inselmagazin - Inselspital

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inselmagazin - Inselspital
INSELMAGAZIN
Zeitschrift für die Mitarbeitenden des Inselspitals
Heft 4 / 10 | September 2010
Patient als Gewinner
Seite 5
Tanzen
ohne Schmerzen
Seite 15
Höhepunkt der
kulturellen Evolution
Seite 19
«VERZICHTEN»
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INHALT
Neue Räume am DFK
Verzicht auf Heilung
Medizin erfüllt Kinderwunsch Im Maurice E. Müller-Haus
konnten nach viermonatiger
Umbauzeit im April 2010 neue
Seminar- und Sitzungsräume
dem Departement Klinische
Forschung übergeben werden.
Ein Teil davon kann auch von
Nicht­- DKF-Mitarbeitenden
gebucht werden. Seite 4
In Kamerun, wo ein kleines
Schweizer Ärzteteam die Fol­gen
der verheerenden Krank­heit
«Buruli-Ulcus» zu be­kämp­fen
versucht, ist Verzicht eine alltägliche Herausforderung. Es
gibt aber auch Patienten, die
aus Angst vor der Operation gar
auf Heilung ver­zichten. Seite 7
Die 36-jährige Marion Stampfli und ihr langjähriger Partner verspürten den Kinderwunsch erst nach langer und – trotz Krankheit
– unbeschwerter Beziehungszeit. Die Erfüllung dieses Wunsches
wurde aber vorerst durch die Folgen der Krankheit vereitelt, der
Verzicht darauf fiel in der Folge besonders schwer. Aus diesem
Grund entschied sich das Paar im Frühling 2010 für «natural IVF»
mit hormoneller Unterstützung – mit Erfolg! Professor Michael von
Wolff, Abteilungsleiter Reproduktionsmedizin, erklärt, wie der Kinderwunsch des Paares trotz allem erfüllt werden konnte. Seite 9
Verzicht als Rezept
Therapie stoppt Schmerzen
Verzichten-Können
Bei vielen essgestörten Personen gilt Verzicht als Rezept für
selbstbestimmtes Leben und
als Bestätigung, einzigartig zu
sein, sich «von den Anderen»
abzuheben – ein u.U. gefährlicher Trugschluss. Seite 12
In der Poliklinik für Rheumatologie werden u.a. junge Erwachsene
betreut, die im Kindesalter unter rheumatischen Beschwerden
gelitten haben und dank erfolgreicher Therapie wieder schmerzfrei
leben können; Verzicht ist für diese Personen in vielen Bereichen
wieder die Ausnahme. Die Transitionssprechstunde zwischen Vertreterinnen der Kinder- und Erwachsenenmedizin garantiert hierbei für den reibungslosen medizinischen Übergang. Seite 15
«Verzichten-Können» ist die
neue «Conditio Humana», der
Luxus der modernen Gesellschaft. Doch was, wenn wir
doch zum Verzicht gezwungen werden? Dann werden wir
wieder masslos!
Seite 19
Sparen und Wachsen
Nach Inkrafttreten der neuen Spitalfinanzierung muss das Inselspital im nächsten Jahr insgesamt 38 Millionen Franken einsparen.
Dass dies trotz weiteren Wachstums und Leistungssteigerungen
möglich sein wird, davon ist Gerold Bolinger, Direktor Dienste,
überzeugt. Er glaubt zudem, dass der Patient trotz massiver Spar­
zwänge als Gewinner dastehen wird, denn die neue Spitalfinanzierung bringt die freie Spitalwahl über die Kantonsgrenzen hinweg,
was den Wettbewerb unter den Spitälern ankurbelt. Seite 5
Rubriken
19 Kolumne
20 Hobby
21 Personelles
31 Das letzte Wort haben…
33 Hinselmännchen
34 Box
EDITORIAL
IMPRESSUM
Herausgeberin:
Inselspital Bern
Redaktion:
Marianne Kaiser (mak)
Tel. 031 632 13 63
[email protected]
Francesca Heiniger (fhe)
Rita Scheurer (RS)
Adressverwaltung:
Anita Wolf, Inselspital
3010 Bern | Tel. 031 632 97 61
[email protected]
Inserate:
Rub Graf-Lehmann AG
3001 Bern | Tel. 031 380 14 90
[email protected]
Gestaltung:
raschle & kranz GmbH
3011 Bern | raschlekranz.ch
Bilder:
Susi Bürki, Iwan Raschle
Titelbild: Shampa Bäriswyl,
Patientin der Rheumaklinik
Druck:
Rub Graf-Lehmann AG
3001 Bern | www.rubmedia.ch
Erscheinungsweise:
5 Ausgaben pro Jahr
Auflage: 10 200 Exemplare
Redaktionsschluss:
Nr. 5 / 2010 zum Thema
«VERTRETEN»: 1.11.2010
© 2010 Inselspital
Produktgruppe aus vorbildlicher
Waldwirtschaft und anderer
kontrollierter Herkunft
Zert.-Nr. IMO-COC-028712
www.fsc.org
© 1996 Forest Stewardship Council
Verzicht als Bereicherung
«Niemand ist eine Insel.» Unter diesem Titel
stellte der Hamburger Künstler Rupprecht
Matthies 2003 in Bremen eine grosse, leuchtend
gelbe Wortskulptur «verzichten» auf und schrieb
im Begleittext: «...Indem man sich für etwas entscheidet, verzichtet man auf etwas anderes. …
Verzichten ‹kann› man, ‹sollte› man, ‹darf› man,
‹will› man. Verzichten verbindet man meistens
mit Fragen: ‹Wieso, Weshalb, Warum, Wann›...»
Wir Mitarbeitende des Inselspitals sind Teil der
Insel und doch ist keiner von uns eine Insel, auf
der ohne Aussenwirkung entschieden und gehandelt werden könnte: Keine Handlung ohne Wirkung.
und kreiert neue Möglichkeiten. Verzicht als
Bereicherung.
In diesem Sinn lancieren wir das Inselmagazin ab
nächster Ausgabe in neuem Zeitungs-Layout. Der
Dezemberausgabe wird ausserdem ein VerzichtsTalon beigefügt sein: Falls Sie die Hauszeitschrift
nicht mehr persönlich erhalten wollen, werden
Sie aus dem Verteiler gestrichen. Ab April 2011
wird das Magazin nur noch ausgewählt zugestellt.
Mittels sechs Zeitungsboxen auf dem Inselgelände
können aber alle Interessierten (auch Patienten,
Besucher, Gäste) jederzeit auf das Inselmagazin
zugreifen.
Muss Verzicht negativ sein? Ist die Frage nach
dem positiven Potenzial im Kern des Verzichts
zynisch angesichts von Sparmassnahmen, langen
Präsenzzeiten und Überlastung?
Als direkte Sparmassnahme verzichten wir ab
2011 ausserdem auf die Inselnews, die jeweils in
gedruckter Form dem Lohncouvert beigelegt werden. Ab Januar werden diese nur noch im Intranet
publiziert.
Verzichten müssen, können oder dürfen. Freiwilliger, gesunder Verzicht schafft Raum für Neues
Marianne Kaiser, Redaktion Inselmagazin
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Aktuell
Neue Seminarräume im Maurice
E. Müller-Haus (Murtenstrasse 35)
Nach einer 4-monatigen Umbauzeit des
alten Hörsaals wurden im April 2010 die
neuen Räumlichkeiten dem Departement
Klinische Forschung übergeben.
Zwei Seminarräume stehen auch NichtDKF-Mitarbeitenden zur Verfügung und
können über den Bereich Gastronomie,
Kongresse & Anlässe ([email protected])
gebucht werden:
Seminarraum 1
Sitzungszimmer 1 und 2
Seminarraum 2
Ein Teil der ehemaligen Kinobestuhlung und
die Glaskunst des ehemaligen Foyers wurden
im Pausenraum integriert, als Hommage an
Prof. Dr. Maurice E. Müller
MEM H810 Seminarraum 1
dieser bietet Platz für max. 54 Personen
und:
MEM H813 Seminarraum 2
dieser bietet Platz für max. 36 Personen
Die Seminarräume sind wie folgt ausgerüstet:
»» fest installierter Daten-/Video­
projektor (4000 ANSI Lumen)
»» Interwriter iPanel 17”
»» PC mit Netzanschluss und
DVD-Player
Kantonaler Tag der Gesundheitsberufe
26. Oktober 2010 von 8.00 bis 16.00 Uhr
Der Kantonale Tag der Gesundheitsberufe bietet im Rahmen
der Berufswahl Gelegenheit, sich über die Gesundheitsberufe
und die entsprechenden Zukunftsmöglichkeiten zu informieren.
Folgende Berufe stellen sich vor:
»» Aktivierungsfachfrau /-fachmann
»» Biomedizinische / r Analytiker / in
»» Dentalhygieniker / in
»» Ergotherapeut / in
»» Ernährungsberater / in
»» Fachfrau/Fachmann für MedizinischTechnische Radiologie
»» Fachfrau / Fachmann Gesundheit
»»
»»
»»
»»
»»
Fachfrau / Fachmann Operationstechnik
Hebamme
Pflegefachfrau / Pflegefachmann
Physiotherapeut / in
Rettungssanitäter / in
Am 26. Oktober 2010 zwischen 8.00 und 16.00 Uhr öffnet
das Inselspital seine Türen. Innerhalb einer Ausstellung wird
an verschiedenen Ständen zu unterschiedlichen Berufen im
Gesundheitswesen informiert. Zum Teil kann gar selber Hand
angelegt werden. Zudem lässt sich dank Rundgängen das
Ge­schehen im Inselspital hautnah erleben.
www.meine-berufswahl.ch
Verzichten
Kein Gesundschrumpfen für
Universitätsspitäler
Im nächsten Jahr sollte das Inselspital bei gleichbleibender Leistung sparen, Innovationen
entwickeln, die Angebotsstrategie umsetzen und den Mitarbeitenden mindestens die Teuerung ausgleichen. – Der Direktor Dienste über Mögliches und Unmögliches im Sparalltag.
onärem Fall einen Kantonsbeitrag von
55 % bezahlen muss, Mehrausgaben von
rund 200 Millionen Franken. Was erneut
zu einer Senkung der Baserate führen
könnte.
Herr Bolinger, was unternimmt das
Inselspital, dass am Schluss des Verzichts nicht der Patient als Leidtragender
dasteht?
Geht es nach der Gesundheits- und Erziehungsdirektion GEF, soll 2011 die Baserate, die Vergütungen, welche die Spitäler
vom Kanton pro stationären Fall erhalten, um mindestens drei weitere Prozent
sinken, was für das Inselspital rund 18
Millionen Franken ausmacht. Bei einem
Spital-Gesamtaufwand von rund 1.1 Milliarden Franken werden diese Millionen
fehlen. Und nicht nur die: Um das Spital
weiterzuentwickeln und um konkurrenzfähig zu bleiben, braucht das Unternehmen zusätzliche 20 Millionen Franken;
gesamthaft müssen also rund 38 Millionen Franken eingespart werden.
Was zuweilen als «Gesundschrumpfen» bezeichnet wird, gilt hier nicht. Im
Gegenteil. Laut Gerold Bolinger, Direktor
Dienste des Inselspitals, darf die Insel
nicht schrumpfen, sondern muss – wie
andere Schweizer Universitätsspitäler
– ihre Leistung ausbauen: «Wir müssen
unsere Leistung steigern, um die kritische Menge zu erreichen. Im Vergleich
zu Deutschland sind wir Schweizer UniSpitäler an der untersten Grenze.» Leistungsabbau ist vorerst kein Thema.
Das Inkrafttreten der neuen Spitalfinanzierung bringt die freie Spitalwahl über
die Kantonsgrenzen hinweg und fördert
einen verstärkten Wettbewerb unter den
Spitälern. In Zukunft kann sich ein Spital
– will es seine Patienten behalten – keine
schlechte Leistung mehr erlauben. Dieser marktwirtschaftliche Wettbewerb ist
direkt vom politischen Entscheid bezüglich Spitalliste abhängig. Welche Spitäler
bleiben auf der Spitalliste, resp. welche
werden neu aufgenommen? Werden zum
Beispiel alle Privatspitäler zu Listenspitälern, erwachsen dem Kanton pro Jahr, der
ab 2012 für alle Listenspitäler pro stati-
Alles. Das Inkrafttreten der neuen Spitalfinanzierung am 1. Januar 2012 bringt
die freie Spitalwahl über die Kantonsgrenzen hinweg. Der damit verbundene
verstärkte Wettbewerb unter den Spitälern wird dazu führen, dass der Patient als
Gewinner dasteht.
In Profitorganisationen wird im oberen
Kader selten gerne verzichtet, sondern
an die Mitarbeitenden «delegiert». Ist
das im Inselspital ähnlich? Wenn nicht,
warum nicht?
Die Spitalleitung hat Ende 2007 einen
Lohnstrukturvergleich bei PricewaterhouseCoopers in Auftrag gegeben. Das
Resultat ist klar: Die Gehälter des Inselspitals sind bis zu einer Salärhöhe von
rund CHF 130 000 wettbewerbsfähig.
Ab CHF 130 000 sind die Saläre zu tief.
Es wurde festgestellt, dass bei einzelnen
Funktionen über CHF 130 000 ein klarer
Handlungsbedarf besteht. Das ist die
Realität im Inselspital.
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Gerold Bolinger, Direktor Dienste des Inselspitals
Die Mitarbeitenden werden den raueren
Wind zu spüren bekommen. Wer muss
die Ohren besonders steifhalten?
Wir müssen jetzt alle die Ohren steifhalten und am gleichen Strick ziehen. Da
gibt es keine Ausnahmen.
Im Rahmen von Sparmöglichkeiten
werden Prozesse optimiert. Gleichzeitig
wird die Arbeit administrativer und aus
Qualitäts- oder Absicherungsgründen
bürokratischer: Ein Widerspruch?
Die Ökonomisierung des Gesundheitswesens wird weiter voranschreiten, ob
das einem gefällt oder nicht. Dieser Tatsache kann sich auch das Kerngeschäft
nicht entziehen. Die Herausforderung
besteht darin, dass die Klinikleitungen
nicht mehr nur nach medizinischen,
sondern vermehrt auch nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen handeln
müssen. Dieser Transformationsprozess
ist auch im Inselspital in vollem Gange.
Er beschäftigt die Organisation und die
Spitalleitung stark.
Teilen Sie die Ansicht, unsere Politiker
würden sich davor drücken, unliebsame
Entscheide zu fällen oder die Pharmaindustrie oder Krankenkassen als Kostentreiber zu schonen?
Es wird mir zu viel über die Kosten
gesprochen. Aber nicht über Ziele oder
Leistungen, die mit dem Geld finanziert
werden sollten. Die Politiker sollten eine
Strategie und Gesundheitsziele definieren. Stattdessen findet zu oft kurzfristig
orientierter und in vielen Fällen nicht
nachhaltiger Aktionismus zu vermeintli-
chen Kostenreduktionen statt. Ich stelle
eine gewisse Hilflosigkeit der Politik fest.
Wie weit sind Modelle einer Tagesklinik
für Wahleingriffe am Inselspital? Haben
Projekte wie das am Kantonalspital
Aarau 2009 initiierte Projekt «Same Day
Surgery» auch am Berner Universitätsspital Sparpotenzial und Zukunft?
In der plastischen Chirurgie, der ambulanten Ophthalmochirurgie und im DMLL
sind Tageskliniken bereits realisiert. Die
Anästhesiesprechstunde findet ambulant
vor dem Eintrittstag statt. Tageskliniken
haben Sparpotenzial und Zukunft.
(mak)
Verzichten
(v. l. n. r.) Ruth Enzler und Martina Banic (beide Inselspital Bern), Michael Rometsch, Thomas Fischer und Jacqueline Nicolet (Inselspital Bern)
machen eine Pause draussen vor dem Operationssaal des Spitals Ayos.
Eine Lektion fürs Leben
Entscheidungen treffen, Prioritäten setzen, sich anpassen – diese Begriffe haben eine ganz
besondere Bedeutung für das ehrenamtliche Schweizer Team von Ärzten und Pflegefachpersonen, die jedes Jahr in Kamerun die Folgen der Krankheit Buruli operieren.
Reportage von Albertine Bourget
«Hast du dir einen schönen Traum ausgedacht? Es schmerzt nicht mehr als ein
Mückenstich», sagt Anästhesistin Jacqueline Nicolet, unterstützt von der Anästhesiepflegefachfrau Ruth Enzler. Kurz darauf
fällt die kleine Carelle in einen Narkoseschlaf. Die Musik von «Hotel Costes»
erfüllt den OP-Pavillon. Assistiert von
der Operationspflegefachfrau Martina
Banic machen sich die Chirurgen Thomas
Fischer und Michael Rometsch an die
Arbeit. Sie lösen eine Versteifung an Fuss
und Knöchel und führen eine Hauttransplantation durch. Auf den ersten Blick
nichts Aussergewöhnliches. Doch das
OP-Gebäude ist umgeben von roter Erde
und liegt in einem feuchtheissen Tropengebiet: in Ayos, Kamerun.
Wir befinden uns 120 Kilometer südlich
der Hauptstadt Yaoundé. Hier, in der
endemischen Zone des Buruli-Ulcus,
wurde das Nationale Behandlungszentrum für diese vernachlässigte Krankheit
errichtet (siehe Kasten). Auch wenn die
Betreuung jedes Jahr besser wird, leiden
immer noch sehr viele an den verheerenden Folgen der Krankheit. «In Kamerun gibt es keine plastischen Chirurgen.
Im ganzen Land arbeiten vielleicht vier
oder fünf orthopädische Chirurgen, die
in Yaoundé oder Douala tätig sind. Wir
bräuchten aber Fachpersonen, die selber
diagnostizieren und operieren können.
Doch kamerunische Ärzte arbeiten lieber in der Stadt, wo sie mehr verdienen»,
erklärt der Arzt Jean-Paul Amombi.
Die Schweizer Hilfsorganisation Fairmed
(ehemals Leprahilfe Emmaüs Schweiz), die
in Kamerun ein Präventions- und Rehabilitationsprogramm finanziert, hatte
einen Aufruf lanciert, um ehrenamtliche
Fachpersonen für Ayos zu rekrutieren.
Der Handchirurg Michael Rometsch, der
in einer Privatklinik in Basel tätig ist, und
Thomas Fischer, der früher am Inselspital tätig war und nun in Bern eine Praxis
für plastische und ästhetische Chirurgie
führt, hatten noch keine Erfahrung mit
dem Buruli-Ulcus, als sie sich als Freiwillige bei Fairmed meldeten. Seit 2007
leisten sie jedes Jahr einen zweiwöchigen
Einsatz in Ayos.
Die Zeit ist kostbar. Am ersten Tag untersucht und priorisiert das Team die Patienten. Anschliessend wird täglich 12 – 14
Stunden operiert. Kinder mit weniger als
15 Kilogramm Körpergewicht werden ausgeschlossen, da das Risiko einer Vollnarkose zu gross ist. Für einige ist es bereits
zu spät; eine Operation würde nichts nützen. Für andere dagegen ist es zu früh für
Hautverpflanzung und plastische Chirurgie. Eine weitere Handvoll lehnt die Operation aus Angst ab. «Wir sind dankbar für
eine Ablehnung, es sind so viele», räumt
Thomas Fischer ein. Seit einigen Jahren
verfolgt das Team den Krankheitsverlauf
bei der 12-jährigen Valérie, deren Gesicht
vom Ulcus entstellt ist. Sie wartet darauf,
an Kiefer und Kinn operiert zu werden,
und lebt seither im Spital – alleine.
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Verzichten
Fünf Patienten warten für den Screening.
Die Gebäude, die wie Dominosteine
aneinandergereiht sind und sich von der
roten Erde abheben, sehen zwar strahlend neu aus, aber es fehlt eine moderne
Infrastruktur. Die Toiletten sind modern,
aber fliessendes Wasser gibt es nur unregelmässig. Weil kein Röntgengerät vorhanden ist, müssen 15 Patienten für ein
Röntgen nach Yaoundé geschickt werden.
Zudem fehlt es an Blutkonserven. Die
Angehörigen der Patienten möchten in
der Nähe übernachten können, doch es
gibt keine Betten für sie, so dass sie sich
anderweitig organisieren müssen. Am
Morgen und Abend werden die BuruliPatienten von einem von Fairmed engagierten Koch mit Essen versorgt.
Das Team aus der Schweiz hat 400 Kilogramm Material mitgebracht: Infusionen, Medikamente, Desinfektionsmittel,
orthopädische Instrumente, Monitoring
für die Anästhesie und vieles mehr. «Wir
möchten die Eingriffe unter professionellen Bedingungen wie in der Schweiz
Der Buruli-Ulcus wird durch das Mycobacterium Ulceran ausgelöst, das mit
dem Lepra-Bakterium verwandt ist. Es
setzt ein Gift frei, das sich durch Gewebe,
Knochen und Haut frisst und die Immunabwehr des Patienten herabsetzt.
Buruli kommt in 30 Ländern weltweit
vor, besonders häufig in sumpfigen,
Ruth Enzler spricht mit der Mutter von Jean-Didier, einen Tag nach seiner
Operation am Bein.
durchführen. Aber wir müssen mit dem
arbeiten, was da ist. Dafür ist das Team
umso mehr zusammengewachsen. Die
anfängliche Begeisterung hat allerdings
eine rationalere Färbung angenommen»,
sagt Thomas Fischer schmunzelnd.
Die Freiwilligen aus der Schweiz operieren und betreuen nicht nur Patienten,
sie bilden auch Mitarbeitende aus. «Es ist
manchmal frustrierend zu sehen, dass die
Instrumente und Geräte, die wir zurücklassen, während unserer Abwesenheit unberührt blieben. Glücklicherweise gibt es
motivierte Menschen, die uns zu verstehen
geben, dass sich unsere Einsätze lohnen»,
ergänzt Thomas Fischer. Einer von ihnen
ist der Pflegefachmann Joseph Mkombang
– seine Mutter leidet an Lepra –, der jede
Operation aufmerksam verfolgt, und dank
Fairmed einen Teil seiner Ausbildung in
Lausanne absolvieren konnte. «Ich lerne
laufend dazu, und ich bin sehr motiviert,
den Menschen hier zu helfen.»
feuchten Gebieten West- und Zentralafrikas. Die Region Buruli in Uganda hat
der Krankheit ihren Namen gegeben.
Bei frühzeitiger Diagnose beschränkt sich
die Behandlung auf einen kleinen Schnitt,
um den Erreger zu entfernen; manchmal
reicht sogar die Einnahme spezieller
Antibio­tika. Wird Buruli zu spät erkannt,
Nach Abschluss des zweiwöchigen Einsatzes überlässt das Team die Buruli-Patienten wieder dem lokalen Personal. Wie die
29-jährige Elizabeth, die wegen einer Versteifung des Kniegelenkes seit über 20 Jahren stark hinkt und an einem Stock geht.
Die metallene Konstruktion zur Stabilisierung soll demnächst entfernt werden.
Den zwei völlig unterschiedlichen Reali­
tä­ten begegnet das Team oft mit einer
fa­t a­listischen Haltung oder mit Humor:
kein fliessendes Wasser, riesige Kakerlaken oder die Tatsache, dass die gleichen
An­weisungen immer und immer wieder
wie­derholt werden müssen. «Es ist eine
Lek­tion fürs Leben», resümiert Ruth Enzler.
«Ich erlebe diesen Einsatz als eine grosse
Be­reicherung und wertvolle Erfahrung.
Und ich lerne das Einfache zu schätzen.»
Mitarbeit: Ruth Enzler
Übersetzung: fhe und www.fairmed.ch
fol­gen grossflächige Haut-Transplantationen und langwie­ri­ge Rehabilitationsmassnahmen. In gra­­vierenden Fällen müssen
so­gar Glied­massen amputiert werden.
Bu­r u­li ver­s tümmelt vor allem Kinder
(etwa 70 % der Erkrankten sind jünger als
15 Jahre). Für die Behandlung von Buruli
in Kamerun ist das Zentrum in Ayos
in­zwi­s­chen das Referenzspital.
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«Was man nicht haben kann,
will man unbedingt.»
Nach diversen Erkrankungen war eine hormonelle Stimulation und eine Befruchtung ausserhalb des Körpers nötig. Nun hat das Bangen zwischen Hoffnung und Enttäuschung ein
Ende: Marion Stämpfli * ist in der 19. Woche schwanger.
Ihr halbes Leben schon lebt die 36-jährige Sekretärin an der Seite ihres Partners
und zukünftigen Vaters ihres gemeinsamen Kindes und teilt mit ihm die Höhen
und Tiefen des Alltags. Gemeinsam treiben sie Sport, gingen auf Reisen, haben
einen gemeinsamen Freundeskreis und
eine starke Familienbande im Hintergrund. Kennengelernt haben sie sich kurz
bevor bei Marion in der Leiste ein bösartiger Tumor festgestellt wurde. Nach den
nötigen Bestrahlungen wurde das Paar
erstmals mit der Aussage konfrontiert,
die Chance für eine Schwangerschaft sei
möglicherweise etwas eingeschränkt.
Für die jungen Leute fiel indes keine Welt
zusammen: Sie fühlten sich zu jung, um
eine Familie zu gründen, und die Tragweite einer möglichen Kinderlosigkeit
war noch weit weg. Zudem stand neben
dem Erwachsenwerden mit allem was
dazu gehört Marions Gesundheit im
Mittelpunkt. Alles andere war zweitrangig. «Ich wollte in erster Linie gesund
werden», sagt die werdende Mutter und
betont, dass ihr Partner sie immer und
jederzeit unterstützt habe. Von Anfang
an und in allem, was noch auf sie zukam.
Und es kam einiges: Vor sieben Jahren,
Marion war damals 29 Jahre alt, wurde
bei ihr eine Endometriose diagnostiziert,
was zur operativen Entfernung der ausserhalb der Gebärmutter wachsenden
Gebärmutterschleimhaut-Inseln führte.
Wieder war Marions Gesundheit angeschlagen und erforderte ihre ganze Kraft.
Und wieder stand das Gesund- und nicht
das Schwangerwerden an erster Stelle im
Leben der aktiven jungen Frau. Und das
Reisen: Marion wollte die Welt sehen und
ging mit ihrem Liebsten einige Monate
auf Reisen, genoss die Freiheit der kinderlosen Ungebundenheit und hielt sich
mit ausgewählten Wanderungen fit. Zur
Bekämpfung der Endometriose schluckte
sie die Antibabypille; eine Schwangerschaft war kein Thema. «Wir genossen
unsere Freiheiten und dachten zu diesem
Zeitpunkt nicht an Familienplanung»,
sagt Marion. Das gemeinsame Erleben
und Aktivsein machten einen grossen Teil
ihrer Beziehung aus.
Alleine im Alter
2005 meldete sich die Endometriose in
Marions Körper zurück: Diesmal breitete
sich die Gebärmutter-Schleimhaut Richtung Eierstock aus, welcher – auf der selben Körperseite, wo Marion mit 18 Jahren
infolge des Tumors bestrahlt wurde – entfernt werden musste. Zudem breitete sich
die Endometriose auch im Darm aus, wel-
cher partiell entfernt werden musste: Die
Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, schwanden erneut.
Diese Diagnose setzte dem Paar dann
doch zu. «Zum ersten Mal wurde uns
bewusst, was das für unsere Zukunft
bedeuten könnte. Die Vorstellung bereitete uns Sorgen.» Auch wenn bis dahin
Kinder nie DAS absolute Ziel ihrer Beziehung war, quälte sie beide der Gedanke,
allenfalls ohne Kinder leben und alt werden zu müssen. «Man will wohl dann
etwas unbedingt haben, wenn man weiss,
dass es unmöglich ist.» Obschon sie als
Frau nie das Gefühl hatte, sich primär
über das Muttersein definieren zu müssen und auch seitens Gesellschaft und
Familie keinen Druck spürte. «Manchmal
war es trotzdem bemühend, wenn uns
zum wiederholten Mal gesagt wurde, wir
seien doch schon lange zusammen und
sollten nun endlich eine Familie gründen.
Aber meistens konnten wir offensiv und
10
Verzichten
Prof. Michael von Wolff
Bei der dargestellten Patientin lagen drei Ursachen für den unerfüllten Kinderwunsch vor:
ehrlich kontern, dem Thema die Schwere
und den gut gemeinten Ratschlägen den
Wind aus den Segeln nehmen.» Für das
Paar begann eine schwere Zeit. Marion
schluckte zur Bekämpfung der Endometriose wieder die Antibabypille, und das
Thema Kinderwunsch wurde vorerst
begraben, resp. «plätscherte so dahin».
Bis zum Zeitpunkt x, an den sich Marion,
die ihre biologische Uhr ticken hörte,
heute nicht mehr erinnern kann. «Aufs
Mal war er einfach da, der Wunsch,
das mit dem Kinderkriegen ganz konkret anzugehen.» Im Juni 2009 nahmen
sie mit dem Kinderwunschzentrum der
Universitätsklinik für Frauenheilkunde
am Inselspital Kontakt auf, liessen sich
beraten und alle Möglichkeiten aufzeigen
und wurden damit konfrontiert, statt eine
natürliche Schwangerschaft eine hormonelle Stimulation ins Auge fassen zu
müssen. Marion brach in Tränen aus. Sie
konnte sich trotz aller Sachlichkeit nicht
damit abfinden, dass ihnen der natürliche
Weg zu einem Kind verwehrt bleiben und
sie nur mit einer In-vitro-Fertilisation IVF,
einer künstlichen Befruchtung im Reagenzglas, zu einem Kind kommen sollten.
Erfolg beim dritten Mal
Trotz minimalster Chancen, auf natürlichem Weg schwanger zu werden, glaubte
das Paar in den nächsten Monaten ans
Unmögliche und hielt die Hoffnung bis
zuletzt aufrecht. Sie hofften vergebens;
Marion wurde nicht schwanger, ging
aber mit dem Gedanken schwanger,
der künstlichen Befruchtung nochmals
eine Chance zu geben und meldete sich
im Januar 2010 ein zweites Mal im Kinderwunschzentrum. Hier liessen sich die
zukünftigen Eltern verschiedene Möglichkeiten aufzeigen sowie diverse Varianten
der IVF. Da Marions Eizellenreserven
gering sind, setzte man auf natural IVF
mit minimaler hormoneller Unterstützung. Ohne Erfolg: Der Follikel, der punktiert werden sollte, rutschte jedes Mal ab.
Es folgte ein Monat Pause. Der zweite
Versuch lief im Februar 2010. Diesmal
zerplatzte der Follikel beim Punktieren
und Marions Stimmungslage verschlechterte sich zusehends: Die bange Ungewissheit belastete sie so schwer, dass
sie beim dritten Versuch schon gar nicht
mehr zu hoffen wagte. Diesmal kam die
hormonelle Unterstützung noch stärker
zum Zug – und zahlte sich aus: Die Punktion war erfolgreich. Vergessen waren
die schmerzhaften Punktionen, die Zeit
von Januar bis März, als sie sehr viele
Termine wahrnehmen musste, zu 100 %
arbeitete und ihre Stimmung ständig
schwankte zwischen freudvollem Hoffen
und leidigem Bangen. «Als ich den Telefonanruf erhielt, endlich schwanger zu
sein, glaubte ich im ersten Moment, es
liege eine Verwechslung vor», lacht die
schwangere Marion heute und relativiert
ihre schwere Zeit: Der Verzicht sei für sie
letztlich zeitlich begrenzt gewesen. «Im
Vergleich zu anderen Paaren, die nicht
drei, sondern x-mal hoffen, war unser
Be­mü­hen ein ‹Nasenwasser›.»
(mak)
Eine Bestrahlungsbehandlung wegen eines
Tumors, eine Endometriose und schliesslich
das Alter von 36 Jahren.
Tumore und Krebserkrankungen erfordern
häufig eine Chemo- oder Strahlentherapie,
die die Fruchtbarkeit stark stören oder die
Eierstöcke komplett zerstören können. Aufgrund dessen werden vor Krebsbehandlungen
oft vorbeugend bei Männern Spermien und
inzwischen bei Frauen Eizellen und / oder Eierstockgewebe entnommen und eingefroren,
um später bei einem kompletten Funktionsverlust der Eierstöcke zumindest die Chance
auf eine Schwangerschaft zu erhalten. Weitere
Informationen über diese Verfahren finden
sich auf der Website www.fertiprotekt.ch.
Bei unserer Patientin wurde eine Strahlentherapie durchgeführt, die aber glücklicherweise nur
die Funktion eines Eierstocks reduziert hatte.
Eine vorbeugende Entnahme von Eizellen und
Eierstockgewebe erfolgt nicht, da es diese Verfahren erst seit zwei bis drei Jahren gibt.
Eine Endometriose ist Gebärmutterschleimhaut, die sich ausserhalb der Gebärmutter,
meist im Bauchraum, festsetzt, und dort zu
Schmerzen, Entzündungsreaktionen, Verwachsungen und zu einer Schädigung der Eierstöcke, der Eileiter und anderer Organe wie
dem Darm führen kann. Eine Endometriose
kann nur operativ – wie beschrieben – oder
mit Hilfe von Hormonen behandelt werden.
Da diese Hormone, z.B. die Verhütungspille,
aber gleichzeitig eine Schwangerschaft verhindern, muss dann die Behandlung ausgesetzt
werden. Aufgrund dessen und wegen der
* Name geändert
häufigen gleichzeitigen Schädigung der Eilei-
11
ter, wird meistens eine In Vitro Fertilisation,
IVF, durchgeführt.
Ist der einzige Grund für den ausbleibenden
Kinderwunsch eine leicht verringerte Spermienqualität oder ist kein Geschlechtsverkehr
Als dritte Ursache für den unerfüllten Kinder-
möglich, so wird eine Intrauterine Insemina-
wunsch ist das Alter zu nennen. Ab einem Alter
tion, IUI, durchgeführt. Mit Hilfe von ca. zwei
von 35 Jahren sinkt die Fruchtbarkeit langsam
Ultraschallkontrollen pro Monat wird zunächst
und ab Ende 30 sehr zügig ab. Unsere Patien-
der optimale Zeitpunkt kurz vor dem Eisprung
tin war mit 36 Jahren glücklicherweise noch
ermittelt. Der Mann gibt dann eine Samen-
relativ jung, sodass trotz der anderen Erkran-
probe ab, die aufbereitet und schmerzfrei
kungen die Behandlung zum Erfolg geführt
über die Vagina in die Gebärmutterhöhle inji-
hat. Allerdings ist unsere Patientin auch ein
ziert wird. Die Schwangerschaftschancen mit
gutes Beispiel dafür, dass bis zu einem Eintritt
diesem Verfahren liegen bei 10 bis 15 % pro
einer Schwangerschaft nicht zu lange gewartet
Monat, da eine IUI bei einem eingeschränkten
werden sollte. Zum einen sinkt die Fruchtbar-
Spermiogramm die Schwangerschaftschancen
auch geringer sein. Die Krankenkassen tragen
keit mit dem Alter ab, zum anderen steigt auch
zwar verbessern, aber nicht auf ein natürliches
die Kosten für eine solche Behandlung nicht.
die Wahrscheinlichkeit für Erkrankungen, wie
Niveau heben kann. Diese Kosten für maxi-
Diese liegen bei einer kompletten Behandlung
hier ein Tumor und eine Endometriose, an, die
mal drei dieser Behandlungen werden von den
einschliesslich der teuren Medikamente und
die Fruchtbarkeit herabsetzen können.
Krankenkassen übernommen.
der Verwendung überzähliger, zwischenzeit-
Aufgrund der Endometriose wurde bei unserer
Sind die Eileiter verschlossen, so wird die
Patientin eine IVF als Behandlungsverfahren
Befruchtung ausserhalb des Körpers, die In
ausgewählt. Das Natural Cycle-IVF, bei dem
Vitro Fertilisation (IVF), durchgeführt. Bei der
Ein neues Verfahren der IVF/ICSI verzichtet
keine Hormone gegeben werden müssen, hat
klassischen IVF erfolgt eine Stimulationsbe-
auf die Verwendung der Hormonspritzen.
jedoch nicht funktioniert, was bei Endomet-
handlung mit Spritzen, damit möglichst viele
Diese sogenannte Natural-Cycle-IVF / ICSI
riose-Patientinnen häufiger der Fall ist. Eine
Eibläschen (Follikel) heranwachsen. Die Eizel-
ist sehr schonend und aufgrund der fehlen-
klassische IVF-Behandlung mit einer hormo-
len werden über die Vagina abgesaugt und in
den Medikamente wesentlich preisgünstiger.
nellen Stimulation war dann aber im ersten
eine Kulturschale zu den Spermien gegeben,
Allerdings ist es nicht für alle Paare geeignet,
Versuch erfolgreich.
wo eine natürliche Befruchtung erfolgt.
und es dauert etwas länger bis zum Eintritt
lich eingefrorener, befruchteter Eizellen bei ca.
CHF 8000 bis 10 000.– pro Behandlung.
einer Schwangerschaft. Da nicht immer eine
Behandlungsverfahren bei einem
unerfüllten Kinderwunsch
Ist die Ursache des unerfüllten Kinderwun-
Eizelle gewonnen werden kann, wird nur
sches eine sehr schlechte Spermienqualität,
durchschnittlich bei zwei Dritteln der Behand-
Bei einem unerfüllten Kinderwunsch können
so wird auch eine IVF durchgeführt, aber mit
lungen ein Embryotransfer durchgeführt, der
verschiedene Behandlungen durchgeführt
einem ICSI kombiniert. Bei einer ICSI wird
allerdings dann pro eingesetztem Embryo
werden, deren Wahl sich nach der Ursache der
zunächst genauso wie bei einer normalen
erfolgreicher als eine klassische IVF ist. Da
Kinderlosigkeit richtet. Bei der Beurteilung der
IVF vorgegangen, aber im Labor erfolgt keine
die Natural-Cycle-IVF eine besondere Spezi-
Erfolgschancen ist zu berücksichtigen, dass
natürliche Befruchtung, sondern die Spermien
alisierung des Kinderwunschzentrums erfor-
die biologisch maximal mögliche Schwanger-
werden in die Eizellen gespritzt, d. h. künstlich
dert, wird es in der Schweiz bisher erst in der
schaftsrate bei 30 % pro Zyklus / Monat liegt.
befruchtet. Dieses Verfahren, die Intrazyto-
Universitäts-Frauenklinik in Bern angeboten.
Diese Grenze kann auch durch künstliche
plasmatische Spermieninjektion, ICSI, ist eine
Massnahmen kaum überschritten werden.
Sonderform der IVF.
Liegen – wie bei der dargestellten Patientin –
mehrere Ursachen für einen unerfüllten Kin-
Findet kein regelmässiger Eisprung statt, was
Die Embryonen werden einige Tage nach der
daran zu erkennen ist, dass die Periodenblu-
Befruchtung wie bei der IUI schmerzlos über
gefunden werden, so wird auch eine IVF / ICSI
tung unregelmässig oder gar nicht kommt, so
die Vagina in die Gebärmutterhöhle injiziert.
durchgeführt, da mit diesem Verfahren nahezu
wird eine Stimulationsbehandlung mit Tablet-
derwunsch vor oder kann gar keine Ursache
alle Schritte der Schwangerschaftsentstehung
ten oder Spritzen durchgeführt. Die Patien-
Die Erfolgsraten für eine IVF / ICSI sind schwer
tin spritzt sich über ca. zwei Wochen einmal
mit den anderen genannten Verfahren zu
kontrolliert und optimiert werden können.
täglich und kommt ca. zweimal pro Monat zu
vergleichen. Bei idealen Bedingungen sind
Prof. Michael von Wolff,
einer Ultraschallkontrolle. Die Erfolgschancen
Schwangerschaftsraten pro Behandlung von
Abteilungsleiter Reproduktions­medizin
sind mit einer Schwangerschaftsrate von bis
bis zu 50 % bei der Verwendung aller gewon-
und gynäkologische Endokrinologie
zu 30 % pro Monat sehr hoch. Die Kosten für
nenen Eizellen möglich. Je nach Sterilitätsursa-
maximal zwölf dieser Behandlungen werden
che und mit einem zunehmenden Alter (über
von den Krankenkassen übernommen.
35 – 40 Jahre) können die Erfolgschancen aber
12
Verzichten
Oft ist der Verzicht einfacher
als der massvolle Mittelweg
Schokolode ist und tut gut. Weil sie gut schmeckt und weil sie durch diverse
Inhaltsstoffe einer psychoaktiven Substanz nicht unähnlich ist: Ein Stück schreit,
zwei Stück schreien nach mehr… Gedanken zu Übermass und Verzicht.
In der Schweiz leiden rund ein bis zwei
Prozent der weiblichen Bevölkerungsgruppe zwischen 12 und 30 Jahren an der
klassischen Anorexie nervosa, der Essstörung, bei der trotz permanenten Hungergefühls bewusst auf Essen verzichtet
wird. Warum, hängt von verschiedenen
Faktoren ab.
Heute betrachtet man das Ursachengefüge von Essstörungen individueller
als früher. Begründeten die alten Lehrbücher den Verzicht mit der Ablehnung der weiblichen Identität, einer oft
dominanten Mutter und abwesendem
Vater sowie dem Wunsch, nicht erwachsen zu werden, wurden Gründe für die
Erkrankung in den 1970er- und 1980erJahren in einer sexuellen Traumatisierung gesucht. Zehn, zwanzig Jahre später
kamen die Rollenideale dazu und «mit
schöner Regelmässigkeit biologischgenetische Überlegungen», wie Dr.
Bettina Isenschmid sagt. Die Psychiaterin und Psychotherapeutin betreut am
Inselspital Menschen mit Essstörungen
und ist Chefärztin am KEA, dem Kompetenzzenturm für Essverhaltensstörungen,
Adipositas (Übergewicht) und Metabolismus (Stoffwechselprobleme) am Spital
Zofingen. Da in der Schweiz noch keine
bevölkerungsbezogene Studie zur Häufigkeit von Essproblemen vorliegt, ist man
auf Schätzungen angewiesen. «Rund
ein Fünftel der Frauen in der Schweiz
machen in ihrem Leben eine essgestörte
Phase durch. Doch die eigentlichen Essstörungen, wie man sie früher gekannt
und eingeteilt hat, sind heute nicht mehr
so klar abgrenzbar und machen die Diag-
nose schwerer. Alles ist etwas komplexer
geworden», erklärt Bettina Isenschmid.
Orthorexie nervosa – das «neue»
Krankheitsbild
Susie Orbach, die britische Psychoanalytikerin und Autorin, schreibt seit Jahren
über Essstörungen, Schlankheitswahn
und Körperhass. Die Therapeutin, die
Prinzessin Diana wegen ihrer Bulimie
(Ess-Brechsucht) auf der Couch hatte,
sieht im Diätwahn, der Schönheitschirurgie und dem immensen Druck, den
Körper zu perfektionieren, die nächste
Gesundheitskatastrophe.
Ganz so schlimm sieht es Bettina Isenschmid nicht, stimmt aber zu, dass Essstörungen noch zunehmen werden. Doch
13
während sich die Häufigkeit der klassischen Essstörungen wie Anorexie und
Bulimie nicht stark verändert, nimmt die
Besorgnis um die eigene Gesundheit, den
eigenen Körper zu. «Diese Überbesorgnis
zu Vorgängen im und um den Körper hat
sich in allen Altersgruppen enorm verstärkt», sagt die Oberärztin. Heute würden immer mehr Frauen – vor allem ab 40
– enorm viel Zeit und Energie darauf verwenden, richtig auszusehen, das Richtige
zu essen, das Richtige zu tragen, an den
richtigen Ort in die Ferien zu fahren und
die richtigen Vitamine zu sich zu nehmen.
Familienfrauen würden oft auch ihre
Angehörigen durch ihren Drang zu hypergesunder Ernährung oder mit ihrem über-
«Es ist ganz normal, dass wir uns, wenn wir im Innern
erschüttert und verunsichert sind, nach einer äusserlichen
Bestätigung sehnen.» Bettina Isenschmid
steigerten Fitnesswahn belasten. «Diese
Grenzbereiche und Kombinationen mit
anderen psychischen Störungen wie
süchtiges Trainieren haben zugenommen.
Heute haben auch viele Patientinnen, die
nicht wegen einer Essverhaltensstörung
zu mir in die Sprechstunde kommen, eine
überbesorgte Einstellung zu Verdauung,
Ernährung und Bewegung.»
Hat früher lockeres Joggen gereicht, um
sich gut zu fühlen, wird heute – von der
leistungsidealisierten Gesellschaft weitgehend gefördert und gutgeheissen –
fünf- oder sechsmal die Woche trainiert.
Schönheitsideale, Berufs- und Karriereideale haben in unserer Gesellschaft nicht
nur eine sehr grosse Bedeutung, sie liefern auch eine äussere Bestätigung, wenn
man innerlich etwas vermisst, sich unsicher, ratlos, verwirrt oder ohnmächtig
fühlt. «Es ist ganz normal, dass wir uns,
wenn wir im Innern erschüttert und verunsichert sind, nach einer äusserlichen
Bestätigung sehnen», so die Psychiaterin.
Selbstbestätigung durch
Verzicht
Die psychodynamische Betrachtungsweise der Anorexie eröffnet das Thema
der Selbstbestätigung durch Verzicht: Sich
aus dem Verzicht heraus stark, gestärkt
und bestätigt fühlen. Nach dem Motto:
Ich brauche nicht, was anderen wichtig
ist. Ich stehe über dem, was von anderen
fleischlich und materiell gebraucht wird.
Ich kann mich überwinden, gebe nicht
auf, gehe körperlich ans Limit , kann weiter gehen als die anderen …
Laut Bettina Isenschmid bergen solche
Lebensmodelle ein grosses Potenzial zur
Selbstwertstabilisierung: Sich überwinden, etwas machen, das andere nicht
Fortsetzung Seite 14
Essstörungen
Essstörungen sind besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen,
speziell bei Mädchen und Frauen stark verbreitet. In der Schweiz sind
schätzungsweise 1 – 2 % von einer Anorexia nervosa, also einer Magersucht betroffen, welche sich durch einen BMI < 18,5 kg / m2, eine Körperwahrnehmungsstörung mit starker Angst vor Gewichtszunahme sowie bei
Frauen durch den Ausfall der Menstruationsblutung auszeichnet. 3 – 5 %
leiden an einer Bulimia nervosa, einer Ess-Brech-Sucht, die gekennzeichnet
ist durch regelmässige Essanfälle gefolgt von kompensatorischem Verhalten wie Erbrechen, Einnahme von Abführmitteln oder übersteigerter körperlicher Aktivität. Auch bei stark übergewichtigen Personen mit einem
BMI > 30 kg / m2 sind Störungen des Essverhaltens bei mindestens einem
Drittel mitbeteiligt. Besonders häufig ist die Binge-Eating-Störung, bei der
es zu wiederkehrenden Kontrollverlusten beim Essen jedoch ohne kompensatorisches Verhalten kommt.
In den letzten Jahren haben weitere Krankheitsbilder wie die Orthorexie
– krankhafter Zwang zum Gesund-Essen-sowie Kombinationen mit SportSucht (compulsive exercising) und Substanzmissbrauch oder selbstverletzendem Verhalten und auch weitere Betroffene wie Männer, Sportler und
Frauen über 40 Jahren an Bedeutung gewonnen.
14
Verzichten
Dr. med. Bettina Isenschmid,
M.M.E.
»» Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie FMH, Psychosomatik
SAPPM
»» Oberärztin Universitätspoliklinik für
Endokrinologie, Diabetologie und
Klinische Ernährung am Inselspital
Bern sowie Chefärztin des KEA
– Kompetenzzentrum Essstörungen, Adipositas und Metabolismus
spitalzofingen AG
»» Präsidentin der Fachstelle PEP-Prävention von Essstörungen Praxisnah,
Bern sowie des Schweizerischen
Fachverbandes Adipositas im Kindes- und Jugendalter akj, Zürich.
»» [email protected]
«Genau das schiene mir die Lösung zu sein: das Wieder­erlernen eines massvollen und
wohlwollenden Umgangs mit unseren Gefühlen und Gelüsten.» Bettina Isenschmid
können, nichts mehr oder nur noch ganz
wenig essen, sich aus der Gesellschaft
herausnehmen, um ganz besonderes
zu sein. «Heute geht es oft darum, sich
von der mittelmässigen Allgemeinheit
abzuheben und sich durch den Verzicht –
das können auch Sex oder menschliche
Gesellschaft sein – einzigartig zu fühlen.»
Menschen mit Essstörungen haben oft
eine verzweifelte Sehnsucht nach dem
besonderen Leben, die aus einer Vielzahl
von Gründen nicht adäquat gestillt werden kann.
Exzessiv Sport treiben, auf Essen
verzichten oder masslos essen
Während ein Teil der Bevölkerung sportlich gestählt ist, sich sogar im Übermass
bewegt und sich nur noch super gesund
ernährt, wird ein anderer Teil übergewichtig oder adipös und immer unbeweglicher. Und dieser Teil der Bevölkerung
nimmt auch zu. Zudem leiden viele adipöse Menschen unter Essstörungen, wie
z. B. dem Binge Eating. Binge Eating sind
wiederkehrende Ess-Anfälle, Kontrollverlust beim Essen ohne Erbrechen, nächtli-
ches Essen oder essen als Trost, oft auch
ein extremer Süsshunger im Rahmen
von depressiven Verstimmungen oder
Angststörungen. «Je übergewichtiger
ein Mensch, desto höher der Anteil an
Essstörungen», erklärt die Ärztin heutige
Erkenntnisse. Während Übergewicht in
den USA eher in sozial schlechter gestellten Schichten vorkommt, löst sich hierzulande nach neueren Daten aus den Jahren
2002 und 2004 die These der Klassenfrage eher auf, könnte aber, je nach Entwicklung der Wirtschaftslage, wieder
aktueller werden. Denn Essen ist nach
wie vor der am leichtesten verfügbare
Stimmungsaufheller und Tröster über
alles hinweg: So werden wir still, sind
gestillt, wenn wir den Bauch voll haben.
Essen entspannt, Essen beschäftigt, Essen
hebt unsere Stimmung und verlangt oft
nach mehr. Wer kennt es nicht, ein Stück
Schokolade zu essen und danach umso
mehr Lust darauf zu haben. Das zweite
Stück ruft nach dem dritten, nach dem
vierten, dem… In unserer Schweizer
Schokolade soll es gegen 20 psychoaktive
Substanzen haben, welche die Stimmung
aufhellen, Antrieb und Leistung steigern, uns beruhigen, uns ausgeglichener
machen oder uns besser schlafen lassen.
Ein Stück Schokolade schreit nach mehr,
und die Qual der Wahl liegt bei uns:
nachgeben, geniessen, hemmungslos…
oder total verzichten und sich der Versuchung von Anfang an widersetzen?
Psychodynamisch spräche man hier von
Verdrängung: Lieber ganz verzichten, als
die Spannung aushalten und einen kompetenten Umgang mit unseren Gefühlen
und Gelüsten lernen. «Doch genau das
schiene mir die Lösung zu sein – das Wiedererlernen eines massvollen und wohlwollenden Umgangs damit», so Bettina
Isenschmid. (mak)
15
Shampa Bäriswyl: Regelmässiges Bauchtanzen ohne Schmerzen.
Nicht aufs Bauchtanzen verzichten
In der Poliklinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie findet alle zwei Wochen
eine Sprechstunde für Jugendliche und junge Erwachsene statt. Das interprofessionelle
Behandlungsteam sorgt für eine umfassende Betreuung und Beratung in der Phase des
Erwachsenwerdens.
15 Uhr in der Rheumapoliklinik. Die
21-jährige Shampa Bäriswyl kommt mit
ihrer Mutter in die Sprechstunde. Im
Behandlungsraum warten die Rheumatologin Sabine Adler, die pädiatrische
Rheumatologin Isabel Bolt und die Pflegefachfrau Barbara Helbling. Shampa
Bäriswyl leidet unter einer rheumatischen
Erkrankung, die bei ihr bereits in der
dritten Klasse begonnen hat. Beim Tanzen schmerzte plötzlich das Knie. Man
fand nicht sofort heraus, was ihr fehlte.
Nach vielen Untersuchungen wurde
die rheumatische Erkrankung und eine
Sichelzellanämie festgestellt. Es folgten
immer wieder Krankenhausaufenthalte,
belastende Therapien und eine Zeit der
Ungewissheit. Jetzt mit 21 Jahren sind die
Medikamente gut eingestellt und sie hat
gelernt, mit der Krankheit zu leben. Die
junge Frau sitzt neben ihrer Mutter, die
dem Gespräch aufmerksam folgt. Sabine
Adler fragt nach Problemen und Schmer-
zen. Die junge Patientin erzählt von den
Ferien in Paris. Da hätten ihr, nachdem sie
ein paar Stunden durch die Stadt spaziert
sei, die Beine wehgetan. Sie zeigt strahlend die Tasche, die sie in Paris gekauft
hat. Einkaufen macht müde. Isabel Bolt
will mehr wissen: wie denn diese Schmerzen in den Beinen waren. Die Mutter
der jungen Patientin beschreibt, wie die
Schmerzen schon im klimatisierten TGV
begannen. Umso genauer wird die nachfolgende Untersuchung sein müssen.
Seit drei Jahren geht Shampa Bäriswyl
regelmässig zum Bauchtanzen. Dabei
geht es ihr gut, sie spürt keine Schmerzen. Am Tag vor der Sprechstunde arbeitete sie von 8 bis 14 Uhr in der Küche
des Blindenzentrums. Nach der Arbeit
trainierte sie im Inselfit. Um die Muskeln
stark und beweglich zu erhalten, führt
sie regelmässig die Übungen durch, die
ihr die Physiotherapeutin gezeigt hat. Sie
wird unterstützt und kontrolliert, damit
sie die Übungen richtig ausführt.
Die beiden Ärztinnen kontrollieren jetzt
die Gelenke der Patientin, damit keine
Veränderung unbemerkt bleibt. Sie
besprechen die Medikamente, die sich
Shampa Bäriswyl selber spritzen muss.
Sie ist froh um die Sprechstunde, hier
kann sie sagen, wenn sie Schmerzen hat
und wie es ihr mit den Medikamenten
geht. Der vertraute Umgang mit Kinderund Erwachsenenmedizinern erlaubt es
ihr, auch Fragen zu stellen, die sie ganz
persönlich als junge Frau mit einer chronischen Krankheit auf dem Weg zum
Erwachsenwerden beschäftigen.
16 Uhr. Ein grosser, junger Mann wartet
im Empfang der Rheumapoliklinik, bis
die Besprechung des Behandlungsteams
fertig ist. Dann wird bei ihm die Jahreskontrolle durchgeführt. Er sieht gesund
16
Verzichten
Adrian Scheidegger
Seit acht Jahren keine Probleme mehr: Adrian Scheidegger
aus. Aber Adrian Scheidegger hat eine
rheumatische Erkrankung seit er viereinhalbjährig ist. Früher ging er in die Sprechstunde der pädiatrischen Rheumatologie
im Kinderspital. «Bis i ds gross worde bi»,
sagt er, seither komme er einmal jährlich
in die Transitionssprechstunde. Er kann
sich noch gut daran erinnern, wie es war,
als die Krankheit ausbrach. Damals, als
10 Jähriger, konnte er sich kaum noch
bewegen. Auch die Schmerzen hat er nicht
vergessen. Wenn der heute 20 Jährige
lachend berichtet, dass er seit acht Jahren keine Probleme mehr habe, weiss er,
wovon er spricht. Er ist froh, zur Kontrolluntersuchung in die Spezialsprechstunde
zu kommen. Hier kenne man sich aus und
er weiss, dass «die Krankheit vielleicht
einmal wiederkommt». Angst davor hat er
aber nicht. Schliesslich hat die Behandlung
ja schon einmal gut geholfen.
Nach der Sprechstunde ist er froh, dass
im Moment alles im Lot ist. Er verabschiedet sich und nimmt den nächsten Zug
zurück in den Oberaargau.
Das Behandlungsteam
So wie Shampa Bäriswyl und Adrian
Scheidegger geht es nicht wenigen
Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Wenn die rheumatische Krankheit bei
Kindern diagnostiziert wird, findet die
Behandlung im Kinderspital statt. Kommt
dann die Zeit des Erwachsenwerdens,
die schon für gesunde Jugendliche nicht
immer einfach ist, müssen sie auch noch
den Wechsel in die Erwachsenenmedizin
verdauen. Dass dieser Wechsel meistens nicht funktioniert, ist international
zidiv vorprogrammiert, und im erneuten
Krankheitsfall steht dann kein kompetenter Ansprechpartner zur Verfügung: die
Kinderärzte sind oft nicht mehr zuständig, der Erwachsenenmediziner ist häufig noch nicht zuständig oder fühlt sich
überfordert. Um diesen medizinischen
Übergang optimal zu gestalten, führen
Kinder- und Erwachsenenmedizinerinnen
«Am meisten gefährdet sind paradoxerweise diejenigen
Patientinnen und Patienten mit einer geringen Krankheitsaktivität, bei denen sich auf den ersten Blick keine dringende Notwendigkeit einer weiteren medizinischen Versorgung ergibt.»
bekannt: Rund 50 % der Jugendlichen
mit rheumatischen Erkrankungen gehen
auf dem Weg in die Erwachsenenmedizin
«verloren» und sind somit nicht oder nur
unzureichend medizinisch betreut.
Am meisten gefährdet sind paradoxerweise diejenigen Patientinnen und
Patienten mit einer geringen Krankheitsaktivität, bei denen sich auf den ersten
Blick keine dringende Notwendigkeit
einer weiteren medizinischen Versorgung
ergibt. Häufig ist jedoch ein Krankheitsre-
gemeinsam die sogenannte Transitionssprechstunde der Klinik für Rheumatologie durch. Diese war 2008 zunächst als
Pilotprojekt begonnen worden. Nachdem immer mehr junge Patientinnen und
Patienten umfangreich und kompetent
betreut wurden, ist Ende 2009 aus dem
Pilotprojekt eine anerkannte, feste Einrichtung entstanden.
Für die altersspezifische Betreuung steht
ein Behandlungsteam zur Verfügung.
Bestehend aus Monika Plüss, Physio-
17
Reibungslose und situationsgerechte Hilfestellung: das Behandlungsteam trifft sich alle zwei Wochen zum Informationsaustausch.
therapeutin; Franziska Heigl, Ergotherapeutin; Tom Friedli, Sozialarbeiter; Erica
Desch, Psychologin; Barbara Helbling,
Pflegefachfrau; Dr. Isabel Bolt, Kinderrheumatologin; Dr. Sabine Adler, Erwachsenenrheumatologin und Dr. Frauke
Förger für das Spezialgebiet Rheuma und
Schwangerschaft. Rund 150 Patienten
im Alter von 16 bis 24 Jahren mit rheumatischen und anderen autoimmunen
Erkrankungen wie Lupus erythematodes,
juvenile Dermatomyositis und Sklerodermie werden hier betreut. Das Behandlungsteam trifft sich zweiwöchentlich,
meist im Anschluss an diese Sprechstunde
zur Besprechung. Der Informationsaustausch ist notwendig, um abzuklären,
für welche/n Patientin /Patienten gerade
welche Kompetenzperson am meisten
gefragt ist. So kann eine reibungslose und
situationsgerechte Hilfestellung gewährleistet werden. Kinder- und Erwachsenenrheumatologen sind hierbei zuständig
für eine optimale Krankheitskontrolle.
Aufgrund der unterschiedlichen Verläufe
dieser Erkrankungen bei Jugendlichen
im Vergleich zu Erwachsenen ist der
gegenseitige fachliche Austausch unabdingbar. Im Rahmen der Untersuchung
liegt ein Schwerpunkt auf der Evaluation
der Gelenkfunktion im Hinblick auf eine
entzündliche Krankheitsaktivität. Gegebenenfalls benötigt es sonographische
Untersuchungen und Gelenkpunktionen. Oft sind Laboruntersuchungen notwendig, um die Funktion der beteiligten
Organe zu kontrollieren und die Medikation entsprechend zu variieren.
Die Pflegefachfrau evaluiert medizinische Begleitprobleme, gibt Unterstützung u. a. bei Fragen zur Medikation und
ist primäre, persönliche Ansprechpartnerin. Der Sozialarbeiter begleitet junge
Patientinnen und Patienten bei sozialen,
schulischen und beruflichen Problemen.
Dabei informiert er Unterrichts- und
Lehrpersonal, organisiert und moderiert
Rundtischgespräche mit Ausbildern,
Eltern, Patientinnen / Patienten und ärztlichem Personal. Er klärt Sozialversicherungsfragen und Kostengutsprachen für
Hilfsmittel ab. Die Ergotherapeutin prüft
Handlungsfähigkeit, Geschicklichkeit und
zeigt Gelenkschutzmöglichkeiten auf.
Dabei wird grossen Wert auf den Umgang
mit der Krankheit auch in den Freizeitaktivitäten gelegt. Dadurch kann teilweise
spielerisch eine Körperbeweglichkeit
trotz eventueller Funktionseinbussen
eingeübt werden. Die Physiotherapeutin
ist oft monatelange, enge Begleiterin auf
dem Weg zur Wiedererlangung und Aufrechterhaltung von Gelenk- und Muskelfunktion. Sie überwacht die eingeleitete
Therapie und korrigiert nötigenfalls deren
Art und Umfang. Die Psychologin vermittelt weitreichende Kompetenzen im Hinblick auf den Umgang mit der Krankheit,
ein Coaching in schwierigen Situationen
und Stressmanagement. Darüberhinaus begleitet sie die Patientinnen und
Patienten bei Ängsten in Bezug auf die
Berufswahl, hilft bei der Entwicklung von
Fähigkeiten zum Aufbauen eines sozialen
Netzes trotz chronischer Krankheit und
begleitet den Prozess der Ablösung auf
dem Weg zum Erwachsenendasein.
Gemeinsam organisiert das Behandlungsteam am 4. November ab 18.30 Uhr
zum ersten Mal einen Informations- und
Spassabend. «Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen fühlen sich manchmal
sehr alleine mit ihrer Krankheit, so können sie Kontakt zu anderen aufnehmen
und erhalten gleichzeitig Informationen»,
ist die an den Sprechstunden anwesende
Pflegefachfrau Barbara Helbling überzeugt.
(RS)
18
Herbstforum
Den Mitarbeitenden Sorge
tragen – jetzt erst recht
Der wirtschaftliche Druck hat allgemein zugenommen, der Wind ist rauer geworden
und vielen Mitarbeitenden bläst er heftiger um die Ohren. – Die Personalberaterinnen
des Inselspitals, Sylvia Pürro und Ilana Ganzfried, über die andere Seite des Verzichts.
Von Januar bis Juni 2010 suchten 345
Personen die Personalberatung des Inselspitals auf. Fast gleich viele wie im ganzen
letzten Jahr haben sich aufgrund persönlicher oder arbeitsplatzbezogener Fragen an
die Sozialberatung für Mitarbeitende des
Spitals gewandt. Davon baten 22 Prozent
um Rat bei Konflikten oder Pro­ble­men am
Arbeitsplatz. Laut Sylvia Pürro klagen Mitarbeitende vermehrt über einen raueren
Umgangston und mang­elnde Wertschätzung. «Wegen der Ein­führung der Fallpauschalen und der Um­setzung der neuen
Spitalfinanzierung muss gespart werden.
Dies kriegen u.a. auch die Angestellten
zu spüren, denn die Belastung nimmt zu.
Nicht selten wird der Druck, dem auch
Vorgesetzte ausgeliefert sind, ungefiltert
nach unten weitergegeben.» Vorgesetzte
Personen, so die Personalberaterin weiter,
würden heute eher als früher aus einer
wohl ohnmächtigen Situation heraus Sätze
äussern wie: «Wenn es Ihnen nicht mehr
passt, können Sie gehen.» Solche Aussagen sind wenig förderlich und schaden nur
dem Image eines sozialen Arbeitgebers,
meint die Personalberaterin.
Die Mitarbeitenden als
höchstes Gut
In grossen Unternehmen wie dem Inselspital Bern gibt es immer Menschen, die
aufgrund verschiedenster Problemlagen
den Dienst der Personalberatung aufsuchen und Unterstützung und Beratung für
ihr Anliegen benötigen. Doch auch wenn
diese Mitarbeitenden zu einer Minderheit
gehören, ist laut der Personalberatung
die Stimmung im Haus angespannter als
bisher. Ilana Ganzfried gibt zu bedenken,
dass die Angst um den Arbeitsplatz und
«Nicht nur den einzelnen Baum, sondern den ganzen Wald sehen. – Die Personalberaterinnen
Ilana Ganzfried (links) und Sylvia Pürro.
die Unsicherheit über die Zukunft in den
Reihen des Personals merklich zugenommen hat. «Dies bestätigen uns vor allem
Personen ohne Berufsausbildung. Beim
Pflegepersonal und besonders bei älteren
Mitarbeitenden äussert sich die wachsende Arbeitsbelastung als demotivierend
und zum Teil auch als krankmachend, sei
dies psychisch oder physisch.
«Ein Baum der fällt,
macht mehr Lärm,
als ein Wald, der wächst.»
(alter tibetanischer Spruch)
«Mit diesem Zitat meint der deutsche
Physiker Hans-Peter Dürr, dass unsere
Wahrnehmung von «fallenden Bäumen»
dominiert wird. Von aktuellen, bedrohlichen, negativen Ereignissen», so Sylvia
Pürro. «Wir haben uns dieses Jahr im Rahmen des Herbstforums für zwei Veranstaltungen entschieden (siehe Kasten), die
beitragen sollen, den Blickwinkel etwas
zu verschieben. Vielleicht hilft dies auch
mit, unsere Wahrnehmung vom einzelnen
Baum auf den ganzen Wald zu lenken. Die
Insel besteht aus den Menschen, die hier
arbeiten, die hier Verantwortung übernehmen», so die beiden Personalberaterinnen. «Wie miteinander umgegangen
wird in einem härter werdenden Umfeld,
hängt von jedem einzelnen von uns ab.
Dass besonders Vorgesetzte den ‹wachsenden Wald›, d.h. die grosse Anzahl engagierter Mitarbeitenden nicht aus den
Augen verlieren, kann nur Anliegen aller
sein.» (mak)
Herbstforum
Mobbing – ein Modewort?
20. Oktober 2010, 14.00 – 16.00 Uhr,
Polikliniktrakt 2, D 517
Lachen, auch wenn es ernst ist. Humor
als Qualität im Arbeitsalltag
28. Oktober 2010, 14.30 – 16.30 Uhr,
Polikliniktrakt 2, D 517
Anmeldung: www.insel.ch/bildung.html,
unter Weiterbildungsprogramm, Kommunikation und Zusammenarbeit
Kolumne
Der urbane Zivilisations-Verzichter
Eigentlich haben die meisten von uns so
ziemlich alles was sie brauchen. Eigentlich geht es uns ziemlich gut. Ich meine
uns in Zentraleuropa, und ich spreche
von materiellen Gütern: Neuer tragbarer Computer, Auto, Haus, Wohnung,
Urlaubsziele, Lebensversicherung, Kleidung für alle Anlässe, iPhone und vielleicht eine RayBan-Sonnenbrille. Ich
rede nicht von Gesundheit oder sonstigen tragischen Lebensrückschlägen, die
man nicht beeinflussen kann, sondern
von dem, was wir uns leisten können
wie Dienstleistungen oder die Art von
Sachen, die Samstagmorgen über Ladentische wandern oder die Sachen, die wir
im Internet bestellen – hektische Shopping-Geselligkeit. Und überall finden wir
etwas zu essen. Permanente Wahlmöglichkeiten, permanente Verlockungen
und Versuchungen, permanenter Stress.
Ob wir uns darüber bewusst sind oder
nicht; wir müssen uns ständig entscheiden: Noch eine DVD? Noch eine CD?
Oh, ein neues Buch? Welch eine schöne
Bluse? Jetzt vielleicht ein Bier? Eine Pizzaschnitte? Oder lieber was Gesundes?
Fazit: Die moderne urbane Zivilisationslandschaft ist für deren Bewohner
durch permanentes Verzichten-Können
geprägt. Verzichten-Können ist die neue
Conditio Humana, ein wichtiges Charakteristikum der urbanen Rasse. Wer nicht
verzichten kann, der scheitert; Kreditkarte überzogen, gesundheitliche Probleme, gesellschaftliche Stigmatisierung.
Absurd in sich. Wir haben alles, und müssen uns ständig beweisen, dass wir es
eigentlich gar nicht brauchen. Wir müssen ständig mit uns selbst aushandeln,
ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist, dies
oder das zu kaufen oder dies oder das
zu essen. Oder lieber darauf verzichten?
«Wir haben doch heute Mittag schon so
ausgiebig gegessen.» «Wir waren gestern
Abend schon im Kino.» «Heute lieber
Oper?» «Noch ein Glas Sekt?» – Konsumgesellschaft.
aber bitte 100 Gramm mehr.»«Das will
ich nicht.» Der urbane Zivilisations-Verzichter denkt primär individuell, er (oder
sie) will verzichten können. Die Wahl zum
Verzicht, das ist die neue Besonnenheit,
der Höhepunkt der kulturellen Evolution.
Am Verzicht erkennt man, ob es jemand
zu etwas gebracht hat. Was aber, wenn
der Verzicht von aussen auferlegt wird?
Was, wenn es plötzlich heisst: «Wir müssen wieder sparen.» «Wir müssen uns
einschränken.» «Wir haben nicht mehr
für alle alles» – dann plötzlich wird der
massvolle und besonnene ZivilisationsVerzichter wieder ganz nervös und will
doch wieder alles haben. Er will ja freiwillig verzichten, er will nicht zum Verzichten gezwungen werden. Vielleicht sind
Solidaritätsdenken und kulturelle Evolution doch noch nicht abgeschlossen?
Dr. Rouven Porz, Leiter Ethikstelle
Klar, das macht auch Spass. Man will sich
ja etwas leisten können. Die Qual der
Wahl. Und so schwer sind die Entscheidungen nun auch nicht. Wir sind es doch
alle gewöhnt: «Das will ich.» «Davon
19
20
Hobby
Martin Stucki: Pflegeassistent im
Notfallzentrum und Maler
Martin Stucki: Mit Block, Bleistift und Farben unterwegs | Gemälde «Jungfrau mit Silberhorn»
«Eigenständige Charakterformen haben
mich schon immer gefesselt. Als Kind faszinierte mich das Berner Münster. Heute
sind es markante Berge wie Eiger, Mönch
und Jungfrau oder Blüemlisalp. Ich suche
den besten Platz aus und zeichne die
Berge. Mit Block, Bleistift und Farben bin
ich jeweils unterwegs. Der erste Entwurf
entsteht, Notizen zu Farbnuancen werden gemacht. Hilfsmittel wie Fotos brauche ich keine, das ist Ehrensache.
Zu Hause wird dann das begonnene Werk
mit Ölkreide und anderem bearbeitet bis
ich zufrieden bin. Ich habe schon Bilder
ausgestellt. Beim Betrachten der «Jungfrau mit Silberhorn» stellte die stellvertretende Leiterin Chirurgie im Notfall Dr.
Monika Brodmann Maeder fest: «Damit
es klar ist: Von Kunst verstehe ich wenig.
Wenn ich aber das Bild ansehe, so kommen Erinnerungen hoch: An die Bergtouren auf die Jungfrau, an die Farben in
Gletscherpalten, an Fönstimmungen im
Berner Oberland. Mir gefällt, was Martin Stucki mit dem Pinsel erschafft. Und
es ist schön zu sehen, wie vielseitig einer
meiner Arbeitskollegen im Notfallzentrum ist.»
Inspiriert wurde ich durch Bilder des
1985 verstorbenen Edmund Wunderlich.
Seine Bilder zeigen unverwechselbare,
meist schroffe Berglandschaften. Auch
die Alpenlandschaftsbilder von Ferdinand
Hodler gefallen mir gut.
Oft bin ich zu Fuss unterwegs in den Bergen oder mache eine Motorradtour. Da
entdecke ich Berge, die ich malen will.
Später suche ich den ungestörtesten
Standort aus, von wo aus ich die schönste
Perspektive habe. Ungestört kann ich
mich am besten auf die Arbeit konzentrieren. So kann ich die Schönheit der
Landschaft zeichnen und experimentie-
ren. Mit der Reduktion aufs Wesentliche
gebe ich ihr einen persönlichen Anstrich.
Als Kind habe ich schon viel gezeichnet.
Beim Erstellen eines Skizzenbuches in
meiner ersten Ausbildung als Hochbauzeichner spürte ich die Leidenschaft wieder. In einem Kurs für wissenschaftliches
Zeichnen lernte ich dann die Techniken
und zeichnete Tiere und Pflanzen. Heute
zeichne ich lieber Berge und Landschaften, dabei kann ich viel mehr experimentieren. Ein paar Ziele habe ich noch vor
mir, so zum Beispiel die beiden Walliser
4000er Monte Rosa und Grand Combin.
Sie zu besteigen, reizt mich nicht, ich will
sie malen.»
(RS)
Personelles
Neuer Direktor und Chefarzt der Klinik und
Poliklinik für Allgemeine Innere Medizin
Als Nachfolger von Ulrich Bürgi hat der
Regierungsrat Drahomir Aujesky auf den
1. September zum ordentlichen Professor
für Allgemeine Innere Medizin gewählt. Vom
Verwaltungsrat des Inselspitals wurde er ausserdem zum Direktor und Chefarzt der Klinik
und Poliklinik für Allgemeine Innere Medizin bestimmt.
Drahomir Aujesky (43) ist im Kanton Thurgau aufgewachsen
und hat an den Universitäten Fribourg und Zürich Medizin studiert. Nach der Promotion im Jahr 1992 arbeitete er zunächst
als Assistenzarzt an diversen Medizinischen Kliniken der Suisse
Romande und der Deutschschweiz. Seine Fachausbildung FMH
Innere Medizin hat er 1999 am Universitätsspital Zürich abgeschlossen. Zwischen 2000 und 2002 war Aujesky als Oberarzt
an der Klinik für Innere Medizin am Universitätsspital Lausanne
tätig. Nachher folgten Forschungsaufenthalte an den Universitäten von Calgary (Kanada) und Pittsburgh (USA), wo er einen
Titel als Master of Science in klinischer Forschung erworben hat.
Nach seiner Rückkehr 2005 wirkte Aujesky als Leitender Arzt
an der Klinik für Innere Medizin am Universitätsspital Lausanne
und habilitierte sich 2006. Im Jahr 2009 wurde er zum Chefarzt
der Klinik für Innere Medizin am Universitätsspital Lausanne und
Professor (professeur associé) der Universität Lausanne gewählt.
Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit stehen patientenorientierte klinische Forschung im Bereich der Allgemeinen Inneren
Medizin, und speziell der venösen Thromboembolie. Seine Forschungsprojekte werden vom Schweizerischen Nationalfonds
und vom U.S. National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI)
der National Institutes of Health (NIH) unterstützt.
Geburten zwischen dem 1.3.2010 und dem 31.7.2010
Nachtrag:
Thurnheer Christine
Adolf Roland
Aeberhard Sandra
Aliji-Saiti Afrdita
Aliu-Sakiri Sekibe
Andrey Silvia
Arenz Stephan
Arenz Tina
Arn Isabelle
Balmer Yves
Baumann Karin
Baumeyer Lötscher
Caroline
Baumgartner Annelies
Baumgartner Reto
Baumhöfer Inga
Bertschi Mélanie
Beyeler Angela
Emma Lou
Noée
Loana
Ema
Izer
Chantal Manuela
Mona
Mona
Silvan
Sophie Aline
Sascha
Marco
10.12.2009
26.06.2010
05.05.2010
14.07.2010
30.05.2010
14.04.2010
24.04.2010
24.04.2010
31.05.2010
12.03.2010
09.06.2010
03.03.2010
Oona Emilia
Enea Elia
Ben
Sophie Lou
Paulin
07.04.2010
30.05.2010
07.04.2010
25.05.2010
23.04.2010
Beyeler Franziska
Bieri Andreas
Bischoff Seraina
Böhler Dietlind
Böhler Thomas
Bozaci Silvia
Broder Heike
Bucher Franziska
Bucher Oliver
Bucher-Ottiger Yvette
Barbara
Burkhard Mutti Nicole
Christe Andreas
Clausen Johann
Crego Alexis
Dhayat Nasser
Dietrich Daniela
Doumbia Morisara
Dubouloz Eugster Priscilla
Leo
Aaron Mattia
Jon Flurin
Elena
Elena
Alina
Noam Elias
Malik
Nuria Pascale
Nuria Pascale
28.05.2010
15.07.2010
19.03.2010
07.05.2010
07.05.2010
06.04.2010
18.06.2010
23.07.2010
23.06.2010
23.06.2010
Jael Simona
Sophie Lynn
Nemo Enea
Niko Martin
Amin Nasser
Lina Maelle
Malik
Sophie Alice
17.06.2010
22.07.2010
06.04.2010
20.04.2010
14.05.2010
28.04.2010
23.07.2010
17.03.2010
21
22
Personelles
Dula Milosevic Marina
Dünser Martin
Eggert Steinmann
Antonya
Erni Dominique
Erni Judith
Eschler Ruth
Eugster Roland
Fankhauser Sabrina
Flückiger Andrea
Fuchs Liliane
Ghielmetti Ana
Gillmann Maurer Nathalie
Giraud-Flück
Marie-Noelle N.
Gralla Jan
Gutjahr Oliver
Gutkowski Brigitte
Györgyné Angyalics
Friderika
Gyseler Karin
Haueter Müller
Anna-Barbara
Haug Matthias
Heiber Rahel
Hofstetter-Knecht
Claudia Michèle
Imhof-Walker Erika
Infanger Beatrice
Inglin Roman
Jäger Jasmin
Jau-Gehr Regula Simone
Jenni Hansjörg
Joeris Alexander
Joeris Irene
Joho Maier Esther
Kabok Marika
Kaltenrieder Mirjam
Kämpf Matthias
Kempter Mirco
Kempter-Stiefel Caroline
Kipfer-Balmer Jeannine
Klenk Joachim
Klenk Laurence
Knecht Claudia
Kneubühler Erika
Kocher Andrea
König Rührnschopf
Annyett
Kull-Bühler Esther Maria
Lauber-Gerber Nicole
Lendi Valérie Seraina
Leuenberger Cornelia
Lindner Rüdt Katrin
Alexander
Maria Sidonie
Hanna-Lena
19.03.2010
27.04.2010
16.07.2010
Juliette Sophia
Juliette Sophia
Lucien
Philemon
Sophie Alice
Noel
Mato Dimitri
Lea
Cean Luka
Elena Marie
Alicia Jade
22.07.2010
22.07.2010
20.05.2010
17.03.2010
23.04.2010
01.03.2010
08.03.2010
26.05.2010
15.06.2010
21.04.2010
Fabian
Anouk
Kai Lucas
Làzàr
04.05.2010
16.03.2010
01.07.2010
15.04.2010
Florian
Lorenz
02.06.2010
07.05.2010
Benjamin Samuel
Gabriel
Severin Elias
16.03.2010
11.03.2010
08.06.2010
Anna Lea
Juna
Nora Tanit
Emelia Samira
Janosch Alfred
Ella
Hannah Sophie
Hannah Sophie
Maliya Naya
Leo Alexander
Fabio Malvin
Jonas
Liam You-Wei
Liam You-Wei
Jari Fynn
Jonas Lorin
Jonas Lorin
Delia
Florine
Anina
Aline Vivianne
09.06.2010
24.03.2010
01.03.2010
25.03.2010
11.03.2010
07.04.2010
22.06.2010
22.06.2010
08.04.2010
14.03.2010
30.03.2010
10.04.2010
14.04.2010
14.04.2010
23.03.2010
09.04.2010
09.04.2010
09.07.2010
29.05.2010
22.03.2010
12.04.2010
Caleb Hiskija
Yara Maiba
Mattis Andrin
Ava
Anna Zoë
04.06.2010
24.05.2010
03.04.2010
06.05.2010
24.07.2010
Ludwig Peter
Mast-Beyeler Monika
Maurer Karin
Meierhofer Anita
Meierhofer Simon
Memisi Suzana
Meyer Schöniger Katrin
Moser Irene
Muggli Markus
Mutti Dominik
Nussbaum Yvonne
Pirker Annabarbara
Pirker Matthias
Popadic Mirsada
Reber Rea
Renfer Zsuzsanna
Rojas Alfaro Dania
Röllin Galliker Katja
Röthlisberger Christine
Röthlisberger Marcel
Rubi-Rhyner Annette
Rytz Helena
Schärrer Brigitte
Schmid Patrick
Schmutz-Moser Barbara
Schneiter Thomas
Senn Rahel
Springe Dirk
Springe Stefanie
Stalder Claudia
Steiger Daniel
Stettler Christoph
Stettler Esther
Stöckli-Meisser Karin
Studer Franziska
Studer Ueli
Tannast Moritz
Teuscher-Sick Patricia
Thaci Ferat
Thamrin Cindy
Trelle Sven
Vogel Kerstin
Wahler Oliver
Wahler Saskia
Wasem-Zaugg Andrea
Nora
Weibel Tania
Weidner Jan
Wirz Sebastian
Wyssmüller Nicole
Zbinden-Widmer Franca
Zuber Sibylle
Marai Chanel
Lukas
Yael
Fabian
Fabian
Leoran
Sofie Lynn
Lisa
Emilie Claire
Jael Simona
Alina
Vinzenz Paul
Vinzenz Paul
Ksenia
Ina Lou
Yasmin
Sandrine
Olivia
Lisa Malin
Elia Gabriel
Elia Gabriel
Lukas Enea
Levin
Balthasar
Alessia
Celina
Emelie
Olivia
Lara
Lara
Livio Urs
Elias
Sophie Anne
Annina
Nico
Lina Sophie
Yaron
Sebastian
Lukas
Elli Louise
Hagji
Eleanor
Hanna Amelie
Julia Michelle
Tom Aurel
Tom Aurel
Noa Jann
Gian Fabio
Jael
Nicola
Anouk
Lynn
Linus Aurelius
Den Eltern herzliche Gratulation.
05.06.2010
12.04.2010
28.07.2010
13.06.2010
13.06.2010
04.05.2010
27.03.2010
10.04.2010
28.04.2010
17.06.2010
29.05.2010
14.06.2010
14.06.2010
10.04.2010
03.07.2010
18.05.2010
23.03.2010
08.06.2010
05.05.2010
05.05.2010
10.07.2010
16.03.2010
11.07.2010
08.03.2010
13.06.2010
14.05.2010
28.03.2010
08.04.2010
08.04.2010
07.07.2010
05.04.2010
28.05.2010
02.06.2010
09.03.2010
22.06.2010
20.04.2010
31.03.2010
09.04.2010
30.03.2010
27.06.2010
27.03.2010
13.04.2010
26.04.2010
26.04.2010
08.07.2010
20.04.2010
03.05.2010
27.06.2010
30.04.2010
25.05.2010
06.05.2010
Personelles
Auszeichnungen
tionsfaktor CCAAT/enhancer binding
Protein-alpha (CEBPA) elementar. Seine
Hauptfunktion ist die Differenzierung
myeloischer Vorläuferzellen in Granulozyten.
Ausserordentlicher
Professor
für Kardiologie
Die Arbeiten wurden intern in der HNO-Klinik geleitet von Prof. Dr. Martin Kompis,
Leiter Audiologie.
100 000 Franken
für Spitzenforschung
An der Jahresversammlung der Schweizerischen Gesellschaft für Hämatologie
wurde Dr. med. Thomas Pabst, Professor für Medizinische Onkologie am
Inselspital, mit dem Hematological Malignancies Award 2010 ausgezeichnet.
Die fünfköpfige Preisjury unter Leitung
von Professor Andreas Tobler würdigte
damit eine herausragende Studie über die
genetischen Ursachen der akuten myeloischen Leukämie (AML). Das von Bristol-Myers Squibb gestiftete Preisgeld in
Höhe von 100 0 00 Franken soll Schweizer Spitzenforschung auf dem Gebiet der
Hämato-Onkologie fördern.
AML und CEBPA
Die AML, die etwa 80 Prozent aller akuten Leukämien bei Erwachsenen umfasst,
ist eine seltene sporadische Erkrankung
mit einer Inzidenz von etwa drei Neuerkrankungen/100 0 00 Einwohner im Jahr.
Mit Ausnahme der familiären AML liegt
das mediane Alter bei Diagnosestellung
erst bei 63 Jahren. Eine AML ist durch
die Blockade der myeloischen Differenzierung gekennzeichnet, bei der aus
einer Vorläuferzelle ein maligner Klon
mit erhaltener Selbsterneuerungs- und
Proliferationskapazität entsteht. In deren
Folge kommt es zu einer teils massiven
Vermehrung unreifer Vorstufen der Myelopoese im Knochenmark und oft auch
im Blut (Leukozytose). Für die Steuerung
der normalen myeloischen Differenzierung (Hämatopoese) ist der Transkrip-
Für die an der Medizinischen Fakultät neu
geschaffene ausserordentliche Professur
für Kardiologie hat die Universitätsleitung
Christian Seiler gewählt. Er hat seine
Stelle am 1. August angetreten. Christian
Seiler (53) ist in Chur aufgewachsen und
hat nach einer Ausbildung zum Vermessungstechniker an der Universität Bern
Medizin studiert.
Nach der Promotion im Jahr 1985 arbeitete er an verschiedenen Schweizer Spitälern in den Bereichen Psychiatrie, Innere
Medizin und Kardiologie. Zudem verbrachte er einen Forschungsaufenthalt an
der University of Texas in Houston (USA).
Anschliessend wechselte Seiler ans Berner Inselspital, wo er sich 1997 in Innerer
Medizin habilitierte.
Im Jahr 2000 wurde er an der Universität
Bern zum Titularprofessor, 2005 zum assoziierten Professor ernannt. Seit 2004 ist er
stellvertretender Chefarzt der Universitätsklinik für Kardiologie des Inselspitals.
Im Zentrum seiner Forschungstätigkeit
stehen biophysikalische Untersuchungen
zur Funktion des Herzens und zu dessen Blutversorgung sowie quantitative
Aspekte der Echokardiografie.
23
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und Babywaagen
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Personelles
Jubiläen
August 2010
40 Jahre
Zbinden Alfred
Betriebselektriker
Direktion Betrieb
35 Jahre
Schweizer Denise
dipl. Pflegefachfrau
Universitäres Notfallzentrum
Schinke Karin
Fachfrau für MTRA
Universitätsklinik für
Nuklearmedizin
Tschanz Andrea
Pflegeassistentin SRK
Uni­versitätsklinik für Medizinische Onkologie
40 Jahre
Kleiner-Hangarter Kathrin
dipl. Pflegefachfrau
Universitätsklinik für
Frauenheilkunde
Holzer Julia
Pflegerin PKP
Universitätsklinik für
Augenheilkunde
Meisterhans-Wegmüller
Dominique
Hebamme
Universitätsklinik für
Frauenheilkunde
35 Jahre
Pfister Marylen
Medizinische Sekretärin
«Universitätsinstitut für
Diagnostische und Interven­
tionelle Neuroradiologie»
Kessler Cécile
Pflegeexpertin
Universitätsklinik für Urologie
Possidente Del Monte
Gaetano
Mitarbeiter Hauswirtschaft
Direktion Betrieb
Willener Rita
Pflegeexpertin Universitäts­
klinik für Urologie
Bartlome Bruno
Disponent Transportdienst
Direktion Betrieb
Zollinger-Stämpfli
Elsbeth dipl. Pflegefachfrau
Universitätsklinik für Frauenheilkunde
30 Jahre
25 Jahre
Caeiro-Sanchez Carmen
Mitarbeiterin Hauswirtschaft
Direktion Betrieb
Augsburger Sandra Ursula
dipl. BMA HF
Universitätsinstitut für
Immunologie
Persello Katharina
HR-Verantwortliche
«Fachteam Universitäts­
klinik für Allgemeine Innere
Medizin»
Suter Margrit Ida
Leiterin Ausbildung FaGe
Direktion Pflege / MTT
September 2010
25 Jahre
20 Jahre
Hagi Liselotte
dipl. Pflegefachfrau
Departement Herz
und Gefässe
Radnic Slavka
Bereichsleiterin DPMTT
Direktion Pflege / MTT
Prof. Dr. Tobler Andreas
Ärztlicher Direktor/Chefarzt
Ärztliche Direktion
20 Jahre
Aegerter Pascale
Sachbearbeiterin
Direktion Dienste
Hubacher Daniel
Sachbearbeiter Support
Direktion Betrieb
Meyer Dora
Mitarbeiterin Küche
Direktion Betrieb
Catani Margrit
Klinische Spezialistin
Universitätsklinik für
Neurochirurgie
Polo Barrio Florentina
Mitarbeiterin Hauswirtschaft
Direktion Betrieb
Feller Katrin
Sozialarbeiterin
Direktion Dienste
Bänziger Widmer Ruth
dipl. Intensivpflegefachfrau
Universitätsklinik für Intensivmedizin
Bollheimer Benkhouda
Christine
ICD-Codiererin
Direktion Dienste
25
26
Medizin_Medizin 22.01.10 08:33
Personelles
Seite 1
Aarau • Baden • Bern • Dietikon • Olten • Rapperswil • Thun • Wohlen • Zug • Zürich
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Brönnimann Doris
dipl. Pflegefachfrau
Departement Herz und
Gefässe
Bucher Anliker Catharina
Pflegecontrollerin
Direktion Pflege / MTT
Muhmenthaler Rosmarie
Pflegeassistentin
Universitäres Notfallzentrum
Pfaffen Daniela
Beauftragte Bildung
Direktion Pflege / MTT
Cerullo Antonella
Pflegeassistentin
Universitätsklinik für Urologie
Portner Sütterlin Sabine
Lehrlings- und Prakt.Betreuerin
Direktion Personal
Dick Norma
Medizinische Sekretärin
Universitätsklinik für
Kinder­chirurgie
Tekari Christine
HR-Verantwortliche
Departement Frau, Kind
und Endokrinologie
Gül Kurban
Pflegeassistent Universitätsklinik für Urologie
PD Dr. Wagner
Bendicht Med. Abt. Leiter
päd. IB Universitätsklinik für
Kindermedizin
Hostettler Ursula
Stationsleiterin Pflege
Departement Herz und
Gefässe
Ivanovic Zivadinka
Pflegeassistentin
Universitätsklinik für
Augenheilkunde
Kasteler Ursula
dipl. Operationspflegefachfrau Universitätsklinik für
Orthopädie
PD Dr. Luginbühl Martin
Leitender Arzt
Universitätsklinik für
Anästhe­siologie und
Schmerztherapie
Würz Barbara
dipl. Pflegefachfrau Universitäres Notfallzentrum
Nachtrag
25 Jahre im Juni 2010
Bütler Beatrice
dipl. BMA HF «Universitätsklinik für Hämatologie und
Hämatologisches Zentral­
labor»
Wir danken unseren Jubilarinnen
und Jubilaren für ihren langjährigen
Einsatz!
Personelles
Pensionierungen
Assoziierte Professur
31. August 2010
Diesen Titel haben erhalten:
Katharina Künzli begann ihre Tätigkeit als Stationssekretärin
in der Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin am
1. August 2002 und wechselte per 1. September 2008 in die
Universitätsklinik für Kinderheilkunde.
»»
»»
»»
»»
Prof. Dr. med. Marcel Arnold
Prof. Dr. med. Stefan Eggli
Prof. Dr. med. Ulrich Güller
Prof. Dr. phil. nat. Carlo Largiadèr
Herzliche Gratulation!
Christine Reese begann ihre Tätigkeit als Mitarbeiterin in der
Kindertagesstätte der Direktion Personal am 9. April 1973.
Julia Singer begann ihre Tätigkeit als dipl. Pflegefachfrau in der
Universitätsklinik für Kinderheilkunde am 10. März 1986. Sie
war bereits zwischen 1970 und 1980 in der gleichen Klinik tätig.
Christina Williner begann ihre Tätigkeit als dipl. Pflegefachfrau
in der Universitätsklinik für Kinderheilkunde am 23. April 1990.
Sie war bereits früher während 10 Jahren in der Kinderklinik
tätig.
30. September 2010
Ilse Gertrud Dubois begann ihre Tätigkeit als dipl. Pflegefachfrau in der Universitätsklinik für Neurologie am 14. Januar 2002.
Karl Erni begann seine Tätigkeit als Betriebselektriker in der
Abteilung Technik und Sicherheit der Direktion Betrieb am
1. März 1986.
Jürg Hofmann begann seine Tätigkeit als Systembetreuer/Informatiker in der Universitätsklinik für Augenheilkunde und in der
Universitätsklinik für Schädel-, Kiefer- und Gesichtschirurgie am
1. Januar 1999.
Elisabeth Moser begann ihre Tätigkeit als Pflegeassistentin in
der Universitätsklinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie
am 1. Mai 1984 und wechselte per 1. September 1988 als Mitarbeiterin Restauration in die Direktion Betrieb.
Wir wünschen unseren frisch pensionierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern alles Gute für den
neuen Lebensabschnitt.
Umhabilitation
PD Dr. med. Ulrich Güller, Universitätsklinik für Viszerale Chirurgie und Medizin, wurde am 11. Mai 2010 die Venia docendi
für das Fach Chirurgie erteilt und auf Grund seiner Qualifikationen und besonderen Leistungen der Titel eines Assoziierten
Professors auf den 1. Juni 2010 verliehen.
Venia docendi
PD Dr. med. Stephan Bohlhalter wurde am 14. Juni 2010 die
Venia docendi für das Fach Neurologie erteilt.
PD Dr. med. Marie-Noelle Giraud wurde am 20. Mai 2010
die Venia docendi für das Fach Kardiovaskuläre Forschung im
Bereich Herz- und Gefässchirurgie erteilt.
PD Dr. med. Thomas M. Kessler wurde am 11. Mai 2010 die
Venia docendi für das Fach Urologie erteilt.
PD Dr. med. Behrouz Mansouri Taleghani wurde am 11. Mai
2010 die Venia docendi für das Fach Hämatologie erteilt.
PD Dr. med. Zsolt Szücs Farkas wurde am 11. Mai 2010 die
Venia docendi für das Fach Radiologie erteilt.
PD Dr. med. Hans-Rudolf Ziswiler wurde am 8. Juni 2010 die
Venia docendi für das Fach Rheumatologie erteilt.
Herzliche Gratulation!
27
28
Personelles
Ernennungen
Wir trauern
PD Dr. med. Jan Gralla wurde per 1. August 2010 zum Leitenden Arzt des Universitätsinstituts für Diagnostische und Interventionelle Neuroradiologie ernannt.
Das Inselspital trauert um seinen langjährigen und
lieben Arbeitskollegen Herrn Josef «Sepp» Murpf,
welcher am 14. August 2010 in seinem 57. Altersjahr
nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.
PD Dr. med. Milko Iliev wurde per 1. August 2010 zum Leitenden Arzt für Glaukom Erkrankungen der Universitätsklinik
für Augenheilkunde ernannt.
PD Dr. med. Johanna Kremer Hovinga wurde per 1. September 2010 zur Leitenden Ärztin im Hämatostaseforschungslabor
der Universitätsklinik für Hämatologie und Hämatologisches
Zentrallabor ernannt.
PD Dr. med. Roland Wiest wurde per 1. August 2010 zum Leitenden Arzt mit Schwerpunkt «Diagnostische Neuroradiologie»
des Universitätsinstituts für Diagnostische und Interventionelle
Neuroradiologie ernannt.
PD Dr. med. Hans-Rudolf Ziswiler wurde per 1. Juli 2010 zum
Leitenden Arzt der Universitätsklinik für Rheumatologie, Klinische Immunologie und Allergologie ernannt.
Herzliche Gratulation!
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L
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Murtenstrasse 7
3008 Bern
Telefon 031 381 26 16
Telefax 031 381 85 44
Seit 21 Jahren arbeitete Herr Josef Murpf als dipl.
Pflegefachmann in der Operationspflege-Equipe
der Universitätsklinik für Orthopädische Chirurgie.
Seiner Arbeit ging er stets mit viel Engagement und
Verantwortungsbewusstsein nach und er war stolz,
ein Lagerungs- und Gipspfleger zu sein. Sein Wissen
weiterzugeben war für ihn eine Selbstverständlichkeit, dadurch war er vielen Arbeitskollegen eine fachkompetente Stütze. Mit seiner weltoffenen Art fand
er immer einen raschen und unkomplizierten Zugang
zu allen Menschen.
Die Tatsache, dass Herr Josef Murpf nicht mehr unter
uns weilt, macht traurig und betroffen. Seinen Angehörigen entbieten wir an dieser Stelle nochmals unser
herzliches Beileid.
Bücher
Buchtipps für den Leseherbst
Die Welt in Bern
Aus der Murmeltierwelt
Wer an Deutsche denkt, denkt schnell
auch an deutsche Ärzte. Kristina
Lössl aus Bremen, Oberärztin der
Universitätsklinik des Inselspitals für
Radio-Onkologie, erzählt im Buch
«Die Welt in Bern», was sie nach Bern
Die Welt in Bern
verschlagen hat.
In Bern leben und arbeiten Menschen
aus 150 Ländern. Jede und jeder von
ihnen hat eine eigene Geschichte, eine eigene Kultur mitgebracht. In der Stadt Bern lässt sich die Welt entdecken ohne
Flüge in ferne Länder, sondern mit einem Busticket und viel
Neugier. Eine kleine Gruppe von Autorinnen und Autoren der
«Berner Zeitung» ist in den Jahren 2009 und 2010 durch die
Stadt gereist und hat 40 Menschen jeglichen Alters aus allen
fünf Kontinenten besucht. Egal, ob die Porträtierten als Flüchtlinge, Verliebte, Kinder oder Erwerbstätige nach Bern gekommen sind: Sie alle erzählen, wie sie die Schweizer Hauptstadt
erleben, was sie bei ihrer Ankunft besonders überrascht hat und
was sie bis heute fasziniert oder stört. Nicht alle waren bei der
Ankunft gleichermassen willkommen: Während die Ärztin aus
Deutschland innert weniger Tage das Vertrauen und die Hypothek einer Bank erhielt, bangten jene aus Eritrea, Syrien oder
Bolivien jahrelang um ihre Aufenthaltsbewilligung. Bei Personen
aus nichteuropäischen Ländern haben manche das Diplom einer
höheren Schule oder Universität in der Tasche, finden aber keine
Arbeit für ihre Qualifikation. Berndeutsch entpuppt sich auch
für Personen mit guten Deutschkenntnissen als hohe Hürde.
Das Buch «Schlunggi auf
Entdeckungsreise» schildert,
was das Murmeltier während seinem ersten Sommer
auf der Alpwiese alles erlebt:
Vom Leben, das ganz schön
gefährlich und spannend sein
kann, auch wenn alles so friedlich aussieht. Wie Schlunggi
vom Adler angegriffen wird
und wie dieses Abenteuer eins
zu null für die Murmeltiere
endet. Zusammen mit der
Mutter geht das Murmeltier
auf Entdeckungsreise in den
nahen Bergwald und ans Ende
der (Murmeltier-)Welt, hochoben am Gletscher. Auf der
Reise treffen die beiden auf
Freund und Feind. Schlunggi
macht in seiner Kinderlogik
lustige Rückschlüsse, Mama
klärt jeweils auf.
Hannah Einhaus
Herausgeberin
Ansichten und Einsichten von 40 Einwanderern
Herausgeberin Hannah Einhaus ist seit zehn Redaktorin des
Stadtteils der «Berner Zeitung».
Die Welt in Bern – Ansichten und Einsichten von 40 Einwanderern
Herausgeberin: Hannah Einhaus
ISBN 978-3-9523718-0-0
Bei Bestellung bis 20. Oktober CHF 26.90
ab 3. November 2010 CHF 29.80
lernen so spielerisch, die Tiere
und ihren L eb ensr a um
«Alpen» kennen. Für die ganz
Kleinen lässt es sich durch die
Bilder auch gut als Geschichte
er­z ählen. Heraus­geber Lars
Deutsch­­länder ist De­­par­te­
ments­informatik-Manager im
De­par­te­ment Hämatologie,
On­k o­logie, In­f ek ­t iologie,
La­b or-Medizin und Spitalpharmazie des In­s el­s pitals
Bern.
Schlunggi auf Entdeckungsreise
Herausgeber: Lars Deutschländer. ISBN: 978-3-907663-25-7
Das Buch ist mit vielen Fotografien, meist aus freier Wildbahn, illustriert; die Kin­der
Direktbestellung für Fr. 29.–:
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Rabatt für Insel-Mitarbeitende)
Erstes Lehrbuch
Gartentherapie
Über 100 Personen trafen sich an der ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Wädenswil zum ersten Gartentherapiekongress der Schweiz. Sie erhielten einen
Einblick in Praxis- und Forschungsalltag sowie in die nationalen
und internationalen Vernetzungsbestrebungen auf dem neuen
Wissensgebiet. Unter den Kongressteilnehmenden waren
viele Physio-, Ergo- sowie Aktivierungstherapeutinnen und
29
30
Bücher
Gartentherapie für Therapie-,
Pflege- und Grünberufe
Renata Schneiter-Ulmann (Hrsg.)
Medizinische Fakultät
Zahnmedizinische Kliniken
Lehrbuch
Gartentherapie
Patientinnen und Patienten gesucht
Grundlagen – Praxis – Forschung
2010. 336 großformatige vierfarbige S., 399 Abb.,
47 Tab, Gb, inkl. 6 Faltpläne u. Planungs-CD.
( 69.95 / CHF 118.00
ISBN 978-3-456-84784-9
handel
im Buch
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Erhältlich
Mensch und Pflanze leben seit jeher in enger Beziehung miteinander.
Da liegt es nahe, auch Pflanzen im Umgang mit Menschen als therapeutisches Medium zu nutzen. Das Wissen und Können um diese Zusammenhänge bündelt das junge interdisziplinäre Fachgebiet der «Gartentherapie». Das neue Berufsbild des «Gartentherapeuten» entwickelt sich
daraus und wird an Standorten im deutschsprachigen Raum gelehrt. Ein
geeignetes Lehrmittel, welches die Grundlagen, Praxis und Forschung zu
diesem Gebiet erstmals verständlich und anschaulich zusammenfasst,
ist das von Prof. Renata Schneiter-Ulmann herausgegebene «Lehrbuch
Gartentherapie».
Das erste umfassende Lehrbuch zur Gartentherapie richtet sich an Garten-, Ergo-, Aktivierungs- und Physiotherapeuten, Pflegende und Ärzte.
Es spricht aber auch andere am Thema interessierte Kreise an, wie Biologen, Gärtner, Landschaftsarchitekten und Entscheidungsträger von
Rehabilitationskliniken und Alterszentren.
«Schneiter-Ulmann» – das zukünftige, grundlegende, praxiserprobte und forschungsgestützte
Standardwerk der Gartentherapie für Therapie-,
Pflege- und Grünberufe
Bestellschein – Ich/wir bestelle/n aus dem Verlag Hans Huber Bern
Zu beziehen über Ihre Buchhandlung:
Ex. RenataSchneiter-Ulmann(Hrsg.);Lehrbuch Gartentherapie
(69.95/CHF118.00ISBN978-3-456-84784-9
-therapeuten, die in Alterszentren, Spitälern und Rehabilitationskliniken tätig sind. Aber auch Gärtnerinnen und Gärtner,
Landschaftsarchitektinnen und -architekten oder Vertreter von
Stiftungen waren anwesend.
Name
Vorname
Wir bieten Ihnen die Möglichkeit, Ihre Zähne im Studentenkurs
an den Zahnmedizinischen Kliniken der Universität Bern (ZMK)
sanieren zu lassen. Bei einem ersten Termin werden Sie von uns
beraten und falls geeignet unserem Kronen-Brücken-Kurs
zugeteilt.
Die Behandlung erfolgt im Studentenkurs zu einem reduzierten
Tarif, erfordert jedoch Barzahlung bis Ende der Behandlung. Bitte
berücksichtigen Sie, dass Sie über einige Zeit ein bis zwei halbe
Tage pro Woche investieren müssen, weil sämtliche Arbeitsschritte von erfahrenen Instruktoren kontrolliert werden. Die
Dauer der Sanierung kann mehrere Monate in Anspruch nehmen.
Für eine Terminvereinbarung stehen wir Ihnen unter der Nummer
031 632 09 10 gerne zur Verfügung.
Abteilung für Kronen- und Brückenprothetik der Universität Bern,
Freiburgstrasse 7, 3010 Bern.
oder einsenden an:
Straße/Nr.
Hogrefe & Huber,
Robert-Bosch-Breite 25, DE-37079 Göttingen
PLZ/Ort
Datum
Stört Sie Ihre Zahnlücke? Sind Ihre Zähne schon mehrfach
repariert worden? Haben Sie stark verfärbte Zähne oder alte
Kronen, die ausgewechselt werden müssen?
Tel. 0551/50688-30, Fax -24, E-Mail: [email protected]
Unterschrift
Preisänderungenvorbehalten
Verlag Hans Huber, Hogrefe AG,
Länggass-Strasse 76, CH-3000 Bern 9
Tel. 031/300 45-00, Fax -94, E-Mail: [email protected]
Erstes Lehrbuch Gartentherapie
Ein Höhepunkt der Veranstaltung stellte die Taufe des ersten
Lehrbuchs Gartentherapie dar, welches die Grundlagen, Praxis
und Forschung zu diesem Gebiet verständlich und anschaulich
zusammenfasst. Es ist im Verlag Hans Huber erschienen und
kann über die Buchhandlung bezogen werden:
COSMOS B. Schild & Co. AG, gegründet 1894, stellt seit 1926 fahrbares Mobiliar für Spitäler, Heime
und Wäschereien her. Die qualitativ
hochstehenden Arbeitshilfen können individuell und auf Wunsch
auch als Sonderanfertigungen rasch
und zuverlässig ausgeführt werden.
Lehrbuch Gartentherapie
Schneiter-Ulmann R. (Hrsg.)
Unter Mitarbeit von Trudi Beck, Martina Föhn, Jürgen Georg,
Karin Höchli, Regina Hoffmann, Susanne Karn, Renata
Schneiter-Ulmann, Gabriele Vef-Georg und Martin Verra,
Direktor Institut für Physiotherapie,
Inselspital Bern
343 grossformatige vierfarb. S., 160 Abb., 51 Tab., Gb,
inkl. 6 Faltpläne und CD-ROM. CHF 118.–
Verlag Hans Huber Hogrefe AG
ISBN: 978-3-456-84784-9
B. Schild & Co. AG
Aebistrasse 71
Postfach
2501 Biel-Bienne
Tel 032 366 66 00, Fax 032 366 66 09
Das letzte Wort haben …
… Patienten
Das Eintrittsgespräch sollte nicht im Zimmer vor
allen Besuchern und den restlichen fünf Patienten
stattfinden. Das sind private und intime Mitteilungen!
Ich möchte der Gärtnerei ein Riesenkompliment
machen; die Anpflanzungen vor dem Inselspital
und auf dem ganzen Areal sind eine Augenweide.
Ebenso die gelungenen Dekorationen im Haupteingang. Als ehemalige Floristin erfreue ich mich sehr daran.
Warum gibt es eigentlich nur Spitalclowns für Kinder? Mir hätte ein Clown in Zeiten des Schmerzes und der Trauer sehr geholfen. Zudem wäre es
schön, wenn es Menschen gäbe, die den Patienten gerne vorlesen, bei ihnen sitzen und da sein würden. Dann,
wenn der Geist reisen möchte, aber die Kraft nicht mehr zum
Lesen reicht.
Sechserzimmer sind unzumutbar – wie Hundekäfige.
Schade, dass die Terrasse am Wochenende ge­­
schlos­s­en ist.
Meine Lebenspartnerin war in ihren letzten
Le­bens­tagen bei Ihnen stationär untergebracht.
Sie wurde weit über das Übliche hinaus liebevoll umsorgt. Es war schön zu sehen, dass auch
in unserer hektischen Zeit noch Platz für Menschlichkeit und
Würde ist.
Die armen Ärzte haben sehr viele Schreibarbeiten
– ein richtiger Papierkrieg!
Ein Spital ist immer ein Spital! Ein Hotel ist immer
ein Hotel! Ein Mann ist immer ein Mann! – Wir
Schweizer haben traumhafte Spitäler für alle. Ich schätze das.
Ich würde jederzeit als aktive Vollreferenz pro Inselspital auch
vor die Öffentlichkeit treten!
Als 69-jähriger hatte ich schon diverse Aufenthalte in Berner
Spitälern, nicht aber in der Insel. Ich war sehr positiv überrascht
vom stets höflichen Ton, der zuvorkommenden Art, von der
Raumpflege bis zum leitenden medizinischen Personal. Und das
Essen war super. Eine wirkliche Erholung.
Die Ruhe, die die Atomsphäre prägte, war beeindruckend. Alle nahmen sich viel Zeit, und ich fühlte
mich stets als Mensch und nicht als Fall.
Dass die Insel medizinisch kompetent ist, ist bekannt, und ich
habe es auch selber erfahren dürfen. Dass daneben aber auch
die menschliche Betreuung gut ist, habe ich als äusserst wertvoll
erlebt und hoffe, dass dies auch bei drohenden Abbauplänen
weiter so möglich ist.
Patienten müssen besser informiert werden, warum
und wie lange es zum «nächsten Schritt» dauert.
Aussagen wie «einen Moment» oder «gleich» sind
inhaltslose, nichts sagende Aussagen.
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086x114_sw_kombi_aerztemag:Layout 1
8.1.2008
11:11 Uhr
Huber & Lang
Seite 1
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reflektieren und gemeinsam mit andern Lösungs­
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Pflegeexpertin, Supervisorin BSO, Transaktions­
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34
Box
[email protected]
Mitdenken – mitreden – mitwirken: Für Ihre Anliegen stehen auf dem Inselareal 20 grüne
Boxen mit Feedback-Karten sowie die Mail-Adresse [email protected] zur Verfügung.
Ist es wirklich nötig, dass die Insel-Bettwäsche ein Logo
braucht? Könnte nicht diejenige der Zentralwäscherei weiter benutzt werden? Zudem war die andere farbiger. Wir
an der Basis werden angehalten zu sparen … solche Änderungen sind für mich schwer zu verstehen!
Die Bettwäsche des Inselspitals war bisher und ist auch heute
ein Leasingartikel der InoTex Bern AG. Es stand eine grössere
Ersatzanschaffung in der InoTex an, und wir entschieden uns
deshalb, nach 18 Jahren eine andere Bettwäsche – ohne Kostenfolge – zu beantragen. Wir hatten bisher vier verschiedene Bettwäsche-Farben und konnten diese auf zwei reduzieren. Durch
die Minimierung des Sortieraufwandes und eine vereinfachte
Lagerhaltung ergibt sich eine jährliche Kosteneinsparung von
Fr. 50 000.–, obwohl die Qualität zum Wohle der Patienten
verbessert wurde (Baumwolle anstatt Mischgewebe). Das
Insel-Logo verursachte keine Mehrkosten wegen der grossen Umlaufmenge der Bettwäsche. Die Wäscheversorgung ist
selbstverständlich nicht vom Sparauftrag ausgenommen – das
würde mit Recht niemand verstehen.
Die Beleuchtung in Patientenzimmern und Korridoren im
Bet­t enhochhaus sind Neonlichter. Nach Aussagen von
Pa­tienten wirke die Beleuchtung kühl «wie im Büro». Mit
der Installation von Dimmern und von LED-Lampen (mit der
Möglichkeit, verschiedene Lichtfarben zu wählen), könnte
besser auf die verschiedenen «Lichtbedürfnisse» der Patienten und Patientinnen eingegangen werden. Farben haben
eine nicht zu unterschätzende Wirkung auf unser Wohlbefinden. Ein weiterer Vorteil: LED-Lampen verbrauchen sehr
wenig Strom.
Der Bereich Technik & Sicherheit hat sich bereits seit Langem
für die Neonröhren/-lampen entschieden, weil sie bisher diejenigen waren, die am wenigsten Energie brauchen (die sogenannten Energiesparlampen sind «Neonröhren»). Hinsichtlich
der Anzahl der verschiedenen Lampentypen und -farben hat
der Bereich Technik & Sicherheit eine Auswahl getroffen, die
möglichst viele Bedürfnisse abdecken kann. Gründe dafür sind
vor allem betriebliche Aspekte wie die Lagerhaltung und das
Aushandeln von guten Einkaufsbedingungen. Der «Nachteil»
dabei ist, dass nicht allen individuellen Bedürfnisse v.a. hinsichtlich der Lichtfarben entsprochen werden kann. Was die
neue Technologie der LED-Lampen betrifft, ist der Bereich
Technik & Sicherheit dabei, diese für die Zukunft zu prüfen und
einzusetzen. Da aber auch die Vorschaltgeräte ausgewechselt
werden müssen, wird der «Umbau» gewisse Zeit brauchen.
Mir fällt auf, dass vielfach am Freitagnachmittag die Briefpost mit A versehen wird. Mir erscheint dieser Vorgang
nicht nötig, da ja viele Ärzte am Samstag die Praxis nicht
geöffnet haben. Mit Sicherheit sind die Krankenkassen am
Samstag jeweils geschlossen. Dies würde bestimmt eine
gu­te Sparmassnahme sein.
Wenn sich mehr Personen mit solchen Überlegungen befassen
würden, wären unsere Kosten für die Porti nicht bei 1.3 Mio.
Franken pro Jahr! Die Regel ist einfach und klar. Die Absenderin
bestimmt selber, ob eine Sendung als A- oder B-Post verschickt
wird. Die Absenderin muss also aktiv die Sendung mit dem Vermerk «A» oder «A-Post» versehen und sich im optimalsten Fall
just in diesem Moment die identische Überlegung machen wie
Sie das gemacht haben. Ihre Beobachtung bestätigt, dass dies
leider nicht flächendeckend gemacht wird! Es liegt aber nicht in
unserer Kompetenz, am Freitag sämtliche A-Post als B-Post zu
verschicken. Es könnte ja auch ein dringend erwarteter Bericht
an eine Patientin sein. Samstags wird A-Post noch zugestellt.
B-Post am Freitag abgeschickt, stellt DIE POST frühestens am
dritten Werktag zu. Es kann also leicht Dienstag/Mittwoch bis
zur Zustellung werden. Trotzdem ist der Anteil A-Post gemessen
am Gesamtvolumen relativ gering. Teilen Sie solche Sparpotenziale jeweils auch direkt den entsprechenden Personen mit –
eventuell machen die ja in Zukunft mit.
Im letzten halben Jahr hat die Kantine vermehrt schweres
Es­sen (Pommes, panierte Schnitzel, frittierter Fisch) serviert. Da wir eine Gesundheitsinstitution sind und auch viel
für die Gesundheit unternommen wird (bike to work, Rauch­
­verbot auf dem gesamten Areal), ist es für mich unverständlich, nicht auch auf eine gesunde Ernährung zu achten.
Es ist uns ein grosses Anliegen, unseren Gästen abwechslungsreiche, gesunde und feine Gerichte zu servieren. Den unterschiedlichen Gästebedürfnissen gerecht zu werden, ist für uns eine
tägliche Herausforderung, der wir uns gerne stellen. Umso mehr
bedauern wir, dass Sie mit unserem momentanen Angebot nicht
vollauf zufrieden sind. Wir nehmen deshalb Ihre Kritik gerne auf
und bringen sie intern an den entsprechenden Stellen ein.
Ein starkes Doppel
für die parenterale Ernährung
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Ins Bild gerückt: Reto Balmer
Auf welche ausserschulische Leistung sind
Sie besonders stolz und warum?
Ich habe mich gefreut, letzten Sommer
die Hochtour über den vereisten BiancoGrat auf den östlichsten Viertausender
der Alpen, die Bernina (4048 m ü.M.)
führen zu können.
Reto Balmer, 34-jährig
Geschäftsbereich, Funktion:
Direktion Dienste, Leiter Betriebswirtschaft & Business Development
An der Insel seit: 1. Oktober 2009
Nationalität: Schweizer
Welche persönliche Freiheit vermissen
Sie am meisten?
Das wechselt. Gelegentlich denke ich, es
wäre ganz toll, den Alltag freier gestalten
zu können. Wenn ich morgens im Bus
bei wunderschönem Wetter über die
Kornhausbrücke zur Insel fahre und das
Oberländer Dreigestirn Eiger, Mönch und
Jungfrau betrachte, träume ich: jetzt eine
Bergtour, jetzt Skifahren gehen …
Welche Tätigkeit liegt Ihnen überhaupt
nicht?
Bei mir stapeln sich die gewaschenen
Hem­den und warten Ewigkeiten darauf,
ge­bügelt zu werden.
Was unterscheidet Sie von sich selber mit
18 Jahren?
Ich habe gemerkt, dass es in der Wand
meist auch Türen hat und dass Kopf voran
oft­mals nicht die beste Variante ist, hindurch zu gelangen.
Sie sind während einer Sitzung kurz eingenickt. Als Sie erwachen, schauen alle
Teilnehmer Sie entsetzt an. Was nun?
Hm … Ich würde wohl in die Runde
schauen und sagen: «Ich habe gerade tief
und intensiv über die hier besprochene,
fesselnde und wichtige Thematik sinniert!»