Kein Folientitel - Leipziger Buchmesse
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Kein Folientitel - Leipziger Buchmesse
1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 1 „Es gibt sehr viele jüdische Gene in der deutschen Kultur und nicht wenige deutsche Gene in unserer Kultur hier in Israel.“ Amos Oz Messeschwerpunkt Leipziger Buchmesse 2015 1965 bis 2015 Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Programm 12. bis 15. März 2015 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 2 Programm Übersicht Seite Auf dem Messegelände Leseforum Israel Halle 4 | Stand D 400 3 Doppelte Identitäten in der Literatur Café Europa | Halle 4 | Stand E 401 4 Das Blaue Sofa Glashalle | Stand 4 5 ARD-TV-Forum Halle 3 | Stand C 501 6 ARD-Hörbuch-Forum Halle 3 | Stand C 400 6 MDR Glashalle | Stand 17 6 ARTE Glashalle | Stand 11 7 3sat Glashalle | Stand 18 8 LVZ-Autorenarena Halle 5 | Stand A 100 9 Ausstellung: Comics aus Israel Halle 1 | Stand A 100 10 Eröffnungsveranstaltung Lange Nacht der deutsch-israelischen Literatur Schauspiel Leipzig 11 Club Tel Aviv Schauspiel Leipzig 12 Ausstellung Bücher über Israel und Judentum aus der DDR Schauspiel Leipzig 10 Begegnungen 1 Ariowitschhaus 13 Begegnungen 2 Alte Nikolaischule 14 Israel, die DDR und die deutsche Linke Zeitgeschichtliches Forum 15 Hörbuchnächte in der Alten Handelsbörse Alte Handelsbörse am Naschmarkt 16 Deutsch-israelische Filmgeschichte Passage Kino am Naschmarkt 17 Leipzig liest in der Stadt Über alle Autoren und ihre Bücher Deutsch-israelische Beziehungen in Leipzig 2005 – 2015 Fotonachweis 18 30 34 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 3 Donnerstag, 12. bis Sonntag, 15. März 2015 | Messegelände | Stand der Botschaft von Israel | Halle 4 | Stand D 400 Leseforum Israel Donnerstag, 12. März Eröffnung des Messestandes der Botschaft des Staates Israel 12:00 Uhr Assaf Gamzou spricht mit der Illustratorin Merav Salomon 13:00 Uhr Hila Blum: Der Besuch | Berlin Verlag 14:00 Uhr Uri Sharon und Fredy Gareis: Reiseland Israel | Malik 15:00 Uhr Carlo Strenger: Israel. Einführung in ein schwieriges Land | Suhrkamp 16:00 Uhr Chaim Noll: Der Schmuggel über die Zeitgrenze | Verbrecher Verlag 10:30 Uhr Freitag, 13. März Dan Diner: Rituelle Distanz | DVA Lizzie Doron: Who the Fuck Is Kafka? | dtv 13:00 Uhr Amichai Shalev und Norbert Kron: Wir vergessen nicht, 11:00 Uhr 12:00 Uhr wir gehen tanzen | S. Fischer Meir Shalev: Zwei Bärinnen | Diogenes 15:00 Uhr Fania Oz-Salzberger: Israelis in Berlin | Suhrkamp 14:00 Uhr Samstag, 14. März Ron Segal: Jeder Tag wie heute | Wallstein 12.00 Uhr Yishai Sarid: Alles andere als ein Kinderspiel | Kein & Aber 13:00 Uhr Ayelet Gundar-Goshen: Löwen wecken | Kein & Aber 14:00 Uhr Anat Talshir: Über uns die Nacht | Diana 15:00 Uhr Assaf Gamzou: Die Comic-Szene in Israel 15:00 Uhr Tobias Ebbrecht-Hartmann: Übergänge. Passagen durch eine 11:00 Uhr deutsch-israelische Filmgeschichte | Neofelis Sonntag, 15. März Sebastian Engelbrecht: Beste Freunde - Als Deutscher in Israel | EVA Leipzig 12:00 Uhr Johannes Reichert: Mit dem Rad durch Israel | Wiesenburg 11:00 Uhr 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 4 Donnerstag, 12. März 2015 | 15:00 Uhr | Messegelände | Café Europa | Halle 4 | Stand E 401 Doppelte Identitäten in der Literatur Deutsche und israelische Autoren sprechen über ihre Bücher Ayman Sikseck Reise nach Jerusalem | Arche Nino Haratischwili Das achte Leben (Für Brilka) | Frankfurter Verlagsanstalt Andreas Görgen* Auswärtiges Amt Alexander Kissler moderiert * angefragt 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 5 Donnerstag, 12. bis Sonntag, 15. März 2015 | Messegelände | Glashalle | Stand 4 Das Blaue Sofa Donnerstag, 12. März 11:30 Uhr 15:30 Uhr Wolfgang Büscher: Reise nach Jerusalem | Marie Sagenschneider moderiert Meir Shalev: Zwei Bärinnen | Marita Hübinger moderiert Freitag, 13. März 11:00 Uhr Avi Primor: Nichts ist jemals vollendet. Die Autobiografie | Marie Sagenschneider moderiert 13:00 Uhr 15:30 Uhr Amos Oz: Judas | Wolfgang Herles moderiert Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer: Was bleiben wird. Ein Gespräch über Herkunft und Zukunft | Hans Dieter Heimendahl moderiert Samstag, 14. März 13:00 Uhr 17:00 Uhr Jan Assmann: Exodus. Die Revolution der Alten Welt | René Aguigah moderiert Ayelet Gundar-Goshen: Löwen wecken | Barbara Wahlster moderiert Sonntag, 15. März 13:30 Uhr Michael Degen: Der traurige Prinz. Roman einer wahren Begegnung | Michael Sahr moderiert 15:30 Uhr André Herzberg: Alle Nähe fern | Susanne Biedenkopf moderiert 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 6 Deutsch – israelische Beziehungen ARD-TV-Forum | Halle 3 | Stand C 501 Donnerstag, 12. März 14:00 Uhr 14:30 Uhr Amos Oz: Judas Andrea von Treuenfeld: Zurück in das Land, das uns töten wollte Freitag, 13. März 12:30 Uhr 13:00 Uhr 14:00 Uhr 14:30 Uhr Dan Diner: Rituelle Distanz – Israels deutsche Frage Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer: Was bleiben wird. André Herzberg und Hendrik Niether: Judentum in der DDR Jan Rosenbaum: Ausgerechnet bei diesem Wetter! Samstag, 14. März 14:00 Uhr Amichai Shalev, Norbert Kron, Tal Alon, Eva Menasse: Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen 17.:00 Uhr Lizzie Doron: Who the Fuck Is Kafka Sonntag, 15. März 14:00 Uhr Küf Kaufmann und Josef Joffe: Jüdischer Humor ARD-Hörbuch-Forum | Halle 3 | Stand C 400 Freitag, 13. März Literatur im Gespräch 15:30 Uhr Chaim Noll: Schmuggel über die Zeitgrenze MDR-Stand | Glashalle | Stand 17 Freitag, 13. März MDR FIGARO – Das Journal am Nachmittag 12.35 Uhr Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer: Was bleiben wird 18.05 Uhr MDR FIGARO – Das Journal am Nachmittag Buchmesse-Spezial „Deutsch-israelischer Dialog“ mit Meir Shalev und Dan Diner*: Zwei Bärinnen | Rituelle Distanz – Israels deutsche Frage *angefragt 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 7 Sonntag, 15. März 2015 | 13:00 Uhr | Messegelände | ARTE | Glashalle | Stand 11 Literatur → ספרות Jennifer Teege Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen | Rowohlt Daphna Amit Übersetzerin Arne Schneider Goethe Institut Ein Gespräch mit der Autorin und ihrer israelischen Übersetzerin 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 8 Freitag, 13. März 2015 | Messegelände | 3sat | Glashalle | Stand 18 Fünfzig Jahre deutsch-israelische Beziehungen Freitag, 13. März 11:00 Uhr Jan Himmelfarb Sterndeuter | C.H. Beck Moderation: Ernst A. Grandits 16:30 – 18:30 Uhr TV-Aufzeichnung „Kulturzeit extra: 50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“ u.a. mit Amos Oz, Lizzie Doron, Dan Diner und Norbert Kron Moderation: Tina Mendelsohn - Ausstrahlung im 3sat-Fernsehprogramm: 13. März | 19:20 Uhr - 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 9 Donnerstag, 12. bis Samstag, 14. März 2015 | Messegelände | Halle 5 | Stand A 100 LVZ-Autorenarena Donnerstag, 12. März 11:00 Uhr André Herzberg Alle Nähe fern | Ullstein 16:00 Uhr Avi Primor Nichts ist jemals vollendet. Die Autobiografie | Quadriga Freitag, 13. März 11:30 Uhr Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer: Was bleiben wird. Ein Gespräch über Herkunft und Zukunft | Aufbau Samstag, 14. März 14:00 Uhr Michael Degen Der traurige Prinz. Roman einer wahren Begegnung | Rowohlt.Berlin 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 10 Donnerstag, 12. bis Sonntag, 15. März 2015 | Messehalle 1 | Stand Ausstellung Comics in Israel Streifzüge – Wanderings Die Idee der Wanderschaft, die Abenteuerlust und die möglichen Leiden und Strapazen einer Reise sind Teil der israelischen und jüdischen Kultur seit den Tagen der Bibel. Abraham, der mythologische jüdische Patriarch, wurde aufgefordert, seine Heimat zu verlassen und „hinauszugehen". Jakob, Josef, Ruth, Jonah, Esther – sie alle sind biblische Protagonisten, die an einer nachhaltig prägenden Reise teilnahmen oder ihr gesamtes Leben außerhalb ihres Heimatlandes verbrachten. Die späte Hälfte des 20. Jahrhunderts markiert die Rückgewinnung des „wandernden Juden". Israelis und Juden bereisen die Erde heute aus freien Stücken. Indem sie das tun, werden sie zwangsläufig mit unterschiedlichen Fragen konfrontiert, gespaltenen Identitäten und vielen, sehr unterschiedlichen Möglichkeiten für ihre Zukunft, als Individuen und als ein Volk. Die Ausstellung zeigt Arbeiten israelischer Karikaturisten und ihren Bezug auf Reisen und Wanderungen. In ihren Arbeiten werden diese Künstler oft gezwungen, sich mit Fragen der Herkunft, Nationalität, Besonderheit und Universalität, Religion, Tradition und persönlicher Identität auseinanderzusetzen. Donnerstag, 12. bis Sonntag, 15. März 2015 | Schauspiel Leipzig Pilot | täglich 10:00 bis 19:00 Uhr Ausstellung Jüdisches Allerlei Jüdische Literatur aus der DDR Die Leipziger Herkunft der wichtigsten hebräischen Schrift, Spuren des Nobelpreisträgers Samuel J. Agnon, NS-Raubgut aus der Universitätsbibliothek und Jüdische Literatur aus der DDR. Die Ausstellung zeigt zugleich Beispiele offizieller Zensurpolitik und die bemerkenswerten Erfolge der Lektorin Jutta Janke (Verlag Volk und Welt) und des Lektors Hubert Witt (Reclam). Hauptsächlich ihrem Engagement war zu verdanken, dass ganz entgegen der offiziellen Geschichtspolitik der DDR in diesen Verlagen eindrucksvolle Bücher über den Holocaust und zur jiddischen Tradition erscheinen konnten. Zwei Schaufenster sind dem jiddischen Künstler Anatoli L. Kaplan aus Leningrad gewidmet, dessen Werke in DDR-Verlagen eine erstaunliche Verbreitung fanden. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 11 Donnerstag, 12. März 2015 | Eröffnungsveranstaltung im Schauspiel Leipzig | Großes Haus Geschichten von Liebe und Finsternis Eine lange Nacht der deutsch-israelischen Literatur 19:00 Uhr Amos Oz Judas | Buch: Suhrkamp | Hörbuch: Parlando Christian Brückner liest Ab 21:00 Uhr Dan Diner: Rituelle Distanz – Israels deutsche Frage | DVA Lizzie Doron: Who the Fuck Is Kafka? | dtv Gila Lustiger: Die Schuld der anderen | Berlin Verlag Mirjam Pressler: Dt.-israelische Beziehungen einer Übersetzerin und Autorin | Beltz Avi Primor: Nichts ist jemals vollendet. Die Autobiografie | Quadriga Meir Shalev: Zwei Bärinnen | Diogenes Carlo Strenger: Israel. Einführung in ein schwieriges Land | Suhrkamp Shelly Kupferberg und Jochanan Shelliem führen durch den Abend. Hendrikje Fitz und Reiner Schöne lesen aus den Büchern. Das Itamar Erez Trio macht Musik Mit Itamar Erez (Gitarre und Piano), Yshai Afterman (Percussion) und Jean-Louis Matinier (Akkordeon). Sendezeiten: Deutschlandradio Kultur: Deutschlandfunk: in der Nacht von Freitag | Samstag,14. März 2015 | 0:05 Uhr Samstag, 14. März 2015 | 23:05 Uhr 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 12 Donnerstag, 12. März 2015 | Schauspiel Leipzig | Baustelle | 21:30 Uhr Club Tel Aviv Norbert Kron und Amichai Shalev Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen | S. Fischer Hila Blum Der Besuch | Berlin Verlag Rebecca Maria Salentin Schuld war Elvis | C. Bertelsmann André Herzberg Alle Nähe fern | Mit Buch und Gitarre | Ullstein. Kerstin Preiwuß Restwärme | Berlin Verlag Unter der Überschrift „Leseerfahrungen – Schreiberfahrungen“ führte Kerstin Preiwuß mit der israelischen Autorin Ella Milch-Sheriff 2008 ein Gespräch im Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Jan Küveler moderiert Danach legen rejoicer & 2bfuzzy (Faze | Berlin) israelische und deutsche Hits auf. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 13 Donnerstag, 12. bis Samstag, 14. März 2015 | Ariowitschhaus | Hinrichsenstraße 14 Begegnungen 1 Deutsche und israelische Autoren sprechen über ihre Bücher Donnerstag, 12. März 2015 18:00 Uhr Fania Oz-Salzberger und Ron Segal: Israelis in Berlin | Suhrkamp und Wallstein | Marita Hübinger moderiert Andrea von Treuenfeld: Zurück in das Land, das uns töten wollte | Gütersloher Verlagshaus Wolfgang Büscher: Ein Frühling in Jerusalem | Rowohlt.Berlin 21:00 Uhr Chaim Noll: Der Schmuggel über die Zeitgrenze: Erinnerungen | Verbrecher Verlag | 19:00 Uhr 20:00 Uhr Jörg Sundermeier moderiert Freitag, 13. März 2015 Jan Himmelfarb: Sterndeutung | C.H. Beck | Marita Hübinger moderiert 18:00 Uhr Eva Menasse: Lieber aufgeregt als abgeklärt | Kiepenheuer & Witsch 19:00 Uhr Carlo Strenger: Israel. Einführung in ein schwieriges Land | Suhrkamp 17:00 Uhr Thomas Sparr moderiert 20:00 Uhr Avi Primor, Gregor Gysi, Friedrich Schorlemmer: Die DDR und Israel | Aufbau | Quadriga | Matthias Morgenthaler moderiert 21:00 Uhr Steven Uhly: Königreich der Dämmerung | Secession | Alexander Kissler moderiert Samstag, 14. März 2015 Mirjam Pressler: Israel – Deutschland. Beziehungen einer Übersetzerin und Autorin | Beltz 19:00 Uhr Michael Degen: Der traurige Prinz | Rowohlt.Berlin 20:00 Uhr Josef Joffe und Hellmuth Karasek: Mach dich nicht so klein, du bist nicht so groß! 18:00 Uhr Der jüdische Humor als Weisheit, Witz und Waffe und Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze | Siedler und Quadriga 21:00 Uhr André Herzberg: Alle Nähe fern | Mit Buch und Gitarre | Ullstein 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 14 Freitag, 13. März und Samstag, 14. März 2015 | Alte Nikolaischule | Nikolaihof Begegnungen 2 Deutsche und israelische Autoren sprechen über ihre Bücher Freitag, 13. März 18:00 Uhr 19:00 Uhr 20:00 Uhr Jan Assmann: Exodus. Die Revolution der Alten Welt | C.H.Beck Anat Talshir: Über uns die Nacht | Diana | Katharina Spiering liest | Marita Hübinger moderiert Norbert Kron, Amichai Shalev, Katharina Hacker, Rainer Merkel: Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen | S. Fischer 21:00 Uhr Ali Ghandtschi: Mein Israel. Israelis und Palästinenser erzählen | Suhrkamp Samstag, 14. März 2015 18:00 Uhr 19:00 Uhr 20:00 Uhr Hendrikje Fitz liest Satiren von Ephraim Kishon: „Etwas Bibel, viel Israel und noch mehr Allerweltswitz“ Claire Hajaj: Ismaels Orangen | Blanvalet | Sigrid Brinkmann moderiert und liest Über Martin Buber: Die Erzählungen aus dem Chassidim | Manesse Verlag Silvia Richter, Humboldt Universität Berlin, führt in das Buch ein. | Isabel Hindersin liest 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 15 Freitag, 13. März | 15:00 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Grimmaische Str. 6 | Leipzig Zwischen Palästina-Solidarität und Antizionismus. Israel, die DDR und die deutsche Linke Zeitzeugen aus Israel, den palästinensischen Gebieten und aus der ehemaligen DDR diskutieren Fawaz Abu Sitta: Wirtschaftswissenschaftler, Berlin Angelika Timm Leiterin des Regionalbüros der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Tel Aviv Frank Stern Historiker, Universität Wien Konrad Weiß Publizist, Berlin Winfried Sträter moderiert 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 16 Deutsch – israelischer Dialog Freitag, 13. März 2015 | 18 Uhr | Alte Handelsbörse | Am Naschmarkt 2 | Leipzig MDR FIGARO und die Leipziger Buchmesse präsentieren MDR FIGARO und die Leipziger Buchmesse präsentieren die HÖRBUCHNÄCHTE in der Alten Handelsbörse Michael Guggenheimer Tel Aviv – Hafuch Gadol und Warten im Mersand | edition clandestin | David Dambisch liest Freitag, 13. März 2015 | 21 Uhr | Zeitgeschichtliches Forum Leipzig | Grimmaische Straße 6 | Leipzig „Langer Leseabend“ von MDR EXAKT und MDR INFO Chaim Noll Schmuggel über die Zeitgrenze | Verbrecher Verlag | Anett Glatz moderiert 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 17 Freitag, 13. März | Passage-Kino | 19:00 Uhr Deutsch-israelische Filmgeschichte Tobias Ebbrecht-Hartmann: Übergänge. Passagen durch eine deutsch-israelische Filmgeschichte | Neofelis 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 18 Über die Autoren und ihre Bücher Assmann, Jan: Exodus. Die Revolution der Alten Welt | C.H.Beck | ET: 21. Januar 2015 ISBN 978-3-406-67430-3 | Leinen | 493 Seiten mit 40 Abbildungen | 29,95 € Befreiung aus Sklaverei, aber auch für die Erfindung des Glaubens an den einen Gott. Jan Assmann verfolgt die Spuren der Exodus-Erzählung zurück bis ins Alte Ägypten und nach vorne bis ins 20. Jahrhundert. Er entfaltet eine neue Theorie des Monotheismus und zeigt, warum die Geschichte vom Auszug aus Ägypten auch die Gründungserzählung der modernen Welt ist. Jan Assmann ist Professor Emeritus für Ägyptologie an der Universität Heidelberg und Professor für allgemeine Kulturwissenschaft an der Universität Konstanz. Zu seinen bekanntesten Büchern gehören: „Das kulturelle Gedächtnis“, „Ägypten. Eine Sinngeschichte“, „Moses der Ägypter“ sowie „Tod und Jenseits im Alten Ägypten“. Blum, Hila: Der Besuch | Berlin Verlag | 2014 Übersetzt von Mirjam Pressler | ISBN: 978-3-8270-1194-7 | Gebunden | 416 Seiten | 22,99 € | Auch als E-Book Eine ungewöhnliche Hitze liegt über Jerusalem, ein Wohnhaus stürzt ein, ein Junge verschwindet. Nili und Nataniel haben eine Woche ohne Kinder vor sich, als ein Anruf aus Paris ihr Leben verändert. Der französische Millionär Duclos, der ihnen vor Jahren in einem Pariser Restaurant geholfen hatte, will das Paar nun in Israel und treffen. Nie haben sie einander eingestanden, was an diesem Abend geschah. Hila Blums Debüt erzählt die Geschichte des Paares Nili und Nataniel, ihre verborgenen Seiten, Sehnsüchte und nie offenbarten Geheimnisse. Blum spürt die Risse in der Fassade auf, Momente der Unsicherheit, die man vielleicht zu schnell kaschiert, Gefühle, die man zu rasch unterdrückt hat. Hila Blum, 1969 in Jerusalem geboren, lebte auf Hawaii, in Paris und New York. Sie arbeitete als Journalistin und seit vielen Jahren als Lektorin. Hila Blum lebt mit ihrer Familie in der Nähe von Jerusalem. Buber, Martin: Die Erzählungen der Chassidim | Manesse Verlag | 2014 Nachwort von Michael Brocke | ISBN: 978-3-7175-2368-0 | Großformatige Geschenkausgabe in Leinen | 784 Seiten | 29,95 € Am 13. Juni 2015 jährt sich Martin Bubers Todestag zum 50. Mal. Der Chassidismus, die religiöse Bewegung der Juden Osteuropas, entstand im 18. Jahrhundert und brachte eine Fülle legendenhafter Erzählungen hervor. Teils mündlich, teils schriftlich niedergelegt, hatten diese Geschichten lange Zeit keinerlei Anspruch auf literarische Gültigkeit. Martin Buber sammelte, formulierte ordnete sie philosophisch ein. Jetzt erscheint die um Register, Anmerkungen und Glossar erweiterte Ausgabe mit einem Nachwort von Michael Brocke, einem der renommiertesten deutschen Judaisten. Martin Buber (1878 bis 1965) war eine der führenden Persönlichkeiten des Judentums im 20. Jahrhundert und ein Vorreiter des jüdisch-christlichen Dialogs. Geboren in Wien, aufgewachsen in Lemberg, studierte er Philosophie, Germanistik, Kunstgeschichte und Psychologie in Wien, Berlin, Leipzig und Zürich. 1924-1933 war er Professor für Allgemeine Religionswissenschaft in Frankfurt a. M. Buber, der sich früh dem Zionismus anschloss, wanderte 1938 nach Palästina aus und lehrte an der Hebräischen Universität von Jerusalem. Nach dem 2. Weltkrieg war er einer der wenigen ehemals deutschen Juden, die in der Öffentlichkeit wieder eine Brücke zu Deutschland schlugen. 1953 wurde er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet. Büscher, Wolfgang: Ein Frühling in Jerusalem | Rowohlt.Berlin | 2014 ISBN 978-3-87134-784-9 | Gebunden | 240 Seiten | 19,95 € | Auch als E-Book Zwei Monate lebte Wolfgang Büscher in der Altstadt von Jerusalem: in einem arabischen Hostel am Jaffator und in einem griechischen Konvent aus der Kreuzritterzeit. Er bewegte sich auf fast zweitausend Jahre alten Spuren: schon in den ersten Jahrhunderten nach Christus gingen Europäer nach Jerusalem, um eine Weile zu bleiben oder sogar ganz. Ein Ort, aufgeladen mit Religion, Prophetie, Politik. Früh um fünf auf dem Ölberg stehend, kann man es hören und sehen: erst die Muezzins, dann die Glocken, dann das erste Sonnenlicht auf der goldenen Kuppel des Felsendoms. In all das taucht Büscher ein. Er hört Jerusalem zu, nimmt seine Bilder und Stimmen auf, dringt immer tiefer ein in die Geheimnisse der Stadt. Verbringt die Tage im arabischen, christlichen, jüdischen Viertel, in den halbdunklen Gassen und Souks, auf der Via Dolorosa, an der Klagemauer und in Gewölben, in denen arabische Männer Kardamomkaffee trinken und Wasserpfeife rauchen. Er läuft durchs Kidrontal, durch den Garten Gethsemane, wandert über das Dach von Jerusalem und lässt sich eine Nacht lang in der Grabeskirche einschließen. Wolfgang Büscher, geboren 1951, ist Autor der „Welt“. Er veröffentlichte zahlreiche Bücher, u.a. „Drei Stunden Null“, „Berlin – Moskau“, „Deutschland, eine Reise“, „Asiatische Absencen“ und „Hartland“. Büscher erhielt zahlreiche Preise, zuletzt den Johann-Gottfried-Seume-Literaturpreis und den Ludwig-Börne-Preis. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 19 Über die Autoren und ihre Bücher Degen, Michael: Der traurige Prinz. Roman einer wahren Begegnung | Rowohlt.Berlin | ET: 6. März 2015 ISBN: 978-3871347689 | Gebundene Ausgabe | 256 Seiten | 19,95 € | Auch als E-Book Vaduz, 1983: Nach einem Gastspiel kommt ein deutscher Schauspieler mit einem Mann ins Gespräch, er erkennt die unverwechselbare Stimme und erschrickt über das müde Gesicht: Es ist der weltberühmte Oskar Werner, Theatergott und oscarnominierter Filmstar. In dieser Nacht erzählt Werner sein erstaunliches Leben: ein Wiener Bub aus armen Verhältnissen, der früh an der „Burg“ spielte, der gegen die Nazis opponierte, desertierte und knapp dem Tod entkam. Später liegt Werner die Welt zu Füßen, er arbeitet mit Richard Burton, François Truffaut. Dann aber lehnt er Angebote etwa von Stanley Kubrick ab – aus künstlerischen Zweifeln, die er nur noch trinkend erträgt. Der jüngere Kollege blickt in den Abgrund einer gequälten Seele, erkennt die Tragik des Ruhms. Michael Degen ist Oskar Werner („Jules und Jim“, „Das Narrenschiff“ u.a.) wirklich begegnet. Er erzählt Werners Leben, das durch finstere Zeiten, über Glanz und Triumph in die Selbstzerstörung führte und berichtet von prägenden Erlebnissen, mit Gustaf Gründgens oder Ingmar Bergman. Fast eine künstlerische Autobiographie – neben „Nicht alle waren Mörder“ das persönlichste Buch des großen Schauspielers und Autors. Michael Degen, 1932 in Chemnitz geboren überlebte den Nationalsozialismus mit seiner Mutter im Berliner Untergrund. Nach dem Krieg absolvierte er eine Ausbildung am Deutschen Theater in Berlin. Er trat an allen großen deutschsprachigen Bühnen auf und arbeitete mit Regisseuren wie Ingmar Bergman, Peter Zadek und George Tabori zusammen. Seine Autobiographie „Nicht alle waren Mörder“ wurde zum Bestseller, es folgten deren zweiter Teil, „Mein heiliges Land“ (2007), und der Roman „Familienbande“ (2011) über Michael Mann, den jüngsten Sohn der Familie Mann. Diner, Dan: Rituelle Distanz. Israels deutsche Frage | DVA | ET: 2. März 2015 ISBN: 978-3421046833 | Gebunden | 176 Seiten | 19,99 € | Auch als E-Book Vor 50 Jahren nahmen die Bundesrepublik Deutschland und der Staat Israel diplomatische Beziehungen auf – vorläufiger Endpunkt einer dramatischen Vorgeschichte, die im Luxemburger Abkommen zur sogenannten Wiedergutmachung von 1952 ihren Ausgang nahm. In dichter Erzählung sucht der Historiker Dan Diner die Tiefenschichten jener zwiespältigen deutsch-israelischen Annäherung auszuleuchten, vor allem die politisch-theologischen Aspekte der Diskussion auf israelischer Seite – nur wenige Jahre nach dem Mord an den europäischen Juden. Es geht ihm dabei um Sprache und Habitus, Fluch und Bann, um Erinnern und Vergessen, Anerkennung und Nichtanerkennung und schließlich um die Entscheidung zwischen jüdischer Tradition und israelischer Staatsraison: Durfte man mit dem Land der Mörder in Verhandlungen treten und materielle Entschädigung annehmen? Dan Diner, geboren 1946, lehrt Moderne Geschichte an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Von 1999 bis 2014 war er Direktor des Simon-Dubnow-Instituts für Jüdische Geschichte und Kultur an der Universität Leipzig. Doron, Lizzie: Who the Fuck Is Kafka? | dtv Premium | ET: Feb. 2015 Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler | Deutsche Erstausgabe | ISBN 978-3-423-26047-3 | 256 Seiten | 14,90 € Eine israelisch-palästinensische Konferenz in Rom. Nadim sitzt mit Lizzie Doron auf dem Podium. Ist Nadim ein arabischer Selbstmordattentäter mit Sprengstoffgürtel? Nein, er hat nur seine Reiseunterlagen mit schwarzem Klebeband am Hosenbund befestigt. Mit der Begegnung zwischen der israelischen Autorin und dem arabischpalästinensischen Journalisten aus Ost-Jerusalem beginnt eine wechselvolle Freundschaft, die beide an die Grenzen der Verständigung treibt. Lizzie hat den Holocaust im Gepäck, Nadim die Naqhba – die große Katastrophe, wie die Palästinenser die Folgen des 48er-Krieges nennen. Israel – Palästina: ein übervölkertes Asyl in Absurdistan. Lizzie und Nadim wollten das Terrain dieses Schauplatzes gemeinsam vermessen. Doch Lizzie muss ihre Concierge beruhigen, wenn sie fragt, ob alles in Ordnung sei, weil der Araber seit einer halben Stunde im Haus ist. Lizzie muss akzeptieren, dass Nadims Frau nicht mit am Tisch sitzt, wenn sie beide besucht, Und Lizzie erfährt. Nadim muss ertragen, dass Lizzies friedensbewegten Peace-Now-Freunde ihm misstrauen, und dass sein Kontakt mit einer Israelin seine Leute provoziert. Nach drei Jahren ist Schluss: Nadim erhält Todesdrohungen, er zieht sich zurück. Doch Lizzie setzt ihre Aufzeichnungen fort und kämpft weiter um das Bleiberecht von Nadims Frau, die zwar aus Libyen stammt und in Gaza aufgewachsen ist, die aber trotz ihrer Ehe mit einem Israeli immer noch so etwas wie eine staatenlose Ausländerin ist. Das Ergebnis ist dieses Buch. Lizzie Doron, geboren 1953, lebt in Tel Aviv und Berlin. Sie lehrte Linguistik an der Universität in Tel Aviv, bevor sie Schriftstellerin wurde. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 20 Über die Autoren und ihre Bücher Ebbrecht-Hartmann, Tobias: Übergänge: Passagen durch eine deutsch-israelische Filmgeschichte | Neofelis | 2014 | Softcover | 300 Seiten | ISBN: 978-3-943414-51-6 | 26,00 In den vergangenen Jahren zog das israelische Kino auf zahlreichen Festivals weltweit Aufmerksamkeit auf sich. Viele der oft ausgezeichneten Filme sind Koproduktionen und es ist keine Ausnahme, wenn israelische Regisseure durch deutsche Filmförderung unterstützt werden, vor allem dann, wenn Episoden der deutsch-israelischen Geschichte oder grenzüberschreitende Begegnungen thematisiert werden. Solche deutsch-israelischen Filmbeziehungen haben bereits eine lange Tradition, die sogar bis in die Zeit vor der Staatsgründung zurückreicht, als jüdische Filmemacher aus Deutschland Palästina bereisten, um den dortigen zionistischen Aufbau auch in ihrer deutschen Heimat publik zu machen. Spätere Filme erzählten dann Geschichten von deutschsprachigen Einwanderern oder zeigen Israelis in Deutschland und Deutsche in Israel oder Figuren, die sich zwischen beiden Ländern bewegen. Ebbrecht-Hartmann nimmt sich dieser Geschichte an und versucht sie anhand von konkreten Filmen und Ereignissen zu rekonstruieren – von den Anfängen der Filmproduktion im Mandatsgebiet Palästina bis in die Gegenwart Tobias Ebbrecht-Hartmann, geboren 1975, ist Filmwissenschaftler und Spezialist Filmgeschichte. Er lehrt und forscht an der Hochschule für Film und Fernsehen in Potsdam und war zuvor in Yad Vashem (Jerusalem) und im Graduiertenkolleg Mediale Historiographien (Weimar) tätig. Er ist zudem Kurator des „Paul-Spiegel-Filmfestivals – Jüdische Welten". Tobias Ebbrecht-Hartmann ist an der Hebrew University tätig. Engelbrecht, Sebastian: Beste Freunde - Als Deutscher in Israel | EVA Leipzig | 2013 Paperback< 152 Seiten | ISBN 978-3-374-03161-0 | 14,80 EUR Das Verhältnis von Juden und Nichtjuden in Deutschland ist geprägt von Missverständnissen, Komplexen und antisemitischen Untertönen. Die gegenseitige Befangenheit 68 Jahre nach der Schoah ist immer noch groß. Der bessere Ort für die deutsch-jüdische Begegnung ist Israel. Hier leben Juden und Nichtjuden, Israelis und Deutsche viel unkomplizierter miteinander. Im israelischen Alltag befremdet vieles, aber Deutsche und Israelis sind in besonderer Weise aufeinander gewiesen. Die gegenseitige Neugier, ja Anziehung in den menschlichen Begegnungen ist unübersehbar. Sie wird von einer einzigartigen Vielfalt und Tiefe der staatlichen und gesellschaftlichen Beziehungen begleitet. Sebastian Engelbrecht beschreibt die faszinierende Nähe, aber auch offene Probleme aus der Sicht eines Deutschen in Israel. Sebastian Engelbrecht, Jahrgang 1968, studierte nach der Ausbildung zum Redakteur an der Deutschen Journalistenschule in München er Evangelische Theologie in Heidelberg, Berlin und Jerusalem und wurde in Leipzig promoviert. Von 1997 bis 1999 war er Referent im Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik in Frankfurt am Main, von 2000 bis 2007 Autor, Redakteur und Moderator für Deutschlandradio Kultur und Deutschlandfunk, von 2008 bis 2012 ARD-Hörfunk-Korrespondent in Tel Aviv. Vor Kurzem kehrte er nach Berlin zum Deutschlandradio zurück. Gareis, Fredy: Tel Aviv – Berlin: Geschichten von tausendundeiner Straße | Malik | 2014 Gebunden | 288 Seiten | ISBN: 978-3-89029-438-4 | 19,99 € Fredy Gareis fährt vier Monate lang von Tel Aviv nach Berlin, mit einem alten Stahlrad, ohne jedes Training. 5000 Kilometer, die ihn durch Länder wie Jordanien, Libanon, Albanien und Kosovo führen. Auf seiner Fahrt durch blühende und vernarbte Landschaften sammelt er die Geschichten der Bewohner mit über vierzig Konfessionen ein – mit Gespür für politische und geschichtliche Hintergründe. Er trifft auf Saddam, den Obsthändler, und auf alte UCK-Kämpfer. Auf Menschen, die von Deutschland träumen, und auf Priester, die ihn mit Raki abfüllen. Er muss mit Überfällen und Nahtoderlebnissen klarkommen und wird zum philosophierenden Radnomaden und Asphaltcowboy. Fredy Gareis, 1975 in Alma-Ata, Kasachstan geboren, arbeitet seit 2007 als freier Journalist. Für eine Undercover-Reportage recherchierte er fünf Monate lang verdeckt bei Scientology. Früh begann er durch die Welt zu reisen, etwa nach Sibirien, wo er seiner Familiengeschichte bis an den Himbeersee folgte. 2010 bis 2012 berichtete er als freier Korrespondent aus Israel und dem Nahen Osten u.a. für den Tagesspiegel, Die Zeit und Deutschlandradio. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 21 Über die Autoren und ihre Bücher Ghandtschi, Ali: Mein Israel. Juden und Palästinenser erzählen | Suhrkamp | ET: 8. März 2015 Taschenbuch-Originalausgabe | ISBN: 9783518465783 | 16,00 € Der Berliner Fotograf Ali Ghandtschi porträtierte in Israel Schriftsteller und Künstler; er wollte sich ein Urteil über das Land bilden und Fragen stellen. Um mit seinen Gesprächspartnern nicht gleich über Politik zu sprechen, fragte er sie nach ihrer Kindheit. Fast alle freuten sich, dass sich jemand für ihre persönliche Geschichte interessiert. Natürlich handeln die Gespräche, die Erinnerungen immer auch von der Gegenwart, der aktuellen Lage: in Israel hat eben alles mit Politik zu tun – und so sind auch Kindheitserinnerungen politisch. Ghandtschis Bilder zeigen einen scheinbar normalen Alltag. Sie erzählen vom Übertönen, Ausstreichen, Rechthabenwollen, von der Suche nach der einen Wahrheit. Aus unterschiedlichsten Stimmen – moderat religiöse, orthodoxe und säkulare Juden, Zionisten und palästinensische Israelis – ergibt sich ein Bild mit unerwarteten Perspektiven. Ali Ghandtschi, 1969 in Teheran geboren, arbeitet seit 1995 als freier Fotograf. Er fotografiert für nationale und internationale Musik- und Kulturmagazine, Theater und Museen, ist Fotograf der Berlinale und des Internationalen Literaturfestivals Berlin. Guggenheimer, Michael: Tel Aviv – Hafuch Gadol und Warten im Mersand | edition clandestin | 2013 Gebunden | ISBN: 9783905297423 | 29,00 € Michael Guggenheimers 50 Geschichten über Menschen des pulsierenden Tel Avis sind ein Buch für alle, die Tel Aviv lieben. Er lebt und arbeitet als Publizist arbeitet in Zürich. Wenn man ihn fragt, wo er geboren wurde, sagt er Tel Aviv, nicht Israel. Er liebt Tel Aviv und die Literatur des Landes. Wenn er Tel Aviv besucht, dann fotografiert er regelmäßig, liest in einem der Boulevardcafés die Tageszeitung Ha’aretz oder schreibt eine Geschichte, die in Tel Aviv stattfindet. Gundar-Goshen, Ayelet: Löwen wecken | Kein & Aber | Feb. 2015 Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama | ISBN: 978-3-0369-5714-2 | Hardcover | 432 Seiten | 22,90 € Als Neurochirurg Etan Grien mitten in der Nacht einen illegalen Einwanderer überfährt und erkennt, dass der Mann sterben wird, trifft er eine folgenschwere Entscheidung: Er lässt den Mann liegen und meldet den Unfall nicht. Doch am nächsten Morgen steht die Frau des Opfers vor seiner Haustür und macht Etan einen ungewöhnlichen Vorschlag, der sein Leben komplett umkrempelt. Löwen wecken ist die Geschichte eines Mannes, der einen falschen Schritt tut und diesen Weg dann weiterverfolgen muss. Ein Roman, der sich in der Grauzone zwischen Liebe und Hass, Schuld und Vergebung, Gut und Böse bewegt, und der zeigt, wie zerbrechlich unser geordnetes Leben sein kann. Ayelet Gundar-Goshen, geboren 1982, lebt und arbeitet als Autorin und Psychologin in Tel Aviv. Für ihre Kurzgeschichten, Drehbücher und Kurzfilme wurde sie bereits vielfach ausgezeichnet. Ihr erster Roman, „Eine Nacht, Markowitz“ (2013) wird derzeit von der BBC verfilmt,. Er wurde mit dem renommierten Sapir-Preis für das beste Debüt Israels zugesprochen. Gysi, Gregor | Schorlemmer, Friedrich: Was bleiben wird. Gespräche über ein schwieriges Land | Aufbau ET: 9. März 2015 | ISBN: 978-3-351-03599-0 | Gebunden | 320 Seiten | 19,95 € | Auch als Hörbuch Vor der Wende standen Gregor Gysi und Friedrich Schorlemmer auf verschiedenen Seiten. Heute erinnern sie sich, wie sie das verschwundene Land erlebten. Sie sprechen über das, was bleibt und das, was auf den Müll der Geschichte gehört. Gysi, Sohn des Widerstandskämpfers und späteren DDR-Kulturministers Klaus Gysi, gehörte zu den eher systemnahen, wenn auch von der Nomenklatura beäugten Persönlichkeiten der DDR. Schorlemmer, Pfarrer, Oppositioneller und Mitinitiator der Bürgerrechtsbewegung Schwerter zu Pflugscharen, stand der DDR und ihren Oberen immer kritisch gegenüber. Ohne Scheuklappen und falsche Ressentiments sprechen sie mit dem Journalisten Hans-Dieter Schütt über das, was bewahrenswert sein könnte an diesem schwierigen Land, das sie, wie 17 Millionen andere auch, geprägt hat. Angesichts eines entfesselten Kapitalismus versucht dieses Buch, eine Alternative zu beschreiben. Gregor Gysi, geboren 1948, ist Rechtsanwalt und Politiker. Der Sohn des DDR-Kulturministers Klaus Gysi und Neffe von Doris Lessing trat 1967 in die SED ein und vertrat als Rechtsanwalt u. a. Robert Havemann, Rudolf Bahro und Bärbel Bohley. Er war Vorsitzender der SED-PDS, seit 1990 sitz er im Bundestag, seit 2005 als Fraktionsvorsitzender der Partei Die Linke. Friedrich Schorlemmer, geboren 1944, ist Publizist und Theologe. 1978 bis 1992 Dozent am Evangelischen Predigerseminar und Prediger an der Schlosskirche in der Lutherstadt Wittenberg. Er wurde u. a. mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 22 Über die Autoren und ihre Bücher Hajaj, Claire: Ismaels Orangen | Blanvalet | ET: 6. März 2015 | Deutsche Erstausgabe | ISBN: 978-3-7645-0516-5 | Gebunden | 448 Seiten | ca. 19,99 € | Auch als Audio-CD, Hörbuch Download + E-Book Jaffa, April 1948. Der siebenjährige Salim Al-Ismaeli, Sohn eines palästinensischen Orangenzüchters, freut sich darauf, die ersten Früchte des Orangenbaums zu ernten, der zu seiner Geburt gepflanzt wurde. Doch der Krieg bricht aus und treibt die ganze Familie in die Flucht. Von nun an hat Salim nur noch einen Traum: Eines Tages zu seinem Baum zurückzukehren und im Land seiner Väter zu leben. Zur selben Zeit wächst Judith als Tochter von Holocaust-Überlebenden in England auf – und sehnt sich danach, irgendwann ein normales und glückliches Leben führen zu dürfen. Als Salim und Judith sich im London der 60er Jahre begegnen und ineinander verlieben, nimmt das Schicksal seinen Lauf und stellt ihre Liebe auf eine harte Probe … Hajaj erzählt in ihrem Debütroman eine Geschichte, die auf Erlebnissen und Erfahrungen ihrer eigenen Familie beruh Claire Hajaj, wurde 1973 als Tochter einer jüdischen Mutter und eines palästinensischen Vaters in London geboren. Sie verbrachte ihr bisheriges Leben zwischen der jüdischen und der palästinensischen Kultur und versucht, beide zu vereinbaren. In ihrer Kindheit lebte sie sowohl im Nahen Osten als auch im ländlichen England. Ihren Master in Klassischer und Englischer Literatur machte sie in Oxford. Hajaj bereiste vier Kontinente und arbeitete für die UN in Kriegsgebieten wie Burma oder Bagdad. Sie schrieb Beiträge für den BBC World Service, außerdem veröffentlichte sie Artikel in Time Out und Newsweek. Zur Zeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Beirut. Haratischwili, Nino: Das achte Leben (Für Brilka) | Frankfurter Verlagsanstalt | 2014 ISBN 978-3-87134-784-9 | Gebunden | 240 Seiten | 19,95 € | Auch als E-Book Georgien, 1900: Mit der Geburt Stasias, Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten, beginnt der Roman über sechs Generationen. Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird. Als Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren beiden Kindern in Tbilissi Schutz bei ihrer atemberaubend schönen Schwester. Doch als ein Geheimdienstler auf sie aufmerksam wird, hat das fatale Folgen... Deutschland, 2006: Nach Mauerfall der Mauer und Auflösung der UdSSR herrscht in Georgien Bürgerkrieg. Stasias hochintelligente Urenkelin Niza hat mit ihrer Familie gebrochen und ist nach Berlin ausgewandert. Als ihre zwölfjährige Nichte Brilka nach einer Reise in den Westen nicht mehr nach Tbilissi zurückkehren möchte, spürt Niza sie auf. Ihr wird sie die ganze Geschichte erzählen... Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tbilissi, ist preisgekrönte Theaterautorin und -regisseurin. 2010 erhielt sie den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis. Ihr Romandebüt „Juja“ gewann 2011 den Debütpreis des Buddenbrookhauses Lübeck. Zuletzt erschien ihr Einakter „Die zweite Frau“ in der Anthologie „Techno der Jaguare. Neue Erzählerinnen aus Georgien“ (2013). Für ihren „Das achte Leben (Für Brilka)“ erhielt sie ein „GrenzgängerStipendium“ der Robert-Bosch-Stiftung für Recherchen in Russland und Georgien. Die Autorin lebt in Hamburg. Herzberg, André: Alle Nähe fern | Ullstein Verlag | ET: 6. März 2015 ISBN-13 9783550080562 | Hardcover | Gebunden | 272 Seiten | 21,00 € André Herzberg erzählt die Geschichte einer jüdischen Familie, drei Generationen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Der Großvater Heinrich Zimmermann hatte es vom einfachen Lederhändler zum mittelständischen Unternehmer gebracht, pflegte ein deutsch-nationales Weltbild. In buchstäblich letzter Sekunde gehen er und seine Frau ins Exil. Den Sohn Paul haben sie schon vorher nach England in Sicherheit gebracht. Nach dem Krieg geht Paul als überzeugter Kommunist in die DDR, verdrängt dort seine Herkunft, lebt „bescheiden“ als ranghoher Funktionär. Sein Sohn Jakob, der Erzähler des Romans, wird nach einer schwierigen Kindheit Sänger, durchlebt nach dem Mauerfall eine existentielle Krise und findet nach langem Suchen zum Judentum und zu sich selbst. Lakonisch und bildgewaltig erzählt André Herzberg von der generationsübergreifenden lebenslangen Sehnsucht nach Bindung und Zugehörigkeit: zu einem Land, zu einer Partei, zu einer Familie. Und von Fremdheit zwischen Vätern und Söhnen. André Herzberg, 1955 in Ostberlin geboren, ist seit über dreißig Jahren Musiker und vor allem als Frontmann und Sänger der in der DDR gegründeten Rockband Pankow berühmt geworden. Seine Familie lebt heute in Afrika, England und Deutschland. Von Herzberg erschienen bisher eine Erzählungssammlung und der autobiografische Roman „Mosaik“. . 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 23 Über die Autoren und ihre Bücher Himmelfarb, Jan: Sterndeutung | C.H. Beck | ET 21. Januar 2015 ISBN 978-3-406-67486-0 | Gebunden | 394 Seiten | 21,95 € Anfang der 90er Jahre. Kurz vor seinem 51. Geburtstag versucht sich Arthur Segal, Übersetzer und fast seriöser Autohändler, seiner selbst und der Geschichte seiner jüdischen Familie zu vergewissern. Es ist eine Geschichte von Liebe und Arbeit, Verfolgung und Überleben, Glück und Chuzpe. Wie fühlt es sich an, wenn man den eigenen Geburtsort nicht genau angeben kann, wenn man als Jude im Osten der Geburt schon zum Tode verurteilt war? Wenn man den Holocaust durch ein Wunder überlebte und spät, als Kontingentflüchtling, mit der Familie aus der Ukraine ins Land der ehemaligen Täter zog und sich dort sogar ein gutes Leben aufbauen konnte? Wenn die blitzgescheite Tochter plötzlich Elitestudentin wird, einen deutschen Freund hat und auf dem Weg in eine schöne, neue Normalität ist? Allmählich entsteht eine Erzählung von Vergangenheit und vor allem von der Gegenwart, eine Familien- und Generationengeschichte, lebendig, komisch, hart. Jan Himmelfarb, geboren 1985 in der Ukraine, zog 1992 mit seiner Familie nach Deutschland. Er studierte Betriebswirtschaftslehre und arbeitet seit 2009 als Betriebswirt bei einem Industrieunternehmen in NordrheinWestfalen. 2013 nahm er am Klagenfurter Literaturkurs teil. Joffe, Josef: Mach dich nicht so klein, du bist nicht so groß! Der jüdische Humor als Weisheit, Witz und Waffe | Siedler ET: 9. März 2015 | Gebunden | ca. 240 Seiten | ca. € 19,99 | ISBN: 978-3-8275-0054-0 | Auch als E-Book erhältlich Der jüdische Witz ist aggressiv, entlarvend, selbstironisch. Seine eigentliche Pointe lautet: Ihr müsst uns gar nicht niedermachen, das machen wir selber viel besser. Und damit zeigen wir, dass wir schneller und gewitzter sind als ihr. Kundig und mit viel Esprit erzählt Josef Joffe vom jüdischen Humor: von seiner Tradition, seinen Eigenheiten, seinen Figuren, auch von antisemitischen und sonstigen Verfremdungen, nicht zuletzt von seinen Tradierungen bis in die Gegenwart. Eine deutsch-jüdische Kultur, die von Moses Mendelssohn bis zu Franz Kafka reicht und die ein Drittel der deutschen Nobelpreisträger vor 1933 hervorgebracht hat, gibt es nicht mehr, auch die osteuropäische ist verschwunden. Aber der jüdische Humor lebt. Und er funktioniert wie eh und je: das Wortspiel, die Aggression, die sich in Selbstironie auflöst, die zugespitzte, aber nicht verletzende Pointe, der schnelle Stich in die Blase der Selbstgefälligkeit, das Hangeln im Absurden, ein atemloses Tempo – die Melancholie verfliegt im befreienden Gag, das Menschlich-Allzumenschliche wird mit einer Prise Lebensweisheit serviert. Josef Joffe ist seit dem Jahr 2000 Herausgeber der ZEIT. Davor war er Ressortleiter Außenpolitik bei der Süddeutschen Zeitung. Er lehrte Internationale Politik in München, an der Johns Hopkins University und in Harvard, in Stanford unterrichtet er seit 2004. Als Kenner der amerikanischen Politik veröffentlichte Joffe zahlreiche Sachbücher, zuletzt „The Myth of America’s Decline" (2013). Joffe ist Mitglied im Aufsichtsrat des Leo Baeck Institut New York, das ein reichhaltiges Archiv der deutsch-jüdischen Geschichte pflegt. In Deutschland ist er Vorsitzender des Kuratoriums des Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam. Hellmuth Karasek: Das find ich aber gar nicht komisch. Geschichte in Witzen und Geschichten über Witze Quadriga Verlag | ET: 12. März 2015 | Hardcover | ISBN: 978-3-86995-075-4 | Auch als E-Book, Hörbuch + Audio-Download Warum erzählt man (einander) Witze? Wo erzählt man sie, wann und wann nicht? Warum lacht man über manche Witze, und warum lacht man nur eine bestimmte Zeit über sie? Vor allem aber: Wie erzählt man Witze? In welchen Situationen entstehen sie? Hellmuth Karasek war mehr als ein Jahrzehnt Mitstreiter von Marcel ReichRanicki im Literarischen Quartett, zehn Jahre Ratefuchs in Günther Jauchs legendärer 5 Millionen SKL-Show und Witze-Duellant in zahlreichen Auftritten mit Eckart von Hirschhausen. Sein Buch „Soll das ein Witz sein?“ hat er mit seinem Publikum erprobt und dabei vor allem Witze erzählt. Dabei entstand ein erstaunlicher Dialog, auch in Witzen. Eine Reise durch die weite Welt des Komischen. Ein Buch, das Spaß macht. Kein Witz. Hellmuth Karasek, geboren 1934 im tschechischen Brünn, leitete mehr als 20 Jahre lang das Kulturressort des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“, war Herausgeber des „Berliner Tagesspiegels“ und ist jetzt Kolumnist und Autor von „Die Welt“ und der „Welt am Sonntag“. Zu seinen Büchern gehören u.v.a. „Billy Wilder. Eine Nahaufnahme“, „Go West!“, die Autobiografie „Auf der Flucht“ und „Soll das ein Witz sein?“. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 24 Über die Autoren und ihre Bücher Kron, Norbert + Shalev, Amichai (Hrsg.): Wir vergessen nicht, wir gehen tanzen. Israelische und deutsche Autoren schreiben über das andere Land (Anthologie) | S. Fischer ET: 5. März 2015 | ISBN: 978-3-10-002391-9 | Hardcover | 18,99 € Vor 50 Jahren nahmen die Staaten Israel und Deutschland ihre diplomatischen Beziehungen auf. Ging es früher vorrangig um Vergangenheitsbewältigung, um die Auseinandersetzung mit historischer oder familiärer Schuld, so sind heute auch freundschaftliche Begegnungen und kulturelle Verbundenheit Normalität. Politik, Literatur, Party – wie erlebt dies die „dritte Generation“ vor dem Hintergrund der Geschichte? Davon erzählen die hier versammelten Erzählungen aus beiden Ländern. Das Buch erscheint parallel in einer hebräischen Ausgabe. Mit Erzählungen von Yiftach Aloni, Yiftach Ashkenazy, Yair Asulin, Sarah Blau, Anat Einhar, Liat Elkayam, Idit Elnathan, Asaf Gavron, Galit Dahan Karlibach, Amichai Shalev sowie Julia Franck, Norbert Kron, Marko Martin, Eva Menasse, Rainer Merkel, Albert Ostermaier, Moritz Rinke, Jochen Schmidt und Sarah Stricker. Norbert Kron, geboren 1965, lebt als Schriftsteller und Journalist in Berlin. Amichai Shalev, geboren 1973, lebt als Schriftsteller in Herzliya. Lustiger, Gila: Die Schuld der anderen | Berlin Verlag | ET: 19. Januar 2015 ISBN: 978-3-8270-1227-2 | Gebunden | 496 Seiten | 22,99 | Auch als E-Book erhältlich Ein Jahrhundertsommer in Frankreich, ein Mordfall, dessen Lösung viele Fragen offen lässt und ein hartnäckiger Journalist, der den Zweifel zum Prinzip erhebt. Gila Lustiger entwirft ein Bild der Grande Nation, das Land und Leute lebendig werden lässt und präsentiert einen der empörendsten Wirtschaftsskandale Frankreichs in einem fesselnden Gesellschaftsroman. Mehr als zehn Zeilen wollte Marc Rappaport einem siebenundzwanzig Jahre zurückliegenden Prostituiertenmord, der jetzt durch DNA-Abgleich gelöst sein soll, nicht widmen. Und doch will er mehr über die Geschichte der jungen Frau erfahren, die mit 18 Jahren aus der Enge ihrer Industriekleinstadt nach Paris floh, um zu studieren, und dort in die Prostitution schlitterte. Dabei stößt er bald auf einen Skandal von schockierendem Ausmaß, der die unlösbaren Verstrickungen von Wirtschaft, Geld und Politik durchscheinen lassen. Was als klassische Ermittlungsgeschichte beginnt, entpuppt sich bald als ein atmosphärisch dichter und mit Leichtigkeit erzählter Gesellschaftsroman über ein ganzes Land und unsere Gegenwart. Gila Lustiger wurde 1963 in Frankfurt am Main geboren. Sie studierte Germanistik und Komparatistik an der Hebräischen Universität in Jerusalem. Seit 1987 lebt sie als freie Autorin in Paris. Ihr erster Roman, „Die Bestandsaufnahme“, erschien 1995, zwei Jahre später „Aus einer schönen Welt“. Mit dem Familienroman über die Geschichte der europäischen Juden „So sind wir“ stand sie auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Zuletzt erschien ihr Roman „Woran denkst Du jetzt“ (2011). Menasse, Eva: Lieber aufgeregt als abgeklärt | Verlag Kiepenheuer & Witsch | ET: 9. Februar 2015 ISBN: 978-3-462-04729-5 | Gebunden | 256 Seiten | 18,99 € Eva Menasses Essays und Reden sind liebevoll-boshafte Langzeitbeobachtungen über Deutsche, Österreicher, über engagierte politische Interventionen. Sie sind auch leidenschaftliche Bekenntnisse zu Lieblingsautoren wie Richard Yates, Alice Munro und Ulrich Becher. Ihr besonderes Augenmerk gilt der öffentlichen Rolle des Schriftstellers. Die Heinrich–Böll-Preisträgerin 2014 versucht zu ergründen, was der Preispatron heute denken, schreiben, tun würde. Sie hadert mit Günter Grass und hält ihm doch eine Geburtstagsrede, sie preist das literarisch-musikalische Genie Georg Kreislers und dankt Imre Kertész für die Mühe, die er sich und seinen Lesern mit seiner unerbittlichen literarischen Genauigkeit macht. Eva Menasses pointierte und elegante Texte werfen erfrischende Blicke auf die Gegenwart und beweisen die Relevanz von Literatur. Eva Menasse, geboren 1970 in Wien, begann als Journalistin beim österreichischen „Profil“. Als Redakteurin der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ begleitete den Prozess um den Holocaust-Leugner David Irving in London. Nach einem Aufenthalt in Prag arbeitete sie als Kulturkorrespondentin in Wien. Sie lebt seit 2003 als Publizistin und freie Schriftstellerin in Berlin. Ihr Debütroman „Vienna", ihr Erzählungsband „Lässliche Todsünden" und zuletzt ihr Roman „Quasikristalle" waren ein großer Erfolg. Für „Quasikristalle" wurde sie u.a. mit dem GertySpies-Preis und dem Literaturpreis Alpha ausgezeichnet. 2015 ist sie Stipendiatin der Villa Massimo in Rom. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 25 Über die Autoren und ihre Bücher Noll, Chaim: Der Schmuggel über die Zeitgrenze: Erinnerungen | Verbrecher Verlag | ET: März 2015 ISBN: 9783957320858 | Broschiert | 480 Seiten | 24,00 € Chaim Noll wanderte vor zwanzig Jahren nach Israel aus und lebt heute in der Wüste Negev. In Ostberlin wuchs er auf als Sohn des DDR-Schriftstellers Dieter Noll, der zur privilegierten Führungsschicht der DDR gehörte. Vordergründig ist das Buch eine Auseinandersetzung mit dem politischen System im Osten Deutschlands, gegen das Noll als junger Mann opponierte, bis er im Winter 1983 – nach Versuchen der Staatssicherheit, sich seiner Manuskripte zu bemächtigen – sein erstes Buch von Diplomaten in den Westen schmuggeln ließ und selbst einen Ausreiseantrag stellte. Noll erzählt vor allem die Geschichten von prominenten und unbekannten Menschen, denen er im damaligen Berlin begegnete, und erinnert an die aufregende Geschichte seiner Geburtsstadt, die er noch heute für ihren Überlebenswillen bewundert. Chaim Noll, 1954 als Hans Noll in Ostberlin geboren, ist Sohn des Schriftsteller Dieter Noll. Er studierte Kunst und Kunstgeschichte, reiste 1983 nach Westberlin aus. 1991 zog er mit seiner Familie nach Rom. Seit 1995 lebt er in Israel, seit 1997 in der Wüste Negev. 1998 wurde er israelischer Staatsbürger. Neben seiner schriftstellerischen Arbeit lehrt Noll an der Universität Beer Sheva. Er schrieb u. a.: „Die Wüste lächelt“, „Meine Sprache wohnt woanders“ , „Der Kitharaspieler“, „Der goldene Löffel“ (2009), „Feuer“ (2010) sowie „Kolja“ (2012). Oz, Amos: Judas. Roman | Suhrkamp | ET: ca. 9. März 2015 | Aus dem Hebräischen von Mirjam Pressler ISBN: 978-3-58-42479-7 | Gebunden | 335 Seiten | ca. 22,95 € Im Winter 1959/1960 beschließt Schmuel Asch, sein Studium in Jerusalem (Thema der geplanten Abschlussarbeit: Jesus in der Perspektive der Juden) abzubrechen. Zum selben Zeitpunkt verlässt ihn seine Freundin, um einen früheren Freund zu heiraten. Hinzu kommt, dass seine Eltern sich finanziell ruiniert haben und ihn nicht mehr unterstützen können. Daraufhin will Schmuel Israel verlassen. Er entscheidet sich anders, als er eine Anzeige liest, die ihm ein Auskommen in Jerusalem erlaubt, die ihn aber auch verpflichtet, niemandem von seinem Aufenthalt in Jerusalem zu berichten. Die Anzeige führt ihn ins Haus eines eigentümlichen alten Mannes namens Gerschom Wald. Nachts liest er ihm vor und unterhält sich mit ihm: über die Ideale des Zionismus, über die jüdisch-arabischen Konflikte, über Gott und die Welt. Und dort trifft er auf die geheimnisvolle Atalja Abrabanel, deren verstorbener Vater einer der Anführer der zionistischen Bewegung war. Sogleich ist Schmuel gefesselt von der Schönheit und Unnahbarkeit dieser Frau. Nach und nach gelingt es ihm, ihr Geheimnis zu enthüllen – und damit die menschliche Tragödie vor und nach der Gründung Israels im Jahr 1948. Amos Oz hat einen Liebesroman geschrieben und zugleich ein Buch über das geteilte Jerusalem vor dem Sechs-Tage-Krieg, eine Geschichte seines Landes mit all seinen Konflikten, seinen Hoffnungen und seiner Verzweiflung. Amos Oz, geboren 1939 in Jerusalem, ist einer der international bekanntesten israelischen Schriftsteller. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (1992), dem Goethe-Preis der Stadt Frankfurt am Main (2005) und dem Prinz-von-Asturien-Preis für Literatur (2007) und den Siegfried-Lenz-Preis (2014). „Eine Geschichte von Liebe und Finsternis” wurde in alle Weltsprachen übersetzt und erreichte eine Auflage in Millionenhöhe. Zuletzt erschien von Amos Oz das Buch „Unter Freunden“ (2013). Oz-Salzberger, Fania: Israelis in Berlin | Suhrkamp | 2001 | Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama ISBN: 978-3-633-54171-3 | Gebunden | 238 Seiten | 20,80 € Viele jüngere Israelis zieht es nach Berlin. Um diese Faszination zu verstehen, muss man sich ins Zentrum der vielfältig verflochtenen und gebrochenen jüdischen und deutschen Geschichte begeben. Weder das Berlin der Weimarer Republik noch die Hauptstadt des „Dritten Reichs“ ist von der historisch-imaginären Landkarte Israels wegzudenken. Tausende gebürtige Berliner wurden Israelis, prägende hebräische Schriftsteller wie Lea Goldberg und S. J. Agnon verbrachten wichtige Jahre in Berlin. Israel hat auch eine Berliner, eine europäische Vergangenheit. Oz-Salzberger lebte ein Jahr in Berlin und befragte Israelis und Deutsche zu diesem gleichermaßen realen und imaginären Ort. Gleich Erich Kästners Emil, einem Helden ihrer Kindheit, entdeckt sie bei ihrer Reise durch Berlin vieles, was ihr die eigene Welt neu erschließt und ihre Wahrnehmung für bestimmende Momente des israelischen, kulturellen Codes schärft. Sie erzählt von Begegnungen in und mit Berlin, von den Erfahrungen und Familienerinnerungen einzelner. So lässt sie eine Welt wiederauferstehen, die es nicht mehr gibt und die doch fortwirkt – ein Erbe, das Israelis und Deutsche heute zugleich verbindet und trennt. Fania Oz-Salzberger, 1960 als älteste Tochter von Amos und Nily Oz in Israel geboren, lehrt als Professorin für Geschichte an der Universität in Haifa und bis vor kurzem auch an der Monash University in Australien. Sie hatte zahlreiche Gastprofessuren inne und war Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin. . 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 26 Über die Autoren und ihre Bücher Preiwuß, Kerstin: Restwärme | Berlin Verlag | 2014 Gebunden | 224 Seiten | ISBN: 978-3-8270-1231-9 | 18,99 € Mariannes Vater ist gestorben. Aus ihrer eigenen, erwachsenen Existenz kehrt die junge Geologin dahin zurück, wo Mutter und Bruder noch leben, in ein altes Haus am See, tief in der mecklenburgischen Provinz. Nur ein paar Tage will sie bleiben, bis nach der Beerdigung. Doch was sie glaubte, lange hinter sich gelassen zu haben, holt sie wieder ein. Eine Familiengeschichte voller stummer Tragödien. Ihr Vater war ein gebrochener Tyrann, ihre Mutter duldete und schwieg. Schicht um Schicht trägt Marianne ab und zeigt, wie Verletzungen durch Krieg und Unfreiheit persönliche Schicksale prägen. Preiwuß lässt dabei der Bitterkeit nicht das letzte Wort. Mit großem Verständnis für das menschliche Drama erzählt sie von Verletzungen, die Generationen überdauern. Kerstin Preiwuß, Lübz geboren, studierte Germanistik, Philosophie und Psychologie in Leipzig und Aix-enProvence, promovierte über deutsch-polnische Städtenamen und ist Absolventin des Deutschen Literaturinstituts Leipzig, wo sie auch lehrte. 2006 debütierte sie mit dem Gedichtband „Nachricht von neuen Sternen“. 2008 erhielt sie das Hermann-Lenz-Stipendium. Von 2010 bis 2012 war sie Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift „Edit“. 2012 erschien ihr zweiter Gedichtband „Rede“. Zuletzt erhielt sie den Mondseer Lyrikpreis. Preiwuß lebt mit ihrer Familie in Leipzig Pressler, Mirjam: Nathan und seine Kinder | Beltz | 2013 | Ab 14 Jahre Taschenbuch | 264 Seiten | ISBN:978-3-407-74233-9 | 8,95 € Jerusalem, Zeit der Kreuzzüge um 1192: Ein junger Tempelritter rettet Recha, die Tochter des jüdischen Kaufmanns Nathan, aus dem Feuer. Daraufhin richtet Sultan Saladin an Nathan die schwierigste aller Fragen: Welche Religion ist die einzig wahre? Nathan antwortet mit dem berühmten Gleichnis von den drei Ringen und ahnt nicht, dass ihm inzwischen der christliche Patriarch von Jerusalem sowie ein moslemischer Hauptmann nach dem Leben trachten... Pressler erzählt den klassischen Stoff neu und provozierend zeitgemäß, aber nicht ohne Hoffnung für ein friedliches Nebeneinander der Religionen. „Ein lebensnahes Plädoyer für einen anderen Weg aus der Jahrtausendtragödie der Weltreligionen als den, von dem wir tagtäglich in den Nachrichten hören.“ Die Zeit. „In Presslers Roman werden Ideen verkörpernde Figuren zu lebendigen Wesen. Erfrischend anders!“ Die Welt Mirjam Pressler veröffentlichte zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, darunter die Romane „Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen" (Deutscher Jugendliteraturpreis) „Malka Mai" (Dt. Bücherpreis), „Die Zeit der schlafenden Hunde", „Wundertütentage", „Golem stiller Bruder" und zuletzt „Nathan und seine Kinder". Mit „Ich sehne mich so. Die Lebensgeschichte der Anne Frank" schrieb sie ein Biographie von Anne Frank, deren Tagebuch sie neu übersetzt hat. Mirjam Pressler wurde vielfach ausgezeichnet. Für ihre „Verdienste an der deutschen Sprache" wurde sie 2001 mit der Carl-Zuckmayer-Medaille geehrt, für ihr Gesamtwerk als Autorin und Übersetzerin mit dem Deutschen Bücherpreis, für ihr Gesamtwerk als Übersetzerin mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises. Sie lebt in Landshut und feiert im Juni 2015 ihren 75. Geburtstag! Primor, Avi: Nichts ist jemals vollendet. Die Autobiografie | Quadriga | ET: 12. Februar 2015 ISBN: 978-3-86995-077-8 | Hardcover | 431 Seiten | Auch als E-Book Der ehemalige israelische Botschafter Avi Primor ist in Deutschland vor allem bekannt für sein Engagement für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Israelis. Dabei ist sein Einsatz nicht selbstverständlich: Nur zufällig entging Primors Mutter als Einzige in ihrer Familie dem Holocaust. Daneben liegt Primor die Aussöhnung auch zwischen Israelis und Palästinensern am Herzen – selbst wenn er sich mit seiner Art, Missstände im Umgang mit den Palästinensern offen anzusprechen, in seiner Heimat Israel nicht nur Freunde machte. 2013 wurde er für dieses Engagement, gemeinsam mit dem Palästinenser Abdallah Frangi, mit dem Friedenspreis der Stadt Osnabrück ausgezeichnet. In seiner Autobiografie erzählt Avi Primor aus seinem Leben, von seiner Arbeit als Botschafter und davon, wie er zu dem Brückenbauer wurde, den die Menschen lieben. Avi Primor, Jahrgang 1935, war von 1993 bis 1999 israelischer Botschafter in Deutschland. Er ist Sohn eines niederländischen Emigranten; seine Mutter floh 1932 von Frankfurt nach Tel Aviv, ihre gesamte Familie wurde während des Holocausts ermordet. Avi Primor leitet heute einen trilateralen Studiengang für israelische, palästinensische und jordanische Studenten an dem von ihm gegründeten Zentrum für europäische Studien, dem „Interdisciplinary Center Herzliya“. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 27 Über die Autoren und ihre Bücher Reichert, Johannes: Mit dem Rad durch Israel: 1230 Kilometer mit dem Fahrrad durch das Heilige Land | Wiesenburg | 2014 | Broschiert | 316 Seiten | ISBN: 978-3956321948 | 14,90 Seit vielen Jahren geht Johannes Reichert für zwei Wochen im Jahr allein mit dem Fahrrad auf Tour. Nach einem Herzinfarkt 2007 halfen ihm diese Reisen bei der Überwindung der Krankheit. Von Haifa aus radelt der Autor zum Rosh Hanikra an der libanesischen Grenze und durch die waldreichen Berge im Norden Galiläas weiter zu den biblischen Orten am See Genezareth. Über Nazareth, den Berg Tabor und das Karmelgebirge geht die Reise dann nach Tel Aviv/Jaffa, dem Ziel der ersten Etappe 2013. Von dort wird die Tour 2014 über Aschkelon, Be‘er Sheva, Dimona, Arad und Massada nach Jerusalem fortgesetzt. Vier Tage bleibt Johannes Reichert in der Heiligen Stadt und besucht dort einige der vielen Sehenswürdigkeiten. Danach radelt er durch die dichten Wälder der Jerusalemer Berge nach Tel Aviv/Jaffa zurück. Dieses Reisetagebuch nimmt den Leser mit auf eine besondere Radtour und zeigt die Herausforderungen, die Alleinreisende zu meistern haben. Hilfsbereite Menschen, wunderbare Landschaften und historische Orte machen Lust auf diese Reise. Salentin, Rebecca Maria: Schuld war Elvis | C. Bertelsmann | ET: 9. März 2015 ISBN: 978-3-570-10212-1 | Deutsche Originalausgabe | Gebunden | 512 Seiten | ca. 19,99 € | Auch als E-Book Inmitten einer Großfamilie, deren Mitglieder so stur wie lebenslustig sind, wird in den 70er Jahren das Mädchen Hebron geboren. Den eigenwilligen Namen verdankt sie ihrem Vater, der sich nach der Zeugung in seine Heimat Israel abgesetzt hat. Überhaupt hatte ihre Mutter Meggy Pech mit den Männern: Vom örtlichen Friseur bekommt sie Zwillinge. Der hätte sie gern geheiratet – wäre er nicht bei einem Autorennen ums Leben gekommen. Der Vater ihres Sohnes Francis ist ein katholischer Mönch, und Ben Omars Erzeuger Hadschi ist ein Rastafari mit Hundehaufenfrisur, dem seine Haschplantage wichtiger ist als die Kindererziehung, während Meggy die Familie ernährt. Die bunte Schar bewohnt ein windschiefes Fachwerkhaus in einem biederen Eifeldorf. Da Hadschi verschwunden ist, muss Hebron sich um die kleinen Geschwister kümmern. Als sie daran fast zerbricht, reist sie nach Israel, um ihren Vater zu finden… Rebecca Maria Salentin, geboren 1979 in Eschweiler, aufgewachsen in der Eifel, lebt in Leipzig. Sie hat selbst jüdische und katholische Wurzeln und stammt aus einer Großfamilie. Die Autorin las beim Open Mike und nahm am Klagenfurter Literaturkurs teil. Ihr erster Roman „Hintergrundwissen eines Klavierstimmers" erregte große Aufmerksamkeit. In Leipzig betreibt sie in einem alten Zirkuswagen das Sommercafé ZierlichManierlich. Sarid, Yishai: Alles andere als ein Kinderspiel | Kein & Aber | 2014 | Aus dem Hebräischen von Helene Seidler | Hardcover | 368 Seiten | ISBN: 978-3-0369-5703-6 | 19,90 € Seit Naomi vor fünfundzwanzig Jahren den Kibbuz und ihren Mann verlassen hat, leitet sie mit Herzblut einen Kindergarten im Norden Tel Avivs. Als der Eigentümer des Grundstücks stirbt, wittert ein bekannter Architekt seine Chance, Naomi und den Kindergarten vom begehrten Anwesen zu vertreiben. Um dem ruchlosen Architekten die Stirn zu bieten, leiht Naomi von zwielichtigen Gestalten Geld. Ihre Affäre mit dem Vater eines der Kinder trägt ebenfalls nicht gerade zur Entspannung ihrer Lage bei. Doch plötzlich steht auch noch ihr „verlorener“ Sohn vor der Tür. Naomi weiß, dass das ihre letzte Chance ist, ihr Leben wieder in Ordnung zu bringen. Yishai Sarid, 1965 in Tel Aviv geboren, studierte in Jerusalem Jura und arbeitete später als Staatsanwalt. Heute ist er als Rechtsanwalt tätig und publiziert in verschiedenen Zeitungen. 2010 erschien sein Roman „Limassol“. Segal, Ron: Jeder Tag wie heute. Roman | Wallstein | 2014 | Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama ISBN: 978-3-8353-1557-0 | Gebunden | 140 Seiten | 17,90 € Der Held dieses Debütromans ist ein 90jähriger israelischer Schriftsteller und Holocaust-Überlebender. Vor den Nazis geflüchtet, reist er zum ersten Mal zurück nach Deutschland, um für ein Literaturmagazin seine Erinnerungen aufzuschreiben. Ihm bleibt nicht viel Zeit, das Versprechen an seine verstorbene Frau einzulösen. Sie hatte ihn gebeten, ihrer beider Lebensgeschichten aufzuschreiben, bevor diese vergessen werden. Segal erzählt die Fieberträume des Überlebenden, in denen die Fakten und Fiktionen einander überlagern, er ruft die Geschichten der Gebrüder Grimms auf, die Mythen, Legenden und versucht ein Amalgam zu finden, das ein literarisches Sprechen über den Holocaust für jemanden „zwei Generationen danach“ möglich macht. Ron Segal, geb. 1980 in Israel, hat an der „Sam Spiegel Film and Television School Jerusalem“ studiert. Seit 2009 lebt er mit Unterbrechungen in Berlin, derzeit als Stipendiat der Akademie der Künste, um einen Animationsfilm zu „Jeder Tag wie heute“ fertigzustellen. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 28 Über die Autoren und ihre Bücher Shalev, Meir: Zwei Bärinnen | Diogenes | 2014 Aus dem Hebräischen von Ruth Achlama | ISBN978-3-257-06911-2 | Leinen, 464 Seiten | 22.90 € Auge um Auge, Zahn um Zahn. Leidenschaft und Untreue, über Verlust, Rache und deren Sühne. Die Familie Tavori betreibt im Norden Israels in der dritten Generation eine Gärtnerei. Es sind Menschen, die ihren Instinkten und Emotionen folgen: ihrer Liebe ebenso wie ihrem Hass. Eine erschütternde Familiensaga und ein unkonventioneller literarischer Thriller von archaischer Wucht. In einem Dorf im Norden Israels begehen im Jahr 1930 drei Bauern Selbstmord. So steht es in den Akten, aber alle im Dorf wissen, dass nur zwei der angeblichen Selbstmörder Hand an sich gelegt haben. Der dritte wurde ermordet. Siebzig Jahre sind seither vergangen. Ruta Tavori, Lehrerin am örtlichen Gymnasium, weiß, wer diesen Mord begangen hat, und will nun davon erzählen. Davon und von den Männern ihrer Familie: ihrem Großvater, ihrem Mann, ihrem Bruder und ihrem Sohn – Männer, die sie liebt, denen sie zürnt, nach denen sie sich sehnt und denen sie zu verzeihen versucht. Eine Geschichte über Männerfreundschaften und die Liebe einer Frau, über Leidenschaft und Untreue, über Verlust, Rache und Sühne. Meir Shalev, geboren 1948 in Nahalal in der Jesreel-Ebene, studierte Psychologie und arbeitete viele Jahre als Journalist, Radio- und Fernsehmoderator. Inzwischen ist er einer der bekanntesten und beliebtesten israelischen Romanciers. 2006 erhielt er für sein Gesamtwerk den Brenner Prize, die höchste literarische Auszeichnung in Israel. Meir Shalev schreibt regelmäßig Kolumnen für die Tageszeitung „Yedioth Ahronoth“. Er lebt in Jerusalem und in Nord-Israel. Sikseck, Ayman: Reise nach Jerusalem | Arche | 2012 ISBN: 978-3716026878 | Gebunden | 92 Seiten | 18,00 € „Wir neigen dazu, aggressiv und aufgeregt über den israelisch-arabischen Konflikt zu diskutieren. Ayman Sikseck gewährt uns ganz unaufgeregt tiefe Einblicke in die Komplexität der Situation." Yudit Shahar, Haaretz. Ayman Sikseck erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der als Palästinenser in Jaffa geboren wurde und nach Jerusalem geht, um dort an der Universität Literatur zu studieren. In Jerusalem fremd, verläuft er sich auch in Jaffa zwischen den zahlreichen Neubauten für betuchte Juden, die dort wie Pilze aus dem Boden schießen. Auch die Liebe fühlt sich für ihn wie ein Labyrinth an: Seine arabische Freundin darf er nur heimlich treffen, solange er nicht bei ihrem Vater um ihre Hand anhält – seine jüdische Freundin, eine Soldatin, muss ihn erst abfüllen, um ihn anschließend abzuschleppen. Ayman Sikseck, 1984 in Jaffa geboren, ist Palästinenser mit israelischer Staatsbürgerschaft. Er hat an der Jerusalemer Hebrew University Vergleichende Literaturwissenschaften studiert und Aufsätze und Essays veröffentlicht. Zudem verfasste Sikseck über mehrere Jahre hinweg die Kolumne „Jaffa – Tel Aviv“, die im Feuilleton der renommierten Tageszeitung „Haaretz“ erschien. „Reise nach Jerusalem“ ist sein erster Roman. Strenger, Carlo: Israel. Einführung in ein schwieriges Land | Suhrkamp | 2011 ISBN: 978-3-633-54255-0 | Broschur | 173 Seiten | 16,90 € Obwohl Israel über eine ultramoderne Gesellschaft mit einer lebensfreudigen, liberalen Kultur verfügt, geht das Land geht durch eine der schwersten Krisen seit seiner Gründung. Der Friedensprozess liegt auf Eis, das Land ist isoliert, im Alltag leben Juden und Araber mit wechselseitiger Verachtung nebeneinander, und der eskalierende Kampf zwischen religiösen und säkularen Juden bedroht die Grundfesten der israelischen Gesellschaft. Strenger eröffnet Einsichten in Alltag und Mentalität Israels – ohne Idealisierung und Dämonisierung. Er zeigt Israel als zerrissene Gesellschaft, die grundlegende Probleme der Identität nicht löst konnte. Er versucht Antworten auf drängende Fragen des jungen Staates zu geben: Wie soll das Verhältnis von Staat und Religion, zwischen westlicher Weltoffenheit und nahöstlicher Tradition gestaltet werden? Wie können Spannungen zwischen Einwanderungsgruppen aus verschiedenen Kulturen gelöst werden? Seine Betrachtungen eröffnen einen umfassenden Blick auf die Widersprüchlichkeit Israels – aber auch auf die Möglichkeit einer Wahrnehmung des Landes jenseits von Schuld, Gegenschuld und dem Kampf der Monotheismen. Carlo Strenger, in der Schweiz geboren und aufgewachsen, ist Professor der Psychologie an der Universität Tel Aviv. Er hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und schreibt regelmäßig für den britischen „Guardian“ und Israels führende liberale Zeitung Haaretz. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 29 Über die Autoren und ihre Bücher Talshir, Anat: Über uns die Nacht. Roman | Diana | 2014 | Aus dem Hebräischen von Stefanie Fahrner ISBN: 978-3-453-35777-8 | Deutsche Erstausgabe | Taschenbuch | 528 Seiten | 9,99 € Staatsgründung in Jerusalem. Es ist der Beginn einer tiefen Liebe, die geheim bleiben muss. Als Krieg ausbricht, wird die Stadt durch eine Mauer geteilt, die die beiden fortan unüberwindbar voneinander trennt. Neunzehn Jahre wird es dauern, bis es wieder Hoffnung für Lila und Elias gibt. Doch kann ihre Liebe den Hass der beiden verfeindeten Kulturen, die Jahre der Trennung und der Sehnsucht überstehen? Anat Talshir wurde in Jerusalem geboren und wuchs dort auf. Sie ist eine angesehene Investigativ-Journalistin in Israel und wurde für ihre Arbeit u.a. mit dem renommierten Sokolov-Preis ausgezeichnet. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit ist sie als Moderatorin tätig und unterrichtet Creative Writing. Sie lebt in Tel Aviv. Teege, Jennifer: Amon. Mein Großvater hätte mich erschossen | Rowohlt | 2013 Hardcover | 272 Seiten | ISBN 978-3-498-06493-8 | 19,95 € Es ist ein Schock, der ihr ganzes Selbstverständnis erschüttert: Mit 38 Jahren erfährt Jennifer Teege zufällig, wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth. Millionen Menschen kennen Göths Geschichte. In Steven Spielbergs Film „Schindlers Liste“ ist der brutale KZKommandant der Saufkumpan und Gegenspieler des Judenretters Oskar Schindler. Göth war verantwortlich für den Tod tausender Menschen und wurde 1946 gehängt. Seine Lebensgefährtin Ruth Irene, Jennifer Teeges geliebte Großmutter, begeht 1983 Selbstmord. Jennifer Teege ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Sie wurde bei Adoptiveltern groß und studierte in Israel. Jetzt ist sie mit einem Familiengeheimnis konfrontiert, das sie nicht mehr ruhen lässt. Wie kann sie ihren jüdischen Freunden noch unter die Augen treten? Und was soll sie ihren eigenen Kindern erzählen? Jennifer Teege beschäftigt sich intensiv mit der Vergangenheit. Sie trifft ihre Mutter wieder, die sie viele Jahre nicht gesehen hat. Gemeinsam mit der Journalistin Nikola Sellmair recherchiert sie ihre Familiengeschichte, sucht die Orte der Vergangenheit noch einmal auf, reist nach Israel und nach Polen. Schritt für Schritt wird aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung Jennifer Teege, Jahrgang 1970, ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Mit vier Wochen wurde sie ins Kinderheim gebracht, mit sieben Jahren zur Adoption freigegeben. Sie hat vier Jahre in Israel gelebt und dort studiert. Seit 1999 Texterin und Konzeptionerin in der Werbebranche. Sie lebt in Hamburg. von Treuenfeld, Andrea: Zurück in das Land, das uns töten wollte | Gütersloher Verlagshaus ET: 26. Januar 2015 | ISBN: 978-3-579-07087-2Gebunden mit zahlreichen Abbildungen | 272 Seiten | € 24,99 Andrea von Treuenfeld lässt in diesem Buch 16 jüdische Frauen, die aus Deutschland flohen und wieder zurückkehrten, ihre persönliche Geschichte erzählen. Wie war es möglich, gerade in dem Land wieder Heimat zu suchen, in dem sie verfolgt wurden und umgebracht werden sollten? Ausgerechnet in dem Land, in dem sie ihre Familie verloren hatten? Was erlebten diese Frauen auf ihrer Flucht und auf ihrem Weg zurück? Und allem voran: Wie fühlt es sich überhaupt an, nach Auschwitz Jüdin in Deutschland zu sein? Diese erschütternden wie beeindruckenden Berichte von letzten Zeitzeugen verdienen es, gehört und bewahrt zu werden. Mit einem Vorwort von Christian Berkel Andrea von Treuenfeld, geboren 1957, hat in Münster Publizistik und Germanistik studiert und nach einem Volontariat bei einer überregionalen Tageszeitung lange als Kolumnistin, Korrespondentin und Leitende Redakteurin für namhafte Printmedien, darunter Welt am Sonntag und Wirtschaftswoche, gearbeitet. Heute lebt sie in Berlin und schreibt als freie Journalistin Porträts und Biografien. Im Gütersloher Verlagshaus erschien bereits ihr Buch „In Deutschland eine Jüdin, eine Jeckete in Israel“. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 30 Über die Autoren und ihre Bücher Uhly, Steven: Königreich der Dämmerung. Roman | Secession Verlag für Literatur | 2014 ISBN 978-3-905951-41-7 | Gebunden | 661 Seiten | 29.95 € Herbst 1944, eine regenreiche Nacht. Der Laut eines Schusses jagt durch die Gassen einer kleinen Stadt in Polen. Eine Jüdin hat ihn auf einen 37-jährigen SS-Sturmbannführer abgefeuert. Tags darauf werden 37 Menschen öffentlich hingerichtet. Willkür und Widerstand sind Teil der gewaltigen Anfangsszenen des Romans, der einen Erzählbogen von den letzten Kriegsmonaten bis in die jüngste Vergangenheit spannt. Uhly berichtet vom Leben einer jüdischen Flüchtlingsgruppe und von einer umgesiedelten Bauernfamilie aus der Bukowina, von den Lebensumständen der Entwurzelten in „Displaced-Persons-Camps. Er verwebt Weltpolitik und den Lebenswillen der häufig im Untergrund agierenden Menschen zu einer erzählten Wirklichkeit der Jahre nach 1945. Uhly bettet das Schicksal seiner Protagonisten in die historischen Ereignisse ein. Ihre Wahrheitssuche, in der sich die Frage nach Schuld und Erbe spiegelt, führt aus dem Grauen der Vernichtung in den zupackenden Mut einer neuen Generation. Mit seiner präzisen und poetisch facettenreichen Sprache ist Uhly nah bei den Menschen, er zieht seinen Leser in den Bann und lässt ihn eigene, verborgene Wahrheiten erfahren. Steven Uhly, 1964 in Köln geboren, ist deutsch-bengalischer Abstammung. Er studierte Literatur, leitete ein Institut in Brasilien, übersetzt Lyrik und Prosa aus dem Spanischen, Portugiesischen und Englischen. Sein Debütroman „Mein Leben in Aspik“ erschien 2010. Es folgten die Romane „Adams Fuge“ (dem Tukan-Preis ausgezeichnet) und „Glückskind“, einem Bestseller, der 2014 von Michael Verhoeven verfilmt wurde. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 31 Deutsch – israelische Beziehungen in Leipzig Chronik 2005 bis 2015 2005 „Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen“* 40 Jahre deutsch – israelische Beziehungen Vierzig Jahre diplomatische Beziehungen zwischen dem Staat Israel und der Bundesrepublik Deutschland. Dieses Jubiläum ist ein würdiger Anlass, auf die Vielfältigkeit und Einzigartigkeit des Verhältnisses zwischen den beiden Staaten und der tiefen Verbundenheit ihrer Bürger zu blicken. „Aus der Geschichte lernen – die Zukunft gestalten“: So lautete das Motto der Veranstaltungen, die vor 10 Jahren die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel würdigten – und dieses Motto hat auch heute nicht an Gültigkeit verloren. Die Erfolgsgeschichte der deutsch – israelischen Beziehungen resultiert in besonderem Maße aus der Bereitschaft Israels, über die Gräber des Holocaust hinweg die Hand zu reichen. „Wer nicht an Wunder glaubt, der ist kein Realist“ – das Wort von Ben Gurion ist Wirklichkeit geworden. Dabei spannt sich der Bogen der Zusammenarbeit nicht erst seit 1965; schon vorher haben sich, wenn auch zaghaft, zum Beispiel Jugendaustausch und wissenschaftliche Kooperationen entwickelt. „Zukunft gestalten“ meint auch, die besondere Verantwortung, die Deutschland 60 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz hat, erlebbar zu machen und durch ein enges Netz kultureller, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Zusammenarbeit Brücken zu bauen. Festakt im Bundesverwaltungsgericht „Wenn Ihr wollt, ist es kein Märchen“* Amos Oz im Gespräch mit Josef Joffe S.E. Shimon Stein, Botschafter des Staates Israel, und Joschka Fischer, Bundesaußenminister. Aufgezeichnet durch Phoenix TV Paneldiskussion im Bundesverwaltungsgericht Erwartungen damals Perspektiven heute 40 Jahre deutsch-israelische Beziehungen Mit David Grossman, Josef Joffe, Avi Primor, Rolf Hochhuth und Paul Nolte. Aufgezeichnet durch 3sat Lesungen auf dem Messegelände und in der Stadt Leipzig Mit Amos Oz, David Grossman, Zeruya Shalev, Yoram Kaniuk, Meir Shalev, Etgar Keret, Marina Groslerner, Lizzie Doron, Mira Magén, Amir Gutfreund, Sayed Kashua, Angelika Schrobsdorff, Joshua Sobol, Jakov Hessing, Arno Lustiger, Peter Schneider, Andreas Maier, Hans Pleschinski, Anat Feinberg, Lena Gorelik, Silke Scheuermann, Gernot Wolfram, Uwe Tellkamp, Markus Orth, Leander Scholz, Hans Kaiser und Gila Lustiger. *In seinem utopischen Roman Altneuland (1902) entwarf Theodor Herzl sein idealistisches Bild eines künftigen Judenstaates, unter dem Motto “Wenn ihr wollt, ist es kein Märchen“. Er formulierte darin einen Entwurf für eine politische und gesellschaftliche Ordnung eines jüdischen Staates in Palästina und vertrat auch die Auffassung, die in Palästina lebenden Araber würden die neuen jüdischen Siedler freudig begrüßen. In der hebräischen Übersetzung von Nachum Sokolow hieß der Roman Tel Aviv (Frühlingshügel); die Benennung der Stadt Tel Aviv wurde von Herzls Roman inspiriert. Aus: Wikipedia 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 32 Deutsch – israelische Beziehungen in Leipzig Chronik 2005 bis 2015 2006 Israelische Autorennacht Mit Aharon Appelfeld, Lizzie Doron, David Grossman, Joshua Sobol, Zeruya Shalev. Außenseiter? Ruhestörer? Jüdische Autoren in der deutschen Literatur und ihre Freunde Mit Fritz J. Raddatz, Dan Diner, Micha Brumlik, Georg Stefan Troller, Mietek Pemper, Adam Zielinski, Knut Elstermann, Viola Roggenkamp, Renate Stauf, Minka Pradelski, Georg Heller, Bärbel Reetz, Christian Liedke, Kerstin Decker. 2007 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Studierende des Deutschen Literaturinstituts Leipzig diskutieren mit israelischen Autoren Mit Eshkol Nevo und Anna Elisabeth Mayer, Avirama Golan und Katharina Adler, Eli Amir und Andreas Stichmann, Yiftach Ashkenazy und Benjamin Lauterbach. Wichtig ist, dass man nicht aufhört zu fragen Über Israel und Deutschland Mit Lena Gorelik und Kerstin Höckel Deutsche und Israelis – Perspektiven für die Zukunft Journalisten beider Länder im Gespräch mit dem Publikum Mit Dov Gil-Har (Dokumentarfilmer), Tamar Ish-Shalom (TV Channel 10), Christiane Wirz (Pressesprecherin Justizministerium), Jochen Arntz (Berliner Zeitung) Moderation: Stephan Vopel (Bertelsmann-Stiftung). Jüdisches Leben in Deutschland Mit Micha Brumlik und Saul Friedländer. Mitten im Leben – Lesungen und Gespräche Mit Shimon Stein, Michael Degen, Ralph Giordano, Louis Begley. Jüdische Lebenswelten Mit Zeruya Shalev, Lizzie Doron, Sari Nusseibeh, Abdallah Frangi, Henryk M. Broder, Valentina Freimane, Cecile Wajsbrot, Olga Grjasnowa, Uwe-Karsten Heye, Benjamin Stein, Susanne Hornfeck, Guy Delisle, Uwe von Seltmann, Katharina Höftmann, Bernhard Spring, Peter Steinbach, Randi Crott, Hilde Schramm, Topsy Küppers. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 33 Deutsch – israelische Beziehungen in Leipzig Chronik 2005 bis 2015 2008 Sechzig Jahre Israel. 1948 – 2008 Mit Nava Semel, Margot Friedländer, Sylke Tempel, Thomas Lackmann, Assaf Gavron, Gila Lustiger, Werner Sonne, Nenad Popovic, Freimut Duve, Heike Specht, Eli Bar-Chen, Michael Borgstede, Amelie Fried und Arno Surminski. Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Studierende des Deutschen Literaturinstituts Leipzig diskutieren mit israelischen Autoren Mit Ella Milch-Sheriff und Kerstin Preiwuß, Assaf Gavron und Johanna Max. Sechzig Jahre Israel. 1948 – 2008 Mit Michael Borgstede, Michael Wolffsohn und Stephan Vopel. 2009 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Mit Lizzie Doron und Kristina Schilke, Assaf Gavron und Alexander Langner, Sara Shilo und Janko Marklein. 100 Jahre Tel Aviv Christiane Wirtz Erinnerung als Gegenwart Mit Shmuel Feiner und Dan Diner, Rosine de Dijn, Jutta Vogel, Julius Schoeps und Jutta Wendt, Georg Stefan Trolle, Mirjam Pressler, Johanna Adorján, Viola Roggenkamp, Wilhelm von Sternburg, Dasa Drndic und Slavko Goldstein, Robert Cohen, Senek Rosenblum, Stefanie Zweig, Najem Wali und Christiane Wirtz. 2010 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Mit Mira Magén und Isabelle Lehn, Nir Baram und Johanna Maxl, Assaf Schurr und Jörn Dege. Jüdische Lebenswelten Mit Anna Mitgutsch , Julius H. Schoeps, Benjamin Stein, Marina Lewycka, Michel Bergmann, Ralf Wehner, Peter Probst, Susann Pástor, Katarina Bader, Memo Anjel, Anke Heimberg. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 34 Deutsch – israelische Beziehungen in Leipzig Chronik 2005 bis 2015 2011 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Ron Leshem und Monika Koncz, Ram Oren und Sascha Macht, Arye Sharuz Shalicar und Jörn Dege. Jüdische Lebenswelten Küf Kaufmann, Ron Leshem, Alfred Grosser, Michael Degen, Hanna Mandel, Britta Wauer und Amélie Losier, Julius H. Schoeps und Katrin Löffler, David Albahari, Adriana Altaras, Giora Feidman, Holger Elias, Heidrun Hannusch, Rolf Hochhuth, Arye Sharuz Shalicar, Mirjam Pressler. 2012 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Jehoschua Kenaz und Juliane Zöllner, Lizzie Doron und Kai Mertig, Zeruya Shalev und Christiane Wirtz. Erinnerung als Gegenwart Mit Shmuel Feiner und Dan Diner, Rosine de Dijn, Jutta Vogel, Julius Schoeps und Jutta Wendt, Georg Stefan Troller, Mirjam Pressler, Johanna Adorján, Viola Roggenkamp, Wilhelm von Sternburg, Dasa Drndic und Slavko Goldstein, Robert Cohen, Senek Rosenblum, Stefanie Zweig, Najem Wali und Christiane Wirtz. 2013 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Mit Etgar Keret und Lilian Peter, Nili Landesman und Jonathan Böhm, Amir Eshel und Hans Ulrich Treichel. Jüdische Lebenswelten Mit Topsy Küppers, Irina Liebmann, Ulrich Woelk, Ronaldo Wrobel und Tatiana Salem, Amir Eshel, Dieter Graumann, Robert Schindel, Jürgen Seidel, Eva Weaver, Eva Menasse, Shalom Auslander, Julya Rabinowich, Myriam Halberstam, Hannes Stein, Otto Dov Kulka, Martin Schäuble, Göran Rosenberg. 2014 Lebenserfahrungen – Schreiberfahrungen Mit Ayelet Gundar-Goshen und Cathrin Dietzel, Ilan Goren und Alexander Schnorbusch. Jüdische Lebenswelten Mit Bettina Spoerri, Abraham Jehoschua, Thomas Medicus, Thomas Meyer, Benjamin Stein, Eliyah Havemann, Marta Kijowska, Michael Guggenheimer, Katja Petrowskaja, Urs Faes, Kathrin Gerlof, Grigori Kanowitsch, Marianne Brentzel, Hannah Dübgen, Yuval Noah Harari, Jutta Ditfurth, David Safier, Andreas Altmann. 1965 bis 2015. Deutschland – Israel Autoren aus Israel und Deutschland stellen ihre Bücher vor Seite 35 Fotonachweis Jan Assmann Hila Blum Wolfgang Büscher Michael Degen Dan Diner Lizzie Doron Tobias Ebbrecht-Hartmann Sebastian Engelbrecht Fredy Gareis Ali Ghandtschi Ayelet Gundar-Goshen Gregor Gysi | Friedrich Schorlemmer Claire Hajaj Nino Haratischwili André Herzberg Jan Himmelfarb Josef Joffe Hellmuth Karasek Norbert Kron + Amichai Shalev Gila Lustiger Eva Menasse Chaim Noll Amos Oz Fania Oz-Salzberger Kerstin Preiwuß Mirjam Pressler Avi Primor Andreas Reichert Rebecca Maria Salentin Yishad Sarid Ron Segal Meir Shalev Ayman Sikseck Carlo Strenger Anat Talshir Jennifer Teege Andrea von Treuenfeld Steven Uhly © Jan Assmann © Omer Armoni © Frank Zauritz © Das Blaue Sofa | Bertelsmann © ZB – Fotoreport Picture Alliance © Guy Gilad © Simon Vilkoriscius © Deutschlandradio Kultur © Svenja Kleinschmidt © Hartwig Klappert © Katharina Lütscher © Milena Schlösser © Joe Saade © Das Blaue Sofa | Bertelsmann © H Gerald von Foris © Ann-Kristin Liegel | C.H. 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