Berlinale 11–21 Feb 2016 Panorama
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Berlinale 11–21 Feb 2016 Panorama
#Berlinale 66. Internationale Filmfestspiele Berlin 11-21 Feb 2016 Panorama Berlinale 11–21 Feb 2016 Panorama WANN IST HEUTE? WHEN IS TODAY? Wieland Speck Vor dem Schlafengehen in die Traumfabrik. James Bond – Casino Royale mit Daniel Craig demnächst im ZDF i Das weltweite „Heute“ tritt im Panorama 2016 als großes Sittengemälde auf, mit Gesellschaften in allen Stadien der Verleugnung und Verdrängung, aber auch als Konzentrat in Liebesgeschichten, intimen Beobachtungen, komplexen Tableaus sowie im Genrekino, dessen aktuelle Interpretationen seit jeher im Panorama zu finden sind. Da wäre zum einen der Eröffnungsfilm des Hauptprogramms, I, OLGA HEPNAROVA: Der Film zeigt die Enge, in die eine junge Frau in der damaligen Tschechoslowakei gedriftet ist und aus der sie sich mit einem verheerenden Befreiungsschlag zu erlösen sucht – und schließlich der dort bis 1989 geltenden Todesstrafe ausgeliefert ist. Zwei weitere Filme zum Thema machen die Todesstrafe zu einem Schwerpunkt: SHEPHERDS AND BUTCHERS aus Südafrika und die brasilianische Dokumentation CURUMIM. Zum andern die beiden Eröffnungen von Panorama Special: Mit der liebevollen Schilderung des Zusammenlebens der Bewohner des jüdischen Stadtviertels Once von Buenos Aires gelingt Daniel Burman mit EL REY DEL ONCE eine pralle Lebensbeschreibung, die in diesem Jahr programmatisch für viele Beiträge steht. Und auch das Genre kann prall: In WAR ON EVERYONE lässt John Michael McDonagh, der sich bereits mit THE GUARD und CALVARY im Gedächtnis des Panoramapublikums verankert hat, zwei Cops in New Mexico an die ganz lange Leine. Sein neuer Film ist ein Tragikomödien-Trip in einem wahnwitzigen Set voller Cop-Film- und Serien-Zitate. EUROPE, SHE LOVES, der Eröffnungsfilm der Reihe Panorama Dokumente, untersucht die Befindlichkeiten heterosexueller Paare von Sevilla über Tallinn und Dublin bis Thessaloniki und erstellt so, ganz nebenbei, lakonisch, witzig, sexy eine Temperaturmessung des Patienten Europa. Today’s world unfolds as a giant genre painting in the 2016 Panorama – with societies in all stages of denial and repression but also in concentrated form in love stories, intimate observations and complex tableaux as well as in genre cinema whose latest interpretations have always featured in Panorama. Take the opening film of the main programme, I, OLGA HEPNAROVA, which shows the restricted circumstances into which a young woman from what was then Czechoslovakia has drifted and from which she tries to escape with a disastrous act of liberation. She is ultimately subjected to the death penalty which was in place there until 1989. Two further films make the death penalty their main topic: SHEPHERDS AND BUTCHERS from South Africa and the Brazilian documentary CURUMIM. Unfurling the Panorama Special are two opening films: In EL REY DEL ONCE, Daniel Burman provides a loving portrayal of coexistence amongst the inhabitants of Once, a Jewish neighbourhood in Buenos Aires in his exuberant portrait of life which is representative of many contributions to this year‘s programme. And even genre films can do exuberance: in WAR ON EVERYONE John Michael McDonagh, who remains in the memories of Panorama audiences with THE GUARD and CALVARY, gives two cops in New Mexico a very long leash. His new film is a tragicomic trip against a lunatic backdrop bursting with references to cop films and series. EUROPE, SHE LOVES, the opening f ilm of the Panorama Dokumente series, explores the sensitivities of heterosexual couples from Seville to Tallinn, from Dublin to Thessaloniki and, in passing, laconically, amusingly and sexily takes the temperature of the patient that is Europe. Zu den Gesellschaftspanoramen der Gegenwart gehören zwei Filme, in denen palästinensische Israelis im Mittelpunkt stehen: Udi Alonis Rapper-Geschichte JUNCTION 48 und die Beduinenfamilien-Beobachtung SUFAT CHOL (SAND STORM). NAKOM, der erste Berlinale-Beitrag aus Ghana, Two films providing a broad contemporary view of society place Israeli Palestinians centre stage: Udi Aloni‘s rapper story, JUNCTION 48, and the observational portrait of a Bedouin family, SUFAT CHOL (SAND STORM). NAKOM, the first Berlinale film to come from Ghana, depicts a 1 VORWORT / PREFACE zeigt eine Familie im Ringen um Tradition und Moderne. Marokko sendet andere Signale: In STARVE YOUR DOG von Hicham Lasri, im letzten Jahr mit the THE SEA IS BEHIND im Panorama, stehen die Absurditäten und Anomalitäten einer Gesellschaft im unruhigen Dornröschenschlaf im Mittelpunkt. Aufschlussreiche koreanische Gesellschaftsbilder ergeben sich aus THE BACCHUS LADY, THE LOVERS AND THE DESPOT und WEEKENDS. Eine Gesellschaft im Zustand der Auflösung beschreibt der Litauer Mantas Kvedaravicius in MARIUPOLIS, einer bildgewaltigen Hommage an die ukrainische Stadt Mariupol östlich der Krim. Wie das Heute den Blick auf das Gestern überlagert zeigt DER OST-KOMPLEX (THE GDR COMPLEX) von Jochen Hick. Er beschreibt wie subjektiv und mit Tabus besetzt die Deutungsversuche über die Geschichte der DDR noch heute sind. Besonders die Filme aus Lateinamerika tragen zu den Gesellschaftsbildern bei: Still stehende Zeit oder ein Schwertun mit der Moderne, Geschlechterrollen und Jugendgewalt, und immer wieder die Auseinandersetzung mit der Herkunft bestimmen das Bild. family wrestling with tradition and modernity. A rather different tone is to be heard from Morocco: STARVE YOUR DOG by Hicham Lasri, whose THE SEA IS BEHIND screened in the Panorama last year, focuses on the absurdities and anomalies of a society which finds itself in a deep but troubled slumber. Eye-opening images of Korean society are provided by THE BACCHUS LADY, THE LOVERS AND THE DESPOT and WEEKENDS. Lithuanian director Mantas Kvedaravicius portrays a dissolving society in MARIUPOLIS, a visually stunning homage to the Ukrainian town of Mariupol east of Crimea. How today interferes with the way the past is viewed is shown in DER OST-KOMPLEX (THE GDR COMPLEX) by Jochen Hick who delineates just how subjective and taboo-ridden attempts to explain the history of the GDR are even to this day. Films f ro m L atin Am e r i c a p rov i d e a sp e cial contribution to our visual survey of society: frozen time or a struggle with modernity, gender roles and youth violence, and a recurring examination of origins dominate the picture. Die Frage nach Herkunft und Babywunsch beschäftigt in diesem Jahr gleichermaßen den Autorenfilm, das Genre und den Dokumentarfilm: Sei es in der vergnüglichen Spermaspendersuche in MAGGIE’S PLAN, in dem Rebecca Miller mit Julianne Moore, Greta Gerwig (FRANCES HA) und Ethan Hawke einen großartigen Cast vereint, oder mit dem Sujet des „geklauten Babys“. Das Motiv wird gleich in mehreren Filmen aufgegriffen – von Hongkong (DOG DAYS) über Brasilien (MÃE SÓ HÁ UMA) bis Großbritannien (THE ONES BELOW) oder es wird, wie im dänischen Beitrag SHELLEY, als gruselige Leihmutterschaft variiert. Der frenetische Kinderwunsch, der in der Welt kaum hinterfragt so viele Biografien kennzeichnet, macht auch Schwulen und Lesben in China zu schaffen, wie INSIDE THE CHINESE CLOSET beschreibt. This year, questions about origins and the desire for offspring are equally preoccupying auteur films, genre films and documentaries, be it in the entertaining search for a sperm donor in MAGGIE‘S PLAN, in which Rebecca Miller has assembled a fantastic cast in Julianne Moore, Greta Gerwig (FRANCES HA) and Ethan Hawke, or with the theme of the ‚stolen baby‘. This topic is taken up by a number of films – from Hong Kong (DOG DAYS) to Brazil (MÃE SÓ HÁ UMA) to the UK (THE ONES BELOW) – or is morphed into a tale of gruesome surrogate motherhood in the Danish contribution, SHELLEY. The frenetic, often unreflected desire to have children, which characterises so many of the world‘s biographies, also afflicts gay men and lesbians in China, as INSIDE THE CHINESE CLOSET demonstrates. 2 THE SENSITIVE MALE THE SENSITIVE MALE Männlichen Charakteren jenseits des Klischees begegnen wir im Panorama 2016 mehrfach: Im österreichischen KATER von Händl Klaus taumelt Stefan von Krise zu Krise, während sich Andreas zusehends an ihrer Entfremdung abarbeitet. Das scheint zu gelingen, denn die Männer verbindet eine Liebe, die das aushält – kann das sein? Es wäre ja nur ein gender-reaktionäres Klischee, dass es nicht ginge. Weitere hochsensible Männer-Studien sind THÉO ET HUGO DANS LE MÊME BATEAU, JONATHAN, LITTLE MEN, ANTES O TEMPO NAO ACABAVA sowie die Untersuchungen nach den Ursprüngen männlicher Gewalttätigkeit in THE WOUNDED ANGEL, NUNCA VAS A ESTAR SOLO und die Christine Vachon/James Franco-Produktion GOAT. Auch Marcus Mersner, die von Logan Lerman verkörperte Hauptfigur aus INDIGNATION, gehört in diese Reihe. Der Film nach dem gleichnamigen Roman von Philip Roth ist das Regiedebüt von James Schamus, einem der wichtigsten unabhängigen Produzenten der USA. Als Produzent und meist auch Co-Autor von Filmen wie THE WEDDING BANQUET, THE ICE STORM oder BROKEBACK MOUNTAIN (alle von Ang Lee, dessen Debüt PUSHING HANDS im Panorama 1992 Weltpremiere hatte) zeigt James Schamus einen besonderen Sinn für Außenseiter, die versuchen, sich gesellschaftlichen Strukturen zu widersetzen. Da überrascht es nicht, dass er als Executive Producer auch Udi Alonis JUNCTION 48 unterstützte. Ein starkes Independent-Produzenten-Profil zeichnet auch Christine Vachon aus. Mit ihrer Firma Killer Films produziert sie seit über 20 Jahren Filme, ohne die das queere, aber auch das US-Independent-Kino nicht denkbar wäre. Anfang der Achtzigerjahre lernte sie Todd Haynes kennen, sein Debüt POISON (Teddy-Gewinner 1991) war ihr erster Spielfilm als Produzentin, seitdem sind die beiden unzertrennlich. Vachon produzierte die Academy Award-prämierten BOYS DON’T CRY und STILL ALICE und im letzten Jahr Todd Haynes‘ CAROL. Bei der diesjährigen Teddy-Verleihung wird Christine Vachon mit dem Special In the 2016 Panorama we repeatedly encounter male characters that go beyond clichés. In the Austrian film KATER by Händl Klaus, Stefan stumbles from one crisis to the next whilst Andreas increasingly struggles to overcome his sense of alienation. His efforts pay off because the men are bonded by a love that can bear all of this – and why indeed not? After all, failure would only mean conforming to a reactionary gender cliché. Further highly sensitive studies of men are provided by THÉO ET HUGO DANS LE MÊME BATEAU, JONATHAN, LITTLE MEN, ANTES O TEMPO NAO ACABAVA as well as by the examinations of the origins of male violence in THE WOUNDED ANGEL, NUNCA VAS A ESTAR SOLO and the Christine Vachon/James Franco production, GOAT. Marcus Mersner, the protagonist in INDIGNATION played by Logan Lerman, also belongs in this series. The film, adapted from the Philip Roth novel of the same name, is the directing debut of James Schamus, one of the most important independent producers in the USA. As producer and often also co-writer of films such as THE WEDDING BANQUET, THE ICE STORM and BROKEBACK MOUNTAIN (all directed by Ang Lee, whose debut PUSHING HANDS had its world premiere in Panorama in 1992), James Schamus has demonstrated a particular understanding of outsiders who try to defy social norms. Small wonder then that, as executive producer, he also supported Udi Aloni‘s JUNCTION 48. A strong prof ile as an independent producer distinguishes Christine Vachon, too. She has been producing for over 20 years with her company Killer Films, without which both queer and independent US cinema would be unthinkable. She met Todd Haynes in the 1980s; his debut film POISON (a Teddy Award winner in 1991) was her first feature film as producer and the two have been inseparable ever since. Vachon also produced the Oscarwinning films BOYS DON‘T CRY and STILL ALICE and, last year, Todd Haynes‘ film CAROL. At this year‘s Teddy Award 3 Teddy ausgezeichnet. Sie ist Gast des Queer Academy Summit und im Rahmen von Teddy30 präsentiert sie die Killer Films-Produktion HEDWIG AND THE ANGRY INCH, die 2001 den Teddy gewann. DER TEDDY AWARD WIRD 30 Aus dem Panorama hervorgegangen, feiert der Teddy Award seinen runden Geburtstag mit einem besonderen Filmprogramm: Teddy30 präsentiert selten gesehene Werke, die zumeist vor der Teddy-Gründung 1987 entstanden sind und heute absolute Must-Sees darstellen. Dass viele dieser Filme bald nicht mehr vorgeführt werden können, weil die Kopien zu beschädigt sind, um digitalisiert werden zu können, ist Thema der Queer Academy 2016. Zum Beispiel konnte ANDERS ALS DIE ANDERN (Deutschland 1919) nur dank der Zusammenarbeit von Outfest Legacy Project und UCLA in Los Angeles restauriert werden. Der Film, an dem der Sexualwissenschaftler Magnus Hirschfeld als Autor und Protagonist mitwirkte, ist der erste Spielfilm überhaupt, der sich offen mit dem Thema Homosexualität beschäftigt. ceremony she is being honoured with a Special Teddy. Christine Vachon is also a guest of the Queer Academy Summit and, as part of Teddy30, she is presenting the Killer Films production HEDWIG AND THE ANGRY INCH which won a Teddy in 2001. THE TEDDY AWARD TURNS 30 Originating in the Panorama, the Teddy Award is celebrating a milestone bir thday with a special programme: Teddy30 is presenting rarely seen films, the majority of which were made before the founding of Teddy in 1987 and which have since become absolute ‚must sees‘. The fact that many of these films will soon become unscreenable because the prints are too damaged to be digitised is a topic of the Queer Academy 2016. For example, the restoration of ANDERS ALS DIE ANDERN (DIFFERENT FROM THE OTHERS, Germany, 1919) has only been possible thanks to a cooperation between the Outfest Legacy Project and UCLA in Los Angeles. The work, featuring sexologist Magnus Hirschfeld as both writer and protagonist, was the first feature film ever to deal openly with the subject matter of homosexuality. Premiere. Emissionsfrei vorfahren – mit dem Audi Q7 e-tron im elektrischen Modus. Kraftstoffverbrauch Audi Q7 e-tron quattro in l/100 km: kombiniert 1,9–1,8; Stromverbrauch in kWh/100 km: kombiniert 19,0–18,1; CO₂-Emissionen in g/km: kombiniert 50–48, Effizienzklasse: A+. Angaben zu den Kraftstoffverbräuchen und CO₂-Emissionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit vom verwendeten Reifen-/Rädersatz. 4 5 STANDING OVATIONS FOR OUR OFFICIAL PARTNERS Panorama Special PRINCIPAL PARTNERS CO-PARTNERS THIRD PARTNERS 6 7 PANORAMA SPECIAL Colosseum 1 Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 International Sa, 13.02. 22:30 Uhr Di, 16.02. 21:30 Uhr Mi,17.02. 13:00 Uhr Do,18.02. 17:00 Uhr So,21.02. 20:00Uhr PANORAMA SPECIAL - Premiere - Schweiz/Frankreich 2016 91 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch, Schweizerdeutsch Regie, Buch: Tobias Nölle Kamera: Simon Guy Fässler Schnitt: Tobias Nölle, Myriam Flury Produzenten: Christof Neracher, Christian Davi, Thomas Thümena Darsteller: Georg Friedrich, Tilde von Overbeck, Kamil Krejci, Yufei Lee, Koi Lee, Sebastian Krähenbühl, Karl Friedrich, Agnes Lampkin, Haroldo Simao Produktion: Hugofilm Productions, Zürich (Schweiz) CineStar 8 Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Sa, 13.02. Do,18.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. 11:00 Uhr 19:00 Uhr 10:00 Uhr 14:30 Uhr - Premiere - Brasilien/Deutschland 2016 85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Portugiesisch, Tikuna, Sateré Mawé, Neenguetu, Tariano Regie: Sérgio Andrade, Fábio Baldo Buch: Sérgio Andrade Kamera: Yure César Schnitt: Fábio Baldo Produzenten: Ana Alice de Morais, Sérgio Andrade Darsteller: Anderson Tikuna, Rita Carelli, Begê Muniz, Emanuel Aragão, Severiano Kedassere, Fidelis Baniwa, Kay Sara, Ana Sabrina, Arnaldo Barreto Produktion: Rio Tarumã Films, Manaus (Brasilien); 3 Moinhos Produções, Rio de Janeiro (Brasilien) ALOYS u „Wir melden uns.“ Von sich selbst spricht Aloys Adorn ausschließlich in der ersten Person Plural. Die ungesund enge persönliche und berufliche Symbiose mit seinem Vater hat den stillen, einzelgängerischen Privatdetektiv geprägt. Obwohl dieser Vater soeben verstorben ist, macht der Sohn weiter wie bisher: Heimlich beobachten, unsichtbar bleiben. „Andere Menschen zu filmen, das ist mein Beruf“, sagt er. „Sich die Filme noch mal anzugucken, ist mein Hobby“. Doch eine schmerzliche Erinnerung verursacht eine Ablenkung in Aloys‘ ritualisiertem Tagesrhythmus aus Filmen, Sichten, und beim Chinesen „eine Portion Reis zum Mitnehmen“ bestellen – und er wird bei einer Observierung entdeckt. Konsterniert betrinkt er sich, schläft im Bus ein und sieht sich nach dem Aufwachen seiner Kamera samt Bänder beraubt. Die mysteriöse Frau, die kurze Zeit später bei ihm anruft, scheint etwas damit zu tun zu haben. Oder will sie einfach nur seine Privatsphäre knacken? Mit dem einsamen Aloys Adorn erschafft der Schweizer Regisseur Tobias Nölle in seinem ersten Langspielfilm einen zauberhaften Wanderer zwischen Observation und Obsession. Tobias Nölle Geboren 1976 in Erlenbach, Schweiz. Von 1999 bis 2003 besuchte er die School of Visual Arts in New York. Seit 2003 ist er als freischaffender Regisseur und Cutter tätig. Für seinen Kurzfilm RENÉ (2007) erhielt auf internationalen Festivals zahlreiche Auszeichnungen. Filmografie 2001 Going with Neil; Kurzfilm 2003 Davis; Kurzfilm 2008 René; Kurzfilm 2015 Heimatland; Episodenfilm 2016 Aloys 8 ANTES O TEMPO NÃO ACABAVA TIME WAS ENDLESS ’We’ll be in touch.’ Aloys Adorn always speaks of himself in the first person plural. His unhealthily close personal and professional symbiosis with his father has made this taciturn, lone wolf of a private detective the man he is. In spite of his father’s very recent death, the son sees fit to carry on as before, secretly observing and staying invisible. ‘To film other people is my job’, he says. ‘To watch the films again is my hobby.’ But a painful memory distracts Aloys from his ritualised daily routine of filming, watching the material and ordering ‘one portion of rice to go’ at the local Chinese, and he is discovered during his surveillance. Bewildered, he gets drunk, falls asleep on a bus and wakes up to discover that his camera and tapes have been stolen. The mysterious woman who calls him shortly afterwards seems to have something to do with this. Or does she simply want to break into his private world? The character of the lonely Aloys Adorn which Swiss director Tobias Nölle has created in his first feature-length drama is an enchanting wanderer, caught between observation and obsession. Tobias Nölle Born in Erlenbach, Switzerland in 1976, he studied at the School of Visual Arts in New York between 1999 and 2003 and then began working as an independent director and editor. His short film RENÉ (2007) won a number of prizes at international film festivals. Having been born into an indigenous tribe in the Amazon, Anderson is familiar with painful initiation rites. He is now living with his sister and her sick little girl in the city of Manaus. He has a mobile phone and takes on casual work, but must face the challenges posed by the incompatibility between modern life and shamanism. For him, the two worlds collide on a daily basis: when his niece is to be sacrificed, when a mythical monster appears to him in human form, or when he experiences a one-night stand in a doom metal night club. The shaman has another ancient ritual in store for Anderson, without which, according to the healer, he will be lost forever. With powerful images accompanied by electronic music, directors Sérgio Andrade and Fábio Baldo create a portrait of a wanderer between two worlds. One – endangered and fuelled by myths and legends – is fading away in the dwindling space accorded to it by the white conquerors. The other is loud and exhausting, but perhaps one in which Anderson will be able to develop in a better way. Eschewing didacticism, the film paints a dreamlike documentary portrait of a disappearing culture. Sérgio Andrade Born in Manaus in 1967, he has worked as local producer in the Amazon region. In 2008 he directed his first short film. His three shorts and debut feature JONATHAS’ FOREST screened at numerous international festivals including Rotterdam and Clermont-Ferrand. He is a 2013 Berlinale Talents alumnus. Fábio Baldo Born in São Paulo in 1983, he graduated from the film school at the Fundação Armando Alvares Penteado (FAAP). He has directed a number of prize-winning short films. In 2015, the Cinémathèque Française in Paris held a retrospective of his films. He is also an editor and sound designer. Foto: Yure Cesar u In einen indigenen Stamm im Amazonasgebiet hineingeboren, hat Anderson schmerzhafte Initiationsriten kennengelernt. Nun wohnt er mit seiner Schwester und deren kranker Tochter in der Großstadt Manaus, hat ein Handy, arbeitet in verschiedenen Jobs und muss sich den Herausforderungen zwischen modernem Leben und dem Glauben der Schamanen stellen. Für ihn stoßen die beiden Welten täglich zusammen: Wenn seine Nichte geopfert werden soll, ihm ein mythisches Monster in Menschengestalt erscheint oder er in einem Nachtclub bei Doom Metal einen One-Night-Stand kennenlernt. Der Schamane plant die Vollziehung eines weiteren alten Rituals an Anderson, ohne das der nach Meinung des Heilers für immer verloren wäre. In starken Bildern und zu elektronischer Musik erzählen die Regisseure Sérgio Andrade und Fábio Baldo von einem Wanderer zwischen zwei Welten. Die eine, bedrohte lebt von Mythen und Legenden und verhallt in dem wenigen Raum, den die weißen Eroberer ihr gelassen haben, die andere ist laut und anstrengend – aber vielleicht kann sich Anderson in ihr besser entfalten. Ohne didaktisch zu sein, malt der Film ein träumerischdokumentarisches Porträt einer verschwindenden Kultur. Sérgio Andrade Geboren 1967 in Manaus. Arbeitete in der Amazonas-Region als lokaler Produzent. 2008 erster Kurzfilm als Regisseur. Seine drei Kurzfilme sowie der Spielfilm JONATHAS‘ FOREST wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt, u. a. in Rotterdam und Clermont-Ferrand. 2013 war er Teilnehmer bei Berlinale Talents. Fábio Baldo Geboren 1983 in São Paulo. Studium an der Film School der Fundação Armando Alvares Penteado (FAAP). Drehte eine Reihe preisgekrönter Kurzfilme. 2015 zeigte die Cinémathèque Française eine Retrospektive seiner Filme. Er ist auch als Cutter und Sounddesigner tätig. Filmografie Sérgio Andrade: 2008 Criminosos; Kurzfilm 2009 Um Rio Entre Nós (A River Between Us); Kurzfilm 2010 Cachoeira 2012 A Floresta de Jonathas (Jonathas‘ forest) 2016 Antes o tempo não acabava; Co-Regie: Fábio Baldo Fábio Baldo: 2010 Caos; Kurzfilm 2011 Da Origem; Kurzfilm 2013 É Tudo Lágrima; Kurzfilm 2014 Geru; Kurzfilm 2016 Antes o tempo não acabava; Co-Regie: Sérgio Andrade 9 PANORAMA SPECIAL CinemaxX 7 Cubix 9 Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Fr, 12.02. Sa, 13.02. Do,18.02. Fr, 19.02. 12:30 Uhr 14:00 Uhr 21:30 Uhr 12:30 Uhr - Premiere - Our quest for perfection. Senator Cosmopolite Deutschland/Niederlande/Frankreich 2016 112 Min. ∙ DCP ∙ Farbe Regie, Buch: Aslı Özge Kamera: Emre Erkmen Schnitt: Muriel Breton, Aslı Özge Produzenten: Fabian Massah, Aslı Özge Darsteller: Sebastian Hülk, Julia Jentsch, Hanns Zischler, Sascha Alexander Gerşak, Luise Heyer, Natalia Belitski, Lea Draeger, Christoph Gawenda, Atef Vogel Produktion: EEE Productions, Berlin (Deutschland) AUF EINMAL ALL OF A SUDDEN u Nach einer Party in Karstens Wohnung gehen alle nach Hause, nur Anna bleibt. Karsten fühlt sich von der mysteriösen jungen Frau angezogen. Ein unvorhergesehenes Ereignis und ein Moment der Schwäche verändern alles, Karsten verliert die Kontrolle über sein wohlgeordnetes Leben in einer deutschen Kleinstadt. Spannungen in der Familie und im Freundeskreis folgen; der Versuch, so weiterzuleben, als wäre nichts passiert, scheitert. Aus Enttäuschung erwachsen Wut und Unrecht, das Unheil nimmt seinen Lauf, und als er meint, sein Leben wieder im Griff zu haben, ist er ein anderer geworden. Die Berliner Autorin und Regisseurin Aslı Özge stellt ihrem Film ein Zitat aus Shakespeares „Hamlet“ voran: „Denn an sich ist nichts weder gut noch böse, das Denken macht es erst dazu“. In ruhigen, sorgfältig arrangierten und ausgeleuchteten Bildern und mit stimmigem Sound Design erzeugt sie eine Anspannung, lässt den Zuschauer wachsendes Unbehagen und das heraufziehende Desaster spüren. Fragen um Schuld und Moral, Gerechtigkeit und Scheinheiligkeit werden verhandelt. Aslı Özge Geboren in Istanbul, lebt seit 2000 auch in Berlin. Nach ihrem Studienabschluss an der Film- & TV-Akademie der Marmara-Universität drehte sie Kurzfilme und einen Dokumentarfilm. Ihr Kinodebüt MEN ON THE BRIDGE feierte 2009 seine internationale Premiere in Locarno und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Ihr zweiter Spielfilm HAYATBOYU (LIFELONG) lief 2013 im Berlinale Panorama. AUF EINMAL ist ihr erster deutschsprachiger Kinofilm. Following a party in Karsten’s flat, everyone goes home – except Anna. Karsten feels drawn towards the mysterious young woman. An unexpected event and a moment of weakness change everything, and Karsten loses control of his well-ordered life in a small town in Germany. Tensions in the family and in his circle of friends follow. His attempt to live life as if nothing has happened fails. Disappointment breeds rage and injustice, calamity takes its course and, just as Karsten thinks he has his life under control again, he has become a different person. Berlin writer and director Aslı Özge prefixes her film with a quote from Shakespeare’s ‘Hamlet’: “There is nothing either good or bad, but thinking makes it so.” The film’s unassuming, carefully composed, well-lit images and fitting sound design creates tension which allows the audience to sense the growing unease and looming disaster. Questions of guilt and morality, justice and hypocrisy are addressed. Filmografie 2000 Capital C; Kurzfilm 2003 Little bit of April 2005 Hesperos‘ Apprentices; Dokumentarfilm 2009 Men on the Bridge 2013 Hayatboyu; IFB Panorama 2016 Auf Einmal Aslı Özge Born in Istanbul, Turkey, she has lived in Berlin since 2000. After graduating from the Film and Television Academy at Marmara University, she directed short films and a documentary. Her cinema debut MEN ON THE BRIDGE celebrated its international premiere at Locarno in 2009 and went on to win numerous awards. Her second feature HAYATBOYU (LIFELONG) screened in the Berlinale Panorama in 2013. AUF EINMAL is her first German-language feature film. 10 Foto: Emre Erkmen Senator Cosmopolite. An ideal companion for all world travelers: the Senator Cosmopolite brings all of the 37 world time zones to the wrist. Taking Daylight Savings and Standard Time into account, this mechanical masterpiece displays the time of day in two separate time zones at once. The world time zones are represented by official IATA airport codes. This complex function is easy to use – since every second counts, especially for time-travelers. 11 PANORAMA SPECIAL CinemaxX 7 Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Zoo Palast 1 Fr, 12.02. Mi,17.02. Do,18.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. PANORAMA SPECIAL 10:00 Uhr 21:30 Uhr Premiere 12:30 Uhr 14:30 Uhr 19:00 Uhr Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Cubix 9 Sa, 13.02. So, 14.02. Mo,15.02. So, 21.02. 21:30 Uhr 12:45 Uhr 17:00 Uhr 17:00 Uhr - Premiere - USA 2016 102 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Deutschland 2016 109 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß ∙ Deutsch, Englisch, Japanisch Regie: Andrew Neel Buch: David Gordon Green, Andrew Neel, Mike Roberts Kamera: Ethan Palmer Schnitt: Brad Turner Produzenten: Christine Vachon, James Franco, Vince Jolivette, David Hinojosa Darsteller: Ben Schnetzer, Nick Jonas, James Franco, Gus Halper, Danny Flaherty, Virginia Gardner, Jake Picking, Brock Yurich, Will Pullen Produktion: Killer Films, New York (USA); RabbitBandini Productions, Los Angeles (USA) Regie, Buch: Doris Dörrie Kamera: Hanno Lentz Schnitt: Frank Müller Produzenten: Harald Kügler, Molly von Fürstenberg Darsteller: Rosalie Thomass, Kaori Momoi, Moshe Cohen, Nami Kamata, Aya Irizuki Produktion: Olga Film, München (Deutschland) GOAT u Nach einer Party wird der 19-jährige Brad Opfer eines brutalen Überfalls. Die Täter flüchten. Brads Wunden heilen langsam. Als er sich ein paar Monate später an der Uni einschreibt und sich auf Empfehlung seines älteren Bruders für die Mitgliedschaft der Elite-Studentenverbindung Phi Sigma Mu bewirbt, trifft er erneut auf Formen schwerer körperlicher und psychischer Gewalt. Das Aufnahmeritual, die so bezeichnete „week of hell“ besteht aus endlosen Demütigungen durch ältere Semester, Entwürdigungen, Beleidigungen, Schlägen. Brad und sein Zimmergenosse erdulden die folterähnlichen Situationen. Sie sind bereit zu tun, was man vermeintlich tun muss, um ein Mann zu werden. Andrew Neels erschütterndes Spielfilmdebüt erforscht die Wurzeln der Gewalttätigkeit weißer, US-amerikanischer Männer – Männer, die später Politiker werden, Häftlinge misshandeln oder Familien gründen. Durch die sensiblen Augen des Protagonisten gesehen, wirft der Film Fragen zu Loyalität und zum männlichen Selbstbild auf und stellt eine beängstigende Campus-Realität an den Pranger, die im Namen der Tradition systematisch junge Männer zerstört – oder zu Monstern macht. Andrew Neel 1978 in Stowe, Vermont, geboren. Studierte Film am Columbia College, New York. Anschließend gründete er 2001 zusammen mit anderen die Produktionsfirma SeeThink und drehte seinen ersten 35mm-Kurzfilm BILLY 528. 2008 mit THE FEATURE (Co-Regie: Michel Auder) Gast des Berlinale Forum. Sein vierter Film NEW WORLD ORDER (2009) lief sehr erfolgreich im Fernsehen. Sein erster Langspielfilm KING KELLY feierte 2012 auf dem South by Southwest Film Festival Premiere. Filmografie 2006 Darkon; Dokumentarfilm 2007 Alice Neel; Dokumentarfilm 2008 The Feature; Co-Regie: Michel Auder, IFB Forum 2009 New World Order; Dokumentarfilm 2012 King Kelly 2016 Goat 12 GRÜSSE AUS FUKUSHIMA FUKUSHIMA, MON AMOUR After a party, nineteen-year-old Brad is the victim of a brutal attack. The perpetrators flee and Brad’s wounds slowly heal. A few months later, he enrols at university and, following his older brother’s recommendation, applies to become a member of the elite student fraternity Phi Sigma Mu where he again encounters grievous physical and psychological violence. The fraternity pledging, or so-called ‘week of hell’, consists of an endless series of humiliations by older students, including degradations, insults and beatings. Brad and his room-mate endure torture-like situations. They are prepared to do whatever supposedly has to be done to become a man. Andrew Neel’s shocking feature film debut explores the roots of violence in white American males – men who will later become politicians, will mistreat prisoners or start families. Seen through the sensitive eyes of the protagonists, the film raises questions about loyalty and male self-image and pillories a frightening reality of life on American campuses which, in the name of tradition, systematically destroys young men – or turns them into monsters. Andrew Neel Born in Stowe, Vermont, USA in 1978, he studied film at Columbia College in New York. After graduating, he co-founded the SeeThink production company in 2001 and made his first 35 mm short film BILLY 528. In 2008 his film THE FEATURE (co-directed by Michel Auder) screened in the Berlinale Forum. His fourth film NEW WORLD ORDER from 2009 enjoyed success on television and his first feature-length fiction film, KING KELLY, premiered at the South by Southwest Film Festival in 2012. A young German woman, Marie, travels to Japan to escape her broken dreams. She joins the organisation Clowns4Help who seek to spread a little cheer amongst the victims of the triple catastrophe in Fukushima in 2011 who are still living in manshift stills. Most of the inhabitants are elderly people who were either not able or simply did not want to move away. But Marie soon realises that she is not cut out for this task. She is about to take flight once again when she meets the headstrong Satomi, Fukushima’s last geisha, who has decided to move back into her ruined house in the prohibited area. Maria helps Satomi to clear up. The young girl and the older woman could not be more different but they gradually get to know each other and both find themselves confronted by the ghosts of their respective pasts. After KIRSCHBLÜTEN – HANAMI (CHERRY BLOSSOMS) Doris Dörrie, who also wrote the screenplay, returns to Japan for this black-and-white drama which tells a poetic and universal tale about letting go and getting on with one’s life. Doris Dörrie Born in Hanover, Germany in 1955, she studied acting and film in Stockton, California, followed by philosophy and psychology in New York. Between 1975 and 1978 she took a degree at the University of Television and Film Munich, where she later taught. After making films for television, she directed her first feature film in 1983 and made the phenomenally successful MÄNNER (MEN) in 1985. Alongside her work as a film director and producer, she has also directed operas in Berlin, Munich and Salzburg. Many of her films have screened at the Berlinale, most recently GLÜCK (BLISS) in 2012. Foto: Mathias Bothor u Marie, eine junge Deutsche, reist auf der Flucht vor ihren zerplatzten Lebensträumen nach Japan. Sie schließt sich der Organisation Clowns4Help an, die im Katastrophengebiet von Fukushima den Opfern der Dreifachkatastrophe von 2011 ein wenig Freude in die Notunterkünfte bringen will, in denen überwiegend ältere Menschen noch immer leben, weil sie nicht wegziehen wollten oder konnten. Doch Marie muss sich bald eingestehen, dass sie für diese Aufgabe überhaupt nicht geeignet ist. Kurz davor, erneut davonzulaufen, begegnet sie der eigenwilligen Satomi, der letzten Geisha Fukushimas, die es sich in den Kopf gesetzt hat, in ihr zerstörtes Haus in der Sperrzone zurückzukehren. Maria hilft Satomi bei den Aufräumarbeiten. Dabei kommen sich die junge und die alte Frau, die unterschiedlicher nicht sein könnten, langsam näher und werden beide mit den Geistern ihrer Vergangenheit konfrontiert. Nach KIRSCHBLÜTEN – HANAMI kehrt Doris Dörrie, die auch das Drehbuch schrieb, erneut nach Japan zurück. Ihr schwarz-weiß gedrehtes Drama erzählt eine universelle, poetische Geschichte vom Loslassen und Weiterleben. Doris Dörrie Geboren 1955 in Hannover. Schauspiel- und Filmstudium in Stockton (Kalifornien), anschließend Studium der Philosophie und Psychologie in New York. 1975 bis 1978 Studium an der Hochschule für Fernsehen und Film in München, an der sie später als Dozentin tätig war. Nach TV-Filmen 1983 Spielfilmdebüt. 1985 überragender Publikumserfolg mit MÄNNER. Neben ihrer Tätigkeit als Filmregisseurin und Produzentin inszenierte sie auch Opern in Berlin, München und Salzburg. Sie war mehrfach Gast der Berlinale, zuletzt 2012 mit GLÜCK. Filmografie Auswahl: 1984 Mitten ins Herz; IFB Neue Deutsche Filme 1985 Im Innern des Wals; IFB Panorama 1986 Männer; IFB Neue Deutsche Filme 1987 Paradies; IFB Neue Deutsche Filme 1992 Happy Birthday, Türke!; IFB Neue Deutsche Filme 1995 Keiner liebt mich; IFB Neue Deutsche Filme 1999 Bin ich schön?; IFB Neue Deutsche Filme 2000 Erleuchtung garantiert; IFB Neue Deutsche Filme 2007 Wie man sein Leben kocht; IFB Berlinale Special 2008 Kirschblüten – Hanami; IFB Wettbewerb 2010 Die Friseuse; IFB Berlinale Special 2012 Glück; IFB Berlinale Special 2015 Dieses schöne Scheißleben 2016 Grüße aus Fukushima 13 PANORAMA SPECIAL Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 International So, 14.02. 18:45 Uhr Mo,15.02. 09:45 Uhr Di, 16.02. 14:00 Uhr Sa,20.02. 20:00Uhr PANORAMA SPECIAL . Premiere . . . Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 International CineStar 3 Sa, 13.02. 19:00 Uhr - Premiere So, 14.02. 10:00 Uhr Mo,15.02. 14:30 Uhr Fr, 19.02. 14:00Uhr Sa, 20.02. 22:45 Uhr - USA 2015 109 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Israel/Deutschland/USA 2016 97 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Arabisch, Hebräisch Regie, Buch: James Schamus, nach dem gleichnamigen Roman von Philip Roth Kamera: Christopher Blauvelt Schnitt: Andrew Marcus Produzenten: Anthony Bregman, James Schamus, Rodrigo Teixeira Darsteller: Logan Lerman, Sarah Gadon, Tracy Letts, Linda Edmond, Danny Burstein, Ben Rosenfield, Pico Alexander, Philip Ettinger, Noah Robbins Produktion: Likely Story, New York (USA); Symbolic Exchange, New York (USA); RT Features, São Paulo (Brasilien) Regie: Udi Aloni Buch: Oren Moverman, Tamer Nafar Kamera: Amnon Zalait Schnitt: Isaac Sehayek, Jay Rabinowitz Produzenten: David Silber, Stefan Arndt, Lawrence Inglee, Udi Aloni Darsteller: Tamer Nafar, Samar Qupty, Salwa Nakkara, Ayed Fadel, Sameh „SAZ“ Zakout, Saeed Dassuki Produktion: Metro Communications, Tel Aviv (Israel); X Filme Creative Pool, Berlin (Deutschland); Blackbird, New York (USA); Dig the Movie, New York (USA) INDIGNATION u USA 1951, die Hysterie der McCarthy-Ära prägt die Stimmung, jungen Männern droht der Militärdienst in Korea. Umso erleichterter ist der aus New Jersey stammende Marcus Metzner, als er einen Studienplatz in Ohio bekommt. Die Aufnahme ins College bewahrt ihn vor der Rekrutierung. Zudem kann er auf diese Weise seinem herrischen Vater entkommen, der eine koschere Metzgerei betreibt und unter paranoiden Ängsten leidet. Doch auch im College ist der Alltag nicht leicht. Konkurrenzkämpfe, Klassenunterschiede, Liebesabenteuer und Marcus‘ Weigerung, als bekennender Atheist im christlich geführten College wenigstens die Synagoge zu besuchen, bringen ihm wiederholte Vorladungen beim Dekan ein. Das Regiedebüt von James Schamus, einem der wichtigsten unabhängigen Filmproduzenten der USA, basiert auf dem gleichnamigen Roman von Philip Roth. Schon in seinen Produktionen zeigte Schamus einen besonderen Sinn für sogenannte Außenseiter, die versuchen, sich gesellschaftlichen Strukturen zu widersetzen. In INDIGNATION werden die Gespräche mit dem Dekan zu Rededuellen, in denen ein junger Mann seine moralischen und politischen Ideale selbstbewusst vertritt. Doch kann er sie auch leben? James Schamus Geboren 1959 in Detroit, Michigan. Studierte in Berkeley, Kalifornien. Produzierte unter anderem den Oscargewinner BROKEBACK MOUNTAIN von Ang Lee. Schrieb das Drehbuch zu Ang Lees Film THE ICE STORM (DER EISSTURM) und war Co-Autor von CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON (TIGER & DRAGON) und SE, JIE (GEFAHR UND BEGIERDE). Er ist außerdem Professor an der Columbia University, USA, und lehrt dort Filmgeschichte und Filmtheorie. 2014 Vorsitzender der Internationalen Jury der Berlinale. INDIGNATION ist sein Regiedebüt. JUNCTION 48 America, 1951. The country’s mood is characterised by McCarthy era hysteria and young men are being drafted into military service in Korea. Marcus Metzner is particularly relieved to receive a place at college in Ohio since his enrolment at a university exempts him from the draft. It also means that he will be able to escape his authoritarian father, who runs a kosher butcher’s shop and is beset by paranoid fears. But college life is by no means easy. Competition, class differences, amorous adventures and Marcus’ refusal as an avowed atheist to at least attend the synagogue at this Christian college see him summoned before the dean time and again. James Shamus is one of the USA’s most significant independent producers; his directorial debut is based on Philip Roth’s eponymous novel. As a producer he has often displayed a particular interest in portraying outsiders who attempt to oppose social norms. In INDIGNATION, the conversations with the dean turn into verbal battles during which the young man confidently espouses his moral and political ideals. But can he also live by them? Lod is a poor town a few kilometres east of Tel Aviv where Arabs and Jews live side by side. Kareem, a young Palestinian musician, spends his days wandering aimlessly between casual office jobs and hanging out with his drug dealing mates. When a car accident kills his father and confines his mother to a wheelchair he finds refuge in the world of hip hop. At a concert his girlfriend Manar’s lyrics incite an attack from racist Jewish rappers and, in his neighbourhood, the government threatens to pull down a friend’s house. Kareem and Manar decide to use their songs to fight against the oppression of Israeli society as well as the violence that exists within their own conservative community for, dominated by a patriarchal sense of honour, this is a community that poses a threat to their bid for an independant life. The lead role is played by Tamer Nafar, the charismatic frontman of DAM, the first Palestinian rap band. He and Israeli director Udi Adoni have joined forces to transform his personal experiences into the voice of a new generation of young Arabs. This is a voice that is full of energetic hope for equal rights and a peaceful coexistence. Filmografie Auswahl als Drehbuchautor, Regie: Ang Lee: 1992 Tui shou 1993 Xi yan 1994 Eat Drink Man Woman 1997 The Ice Storm 1999 Ride with the Devil 2000 Wo hu cang long 2003 Hulk 2007 Se, jie 2009 Taking Woodstock James Schamus Born in Detroit, USA in 1959, he studied at Berkeley in California. He has produced films including the Oscarwinning BROKEBACK MOUNTAIN, directed by Ang Lee. He wrote the screenplay for Ang Lee’s THE ICE STORM and was co-writer of CROUCHING TIGER, HIDDEN DRAGON and SE, JIE (LUST, CAUTION). He is also a Professor at Columbia University where he teaches film history and theory and was President of the International Jury of the Berlinale in 2014. INDIGNATION is his directing debut. Udi Aloni Born in 1959, this Israeli-American director frequently explores the interrelationships between art, theory and activism in his work. His films have screened at many major festivals including the Berlinale where he won the CINEMA fairbindet Prize in 2013 for ART/VIOLENCE. His visual art has been exhibited in museums including the Metropolitan Museum in New York and the Israel Museum in Jerusalem. His most recent work for the theatre, “Anti-Oedipus or: Kaddish to Shulamit”, was shown at the 2015 Schillertage in Mannheim. 14 Foto: Winesburg Productions Foto: Amnon Zalait u Wenige Kilometer östlich von Tel Aviv liegt Lod, eine verarmte Stadt, in der Araber und Juden Seite an Seite leben. Kareem, ein junger palästinensischer Musiker, verbringt ziellos den Alltag mit gelegentlichen Bürojobs und seinen mit Drogen handelnden Freunden. Als ein Autounfall seinen Vater tötet und die Mutter an den Rollstuhl fesselt, findet er in der Welt des Hip-Hop sein Zuhause. Bei einem Konzert entzündet sich am Gesang seiner Freundin Manar ein Angriff rassistischer jüdischer Rapper. In der Nachbarschaft droht dem Haus eines Freundes der Abriss durch die Regierung. Gemeinsam nehmen Kareem und Manar musikalisch den Kampf gegen die Unterdrückung durch die israelische Gesellschaft auf – aber auch den Kampf gegen die Gewalt in ihrer eigenen, konservativen Community, die von patriarchalischen Ehrgefühlen geprägt ist und ihren unabhängigen Lebensentwurf bedroht. Tamer Nafar, Hauptdarsteller und charismatischer Frontmann von DAM, der ersten palästinensischen Rap-Gruppe, verwandelt mit dem israelischen Regisseur Udi Aloni persönliche Lebensereignisse in eine neue Stimme der jungen arabischen Generation: erfüllt von energetischer Hoffnung auf ein gleichberechtigtes Zusammenleben. Udi Aloni Der 1959 geborene israelisch-amerikanische Regisseur untersucht in seiner Arbeit immer wieder die Beziehungen von Kunst,Theorie und Aktivismus. Seine Filme wurden auf vielen großen Festivals gezeigt, während der Berlinale 2013 erhielt er für ART/VIOLENCE den CINEMA fairbindet-Preis. Seine visuelle Kunst wurde vielfach ausgestellt, u. a. im Metropolitan Museum in New York und im Israel Museum in Jerusalem. Zu den Schillertagen in Mannheim 2015 wurde seine jüngste Bühnenarbeit „Anti-Oedipus or: Kaddish to Shulamit“ aufgeführt. Filmografie 1996 Left; Dokumentarfilm 2002 Local Angel; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2003 Innocent Criminals; Musikvideo, IFB Panorama 2006 Forgiveness 2009 Kashmir: Journey to Freedom; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2013 Art/Violence; IFB Panorama 2016 Junction 48 15 PANORAMA SPECIAL International CineStar 3 Cubix 7+8 Zoo Palast 2 Colosseum 1 Sa,13.02. 20:00Uhr So, 14.02. 17:30 Uhr Mo,15.02. 22:30 Uhr Do,18.02. 22:00 Uhr Sa, 20.02. 22:30 Uhr - Premiere - Österreich 2016 114 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch Regie, Buch: Händl Klaus Kamera: Gerald Kerkletz Schnitt: Joana Scrinzi Produzenten: Antonin Svoboda, Bruno Wagner Darsteller: Lukas Turtur, Philipp Hochmair, Toni, Thomas Stipsits, Manuel Rubey, Gerald Votava, Gabriela Hegedüs Produktion: coop99 filmproduktion, Wien (Österreich) KATER TOMCAT u Andreas und Stefan leben mit ihrem Kater Moses wie im Paradies. Sie bewohnen ein schönes, altes Haus in den Wiener Weinbergen und arbeiten als Disponent und Musiker im selben Orchester. Die Leidenschaft für die Musik, der große Kollegen- und Freundeskreis und ihr pelziger Gefährte prägen den Alltag der beiden Männer. Doch eines Morgens erschüttert ein unvorhergesehener Gewaltausbruch Stefans die harmonische Beziehung der beiden. Skepsis und Entfremdung bestimmen von diesem Zeitpunkt an den Beziehungsalltag und stellen eine nur schwer überwindbare Hürde dar. Während Stefan den Boden unter den Füßen verliert, ringt Andreas weiter mit seinem Misstrauen und um seine Liebe zu Stefan. Nach seinem preisgekrönten Debütfilm MÄRZ inszeniert Händl Klaus in seinem zweiten Werk die Vertreibung zweier Liebender aus dem Paradies. Mit viel Feingefühl für die männliche Seele und den blinden Fleck, den wir in uns tragen, erzählt diese musisch-poetische Ballade von der Fragilität der Liebe. Die Darsteller Philipp Hochmair und Lukas Turtur sind zwei Theatertiere, die mit ihrem naturalistischen Schauspiel zu beeindrucken wissen. Händl Klaus Geboren 1969 in Tirol. Schauspielunterricht in Wien und Engagement am Schauspielhaus. Kleinere Rollen in Filmen von Christian Berger, Urs Egger, Michael Haneke, Jessica Hausner, Dagmar Knöpfel und anderen. Seit 1994 veröffentlicht er Prosa, Hörspiele und Theaterstücke. Außerdem schreibt er Opernlibretti für Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, Arnulf Herrmann, Heinz Holliger, Klaus Lang und Hèctor Parra. Händls Spielfilmdebüt MÄRZ wurde 2008 in Locarno mit dem Silbernen Leoparden ausgezeichnet. Filmografie 2008 März 2016 Kater 16 Andreas and Stefan live a blissful existence together with their tomcat, Moses. They inhabit a beautiful old house in the vineyards near Vienna and work in the same orchestra as manager and musician. Their passion for music, their large circle of friends and colleagues and their furry companion define the daily lives of the two men. But one morning an unexpected outburst of violence from Stefan shakes their harmonious relationship to its core. From this moment on, scepticism and alienation define their cohabitation and represent an almost insurmountable obstacle. While Stefan is losing the ground beneath his feet, Andreas struggles with his mistrust and his love for Stefan. Following his award-winning debut MÄRZ (MARCH), in his second film Händl Klaus portrays the expulsion of two lovers from paradise. Demonstrating exceptional sensitivity for the male psyche and for the blind spots in all our personalities, this artistic and poetic ballad tells of the fragility of love. Actors Philipp Hochmair and Lukas Turtur are both born theatre thespians and their naturalistic screen performances are impressive. DEN STARS SO NAH SEIN WIE NOCH NIE: UNBEZAHLBAR Lassen Sie sich von einzigartigen Überraschungen und außergewöhnlichen Events verzaubern. mastercard.de Händl Klaus Born in the Tyrol, Austria in 1969, he studied acting in Vienna and then joined the ensemble at the Schauspielhaus in the same city. He took smaller parts in films by Christian Berger, Urs Egger, Michael Haneke, Jessica Hausner, Dagmar Knöpfel and others. Since 1994 he has been writing prose and plays for the radio and theatre as well as opera librettos for Beat Furrer, Georg Friedrich Haas, Arnulf Herrmann, Heinz Holliger, Klaus Lang and Hèctor Parra. His debut feature film MÄRZ (MARCH) won the Silver Leopard at the Locarno International Film Festival in 2008. 17 PANORAMA SPECIAL Friedrichstadt-PalastMo,15.02. 19:00 Uhr CinemaxX 7 Di, 16.02. 12:45 Uhr Cubix 9 Mi, 17.02. 17:00 Uhr Zoo Palast 1 So, 21.02. 21:30 Uhr PANORAMA SPECIAL . Premiere . . . Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Zoo Palast 2 Di, 16.02. 18:45 Uhr Mi, 17.02. 10:00 Uhr Do,18.02. 14:00 Uhr Fr, 19.02. 22:00 Uhr - Premiere - USA 2015 99 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Kasachstan/Deutschland/Frankreich 2016 113 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Kasachisch Regie, Buch: Rebecca Miller Kamera: Sam Levy Schnitt: Sabine Hoffman Produzenten: Rachael Horovitz, Damon Cardasis, Rebecca Miller Darsteller: Greta Gerwig, Julianne Moore, Ethan Hawke, Bill Hader, Travis Fimmel, Maya Rudolph Produktion: Round Films, New York (USA); Rachael Horovitz Productions, New York (USA) Regie, Buch: Emir Baigazin Kamera: Yves Capes Schnitt: Emir Baigazin Produzenten: Anna Vilgelmi, Beibit Muslimov Darsteller: Nurlybek Saktaganov, Madiyar Aripbay, Madiyar Nazarov, Omar Adilov, Anzara Barlykova, Timur Aidarbekov, Kanagat Taskaraev, Rasul Vilyamov Produktion: Kazakhfilm JCS, Almaty (Kasachstan) MAGGIE’S PLAN u Maggie, Mitte 30 und Single, arbeitet als Dozentin in New York, hat einen großen Freundeskreis und gelegentliche Affären. Zeit für ein eigenes Kind, beschließt sie. Da ihr längere Partnerschaften nicht liegen, überredet sie einen jungen Pickles-Händler, ihr sein Sperma vorbeizubringen. Kaum ist dieser aus der Tür, steht John vor ihr, der als Anthropologe am selben College unterrichtet wie sie. Maggies Enthusiasmus für die Gestaltung ihres eigenen Lebens und Johns leidenschaftliche Arbeit an seinem ersten Roman bringen die beiden einander näher: Gegen Maggies ursprüngliche Vorstellung beginnt sie mit ihm und der mittlerweile geborenen Tochter ein Leben als Familie. Johns Kinder aus seiner unbefriedigenden Ehe mit Georgette verleihen dem gemeinsamen Alltag eine Maggie irritierende Dynamik: Wo ist sie hier gelandet? Als sie schließlich Georgette begegnet, verstrickt sie das Ex-Paar in ein Experiment, um jedem den bestmöglichen Platz im komplexen Bindungsspektrum zu verschaffen. Mit sichtlichem Spiel-Vergnügen und einnehmendem Humor lassen uns Greta Gerwig, Ethan Hawke und Julianne Moore die unermüdlichen Neuorientierungen der drei Protagonisten erleben. Rebecca Miller Schriftstellerin, Regisseurin und Drehbuchautorin. Ihre Filme ANGELA und PERSONAL VELOCITY (nach eigenen Erzählungen) mit Parker Posey, Kyra Sedgwick und Fairuza Balk wurden u. a. auf dem Sundance-Festival ausgezeichnet. Sie war 2005 mit THE BALLAD OF JACK & ROSE mit Daniel Day-Lewis and Camilla Belle und 2009 mit THE PRIVATE LIVES OF PIPPA LEE mit Robin Wright, einer Adaption ihres eigenen Romans, Gast der Berlinale. Sie ist außerdem Autorin des Romans „Jacobs Folly“ (2009) und Autorin des Drehbuchs zum Film PROOF (2005, Regie: John Madden). MAGGIE’S PLAN ist ihr fünfter Spielfilm. RANENYY ANGEL THE WOUNDED ANGEL Thirtysomething Maggie is single and works as a lecturer in New York. She has a wide circle of friends and the odd affair but now she decides it is time to have a child. Since she is not one for long relationships, she manages to convince a young pickle-seller to drop off his sperm at her place. No sooner does he leave than John appears, an anthropology professor at the same college as Maggie. Maggie’s enthusiasm for engineering her own life and John’s passion to create his first novel bring the two closer together and, contrary to her original plans, Maggie embarks on a new life together with him and her new-born daughter. John’s children from his unhappy marriage with Georgette introduce a rather disturbing dynamic into Maggie’s life that makes her wonder how she managed to find herself in this situation. When she finally meets Georgette, she decides to rope the excouple into an experiment which aims to give everyone a great role within an entire spectrum of possible attachments. Acting out these endless permutations of relationships with engaging humour and plainly enjoying themselves are: Greta Gerwig, Ethan Hawke and Julianne Moore. Filmografie 1991 Florence; Kurzfilm 1995 Angela 2002 Personal Velocity 2004 The Ballad of Jack and Rose; IFB Panorama 2009 The Private Lives of Pippa Lee; IFB Wettbewerb (außer Konkurrenz) 2015 Maggie’s Plan Rebecca Miller A writer, director and screenwriter. Her feature films ANGELA and PERSONAL VELOCITY (from her own stories and screenplay), starring Parker Posey, Kyra Sedgwick and Fairuza Balk, have won prizes at festivals including Sundance. In 2005, THE BALLAD OF JACK AND ROSE, starring Daniel Day-Lewis and Camilla Belle, screened at the Berlinale, as did THE PRIVATE LIVES OF PIPPA LEE, an adaptation of her own novel starring Robin Wright, in 2009. She has also written the novel ‘Jacob’s Folly’ and the screenplay for PROOF (2005, directed by John Madden). MAGGIE’S PLAN is her fifth feature film as a director. 18 Foto: Jon Pack A godforsaken Kazakh village in the mid-1990s where four youths are trying to find their way in life. Zharas suffers because his father, an ex-con, cannot find a job. To help make ends meet the boy takes on casual work at a corn merchant’s. Balapan can sing ‘Ave Maria’ as clear as a bell but his schoolmates provoke him into using his fists rather than his voice. Zhaba roams about the village ruins looking for waste metal he can sell. He comes across three bedraggled boys of his own age who have run away from a nearby home and are sleeping in a derelict tunnel. Aslan is about to take up studies in medicine but, after having persuaded his girlfriend to have an abortion, he undergoes a complete change in personality. After scoring a hit with his first film HARMONY LESSONS, which screened in Competition at the Berlinale in 2013, Emir Baigazin’s new work THE WOUNDED ANGEL describes the mood of teenagers growing up in a time of great upheaval. The film marks the second part of a visually stunning trilogy about young people and their complex relationships in a world without a moral yardstick. u Mitte der Neunzigerjahre in einem gottverlassenen kasachischen Emir Baigazin Born in Kazakhstan in 1984, he worked as an actor at the theatre in Aktobe, Kazakhstan between 2002 and 2004 before studying film and television directing at the Kazakh National Academy of Arts in Almaty. In 2007 he was selected to participate in the Asian Film Academy in Busan, South Korea, and he is an alumnus of the 2008 Berlinale Talent Campus. In 2013 his feature film UROKI GARMONII (HARMONY LESSONS) screened in Competition at the Berlinale. Emir Baigazin Geboren 1984 in Kasachstan. Zwischen 2002 und 2004 arbeitete er als Schauspieler am Theater in Aqtöbe, Kasachstan. Anschließend studierte er an der Nationalen Kunsthochschule in Kasachstan im Fach Film- und Fernsehregie. 2007 wurde er für die Teilnahme an der Asian Film Academy in Busan, Südkorea, ausgewählt. Er ist Alumnus des Berlinale Talent Campus 2008 und war 2013 mit UROKI GARMONII im Wettbewerb der Berlinale vertreten. Dorf. Vier Heranwachsende suchen ihren Platz im Leben: Zharas leidet darunter, dass sein Vater, der im Gefängnis war, keinen Job findet. Um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, verdingt sich der Junge in einer Getreidehandlung. Balapan singt glockenklar das „Ave Maria“, wird aber von seinen Mitschülern provoziert, anstelle seiner Stimme lieber die Fäuste zu gebrauchen. Zhaba stromert durch die Ruinen des Dorfes und spürt Metallabfälle auf, die er verkaufen kann. Dabei trifft er auf drei heruntergekommene Gleichaltrige, die aus dem nahen Heim entflohen sind und in einem stillgelegten Stollen hausen. Aslan bereitet sich auf ein Medizinstudium vor. Doch nachdem er seine Freundin zur Abtreibung gedrängt hat, geht eine Wesensveränderung in ihm vor. Nach dem großen Erfolg seines Debütfilms HARMONY LESSONS im Berlinale-Wettbewerb 2013 beschreibt Emir Baigazin in THE WOUNDED ANGEL die Seelenzustände von Teenagern, die in einer Zeit existenzieller Umbrüche erwachsen werden. Es ist der zweite Teil einer bildgewaltigen Trilogie über junge Menschen und deren komplexe Beziehungen in einer Welt ohne moralische Konstanten. Filmografie 2013 Uroki Garmonii; IFB Wettbewerb 2016 Ranenyy Angel 19 Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Zoo Palast 1 Cubix 9 Fr, 12.02. Sa, 13.02. So, 14.02. Fr, 19.02. So, 21.02. 19:00 Uhr 10:00 Uhr 14:30 Uhr 19:00 Uhr 14:30 Uhr - Premiere - Argentinien 2015 80 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch Regie, Buch: Daniel Burman Kamera: Daniel Ortega Schnitt: Andrés Tambornino Produzenten: Diego Dubcovsky, Daniel Burman, Barbara Francisco Darsteller: Alan Sabbagh, Julieta Zylberberg, Usher Barilka, Elvira Onetto, Adrian Stoppelman, Daniel Droblas, Elisa Carricajo, Dan Breitman, Uriel Rubin, Dalmiro Burman Produktion: BD Cine, Buenos Aires (Argentinien); Pasto, Buenos Aires (Argentinien) © picture-alliance/dpa/Bernd Settnik PANORAMA SPECIAL EL REY DEL ONCE THE TENTH MAN u Nach Jahren kehrt Ariel nach Buenos Aires zurück. Er möchte seinen Vater wiedersehen, der in Once, dem jüdischen Stadtviertel seiner Kindheit, eine gemeinnützige Stiftung gegründet und zu ehrbarem Erfolg gebracht hat. Usher versteht es jedoch, ein Treffen mit seinem Sohn hinauszuzögern, und spannt ihn stattdessen immer wieder für kleinere Gelegenheitsaufträge ein. Dabei begegnet Ariel Ushers ehrenamtlicher Mitarbeiterin Eva, die sich wie Ariel von ihrem Vater entfremdet sieht und verstummt ist. Gemeinsam blicken sie auf Vergangenes, um ihre Gegenwart zu gestalten. Evas strahlende innere Unabhängigkeit inspiriert Ariel, sich wieder mit den Gebräuchen der jüdischen Religionsgemeinschaft auseinanderzusetzen und aus den Traditionen, die ihn und seinen Vater einst entzweiten, sein bisheriges Selbstverständnis zu überdenken. Nach EL ABRAZO PARTIDO (Wettbewerb 2004) und DERECHO DE FAMILIA (Panorama 2006) begibt sich Daniel Burman erneut in das Kräftefeld von Vater und Sohn: Schwerelos und liebevoll lässt er Ariel seine alten Erwartungen allmählich verlieren und zum Mittelpunkt eines faszinierenden prallbunten Gemeinschaftssystems werden. Daniel Burman Geboren 1973 in Buenos Aires. Studierte Audiovisuelle Medienproduktion und Jura in Buenos Aires. Seit 1992 in unterschiedlichen Funktionen in der Filmproduktion tätig, zugleich Autor und Regisseur mehrerer Kurzfilme. 1998 mit seinem Spielfilmdebüt UN CRISANTEMO ESTALLA EN CINCOESQUINAS im Programm des Panorama. 2002 präsentierte das Panorama sein Stewardessen-Drama TODAS LAS AZAFATAS VAN AL CIELO. 2004 folgte EL ABRAZO PARTIDO, der bei der Berlinale mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet wurde. Zuletzt 2006 mit DERECHO DE FAMILIA Gast der Berlinale. Filmografie 1995 Niños envueltos; Kurzfilm 1997 Un crisantemo estalla en Cincoesquinas; IFB Panorama 2000 Esperando al Mesías 2001 Todas las azafatas van al cielo; IFB Panorama 2003 El abrazo partido; IFB Wettbewerb 2005 Derecho de familia; IFB Panorama 2008 El nido vacío 2010 Dos hermanos 2011 Los 36 Justos 2012 La suerte en tus manos 2014 El Misterio de la Felicidad 2015 El Rey del Once 20 After years away Ariel returns to Buenos Aires seeking to reconnect with his father who has founded a charity foundation in Once, the city’s Jewish district where Ariel spent his youth. But Usher appears to be staving off a meeting with his son; instead he keeps roping him into a number of small assignments during the course of which Ariel meets Eva who volunteers for Usher’s charity. Like Ariel, she too feels estranged from her father, and no longer speaks. Together they look back at the past in order to shape the present. Eva’s radiant inner strength and independent spirit inspires Ariel to come to grips with the religious customs of his Jewish community as well as the traditions that once divided him and his father and rethink his own identity. After EL ABRAZO PARTIDO (in Competition in 2004) und DERECHO DE FAMILIA (in Panorama in 2006), Daniel Burman once more explores the interplay of forces within a father-son relationship. Tenderly, and with a lightness of touch, he has Ariel let go of his old expectations and allow himself to be drawn into the centre of a vibrant and fascinating community. Daniel Burman Born in Buenos Aires, Argentina in 1973, he studied audiovisual media production and law in Buenos Aires. From 1992 he took on various production roles as well as writing and directing several shorts. His feature debut UN CRISANTEMO ESTALLA EN CINCOESQUINAS (A CHRYSANTHEMUM BURSTS IN CINCOESQUINAS) screened in the Berlinale Panorama in 1998, as did TODAS LAS AZAFATAS VAN AL CIELO (EVERY STEWARDESS GOES TO HEAVEN) in 2002. EL ABRAZO PARTIDO (LOST EMBRACE) followed in 2004 and won the Berlinale Jury Grand Prix. He was most recently at the Berlinale in 2006 with DERECHO DE FAMILIA (FAMILY LAW). CONGRATULATIONS TO MICHAEL BALLHAUS ASC Homage 2016 and Honorary Golden Bear for his lifetime achievement. www.arri.com 21 PANORAMA SPECIAL HdBF CinemaxX 7 Cubix 9 International Zoo Palast 2 Mo,15.02. 21:30 Uhr Di, 16.02. 10:00 Uhr Mi,17.02. 14:30 Uhr Fr, 19.02. 20:00Uhr So, 21.02. 14:30 Uhr PANORAMA SPECIAL - Premiere - CineStar IMAX® Sa,13.02. 19:30Uhr Colosseum 1 So, 14.02. 22:30 Uhr Zoo Palast 1 Mi,17.02. 19:00 Uhr CinemaxX 7 Do,18.02. 10:00 Uhr Cubix 9 Fr, 19.02. 17:00 Uhr - Premiere - Algerien/Frankreich/Belgien 2016 100 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Französisch, Englisch, Türkisch Hongkong, China 2016 95 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Mandarin Regie: Rachid Bouchareb Buch: Olivier Lorelle, Yasmina Khadra, Zoé Galeron, Rachid Bouchareb Kamera: Benoît Chamaillard Schnitt: Yannick Kergoat, Emmanuelle Jay Produzent: Jean Bréhat Darsteller: Astrid Whettnall, Pauline Burlet, Patricia Ide, Abel Jafri Produktion: 3B Productions, Paris (Frankreich) Regie, Buch: Jordan Schiele Kamera: Nathanael Carton Schnitt: Kong Jin Lei Produzenten: Pang Ho-Cheung, Subi Liang Darsteller: Huang Lu, Tian Mu Chen, Luo Lanshan, Xing Dan Wen, Lu Ze Xian, Zhou Lan, Xia Qi Produktion: Making Film Productions (Hongkong, China) LA ROUTE D’ISTANBUL SAN FU TIAN ROAD TO ISTANBUL u Elisabeth lebt mit ihrer 20-jährigen Tochter Elodie in einem idyllischen Haus in der belgischen Provinz. Sie macht sich zunächst wenig Sorgen, als Elodie nicht nach Hause kommt, und vermutet, dass sie bei einer Freundin untergeschlüpft ist. Als die Polizei ihr mitteilt, dass ihr Kind das Land verlassen hat, um sich in Syrien dem Islamischen Staat anzuschließen, fällt sie aus allen Wolken. Ungläubig beginnt sie nachzuforschen. Ein Abschiedsvideo offenbart, dass Elodie ein Parallelleben geführt hat, von dem ihre Mutter nichts ahnte. Elisabeth kann die Gründe nicht nachvollziehen, die ihre Tochter dazu bewogen haben, in einem fernen Land in einen Krieg zu ziehen, der ihrer Meinung nach ihr Leben nicht berührt. Da von offizieller Seite keine Hilfe zu erwarten ist, bricht sie auf, um über die türkische Grenze nach Syrien zu gelangen und Elodie nach Hause zu holen. Rachid Bouchareb, der sich schon in LONDON RIVER (Berlinale 2009) mit der Sorge von Eltern um ihre radikalisierten Kinder befasste, verhandelt ein Thema von brennender Aktualität. Die Reise der Mutter aus westlicher Ordnung heraus hin zu Chaos und Gewalt in den Krisengebieten ist ein Spiegelbild ihrer inneren Verzweiflung. Rachid Bouchareb Geboren 1953 bei Paris. Gab 1985 sein Spielfilmdebüt mit BÂTON ROUGE. 1989 gründete er gemeinsam mit Jean Bréhat die Produktionsfirma 3B. OscarNominierungen für POUSSIÈRES DE VIE, HORS-LA-LOI und INDIGÈNE. Letzterer war mitverantwortlich für eine Gesetzesänderung, die den Veteranen des Zweiten Weltkriegs aus den französischen Kolonien die gleichen Rentenansprüche zusicherte wie den französischen Veteranen. War bereits mit mehreren Kurzfilmen und den Spielfilmen LITTLE SENEGAL, 2001, und LONDON RIVER, 2009, im Berlinale-Wettbewerb vertreten, zuletzt 2014 mit LA VOIE DE L’ENNEMI. DOG DAYS Elisabeth lives with her twenty-year-old daughter Elodie in an idyllic house in the Belgian countryside. She is not unduly concerned when Elodie does not come home one night, assuming at first that she is staying over with a female friend. When the police inform her that her daughter has left the country to join the ranks of Islamic State in Syria, she is flabbergasted. Incredulous, she begins to investigate. A video message reveals that Elodie has been leading a double life about which her mother had no suspicion. Elisabeth cannot comprehend what on earth has possessed her daughter to go and join a war in a far-off country that, as far as she can see, has nothing to do with Elodie’s life. Since no official help is forthcoming, she sets off to make her own way across the Turkish border into Syria to bring Elodie home. Rachid Bouchareb, who has already explored parental anxiety about radicalised children in LONDON RIVER (Berlinale 2009), here addresses an issue of pressing topicality. The mother’s journey from the orderly West into the chaos and violence of a conflicted land is the perfect metaphor for her inner desperation. Filmografie Auswahl: 1985 Bâton Rouge 1991 Cheb; IFB Forum 1994 Poussières de vie 1997 L‘ honneur de ma famille; IFB Panorama 2001 Little Senegal; IFB Wettbewerb 2006 Indigènes 2009 London River; IFB Wettbewerb 2010 Hors-la-loi 2011 Just like a Woman 2014 La Voie de l’Ennemi; IFB Wettbewerb 2016 La Route d’Istanbul Rachid Bouchareb Born near Paris, France in 1953, his feature debut was BÂTON ROUGE in 1985. In 1989 he founded the 3B production company with Jean Bréhat. He received Oscar nominations for POUSSIÈRES DE VIE (DUST OF LIFE), HORS-LA-LOI (OUTSIDE THE LAW) and INDIGÈNE (DAYS OF GLORY), the latter being jointly responsible for a change in law giving World War II French colonial veterans the same pension entitlements as French veterans. Several of his shorts and features have screened in the Berlinale Competition including LITTLE SENEGAL (2001), LONDON RIVER (2009) and LA VOIE DE L’ENNEMI (TWO MEN IN TOWN, 2014). 22 Foto: Hassen Brahiti Endless dog days of summer weigh heavily on the impoverished suburb of Changsha where a young mother, Lulu, works as a dancer in a cheap nightclub. Coming home late one night, she discovers that her boyfriend Bai Long has disappeared with their baby. Her desperate search takes her to a transvestite bar where gay man Sunny is performing; he knows the whereabouts of the child’s father. A deal is struck between the odd couple whose lives are now fatefully intertwined: Lulu wants her child back and, in return, agrees to not stand in the way of Bai Long’s and Sunny’s homosexual relationship. In a hotel in Shanghai events come to a head as emotional and erotic trials and tribulations pile up. It transpires that, pretending the child’s mother had died, Bai Long has now sold his son to a wealthy couple, a doctor and his wife. What does the future hold for Lulu and her child? Jordan Schiele Born in Brooklyn, New York, he now lives in Beijing. He first began working on film sets in Shanghai. He studied law and Mandarin at Oxford University and at Bowdoin College, Maine, USA and then film directing and cinematography at New York University Tisch School of the Arts Asia in Singapore. His short films and commercials have screened at the Cannes, Tribeca and Locarno film festivals and he made his directing debut at the latter with the short film 5CM. The screenplay for his debut feature film SAN FU TIAN was selected for the Cinéfondation-Résidence in Cannes. u Nicht enden wollende Hundstage lasten bleiern auf dem ärmlichen Außenbezirk von Changsha, wo die junge Mutter Lulu als Tänzerin in einem billigen Nachtklub arbeitet. Als sie spät nachts nach Hause kommt, ist ihr Freund Bai Long mit dem gemeinsamen Säugling verschwunden. Ihre verzweifelte Suche führt sie in ein Travestielokal, wo der schwule Sunny auftritt, der weiß, wo sich der Kindsvater aufhält. Es kommt zu einem Deal zwischen dem ungleichen, von nun an schicksalhaft miteinander verstrickten Paar: Lulu will ihr Kind zurück und im Gegenzug der homosexuellen Beziehung zwischen Bai Long und Sunny nicht im Wege stehen. In einem Hotel in Schanghai überschlagen sich die Ereignisse; emotionale und erotische Irrungen und Wirrungen häufen sich. Es stellt sich heraus, dass Bai Long seinen Sohn unter dem Vorwand, dass dessen Mutter gestorben sei, an ein wohlhabendes Arztehepaar verkauft hat. Wie wird die Zukunft für Lulu und ihr Kind aussehen? Jordan Schiele Geboren in Brooklyn, New York, lebt in Peking. Begann in Schanghai beim Film zu arbeiten und studierte Rechtswissenschaften und Mandarin in Oxford und am Bowdoin College und anschließend Regie und Kamera an der New York University Tisch School of the Arts Asia in Singapur. Seine Kurz- und Werbefilme liefen in Cannes, Tribeca und Locarno. Mit dem Kurzfilm 5CM legte er auf dem Filmfest Locarno sein Regiedebüt vor. Das Drehbuch zu seinem ersten Langspielfilm SAN FU TIAN wurde für die Cinéfondation Résidence in Cannes ausgewählt. Filmografie 2010 Double Happiness; Kurzfilm 2010 Canvas; Kurzfilm 2011 Shi Nian Hou; Kurzfilm 2012 Prank; Kurzfilm 2013 5cm; Kurzfilm 2014 Wu Gui; Kurzfilm 2016 San Fu Tian 23 PANORAMA SPECIAL Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Zoo Palast 1 Colosseum 1 Fr, 12.02. Sa, 13.02. So, 14.02. Fr, 19.02. So, 21.02. PANORAMA SPECIAL 21:30 Uhr Premiere 12:30 Uhr 17:00 Uhr 21:30 Uhr 22:30 Uhr Zoo Palast 1 CinemaxX 7 Cubix 9 Zoo Palast 1 So, 14.02. Mo,15.02. Di, 16.02. So, 21.02. 21:30 Uhr 12:30 Uhr 17:00 Uhr 19:00 Uhr - Premiere - Großbritannien 2015 98 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Japan 2015 103 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Japanisch Regie, Buch: John Michael McDonagh Kamera: Bobby Bukowski Schnitt: Chris Gill Produzenten: Chris Clark, Flora Fernandez Marengo, Phil Hunt, Compton Ross Darsteller: Michael Peña, Alexander Skarsgård, Theo James, Tessa Thompson, Caleb Landry Jones, Stephanie Sigman Produktion: Reprisal Films, London (Großbritannien) Regie: Wayne Wang Buch: Michael K. Ray, Shinho Lee, Mami Sunada Kamera: Atsuhiro Nabeshima Schnitt: Deirdre Slevin Produzent: Yukie Kito Darsteller: Beat Takeshi, Hidetoshi Nishijima, Shioli Kutsuna, Sayuri Oyamada, Lily Franky, Hirofumi Arai, Makiko Watanabe Produktion: C.A.L, Tokio (Japan) WAR ON EVERYONE u Terry & Bob: Härter als Starsky & Hutch, komischer als Laurel & Hardy, besser aussehend als Siegfried & Roy. Die schwer zu beeindruckenden Buddy-Cops erpressen ganz New Mexico, schieben Kleinkriminellen mit Minipli Kokain unter, konsumieren es vor Ort, saufen ohne Ende, setzen das schicke Auto gegen die Wand, kehren zu Frau und Kindern zurück (Bob alias Michael Pena), staunen über „chicks with dicks“, oder verlieben sich in die Richtige (Terry alias Alexander Skarsgård). Doch ein britischer Lord, ein echter gar, lässt sich nicht so schnell aus dem Weg räumen, wie es die sorglosen Chaos-Bullen gewöhnt sind. Terry und Bob geraten tiefer in das Netz aus Erpressung, Entführung und Drogen, als sie es sich in ihren kühnsten Acid-Alpträumen vorgestellt haben ... Der irische Regisseur John Michael McDonagh ist dem Panorama-Publikum bereits durch sein sarkastisches Kleinstadtbullen-Porträt THE GUARD und das schlagfertige Missbrauchs-Kirchendrama CALVARY ein Begriff. Sein neuer Film ist ein bitterer, überkandidelter Tragikomödientrip in einem wahnwitzigen Setting voller Cop-Film- und -Serien-Zitate, mit großartiger Musik und zwei Hauptdarstellern, die bis zum Äußersten gehen. John Michael McDonagh „Der steinreiche Autorenfilmer John Michael McDonagh drehte die Filme THE GUARD und CALVARY. Als krankhaft fettleibiges Kind hatte er eine verblüffende Ähnlichkeit mit König Ludwig II. Nach einem unbedachten Flirt mit der Symbionese Liberation Army, der ihm einen vom verärgerten Donald DeFreeze abgeschossenen großen Zeh eintrug, errang er 2015 einen Guinness-Rekord für die größte in drei Minuten verzehrte Menge Vanillepudding. Er hofft, eines Tages in die engere Auswahl als Regisseur für THOR 4 zu kommen, oder sogar einen Film mit Henry Cavill zu drehen. Aber das sind leider nur Träume.“ Filmografie 2000 The Second Death 2003 Ned Kelly; Regie: Gregor Jordan, Buch 2011 The Guard; IFB Panorama 2014 Calvary 2015 War on Everyone 24 WHILE THE WOMEN ARE SLEEPING Terry & Bob: tougher than Starsky & Hutch, funnier than Laurel & Hardy and better looking than Siegfried & Roy. These hard-to-impress buddy cops blackmail the entirety of New Mexico, plant cocaine on smalltime hoods with bubble perms, consume it there and then, drink non-stop, ram their snazzy car into a wall, return to wife and kids (as Bob does, played by Michael Pena), marvel at ‘chicks with dicks’, or fall in love with the right sort of girl (as Terry does, played by Alexander Skarsgård). But a British Lord, especially a real one, will not allow himself to be pushed around in the manner to which these carefree, chaotic cops have become accustomed. Terry and Bob get more entangled in a web of blackmail, abduction and drugs than they could ever have imagined even in their wildest acid-nightmares ... Irish director John Michael McDonagh will be familiar to Panorama audiences through his sarcastic portrait of small-town cops THE GUARD and his quick-witted drama about sexual abuse in the church, CALVARY. His latest film is a bitter, hyperactive, tragicomic trip against a crazy backdrop of references to cop films and crime series, with great music and two male leads who really take it to the limit. John Michael McDonagh “The colossally rich auteur responsible for THE GUARD and CALVARY was a morbidly obese child, with an uncanny resemblance to Ludwig II, the mad boy-king of Bavaria. After an ill-advised dalliance with the Symbionese Liberation Army that led to his big toe being shot off by a disgruntled Donald DeFreeze, he earned a place in the Guinness World Records for the most custard pudding eaten in three minutes. He hopes to one day make the directors’ shortlist for THOR 4, or possibly even helm a movie starring Henry Cavill. But these, alas, are only dreams.” Kenji and Aya are spending a few days at a hotel over the summer. As she pursues her work related interests, he tries to find inspiration for his new novel. A strange couple amongst the other guests awakens his curiosity. Who are the considerably older man, Sahara, and the young woman, Miki, if not father and daughter? Dr Sahara, played charismatically and with a deeply rooted sense of quiet confidence by Beat Takeshi alias Takeshi Kitano, records young Miki every night with his video camera. At night while the women are asleep, the men sit by the pool and discuss Miki’s life and death. Kenji feels uneasy about pursuing his curiosity but is also beset by the fear of leaving the mysterious Miki to her own devices and is filled with the shame of being a prisoner of his fatal fantasies – notions of reality and possibility begin to shift within him and the carefree summer atmosphere becomes increasingly threatening. Seduction, betrayal, murder, insomnia and apparitions are the elements at play in Wayne Wang’s tense and masterful version of the eponymous short story by Spanish writer Javier Marías, which takes a bewitching look at the meaning of love. Wayne Wang Born in Hong Kong in 1949, he emigrated to the USA after high school and studied film in Oakland, California. He made his breakthrough in avant-garde and independent cinema with the low-budget productions CHAN IS MISSING and DIM SUM. SMOKE (Berlinale 1995, Silver Bear) and BLUE IN THE FACE have been big international successes. His 1000 YEARS OF GOOD PRAYERS won the Golden Shell at the 2007 San Sebastián International Film Festival. u Kenji und Aya verbringen ein paar Sommertage in einem Hotel. Wäh- rend sie ihrer eigenen Wege geht, sucht er nach Inspiration für seinen neuen Roman. Ein seltsames Paar unter den Gästen weckt seine Neugier. Wer sind der erheblich ältere Mann und die junge Frau, wenn nicht Vater und Tochter? Sahara, den Beat Takeshi alias Takeshi Kitano charismatisch und mit einer tief verankerten Ruhe der Zuversicht spielt, hält die junge Miki tagtäglich in Videoaufnahmen fest. Während die Frauen schlafen, wird am nächtlichen Swimmingpool über Mikis Leben und ihren Tod verhandelt. Das Unbehagen, der eigenen Neugier zu folgen, die Furcht, die rätselhafte Miki sich selbst zu überlassen, die Scham, Gefangener verhängnisvoller Fantasien zu sein – in Kenji verschieben sich Wirklichkeit und Möglichkeit, und die unbeschwerte Sommeratmosphäre wird zunehmend bedrohlich. Verführung, Betrug, Mord, Schlaflosigkeit und Erscheinungen sind die Spielelemente in Wayne Wangs meisterhaft spannender Filmfassung der gleichnamigen Kurzgeschichte des spanischen Schriftstellers Javier Marías, die einen verzaubernden Blick auf die Bedeutung der Liebe wirft. Wayne Wang Geboren 1949 in Hongkong. Emigrierte nach der Highschool in die USA und studierte in Oakland Filmwissenschaften. Mit den Low-Budgetproduktionen CHAN IS MISSING (Forum 1983) und DIM SUM gelang ihm der Durchbruch im Independentund Avantgardekino. SMOKE (Berlinale 1995, Silberner Bär) und BLUE IN THE FACE, Zusammenarbeiten mit Paul Auster, waren seine größten internationalen Erfolge. 1000 YEARS OF GOOD PRAYERS gewann die Concha de Oro in San Sebastián. Filmografie 1975 A Man, a Woman, and a Killer; Co-Regie: Rick Schmidt 1982 Chan Is Missing; IFB Forum 1985 Dim Sum: A Little Bit of Heart 1987 Slam Dance 1988 Dim Sum Take Out 1989 Eat a Bowl of Tea 1989 Life Is Cheap... But Toilet Paper Is Expensive 1993 The Joy Luck Club 1995 Smoke; IFB Wettbewerb 1995 Blue in the Face; IFB Wettbewerb Sondervorführung 1997 Chinese Box 1999 Anywhere But Here 2001 The Center of the World 2002 Maid in Manhattan 2005 Because of Winn-Dixie 2006 Last Holiday 2007 Princess of Nebraska 2007 A Thousand Years of Good Prayers 2011 Snow Flower and the Secret Fan 2014 Soul of a Banquet 2015 While the Women Are Sleeping 25 Panorama radioeins verleiht den Panorama Publikums-Preis 2016 Werden Sie Teil der größten Publikumsjury der Berlinale und stimmen Sie über die Filme der Sektion Panorama ab! 26 Infos: www.panoramapublikumspreis.de 27 PANORAMA CineStar 3 CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 CinemaxX 7 PANORAMA Sa, 13.02. Mi,17.02. Do,18.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. 17:45 Uhr 22:30 Uhr 20:15 Uhr 22:30 Uhr 20:00 Uhr - Premiere - CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 8 CineStar 3 CineStar 3 Sa, 13.02. So, 14.02. Mo,15.02. Do,18.02. So, 21.02. 22:30 Uhr 20:15 Uhr 20:15 Uhr 17:45 Uhr 20:15 Uhr - Premiere - Chile/USA/Frankreich 2015 95 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch Argentinien 2016 82 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch Regie: Alejandro Fernández Almendras Buch: Alejandro Fernández Almendras, Jerónimo Rodríguez Kamera: Inti Briones Schnitt: Alejandro Fernández Almendras, Soledad Salfate Produzenten: Augusto Matte, Pedro Fontaine Darsteller: Agustín Silva, Paulina García, Alejandro Goic, Luis Gnecco, Daniel Alcaíno, Samuel Landea, Pilar Ronderos, Dindi Jane, Isabella Costa, Augusto Schuster, Horacio Perez Produktion: Jirafa, Valdivia (Chile) Regie, Buch: Maximiliano Schonfeld Kamera: Soledad Rodriguez Schnitt: Anita Remón Produzentin: Barbara Francisco Darsteller: Ailín Salas, Lucas Schell, Benigno Lell, Dario Wendler, Mario Wendler Produktion: Pasto, Buenos Aires (Argentinien) AQUÍ NO HA PASADO NADA LA HELADA NEGRA MUCH ADO ABOUT NOTHING u Vicente genießt das Leben. Er liebt Partys, Mädchen, schnelle Autos, und er klaut auch mal Feuerwerkskörper, wenn ihm der Sinn danach steht. In einer Sonntagnacht fährt er mit anderen Jugendlichen, mit denen er gefeiert hat, die er aber kaum kennt, durch die Stadt. Plötzlich erschüttert ein Schlag den Wagen. Am Morgen stellt sich heraus, dass ein Mann überfahren worden ist, ein Vater von drei Kindern, und niemand Hilfe geleistet hat. Obwohl Vicente nicht am Lenkrad saß, gilt er bald als der Schuldige. Denn der Vater des eigentlichen Fahrers ist ein Senator und Wirtschaftsboss, einer der mächtigsten Männer Chiles, auf den kein Schatten fallen darf. Auch Vicentes Familie gehört zur Oberschicht: Vater und Onkel sind Anwälte. Wird es ihnen gelingen, den Vorwurf der fahrlässigen Tötung von ihm abzuwenden? Alejandro Fernández Almendras (TO KILL A MAN) rekonstruiert einen wahren Fall, der in Chiles Medien hohe Wellen schlug, und untersucht die Auswirkung korrupter Machtstrukturen auf Recht und Gesetz. Der Film wurde mit Hilfe einer Spendenkampagne finanziert; alle Mitwirkenden stellten sich unentgeltlich in den Dienst der aufklärerischen Gesellschaftskritik. Alejandro Fernández Almendras Geboren 1971 in Chillán, Chile. Bis 1996 Studium, danach als Filmkritiker, Fotograf und Journalist tätig. Seit 2002 realisierte er mehrere preisgekrönte Kurzfilme. Sein Spielfilmdebüt HUACHO, das mit Unterstützung des World Cinema Fund entstand, präsentierte das Festival in Cannes 2009. Sein dritter Spielfilm, TO KILL A MAN, wurde in Sundance 2014 ausgezeichnet, von Chile für den Oscar eingereicht und für die Goya Awards nominiert. 2007 und 2009 bei der Berlinale vertreten. Filmografie 2007 Lo que trae la lluvia; Kurzfilm, IFB Wettbewerb 2009 Huacho 2011 Sentados frente al fuego 2014 Matar a un hombre 2016 Aquí no ha pasado nada 28 THE BLACK FROST Vicente loves life. He adores parties, girls and fast cars; he has also been known to steal fireworks when he feels like it. One Sunday night he is driving around the city with some other young guys with whom he has been partying but whom he barely knows when their car is rocked by a hefty collision. The next morning we learn that a man – a father of three – was run over by a car and nobody stopped to help him. Although Vicente was not behind the wheel at the time he is soon singled out as the guilty perpetrator. The father of the boy who was driving – a senator and industrialist – is a powerful figure in Chile who cannot allow his reputation to be tarnished. Vicente also comes from a well-to-do family – his father and uncle are both lawyers. Will they manage to avert a charge of manslaughter? In his latest work, Alejandro Fernández Almendras (TO KILL A MAN) revisits an actual case which caused a stir in Chilean media at the time; his film explores the effect of corrupt power structures on civil rights and the legal system in Chile. Financed by a crowd-funding campaign, the film’s cast and crew also agreed to waive their fees in order realise this important piece of social criticism. Alejandro Fernández Almendras Born in Chillán, Chile in 1971, he graduated in 1996 and then worked as a film critic, photographer and journalist. He began making award-winning short films in 2002. His feature debut HUACHO (ORPHAN) was supported by the World Cinema Fund and premiered at the Cannes Film Festival in 2009. His third feature TO KILL A MAN won a Grand Jury Prize at Sundance in 2014 and was Chile’s official candidate for the Oscars and the Goya Awards. His films screened at the Berlinale in 2007 and 2009. Three farmers work on a farm in Entre Ríos, a sparsely populated lowland region of Argentina traversed by rivers. Their crops are affected by ‘black frost’ which threatens to destroy their harvest. One day, a young woman appears at their door; blithely and self-assuredly she begins to influence their familiar routines. The bewildered farmers yield to Alejandra’s interventions: she dons Heribertos’ dead wife’s clothes, accompanies Benigno to a greyhound race and wins young Lucas’ friendship. Shortly afterwards, the frost disappears. Before long, people beyond the farm and the immediate neighbourhood come to think of Alejandra as their great hope and she starts to be revered like a saint. Impressive wide shots of the vast, untouched, mythical landscape reflect the settlers’ austere emotional worlds and their taciturn isolation in communities born of necessity, devoid of deeper bonds. With nimble poise, Alejandra stirs up the sober authority of the women as well as the men’s patriarchal self-image. Maximiliano Schonfeld Born in Crespo, Argentina in 1982, he is a graduate of the ENERC film school in Buenos Aires. His 2012 feature film debut GERMANIA screened at international festivals and won a number of awards. He also directs television series and short films. u In Entre Ríos, im spärlich besiedelten, von Flüssen durchzogenen Flach- land in Argentinien, bewirtschaften drei Bauern einen Hof. Ihre Bepflanzung ist vom „schwarzen Frost“ befallen, der ihre Ernte bedroht. Eine junge Fremde taucht bei ihnen auf und nimmt unbekümmert und selbstgewiss Einfluss auf ihren gewohnten Alltag. Die verwunderten Bauern lassen Alejandra gewähren. Sie trägt die Kleider von Heribertos verstorbener Frau, begleitet Benigno zu einem Windhund-Rennen und gewinnt die Freundschaft des jungen Lucas. Kurz darauf verschwindet der Frost. Schnell wird Alejandra über den Betrieb und die Nachbarschaft hinaus zu einer großen Hoffnung, und man beginnt, sie wie eine Heilige zu verehren. Eindrucksvolle Totalen einer weitläufigen, unberührten mythischen Natur spiegeln die karge Seelenlandschaft der Siedler, ihre schweigsame Vereinzelung in Zweckgemeinschaften, ohne tiefere Nähe. Mit leichtfüßiger Gelassenheit bringt Alejandra Bewegung in die nüchterne Souveränität der Frauen und das patriarchalische Selbstverständnis der Männer. Maximiliano Schonfeld Geboren 1982 in Crespo, Argentinien. Besuch der Filmschule ENERC in Buenos Aires. Sein Spielfilmdebüt GERMANIA (2012) lief auf internationalen Festivals und gewann mehrere Preise. Er inszenierte auch TV-Serien und Kurzfilme. Filmografie 2010 Entreluces Esnorquel Invernario; Kurzfilm 2012 Germania 2013 Auster; Kurzfilm 2016 La Helada Negra 29 PANORAMA CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 International Cubix 7+8 PANORAMA Do,11.02. Fr, 12.02. Sa, 13.02. Do,18.02. So, 21.02. 21:00 Uhr 22:45 Uhr 20:15 Uhr 14:00 Uhr 20:15 Uhr - Premiere - Tschechische Republik/Polen/Slowakische Republik/ Frankreich 2016 106 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß ∙ Tschechisch Regie, Buch: Tomas Weinreb, Petr Kazda Kamera: Adam Sikora Schnitt: Vojtech Fric Produzenten: Tomas Weinreb, Petr Kazda, Vojtech Fric, Sylwester Banaszkiewicz, Marcin Kurek, Marian Urban Darsteller: Michalina Olszanska, Martin Pechlat Produktion: Black Balance, Prag (Tschechische Republik); love.FRAME, Prag (Tschechische Republik); Media Brigade, Breslau (Polen); Alef Film, Bratislava (Slowakische Republik); Arizona Productions, Paris (Frankreich) CinemaxX 7 Fr, 12.02. 22:30 Uhr - Premiere CineStar 3 Sa, 13.02. 20:15 Uhr Cubix 7+8 So, 14.02. 20:00 Uhr Colosseum 1 Mo,15.02. 22:30 Uhr Union Filmtheater 1 Mi, 17.02. 21:30 Uhr International Sa, 20.02.14:00 Uhr Deutschland 2016 99 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch Regie, Buch: Piotr J. Lewandowski Kamera: Jeremy Rouse Schnitt: Dan Olteanu Produzentinnen: Alexandra Kordes, Meike Kordes Darsteller: Jannis Niewöhner, André M. Hennicke, Julia Koschitz, Thomas Sarbacher, Barbara Auer, Max Mauff, Leon Seidel, Ella-Maria Gollmer, Robert Alexander Baer, Romina Küper Produktion: Kordes & Kordes, Berlin (Deutschland) JÁ, OLGA HEPNAROVÁ JONATHAN I, OLGA HEPNAROVA u Olga ist eine komplizierte junge Frau, die sich von ihrer gefühlskalten Familie und gesellschaftlichen Konventionen freizuschwimmen versucht. Kettenrauchend schlakst der Louise-Brooks-artige Tomboy von einem Arbeitsplatz zum nächsten, bis sie als LKW-Fahrerin ihre Bestimmung gefunden zu haben scheint. Es gibt Liebhaberinnen, aber keine Beziehung, ständig kommt es zu Konfrontationen, sprachlosen Gefühlsausbrüchen und Ausnahmezuständen. In konzisen Einstellungen und elegischem Schwarz-Weiß erzählt der Film die kurze Lebensgeschichte einer radikal einsamen jungen Frau, die zur Massenmörderin wird. Am 10. Juli 1973 fährt sie, gerade 22-jährig, mit einem LKW in eine Menschengruppe, acht Personen sterben. In ihrem Bekennerschreiben heißt es, dass sie sich damit an der Gesellschaft und den Menschen rächt, von denen sie sich gehasst fühlt. Sie ist die letzte Person, die in der Tschechoslowakei öffentlich hingerichtet wird – trotz ihrer offensichtlichen psychischen Krankheit. Der erste Spielfilm der Regisseure, die bisher gemeinsam Dokumentar- und Kurzfilme realisiert haben, basiert auf einem langen Rechercheprozess, aus dem bereits die Dokumentation EVERYTHING IS CRAP hervorgegangen ist. Tomas Weinreb Geboren 1982 in Stod, Tschechoslowakei. Ausbildung an der FAMU, Prag. Sein Dokumentarfilm EVERYTHING IS CRAP (2009), wurde auf zahlreichen Festivals präsentiert. Petr Kazda Studierte Dokumentarfilm an der FAMU, Prag. Dort Beginn der Zusammenarbeit mit Tomas Weinreb. JÁ, OLGA HEPNAROVÁ ist ihr Spielfilmdebüt. Olga is a complex young woman desperate to break free from her unfeeling family and social conventions. With her Louise Brooks-like tomboyish looks she drags herself, chain-smoking, from one job to another until she appears to find her niche as a truck driver. Although she has female lovers she does not form a bond with any of them; instead she clashes, time and again, venting herself in wordless emotional outbursts and other behavioural extremes. Meticulously composed and shot in elegiac blackand-white this film tells the story of the short life of an exceptionally lonely young woman who turns into a mass murderer when, on 10 July 1973 – as she has just turned 22 – she drives a rented truck into a group of people, killing eight. In a letter acknowledging her deed she writes that she sought to take revenge on the world and on those she felt hated her. In spite of clear indications that she was mentally ill she was executed – making her the last woman to be publicly executed in Czechoslovakia. After producing several documentaries and shorts together, this film marks the directors’ first drama. The film is based on a lengthy period of research which culminated initially in a documentary entitled Everything is Crap. Jonathan is 23; he and his aunt, Martha, work on their farm. Jonathan also devotes himself to looking after his father Burghardt, who has cancer. But, railing against his own decrepitude that prevents him from a dignified end, his father stubbornly sabotages all of his son’s efforts. Jonathan finds it increasingly difficult to cope until they hire a young carer, Anka, to help. Jonathan and Anka fall in love; her experience of working at a hospice helps Jonathan to gain a new inroad into his father’s situation. When Burghardt’s long-lost boyhood friend Ron appears on the scene his health visibly improves and, although the family sees Ron as an intruder and is against it, Ron continues to stay on to be with Burghardt. Jonathan discovers that, many years ago, his father and Ron were deeply in love. All at once, the façade of cherished family beliefs crumbles and long-repressed secrets come to light – but Jonathan also learns how to let go of his father and to accept his death as something that will open up the path towards a self-determined life. Filmografie Gemeinsame Filme: 2003 Antero; Kurzfilm 2005 Story of An Unborn Child; Kurzfilm 2006 Eclipse; Kurzfilm 2007 Jan 007; Kurzfilm 2009 Many Men and Many Women; Kurzfilm 2009 I&Me; Kurzfilm 2009 Everything is Crap; Kurzfilm 2011 Playoff; Kurzfilm 2016 Já, Olga Hepnarová Tomas Weinreb Born in Stod, Czechoslovakia in 1982, he studied at FAMU in Prague. His 2009 documentary EVERYTHING IS CRAP screened at numerous film festivals. Petr Kazda Studied documentary filmmaking at FAMU in Prague. Whilst there he began collaborating with Tomas Weinreb. JÁ, OLGA HEPNAROVÁ (I, OLGA HEPNAROVÁ) is their debut feature film. Piotr J. Lewandowski Born in Warsaw, Poland in 1975, after completing school he trained as a computer programmer and studied graphic design and business. In 1996 he began working on film projects and then, between 1998 and 1999, studied film at Goldsmiths College in London. He also studied at the Offenbach University of Art and Design and, in 2007, obtained a degree in directing from the Film Academy Baden-Württemberg. 30 Foto: Black Balance Foto: Jeremy Rouse u Der 23-jährige Jonathan bewirtschaftet mit seiner Tante Martha einen Bauernhof und kümmert sich aufopferungsvoll um seinen krebskranken Vater Burghardt, der die Bemühungen des Sohnes allerdings immer wieder störrisch sabotiert, mit seiner Hinfälligkeit hadert und sich einen Tod in Würde wünscht. Jonathan ist zunehmend überfordert, bis die junge Pflegekraft Anka als Unterstützung engagiert wird. Jonathan und Anka verlieben sich ineinander und Jonathan gewinnt durch Ankas HospizErfahrung einen neuen Zugang zur Situation seines Vaters. Als Burghardts verschollen geglaubter Jugendfreund Ron auftaucht, verbessert sich sein gesundheitlicher Zustand sichtlich. Gegen den Widerstand der Familie, die Ron als Eindringling empfindet, bleibt der an Burghardts Seite. Jonathan erfährt, dass sein Vater und Ron vor vielen Jahren ineinander die große Liebe fanden. Damit bricht für ihn die Fassade sorgsam gehüteter familiärer Vorstellungen zusammen und lange unterdrückte Geheimnisse werden enthüllt – aber Jonathan lernt auch, sich von seinem Vater zu lösen und dessen Tod als etwas zu akzeptieren, das ihm den Weg zu einem selbstbestimmten Leben eröffnet. Piotr J. Lewandowski Geboren 1975 in Warschau. Nach dem Abitur Ausbildung zum EDV-Programmierer, Grafikdiplom, Studium für Wirtschaftsmanagement. Ab 1996 Mitarbeit bei Filmprojekten, 1998/99 Filmstudium am Goldsmiths College, London. Studium an der Hochschule für Gestaltung, Offenbach, Regiestudium an der Filmakademie, Ludwigsburg, 2007 Diplom. Filmografie 2003 Heavy Pregnant; Kurzfilm 2005 Papa 2007 Die Aufschneider; CoRegie: Carsten Strauch 2008 Janek; Kurzfilm 2009 Fliegen 2011 Zwischen Erde und Licht; Dokumentarfilm 2016 Jonathan 31 PANORAMA CinemaxX 7 Il KINO CineStar 3 Cubix 7+8 CineStar 3 International PANORAMA Fr, 12.02. 20:00 Uhr Sa, 13.02. 18:30 Uhr Sa, 13.02. 22:45 Uhr So, 14.02. 22:30 Uhr Mi,17.02. 17:45 Uhr Sa,20.02. 17:00 Uhr - Premiere - CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 Zoo Palast 2 So, 14.02. Mo,15.02. Di, 16.02. Sa, 20.02. 19:30 Uhr 22:45 Uhr 20:15 Uhr 12:00 Uhr - Premiere - Republik Korea 2016 110 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Koreanisch Iran 2016 115 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Farsi Regie, Buch: E J-yong Kamera: Kim Young-ro Schnitt: Hahm Sung-won Produzent: Suh Dong-hyun Darsteller: Youn Yuh-jung, Chon Moo-song, Yoon Kye-sang, An A-zu, Choi Hyun-jun Produktion: Korean Academy of Film Arts, Seoul (Korea) Regie, Buch: Reza Dormishian Kamera: Ashkan Ashkani Schnitt: Haydeh Safi-Yari Produzent: Reza Dormishian Darsteller: Navid Mohammadzadeh, Maryam Palizban, Baran Kosari, Mehdi Kooshki, Bahram Afshari, Reza Behboudi, Behnaz Jafari, Ardeshir Rostami, Parivash Nazarieh, Nader Fallah, Hossein Pakdel, Behrang Alavi JUG-YEO-JU-NEUN YEO-JA LANTOURI THE BACCHUS LADY u Youn So-young hat sich einen Tripper eingefangen. „Machen Sie mich schnell gesund“, sagt sie zum Gynäkologen, sie will nämlich weiterarbeiten. In einem Park in Seoul verdient die Seniorin als „Bacchus Lady“ gerade so viel, dass sie nicht betteln muss. Die „Bacchus Ladys“, das sind ältere Damen, die das beliebte taurinhaltige Erfrischungsgetränk „Bacchus“ verkaufen, und daneben sexuelle Dienste anbieten. Denn die rasch alternde Volkswirtschaft Koreas hat für ihre Senioren kaum Geld übrig; die Altersarmut in der Gesellschaft steigt rapide. Als die Mutter des kleinen Min-ho in Polizeigewahrsam genommen wird, nimmt So-young ihn in ihre Obhut. Der nur Filipino sprechende Junge genießt in einem Hinterhof eine ganz eigene Art von Patchworkfamilie, zu der neben So-young noch deren Transgender-Nachbarin und ein einbeiniger junger Mann gehören. Viele von So-youngs gealterten ehemaligen Klienten und Freunden sehen keinen Ausweg mehr aus ihrer Situation. Einer nach dem anderen bitten sie die lakonische Frau, die seit Jahren ein Geheimnis mit sich trägt, um einen letzten Gefallen. E J-yong Geboren 1966 in Seoul, Südkorea. Studierte Türkisch an der Hankuk Universität, Seoul. Nach Abschluss des Studiums begann er ein Filmstudium an der Korean Academy of Film Arts (KAFA). Der Kurzfilm HOMO VIDEOCUS, den er zusammen mit Daniel Byun realisierte, wurde auf internationalen Festivals ausgezeichnet. 1998 Regiedebüt mit AN AFFAIR. Seine Filme UNTOLD SCANDAL, DASEPO NAUGHTY GIRLS, THE ACTRESSES und BEHIND THE CAMERA wurden im Panorama gezeigt. Das prominent besetzte Drama MY BRILLIANT LIFE (2014) gewann beim Far East Film Festival in Udine einen Publikumspreis. Filmografie 1991 Ho-mo Bi-di-o-cu-su (Homo Videocus); Kurzfilm, Co-Regie Daniel Byun 1994 Han-do-si Ie-ya-gi (Tales of a City) ; Dokumentarfilm 1998 Jeongsa (An Affair) 2000 Sun-ae-bo (Asako in Ruby Shoes) 2003 Seu-ken-deul (Untold Scandal); IFB Panorama 2006 Dasepo So-nyeo (Dasepo Naughty Girls); IFB Panorama 2009 Yeobae-u-dle (The Actresses); IFB Panorama 2012 Dwit-damhwa: Gam-dok-i Mi-chyeo-sseo-yo (Behind the Camera); IFB Panorama 2014 Doo-geun-doogeun Nae-in-saeng (My Brilliant Life) 2016 Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja 32 Youn So-young has contracted gonorrhoea. ‘Make me well again quickly’ she tells her gynaecologist, because she wants to get back to work. In a park in Seoul, this senior citizen manages to scrape together just enough money as a ‘Bacchus lady’ to avoid begging. ‘Bacchus ladies’ are elderly women who sell a popular soft drink containing taurine known as ‘Bacchus’ and offer sexual services on the side. Korea’s rapidly ageing society barely has any money left for its pensioners and poverty among the elderly is soaring. When little Min-ho’s mother is detained by the police, So-young takes him in. The boy, who only speaks Filipino, experiences a rather unique sort of patchwork family in this courtyard peopled, alongside So-young, by her transgender neighbour and a one-legged young man. Many of So-young’s aged former clients and friends can no longer see a way out of their situation. One after the other, they ask this laconic lady, who for years has been harbouring a secret, for one last favour. Lantouri is the name of a gang that mugs people in broad daylight on the streets of Tehran and breaks into homes in the city’s rich northern district. The gang also kidnaps children from families who have become wealthy through corruption and embezzlement of state funds. The film begins with the confessions of individual gang members. Sociologists, human rights activists and political hardliners also have their say. Their testimonials provide a disturbing atmospheric picture of a society in which young people’s frustration is erupting into naked aggression. This generation’s angry attitude to life already informed the editing of the director’s previous work I’M NOT ANGRY! (Panorama 2014) – just as the camera recorded their restlessness and lust for life. In his new feature, Reza Dormishian once again adopts a radical standpoint to expose social injustices. At the same time, he tells a love story which is turned tragic by external circumstances. Gang member Pasha runs amok because Maryam, a socially committed, self-confident journalist, does not reciprocate his feelings. The badly injured young woman demands lex talionis – the law, applicable in Iran, of ‘an eye for an eye’. E J-yong Born in Seoul, South Korea in 1966, he studied Turkish at Hankuk University in Seoul. Upon graduation, he went on to study film at the Korean Academy of Film Arts. His short film HOMO VIDEOCUS, made in collaboration with Daniel Byun, has won awards at international festivals. He made his directorial debut in 1998 with AN AFFAIR. His films UNTOLD SCANDAL, DASEPO NAUGHTY GIRLS, THE ACTRESSES and BEHIND THE CAMERA all screened in the Berlinale Panorama. The celebrity-filled drama MY BRILLIANT LIFE (2014) won an audience award at the Far East Film Festival in Udine. Reza Dormishian Born in Tehran, Iran in 1981, he began writing film reviews in 1997 and later became editor-in-chief for various film publications. After working as a screenwriter and assistant on films by several prestigious Iranian filmmakers such as Dariush Mehrjui and Alireza Davoudnejad, he began making his own shorts and documentaries in 2002. His first feature film HATRED (2012) received several awards from Iranian critics and screened at festivals in Montreal and Warsaw. ASABANI NISTAM! (I’M NOT ANGRY!) screened in the Berlinale Panorama in 2014. Foto: Nooshin Jafari u Lantouri ist der Name einer Gang, die in Teheran Menschen auf offener Straße ausraubt und im reichen Norden der Stadt Einbrüche verübt. Sie kidnappt Kinder aus Familien, die durch Korruption und Veruntreuung staatlicher Gelder reich geworden sind. Der Film beginnt mit Geständnissen der einzelnen Bandenmitglieder. Auch Soziologen, Menschenrechts-Aktivisten und politische Hardliner kommen zu Wort. Ihre Aussagen ergeben das aufwühlende Stimmungsbild einer Gesellschaft, in der die Frustration junger Menschen in offene Aggression umschlägt. Schon in ASABANI NISTAM! (Panorama 2014) bestimmte das wütende Lebensgefühl dieser Generation den Rhythmus der Montage, wurde ihre Unruhe und Lebensgier von der Kamera aufgenommen. In seinem neuen Spielfilm reflektiert Reza Dormishian erneut soziale und gesellschaftliche Ungerechtigkeiten aus radikaler Perspektive. Gleichzeitig erzählt er von einer Liebe, die auch aufgrund äußerer Umstände tragische Folgen hat. Das Gangmitglied Pasha läuft Amok, weil die sozial engagierte und selbstbewusste Journalistin Maryam seine Gefühle nicht erwidert. Die schwer verletzte Frau fordert die im Iran geltende Lex talionis (Vergeltung von Gleichem mit Gleichem) ein. Reza Dormishian Geboren 1981 in Teheran. Schrieb ab 1997 Filmkritiken und arbeitete später als leitender Redakteur an verschiedenen Filmpublikationen. Nach Tätigkeiten als Drehbuchautor und Assistent renommierter iranischer Filmemacher wie Dariush Mehrjui und Alireza Davoudnejad, ab 2002 eigene Kurzfilme und Dokumentationen. Sein erster Spielfilm HATRED (2012) erhielt von der iranischen Kritik mehrere Auszeichnungen und war auf Filmfestivals in Montreal und Warschau zu sehen. 2014 mit ASABANI NISTAM! zu Gast im Panorama. Filmografie 2012 Hatred 2014 Asabani Nistam! (I‘m Not Angry); IFB Panorama 2016 Lantouri 33 PANORAMA Zoo Palast 1 CinemaxX 3 International Cubix 9 HKW Sa, 13.02. 15:30 Uhr So, 14.02. 14:00 Uhr Di,16.02. 20:00Uhr Sa, 20.02. 17:00 Uhr So,21.02. 10:00Uhr . Premiere . . . . USA 2016 85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch, Spanisch Regie, Buch: Ira Sachs Buch: Mauricio Zacharias, Ira Sachs Kamera: Óscar Durán Schnitt: Mollie Goldstein, Affonso Gonçalves Produzenten: Lucas Joaquin, Ira Sachs, Christos V. Konstantakopoulos, L.A. Teodosio, Jim A. Landé Darsteller: Greg Kinnear, Jennifer Ehle, Paulina García, Theo Taplitz, Michael Barbieri Produktion: Charlie Guidance Productions, New York (USA); Race Point Films, New York (USA); Faliro House, (USA) LITTLE MEN u „Warum sind sie immer noch böse auf uns?“ „Unsere Eltern sind in geschäftliche Angelegenheiten verstrickt und langsam wird’s hässlich. Also lassen sie es an uns aus.“ Ein Sommer in Brooklyn. Jakes Eltern sind in das vom Großvater geerbte Haus gezogen, Tonys Mutter ist schon lange Mieterin des Geschäfts im Erdgeschoss. Schnell entdecken die beiden 13-Jährigen ihr gemeinsames Interesse für Kunst, Computerspiele und Mädchen. Zusammen träumen sie davon, im Herbst auf die renommierte La Guardia High School zu wechseln. So werden sie bald Verbündete, nicht nur gegenüber den anderen Jungs im Viertel, sondern auch im erbitterten Mietstreit ihrer Eltern. Mit einem eigenwilligen Protest versuchen sie den unaufhaltsamen Einfluss der Erwachsenenwelt auf ihre aufrichtige Jugendfreundschaft aufzuhalten. Erneut beweist der renommierte Independentfilmemacher Ira Sachs ein Gespür für emotionale Tiefen, mit dem er die familiären und moralischen Konflikte auslotet. LITTLE MEN wird auch im Rahmen der Generation Kplus vorgeführt. “Why they’re still mad on us?” “Our parents are involved in a business matter and it’s getting ugly. So they’re taking it out on us.” Summer in Brooklyn. Jake’s parents have just moved into the house that used to belong to his grandfather. Tony’s mother has been renting the shop on the ground floor forever. The two 13-year-olds quickly discover their shared interest in art, computer games and girls. Together, they dream of transferring to the renowned La Guardia High School in the autumn. Soon they become allies, not only against the other boys on the block, but also when it comes to the rent dispute between their parents. Attempting to stem the inexorable effect the adult world is having on their genuine friendship, they stage a headstrong protest. Once again renowned Indie director Ira Sachs intuitively explores the family and moral conflicts with emotional depth. LITTLE MEN will also be screened in the Generation Kplus programme. Ira Sachs Geboren 1965 in Memphis, Tennessee, USA. Bereits 2005 war er mit FORTY SHADES OF BLUE, 2010 mit LAST ADDRESS, 2012 mit KEEP THE LIGHTS ON (Teddy Award 2012) und zuletzt 2014 mit LOVE IS STRANGE im Berlinale Panorama zu Gast. 2013 erhielt er das Guggenheim-Stipendium. Filmografie 1992 Vaudeville 1994 Lady; Kurzfilm 1997 The Delta 2000 10/26/00; Kurzfilm 2005 Forty Shades of Blue 2007 Married Life 2010 Last Address; Kurz-Dokumentarfilm, IFB Panorama 2012 Keep the Lights On; IFB Panorama 2014 Love is Strange; IFB Panorama 2016 Little Men Ira Sachs Born in Memphis, USA in 1965, Sachs’ work has already screened in the Berlinale Panorama section in 2005 with FORTY SHADES OF BLUE, in 2010 with LAST ADDRESS and in 2012 with KEEP THE LIGHTS ON which won the Teddy Award. In 2013 he was a recipient of a Guggenheim Fellowship. 34 Foto: Eric McNatt 35 PANORAMA Zoo Palast 2 Zoo Palast 2 Colosseum 1 CinemaxX 7 CinemaxX 7 PANORAMA Fr, 12.02. Sa, 13.02. Mi,17.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. 19:30 Uhr 22:00 Uhr 22:30 Uhr 20:00 Uhr 12:30 Uhr - Premiere - CinemaxX 7 CineStar 3 International CineStar 3 CineStar 3 Mo,15.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. 20:00 Uhr 22:45 Uhr 14:00 Uhr 17:45 Uhr 20:15 Uhr - Premiere - Brasilien 2016 82 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Portugiesisch Ghana/USA 2016 90 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Kusaal, Englisch Regie, Buch: Anna Muylaert Kamera: Barbara Alvarez Schnitt: Helio Vilela Produzentinnen: Sara Silveira, Maria Ionescu, Anna Muylaert Darsteller: Naomi Nero, Daniel Botelho, Dani Nefusi, Matheus Nachtergaele, Lais Dias, Luciana Paes, Helena Albergaria, Luciano Bortoluzzi, June Dantas, Renan Tenca Produktion: Dezenove Som e Imagens, São Paulo (Brasilien); Africa Filmes, São Paulo (Brasilien) Regie: Kelly Daniela Norris, TW Pittman Buch: TW Pittman, Isaac Adakudugu Kamera: Bob Geile Schnitt: Tomas Vengris Produzenten: Giovanni Ximénez, Isaac Adakudugu Darsteller: Jacob Ayanaba, Grace Ayariga, Abdul Aziz, Justina Kulidu, Shetu Musah, Esther Issaka, Thomas Kulidu, James Azudago, Felicia Awinbe, Sumaila Ndaago Produktion: Isaac’s Films, Pusiga-Bawku (Ghana); Rasquaché Films, Austin (USA) MÃE SÓ HÁ UMA NAKOM DON’T CALL ME SON u Pierre ist 17 und steckt mitten in der Pubertät: Er spielt in einer Band, hat Sex auf Partys und heimlich probiert er vor dem Spiegel Frauenkleider und Lippenstift. Seine Mutter Aracy hat ihn und seine jüngere Schwester Jacqueline seit dem Tod ihres Mannes umsorgt und verwöhnt. Als er erfährt, dass sie ihn als Neugeborenes aus einem Krankenhaus gestohlen hat, ändert sich Pierres Leben schlagartig. Von einem Tag auf den anderen bricht seine Welt zusammen, und seine Mutter Aracy wird verhaftet. Seine leiblichen Eltern Gloria und Matheus haben 17 Jahre lang nach ihm gesucht und wollen nun die verlorenen Jahre mit dem ältesten Sohn, den sie Felipe nennen, so schnell wie möglich nachholen. Kritisch beäugt von seinem jüngeren Bruder Joca zieht Pierre/Felipe bei seiner wohlhabenden, neuen Familie ein, die ihn nach ihren Idealen formen will. Aber Pierre hat seinen eigenen Lebensentwurf. Regisseurin Anna Muylaert gewann 2015 den Panorama Publikumspreis mit QUE HORAS ELA VOLTA? (DER SOMMER MIT MAMA). In diesem Film untersucht sie die Beziehung zwischen Mutter und Kind aus der Perspektive des rebellischen Sohnes, dessen Welt über Nacht aus den Fugen gerät. Anna Muylaert Geboren 1964 in São Paulo, Brasilien. Sie studierte von 1980 bis 1984 Kunst und Kommunikation an der Universität São Paulo und arbeitete dann zunächst als Filmkritikerin und für das brasilianische Fernsehen. Nachdem ihre Kurzfilme in den Neunzigerjahren erfolgreich auf Festivals liefen, drehte sie insgesamt vier Langfilme, die mehrfach ausgezeichnet wurden. Ihr Film QUE HORAS ELA VOLTA? gewann 2015 den Panorama Publikumspreis. Filmografie 1988 Rock Paulista; Kurzfilm 1995 A Origem Dos Bebés Segundo Kiki Cavalcanti; Kurzfilm 2002 Durval Discos 2009 É Proibido Fumar 2010 Para Aceitá-La, Continue Na Linha; TV-Film 2012 Chamada a cobrar 2012 E Além De Tudo Me Deixou Mudo O Violão; TV-Film 2015 Que Horas Ela Volta? 2016 Mãe só há uma 36 Pierre is seventeen and in the middle of puberty. He plays in a band, has sex at parties and secretly tries on women’s clothing and lipstick in front of a mirror. Ever since his father’s death, his mother Aracy has looked after him and his younger sister Jacqueline, spoiling them both. But when he discovers that she stole him from a hospital when he was a new born baby, Pierre’s life changes dramatically. Overnight, his world falls apart and his mother Aracy is arrested. His biological parents Gloria and Matheus have spent seventeen years searching for him; they are now desperate to make up for the lost years and spend time with their eldest son, whom they call Felipe. Observed from a critical distance by his younger brother Joca, Pierre/Felipe moves in with his well-heeled new family, who are determined to mould him according to their ideals. But Pierre has his own designs for his life. Director Anna Muylaert won the Panorama Audience Award in 2015 for QUE HORAS ELA VOLTA? (THE SECOND MOTHER). In her new work she explores the mother-child relationship through the eyes of a rebellious son whose whole world unravels overnight. Anna Muylaert Born in São Paulo, Brazil in 1964, between 1980 and 1984 she studied art and communication at the University of São Paulo. She then worked as a film critic and for Brazilian television. Her short films successfully screened at festivals in the 1990s; she has since directed four feature films which have won a number of awards. In 2015, her film QUE HORAS ELA VOLTA? (THE SECOND MOTHER) won the Panorama Audience Award. Iddrisu loves his life as a medical student in the city. He is popular and enjoys spending time with his girlfriend. When he receives the news of his father’s sudden accidental death, he returns to his village where it takes time for him to adjust. It has been a long time since he spoke his native language, Kusaal. The patriarchal order in the village is also now alien to him and he does not like his female relatives addressing him as ‘master’. And yet, as the eldest son, he feels responsible for his deceased father’s debts and for looking after his family. Together with Iddrisu, we observe village life which, although shaped by harsh toiling in the fields and a daily struggle for survival, also has a certain beauty. Iddrisu feels increasingly at home in the way of life and the traditions of his native community but at the same time he does not want to give up his plans for his future. Kelly Daniela Norris and TW Pittman carefully accompany this young man who begins to sense that his education and experience are also needed in his village and who has to figure out whether he wants to take on this considerable task. Kelly Daniela Norris Born in San Diego, USA in 1984, she studied film and psychology at Columbia University and is currently graduating in film at the University of California. Her feature debut SOMBRAS DE AZUL (Shades of Blue) won the audience award at Austin Film Festival. TW Pittman Born in San Francisco, USA in 1984, she studied film and political science at Columbia University. She is a writer and producer with Rasquaché Film Productions. u Iddrisu liebt sein Leben als Medizinstudent in der Stadt. Er ist beliebt und genießt die Stunden mit seiner Freundin. Als er vom plötzlichen Unfalltod seines Vaters hört, kehrt er in sein Heimatdorf zurück und muss sich dort erst einmal wieder einleben. Schon lange hat er seine Muttersprache Kusaal nicht mehr gesprochen. Die patriarchalischen Strukturen sind ihm ebenfalls fremd geworden, von seinen weiblichen Verwandten möchte er nicht mit Master angesprochen werden. Dennoch fühlt er sich als ältester Sohn verpflichtet, für die Schulden des Verstorbenen und für seine Familie aufzukommen. Mit Iddrisu schaut man auf ein dörfliches Leben, das von harter Feldarbeit und täglichem Überlebenskampf geprägt ist, aber auch eine gewisse Schönheit in sich birgt. Immer mehr fühlt er sich von den Strukturen und Traditionen seiner heimatlichen Gemeinschaft aufgefangen, gleichzeitig möchte Iddrisu seine Zukunftspläne nicht aufgeben. Behutsam begleiten Kelly Daniela Norris und TW Pittman einen jungen Mann, der spürt, dass seine Bildung und Erfahrung auch im Dorf gebraucht werden, und der sich darüber klar werden muss, ob er sich dieser großen Aufgabe stellen möchte. Kelly Daniela Norris Geboren 1984 in San Diego, USA. Studierte Film und Psychologie an der Columbia University und promoviert aktuell im Bereich Film an der University of California. Ihr Spielfilmdebüt SOMBRAS DE AZUL gewann den Publikumspreis des Austin Film Festivals. TW Pittman Geboren 1984 in San Francisco. Studierte Film und Politikwissenschaft an der Columbia University. Autorin und Produzentin der Firma Rasquaché Films. Filmografie Kelly Daniela Norris: 2009 Sinnerman; Kurzfilm; Co-Regie: TW Pittman 2013 Sombras de Azul 2016 Nakom; Co-Regie: TW Pittman TW Pittman: 2009 Sinnerman; Kurzfilm; Co-Regie: Kelly Daniela Norris 2016 Nakom; Co-Regie: Kelly Daniela Norris 37 PANORAMA Cubix 7+8 CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 CinemaxX 7 PANORAMA Sa, 13.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Do,18.02. Fr, 19.02. 22:30 Uhr 20:00 Uhr 22:45 Uhr 20:15 Uhr 22:30 Uhr - Premiere - CineStar IMAX® Fr, 12.02. 22:00Uhr Cubix 9 Sa, 13.02. 17:00 Uhr CinemaxX 7 Do,18.02. 20:00 Uhr Premiere CineStar 3 Fr, 19.02. 22:45 Uhr Cubix 7+8 Sa, 20.02. 20:15 Uhr Cubix 7+8 So, 21.02. 22:30 Uhr Chile 2016 82 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Spanisch Großbritannien 2015 86 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Regie, Buch: Alex Anwandter Kamera: Matías Illanes Schnitt: Felipe Gálvez Produzenten: Isabel Orellana Guarello, Alex Anwandter Darsteller: Sergio Hernández, Andrew Bargsted, Jaime Leiva, Edgardo Bruna, Gabriela Hernández, Astrid Roldán Produktion: Araucaria Cine, Santiago (Chile); 5AM Producciones, Santiago (Chile) Regie, Buch: David Farr Kamera: Ed Rutherford Schnitt: Chris Wyatt Produzentin: Nikki Parrott Darsteller: David Morrissey, Stephen Campbell Moore, Clémence Poésy, Laura Birn Produktion: Cuba Pictures in association with Tigerlily Productions, London (Großbritannien) NUNCA VAS A ESTAR SOLO THE ONES BELOW YOU’LL NEVER BE ALONE u Der in sich gekehrte Juan, Manager in einer Schaufensterpuppenfabrik, Introverted Juan, manager of a mannequin factory, lives alone with his eighteen-year-old gay son, Pablo. Whilst Pablo blithely studies dance, Juan is hoping that, after twenty-five years at the firm, his boss will consider him for a partnership. When Pablo is badly wounded in a brutal homophobic attack which sees him hospitalised, his father realises just how far they have become estranged. A lack of witnesses and expensive medical bills force Juan to leave the quiet stability of his life for good and reposition himself in a world where there is discrimination. Time and again his efforts come to nought, until one night on the streets of Santiago he makes up his own rules in order to save his son. In March 2012 the murder of an openly gay Chilean man, Daniel Zamudio, by neo-Nazis, shocked the whole of Latin America. This incident inspired Alex Anwandter to make his impressively multi-layered debut. Demonstrating great sensitivity, he traces in the figure of the reclusive father the enormous pressure that exists to adhere to the fixed norms of masculinity – only to dissolve these norms in Pablo’s dream of living a life that is vibrantly queer. Kate and Justin are a successful and affluent couple who live in the upstairs flat of a London house. They are expecting their first child. Kate harbours deep-rooted fears about whether she will be able to cope with family life. One day, another couple, Jon and Theresa, move in to the flat below. They are also expecting their first baby but, in stark contrast to Kate, Theresa is full of joy at the prospect of imminent motherhood. Kate is soon entranced by Theresa and embraces their blossoming friendship. But at a dinner party one night it transpires that all is not as it seems with the new neighbours. Shortly afterwards a tragic accident occurs which soon sees the two couples caught in a nightmare of suspicion and obsession. David Farr’s masterful debut describes how the imminent birth of a child catapults two very different couples into a psychological reign of terror. Doubts about the ability to love, anxiety about losing control of one’s own life and the fear of being alienated from one’s partner all threaten to destroy their sense of who they are. A dark fairy tale shot in luminous colours in which human instincts are laid bare. Filmografie 2016 Nunca vas a estar solo Alex Anwandter Born in Santiago de Chile in 1983, he is a filmmaker and musician who has made critically acclaimed albums and music videos. The murder of a gay fan in 2012 inspired him to write the screenplay for NUNCA VAS A ESTAR SOLO (YOU’LL NEVER BE ALONE). David Farr Born in Guildford, UK in 1969, he has worked for many years as a playwright and screenwriter and has extensive experience as artistic director in theatres including London’s Lyric Hammersmith. He was Associate Director of the Royal Shakespeare Company from 2009 to 2013. THE ONES BELOW marks his festure film debut. 38 Foto: Matías Illanes lebt allein mit seinem 18-jährigen schwulen Sohn Pablo. Während Pablo unbeschwert Tanz studiert, hofft Juan auf eine Chance, nach 25 Jahren Geschäftspartner seines Chefs zu werden. Als Pablo nach einem brutalen, homophob motivierten Angriff schwer verletzt ins Krankenhaus eingeliefert wird, wird seinem Vater bewusst, wie weit sie sich innerlich voneinander entfernt haben. Fehlende Tatzeugen und hohe Arztrechnungen zwingen Juan, die stillen Konstanten seiner Existenz endgültig zu verlassen, um sich in einer diskriminierenden Realität zu positionieren. Immer wieder laufen seine Bemühungen ins Leere, bis er in den nächtlichen Straßen Santiagos seinen eigenen Gesetzen folgt, um seinen Sohn zu retten. Im März 2012 schockierte die Ermordung des offen schwul lebenden Chilenen Daniel Zamudio durch Neo-Nazis ganz Lateinamerika. Der Fall inspirierte Alex Anwandter zu seinem beeindruckend vielschichtigen Debüt: Mit großem Feingefühl spürt er in der Zurückgezogenheit des Vaters dem gewaltsamen Druck eingeschworener Männlichkeitsnormen nach – und löst sie im bunten queeren Lebenstraum Pablos auf. Alex Anwandter 1983 in Santiago de Chile geboren. Filmemacher und Musiker, der mit viel beachteten Alben und Videos hervorgetreten ist. Der Mord an einem schwulen Fan 2012 war der Auslöser für das Drehbuch zu NUNCA VAS A ESTAR SOLO. u Kate und Justin, beruflich erfolgreich und finanziell abgesichert, be- wohnen die obere Hälfte eines Londoner Stadthauses. Sie erwarten ihr erstes Kind. Kate ringt mit verborgenen Ängsten, dem Familienleben nicht gewachsen zu sein. Eines Tages beziehen Jon und Theresa die Wohnung unter ihnen. Sie trimmen den Garten und stellen ihre Schuhe in makelloser Ordnung auf der Fußmatte ab. Auch sie erwarten ihr erstes Baby. Anders als Kate erfüllt die Aussicht auf Mutterschaft Theresa jedoch mit strahlender Zuversicht. Kate lässt sich von ihr verzaubern und sucht ihre Freundschaft. Bei einem gemeinsamen Abendessen wirken die neuen Nachbarn verstört. Kurz darauf macht ein tragischer Zwischenfall die Paare zu Gefangenen eines von Misstrauen und Obsessionen bestimmten Albtraums. Virtuos erzählt David Farrs Debüt, wie die bevorstehende Geburt eines Kindes zwei gegensätzliche Paare in einen psychischen Sturm katapultiert. Zweifel an der Fähigkeit zu lieben, das Bedürfnis nach Kontrolle über die eigene Existenz und die Angst, den Kontakt zum Partner zu verlieren, drohen ihre Identitäten kollabieren zu lassen. Ein düsteres Märchen, das in leuchtenden Farben den menschlichen Instinkt unter Strom setzt. David Farr 1969 in Guildford, Großbritannien, geboren. Langjährige Erfahrung als Theater- und Drehbuchautor. Zahlreiche Tätigkeiten als künstlerischer Leiter am Theater, u. a. am Lyric Theatre Hammersmith in London. Von 2009 bis 2013 war er Associate Director der Royal Shakespeare Company. THE ONES BELOW ist sein Langfilmdebüt. Filmografie 2011 Hanna; Regie: Joe Wright, Drehbuchautor 2013 Coolbox; Kurzfilm 2015 The Ones Below 2016 The Night Manager; TV; Regie: Susanne Bier, Drehbuchautor 39 PANORAMA International CineStar 3 Cubix 7+8 International CinemaxX 7 PANORAMA So,14.02. 20:00Uhr - Premiere Mo,15.02. 17:45 Uhr Di, 16.02. 22:45 Uhr Fr,19.02. 17:00Uhr Sa, 20.02. 22:30 Uhr - CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 Colosseum 1 Zoo Palast 2 Mo,15.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Do,18.02. Sa, 20.02. 22:30 Uhr 20:15 Uhr 20:00 Uhr 22:30 Uhr 22:00 Uhr . Premiere . . . . Belgien/Frankreich 2016 98 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Französisch Großbritannien/Deutschland 2015 103 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Regie, Buch: Bouli Lanners Kamera: Jean-Paul de Zaeytijd Schnitt: Ewin Ryckaert Produzenten: Jacques-Henri Bronckart, Olivier Bronckart Produzentin: Catherine Bozorgan Darsteller: Albert Dupontel, Bouli Lanners, Suzanne Clément, Michael Lonsdale, David Murgia, Aurore Broutin, Philippe Rebbot, Serge Riaboukine, Lionel Abelanski, Virgile Bramly, Max von Sydow Produktion: ADCB Films, Paris (Frankreich); Versus production, Liège (Belgien); Regie: Omer Fast Buch: Omer Fast, nach dem Roman von Tom McCarthy Kamera: Lukas Strebel Schnitt: Andrew Bird Produzenten: Natasha Dack Ojumu, Malte Grunert Darsteller: Tom Sturridge, Cush Jumbo, Ed Speleers, Danny Webb, Nicholas Farrell, Arsher Ali, Finlay Norman, Jumayn Hunter, Shaun Prendergast, Rocky Marshall Produktion: Tigerlily Productions, London (Großbritannien); Amusement Park Film, Hamburg (Deutschland) LES PREMIERS, LES DERNIERS REMAINDER THE FIRST, THE LAST u Esther und Willy sind gehandicapt. Und verliebt. Und auf der Flucht. Vielleicht vor Gilou und Cochise, zwei vierschrötigen, bärtigen Schnüfflern im Van, die Willys Handy zu orten versuchen? Oder vor dem Mann, der sich Jesus nennt und entsprechende Wundmale an den Händen vorweist? Vor den Männern aus einer nahen Lagerhalle, die den Täter suchen, der der Frau ihres Chefs Gewalt angetan hat? Und wer ist die Mumie im Schlafsack? In einer kargen, von Strommasten und Straßen zerschnittenen europäischen Landschaft angesiedelt, ist der Film des belgischen Regisseurs Bouli Lanners ein schräg-schöner Spätwestern, in dem Raubeine ihre zarte Seite zeigen und die Zusammengehörigkeit zweier Menschen durch das Tragen von Signaljacken symbolisiert wird. Lakonie trifft auf Liebe, Gewalt auf Glauben. Michael Lonsdale züchtet Orchideen und der unvergleichliche Max von Sydow singt als Priester ein Abschiedslied für eine Leiche. Lanners, der selbst eine Hauptrolle spielt, inszeniert die Geschichte überraschend und spannungsvoll. Der Film versteckt Hinweise auf den Plot in Gebäuden, Autos und Dialogen. Wer denkt, er habe die Story nach fünf Minuten durchschaut, der irrt. Bouli Lanners 1965 in Moresnet-Chapelle, Belgien, geboren. Studium an der Académie Royale des Beaux-Arts in Liège. Er wurde zuerst als Schauspieler bekannt, ab 1995 wandte er sich der Filmregie zu. Mit LES GÉANTS (2011) nahm er an der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes teil. Der Film wurde mit dem Magritte Award als bester belgischer Film ausgezeichnet. Esther and Willy are handicapped. And in love. And on the run. Perhaps from Gilou and Cochise, two burly, bearded snoopers in the van who are trying to get a fix on Willy’s mobile phone? Or from the man who calls himself Jesus and has the stigmata on his hands to prove it? Or from the men from a nearby warehouse who are searching for the perpetrator who has violated the wife of their boss? And who is the mummy in the sleeping bag? Set in a sparse European landscape dissected by electricity pylons and roads, Belgian director Bouli Lanners’ film is a weirdly beautifully late western in which roughnecks show their soft side and the fact that two people belong together is symbolised by their wearing of high-vis jackets. Terseness meets love, violence meets faith. Michael Lonsdale cultivates orchids and the incomparable Max von Sydow as a priest sings a farewell song to a corpse. Lanners, who also plays a leading role, directs with a talent for surprise and excitement. The film hides clues about the plot in buildings, cars and in the dialogue. And anyone who thinks they have figured out the story after five minutes is wrong. Filmografie Auswahl: 1995 Non, Wallonie ta culture n’est pas morte; Kurzfilm 1996 Les sœurs Van Hoof; Kurzfilm 1999 Travellinckx; Kurzfilm 2001 Muno; Kurzfilm 2005 Ultranova; IFB Panorama 2008 Eldorado 2011 Les Géants 2016 Les premiers, les derniers Bouli Lanners Born in Moresnet-Chapelle, Belgium in 1965, he studied at the Académie Royale des Beaux-Arts in Liège and first worked as an actor before becoming a film director in 1995. His 2011 film LES GÉANTS (The Giants) screened in the Directors’ Fortnight in Cannes and also won the Magritte Award for Best Film in Belgium. 40 Foto: Kris Dewitte A man, a black, wheeled suitcase, a street. Suddenly an object falls out of the sky, hits the man on the head and puts him into a coma. Shortly after he comes round, he discovers that he is 8.5 million pounds richer – hush money, his lawyer says. But for what? This nameless protagonist, played by Tom Sturridge, has no memory of the time prior to the accident, anyway. Israeli video artist Omer Fast’s first feature-length film is an adaptation of the debut novel by Tom McCarthy, with whom Fast also collaborated on the screenplay. The result is a brutal, somnambulistic game of deception involving truth and dreams. Are the images that increasingly haunt the protagonist – of a redbrick house, a boy, and a woman in a headscarf – real memories? Why is there a strange smell in the house? Able to do as he pleases as a result of his large windfall, and bereft of all scruples, he hires a capable accomplice called Naz who organises actors to re-enact his vague and rare ‘flashbacks’. Every detail must be perfect, right down to the number of black cats on the roof. Gradually, increasingly violent images creep into the surreal world of the protagonist ... Omer Fast Omer Fast, born in 1972 in Jerusalem, Israel, is a filmmaker and video artist based in Berlin. He holds a BA in English from Tufts University, a BFA in Visual Arts from the Boston Museum School of Fine Arts, and an MFA from Hunter College, City University of New York. Fast has participated in over 150 international group and solo shows. His work is represented in several international collections. u Ein Mann, ein schwarzer Rollkoffer, eine Straße. Plötzlich fällt etwas vom Himmel, trifft den Mann am Kopf und schickt ihn ins Koma. Kurz nachdem er aufwacht, ist er um 8,5 Millionen Pfund reicher – Schweigegeld, sagt sein Anwalt. Aber wofür? Erinnerungen an die Zeit vor dem Unfall hat der namenlose Protagonist, gespielt von Tom Sturridge, ohnehin nicht mehr. Der erste Langfilm des israelischen Videokünstlers Omer Fast – eine Adaption des Debütromans von Tom McCarthy, mit dem gemeinsam Fast auch das Drehbuch schrieb – ist ein somnambul-brutales Vexierspiel von Wahrheit und Traum. Sind die Bilder von einem roten Ziegelhaus, einem Jungen, einer Frau mit Kopftuch, die den Protagonisten immer öfter heimsuchen, echte Erinnerungen? Wieso herrscht im Haus dieser Geruch? Durch die große Geldsumme zu allem befähigt und sämtlicher Skrupel beraubt, stellt er einen fähigen Helfershelfer namens Naz ein, der die vagen und raren „Rückblenden“ für ihn mit Schauspielern nachstellen lässt. Bis ins Detail perfekt muss alles sein, auch die Anzahl der schwarzen Katzen auf dem Dach muss stimmen. Doch langsam schleichen sich immer gewalttätigere Bilder in die surreale Welt der Hauptfigur ... Omer Fast Omer Fast, geboren 1972 in Jerusalem, Israel, ist Filmemacher und Videokünstler und lebt in Berlin. Er absolvierte einen BA in Englisch an der Tufts University, ein BFA in Visual Arts an der Boston Museum School of Fine Arts und einen MFA am Hunter College, City University of New York. Seine Arbeiten waren in mehr als 150 internationalen Ausstellungen vertreten. Seine Arbeiten befinden sich zudem in zahlreichen internationalen Sammlungen. Filmografie 2007 The Casting; Videoinstallation 2009 Nostalgia; Videoinstallation 2011 5000 Feet is the Best 2013 Everything That Rises Must Converge; IFB, Forum Expanded 2015 Remainder 2016 Continuity; IFB, Forum Expanded 41 PANORAMA Zoo Palast 2 CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 Colosseum 1 So, 14.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Do,18.02. Fr, 19.02. 19:30 Uhr 22:30 Uhr 20:15 Uhr 22:30 Uhr 22:30 Uhr - Premiere - Dänemark/Schweden 2016 92 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch, Dänisch, Rumänisch, Norwegisch, Schwedisch Julian rosefeldt: manifesto, 2014/2015 © vg bild-Kunst, bonn 2016 Regie: Ali Abbasi Buch: Maren Louise Käehne, Ali Abbasi Kamera: Sturla Brandth Grøvlen, Nadim Carlsen Schnitt: Olivia Neergaard-Holm Produzent: Jacob Jarek Darsteller: Ellen Dorrit Petersen, Cosmina Stratan, Peter Christoffersen, Björn Andrésen, Marianne Mortensen, Kenneth M. Christensen, Patricia Schumann, Marlon Kindberg Bach Produktion: Profile Pictures, Kopenhagen (Dänemark) SHELLEY Julian roseFeldt Manifesto Hamburger baHnHoF 10. Februar – 10. Juli 2016 – museum Für gegenwart – berlin invalidenstrasse 50–51 10557 berlin www.julianrosefeldtinberlin.de 42 www.smb.museum Danish couple Louise and Kasper live a secluded life in close contact with nature. Their house lies in a lonely spot in a forest by a lake; there is neither electricity nor mobile phone reception – something Elena, their young home help from Romania, still has to get used to. Once in a while she uses the only telephone at the house to call her young son who is growing up far away with her parents. Louise is very weak; she has just suffered a miscarriage and is now no longer able to have children. In order to realise her greatest dream, to be a mother, she makes a pact with Elena: if Elena concedes to act as a surrogate mother and give birth to Louise’s child, she will be handsomely paid. Elena agrees. But when the embryo that has been placed in her womb begins to grow far too quickly, it becomes clear that this is no ordinary pregnancy. Tensions grow and the two women lock horns in a bitter power struggle. And the horror is far from being over with the birth. Dark forces are unleashed in this genre piece which alludes in its title to the classic horror film MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN. Ali Abbasi Born in Tehran, Iran in 1981, he has published several short stories in Persian. In 2002 he abandoned his studies at Tehran Polytechnic University and travelled to Europe. He lived in Sweden where he studied architecture at the Royal Academy of Science in Stockholm. In 2007 he began to study film directing at the National Film School of Denmark. He graduated in 2011 with the short film M FOR MARKUS. Foto: Nadim Carlsen u Das dänische Paar Louise und Kasper führt ein zurückgezogenes, na- turverbundenes Leben. Ihr Haus liegt einsam im Wald an einem See, es gibt weder Strom noch Handyempfang. Daran muss sich Elena, die junge Haushaltshilfe aus Rumänien, erst einmal gewöhnen. Im Haus gibt es nur ein Telefon, das sie manchmal benutzt, um ihren kleinen Sohn anzurufen, der weit weg bei ihren Eltern aufwächst. Louise ist sehr schwach, sie hat eine Fehlgeburt hinter sich und kann keine Kinder mehr bekommen. Damit ihr größter Wunsch, Mutter zu sein, doch noch in Erfüllung geht, schließt sie einen Pakt mit Elena: Sie soll als Leihmutter ihr Kind austragen und dafür gut bezahlt werden. Elena willigt ein. Doch als der fremde Embryo in ihrem Körper viel zu schnell heranwächst, wird klar, dass dies keine normale Schwangerschaft ist. Die Spannungen wachsen, zwischen den Frauen kommt es zum erbitterten Kräftemessen. Und mit der Geburt ist der Horror noch lange nicht vorbei. Dunkle Kräfte werden in diesem Genrestück freigesetzt, das mit seinem Titel auf den Horror-Klassiker MARY SHELLEY’S FRANKENSTEIN anspielt. Ali Abbasi Geboren 1981 in Teheran. Veröffentlichte mehrere Kurzgeschichten in persischer Sprache. 2002 brach er sein Studium an der Polytechnischen Universität Teheran ab und reiste nach Europa. Er lebte in Schweden und studierte Architektur an der Royal Academy of Science in Stockholm. 2007 begann er ein Regiestudium an der nationalen Filmschule Dänemarks und schloss es 2011 mit dem Film M FOR MARKUS ab. Filmografie 2004 The Box; Kurzfilm 2005 Parafin; Kurzfilm 2005 3rd Episode; Kurzfilm 2007 Masum; Kurzfilm 2008 LOVE no.II; Kurzfilm 2008 5 Seconds With Alex; Kurzfilm 2009 Officer Relaxing After Duty; Kurzfilm 2010 Enemy Within; Kurzfilm 2010 In Darkness There is Light; Kurzfilm 2011 M for Markus; Kurzfilm 2016 Shelley 43 PANORAMA CinemaxX 7 CineStar 3 International Colosseum 1 CineStar 3 PANORAMA Sa, 13.02. So, 14.02. Mo,15.02. Di, 16.02. Sa, 20.02. 20:00 Uhr 22:45 Uhr 14:00 Uhr 22:30 Uhr 17:45 Uhr - Premiere - CinemaxX 7 CineStar 3 International Zoo Palast 2 CineStar 3 So, 14.02. 22:30 Uhr - Premiere Mo,15.02. 20:15 Uhr Di,16.02. 14:00Uhr Sa, 20.02. 17:00 Uhr So, 21.02. 17:45 Uhr - Südafrika/USA/Deutschland 2016 106 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Kroatien/Serbien 2016 85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Kroatisch Regie: Oliver Schmitz Buch: Brian Cox, nach dem Roman von Chris Marnewick Kamera: Leah Striker Schnitt: Megan Gill Produzenten: Anant Singh, Brian Cox Darsteller: Steve Coogan, Andrea Riseborough, Garion Dowds Produktion: Videovision Entertainment, Umhlanga (Südafrika); Distant Horizon, Los Angeles (USA) Regie: Zrinko Ogresta Buch: Mate Matišić, Zrinko Ogresta Kamera: Branko Linta Schnitt: Tomislav Pavlic Produzent: Ivan Maloča Darsteller: Ksenija Marinković, Lazar Ristovski, Tihana Lazović, Robert Budak, Toni Šestan, Vinko Kraljević, Alen Liverić, Marija Tadić, Ivan Brkić, Tena Jeić Gajski Produktion: Interfilm, Zagreb (Kroatien) SHEPHERDS AND BUTCHERS u Südafrika 1987. Eine Regennacht in der Nähe von Pretoria. Ein jun- ger Weißer jagt mit seinem Auto durch die Straßen, fühlt sich von einem Kleinbus bedrängt. Als beide Fahrzeuge halten und die Bustür sich öffnet, schießt er auf die Insassen. Die Opfer: sieben schwarze Mitglieder eines Football Clubs. Der Täter kommt vor Gericht. Leon Labuschagne, 19 Jahre alt, Wärter im Hochsicherheitstrakt eines Gefängnisses. Sein Verteidiger steht auf scheinbar verlorenem Posten, das Todesurteil scheint unabwendbar. Doch er beginnt zu recherchieren, fragt nach, welche Umstände im Leben des Familienvaters und aktiven Kirchenmitglieds ihn zu dem Amoklauf getrieben haben. Hat der Mord mit Leons Arbeit im Gefängnis zu tun? Mit der unfassbaren Tatsache, dass er in den letzten beiden Jahren mehr als 160 Todesurteile mit vollstrecken musste? In seinem Gerichtsdrama, das nach authentischen Ereignissen gedreht wurde, legt Oliver Schmitz die traumatischen Erfahrungen eines zum Henkerdienst gezwungenen Polizeiangestellten bloß. Das Nachdenken über individuelle und gesellschaftliche Schuld, Gewalt und Gegengewalt mündet in ein eindrückliches Plädoyer gegen die Todesstrafe. Oliver Schmitz 1960 geboren und in Kapstadt aufgewachsen. Studierte dort Kunst und gründete in dieser Zeit mit Freunden den Nachtclub Scratch, der zum Treffpunkt einer ganzen Generation der kreativen und militanten Opposition gegen das Apartheidregime wurde. 1987 Regiedebüt mit dem Spielfilm MAPANTSULA. Seine Kinofilme wurden auf internationalen Festivals präsentiert, darunter die Co-Produktion GELIEBTES LEBEN, Südafrikas Beitrag für die Oscar-Nominierung 2010. Als TV-Regisseur an Serien wie TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER und DOCTOR’S DIARY – MÄNNER SIND DIE BESTE MEDIZIN beteiligt. Filmografie Auswahl: 1988 Mapantsula 1990 Fruits Of Defiance; Dokumentarfilm 1997 Joburg Stories; Dokumentarfilm 2000 Hijack Stories 2006 Doctor’s Diary; TV-Serie 2006 Türkisch für Anfänger; TV-Serie 2007 Paris je t’aime 2010 Allein unter Müttern; TV-Film 2010 Life Above All 2012 Allein unter Nachbarn; TV-Film 2013 Willkommen im Club; TV-Film 2013 Alle unter einer Tanne; TV-Film 2014 Allein unter Ärzten; TV-Film 2015 Schandfleck; TV-Film 2016 Shepherds and Butchers 44 S ONE STRANE ON THE OTHER SIDE South Africa in 1987. A rainy night near Pretoria. A young white man races his car through the streets and feels harassed by a minibus. When both vehicles come to a halt and the door of the bus opens, he fires into the bus at its occupants. The victims: seven black members of a football club. The perpetrator is put on trial. Leon Labuschagne, 19 years old, works as a prison guard in a high security wing. His defence lawyer would appear to be fighting a losing battle and a death sentence seems unavoidable. But then he begins to conduct research and ask which circumstances in the life of this young father and active church member could have driven him to run amok. Do the murders have anything to do with Leon’s work at the prison? With the incomprehensible fact that, in the last two years, he has been required to administer the death penalty no fewer than 160 times? In this courtroom drama based on actual events, Oliver Schmitz exposes the traumatic experiences of a police employee forced to be an executioner. The film’s reflection upon individual and collective guilt and how violence only breeds more violence results in an emphatic plea against the death penalty. Oliver Schmitz Born in 1960, he grew up in Cape Town, South Africa, where he studied fine arts. Along with friends, he founded the Scratch nightclub, a meeting place for a whole generation of creative and militant opponents to the Apartheid regime. He made his directing debut in 1987 with the feature MAPANTSULA. Other features, which have screened at international festivals, include LIFE ABOVE ALL which he co-produced and which was selected as South Africa’s Foreign Language Oscar entry in 2010. He has also directed TV series including TÜRKISCH FÜR ANFÄNGER (TURKISH FOR BEGINNERS) and DOCTOR’S DIARY. Vesna, a nurse, lives with her two grown-up children in Zagreb. Vesna’s son is married and his wife is expecting their second child; her daughter is engaged, and all seems well in the world. But their name poses an obstacle to all of them. When Vesna came to Zagreb twenty years ago she intended to put behind her memories of the war in Bosnia in which her husband Žarko played an active role. But one day the phone rings out of the blue and Vesna hears Žarko’s voice on the line. This unleashes in Vesna a mixture of hatred, love, hope and disgust. Should she trust a man who once caused her and others such unbearable suffering? Zrinko Ogresta Born in Virovitica, Croatia in 1958, he studied at the Academy of Dramatic Art in Zagreb, where he is now professor of directing. He is a director and screenwriter whose films have won awards at festivals around the world including at Venice and Karlovy Vary. He is also a member of the European Film Academy in Berlin. u Die Krankenschwester Vesna und ihre beiden erwachsenen Kinder leben in Zagreb. Vesnas Sohn ist verheiratet und erwartet ein zweites Kind, die Tochter ist verlobt, die Welt scheint in Ordnung. Doch der gemeinsame Nachname steht den Familienangehörigen im Weg. Vor 20 Jahren ist Vesna nach Zagreb gekommen, um die Erinnerung an den Bosnienkrieg hinter sich zu lassen, in dem ihr Mann Žarko eine aktive Rolle spielte. Als plötzlich das Telefon klingelt und eine Stimme sich als Žarko zu erkennen gibt, löst das in Vesna die unterschiedlichsten Gefühle aus: Hass, Liebe, Hoffnung und Entsetzen. Soll sie einem Mann, der ihr und so vielen anderen Menschen unerträgliches Leid zugefügt hat, noch einmal vertrauen? Zrinko Ogresta Geboren 1958 in Virovitica, Kroatien. Er besuchte die Hochschule der Dramatischen Künste in Zagreb, seither ist er als Regisseur und Drehbuchautor tätig. Seine Filme erhielten weltweit Preise auf Festivals, u. a. in Venedig und Karlovy Vary. Er ist Professor für Regie an der Hochschule der Dramatischen Künste in Zagreb und Mitglied der Europäischen Filmakademie in Berlin. Filmografie Auswahl: 1984 Vraćam se odmah; Kurzfilm 1985 Zabranjena igračka; Kurzfilm 1986 Konzerva; Kurzfilm 1991 Krhotine 1995 Isprani 1999 Crvena prašina 2003 Tu 2008 Iza stakla 2013 Projekcije 2016 S one strane 45 PANORAMA CineStar 3 CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 PANORAMA Fr, 12.02. Do,18.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. 20:15 Uhr 22:30 Uhr 20:15 Uhr 22:30 Uhr - Premiere - CineStar 3 CinemaxX 7 CineStar 3 Cubix 7+8 Fr, 12.02. Mi,17.02. Do,18.02. Fr, 19.02. 17:45 Uhr 20:00 Uhr 22:45 Uhr 20:15 Uhr - Premiere - Marokko 2015 94 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Arabisch, Französisch Israel 2015 88 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Arabisch Regie, Buch: Hicham Lasri Kamera: Said Slimani Schnitt: Mickaël Clouet Produzenten: Hicham Lasri, Hussein Malki Darsteller: Jirari Ben Aissa, Latifa Ahrrare, Fehd Benchemsi, Adil Abatourab, Fairouz Amiri, Jamal Lababssi, Yassine Sekkal, Salma Eddlimi, Jalila Telmsi, Yahya Fouandi Produktion: Matrice Media, Rabat (Marokko); Pan Production, Casablanca (Marokko) Regie, Buch: Elite Zexer Kamera: Shai Peleg Schnitt: Ronit Porat Produzenten: Haim Mecklberg, Estee Yacov-Mecklberg Darsteller: Lamis Ammar, Ruba Blal-Asfour, Haitham Omari, Khadija Alakel, Jalal Masarwa Produktion: 2-Team Productions, Tel Aviv (Israel) STARVE YOUR DOG u Casablanca. Eine verarmte Frau fleht vor der Kamera um ein Erdbeben, das göttliche Gerechtigkeit über das ausgehungerte Land bringen soll. Ein Mann fackelt sein Handy ab. Eine tanzende Spaziergängerin hebt ihren Rock gegen Geld. In einem provisorischen Fernsehstudio bringen Stunden der Untätigkeit die Techniker eines Filmteams gegeneinander auf. Bis plötzlich Driss Basri auftaucht, der gefürchtete Innenminister König Hassans II., der unter dem Terrorregime zahlreiche Menschenrechtsverletzungen zu verantworten hatte. Basri starb 2007 im Pariser Exil. Hicham Lasris neuer experimenteller KinoEssay schreibt die Fakten um und setzt Basri 15 Jahre unter Hausarrest, bevor er ihn dunkle Geheimnisse der jüngsten Geschichte Marokkos enthüllen lässt. Seine Bekenntnisse entfachen den Widerstand der TV-Crew und verdichten sich zu fulminanten visuellen Assoziationen: Virtuos entfalten Bilder von verwahrlosten Stränden, maroden Gebäude, aufgebrachten und verwirrten Passanten, Archivclips, Imaginationen, industrielle Sounds und Gedanken von Shakespeare oder Daft Punk einen psychedelischen Historie-Bewusstseinsstrom, der eindrucksvoll die aufgewühlte Gegenwart des Landes reflektiert. Hicham Lasri Geboren 1977 in Casablanca, Marokko. Nach einem Ökonomie- und Jurastudium schrieb er Theaterstücke, Romane und Drehbücher, bevor er sich dem Film zuwandte. Sein Debütfilm THE END (2012) über die letzten Tage König Hassans wurde von der Kritik gefeiert. In THEY ARE THE DOGS (2013) zog er Parallelen zwischen dem Arabischen Frühling 2011 und der sogenannten Brotrevolution in Marokko 1981. Die Arbeit an diesem Film, den der bekannte marokkanische Regisseur Nabil Ayouch produzierte, wurde von der ACID in Cannes unterstützt. Mit AL BAHR MIN OUARAIKOUM (THE SEA IS BEHIND) 2015 Gast des Panoramas. Filmografie 2011 The End 2013 C’est eux les chiens 2014 Al bahr min ouaraikoum; IFB Panorama 2015 Starve Your Dog 46 SUFAT CHOL SAND STORM Casablanca. A poor woman begs for an earthquake to wreak divine justice on her impoverished country. A man torches his mobile phone. A woman out for a walk dances along and lifts up her skirt for money. Hours spent idling in an improvised television studio make the technical crew antagonistic – until Driss Basri appears, King Hassan II’s dreaded interior minister and the man responsible for countless human rights abuses under Hassan’s regime of terror. Basri died in exile in Paris in 2007. In his latest experimental cinematic essay Hicham Lasri rewrites the facts, placing Basri under 15 years of house arrest before he has him reveal dark secrets about Morocco’s recent history. His confessions incite the TV crew to take action and merge into brilliant visual associations, unfolding into a masterful psychedelic stream of historical consciousness featuring desolate beaches, ramshackle buildings, incensed and confused passers-by, archive footage, imaginings, industrial sounds and quotes from Shakespeare and Daft Punk that provides an impressive commentary on the country’s troubled present. Hicham Lasri Born in Casablanca, Morocco in 1977, he studied economy and law then wrote theatre plays, novels and screenplays before turning to directing. In 2012 he made his debut film THE END, about the last days of King Hassan, which was critically acclaimed. In THEY ARE THE DOGS (2013) he drew parallels between the 2011 Arab Spring and the 1981 ‘bread revolts’ in Morocco. The work on this film, produced by noted Moroccan director Nabil Ayouch, was supported by the Cannes Film Festival’s ACID programme. His film AL BAHR MIN OUARAIKOUM (THE SEA IS BEHIND) screened in the Berlinale Panorama in 2015. A wedding in a Bedouin village in the desert of southern Israel. Woman and men celebrate and dance separately whilst the bride sits alone at the edge of the exuberant gathering. Hostess Jalila is also overwhelmed and covers up her emotions. It is the wedding of her husband Sulimann; he is taking a younger woman as his second wife. On top of that, her oldest daughter, the self-confident Layla, is also causing her concern: she has fallen for a boy at her university. Aware that her husband will not allow this relationship, Jalila forbids Layla from seeing the boy again. But when Suleimann reacts even more harshly, she takes up her daughter’s cause. In her directorial debut, Elite Zexer follows two women who, in their own way, try to break with outdated traditions. Whilst Jalila initially adopts a quiet approach, her daughter chooses instead to go on the offensive. When this threatens to tear apart the family, it becomes clear that Layla’s temperament, strength and selfassurance are not enough to overcome the rigid social structures. Nonetheless, the women standing together in solidarity could pave the way for more freedom – at least for the next generation. u Eine Hochzeit in einem Beduinendorf in der südisraelischen Wüste. Frauen und Männer feiern und tanzen getrennt. Einsam sitzt die Braut am Rande der ausgelassenen Gesellschaft. Auch die Gastgeberin Jalila ist überfordert und überspielt ihre Gefühle. Es ist die Hochzeit ihres Ehemanns Sulimann, der sich eine zweite, jüngere Frau nimmt. Zudem bereitet ihr Layla, die älteste Tochter, Kummer: Das selbstbewusste Mädchen hat sich in einen Mitstudenten verliebt. Jalila weiß, dass ihr Mann diese Verbindung nicht dulden wird. Sie untersagt Layla das Wiedersehen mit dem Jungen, aber als ihr Mann noch härter reagiert, nimmt sie den Kampf für die Tochter auf. In ihrem Regiedebüt folgt Elite Zexer zwei Frauen, die auf eigene Weise versuchen, mit überkommenen Traditionen zu brechen. Während Jalila zunächst den stillen Weg geht, wählt ihre Tochter die Offensive. Als die Familie auseinanderzubrechen droht, wird deutlich, dass Laylas Temperament, ihre Kraft und ihr Selbstbewusstsein nicht genügen, um die erstarrten Strukturen zu überwinden. Das solidarische Zusammenstehen der Frauen jedoch könnte den Weg zu mehr Freiheit ebnen – für die nächste Generation. Elite Zexer Geboren 1980 in Israel. Studierte Film und Fernsehen, Business Management und Filmregie an der Universität Tel Aviv. Elite Zexer Born in Israel in 1980, she studied film and television, business management and film directing at Tel Aviv University. Foto: Vered Adir Filmografie 2008 Take Note; Kurzfilm 2010 Tasnim; Kurzfilm 2010 Fire Department Bnei Brak; Kurzfilm 2015 Sufat Chol 47 PANORAMA International CineStar 3 Cubix 7 Zoo Palast 1 Mo,15.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Sa, 20.02. 20:00 Uhr 17:45 Uhr 22:30 Uhr 21:30 Uhr - Premiere - Frankreich 2016 97 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Französisch Panorama Dokumente Documentaries Regie, Buch: Olivier Ducastel, Jacques Martineau Kamera: Manuel Marmier Schnitt: Pierre Deschamps Produzent: Emmanuel Chaumet Darsteller: Geoffrey Couët, François Nambot Produktion: Ecce Films, Paris (Frankreich) THÉO ET HUGO DANS LE MÊME BATEAU PARIS 05:59 u In einem Sex-Club treffen die Körper von Théo und Hugo aufeinander. Sie tauschen sich aus, verschwimmen in der Unschärfe eines hemmungslosen Verlangens, nehmen im Wechsel ihrer Blicke Gestalt an, um sich erneut zu erkunden und zu verlieren. Wenige Momente später zieht es die beiden jungen Männer nach draußen. Gemeinsam lassen sie sich durch die leergefegten Straßen im nächtlichen Paris treiben. Unvermittelt werden sie hier mit einer Realität konfrontiert, die ihre Freiheit und Ziellosigkeit aushebelt und jedem weiteren Schritt eine Ratlosigkeit von existenziellem Ausmaß verleiht: Möchten sie mehr voneinander erfahren? Wird Vertrauen belohnt werden? Was erwartet sie? Mit meisterhaftem Feingefühl lassen Olivier Ducastel und Jacques Martineau uns daran teilhaben, wie zwei Männer in einer tiefen gegenseitigen Verunsicherung stranden und dennoch nach Nähe suchen. Ihre beiden Hauptdarsteller verzaubern mit großem Einfühlungsvermögen und umwerfendem Charme. Olivier Ducastel Geboren 1962 in Lyon, Frankreich. Er studierte Film und Theater an der Universität Paris III in Paris. Seit 2013 leitet er die Abteilung Regie an der Fémis. Jacques Martineau Geboren 1963 in Montpellier, Frankreich. Studium der Literatur, 1994 Promotion über Honoré de Balzac. Seit 1995 Zusammenarbeit mit Olivier Ducastel. 2000 Teddy Award für DRÔLE DE FÉLIX. Zuletzt waren sie 2010 mit L’ARBRE ET LA FORÊT im Panorama vertreten. Théo and Hugo encounter each other’s bodies in a sex club. They talk, things blur into the haziness of unbridled desire, then take shape for a moment as their gaze meets before they resume their exploration and lose themselves anew. A few moments later the two men feel the need to go outside. Together they drift down the deserted streets of nocturnal Paris. Suddenly they find themselves confronted by a sense of reality that wipes out their freedom and aimlessness and lends each step an existential helplessness. Do they want to know more about each other? Will their trust be rewarded? What are their expectations? Olivier Ducastel and Jacques Martineau display consummate sensitivity in bringing us closer to two men as they strive for intimacy in spite of being stalled by their insecurity. Their two leading actors delight us with their remarkably intuitive performances and their incredible charm. Filmografie Gemeinsame Langfilme: 1998 Jeanne et le garçon formidable 2000 Drôle de Félix 2002 Ma vraie vie à Rouen 2005 Crustacés & coquillages 2008 Nés en 68 2010 L’arbre et la forêt 2016 Théo et Hugo dans le même bateau Olivier Ducastel Born in Lyon, France in 1962, he studied film and theatre at the University of Paris III. He was made head of the directing department at La Fémis in 2013. Jacques Martineau Born in Montpellier, France in 1963, he studied literature and, in 1994, completed a PhD on Honoré de Balzac. He has been collaborating with Olivier Ducastel since 1995 and they won a Teddy Award in 2000 for DRÔLE DE FÉLIX (FUNNY FELIX). Most recently, their film L’ARBRE ET LA FORÊT (FAMILY TREE) screened in the Berlinale Panorama in 2010. 48 Foto: Maxence Germain 49 PANORAMA DOKUMENTE film wir fördern filmförderung hamburg schleswig-holstein www.¤hsh.de CineStar 7 CineStar 7 Colosseum 1 CineStar 7 Di, 16.02. Mi,17.02. Do,18.02. So, 21.02. 20:00 Uhr 14:30 Uhr 14:30 Uhr 20:00 Uhr . Premiere . . . Österreich 2016 88 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Romani, Bulgarisch, Deutsch Regie, Buch: Patric Chiha Kamera: Klemens Hufnagl Schnitt: Patric Chiha Produzenten: Ebba Sinzinger, Vincent Lucassen Produktion: WILDart FILM, Wien (Österreich) BRÜDER DER NACHT BROTHERS OF THE NIGHT Vienna as a non-stop nocturnal land and doss house, the flip side of its daytime persona, devoid of schmaltzy waltzes and ‘Mozartkugel’ chocolates. The protagonists of this documentary are young Bulgarian Romani who have wound up in Vienna due to poverty and the need to earn money for their families, and who are now offering their services at a hustler bar called ‘Rüdiger’ in the working class Margareten district. They wait, smoke, drink, play pool, dance, show off, fool around like young bulls, talk about their meagre excesses, their families and prostitutes, exchange experiences and information about the ‘bizness’. In the midst of a clash of cultures and traditions, they lead lives caught between worlds, between reality and illusion; transitory, deceptive, and fleeting. Gus Van Sant meets James Bidgood meets Pasolini: BROTHERS OF THE NIGHT is a hybrid, imbued with a rich baroque semi-darkness, deliberately and disturbingly oscillating between documentary and dramatised scenes. This is no moralising know-all ballad about hustlers, but rather a tender and empathetic hymn to the grim poetry of survival and the solidarity amongst the ostracised and the outsiders. Patric Chiha Born in Vienna, Austria in 1975, he studied fashion design in Paris and then film editing at INSAS film school in Brussels. He currently lives and works in Paris. He has been making short films since 2001 and has received many awards. His debut feature film DOMAINE, starring Beatrice Dalle, premiered at the Biennale in Venice. His comedy BOYS LIKE US was released in cinemas in 2014. 50 u Wien durchgängig als Nacht-Land und Nachtasyl, als die Kehrseite des Tag-Bewusstseins, ganz ohne Walzerseligkeit und Mozartkugeln. Die Prota gonisten dieser Dokumentation sind junge bulgarische Roma, die Armut und die Notwendigkeit, für ihre Familien Geld zu verdienen, nach Wien verschlagen haben, wo sie in der Stricherbar „Rüdiger“ im Arbeiterbezirk Margareten ihre Dienste anbieten. Sie warten, rauchen, trinken, spielen Billard, tanzen, prahlen, albern herum wie junge Kälber, reden über ihre kärglichen Ausschweifungen, über ihre Familien und über Prostituierte, tauschen Erfahrungen und Informationen über das „bizness“ aus. Im Clash der Kulturen und Traditionen führen sie ein Leben zwischen den Welten, zwischen Realität und Illusion, transitorisch, trügerisch und flüchtig. Gus Van Sant trifft James Bidgood trifft Pasolini: BRÜDER DER NACHT ist ein in satt-barockes Halbdunkel getränkter Hybrid, der gezielt verstörend zwischen Dokumentar- und Spielszenen oszilliert. Es ist keine moralisierende, besserwisserische Stricherballade, sondern eine zärtliche, empathische Hymne an die furchtbare Poesie des (Über-)Lebens und an die Solidarität unter Geächteten und Außenseitern. Patric Chiha Geboren 1975 in Wien. Studierte Mode in Paris, dann Filmschnitt an der INSAS in Brüssel. Er lebt und arbeitet in Paris. Seit 2001 produziert er Kurzfilme, die vielfach ausgezeichnet wurden. Sein erster langer Spielfilm DOMAINE mit Beatrice Dalle wurde 2009 bei der Biennale di Venezia gezeigt. 2014 kam seine Komödie BOYS LIKE US ins Kino. Filmografie 2001 De Vienne; Dokumentarfilm 2002 Albertine!; Kurzfilm 2004 Casa ugalde; Kurzfilm 2005 Le jardin; Kurzfilm 2005 Les messieurs; Dokumentarfilm 2006 Home 2007 0ù se trouve le chef de la prison?; Kurzfilm 2009 Domaine 2012 Sol LeWitt; Kurzfilm 2014 Boys like us 2016 Brüder der Nacht 51 PANORAMA DOKUMENTE CineStar 7 Cubix 7 CineStar 7 CineStar 7 Fr, 12.02. So, 14.02. Mi,17.02. Do,18.02. 14:30 Uhr 17:30 Uhr 17:00 Uhr 11:45 Uhr PANORAMA DOKUMENTE - Premiere - CineStar 7 CineStar 7 Cubix 7 CineStar 7 So, 14.02. Mo,15.02. Di, 16.02. Fr, 19.02. 20:00 Uhr Premiere 12:00 Uhr 17:30 Uhr 20:00 Uhr Brasilien 2016 106 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Portugiesisch, Indonesisch, Italienisch, Englisch USA/Frankreich 2015 82 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Englisch Regie, Buch: Marcos Prado Kamera: Marcos Prado Schnitt: Alexandre Lima Produzenten: Marcos Prado, José Padilha Produktion: Zazen Produções, Rio de Janeiro (Brasilien) Regie: Laura Israel Kamera: Lisa Rinzler, Ed Lachman Schnitt: Alex Bingham Produzentinnen: Melinda Shopsin, Laura Israel Produktion: Assemblage Films, New York (USA) CURUMIM u Das Leben von Marco „Curumim“ Archer änderte sich schlagartig, als DON’T BLINK – ROBERT FRANK Robert Frank is reluctant to allow himself to be wired up to a microphone; one of the world’s most renowned photographers does not want to pose in front of another person’s lens – and simply leaves the frame. This scene from an early interview already reveals much about his personality and his understanding of art. Bent over his early photographs, which capture daily life on the margins of American society, he explains his approach. ‘It’s best’ he says, ‘if people don’t notice that you are photographing them.’ His portraits are snapshots that capture the moment – in the truest sense of the term – whether they depict the lives of London bankers, Welsh miners or rock stars like the Stones. Robert Frank opens up in front of the camera of his long-standing collaborator and editor Laura Israel and looks back, selfconfidently but also self-deprecatingly, at his life and work. The film shows us an artist in action; the witness of an era who remembers the years with Jack Kerouac and Allen Ginsberg – with whom he made films in the cadences of the Beat generation. Robert Frank: always a maverick and anarchist – in any situation that life throws at him. u Unwillig lässt sich Robert Frank mit einem Mikrofon verdrahten; ei- Laura Israel Born in New Jersey, USA in 1957, she studied film at New York University, directing numerous music videos and founding her own production company Assemblage alongside her studies. She has produced work for, among others, Robert Frank, John Lurie, Lou Reed, Patti Smith, Keith Richards, Sonic Youth and New Order. Her feature debut WINDFALL premiered at the Toronto International Film Festival. Laura Israel Geboren 1957 in New Jersey, USA. Filmstudium an der New York University. Drehte schon während des Studiums zahlreiche Musikvideos und gründete ihre eigene Firma Assemblage. Zu ihren Auftraggebern gehören neben Robert Frank u. a. John Lurie, Lou Reed, Patti Smith, Keith Richards, Sonic Youth und New Order. Ihr Debütfilm WINDFALL feierte auf dem Toronto International Film Festival Premiere. Filmografie 2006 Estamira; Dokumentarfilm 2012 Paraísos Artificiais 2015 Brasil x Brasil; Dokumentarfilm 2016 Curumim Marcos Prado Born in Rio de Janeiro, Brazil in 1961, he is a director and producer. His documentary ESTAMIRA, about a homeless woman suffering from schizophrenia, was successful at international festivals. He is one of the producers of TROPA DE ELITE (THE ELITE SQUAD, directed by José Padilha) which won the Golden Bear at the Berlinale in 2008. 52 Foto: Angelita Muxfeldt Foto: Lisa Rinzler die Polizei auf dem internationalen Flughafen von Jakarta 13,5 Kilo Kokain in seinem Drachensegler sicherstellte. Zunächst gelang ihm die Flucht. 16 Tage hielt er sich in Indonesien versteckt, bevor er verhaftet und zum Tode verurteilt wurde. Elf Jahre später, am 17. Januar 2015, wurde er wegen Drogenhandels hingerichtet. Mit einer versteckten Kamera hielt Marco seinen Gefängnisalltag fest und bat Regisseur Marcos Prado um Unterstützung für diese Dokumentation. Interviews mit Freunden, Fotografien, Briefe und Telefongespräche geben eindrucksvoll Einblick in sein Leben. Marco lässt uns an seiner Angst und an seinem täglichen Kampf um Zuversicht teilhaben. Unermüdlich unterhält er seine Zellengefährten mit humorvollen Darbietungen. Fehlende familiäre Bindungen, seine Suche nach Halt in Freundschaften, die Begeisterung fürs Paragleiten, Abenteuerlust – kritisch reflektiert Marco stellvertretend für eine ganze Generation junger Brasilianer die Achterbahnfahrt seines Lebens: ein leidenschaftlicher Aufruf zu mehr Selbstvertrauen in einer Welt, in der unmenschliche Gewalt die Machtsysteme der Reichen sichert. Marcos Prado Geboren 1961 in Rio de Janeiro. Regisseur und Produzent. Sein Dokumentarfilm ESTAMIRA über eine an Schizophrenie erkrankte Obdachlose war auf internationalen Festivals erfolgreich. Er gehört zu den Produzenten von TROPA DE ELITE (THE ELITE SQUAD, Regie: José Padilha), der auf der Berlinale 2008 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Marco ‘Curumim’ Archer’s life changed abruptly when police at Jakarta airport seize 13.5 kilogrammes of cocaine hidden in his hang-glider. At first he managed to escape, hiding out in Indonesia for sixteen days before being arrested and sentenced to death. Eleven years later, on 17 January 2015, he was executed for drug dealing. Using a hidden camera, Marco recorded his daily life in prison and asked director Marcos Prado to help him make this documentary. Interviews with friends, photographs, letters and telephone conversations provide an extraordinary insight into his life and allow us to share his fear and his daily battle to maintain hope. Marco proves to be a tireless entertainer, delighting his cell-mates with humorous performances. His lack of family ties, his search for supportive friendships, his enthusiasm for hang-gliding and his love of adventure – Marco reflects critically upon the roller-coaster ride that has been his life – a life that is at the same time representative of a whole generation of young Brazilians. A passionate appeal for more self-confidence in a world in which inhumane violence ensures the hegemony of the rich. ner der weltweit renommiertesten Fotografen möchte nicht vor einem fremden Objektiv posieren. Er geht aus dem Bild heraus. Diese Szene, die aus einem frühen Interview mit ihm stammt, sagt bereits einiges über seine Persönlichkeit – und über sein Kunstverständnis: Über seine frühen Fotografien gebeugt, die den amerikanischen Alltag am Rand der Gesellschaft festhalten, erklärt er seine Vorgehensweise. „Am besten“, sagt er, „bekommen die Menschen gar nicht mit, dass man sie im Visier hat.“ Bei seinen Porträts handelt es sich im wahrsten Sinne des Wortes um Momentaufnahmen aus dem Leben von Bankern aus London, walisischen Minenarbeitern oder Rockstars wie den Stones. Vor der Filmkamera von Laura Israel, seiner langjährigen Mitarbeiterin und Cutterin, öffnet sich Robert Frank, lässt sein Leben und Werk selbstbewusst und selbstironisch Revue passieren. Man erlebt einen Künstler in Aktion, einen Zeitzeugen, der sich an die Jahre mit Jack Kerouac und Allen Ginsberg erinnert, mit denen er Filme im Tonfall der Beatgeneration realisierte. Robert Frank erweist sich als Querdenker und Anarchist in allen Lebenslagen. Filmografie Dokumentarfilme: 2010 Windfall 2015 Don’t Blink – Robert Frank 53 PANORAMA DOKUMENTE CineStar 7 CineStar 7 Colosseum 1 CineStar 7 Colosseum 1 Fr, 12.02. Sa, 13.02. So, 14.02. Fr, 19.02. So, 21.02. 17:00 Uhr 22:30 Uhr 16:00 Uhr 22:30 Uhr 14:30 Uhr PANORAMA DOKUMENTE - Premiere - Schweiz/Deutschland 2016 100 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Estnisch, Spanisch, Griechisch, Englisch Regie, Buch: Jan Gassmann Kamera: Ramon Giger Schnitt: Miriam Märk, Roland von Tessin, Jacques l’Amour Produzenten: Lisa Blatter, Jan Gassmann Produktion: 2:1 Film, Zürich (Schweiz) CineStar 7 CineStar 7 Colosseum 1 CineStar 7 Mo,15.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Sa, 20.02. 17:30 Uhr 22:30 Uhr 14:30 Uhr 20:00 Uhr - Premiere - Rumänien/USA 2015 75 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Farbe & Schwarz-Weiß Rumänisch, Englisch Regie, Buch: Livia Ungur, Sherng-Lee Huang Schnitt: Sherng-Lee Huang Mit: Livia Ungur, Patrick Duffy Produktion: Ungur&Huang, New York (USA) EUROPE, SHE LOVES u Man könnte denken, dass in Zeiten, in denen die EU politisch auseinan- HOTEL DALLAS One might think that, in times when the EU is drifting apart politically, its people would also have contrasting worries. EUROPE, SHE LOVES interweaves the stories of four couples on the edge of Europe: Siobhan and Terry in Dublin want to live without drugs; in Tallinn, Veronika wants Harri to get on better with her son Artur; Penny wants to leave Thessaloniki and the older Niko to work in Italy, and newly enamoured Juan and Caro in Seville barely think about the future. Their everyday lives are full of similar problems and their relationships are an escape from the social and economic woes of their countries. Excessive parties and drug-taking are all par for the course and the protagonists have no qualms about allowing the camera to observe intimate moments right up to the point of sex. Jan Gassmann and cinematographer Ramon Giger get impressively close to these couples and succeed in episodically capturing the essence of their personal circumstances in just a few images. Following their feature film OFF BEAT (Panorama, 2011), they again explore attitudes to life, this time recording in semi-documentary intimacy the sensitivities of a generation of twentysomethings in Europe. In communist Rumania in the 1980s the US television series Dallas provided the only window on the capitalist world and at the time it seemed as if all of Rumania’s population were glued to their TV screens. Ilie and his daughter Livia are also great fans of the series. Livia’s father Ilie sees in the figure of ruthless oil tycoon J. R. Ewing the perfect role model for his own devious dealings, while Livia falls in love with actor Patrick Duffy who plays Bobby Ewing. After the collapse of the socialist system Ilie builds Hotel Dallas – and subsequently uses it to embezzle millions in taxes. Livia however finds herself drawn to the land of freedom and moves to the USA. Years later she decides to return to her native land: she wants to take her teenage heartthrob Duffy on an odyssey across Rumania to show him just how ‘Dallas capitalism’ has left its mark on this post-communist country. In their feature debut, artists Livia Ungur and SherngLee Huang, who are a couple, combine dramatised scenes with documentary, using the techniques of experimental film and music video narratives in order to unfold a multi-layered and often surreal parable about Communism, childhood and the power of art. Filmografie 2003 With 500 Rupees tu Heaven; Kurzfilm 2007 Chrigu; Dokumentarfilm, IFB Forum 2011 Off Beat; IFB Panorama 2012 Style Wars 2; Dokumentarfilm 2013 Karma Shadub; Co-Regie, Dokumentarfilm 2015 Heimatland; Episodenfilm 2016 Europe, She Loves Jan Gassmann Born in Zurich in 1983, he first began working with the Swiss film collective VideoGang. In 2002 and 2003 his films won at the Viper Festival in Basel. He made documentaries in South America and India before studying documentary film directing and television journalism at the University of Television and Film Munich. His documentary CHRIGU screened in the Berlinale Forum in 2007 and his feature debut OFF BEAT in the Panorama in 2011. His documentary KARMA SHADUB (co-directed by Ramon Giger) won the Grand Prix at Visions du Réel, Nyon in 2013. Livia Ungur Livia Ungur was born in Rumania in 1979. She studied at the Yale School of Art and collaborates with her husband Sherng-Lee Huang as the artist duo Ungur & Huang. Sherng-Lee Huang Born in Tennessee, USA in 1979, his first brush with film was making comedies for his Quiet Library YouTube channel. His work as part of the Ungur & Huang artist duo has been exhibited worldwide. HOTEL DALLAS marks the pair’s feature film debut. 54 Foto: lüthje schneider hörl FILM derdriftet, auch die Menschen unterschiedliche Sorgen haben. EUROPE, SHE LOVES verwebt die Geschichten von vier Paaren an den Rändern Europas: Siobhan und Terry in Dublin wollen ohne Drogen leben; in Tallinn hofft Veronika, dass sich Harri besser mit ihrem Sohn Artur versteht; Penny will Thessaloniki und den älteren Niko verlassen, um in Italien zu arbeiten; und Juan und Caro in Sevilla, frisch verliebt, denken kaum an die Zukunft. Der Alltag bringt allen ähnliche Probleme und die Beziehungen sind eine Flucht in die Privatheit vor den sozialen und wirtschaftlichen Problemen ihrer Heimatländer. Exzessive Partys und Drogenkonsum sind für alle selbstverständlich, und sie lassen die Kamera an intimen Momenten bis zum Sex teilhaben. Jan Gassmann und Kameramann Ramon Giger gelingt es, eine eindrucksvolle Nähe zu den Paaren aufzubauen und mit wenigen Bildern die Essenz von deren Lebensumständen episodisch zu erfassen. Nach dem Spielfilm OFF BEAT (Panorama 2011) nehmen sie sich erneut eines Lebensgefühls an, diesmal in einer halbdokumentarischen Annäherung an die Befindlichkeiten der Generation zwischen 20 und 30 in Europa. Jan Gassmann Geboren 1983 in Zürich, aufgewachsen in Langnau. Begann beim Schweizer Filmkollektiv VideoGang. War 2002 und 2003 Gewinner beim Viper-Festival, Basel. Er drehte Dokumentarfilme in Südamerika und Indien, bevor er Dokumentarfilmregie und Fernsehpublizistik an der Hochschule für Fernsehen und Film (HFF) in München studierte. Seinen Dokumentarfilm CHRIGU präsentierte das Berlinale Forum 2007, sein Spielfilmdebüt OFF BEAT das Berlinale Panorama 2011. Sein Dokumentarfilm KARMA SHADUB (Co-Regie: Ramon Giger) wurde 2013 auf dem Dokumentarfilmfestival in Nyon ausgezeichnet. u Im kommunistischen Rumänien der Achtzigerjahre ist die US-Fern- sehserie DALLAS das einzige Fenster zur kapitalistischen Welt, und die Bevölkerung klebt kollektiv am Bildschirm. Auch Ilie und seine Tochter Livia sind Fans. Der Vater findet im skrupellosen Ölbaron J. R. Ewing ein Vorbild für seine eigenen krummen Geschäfte, während Livia sich in den Darsteller des Bobby, Patrick Duffy, verliebt. Nach dem Zusammenbruch des sozialistischen Systems baut Ilie das Hotel Dallas, mit dem er Steuermillionen veruntreut, während es Livia ins Land der Freiheit, in die USA, zieht. Jahre später kehrt sie in die Heimat zurück, um ihrem Jugendschwarm Duffy auf einer Reise quer durch Rumänien zu zeigen, wie der „Dallas-Kapitalismus“ das postkommunistische Land geprägt hat. In seinem Langfilmdebüt verbindet das Künstlerpaar Livia Ungur und Sherng-Lee Huang inszenierte und dokumentarische Szenen mit Techniken des Experimentalfilms und erzählenden Musikvideos, um eine vielschichtige und oft auch surreale Parabel auf Kommunismus, Kindheit und die Macht der Kunst zu erzählen. Livia Ungur 1979 in Rumänien geboren. Studium an der Yale School of Art. Zusammenarbeit mit ihrem Ehemann Sherng-Lee Huang als Künstlerpaar Ungur & Huang. Sherng-Lee Huang 1979 in Tennessee, USA, geboren. Erste Filmerfahrung mit Comedys für die YouTube Quiet Library. Die Arbeiten des Duos Ungur & Huang wurden weltweit präsentiert. HOTEL DALLAS ist der erste Langfilm der beiden Künstler. Filmografie Livia Ungur: 2015 Prodigal 2015 Pagliacci 2016 Hotel Dallas Sherng-Lee Huang: 2015 Prodigal; Co-Regie, Kurzfilm 2015 Pagliacci; Co-Regie, Kurzfilm 2016 Hotel Dallas 55 PANORAMA DOKUMENTE CineStar 7 CineStar 7 Cubix 7 CineStar 7 Di, 16.02. Mi,17.02. Do,18.02. Sa, 20.02. 17:00 Uhr 12:00 Uhr 17:30 Uhr 14:30 Uhr - Premiere - Niederlande 2015 72 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Mandarin, Englisch 6 6TH B e r l i n a l e Regie, Buch: Sophia Luvarà Kamera: Ton Peters Schnitt: Diego Gutierrez Produzenten: Iris Lammertsma, Boudewijn Koole Produktion: Witfilm, Amsterdam (Niederlande) Films funded by MDM “Alone in Berlin” Cornerstone Films/Marcel Hartmann INSIDE THE CHINESE CLOSET CompeTiTion Forum Alone in Berlin Havarie Soy Nero Deadweight 24 Weeks G e n e r aT i o n K p luS by Vincent Perez by Rafi Pitts by Anne Zohra Berrached by Philip Scheffner by Axel Koenzen Visit us at the eFm european Film market Martin-Gropius-Bau FOCUS GERMANY, Stand 17, T: +49 (0) 30 400425413 Fortune Favors the Brave Andy’s father knows that his son is gay but, determined to conform to social conventions, he urges him to find a lesbian who is willing to marry him. Cherry has already entered into a bogus marriage, but now her parents expect their only daughter to provide them with a grandchild so that they can finally put an end to their neighbours’ gossiping. In China, gay men and lesbians are under enormous pressure to spare their parents the perceived shame of having an unmarried child without offspring. Homosexuality may no longer be illegal, but understanding for a life lived outside traditional heterosexual norms is rare. Director Sophie Luvarà sensitively accompanies Andy and Cherry in their often absurd attempts to do the right thing: bogus gay-lesbian marriage markets, agencies for surrogate mothers, price lists for the adoption of newborns and their constantly carping parents who will simply not let up. Both Cherry and Andy succeed in carving out a little piece of freedom. But they also know that their personal coming out will, in turn, force their parents into a closet, since they do not want to acknowledge their children’s homosexuality in public. by Norbert Lechner www.mdm-online.de 56 Sophia Luvarà Born in Reggio Calabria, Italy in 1982, she studied medical biotechnology at the University of Turin where she also began a doctrate in cancer research. In 2007 she switched disciplines to study documentary filmmaking at the London Film Academy. She has since directed a number of independent documentaries. INSIDE THE CHINESE CLOSET is her first feature-length documentary. u Andys Vater weiß zwar, dass sein Sohn homosexuell ist, aber er will unbedingt den gesellschaftlichen Konventionen genügen und drängt ihn, eine heiratswillige Lesbe zu finden. Cherry ist bereits eine Scheinehe eingegangen, aber nun verlangen die Eltern von ihrer einzigen Tochter endlich einen Enkel, damit die Nachbarn aufhören zu tratschen. Der Druck auf Schwule und Lesben in China ist groß, den Eltern die gefühlte Schande eines unverheirateten Kindes ohne Nachkommen zu ersparen. Zwar ist Homosexualität nicht mehr illegal, aber Verständnis für ein Leben außerhalb der traditionellen Heterosexualität ist rar. Einfühlsam begleitet Regisseurin Sophia Luvarà Andy und Cherry auf ihrer Suche nach dem richtigen Weg, die manchmal absurde Züge annimmt: schwul-lesbische Scheinehe-Märkte, Agenturen für Surrogatmütter, Preislisten für die Adoption Neugeborener und die ständig nörgelnden Eltern, die nicht locker lassen. Beide, Cherry und Andy, schaffen es, sich ein Stückchen Freiheit zu erobern. Aber sie wissen auch, dass ihr eigenes Coming-out wiederum ihre Eltern zum Versteckspiel zwingt, weil die sich nicht öffentlich zur Homosexualität ihrer Kinder bekennen wollen. Sophia Luvarà Geboren 1982 in Reggio Calabria, Italien. Studierte medizinische Biotechnologie an der Universität Turin und begann ein Promotionsstudium in der Krebsforschung. 2007 brach sie ihr Studium ab, um an der London Film Academy Dokumentarfilm zu studieren. Realisierte eine Reihe unabhängiger Dokumentarfilme. INSIDE THE CHINESE CLOSET ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm. Filmografie 2009 Lost in Shanghai; Kurzfilm 2010 Pixelated Relations; Kurzfilm 2011 The Great Mafia Orange Squeeze; Kurzfilm 2011 Road to Fureidis; Kurzfilm 2015 Inside The Chinese Closet 57 PANORAMA DOKUMENTE PANORAMA DOKUMENTE CineStar 7 Colosseum 1 CineStar 7 CineStar 7 Cubix 7 CineStar 7 CineStar 7 Cubix 7 Colosseum 1 CineStar 7 Fr, 12.02. Sa, 13.02. Do,18.02. Fr, 19.02. Sa, 20.02. 22:30 Uhr 16:00 Uhr 20:00 Uhr Premiere 14:30 Uhr 17:30 Uhr Sa, 13.02. So, 14.02. Mo,15.02. Sa, 20.02. So, 21.02. 20:00 Uhr 12:00 Uhr 17:30 Uhr 14:30 Uhr 17:00 Uhr - Premiere - Schweden/USA 2016 95 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Englisch Großbritannien 2016 95 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Koreanisch, Englisch Regie: Sara Jordenö Buch: Sara Jordenö, Twiggy Pucci Garçon Kamera: Naiti Gámez Schnitt: Rasmus Ohlander Produzenten: Annika Rogell, Lori Cheatle Produktion: Story, Stockholm (Schweden); Hard Working Movies, New York (USA) Regie: Rob Cannan, Ross Adam Schnitt: Jim Hession Produzentin: Natasha Dack Ojumu Mit: Choi Eun-hee, Shin Sang-ok Produktion: Tigerlily Productions, London (Großbritannien) KIKI u 25 Jahre nachdem PARIS IS BURNING, Teddy-Gewinner 1991, dem Berlinale-Publikum die Ballroom-Szene in New York nahe brachte, gibt uns KIKI Einblicke in die Welt der heutigen jungen black LGBT-Community, wirft einen Blick auf die Bälle, bei denen die Teilnehmenden in VoguingWettbewerben um Trophäen kämpfen, und lässt deren Protagonisten über ihre Wünsche und ihren Alltag berichten. Anders als zur Zeit von PARIS IS BURNING entstehen diese Bälle nicht aus der Subkultur, sondern werden von queeren Jugendhilfeprogrammen organisiert. Es fällt auf, wie aufgeklärt die Jugendlichen heutzutage genderpolitische Fragen diskutieren und wie selbstverständlich sie mit Begriffen wie Heteronormativität und Geschlechterdekonstruktion umgehen. Mögen sich die Stadt, die Strukturen und das genderpolitische Bewusstsein seit den Achtzigern verändert haben, geblieben ist die Sehnsucht nach Akzeptanz und einem sicheren Ort, an dem jeder seine Einzigartigkeit zelebrieren kann. Auch wenn das Coming-Out für einige der Protagonisten heute leichter zu sein scheint und die Homo-Ehe in den USA durchgesetzt ist, bringt Co-Autor Twiggy Pucci Garçon es auf den Punkt: „There is so much left to fight for.“ Sara Jordenö Geboren 1974 in Umeå, Schweden. Medienkünstlerin und Dokumentarfilmerin, deren Arbeiten regelmäßig auf internationalen Festivals präsentiert werden, darunter DIAMOND PEOPLE, eine Langzeitstudie um eine Diamantengrube in Nordschweden. Seit 2012 Zusammenarbeit mit Twiggy Pucci Garçon. KIKI ist ihr erster langer Dokumentarfilm. Sie lebt und arbeitet in New York und Göteborg. THE LOVERS AND THE DESPOT Twenty-five years after PARIS IS BURNING, the 1991 Teddy Award-winning film that brought Berlinale audiences closer to New York’s ballroom scene, KIKI provides an insight into the world of today’s young black LGBT community, by taking a look at the balls where participants of voguing competitions compete for trophies, and by listening to proponents talking about their dreams and their lives. In contrast to the time when PARIS IS BURNING was made, these balls are no longer born of a subculture but are instead organised by queer youth welfare organisations. The enlightened manner in which the young people discuss gender-political questions today and how naturally they use terms such as heteronormativity and gender deconstruction is striking. The city, the social structures and the genderpolitical consciousness may have changed since the 1980s but what remains is the desire for acceptance and a safe place to celebrate one’s individuality. Even if coming out would seem to be easier today for some of the protagonists and same-sex marriages are now legalised in the US, co-writer Twiggy Pucci Garçon puts it straight: “There is so much left to fight for.” Filmografie 2001 Videoactive; Kurzfilm 2004 The Pool; Kurzfilm 2016 Kiki Sara Jordenö Born in Umeå, Sweden in 1974, she is a visual artist and documentary filmmaker whose work has regularly featured at international festivals, including DIAMOND PEOPLE, a long-term study of a diamond mine in the north of Sweden. She has been collaborating with Twiggy Pucci Garçon since 2012. KIKI is her first feature-length documentary. She currently lives and works in New York and Gothenburg. 58 Foto: Naiti Gámez In the 1950s director Shin Sang-ok and actress Choi Eunhee were the dream couple of South Korea’s film industry. Their joint career ended in divorce in 1978. Whilst on a business trip to Hong Kong, Choi was abducted by the North Korean secret service – by order of North Korea’s film-loving president Kim Jong-il. A few months later, her ex-husband Shin was also kidnapped. While Choi was treated like a guest of honour in North Korea, Shin was imprisoned until he decided to feign compliance with the regime. After five years of incarceration, he was reunited with Choi and appointed head of the North Korean film authority because Kim Jong-il was determined to shine in the international arena. Together, the actress and the director made films that also screened internationally. Soon they were considered to be so loyal and true to the party line that they were even sent to attend festivals abroad. But, as experienced filmmakers, they wrote a twist into the screenplay of their lives which took Kim Jong-il by surprise. Now, Choi Eun-hee tells their incredible story with the help of audio tapes that she and Shin recorded during their time in North Korea and managed to smuggle abroad. Rob Cannan Born in London in 1978, he has worked in various roles on feature films, shorts and music videos including as associate producer on the docu-drama GHOSTS (2007, Nick Broomfield. Rob made his directing debut with THREE MILES NORTH OF MOLKOM which won an audience award at the British Independent Film Awards. He is currently consulting on a fiction remake of this film which is slated to be directed by Dan Mazer in the summer of 2016. Ross Adam Born in London in 1979, he has worked as a director, cinematographer and editor on short films, music videos, art installations, commercials and corporate videos and is also a photographer. Rob and Ross have already collaborated on many projects. u In den Fünfzigerjahren waren der Regisseur Shin Sang-ok und die Schauspielerin Choi Eun-hee das Traumpaar der südkoreanischen Filmindustrie. Ihre gemeinsame Karriere endete 1978 mit der Scheidung. Auf einer Geschäftsreise nach Hongkong wurde Choi vom nordkoreanischen Geheimdienst entführt – im Auftrag des filmbegeisterten Präsidenten Kim Jong-il. Auch ihr Ex-Mann Shin wurde wenige Monate später verschleppt. Während Choi in Nordkorea wie ein Ehrengast hofiert wurde, war Shin inhaftiert, bis er beschloss, dem Regime seine Kooperation vorzuspielen. Nach fünf Jahren Haft traf er Choi wieder und wurde zum Chef der Filmbehörde ernannt, denn Kim Jong-il wollte unbedingt im internationalen Rampenlicht glänzen. Gemeinsam drehten die beiden Filme, die auch international liefen, und galten bald als so loyal und linientreu, dass sie auf Festivals ins Ausland geschickt wurden. Aber als erfahrene Filmemacher hatten sie eine Wendung in das Drehbuch ihres Lebens geschrieben, die Kim Jong-il überraschte. Choi Eun-hee erzählt diese unglaubliche Geschichte, unterstützt von Tonband-Kassetten, die sie und Shin während ihrer Zeit in Nordkorea aufnahmen und ins Ausland schmuggeln konnten. Rob Cannan Geboren 1978 in London. Arbeitete in verschiedenen Funktionen bei Spielfilmproduktionen, Kurzfilmen und Musikvideos, u. a. als Associate Producer von des Doku-Dramas GHOSTS (2007). Sein Regiedebüt THREE MILES NORTH OF MOLKOM gewann den Publikumspreis der British Independent Film Awards. Aktuell ist er beratend an einem Remake des Stoffes beteiligt, der im Sommer 2016 unter der Regie von Dan Mazer verfilmt werden soll. Ross Adam Geboren 1979 in London. Arbeitete als Regisseur, Kameramann und Cutter an Kurzfilmen, Musikvideos, Kunstinstallationen, Werbespots und Firmenvideos und ist auch als Fotograf tätig. Beide haben bereits mehrfach zusammengearbeitet. Filmografie Rob Cannan: 2008 Three Miles North of Molkom 2016 The Lovers and the Despot; Co-Regie Ross Adam Ross Adam: 2016 The Lovers and the Despot; Co-Regie Rob Cannan 59 PANORAMA DOKUMENTE PANORAMA DOKUMENTE International CineStar 7 Colosseum 1 CineStar 7 CineStar 7 CineStar 7 Cubix 8 CineStar 7 So,14.02. 17:00 Uhr Premiere Mo,15.02. 14:30 Uhr Di, 16.02. 14:30 Uhr Sa, 20.02. 22:30 Uhr So, 14.02. Mo,15.02. Di, 16.02. Sa, 20.02. 17:00 Uhr 22:30 Uhr 18:00 Uhr 17:00 Uhr - Premiere - USA/Deutschland 2016 108 Min. ∙ DCP ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Englisch Litauen/Deutschland/Frankreich/Ukraine 2016 96 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Russisch Regie: Fenton Bailey, Randy Barbato Kamera: Huy Truong, Mario Panagiotopoulos Schnitt: Langdon F. Page Produzenten: Katharina Otto-Bernstein, Sara Bernstein, Mona Card Mit: Robert Mapplethorpe, Edward Mapplethorpe, Fran Lebowitz, Brice Marden, Debbie Harry, Ken Moody, Robert Sherman, Gloria von Thurn und Taxis, Carolina Herrera, Brooke Shields Produktion: Film Manufacturers, New York (USA); HBO, New York (USA); World of Wonder, Los Angeles (USA) Regie, Buch: Mantas Kvedaravicius Kamera: Mantas Kvedaravicius, Vadim Ilkov, Slava Tsvetkov Produzenten: Uljana Kim, Mantas Kvedaravicius Produktion: Studio Uljana Kim, Vilnius (Litauen); Extimacy Films, Vilnius (Litauen) MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES u Er war ein Katalysator und Erheller, aber auch ein Skandalmagnet. Sehr MARIUPOLIS He was a catalyst and an illuminator, but also a magnet for scandal. From an early age Robert Mapplethorpe had but one goal which he single-mindedly pursued: to ‘make it’ not just as an artist but also as an art celebrity. He could not have picked a better time: it is the Manhattan of Warhol’s Factory, of Studio 54 and, following the Stonewall riots, an era of unbridled hedonistic sexuality. His first solo exhibition in 1976 already unveils his topics: erotic depictions, flowers and portraits. He is gaining notoriety through his series of explicitly sexual photographs from the gay sadomasochistic scene as well as nude pictures of black men. Fenton Bailey and Randy Barbato, who took part in the Panorama in 2003 and 2005, were given unrestricted access to Mapplethorpe’s archives for their documentary MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES in which this exceptional artist talks candidly about himself in recently discovered interviews. At the same time, the testimonials of friends, lovers, family members, celebrities and models help paint quite a critical picture of this complex key figure of twentieth century photography. Mariupol lies in eastern Ukraine, where the Kalmius river flows into the Sea of Azov. The city, which is centred round the steel works, seems calm but the encroaching conflict between pro-Russian rebels and Ukrainian government forces is tangible everywhere. A theatre ensemble is rehearsing a piece to commemorate Victory Day on 9 May; as they put their hearts into practising their song and dance routines, they hope their city will not be seized on the opening night. The daughter of a cobbler tries her hand at being a war reporter in front of a camera while her father discusses his faith with his female customers. The fishermen hope, as usual, for a good catch. In spite of the explosions that can be heard all around the city’s perimeters, life goes on, accompanied by the pealing bells from the Orthodox Church and the squealing of the tram. Following his sensitive and moving film BARZAKH (Panorama 2011), which depicted the search for a man gone missing in Chechnya, director Mantas Kvedaravicius trains his camera once more on a conflict zone and observes and accompanies the people who live there. Everyday life develops a poetry of its own, which occasionally can seem absurd. u Mariupol in der Ost-Ukraine, an der Mündung des Kalmius ins Asowsche Filmografie Gemeinsame Filme, Auswahl: 1997 Drop Dead Gorgeous: The Power of HIV Positive Thinking; Dokumentarfilm 1998 Party Monster: The Shockumentary; Dokumentarfilm 2000 The Eyes of Tammy Faye; Dokumentarfilm 2000 101 Rent Boys; Dokumentarfilm 2002 Monica in Black and White; Dokumentarfilm 2003 Party Monster; IFB Panorama 2005 Inside Deep Throat; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2011 The Strange History of Don’t Ask, Don’t Tell; Dokumentarfilm 2011 Becoming Chaz; Dokumentarfilm 2014 I Am Britney Jean; Dokumentarfilm 2016 Mapplethorpe: Look at the Pictures Fenton Bailey and Randy Barbato have made a large number of documentaries about icons and celebrities of the gay and lesbian underground. Their documentary INSIDE DEEP THROAT screened in the Berlinale Panorama in 2005. Several of their films have been presented at the Sundance Film Festival, including BECOMING CHAZ in 2011. They won the IDA Pioneer Award in 2014. Mantas Kvedaravicius Born in Lithuania, he has an MA in cultural anthropology from the University of Oxford and a PhD from the University of Cambridge. His academic and cinematic interests lie in absence, materiality and body in their performative and political manifestations. His last project was the award-winning documentary essay BARZAKH. Mantas Kvedaravicius Geboren in Litauen. Er studierte Kulturanthropologie in Oxford und promovierte in Cambridge. Sein akademisches und filmisches Interesse gilt dem politischen und performativen Ausdruck von Körper, Materialität und Abwesenheit. Seine letzte Arbeit war der preisgekrönte dokumentarische Essay BARZAKH. 60 Foto: Robert Mapplethorpe Foundation. Used by permission. früh schon hatte Robert Mapplethorpe ein Ziel, das er bedingungslos verfolgte: „to make it“ und nicht nur Künstler, sondern auch Kunststar zu sein. Der Zeitpunkt ist günstig, es ist das Manhattan von Warhols Factory, des Studio 54 und einer nach den Stonewall-Unruhen hedonistisch ausgelebten Sexualität. Bereits seine erste Einzelausstellung (1976) breitet seine Themen aus: erotische Darstellungen, Blumen und Porträts. Berühmtberüchtigt wird er durch eine Serie von Sex-Fotos aus dem schwulen SM-Milieu und Nacktaufnahmen von Schwarzen. In der Dokumentation MAPPLETHORPE: LOOK AT THE PICTURES von Fenton Bailey und Randy Barbato, die bereits 2003 und 2005 PanoramaAuftritte hatten, und für ihren neuen Film unbeschränkten Zugang zu Mapplethorpes Archiven bekamen, spricht der Ausnahmekünstler in neu entdeckten Interviews offen über sich selbst. Zugleich zeichnen die Aussagen von Freunden, Lovern, Familienmitgliedern, Berühmtheiten und Modellen ein durchaus kritisches Bild dieser komplexen Schlüsselfigur der Fotografie des 20. Jahrhunderts. Fenton Bailey und Randy Barbato drehten eine ganze Reihe von Dokumentarfilmen über Ikonen und Prominente des schwulen und lesbischen Undergrounds. Im Berlinale Panorama zeigten sie 2005 die Dokumentation INSIDE DEEP THROAT. Sie waren mehrfach beim Sundance Film Festival vertreten, u. a. mit BECOMING CHAZ (2011). 2014 wurden sie mit dem IDA Pioneer Award ausgezeichnet. Meer. Die Stadt, deren Zentrum die Stahlwerke sind, wirkt ruhig, aber der sich nähernde Konflikt zwischen prorussischen Rebellen und der ukrainischen Armee ist überall greifbar. Eine Theatergruppe, die ein Stück zum Tag des Sieges am 9. Mai einstudiert, wünscht sich, dass die Stadt nicht zur Premiere eingenommen wird, während sie hingebungsvoll Tanz- und Gesangsszenen probt. Die Tochter des Schusters übt sich vor der Kamera als Kriegsreporterin, während ihr Vater bei der Arbeit mit seinen Kundinnen über seinen Glauben spricht. Und die Angler und Fischer hoffen, wie immer, auf einen guten Fang. Denn auch wenn rund um die Stadt Detonationen zu hören sind, das Leben geht weiter, begleitet vom Glockengeläut der orthodoxen Kirche und dem Quietschen der Straßenbahn. Nach dem sensiblen und ergreifenden Film BARZAKH (Panorama 2011), der die Suche nach einem in Tschetschenien verschwundenen Mann schilderte, wendet sich Regisseur Mantas Kvedaravicius erneut einem Konfliktgebiet zu und beobachtet und begleitet die Menschen dort. Der Alltag entwickelt eine eigene Poesie, die gelegentlich auch absurd erscheint. Filmografie 2011 Barzakh; IFB Panorama 2016 Mariupolis 61 PANORAMA DOKUMENTE International CineStar 7 Colosseum 1 CineStar 7 Sa,13.02. 17:00 Uhr So, 14.02. 14:30 Uhr Mo,15.02. 16:00 Uhr Fr, 19.02. 17:00 Uhr - Premiere - EUROPA CINEMAS ENCOURAGES DIVERSITY ON EUROPEAN SCREENS Deutschland 2016 90 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Deutsch Regie, Buch: Jochen Hick Kamera: Jochen Hick, Nicolai Zörn Schnitt: Thomas Keller Produzent: Jochen Hick Produktion: Galeria Alaska Productions, Hamburg (Deutschland) DER OST-KOMPLEX THE GDR COMPLEX kern umstritten, ob die DDR ein Unrechtsstaat war oder nicht. Jochen Hick, der bereits mit mehreren Filmen im Panorama vertreten war, porträtiert mit Mario Röllig einen Zeitzeugen, begleitet ihn zu seinen Eltern und ehemaligen Kollegen, zu den Stationen seiner Flucht und seiner Inhaftierungen. Röllig wurde 1987 in Ungarn wegen versuchter Republikflucht festgenommen und 1988 von der BRD freigekauft. Heute hält er regelmäßig Vorträge vor Schulklassen und gibt ehrenamtlich Führungen im zur Gedenkstätte umgewandelten Stasi-Gefängnis Berlin-Hohenschönhausen. Dabei ist Hick stets nah dran, trotzdem auf Neutralität bedacht, beobachtet und stellt immer wieder Fragen aus dem Off. Bei Konfrontationen mit Sympathisanten der ehemaligen DDR, die Röllig gezielte Geschichtsverfälschung vorwerfen, wird am deutlichsten, dass der Kampf um die Deutungshoheit über die Geschichte der DDR mit Tabus besetzt und mit individuellen Traumata belastet ist. Jochen Hick Geboren 1960 in Darmstadt. 1981 bis 1987 Filmstudium an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg und in Bologna. Freier Autor, Journalist, Regisseur und Produzent für Kino und Fernsehen. 1994 Gründung der eigenen Produktionsfirma Galeria Alaska Productions. 2007 bis 2010 Chefredakteur und stellvertretender Programmdirektor beim TV-Sender TIMM. 2013 mit OUT IN OST-BERLIN – LESBEN UND SCHWULE IN DER DDR zu Gast im Panorama. Even now, twenty-five years after German reunification, historians are still debating whether the GDR was an illegitimate state. In his current work, Jochen Hick, several of whose films have screened in the Panorama, tells the story of ex-GDR citizen Mario Röllig. Hick accompanies him as he visits his parents and his former colleagues but also the sites of his attempted flight from the GDR and his incarceration. Röllig was arrested in Hungary in 1987 for attempting to flee the German Democratic Republic; in 1988 the Federal Republic of Germany purchased his freedom. Today he regularly talks about his experiences in schools; he also volunteers as a guide at the former Stasi prison in Hohenschönhausen in Berlin that is now a memorial. Hick stays close to his subject at all times but remains neutral, instead observing and asking questions from behind the camera. In confrontations with GDRsympathisers Rölling is accused of distorting history and it becomes abundantly clear that the battle to have the last word on how the history of the GDR should be interpreted is riddled with taboos and fraught with individual traumas. Filmografie Auswahl: 1992 Willkommen im Dom; Kurzfilm, IFB Panorama 1995 Menmaniacs – The Legacy of Leather; IFB Panorama 1998 Sex/Life in L.A.; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2000 No One Sleeps; IFB Panorama 2003 Ich kenn keinen; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2005 Cycles of Porn; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2008 EAST/WEST – Sex & Politics; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2009 The Good American; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2013 Out in Ost-Berlin – Lesben und Schwule in der DDR; Dokumentarfilm, IFB Panorama 2016 Der Ost-Komplex Jochen Hick Born in Darmstadt, Germany in 1960, he studied film at the University of Fine Arts of Hamburg and also in Bologna between 1981 and 1987. He is a freelance writer, journalist, director and producer for film and television. In 1994 he founded his own production company, Galeria Alaska Productions. Between 2007 and 2010 he was editor-in-chief and deputy director of programming at TIMM television channel. OUT IN OST-BERLIN - LESBEN UND SCHWULE IN DER DDR (Out in East Berlin - Lesbians and Gays in the GDR) screened in the Berlinale Panorama in 2013. 62 Foto: Jochen Hick FOR 13 YEARS, NETWORK EXHIBITORS HAVE BEEN AWARDING THE EUROPA CINEMAS LABEL TO THE BEST EUROPEAN FILMS AT MAJOR EUROPEAN FESTIVALS. LABEL JURY - 2016 BERLINALE PANORAMA LABEL PARTNER FESTIVALS GRETA AKCIJONAITE - Kino Pasaka (Vilnius) - LITHUANIA MATHIAS HOLTZ - Folkets Hus och Parker (Stockholm) - SWEDEN MALGORZATA KUZDRA - Kino Muza (Poznan) - POLAND TORSTEN RAAB - Puschkino (Halle) - GERMANY Berlinale Panorama Cannes Quinzaine des Réalisateurs Karlovy Vary Int. Film Festival Festival del film Locarno Venice Days 41 COUNTRIES - 626 CITIES - 1,048 CINEMAS - 2,558 SCREENS www.europa-cinemas.org President: Nico Simon General Director: Claude-Eric Poiroux Head of International Relations: Fatima Djoumer - [email protected] Press: Charles McDonald - [email protected] 63 ★Bronx(Paris) www.bronx.fr - Photo: © Blue Monday. u Auch 25 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung ist unter Histori- PANORAMA DOKUMENTE PANORAMA DOKUMENTE International CineStar 7 Cubix 8 Colosseum 1 Cubix 7 CineStar 7 CineStar 7 HAU 1 CineStar 7 Cubix 7 Mo,15.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Fr, 19.02. So, 21.02. 17:00 Uhr Premiere 12:00 Uhr 17:45 Uhr 14:30 Uhr 17:30 Uhr Fr, 12.02. Sa, 13.02. Sa, 13.02. Mi,17.02. Fr, 19.02. 20:00 Uhr Premiere 14:30 Uhr 20:00 Uhr 22:30 Uhr 17:30 Uhr Niederlande/Belgien 2016 83 Min. ∙ DCP ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Englisch Großbritannien/USA 2016 96 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Englisch Regie: Ester Gould, Reijer Zwaan Kamera: Reinout Steenhuizen Schnitt: Dorith Vinken Produzenten: Rosan Boersma, Denis Wigman, Sander Verdonk, Ester Gould, Reijer Zwaan Produktion: CTM Docs, Hilversum (Niederlande); The Other Room, Amsterdam (Niederlande) Regie, Buch: Aaron Brookner Kamera: André Döbert, Gregg de Domenico Schnitt: Masahiro Hirakubo Produzentin: Paula Vaccaro Mit: William S. Burroughs, Jim Jarmusch, Robert Wilson, Tom DiCillo, Sara Driver, Brad Gooch, Madonna, James Grauerholz, Darryl Pinckney, Frederic Mitterrand Produktion: Pinball London, London (Großbritannien) STRIKE A POSE u 1990 suchte Superstar Madonna für ihre „Blond Ambition“-Tour Per- former, die sich mit Vogueing auskannten. Aus zahllosen Bewerbern wurden die schwulen Tänzer Salim, Kevin, Carlton, José, Luis und Gabriel ausgewählt, und als einziger Hetero der Breakdancer Oliver. Die Tour wurde von einem Filmteam begleitet, und die Musikerin inszenierte sich als Mutterfigur der Bühnenfamilie. Die Jungs fanden schnell Fans unter homosexuellen Jugendlichen, die sie als Vorbilder ansahen, während die Tour zu Madonnas Bekenntnis für die schwule Befreiung und die Akzeptanz von Aids wurde. Doch die heile Welt zerbrach, als Gabriel, Kevin und Oliver gegen das unerwünschte Outing klagten, das sie durch den Film IN BED WITH MADONNA erlebten. Gabriel starb 1995 an Aids, die anderen verfolgten weiter ihre beruflichen Karrieren. 25 Jahre nach der gemeinsamen Zeit treffen sich die sechs Männer, und es werden Geheimnisse gelüftet, die lange zurückgehalten wurden. Den Filmemachern gelingt es, die Geschichten der sehr unterschiedlichen Tänzer zu erzählen, wobei sie die offiziellen Versionen behutsam in Frage stellen, um sich zum Kern der Wahrheit vorzuarbeiten. Ester Gould Geboren 1975 in Schottland. Studierte Journalismus und Film in Amsterdam und New York. Ihr Dokumentarfilm SHOUT (Co-Regie: Sabine Lubbe Bakker) wurde 2010 auf dem Dokumentarfilmfest in London ausgezeichnet. Reijer Zwaan 1981 in Amsterdam geboren, Schauspielstudium am New Yorker Lee Strasberg Theatre Institute, danach Politikstudium in Amsterdam und New York. Er ist stellvertretender Chefredakteur bei „Nieuwsuur“, der wichtigsten Nachrichtensendung in den Niederlanden. UNCLE HOWARD For her ‘Blond Ambition’ tour in 1990, pop superstar Madonna was looking for performers who knew how to vogue. Out of countless hopefuls, the gay dancers Salim, Kevin, Carlton, José, Luis and Gabriel were chosen along with breakdancer Oliver, the only straight guy. The tour was accompanied by a film crew and Madonna cast herself in the role of mother figure of her stage family. The boys soon found fans among homosexual youths who saw them as role models, while the tour came to epitomise Madonna’s commitment to gay liberation and the acknowledgement of AIDS. But the idyll fell apart when Gabriel, Kevin and Oliver sued against their involuntary outing as gay men brought about by the film IN BED WITH MADONNA. In 1995 Gabriel died of AIDSrelated illness, while the others continued to pursue their professional careers. Now, twenty-five years after their time together, the six surviving performers are reunited and long-buried secrets are aired. The filmmakers excel at telling the stories of these very different dancers whilst carefully calling into question the official version of events in order to edge closer to the truth. After Howard Brookner, director of two documentaries and a feature film, died from AIDS related illnesses at the age of 34 in 1989, his slender oeuvre was in danger of being forgotten – until his nephew Aaron decided to preserve his uncle’s legacy and to digitalise his first film, the cult classic BURROUGHS: THE MOVIE (1983). This endeavour led to the discovery of a number of other gems stored in the godfather of Beat’s legendary ‘bunker’ in New York’s Bowery district. This rich archive of material, shot by film maniac Brookner from 1978 until the end of the 1980s, represents a unique document of the decade’s incredibly vibrant art and gay scene in downtown New York. Aaron Brookner’s film UNCLE HOWARD takes us on an adventurous, artistic and very personal journey back in time, accompanied by conversations with both relatives and his uncle’s close friends (including Robert Wilson, Jim Jarmusch, Brad Gooch and James Grauerholz). The resulting film is a powerful and loving portrait of an artist who left this world far too soon. Filmografie Ester Gould: 2005 Adreline; Kurzfilm 2007 Soy Optimista; Co Regie 2007 50 Cents; Kurzfilm 2008 Sick Of It All; Kurzfilm 2009 Still Going Strong; Kurzfilm 2010 Shout; Dokumentarfilm, Co-Regie: Sabine Lubbe Bakker 2010 Starring David; Kurzfilm 2012 Cathleen’s Turn; Dokumentarfilm 2013 Tough Cookies; Dokumentar Serien 2015 A Strange Love Affair With Ego; Dokumentarfilm 2016 Strike a Pose Reijer Zwaan: 2016 Strike a Pose Ester Gould Born in Scotland, UK in 1975, she studied journalism and film in Amsterdam and New York. Her debut feature documentary SHOUT (co-directed by Sabine Lubbe Bakker) won the prize for Best Film at the London International Documentary Film Festival in 2010. Reijer Zwaan Born in Amsterdam, the Netherlands in 1981, he studied acting at the Lee Strasberg Theatre & Film Institute in New York and then politics in Amsterdam and New York. He is deputy editor-in-chief for ‘Nieuwsuur’ (Newshour), the main current affairs programme in the Netherlands. Aaron Brookner Born in New York City, USA in 1981, he is a director and screenwriter. His debut film THE SILVER GOAT (2012) was the first feature film created exclusively for the iPad. The discovery of the archives of his uncle, director Howard Brookner, allowed him to oversee the restoration of Brookner’s cult classic BURROUGHS: THE MOVIE (1983), about William S Burroughs, as a producer. His artistic output also includes a number of video installations. 64 Foto: Lisa Guarnieri Foto: Ryan Muir u Nachdem Howard Brookner, Regisseur von zwei Dokumentar- und einem Spielfilm, 1989 im Alter von 34 Jahren an den Folgen von Aids gestorben war, drohte sein schmales Lebenswerk in Vergessenheit zu geraten. Sein Neffe Aaron nahm sich vor, das Erbe des Onkels zu bewahren und dessen ersten Film, den Kultfilm BURROUGHS: THE MOVIE (1983) zu digitalisieren. Diese Arbeit führte zur Entdeckung einer Reihe weiterer Schätze, die rund 30 Jahre im mythenumwobenen „Bunker“ des BeatLiteratur-Paten in der New Yorker Bowery lagerten. Ein reiches Archiv an Material, das der Filmbesessene zwischen 1978 bis Ende der Achtzigerjahre drehte, und einzigartiges Dokument der unglaublich vitalen New Yorker Downtown-Kunst- und Schwulenszene dieser Dekade. Aaron Brookners Film UNCLE HOWARD schildert eine abenteuerliche, künstlerische und sehr persönliche Reise zurück, begleitet von Unterhaltungen mit Familienangehörigen und engen Freunden seines Onkels (darunter Robert Wilson, Jim Jarmusch, Brad Gooch und James Grauerholz). Das Ergebnis ist ein liebevolles und intensives Porträt dieses allzu früh verstorbenen Unvollendeten. Aaron Brookner 1981 in New York City geboren, Regisseur und Drehbuchautor. Sein Filmdebüt THE SILVER GOAT (2012) war der erste ausschließlich für das iPad geschaffene Spielfilm. Die Entdeckung der Archive seines Onkels, des Regisseurs Howard Brookner, ermöglichte es ihm, die Restaurierung von dessen Kult-Klassiker BURROUGHS: THE MOVIE (1983) über William S. Burroughs als Produzent zu betreuen. Zu seinen künstlerischen Arbeiten zählen auch Videoinstallationen. Filmografie 2004 The Black Cowboys; Kurzfilm 2012 The Silver Goat 2016 Uncle Howard; Dokumentarfilm 65 PANORAMA DOKUMENTE PANORAMA DOKUMENTE CineStar IMAX So,14.02. 22:00Uhr CineStar 7 Mi,17.02. 20:00 Uhr - Premiere CineStar 7 Do,18.02. 14:30 Uhr - CineStar 7 CineStar 7 Cubix 7 CineStar 7 Republik Korea 2016 98 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Koreanisch Israel/Großbritannien 2016 84 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Hebräisch, Englisch Regie, Buch: Lee Dong-ha Kamera: Jeong Cheol-min Schnitt: Um Yoon-zoo Produzent: Kim Min-kyung Produktion: Bandal Doc. Chingusai, Seoul (Republik Korea) Regie, Buch: Tomer Heymann, Barak Heymann Co-Regie: Alexander Bodin Saphir Kamera: Itai Raziel Schnitt: Ron Omer, Ido Mochrik, Roi Turnoy Produzenten: Barak Heymann, Tomer Heymann, Alexander Bodin Saphir Produktion: Heymann Brothers Films, Tel Aviv (Israel); Breaking Productions, London (Großbritannien) ® Sa, 13.02. So, 14.02. Mo,15.02. Do,18.02. 17:00 Uhr 22:30 Uhr 20:15 Uhr 22:30 Uhr - Premiere - WEEKENDS u Jedes Wochenende probt der schwule Männerchor G-Voice in Seoul, und das seit 2003. Als eine Art Gegenpol zur koreanischen Gesellschaft, die von Homophobie geprägt ist, thematisiert er den homosexuellen Alltag auf intelligente und humorvolle Weise. Für das zehnjährige Jubiläum planen die Mitglieder ihr erstes großes Konzert mit anspruchsvollen Arrangements, kreativen Choreografien und vielen neuen Stücken. Das stellt die Amateursänger auf eine harte Bewährungsprobe, denn bei manchen ist der Enthusiasmus größer als die Stimmsicherheit, während andere die ehrenamtliche Organisationsarbeit aufreibt. Neben der Konzertvorbereitung engagiert sich G-Voice auch politisch und singt für Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung, und das nicht nur auf LGBTQ-Demos. Regisseur Lee Dong-ha gelingt es, beinahe beiläufig einen Einblick in das schwule Leben in Korea zu geben. Er begleitet Chormitglieder und Organisatoren auch nach den Proben, wenn beim Essen die Gespräche persönlicher werden. Die Stücke von G-Voice, gefilmt im Stil schicker Musikvideos, kommentieren unter anderem die Erfahrungen der Männer mit der Gesellschaft, mit ihren konservativen Familien und mit schwuler Lebensfreude. Lee Dong-ha 1977 in Busan, Südkorea, geboren. Studierte in Seoul Kulturwissenschaften. Arbeitete als TV-Regisseur. WEEKENDS ist sein erster langer Dokumentarfilm. Filmografie 2011 Zenith 2016 Weekends 66 WHO’S GONNA LOVE ME NOW? Every weekend the gay male choir G-Voice rehearses in Seoul – as they have been doing since 2003. The choir, being a kind of antidote to homophobic Korean society, makes the everyday lives of gay men its theme in an intelligent and humorous way. For their tenth anniversary, the members are planning to give their first big concert with ambitious arrangements, creative choreographies and many new pieces. This really puts these amateur singers to the test because the enthusiasm of some members outweighs their vocal abilities, whilst others work themselves into the ground as voluntary organisers. Besides preparing for their big day, G-Voice are also politically active, singing for equality and serenading against discrimination, and not just at LGBTQ demos. Director Lee Dong-ha succeeds, almost incidentally, in giving an insight into gay life in Korea. He also accompanies choir members and organisers after the rehearsals, when conversations become more personal over a meal. Filmed in the style of glossy music videos, G-Voices’ set-pieces provide a commentary, among other things, on the men’s experiences of Korean society, their conservative families and a gay joy of life. Lee Dong-ha Born in Busan, South Korea in 1977, he studied cultural sciences in Seoul and has worked as a television drama director. WEEKENDS is his first feature-length documentary. Saar has never fulfilled his parents’ expectations. Ever since he defied the rules of his kibbutz and was barred from the settlement community seventeen years ago, as far as his family is concerned, he simply does not exist. He left Israel to live freely as a gay man in London. When a three-year relationship ended, he threw himself into an excess of sex and drugs until he was diagnosed with HIV and was forced to rethink his life. He has finally found a home singing in the London Gay Men’s Chorus where music is giving him the courage for a reunion with his family. This film provides a sensitive, humorous and charming record of how the now forty-year-old protagonist and his estranged parents and siblings set off to confront their disagreements and fears. Unexpected warmth and deep rejection become equally challenging. Incidentally, Saar’s intensely personal story also illuminates the fascinating diversity of a communal way of life that is pervaded by culture and religion; he also inspires us with the sincerity of his search for his identity. The film’s numerous energetic and emotional choral scenes lend passionate expression to his message. Tomer and Barak Heymann Born in 1970 (Tomer) and 1976 (Barak) in Kfar Yedidia, Israel, these brothers have made over 20 documentaries and series together. They have recently been honoured with retrospectives in cities including New York, Buenos Aires, São Paulo, Tel Aviv as well as in Europe. Both teach at Israeli film schools. u Saar hat den Erwartungen seiner Eltern nie entsprochen. Seit er sich vor 17 Jahren den Regeln seines Kibbuz widersetzte und von der Siedlungsgemeinschaft ausgeschlossen wurde, war er für seine Familie nicht mehr existent. Er verließ Israel, um in London ein freies schwules Leben zu beginnen. Nach dem Ende einer dreijährigen Partnerschaft suchte er exzessive Sex- und Drogenabenteuer, bis er HIV-positiv getestet wurde und gezwungen war, sein Dasein zu überdenken. Im London Gay Men’s Chorus hat er schließlich ein Zuhause gefunden und schöpft dort aus der Musik den Mut für eine Wiederbegegnung mit seiner Familie. Einfühlsam, mit Humor und Charme dokumentiert der Film, wie sich der inzwischen Vierzigjährige und seine ihm entfremdeten Eltern und Geschwister auf den Weg machen, sich gemeinsam ihren Zerwürfnissen und Ängsten zu stellen. Unerwartete Nähe und tiefe Zurückweisung werden zur Herausforderung. Beiläufig beleuchtet Saars sehr persönliche Geschichte auch die faszinierende Vielfalt kulturell und religiös geprägter kollektiver Lebensweisen und inspiriert zur aufrichtigen Identitätsfindung. Zahlreiche energetisch aufgeladene Chorszenen verleihen dieser Botschaft leidenschaftlich Ausdruck. Tomer und Barak Heymann Die 1970 und 1976 in Kfar Yedidya, Israel, geborenen Brüder haben gemeinsam mehr als 20 Dokumentarfilme und Serien produziert. In den letzten Jahren wurden ihnen eine Reihe von Retrospektiven gewidmet, unter anderem in New York, Buenos Aires, São Paulo und Tel Aviv sowie in Europa. Beide lehren an Filmschulen in Israel. Filmografie Tomer Heymann: 2000 Ad Hachatuna Ze Yaaavor 2001 Tomer Ve-hasrutim 2003 Aviv 2006 Bubot Niyar; IFB Panorama 2006 Gesher Al Havadi; Co-Regie Barak Heymann 2007 Shachor Al Lavan 2007 Out of Focus 2010 I Shot My Love; IFB Panorama 2011 Lamalka En Keter; IFB Panorama 2014 Aliza 2015 Mr. Gaga 2016 Who’s Gonna Love Me Now?; Co-Regie Barak Heymann Barak Heymann: 2006 Gesher Al Havadi; Co-Regie Tomer Heymann 2007 Harikud Shel Alfonso 2007 Hofaat Bchora; TV 2010 Shomroni Boded 2013 Sof Lasipur; TV 2016 Who’s Gonna Love Me Now?; Co-Regie Tomer Heymann 67 PANORAMA DOKUMENTE CineStar 7 CineStar 7 HAU 1 Cubix 7 CineStar 7 Mo,15.02. Di, 16.02. Mi,17.02. Mi,17.02. Sa, 20.02. 20:00 Uhr 14:30 Uhr 11:30 Uhr 17:30 Uhr 12:00 Uhr PANORAMA DOKUMENTE - Premiere - Cubix 7 CineStar 3 CineStar 7 CineStar 7 Sa, 13.02. So, 14.02. Do,18.02. Fr, 19.02. 17:30 Uhr 15:15 Uhr 17:00 Uhr 12:00 Uhr - Premiere - Volksrepublik China 2015 81 Min. ∙ QuickTime ProRes ∙ Farbe ∙ Mandarin Deutschland 2016 90 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Portugiesisch, Englisch Regie: Fan Jian Kamera: Fan Jian Schnitt: Matthieu Laclau Produzent: Zang Ni Produktion: FAN Film Studio, Peking (Volksrepublik China) Regie, Buch: Monika Treut Kamera: Bernd Meiners Schnitt: Margot Neubert-Maric Produzentin: Monika Treut Produktion: Hyena Films, Hamburg (Deutschland) WU TU ZONA NORTE MY LAND u Der Gemüsebauer Chen Jun betreibt eine Telefon-Hotline für Wander- arbeiter in Peking. Er hilft ihnen, für ihre Rechte zu kämpfen. Die Gemeinde, deren Land er viele Jahre bewirtschaftet hat, will jetzt Geld mit dem Bau von Wohntürmen für Chinas neue, rasant wachsende Mittelschicht verdienen. Aber Chen Jun und seine Frau lassen sich nicht so leicht ohne Entschädigung abspeisen. Sie nehmen den Kampf gegen die Einschüchterungstaktiken auf, auch wenn sie jahrelang ohne Strom und Wasser inmitten einer Baustelle leben müssen. Sie sind Idealisten, voller Bürgersinn und solidarischer Grundhaltung gegenüber anderen Wanderarbeitern, in einem Land, in dem die Gesetze nicht für alle gleich zu gelten scheinen. Seit 2010 begleitete Regisseur Fan Jian die beiden Aktivisten, die neben ihrem Engagement für ihre Rechte zwei Kinder mit Respekt vor dem Land und einem kritischen Blick auf die Mächtigen großziehen. Eine universale und berührende Geschichte von zwei Menschen im Kampf gegen große, widrige Kräfte, die sich nicht unterkriegen lassen und trotz allem ihre Menschlichkeit und Aufrichtigkeit nie verlieren. Fan Jian Geboren 1977 in China. Studium an der Beijing Film Academy. Sein Film DANCING IN THE CITY über chinesische Wanderarbeiter wurde auf dem Internationalen Dokumentarfilmfestival in Amsterdam gezeigt. MANUFACTURING ROMANCE wurde 2015 im Rahmen des Hong Kong International Film Festival und bei Visions du Réel in Nyon, Schweiz, gezeigt. Filmografie Dokumentarfilme: 2006 Zai Cheng Shi Li Tiao Yue (Dancing in the City) 2008 Di Ge (Taxi) 2011 Huo Zhe (The Next Life) 2015 Xun Ai (Manufacturing Romance) · Wu Tu 68 Vegetable farmer Chen Jun runs a telephone hotline for Beijing’s migrant workers. He helps them fight for their rights. The municipality whose land he has farmed for many years now wants to earn money by building tower blocks for China’s burgeoning new middle class. But Chen Jun and his wife refuse to be fobbed off without compensation; instead they take up the fight against all kinds of intimidation, even if that means years of living in the midst of a building site without electricity or water. They are idealists, full of civic spirit and a deep sense of solidarity with fellow migrant workers in a country in which the laws do not appear to apply to everyone in the same way. Since 2010, director Fan Jian has accompanied these two activists who, alongside their commitment to fighting for their rights, are raising two children, instilling in them a healthy respect for the land and a critical perspective on the powerful. A universal and touching story of two people engaged in a struggle against great adverse powers; a couple who refuse to be browbeaten and who, in spite of everything, manage to retain their humanity and decency. Fifteen years after Monika Treut portrayed human rights activist Yvonne Bezerra de Mello working with street kids in KRIEGERIN DES LICHTS (WARRIOR OF LIGHT, Panorama 2002), she returns to Rio de Janeiro to document the development and sustainability of the alternative educational project, Uerê. Every day, de Mello provides meals for around 250 children in her institution and offers them a loving, secure and effective learning environment. Her alternative approach to teaching enables the children to overcome learning disabilities that have resulted from experiences of severe violence. In the meantime, the preparations for the Olympic Games and heavy military intervention against the inhabitants of the favelas have created conditions akin to a civil war. Staying very close to her protagonists and employing a sensitive visual approach, Treut examines the effects of urban sociological changes. In ZONA NORTE she sets off in search of the protagonists of her earlier film. The schoolchildren she portrayed in 2001 seemed to have no future, but her re-encounter with them demonstrates how, in the long run, de Mello’s project has given these children a better chance in life. Fan Jian Born in China in 1977, he studied at the Beijing Film Academy. His documentary about Chinese migrant workers, DANCING IN THE CITY, screened at the International Documentary Film Festival (IDFA) in Amsterdam. In 2015, his documentary MANUFACTURING ROMANCE screened in competition at the Hong Kong International Film Festival and at Visions du Réel in Nyon, Switzerland. Monika Treut Born in Mönchengladbach, Germany in 1954, she studied literature in Marburg/Lahn, graduating in 1982. She worked with video from 1976 and founded the Hyäne/Hyena film production company with Elfi Mikesch in 1984. She has directed numerous award-winning films about feminism, gender, sexuality and human rights in countries such as the USA, Brazil and Taiwan. Her comedy MY FATHER IS COMING (1991) was followed by a number of documentaries including DAS ROHE UND DAS GEKOCHTE (THE RAW AND THE COOKED) which screened in Culinary Cinema in 2012. She also lectures at colleges and universities. u Fünfzehn Jahre nachdem Monika Treut in ihrem Film KRIEGERIN DES LICHTS (Panorama 2002) die Menschenrechtlerin Yvonne Bezerra de Mello bei ihrer Arbeit mit Straßenkindern porträtierte, kehrt sie nach Rio de Janeiro zurück, um die Entwicklung und Nachhaltigkeit des alternativen Schulprojekts Uerê zu dokumentieren. Täglich versorgt de Mello in ihrer Einrichtung mittlerweile etwa 250 Kinder mit Essen und bietet ihnen ein liebevolles, sicheres und effektives Lernumfeld an. Ihre alternative Pädagogik ermöglicht den Kindern, die aus massiven Gewalterfahrungen resultierenden Lernprobleme zu überwinden. Doch inzwischen haben die Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele und der massive Militäreinsatz gegen die Bewohner der Favelas bürgerkriegsähnliche Zustände provoziert. Stets nah an den Menschen und sensibel in der Bildsprache untersucht Treut die Auswirkungen der stadtsoziologischen Veränderungen. In ZONA NORTE begibt sie sich auf die Suche nach den Protagonisten von damals. Die Schüler, die sie 2001 in ihrem Film porträtierte, schienen keine Zukunft zu haben, doch die Wiederbegegnung zeigt, dass de Mellos Projekt den Kindern langfristig bessere Perspektiven eröffnet. Monika Treut Geboren 1954 in Mönchengladbach. Studium der Literaturwissenschaft in Marburg/Lahn. 1982 Promotion. Ab 1976 Arbeit mit Video. 1984 mit Elfi Mikesch Gründung der Firma Hyäne/Hyena Filmproduktion. Sie drehte zahlreiche preisgekrönte Filme zu den Themen Feminismus, Gender, Sexualität und Menschenrechte u.a. in den USA, Brasilien und Taiwan. Nach der Komödie MY FATHER IS COMING (1991) folgt eine Reihe von Dokumentarfilmen. Nebenbei Tätigkeit in der akademischen Lehre vor allem in den USA. Das Kulinarische Kino der Berlinale zeigte 2012 den Dokumentarfilm DAS ROHE UND DAS GEKOCHTE. Filmografie Auswahl: 1985 Verführung: Die grausame Frau; IFB Forum 1988 Die Jungfrauenmaschine 1989 Annie; IFB Panorama 1991 My Father Is Coming; IFB Panorama 1992 Max; IFB Panorama 1992 Dr. Paglia; IFB Panorama 1998 Didn’t Do It For Love; IFB Panorama 1999 Gendernauts – A Journey Through Shifting Identities; IFB Panorama 2001 Kriegerin des Lichts; IFB Panorama 2005 Den Tigerfrauen wachsen Flügel; IFB Panorama 2009 Ghosted; IFB Panorama 2012 Das Rohe und das Gekochte; Dokumentarfilm 2014 Von Mädchen und Pferden 2016 Zona Norte 69 Regional Funding for World Cinema Panorama Teddy30 MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg mbH Bereich Filmförderung Breitscheidstraße 4 70174 Stuttgart Telefon 0711-90715400 Telefax 0711-90715450 fi[email protected] film.mfg.de 70 71 VORWORT / PREFACE TEDDY30 Wieland Speck Der erste, viel zu lang einzige und immer noch medial am meisten beachtete queere Filmpreis auf einem der großen Festivals hat sich 30 Jahre lang behauptet, mehr noch, er ist geliebt und begehrt weit über die schwul-lesbisch-transidentischen Grenzen hinaus – und das ist eine kommunikative, aber auch politische Superleistung, zu der TeddyChronist Egbert Hörmann bemerkt: The Teddy was the first, for far too long the only, and is still the queer film award attracting the most media attention at a major festival. It has prevailed for 30 years and what is more, is loved and coveted way beyond the gay-lesbiantransgender community – an excellent achievement both in communication and politically, as Teddy chronicler Egbert Hörmann observes: „Queeres Verlangen ließ sich im Film seit dessen ersten Anfängen (ANDERS ALS DIE ANDERN, schon 1919 produziert) nie unterdrücken, behielt störrisch seine attraktiv verstörende Faszination. Bis weit in die Siebzigerjahre gab es immer wieder hier und da dezidiert queere Filme, auch wenn es doch eher isolierte Eruptionen waren. Der Traum des von 1980 bis 1992 amtierenden Panorama-Chefs Manfred Salzgeber, eine deutsche queere Filmbewegung zu schaffen, zeigte ein erstes Resultat, als er mit reichlich Chuzpe zusammen mit Wieland Speck den Filmpreis Teddy ins Leben rief, mit dem Ziel, dem queeren Filmschaffen mehr Präsenz und Aufmerksamkeit zu verschaffen. Alles begann mit kleinen Stoff-Teddybären aus dem Kaufhaus, 1987 noch per Post verschickt, an die bis dahin unbekannten Regisseure Pedro Almodóvar und Gus Van Sant. Als der Teddy 1992 von der Berlinale als offizieller Preis des Festivals anerkannt wurde, waren die beiden bereits Weltstars! Heute ist der Teddy Award eine der beeindruckendsten Erfolgsgeschichten in der internationalen queeren Community.“ “Queer desire in film has always refused to be suppressed since the beginning (DIFFERENT FROM THE OTHERS was produced as early 1919) and stubbornly held onto its unsettlingly attractive fascination. Until well into the seventies, decidedly queer films continued to appear here and there, even though they were rather rare. Manfred Salzgeber, Panorama head from 1980 to 1992, had the dream of creating a German queer film movement. This showed its first results when, with plenty of chutzpah, he and Wieland Speck initiated the Teddy film awards to establish a greater presence for queer filmmaking and draw more attention to it. It all began with little stuffed bears bought in a department store which, back in 1987, were still sent by post to the hitherto unknown directors Pedro Almodóvar and Gus Van Sant. By the time the Berlinale recognised the Teddy as an official award of the festival in 1992, the pair had already become global superstars! Today, the Teddy Award is one of the most impressive success stories in the international queer community.” Eine Erfolgsgeschichte mit vielen Ebenen: Kiew, Cannes, Rio, Venedig, Guadalajara – die Liste der großen internationalen Festivals, auf denen queere Preise nach dem Vorbild des Teddy vergeben werden, wird immer länger. Und überall dort wird ein queeres Publikum, ebenso wie die Filmemacher und die Filmindustrie, in seinem Selbstverständnis gestärkt. Noch gibt es endlos viele Orte auf der Welt, an denen queere Menschen ausgegrenzt, verjagt, getötet werden und sie machen einen besonders gefährdeten Teil der derzeitigen Flüchtlingsbewegung aus – auch A success story on many levels: Kiev, Cannes, Rio, Venice, Guadalajara – the list of major international festivals which, following the Teddy’s example, now award queer prizes is ever-growing. And this strengthens the self-image of queer audiences, as well as of the filmmakers and film industry, in all these places. There are still so many places in the world where queer people are ostracised, persecuted and killed; they also constitute an especially vulnerable group within the current wave of refugees – this too forms a part of the contemporary debate. It is a political necessity to demand 72 das gehört zur aktuellen Diskussion. Politisch gilt es, von allen Gesellschaftsformen den Schutz der Minderheit durch die Mehrheit zu fordern: Menschenrechte eben, die für alle gelten. Dass Film dabei eine große Rolle spielt, wird klar, wenn man auf die Filmgeschichte blickt. Der Vater der Schwulenbewegung Magnus Hirschfeld, Begründer der Sexualwissenschaft, war Co-Autor beim Drehbuch von ANDERS ALS DIE ANDERN (1919) und spielte in aufklärerischer Absicht selbst mit. Der Film ist in einer neu restaurierten Fassung im Teddy30-Jubiläumsprogramm zu sehen, wie auch viele andere seltene Filme, die die Teddy-Vorgeschichte repräsentieren. Was eine Regisseurin wie Chantal Akerman in JE, TU, IL, ELLE 1974 auf die Leinwand brachte, war schlicht revolutionär. Schaut Euch das an – und PARTING GLANCES und NITRATE KISSES und BEFORE STONEWALL und das ganze Programm! Und die Teddy-Verleihung selbst. Vermutlich gibt es nirgendwo sonst ein queeres Großereignis, das so viele Identitäten, Orientierungen, Hautfarben und Altersgruppen zusammenbringt. Happy Teddy30! of all societies that the majority protects the minority, meaning human rights that apply to everyone. That film plays a role in this becomes clear when looking at its history. Magnus Hirschfeld, father of the gay movement and founder of sexology, co-wrote the screenplay for DIFFERENT FROM THE OTHERS (1919) and, in his bid to enlighten, also starred in it. The film is being screened in a newly restored version in the Teddy30 anniversary programme alongside many other rare films which represent the pre-history of the Teddy. What a director like Chantal Akerman brought to the screen in 1974 with JE, TU, IL, ELLE was simply revolutionary. You really have to see it – along with PARTING GLANCES and NITRATE KISSES and BEFORE STONEWALL and the whole programme! And, of course, the Teddy presentation itself. There is probably no other big queer event in the world like this which brings together so many different identities, orientations, skin colours and age groups. Happy Teddy30! 73 TEDDY 30 Der Queere Filmpreis der Berlinale International Di,16.02. 17:00Uhr TEDDY AWARD 1 BERLIN-HARLEM Bundesrepublik Deutschland 1974 97 Min. ∙ 35 mm ∙ Schwarz-Weiß ∙ Deutsch, Englisch Regie, Buch: Lothar Lambert Co-Regie: Wolfram Zobus Kamera: Reza Dabui, Skip Norman Schnitt: Helga Schnurre Produzenten: Lothar Lambert, Wolfram Zobus Darsteller: Conrad Jennings, Tally Brown, Sabine Buschmann, Lothar Lambert, Brigitte Mira, Ingrid Caven, Peter Chatel, Rainer Werner Fassbinder, Evelyn Künneke Produktion: Lothar Lambert Filmproduktion Berlin (Deutschland) A black American soldier stationed in Berlin is confronted with casual racism on a daily basis that also finds expression in unwelcome sexual advances. Rainer Werner Fassbinder and several of his contemporaries appear in this highly regarded film. u Ein in West-Berlin stationierter afroamerikanischer Soldat erlebt immer wieder alltäglichen Rassismus, der sich auch in sexuellen Zudringlichkeiten äußert. Rainer Werner Fassbinder und einige seiner Weggefährten wirken in dem viel beachteten Film mit. Zeughauskino So,14.02. 12:00Uhr Zeughauskino So,21.02. 16:30 Uhr ANDERS ALS DIE ANDERN DIFFERENT FROM THE OTHERS Deutschland 1919 50 Min. ∙ 35 mm ∙ Schwarz-Weiß ∙ stumm 19.02.2016 @ STATION Berlin AWARD CEREMONY & BIRTHDAY PARTY Hosted by JOCHEN SCHROPP Starring: ANNA NAKLAB, JOHN GRANT, KOVACS, BASE BERLIN, VIRGINA LIVE FEAT. STEFFI & DEXTER, YOUNOTUS, VJ ALKIS TICKET HOTLINE 030-4799-7474 Regie: Richard Oswald Buch: Richard Oswald, Magnus Hirschfeld Kamera: Max Faßbender Produzent: Richard Oswald Darsteller: Conrad Veidt, Fritz Schulz, Reinhold Schünzel, Magnus Hirschfeld, Anita Berber Produktion: Richard Oswald-Film Berlin (Deutschland) Germany at the beginning of the 20th century. Celebrated violinist Paul Körner accepts as his pupil young virtuoso violinist Kurt Sivers. The two soon discover feelings for each other, but a blackmailer appears on the scene and puts pressure on Paul. u Deutschland, Anfang des 20. Jahrhunderts. Der berühmte Violi- nist Paul Körner nimmt den jungen Geigenvirtuosen Kurt Sivers als Schüler an. Die beiden entdecken bald ihre Gefühle füreinander. Doch ein Erpresser tritt auf den Plan und übt Druck auf Paul aus. www.teddyaward.tv 30. TEDDY AWARD | Eine maxwell.smart Produktion der Cine Plus in Zusammenarbeit mit dem Teddy e.V. und mit freundlicher Unterstützung der Internationalen Filmfestspiele Berlin/KBB. 74 Design by Cabine.co.uk Mit Klavierbegleitung 75 TEDDY 30 TEDDY 30 Zoo Palast 2 Mo,15.02. 22:00 Uhr BEFORE STONEWALL USA 1984 87 Min. ∙ DCP ∙ Farbe & Schwarz-Weiß ∙ Englisch Regie: Greta Schiller Co-Regie: Robert Rosenberg Kamera: Sandi Sissel, Jan Kraepelin, Cathy Theutlin Schnitt: Bill Daughton, Lori Seligmann, Roy Ramsig Mit: Rita Mae Brown, Ann Bannon, Lisa Ben, Gladys Bentley, Martin Duberman, Allen Ginsberg, Barbara Gittings, Barbara Grier, Mabel Hampton, Craig Rodwell Produktion: Before Stonewall Inc. Los Angeles (USA) Zeughauskino So,14.02. 22:00Uhr . GENDERNAUTS – EINE REISE DURCH DIE GESCHLECHTER GENDERNAUTS – A JOURNEY THROUGH SHIFTING IDENTITIES Deutschland 1999 86 Min. ∙ 35 mm ∙ Englisch Regie, Buch: Monika Treut Kamera: Elfi Mikesch Schnitt: Eric Schefter Produzentin: Monika Treut Mit: Sandy Stone, Texas Tomboy, Susan Stryker, Max Wolf Valerio, Annie Sprinkle Produktion: Hyena Films Hamburg (Deutschland) © Roland Scheikowski u Der Dokumentarfilm schildert den Alltag US-amerikanischer Ho- mosexueller vor 1969, dem Jahr des Aufstands in der New Yorker Bar Stonewall-Inn, der als Urknall des schwulen Selbstbewusstseins gilt und jährlich mit dem Christopher Street Day gefeiert wird. This documentary portrays the daily lives of homosexuals in the USA before 1969, the year of the riot at New York’s Stonewall Inn that provided the impetus for gay pride and is celebrated annually on Christopher Street Day. GENDERNAUTS explores transgenderism. San Francisco at the beginning of the new millennium: genderbenders and sexual cyborgs make use of new technologies to change their bodies. Identification as male or female is brought into question. Zoo Palast 2 International Do,18.02. 20:00 Uhr Di, 16.02. 19:30 Uhr - DIE BETÖRUNG DER BLAUEN MATROSEN HEDWIG AND THE ANGRY INCH Bundesrepublik Deutschland 1975 47 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Deutsch, Russisch, Französisch, Englisch USA 2001 95 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Englisch Regie, Buch: Ulrike Ottinger Kamera: Ulrike Ottinger Schnitt: Helmut Wietz Produzent: Helmut Wietz Darsteller: Valeska Gert, Tabea Blumenschein, Rosa von Praunheim, Barry Tannenbaum, Jean Matelot, Wally Busch, Peggy von Schnottgenberg (aka Frank Ripploh), Ulrike Ottinger, Rolf Gärtner, Andreas Kelling, Itti Janz Produktion: Ulrike Ottinger Filmproduktion Berlin (Deutschland) Regie, Buch: John Cameron Mitchell Kamera: Frank G. DeMarco Schnitt: Andrew Marcus Produzentinnen: Christine Vachon, Katie Roumel, Pamela Koffler Darsteller: John Cameron Mitchell, Andrea Martin, Michael Pitt, Alberta Watson, Stephen Trask Produktion: Killer Films New York (USA) Hula girls, birds, sailors and the Greek god of queers are among those putting in an appearance in this collage of commercialised everyday life, music and the language of Apollinaire. And yet beyond this hidebound life, another one is possible. Hedwig was once called Hansel and lived in East Berlin. After an operation and having crossed the border she now finds herself deserted by love, in pursuit of rock star Tommy. Produced by Christine Vachon, who is receiving a Special Teddy Award in 2016. u GENDERNAUTS erforscht die Trans-Geschlechtlichkeit. San Fran- cisco zu Beginn des neuen Jahrtausends: Genderbender und sexuelle Cyborgs verändern ihre Körper mit Hilfe neuer Technologien. Die Identität von männlich und weiblich ist in Frage gestellt. THE ENCHANTMENT OF THE BLUE SAILORS © Ulrike Ottinger u Es treten auf: Hawaiimädchen, Vögel, Matrosen, der griechische Gott Tunte und andere. In einer Collage überschneiden sich kommerzialisierter Alltag, Musik und die Sprache Apollinaires. Durch die Erstarrung hindurch ist ein anderes Leben vorstellbar. 76 u Hedwig hieß einst Hansel und lebte in Ost-Berlin. Nach Operation und Grenzübertritt von der Liebe verlassen, tingelt sie mit Band durch die USA, dem Rockstar Tommy hinterher. Produziert wurde das Musical von Christine Vachon, Special-Teddy-Preisträgerin 2016. 77 TEDDY 30 TEDDY 30 International Mi,17.02. 18:00 Uhr - JE, TU, IL, ELLE Arsenal 2 Arsenal 2 Mi,17.02. 20:30 Uhr Do,18.02. 23:00 Uhr - MACHBOIM I, YOU, HE, SHE HIDE AND SEEK Frankreich/Belgien 1974 86 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß ∙ Französisch Israel 1979 85 Min. ∙ DCP ∙ Farbe ∙ Hebräisch Regie, Buch: Chantal Akerman Kamera: Bénédicte Delesalle Schnitt: Luc Freche Darsteller: Chantal Akerman, Claire Wauthion, Niels Arestrup Produktion: Paradise Films Brüssel (Belgien) Regie, Buch: Dan Wolman Kamera: Ilan Rosenberg Schnitt: Shoshi Wolman Produzenten: Jeff Justin, Dan Wolman Darsteller: Chaim Hadaya, Gila Almagor, Doron Tavori, Efrat Lavie Produktion: Dan Wolman Film Production Ltd. Ramat Gan (Israel) © Dan Wolman u Eine Frau räumt ihre Möbel um, streicht sie neu an. Sie schreibt Briefe, die sie zerreißt und wieder beginnt, immer wieder. Mit einem LKW-Fahrer spricht sie über Liebe und Begehren. Sie geht zu ihrer Geliebten, die ihr eine gemeinsame Nacht gewährt. A woman rearranges and repaints her furniture. She writes letters, only to tear them up and start anew, time and again. She discusses love and desire with a lorry driver – and goes to visit her female lover who allows her to spend the night. 1946 in the British Mandate for Palestine: twelveyear-old Uri discovers that his private tutor Balaban is secretly corresponding with a young Arab man. Suspecting his tutor of espionage, the boy informs the Jewish underground. Zoo Palast 2 Arsenal 2 Arsenal 2 Di, 16.02. 19:30 Uhr Dichters Langston Hughes, das Auszüge aus seiner Dichtung mit Fantasie-Sequenzen, Fotografien und Texten von Essex Hemphill und Bruce Nugent zu einer vielschichtigen Erzählung verwebt. 78 Uri entdeckt, dass sein Nachhilfelehrer Balaban heimlich Briefe mit einem jungen arabischen Mann austauscht. Er vermutet, dass der Lehrer ein Spion ist und informiert den jüdischen Untergrund. Do,18.02. 20:00 Uhr Fr, 19.02. 23:00 Uhr - LOOKING FOR LANGSTON MARBLE ASS Großbritannien 1989 45 Min. ∙ Digital Betacam ∙ Schwarz-Weiß ∙ Englisch Jugoslawien 1995 87 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Serbisch Regie, Buch: Isaac Julien Kamera: Nina Kellgren Schnitt: Robert Hargreaves Produzentin: Nadine Marsh-Edwards Darsteller: Ben Ellison, Matthew Baidoo, John Wilson, Akim Mogaji, Dencil Williams, Guy Burgess, Simon Fogg, James Dublin, Harry Donaldson Produktion: Sankofa Film & Video London (Großbritannien) Regie, Buch: Želimir Žilnik Kamera: Miodrag Milošević Schnitt: Vladimir Milenković Darsteller: Vjeran Miladinović, Nenad Milenković, Nenad Racković, Lidija Stevanović, Miljan Vojnović, Suzana Zlatanović Produktion: B92 Belgrad (Serbien) © Isaac Julien, Sunil Gupta u Eine lyrische Annäherung an das Leben des Harlem-Renaissance- u 1946 im britischen Mandatsgebiet Palästina: Der zwölfjährige © Miodrag Milošević A lyrical consideration of the life of Harlem Renaissance poet Langston Hughes. A multilayered narrative interweaving extracts from his poetry with fantasy sequences, photographs and texts by Essex Hemphill and Bruce Nugent. Merlin has his own way of pacifying the Balkans. He protects women by acting as a kind of lightning rod for the erotic desires of violent men. John, on the other hand, returns to Belgrade after the war to cool overheated blood with violence. u Merlin befriedet den Balkan auf seine Art. Zum Schutz der Frauen erfüllt er als Blitzableiter die erotischen Bedürfnisse gewalttätiger Männer. John hingegen kehrt aus dem Krieg nach Belgrad zurück, um das kochende Blut mit Gewalt zu kühlen. 79 TEDDY 30 LIVE VON DEN 66. INTERNATIONALEN FILMFESTSPIELEN BERLIN DAS BERLINALE RADIO TÄGLICH BERLINALE NIGHTTALK MIT KNUT ELSTERMANN Arsenal 2 Arsenal 2 Mo,15.02. 23:00 Uhr Fr, 19.02. 20:30 Uhr NITRATE KISSES USA 1992 67 Min. ∙ 16 mm ∙ Schwarz-Weiß ∙ Englisch, Französisch Regie, Buch: Barbara Hammer Kamera: Barbara Hammer Schnitt: Barbara Hammer Produktion: Barbara Hammer Productions New York (USA) © Barbara Hammer Interweaving German and American archive footage from the 1930s with a contemporary look at four homosexual couples, this documentary sets out in search of lost images of gay and lesbian culture. u Die Dokumentation begibt sich auf Spurensuche nach verlorenen Bildern schwuler und lesbischer Kultur und verbindet dabei deutsches und amerikanisches Archivmaterial aus den Dreißigerjahren mit einem zeitgenössischen Blick auf vier homosexuelle Paare. International Sa,13.02. 14:00Uhr PARTING GLANCES USA 1986 90 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Englisch Regie, Buch: Bill Sherwood Kamera: Jacek Laskus Schnitt: Bill Sherwood Produzenten: Arthur Silverman, Yoram Mandel Darsteller: Richard Ganoung, John Bolger, Steve Buscemi, Adam Nathan, Kathy Kinney, Patrick Tull, Yolande Bavan, Andre Morgan Produktion: Rondo Productions (USA) Robert is about to move from New York to Kenya. He leaves behind Michael, who still harbours feelings for his ex, Nick, who is battling AIDS. Bill Sherwood’s only film remains one of the key works of independent New York cinema of the 1980s. u Robert zieht nach Kenia und lässt Michael in New York zurück, der immer noch den an Aids erkrankten Nick begehrt. Bill Sherwoods einzige Regiearbeit gehört zu den ikonographischen Filmen des New Yorker Independent-Kinos der Achtzigerjahre. Die Berlinale auch täglich im rbb Fernsehen. Alle Infos, Audios und Videolivestream unter radioeins.de 80 81 TEDDY 30 TEDDY 30 Arsenal 2 Arsenal 2 Mo,15.02. 20:30 Uhr Di, 16.02. 23:00 Uhr TONGUES UNTIED u Mit Performance-Elementen und Lyrik, mit Interviews und Doku- mentarszenen reflektiert der bahnbrechende Film Homophobie und Rasssimus gegen afroamerikanische Männer. Zugleich porträtiert er die Community, die sich beim Vogueing oder auf Protestmärschen zeigt. Recherche über die Gesten des Begehrens und Verwehrens, vor allem aber ein Versuch, gegen das Gefühl der Entfremdung und Vereinsamung anzufilmen, das Akermans Schaffen so drastisch dominierte. 82 Di, 16.02. 20:30 Uhr Mi,17.02. 23:00 Uhr - TRAS EL CRISTAL IN A GLASS CAGE USA 1989 55 Min. ∙ DCP ∙ Englisch Spanien 1985 112 Min. ∙ Farbe ∙ Spanisch Regie: Marlon T Riggs Buch: Joseph Beam, Craig Harris, Reginald Jackson, Steve Langley, Alan Miller, Donald Woods Schnitt: Marlon T Riggs Produzent: Marlon T Riggs Mit: Essex Hemphill (Poetry Performance), Kerrigan Black, Blackberri, Bernard Branner, Gerald Davis, Kenneth R. Dixson, Larry Duckette Produktion: Signifyin‘ Works California (USA) Regie: Agustí Villaronga Buch: Agustí Villaronga Kamera: Jaume Peracaula Schnitt: Raúl Román Darsteller: Günter Meisner, David Sust, Marisa Paredes, Gisela Echevarría Produktion: T.E.M. Productores S.A. Barcelona (Spanien) Interspersing performance and poetry with interviews and documentary scenes, this ground-breaking film addresses homophobia and racism against AfroAmerican gay men; it also captures the community coming out to vogue and take part in protest marches. Former Nazi concentration camp doctor Klaus committed appalling sex crimes against boys. After the war, living incognito in Spain, a suicide attempt leaves him bedridden – until a new carer rekindles his depraved desires. International Mi,17.02. 20:00Uhr - International So,14.02. 14:00Uhr Cubix 8 Do,18.02. 18:00 Uhr TOUTE UNE NUIT THE WATERMELON WOMAN Frankreich/Belgien 1982 90 Min. ∙ 35 mm ∙ Farbe ∙ Französisch USA 1996 90 Min. ∙ DCP ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Englisch Regie, Buch: Chantal Akerman Kamera: Caroline Champetier Schnitt: Luc Barnier Produktion: Paradise Films Brüssel (Belgien) Kopie: Wallonie Bruxelles International Regie, Buch: Cheryl Dunye Kamera: Michelle Crenshaw Schnitt: Annie Taylor Produzenten: Barry Swimar, Alexandra Juhasz, Bill Coleman Darsteller: Guinevere Turner, Valarie Walker, Lisa Marie Bronson, Camille Paglia, Brian Freeman, Irene Dunye, Sarah Schulman, Cheryl Clarke, Cheryl Dunye Produktion: Dancing Girl Productions Philadelphia (Deutschland) A WHOLE NIGHT u TOUTE UNE NUIT ist eine Enzyklopädie der Sehnsüchte, eine Arsenal 2 Arsenal 2 TOUTE UNE NUIT is an encyclopedia of desire, an exploration of the gestures of lust and denial, but above all an attempt to combat, via film, the sense of alienation and loneliness that dominated Akerman‘s oeuvre in such a drastic way. Working on a film project, Cheryl becomes consumed by her search for a black lesbian actress from the 1930s known only as the ‘Watermelon Woman’ who had an affair with white Hollywood director Martha Page. u Der ehemalige KZ-Arzt Klaus hat grausame Sexualverbrechen an kleinen Jungen verübt. Nach dem Krieg lebt er incognito in Spanien, nach einem Selbstmordversuch ans Bett gefesselt. Die Beziehung zu einem neuen Pfleger weckt erneut seine gefährlichen Triebe. u Für ein Filmprojekt begibt sich Cheryl auf die Suche nach einer schwarzen lesbischen Filmschauspielerin, die in den Dreißigerjahren als „Watermelon Woman“ bekannt war und eine Affäre mit der weißen Hollywood-Regisseurin Martha Page hatte. 83 TEDDY 30 FILME / FILMS CineStar IMAX® Di,16.02. 22:00Uhr - DIE WIESE DER SACHEN THE MEADOW OF THINGS Bundesrepublik Deutschland 1974–87 88 Min. ∙ 16 mm ∙ Schwarz-Weiß & Farbe ∙ Deutsch Regie, Buch: Heinz Emigholz Kamera: Heinz Emigholz Schnitt: Heinz Emigholz Produzent: Heinz Emigholz Darsteller: Eckhard Rhode, Wolfgang Müller, Andreas Coerper, Hilka Nordhausen, Jürgen Behrendt Produktion: Pym Films Berlin (Deutschland); Filmgalerie 451 Berlin (Deutschland) © Heinz Emigholz u Jedes Jahrzehnt hat seinen eigenen Zugang zum Himmel. Clonetown 1974 bis 1979: Charon, ein abgesprungener Terrorist, sitzt am Ufer zur Vergessenheit und kommentiert die bevorstehende Vermoderung eines entführten Autohändlers. 84 Every decade has its own gateway to heaven. Clonetown 1974 to 1979: a terrorist defector named Charon sits on the edge of oblivion and commentates on the imminent putrification of an abducted car dealer. 1 Berlin-Harlem ...................................... 75 A Whole Night ........................................ 82 All of a Sudden .........................................10 Aloys ......................................................... 8 Anders als die Andern ............................ 75 Antes o tempo não acabava ..................... 9 Aquí no ha pasado nada ......................... 28 Auf Einmal .............................................. 10 Before Stonewall .................................... 76 Brothers of the Night .............................. 51 Brüder der Nacht .................................... 51 Curumim ................................................. 52 Der Ost-Komplex .................................... 62 Die Betörung der blauen Matrosen ........ 76 Die Wiese der Sachen ............................. 84 Different from the Others ....................... 75 Dog Days ................................................. 23 Don’t Blink – Robert Frank ..................... 53 Don’t Call Me Son ................................... 36 El rey del Once ........................................ 20 Europe, She Loves ................................... 54 Fukushima, mon Amour ......................... 13 Gendernauts – A Journey Through Shifting Identities .................... 77 Gendernauts – Eine Reise durch die Geschlechter ........................... 77 Goat ........................................................ 12 Grüße aus Fukushima ............................. 13 Hedwig and The Angry Inch ................... 77 Hide and Seek ......................................... 79 Hotel Dallas ............................................ 55 I, Olga Hepnarova ................................... 30 I, You, He, She ......................................... 78 In a Glass Cage ........................................ 83 Indignation ............................................. 14 Inside the Chinese Closet ........................ 57 Já, Olga Hepnarová ................................. 30 Je, tu, il, elle ............................................ 78 Jonathan ................................................. 31 Jug-yeo-ju-neun Yeo-ja ......................... 32 Junction 48 ............................................. 15 Kater ....................................................... 16 Kiki .......................................................... 58 La helada negra ...................................... 29 La Route d’Istanbul ................................ 22 Lantouri .................................................. 33 Les premiers, les derniers ....................... 40 Little Men ............................................... 34 Looking for Langston ............................. 78 Machboim .............................................. 79 Mãe só há uma ....................................... 36 Maggie’s Plan ......................................... 18 Mapplethorpe: Look at the Pictures ....... 60 Marble Ass .............................................. 79 Mariupolis .............................................. 61 Much ado about nothing ........................ 28 My Land .................................................. 68 Nakom .................................................... 37 Nitrate Kisses .......................................... 81 Nunca vas a estar solo ............................ 38 On the Other Side ................................... 45 Paris 05:59 .............................................. 48 Parting Glances ...................................... 81 Ranenyy Angel ....................................... 19 Remainder .............................................. 41 Road to Istanbul ..................................... 22 S one strane ............................................ 45 San Fu Tian ............................................. 23 Sand Storm ............................................. 47 Shelley .................................................... 43 Shepherds and Butchers ......................... 44 Starve Your Dog ...................................... 46 Strike a Pose ........................................... 64 Sufat Chol ............................................... 47 The Bacchus Lady ................................... 32 The Black Frost ....................................... 29 The Enchantment of the Blue Sailors ..... 76 The First, the Last ................................... 40 The GDR Complex ................................... 62 The Lovers and the Despot ..................... 59 The Meadow of Things ........................... 84 The Ones Below ...................................... 39 The Tenth Man ........................................ 20 The Watermelon Woman ....................... 83 The Wounded Angel ............................... 19 Théo et Hugo dans le même bateau ....... 48 Time Was Endless ......................................9 Tomcat .....................................................16 Tongues Untied ...................................... 82 Toute une nuit ........................................ 82 Tras el cristal ........................................... 83 Uncle Howard ......................................... 65 War on Everyone .................................... 24 Weekends ............................................... 66 While the Women Are Sleeping ............. 25 Who’s Gonna Love Me Now? ................... 67 Wu Tu ...................................................... 68 You’ll never be alone ...............................38 Zona Norte .............................................. 69 85 86 Luvarà, Sophia ............................................................... 57 Martineau, Jacques .................................................... 48 McDonagh, John Michael ...................................... 24 Miller, Rebecca ................................................................ 18 Mitchell, John Cameron .......................................... 77 Muylaert, Anna ............................................................... 36 Neel, Andrew .................................................................... 12 Nölle, Tobias ......................................................................... 8 Norris, Kelly Daniela ................................................... 37 Ogresta, Zrinko ............................................................... 45 Oswald, Richard ............................................................. 75 Ottinger, Ulrike ............................................................... 76 Özge, Aslı .............................................................................. 10 Pittman, TW ...................................................................... 37 Prado, Marcos .................................................................. 52 Riggs, Marlon T ............................................................. 82 Rosenberg, Robert ...................................................... 76 Sachs, Ira .............................................................................. 34 Schamus, James ............................................................. 14 Schiele, Jordan ................................................................ 23 Schiller, Greta ................................................................... 76 Schmitz, Oliver ............................................................... 44 Schonfeld, Maximiliano ......................................... 29 Sherwood, Bill ................................................................. 81 Treut, Monika .......................................................... 69, 77 Ungur, Livia ........................................................................ 55 Villaronga, Agustí ........................................................ 83 Wang, Wayne ................................................................... 25 Weinreb, Tomas ............................................................. 30 Wolman, Dan .................................................................... 79 Zexer, Elite .......................................................................... 47 Žilnik, Želimir ................................................................... 79 Zwaan, Reijer .................................................................... 64 Nervous Systems Design: NODE Berlin Oslo Abbasi, Ali ........................................................................... 43 Adam, Ross ......................................................................... 59 Akerman, Chantal .............................................. 78, 82 Aloni, Udi .............................................................................. 15 Andrade, Sérgio ................................................................ 9 Anwandter, Alex ............................................................ 38 Baigazin, Emir .................................................................. 19 Bailey, Fenton .................................................................. 60 Baldo, Fábio .......................................................................... 9 Barbato, Randy ............................................................... 60 Bouchareb, Rachid ...................................................... 22 Brookner, Aaron ............................................................. 65 Burman, Daniel ............................................................... 20 Cannan, Rob ...................................................................... 59 Chiha, Patric ...................................................................... 51 Dormishian, Reza .......................................................... 33 Dörrie, Doris ....................................................................... 13 Ducastel, Olivier ............................................................. 48 Dunye, Cheryl ................................................................... 83 E J-yong ................................................................................. 32 Emigholz, Heinz ............................................................. 84 Fan Jian .................................................................................. 68 Farr, David ........................................................................... 39 Fast, Omer ........................................................................... 41 Fernández Almendras, Alejandro .................. 28 Gassmann, Jan ................................................................ 54 Gould, Ester ....................................................................... 64 Hammer, Barbara ......................................................... 81 Händl Klaus ........................................................................ 16 Heymann, Barak ............................................................ 67 Heymann, Tomer .......................................................... 67 Hick, Jochen ....................................................................... 62 Huang, Sherng-Lee ..................................................... 55 Israel, Laura ....................................................................... 53 Jordenö, Sara .................................................................... 58 Julien, Isaac ........................................................................ 78 Kazda, Petr ......................................................................... 30 Kvedaravicius, Mantas ............................................. 61 Lambert, Lothar ............................................................. 75 Lanners, Bouli .................................................................. 40 Lasri, Hicham .................................................................... 46 Lee Dong-ha ...................................................................... 66 Lewandowski, Piotr J. ............................................... 31 Exhibition 1* hkw.de/nervoussystems REGIE / DIRECTOR March 11 – May 9 1* 87 IMPRESSUM / IMPRINT Herausgeber Internationale Filmfestspiele Berlin Potsdamer Straße 5, 10785 Berlin www.berlinale.de Ein Geschäftsbereich der Kulturveranstaltungen des Bundes in Berlin GmbH Festivaldirektor / Festival Director Dieter Kosslick Kurator / Curator Wieland Speck Programm-Manager / Programme Manager Paz Lázaro Beratendes Auswahlgremium / Selection Advisory Committee Jenni Zylka, Egbert Hörmann, Sirkka Möller, Jürgen Brüning, Paz Lázaro, Michael Stütz, Andreas Struck, Bartholomew Sammut Sonderberater / Special AdviserBob Hawk, Scott Macaulay, Milton Tabbot, Amy Dobson Büroleitung / Teddy-Koordinator / Office Manager / Teddy Coordinator Michael Stütz Büroleitung Assistenz / Assistant to the Office Manager Gerrit Woltemath Guest-Management- Koordination / Guest Management Coordination Bartholomew Sammut Guest Management Gwenaël Rattke, Juan-Francisco González-Martínez, Jana Kodadová, Elâ Gürmen Kino- & Kopienkoordination / Screening and Print Coordinator Klaus Purkart Pressekoordination / Press Coordinator Julia Fidel Teddy-Jury-Koordinator / Teddy Jury Coordinator Marco Urizzi von Plach Praktikant/innen / InternsSteven Rupp, Svenja Reese, Lennard Kröger-Petersen Moderator/innen / PresentersAnatol Weber, Sirkka Möller, Jenni Zylka, Andreas Struck, Kristian Petersen, Marc Oberländer, Gamma Bak, Jürgen Brüning, Zaza Rusadze, Michael Stütz Katalogtexte / Catalogue textsAndreas Struck, Egbert Hörmann, Jenni Zylka, Sirkka Möller, Ralf Schenk, Anke Leweke, Nanna Heidenreich, Kristian Petersen, Marga Boehle, Michael Stütz Texte/Redaktion / Texts/Editorial Team Daniela Pogade (Leitung), Julia Niehaus, Nicolaus Schröder, Paula Syniawa Übersetzung / Translation Lindsey Merrison, Johannes Kratzsch Covergestaltung / Cover design Velvet Creative Office, Luzern Layout Ulrike Wewerke, paulichwewerke, Berlin Druckkoordination / Printing Coordinator Julia Rohrbeck Druck / Printing Bosch-Druck GmbH, Ergolding Kontakt / Contact [email protected] 88 ENTDECKEN SIE DAS GEHEIMNIS FILMREIFER MOMENTE Jennifer Lopez 89 #Berlinale 66. Internationale Filmfestspiele Berlin 11-21 Feb 2016 Panorama Berlinale 11–21 Feb 2016 Panorama