007 Paris je t’aime 2010 Allein unter Müttern; TV-Film
2010 Life Above All 2012 Allein unter Nachbarn; TV-Film 2013 Willkommen im Club;
TV-Film 2013 Alle unter einer Tanne; TV-Film 2014 Allein unter Ärzten; TV-Film 2015
Schandfleck; TV-Film 2016 Shepherds and Butchers
44
S ONE STRANE
ON THE OTHER SIDE
South Africa in 1987. A rainy night near Pretoria. A young
white man races his car through the streets and feels
harassed by a minibus. When both vehicles come to
a halt and the door of the bus opens, he fires into the
bus at its occupants. The victims: seven black members
of a football club. The perpetrator is put on trial. Leon
Labuschagne, 19 years old, works as a prison guard in a
high security wing. His defence lawyer would appear to
be fighting a losing battle and a death sentence seems
unavoidable. But then he begins to conduct research and
ask which circumstances in the life of this young father
and active church member could have driven him to run
amok. Do the murders have anything to do with Leon’s
work at the prison? With the incomprehensible fact that,
in the last two years, he has been required to administer
the death penalty no fewer than 160 times? In this
courtroom drama based on actual events, Oliver Schmitz
exposes the traumatic experiences of a police employee
forced to be an executioner. The film’s reflection upon
individual and collective guilt and how violence only
breeds more violence results in an emphatic plea against
the death penalty.
Oliver Schmitz Born in 1960, he grew up in Cape Town, South
Africa, where he studied fine arts. Along with friends, he founded
the Scratch nightclub, a meeting place for a whole generation of
creative and militant opponents to the Apartheid regime. He made
his directing debut in 1987 with the feature MAPANTSULA. Other
features, which have screened at international festivals, include
LIFE ABOVE ALL which he co-produced and which was selected as
South Africa’s Foreign Language Oscar entry in 2010. He has also
directed TV series including TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER (TURKISH
FOR BEGINNERS) and DOCTOR’S DIARY. Vesna, a nurse, lives with her two grown-up children
in Zagreb. Vesna’s son is married and his wife is
expecting their second child; her daughter is engaged,
and all seems well in the world. But their name poses
an obstacle to all of them. When Vesna came to Zagreb
twenty years ago she intended to put behind her
memories of the war in Bosnia in which her husband
Žarko played an active role. But one day the phone rings
out of the blue and Vesna hears Žarko’s voice on the line.
This unleashes in Vesna a mixture of hatred, love, hope
and disgust. Should she trust a man who once caused
her and others such unbearable suffering?
Zrinko Ogresta Born in Virovitica, Croatia in 1958, he studied at the
Academy of Dramatic Art in Zagreb, where he is now professor of
directing. He is a director and screenwriter whose films have won
awards at festivals around the world including at Venice and Karlovy
Vary. He is also a member of the European Film Academy in Berlin. u Die Krankenschwester Vesna und ihre beiden erwachsenen Kinder leben
in Zagreb. Vesnas Sohn ist verheiratet und erwartet ein zweites Kind, die
Tochter ist verlobt, die Welt scheint in Ordnung. Doch der gemeinsame
Nachname steht den Familienangehörigen im Weg. Vor 20 Jahren ist Vesna
nach Zagreb gekommen, um die Erinnerung an den Bosnienkrieg hinter
sich zu lassen, in dem ihr Mann Žarko eine aktive Rolle spielte. Als plötzlich
das Telefon klingelt und eine Stimme sich als Žarko zu erkennen gibt, löst
das in Vesna die unterschiedlichsten Gefühle aus: Hass, Liebe, Hoffnung
und Entsetzen. Soll sie einem Mann, der ihr und so vielen anderen Menschen unerträgliches Leid zugefügt hat, noch einmal vertrauen?
Zrinko Ogresta Geboren 1958 in Virovitica, Kroatien. Er besuchte die Hochschule der
Dramatischen Künste in Zagreb, seither ist er als Regisseur und Drehbuchautor tätig.
Seine Filme erhielten weltweit Preise auf Festivals, u. a. in Venedig und Karlovy Vary.
Er ist Professor für Regie an der Hochschule der Dramatischen Künste in Zagreb und
Mitglied der Europäischen Filmakademie in Berlin.
Filmografie Auswahl: 1984 Vraćam se odmah; Kurzfilm 1985 Zabranjena igračka; Kurzfilm 1986 Konzerva; Kurzfilm 1991 Krhotine 1995 Isprani 1999 Crvena prašina 2003 Tu
2008 Iza stakla 2013 Projekcije 2016 S one strane
45
PANORAMA
CineStar 3
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
PANORAMA
Fr, 12.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
20:15 Uhr
22:30 Uhr
20:15 Uhr
22:30 Uhr
- Premiere
-
CineStar 3
CinemaxX 7
CineStar 3
Cubix 7+8
Fr, 12.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
17:45 Uhr
20:00 Uhr
22:45 Uhr
20:15 Uhr
- Premiere
-
Marokko 2015
94 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Arabisch, Französisch
Israel 2015
88 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Arabisch
Regie, Buch: Hicham Lasri
Kamera: Said Slimani
Schnitt: Mickaël Clouet
Produzenten: Hicham Lasri, Hussein Malki
Darsteller: Jirari Ben Aissa, Latifa Ahrrare, Fehd Benchemsi,
Adil Abatourab, Fairouz Amiri, Jamal Lababssi,
Yassine Sekkal, Salma Eddlimi, Jalila Telmsi, Yahya Fouandi
Produktion: Matrice Media, Rabat (Marokko);
Pan Production, Casablanca (Marokko)
Regie, Buch: Elite Zexer
Kamera: Shai Peleg
Schnitt: Ronit Porat
Produzenten: Haim Mecklberg, Estee Yacov-Mecklberg
Darsteller: Lamis Ammar, Ruba Blal-Asfour, Haitham Omari,
Khadija Alakel, Jalal Masarwa
Produktion: 2-Team Productions, Tel Aviv (Israel)
STARVE YOUR DOG
u Casablanca. Eine verarmte Frau fleht vor der Kamera um ein Erdbeben,
das göttliche Gerechtigkeit über das ausgehungerte Land bringen soll.
Ein Mann fackelt sein Handy ab. Eine tanzende Spaziergängerin hebt
ihren Rock gegen Geld. In einem provisorischen Fernsehstudio bringen
Stunden der Untätigkeit die Techniker eines Filmteams gegeneinander auf.
Bis plötzlich Driss Basri auftaucht, der gefürchtete Innenminister König
Hassans II., der unter dem Terrorregime zahlreiche Menschenrechtsverletzungen zu verantworten hatte.
Basri starb 2007 im Pariser Exil. Hicham Lasris neuer experimenteller KinoEssay schreibt die Fakten um und setzt Basri 15 Jahre unter Hausarrest, bevor er ihn dunkle Geheimnisse der jüngsten Geschichte Marokkos enthüllen
lässt. Seine Bekenntnisse entfachen den Widerstand der TV-Crew und
verdichten sich zu fulminanten visuellen Assoziationen: Virtuos entfalten
Bilder von verwahrlosten Stränden, maroden Gebäude, aufgebrachten
und verwirrten Passanten, Archivclips, Imaginationen, industrielle Sounds
und Gedanken von Shakespeare oder Daft Punk einen psychedelischen
Historie-Bewusstseinsstrom, der eindrucksvoll die aufgewühlte Gegenwart
des Landes reflektiert.
Hicham Lasri Geboren 1977 in Casablanca, Marokko. Nach einem Ökonomie- und
Jurastudium schrieb er Theaterstücke, Romane und Drehbücher, bevor er sich dem
Film zuwandte. Sein Debütfilm THE END (2012) über die letzten Tage König Hassans
wurde von der Kritik gefeiert. In THEY ARE THE DOGS (2013) zog er Parallelen zwischen
dem Arabischen Frühling 2011 und der sogenannten Brotrevolution in Marokko 1981.
Die Arbeit an diesem Film, den der bekannte marokkanische Regisseur Nabil Ayouch
produzierte, wurde von der ACID in Cannes unterstützt. Mit AL BAHR MIN OUARAIKOUM
(THE SEA IS BEHIND) 2015 Gast des Panoramas.
Filmografie 2011 The End 2013 C’est eux les chiens 2014 Al bahr min ouaraikoum; IFB
Panorama 2015 Starve Your Dog
46
SUFAT CHOL
SAND STORM
Casablanca. A poor woman begs for an earthquake to
wreak divine justice on her impoverished country. A
man torches his mobile phone. A woman out for a walk
dances along and lifts up her skirt for money. Hours
spent idling in an improvised television studio make the
technical crew antagonistic – until Driss Basri appears,
King Hassan II’s dreaded interior minister and the man
responsible for countless human rights abuses under
Hassan’s regime of terror. Basri died in exile in Paris in
2007. In his latest experimental cinematic essay Hicham
Lasri rewrites the facts, placing Basri under 15 years of
house arrest before he has him reveal dark secrets
about Morocco’s recent history. His confessions incite
the TV crew to take action and merge into brilliant visual
associations, unfolding into a masterful psychedelic
stream of historical consciousness featuring desolate
beaches, ramshackle buildings, incensed and confused
passers-by, archive footage, imaginings, industrial
sounds and quotes from Shakespeare and Daft Punk that
provides an impressive commentary on the country’s
troubled present.
Hicham Lasri Born in Casablanca, Morocco in 1977, he studied
economy and law then wrote theatre plays, novels and screenplays
before turning to directing. In 2012 he made his debut film THE END,
about the last days of King Hassan, which was critically acclaimed.
In THEY ARE THE DOGS (2013) he drew parallels between the 2011
Arab Spring and the 1981 ‘bread revolts’ in Morocco. The work on
this film, produced by noted Moroccan director Nabil Ayouch, was
supported by the Cannes Film Festival’s ACID programme. His film
AL BAHR MIN OUARAIKOUM (THE SEA IS BEHIND) screened in the
Berlinale Panorama in 2015. A wedding in a Bedouin village in the desert of
southern Israel. Woman and men celebrate and dance
separately whilst the bride sits alone at the edge of the
exuberant gathering. Hostess Jalila is also overwhelmed
and covers up her emotions. It is the wedding of her
husband Sulimann; he is taking a younger woman as
his second wife. On top of that, her oldest daughter, the
self-confident Layla, is also causing her concern: she has
fallen for a boy at her university. Aware that her husband
will not allow this relationship, Jalila forbids Layla from
seeing the boy again. But when Suleimann reacts even
more harshly, she takes up her daughter’s cause.
In her directorial debut, Elite Zexer follows two women
who, in their own way, try to break with outdated
traditions. Whilst Jalila initially adopts a quiet approach,
her daughter chooses instead to go on the offensive.
When this threatens to tear apart the family, it becomes
clear that Layla’s temperament, strength and selfassurance are not enough to overcome the rigid social
structures. Nonetheless, the women standing together
in solidarity could pave the way for more freedom – at
least for the next generation.
u Eine Hochzeit in einem Beduinendorf in der südisraelischen Wüste.
Frauen und Männer feiern und tanzen getrennt. Einsam sitzt die Braut
am Rande der ausgelassenen Gesellschaft. Auch die Gastgeberin Jalila ist
überfordert und überspielt ihre Gefühle. Es ist die Hochzeit ihres Ehemanns
Sulimann, der sich eine zweite, jüngere Frau nimmt. Zudem bereitet ihr
Layla, die älteste Tochter, Kummer: Das selbstbewusste Mädchen hat sich
in einen Mitstudenten verliebt. Jalila weiß, dass ihr Mann diese Verbindung nicht dulden wird. Sie untersagt Layla das Wiedersehen mit dem
Jungen, aber als ihr Mann noch härter reagiert, nimmt sie den Kampf für
die Tochter auf.
In ihrem Regiedebüt folgt Elite Zexer zwei Frauen, die auf eigene Weise
versuchen, mit überkommenen Traditionen zu brechen. Während Jalila
zunächst den stillen Weg geht, wählt ihre Tochter die Offensive. Als die
Familie auseinanderzubrechen droht, wird deutlich, dass Laylas Temperament, ihre Kraft und ihr Selbstbewusstsein nicht genügen, um die
erstarrten Strukturen zu überwinden. Das solidarische Zusammenstehen der Frauen jedoch könnte den Weg zu mehr Freiheit ebnen – für die
nächste Generation.
Elite Zexer Geboren 1980 in Israel. Studierte Film und Fernsehen, Business Management
und Filmregie an der Universität Tel Aviv.
Elite Zexer Born in Israel in 1980, she studied film and television,
business management and film directing at Tel Aviv University. Foto: Vered Adir
Filmografie 2008 Take Note; Kurzfilm 2010 Tasnim; Kurzfilm 2010 Fire Department
Bnei Brak; Kurzfilm 2015 Sufat Chol
47
PANORAMA
International
CineStar 3
Cubix 7
Zoo Palast 1
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Sa, 20.02.
20:00 Uhr
17:45 Uhr
22:30 Uhr
21:30 Uhr
- Premiere
-
Frankreich 2016
97 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Französisch
Panorama
Dokumente
Documentaries
Regie, Buch: Olivier Ducastel, Jacques Martineau
Kamera: Manuel Marmier
Schnitt: Pierre Deschamps
Produzent: Emmanuel Chaumet
Darsteller: Geoffrey Couët, François Nambot
Produktion: Ecce Films, Paris (Frankreich)
THÉO ET HUGO DANS LE MÊME BATEAU
PARIS 05:59
u In einem Sex-Club treffen die Körper von Théo und Hugo aufeinander.
Sie tauschen sich aus, verschwimmen in der Unschärfe eines hemmungslosen Verlangens, nehmen im Wechsel ihrer Blicke Gestalt an, um sich
erneut zu erkunden und zu verlieren. Wenige Momente später zieht es die
beiden jungen Männer nach draußen. Gemeinsam lassen sie sich durch die
leergefegten Straßen im nächtlichen Paris treiben. Unvermittelt werden
sie hier mit einer Realität konfrontiert, die ihre Freiheit und Ziellosigkeit
aushebelt und jedem weiteren Schritt eine Ratlosigkeit von existenziellem
Ausmaß verleiht: Möchten sie mehr voneinander erfahren? Wird Vertrauen
belohnt werden? Was erwartet sie? Mit meisterhaftem Feingefühl lassen
Olivier Ducastel und Jacques Martineau uns daran teilhaben, wie zwei Männer in einer tiefen gegenseitigen Verunsicherung stranden und dennoch
nach Nähe suchen. Ihre beiden Hauptdarsteller verzaubern mit großem
Einfühlungsvermögen und umwerfendem Charme.
Olivier Ducastel Geboren 1962 in Lyon, Frankreich. Er studierte Film und Theater an
der Universität Paris III in Paris. Seit 2013 leitet er die Abteilung Regie an der Fémis.
Jacques Martineau Geboren 1963 in Montpellier, Frankreich. Studium der Literatur,
1994 Promotion über Honoré de Balzac. Seit 1995 Zusammenarbeit mit Olivier Ducastel.
2000 Teddy Award für DRÔLE DE FÉLIX. Zuletzt waren sie 2010 mit L’ARBRE ET LA
FORÊT im Panorama vertreten.
Théo and Hugo encounter each other’s bodies in a sex
club. They talk, things blur into the haziness of unbridled
desire, then take shape for a moment as their gaze
meets before they resume their exploration and lose
themselves anew. A few moments later the two men
feel the need to go outside. Together they drift down the
deserted streets of nocturnal Paris. Suddenly they find
themselves confronted by a sense of reality that wipes
out their freedom and aimlessness and lends each step
an existential helplessness. Do they want to know more
about each other? Will their trust be rewarded? What
are their expectations? Olivier Ducastel and Jacques
Martineau display consummate sensitivity in bringing
us closer to two men as they strive for intimacy in spite of
being stalled by their insecurity. Their two leading actors
delight us with their remarkably intuitive performances
and their incredible charm.
Filmografie Gemeinsame Langfilme: 1998 Jeanne et le garçon formidable 2000 Drôle
de Félix 2002 Ma vraie vie à Rouen 2005 Crustacés & coquillages 2008 Nés en 68 2010
L’arbre et la forêt 2016 Théo et Hugo dans le même bateau
Olivier Ducastel Born in Lyon, France in 1962, he studied film
and theatre at the University of Paris III. He was made head of the
directing department at La Fémis in 2013.
Jacques Martineau Born in Montpellier, France in 1963, he studied
literature and, in 1994, completed a PhD on Honoré de Balzac. He
has been collaborating with Olivier Ducastel since 1995 and they
won a Teddy Award in 2000 for DRÔLE DE FÉLIX (FUNNY FELIX).
Most recently, their film L’ARBRE ET LA FORÊT (FAMILY TREE)
screened in the Berlinale Panorama in 2010. 48
Foto: Maxence Germain
49
PANORAMA DOKUMENTE
film
wir fördern
filmförderung hamburg
schleswig-holstein
www.¤hsh.de
CineStar 7
CineStar 7
Colosseum 1
CineStar 7
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
So, 21.02.
20:00 Uhr
14:30 Uhr
14:30 Uhr
20:00 Uhr
. Premiere
.
.
.
Österreich 2016
88 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Romani, Bulgarisch, Deutsch
Regie, Buch: Patric Chiha
Kamera: Klemens Hufnagl
Schnitt: Patric Chiha
Produzenten: Ebba Sinzinger, Vincent Lucassen
Produktion: WILDart FILM, Wien (Österreich)
BRÜDER DER NACHT
BROTHERS OF THE NIGHT
Vienna as a non-stop nocturnal land and doss house,
the flip side of its daytime persona, devoid of schmaltzy
waltzes and ‘Mozartkugel’ chocolates. The protagonists
of this documentary are young Bulgarian Romani who
have wound up in Vienna due to poverty and the need to
earn money for their families, and who are now offering
their services at a hustler bar called ‘Rüdiger’ in the
working class Margareten district. They wait, smoke,
drink, play pool, dance, show off, fool around like young
bulls, talk about their meagre excesses, their families
and prostitutes, exchange experiences and information
about the ‘bizness’. In the midst of a clash of cultures
and traditions, they lead lives caught between worlds,
between reality and illusion; transitory, deceptive, and
fleeting.
Gus Van Sant meets James Bidgood meets Pasolini:
BROTHERS OF THE NIGHT is a hybrid, imbued with a rich
baroque semi-darkness, deliberately and disturbingly
oscillating between documentary and dramatised
scenes. This is no moralising know-all ballad about
hustlers, but rather a tender and empathetic hymn to
the grim poetry of survival and the solidarity amongst
the ostracised and the outsiders.
Patric Chiha Born in Vienna, Austria in 1975, he studied fashion
design in Paris and then film editing at INSAS film school in Brussels.
He currently lives and works in Paris. He has been making short films
since 2001 and has received many awards. His debut feature film
DOMAINE, starring Beatrice Dalle, premiered at the Biennale in
Venice. His comedy BOYS LIKE US was released in cinemas in 2014. 50
u Wien durchgängig als Nacht-Land und Nachtasyl, als die Kehrseite des
Tag-Bewusstseins, ganz ohne Walzerseligkeit und Mozartkugeln. Die Prota­
gonisten dieser Dokumentation sind junge bulgarische Roma, die Armut
und die Notwendigkeit, für ihre Familien Geld zu verdienen, nach Wien
verschlagen haben, wo sie in der Stricherbar „Rüdiger“ im Arbeiterbezirk
Margareten ihre Dienste anbieten. Sie warten, rauchen, trinken, spielen
Billard, tanzen, prahlen, albern herum wie junge Kälber, reden über ihre
kärglichen Ausschweifungen, über ihre Familien und über Prostituierte,
tauschen Erfahrungen und Informationen über das „bizness“ aus. Im Clash
der Kulturen und Traditionen führen sie ein Leben zwischen den Welten,
zwischen Realität und Illusion, transitorisch, trügerisch und flüchtig.
Gus Van Sant trifft James Bidgood trifft Pasolini: BRÜDER DER NACHT ist
ein in satt-barockes Halbdunkel getränkter Hybrid, der gezielt verstörend
zwischen Dokumentar- und Spielszenen oszilliert. Es ist keine moralisierende, besserwisserische Stricherballade, sondern eine zärtliche, empathische
Hymne an die furchtbare Poesie des (Über-)Lebens und an die Solidarität
unter Geächteten und Außenseitern.
Patric Chiha Geboren 1975 in Wien. Studierte Mode in Paris, dann Filmschnitt an der
INSAS in Brüssel. Er lebt und arbeitet in Paris. Seit 2001 produziert er Kurzfilme, die
vielfach ausgezeichnet wurden. Sein erster langer Spielfilm DOMAINE mit Beatrice
Dalle wurde 2009 bei der Biennale di Venezia gezeigt. 2014 kam seine Komödie BOYS
LIKE US ins Kino.
Filmografie 2001 De Vienne; Dokumentarfilm 2002 Albertine!; Kurzfilm 2004 Casa
ugalde; Kurzfilm 2005 Le jardin; Kurzfilm 2005 Les messieurs; Dokumentarfilm 2006
Home 2007 0ù se trouve le chef de la prison?; Kurzfilm 2009 Domaine 2012 Sol LeWitt;
Kurzfilm 2014 Boys like us 2016 Brüder der Nacht
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PANORAMA DOKUMENTE
CineStar 7
Cubix 7
CineStar 7
CineStar 7
Fr, 12.02.
So, 14.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
14:30 Uhr
17:30 Uhr
17:00 Uhr
11:45 Uhr
PANORAMA DOKUMENTE
- Premiere
-
CineStar 7
CineStar 7
Cubix 7
CineStar 7
So, 14.02.
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Fr, 19.02.
20:00 Uhr Premiere
12:00 Uhr
17:30 Uhr
20:00 Uhr
Brasilien 2016
106 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Portugiesisch,
Indonesisch, Italienisch, Englisch
USA/Frankreich 2015
82 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Englisch
Regie, Buch: Marcos Prado
Kamera: Marcos Prado
Schnitt: Alexandre Lima
Produzenten: Marcos Prado, José Padilha
Produktion: Zazen Produções, Rio de Janeiro (Brasilien)
Regie: Laura Israel
Kamera: Lisa Rinzler, Ed Lachman
Schnitt: Alex Bingham
Produzentinnen: Melinda Shopsin, Laura Israel
Produktion: Assemblage Films, New York (USA)
CURUMIM
u Das Leben von Marco „Curumim“ Archer änderte sich schlagartig, als
DON’T BLINK – ROBERT FRANK
Robert Frank is reluctant to allow himself to be wired
up to a microphone; one of the world’s most renowned
photographers does not want to pose in front of another
person’s lens – and simply leaves the frame. This scene
from an early interview already reveals much about his
personality and his understanding of art. Bent over
his early photographs, which capture daily life on the
margins of American society, he explains his approach.
‘It’s best’ he says, ‘if people don’t notice that you are
photographing them.’ His portraits are snapshots that
capture the moment – in the truest sense of the term
– whether they depict the lives of London bankers,
Welsh miners or rock stars like the Stones. Robert Frank
opens up in front of the camera of his long-standing
collaborator and editor Laura Israel and looks back, selfconfidently but also self-deprecatingly, at his life and
work. The film shows us an artist in action; the witness
of an era who remembers the years with Jack Kerouac
and Allen Ginsberg – with whom he made films in the
cadences of the Beat generation. Robert Frank: always
a maverick and anarchist – in any situation that life
throws at him.
u Unwillig lässt sich Robert Frank mit einem Mikrofon verdrahten; ei-
Laura Israel Born in New Jersey, USA in 1957, she studied film at
New York University, directing numerous music videos and founding
her own production company Assemblage alongside her studies.
She has produced work for, among others, Robert Frank, John Lurie,
Lou Reed, Patti Smith, Keith Richards, Sonic Youth and New Order.
Her feature debut WINDFALL premiered at the Toronto International
Film Festival. Laura Israel Geboren 1957 in New Jersey, USA. Filmstudium an der New York University.
Drehte schon während des Studiums zahlreiche Musikvideos und gründete ihre eigene
Firma Assemblage. Zu ihren Auftraggebern gehören neben Robert Frank u. a. John
Lurie, Lou Reed, Patti Smith, Keith Richards, Sonic Youth und New Order. Ihr Debütfilm
WINDFALL feierte auf dem Toronto International Film Festival Premiere.
Filmografie 2006 Estamira; Dokumentarfilm 2012 Paraísos Artificiais 2015 Brasil x
Brasil; Dokumentarfilm 2016 Curumim
Marcos Prado Born in Rio de Janeiro, Brazil in 1961, he is a
director and producer. His documentary ESTAMIRA, about a
homeless woman suffering from schizophrenia, was successful
at international festivals. He is one of the producers of TROPA DE
ELITE (THE ELITE SQUAD, directed by José Padilha) which won the
Golden Bear at the Berlinale in 2008. 52
Foto: Angelita Muxfeldt
Foto: Lisa Rinzler
die Polizei auf dem internationalen Flughafen von Jakarta 13,5 Kilo Kokain
in seinem Drachensegler sicherstellte. Zunächst gelang ihm die Flucht.
16 Tage hielt er sich in Indonesien versteckt, bevor er verhaftet und zum
Tode verurteilt wurde. Elf Jahre später, am 17. Januar 2015, wurde er wegen
Drogenhandels hingerichtet.
Mit einer versteckten Kamera hielt Marco seinen Gefängnisalltag fest und
bat Regisseur Marcos Prado um Unterstützung für diese Dokumentation.
Interviews mit Freunden, Fotografien, Briefe und Telefongespräche geben
eindrucksvoll Einblick in sein Leben. Marco lässt uns an seiner Angst und an
seinem täglichen Kampf um Zuversicht teilhaben. Unermüdlich unterhält
er seine Zellengefährten mit humorvollen Darbietungen. Fehlende familiäre Bindungen, seine Suche nach Halt in Freundschaften, die Begeisterung
fürs Paragleiten, Abenteuerlust – kritisch reflektiert Marco stellvertretend
für eine ganze Generation junger Brasilianer die Achterbahnfahrt seines
Lebens: ein leidenschaftlicher Aufruf zu mehr Selbstvertrauen in einer
Welt, in der unmenschliche Gewalt die Machtsysteme der Reichen sichert.
Marcos Prado Geboren 1961 in Rio de Janeiro. Regisseur und Produzent. Sein Dokumentarfilm ESTAMIRA über eine an Schizophrenie erkrankte Obdachlose war auf
internationalen Festivals erfolgreich. Er gehört zu den Produzenten von TROPA DE
ELITE (THE ELITE SQUAD, Regie: José Padilha), der auf der Berlinale 2008 mit dem
Goldenen Bären ausgezeichnet wurde.
Marco ‘Curumim’ Archer’s life changed abruptly when
police at Jakarta airport seize 13.5 kilogrammes of
cocaine hidden in his hang-glider. At first he managed
to escape, hiding out in Indonesia for sixteen days before
being arrested and sentenced to death. Eleven years
later, on 17 January 2015, he was executed for drug
dealing.
Using a hidden camera, Marco recorded his daily life
in prison and asked director Marcos Prado to help
him make this documentary. Interviews with friends,
photographs, letters and telephone conversations
provide an extraordinary insight into his life and allow
us to share his fear and his daily battle to maintain hope.
Marco proves to be a tireless entertainer, delighting his
cell-mates with humorous performances. His lack of
family ties, his search for supportive friendships, his
enthusiasm for hang-gliding and his love of adventure
– Marco reflects critically upon the roller-coaster ride
that has been his life – a life that is at the same time
representative of a whole generation of young Brazilians.
A passionate appeal for more self-confidence in a world
in which inhumane violence ensures the hegemony of
the rich.
ner der weltweit renommiertesten Fotografen möchte nicht vor einem
fremden Objektiv posieren. Er geht aus dem Bild heraus. Diese Szene, die
aus einem frühen Interview mit ihm stammt, sagt bereits einiges über
seine Persönlichkeit – und über sein Kunstverständnis: Über seine frühen Fotografien gebeugt, die den amerikanischen Alltag am Rand der
Gesellschaft festhalten, erklärt er seine Vorgehensweise. „Am besten“,
sagt er, „bekommen die Menschen gar nicht mit, dass man sie im Visier
hat.“ Bei seinen Porträts handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um
Momentaufnahmen aus dem Leben von Bankern aus London, walisischen
Minenarbeitern oder Rockstars wie den Stones. Vor der Filmkamera von
Laura Israel, seiner langjährigen Mitarbeiterin und Cutterin, öffnet sich
Robert Frank, lässt sein Leben und Werk selbstbewusst und selbstironisch
Revue passieren. Man erlebt einen Künstler in Aktion, einen Zeitzeugen,
der sich an die Jahre mit Jack Kerouac und Allen Ginsberg erinnert, mit
denen er Filme im Tonfall der Beatgeneration realisierte. Robert Frank
erweist sich als Querdenker und Anarchist in allen Lebenslagen.
Filmografie Dokumentarfilme: 2010 Windfall 2015 Don’t Blink – Robert Frank
53
PANORAMA DOKUMENTE
CineStar 7
CineStar 7
Colosseum 1
CineStar 7
Colosseum 1
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Fr, 19.02.
So, 21.02.
17:00 Uhr
22:30 Uhr
16:00 Uhr
22:30 Uhr
14:30 Uhr
PANORAMA DOKUMENTE
- Premiere
-
Schweiz/Deutschland 2016
100 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Estnisch, Spanisch, Griechisch, Englisch
Regie, Buch: Jan Gassmann
Kamera: Ramon Giger
Schnitt: Miriam Märk, Roland von Tessin, Jacques l’Amour
Produzenten: Lisa Blatter, Jan Gassmann
Produktion: 2:1 Film, Zürich (Schweiz)
CineStar 7
CineStar 7
Colosseum 1
CineStar 7
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Sa, 20.02.
17:30 Uhr
22:30 Uhr
14:30 Uhr
20:00 Uhr
- Premiere
-
Rumänien/USA 2015
75 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Farbe & Schwarz-Weiß
Rumänisch, Englisch
Regie, Buch: Livia Ungur, Sherng-Lee Huang
Schnitt: Sherng-Lee Huang
Mit: Livia Ungur, Patrick Duffy
Produktion: Ungur&Huang, New York (USA)
EUROPE, SHE LOVES
u Man könnte denken, dass in Zeiten, in denen die EU politisch auseinan-
HOTEL DALLAS
One might think that, in times when the EU is drifting
apart politically, its people would also have contrasting
worries. EUROPE, SHE LOVES interweaves the stories
of four couples on the edge of Europe: Siobhan and
Terry in Dublin want to live without drugs; in Tallinn,
Veronika wants Harri to get on better with her son Artur;
Penny wants to leave Thessaloniki and the older Niko
to work in Italy, and newly enamoured Juan and Caro
in Seville barely think about the future. Their everyday
lives are full of similar problems and their relationships
are an escape from the social and economic woes of
their countries. Excessive parties and drug-taking are
all par for the course and the protagonists have no
qualms about allowing the camera to observe intimate
moments right up to the point of sex. Jan Gassmann
and cinematographer Ramon Giger get impressively
close to these couples and succeed in episodically
capturing the essence of their personal circumstances
in just a few images. Following their feature film OFF
BEAT (Panorama, 2011), they again explore attitudes to
life, this time recording in semi-documentary intimacy
the sensitivities of a generation of twentysomethings
in Europe.
In communist Rumania in the 1980s the US television
series Dallas provided the only window on the capitalist
world and at the time it seemed as if all of Rumania’s
population were glued to their TV screens. Ilie and his
daughter Livia are also great fans of the series. Livia’s
father Ilie sees in the figure of ruthless oil tycoon
J. R. Ewing the perfect role model for his own devious
dealings, while Livia falls in love with actor Patrick Duffy
who plays Bobby Ewing. After the collapse of the socialist
system Ilie builds Hotel Dallas – and subsequently uses
it to embezzle millions in taxes. Livia however finds
herself drawn to the land of freedom and moves to the
USA. Years later she decides to return to her native land:
she wants to take her teenage heartthrob Duffy on an
odyssey across Rumania to show him just how ‘Dallas
capitalism’ has left its mark on this post-communist
country.
In their feature debut, artists Livia Ungur and SherngLee Huang, who are a couple, combine dramatised
scenes with documentary, using the techniques of
experimental film and music video narratives in order
to unfold a multi-layered and often surreal parable about
Communism, childhood and the power of art.
Filmografie 2003 With 500 Rupees tu Heaven; Kurzfilm 2007 Chrigu; Dokumentarfilm,
IFB Forum 2011 Off Beat; IFB Panorama 2012 Style Wars 2; Dokumentarfilm 2013 Karma
Shadub; Co-Regie, Dokumentarfilm 2015 Heimatland; Episodenfilm 2016 Europe,
She Loves
Jan Gassmann Born in Zurich in 1983, he first began working with
the Swiss film collective VideoGang. In 2002 and 2003 his films won
at the Viper Festival in Basel. He made documentaries in South
America and India before studying documentary film directing
and television journalism at the University of Television and Film
Munich. His documentary CHRIGU screened in the Berlinale Forum
in 2007 and his feature debut OFF BEAT in the Panorama in 2011.
His documentary KARMA SHADUB (co-directed by Ramon Giger)
won the Grand Prix at Visions du Réel, Nyon in 2013. Livia Ungur Livia Ungur was born in Rumania in 1979. She studied at
the Yale School of Art and collaborates with her husband Sherng-Lee
Huang as the artist duo Ungur & Huang.
Sherng-Lee Huang Born in Tennessee, USA in 1979, his first brush
with film was making comedies for his Quiet Library YouTube
channel. His work as part of the Ungur & Huang artist duo has
been exhibited worldwide. HOTEL DALLAS marks the pair’s
feature film debut. 54
Foto: lüthje schneider hörl FILM
derdriftet, auch die Menschen unterschiedliche Sorgen haben. EUROPE,
SHE LOVES verwebt die Geschichten von vier Paaren an den Rändern
Europas: Siobhan und Terry in Dublin wollen ohne Drogen leben; in Tallinn
hofft Veronika, dass sich Harri besser mit ihrem Sohn Artur versteht; Penny
will Thessaloniki und den älteren Niko verlassen, um in Italien zu arbeiten;
und Juan und Caro in Sevilla, frisch verliebt, denken kaum an die Zukunft.
Der Alltag bringt allen ähnliche Probleme und die Beziehungen sind eine
Flucht in die Privatheit vor den sozialen und wirtschaftlichen Problemen
ihrer Heimatländer. Exzessive Partys und Drogenkonsum sind für alle
selbstverständlich, und sie lassen die Kamera an intimen Momenten bis
zum Sex teilhaben. Jan Gassmann und Kameramann Ramon Giger gelingt
es, eine eindrucksvolle Nähe zu den Paaren aufzubauen und mit wenigen
Bildern die Essenz von deren Lebensumständen episodisch zu erfassen.
Nach dem Spielfilm OFF BEAT (Panorama 2011) nehmen sie sich erneut
eines Lebensgefühls an, diesmal in einer halbdokumentarischen Annäherung an die Befindlichkeiten der Generation zwischen 20 und 30 in Europa.
Jan Gassmann Geboren 1983 in Zürich, aufgewachsen in Langnau. Begann beim Schweizer Filmkollektiv VideoGang. War 2002 und 2003 Gewinner beim Viper-Festival, Basel.
Er drehte Dokumentarfilme in Südamerika und Indien, bevor er Dokumentarfilmregie
und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München
studierte. Seinen Dokumentarfilm CHRIGU präsentierte das Berlinale Forum 2007, sein
Spielfilmdebüt OFF BEAT das Berlinale Panorama 2011. Sein Dokumentarfilm KARMA
SHADUB (Co-Regie: Ramon Giger) wurde 2013 auf dem Dokumentarfilmfestival in
Nyon ausgezeichnet.
u Im kommunistischen Rumänien der Achtzigerjahre ist die US-Fern-
sehserie DALLAS das einzige Fenster zur kapitalistischen Welt, und die
Bevölkerung klebt kollektiv am Bildschirm. Auch Ilie und seine Tochter Livia
sind Fans. Der Vater findet im skrupellosen Ölbaron J. R. Ewing ein Vorbild
für seine eigenen krummen Geschäfte, während Livia sich in den Darsteller
des Bobby, Patrick Duffy, verliebt. Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Systems baut Ilie das Hotel Dallas, mit dem er Steuermillionen
veruntreut, während es Livia ins Land der Freiheit, in die USA, zieht. Jahre
später kehrt sie in die Heimat zurück, um ihrem Jugendschwarm Duffy auf
einer Reise quer durch Rumänien zu zeigen, wie der „Dallas-Kapitalismus“
das postkommunistische Land geprägt hat.
In seinem Langfilmdebüt verbindet das Künstlerpaar Livia Ungur und
Sherng-Lee Huang inszenierte und dokumentarische Szenen mit Techniken
des Experimentalfilms und erzählenden Musikvideos, um eine vielschichtige und oft auch surreale Parabel auf Kommunismus, Kindheit und die
Macht der Kunst zu erzählen.
Livia Ungur 1979 in Rumänien geboren. Studium an der Yale School of Art. Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Sherng-Lee Huang als Künstlerpaar Ungur & Huang.
Sherng-Lee Huang 1979 in Tennessee, USA, geboren. Erste Filmerfahrung mit Comedys
für die YouTube Quiet Library. Die Arbeiten des Duos Ungur & Huang wurden weltweit
präsentiert. HOTEL DALLAS ist der erste Langfilm der beiden Künstler.
Filmografie
Livia Ungur: 2015 Prodigal 2015 Pagliacci 2016 Hotel Dallas
Sherng-Lee Huang: 2015 Prodigal; Co-Regie, Kurzfilm 2015 Pagliacci; Co-Regie, Kurzfilm
2016 Hotel Dallas
55
PANORAMA DOKUMENTE
CineStar 7
CineStar 7
Cubix 7
CineStar 7
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Do,18.02.
Sa, 20.02.
17:00 Uhr
12:00 Uhr
17:30 Uhr
14:30 Uhr
- Premiere
-
Niederlande 2015
72 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Mandarin, Englisch
6 6TH B e r l i n a l e
Regie, Buch: Sophia Luvarà
Kamera: Ton Peters
Schnitt: Diego Gutierrez
Produzenten: Iris Lammertsma, Boudewijn Koole
Produktion: Witfilm, Amsterdam (Niederlande)
Films funded by MDM
“Alone in Berlin” Cornerstone Films/Marcel Hartmann
INSIDE THE CHINESE CLOSET
CompeTiTion
Forum
Alone in Berlin
Havarie
Soy Nero
Deadweight
24 Weeks
G e n e r aT i o n K p luS
by Vincent Perez
by Rafi Pitts
by Anne Zohra Berrached
by Philip Scheffner
by Axel Koenzen
Visit us at the eFm
european Film market
Martin-Gropius-Bau
FOCUS GERMANY,
Stand 17,
T: +49 (0) 30 400425413
Fortune Favors the
Brave
Andy’s father knows that his son is gay but, determined
to conform to social conventions, he urges him to find a
lesbian who is willing to marry him. Cherry has already
entered into a bogus marriage, but now her parents
expect their only daughter to provide them with a
grandchild so that they can finally put an end to their
neighbours’ gossiping. In China, gay men and lesbians
are under enormous pressure to spare their parents the
perceived shame of having an unmarried child without
offspring. Homosexuality may no longer be illegal,
but understanding for a life lived outside traditional
heterosexual norms is rare.
Director Sophie Luvarà sensitively accompanies Andy
and Cherry in their often absurd attempts to do the right
thing: bogus gay-lesbian marriage markets, agencies
for surrogate mothers, price lists for the adoption of
newborns and their constantly carping parents who
will simply not let up. Both Cherry and Andy succeed
in carving out a little piece of freedom. But they also
know that their personal coming out will, in turn, force
their parents into a closet, since they do not want to
acknowledge their children’s homosexuality in public.
by Norbert Lechner
www.mdm-online.de
56
Sophia Luvarà Born in Reggio Calabria, Italy in 1982, she studied
medical biotechnology at the University of Turin where she also
began a doctrate in cancer research. In 2007 she switched disciplines
to study documentary filmmaking at the London Film Academy. She
has since directed a number of independent documentaries. INSIDE
THE CHINESE CLOSET is her first feature-length documentary. u Andys Vater weiß zwar, dass sein Sohn homosexuell ist, aber er will
unbedingt den gesellschaftlichen Konventionen genügen und drängt
ihn, eine heiratswillige Lesbe zu finden. Cherry ist bereits eine Scheinehe
eingegangen, aber nun verlangen die Eltern von ihrer einzigen Tochter
endlich einen Enkel, damit die Nachbarn aufhören zu tratschen. Der Druck
auf Schwule und Lesben in China ist groß, den Eltern die gefühlte Schande
eines unverheirateten Kindes ohne Nachkommen zu ersparen. Zwar ist
Homosexualität nicht mehr illegal, aber Verständnis für ein Leben außerhalb der traditionellen Heterosexualität ist rar.
Einfühlsam begleitet Regisseurin Sophia Luvarà Andy und Cherry auf ihrer
Suche nach dem richtigen Weg, die manchmal absurde Züge annimmt:
schwul-lesbische Scheinehe-Märkte, Agenturen für Surrogatmütter,
Preislisten für die Adoption Neugeborener und die ständig nörgelnden
Eltern, die nicht locker lassen. Beide, Cherry und Andy, schaffen es, sich
ein Stückchen Freiheit zu erobern. Aber sie wissen auch, dass ihr eigenes
Coming-out wiederum ihre Eltern zum Versteckspiel zwingt, weil die
sich nicht öffentlich zur Homosexualität ihrer Kinder bekennen wollen.
Sophia Luvarà Geboren 1982 in Reggio Calabria, Italien. Studierte medizinische
Biotechnologie an der Universität Turin und begann ein Promotionsstudium in der
Krebsforschung. 2007 brach sie ihr Studium ab, um an der London Film Academy Dokumentarfilm zu studieren. Realisierte eine Reihe unabhängiger Dokumentarfilme. INSIDE
THE CHINESE CLOSET ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm.
Filmografie 2009 Lost in Shanghai; Kurzfilm 2010 Pixelated Relations; Kurzfilm 2011
The Great Mafia Orange Squeeze; Kurzfilm 2011 Road to Fureidis; Kurzfilm 2015 Inside
The Chinese Closet
57
PANORAMA DOKUMENTE
PANORAMA DOKUMENTE
CineStar 7
Colosseum 1
CineStar 7
CineStar 7
Cubix 7
CineStar 7
CineStar 7
Cubix 7
Colosseum 1
CineStar 7
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
Sa, 20.02.
22:30 Uhr
16:00 Uhr
20:00 Uhr Premiere
14:30 Uhr
17:30 Uhr
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Mo,15.02.
Sa, 20.02.
So, 21.02.
20:00 Uhr
12:00 Uhr
17:30 Uhr
14:30 Uhr
17:00 Uhr
- Premiere
-
Schweden/USA 2016
95 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch
Großbritannien 2016
95 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Koreanisch, Englisch
Regie: Sara Jordenö
Buch: Sara Jordenö, Twiggy Pucci Garçon
Kamera: Naiti Gámez
Schnitt: Rasmus Ohlander
Produzenten: Annika Rogell, Lori Cheatle
Produktion: Story, Stockholm (Schweden);
Hard Working Movies, New York (USA)
Regie: Rob Cannan, Ross Adam
Schnitt: Jim Hession
Produzentin: Natasha Dack Ojumu
Mit: Choi Eun-hee, Shin Sang-ok
Produktion: Tigerlily Productions, London (Großbritannien)
KIKI
u 25 Jahre nachdem PARIS IS BURNING, Teddy-Gewinner 1991, dem
Berlinale-Publikum die Ballroom-Szene in New York nahe brachte, gibt
uns KIKI Einblicke in die Welt der heutigen jungen black LGBT-Community,
wirft einen Blick auf die Bälle, bei denen die Teilnehmenden in VoguingWettbewerben um Trophäen kämpfen, und lässt deren Protagonisten
über ihre Wünsche und ihren Alltag berichten. Anders als zur Zeit von
PARIS IS BURNING entstehen diese Bälle nicht aus der Subkultur, sondern
werden von queeren Jugendhilfeprogrammen organisiert. Es fällt auf, wie
aufgeklärt die Jugendlichen heutzutage genderpolitische Fragen diskutieren und wie selbstverständlich sie mit Begriffen wie Heteronormativität
und Geschlechterdekonstruktion umgehen. Mögen sich die Stadt, die
Strukturen und das genderpolitische Bewusstsein seit den Achtzigern
verändert haben, geblieben ist die Sehnsucht nach Akzeptanz und einem
sicheren Ort, an dem jeder seine Einzigartigkeit zelebrieren kann. Auch
wenn das Coming-Out für einige der Protagonisten heute leichter zu sein
scheint und die Homo-Ehe in den USA durchgesetzt ist, bringt Co-Autor
Twiggy Pucci Garçon es auf den Punkt: „There is so much left to fight for.“
Sara Jordenö Geboren 1974 in Umeå, Schweden. Medienkünstlerin und Dokumentarfilmerin, deren Arbeiten regelmäßig auf internationalen Festivals präsentiert werden,
darunter DIAMOND PEOPLE, eine Langzeitstudie um eine Diamantengrube in Nordschweden. Seit 2012 Zusammenarbeit mit Twiggy Pucci Garçon. KIKI ist ihr erster langer
Dokumentarfilm. Sie lebt und arbeitet in New York und Göteborg.
THE LOVERS AND THE DESPOT
Twenty-five years after PARIS IS BURNING, the 1991
Teddy Award-winning film that brought Berlinale
audiences closer to New York’s ballroom scene, KIKI
provides an insight into the world of today’s young
black LGBT community, by taking a look at the balls
where participants of voguing competitions compete for
trophies, and by listening to proponents talking about
their dreams and their lives. In contrast to the time when
PARIS IS BURNING was made, these balls are no longer
born of a subculture but are instead organised by queer
youth welfare organisations. The enlightened manner
in which the young people discuss gender-political
questions today and how naturally they use terms such
as heteronormativity and gender deconstruction is
striking. The city, the social structures and the genderpolitical consciousness may have changed since the
1980s but what remains is the desire for acceptance
and a safe place to celebrate one’s individuality. Even
if coming out would seem to be easier today for some
of the protagonists and same-sex marriages are now
legalised in the US, co-writer Twiggy Pucci Garçon puts
it straight: “There is so much left to fight for.”
Filmografie 2001 Videoactive; Kurzfilm 2004 The Pool; Kurzfilm 2016 Kiki
Sara Jordenö Born in Umeå, Sweden in 1974, she is a visual artist
and documentary filmmaker whose work has regularly featured at
international festivals, including DIAMOND PEOPLE, a long-term
study of a diamond mine in the north of Sweden. She has been
collaborating with Twiggy Pucci Garçon since 2012. KIKI is her first
feature-length documentary. She currently lives and works in New
York and Gothenburg. 58
Foto: Naiti Gámez
In the 1950s director Shin Sang-ok and actress Choi Eunhee were the dream couple of South Korea’s film industry.
Their joint career ended in divorce in 1978. Whilst on a
business trip to Hong Kong, Choi was abducted by the
North Korean secret service – by order of North Korea’s
film-loving president Kim Jong-il. A few months later,
her ex-husband Shin was also kidnapped. While Choi was
treated like a guest of honour in North Korea, Shin was
imprisoned until he decided to feign compliance with the
regime. After five years of incarceration, he was reunited
with Choi and appointed head of the North Korean film
authority because Kim Jong-il was determined to shine
in the international arena. Together, the actress and the
director made films that also screened internationally. Soon
they were considered to be so loyal and true to the party
line that they were even sent to attend festivals abroad.
But, as experienced filmmakers, they wrote a twist into the
screenplay of their lives which took Kim Jong-il by surprise.
Now, Choi Eun-hee tells their incredible story with the help
of audio tapes that she and Shin recorded during their time
in North Korea and managed to smuggle abroad.
Rob Cannan Born in London in 1978, he has worked in various roles
on feature films, shorts and music videos including as associate
producer on the docu-drama GHOSTS (2007, Nick Broomfield. Rob
made his directing debut with THREE MILES NORTH OF MOLKOM
which won an audience award at the British Independent Film
Awards. He is currently consulting on a fiction remake of this film
which is slated to be directed by Dan Mazer in the summer of 2016.
Ross Adam Born in London in 1979, he has worked as a director,
cinematographer and editor on short films, music videos, art
installations, commercials and corporate videos and is also a
photographer. Rob and Ross have already collaborated on many
projects. u In den Fünfzigerjahren waren der Regisseur Shin Sang-ok und die
Schauspielerin Choi Eun-hee das Traumpaar der südkoreanischen Filmindustrie. Ihre gemeinsame Karriere endete 1978 mit der Scheidung. Auf
einer Geschäftsreise nach Hongkong wurde Choi vom nordkoreanischen
Geheimdienst entführt – im Auftrag des filmbegeisterten Präsidenten Kim
Jong-il. Auch ihr Ex-Mann Shin wurde wenige Monate später verschleppt.
Während Choi in Nordkorea wie ein Ehrengast hofiert wurde, war Shin
inhaftiert, bis er beschloss, dem Regime seine Kooperation vorzuspielen.
Nach fünf Jahren Haft traf er Choi wieder und wurde zum Chef der Filmbehörde ernannt, denn Kim Jong-il wollte unbedingt im internationalen
Rampenlicht glänzen. Gemeinsam drehten die beiden Filme, die auch
international liefen, und galten bald als so loyal und linientreu, dass sie auf
Festivals ins Ausland geschickt wurden. Aber als erfahrene Filmemacher
hatten sie eine Wendung in das Drehbuch ihres Lebens geschrieben, die
Kim Jong-il überraschte. Choi Eun-hee erzählt diese unglaubliche Geschichte, unterstützt von Tonband-Kassetten, die sie und Shin während
ihrer Zeit in Nordkorea aufnahmen und ins Ausland schmuggeln konnten.
Rob Cannan Geboren 1978 in London. Arbeitete in verschiedenen Funktionen bei
Spielfilmproduktionen, Kurzfilmen und Musikvideos, u. a. als Associate Producer von
des Doku-Dramas GHOSTS (2007). Sein Regiedebüt THREE MILES NORTH OF MOLKOM
gewann den Publikumspreis der British Independent Film Awards. Aktuell ist er beratend
an einem Remake des Stoffes beteiligt, der im Sommer 2016 unter der Regie von Dan
Mazer verfilmt werden soll.
Ross Adam Geboren 1979 in London. Arbeitete als Regisseur, Kameramann und Cutter
an Kurzfilmen, Musikvideos, Kunstinstallationen, Werbespots und Firmenvideos und
ist auch als Fotograf tätig.
Beide haben bereits mehrfach zusammengearbeitet.
Filmografie
Rob Cannan: 2008 Three Miles North of Molkom 2016 The Lovers and the Despot;
Co-Regie Ross Adam
Ross Adam: 2016 The Lovers and the Despot; Co-Regie Rob Cannan
59
PANORAMA DOKUMENTE
PANORAMA DOKUMENTE
International
CineStar 7
Colosseum 1
CineStar 7
CineStar 7
CineStar 7
Cubix 8
CineStar 7
So,14.02. 17:00 Uhr Premiere
Mo,15.02. 14:30 Uhr
Di, 16.02. 14:30 Uhr
Sa, 20.02. 22:30 Uhr
So, 14.02.
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Sa, 20.02.
17:00 Uhr
22:30 Uhr
18:00 Uhr
17:00 Uhr
- Premiere
-
USA/Deutschland 2016
108 Min. ∙ DCP ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Englisch
Litauen/Deutschland/Frankreich/Ukraine 2016
96 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Russisch
Regie: Fenton Bailey, Randy Barbato
Kamera: Huy Truong, Mario Panagiotopoulos
Schnitt: Langdon F. Page
Produzenten: Katharina Otto-Bernstein, Sara Bernstein,
Mona Card
Mit: Robert Mapplethorpe, Edward Mapplethorpe,
Fran Lebowitz, Brice Marden, Debbie Harry, Ken Moody,
Robert Sherman, Gloria von Thurn und Taxis,
Carolina Herrera, Brooke Shields
Produktion: Film Manufacturers, New York (USA);
HBO, New York (USA); World of Wonder, Los Angeles (USA)
Regie, Buch: Mantas Kvedaravicius
Kamera: Mantas Kvedaravicius, Vadim Ilkov, Slava Tsvetkov
Produzenten: Uljana Kim, Mantas Kvedaravicius
Produktion: Studio Uljana Kim, Vilnius (Litauen);
Extimacy Films, Vilnius (Litauen)
MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES
u Er war ein Katalysator und Erheller, aber auch ein Skandalmagnet. Sehr
MARIUPOLIS
He was a catalyst and an illuminator, but also a magnet
for scandal. From an early age Robert Mapplethorpe
had but one goal which he single-mindedly pursued:
to ‘make it’ not just as an artist but also as an art
celebrity. He could not have picked a better time: it is
the Manhattan of Warhol’s Factory, of Studio 54 and,
following the Stonewall riots, an era of unbridled
hedonistic sexuality. His first solo exhibition in 1976
already unveils his topics: erotic depictions, flowers
and portraits. He is gaining notoriety through his
series of explicitly sexual photographs from the gay
sadomasochistic scene as well as nude pictures of
black men.
Fenton Bailey and Randy Barbato, who took part in the
Panorama in 2003 and 2005, were given unrestricted
access to Mapplethorpe’s archives for their documentary
MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES in which
this exceptional artist talks candidly about himself
in recently discovered interviews. At the same time,
the testimonials of friends, lovers, family members,
celebrities and models help paint quite a critical
picture of this complex key figure of twentieth century
photography.
Mariupol lies in eastern Ukraine, where the Kalmius river
flows into the Sea of Azov. The city, which is centred
round the steel works, seems calm but the encroaching
conflict between pro-Russian rebels and Ukrainian
government forces is tangible everywhere. A theatre
ensemble is rehearsing a piece to commemorate Victory
Day on 9 May; as they put their hearts into practising
their song and dance routines, they hope their city will
not be seized on the opening night. The daughter of a
cobbler tries her hand at being a war reporter in front
of a camera while her father discusses his faith with
his female customers. The fishermen hope, as usual,
for a good catch. In spite of the explosions that can be
heard all around the city’s perimeters, life goes on,
accompanied by the pealing bells from the Orthodox
Church and the squealing of the tram.
Following his sensitive and moving film BARZAKH
(Panorama 2011), which depicted the search for a
man gone missing in Chechnya, director Mantas
Kvedaravicius trains his camera once more on a conflict
zone and observes and accompanies the people who live
there. Everyday life develops a poetry of its own, which
occasionally can seem absurd.
u Mariupol in der Ost-Ukraine, an der Mündung des Kalmius ins Asowsche
Filmografie Gemeinsame Filme, Auswahl: 1997 Drop Dead Gorgeous: The Power of
HIV Positive Thinking; Dokumentarfilm 1998 Party Monster: The Shockumentary; Dokumentarfilm 2000 The Eyes of Tammy Faye; Dokumentarfilm 2000 101 Rent Boys; Dokumentarfilm 2002 Monica in Black and White; Dokumentarfilm 2003 Party Monster; IFB
Panorama 2005 Inside Deep Throat; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2011 The Strange
History of Don’t Ask, Don’t Tell; Dokumentarfilm 2011 Becoming Chaz; Dokumentarfilm
2014 I Am Britney Jean; Dokumentarfilm 2016 Mapplethorpe: Look at the Pictures
Fenton Bailey and Randy Barbato have made a large number of
documentaries about icons and celebrities of the gay and lesbian
underground. Their documentary INSIDE DEEP THROAT screened
in the Berlinale Panorama in 2005. Several of their films have been
presented at the Sundance Film Festival, including BECOMING CHAZ
in 2011. They won the IDA Pioneer Award in 2014. Mantas Kvedaravicius Born in Lithuania, he has an MA in cultural
anthropology from the University of Oxford and a PhD from the
University of Cambridge. His academic and cinematic interests
lie in absence, materiality and body in their performative and
political manifestations. His last project was the award-winning
documentary essay BARZAKH. Mantas Kvedaravicius Geboren in Litauen. Er studierte Kulturanthropologie in Oxford
und promovierte in Cambridge. Sein akademisches und filmisches Interesse gilt dem
politischen und performativen Ausdruck von Körper, Materialität und Abwesenheit.
Seine letzte Arbeit war der preisgekrönte dokumentarische Essay BARZAKH.
60
Foto: Robert Mapplethorpe Foundation. Used by permission.
früh schon hatte Robert Mapplethorpe ein Ziel, das er bedingungslos
verfolgte: „to make it“ und nicht nur Künstler, sondern auch Kunststar zu
sein. Der Zeitpunkt ist günstig, es ist das Manhattan von Warhols Factory,
des Studio 54 und einer nach den Stonewall-Unruhen hedonistisch ausgelebten Sexualität. Bereits seine erste Einzelausstellung (1976) breitet seine
Themen aus: erotische Darstellungen, Blumen und Porträts. Berühmtberüchtigt wird er durch eine Serie von Sex-Fotos aus dem schwulen
SM-Milieu und Nacktaufnahmen von Schwarzen.
In der Dokumentation MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES von
Fenton Bailey und Randy Barbato, die bereits 2003 und 2005 PanoramaAuftritte hatten, und für ihren neuen Film unbeschränkten Zugang zu
Mapplethorpes Archiven bekamen, spricht der Ausnahmekünstler in neu
entdeckten Interviews offen über sich selbst. Zugleich zeichnen die Aussagen von Freunden, Lovern, Familienmitgliedern, Berühmtheiten und
Modellen ein durchaus kritisches Bild dieser komplexen Schlüsselfigur
der Fotografie des 20. Jahrhunderts.
Fenton Bailey und Randy Barbato drehten eine ganze Reihe von Dokumentarfilmen
über Ikonen und Prominente des schwulen und lesbischen Undergrounds. Im Berlinale Panorama zeigten sie 2005 die Dokumentation INSIDE DEEP THROAT. Sie waren
mehrfach beim Sundance Film Festival vertreten, u. a. mit BECOMING CHAZ (2011).
2014 wurden sie mit dem IDA Pioneer Award ausgezeichnet.
Meer. Die Stadt, deren Zentrum die Stahlwerke sind, wirkt ruhig, aber der
sich nähernde Konflikt zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee ist überall greifbar. Eine Theatergruppe, die ein Stück zum
Tag des Sieges am 9. Mai einstudiert, wünscht sich, dass die Stadt nicht
zur Premiere eingenommen wird, während sie hingebungsvoll Tanz- und
Gesangsszenen probt. Die Tochter des Schusters übt sich vor der Kamera
als Kriegsreporterin, während ihr Vater bei der Arbeit mit seinen Kundinnen
über seinen Glauben spricht. Und die Angler und Fischer hoffen, wie immer,
auf einen guten Fang. Denn auch wenn rund um die Stadt Detonationen
zu hören sind, das Leben geht weiter, begleitet vom Glockengeläut der
orthodoxen Kirche und dem Quietschen der Straßenbahn.
Nach dem sensiblen und ergreifenden Film BARZAKH (Panorama 2011), der
die Suche nach einem in Tschetschenien verschwundenen Mann schilderte,
wendet sich Regisseur Mantas Kvedaravicius erneut einem Konfliktgebiet
zu und beobachtet und begleitet die Menschen dort. Der Alltag entwickelt
eine eigene Poesie, die gelegentlich auch absurd erscheint.
Filmografie 2011 Barzakh; IFB Panorama 2016 Mariupolis
61
PANORAMA DOKUMENTE
International
CineStar 7
Colosseum 1
CineStar 7
Sa,13.02. 17:00 Uhr
So, 14.02. 14:30 Uhr
Mo,15.02. 16:00 Uhr
Fr, 19.02. 17:00 Uhr
- Premiere
-
EUROPA CINEMAS ENCOURAGES DIVERSITY
ON EUROPEAN SCREENS
Deutschland 2016
90 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Deutsch
Regie, Buch: Jochen Hick
Kamera: Jochen Hick, Nicolai Zörn
Schnitt: Thomas Keller
Produzent: Jochen Hick
Produktion: Galeria Alaska Productions, Hamburg
(Deutschland)
DER OST-KOMPLEX
THE GDR COMPLEX
kern umstritten, ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht. Jochen Hick,
der bereits mit mehreren Filmen im Panorama vertreten war, porträtiert
mit Mario Röllig einen Zeitzeugen, begleitet ihn zu seinen Eltern und
ehemaligen Kollegen, zu den Stationen seiner Flucht und seiner Inhaftierungen. Röllig wurde 1987 in Ungarn wegen versuchter Republikflucht
festgenommen und 1988 von der BRD freigekauft. Heute hält er regelmäßig Vorträge vor Schulklassen und gibt ehrenamtlich Führungen im zur
Gedenkstätte umgewandelten Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen.
Dabei ist Hick stets nah dran, trotzdem auf Neutralität bedacht, beobachtet
und stellt immer wieder Fragen aus dem Off. Bei Konfrontationen mit
Sympathisanten der ehemaligen DDR, die Röllig gezielte Geschichtsverfälschung vorwerfen, wird am deutlichsten, dass der Kampf um die
Deutungshoheit über die Geschichte der DDR mit Tabus besetzt und mit
individuellen Traumata belastet ist.
Jochen Hick Geboren 1960 in Darmstadt. 1981 bis 1987 Filmstudium an der Hochschule
für bildende Künste in Hamburg und in Bologna. Freier Autor, Journalist, Regisseur und
Produzent für Kino und Fernsehen. 1994 Gründung der eigenen Produktionsfirma Galeria
Alaska Productions. 2007 bis 2010 Chefredakteur und stellvertretender Programmdirektor beim TV-Sender TIMM. 2013 mit OUT IN OST-BERLIN – LESBEN UND SCHWULE
IN DER DDR zu Gast im Panorama.
Even now, twenty-five years after German reunification,
historians are still debating whether the GDR was an
illegitimate state. In his current work, Jochen Hick,
several of whose films have screened in the Panorama,
tells the story of ex-GDR citizen Mario Röllig. Hick
accompanies him as he visits his parents and his
former colleagues but also the sites of his attempted
flight from the GDR and his incarceration. Röllig was
arrested in Hungary in 1987 for attempting to flee
the German Democratic Republic; in 1988 the Federal
Republic of Germany purchased his freedom. Today
he regularly talks about his experiences in schools; he
also volunteers as a guide at the former Stasi prison in
Hohenschönhausen in Berlin that is now a memorial.
Hick stays close to his subject at all times but remains
neutral, instead observing and asking questions from
behind the camera. In confrontations with GDRsympathisers Rölling is accused of distorting history
and it becomes abundantly clear that the battle to have
the last word on how the history of the GDR should be
interpreted is riddled with taboos and fraught with
individual traumas.
Filmografie Auswahl: 1992 Willkommen im Dom; Kurzfilm, IFB Panorama 1995 Menmaniacs – The Legacy of Leather; IFB Panorama 1998 Sex/Life in L.A.; Dokumentarfilm, IFB
Panorama 2000 No One Sleeps; IFB Panorama 2003 Ich kenn keinen; Dokumentarfilm, IFB
Panorama 2005 Cycles of Porn; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2008 EAST/WEST – Sex
& Politics; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2009 The Good American; Dokumentarfilm,
IFB Panorama 2013 Out in Ost-Berlin – Lesben und Schwule in der DDR; Dokumentarfilm,
IFB Panorama 2016 Der Ost-Komplex
Jochen Hick Born in Darmstadt, Germany in 1960, he studied
film at the University of Fine Arts of Hamburg and also in Bologna
between 1981 and 1987. He is a freelance writer, journalist, director
and producer for film and television. In 1994 he founded his own
production company, Galeria Alaska Productions. Between 2007 and
2010 he was editor-in-chief and deputy director of programming
at TIMM television channel. OUT IN OST-BERLIN - LESBEN UND
SCHWULE IN DER DDR (Out in East Berlin - Lesbians and Gays in
the GDR) screened in the Berlinale Panorama in 2013. 62
Foto: Jochen Hick
FOR 13 YEARS, NETWORK EXHIBITORS HAVE BEEN AWARDING
THE EUROPA CINEMAS LABEL TO THE BEST EUROPEAN FILMS
AT MAJOR EUROPEAN FESTIVALS.
LABEL JURY - 2016 BERLINALE PANORAMA
LABEL PARTNER FESTIVALS
GRETA AKCIJONAITE - Kino Pasaka (Vilnius) - LITHUANIA
MATHIAS HOLTZ - Folkets Hus och Parker (Stockholm) - SWEDEN
MALGORZATA KUZDRA - Kino Muza (Poznan) - POLAND
TORSTEN RAAB - Puschkino (Halle) - GERMANY
Berlinale Panorama
Cannes Quinzaine des Réalisateurs
Karlovy Vary Int. Film Festival
Festival del film Locarno
Venice Days
41 COUNTRIES - 626 CITIES - 1,048 CINEMAS - 2,558 SCREENS
www.europa-cinemas.org
President: Nico Simon
General Director: Claude-Eric Poiroux
Head of International Relations: Fatima Djoumer - [email protected]
Press: Charles McDonald - [email protected]
63
★Bronx(Paris) www.bronx.fr - Photo: © Blue Monday.
u Auch 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist unter Histori-
PANORAMA DOKUMENTE
PANORAMA DOKUMENTE
International
CineStar 7
Cubix 8
Colosseum 1
Cubix 7
CineStar 7
CineStar 7
HAU 1
CineStar 7
Cubix 7
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Fr, 19.02.
So, 21.02.
17:00 Uhr Premiere
12:00 Uhr
17:45 Uhr
14:30 Uhr
17:30 Uhr
Fr, 12.02.
Sa, 13.02.
Sa, 13.02.
Mi,17.02.
Fr, 19.02.
20:00 Uhr Premiere
14:30 Uhr
20:00 Uhr
22:30 Uhr
17:30 Uhr
Niederlande/Belgien 2016
83 Min. ∙ DCP ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Englisch
Großbritannien/USA 2016
96 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Englisch
Regie: Ester Gould, Reijer Zwaan
Kamera: Reinout Steenhuizen
Schnitt: Dorith Vinken
Produzenten: Rosan Boersma, Denis Wigman,
Sander Verdonk, Ester Gould, Reijer Zwaan
Produktion: CTM Docs, Hilversum (Niederlande);
The Other Room, Amsterdam (Niederlande)
Regie, Buch: Aaron Brookner
Kamera: André Döbert, Gregg de Domenico
Schnitt: Masahiro Hirakubo
Produzentin: Paula Vaccaro
Mit: William S. Burroughs, Jim Jarmusch, Robert Wilson,
Tom DiCillo, Sara Driver, Brad Gooch, Madonna,
James Grauerholz, Darryl Pinckney, Frederic Mitterrand
Produktion: Pinball London, London (Großbritannien)
STRIKE A POSE
u 1990 suchte Superstar Madonna für ihre „Blond Ambition“-Tour Per-
former, die sich mit Vogueing auskannten. Aus zahllosen Bewerbern
wurden die schwulen Tänzer Salim, Kevin, Carlton, José, Luis und Gabriel ausgewählt, und als einziger Hetero der Breakdancer Oliver. Die Tour
wurde von einem Filmteam begleitet, und die Musikerin inszenierte sich
als Mutterfigur der Bühnenfamilie. Die Jungs fanden schnell Fans unter
homosexuellen Jugendlichen, die sie als Vorbilder ansahen, während die
Tour zu Madonnas Bekenntnis für die schwule Befreiung und die Akzeptanz von Aids wurde. Doch die heile Welt zerbrach, als Gabriel, Kevin und
Oliver gegen das unerwünschte Outing klagten, das sie durch den Film IN
BED WITH MADONNA erlebten. Gabriel starb 1995 an Aids, die anderen
verfolgten weiter ihre beruflichen Karrieren. 25 Jahre nach der gemeinsamen Zeit treffen sich die sechs Männer, und es werden Geheimnisse
gelüftet, die lange zurückgehalten wurden. Den Filmemachern gelingt
es, die Geschichten der sehr unterschiedlichen Tänzer zu erzählen, wobei
sie die offiziellen Versionen behutsam in Frage stellen, um sich zum Kern
der Wahrheit vorzuarbeiten.
Ester Gould Geboren 1975 in Schottland. Studierte Journalismus und Film in Amsterdam
und New York. Ihr Dokumentarfilm SHOUT (Co-Regie: Sabine Lubbe Bakker) wurde 2010
auf dem Dokumentarfilmfest in London ausgezeichnet.
Reijer Zwaan 1981 in Amsterdam geboren, Schauspielstudium am New Yorker Lee
Strasberg Theatre Institute, danach Politikstudium in Amsterdam und New York. Er ist
stellvertretender Chefredakteur bei „Nieuwsuur“, der wichtigsten Nachrichtensendung
in den Niederlanden.
UNCLE HOWARD
For her ‘Blond Ambition’ tour in 1990, pop superstar
Madonna was looking for performers who knew how
to vogue. Out of countless hopefuls, the gay dancers
Salim, Kevin, Carlton, José, Luis and Gabriel were chosen
along with breakdancer Oliver, the only straight guy. The
tour was accompanied by a film crew and Madonna cast
herself in the role of mother figure of her stage family.
The boys soon found fans among homosexual youths
who saw them as role models, while the tour came to
epitomise Madonna’s commitment to gay liberation
and the acknowledgement of AIDS. But the idyll fell
apart when Gabriel, Kevin and Oliver sued against their
involuntary outing as gay men brought about by the film
IN BED WITH MADONNA. In 1995 Gabriel died of AIDSrelated illness, while the others continued to pursue
their professional careers. Now, twenty-five years
after their time together, the six surviving performers
are reunited and long-buried secrets are aired. The
filmmakers excel at telling the stories of these very
different dancers whilst carefully calling into question
the official version of events in order to edge closer to
the truth.
After Howard Brookner, director of two documentaries
and a feature film, died from AIDS related illnesses at
the age of 34 in 1989, his slender oeuvre was in danger
of being forgotten – until his nephew Aaron decided
to preserve his uncle’s legacy and to digitalise his first
film, the cult classic BURROUGHS: THE MOVIE (1983).
This endeavour led to the discovery of a number of
other gems stored in the godfather of Beat’s legendary
‘bunker’ in New York’s Bowery district. This rich archive
of material, shot by film maniac Brookner from 1978 until
the end of the 1980s, represents a unique document
of the decade’s incredibly vibrant art and gay scene in
downtown New York.
Aaron Brookner’s film UNCLE HOWARD takes us on an
adventurous, artistic and very personal journey back in
time, accompanied by conversations with both relatives
and his uncle’s close friends (including Robert Wilson,
Jim Jarmusch, Brad Gooch and James Grauerholz). The
resulting film is a powerful and loving portrait of an
artist who left this world far too soon.
Filmografie
Ester Gould: 2005 Adreline; Kurzfilm 2007 Soy Optimista; Co Regie 2007 50 Cents;
Kurzfilm 2008 Sick Of It All; Kurzfilm 2009 Still Going Strong; Kurzfilm 2010 Shout;
Dokumentarfilm, Co-Regie: Sabine Lubbe Bakker 2010 Starring David; Kurzfilm 2012
Cathleen’s Turn; Dokumentarfilm 2013 Tough Cookies; Dokumentar Serien 2015 A
Strange Love Affair With Ego; Dokumentarfilm 2016 Strike a Pose
Reijer Zwaan: 2016 Strike a Pose
Ester Gould Born in Scotland, UK in 1975, she studied journalism
and film in Amsterdam and New York. Her debut feature
documentary SHOUT (co-directed by Sabine Lubbe Bakker) won
the prize for Best Film at the London International Documentary
Film Festival in 2010.
Reijer Zwaan Born in Amsterdam, the Netherlands in 1981, he
studied acting at the Lee Strasberg Theatre & Film Institute in New
York and then politics in Amsterdam and New York. He is deputy
editor-in-chief for ‘Nieuwsuur’ (Newshour), the main current affairs
programme in the Netherlands. Aaron Brookner Born in New York City, USA in 1981, he is a director
and screenwriter. His debut film THE SILVER GOAT (2012) was the
first feature film created exclusively for the iPad. The discovery of
the archives of his uncle, director Howard Brookner, allowed him to
oversee the restoration of Brookner’s cult classic BURROUGHS: THE
MOVIE (1983), about William S Burroughs, as a producer. His artistic
output also includes a number of video installations. 64
Foto: Lisa Guarnieri
Foto: Ryan Muir
u Nachdem Howard Brookner, Regisseur von zwei Dokumentar- und
einem Spielfilm, 1989 im Alter von 34 Jahren an den Folgen von Aids
gestorben war, drohte sein schmales Lebenswerk in Vergessenheit zu
geraten. Sein Neffe Aaron nahm sich vor, das Erbe des Onkels zu bewahren
und dessen ersten Film, den Kultfilm BURROUGHS: THE MOVIE (1983) zu
digitalisieren. Diese Arbeit führte zur Entdeckung einer Reihe weiterer
Schätze, die rund 30 Jahre im mythenumwobenen „Bunker“ des BeatLiteratur-Paten in der New Yorker Bowery lagerten. Ein reiches Archiv an
Material, das der Filmbesessene zwischen 1978 bis Ende der Achtzigerjahre
drehte, und einzigartiges Dokument der unglaublich vitalen New Yorker
Downtown-Kunst- und Schwulenszene dieser Dekade.
Aaron Brookners Film UNCLE HOWARD schildert eine abenteuerliche,
künstlerische und sehr persönliche Reise zurück, begleitet von Unterhaltungen mit Familienangehörigen und engen Freunden seines Onkels
(darunter Robert Wilson, Jim Jarmusch, Brad Gooch und James Grauerholz).
Das Ergebnis ist ein liebevolles und intensives Porträt dieses allzu früh
verstorbenen Unvollendeten.
Aaron Brookner 1981 in New York City geboren, Regisseur und Drehbuchautor. Sein
Filmdebüt THE SILVER GOAT (2012) war der erste ausschließlich für das iPad geschaffene
Spielfilm. Die Entdeckung der Archive seines Onkels, des Regisseurs Howard Brookner,
ermöglichte es ihm, die Restaurierung von dessen Kult-Klassiker BURROUGHS: THE
MOVIE (1983) über William S. Burroughs als Produzent zu betreuen. Zu seinen künstlerischen Arbeiten zählen auch Videoinstallationen.
Filmografie 2004 The Black Cowboys; Kurzfilm 2012 The Silver Goat 2016 Uncle Howard;
Dokumentarfilm
65
PANORAMA DOKUMENTE
PANORAMA DOKUMENTE
CineStar IMAX So,14.02. 22:00Uhr CineStar 7
Mi,17.02. 20:00 Uhr - Premiere
CineStar 7
Do,18.02. 14:30 Uhr -
CineStar 7
CineStar 7
Cubix 7
CineStar 7
Republik Korea 2016
98 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Koreanisch
Israel/Großbritannien 2016
84 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Hebräisch, Englisch
Regie, Buch: Lee Dong-ha
Kamera: Jeong Cheol-min
Schnitt: Um Yoon-zoo
Produzent: Kim Min-kyung
Produktion: Bandal Doc. Chingusai, Seoul (Republik Korea)
Regie, Buch: Tomer Heymann, Barak Heymann
Co-Regie: Alexander Bodin Saphir
Kamera: Itai Raziel
Schnitt: Ron Omer, Ido Mochrik, Roi Turnoy
Produzenten: Barak Heymann, Tomer Heymann,
Alexander Bodin Saphir
Produktion: Heymann Brothers Films, Tel Aviv (Israel);
Breaking Productions, London (Großbritannien)
®
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Mo,15.02.
Do,18.02.
17:00 Uhr
22:30 Uhr
20:15 Uhr
22:30 Uhr
- Premiere
-
WEEKENDS
u Jedes Wochenende probt der schwule Männerchor G-Voice in Seoul,
und das seit 2003. Als eine Art Gegenpol zur koreanischen Gesellschaft, die
von Homophobie geprägt ist, thematisiert er den homosexuellen Alltag auf
intelligente und humorvolle Weise. Für das zehnjährige Jubiläum planen
die Mitglieder ihr erstes großes Konzert mit anspruchsvollen Arrangements, kreativen Choreografien und vielen neuen Stücken. Das stellt die
Amateursänger auf eine harte Bewährungsprobe, denn bei manchen ist
der Enthusiasmus größer als die Stimmsicherheit, während andere die ehrenamtliche Organisationsarbeit aufreibt. Neben der Konzertvorbereitung
engagiert sich G-Voice auch politisch und singt für Gleichberechtigung
und gegen Diskriminierung, und das nicht nur auf LGBTQ-Demos.
Regisseur Lee Dong-ha gelingt es, beinahe beiläufig einen Einblick in
das schwule Leben in Korea zu geben. Er begleitet Chormitglieder und
Organisatoren auch nach den Proben, wenn beim Essen die Gespräche
persönlicher werden. Die Stücke von G-Voice, gefilmt im Stil schicker Musikvideos, kommentieren unter anderem die Erfahrungen der Männer
mit der Gesellschaft, mit ihren konservativen Familien und mit schwuler
Lebensfreude.
Lee Dong-ha 1977 in Busan, Südkorea, geboren. Studierte in Seoul Kulturwissenschaften. Arbeitete als TV-Regisseur. WEEKENDS ist sein erster langer Dokumentarfilm.
Filmografie 2011 Zenith 2016 Weekends
66
WHO’S GONNA LOVE ME NOW?
Every weekend the gay male choir G-Voice rehearses
in Seoul – as they have been doing since 2003. The
choir, being a kind of antidote to homophobic Korean
society, makes the everyday lives of gay men its
theme in an intelligent and humorous way. For their
tenth anniversary, the members are planning to give
their first big concert with ambitious arrangements,
creative choreographies and many new pieces. This
really puts these amateur singers to the test because
the enthusiasm of some members outweighs their
vocal abilities, whilst others work themselves into the
ground as voluntary organisers. Besides preparing for
their big day, G-Voice are also politically active, singing
for equality and serenading against discrimination, and
not just at LGBTQ demos.
Director Lee Dong-ha succeeds, almost incidentally,
in giving an insight into gay life in Korea. He also
accompanies choir members and organisers after the
rehearsals, when conversations become more personal
over a meal. Filmed in the style of glossy music videos,
G-Voices’ set-pieces provide a commentary, among other
things, on the men’s experiences of Korean society, their
conservative families and a gay joy of life.
Lee Dong-ha Born in Busan, South Korea in 1977, he studied cultural
sciences in Seoul and has worked as a television drama director.
WEEKENDS is his first feature-length documentary. Saar has never fulfilled his parents’ expectations. Ever
since he defied the rules of his kibbutz and was barred
from the settlement community seventeen years ago, as
far as his family is concerned, he simply does not exist.
He left Israel to live freely as a gay man in London. When
a three-year relationship ended, he threw himself into an
excess of sex and drugs until he was diagnosed with HIV
and was forced to rethink his life. He has finally found
a home singing in the London Gay Men’s Chorus where
music is giving him the courage for a reunion with his
family.
This film provides a sensitive, humorous and charming
record of how the now forty-year-old protagonist and
his estranged parents and siblings set off to confront
their disagreements and fears. Unexpected warmth and
deep rejection become equally challenging. Incidentally,
Saar’s intensely personal story also illuminates the
fascinating diversity of a communal way of life that
is pervaded by culture and religion; he also inspires us
with the sincerity of his search for his identity. The film’s
numerous energetic and emotional choral scenes lend
passionate expression to his message.
Tomer and Barak Heymann Born in 1970 (Tomer) and 1976
(Barak) in Kfar Yedidia, Israel, these brothers have made over
20 documentaries and series together. They have recently been
honoured with retrospectives in cities including New York, Buenos
Aires, São Paulo, Tel Aviv as well as in Europe. Both teach at Israeli
film schools. u Saar hat den Erwartungen seiner Eltern nie entsprochen. Seit er sich
vor 17 Jahren den Regeln seines Kibbuz widersetzte und von der Siedlungsgemeinschaft ausgeschlossen wurde, war er für seine Familie nicht
mehr existent. Er verließ Israel, um in London ein freies schwules Leben
zu beginnen. Nach dem Ende einer dreijährigen Partnerschaft suchte er
exzessive Sex- und Drogenabenteuer, bis er HIV-positiv getestet wurde
und gezwungen war, sein Dasein zu überdenken. Im London Gay Men’s
Chorus hat er schließlich ein Zuhause gefunden und schöpft dort aus der
Musik den Mut für eine Wiederbegegnung mit seiner Familie.
Einfühlsam, mit Humor und Charme dokumentiert der Film, wie sich der
inzwischen Vierzigjährige und seine ihm entfremdeten Eltern und Geschwister auf den Weg machen, sich gemeinsam ihren Zerwürfnissen und
Ängsten zu stellen. Unerwartete Nähe und tiefe Zurückweisung werden zur
Herausforderung. Beiläufig beleuchtet Saars sehr persönliche Geschichte
auch die faszinierende Vielfalt kulturell und religiös geprägter kollektiver
Lebensweisen und inspiriert zur aufrichtigen Identitätsfindung. Zahlreiche energetisch aufgeladene Chorszenen verleihen dieser Botschaft
leidenschaftlich Ausdruck.
Tomer und Barak Heymann Die 1970 und 1976 in Kfar Yedidya, Israel, geborenen
Brüder haben gemeinsam mehr als 20 Dokumentarfilme und Serien produziert. In
den letzten Jahren wurden ihnen eine Reihe von Retrospektiven gewidmet, unter
anderem in New York, Buenos Aires, São Paulo und Tel Aviv sowie in Europa. Beide
lehren an Filmschulen in Israel.
Filmografie
Tomer Heymann: 2000 Ad Hachatuna Ze Yaaavor 2001 Tomer Ve-hasrutim 2003 Aviv
2006 Bubot Niyar; IFB Panorama 2006 Gesher Al Havadi; Co-Regie Barak Heymann
2007 Shachor Al Lavan 2007 Out of Focus 2010 I Shot My Love; IFB Panorama 2011
Lamalka En Keter; IFB Panorama 2014 Aliza 2015 Mr. Gaga 2016 Who’s Gonna Love Me
Now?; Co-Regie Barak Heymann
Barak Heymann: 2006 Gesher Al Havadi; Co-Regie Tomer Heymann 2007 Harikud Shel
Alfonso 2007 Hofaat Bchora; TV 2010 Shomroni Boded 2013 Sof Lasipur; TV 2016 Who’s
Gonna Love Me Now?; Co-Regie Tomer Heymann
67
PANORAMA DOKUMENTE
CineStar 7
CineStar 7
HAU 1
Cubix 7
CineStar 7
Mo,15.02.
Di, 16.02.
Mi,17.02.
Mi,17.02.
Sa, 20.02.
20:00 Uhr
14:30 Uhr
11:30 Uhr
17:30 Uhr
12:00 Uhr
PANORAMA DOKUMENTE
- Premiere
-
Cubix 7
CineStar 3
CineStar 7
CineStar 7
Sa, 13.02.
So, 14.02.
Do,18.02.
Fr, 19.02.
17:30 Uhr
15:15 Uhr
17:00 Uhr
12:00 Uhr
- Premiere
-
Volksrepublik China 2015
81 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Farbe ∙ Mandarin
Deutschland 2016
90 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Portugiesisch, Englisch
Regie: Fan Jian
Kamera: Fan Jian
Schnitt: Matthieu Laclau
Produzent: Zang Ni
Produktion: FAN Film Studio, Peking (Volksrepublik China)
Regie, Buch: Monika Treut
Kamera: Bernd Meiners
Schnitt: Margot Neubert-Maric
Produzentin: Monika Treut
Produktion: Hyena Films, Hamburg (Deutschland)
WU TU
ZONA NORTE
MY LAND
u Der Gemüsebauer Chen Jun betreibt eine Telefon-Hotline für Wander-
arbeiter in Peking. Er hilft ihnen, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Gemeinde, deren Land er viele Jahre bewirtschaftet hat, will jetzt Geld mit dem
Bau von Wohntürmen für Chinas neue, rasant wachsende Mittelschicht
verdienen. Aber Chen Jun und seine Frau lassen sich nicht so leicht ohne
Entschädigung abspeisen. Sie nehmen den Kampf gegen die Einschüchterungstaktiken auf, auch wenn sie jahrelang ohne Strom und Wasser inmitten einer Baustelle leben müssen. Sie sind Idealisten, voller Bürgersinn
und solidarischer Grundhaltung gegenüber anderen Wanderarbeitern, in
einem Land, in dem die Gesetze nicht für alle gleich zu gelten scheinen.
Seit 2010 begleitete Regisseur Fan Jian die beiden Aktivisten, die neben
ihrem Engagement für ihre Rechte zwei Kinder mit Respekt vor dem Land
und einem kritischen Blick auf die Mächtigen großziehen. Eine universale
und berührende Geschichte von zwei Menschen im Kampf gegen große,
widrige Kräfte, die sich nicht unterkriegen lassen und trotz allem ihre
Menschlichkeit und Aufrichtigkeit nie verlieren.
Fan Jian Geboren 1977 in China. Studium an der Beijing Film Academy. Sein Film DANCING IN THE CITY über chinesische Wanderarbeiter wurde auf dem Internationalen
Dokumentarfilmfestival in Amsterdam gezeigt. MANUFACTURING ROMANCE wurde
2015 im Rahmen des Hong Kong International Film Festival und bei Visions du Réel in
Nyon, Schweiz, gezeigt.
Filmografie Dokumentarfilme: 2006 Zai Cheng Shi Li Tiao Yue (Dancing in the City)
2008 Di Ge (Taxi) 2011 Huo Zhe (The Next Life) 2015 Xun Ai (Manufacturing Romance) ·
Wu Tu
68
Vegetable farmer Chen Jun runs a telephone hotline
for Beijing’s migrant workers. He helps them fight for
their rights. The municipality whose land he has farmed
for many years now wants to earn money by building
tower blocks for China’s burgeoning new middle class.
But Chen Jun and his wife refuse to be fobbed off without
compensation; instead they take up the fight against
all kinds of intimidation, even if that means years of
living in the midst of a building site without electricity
or water. They are idealists, full of civic spirit and a
deep sense of solidarity with fellow migrant workers
in a country in which the laws do not appear to apply to
everyone in the same way.
Since 2010, director Fan Jian has accompanied these two
activists who, alongside their commitment to fighting
for their rights, are raising two children, instilling
in them a healthy respect for the land and a critical
perspective on the powerful. A universal and touching
story of two people engaged in a struggle against great
adverse powers; a couple who refuse to be browbeaten
and who, in spite of everything, manage to retain their
humanity and decency.
Fifteen years after Monika Treut portrayed human
rights activist Yvonne Bezerra de Mello working with
street kids in KRIEGERIN DES LICHTS (WARRIOR OF
LIGHT, Panorama 2002), she returns to Rio de Janeiro
to document the development and sustainability of the
alternative educational project, Uerê. Every day, de Mello
provides meals for around 250 children in her institution
and offers them a loving, secure and effective learning
environment. Her alternative approach to teaching
enables the children to overcome learning disabilities
that have resulted from experiences of severe violence.
In the meantime, the preparations for the Olympic
Games and heavy military intervention against the
inhabitants of the favelas have created conditions akin
to a civil war. Staying very close to her protagonists and
employing a sensitive visual approach, Treut examines
the effects of urban sociological changes. In ZONA
NORTE she sets off in search of the protagonists of her
earlier film. The schoolchildren she portrayed in 2001
seemed to have no future, but her re-encounter with
them demonstrates how, in the long run, de Mello’s
project has given these children a better chance in life.
Fan Jian Born in China in 1977, he studied at the Beijing Film
Academy. His documentary about Chinese migrant workers,
DANCING IN THE CITY, screened at the International Documentary
Film Festival (IDFA) in Amsterdam. In 2015, his documentary
MANUFACTURING ROMANCE screened in competition at the
Hong Kong International Film Festival and at Visions du Réel in
Nyon, Switzerland. Monika Treut Born in Mönchengladbach, Germany in 1954, she
studied literature in Marburg/Lahn, graduating in 1982. She worked
with video from 1976 and founded the Hyäne/Hyena film production
company with Elfi Mikesch in 1984. She has directed numerous
award-winning films about feminism, gender, sexuality and
human rights in countries such as the USA, Brazil and Taiwan. Her
comedy MY FATHER IS COMING (1991) was followed by a number
of documentaries including DAS ROHE UND DAS GEKOCHTE (THE
RAW AND THE COOKED) which screened in Culinary Cinema in 2012.
She also lectures at colleges and universities. u Fünfzehn Jahre nachdem Monika Treut in ihrem Film KRIEGERIN DES
LICHTS (Panorama 2002) die Menschenrechtlerin Yvonne Bezerra de Mello
bei ihrer Arbeit mit Straßenkindern porträtierte, kehrt sie nach Rio de
Janeiro zurück, um die Entwicklung und Nachhaltigkeit des alternativen
Schulprojekts Uerê zu dokumentieren. Täglich versorgt de Mello in ihrer
Einrichtung mittlerweile etwa 250 Kinder mit Essen und bietet ihnen
ein liebevolles, sicheres und effektives Lernumfeld an. Ihre alternative
Pädagogik ermöglicht den Kindern, die aus massiven Gewalterfahrungen
resultierenden Lernprobleme zu überwinden. Doch inzwischen haben
die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele und der massive Militäreinsatz gegen die Bewohner der Favelas bürgerkriegsähnliche Zustände
provoziert. Stets nah an den Menschen und sensibel in der Bildsprache
untersucht Treut die Auswirkungen der stadtsoziologischen Veränderungen. In ZONA NORTE begibt sie sich auf die Suche nach den Protagonisten
von damals. Die Schüler, die sie 2001 in ihrem Film porträtierte, schienen
keine Zukunft zu haben, doch die Wiederbegegnung zeigt, dass de Mellos
Projekt den Kindern langfristig bessere Perspektiven eröffnet.
Monika Treut Geboren 1954 in Mönchengladbach. Studium der Literaturwissenschaft
in Marburg/Lahn. 1982 Promotion. Ab 1976 Arbeit mit Video. 1984 mit Elfi Mikesch
Gründung der Firma Hyäne/Hyena Filmproduktion. Sie drehte zahlreiche preisgekrönte
Filme zu den Themen Feminismus, Gender, Sexualität und Menschenrechte u.a. in den
USA, Brasilien und Taiwan. Nach der Komödie MY FATHER IS COMING (1991) folgt eine
Reihe von Dokumentarfilmen. Nebenbei Tätigkeit in der akademischen Lehre vor allem
in den USA. Das Kulinarische Kino der Berlinale zeigte 2012 den Dokumentarfilm DAS
ROHE UND DAS GEKOCHTE.
Filmografie Auswahl: 1985 Verführung: Die grausame Frau; IFB Forum 1988 Die Jungfrauenmaschine 1989 Annie; IFB Panorama 1991 My Father Is Coming; IFB Panorama
1992 Max; IFB Panorama 1992 Dr. Paglia; IFB Panorama 1998 Didn’t Do It For Love; IFB
Panorama 1999 Gendernauts – A Journey Through Shifting Identities; IFB Panorama
2001 Kriegerin des Lichts; IFB Panorama 2005 Den Tigerfrauen wachsen Flügel; IFB
Panorama 2009 Ghosted; IFB Panorama 2012 Das Rohe und das Gekochte; Dokumentarfilm 2014 Von Mädchen und Pferden 2016 Zona Norte
69
Regional
Funding
for
World
Cinema
Panorama
Teddy30
MFG Medien- und Filmgesellschaft
Baden-Württemberg mbH
Bereich Filmförderung
Breitscheidstraße 4
70174 Stuttgart
Telefon 0711-90715400
Telefax 0711-90715450
fi[email protected]
film.mfg.de
70
71
VORWORT / PREFACE
TEDDY30
Wieland Speck
Der erste, viel zu lang einzige und immer noch medial am
meisten beachtete queere Filmpreis auf einem der großen
Festivals hat sich 30 Jahre lang behauptet, mehr noch, er ist
geliebt und begehrt weit über die schwul-lesbisch-transidentischen Grenzen hinaus – und das ist eine kommunikative, aber auch politische Superleistung, zu der TeddyChronist Egbert Hörmann bemerkt:
The Teddy was the first, for far too long the only, and is still
the queer film award attracting the most media attention
at a major festival. It has prevailed for 30 years and what is
more, is loved and coveted way beyond the gay-lesbiantransgender community – an excellent achievement both in
communication and politically, as Teddy chronicler Egbert
Hörmann observes:
„Queeres Verlangen ließ sich im Film seit dessen ersten Anfängen (ANDERS ALS DIE ANDERN, schon 1919 produziert)
nie unterdrücken, behielt störrisch seine attraktiv verstörende Faszination. Bis weit in die Siebzigerjahre gab es immer
wieder hier und da dezidiert queere Filme, auch wenn es
doch eher isolierte Eruptionen waren. Der Traum des von
1980 bis 1992 amtierenden Panorama-Chefs Manfred Salzgeber, eine deutsche queere Filmbewegung zu schaffen,
zeigte ein erstes Resultat, als er mit reichlich Chuzpe zusammen mit Wieland Speck den Filmpreis Teddy ins Leben rief,
mit dem Ziel, dem queeren Filmschaffen mehr Präsenz und
Aufmerksamkeit zu verschaffen. Alles begann mit kleinen
Stoff-Teddybären aus dem Kaufhaus, 1987 noch per Post
verschickt, an die bis dahin unbekannten Regisseure Pedro
Almodóvar und Gus Van Sant. Als der Teddy 1992 von der
Berlinale als offizieller Preis des Festivals anerkannt wurde,
waren die beiden bereits Weltstars! Heute ist der Teddy
Award eine der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten in
der internationalen queeren Community.“
“Queer desire in film has always refused to be suppressed
since the beginning (DIFFERENT FROM THE OTHERS was
produced as early 1919) and stubbornly held onto its unsettlingly attractive fascination. Until well into the seventies, decidedly queer films continued to appear here and
there, even though they were rather rare. Manfred Salzgeber, Panorama head from 1980 to 1992, had the dream of
creating a German queer film movement. This showed its
first results when, with plenty of chutzpah, he and Wieland
Speck initiated the Teddy film awards to establish a greater
presence for queer filmmaking and draw more attention to
it. It all began with little stuffed bears bought in a department store which, back in 1987, were still sent by post to
the hitherto unknown directors Pedro Almodóvar and Gus
Van Sant. By the time the Berlinale recognised the Teddy as
an official award of the festival in 1992, the pair had already
become global superstars! Today, the Teddy Award is one
of the most impressive success stories in the international
queer community.”
Eine Erfolgsgeschichte mit vielen Ebenen: Kiew, Cannes,
Rio, Venedig, Guadalajara – die Liste der großen internationalen Festivals, auf denen queere Preise nach dem Vorbild des Teddy vergeben werden, wird immer länger. Und
überall dort wird ein queeres Publikum, ebenso wie die
Filmemacher und die Filmindustrie, in seinem Selbstverständnis gestärkt. Noch gibt es endlos viele Orte auf der
Welt, an denen queere Menschen ausgegrenzt, verjagt,
getötet werden und sie machen einen besonders gefährdeten Teil der derzeitigen Flüchtlingsbewegung aus – auch
A success story on many levels: Kiev, Cannes, Rio, Venice,
Guadalajara – the list of major international festivals which,
following the Teddy’s example, now award queer prizes is
ever-growing. And this strengthens the self-image of queer
audiences, as well as of the filmmakers and film industry, in
all these places. There are still so many places in the world
where queer people are ostracised, persecuted and killed;
they also constitute an especially vulnerable group within
the current wave of refugees – this too forms a part of the
contemporary debate. It is a political necessity to demand
72
das gehört zur aktuellen Diskussion. Politisch gilt es, von
allen Gesellschaftsformen den Schutz der Minderheit durch
die Mehrheit zu fordern: Menschenrechte eben, die für alle
gelten. Dass Film dabei eine große Rolle spielt, wird klar,
wenn man auf die Filmgeschichte blickt. Der Vater der
Schwulenbewegung Magnus Hirschfeld, Begründer der
Sexualwissenschaft, war Co-Autor beim Drehbuch von ANDERS ALS DIE ANDERN (1919) und spielte in aufklärerischer
Absicht selbst mit. Der Film ist in einer neu restaurierten
Fassung im Teddy30-Jubiläumsprogramm zu sehen, wie
auch viele andere seltene Filme, die die Teddy-Vorgeschichte repräsentieren. Was eine Regisseurin wie Chantal Akerman in JE, TU, IL, ELLE 1974 auf die Leinwand brachte, war
schlicht revolutionär. Schaut Euch das an – und PARTING
GLANCES und NITRATE KISSES und BEFORE STONEWALL und
das ganze Programm! Und die Teddy-Verleihung selbst. Vermutlich gibt es nirgendwo sonst ein queeres Großereignis,
das so viele Identitäten, Orientierungen, Hautfarben und
Altersgruppen zusammenbringt.
Happy Teddy30!
of all societies that the majority protects the minority,
meaning human rights that apply to everyone. That film
plays a role in this becomes clear when looking at its history. Magnus Hirschfeld, father of the gay movement and
founder of sexology, co-wrote the screenplay for DIFFERENT
FROM THE OTHERS (1919) and, in his bid to enlighten, also
starred in it. The film is being screened in a newly restored
version in the Teddy30 anniversary programme alongside
many other rare films which represent the pre-history of the
Teddy. What a director like Chantal Akerman brought to the
screen in 1974 with JE, TU, IL, ELLE was simply revolutionary.
You really have to see it – along with PARTING GLANCES and
NITRATE KISSES and BEFORE STONEWALL and the whole
programme! And, of course, the Teddy presentation itself.
There is probably no other big queer event in the world
like this which brings together so many different identities,
orientations, skin colours and age groups.
Happy Teddy30!
73
TEDDY 30
Der Queere Filmpreis der Berlinale
International Di,16.02. 17:00Uhr
TEDDY
AWARD
1 BERLIN-HARLEM
Bundesrepublik Deutschland 1974
97 Min. ∙ 35 mm ∙ Schwarz-Weiß ∙ Deutsch, Englisch
Regie, Buch: Lothar Lambert
Co-Regie: Wolfram Zobus
Kamera: Reza Dabui, Skip Norman
Schnitt: Helga Schnurre
Produzenten: Lothar Lambert, Wolfram Zobus
Darsteller: Conrad Jennings, Tally Brown, Sabine
Buschmann, Lothar Lambert, Brigitte Mira, Ingrid Caven,
Peter Chatel, Rainer Werner Fassbinder, Evelyn Künneke
Produktion: Lothar Lambert Filmproduktion Berlin
(Deutschland)
A black American soldier stationed in Berlin is
confronted with casual racism on a daily basis
that also finds expression in unwelcome sexual
advances. Rainer Werner Fassbinder and several of
his contemporaries appear in this highly regarded film.
u Ein in West-Berlin stationierter afroamerikanischer Soldat erlebt
immer wieder alltäglichen Rassismus, der sich auch in sexuellen
Zudringlichkeiten äußert. Rainer Werner Fassbinder und einige seiner
Weggefährten wirken in dem viel beachteten Film mit.
Zeughauskino So,14.02. 12:00Uhr Zeughauskino So,21.02. 16:30 Uhr ANDERS ALS DIE ANDERN
DIFFERENT FROM THE OTHERS
Deutschland 1919
50 Min. ∙ 35 mm ∙ Schwarz-Weiß ∙ stumm
19.02.2016 @ STATION Berlin
AWARD CEREMONY & BIRTHDAY PARTY
Hosted by JOCHEN SCHROPP
Starring: ANNA NAKLAB, JOHN GRANT, KOVACS, BASE BERLIN,
VIRGINA LIVE FEAT. STEFFI & DEXTER, YOUNOTUS, VJ ALKIS
TICKET HOTLINE 030-4799-7474
Regie: Richard Oswald
Buch: Richard Oswald, Magnus Hirschfeld
Kamera: Max Faßbender
Produzent: Richard Oswald
Darsteller: Conrad Veidt, Fritz Schulz, Reinhold Schünzel,
Magnus Hirschfeld, Anita Berber
Produktion: Richard Oswald-Film Berlin (Deutschland)
Germany at the beginning of the 20th century.
Celebrated violinist Paul Körner accepts as his pupil
young virtuoso violinist Kurt Sivers. The two soon
discover feelings for each other, but a blackmailer
appears on the scene and puts pressure on Paul.
u Deutschland, Anfang des 20. Jahrhunderts. Der berühmte Violi-
nist Paul Körner nimmt den jungen Geigenvirtuosen Kurt Sivers als
Schüler an. Die beiden entdecken bald ihre Gefühle füreinander.
Doch ein Erpresser tritt auf den Plan und übt Druck auf Paul aus.
www.teddyaward.tv
30. TEDDY AWARD | Eine maxwell.smart Produktion der Cine Plus in Zusammenarbeit mit dem Teddy e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Internationalen Filmfestspiele Berlin/KBB.
74
Design by Cabine.co.uk
Mit Klavierbegleitung
75
TEDDY 30
TEDDY 30
Zoo Palast 2
Mo,15.02. 22:00 Uhr
BEFORE STONEWALL
USA 1984
87 Min. ∙ DCP ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Englisch
Regie: Greta Schiller
Co-Regie: Robert Rosenberg
Kamera: Sandi Sissel, Jan Kraepelin, Cathy Theutlin
Schnitt: Bill Daughton, Lori Seligmann, Roy Ramsig
Mit: Rita Mae Brown, Ann Bannon, Lisa Ben, Gladys
Bentley, Martin Duberman, Allen Ginsberg, Barbara
Gittings, Barbara Grier, Mabel Hampton, Craig Rodwell
Produktion: Before Stonewall Inc. Los Angeles (USA)
Zeughauskino So,14.02. 22:00Uhr .
GENDERNAUTS – EINE REISE
DURCH DIE GESCHLECHTER
GENDERNAUTS – A JOURNEY THROUGH
SHIFTING IDENTITIES
Deutschland 1999
86 Min. ∙ 35 mm ∙ Englisch
Regie, Buch: Monika Treut
Kamera: Elfi Mikesch
Schnitt: Eric Schefter
Produzentin: Monika Treut
Mit: Sandy Stone, Texas Tomboy, Susan Stryker,
Max Wolf Valerio, Annie Sprinkle
Produktion: Hyena Films Hamburg (Deutschland)
© Roland Scheikowski
u Der Dokumentarfilm schildert den Alltag US-amerikanischer Ho-
mosexueller vor 1969, dem Jahr des Aufstands in der New Yorker Bar
Stonewall-Inn, der als Urknall des schwulen Selbstbewusstseins gilt
und jährlich mit dem Christopher Street Day gefeiert wird.
This documentary portrays the daily lives of
homosexuals in the USA before 1969, the year of the
riot at New York’s Stonewall Inn that provided the
impetus for gay pride and is celebrated annually on
Christopher Street Day.
GENDERNAUTS explores transgenderism. San
Francisco at the beginning of the new millennium:
genderbenders and sexual cyborgs make use of new
technologies to change their bodies. Identification as
male or female is brought into question.
Zoo Palast 2
International Do,18.02. 20:00 Uhr
Di, 16.02. 19:30 Uhr -
DIE BETÖRUNG DER BLAUEN
MATROSEN
HEDWIG AND THE ANGRY INCH
Bundesrepublik Deutschland 1975
47 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch, Russisch, Französisch, Englisch
USA 2001
95 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Englisch
Regie, Buch: Ulrike Ottinger
Kamera: Ulrike Ottinger
Schnitt: Helmut Wietz
Produzent: Helmut Wietz
Darsteller: Valeska Gert, Tabea Blumenschein, Rosa von
Praunheim, Barry Tannenbaum, Jean Matelot, Wally
Busch, Peggy von Schnottgenberg (aka Frank Ripploh),
Ulrike Ottinger, Rolf Gärtner, Andreas Kelling, Itti Janz
Produktion: Ulrike Ottinger Filmproduktion Berlin
(Deutschland)
Regie, Buch: John Cameron Mitchell
Kamera: Frank G. DeMarco
Schnitt: Andrew Marcus
Produzentinnen: Christine Vachon, Katie Roumel,
Pamela Koffler
Darsteller: John Cameron Mitchell, Andrea Martin,
Michael Pitt, Alberta Watson, Stephen Trask
Produktion: Killer Films New York (USA)
Hula girls, birds, sailors and the Greek god of queers
are among those putting in an appearance in this
collage of commercialised everyday life, music and
the language of Apollinaire. And yet beyond this
hidebound life, another one is possible.
Hedwig was once called Hansel and lived in East Berlin.
After an operation and having crossed the border she
now finds herself deserted by love, in pursuit of rock
star Tommy. Produced by Christine Vachon, who is
receiving a Special Teddy Award in 2016.
u GENDERNAUTS erforscht die Trans-Geschlechtlichkeit. San Fran-
cisco zu Beginn des neuen Jahrtausends: Genderbender und sexuelle
Cyborgs verändern ihre Körper mit Hilfe neuer Technologien. Die
Identität von männlich und weiblich ist in Frage gestellt.
THE ENCHANTMENT OF THE BLUE SAILORS
© Ulrike Ottinger
u Es treten auf: Hawaiimädchen, Vögel, Matrosen, der griechische
Gott Tunte und andere. In einer Collage überschneiden sich kommerzialisierter Alltag, Musik und die Sprache Apollinaires. Durch die
Erstarrung hindurch ist ein anderes Leben vorstellbar.
76
u Hedwig hieß einst Hansel und lebte in Ost-Berlin. Nach Operation
und Grenzübertritt von der Liebe verlassen, tingelt sie mit Band
durch die USA, dem Rockstar Tommy hinterher. Produziert wurde
das Musical von Christine Vachon, Special-Teddy-Preisträgerin 2016.
77
TEDDY 30
TEDDY 30
International Mi,17.02. 18:00 Uhr -
JE, TU, IL, ELLE
Arsenal 2
Arsenal 2
Mi,17.02. 20:30 Uhr Do,18.02. 23:00 Uhr -
MACHBOIM
I, YOU, HE, SHE
HIDE AND SEEK
Frankreich/Belgien 1974
86 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß ∙ Französisch
Israel 1979
85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Hebräisch
Regie, Buch: Chantal Akerman
Kamera: Bénédicte Delesalle
Schnitt: Luc Freche
Darsteller: Chantal Akerman, Claire Wauthion,
Niels Arestrup
Produktion: Paradise Films Brüssel (Belgien)
Regie, Buch: Dan Wolman
Kamera: Ilan Rosenberg
Schnitt: Shoshi Wolman
Produzenten: Jeff Justin, Dan Wolman
Darsteller: Chaim Hadaya, Gila Almagor,
Doron Tavori, Efrat Lavie
Produktion: Dan Wolman Film Production Ltd. Ramat Gan
(Israel)
© Dan Wolman
u Eine Frau räumt ihre Möbel um, streicht sie neu an. Sie schreibt
Briefe, die sie zerreißt und wieder beginnt, immer wieder. Mit einem
LKW-Fahrer spricht sie über Liebe und Begehren. Sie geht zu ihrer
Geliebten, die ihr eine gemeinsame Nacht gewährt.
A woman rearranges and repaints her furniture. She
writes letters, only to tear them up and start anew,
time and again. She discusses love and desire with a
lorry driver – and goes to visit her female lover who
allows her to spend the night.
1946 in the British Mandate for Palestine: twelveyear-old Uri discovers that his private tutor Balaban
is secretly corresponding with a young Arab man.
Suspecting his tutor of espionage, the boy informs
the Jewish underground.
Zoo Palast 2
Arsenal 2
Arsenal 2
Di, 16.02. 19:30 Uhr
Dichters Langston Hughes, das Auszüge aus seiner Dichtung mit
Fantasie-Sequenzen, Fotografien und Texten von Essex Hemphill
und Bruce Nugent zu einer vielschichtigen Erzählung verwebt.
78
Uri entdeckt, dass sein Nachhilfelehrer Balaban heimlich Briefe mit
einem jungen arabischen Mann austauscht. Er vermutet, dass der
Lehrer ein Spion ist und informiert den jüdischen Untergrund.
Do,18.02. 20:00 Uhr Fr, 19.02. 23:00 Uhr -
LOOKING FOR LANGSTON
MARBLE ASS
Großbritannien 1989
45 Min. ∙ Digital Betacam ∙ Schwarz-Weiß ∙ Englisch
Jugoslawien 1995
87 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Serbisch
Regie, Buch: Isaac Julien
Kamera: Nina Kellgren
Schnitt: Robert Hargreaves
Produzentin: Nadine Marsh-Edwards
Darsteller: Ben Ellison, Matthew Baidoo, John Wilson,
Akim Mogaji, Dencil Williams, Guy Burgess, Simon Fogg,
James Dublin, Harry Donaldson
Produktion: Sankofa Film & Video London (Großbritannien)
Regie, Buch: Želimir Žilnik
Kamera: Miodrag Milošević
Schnitt: Vladimir Milenković
Darsteller: Vjeran Miladinović, Nenad Milenković,
Nenad Racković, Lidija Stevanović, Miljan Vojnović,
Suzana Zlatanović
Produktion: B92 Belgrad (Serbien)
© Isaac Julien, Sunil Gupta
u Eine lyrische Annäherung an das Leben des Harlem-Renaissance-
u 1946 im britischen Mandatsgebiet Palästina: Der zwölfjährige
© Miodrag Milošević
A lyrical consideration of the life of Harlem
Renaissance poet Langston Hughes. A multilayered
narrative interweaving extracts from his poetry with
fantasy sequences, photographs and texts by Essex
Hemphill and Bruce Nugent.
Merlin has his own way of pacifying the Balkans. He
protects women by acting as a kind of lightning rod
for the erotic desires of violent men. John, on the
other hand, returns to Belgrade after the war to cool
overheated blood with violence.
u Merlin befriedet den Balkan auf seine Art. Zum Schutz der Frauen
erfüllt er als Blitzableiter die erotischen Bedürfnisse gewalttätiger
Männer. John hingegen kehrt aus dem Krieg nach Belgrad zurück,
um das kochende Blut mit Gewalt zu kühlen.
79
TEDDY 30
LIVE VON DEN 66. INTERNATIONALEN FILMFESTSPIELEN BERLIN
DAS BERLINALE RADIO
TÄGLICH BERLINALE NIGHTTALK
MIT KNUT ELSTERMANN
Arsenal 2
Arsenal 2
Mo,15.02. 23:00 Uhr
Fr, 19.02. 20:30 Uhr
NITRATE KISSES
USA 1992
67 Min. ∙ 16 mm ∙ Schwarz-Weiß ∙ Englisch, Französisch
Regie, Buch: Barbara Hammer
Kamera: Barbara Hammer
Schnitt: Barbara Hammer
Produktion: Barbara Hammer Productions New York (USA)
© Barbara Hammer
Interweaving German and American archive footage
from the 1930s with a contemporary look at four
homosexual couples, this documentary sets out in
search of lost images of gay and lesbian culture.
u Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche nach verlorenen
Bildern schwuler und lesbischer Kultur und verbindet dabei deutsches und amerikanisches Archivmaterial aus den Dreißigerjahren
mit einem zeitgenössischen Blick auf vier homosexuelle Paare.
International Sa,13.02. 14:00Uhr
PARTING GLANCES
USA 1986
90 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Englisch
Regie, Buch: Bill Sherwood
Kamera: Jacek Laskus
Schnitt: Bill Sherwood
Produzenten: Arthur Silverman, Yoram Mandel
Darsteller: Richard Ganoung, John Bolger, Steve Buscemi,
Adam Nathan, Kathy Kinney, Patrick Tull, Yolande Bavan,
Andre Morgan
Produktion: Rondo Productions (USA)
Robert is about to move from New York to Kenya. He
leaves behind Michael, who still harbours feelings for
his ex, Nick, who is battling AIDS. Bill Sherwood’s only
film remains one of the key works of independent New
York cinema of the 1980s.
u Robert zieht nach Kenia und lässt Michael in New York zurück, der
immer noch den an Aids erkrankten Nick begehrt. Bill Sherwoods
einzige Regiearbeit gehört zu den ikonographischen Filmen des
New Yorker Independent-Kinos der Achtzigerjahre.
Die Berlinale auch täglich im rbb Fernsehen.
Alle Infos, Audios und Videolivestream unter radioeins.de
80
81
TEDDY 30
TEDDY 30
Arsenal 2
Arsenal 2
Mo,15.02. 20:30 Uhr
Di, 16.02. 23:00 Uhr
TONGUES UNTIED
u Mit Performance-Elementen und Lyrik, mit Interviews und Doku-
mentarszenen reflektiert der bahnbrechende Film Homophobie und
Rasssimus gegen afroamerikanische Männer. Zugleich porträtiert er
die Community, die sich beim Vogueing oder auf Protestmärschen
zeigt.
Recherche über die Gesten des Begehrens und Verwehrens, vor allem
aber ein Versuch, gegen das Gefühl der Entfremdung und Vereinsamung anzufilmen, das Akermans Schaffen so drastisch dominierte.
82
Di, 16.02. 20:30 Uhr Mi,17.02. 23:00 Uhr -
TRAS EL CRISTAL
IN A GLASS CAGE
USA 1989
55 Min. ∙ DCP ∙ Englisch
Spanien 1985
112 Min. ∙ Farbe ∙ Spanisch
Regie: Marlon T Riggs
Buch: Joseph Beam, Craig Harris, Reginald Jackson,
Steve Langley, Alan Miller, Donald Woods
Schnitt: Marlon T Riggs
Produzent: Marlon T Riggs
Mit: Essex Hemphill (Poetry Performance), Kerrigan Black,
Blackberri, Bernard Branner, Gerald Davis, Kenneth R.
Dixson, Larry Duckette
Produktion: Signifyin‘ Works California (USA)
Regie: Agustí Villaronga
Buch: Agustí Villaronga
Kamera: Jaume Peracaula
Schnitt: Raúl Román
Darsteller: Günter Meisner, David Sust, Marisa Paredes,
Gisela Echevarría
Produktion: T.E.M. Productores S.A. Barcelona (Spanien)
Interspersing performance and poetry with interviews
and documentary scenes, this ground-breaking film
addresses homophobia and racism against AfroAmerican gay men; it also captures the community
coming out to vogue and take part in protest marches.
Former Nazi concentration camp doctor Klaus
committed appalling sex crimes against boys. After
the war, living incognito in Spain, a suicide attempt
leaves him bedridden – until a new carer rekindles
his depraved desires.
International Mi,17.02. 20:00Uhr -
International So,14.02. 14:00Uhr
Cubix 8
Do,18.02. 18:00 Uhr
TOUTE UNE NUIT
THE WATERMELON WOMAN
Frankreich/Belgien 1982
90 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Französisch
USA 1996
90 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Englisch
Regie, Buch: Chantal Akerman
Kamera: Caroline Champetier
Schnitt: Luc Barnier
Produktion: Paradise Films Brüssel (Belgien)
Kopie: Wallonie Bruxelles International
Regie, Buch: Cheryl Dunye
Kamera: Michelle Crenshaw
Schnitt: Annie Taylor
Produzenten: Barry Swimar, Alexandra Juhasz, Bill Coleman
Darsteller: Guinevere Turner, Valarie Walker, Lisa Marie
Bronson, Camille Paglia, Brian Freeman, Irene Dunye,
Sarah Schulman, Cheryl Clarke, Cheryl Dunye
Produktion: Dancing Girl Productions Philadelphia
(Deutschland)
A WHOLE NIGHT
u TOUTE UNE NUIT ist eine Enzyklopädie der Sehnsüchte, eine
Arsenal 2
Arsenal 2
TOUTE UNE NUIT is an encyclopedia of desire, an
exploration of the gestures of lust and denial, but
above all an attempt to combat, via film, the sense of
alienation and loneliness that dominated Akerman‘s
oeuvre in such a drastic way.
Working on a film project, Cheryl becomes consumed
by her search for a black lesbian actress from the 1930s
known only as the ‘Watermelon Woman’ who had an
affair with white Hollywood director Martha Page.
u Der ehemalige KZ-Arzt Klaus hat grausame Sexualverbrechen an
kleinen Jungen verübt. Nach dem Krieg lebt er incognito in Spanien,
nach einem Selbstmordversuch ans Bett gefesselt. Die Beziehung
zu einem neuen Pfleger weckt erneut seine gefährlichen Triebe.
u Für ein Filmprojekt begibt sich Cheryl auf die Suche nach einer
schwarzen lesbischen Filmschauspielerin, die in den Dreißigerjahren als „Watermelon Woman“ bekannt war und eine Affäre mit der
weißen Hollywood-Regisseurin Martha Page hatte.
83
TEDDY 30
FILME / FILMS
CineStar IMAX® Di,16.02. 22:00Uhr -
DIE WIESE DER SACHEN
THE MEADOW OF THINGS
Bundesrepublik Deutschland 1974–87
88 Min. ∙ 16 mm ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Deutsch
Regie, Buch: Heinz Emigholz
Kamera: Heinz Emigholz
Schnitt: Heinz Emigholz
Produzent: Heinz Emigholz
Darsteller: Eckhard Rhode, Wolfgang Müller,
Andreas Coerper, Hilka Nordhausen, Jürgen Behrendt
Produktion: Pym Films Berlin (Deutschland);
Filmgalerie 451 Berlin (Deutschland)
© Heinz Emigholz
u Jedes
Jahrzehnt hat seinen eigenen Zugang zum Himmel.
Clonetown 1974 bis 1979: Charon, ein abgesprungener Terrorist, sitzt
am Ufer zur Vergessenheit und kommentiert die bevorstehende
Vermoderung eines entführten Autohändlers.
84
Every decade has its own gateway to heaven.
Clonetown 1974 to 1979: a terrorist defector named
Charon sits on the edge of oblivion and commentates
on the imminent putrification of an abducted car
dealer.
1 Berlin-Harlem ...................................... 75
A Whole Night ........................................ 82
All of a Sudden .........................................10
Aloys ......................................................... 8
Anders als die Andern ............................ 75
Antes o tempo não acabava ..................... 9
Aquí no ha pasado nada ......................... 28
Auf Einmal .............................................. 10
Before Stonewall .................................... 76
Brothers of the Night .............................. 51
Brüder der Nacht .................................... 51
Curumim ................................................. 52
Der Ost-Komplex .................................... 62
Die Betörung der blauen Matrosen ........ 76
Die Wiese der Sachen ............................. 84
Different from the Others ....................... 75
Dog Days ................................................. 23
Don’t Blink – Robert Frank ..................... 53
Don’t Call Me Son ................................... 36
El rey del Once ........................................ 20
Europe, She Loves ................................... 54
Fukushima, mon Amour ......................... 13
Gendernauts – A Journey
Through Shifting Identities .................... 77
Gendernauts – Eine Reise
durch die Geschlechter ........................... 77
Goat ........................................................ 12
Grüße aus Fukushima ............................. 13
Hedwig and The Angry Inch ................... 77
Hide and Seek ......................................... 79
Hotel Dallas ............................................ 55
I, Olga Hepnarova ................................... 30
I, You, He, She ......................................... 78
In a Glass Cage ........................................ 83
Indignation ............................................. 14
Inside the Chinese Closet ........................ 57
Já, Olga Hepnarová ................................. 30
Je, tu, il, elle ............................................ 78
Jonathan ................................................. 31
Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja ......................... 32
Junction 48 ............................................. 15
Kater ....................................................... 16
Kiki .......................................................... 58
La helada negra ...................................... 29
La Route d’Istanbul ................................ 22
Lantouri .................................................. 33
Les premiers, les derniers ....................... 40
Little Men ............................................... 34
Looking for Langston ............................. 78
Machboim .............................................. 79
Mãe só há uma ....................................... 36
Maggie’s Plan ......................................... 18
Mapplethorpe: Look at the Pictures ....... 60
Marble Ass .............................................. 79
Mariupolis .............................................. 61
Much ado about nothing ........................ 28
My Land .................................................. 68
Nakom .................................................... 37
Nitrate Kisses .......................................... 81
Nunca vas a estar solo ............................ 38
On the Other Side ................................... 45
Paris 05:59 .............................................. 48
Parting Glances ...................................... 81
Ranenyy Angel ....................................... 19
Remainder .............................................. 41
Road to Istanbul ..................................... 22
S one strane ............................................ 45
San Fu Tian ............................................. 23
Sand Storm ............................................. 47
Shelley .................................................... 43
Shepherds and Butchers ......................... 44
Starve Your Dog ...................................... 46
Strike a Pose ........................................... 64
Sufat Chol ............................................... 47
The Bacchus Lady ................................... 32
The Black Frost ....................................... 29
The Enchantment of the Blue Sailors ..... 76
The First, the Last ................................... 40
The GDR Complex ................................... 62
The Lovers and the Despot ..................... 59
The Meadow of Things ........................... 84
The Ones Below ...................................... 39
The Tenth Man ........................................ 20
The Watermelon Woman ....................... 83
The Wounded Angel ............................... 19
Théo et Hugo dans le même bateau ....... 48
Time Was Endless ......................................9
Tomcat .....................................................16
Tongues Untied ...................................... 82
Toute une nuit ........................................ 82
Tras el cristal ........................................... 83
Uncle Howard ......................................... 65
War on Everyone .................................... 24
Weekends ............................................... 66
While the Women Are Sleeping ............. 25
Who’s Gonna Love Me Now? ................... 67
Wu Tu ...................................................... 68
You’ll never be alone ...............................38
Zona Norte .............................................. 69
85
86
Luvarà, Sophia ............................................................... 57
Martineau, Jacques .................................................... 48
McDonagh, John Michael ...................................... 24
Miller, Rebecca ................................................................ 18
Mitchell, John Cameron .......................................... 77
Muylaert, Anna ............................................................... 36
Neel, Andrew .................................................................... 12
Nölle, Tobias ......................................................................... 8
Norris, Kelly Daniela ................................................... 37
Ogresta, Zrinko ............................................................... 45
Oswald, Richard ............................................................. 75
Ottinger, Ulrike ............................................................... 76
Özge, Aslı .............................................................................. 10
Pittman, TW ...................................................................... 37
Prado, Marcos .................................................................. 52
Riggs, Marlon T ............................................................. 82
Rosenberg, Robert ...................................................... 76
Sachs, Ira .............................................................................. 34
Schamus, James ............................................................. 14
Schiele, Jordan ................................................................ 23
Schiller, Greta ................................................................... 76
Schmitz, Oliver ............................................................... 44
Schonfeld, Maximiliano ......................................... 29
Sherwood, Bill ................................................................. 81
Treut, Monika .......................................................... 69, 77
Ungur, Livia ........................................................................ 55
Villaronga, Agustí ........................................................ 83
Wang, Wayne ................................................................... 25
Weinreb, Tomas ............................................................. 30
Wolman, Dan .................................................................... 79
Zexer, Elite .......................................................................... 47
Žilnik, Želimir ................................................................... 79
Zwaan, Reijer .................................................................... 64
Nervous
Systems
Design: NODE Berlin Oslo
Abbasi, Ali ........................................................................... 43
Adam, Ross ......................................................................... 59
Akerman, Chantal .............................................. 78, 82
Aloni, Udi .............................................................................. 15
Andrade, Sérgio ................................................................ 9
Anwandter, Alex ............................................................ 38
Baigazin, Emir .................................................................. 19
Bailey, Fenton .................................................................. 60
Baldo, Fábio .......................................................................... 9
Barbato, Randy ............................................................... 60
Bouchareb, Rachid ...................................................... 22
Brookner, Aaron ............................................................. 65
Burman, Daniel ............................................................... 20
Cannan, Rob ...................................................................... 59
Chiha, Patric ...................................................................... 51
Dormishian, Reza .......................................................... 33
Dörrie, Doris ....................................................................... 13
Ducastel, Olivier ............................................................. 48
Dunye, Cheryl ................................................................... 83
E J-yong ................................................................................. 32
Emigholz, Heinz ............................................................. 84
Fan Jian .................................................................................. 68
Farr, David ........................................................................... 39
Fast, Omer ........................................................................... 41
Fernández Almendras, Alejandro .................. 28
Gassmann, Jan ................................................................ 54
Gould, Ester ....................................................................... 64
Hammer, Barbara ......................................................... 81
Händl Klaus ........................................................................ 16
Heymann, Barak ............................................................ 67
Heymann, Tomer .......................................................... 67
Hick, Jochen ....................................................................... 62
Huang, Sherng-Lee ..................................................... 55
Israel, Laura ....................................................................... 53
Jordenö, Sara .................................................................... 58
Julien, Isaac ........................................................................ 78
Kazda, Petr ......................................................................... 30
Kvedaravicius, Mantas ............................................. 61
Lambert, Lothar ............................................................. 75
Lanners, Bouli .................................................................. 40
Lasri, Hicham .................................................................... 46
Lee Dong-ha ...................................................................... 66
Lewandowski, Piotr J. ............................................... 31
Exhibition
1*
hkw.de/nervoussystems
REGIE / DIRECTOR
March 11
– May 9
1*
87
IMPRESSUM / IMPRINT
Herausgeber Internationale Filmfestspiele Berlin Potsdamer Straße 5, 10785 Berlin
www.berlinale.de
Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH
Festivaldirektor / Festival Director
Dieter Kosslick
Kurator / Curator Wieland Speck
Programm-Manager / Programme Manager Paz Lázaro
Beratendes Auswahlgremium / Selection Advisory Committee Jenni Zylka, Egbert Hörmann, Sirkka Möller, Jürgen Brüning, Paz Lázaro,
Michael Stütz, Andreas Struck, Bartholomew Sammut
Sonderberater / Special AdviserBob Hawk, Scott Macaulay, Milton Tabbot, Amy Dobson
Büroleitung / Teddy-Koordinator / Office Manager / Teddy Coordinator
Michael Stütz
Büroleitung Assistenz / Assistant to the Office Manager
Gerrit Woltemath
Guest-Management- Koordination / Guest Management Coordination
Bartholomew Sammut
Guest Management Gwenaël Rattke, Juan-Francisco González-Martínez, Jana Kodadová, Elâ Gürmen
Kino- & Kopienkoordination / Screening and Print Coordinator
Klaus Purkart
Pressekoordination / Press Coordinator
Julia Fidel
Teddy-Jury-Koordinator / Teddy Jury Coordinator Marco Urizzi von Plach
Praktikant/innen / InternsSteven Rupp, Svenja Reese, Lennard Kröger-Petersen
Moderator/innen / PresentersAnatol Weber, Sirkka Möller, Jenni Zylka, Andreas Struck, Kristian Petersen,
Marc Oberländer, Gamma Bak, Jürgen Brüning, Zaza Rusadze, Michael Stütz
Katalogtexte / Catalogue textsAndreas Struck, Egbert Hörmann, Jenni Zylka, Sirkka Möller, Ralf Schenk,
Anke Leweke, Nanna Heidenreich, Kristian Petersen, Marga Boehle, Michael Stütz
Texte/Redaktion / Texts/Editorial Team Daniela Pogade (Leitung), Julia Niehaus, Nicolaus Schröder, Paula Syniawa
Übersetzung / Translation
Lindsey Merrison, Johannes Kratzsch
Covergestaltung / Cover design Velvet Creative Office, Luzern
Layout Ulrike Wewerke, paulichwewerke, Berlin
Druckkoordination / Printing Coordinator Julia Rohrbeck
Druck / Printing Bosch-Druck GmbH, Ergolding
Kontakt / Contact [email protected]
88
ENTDECKEN SIE DAS GEHEIMNIS
FILMREIFER MOMENTE
Jennifer Lopez
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66. Internationale Filmfestspiele Berlin 11-21 Feb 2016 Panorama
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11–21 Feb
2016
Panorama