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BAYERISCHER BODENSEE Lindauer Zeitung Expertin erklärt die Welt der Finanzen Die Kunst des Steinbildhauers René Geier Einige Skulpturen stehen zurzeit in Wasserburg René Geier findet die Welt sehr schön und will mit seinen Kunstwerken schöne Formen bilden, lustig und auch ernsthaft sein. Auf der Skulpturenausstellung in Wasserburg, auf der Wiese vor dem Fischerhaus, stehen einige seiner Werke. Die Idee des Nasenkubus entstand, weil Herrn Geiers Werkstatt nahe der Klinik von Professor Mang liegt. Er wollte mit der Skulptur zeigen, wie man Nasen verändern kann. Die Figur „Die große Nacktheit“ hat er in Sandstein gehauen. Es ist lustig, dass man sie drehen kann, genauso wie die Nasenskulptur. In seiner Werkstatt haben wir auch einen witzigen Wasserspeiher aus Mu- Verbandsräte des Zweckverbands Wasserversorgung Handwerk fragen nach schelkalk anschauen dürfen. Draußen stand ein von ihm gefertigtes Steinsofa, auf dem wir alle gerne sitzen wollten. Es war hart, aber trotzdem sehr bequem. In der Werkstatt werden aber auch wertvolle Skulpturen restauriert, wie zum Beispiel gerade antike Säulen aus dem Lenbachhaus aus München oder auch ein altes Steinkreuz von einem Kirchendach. Außerdem ist Herr Geier auch Steinmetz, und er fertigt Grabsteine mit Inschriften an. Von Sandra Philipp ● WEISSENSBERG - Der Zweckver- Von Georg Tafel, Maximilian Kopp, Rebecca Berger, Kilian Kummel und Moritz Fleischmann Die Werkzeuge eines Steinbildhauers von Knüpfel, Fäustel und Meißel Die wichtigsten Werkzeuge eines Steinbildhauers sind Knüpfel, Fäustel und Meißel. Ein Knüpfel sieht etwa so wie eine kleine Holzglocke mit Stiel aus. Ein Fäustel ist ein kleiner dicker Eisenhammer. Mit dem Knüpfel oder dem Fäustel schlägt man auf den Meißel. Der Meißel wird auf den Stein gesetzt, und so kann man mit ihm Figuren und Muster, Schriften und Formen in Stein hauen. Es gibt verschiedene Meißelarten: Langmeißel, Flachmeißel, Spitzmeißel, Sprengmeißel... Natürlich kann auch dem besten Steinbildhauer passieren, dass ein Stück von einem Stein ungewollt abbricht. Das ist zwar ärgerlich aber halb so schlimm: Man kann den Stein wieder kleben. Ein Steinbildhauer sollte mit Schutzbrille arbeiten, da immer ein Stückchen vom Stein absplittern und wie ein Geschoss durch die Gegend fliegen kann. Von Florian Dyroff, Nicolas Zürn, Marvin Molde, Mario Zürn, Johannes Schweiger,Marcus Schmid und Theo Klautke Hier kann man fleißige Handwerker sehen: Mario, Nicolas, Maximilian und FOTO: PRIVAT Theo. Kurz berichtet ● Gottesdienst für Schüler SIGMARSZELL (lz) - In der Kirche von Sigmarszell findet morgen, Donnerstag, ein Gottesdienst statt. Zu diesem sind insbesondere die Schüler der Pfarreiengemeinschaft Weißensberg eingeladen. Beginn ist um 17.45 Uhr mit einer Fahrradsegnung, anschließend wird von Jugendlichen die eucharistische Andacht mitgestaltet. Zweckverband Seniorenheim trifft sich WASSERBURG (lz) – Die Mitglieder des Zweckverbands Seniorenheim Hege treffen sich morgen, Donnerstag, um 19 Uhr zur Sitzung in den Räumen der Tagespflege (Hege 7). Auf der Tagesordnung steht die Beratung über den Erlass einer Nachtragshaushaltssatzung für das Jahr 2012. Angebot dreht sich rund ums Wasser Die 4a der Grundschule Wasserburg ist nun auch ein bisschen steingebildet. FOTO: PRIVAT „Ich liebe alle Steine“ Die Viertklässler der Grundschule Wasserburg besuchten den Steinbildhauer René Geier WASSERBURG - Wir, die 4. Klasse aus Wasserburg haben René Geier besucht. Wir durften verschiedene Steinarten auf ihre Härte ausprobieren. Die Steine kommen aus verschiedenen Ländern. Vier Steine bearbeiteten wir an Werkbänken mit Fäustel und Meißel. Der Sandstein war am leichtesten zu bearbeiten, also der weichste Stein. Wir stellten fest, dass der Muschelkalk an nächster Stelle kam, dann der Diabas. Dies ist ein Vulkanstein. Der härteste Stein ist der Granit. Für diese Arbeit braucht man Kraft, aber auch Geschick. Wichtige Hilfen sind eine Sackkarre und ein kleiner Kran. Damit befördert man die die großen und schweren Steine in die Werkstatt und in die richtige Position. Am Muschelkalkstein durften wir selbst auch mit einem kleinen Presslufthammer arbeiten. Herr Geier hat uns schließlich mit dem Presslufthammer ein Klassenschild (4a) gefertigt. Von Timotei Mirt, Carla Hanser, Antonia Aubauer, Ema Solari und Anna Schäfer Besucher tauchen in die Vergangenheit ein 200 Interessierte kommen am Tag der offenen Tür ins Heimatmuseum Hergensweiler HERGENSWEILER (hip) - Der Tag der offenen Tür im Heimatmuseum Hergensweiler war auch heuer ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Rund 200 Besucher nutzten die Gelegenheit, in das Leben vergangener Jahrhunderte einzutauchen. Sachkundige Führung durch die reiche Sammlung an Gegenständen des ländlichen Lebens und Arbeitens, an Exponaten zur Volksfrömmigkeit zwischen Glaube und Aberglaube, bot Museumsleiter Arthur Wetzel. Besonders frequentiert waren wieder die Damen des Museums- und Trachtenvereins, die alte Handarbeitstechniken, wie Klöppeln oder Klosterarbeiten vorführten. Davon seien sie jedes Jahr aufs Neue „begeistert“, meint das Ehepaar Wilhelm aus Hergensweiler, das stolz auf das schöne Museum im Ort ist. „Das Heimatmuseum hat viele treue Freunde, die Mittwoch, 25. Juli 2012 kommen sogar bis aus Feldkirch“, bestätigt Sigrid Große, die zu dem klöppelnden Frauenquartett gehört. Unter deren flinken Händen entstehen diesmal filigrane Schals. Entzückende Decken und Kissen sind bei den Patchwork-Damen zu finden. Solche feinen Näharbeiten stießen sogar bei den ganz Jungen immer wieder auf Interesse, erzählen Marianne Vosseler und Edith Buntz. Ein neunjähriges Mädchen, das in Hergensweiler in Urlaub sei, habe heute schon bei ihnen eine kleine Applikation anfertigen dürfen. Und das Mädchen habe das ganz prima gemacht. Die Kleinen sind an diesem Tag mit dem extra aufgelegten Kinderprogramm ohnehin gut beschäftigt. Silvia Schöll bringt ihnen das Schreiben mit Gänsefederkiel und Tinte bei – ganz wie in alten Zeiten. Elke Arlt erklärt den Kindern, wie es früher war in der Schule, als Schüler noch auf ihre Tafel schrieben statt ins Heft. Als der Abakus (Rechenschieber mit Holzperlen) noch gängiges Hilfsmittel beim Addieren und Subtrahieren war. Die Erwachsenen schauen derweil aufmerksam Marga Wetzel zu, die eine Krone fürs „Prager Jesulein“ bastelt und Monika Abler, die in Klosterarbeiten vertieft ist. Wer sich sattgesehen hat, macht es wie Hilmar Kunder. Der sitzt gemütlich draußen am Biertisch und stößt mit anderen Mitgliedern des Museums- und Trachtenvereins auf den gelungenen Tag an. band Wasserversorgung Handwerksgruppe ist mit rund 8,6 Millionen Euro verschuldet. Die Verbandsräte haben schon mehrfach gefragt, wie das sein kann, dass ein Unternehmen, das solch einen Schuldenberg hat, dennoch als wirtschaftlich gesund gelten kann. Zur jüngsten Sitzung hat der Zweckverbandsvorsitzende Hans Kern eine Mitarbeiterin des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbands eingeladen. Margit Brutscher hat im Auftrag des Prüfungsverbandes den Jahresabschluss der Handwerksgruppe erstellt. „Damit ist sie prädestiniert, zu den Ergebnissen und deren Wertung Stellung zu nehmen“, kündigte Kern den Gast an. Die Ratsmitglieder, allen voran Karl Fischer und Klaus Strodel, packten die Gelegenheit beim Schopf. Die LZ gibt Auszüge der Fragen und Antworten – auch an den Geschäftsführer des Zweckverbands Roger Enk – wieder. Der Zweckverband macht seit rund 12 Jahren einen nicht unerheblichen Verlust. Nimmt jedes Jahr Kredite auf. Wie kann das sein? Brutscher: Bei seiner Gründung hat der Zweckverband Wasserversorgung Handwerksgruppe Zuschüsse vom Staat bekommen. Quasi als Anschubhilfe, damit die Bürger die teuren Anschaffungen zu Beginn nicht gleich mit einem extrem hohen Wasserpreis abbekommen. Diese Staatszuschüsse sind ins Eigenkapital geflossen und werden in der Bilanz voll abgeschrieben. Deshalb gibt es diese großen Unterschiede zwischen der Kalkulation und der Gewinn- und Verlustrechnung. „Deshalb können wir uns diese Verluste leisten“ (Kern). Wieso investiert der Zweckverband immer über Bankkredite, wenn er doch Rücklagen hat? Damit könnte man doch Zinszahlungen vermeiden … Brutscher: Der Zweckverband muss kostendeckend arbeiten, darf keine Gewinne machen und somit nichts ansparen. Denn er wird überwiegend aus Entgelten finanziert und gilt somit als kostenrechnende Einrichtung. Im Gegenzug bedeutet dies, dass er für Investitionen Kredite aufnehmen muss. Die Rücklagen, die in der Kalkulation aufgeführt sind, sind die Staatszuschüsse von damals und liegen nicht auf der Bank. Sie gehen durch die Abschreibungen Stück für Stück zurück. Warum hinken wir mit dem Wasserpreis immer hinterher und sind nicht kostendeckend? Brutscher: Die Preise werden alle drei Jahre neu kalkuliert. In die Berechnung fließt die Betrachtung der vergangenen drei Jahre sowie eine „Schätzung“ für die kommenden drei Jahre mit ein. Besteht die Chance, dass der Wasserpreis irgendwann niedriger wird? Brutscher: Nein. Denn die Staatszuschüsse gehen immer weiter zurück, und auch die Wasserabgabe ist rückläufig. Damit sinken die Einnahmen für den Zweckverband. Das hängt damit zusammen, dass viele auf ihren Wasserverbrauch achten und neue Geräte ebenfalls einen niedrigeren Verbrauch haben. Die Kosten für den Leitungsunterhalt und beispielsweise die Stromkosten für die Förderung bleiben aber bestehen und müssen auf den Verbraucher umgelegt werden. Kann der Verband seine Investitionen nicht einfach zurückfahren? Enk: Das ist teilweise nicht möglich und auch nicht sinnvoll. Würden wir zum Beispiel Rohrbrüche eine Weile lang einfach ignorieren, wird die Reparatur möglicherweise aufwendiger, beziehungsweise die Kosten für den Wasserverlust müssen den Reparaturkosten hinzugerechnet werden. Und erneuert eine Gemeinde zum Beispiel eine Straße, müssen wir die Chance nutzen und alte Leitungen erneuern. Dies gilt vor allem für über 50 Jahre alte Gussleitungen, da diese sehr bruchempflindlich sind. Sonst ist der neu aufgebrachte Straßenbelag unter Umständen kurze Zeit später durch notwendige Reparaturen schon wieder beschädigt. Bei 180 Kilometern Leitungsnetz und einer Abschreibung auf 50 Jahre, stünden rein rechnerisch jedes Jahr 3,6 Kilometer Wasserleitung zur Sanierung an. Das ist weder finanziell noch zeitlich machbar. Wir kommen in den letzten Jahren auf 1 bis 1,5 Kilometer im Jahr. Hängen wir uns an die Straßensanierungen der Gemeinden an, sparen wir uns zudem einen Teil der Kosten für den Straßenbelag sowie auch die Gemeinden sich durch die Beteiligung des Zweckverbands Geld sparen. Der Kommunale Prüfungsverband kalkuliert in diesem Herbst die Wasserpreise. Dafür schauen sich die Experten die Zahlen von 2009 bis 2011 an und berechnen die Zahlen für den Zeitraum von 2013 bis 2015. Aufgrund der Ergebnisse wird entschieden, ob die Gebühren Anfang 2013 verändert werden müssen. Das Heimatmuseum Hergensweiler ist an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat geöffnet, jeweils von 10.30 Uhr bis 16 Uhr. WASSERBURG (lz) - Anlässlich der Wasserburger Kinderwochen erfahren Kinder ab sechs Jahren morgen, Donnerstag. Zwischen 10 und 12 Uhr und je nach Wind und Wetter sehen die Teilnehmer, wie schnell man Windsurfen, SUP (stand up paddling) oder Kajak fahren lernt. Wer mitmachen will, sollte Badesachen, Sonnencreme und etwas zu Trinken mitbringen. Die Veranstaltung findet bei jedem Wetter statt. Treffpunkt ist am Eingang des Wasserburger Freibads Aquamarin. Es wird ein Kostenbeitrag von neun Euro erhoben. Hinzu kommt der Freibadeintritt. Information und Anmeldung in der Tourist-Information Wasserburg, Telefon 08382 / 887474 oder unter www.wasserburg-bodensee.de. Christian Heiling ist neuer CSU-Ortsvorsitzender Schreiben mit Feder und Tinte macht Carmen und Raoul viel Spaß. Mutter Anita Rehm (rechts) und „Lehrerin“ Silvia Schöll sehen aufmerksam zu . FOTO: HIP Weil der bisherige Ortsvorsitzende der CSU Weißensberg, Daniel Hörger, wegen Umzugs ausscheidet, war dessen Amt zu vergeben. Die Mitglieder wählten ohne Gegenstimme Christian Heiling (Mitte) zu ihrem Vorsitzenden. Als Delegierte für die besondere Kreisvertreterversammlung für die Bundestagswahl 2013 wurden Georg Krügers (rechts), Karin Altmannsberger und Hans Heiling gewählt. Bei der Stimmkreisversammlung zur Landtags- / Bezirkstagswahl 2013 vertreten Dominik Kling und Christian Heiling den Ortsverband. Heiling und der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Eberhard Rotter dankten Daniel Hörger für sein Engagement im Ortsverband. Rotter freute sich, dass Hörger auch an seinem neuen Wohnort im Ortsverband mitarbeiten möchte. FOTO: PRIVAT ZEITUNG IN DER GRUNDSCHULE Montag, 10. Juni 2013 Heute verabschieden sich die kleinen ZING-Reporter mit sechs spannenden Berichten. Seit Anfang März beteiligten sich 36 Frankfurter Grundschulklassen mit 723 Schülerinnen und Schülern am Projekt „Zeitung in der Grundschule“ (ZING). Für jedes Kind gibt es noch bis zum 14. Juni morgens in der Schule ein eigenes Exemplar der Tageszeitung Frankfurter Neue Presse. Die Fraport AG unterstützte zum wiederholten Male als Sponsor ZING und ermöglichte außerdem den Kindern an vielen Orten des Flughafens, zu denen sonst nur Mitarbeiter Zutritt haben, zu recherchieren und davon zu berichten. Das Flughafenleben ist spannend, jeder hat mindestens einen Bekannten, der dort arbeitet, deshalb Frankfurt. In der Stadt gibt es insgesamt zwölf Feuerwachen. Die neue Wache in Nied ist seit Februar im Dienst. Ihr Einsatzbereich erstreckt sich auf Nied, Griesheim und einen Teil von Höchst. Die Feuerwehrmänner arbeiten in Schichten zu je 13 Mann von 7–17 Uhr und von 17–7 Uhr. Am Wochenende dauert eine Schicht 24 Stunden. Robert Lippmann (35) hat früher in der Tierrettung gearbeitet und ist nun in der Brandschutzerziehung und Ausbildung tätig. Außerdem fährt er Rettungseinsätze. Im Umkleideraum erklärt er, dass die Spezialkleidung (Stiefel, Hose, Jacke, Helm und Handschuhe) über die normale Kleidung angezogen wird. Da bei einem Wohnungsbrand zum Teil Temperaturen um die 800 Grad herrschen, muss die Kleidung hitzebeständig sein. Die Spezialkleidung kann bei 1000 Grad sechs Sekunden überstehen. Seite 13 Sicherheit für alle Flüge haben wir die Berichte vom Flughafen meist zum Hauptthema auf einer Seite gemacht. Organisiert wurde das Projekt vom Institut zur ObjektivieSeit 1964 sind die Mitarbeiter der Airport Security für jeden Einsatz gerüstet rung von Lern- und Prü- Die Klasse 4b der Ludwigfungsverfahren (IZOP) in Richter-Schule blickte hinter Aachen. Zwei Klassen den Sicherheitszaun auf dem schauten sich diesmal auf Frankfurter Flughafen. dem Flug- Frankfurt. Ohne Reisegepäck und hafen um, Urlaubsziel besuchten die ZINGReporter den Flughafen. Sie recherdie 4b der chierten, was die Airport Security Ludwigfür Aufgaben hat. Am Treffpunkt im Terminal 1 konnten sie einen Richterersten Eindruck gewinnen, mit wie Schule und vielen Menschen es die Mitarbeiter die 4b der und Mitarbeiterinnen der Airport Security täglich zu tun haben. HellerhofMit einem Bus ging es zum schule. Die Hauptsitz der Airport Security. 4d der Hier standen Klaus Zwiehoff und Ömertas stellvertretend für Zentgrafenschule war im Ömer die 300 Mitarbeiter Rede und AntHenry und Emma Budge- wort. Sie erzählten, dass es diese Heim und schreibt wie Abteilung des Flughafens seit 1964 gibt. Früher haben viele ehemalige Juden und Christen dort Polizisten, aber auch gelernte Kaufunter einem Dach leben. leute bei der Airport Security angeÜber das 6. Polizeirevier fangen. Heute gibt es für die Sicherheitskräfte eine richtige Ausbilberichtet die 4c der Zent- dung zur Fachkraft für Sicherheit. grafenschule und die Pa- Sie dauert 3,5 Jahre. rallelklasse 4b schaute Zeit vergeht im Fluge hinter die Kulissen der Teilweise arbeiten die Mitarbeiter Oper, während die 4c der der Airport Security schon 36 Jahre am Frankfurter Flughafen und denHellerhofschule über die noch verging für viele diese Zeit harte Arbeit bei der Feu- wie im Fluge, da sie täglich die unerwehr berichtet. Viel terschiedlichsten Aufgaben hatten. Dazu gehört zum Beispiel der Schäferhündin Jessi ist eines von 15 Tieren, die für die Airport Security als Kampfmittel- oder Drogenspürhund unterwegs sind. Foto: Hamerski Spaß beim Lesen! Grenzzaunschutz, die Aufnahme Letztes Training vor dem Saison-Ende Die Klasse 4c der Hellerhofschule im Gallus durfte sich in der neuen Feuerwache in Nied umsehen. Mitarbeiter der Berufsfeuerwehr standen den Schülern bei ihrem Besuch Rede und Antwort. SDP Die Einsatzkräfte haben nur 90 Sekunden Zeit zum Anlegen der Kleidung. Das hängt mit der sogenannten Hilfsfrist zusammen, die in ganz Frankfurt zehn Minuten beträgt. Gemeint ist damit die Frist ab dem Eingang des Notrufs bis zum Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeuges am Einsatzort. In der Fahrzeughalle erläutern Robert Lippmann und Maurice Hoewert (20/noch in Ausbildung) die Einsatzmöglichkeiten einiger Fahrzeuge. Das „Hauptwerkzeug“, so die beiden Männer, sei das Hilfeleistungslöschfahrzeug, das bei jedem Einsatz dabei ist. Es ist wichtig, da es einen Tank mit 1600 Liter Wasser, viele Werkzeuge und andere Geräte mitführt. Zum Beispiel den Spreizer. Er wird verwendet, um Personen aus beschädigten Fahrzeugen herauszuschneiden. In allen Fahrzeugen befinden sich auch Pressluftatmer. Diese enthalten 13 bis 14 Kilogramm Sauerstoff, der für etwa 40 Minuten ausreicht. Feuerwehrmänner müssen bei einem Einsatz rund 35 Kilogramm mit sich tragen (Kleidung, Pressluftatmer, Taschenlampe und Wärmekamera). Um trotz dieses Gewichtes noch ihre Arbeit leisten zu können, müssen sie sich fit halten. von Gebäude- und Fahrzeugschäden oder die Kontrolle der Verkehrssicherheit. Alle Arbeiten erledigen sie mit Freude. So kommen sie auf rund 200 000 Einsätze im Jahr. Mit Verwunderung stellten die ZING-Reporter fest, dass man als Fluggast normalerweise nicht mit der Airport Security in Kontakt kommt. Im Falle eines Falles arbeiten deren Mitarbeiter aber eng mit der Bundespolizei, dem Zoll und der Landespolizei zusammen. Auch Hunde gehören zur Airport Security. Die dreijährige Schäferhündin Jessi ist eines von 15 Tieren, die für die Airport Security als Kampfmittel- oder Drogenspürhund unterwegs sind. Im obersten Die Klasse 4b der Zentgrafenschule besuchte die Oper Frankfurt und ließ sich von Deborah Einspieler, Dramaturgin und Mitarbeiterin für Kinder- und Jugendprojekte, dahin führen, wo Zuschauer keinen Zutritt haben. Frankfurt. Im Holzfoyer findet an diesem Tag die Generalprobe der Oper für Kinder „Das Mädchen aus dem Goldenen Westen“ von Giacomo Puccini statt. Neben Sängerinnen und Sängern der Oper Frankfurt sind mit dabei: Labbo, der „dienstälteste Putzlappen der Oper Frankfurt“, eine Handpuppe, die von Thomas Korte gespielt wird und Deborah Einspieler, die die Texte verfasst. Sie sagt: „Wenn ich an einer neuen Oper für Kinder arbeite, überlege ich mir immer genau, was Kindern Spaß machen könnte. Gerade junges Publikum ist anspruchsvoll, und damit niemand vor Langeweile einschläft, geben wir uns viel Mühe!“ An Einschlafen ist nicht zu denken: Ein Goldgräber holt die Zuschauer ab und gemeinsam machen sich alle auf in den wilden Westen. Es geht um eine hübsche Frau namens Minnie, die den Saloon führt. Sheriff und Hilfssheriff wollen Minnie heiraten, aber Minnie weist beide zu- Die Klasse 4b der Hellerhofschule erlebte die Flugzeugabfertigung bis zum Start hautnah mit. Hier ihr Bericht. Check-in Flinke Helfer Kurz nachdem das Flugzeug zum Stillstand gekommen ist, steht der Bus für die Fluggäste Das umfangreiche technische Equipment überrascht. 30 Fahrzeuge stehen der Airport Security für ihre Einsätze zur Verfügung. Für die Sicherheit auf dem Flughafen- rück. Eines Tages taucht ein schöner, fremder Mann auf und Minnie verliebt sich sofort in ihn. Sie tanzen einen ganzen Abend lang und Minnie will, dass er bei ihr bleibt. Leider erfährt sie dann, dass er ein gesuchter Bandit ist. Das macht Minnie wütend und traurig – und wer wissen will, wie die Geschichte ausgeht, muss in die Frankfurter Oper gehen . . . Der Orchestergraben hat Platz für bis zu 100 Musiker und ist höhenverstellbar. Wenn viele Blechbläser spielen, wird der Graben nach unten gefahren, weil es sonst zu laut wird. Spielen viele Streicher, fährt der Graben nach oben, damit die Zuschauer sie gut hören können. Im Zuschauerraum gibt es 1369 Sitzplätze (Parkett und drei Balkone). Auf dem obersten Balkon sind Stehplätze, die nicht verkauft werden. Wenn man auf seinem Platz nicht gut sieht, kann man dort hingehen. Die besten und teuersten Plätze sind im Parkett die Reihen 1 bis 4 und auf dem 1. Balkon die Plätze in der Mitte. Allerdings ist die beste Akustik in den Reihen 8 und 9. Agatha, Charlotte, Katarina, Lea B., Lea K. Marie, Merle, Vanessa, Zerda, Aymane, Can David, Daniel, Gianluca, Malik, Mert, Piero, Shewan, Timo, Yessin Viele Menschen in der Luft und am Boden sorgen für entspannte und sichere Flüge Vor jedem Flug führt der Weg zum Check-inSchalter. Nadine Michalski (33) macht es Spaß, Passagiere zu betreuen. Vom Personal werden Name und Flugbuchung kontrolliert und das aufgegebene Gepäck gewogen. Dann erhält der Fluggast eine Bordkarte mit der Nummer seines Sitzplatzes. Bevor eine 70 Kilometer lange, computergesteuerte und weit verzweigte Transportanlage das Gepäck zum Flugzeug befördert, erhält jedes Gepäckstück einen Aufkleber mit den Fluggast-Daten. Lara, Deniz, Anida, Melike 30 Einsatzfahrzeuge Die besten Plätze sind in Reihe acht AB 2853 im Anflug auf Frankfurt Frankfurt. Flugnummer AB 2853 aus Alicante (Südspanien) nähert sich Frankfurt. Um 9.20 Uhr wird Barcelona in einer Flughöhe von 11 500 Meter mit einer Reisegeschwindigkeit von 900 km/h überflogen. 20 Minuten später schon Marseille. Dann geht es über die Schweiz, um 10.15 Uhr über den Bodensee, bereits im Sinkflug auf 9000 Meter Flughöhe, über Hanau schon im Landeanflug mit etwa 1300 Metern Flughöhe und einer Geschwindigkeit von 357 km/h. Um 10.59 Uhr kommt die Maschine auf der Vorfeldposition V 116 pünktlich zum Stehen. Das Bodenpersonal eilt herbei, um den Flieger für den Weiterflug nach Catania (Sizilien) startklar zu machen. Marco, Hassan, Hakan, Anida, Baran Stockwerk des Gebäudes hat die Airport Security ihre Zentrale. Von dort werden alle Einsätze gesteuert. Die Klasse 4c der Zentgrafenschule besuchte das 6. Polizeirevier in der Turmstraße in Bornheim. Hier der Bericht der jungen ZING-Reporter. Frankfurt. Das 6. Polizeirevier ist für rund 45 000 Menschen der Stadtteile Bornheim und Seckbach zuständig. „Voraussetzungen, um Polizist zu werden sind das Abitur, eine gute sportliche Kondition und umfangreiche Computerkenntnisse“, erklärt der stellvertretende Dienststellenleiter Bernhard Groß (51). Hat er auch manchmal Angst bei einem Einsatz? „Eine gesunde Angst ist immer gut! Sie schützt vor Gefahren. Meine Schusswaffe musste ich in meiner ganzen Dienstzeit zum Glück noch nie einsetzen“, antwortet Groß. Dann zeigte er, was alles zur Ausrüstung eines Polizisten gehört: Mütze oder Helm, Schutzweste, Schoner, Funkgerät, Handschellen, Pistole, Schlagstock, Taschenlampe. Zwei der sieben Dienstfahrzeuge stehen auf dem Hof des Reviers. Al- bereit. Schnell kommt das Tankfahrzeug und befördert viele Tausend Liter Kerosin (Flugtreibstoff) aus unterirdischen Leitungen in die Flugzeugstanks, die sich in den Tragflächen und im Rumpf befinden. Nachdem der Flieger auch mit Frischwasser versorgt und der Innenraum gereinigt wurde, kommen nacheinander drei Busse an, aus denen die neuen Fluggäste die nun startklare Maschine besteigen. Ein Schlepper schiebt den Riesenvogel auf den Rollweg. Noch ein Winken des Piloten – und die Boeing 737-800 der Air Berlin rollt zur Startbahn. Havva, Lara, Aycin, Mahsa, Vanessa Aufregende Arbeit Flugbegleiterin Maraijke Köpcke (29) ist die Chefin der Kabine. Sie ist seit sieben Jahren bei Air Berlin. Zu ihren Aufgaben gehört die Beaufsichtigung und Betreuung der Fluggäste, die Informationen zur Sicherheit und der Bordservice mit Snacks und Getränken. Saron, Nihad, Melike Arbeitsplatz weit oben Flugkapitän Daniel Schabbel hat die Triebwerke ausgeschaltet, zieht die Warnweste über, steigt aus und führt einen technischen Kontrollgang rund um das Flugzeug durch. Das muss jeder Kapitän vor einem Flug machen. Er guckt sich dann unter anderem die Reifen und die Triebwerke an, denn die Sicherheit steht immer an erster Stelle. Im Cockpit erwartet ihn gigantische Technik: Etwa 500 Knöpfe und Schalter müssen richtig bedient und viele Anzeigen abgelesen werden. Marco, Mahsa, Hakan, Kyaw le Autos haben ein Blaulicht sowie Funkgeräte und jede Menge Ausrüstung. Dazu gehören auch die Stopp-Sticks. Diese werden vor das flüchtende Auto geworfen. Wenn es darüber fährt, kommen Nägel heraus, die die Reifen zerfetzen. Die Hundeführer Dieter und Detlev kamen mit ihren Schäferhündinnen Cara und Nelly (beide 8) auf den Hof des Reviers. Cara wurde zum Suchhund ausgebildet. Sie kann eine Million Mal besser riechen als ein Mensch. Cara zeigte bei einer Übung, dass man sie nicht täuschen kann. Detlevs Hund Nelly arbeitet als Schutz- und Beißhund. Vanessa (10) nahm allen Mut zusammen, zog den Schutzarm an und stellte sich mit Dieter in Positur. „Fass das böse Mädchen!“, lautete der Befehl. Nelly stürmte los und biss zu. Wie man sich denken kann, ist Vanessa nichts passiert. Jonas, Weam, Deniz, Zara Marc, Sevde, Mathis, Dominik, Jemema, Amelie, Leonie, Zoe, Stenzel, Mathias, Ksenija, Max, Sude, Vanessa, Nicolas, Maria Juden und Christen gemeinsam im Heim Die Klasse 4d der Zentgrafenschule in Seckbach war zu Besuch im benachbarten Henry und Emma Budge-Heim, in dem Menschen im Alter ein würdevolles und weitgehend sorgenfreies Leben führen. Wer waren die Budges? Foto: Michelle Spillner Flensburg, sondern erst einmal nur eine mündliche Verwarnung. Wer aber öfter erwischt wird, büßt die Erlaubnis ein, innerhalb des Flughafengeländes fahren zu dürfen. Ein beruhigendes Gefühl für alle, die auf dem Flughafen zu tun haben: Die Mitarbeiter der Airport Security sind sofort zur Stelle, falls jemand Hilfe benötigen sollte. Polizeihund Nelly fasst „das böse Mädchen“ Frankfurt. Durch die riesengroße Eingangshalle betritt der Besucher einen schönen Saal. Hier begrüßen Annette Ritz, Sozialarbeiterin seit 13 Jahren im Henry und Emma Budge-Heim und Heinz Rauber, seit zehn Jahren, der Heimleiter schon mal ihre Gäste. Beide sind sehr gerne hier tätig und finden ihre Arbeit sehr interessant. Rauber macht seine Arbeit viel Freude. Acelya, Basma, Cora, Cosima, Zahra Interview im Cockpit mit Flugkapitän Daniel Schabbel. gelände wird viel getan. So gehört es auch zur Aufgabe der Mitarbeiter darüber zu wachen, dass auf dem Rollfeld und auch auf den Straßen innerhalb des Flughafens die Geschwindigkeitsbegrenzungen eingehalten werden. Mit einer Blitzanlage wird das kontrolliert. Die Autofahrer bekommen aber für zu schnelles Fahren keine Punkte in Henry Budge (1852–1928) und Emma Budge (1852–1937), beide in Deutschland geboren, waren ein reiches jüdisches Ehepaar, das keine Kinder hatte. Nach jüdischer Tradition gründeten sie im Jahr 1920 mit ihrem Geld eine Stiftung. 1930 wurde von dem Geld das modernste Altenheim in Frankfurt gebaut. Es befand sich im Stadtteil Dornbusch. Als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurden die jüdischen Bewohner aus dem Heim vertrieben. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. 1968 wurde das neue Haus am Südhang des Lohrbergs im Stadtteil Seckbach eröffnet. 2003 wurde es umgebaut. Alisia, Anna, Gina, Melissa, Maxi, Nina, Paul Das Heim und die Bewohner Das Budge-Heim hat einen Bereich „Betreutes Wohnen“ mit Ein- und Zweizimmerwohnungen, die alle behindertengerecht ausgestattet sind. Haustiere sind auch erlaubt. Im Pflegeheim gibt es Einzel- und Doppelzimmer. Zurzeit sind hier acht Plätze frei. Insgesamt leben 330 Menschen aus aller Welt hier, davon 40 jüdische Bewohner. Das Heim hat eine eigene Synagoge und eine Kapelle für christliche Gottesdienste. Beide Gotteshäuser haben übrigens die gleiche Grundfläche. Jüdische und christliche Feste werden gemeinsam gefeiert. Es gibt eine koschere Küche und eine normale Küche. Im Gebäude gibt es einen Kiosk, eine Bibliothek, einen Friseursalon, ein Internetcafe, eine Cafeteria und einen Fitnessraum. Maxi und Paul Bewohnerin Karoline Frey Karoline Frey ist 94 Jahre alt und lebt seit drei Jahren im Budge-Heim in ihrer eigenen Wohnung. Sie hat sich gut eingelebt und bisher viele nette Bekanntschaften machen können. Die Frau wurde in Ungarn geboren. Ihr jüngster Sohn wohnt in Frankfurt. Sie hat sogar eine Urenkelin, die elf Jahre alt ist. Sie geht gerne in die Malgruppe zu dem Kunstpädagogen Holger Friedrich. Ihre wunderschönen Blumenbilder aus Ölfarbe sind im Flur zu bestaunen. Antonio, Anis, Gianluca, Mariam, Sarah Mitarbeiter Im Budge-Heim gibt es 242 Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Berufen wie zum Beispiel Altenpfleger, Krankenpfleger, Gärtner, Koch, Sozial- Karoline Frey ist 94 Jahre alt und lebt seit drei Jahren im Budge-Heim. arbeiter, Verwaltungsangestellte und Techniker. Acelya, Basma, Cora, Cosima, Zahra Freizeitangebote Es gibt sehr viele unterschiedliche Angebote für die älteren Menschen aus den Bereichen Kunst, Musik, Sport, Gymnastik, Gartenarbeiten im Hochbeet, Theater und Computer. Zweimal wöchentlich fährt auch ein Bus ins Hessencenter. Nachbarn aus anderen Stadtteilen können gerne in die Cafeteria oder zu Vorträgen, Theateraufführungen oder anderen Veranstaltungen in das Heim kommen. Die Nordic-Walking-Gruppe wird übrigens vom TV Seckbach betreut. Dennis, Filip-Noa, Max Zeitung Zeitung in in der der Grundschule Grundschule Zeitung Zeitun in der Schule DIENSTAG, 26. FEBRUAR 2013 · NR. 11/REG Zeitung in der Grundschule Kunst zum Kuscheln IN DIESER AUSGABE Sonnige Aussichten Bremen. Zu Fuß, zu Pferde oder mit dem Fahrrad kommt man im Alltag nicht weit. Arbeit und Freizeit spielen sich oft fern der Wohnung ab, Zeit an sich scheint ein knappes Gut, und so nimmt man gerne Auto, Bus oder Bahn. Die aber brauchen viel Energie. Dabei sind Stromerzeugung durch Verheizung von Kohle oder Treibstoffgewinnung aus Erdöl wegen der Endlichkeit dieser Rohstoffe keine zukunftsträchtige Lösung. Aber was dann? Bei einem Besuch im Bremer Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung hat die Klasse 4a der Schule Schönebeck erfahren, dass es für motorisierte Fortbewegung durchaus sonnige Seite 2 Aussichten gibt. Schützen und retten Delmenhorst. Kleider machen Leute, sagt man. Und so war es auch die ganz spezielle Kleidung von Feuerwehrleuten, die die Jungen und Mädchen aus der Klasse 4a der Grundschule an der Beethovenstraße am meisten faszinierte. Bei ihrem Besuch der Feuerwache Delmenhorst durften sie einige Teile der Ausrüstung sogar selbst an- und ausprobieren. Daneben haben sie so viel über die Wichtigkeit und Verantwortung der Feuerwehr gehört, dass einige sogar überlegen, bei der Jugendfeuerwehr einzusteigen. Seite 6 Etwas anderer Unterricht Bremen-Nord. Auch wenn behinderte Kinder mittlerweile in vielen Klassengemeinschaften selbstverständlich sind, bleiben dennoch Fragen: Ein Kind, das nichts sehen kann, ein Kind, das nicht sprechen kann – können die denn überhaupt zur Schule gehen? Aber ja, hat die Klasse 3b der Grundschule St. Magnus herausgefunden: Die nah gelegene PaulGoldschmidt-Schule etwa kennt den Umgang mit vielen besondeSeite 7 ren Hilfsmitteln. Mehr als Fußball Bremen-Nord. Die Fußballabteilung des Sportvereins GrambkeOslebshausen ist in der Schule an der Grambker Heerstraße vielen ein Begriff. Aber damit ist das Angebot noch lange nicht erschöpft. Die Klassenfamilie 6 weiß nach Seite 8 So sinnlich wirkt diese Säule im Uelzener Bahnhof, dass kaum einer dran vorbeikommt, ohne sich an sie zu schmiegen. einem Besuch mehr. REDAKTION ZIGSCH: Telefon 0421 / 36 71 39 70 Fax 0421 / 36 71 39 71 [email protected] G ute Laune ist schier unausweichlich, wo der Künstler Friedensreich Hundertwasser Spuren seines Wirkens hinterlassen hat: Knallbunt leuchtende Farben und weiche, geschmeidige Formen machen nicht nur seine Bilder aus, sondern auch seine Architekturentwürfe. So bringt etwa der Bahnhof Uelzen viele Reisende mit „tanzenden“ Fenstern und sinnlichen Säulen zum Lächeln und Träumen – selbst wenn sie nur auf dem Weg zur Arbeit sind. „Bei einer Säule FOTO: KLASSE 4A BIERDEN fühlt man sich wohl wie unter einem Baum“, hat Hundertwasser gesagt. Und: „Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Anfang einer neuen Wirklichkeit.“ Seite 3 II Zeitung in der Grundschule DIENSTAG 26. FEBRUAR 2013 Vorwärtskommen ohne Schaden Forschungen für eine umweltverträglichere Zukunft Wissenschaftler Matthias Busse (rechts) erklärt Arbeitsfelder des IFAM. FOTO: THORSTEN MÜLLER Schnelle und gezielte Fortbewegung ist in modernen Gesellschaften kaum mehr wegzudenken. Allerdings muss sie immer neuen Anforderungen angepasst werden. ZEICHNUNG: DARIO NEHRE Die Klasse 4a der Schule Schönebeck hatte die Gelegenheit, den Forschern des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) über die Schulter zu schauen. zeuge, die mit Strom, der in Batterien gespeichert wird, angetrieben werden. Mobil steht für beweglich, deswegen auch Elektromobil. Elektroautos können auch mit Strom aus Photovoltaik angetrieben werden. Das heißt, dass Elektroautos mit Sonnenenergie fahren können. Neue Elektromoto- ren sind so klein, dass sie im Rad des Autos untergebracht werden können. Ein Vorteil von Elektroautos besteht darin, dass sie keine Abgase produzieren. Elektroautos sind so leise, dass Menschen, die an Straßen wohnen, nicht mehr gestört werden. Leider sind leise Autos gefährlich für blinde Menschen und Kinder, weil sie die Autos nicht mehr kommen hören. Die Forscher arbeiten noch an einer Lösung für dieses Problem. Derzeitige Elektroautos könSonne in den Tank nen etwa 150 Kilometer fahren, beZu den IFAM-Forschungen zum vor man sie wieder aufladen Thema Elektromobilität gehört muss. Allerdings dauert das Auflaauch die Entwicklung neuer Motoden an der Steckdose acht Stunren. Elektromobile sind Fahrden. Wenn man ein Elektroauto so schnell aufladen möchte, wie das Betanken eines Autos dauert, Energie sparen: Anti-Brems-Effekte von der Natur abgeguckt bräuchte man dafür 5000 Steckdosen gleichzeitig! Die Wissenschaftn Am Fraunhofer-Institut IFAM Lack aufgebaut. Unter dem Miler forschen daran, Batterien zu in Bremen wurde „Haifischhaut“ kroskop sieht das etwa so aus, entwickeln, die schneller aufgelaentwickelt. Das ist ein Lack, der wie auf der Abbildung links den werden können. so genannt wird, weil er die unten zu erkennen ist. Übrigens sind nicht alle ElektroEigenschaften hat, die die Haut Die Wirbel über der künstlichen autos klein und langsam. So gibt der Haifische auch hat. Haifischhaut sollen die Wirbel es im Fraunhofer-Institut in BreHaie sind den Wissenschaftlern im Wasser oder in der Luft darmen auch vier Sportwagen, die wegen ihrer Ausdauer und stellen, die ein Schiff beim mehr als 200 Stundenkilometer Schnelligkeit aufgefallen. Dabei Schwimmen beziehungsweise schnell fahren können. wurde herausgefunden, dass ihre ein Flugzeug beim Fliegen erEs gibt auch Elektroroller. Die Schuppen geriffelt sind. Die zeugt. Die Zacken halten die Wirgrößten Elektrofahrzeuge sind Oberfläche der Haihaut besteht bel davon ab, auf die ganze OberBusse. So ein Bus ist ungefähr 15 aus winzigen Zähnchen, die wie fläche zu treffen und dadurch das bis 16 Meter lang. Forscherin Yvonne Wilke zeigt Caitkleine Spoiler wirken. Sie helfen Fahrzeug zu bremsen. Die Zalin ihr Labor. FOTO: NIKLAS TAPPE dem Hai, so energiesparend wie cken an sich sind so winzig, dass Mehr Informationen über das möglich zu schwimmen. sie selbst keinen Widerstand erFraunhofer-Institut gibt es im InDie Forscherin Yvonne Wilke, zeugen. ternet: www.ifam.fraunhofer.de die den Haifischlack entwickelt Wenn man mit den Fingernägeln hat, erklärt, dass sie versucht hat, über den Lack streicht, fühlt er die Oberfläche der Haihaut zu sich glatt an. Streicht man in die Aus der Klasse 4a der Schule Schökopieren. Das Vorbild für die Gegenrichtung, spürt man nebeck in Bremen-Vegesack von Struktur des Lacks ist von der Na- leichte Riffeln und es quietscht. Rebekka Ahrens, Noreen Busse, tur abgeguckt: Sehen kann man die Riffeln Caitlin Gätsch, Florentine Oetken, Die Schuppen schnell schwimnicht. Felix Radlow und Niklas Warncke DESIREE DAUS, CHARLINE ÖZMEN, (Teil I) sowie Bastian Bischoff, mender Haie sind so aufgebaut, dass sie den StrömungswiderALINA RIEMANN, LILLY SPIEKER, Berkan Güzel, Mario Helmdach, Eva stand deutlich verringern. GeSEBASTIAN VAN KEMPEN Kuhr, Dario Nehre, Linus Schäfer Unter die Lupe genommen: Haifischnauso ist der millimeterdünne UND NIKLAS TAPPE und Leonie Tölle (Sonne im Tank) nannt, einem Glastechniker, der vor etwa 200 Jahren gelebt und geforscht hat. Er hat das Fernglas erfunden. Bremen. Am Fraunhofer-IFAM in Bremen forscht man danach, wie man den Menschen in der Zukunft das Leben angenehm machen kann und wie die Umwelt dabei geschont wird. Die Wissenschaftler suchen Wege, Energie einzusparen, zum Beispiel für den Antrieb von Automotoren, etwa durch Strom aus Windrädern oder durch Photovoltaik. Dabei geht es darum, Ersatz zum Beispiel für Benzin zu finden, weil Erdöl immer knapper und immer teurer wird und die bei der Verbrennung entstehenden CO2-Abgase unsere Umwelt schädigen. Prof. Dr. Matthias Busse, der Leiter des Instituts, erklärt, dass man im Bremer IFAM auch daran arbeitet, energiesparende Oberflächen wie „Haifischhaut“ zu entwickeln oder auch Elektrofahrzeuge, medizinische Hilfsmittel für alte und kranke Menschen und viele andere Sachen. Es gibt in Deutschland 60 Fraunhofer-Institute mit ungefähr 20 000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Im Bremer Institut arbeiten 535 Personen. Die Fraunhofer-Institute sind nach Josef von Fraunhofer be- haut. ZEICHNUNG: DESIRÉE DAUS DIENSTAG 26. FEBRUAR 2013 Zeitung in der Grundschule Der Mann, der seinen Namen schuf Die Geschichte von Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser III Sammlung für Jung und Alt Besuch in der Kunsthalle Bremen. In der Kunsthalle Bremen sind zurzeit etwa 60 bis 80 Gemälde ausgestellt. Dies ist nur ein kleiner Teil der Bilder und Objekte Hundertwassers. Bei unserer Führung durch die Ausstellung von Friedensreich Hundertwasser haben wir viele Gemälde von ihm gesehen. Auch ein Teppich, den er selber in vielen Stunden geknüpft hat, hängt dort aus. Für diesen Teppich brauchte er ein halbes Jahr, denn in acht Stunden schaffte er lediglich zwei Zentimeter. Es gibt noch viele Kunstwerke von anderen Künstlern in der Kunsthalle. Das älteste Gemälde ist 600 Jahre alt. Es stammt von Masolino Da Pancale. Das wertvollste Kunstwerk stammt von Vincent van Gogh. Das ist eine Sammlung für Klein und Groß. Die In der Schule Kunsthalle ist für alle da! ließ sich FrieDie Kunsthalle wurde 1823 gedensreich Hunbaut. Sie ist 1899 bis 1903 renodertwasser naviert worden. Heute ist sie über türlich am bes150 Jahre alt. Sie hat von Mittten im Kunstunterricht unter- woch bis Sonntag jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet und dienstags bringen. Hier ELIAS RIEMER, entstanden etli- von 10 bis 21 Uhr. che farbenfrohe ERFAN SAFI, TILMANN BOOSFELD, Spiralen wie die- FABIAN CASTENS UND MATTIS MÄDING ses kleine Kunstwerk von Lisa Grube. ZEICHNUNG: LISA GRUBE Hundertwasser war ein berühmter Maler. Er wurde am 15. Dezember 1928 in Wien geboren. Seinen Künstlernamen hat er sich selber zusammengestellt. Achim. Geboren wurde Hundertwasser als Friedrich Stowasser. Später erfuhr er, dass „Sto“ in einigen Sprachen „Hundert“ bedeutet, und so änderte er seinen Nachnamen von „Stowasser“ in „Hundertwasser“. Auf seiner Reise durch Japan wollte er unbedingt seinen Vornamen in japanischen Zeichen schreiben. Doch gibt es in dieser Sprache nur Zeichen für „Frieden“ und „Reich“. Das nahm Friedrich Hundertwasser zum Anlass, auch seinen Vornamen zu ändern – in „Friedensreich“. Die weiteren Namen, so erzählt man heute, kamen wegen seiner Vorlieben für Regentage und die Konzentration satter Farben zustande. Mit fünf Jahren konnte Hundertwasser schon gut malen. In Wien besuchte er die Montessorischule. Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser malte Spiralen, Häuser und unterschiedliche Formen. Sie waren vor allem bunt und hatten merkwürdige Formen, so trug manches Haus einen Hut. Seine Bilder sollen das Leben ausdrücken: Freiheit und Unendlichkeit. Hundert- wasser knüpfte auch Teppiche, einer ist gerade in der Kunsthalle Bremen ausgestellt worden. Neben den vielen Bildern ließ Friedensreich Hundertwasser auch viele Gebäude entstehen. Sie waren genauso bunt und mit unterschiedlichen Formen versehen, wie seine Bilder. Im Jahre 2000 starb er auf dem Weg von Neuseeland nach Europa an Bord der Queen Elizabeth 2. Das Markenzeichen Spiralen sind Hundertwassers Markenzeichen. Oft hat er sie in Bildern verwendet. Seiner Auffassung nach sind Spiralen wie das Leben. Sie fangen irgendwo an und hören dann irgendwo auf. Es gibt Hindernisse wie eine Klassenarbeit, die man überwinden muss. In vielen Dingen sind Spiralen versteckt, und oft bemerken wir es gar nicht. Spiralen können im Weltall, im Wirbelsturm, in den Fingerspitzen und in Schneckenhäusern zu finden sein. Hundertwasser benutzte auch Kontraste wie Farbunterschiede, um etwas deutlich hervorzuheben. Aus der Klasse 4a der Grundschule Bierden von Aymee Schelndel und Chiara Schubert (Hundertwasser) und Hannah Mäding sowie Lisa Grube (Spiralen) Ausstieg Uelzen: Ein etwas anderer Bahnhof Uelzen. Friedensreich Hundertwasser war nicht nur Maler, sondern auch Architekt. Er ließ große, bunte und manchmal altmodische Häuser bauen. Die Häuser haben wellige Wände, unebene Fußböden und Zwiebeltürme auf dem Dach, die Reichtum und Glück bedeuten sollen. Seine Häuser sehen schön aus, weil er oft Mosaike benutzte und weil sie mit Säulen versehen sind. Richtig gerade ließ er nie bauen. Seine Häuser stehen in vielen Ländern. Die St.-Barbara-Kirche in Bernbach (1988) oder das Hundertwasserhaus in Wien (1985), auch ein Gymnasium in Lutherstadt (1999) und ein Turm in Abensberg (2008) wurden nach seinen Zeichnungen und Vorstellungen gefertigt. Den Hundertwasser-Bahnhof Tilmann, Lisa und Aymee an der Schmusesäule. FOTOS: FOTOGRUPPE in Uelzen, der 2001 gebaut wurde, haben wir mit unseren Lehrerinnen Anke Reinhold und Inessa Matthaei besichtigt. Wir wurden von einer netten Frau durch den Bahnhof geführt, die uns viele interessante Dinge zeigte, zum Beispiel ein Wasserspiel und viele bunte Säulen. Eine Säule in der Mitte des Bahnhofs wird die „Schmusesäule“ genannt, weil viele Reisende sie anfassen oder SPIRALGESCHICHTEN umarmen. Interessant war es für uns zu erfahren, dass Hundertwasser selbst den Bahnhof nie gesehen hat. Er lebte in Neuseeland und hat den Bahnhof dort entworfen. Er starb auf der Fahrt von Neuseeland nach Europa, die er machte, um sich auch den BahnFINN MÜLLER, hof anzuschauen. JONAH ELFERS, JACQUELINE JEISING UND TALYSA STARKE Hundertwasser hat nicht nur gemalt, sondern auch Gebäude entworfen – beispielsweise den Uelzener Bahnhof mit seinen „tanzenden Fenstern“. Eine geschriebene Spirale nach Hundertwasser. FOTO: MELINA MEYER, AALIYAH ASKAR UND JUSTIN KLEMMER Ronja ist geboren. Ihr erstes Hindernis musste sie sofort überstehen, denn sie kam zu früh auf die Welt. Nach drei Monaten kam sie nach Hause und musste sich da erst einmal eingewöhnen. Es lief schon gut, aber nun musste sie mit ihren Eltern nach Achim ziehen. Es war dort ein fremder Ort für sie. Als sie drei Jahre alt geworden war, kam sie in den Kindergarten. Sie war schüchterner als alle anderen Kinder. Bald, nach ein paar Jahren, ist sie in die Schule gekommen. Sie war nicht besonders gut. Nur in Mathe hat sie viel verstanden. Ronja hat nicht so gute Noten geschrieben. Bei Arbeiten, Tests und Prüfungen waren alle besser als sie. Ab der sechsten Klasse wurde sie zum Glück viel besser. Später hat sie eine gute Arbeit und einen guten Mann bekommen. Sie starb als glücklicher Mensch. HANNAH MÄDING IV Zeitung in der Grundschule DIENSTAG 26. FEBRUAR 2013 ZiGsch: Die Klassen in dieser Ausgabe Die Klasse 4a der Schule Schönebeck in Bremen-Vegesack n Schule: Die Schule Schönebeck ist eine über 100 Jahre alte zweibis dreizügige Grundschule mit etwa 200 Schülern und Schülerinnen, zehn Lehrerinnen, einer Referendarin, einer Sonderschullehrerin, einer Sozialarbeiterin und vier pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Verlässlichen Grundschule. Die Schule verfügt über einen engagierten Schulverein, der Veranstaltungen mit organisiert und verschiedene Projekte initiiert und finanziell unterstützt. n Umgebung: Die Schule befindet sich in einer durch viele Grünanlagen und Einfamilienhäuser gekennzeichneten sehr ruhigen Umgebung in Bremen-Nord, an der Grenze zu Niedersachsen und in der Nähe des Schönebecker Schlosses und der Ökologiestation. n Schwerpunkte: Naturwissenschaftliche Erziehung, unter anderem mit regelmäßiger Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht/Schüler experimentieren; Kooperation mit der Ökologiesatation, regelmäßiges Angebot des aid-Ernährungsführerscheines in den dritten Klassen, „Kinder stark machen“-Projekt in den vierten Klassen n Besonderheiten: Die Unterrichtsstunden haben 60 Minuten. Die Klassenfamilie 6 der Schule Grambker Heerstraße in Bremen-Burglesum n Schule und Personal: An unserer gebundenen Ganztagsschule lernen 160 Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 1bis 4 gemeinsam in vier Lernhäusern. In jedem Lernhaus kooperiert ein multiprofessionelles Team, bestehend aus zwei Lehrkräften zur Klassenleitung, ErzieherInnen und FörderlehrerInnen auch im Rahmen der „Integrierten Heilpädagogischen Tageserziehung“ (IHTE) n Umgebung: Die Schule an der Grambker Heerstraße liegt an der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven südlich der Lesum und nördlich von Oslebshausen. Es gibt zwei Seen in der Nähe: den Grambker See und den Sportparksee. n Besonderheiten: Seit 2010 gibt es die Schülerfirma „Gartenküche Grambke“. Dort kümmern sich die Schüler um die Kräuterspirale, die Beete und den Teich. In der Küche verarbeiten sie die Ernte zu saisonalen Spezialitäten, wie Marmeladen und Säften, Pesto, Käse und Lichterketten aus Lampionblüten. n Schwerpunkte: Die Jahrgänge 1 bis 2 arbeiten mit individuellen Wochenplänen, die Dritt- und Viertklässler haben Streckenpläne, die die Lernziele der nächsten Wochen beinhalten. Zweimal in der Woche gibt es Ateliers, bei denen die Kinder in Kleingruppen verschiedene Angebote durchlaufen, von Formzeichnen, Töpfern, Gartenküche bis zu Experimenten, Magnetismus und Ernährung. Die Klasse 4a der Grundschule Bierden Die Klasse 3b der Grundschule St. Magnus in Bremen-Lesum Die Klasse 4a der Grundschule an der Beethovenstraße in Delmenhorst n Schule: Etwa 270 Kinder aus mehreren Nationen werden dreizügig in zwölf Klassen unterrichtet. Betreut werden sie von 16 Lehrkräften, einer Schulsekretärin, einem Hausmeister sowie neun pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. n Besonderheiten: Die verlässliche Grundschule hält AGs für den 3./4. Jahrgang, wechselnde Nachmittagsangebote und Ferienprogramme durch die Sozialpädagoginnen vor, eine Schülerbücherei, einen Computerraum und eine Schulküche, einen Werkraum und einen Schulgarten. Teilnahme an sportlichen Wettkämpfen. Zum Schulhof gehören eine Kletterwand, Kletter- und Turngeräte sowie eine große Rasenfläche und ein Spielplatz. Die Schule hat einen Förderverein, die Delmenhorster Bürgerstiftung stellt unter anderem Lese- und Mathepaten. n Profil: Das Schullogo (GSB) steht für „Grundschule an der Beethovenstraße“ und für das Leitbild „Gesund – Sozial – Bewegt“. Dieses wird aufgegriffen durch das gesunde Frühstück, durch Angebote zum Thema Gesundheit und Sport, soziales Engagement, durch Schulkleidung, Ausbildung von Streitschlichtern, Sozialtrainings sowie Bewegungsförderung über den Sportunterricht hinaus. n Schule: Verlässliche Grundschule; die Schule ist zwei- bis dreizügig, es gibt zehn Klassenverbände mit circa 200 Schülern und Schülerinnen. n Personal: Zurzeit unterrichten 13 Grundschullehrer und -lehrerinnen, zwei Sonderschulpädagoginnen, vier Erzieherinnen und zwei pädagogische Assistentinnen an der Schule n Umgebung: Die Schule liegt in Bremen-Nord im Ortsteil St. Magnus. n Profil: Die Schule hat ein Musikprofil. Es gibt viele musikalische Projekte mit Aufführungen, eine Musical-AG, Percussionsgruppen, zwei Instrumentalkreise, Chöre in jedem Jahrgang und Gruppen, in denen Cello und Geige gelehrt wird. n Besonderheiten: Die Schule bietet die AGs Leseclub, Hand- und Fußball. Seit drei Jahren werken drei Senioren aus der Stiftungsresidenz St. Ilsabeen mit Schülern einer dritten beziehungsweise vierten Klasse. FOTOS: CHRISTINA KUHAUPT (1) CHRISTIAN KOSAK (1) PRIVAT n Schule: Die Grundschule Bierden ist eine von sechs Grundschulen der Stadt Achim. In acht Klassen werden 154 Schülerinnen und Schüler von zehn Lehrkräften, zwei Förderschullehrkräften im Rahmen des Regionalen Integrationskonzeptes und fünf pädagogischen Mitarbeitern unterrichtet und betreut. n Besonderes: Schulexpress, Musikalische Grundschule, Homepage, I-Serv (Medienerziehung), Chorklasse, Lesepaten, Mathematikwettbewerbe, Hort, Schulkleidung, Förderverein „Gabie“ initiiert ein gesundes Frühstück, Kooperation mit dem Kindergarten Bierden, Sportvereinen aus der Nachbarschaft, der Polizei Achim und der Stadtbücherei Achim. n Die Klasse 4a: Wir sind 17 Schülerinnen und Schüler, die mit ihrer Klassenlehrerin Inessa Matthaei und ihrer Deutschlehrerin Anke Reinhold zu „Hundertwasser“ recherchiert haben. VI Zeitung in der Grundschule Das Passende für alle Fälle Mal knallig bunt, mal warm DIENSTAG 26. FEBRUAR 2013 Gut gekleidet ist halb gerettet Jacke, Hose, Helm, Stiefel und Handschuhe – dann erst kann es losgehen Delmenhorst. Bei der Feuerwehr gibt es zu der Standard- Einsatzbekleidung noch spezielle Anzüge. Bei besonderen Einsätzen müssen sich die betreffenden Einsatzkräfte mit ihnen einkleiden. Beim Anlegen dieser Kleidung, die mal silbrig, mal plustrig gelb, mal signalrot aussieht, helfen sie sich gegenseitig. Was für uns witzig, cool oder komisch aussieht, hat im Einsatz wichtige Funktionen. Der Hitzeanzug beispielweise kann bis zu 100 Grad Hitze aushalten und wird bei Löscharbeiten von großen Feuern angezogen. Der grüne Chemiekalienanzug schützt die Einsatzkräfte vor gefährlichen Säuren und ähnlichen gefährlichen Stoffen. Auch bei eisiger, stürmischer See können Menschleben durch die speziellen Anzüge der Eisund Wasserrettung gerettet werden. Sie halten warm, sind wasserabweisend und haben knallige Farben, damit die Feuerwehrleute bei ihrem Einsatz besser gesehen werden können. TORBEN BLACHA, DUSTIN GABELIN, LAURA SCHMIDT, ALEXANDER KIND, JUSTIN TÄNZER, FABIENNE RIEHLE UND ESTELLE AMENDT Einsatzkleidung früher und heute Ledermantel und Spezialstoffe Früher gab es Ledermäntel, heute sind die Jacken aus feuerfesten, dreilagigen Stoffen mit Reflektoren. Kopfbedeckungen im Wandel der Zeit – von einer einfachen Schirmmütze zu einem Schutzhelm mit Hollandtuch beziehungsweise aktueller Unterziehmütze. Tim Maddison, Michelle Wilkens und Sascha Cordes haben sie ausprobiert. FOTOS: SIMONE KLOTZ Die Klasse 4a der Grundschule an der Beethovenstraße in Delmenhorst hat gemeinsam mit dem Berufsfeuerwehrmann Martin Müskes und seinem Kollegen Eike Garrelts im Oktober die „Kleiderschränke“ der Delmenhorster Feuerwehr durchstöbert. Delmenhorst. Den Berichten der Delmenhorster Feuerwehrleute zufolge gibt es etwa zehn wichtige Anzüge, die sogenannten Einsatzbekleidungen. Diese variieren je nach Art des FeuerwehreinDelmenhorst. Während früher die satzes. Für jeden Einsatz müssen Männer bei Einsätzen mit einem sich die Männer und Frauen blitzLedermantel mit Knöpfen und ein- schnell entsprechend einkleiden. fachen Schirmmützen bekleidet waren, bestehen die aktuellen Ja- Zwölf Kilo zum Schleppen Eike Garrelts demonstrierte cken aus dreilagigen Spezialstoffen mit speziellen Reißverschlüs- uns das schnelle Anziehen der sen und Klettverschlüssen. Die Kleidung, die in der Fahrzeugheutigen Einsatzbekleidungen halle an Kleiderstangen aufbeschützen besser, sind aber auch wahrt wird. Sie besteht aus einer feuerfesten Jacke mit Reflektoviel schwerer geworden. Die Helme waren früher einmal mit einem sogenannten „Hollandtuch“ versehen. Dabei handelte es sich um einen angenieteten Nackenschutzschirm, der den Hals vor einfallenden Feuer- oder Glühteilchen schützte. Bei den aktuellen Schutzhelmen ziehen die Einsatzkräfte eine Unterziehmütze darunter. Somit wird der Nackenbereich des Feuerwehrmannes unterhalb des Helmes geschützt. Ein Alarmgerät gibt Signaltöne ab, sobald es von der Einsatzkraft keine Körperbewegungen registriert. Dies ist zur Rettung von Einsatzkräften sehr hilfreich. KEVIN BEIGEL, JUSTIN TÄNZER, SASCHA CORDES, MARKUS LEHMANN UND ALEXANDER KIND ren, einem Helm mit Unterziehmütze, einer Hose mit Stiefeln und aus Handschuhen. In etwa 30 Sekunden ist ein Feuerwehrmann umgezogen. Die restlichen Werkzeuge und Zusatzgeräte wie Sauerstoffflasche und Atemschutzmaske werden im Fahrzeug auf dem Weg zum Einsatzort angelegt. Eine vollständige Bekleidung wiegt mit Werkzeuggurt und Sauerstoffflasche um die zwölf Kilogramm. In der hauseigenen Wäscherei werden die Bekleidungsstücke später gereinigt. Zusätzlich ist jede Einsatzkraft noch mit einem Spezialgerät ausgestattet, das Alarm gibt, wenn es während des Einsatzes keine Körperbewegung mehr registriert. Somit können Kollegen schnell zur Hilfe kommen. Gelegentlich kommen auch die Spezialanzüge zur Eis- und Wasserrettung, der Hitzeanzug, der Ein „Kleiderschrank“ für die Einsatzbekleidung steht jederzeit zugriffsbereit in der Fahrzeughalle. Es dauert nur 30 Sekunden, bis ein Feuerwehrmann angezogen ist. Anzug zur Höhenrettung sowie der Chemikalienanzug zum Einsatz. Besuch bei der Feuerwehr – das hieß für die Schülerinnen und Schüler von der Beethovenstraße, auch selbst einmal in Kleidungsstücke der Brandschützer schlüpfen zu dürfen und sich kurzzeitig als Einsatzkräfte fühlen zu können. Der Tag war für uns alle sehr informativ und hat uns viel Freude gemacht. So manche Schülerin und mancher Schüler hat sich nach diesem Tag überlegt, bei der Jugendfeuerwehr mitzuwirken. Aus der Klasse 4a an der Grundschule an der Beethovenstraße von Sascha Cordes, Tim Maddison, Eileen Karagac, Nick Müskes, Michelle Wilkens, Raphael Farinski, Mariam Nadi, Hamza Weiß, Shazaib Arshad und Markus Lehmann Auf Nummer sicher Ein „Kleiderschrank“ für die Einsatzbekleidung steht jederzeit zugriffsbereit in der Fahrzeughalle. n Die Einsatzbekleidung der Feuerwehr ist mit Klett- und Reißverschlüssen, Haken und Ösen sowie Druckknöpfen versehen. Alle lassen sich schnell öffnen und lösen. Die Jacken sind beispielsweise mit einem Reißverschluss ausgestattet, der sich auch von unten öffnen lässt. So lässt sich die Jacke trotz Werkzeuggurtes schnell öffnen. SOPHIA RAUSCHENBERG UND LEONORA SALJA Bei ihren Einsätzen kann die Feuerwehr auf etliche Spezialanzüge zurückgreifen. Der rechte Anzug beispielsweise schützt Feuerwehrleute vor giftigen Chemikalien. Zeitung in der Grundschule DIENSTAG 26. FEBRUAR 2013 VII AUFGEFALLEN ÜBERRASCHUNG IM KELLER Das hat nicht jede Bremen. Unsere Klasse fährt jeden Montag während der Schulzeit mit dem Bus zum Schwimmunterricht. Anfangs trauten wir kaum unseren Augen, als wir in der Paul-Goldschmidt-Schule mit dem Aufzug in den Keller gefahren sind. Dort war es sehr warm, und es roch nach Chlor. Wir sind Viel Platz zum Herumspringen bietet das Trampolin in der Paul-Goldschmidt-Schule, das alle Kinder nacheinander Fynja, Renée und Malin üben Tram- durch eine Tür gegangen, und da oder miteinander nutzen, um darauf neue Körpererfahrungen zu sammeln. ZEICHNUNG: JANUS VOLKMANN polinturnen. FOTO: JONAS SCHILLING war auf einmal ein Schwimmbad. Dort gibt es eine Liege, auf die kann man die Kinder legen und ins Wasser ziehen. Es gibt auch noch eine andere Trage, mit der man Kinder, die nicht gehen können, aufrecht ins Wasser transportieren kann. Das Wasser ist 34 Grad warm und nicht kälter, denn Im eigenen Klassenzimmer und so können sich die Muskeln der Unterricht kennen Drittklässler Kinder im Wasser entspannen. sich meistens recht gut aus. Aber ANNE UDKE, LAURENZ SCHWABE, wie sieht es eigentlich an andeLILLYANA FÖRG, MAGGIE FRANZ ren Schulen aus? Wie gut, dass UND PAUL GERDES man sich das als Reporter oder ReHIER SPIELT DIE MUSIK porterin fürs ZiGsch-Journal mal genauer angucken kann. Einiges ist einfach anders Drittklässler aus St. Magnus entdecken die Paul-Goldschmidt-Schule Ein Bett aus Holz Bremen. Im Musikraum der PaulGoldschmidt-Schule gibt es sehr viel zu sehen. Es gibt zum Beispiel ein Klavier, eine Gitarre, ein Schlagzeug und noch viel, viel mehr. Die Kinder der Schule können hier ganz viel Musik machen und die Musik unterschiedlich wahrnehmen. Bei unserem Besuch dürfen auch wir verschiedene Instrumente ausprobieren und haben eine Menge Spaß. Wir sehen dort auch einen ganz besonderen Kasten. Gerade liegt ein Junge darauf, und er kann fühlen, was der Lehrer auf dem Klavier spielt, denn das Klavier ist an den Kasten angeschlossen. Der Kasten sieht aus wie ein Bett aus Holz. Dieser „Gefühlekasten“ ist dafür da, dass Kinder, die nicht hören können, die Musik fühlen. So etwas haben wir noch nie geseFYNJA ZARSS, hen! Bremen. Nachdem wir uns im Deutschunterricht auf unser ZiGsch-Projekt vorbereitet haben, dürfen wir endlich die PaulGoldschmidt-Schule besuchen. Als wir dort ankommen, werden wir freundlich von Martina Brückner, der Rektorin, empfangen und dann in kleine Gruppen aufgeteilt. Die Lehrer der Paul-Goldschmidt-Schule zeigen uns die Schule und ganz viele unterschiedliche Räume, und sie beantworten unsere Fragen. Dabei stellen wir fest, dass es dort wirklich einiges zu sehen und zu entdecken gibt. Sport- und Kugelräume Zum Beispiel gibt es ein Schwimmbad in der Schule, einen Fahrstuhl, mit dem die Kinder im Rollstuhl zu den verschiedenen Stockwerken fahren können, einen Low-Vision-Raum (siehe Bericht rechts unten), einen Musikraum, einen Entspannungsraum, eine Küche, einen sogenannten Kugelraum, viele Sporträume und natürlich die Klassen. Vieles davon gibt es an unserer Schule nicht, und einiges ist einfach anders. Die Klassen sind viel kleiner als bei uns. In der Paul-GoldschmidtSchule sind nur sechs bis zwölf Kinder in einer Klasse, und in Jonas probiert mit viel Spaß und Schwung das Rollstuhlfahren aus. unserer Klasse sind wir 23 Kinder. Genau wie wir haben die Kinder dort jeden Tag einen bestimmten Stundenplan, zum Beispiel Mathe oder Deutsch, und dazwischen liegen auch Frühstückszeiten und Pausen. Einige von uns durften in der Küche Plätzchen backen, andere waren im Musikraum und haben musiziert, einige sind Trampolin gesprungen und durften ausprobieren, wie es ist, in einem Rollstuhl zu fahren. Das war ein ganz komisches Gefühl für uns, aber es hat Spaß gemacht. So haben wir spielerisch gelernt, wie der Schultag dort abläuft, und auch, wie es den Kindern dort an der Schule ergeht. Wir hatten einen ganz tollen FOTO: RENÉE MÄTZING Tag an der Paul-Goldschmidt- LICHT IM DUNKELN Schule! Ein besonderer Ort Aus der Klasse 3b der Grundschule St. Magnus von Annika Müller, Clara Spetzler, Janus Volkmann, Johannes Hornhues, Julius Blumenstein, Lena Schoenfelder, Melina Lutzke und Thore Blümel Was für eine Erfindung: Sie bringt vieles zur Sprache „Talker“ ist der umgangssprachliche Ausdruck für ein Sprachausgabegerät (von englisch to talk: sprechen, erzählen, sich unterhalten). Es ist eine elektronische Sprechhilfe für Menschen, die sich nicht lautsprachlich äußern können. Sie kann in einem mehr oder weniger großen Umfang auf die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer eingestellt werden. ZEICHNUNG: PAULINA RUWE Bremen. Während unseres Besuchs in der Paul-GoldschmidtSchule haben wir auch die Klassenstufen sechs bis acht besucht. Dort gibt es ein Kind, das nicht sprechen kann. Der Junge heißt Christoph. Christoph zeigt in der Klasse auf ein Regal mit einer Gitarre, doch wir wissen nicht, was er uns sagen will. Dann drückt er mit seiner Hand auf eine Taste an einem Gerät. Plötzlich sagt das Gerät: „Ich will Katharinas Gitarre sehen.“ Dieses interessante Gerät nennt man „Talker“. GABRIELE RUWE, HELENA ODIN, PAULINA RUWE UND RENEE MÄTZING Bremen. Auf unserer Erkundungstour durch die Paul-GoldschmidtSchule stehen wir auf einmal in einem ganz dunklen Raum. Der Raum heißt Low-Vision-Raum und ist für Kinder, die nicht richtig sehen können. Wenn man in diesem Raum das Licht ausschaltet und stattdessen ein kleineres Licht anmacht, können eigentlich „blinde“* Kinder dieses Licht sehen. Ist das nicht toll? Der Lehrer, der uns die Schule gezeigt hat, sagt, dass der Low-Vision-Raum ein ganz besonderer Ort in der Paul-Goldschmidt-Schule ist. Das verstehen wir, denn von einem Raum, der blinden Kindern die Fähigkeit gibt, Licht zu sehen, haben wir alle noch nie gehört. Also wirklich ein ganz besonderer und wertvoller Raum! CLARA SPETZLER Der Talker ist so etwas wie ein kleiner Sprachcomputer. Darauf sind sehr viele kleine Bereiche mit Bildern abgebildet, wo man drauf drücken kann, und der Talker sagt dann die entsprechenden Wörter oder Sätze. Es gibt zum Beispiel die Bereiche Farben, Wörter, Zahlen, Essen und noch viele andere, die zu dem Kind passen. Ein Talker ist also ein Gerät, das einem Kind, das nicht sprechen kann, sehr hilft und in seinem Le- *Blind im Sinne des Gesetzes ist, JASON LANGE, wer auch mit Brille/Kontaktlinsen ben unterstützt. JONAS SCHILLING, LUIS KASSUBA, eine Sehschärfe von weniger als MALIN TIMMER UND RAMONA HÜBNER zwei Prozent erreicht. Anm. d. Red. VIII Zeitung in der Grundschule Auf die Plätze! Fertig! Los! DIENSTAG 26. FEBRUAR 2013 Erkundungslauf beim Sportverein Grambke-Oslebshausen – eine Bildergeschichte Slalomlauf und Torschüsse Fußball-Training beim SVGO Bremen-Grambke. Beim FußballTraining des SVGO reden wir über das Ergebnis vom Spiel der letzten Woche, und wir besprechen, auf was wir beim nächsten Mal achten wollen und was wir besser machen können. Dann laufen wir eine Runde um den Platz, um uns aufzuwärmen. Im Winter rennen wir quer durch die Halle. Anschließend kommt das Zweikampftraining: Da sind wir zu zweit, und beide versuchen, sowohl selbst den Ball ins Tor zu schießen als auch den anderen davon abzuhalten. Danach folgt das Schusstraining: Die Mannschaft steht in einer Schlange, der Trainer steht außen als Anspieler. Wir üben Torschüsse in einer Mischung aus ElfMeter-Schießen und Freistoß. Dann wird noch Slalomlaufen trainiert, und zum Schluss spielen wir richtig Fußball. Die MannKaum sind wir angekommen beim Sportverein Grambke-Oslebshausen (SVGO), da laufen auch schon alle los und drehen zum Anfang der Besichtigung erst mal eine Runde um den Platz. FOTOS: CHRISTINE BÜCKING schaften wechseln immer, so spielt mal jeder gegen jeden. Die Spiele machen immer am meisten Spaß. Das Training dauert 95 MiSEBASTIAN MUSIAL nuten. 1 4 UND BJARNE VAHLSING 3 Wir spielen überall und probieren aus, . . . 2 . . . was das Außengelände so zu bieten hat. Während wir noch auf Röhren kraxeln, beginnt in der Turnhalle Gymnastik für Ältere. 5 Weiter hinten im Dunst sind noch andere FußIn der großen Halle angekommen, hören wir noch die Musik der Seniorengymnastik. Andre Vahlsing ballfelder zu sehen. Sie haben verschiedene Grö- erzählt, dass man die Halle teilen kann. Dann können drei Sportangebote zur gleichen Zeit ßen, und eins der Felder besteht aus Schlacke. stattfinden. Bei größeren Veranstaltungen haben bis zu 1000 Menschen Platz auf der Tribüne. Auf unserem Rundgang entdecken wir Mannschaftsfotos mit vielen Bekannten aus unserer Schule. In einer Umkleidekabine entdecken wir eine Tafel, auf der Trainer ihre Spielstrategien einzeichnen. Schließlich erreichen wir den Fitnessraum. Es gibt Laufräder, Stepper und Gewichte zum Stemmen. Auf einer Hantelbank liegt ein Mann und stemmt 70 Kilogramm. Nun probieren wir es auch mal . . . Zurück am Eingang sind alle schwer begeistert, und einige überlegen doch tatsächlich, ob sie nicht mal wieder vorbeikommen und beim Verein mitmachen sollten. Ein paar Möglichkeiten dazu sind im Rätsel rechts zu finden. 8 Aus der Klassenfamilie 6 der Schule an der Grambker Heerstraße von Demet Bukebudrat, Cosmea Shirin Pottberg, Marie Wiechmann, Marie Schwier, Swantje Kück und Alia Kankel T P S F B N B S F W K T L N V A U U I U A K A J Q A E L I O N N K T N Z S Z T B R N A L L Z T R N I U H K F P A N B O L ZEICHNUNG: MEHMET ÖNER Hier verstecken sich 15 Sportangebote des SVGO – senkrecht, waagerecht, diagonal, vorwärts oder rückwärts E K I E H N K Z E B T I D P E N K Z S O E M W K T E S N M Y L T Y S C N J F Y E B M A A B F L O M K R W K A K S A H R A M C A T E U K R Y C J B L T L D Q Z B Y T P C A M X O L L L G B P H S B A D M I N T O N A M O D U J S T A Z K W H Q W L B X C B B C U V M I T F L Q A P L N D A U R F Z W L F E V M O J D L T I S C H T E N N I S Trainer stets im Einsatz © WESER-KURIER ·BERDING 6 SUCHSEL Die Sportangebote: Badminton, Fussball, Karate, Tischtennis, Unihockey, Basketball, Handball, Trampolin, Volleyball, Judo, Fitness, Tanzen, Tennis, Turnen und Zirkus 7 So ein Fußballplatz bietet einerseits klare Linien und andererseits viel Raum zum Rennen und Austoben. n Einer der Fußballtrainer beim Sportverein Grambke-Oslebshausen heißt Andre Vahlsing und ist 44 Jahre alt. Seit 30 Jahren ist er beim SVGO. Er spielt selber in der HerrenMannschaft, trainiert die E-Jugend und organisiert Feste und Fahrten. Er sagt: „ Hier beim SVGO ist immer was los!“ Er hat hier viele Freunde gefunden und verbringt viel Zeit im Verein. Mit seiner Mannschaft plant er eine Reise nach Schweden. Dort werden dann Turniere gespielt. Sein Lieblingsverein ist, wie von den meisten fußballbegeisterten Bremern, natürlich Werder Bremen. Oft geht er mit seinen Freunden vom Verein zu den Spielen ins Weserstadion. Aktuelle Infos aus dem Verein gibt unter www.svgo-bremen.de FABIO SCHMONSES UND LUKAS WULFKEN 1300 Kinder als Reporter Die gesammelten Beiträge des Projekts «Zeitung in der Primarschule» SO NDERD RU C K VO M D IENSTAG , 3 . A P R I L 2 0 1 2 Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 2 Primarschüler werden zu Reportern Sonderdruck 28 Klassen haben für unsere Zeitung in die Tasten gehauen – und Schwierig keiten zum Trotz packende Artikel abgeliefert. BArBArA InglIn [email protected] «Jetzt können wir den Leuten endlich einmal zeigen, wozu wir in die Schule gehen», sagt die 10-jährige Patricia Hager aus Zug. Gemeinsam mit ihren Klassengspänli hat sie in den letzten Wochen Spielplätze auf ihre Sicherheit überprüft, Spielplatzexperten befragt, nach geeigneten Bildsujets gesucht und das alles in einem druckreifen Zeitungsartikel zusammengefasst (Seite 33). Projekt dieser Zeitung Das Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) der «Neuen Luzerner Zeitung» und ihren Regionalausgaben wird dieses Jahr bereits zum sechsten Mal durchgeführt. Das Ziel: bei den Primarschülern in der Zentralschweiz das Interesse für Lesen und Schreiben, aber auch für das Medium Zeitung wecken. 75 Klassen und über 1300 Schüler haben während mehrerer Wochen täglich Zeitung gelesen, verschiedene Textformen untersucht, News diskutiert und selber Texte verfasst. Lehrer berichten vom «Zeitungsfieber», das ausgebrochen ist. Dass Zeitungstexte zu Diskussionen über das Weltgeschehen führen und selbst leseschwache Schüler in der Zeitung schmökern – und sei es nur für die Sportresultate und den Comic Rabenau. Fast 30 Klassen haben sich sogar selber als Journalisten betätigt. Ihre Texte sind auf den folgenden Seiten abgedruckt. Zur Vorbereitung erhielten die Klassen Besuch von einem Journalisten unserer Zeitung. Ein paar Tricks und Kniffs für ein kritisches Interview oder einen stimmungsvollen Reportageneinstieg können nicht schaden. Natürlich wurden auch die Journalisten selbst gleich mit Fragen gelöchert: «Wie viel verdienen Sie?» «Sind Sie schon einmal in eine gefährliche Situation gekommen?» «Haben Sie schon eine Berühmtheit interviewt?» Das wollten die Schüler wissen. Eine Redaktionskollegin hat dermassen überzeugt, dass sie am Ende der Stunde Autogramme verteilen durfte. keine klassischen Aufsätze Unsere Erwartungen an die Schüler und damit auch an die Lehrer waren hoch. Wir wollten keine klassischen Aufsätze, keine «dann warteten wir auf das Postauto»-Geschichten, sondern journalistische Artikel. Faktentexte, kritische Interviews, Hintergrundberichte. Schüler und Lehrer haben diese Aufgabe mehr als erfüllt. Mit sehr viel Engagement haben sie sich in die Arbeit gestürzt. Der eine oder andere ist wohl erst einmal erschrocken ob der Arbeit, die hinter einem einzigen Text steckt. Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Dank einer Klasse aus Meggen wissen die Leser nun, dass über 1000 wilde Katzen im Kanton Luzern «herumlungern». Vielleicht lässt sich dank dieser Information die eine oder andere Aussetzung verhindern (Seite 18). Eine Klasse aus Kastanienbaum (Horw) hat im Kantonsspital Luzern nachgefragt, was bei einem Stromausfall passieren würde. Wir können uns weiterhin beruhigt dort behandeln lassen (Seite 12). Eine Schülerin aus Meggen fragt einen Piloten keck, was mit einem Flugzeug passiert, wenn man den falschen Knopf drückt. Die Frage ist, das merkt man als Erwachsener spätestens bei der Antwort, alles andere als kindisch (Seite 19). «Zeitungsvirus hat sie gepackt» Vielleicht haben wir mit dem Projekt ZIP sogar den einen oder anderen Nachwuchsjournalisten gefunden. Viele haben zwar noch ganz andere Berufswünsche: Menzimuck-Fahrer, Erfinder und Landtierärztin wollen die Schüler werden (Seite 36). Doch zumindest bei der 5. Klasse in Lungern ist der Journalistenreflex aber bereits gut verankert. Die Lehrerin schreibt uns: «Heute gab es einen Auffahrunfall vor dem Schulhaus, da wollten die Kinder gleich wieder einen Bericht schreiben und bei der Zeitung einreichen. Ich glaube, das Zeitungsvirus hat sie definitiv gepackt.» Impressum Sonderdruck der «Neuen Luzerner Zeitung» und ihrer Regionalausgaben vom 3. April 2012. Erstellt von der Neuen Luzerner Zeitung AG, Maihofstrasse 76, Postfach, 6002 Luzern. Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG; Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungsrates Verlag: Jürg Weber, Geschäftsund Verlagsleiter Projektleitung: Fiona Steiner Redaktion: Barbara Inglin Produktion und Layout: " Barbara Inglin (Textteil) " Loris Succo (Titelseite) " Daniela Bürgi (Produktion) Illustration Zippi: Fruitcake/Pancho Rojas Titelseite: Klasse 5a aus Dagmersellen von Lehrerin Jennifer Banz; Bild: Pius Amrein ADLIGENSWIL: Klasse 6b, Karin Amrhein/Marianne Soland. ALTDORF: Klasse 5d von Corinne Gnos. ALTDORF: Sonderschule, Erika Kühne. Seite 7 Seite 7 Kein Artikel ALTDORF: Klasse 5a von Eveline Mächler. ALTDORF: Klasse 5c von Hansruedi von Rotz. ALTDORF: Klasse 5b von Marlen Zopp und Tamara Simmen. Kein Artikel Kein Artikel Kein Artikel BAAR: Klasse 6b von Theres Altenberger. BAAR: Klasse 6c von Cornelia Bürli. BECKENRIED: 5. Klasse von Petra Infanger und Rahel Omlin. Kein Artikel Kein Artikel Kein Artikel BENNAU: 4. Klasse von Beat Suter. BRISTEN: 5./6. Klasse von Andreas Walker. BUCHRAIN: Klasse 6c von Alex Ochsner. Kein Artikel Seite 7 Seite 8 Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ZIP 3 BUCHRAIN: Klasse 6d von Giachen Tomaschett. BUOCHS: Klasse 5b von Tanja Gammeter. BUOCHS: Klasse 5c von Sandra Zurfluh. Seite 8 Kein Artikel Kein Artikel DAGMERSELLEN: Klasse 5a von Jennifer Banz. DAGMERSELLEN: Klasse 5b von Celine Stofer/Barbara Hügi. EICH: 4. Klasse von Judith Barmet. Kein Artikel Kein Artikel Kein Artikel EINSIEDELN: 6. Klasse von André Pfister. EMMEN: 5./6. Klasse von Brigitte Amstein/Daniela Zellweger. EMMEN: Klasse 6a von Igor Trninic. Kein Artikel Seite 9 Kein Artikel ENTLEBUCH: 5./6. Klasse von Corinne Züger. GETTNAU: 5. Klasse von Rosmarie Bättig. GREPPEN: 5. Klasse von Elena Bucher und David Stephan. Seite 10 Kein Artikel Kein Artikel GREPPEN: 6. Klasse von Helen Jovanovic. HILDISRIEDEN: Klasse 6a von Beat Nüssler. HILDISRIEDEN: Klasse 6b von Verena Zwimpfer. Kein Artikel Seite 10 Seite 12 HORW: 3. bis 5. Klasse von Regula Baratte. KRIENS/OBERNAU: 4. Klasse von Hansruedi Brun. KRIENS: Klasse 6b von Erwin Zihlmann. Seite 12 Kein Artikel Kein Artikel Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ZIP 4 LUNGERN: Klasse 5a von Sabrina Bangerter. LUNGERN: Klasse 6a von Bianca Vogel. LUZERN: Klasse 6a von Yvonne Bucher. Seite 13 Kein Artikel Kein Artikel LUZERN: 4. Klasse von Priska Bürcher und Elisabeth Rupp. LUZERN: Klasse 6a von Kurt Felder. LUZERN: 6. Klasse von Adrian Gisler. Seite 15 Kein Artikel Kein Artikel LUZERN: Klasse 5b von Mareika Hutter. LUZERN: Klasse 6b von Ruth Kreyenbühl und Anna Weisshar. LUZERN: Klasse 6a von Stefan Kühne und Daniela Degonda. Kein Artikel Kein Artikel Seite 15 LUZERN: Klasse 6b von Paul Meier. LUZERN: Klasse 5a von Claudia Schmocker. LUZERN: 6. Klasse von Michelle Zimmermann. Seite 17 Kein Artikel Kein Artikel MEGGEN: Klasse 6c von Katharina Amrein. MEGGEN: Klasse 6b von Simon Meerstetter. MEGGEN: Klasse 6a von Lukas Zberg. Seite 18 Seite 19 Seite 20 NEUHEIM: 6. Klasse von Gabriela Wyss. RÖMERSWIL: 4./5. Klasse Gregor Berüter/Patrizia Schacher. RÖMERSWIL: 5./6. Klasse von Evelyne Spörri. Kein Artikel Seite 23 Seite 21 Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ZIP 5 ROTKREUZ: Klasse 6b von Myriam Lutiger. ROTKREUZ: Klasse 6c von Remo Schnellmann. SCHATTDORF: 5. Klasse von Christoph Locher. Kein Artikel Kein Artikel Seite 24 STALDEN: MS 2b von Marion Emmenegger. STALDEN: MS 2a von Nathalie Erni. TRIENGEN: Klasse 6a von Fabienne Bammert. Kein Artikel Kein Artikel Kein Artikel TRIENGEN: Klasse 6b von Othmar Elmiger. TUGGEN: Klasse 6b von Antoinette Auf der Maur. TUGGEN: Klasse 6a von Karl Market. Kein Artikel Seite 25 Kein Artikel UNTERÄGERI: Klasse 5b von Silvano Albasini. UNTERÄGERI: Klasse 6c von Michelle Bertschi. UNTERÄGERI: Klasse 5c von Dominik Schwegler. Seite 27 Kein Artikel Kein Artikel UNTERÄGERI: Klasse 5d von Regina Waldis. VITZNAU: 5./6. Klasse von Taio Secchi und Lea Camenzind. WANGEN: Uranos-Club 4./5. Klasse von Patrik Kuster. Kein Artikel Seite 28 und 29 Seite 31 WAUWIL: 6. Klasse von Stephan Beck. ZUG: 5. Klasse von Silvia Frey. ZUGERBERG: 6. Klasse von Tina Zürcher. Seite 32 Seite 33 Seite 35 Mehr als gut drucken: unser nachhaltiger Umgang mit Ressourcen. Multicolor Print AG | Sihlbruggstrasse 105a | 6341 Baar | Telefon 041 767 76 76 | [email protected] | www.multicolorprint.ch | Ein Unternehmen der Aus Tradition innovativ Eine Perle in der Zentralschweiz Seit 1873 sorgt das Unternehmen mit Sitz in Perlen für qualitativ hochwertige Produkte. <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDEyMwUA1A2GFA8AAAA=</wm> <wm>10CFWLqw7DQAwEv8inXZ_3HjWswqKCKvxIVNz_R1XCCoaMZvY9VXDz3F7H9k4CLmsIb8rhXhA9G3uZqglWOugPSjMYgb_eXEAA62oMtMpFmbpFrDrHuubbafgo3_PzA_0s-xOAAAAA</wm> Mit 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es ein wichtiger Arbeitgeber und bietet dem engagierten Personal ein tolles Arbeitsumfeld. Auf unseren beiden Hochleistungspapiermaschinen werden über 550’000 Tonnen Papier (Magazinund Zeitungsdruckpapiere) pro Jahr hergestellt und an anspruchsvolle Verleger und Drucker in ganz Europa geliefert. Der Sonderdruck «Zeitung in der Primarschule» wie auch die Ausgaben der Neuen Luzerner Zeitung sind auf unserem Qualitätszeitungsdruckpapier PERLENPRESS gedruckt. www.perlen.ch DIE KÖNNEN DAS. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung Sparen für Töffli, Haus und Handy «Es kribbelte unaushaltbar» SACKGELD In diesem Schuljahr nimmt die 5. Klasse aus Altdorf am Projekt «Kinder-Cash» von Pro Juventute teil. Im Durchschnitt bekommen die 20 Schüler etwa 20 Franken im Monat. Es bekommen aber nicht alle überhaupt Taschengeld. Der Unterschied zwischen dem kleinsten und dem ExpErimEnt Hintergrundwissen über Strom ist auch im Alltag nützlich – zum Beispiel wenn man Salz oder Pfeffer verschüttet hat. ALtDOrF: 5. KLASSE VO N cO R I N N E G N O S höchsten Betrag ist recht gross. Einige bekommen 2.50 Franken und andere bekommen 7.50 Franken pro Woche. Die meisten sparen einen Teil ihres Sackgeldes. Sie haben Pläne, was sie später damit kaufen möchten, etwa ein Töffli, ein Handy, Schuhe, einen Laptop oder sogar mal ein Auto oder Haus. Den Rest geben sie aus für Süssigkeiten, Hobbys und anderes, was die Eltern nicht bezahlen. Die Klasse hat von Pro Juventute ein Sparschwein mit vier Fächern (Ausgeben, Sparen, Investieren, Gute Tat) bekommen. Einige von uns haben schon über 100 Franken gespart! 7 einen gewöhnlichen Kugelschreiber nehmen und an einem Wollpullover reiben. Wenn Sie den Stift dann über die Salz-Pfeffer-Mischung halten, zieht er die Mischung durch die statische Ladung an. «Ein Geduldsspiel» Weiter erkannten die fleissigen Schülerinnen und Schüler, dass man mit einer Batterie ein Lämpchen zum Leuchten bringen kann. Konzentriert bauten die Kinder ihre Stromkreise, bis ihr Erfolg an dem leuchtenden Lämpchen zu sehen war. «Alles was wir hatten, war eine Schaltskizze! Manchmal war es schon ein bisschen ein Geduldsspiel», berichtete ein Kind aus der Klasse. Die Klasse 6b aus Adligenswil möchte allen Zeitungsleserinnen und Zeitungslesern die Welt der Elektrizität ein wenig näherbringen. Die unternehmungslustige Klasse führte in der Schule viele Experimente mit Strom durch. Im spannenden Schulfach Mensch und Umwelt hat die Klasse verblüffende CKW zeigt eindrückliche Versuche ADLiGEnSWiL: KLASSE 6B VO N m A R I A N N E S O LA N D u N D KA R I N A m R H E I N Experimente durchgeführt. Dabei lernten die Kinder, dass man mit Wolle Gegenstände elektrisch aufladen kann, und diese Gegenstände dann andere Dinge anziehen. Also, wenn Sie das nächste Mal aus Versehen Salz und Pfeffer verschütten, können Sie einfach Sarah und Angel experimentieren mit Strom. Schülerbild 6. Klasse Adligenswil Als Höhepunkt dieses Mensch-undUmwelt-Themas besuchte die Klasse die CKW in Rathausen LU, was neben den Amateurversuchen in der Schule wohl das grösste Erlebnis war. Herr Matter und Herr Schuler, beides Mitarbeiter der CKW, haben der Klasse vieles ausdrücklich erklärt und liessen die Kinder unter speziellen Sicherheitsbedingungen weitere Experimente durchführen. Ein Versuch hat die Kinder staunen lassen: Wer wollte, durfte durch seinen Arm Strom fliessen lassen, und man spürte es. «Es kribbelte unaushaltbar», berichtete ein Schüler. Woche beginnt mit einer Doppellektion Theater So sieht der Traumstundenplan der 5./6.-Klässler aus Bristen aus. Der Unterricht beginnt erst um 9 Uhr und dauert nur bis zum Mittag. Die Pause dauert 20 Minuten, damit man sich richtig gut erholen kann. www.der-stundenplan.de, Mildenberger Verlag. W ie würde die Schule aussehen, wenn die Kinder sie selber planen könnten? Gäbe es Noten in der Schule? Was für Fertigkeiten und Charaktereigenschaften bringt die ideale Lehrperson mit? Und wie sieht das ideale Schulhaus aus? BriStEn: 5./6. KLASSE VO N A N D R E AS wA L K E R Das Schulhaus unserer Traumschule sieht aus wie eine Villa aus Holz. Das Gebäude steht auf einem hohen Hügel, auf welchem man mit einer Gondelbahn hinauf- und mit einer Rutsche wieder hinunterfahren kann. trAumSChuLE Einen Pool, geheizte Sessel und nette Lehrer wünschen sich Schüler für ihre Schule. Aber auch auf Noten wollen sie nicht verzichten. Im grossen Garten, der um das Schulhaus angelegt ist, kann man vieles machen. Unter anderem gibt es mehrere Pools, die einen sind draussen, die anderen drinnen. Sie sind unterschiedlich warm und tief. In unserer Traumschule kann man auch das Mittagessen zu sich nehmen, wenn dies gewünscht wird. In den Schulzimmern hat es an jedem Pult einen bequemen Sessel, der mit einer geheizten Rückenlehne ausgestattet ist. Für jedes Fach gibt es einen eigenen Raum. Bei schönem Wetter lernt man draussen. Im Winter machen alle, die mitmachen wollen, draussen ein Iglu, in dem man auch Unterricht haben kann. Zimmer unter dem See In unserer Traumschule gibt es auch Wohnungen, in denen man wohnen und diese auch selbst einrichten kann. Wände darf man selber gestalten. Es gibt Wohnungen die unter der Erde angelegt sind. Es gibt auch Zimmer, die unter dem See sind. Von dort ist es möglich, den Fischen zuzusehen. Die eigenen Haustiere können ebenfalls mitgenommen werden, sie können auch in die Wohnung. Das stört niemanden. Schülerrat macht neue Vorschläge Wenn jemand auf etwas keine Lust mehr hat, kann einfach etwas anderes gemacht werden. Am Ende jeder Woche bringt der Schülerrat neue Vorschläge, wie die Schule verbessert werden kann. Es besteht die Möglichkeit, Reitstunden zu nehmen oder auch eine Lektion Tauchen. Man kann im Unterricht mit Kopfhörer Musik hören. Es gibt einen Schulkiosk und ganz in der Nähe ein Kino. In unserer Traumschule können Partys und Feste gefeiert werden. Das Schulhaus ist Tag und Nacht offen. Auch in unserer Traumschule soll es Noten geben. Jeder sieht dann jeweils sofort, wie gut er ist, und kann einschätzen, was noch gelernt werden muss. Wenn man eine gute Note hat, kann man stolz auf sich sein. Gute Noten vergrössern die Chancen, um im Berufsleben Tritt zu finden. Gäbe es keine Noten mehr, dann würden sich manche Kinder nicht mehr so gut konzentrieren. Welchen Sinn hätte es, in die Schule zu gehen, wenn es keine Noten und Tests mehr gäbe? Jeden morgen Süssigkeiten Die Lehrperson muss nett, sollte aber nicht streng sein. Sie sollte Sport mögen und unkompliziert sein. Sie muss uns alle Sachen auf die einfachste Art beibringen können. Die Lehrperson lässt einen reden, was man will, und schimpft nicht die ganze Zeit. Hausaufgaben gibt es keine, und wir machen viele Ausflüge, z. B. in Museen, in Kinos, Ausstellungen, Zirkus und Theater. Sie bringt uns jeden Morgen Süssigkeiten mit. An deinem Geburtstag bekommst du von deiner Lehrperson selbstgemachten Kuchen. Wenn sie hat, bringt sie ihre Haustiere in die Schule mit. Nach jeder Lektion gibt es eine fünfminütige Pause zum Reden, einen Moment auszuruhen oder sonst irgendetwas zu machen. Zwischendurch ist es möglich, etwas zu essen oder zu trinken. ROmINA TREScH, TINA EPP, JOANA BuRRI, cyRILL BuRRI uND TOBIAS FEDIER Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 8 Erstes Minergie-Stadion der Schweiz Zug Solaranlagen und Seewasser sorgen dafür, dass das Eisstadion genügend Energie hat – davon profitieren Hockeyaner und Eisprinzessinnen. NadiNa mEiEr In der Bossard-Arena in Zug dreht sich meist alles ums Thema Eishockey. Dabei gibt es rund um das 2010 eröffnete Stadion noch weitere interessante Dinge zu entdecken. Die Bossard-Eisfläche in Zug ist 30 Meter breit und 60 Meter lang. Im Total beträgt die Eisfläche 1800 Quadratmeter. 54 Kubikmeter Wasser benötigt man für BuCHRAIN: KLASSE 6D VO N g i aC H E N tO m aS C H E tt die Produktion des Eises. Eine 4,5 Zentimeter dicke Eisschicht bedeckt die Kühlrohre. In diesen Stahlrohren fliesst CO2 (Kohlendioxyd) hindurch, welches kühlt und Eis produziert. Wenn man die Rohre zusammenlegen würde, ergäbe dies eine Strecke von 21,5 Kilometern Länge. Die Stromkosten für das Eis betragen ungefähr 40 000 bis 50 000 Franken pro Monat im Winter. Auch ein öffentliches Eisfeld gehört dazu. Name kommt von Familienbetrieb Ein grosser Familienbetrieb namens Bossard in Zug sponserte den Namen für die Arena. Die Firma Bossard verkauft alles rund um die Schrauben. Alle zehn Jahre wird der Sponsorenname gewechselt. Früher hiess die Halle, welche 2008 abgerissen wurde, Herti. So heisst auch das Gebiet, wo die neue Arena steht. Das Logo besteht aus drei Teilen. " Teil 1: Von der Ostseite aus gesehen, sieht man das 100 Meter lange Dach. " Teil 2: Man sieht das Firmenlogo Bossard. " Teil 3: Man sieht den Schriftzug Arena. Im Winter wird die Halle vorwiegend durch den EVZ und Curling genutzt. Auch Eisballette werden aufgeführt. Im Sommer werden Konzerte und Generalversammlungen durchgeführt. Abwärme reicht für Sporthalle Die Bossard-Arena ist das erste Eisstadion in der Schweiz, welches nach Minergiestandard gebaut wurde. Die meiste Energie wird aus dem 7 Grad warmen Seewasser durch Wärmeaustausch gewonnen. Eine zusätzliche Stromerzeugung findet mit einer Solaranlage auf dem Dach der Arena statt. 3000 Quadratmeter total beträgt die Solarfläche, welche Strom liefert. Die Abwärme wird weiter genutzt für ein Hochhaus, drei Wohnblöcke und eine Sporthalle. Bei Risikospielen gitter montiert Der EVZ spielt in der Halle seine Heimspiele. 7015 Personen finden im Stadion Platz. Es gibt einen sehr hohen Sicherheitsstandard. Bei Fans aus Davos, Zürich oder Lugano werden bei der Eingangshalle Gitter heruntergelassen, um Krawalle zu vermeiden. «Wall of Fame» heisst auf Deutsch übersetzt «Wand der Berühmten». Zwischen den Sitzreihen ist die blaue Wand mit den vielen Namen zu sehen. Der EVZ könnte hier für sich Werbung machen. Sie hatten aber eine spezielle Idee. Sie schrieben alles Namen ehemaliger Spieler auf die Wand. Wie kommt man auf die Wand? Man muss drei Kriterien dafür erfüllt haben. " Kriterium 1: Mindestens 5 Saisons muss man beim EVZ gespielt haben. " Kriterium 2: Man muss Topskorer sein oder mit dem EVZ einen Meistertitel gewonnen haben. " Kriterium 3: Heute ist man nicht mehr aktiv auf dem Eis. Bis heute sind 73 Namen auf der «Wall of Fame» eingetragen. Wir hoffen, dass der EVZ in dieser tollen Arena bald Schweizer Meister wird! In der Bossard-Arena in Zug finden Hockeyspiele und Eisballett-Vorführungen (im Bild Dornröschen mit dem Prinzen) statt. Archiv Neue LZ So werden an der PHZ Lehrer «gemacht» LuZERN Wer lehrer werden will, muss erst einmal selber die Schulbank drücken, vor Schulklassen Erfahrungen sammeln – und einige Prüfungen bestehen. Die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz (PHZ) Luzern ist ein eindrucksvolles Gebäude. Jedes Jahr beginnen hier rund 300 Personen ihr Studium, die «Neulinge». Schön, gross, weiss, mit vielen Fenstern. So präsentiert sich die PHZ Luzern. Hinter dem KKL (Kultur- und Kongresszentrum Luzern) und dem Luzerner Bahnhof teilen sich die Lehrerschmiede und die Universität Luzern dieses eindrucksvolle Gebäude. 300 Personen die PHZ Luzern. Ausserdem besuchen bis zu 6000 Lehrpersonen verschiedene Weiterbildungen in diesem Gebäude. Wenn man den einfachsten und meistgenutzten Weg wählt, besucht man die Kantonsschule (Kanti) und absolviert diese mit der Matura. Aber auch mit einer abgeschlossenen Berufslehre kann man Lehrer werden. Die Zulassung an die PHZ ist nach einem Vorbereitungskurs und bestandener Eintrittsprüfung möglich. Drei bis viereinhalb Jahre Vor dem Studium sollte eine gründlich durchdachte Laufbahn erfolgt sein. Es können folgende Wege eingeschlagen werden: " Wer im Kindergarten oder auf der Unterstufe (1. und 2. Klasse) arbeiten möchte, muss alle Fächer besetzen. Wer als Primarlehrperson (3. bis 6. Klasse) unterrichten will, muss 7 von 10 Fächern auswählen. " Wer als Sekundarlehrperson (1. bis 3. Sekundarstufe) unterrichten will, muss 4 von 13 Fächern studieren. " Die Ausbildung zur Kindergarten-, Unterstufen- sowie zur Primarlehrperson dauert drei Jahre, die Sekundarlehrpersonen investieren eineinhalb Jahre mehr. Abwechslungsreiche Ausbildung BuCHRAIN: KLASSE 6C VO N a l E X O C H S N E r Auffallend besonders die moderne Fassade. In der Eingangshalle werden wir von der PHZ-Mitarbeiterin Nathalie Müller begrüsst. Sie führt uns über eine Treppe mit vielen Stufen in den ersten Stock, wo wir erfahren, wie Lehrer und Lehrerinnen «gemacht» werden. Neues gebäude seit 2011 Im Jahr 2003 wurde die PHZ Luzern gegründet. 2011 war das neue Gebäude bezugsbereit. In der Schweiz gibt es insgesamt 14 Pädagogische Hochschulen. Diejenige von Luzern ist die viertgrösste der Schweiz, mit über 1400 Studenten und Studentinnen. Zum Vergleich: An der PHZ Zug studieren rund 300 Personen, an der PHZ Schwyz rund 200. Die Klassen bestehen aus rund 16 bis 25 Studenten. Jährlich absolvieren Im Foyer des neuen PHZ- und Uni-Gebäudes Luzern gibt es viele Sitzgelegenheiten. Schülerbild Klasse 6c Buchrain Während dieser Zeit erwartet die Studierenden eine abwechslungsreiche und interessante Ausbildung. Im Herbst stehen Unterricht in Klassen und Vorlesungen in Hörsälen auf dem Programm. Anfang Jahr beginnt das Praktikum in einem Kindergarten oder einer Schulklasse. Dort wird das Gelernte in die Praxis umgesetzt. Im Praktikum werden die angehenden Lehrpersonen von Leuten mit Berufserfahrung bewertet. Positives oder Negatives nehmen sie gerne an. Etappenweise lernen die Studenten Neues dazu und werden immer wieder geprüft. Das Frühlingssemester dauert 14 Wochen. Anschliessend daran folgen wieder Prüfungen. Zum Abschluss eines Schuljahres absolvieren die Studenten und Studentinnen wieder ein Praktikum. Dann erfolgt die wohlverdiente Auszeit, die Sommerferien. Als wir das Gebäude verlassen, blicken wir noch einmal auf das grosse, weisse Gebäude zurück. Wer von uns wird wohl einmal in dieses Gebäude zurückkehren? Was tun Sie, wenn Schüler streiten? An der PHZ studieren die Lehrer von morgen. Olivia Läubli ist eine von ihnen. Im Interview spricht sie über den Berufswunsch Lehrerin. Olivia Läubli*, warum haben Sie sich für diesen Beruf entschieden? Olivia Läubli: Ich arbeite gerne mit Kindern und Jugendlichen zusammen und sehe ihnen gerne zu, wie sie sich entwickeln. NaCHgEfragt Ist Ihr Berufswunsch in Erfüllung gegangen? Läubli: Ja, ich bin glücklich darüber, bald eine eigene Klasse unterrichten zu dürfen. War Lehrerin schon immer Ihr Traumberuf? Läubli: Nein! Ich habe in Sarnen die Kantonsschule besucht und dann vier Jahre Wirtschaft studiert. Erst dann bin ich an die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz gekommen. Wenn sich zwei Schüler streiten, wie würden Sie vorgehen? Läubli: Ich würde mal die zwei Streithähne auseinanderbringen und ruhig über ihr Problem reden. Ich finde, reden ist die beste Methode. KlaSSE 6C BuCHraiN HINWEIS * Olivia Läubli (24) ist Sekundarlehrerin in Ausbildung. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 9 Eine Operation für die Katze EmmEnbrückE Das ist nichts für schwache Nerven: Der Tierarzt muss einer Katze die Blasensteine entfernen. Doch noch schaudriger ist der Inhalt dreier ominöser Gläser. JeNNy Waser, sara GalIJas, alexaNDer WIDmer uND JaNIs KNüsel In der Kleintierpraxis Gerliswil sind Haustiere in guten Händen. Das ganze Team kümmert sich liebevoll um die kranken oder verletzten Haustiere. Bei unserem Besuch erhalten wir einen interessanten Einblick in den Beruf des Tierarztes. Aufgeregt und voller Neugier betreten wir die Praxis an der Haldenstrasse in Emmenbrücke. Der Tierarzt Jürg Küffer begrüsst uns freundlich. Während er uns die verschiedenen Zimmer zeigt, macht er öfter kleine Witze und Spässe mit uns. Es ist ziemlich warm in der Praxis. Die Räume sind in hellen Farben gestrichen, wirken aber nicht steril. An den Wänden hängen bunte Tierbilder. Im kleinen Wartezimmer gleich neben dem Empfang findet der Tierfreund viele Sachen für seinen geliebten Vierbeiner. Jürg Küffer zeigt uns die vielen Geräte. Unter dem Mikroskop bestaunen wir eine vergrösserte Milbe. An einem Ständer hängen Infusionslösungen. In mehreren Kühlschränken werden viele Medikamente gelagert. In einem kleinen Raum steht ein Röntgenapparat. katze Leskada lebt in der Praxis Die schwarz-weisse Katze Leskada liegt entspannt auf der Empfangstheke und lässt sich gerne von einigen Schülern streicheln. Wenn es ihr aber zu viel wird, zeigt sie auch ihre Krallen. Sie lebte vorher im Tierheim. Wegen eines Ohrenleidens wurde sie in die Kleintierpraxis gebracht. Dort fühlte sie sich sofort wohl und blieb. Jürg Küffer mag Katzen ganz besonders, weil sie so eigenständig und eigenwillig sind. Tierarzt rettet Leben Spannend wird es, als wir bei einer Operation zuschauen dürfen. Eine Katze leidet an Blasensteinen. Einige Kinder möchten während der Operation nicht dabei sein. Sie bleiben lieber bei der Praxiskatze Leskada und dem Kaninchen, welches zur Beobachtung in einer Box im Büroraum ist. Vor dem Eingriff wägt die Tiermedizinische Praxisassistentin (TPA) Rahel Bachmann die Katze. So stellt sie fest, EmmEn: 5. und 6. kLassE vo N B r I G I TT e a m sT e I N u N D Da N I e la z e l lW e G e r wie viel Narkosemittel das Tier braucht. Nachdem die Katze eingeschlafen ist, bindet sie sie sorgfältig auf einem Holzbrett fest. Anschliessend stellt Rahel Bachmann das Brett so auf, dass der Kopf der Katze nach unten zeigt. Nun rasiert sie den Bauch und besprüht ihn mit Desinfektionsmittel. Jürg Küffer zieht hauchdünne Handschuhe an. Er öffnet mit einem kleinen Schnitt die Bauchdecke und die Blase. Jetzt entfernt er konzentriert nach und nach die kleinen Blasensteine. Mit ge- übten Händen näht er die Blase und die Bauchdecke sorgfältig wieder zu. Einigen Kindern wird es beim Anblick des Blutes ein wenig übel. Schnell bringt ihnen die TPA Anthea Renggli einen feinen Sirup. Gegenstand verschluckt Eine Frau bringt ihre Katze in die Tierarztpraxis. Seit Tagen isst sie kaum mehr etwas. Die Tierärztin Sibylle Kipfer vermutet, dass die Katze etwas Grosses geschluckt hat und der Darm verstopft ist. Das Tier ist ängstlich und zittert leicht. Frau Kipfer streichelt und beruhigt die Katze. Aus einer Spritze gibt ihr die Assistentin ein Gemisch aus Futter und Kontrastmittel, damit der Darm später untersucht werden kann. Die Katze schluckt die Flüssigkeit bereitwillig. Eine katze mit zwei köpfen Auch bei Tieren gibt es manchmal Fehlgeburten. Am Ende unseres Besuchs zeigt uns eine Praxisassistentin drei Gläser. Mit Schaudern und Neugier schauen wir uns die drei kleinen toten Katzen in der Flüssigkeit genauer an. Eine kam sogar mit zwei Köpfen auf die Welt! ein Tier in jedem zweiten Haushalt TiErwissEn Was weisst du über unsere Haustiere? Wie viele von ihnen gibt es überhaupt? Und von welche gibt es am meisten? Hier kannst du dein Wissen testen. " Wusstest du, dass auf die 7,8 Millionen Einwohner der Schweiz 7,6 Millionen Haustiere kommen? Darunter sind 4,5 Millionen Reptilien und Aquariumbewohner, 1,5 Millionen Katzen, 600 000 Vögel und 500 000 Hunde sowie ebenfalls 500 000 Nagetiere. In jedem zweiten Schweizer Haushalt lebt mindestens ein Tier. " Wusstest du, dass es für gewisse Tierarten eine Bewilligung braucht? Viele exotische Tiere dürfen aus Artenschutzgründen nicht in die Schweiz eingeführt und hier auch nicht gehalten werden. Joel PorTmaNN uND NIKola IcIc Die Katze muss ein Kontrastmittel schlucken, damit der Darm untersucht werden kann. Schülerbild Fabrizio Mazzei Welche Fähigkeiten sind ganz wichtig für einen Tierarzt? Küffer: Man braucht einen guten Teamgeist, handwerkliche Begabung und ein grosses Wissen über Tiere und Tierkrankheiten. Jürg küffer, Tierarzt Wer bezahlt für eine operation? Jürg Küffer arbeitet als Tierarzt in der Kleintierpraxis Gerliswil in Emmenbrücke. Im Interview verrät er den Schülern mehr über seinen Berufsalltag. Was gefällt Ihnen am Beruf Tierarzt? Jürg Küffer: Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Ich kann mit Menschen und Tieren zusammenarbeiten. In meinem Beruf brauche ich viel Wissen, kann aber auch mit den Händen arbeiten. Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen? Küffer: Zuerst lernte ich Zahntechniker, wechselte aber bald meinen Beruf und begann ein fünfjähriges Studium für Tiermedizin. Seit 1997 arbeite ich nun als Tierarzt. Was gefällt Ihnen weniger an Ihrer Arbeit? Küffer: Zu meiner Arbeit gehört auch, dass ich Tiere einschläfern muss. Leider kommt das oft vor. Wer bezahlt die Kosten für eine Operation? Küffer: Falls der Besitzer keine Krankenversicherung für das Tier abgeschlossen hat, zahlt er die Behandlung selber. NacHGefraGT Haben Sie sich auch schon über einen Tierhalter geärgert? Küffer: Manchmal wollen reiche Leute kein Geld ausgeben für eine einfache Behandlung. Dann kann ich dem Tier nicht helfen. Das macht mich traurig und ärgert mich. aaroN HeINIGer, alBIN mIfTarI, laBINoT QuKaNI Bist du bereit für ein Haustier? chEckLisTE Bist du bereit für ein Haustier? Wer sich überlegt, ein Haustier anzuschaffen, sollte sich zuerst über ein paar wichtige Fragen Gedanken machen: " Warum möchte ich ein Haustier? " Habe ich genügend Zeit für ein Tier? " Haben wir genügend Platz, sodass wir das Tier artgerecht halten können? " Welchem Tier können wir die besten Lebensbedingungen bieten? " Sind alle Familienmitglieder, aber auch der Vermieter unserer Wohnung, mit der Tierhaltung einverstanden? " Haben wir genug Geld für die Pflege eines Tieres? " Wer betreut das Tier, wenn wir in den Ferien sind? Wer nun ein Haustier anschaffen möchte, sollte sich genau informieren, woher das Tier kommt. Gut geführte Tierheime und seriöse Zoohandlungen bieten Tiere an. Es sollten keine Tiere über das Internet gekauft oder einfach aus dem Ausland mitgenommen werden. rIcarDo GrITTI, DIeGo roDrIGuez Die schweiz ist seit 1999 tollwutfrei bEhandLunGEn Gewisse Krankheiten muss der Tierarzt heute zum Glück nicht mehr behandeln. Gegen verschiedene Krankheiten kann man sein Tier impfen lassen. Und dann muss der Kleintierarzt manchmal Eingriffe vornehmen, die nicht direkt mit einer Krankheit zu tun haben. Tieren und Menschen eine akute, fast immer tödliche Gehirnentzündung verursacht. Der Ausbruch der Erkrankung kann durch rechtzeitige Impfung verhindert werden. Die Schweiz gilt seit 1999 als tollwutfrei. Die Ausrottung der Tollwut wurde durch eine gezielte Fuchsimpfkampagne erreicht. uKe aDemI uND marco WeIBel kleintierarzt Der Kleintierarzt behandelt vor allem Hunde, Katzen und viele andere kleine Haustiere. Manchmal pflegt er auch kleine Wildtiere wie Fuchs und Igel gesund. Der Tierarzt hilft auch, dass die Tiere gesund bleiben. Er bietet dem Besitzer Beratung und Unterstützung zu Fragen der Tierhaltung an. Oft pflegt er jahrelange, enge Beziehungen zum Besitzer und seinem Tier. In der Kleintierpraxis werden häufig auch Tierfutter, Pflegemittel und anderes nützliches Zubehör verkauft. eleNa roTH uND leIla saDIKu Tollwut Die Tollwut ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, die bei kastration Unter Kastration versteht man die operative Entfernung der Hoden beim Männchen beziehungsweise der Eierstöcke beim Weibchen, damit sich die Tiere nicht fortpflanzen können. NIKola IcIc uND Joel PorTmaNN Leukose Die Katzenleukose, auch Katzenleukämie genannt, ist eine Krebserkrankung bei Katzen, die oft zum Tode führt. Eine vorbeugende Schutzimpfung ist möglich. marco WeIBel uND uKe aDemI Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ZIP 10 CKW wollen eigenes Windrad aufstellen Windenergie Im oberen Teil von Entlebuch auf der Rengg stehen zwei Windräder. Sie versorgen bis zu 400 Haushalte mit Strom. Weitere Anlagen sind geplant. zweites Windrad aufstellte. Da die Rengg ein ideales Gebiet für Windenergieanlagen ist, will man noch mehr Anlagen bauen. Die Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) ist Abnehmer des produzierten Stroms der Windpower AG und plant nun ein eigenes Windkraftwerk auf der Rengg im Entlebuch. Windkraftwerk als Ausflugsziel Die Rengg wird langsam zu einem berühmten Reiseziel von vielen Touristen. Ein tolles Angebot ist, dass man sogar auf das Windrad klettern und die schöne Aussicht geniessen kann. Pilatuskette, Schimbrig, First und sogar die Rigi sind zu sehen. Natürlich braucht es einen ausgebildeten Führer und einige Sicherheitsmassnahmen. Ein Helm, ein «Klettergestältli» und Handschuhe gehören zur Grundausrüstung für das Klettern im Windrad. Aber im neueren Windrad ist nicht so viel Platz, weil da die Trafostation eingebaut ist. Beim Windrad, das schon länger auf der Rengg steht, ist die Trafostation nicht im Windrad eingebaut. Wie, was, wo und warum? So viele Fragen hat die 5./6. Klasse aus Ebnet an den Experten Roland Aregger – und sie bekommt Antworten. Roland Aregger, ein Mitaktionär der Windpower AG, enTLeBUCH: 5./6. KLASSe VO N cO R I N N E Z Ü g E R führt die Klasse durch einen spannenden und abwechslungsreichen Nachmittag. Auf die Idee, Energieanlagen zu bauen, kam man im Jahr 1990. Die beiden zirka 1,4 Millionen teuren Anlagen standen innerhalb von je zwei Tagen auf dem windigen Hügel. Gelb, Rot, Blau, Grün, Orange oder Schwarz – für das Windrad hätte man viele verschiedene Farben wählen können. Alle Farben sind mit einer Bewilligung möglich. Doch die Bewilligungsbehörden wollten ein Windrad, das sich in die Umgebung integriert. Also hat man Weiss gewählt. «Zum Transportieren brauchte es sieben Lastwagen», berichtet Roland Aregger. Das Windrad stellte sich nicht von alleine auf. Ein Kran, der 75 Meter hoch ist, musste her. Dann nahm das Windrad Gestalt an. Für so ein grosses Projekt braucht es natürlich gute Bodenverhältnisse – es muss ein stabiler und nicht abrutschender Boden sein. Daher ist die Rengg der perfekte Ort dazu. Das sechs Jahre alte Windrad besteht aus vielen verschiedenen Teilen. Insgesamt bringen diese Teile über 100 Tonnen auf die Waage. Es gibt drei Turmteile, eine Gondel, drei Flügel von je 25 Metern und einen Rotor mit dem Gewicht von rund 17 Tonnen. Allein schon die 432 Schrauben von je 2,9 Kilogramm für den Turm sind 1252,8 Kilogramm schwer! Bei frischer Brise dreht sich das Windrad 22-mal in der Minute. Wenn der Wind über 85 Kilometer pro Stunde bläst, kann das Windrad nicht mehr mithalten und stellt automatisch ab. Ein durchschnittliches Windrad überlebt zirka 20 Jahre. Die Erfahrungen mit der ersten Anlage waren so gut, dass man bald ein Kann das Windrad einfrieren? Wie viele Windräder gibt es in der Schweiz? Bruno Küng: Es gibt zirka 30 Windräder in der Schweiz, und es sind noch ziemlich viele geplant. Doch es ist eine sehr langwierige Sache, bis eine Baubewilligung erteilt wird. Zuerst muss alles geplant werden, und Winddaten müssen gemessen werden. Es dauert etwa vier Jahre, bis ein Windrad dann wirklich aufgestellt werden kann. Warum ist das Windrad weiss? Über 100 Tonnen Material rengg ist ideales gebiet Bruno Küng, zuständig für erneuerbare energien bei den CKW Luzern Wie entsteht der föhnwind? Die beiden Windräder auf der Rengg, im Hintergrund der Schimbrig und die First. WeTTer Der Föhn entsteht aus einer Windströmung über dem Gebirge. An der dem Wind zugewandten Gebirgsseite steigt die Luft auf. Die Luft wird dabei mit zunehmender Höhe kälter. Die Luft verliert einen grossen Teil der Feuchtigkeit, da sie sich beim Überqueren des Gebirges abregnet. Beim späteren Absinken auf der anderen Gebirgsseite erwärmt sich die Luft aber mehr, als sie sich zuvor abgekühlt hat. Neben diesem warmen Föhn durch aufsteigende Luft vor dem Gebirge gibt es aber noch andere Ursachen, denn weniger warme Föhnwinde treten als Wetterphänomen zumindest in den Ostalpen auch ohne das Ausregnen auf, welches die zusätzliche Wärme ermöglicht. NAcHgEfRAgT Kann das Windrad im Winter einfrieren? Küng: Nein, es kann sich höchstens auf den Rotorblättern Eis bilden. Das kann gefährlich werden, weil das Eis weit fliegen kann. Man hat dann zwei Möglichkeiten. Entweder man stellt das Windrad ab, oder man heizt die Rotorblätter, bis das Eis schmilzt. Was kann am Windrad kaputtgehen? Küng: Ein Windrad ist sehr wetterfest gebaut und kann fast nicht kaputtgehen. Bei einer Windgeschwindigkeit von 90 bis 100 Stundenkilometern stellt das Windrad zur Sicherheit ab. Teile in der Elektronik können aber defekt sein und so einen Brand auslösen, oder es kann Risse geben. Seit wann gibt es die CKW, und wie viele Leute arbeiten dort? Küng: Die Centralschweizerische Kraftwerke AG gibt es seit 1894. Über 1700 Mitarbeiter arbeiten in der CKWGruppe. Wie lange ist Ihr Arbeitstag? Küng: In der CKW AG haben wir grundsätzlich eine 41-Stunden-Woche. Pro Tag sind das also 8,2 Stunden. Schülerbild Jacqueline Giger und Laura Villiger Nouvel hat die Bauarbeiten vom Balkon aus überwacht LUzern Jean Nouvel wohnte während des Baus des KKl im Zimmer 513 des Hotels Montana. Noch heute hängt an der Wand seine KKl-Skizze. Stararchitekt aus frankreich JeAn noUveL Über Jean Nouvel gibt es einiges Interessantes zu berichten: " Er ist der wichtigste zeitgenössische Stararchitekt Frankreichs. Der berühmte Architekt Jean Nouvel wohnte von 1999 bis 2000 regelmässig im Hotel Montana. Von seinem Balkon aus überwachte er den Bau des Kulturund Kongresszentrums Luzern (KKL), welches er entworfen hat. An der Wand seines Zimmers mit der Nummer 513 hängt heute noch eine Originalskizze " In Luzern steht mit «The Hotel» ein weiteres Werk von ihm. " Alle seine Projektbilder über die ganze Welt sind zu finden unter www.jeannouvel.com " Weitere Infos zum Hotel Montana: www.hotel-montana.ch. HiLdiSrieden: KLASSe 6A VO N B E AT N Ü S S l E R des KKL. Vielleicht hat sich Nouvel damals folgende Gedanken gemacht: «Ich steige die Treppe hinauf zum Zimmer 513. Ich stosse die Türe auf und betrete gespannt meine Luxussuite. Heller Sonnenschein erleuchtet das prachtvoll geschmückte Zimmer, die gestylten Gegenstände, den Plasmafernseher. Auf dem Balkon bin ich sprachlos. So ein schönes Panorama habe ich noch Die Sechstklässler aus Hildisrieden fotografieren auf dem Balkon des Hotels Montana die Aussicht mit KKL. Schülerbild Klasse 6a Hildisrieden nie gesehen: ein perfekter Ausblick auf die Berge und fast die ganze Stadt. Es fahren einige Schiffe über den glitzernden See. Sofort beginne ich zu arbeiten. Ich kann mir genau vorstellen, wo das Gebäude stehen soll, wie es im Auge des Betrachters aussehen wird. Ich bin sicher, dass sich meine Idee perfekt in das Stadtbild von Luzern eingliedern wird. Nach einem romantischen Sonnenuntergang klappe ich meinen Block zu. Die Stadt hat sich in ein einziges schönes Lichtermeer verwandelt.» 3D-Weltneuheit bei CKW: die ganze Schweiz zum Anfassen Bereit zum Entdecken und Staunen? Erleben Sie die Schweiz aus einer neuen Perspektive und erfahren Sie das Wichtigste über Energie auf einmalige Art. Mit grossen Augen und spitzen Fingern entdeckten bisher über 20'000 Personen das Relief der Zentralschweiz. CKW geht einen Schritt weiter und lanciert eine Weltneuheit: die ganze Schweiz in 3D zum Anfassen. Das neuste Highlight der «Stromwelt CKW» präsentiert Ihnen die komplexe Materie Energie und den Lebensraum Schweiz auf multimediale und interaktive Art. Wo führen die Stromleitungen in der Schweiz durch? Wo liegt eigentlich das Stanserhorn genau? Wie steht es um die Stromgewinnung aus erneuerbaren Energiequellen und die Entsorgung radioaktiver Abfälle? Wo fliesst die Reuss durch? Wie sieht meine Gemeinde aus der Vogelperspektive aus und wie wird sie heute und in Zukunft sicher mit Strom versorgt? Die Antworten erfahren Sie anhand spannend aufbereiteter Geschichten, rund um Nachfrage, Produktion und Verteilung von elektrischer Energie. Entdecken Sie das komplexe Thema Energie multimedial Die Zusammenhänge der Stromversorgung sind komplex und für den Laien nicht immer nachvollziehbar. Mit den Reliefs werden sie aber verständlich für jedermann. So nimmt CKW ihre Verantwortung wahr, ihre Kunden für die Themen Strom und Energie zu sensibilisieren. Eine sorgfältige Meinungsbildung in diesem Bereich wird für Jung und Alt immer relevanter. Auf den Reliefs sind die Fakten rund um die Stromversorgung multimedial und interaktiv aufbereitet. Plastisch dargestellt und in audiovisuelle Geschichten verpackt, macht die Materie Energie Spass und das Erlernte bleibt besser im Gedächtnis. So können Sie mitreden und mitentscheiden. Entdecken Sie die Schweiz im Massstab 1:200'000 Für Besucher und Schulklassen ist das 1.70 Meter breite Relief ideal, um den Lebensraum Schweiz und seine Topographie, Geographie und Geologie im Massstab 1:200'000 auf «greifbare» Art zu entdecken – Schule einmal anders! Neben Kantonen, grösseren Gemeinden, den 40 wichtigsten Bergen, Pässen und Gewässern der Schweiz sind ebenso energiespezifische Standorte wie Kraftwerke, Unterwerke und Netzverbindungen abrufbar. Weltweit einmalig: Gehören Sie zu den Ersten! Das Relief mit dem Panoramadisplay ist das «iTüpfelchen» des Erlebnisses «Stromwelt CKW». Sie sehen, hören, fühlen… und staunen. Denn das Relief ist in seiner Art weltweit einmalig und das erste Projekt in dieser Grössenordnung. Gewinnen Sie im Wechselspiel zwischen Relief und Display tolle Eindrücke und nachhaltiges Wissen. Sonnenenergie als Beispiel für erneuerbare Energie in der Schweiz. Die Stromautobahnen auf dem Relief und im Bild. Mit einer kostenlosen Führung durch die «Stromwelt CKW» sind Sie dabei! Melden Sie sich gleich an! Telefon 041 249 59 66 Weitere Infos zur «Stromwelt CKW» und dem CKW-Schulservice unter www.ckw.ch/stromwelt www.ckw.ch/schulen Sehen, hören, fühlen… und staunen! Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 12 Ausflug ins Weltall Sternenhimmel über einer Sternwarte nahe der Stadt Tucson in den USA. Keystone mit einem grossen Pack Informationen Sternwarte Mit dem durch den Abend und erklären alles, Teleskop kann man Sterne von was die Schüler wissen wollen. ganz nah betrachten – wenn teleskop kann fotografieren es bewölkt ist, lassen sich auch Es ist beeindruckend, alle Instrumente zu sehen. Die verschiedenen InstruHotels heranzoomen. mente werden unterschiedlich eingeZuoberst auf dem Schulhaus Hubelmatt in der Stadt Luzern befindet sich die Sternwarte. Mit der Wendeltreppe geht es Richtung Dachboden: verschiedene Fernrohre, bewölkter Himmel und ein aufdrehbares Dach. Die Sterne zeigen sich nicht. Es ist kurz vor Weihnachten, und es liegt wenig Schnee. Der Nachthimmel ist bewölkt. Ein kalter Luftzug weht. Das Schiebedach der Sternwarte ist geschlossen, damit die Teleskope nicht durch den Regen beschädigt werden. Die Astronomen Guido Stalder, der Präsident der Sternwarte, und Beat Müller führen HILDISrIeDen: KLaSSe 6B VO N V E R E N A Z W I M P F E R setzt. Das grösste Teleskop der Sternwarte Hubelmatt hat den Durchmesser eines Fussballs. Mit diesem kann man nicht nur vergrössern, nein, man kann damit auch Fotos schiessen. Mit dem Sonnenteleskop wird vor allem die Aktivität der Sonne beobachtet. Dies ist nur bei wolkenlosem Himmel möglich. Mit dem Sonnenteleskop kann man die Sonne beobachten, ohne dass es den Augen schadet. Ein Filter, den man auf die Linse legt, macht dies möglich. «Wenn man das nicht macht, ist man auf der Stelle blind. Man darf nie in die Sonne schauen, egal, mit oder ohne Brille», so Stalder. Beim zweitkleinsten Teleskop sieht man alles auf dem Kopf. Bei der Sternenbeobachtung spielt dies jedoch keine Rolle. An einem Fernrohr kann man auch einstellen, dass es mit den Sternen mitreisen soll. Dadurch kann man Sterne beobachten, ohne dass man etwas machen muss. «Sterne muss man sich nicht mit Zacken vorstellen, so wie man sie zeichnet, sondern als Kugel», sagt Müller. «Himmelrich» von ganz nah Es hat aufgehört zu regnen, das Schiebedach geht auf. Das Dumme ist, es ist bewölkt, und man sieht keine Sterne, dafür sieht man den bewölkten Himmel und die Dächer von Luzern. Die Schüler können einen Blick durch zwei Teleskope werfen. Durch die zwei Teleskope sieht man zwar keine Sterne, dafür das Hotel Himmelrich ganz nah, welches wunderschön beleuchtet ist. Es ist erstaunlich, wie genau die Details sichtbar sind. Jedoch müssen die Astronomen das Dach wieder schliessen, weil es anfängt zu regnen. Guido Stalder macht das Dach zu, jetzt ist es sehr kalt. Man sieht sogar Mondkrater Auf einem Monitor sind Videoaufnahmen des Mondes zu sehen, welche die Sternwarte selber gemacht hat. Die Mondkrater erkennt man sehr gut. «Es können bis zu 30, 40 Meter tiefe Löcher entstehen», erklärt Müller. Nach einer Stunde Führung hat man viel Neues, auch bei bedecktem Himmel, erfahren. Eine Stunde später ist der Himmel sternenklar. Ist der Mars wirklich rot? " Mars: Der Mars hat einen Durchmesser von knapp 6800 Kilometern. Er ist etwa so gross wie die halbe Erde. Die rote Farbe hat er vom relativ hohen Anteil von Eisenoxyden (Rost). " Venus: Der Morgen- und der Abendstern sind dieselben. Aber eben kein Stern, sondern ein Planet, nämlich die Venus. Da die Venus am Morgen oder am Abend am besten zu sehen ist, aber nie gegen Mitternacht, wird sie auch Morgenoder Abendstern genannt. HINWEIS Die Sternwarte ist jeden Dienstag von 20 bis 22 Uhr geöffnet, der Eintritt ist gratis (luzern.astronomie.ch). 1987: Stromausfall legte ganzes Spital lahm Bruno Hüsler, chef elektrowerkstatt Luzerner Kantonsspital Wie gefällt Ihnen die Arbeit? Bruno Hüsler, was ist Ihre Berufsbezeichnung? Bruno Hüsler: Ich bin Leiter der Elektrowerkstatt im Luzerner Kantonsspital. NAcHgEFRAgT Welchen Beruf haben Sie gelernt? Hüsler: Gelernt habe ich Elektromonteur, heute nennt man diesen Beruf Elektroinstallateur. Gefällt Ihnen die Arbeit? Hüsler: Ja, sehr. Es gibt viel Abwechslung, und man lernt immer wieder Neues dazu. Manchmal kann es natürlich auch stressig sein. Wie lange arbeiten Sie schon auf dem Beruf? Hüsler: Ich arbeite seit 35 Jahren im Kantonsspital. Wie viele Patienten und Angestellte hat das Spital? Hüsler: Das Luzerner Kantonsspital hat an den Standorten Luzern, Sursee und Wolhusen über 5600 Angestellte und über 900 Betten. LUzern Während einer Operation sind die Ärzte auf Strom angewiesen. Am Luzerner Kantonsspital kam es vor 25 Jahren fast zur Katastrophe. Bruno Hüsler ist Chef der Elektrowerkstatt des Luzerner Kantonsspitals. Er erinnert sich an den Stromausfall vor 25 Jahren, bei dem das ganze Spital lahmgelegt wurde. Während Wartungsarbeiten an der Notstromanlage ereignete sich ein Kurzschluss, und das gesamte Spital hatte keinen Strom mehr. tät. Auch bei Operationen und komplizierten Untersuchungen sind Patienten, Ärzte und Pflegepersonal darauf angewiesen, dass immer Strom fliesst. Das Luzerner Kantonsspital hat deshalb ein Sicherheitssystem, welches dafür sorgt, dass bei einem Stromausfall schnell reagiert werden kann. Es sind sechs Notstromgeräte im Einsatz, die sicherstellen, dass es keine Unterbrüche in der Stromversorgung gibt. Diese Notstromaggregate befinden sich im Untergeschoss des Luzerner Kantonsspitals in einem kühlen und belüfteten Raum. Es riecht nach Diesel; wenn die Maschine läuft, wird es sehr laut. Sobald die Stromversorgung im Spital unterbrochen ist, werden die wichtigsten Teile des Spitals, wie zum Beispiel die Operationssäle, mit Batterien versorgt. Davon gibt es im Spital 15 Stück, und sie stellen während einer Stunde genügend Strom «wir hatten grosses Schwein.» bRUNO HüSLER, c H E F E L E KT R OW E R K STATT LU Z E R N E R KA N TO N S S P I TA L für die lebensnotwendigsten Bereiche zur Verfügung. In dieser Zeit werden die Notstromaggregate gestartet. Innerhalb HOrw: 3.–5. KLaSSe VO N R E g U LA b A R ATT E ( I N T E R N AT I O N A L S c H O O L O F Z U g A N D LU Z E R N ) Viele moderne Technologien in der Medizin funktionieren nur mit Elektrizi- einmal im Jahr wird getestet Im Spital werden diese Notsysteme immer wieder getestet. Einmal im Jahr wird der gesamte Strom ausgeschaltet, und dabei kann überprüft werden, ob alles wunschgemäss funktioniert. Ausserdem werden die Notstromgeräte einmal im Monat während einer Stunde eingeschaltet, und der Strom wird in das Netz eingespeist. Sollte trotz allem das Spital längere Zeit ohne Strom sein, so kann es auf Hilfe von den umliegenden Spitälern zählen. Es ist eine verantwortungsvolle Arbeit, die das Team von Bruno Hüsler leistet. Seine Aufgabe ist es, das Risiko eines totalen Stromausfalls möglichst klein zu halten, damit die Patienten bestmöglich behandelt werden können. Wie funktioniert ein Notstromaggregat? Durch einen kleinen Fehler funktionierte anschliessend die Notstromanlage nicht, und die Batterien liefen nur während 15 Minuten. Glücklicherweise kam damals niemand zu Schaden. «Wir hatten grosses Schwein», sagt Bruno Hüsler. Aber dieses Ereignis half dem Team auch, das Sicherheitskonzept zu überarbeiten und zu verbessern. «Das Konzept kann noch so gut sein, 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht, aber man versucht, eine grösstmögliche Sicherheit zu garantieren», meint Bruno Hüsler. Sicherheitssystem installiert von 15 Sekunden sind sie betriebsbereit und können die Hälfte des Stromverbrauchs des Kantonsspitals decken. Der beträgt im Jahr immerhin 17 Millionen kWh, was ungefähr dem Stromverbrauch von 3300 Haushalten entspricht. Bruno Hüsler, Leiter der Elektrowerkstatt, erklärt das Notstromaggregat Schülerbild International School of Zug and Luzern tecHnIK Die Notstromanlage ist wie ein übergrosser Dynamo. Der Generator in der Notstromanlage wird aber nicht mit Muskelkraft angetrieben, sondern mit einem grossen Dieselmotor, der wie ein Schiffsmotor funktioniert. Im Generator wird der Strom erzeugt. Der Motor wird mit Batterien gestartet und verbraucht 228 Liter Diesel pro Stunde. Die Notstromanlage kostet 1,8 Millionen Franken ohne die Installationsarbeiten. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 13 Feuerwehrleute trainieren für Ernstfall lUNGERN Im Brandstollen wird ein Tunnelbrand simuliert – mit Discorauch und ferngesteuertem Feuer. Die Hitze von 400 Grad ist aber real. Im Brandstollen ist es kühl, die Wände sind grau, auf dem Boden sind grosse Pfützen zu erkennen, und es riecht nach Gas. Plötzlich wird es dunkel. Rohre leiten Rauch in den Tunnel, lUNGERN: KlASSE 5A VO N S A B R I N A B A N G E RT E R die «verunglückten» Autos und Busse sind immer schlechter zu erkennen. Die Temperaturen werden heisser. Soeben hat im IFA-Brandstollen eine Feuerwehrübung begonnen. Übungsleiter kontrolliert Feuer Einige Menschen haben das Gefühl, dass solche Feuerwehrübungen lebensgefährlich sein können. Aber in Wirklichkeit ist das nicht der Fall. Im Brandstollen funktioniert es wie in einem Schulhaus. Die Feuerwehrleute können den Einsatz üben, ohne in Gefahr zu geraten. Eine Person hat die Kontrolle über das Feuer. Das Feuer ist nämlich kein richtiges. Mit Gas wird es von draussen mit einer Fernbedienung gesteuert. Der Übungsleiter kann so das Feuer grösser oder kleiner machen. Wenn ein Feuerwehrmann oder eine Feuerwehrfrau in Gefahr ist, kann das Feuer mit einem Not-Knopf ausgeschaltet werden. Die Übung soll möglichst der Realität entsprechen, deshalb löschen die Feuerwehrleute mit Wasser aus Schläuchen. In Wirklichkeit wird der Brand aber vom Übungsleiter mit der Fernbedienung bekämpft. Ein Feuerwehrmann löscht im Brandstollen bei Lungern ein Feuer. PD Wie bei echten Tunnelbränden löschen die Feuerwehrleute das Gasfeuer mit Wasser. Es kommt direkt aus dem Berg und wird in Hydranten gespeichert. Das Wasser wird immer wieder gebraucht. Deshalb wird im Brandstollen kein Wasser verschwendet. Kein «echter» Rauch Einige Lungerer und Lungererinnen fragen sich, woher der Rauch beim Waldrand in der Walchi kommt. Beim Besuch des IFA-Brandstollens hat die 5. Klasse erfahren, dass der Rauch nicht echt ist. Es handelt sich um Dampf, der beim Löschen des «Gasrauchs» entsteht. Der Brandstollen wird nach den Übungen jeweils wieder gekühlt, und der Dampf verlässt den Berg durch ein Rohrsystem. Im Stollen hat es weitere Rohre, die auf Knopfdruck Discorauch in den Brandstollen befördern. Er wird in den Stollen gepumpt, um die Sicht zu erschweren, wie bei einem Feuer. Sobald sich der Rauch im Tunnel verteilt hat, sind die Puppen, die gerettet werden sollen, schwer zu erkennen. Übungspuppen bis 90 Kilo schwer Die Puppen besitzen unterschiedliche Gewichte. Einige sind so schwer wie Kinder, andere wiegen bis zu 90 Kilo- gramm. Wenn die Feuerwehrleute den Tunnel mit den geretteten Puppen verlassen und sie von der Bahre auf den Boden legen, atmen die Feuerwehrleute vor lauter Anstrengung sehr schwer. Im Stollen kann es 400 Grad Celsius heiss werden, die Sicht ist schlecht, und die gesamte Ausrüstung mit Atemschutz wiegt ebenfalls einige Pfunde. Deshalb ist es wichtig, dass die Feuerwehrleute nicht zu lange im Tunnel bleiben. Jede Gruppe klebt ihre Namensschilder auf eine Tafel. Daneben befinden sich Timer. In bestimmten Abständen klingeln die Stoppuhren. Der Chef holt die entsprechende Gruppe über Funk aus dem Was war ihr schlimmstes Feuerwehrerlebnis? FEUERwEhR August Husner, Geschäftsleitungsmitglied des IFA-Brandstollens, führt ab und zu Gruppen durch die Gänge des Stollens. Er kann auf eine lange Feuerwehrkarriere zurückblicken. Husner hat bei der Freiwilligen Feuerwehr begonnen und hat später einige Jahre als Kommandant für die Schadenwehr Gotthard gearbeitet. August Husner, wie ist die IFA auf die Idee gekommen, einen solchen Brandstollen zu bauen? August Husner: Wir haben gesehen, dass die meisten Feuerwehrmänner zu wenig geübt sind, um Brände in Tunnels zu löschen. Weshalb hat dieses Feuerwehrauto ein Solothurner Kennzeichen? Husner: Der Hauptsitz der IFA ist in Balsthal im Kanton Solothurn. Deshalb ist dieses Feuerwehrauto dort eingelöst, aber es fährt genauso gut wie mit einer Obwaldner Nummer. (lacht) Können Sie sich gut orientieren, wenn es so viel Rauch im Tunnel hat? Husner: Ja, weil ich schon lange hier arbeite und oft hier durchgegangen bin. alle Tiere. Zum Glück konnten wir diesen Teil noch löschen. Plötzlich kam ein Feuerwehrmann aus dem Stall und schüttelte mich. Wir gingen gemeinsam in den Stall und sahen einen Mann tot auf dem Boden liegen. Der Nachbar des Bauernhofes wollte helfen und ist dabei selber erstickt. Au G u ST H u S N E R , I FA- B R A N D STO l l E N Gab es im IFA-Brandstollen auch schon Unfälle? Husner: Nein, es gab zum Glück noch keine Unfälle. Unser Brandstollen ist wie ein Schulhaus. Die Feuerwehrleute sollen ohne Gefahren den Ernstfall üben können. Was war Ihr schlimmstes Feuerwehrerlebnis? Husner: Es gibt verschiedene Dinge zu erzählen. Einmal hat ein Bauernhof gebrannt. Er hatte zwei Ställe, und in einem Stall sind die Tiere bereits umgekommen. Im anderen lebten noch Können Sie uns zum Schluss einen Tipp geben, wie Feuer am besten bekämpft werden kann? Husner: Es ist entscheidend, was brennt. Wenn die Pommes-Pfanne brennt, nie mit Wasser löschen! Am besten legt man über ein solches Feuer eine Decke und erstickt es damit. «wenn die PommesPfanne brennt, nie mit wasser löschen!» Einige Feuerwehrleute aus verschiedenen Regionen der Schweiz absolvieren eine Übung im IFA-Brandstollen. Wie gross ist eine Feuerwehrgruppe? Feuerwehrmann: Etwa 10 bis 14 Feuerwehrleute gehören einer Gruppe an. Haben Sie jeweils Angst vor den Übungen? Feuerwehrmann: Nein, es ist alles gut vorbereitet. Für ein gutes Gelingen der Übung braucht es vor allem Kameradschaft und Hilfsbereitschaft. Wie löschen Sie das Feuer im IFABrandstollen? Feuerwehrmann: Das Feuer kann man nicht löschen. Es ist ferngesteuert. Wenn die Feuerwehrleute ihre Arbeit gut machen, stellt ein Spezialist das Feuer mit einer Fernbedienung kleiner. Machen die Feuerwehrleute etwas falsch, kann die Flamme via Fernsteuerung wieder vergrössert werden. Tunnel und stellt ihnen Wasser bereit. Nach der harten Übungsarbeit haben die Männer durch die hohen Temperaturen und das Gewicht der Puppen sowie der Ausrüstung viel Flüssigkeit verloren, weshalb das Trinken wichtig ist. Ob bei Übungen im Ifa-Brandstollen oder in Ernstfällen, als Feuerwehrmann muss man mutig und kräftig sein. Die Feuerwehrleute haben zudem betont, wie wichtig eine gute Vorbereitung auf den Ernstfall ist. Diese können die Feuerwehrleute aus der ganzen Schweiz sowie aus dem Ausland im IFA-Brandstollen in Lungern mit Übungen bestreiten. Was ist ein Brandstollen? ÜbUNGStUNNEl In einem Brandstollen finden Feuerwehrübungen statt. Hier üben die Feuerwehrleute, wie sie beispielsweise Autobrände in Tunnels löschen können. Der IFA-Brandstollen befindet sich im Berg nahe der Gumme in Lungern. Die Abkürzung IFA bedeutet «Interkantonales Feuerwehr-Ausbildungszentrum.» 23 000 leute ausgebildet Der IFA-Brandstollen ist ein 130 Meter langer Übungstunnel für Feuerwehrleute. Seit dem Jahr 2001 wurden schon über 23 000 Feuerwehrleute in Lungern ausgebildet. Der gesamte Bau des IFA-Brandstollens hat damals 35 Millionen Schweizer Franken gekostet. NOAH DIETRIcH uND THOmAS VOGlER «Mein Horizont hat sich schon wieder erweitert» SchÜlERFAzit Die Fünftklässler aus Schattdorf sind begeistert vom ZIP-Projekt – doch Journalist möchte niemand von ihnen werden. Die Klasse von Christoph Locher aus dem Gräwimatt-Schulhaus in Schattdorf hat am Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) teilgenommen und einen Artikel zum Thema Wasser geschrieben (Seite 24). Drei Fünftklässlerinnen erzählen, wie ihnen das Projekt gefallen hat. Lynn Gnos (11): «Das Projekt ‹Zeitung in der Primarschule› war eine neue Erfahrung, und mein Horizont hat sich schon wieder erweitert. Am besten hat mir gefallen, dass wir jeden Morgen die Zeitung bekommen haben. Man konnte darin ‹schnäuggen›, das war lustig. Der Lehrausgang hat mir am meisten Spass gemacht, denn wir hatten keine Schule. Nein, jetzt mal ernst, er war interessant und spannend. Weniger gut gefallen hat mir, dass wir das Thema Wasser genommen haben, wieso nicht Stars oder so? Schwierig war es, einen Artikel mit den Informationen zu machen. Journalistin zu werden, das wäre cool, aber sicher nicht «Das ziP-Projekt fand ich spitze.» JARA BISSIG (11), S c H ü l E R I N S c H ATT D O R F mein Traumberuf. Mein Traumberuf ist noch überhaupt nicht klar, ich weiss nicht einmal in welche Richtung ich gehe.» Jara Bissig (11): «Das ZIP-Projekt fand ich spitze. Es war sehr abwechslungsreich zum allgemeinen Schulalltag. Am besten gefallen hat mir, als wir einen eigenen Artikel schreiben durften, und zwar «Wie kommt das Wasser in unser Haus?» Am schwierigsten fand ich, den grossen Lehrausgang auf einem kleinen Blatt zusammenzufassen. Ich könnte mir sicher gut vorstellen, Journalistin zu werden. Mein Traumberuf ist und bleibt aber Floristin.» Andrea Herger (11): «Mit hat das ZIP-Projekt sehr gut gefallen, weil es abwechslungsreich und interessant war. Ich würde es gern wieder einmal mit einem anderen Thema machen. Am besten gefallen hat mir der Lehrausgang, weil ich viel Neues gelernt habe. Mir hat es am meisten Spass gemacht, den Artikel zu schreiben. Aber es war schwierig, eine gute Reihenfolge zu finden. Journalistin zu werden. wäre schon cool, aber ich fände es doof, bis spät in die Nacht zu arbeiten.» das isch ZENTRaLschWiZ <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDE2tQQAC3jfNw8AAAA=</wm> <wm>10CFWMMQ7CMBAEX3TW7p7P9uESpYtSIHo3iJr_VyR0FNvMjHbfZxT8dt-O5_aYBBTWUD1yDqmg9ulkGeSEKwXqxlCNNnr-9aYAKrCuxuCmXAzjOMXK5ou6Hk7GRC-f1_sL1oRvG4AAAAA=</wm> <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDE2sAAA2LyvPQ8AAAA=</wm> <wm>10CFWMqw7DMBAEv8jW3Cuxe7AKiwKqcpMouP-P6pRV2iGr2d33jMqP53a8t1cKaJQFN1o6UVd6GksV18QMRfRBF7HWV_3ziwY4jNspWDEGvcxoG95iiN4Ps5urqJ_z-gLTzdM4gAAAAA==</wm> Ein paar Klicks zum Job. zentraljob.ch ist der neue regionale Online-Stellenmarkt der Neuen Luzerner Zeitung. Für alle Jobs von A bis Z. Und für alle Leute, die lieber finden als suchen. Schule machen! Lehrer/in werden! Studieren an der PHZ. Drei Standorte. Vier Studiengänge. Kindergarten/Unterstufe Primarstufe Sekundarstufe I Schulische Heilpädagogik Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ERkläRS miR Was ist eine boulevardzeitung? Eigentlich ist es ganz simpel: «Boulevard» kommt aus dem Französischen und heisst Strasse. Anfänglich wurden diese Zeitungen auf der Strasse verkauft, deshalb der Begriff Boulevardzeitung. Boulevardzeitungen sind sensationsorientiert. Sie haben meist grosse Überschriften und Bilder, die die Leute anziehen sollen. Sie wollen die Öffentlichkeit begeistern. Deshalb werden diese Zeitungen in hohen Auflagen gedruckt. Die Texte sind jeweils kurz. Es wird viel über Prominente und Sport berichtet. paScal kaEliN, klaSSE 6a, SäliSchUlhaUS, lUzERN Wie wächst die Erdnuss? Die Erdnuss kommt ursprünglich aus Südamerika. Viele Menschen denken, die Erdnuss wächst am Baum. Falsch! Die Erdnuss wächst unter der Erde an einem gelblichen Kraut. Nach der Ernte muss man sie zunächst in der warmen Sonne trocknen. Dann wird sie gedroschen. Die Erdnuss kommt meist geröstet oder gesalzen in den Verkauf. klaSSE 6c bUchRaiN Wieso ist es so still, wenn Schnee liegt? Wenn es frisch geschneit hat, hört man die Geräusche nur wenig. Bei Neuschnee verliert sich der Schall in den winzigen Hohlräumen zwischen den Schneekristallen. Darum ist es im frischen Schnee ganz still. Der Schnee schluckt den Ton. lUca mEbERt, 5. klaSSE zUg Vom Gebiss bis zur drei Meter hohen Statue: Im Fundbüro der Luzerner Polizei findet man alles. Wir haben uns dort umgeschaut. «Ein schöner, vielseitiger Job!», schwärmt Josef Fischer, der im Fundbüro arbeitet. Sein Alltag ist gar nicht so ruhig, wie wir dachten. Auch wenn gerade keine hoffnungsvollen luZeRN: SchulhAuS Säli, KlASSe 6A Schule Früher wurden freche Schüler streng bestraft. Dafür gab es für Fleissige Urkunden und Silbermedaillen. Die Strafen waren früher sehr viel strenger als heute. Es gab Tatzen (Schläge auf die Finger), man musste eine ganze Stunde in eine Ecke stehen und die Wand anstarren oder auf einem Lineal knien und Bücher in den Händen halten. Dies war aber noch nicht alles. luZeRN: SchulhAuS FelSBeRG, 4. KlASSe VO N E l i S a b E t h R U p p U N D p R i S ka b ü R c h E R In den Schulzimmern arbeiteten bis zu 50 Kinder. Dies ist mehr als das Doppelte von heutigen Schulklassen (rund 20 Kinder). Früher war auch alles viel mühsamer. An den engen Pulten musste man auf seine Schiefertafel einen Text abschreiben. Heute erhalten wir von unserer Lehrerin vorgedruckte Blätter zum Ausfüllen. Wir haben sogar einen Computer im Schulzimmer und können alles ganz schnell und einfach nachschlagen. Gewisse Strafen gibts immer noch Die Schule zur Zeit unserer Grosseltern und Eltern war aber nicht nur grausam. So erzählte uns Monika Rönicke (60, aus Weimar) von ihren Belohnungen: «Oft gab es Einträge und Urkunden, selten gab es Abzeichen und Silbermedaillen.» René Helfenstein (35) erzählt von den Bestrafungen in seiner Schulzeit: «Wir mussten dem Hausabwart beim Putzen helfen oder aus dem Schulzimmer gehen.» Diese Strafen sind bis heute bestehen geblieben und bewähren sich anscheinend immer noch. Ein Mädchen muss zur Strafe an die Wandtafel schreiben. Bild Remo Naegeli vollste, das je abgegeben wurde. Portemonnaies, Schirme und Handschuhe werden pro Jahr am häufigsten abgegeben. Die meisten gefundenen Portemonnaies wurden gestohlen und die meisten auch bei der Polizei gemeldet. Weil der Dieb meistens nur das Geld herausgenommen hat, kann der Grossteil der Portemonnaies aufgrund der vorhandenen Ausweise oder Kundenkarten vermittelt werden. Die Portemonnaies bilden Hauptbestand des Fundbüros. Auch sehr bizarre Gegenstände werden im Fundbüro abgegeben, zum Beispiel eine drei Meter hohe Statue, die von ein paar betrunkenen Clubbesuchern durch die halbe Stadt getragen worden war und schlussendlich im Fundbüro landete. Die Gegenstände werden bis zu einem Jahr lang aufbewahrt und nach Ablauf dieser Zeitfrist versteigert, einer gemeinnützigen Organisation verschenkt oder wenn wertlos, weggeworfen. Fundbüro hat immer mehr zu tun In den letzten Jahren hat die Zahl der abgegebenen Gegenstände stetig zugenommen. Einerseits ist dies auf die zunehmenden Diebstähle und andererseits auf die hektischere Zeit von heute zurückzuführen, vermutet Fischer. Im Jahr 2000 wurden 4000 Artikel abgegeben, im Jahr 2011 waren es bereits doppelt so viele. «Ich hoffe, dass die Leute weiterhin ehrlich die gefundenen Gegenstände ins Fundbüro bringen werden», meint Josef Fischer. caRla müllER, JUaN albERtO ROOS UND NOah hUSmaN VO N Da N i E la D E g O N Da Kunden ihr Leid klagen, hat Herr Fischer viel zu tun. Stressende Telefongespräche gehören zum Alltag. «Es wird nie langweilig», so Fischer. Das Fundbüro wurde 1941 eröffnet. Seit damals ist es in den Räumlichkeiten der Stadt Luzern untergebracht. Dort kann alles ausser Tieren und Fahrzeugen abgegeben werden. Was fällt ihnen zum thema «gefunden – verloren» ein? StRASSeNumFRAGe Passanten verraten, ob sie schon einmal einen wichtigen Gegenstand verloren haben – und ob sie ein gefundenes Portemonnaie zurückbringen würden. Frärker: Also, wenn ich ein Portemonnaie finden würde, hätte es sicher einen Ausweis darin, dann würde ich es auch zurückbringen. alESSia paSSaFaRO, laURa ERNSt YvoNNe KeiSeR Was fällt Ihnen spontan zum Thema «gefunden – verloren» ein? Yvonne Keiser: Ein Schlüssel und ein Regenschirm. Ich habe schon einmal einen Regenschirm verloren. Haben Sie schon einmal etwas verloren, das Ihnen am Herzen liegt? Keiser: Ja, ich habe schon einmal einen Ring verloren, der mir am Herzen lag. Was würden Sie mit einem Portemonnaie voller Geld machen, wenn Sie eines finden würden? Keiser: Ich würde es beim nächsten Polizeiposten abgeben. Wenn ich es im Zug finden würde, würde ich es dem Kontrolleur abgeben. tamaRa pEtRESiN, NOmi bREchbühl cAteRiNA mARqueZ Haben Sie schon einmal etwas verloren, das Ihnen am Herzen liegt? Marquez: Ja, ich habe schon einmal einen Ring verloren, den ich von meiner Mutter bekommen hatte. Ich habe ihn dann aber etwa nach zwei bis drei Jahren wieder gefunden, als ich das Weihnachtszeug auspackte. Was würden Sie mit einem Portemonnaie voller Geld machen, wenn Sie eines finden würden? Marquez: Wenn es voller Geld wäre, würde ich es sicher abgeben, also auf das Fundbüro bringen. Und selber behalten? Marquez: Nein! Das bringt kein Glück. paScal kaEliN, akiRa kimati Guido FRäRKeR Haben Sie schon mal etwas verloren, das Ihnen am Herzen liegt? Frärker: Ja, ich habe mal meine Jacke im Zug vergessen, und die hab ich dann nicht mehr gefunden. Genaue Beschreibung ist nötig Der Vorgang bei der Abgabe eines Gegenstandes hat einen klaren Ablauf: Die Personalien des Finders werden aufgenommen und registriert. Bei einer Nachfrage sollte der Finder erreichbar sein. Wenn ein Gegenstand von jemandem vermisst wird, muss er ihn genau beschreiben und sagen, wo und wann er ihn verloren hat. 35 000 Franken in bar, die im Bus gefunden wurden – das war das Wert- 13 Die Zeit der «Tatzen» ist vorbei Finder bringt sogar Gebiss zurück StAdt luZeRN beim Fund büro kann vom Schirm bis zu bargeld alles abgegeben wer den. Nur Fahrzeuge und tiere werden zurückgewiesen. ZIP Haben Sie auch schon mal etwas verloren und nachher wieder gefunden? Frärker: Ja, in der Wohnung verliere ich dauernd Dinge und finde sie danach wieder. Diese Schlüssel warten im Luzerner Fundbüro auf ihre Besitzer. Schülerbild Isabella Cefalo Was würden Sie machen, wenn Sie ein Portemonnaie voller Geld finden würden? ANNemARie BucheR Was fällt Ihnen spontan ein, wenn Sie «verloren – gefunden» hören? Annemarie Bucher: Es ist immer schön, wenn man etwas wiederfindet. Ich verliere persönlich wenig, da ich sehr ordentlich bin und weiss, wo ich die Sachen hinlege. Haben Sie trotzdem schon mal etwas verloren und wiedergefunden? Bucher: Ein Buch. lOUiS NaNSENEt UND JOShUa müllER «Keramik ist mein Handwerk» Versicherung Brandschutz Feuerwehrinspektorat www.gvzg.ch ■ ■ Karriere als Plattenleger oder Plattenlegerin Verhalten im Brandfall 1. A L A R M I E R E N • Sofort Feuerwehr alarmieren (Telefon 118). • Ort, Strasse, Ereignis sowie Name und Adresse des Anrufers angeben. • Gefährdete Personen und Hauszentrale benachrichtigen. 2. R E T T E N • Menschen und Tiere retten. • Personen mit brennenden Kleidern in Decken oder Mäntel hüllen und auf dem Boden wälzen. • Fenster und Türen schliessen, um die Brandausbreitung zu verzögern. • Brandstelle über Fluchtweg verlassen (Ausgänge, Treppen, Notausstiege). • Keine Aufzüge benutzen! • Bei verrauchten Treppenhäusern und Korridoren im Zimmer bleiben und Türen abdichten. Auf die Feuerwehr warten und sich am geschlossenen Fenster bemerkbar machen. <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDE0MwcAodLO-A8AAAA=</wm> <wm>10CFWKsQ6EMAxDvyiVnSaNICNiqxgQe5fTzff_01E2Blvy8-s9veDJth_XfiYBdWkwtkiDl8CSjVEWrwmq610rjcpGe-miDhgwpiLgvQdNEAIdUW1wHpMhai2_z_cPQ6qhi38AAAA=</wm> Thomas Gugger, Heimenschwand 3. L Ö S C H E N • Brand mit den vorhandenen Mitteln bekämpfen (Handfeuerlöscher, Innenhydranten). Weltmeister und Goldmedaillen-Gewinner an den Berufsweltmeisterschaften 2011 in London, Grossbritannien SPV Schweizerischer Plattenverband ASC Association Suisse du Carrelage ASP Associazione Svizzera delle Piastrelle • Brände von Öl oder Fett mit feuchtem Tuch oder Löschdecke zudecken. • Brände von elektrischen Geräten: Sofort Stecker ausziehen oder Gerät abschalten. • Eintreffende Feuerwehr einweisen. Keramikweg 3 • 6252 Dagmersellen Telefon: 062 748 42 52 • Fax: 062 748 42 50 www.plattenverband.ch • [email protected] Mit Hybrid-Technologie direkt in die Zukunft. <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMAEyAITg8DAPAAAA</wm> <wm>10CFWMMQrDQAwEX6RjtdFa56g07kyKkP6a4Nr_r2Knc7EwDMNuW6nhv2V9fdZ3OUDZhDihOtkQWZNnm_Uo0INwPtE1u3vecqOAAMaVGGgeA92UJoxADOd1cDol1Y7v_gNQ8hpBfwAAAA==</wm> Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 17 Schüler recherchieren in Freizeit weiter lehReRfaZit in der Klasse von Sabrina Bangerter wurde in den letzen Wochen täglich Zeitung gelesen – und auch ein eigener artikel verfasst. Die Schülerinnen und Schüler verfassten begeistert einen Zeitungsartikel über den IFA-Übungsbrandstollen in Lungern. Jedes Kind konnte sich seinen Fähigkeiten und Interessen entsprechend einbringen. Einige haben während des Besuchs im Brandstollen foto- In den letzten Wochen sind die Schülerinnen und Schüler täglich mit der Zeitung in Kontakt gekommen. Während des Deutschunterrichts wurde die Zeitung gelesen, wurden die verschiedenen Textsorten thematisiert. Zeitunglesen als start in schultag Morgens haben jeweils zwei Schüler, die das «Zeitungsämtli» innehatten, die Zeitung geholt und haben sie innerhalb der Klasse verteilt. Je länger das Projekt gedauert hat, desto mehr Kinder begannen sofort mit dem Durchstöbern der Zeitung. Täglich stiessen die Kinder auf Themen, die sie interessiert und die sie weiterverfolgt haben. Wenn ein Artikel besonders spannend oder ein Bild witzig, besonders schön oder schräg war, hängten sie Zeitungsteile im Schulzimmer auf. Es entstand ein Informationsaustausch. Die Kinder wollten sich gegenseitig das Gelesene mitteilen oder fragten nach, wenn ihnen etwas unklar gewesen war. Aufgrund des Nachhakens haben die Schülerinnen und Schüler verschiedenste Themen des aktuellen Weltgeschehens verfolgt. Besonders beliebt waren die Berichte aus dem Sport oder Texte über regionale Ereignisse. Dank der Zeitung konnte ich somit immer wieder aktuelle Themen aufgreifen und im Unterricht thematisieren. In einem nächsten Schritt haben die Schülerinnen und Schüler die Arbeiten der anderen Gruppen durchgelesen und haben Korrekturen angebracht. In diesem Arbeitsschritt wurden alle Arbeiten überarbeitet, wobei es immer wieder zu Diskussionen gekommen ist, inwiefern der Text korrigiert werden soll. Die Klasse hat sich während des Verfassens des Zeitungsberichts vielseitig mit dem Lernbereich Textschaffen auseinandergesetzt und zugleich in Gruppen zusammengearbeitet. freiwillig hausaufgaben machen «besonders beliebt waren berichte aus dem sport und über regionale ereignisse.» S a B r i N a B a N g e rt e r , L e h r e r i N 5 . K LaS S e , Lu N g e r N grafiert, andere haben die Interviews mit einem Diktiergerät oder mit dem Handy aufgezeichnet. Die mutigeren führten mit unserem Führer und einigen Feuerwehrleuten Interviews, und andere machten sich immer wieder Notizen. Jedes der Kinder tat sein Bestes. Anschliessend an unsere Recherchearbeit machte sich die Klasse ans Schreiben des Zeitungsartikels. In Gruppen wurden knackige Titel gesucht, Zwischentitel und Texte formuliert, Interviews transkribiert und überarbeitet sowie Bilder ausgewählt und mit Legenden versehen. Alle Gruppen waren eifrig bei der Arbeit. Das Endergebnis der Klasse lässt sich sehen. Aufgrund des tatkräftigen Einsatzes aller Kinder ist in kurzer Zeit ein relativ professioneller Zeitungsartikel entstanden. Dies führe ich auf viel freiwillige Arbeit während der Freizeit zurück. Die Kinder haben direkt nach dem Recherchebesuch unaufgefordert mit dem Transkribieren der Interviews begonnen oder haben freiwillig die eigenen Texte zu Hause überarbeitet. Das Zeitungsprojekt der «Neuen Luzerner Zeitung» zeichnet sich durch einen strukturierten Aufbau und durch eine bestimmte Erfahrung aus. Die Lehrpersonen werden frühzeitig über das gesamte Projekt an einem Anlass informiert und erhalten dabei auch verschiedenste Materialien zum Einsatz der Zeitung. Zugleich können an diesem Anlass Erfahrungen und Ideen ausgetauscht werden. Ich habe es als Junglehrerin sehr geschätzt, in Gesprächen mit erfahrenen Berufskollegen Tipps zu sammeln, damit ich das ZIP-Projekt möglichst sinnvoll und reichhaltig in den Unterricht einbauen konnte. Auch die bereits vorgedruckten Arbeitsmaterialien und Broschüren mit Anleitungen für «gute» Artikel habe ich sehr geschätzt. Sie erleichtern die Vorbereitung und sind wirklich auf die «Neue Obwaldner Zeitung» und deren Ressorts abgestimmt. Als weiteres Angebot konnten die Lehrpersonen in Zusammenarbeit mit der «Neuen Luzerner Zeitung» einen Journalistenbesuch organisieren. Die Kinder durften einen Sportjournalisten mit ihren Fragen zu seinem Beruf löchern und erhielten zugleich nützliche Hinweise, wie ein guter Zeitungsartikel geschrieben wird. Diese Tricks wurden von den meisten Kindern gespeichert und beim Verfassen des eigenen Zeitungsberichts mehr oder weniger umgesetzt. Wer weiss, vielleicht steckt eine künftige Journalistin oder ein künftiger Journalist in einem der Schulkinder ... SaBriNa BaNgerter Schülerin Anna Lea Halter aus der 5. Klasse in Lungern ist als Fotografin unterwegs. Schülerbild 5. Klasse Lungern Wellenhüpfen wie im Meer – in Pfäffikon Das angebot Rutschbahnen Im Alpamare befinden sich 10 Rutschbahnen mit einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern. " Thriller: Es hat über 20 000 Glasfaserlichter im 130 Meter langen, schwarzen Röhrentunnel. Die Röhre ist mit leuchtenden Farben verziert. Sie ist über 25 Meter lang. " Tornado: Wenn das Rotlicht auf Grün wechselt, saust man durch eine gelbe und blaue Röhre. Der Trichter ist 12 Meter lang, 6 Meter breit, und mit schneller Geschwindigkeit geht es in das Loch! " Balla Balla: Die längste Bahn des Alpamare. Sie ist 261 Meter lang und hat Zeitmessung. Sie hat coole Lichtund Wassereffekte. Zuerst ist man drinnen, dieser Teil ist 111 Meter lang. Später saust man nach draussen, der luftige Teil ist 150 Meter lang. " Cobra: Die Bahn ist nichts für schwache Nerven. Man saust mit 40 Stundenkilometern hinunter. Die Röhren sind blau und grün. " Double Bob Splash Pipe: Man saust im Doppelbob durch den offenen Canyon mit wilden Wasserströmungen und rasanten Kurven, bevor man wieder in das Innere des Alpamare kommt. " Alpabob: Mit gelben Gummireifen rutscht man runter. Eine wilde Fahrt mit wilden Strömungen. " Cresta Canyon: Alleine auf sich gestellt, geht es mit dem Bob nach draussen. Es ist eine schnelle Bahnfahrt! Die Farbe der Bahn ist Weiss. " Iceexpress: Ein 158 Meter langer, blauer Tunnel mit über 17 Meter Tiefe. Es hat elf Kurven, und man rutscht 25 bis 30 Sekunden lang. " Mini-Canyon: Das ist eine ruhige, sanfte Fahrt. Die Rutschbahn ist auch für kleine Kinder geeignet. " Wildwasser: Die Fahrt mit gelben Gummireifen ist gemütlich. Es hat kleine Strömungen. Empfehlenswert ist auch das Wellenbad. Die Wellen sind über einen Meter hoch. Es ist mit 28 bis 30 Grad schön warm. Manchmal gibt es auch Donner, Blitz und Regen. alpamaRe Mit 40 Stundenkilometern durch die röhre – das ist nichts für schwache Nerven. Doch es gibt auch gemütlichere rutschbahnen. eine Klasse aus Luzern hat alle getestet. Wie schnell ist die «Cobra»? Lyan van den Bosch, Sie sind Geschäftsführerin des Alpamare. Gehen Sie auch mal ins Alpamare, wenn Sie nicht arbeiten? Lyan van den Bosch: Ja, na klar gehe manchmal auch, wenn ich nicht arbeite! Wieso arbeiten Sie hier? Van den Bosch: Weil es Spass macht! Es ist schön zu sehen, dass die Leute glücklich sind. NaChgefragt Welche Bahn ist Ihr Favorit? Van den Bosch: Hm, eine schwierige Frage. Thriller vielleicht. Welches ist die längste Rutschbahn? Van den Bosch: Die Balla Balla. Sie ist 261 Meter lang. Wie lange gibt es das Alpamare schon? Van den Bosch: Es wurde 1977 gebaut. Also ist das Alpamare 34 Jahre alt. Kinder vergnügen sich im Wellenbad des Alpamare. Die Wellen sind bis zu einem Meter hoch. Schülerbild Klasse 6b, Schulhaus Wartegg, Luzern In Pfäffikon angekommen, haben wir keine Ahnung, in welche Richtung wir gehen müssen. Wir fragen jemanden, der uns schliesslich den Weg erklärt. Im Alpamare ziehen wir uns um und stürmen zu den Rutschen. Unsere erste Bahn ist der Alpabob, dann folgen Cobra und Thriller. so viele Rutschen wie möglich Jetzt gibt es Mittagessen! Wir alle sind sehr hungrig und stürzen uns regelrecht auf das Essen. Nach der Raubtierfütterung folgt das Interview mit der Geschäftsführerin Lyan van den Bosch. Als die Befragung fertig ist, müssen wir uns beeilen, denn wir haben nur noch eine halbe Stunde. Wir rennen zwischen den Bahnen hin und her, damit wir noch so luZeRn: schulhaus WaRteGG, Klasse 6b vO N Pau L M e i e r viele Rutschen wie möglich auf die Reihe kriegen. Schliesslich ist es so weit, wir müssen gehen. Schade ... Nach etwa 15 Minuten stehen alle trocken und erschöpft bereit beim Ausgang. Um 14.39 Uhr kommt der Zug nach Thalwil. Um 15.20 Uhr fährt dort unser nächster Zug in Richtung Luzern. Schon als wir wieder in Luzern sind, wünschen wir uns, wieder im Alpamare zu sein! Nachdem wir den Bahnhof verlassen haben, springen wir auf den Bus, den wir gerade noch erwischen. Endlich zu Hause angekommen, gibt es Abendessen, und dann sinken wir todmüde und erschöpft vom wunderschönen Tag ins Bett und träumen uns wieder ins Alpamare ... fLavia uND Lara Wie ist man auf den Namen Alpamare gekommen? Van den Bosch: Mare ist Lateinisch für See, und wir haben ja auch den Zürichsee in der Nähe. Alpa ist für Berge und die sind ja auch nebenan, deshalb Alpamare. Was gibt es alles für Jobs im Alpamare? Van den Bosch: Oh, davon gibt es ganz viele! Die Techniker, die dafür sorgen, dass das Wasser genug warm ist, die Bademeister, die Dame an der Kasse, die Verwaltung oder das Marketing. Wie schnell rutscht man auf der Kobra, der schnellsten Bahn? Van den Bosch: Durchschnittlich mit 40 Kilometern pro Stunde. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 18 Über 1000 wilde Katzen lungern herum LuzErN Die Zahl der ausgesetzten tiere nimmt ab. Dafür kämpft das tierheim an der ron mit einem neuen Phänomen: es gibt immer mehr verwilderte katzen. Momentan streifen über 1000 wilde Katzen im Kanton Luzern herum, was zu Problemen führen kann. Beim Tierheim an der Ron werden öfters wilde Katzen abgegeben. Dort werden sie kastriert, sterilisiert und gepflegt. Die Katzen werden dann in ihrem ursprünglichen Revier wieder MEGGEN: KLASSE 6C VO N kat h a r i N a a m r e i N So aufwendig ist ein haustier der Ron pro Jahr abgegeben, von den Besitzern oder von der Polizei. Von den rund 100 Tieren, die das Tierheim zurzeit beherbergt, sind die meisten Katzen, weil Katzen sich sehr schnell vermehren und die Jungen verwildern. Darum ist es sehr schwierig, die Katzen einzufangen und zu zähmen. Die wilden Katzenjungen sind sich nicht an Menschen gewöhnt, und darum kann man sie auch nicht mehr vermitteln. Unter anderem hat es Hunde, Vögel, Nagetiere und Schildkröten im Tierheim an der Ron. Mit der Zeit werden immer weniger Tiere von herzlosen Menschen ausgesetzt, weil die Menschen immer mehr realisieren, dass die Tiere nicht einfach «nur» Tiere sind. Doch nur schon wenn eine einzige Katze ausgesetzt wird, kann das dazu führen, dass eine riesige Wildkatzenfamilie gegründet wird, die sich immer mehr vermehrt. Keine zeit mehr für Tiere Tiere nicht auf die Strasse Ausserdem haben die meisten Leute gar keine Zeit mehr für ein Tier, wollen gar keines oder informieren sich zuerst gründlich. Trotzdem werden immer noch rund 350 Tiere im Tierheim an Falls es trotz allen Anstrengungen mit einem Tier nicht klappt: Bitte nicht auf die Strasse setzen, sondern sich die Mühe machen, ein neues gutes Zuhause für das Tier zu finden. Katzen vermehren sich schnell Kosten " hund: Mit allen Kosten gerechnet (Tierarzt, Futter, Spielzeug und so weiter), kostet ein Hund ungefähr 2000 Franken pro Jahr. " Katze: Auch hier mit allen Kosten gerechnet, kostet eine Katze im Jahr zwischen 600 und 700 Franken. " Meerschweinchen: Kosten pro Jahr: 200 bis 300 Franken für ein Einzeltier. Man muss sie aber zu zweit halten. " Kaninchen: Kosten 200 bis 300 Franken für ein Einzeltier. Auch sie muss man zu zweit halten. recht auf artgerechtes zuhause Tiere sind keine Kuscheltiere. Sie sind Lebewesen. Auch sie haben ein Recht auf ein artgerechtes Zuhause. Zukünftige Tierhalter sollten sich gut überlegen, was ein Tier braucht und wie viel Zeit es beansprucht. Wer sich zum Beispiel einen Hund zutut, muss sich bewusst sein, dass dieser täglich Auslauf und Pflege braucht. Ein Hund beansprucht bis zu sechs Stunden «Arbeit» pro Tag. Auch die künftig anfallenden Kosten muss man bedenken. Für einen Hund zum Beispiel fallen pro Jahr Kosten von ungefähr 2000 Franken an. Neben dem Futter kostet zum Beispiel auch der Besuch beim Tierarzt (Zusammenstellung Kosten und Zeitaufwand siehe Kasten). ausgewildert, damit sie ihr Revier weiterhin verteidigen können. So kann man dem Zuwachs der wilden Katzen entgegenwirken. zAhLEN Bevor man sich ein Tier zulegt, sollte man sich genau über Kosten und Zeitaufwand informieren. zeitaufwand " hund: Pro Tag 6 Stunden für die Grundversorgung. Darin enthalten ist auch die gemeinsame Zeit mit den persönlichen Bezugsmenschen für die Beziehungspflege. " Katze: Pro Tag 1 bis 2 Stunden für die Grundversorgung. Inklusive gemeinsame Zeit für die Beziehungspflege. " Meerschweinchen: Pro Tag mindestens 30 Minuten für die Grundversorgung plus gemeinsame Zeit für die Beziehungspflege. " Kaninchen: Pro Tag mindestens 30 Minuten für die Grundversorgung inklusive Beziehungspflege. Markus Brechbühl vom Tierheim an der Ron fängt in Horw eine wilde Katze ein. HINWEIS Quelle: Tierheim an der Ron Bild Philipp Schmidli aNZeiGe SCHLAG AUF SCHLAG! Eine musikalische Entdeckungsreise mit dem Luzerner Sinfonieorchester LSO. Samstag, 2. Juni 2012 Beginn › 18.30 Uhr, Europaplatz, KKL Luzern Bratwurst und Brot zur Stärkung. 101 Trommeln › 19.00 – 19.30 Uhr, Open-Air, Europaplatz, KKL Luzern Junge Schlagzeuger, Trommler und Tambouren in einem spektakulären Vorkonzert. Sinfoniekonzert › 20.00 – 21.30 Uhr, KKL Luzern, Grosser Konzertsaal Das Luzerner Sinfonieorchester LSO und der Weltklasse-Schlagzeuger Martin Grubinger. George Gershwin: Cuban Ouverture Avner Dorman: Spices, Perfumes, Toxins – Konzert für zwei Schlagzeuger und Orchester Maurice Ravel: Bolero Luzerner Sinfonieorchester LSO Martin Grubinger, Schlagzeug Manuel Hofstätter, Schlagzeug Ariel Zuckermann, Leitung Wir danken einem namentlich nicht genannten Gönner. In Zusammenarbeit mit dem KKL Luzern. Exklusivangebot für AboPass-InhaberInnen! Eintrittspreis Konzert: CHF 5.– Karten können ab sofort und nur persönlich an den Vorverkaufsstellen gegen Vorweisung des AboPasses der Neuen Luzerner Zeitung bezogen werden. Der Bezug pro AboPass ist auf 4 Tickets beschränkt. Keine schriftliche Bestellungen. Keine Abendkasse am Konzerttag! Dieses AboPass-Angebot ist gü ltig bis zum 2. Juni 2012. Tickets solange Vorrat! Weltklasse für nur: CHF 5.– Vorverkaufsstellen: Luzerner Sinfonieorchester LSO, Pilatusstrasse 18, Luzern, Ticket-Line 041 226 05 15, www.sinfonieorchester.ch KKL Luzern, Kartenbüro, Europaplatz 1, Luzern, Telefon 041 226 77 77 Altdorf: Neue Urner Zeitung, Höfligasse 3 Hochdorf: LZ Corner, Bahnhof SBB Luzern: LZ Corner, Pilatusstrasse 12 Sarnen: Neue Obwaldner Zeitung, Brünigstrasse 118 Schüpfheim: LZ Corner, Bahnhof BLS Seewen: LZ Corner, Bahnhof SBB Stans: Neue Nidwaldner Zeitung, Obere Spichermatt 12 Sursee: LZ Corner, Bahnhof SBB Willisau: LZ Corner, Bahnhof BLS Zug: LZ Corner, Bahnhof SBB Weitere Angebote: www.luzernzeitung.ch Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 19 «Ich muss die Piste nicht sehen» Ein Airbus A380 startet am Flughafen Kloten. Schülerbilder Fabio Gasser, Michelle Zihlmann und Andrea Lütolf Marc Bäurle (44), Swiss- und helikopter-Pilot aus Meggen Wohin führte ihr längster Flug? Marc Bäurle, wie lange sind Sie schon Linienpilot? Marc Bäurle: Ich habe die Ausbildung 1991 angefangen und sie 1992 abgeschlossen. Jetzt bin ich schon seit 20 Jahren Linienpilot bei der Swiss. Was gefällt Ihnen an Ihrem Job? Bäurle: Man ist viel unterwegs, hat viel Kontakt mit Menschen und unregelmässige Arbeitszeiten, so hat man auch mal unter der Woche frei. Welche Ausbildung braucht man? Bäurle: Zuerst die Matura, dann die Aufnahmeprüfung, und danach kann man zur Ausbildung für die Piloten. naCHGEFRaGT Mit welchem Flugzeug sind Sie das erste Mal selber geflogen? Bäurle: Das erste Mal bin ich mit der Cessna 152 geflogen. Mit welchem Flugzeug fliegen Sie am liebsten? Bäurle: Ich fliege alle Flugzeuge gerne, am liebsten fliege ich Helikopter. Wohin war Ihr längster Flug? Bäurle: Mein längster Flug war nach Singapur. Wie viele Stunden muss man vor dem Flug da sein? Bäurle: Bei einem Kurzstreckenflug muss man mindestens eine Stunde vorher da sein. Was machen Sie zwischen den Flügen? Bäurle: Meist bleibt nur etwa eine halbe Stunde. Ich bleibe im Flugzeug und überwache das Ein- und Aussteigen der Passagiere, das Putzen und Betanken. anDREa lüTolF, Giulia amBaCH FlughaFen Wenn der Pilot versehentlich den Feuerlöschknopf drückt, stehen die Triebwerke still. Darum arbeitet man im Cockpit immer zu zweit, verrät der Experte. EvElina von allmEn Moritz Gasser*, was ist, wenn Sie als Pilot aufs WC müssen beim Fliegen? Moritz Gasser: Es hat direkt hinter dem Cockpit ein WC, das benutzt man aber nur im Reiseflug, und da ist dann immer ein zweiter Pilot, der fliegt. Was passiert, wenn Sie einen falschen Knopf drücken? Gasser: Es gibt Knöpfe, da passiert nicht so viel, das macht nichts. Es gibt aber Meggen: KlaSSe 6B vo n S i m o n m E E R ST E TT E R andere, wie zum Beispiel den Ein- und Ausschaltknopf für die Triebwerke. Da würde man mitten in der Luft die Triebwerke ausschalten. Das Gleiche passiert beim Feuerlöschknopf. All die wichtigen Knöpfe, die man nicht fälschlicherweise drücken sollte, betätigt man zu zweit. Der eine Pilot zeigt auf den Knopf, und der andere drückt ihn, wenn er einverstanden ist. Was macht man, wenn ein Passagier ausrastet? Gasser: Man redet mit ihm, um ihn zu beruhigen. Wenn er sich nicht beruhigt und immer mehr ausflippt, wird er mit Plastikhandschellen gefesselt und nach der Landung von der Polizei festgenommen. Gibt es einen Arzt im Flugzeug, und was ist, wenn eine Person schwer krank wird? Gasser: Es gibt einen Arztkoffer, der für kleinere Probleme da ist. Auch können wir mit dem Satellitentelefon die Rega um Rat fragen und ihnen die Symptome genau beschreiben. So wird uns dann erklärt, wie wir dem Patienten helfen können. Aber wenn er wirklich schwer krank ist, müsste man eine Notlandung machen. Was gibt es für Gründe, dass Sie durchstarten müssen? Gasser: Da gibt es mehrere Gründe: Zum Beispiel ist die Piste durch irgendein Fahrzeug blockiert. Oder beim Landeanflug kann es sein, dass man zu nahe an das vorausfliegende Flugzeug gerät. Auch können Windturbulenzen eine Landung verunmöglichen. Geschwindigkeit, wir wissen, ob wir in der Mitte der Piste anfliegen, und so weiter. So müssen wir die Piste bei Nebel nicht sehen und können so trotzdem landen, das ist kein Problem. fliegt, führen die starken Windturbulenzen dazu, dass sich durch die Auf- und AbBewegungen Passagiere verletzen können, oder das Flugzeug selber wird sogar beschädigt. Wie helfen Sie sich, wenn ein Treibwerk ausfällt? Gasser: In der Luft verliert das Flugzeug so die Hälfte des Schubs. In diesem Fall muss man mit dem Seitenruder Gegensteuer geben, damit das Flugzeug nicht abschmiert. Wenn es gleich am Start passiert, müsste man ihn ein bisschen länger auf dem Boden halten, damit er mehr Schub bekommt. Solche Notsituationen trainieren wir zweimal im Jahr im Flugsimulator. Haben Flugzeuge eigentlich einen Blitzableiter? Gasser: Nein das gibt es nicht, es würde einfach einen Riesenknall geben. Sonst passiert nicht viel. Was passiert, wenn man in eine Gewitterwolke hineinfliegt? Gasser: Man muss natürlich mit dem Wetterradar verhindern, dass wir in ein Gewitter fliegen. Wenn man aber in ein Gewitter Wie finden Sie den Weg, wenn es neblig ist? Gasser: Im Cockpit gibt es ganz viele Anzeigen: Höhe, «Wenn ein Passagier immer mehr ausflippt, wird er gefesselt.» m o R i T Z G aS S E R , S W i S S - P i loT Was ist, wenn ein Fenster kaputt geht? Gasser: Dann würde sich der Druck in der Kabine dem Druck ausserhalb anpassen. Auf 10 000 Metern Höhe hat es aber sehr wenig Sauerstoff. Wenn man innerhalb von 30 Sekunden keine Sauerstoffmaske anhat, wird man bewusstlos. So muss man möglichst schnell absinken, um eine Höhe zu erreichen, wo man wieder atmen kann. HINWEIS * Moritz Gasser (48) ist Linienpilot bei der Swiss. Er wohnt in Meggen. neues Dok B im Dezember eröffnet Rekord bei Passagierzahlen Hightech-Fernrohr für aviatikfans airbus a380 ist der Grösste anBau Das am 1. Dezember 2011 eröffnete Dock B im Flughafen Zürich ersetzt das 30-jährige Gebäude. Zudem sollen die Passagiere mehr Komfort haben, so wurde das neue Dock mit Oblichtern und Kunst am Bau ausgestattet. Das neue Dock B ist rund 250 Meter lang und 45 Meter breit. Neu können NichtSchengen-Passagiere im Erdgeschoss und Schengen-Passagiere im Obergeschoss getrennt abgefertigt werden. Über das Airside Center, das weiterhin als zentrale Passagierdrehscheibe gilt, gelangt man in das neue Dock, welches neu hinter der Bordkartenkontrolle und somit sicherheitskontrolliert ist. Die Bauzeit betrug rund zwei Jahre und kostete etwa 165 Millionen Franken. FlughaFen züRich Im Jahr 2011 reisten 24 337 954 Passagiere ab oder nach Zürich. Dies ist ein neuer Rekord mit rund einer Million mehr Passagiere als 2010. Zu Ferienbeginn können an einem Wochenende über 250 000 Personen abgefertigt werden. An einem einzigen Tag gibt es am Flughafen Kloten rund 780 Starts und Landungen, im letzten Jahr waren dies 279 000 Flugbewegungen. zuSchaueRteRRaSSe Auf der Zuschauerterrasse in Kloten ist der Picknickplatz aus Stein. Doch der Spielplatz wurde nicht vollkommen aus Stein errichtet. Für Kleinkinder ist der Spielplatz gut geeignet. Es finden sich hier: eine grosse Schaukel, ein Funkturm mit Rutsche, ein Stahlflugzeug inklusive Funkgerät, mit dem man den Tower anfunken kann. Mit dem Hightech-Fernrohr kann man wichtige Gebäude und Flugzeuge anpeilen. Wenn man ein Gebäude ins Visier nimmt und anklickt, dann erscheint der Name und die Funktion des Gebäudes direkt auf dem Display. Bei Flugzeugen erscheinen Maschinentyp, Airline, Flugdestination und das Wetter am Zielort. Flugzeug Der doppelstöckige Airbus A380 ist das bisher grösste Passagierflugzeug der Welt und kann bis zu 853 Passagiere befördern. Es hat eine Flügelspannweite von 79,80 Metern und ist 72,30 Meter lang. Seine maximale Reichweite liegt bei über 15 000 Kilometern, und es kann dafür rund 320 000 Liter Kerosin tanken. Es kostet rund 375 Millionen Dollar. Das OPS (Operation Center) ist ein Gebäude, in dem die Piloten abmachen, wann und wer mit welchem Flugzeug fliegt. Die Piloten planen im OPS mit den Copiloten ihren folgenden Flug. YanniS maRTinElli unD Giuliano GREDER YanniS maRTinElli unD Giuliano GREDER YanniS maRTinElli unD Giuliano GREDER Schnellste Koffer der Welt Auch letztes Jahr gewann der Flughafen Zürich wieder den Airport Award im Bereich Gepäckabfertigung. An keinem anderen Flughafen der Welt kommen die Koffer schneller an! REmo ZEmP JakoB HoFER hier wird die Route geplant Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ZIP 20 Hier heiraten Flügel und Rumpf StanS In den Montagehallen einer internationalen Erfolgsgeschichte sein würde. der Pilatus AG entstehen FlugVom Kleinbetrieb zum Weltkonzern zeuge, die in die ganze Welt Nun sind 73 Jahre vergangen. Aus geliefert werden. Eines von dem Kleinbetrieb mit anfangs 65 Angestellten ist heute ein Weltkonzern ihnen hat sogar einen neuen geworden. Die Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans beschäftigt mittlerweile Weltrekord aufgestellt. RIAnA WEltI, lukAs ARnold, MARc Enz und lIvIo zIEGlER 1939 wurde die Pilatus Flugzeugwerke AG gegründet, mit der Vision, sich im Flugzeugbau zu etablieren. Niemand MEGGEn: KLaSSE 6a vo n lu kAs z b E R G rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist die einzige Schweizer Firma, welche Flugzeuge und Trainingssysteme entwickelt, baut und auf allen Kontinenten verkauft. Zudem ist sie weltweit führende Herstellerin von einmotorigen Turboprop-Flugzeugen (Kombination aus Turbine und Propeller). Neben dem Hauptsitz in Stans gibt es noch drei Tochterfirmen: Die Pilatus Business Aircraft Ltd in Broomfield (USA), die Pilatus Australia Pty Ltd in Adelaide (Australien) und die Altenrhein Aviation AG in St. Gallen. Somit ist der Verkauf und Unterhalt der Flugzeuge weltweit geregelt. Flugzeug für Gebirgseinsätze hätte damals auch nur davon zu träumen gewagt, dass die Gründung der Pilatus Flugzeugwerke AG der Beginn Der Anfang der Ära Flugzeugwerke begann mit dem Bau des «SB-2 Pelikan». Er war für Einsätze in gebirgigen Regio- nen wie den Schweizer Alpen vorgesehen. Der wirkliche Durchbruch gelang dann aber 1959 mit dem Bau des PC-6, weltweit bekannt unter dem Namen «Pilatus Porter». Diese Maschine zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, auf extrem kurzen Pisten aller Art starten und landen zu können. Der Flieger braucht nur 440 Meter, um in die Luft zu steigen. Für die Landung sogar noch weniger (315 Meter). Mit dem Pilatus Porter HB-FAN mit der Aufschrift Yeti wurde in Nepal ein Weltrekord erzielt. Der Porter war der erste Flieger, der auf einer Höhe von 5500 Metern über Meer sicher gelandet war. Der Verkaufsschlager der Pilatus ist der PC-12. Mit diesem Flieger deckt man eine ganze Palette von Einsatzzwecken ab: als komfortables Privatflugzeug, als Überwachungsflugzeug oder sogar als Rettungs- und Evakuationsflugzeug, wie es bei den Royal Flying Doctors in Australien eingesetzt wird. 72 000 nieten für ein Flugzeug Ein PC-12-Flugzeug besteht aus rund 45 000 Einzelteilen, welche mit ungefähr 72 000 Nieten zusammengebaut werden. In den Montagehallen wird sogar «ge- heiratet». Wenn die Flügel und der Rumpf zusammengefahren werden, nennt man das in der Flugzeugbranche «verheiraten.» Flügel und Rumpf sind vereint und sollen von nun an nicht mehr getrennt werden. Bei der Ausstattung und der Bemalung der Flugzeuge werden sämtliche Kundenwünsche erfüllt. «Die Zufriedenheit unserer Kunden steht im Mittelpunkt», meint Fredy Glarner, Leiter Fabrikation und Lernendenwesen. Darum entstehen laufend neue Unikate. Nach erfolgreichem Abschluss der Testflüge ist der Flieger vertriebsbereit. Die fertigen Flugzeuge werden dann nicht in Schiffe oder Züge verladen, sondern direkt zum jeweiligen Kunden geflogen. Rund 100 Flugzeuge werden pro Jahr in den Flugzeughallen gebaut. Alle diese Flugzeuge sind technologisch auf dem besten Stand und mit präziser Handwerkskunst zusammengebaut worden. Das zeichnet die Flugzeuge der Pilatus Flugzeugwerke AG aus. Und so steht dann auch in einer Broschüre: «Schön, wenn man ‹Swiss made› am Handgelenk trägt; unverzichtbar aber, wenn es um die Sicherheit im Lufttransport geht!» Was ist G-kraft? PhySiK Wenn man zum Beispiel mit der Achterbahn unterwegs ist und schnell um die Kurve fährt, gibt es eine Belastung auf den Körper. Diese Belastung kann beim Kurvenfahren, beim Beschleunigen oder beim Bremsen auftreten. Diese Kraft heisst G-Kraft. als würde Kuh auf Pilot sitzen Bei 2 G wirkt das zweifache Körpergewicht auf eine Person ein. Auch beim Fliegen treten diese Kräfte auf. Bei einer PC-21 kann eine maximale Belastungsgrenze bis zu 8 G erreicht werden. Wenn der Pilot 80 Kilogramm schwer ist, würde eine Kraft von 560 Kilogramm auf diese Person einwirken. Das wäre etwa das Gewicht einer Kuh, so, als würde eine Kuh auf der Person sitzen. Da muss man gut trainiert sein, damit man nicht plötzlich ohnmächtig wird. lIvIo zIEGlER und MARc Enz In der Montagehalle in Stans stehen viele Flugzeuge. Schritt für Schritt werden sie von den Mechanikern zusammengebaut. Schülerbild Lena Ruiz-Martin Bei Pilatus arbeiten Spezialisten aus der ganzen Welt PErSonaL der bau eines Flugzeuges wird immer komplexer – das know-how dafür ist in der schweiz «nur begrenzt vorhanden». Kurt Bucher, sind die Mitarbeiter Leute aus der Region oder auch aus dem Ausland? Kurt Bucher*: Wir beschäftigen Menschen aus der ganzen Welt, welche aus etwa 35 Nationen stammen. Natürlich arbeiten bei uns auch viele Personen aus der Zentralschweiz. Die Komplexität an unseren Produkten erfordert immer mehr Spezialisten aus dem Ausland, da dieses Know-how in der Schweiz nur begrenzt vorhanden ist. Diese Personen arbeiten vor allem in der Forschung und Entwicklung sowie im Bereich Schulungs- und Trainingsflugzeuge. Wie lange dauert der Bau eines Flugzeuges? Bucher: Beim PC-12 erfolgt die Ablieferung rund fünf Monate nach dem Bestellungseingang. Jedoch müssen rund 22 Monate vor der Auslieferung erste Bestellungen für Rohmaterial, Systeme und so weiter erfolgen. Wer kauft die Flugzeuge? Bucher: Ein Teil der Käufer sind Privatkunden. Diese interessieren sich vor allem für das Business-Flugzeug PC-12. Ein zweiter Teil sind Firmen aus aller Welt. Der dritte Teil ist das Militär. «natürlich erhalten wir auch kritische rückmeldungen.» k u Rt b u c h E R , P E R s o n A lc h E F P I lAt u s F lu G z E u G W E R k E AG Wie teuer ist ein Flugzeug? Bucher: Ein Trainingsflugzeug kostet nicht gleich viel wie ein Passagierflugzeug. Der PC-12 ist ein Passagierflugzeug und kostet zirka 4,6 Millionen US-Dollar. Wie oft finden Testflüge auf dem Flugplatz Buochs statt? Bucher: Die Testflüge werden gezielt durchgeführt, um alle verschiedenen Flugzeugkomponenten zu prüfen. Sobald alle Tests erfolgreich abgeschlossen sind, ist der Flieger übergabebereit. Gibt es grosse Schwierigkeiten betreffend Fluglärm? Bucher: Immer wieder gibt es interessierte Menschen, die ausgerüstet mit Fotokamera die Testflüge beobachten. Natürlich erhalten wir auch kritische Rückmeldungen von Anwohnern, welche sich über die Flugbewegungen und den diesbezüglichen Lärm beschweren. Pilatus ist der grösste Arbeitgeber im Kanton Nidwalden, und wir sind mit unserem Business auf den Flugplatz Buochs angewiesen. Ohne Flugplatz sind der Standort und somit auch die Arbeitsplätze in Frage gestellt. Wir versuchen, den Lärm so gering wie nur möglich zu halten. An Wochenenden finden nur ausnahmsweise Flüge der Pilatus statt. Hat es schon grössere Komplikationen bei Testflügen gegeben? Bucher: Testflüge sind dazu da, abgeschlossene Arbeitsschritte zu testen und wenn nötig zu verbessern. Daher ist es normal, dass kleinere Komplikationen festgestellt werden. Der Pilot meldet die Mängel dem Mechaniker, welcher diese nachträglich behebt. So geht das weiter, bis der Flieger abgabebereit ist. Die Komplikationen bleiben aber in einem kleinen Rahmen, und grössere Schwierigkeiten sind bei uns noch nie aufgetreten. AnjA sPIchtIG, lEnA RuIz-MARtIn HINWEIS * Kurt Bucher ist Personalchef und Berufsbildner KV bei der Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans. Arbeiten sie noch viel von hand? Michael Diehl, wie lange arbeiten Sie schon bei der Pilatus Flugzeugwerke AG? Michael Diehl*: Sechseinhalb Jahre. Wie sieht Ihr Ausbildungsweg aus? Diehl: Ich erlernte den Beruf des Maschinenmechanikers, und anschliessend absolvierte ich eine zweijährige Zusatzlehre als Autoelektriker und eine Weiterbildung zum Automobildiagnostiker. Ich war dann in der Autoindustrie als Autoelektriker und Automobildiagnostiker tätig, bevor ich zur Pilatus wechselte. nAchGEFRAGt Wie sind Ihre Arbeitszeiten? Diehl: Ich habe eine 42-Stunden-Woche mit gleitender Arbeitszeit. Arbeiten Sie vor allem mit Maschinen und Computern, oder machen Sie noch viel von Hand? Diehl: Der Hauptteil besteht aus manueller Serienproduktion mit der Unterstützung von Spezialwerkzeugen, Messgeräten und dem Computer. lEnA RuIz-MARtIn, AnjA sPIchtIG HINWEIS * Michael Diehl arbeitet bei der Pilatus Flugzeugwerke AG in Stans in der FlugzeugEndmontage. Pilatus beschäftigt 1300 Mitarbeiter BEruFE Bei der Pilatus Flugzeugwerke AG arbeiten rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ungefähr 40 bis 50 verschiedenen Berufen. Somit ist sie einer der grössten Arbeitgeber der Zentralschweiz. Bei Pilatus werden 10 Berufe ausgebildet: " Polymechaniker/in " Industrielackierer/in " Konstrukteur/in " Kunststofftechnologe/in " Informatiker/in " Kaufmann/Kauffrau " Logistiker/in " Anlagen- und Apparatebauer/in " Gestalter/in Werbetechnik " Automatiker/in 71 Prozent der Lernenden kommen aus Nidwalden, 12 Prozent stammen aus Luzern, 8 Prozent aus Obwalden und 9 Prozent aus der übrigen Schweiz. Lehrlinge der Pilatus Flugzeugwerke AG können von verschiedenen Sachen profitieren: " Die Lernenden erhalten einen leistungsabhängigen Lohn und sind am Gewinn beteiligt. " Das Material für die Schule wird pauschal entschädigt. " Auswertige Lernende profitieren von einer betreuten WG. " Die fliegerische Vorschule wird finanziell unterstützt. Jährlich finden für Eltern und Kinder Infoveranstaltungen statt. An diesen Veranstaltungen werden die einzelnen Berufe vorgestellt. AnjA sPIchtIG Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 21 Mit dem Jäger auf der Lauer RömeRswil Bei der Treibjagd werden wilde Tiere aus ihren Verstecken gelockt und danach geschossen. Wer mit dabei sein will, muss einige Prüfungen bestehen. Wie atmen Ameisen? TieRwelT Auch Ameisen können ohne Sauerstoff nicht leben. Sie atmen aber nicht durch Lungen wie wir Menschen. Ameisen haben am ganzen Körper kleine Öffnungen. Diese sind mit einem Röhrensystem, den Tracheen, verbunden. Durch abwechselndes Zusammenziehen und Erschlaffen des Körpers atmen die Ameisen durch diese Öffnungen den lebensnotwendigen Sauerstoff ein. Es ist ein sehr kalter Morgen. Die Sonne scheint nicht. Der Boden ist gefroren, und an dieser Stelle ist der Wald nicht dicht. Es sind drei Jäger da. Der Jagdaufseher des Reviers Römerswil Alois Müller, die Jäger Martin Küng und Josef Bucher, ebenfalls Römerswiler Jäger. Bei den Erklärungen von Herrn Genf hat eine Jagdpolizei RömeRswil: 5./6. Klasse nachwuchs Jäger sein ist ein spannendes Hobby. Aber leider interessieren sich zu wenig jüngere Leute dafür. Sodass die Jäger eher sorgenvoll in die Zukunft blicken. Im Kanton Genf wurden die Jäger ganz abgeschafft. Dort gibt es anstelle der Pächter eine Jagdpolizei, die vom Kanton für die Arbeit bezahlt wird. VO N E V E Ly N E s P ö r r i Bucher zeigt sich schnell, dass Jäger zu sein eine weit anspruchsvollere Aufgabe ist als angenommen. schweisshunde stöbern wild auf Vom 1. Oktober bis etwa 15. Dezember jagen die Jäger das Wild. Die Jäger wissen, dass die wilden Tiere im dichten Wald lauern. Eine Methode, um die Tiere aus ihrem sicheren Versteck zu locken, ist die Treibjagd. Dabei stellen sich zehn bis vierzehn Jäger um den Wald herum auf. Freunde und Bekannte treiben und rufen dann die Tiere zusammen: «Hoihoihoi, useuseuse!» Ausgebildete Dackel und Terrier, auch Jagd- und Schweisshunde genannt, helfen ihnen bei dieser Aufgabe. Das Rehwild wird so in seiner Ruhe gestört und geht aus dem Wald. So können die Jäger draussen auf die Rehe schiessen. Rehe sehen sehr schlecht. Sie können Farben kaum unterscheiden. Dem entgegen haben sie einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Die Jäger tragen also nicht Grün, um sich zu tarnen, sondern weil diese Farbe natürlich ist. Ohren heissen Löffel und Lauscher waidmannsspRache Die Jäger haben ihre eigene Sprache. Sie wird Waidmannssprache genannt. Einige Ausdrücke daraus kennen Sie vielleicht schon: " Ohren des Rehs = Lauscher " Schnauze des Rehs = Äscher " Augen des Rehs = Lichter " Ohren des Fuchses = Ghöhr " Augen des Fuchses = Sehe " Ohren des Hasen = Löffel " Schwanz des Hasen = Blume Keine Vorstrafen erlaubt Wie wird man nun aber Jägerin oder Jäger? Jeder kann Jägerin oder Jäger werden, unabhängig von Beruf oder Aussehen. Nur diejenigen, die vorbestraft sind, dürfen nicht auf die Jagd Oben: Ein Jäger treibt mit seinem Hund das Wild aus den Verstecken; unten rechts: Jäger Josef Bucher (links) und Jagdaufseher Alois Müller im Pfarreiwald Römerswil. Bilder PIus Amrein, Archiv Neue LZ; Schülerbild 5./6. Klasse gehen. Man muss eine anspruchsvolle Prüfung bestehen. Diese ist zusammengebaut aus einer Schiessprüfung im August und sieben verschiedenen theoretischen Prüfungen im Mai. «Schreibfieber ist ausgebrochen» lehReRfaziT Zuerst ein Ausflug ins Verkehrshaus und zum Fernsehsender Tele 1 – danach ging es für die schüler von Taio secchi ans schreiben. Ich habe mit meiner 5./6. Klasse aus dem Schulhaus Dorf in Vitznau am Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) der «Neuen Luzerner Zeitung» teilgenommen. Das ZIP-Projekt hat mir sehr gut gefallen. Am besten fand ich, dass die Kinder über etwas selber Erlebtes schreiben konnten, losgelöst von den klassischen Aufsatzthemen. Es war toll, zusammen mit der Klasse einen Ausflug zu unternehmen und ihnen einen weiteren Einblick ins tägliche Leben ausserhalb des Schulzimmers zu ermöglichen. Die Sechstklässler durften den Fernsehsender Tele 1 besuchen, die Fünftklässler waren im Verkehrshaus. Anschliessend im Klassenzimmer all die Informationen auszuwerten, auszutauschen, zu besprechen und Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden, machte echt Spass. Dass Kinder, welche sonst vom Schreiben nicht viel halten, sogar richtig ins «Schreibfieber» kamen, zeigte mir, dass diese Arbeit sehr wertvoll war. Recht anspruchsvoll war es hingegen, sicherzustellen, dass alle Kinder in irgendeiner Form einbezogen waren und sich mit dem Schlusstext voll und ganz TAiO sEcchi identifizieren können. «die Kinder schreiben losgelöst von klassischen aufsatzthemen.» TA i O s E c c h i , L E h r E r 5 . / 6 . K LAs s E V i T Z N Au ANZEiGE medienkunde Zeitung aktiv erleben Unter dem Label «Medienkunde» bieten die «Neue Luzerner Zeitung» und ihre Regionalausgaben Zentralschweizer Lehrkräften der Primar- und Oberstufe ein einmaliges und massgeschneidertes Angebot an: «Lesen macht gross» Die knapp 300-seitige Materialsammlung der Schweizer Presse umfasst 12 Kapitel (Lesegewohnheiten, Angebot, Herstellung usw.) und enthält eine Fülle von lehrreichen Informationen und Arbeitsaufträgen. Der Ordner «Lesen macht gross» ist für die Primar- sowie die Oberstufe erhältlich. Zeitung in der Primarschule (ZIP) Primarschulen (4. bis 6. Klasse) aus der ganzen Zentralschweiz sind während dreier Monate (Januar bis zirka April) im Projekt «Zeitung in der Primarschule» engagiert. Betriebsbesichtigungen Ein Augenschein vor Ort und persönliche Begegnungen mit Medienschaffenden bilden die ideale Ergänzung zum Unterricht im Klassenzimmer. Medienprojekte mit Journalistinnen/Journalisten Eine Journalistin oder ein Journalist der «Neuen Luzerner Zeitung» informiert Schülerinnen und Schüler während einer Stunde über den Journalistenberuf und gibt eine kurze Einführung in die journalistischen Textformen. Klub der jungen Dichter Der Klub der jungen Dichter ist ein Schreibwettbewerb, der nicht nur durch tolle Preise, sondern vor allem durch seinen pädagogischen Hintergrund überzeugt. Schülerinnen und Schüler der 5. bis 9. Klasse können zu einem vorgegebenen Thema eine Geschichte an die Neue LZ einsenden. Die besten Geschichten werden zudem in der Zeitung veröffentlicht. Weitere Informationen und Kontakte: Neue Luzerner Zeitung AG, Medienkunde, Maihofstrasse 76, Postfach, 6002 Luzern Stéphanie Rossi-Michel; E-Mail: [email protected] Koordinatorin Medienkunde; Telefon 041 410 44 41; Handy 078 666 36 38 www.krebsliga.info - Spendenkonto PC 60-13232-5 <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDWyMAYACuLa2w8AAAA=</wm> <wm>10CFWMMQ6EMAwEX-RobbxJjEtEhygQfZrT1ff_6oAOaacZjXbbkgUPy7qf65EKGKWC1qd0sDREVm0lOCUMYVCbFWzU3u3VixFwYNyN4FoMhTjFY1TtQ-1-uJzTWH6f7x_Xn6NzgAAAAA==</wm> Rauchstopplinie: 0848 000 181 www.smokefree.ch www.at-schweiz.ch www.rauchenschadet.ch www.experiment-nichtrauchen.ch www.schlauduau.ch www.coolandclean.ch planet-luzern.ch NO SMOKING! ür eht f it t s R he EIE RAMS Naturrein tz % sa � 100 Zuckerzu t ne � oh eizer Obs w � Sch <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDEyMgYA5W2JmQ8AAAA=</wm> <wm>10CFWMqw6AQAwEv6iX7dLeg0qCIwiCP0PQ_L_i4Uh2zGSyyxKe8DHN6z5voQBdMowcopIJViJrSc2HANUI5Yim6sZafr3QAQP62wgoah1NnrF2eO7K9-FxaKzpOs4bXJ8NB4AAAAA=</wm> natürliche Geschwister ramseier.ch Die Kraft der Natur Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 23 Seeblick und Sonnenuntergang verteuern das Bauland Architekt Daniel Galliker zeigt den Schülern aus Römerswil die vielen Pläne, die es zum Bau eines Hauses benötigt. Schülerbild David Bucher TRAuMhAuS der architekt verrät, wie viel bauland kostet, wie man zu einem pool im keller kommt – und wo ein Steckdosenverbot gilt. Die 4. und 5. Klässler aus Römerswil erfüllten sich ihren Traum vom Haus. Auf einem vorgegebenen Bauplatz entwarfen sie gemeinsam die Form, die Zimmereinteilung und den Umschwung ihres Hauses und richteten auch gleich selber einige Zimmer ein, unter anderem ein Sprungzimmer für das Sprungbrett vom zweiten Stock in den Pool. Als professionelle Unterstützung holten sie sich den Architekten Daniel Galliker ins Schulzimmer. RÖMERSWIL: 4./5. KLASSE VO N g r e g O r b e r ü t e r u N d pat r i z i a S c h ac h e r Daniel Galliker, welches Material brauchen Sie am meisten? Daniel Galliker: Am meisten verwenden wir Beton, Holz und Backsteine. Welches ist das beste Material? Gallliker: Das kann man so nicht beantworten. Es kommt ganz darauf an, für was das Material gebraucht wird. Von wo haben Sie das Material, das beim Bau gebraucht wird? Galliker: Das muss ich nicht selber besorgen. Das bringt der Unternehmer. Was ist das ungewöhnlichste Material? Galliker: Das ist eine schwierige Frage. Eigentlich kann jedes Material ungewöhnlich sein, je nach dem wie man es behandelt und was einer Person gefällt. Beton kann man zum Beispiel in eine bestimmte Form giessen oder einfärben. Wie gefällt Ihnen der Beruf? Galliker: Es macht Spass und ist sehr abwechslungsreich. Es gibt unterschiedliche Arbeitsphasen wie die Planungsphase, in der man öfters alleine und ruhig und mit andern Planern arbeitet, oder dann hat man während dem Bau wieder mit vielen Unternehmern zu tun. Weiter habe ich zum Beispiel mit Leuten von der Gemeinde, dem Kanton und natürlich dem Besitzer, dem Bauherrn, zu tun. Was ist das Schönste, was Sie bis jetzt gebaut haben? Galliker: Alle Sachen sind schön, wenn die Leute, die es nutzen, Freude daran haben. Was passiert, wenn der Bauplan fertig ist? Galliker: Es gibt immer viele verschiedene Pläne. Zum Beispiel den Plan für das Baugesuch und den Werkplan für die Baustelle. Wenn das Bauprojekt bewilligt wurde, kommt natürlich der Bau, das Ausmessen der Materialien und die Zusammenarbeit mit den Unternehmern. Was passiert nacheinander? Galliker: Zuerst hat der Bauherr meistens eine Idee, was er im Haus haben will und welchen Nutzen die Räume haben sollen. Wir besprechen, wie gross die Räume sein sollen, ob der Besitzer zum Beispiel eine kleine oder grosse Küche haben will. Dann kann ich zu zeichnen anfangen. Wenn die Idee gezeichnet ist, erarbeitet man die Bewilligungsunterlagen. Man braucht eine Baubewilligung, bevor man bauen kann. Am Schluss folgt der Einzug. Die Pläne werden dann archiviert. Besuchen Sie die Baustelle nachher noch? Galliker: Ja sicher, ich gehe fast jeden Tag zur Baustelle, währenddem gebaut wird. Müssen Sie den Bauplatz bestimmen? Galliker: Je nachdem. Oft haben die Auftraggeber den Bauplatz schon. Manchmal muss ich auch bei einer Gemeinde nachfragen, ob es an einem Ort Bauland gibt. «Bei einer Scheune ist vorgeschrieben, wie viel Platz es für eine Kuh braucht.» da N i e l g a l l i k e r , a r c h i t e kt Wie wissen Sie, wo die Grenzen bei einer Parzelle sind? Galliker: Ich weiss es vom Geometer und vom Grundbuchamt. Der Geometer misst das Land aus und zeichnet die Parzellenpläne. Das Grundbuchamt weiss die genaue Fläche der Parzelle und wem diese gehört. Darf man mehrere Häuser auf einem Bauplatz bauen? Galliker: Ja, wenn der Bauplatz genug gross ist. Aber es gibt viele Vorschriften, die man dabei beachten muss. Können Sie bestimmen, wie gross das Haus wird? Galliker: Ich kann mitbestimmen, aber nicht alles selbst bestimmen. Es hängt vom Besitzer ab und wie er die Räume nutzen will. Auch gibt es Vorschriften. Bei einer Scheune zum Beispiel ist es vorgegeben, wie viel Platz es für eine Kuh braucht. Ist Bauland teuer? Galliker: Kommt darauf an wo. Wenn man näher an der Stadt ist, ist es teurer. In Zug und Zürich kann es gut mehr als 1000 Franken pro Quadratmeter sein. Auch ist es teurer wenn man Seeblick hat, und noch teurer, wenn man auch noch den Sonnenuntergang über dem See sieht. Was ist am schwierigsten an der ganzen Arbeit? Galliker: Schwierige Frage. Die ganze Zusammenarbeit und Kommunikation mit allen. Das Ziel ist, dass man nichts vergisst, dass alle Bauleute wissen, was sie tun sollen, und alle Leute am Schluss zufrieden sind. Bei einem Einfamilienhaus arbeiten zum Beispiel 20 bis 30 verschiedene Geschäfte mit. Was für Fehler können passieren? Galliker: Es können Planungs- und Baufehler passieren. Der Planungsfehler ist schon beim Zeichnen passiert, und beim Baufehler wurde etwas falsch ausgeführt. Wie können Sie die Zimmer richtig ausmessen und genügend gross zeichnen? Galliker: Man weiss aus Erfahrung, wie gross die Räume sein sollten. Wie lange dauert es etwa, einen Block zu bauen? Galliker: Da braucht man schon Monate zum Planen. Für dem Bau noch einmal ein Jahr. Es braucht also ungefähr zwei Jahre, bis alles fertig ist. Darf man ein Swimmingpool im Keller bauen? Galliker: Man darf das, aber es ist ein grosser Aufwand. Weil der Keller tiefer liegt, muss man schauen, wie das Wasser abfliesst oder ob man auspumpen muss. Darf man im Haus auch etwas nicht bauen? Galliker: Ja, es gibt viele Vorschriften, die man beachten muss. Zum Beispiel darf man neben der Dusche keine Steckdose einbauen. daniel galliker – der architekt ZuR PERSon Daniel Galliker hat schon viele verschiedene Häuser gebaut. Unter anderem auch Büros, Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser oder Industriehallen. Er hat eine kleine Tochter. Zuerst hat er Hochbauzeichner gelernt. Er hat die Berufsmatura gemacht und ging drei Jahre an die Fachhochschule. Insgesamt dauerte seine Ausbildung also sieben Jahre. Er arbeitet seit fünf Jahren als Architekt und hat ein eigenes Geschäft, das Galliker Nussbaum Domedi AG, Dipl. Architekten FH, heisst (www. gnd-architekten.ch). aNzeige Ja, ich will von einem Zeitungsabo profitieren! Schnupperabonnement für 5 Wochen für Fr. 20.–* Schnupperabonnement für 3 Monate für Fr. 54.–* Jahresabo für Fr. 416.–* * inkl. Zentralschweiz am Sonntag Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung 0024-0030-01-010 Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung E-Paper online registrieren unter www.luzernerzeitung.ch/e-paper (für Zeitungsabonnenten mit 6-/7-Tagesabo gratis, für Nichtabonnenten Fr. 350.– pro Jahr) Diese Angebote gelten nur für Haushalte, in welchen während der letzten 12 Monate kein Abo der Neuen Luzerner Zeitung oder einer ihrer Regionalausgaben abbestellt wurde, ausgelaufen ist oder bereits ein Abo besteht. Angebote nur in der Schweiz gültig. Preisänderung vorbehalten. Name : Vorname: Strasse / Nummer: PLZ / Ort: E-Mail : Telefon: Geburtstag: Einsenden an: Neue Luzerner Zeitung, Maihofstrasse 76, Postfach, 6002 Luzern Telefon 041 429 53 53, Fax 041 429 53 83, E-Mail: [email protected], www.luzernerzeitung.ch Immer dabei. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 24 Schutzzone: Kühe und Dünger sind hier verboten QuELLWASSER Damit immer sauberes trinkwasser aus dem hahnen kommt, muss man bei der Wassererfassung ganz schön aufpassen – ist das Wasser trüb, wird es sofort in den Bach umgeleitet. Gusti Welti, Präsident Wasserkommission Schattdorf Kann eine Quelle einfrieren? Gusti Welti, müssten die Schattdorfer bei einem grossen Wuhrgang auf das Trinkwasser verzichten? Gusti Welti: Das kommt drauf an, je nachdem in welchem Bereich der Wuhrgang stattgefunden und wo er die Wasserleitungen zerstört hat. Dann kann es vorkommen, dass vereinzelte Häuser kein Wasser mehr beziehen können. Wir geben uns aber grösste Mühe, den Schaden möglichst schnell zu reparieren. Nachgefragt Was passiert bei einem Tankwagenunfall in einem Quellschutzgebiet? Welti: Die Quelle wird so schnell wie möglich in den Verwurf (Bach) geleitet. Verseuchtes Erdreich wird ausgegraben und in Mulden umweltgerecht entsorgt. Dann muss das Wasser längere Zeit kontrolliert werden. Bei einem grösseren Unfall kann es lange dauern, bis die Quelle wieder genutzt werden kann. «Wasser ist Leben, ohne Wasser kein Leben!» Mit diesen Worten verabschiedete uns Gusti Welti, der Präsident der Wasserkommission Schattdorf, anlässlich unseres Lehrausgangs. Im Teiftal, hoch über Schattdorf, wird das Wasser der 16 Quellen in der Brunnenstube gesammelt. Pro Sekunde liefern diese 50 bis 60 Liter Wasser. Das ergibt im Durchschnitt pro Jahr mehr als eine Million Kubikmeter Wasser – also eine Milliarde Liter Wasser! Um jede Quellwasserfassung hat es eine Schutzzone. In diesen Zonen, die umzäunt sind, dürfen die Bauern nicht düngen oder Kühe weiden lassen. Der Dünger könnte versickern und so das Wasser verunreinigen. Zuerst geht es in den Druckbrecher Das Wasser wird ständig überprüft – sollte es einmal zu Trübungen oder Verschmutzungen kommen, wird das Wasser in den Bach abgeleitet, bis die Werte wieder in Ordnung sind. Bevor das Wasser in den vier Reservoiren landet, fliesst es in den Druckbrecher «Talacherli». So wird der Druck des Wassers abgeschwächt, und eine Schäumung des Wassers kann verhindert werden. Danach fliesst das Wasser in die vier verschiedenen Reservoire, welche die Gemeinde mit frischem Trinkwasser versorgen. Hier wird die Qualität des Wassers mit Hilfe von Fotozellen ständig überprüft. Sollten Trübungen auftreten, wird das Wasser automatisch in den Bach geleitet. Nun fliesst das Wasser über das weit verzweigte Leitungsnetz in unsere Haushalte. SCHATTDORF: 5. KLASSE VO N c h r I stO P h lO c h e r aufgebraucht und der Rest in den Bach abgeleitet. Während dieser Zeit beziehen die Schattdorfer das Wasser vom Wasserverbund Unteres Reusstal (WUR). Der WUR ist ein Verbund der Wasserversorgungen der Gemeinden Altdorf, Flüelen, Seedorf und Schattdorf. Alle Reservoire, Druckbrecher und Quellfassungen der Wasserversorgung werden vom Brunnenmeister regelmässig auf Sauberkeit und Zustand kontrolliert. Jeden Monat eine Wasserprobe Das älteste Reservoir Teiftal 1 stammt aus dem Jahre 1908 und fasst 320 Kubikmeter Wasser (1 Kubikmeter entspricht 1000 Liter). Weil die Bevölkerung von Schattdorf ständig zugenommen hat, wurden nach und nach drei weitere Reservoire mit insgesamt 2580 Kubik- «Wasser ist Leben.» g u st I W e lt I , Was s e r KO m m I s s I O N s c h att D O r f meter Fassungsvermögen gebaut. Einmal im Jahr werden die Reservoire vom Brunnenmeister gereinigt. Dabei wird der Wasserstand bis auf einen Viertel Jeden Monat wird eine Wasserprobe genommen und im Laboratorium der Urschweiz in Brunnen geprüft. Gelegentlich macht das Laboratorium der Urschweiz in Brunnen auch Stichproben. Zur Sicherheit werden heute sämtliche Reservoire elektronisch überwacht. Auf dem Computer kann der Brunnenmeister viele wichtige Daten ablesen, so zum Beispiel die Wasserqualität, den aktuellen Wasserstand der Reservoire oder die Wasserleistung der Quellen pro Minute. Diese Exkursion hat uns alle sehr beeindruckt. Die mahnenden Schlussworte von Gusti Welti werden uns garantiert bei jedem Aufdrehen eines Wasserhahns erinnern, mit dem Wasserverbrauch sorgfältig und verantwortungsbewusst umzugehen. «Wasser ist Leben – ohne Wasser kein Leben!» Wie sah das Wc der römer aus? In Sumelocenna (Römerstadt im heutigen Baden-Württemberg) gab es ein öffentliches WC, die Latrine. Es war ein etwa 40 Meter langes Gebäude, das gegen Eintrittsgeld von jedem benutzt werden konnte. An einer Innenwand, die mit Blumen und Blütenranken bemalt war, zog sich eine lange Holzbank hin. Sie war mit etwa vierzig runden Löchern versehen. Vor den Sitzen floss Wasser zum Reinigen in einer Bodenrinne. Die Bürger aus Sumelocenna sassen in einer Reihe, und lautes Stimmengewirr erfüllte die Halle. Nachdem man sein Geschäft verrichtet hatte, nahm man einen Schwamm am Stiel, tauchte ihn ins Wasser und putzte sich damit den Hintern. Wer hat das Wc erfunden? Ein wegweisender Schritt zur Lösung der Probleme im Haushalt war die Erfindung des Wasserklosetts (WC steht im Englischen für «water closet»). 1775 meldete der Londoner Uhrmacher Alexander Cumming auf dem Patentamt die Erfindung an. Wieso braucht der Körper Wasser? Was hat Sie während Ihrer jahrelangen Tätigkeit als Mitglied der Wasserkommission besonders gefreut? Welti: Es freut mich immer wieder, wenn ich einer Schulklasse unsere Wasserversorgung zeigen und erklären darf, wenn ich sehe, wie die Schülerinnen und Schüler Interesse für dieses Thema zeigen. Diese Lehrausgänge bereiten mir viel Spass und Befriedigung. Das Wasser zirkuliert in unserem Körper. Es regelt die Körpertemperatur des Menschen. Durchschnittlich verliert der Mensch täglich ungefähr 2,5 Liter Flüssigkeit. Dieser Verlust muss wieder ausgeglichen werden. Auf jeden Fall soll man nicht erst warten, bis sich der Durst meldet. Ist Wassermenge konstant? Was ärgert Sie hingegen? Welti: Ich habe mich auch schon geärgert, wenn Leute ihre Sorgfaltspflichten nicht wahrnehmen. Das kam bisher zum Glück aber selten vor. Kann eine Quelle gefrieren? Welti: Nein, denn die genutzten Quellen sind meistens tief im Boden gefasst und werden unterirdisch zur Quellfassung geleitet. erKlärs mIr Die Fünftklässler aus Schattdorf bei einer Quellfassung im Teiftal. Ja, die Wassermenge (fest, flüssig oder gasförmig) auf der Erde bleibt weitgehend immer gleich. Das Wasser befindet sich in einem Kreislauf von Verdampfen, Regnen, Aufgenommenwerden und so weiter, aber es bleibt weitgehend dasselbe wie vor gut vier Milliarden Jahren. Schülerbild 5. Klasse Schattdorf Abwechslung im Schulalltag LEHRERFAZiT Die Klasse von christoph locher hat täglich Zeitung gelesen – und selber einen experten interviewt. Das Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) hat mir sehr gut gefallen, weil es viel Abwechslung in den Schulalltag der 5. Klasse in Schattdorf gebracht hat. Täglich wurde unserer Klasse die Zeitung zugestellt. Viele Artikel waren Anlass für interessante und anregende Diskussionen in der Klasse. Es war sehr spannend, die Entwick- «Das Projekt ist sehr gut organisiert und deshalb weiterzu empfehlen!» c h r I stO P h lO c h e r , l e h r e r 5 . K las s e s c h att D O r f lung dwer Kinder zu beobachten, wie sie mit dem Medium Zeitung von Woche zu Woche vertrauter umgingen, was zum Beispiel die Handhabung oder die Auswahl der Artikel betrifft. Das stündige Interview mit dem Präsidenten der Wasserkommission Gusti Welti (siehe oben), der mit vielen Fragen bombardiert wurde, war ebenfalls hochinteressant. Ich danke für die vielen Informationen, Anregungen und Unterlagen anlässlich des Informationsnachmittags und die tägliche Zustellung der Zeitung. Das Projekt ist sehr gut organisiert und deshalb weiterzuempfehlen! chrIstOPh lOcher Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 25 «Eine Prise Freundschaft» aus Genf FrANzöSiSch Beim treffen mit der partnerklasse kommt es zu einigen komplikationen – nicht nur die sprache, auch das thema «essen» ist heikel. doch die klassen aus tuggen und Genf meistern die herausforderung. einige erlebnisberichte. Antoinette AuF der mAur, lehrerin «Französisch schmackhaft zubereitet mit einer Prise Freundschaft» – Was von Anbietern von Büchern und CD-Programmen als spielerisch angepriesen wird, erweist sich in der Wirklichkeit als mühsames Lernen. Wörter wie Vokabeln und die Zuordnung von «le» oder «la», welche mit keiner Regel erfassbar ist, müssen in ständigem Training angeeignet werden. Nur zu gut habe ich die Resignation meiner Schülerinnen und Schüler verstanden, wenn die Note nicht ihren A ls unsere Lehrerin uns erzählt, dass sie eine Partnerklasse aus Genf für Brieffreundschaft ausfindig gemacht hat, stimmen wir alle sofort freudig zu. Nach rund drei Wochen erreicht uns der erste Brief, in dem sie sich uns vorstellen. Jeder Schüler kann jemanden aussuchen, der entsprechend den Hobbys zu ihm passt. Den ersten Brief müssen wir leider in Französisch schreiben. Im Gegenzug schreiben die Genfer ihren auf Deutsch. Es gibt, sowohl bei ihnen als auch bei uns, immer so viele lustige Schreibfehler, Wünschen entsprechend ausgefallen ist. Wie kann man Kinder in diesem Alter zu Französisch ermuntern? Und das wecken, was wir Erwachsenen Motivation nennen? Brieffreundschaft heisst bei uns die Lösung. Und zwar mit einer Partnerklasse aus Genf. Bald wird ein Termin für die erste Begegnung festgelegt, denn über das Schreiben hinaus ist uns der persönliche Kontakt wertvoll. Zudem wollen wir ihnen auch unseren Kanton von seiner besten Seite vorstellen. Nicht einmal das schlechte Wetter kann unsere Freude trüben, Hauptsache, wir verbringen zwei Tage mit ihnen bei verschiedenen Aktivitäten. Wir werden unsere Freunde Anfang Sommer besuchen; die Vorfreude können wir noch auskosten und uns vorbereiten, dass wir uns radebrechend in Genf durchschlagen. die unsere Lehrerin uns dann verbessert, und über die wir selber lachen müssen. Jemand schreibt: «Nous parlerons en toutes linges.» Das heisst: «Wir werden in allen Windeln sprechen.» Eigentlich sollte es natürlich «langues», also Sprachen, heissen. Das Schreiben des nächsten Briefes fällt uns schon nicht mehr schwer, bald kommt auch schon das erste Foto. Alle stürmen zu den aufgehängten Fotos. Es ist für alle befreiend und zugleich erheiternd, als wir unsere Freunde sehen, wir haben sie uns aufgrund ihrer Briefbeschreibungen ganz anders vorgestellt. An diesem Tag ist zum Schrecken aller geplant, den Genfern zurückzuschreiben und uns vorzustellen, und dies in Französisch, mit Namen, Hobbys, Haustieren und vielem mehr. Mit jedem Brief, den wir bekommen, erfahren wir mehr über die Brieffreunde. Jeder Brief ist ein kleines Fest. Als es endlich so weit ist und wir unsere Brieffreunde zum ersten Mal sehen können, entsprechen sie überhaupt nicht unseren Vorstellungen. An Weihnachten und Neujahr er- halten wir von den Genfern eine Karte mit den besten Wünschen. Hoppla, wir sind mit Antworten gefragt. Wir dürfen ein weihnächtliches Bild auswählen, das wir dann auf ein farbiges Papier kleben. Für uns ist das Briefeschreiben eine Abwechslung vom Schulalltag. Manchmal ist das Schreiben schwer, weil wir nicht wissen, was wir schreiben sollen. Ein paar von uns kleben auf den Brief auch Fotos von der Familie, den Haustieren oder von den Zimmern, in denen wir schlafen. Der nächste Brief wird sich um den Fasnachtsumzug handeln, an dem wir teilnehmen. Das wird sicher ein lustiges Thema, mit vielen lustigen Fehlern. Das Gute an unserem Besuch in Genf ist, wir haben den Stress mit den Vorbereitungen nicht mehr, diesmal müssen sie alles planen. Wir hatten einen riesigen Stress wegen der Turnhalle, beim Organisieren der Spiele und Planen der Ausflüge. Das haben wir ihnen natürlich nicht geschrieben. Das Briefeschreiben ist lustig. Man bekommt nach Hause fast nie Post, aber in der Schule bekommen wir, das ist speziell. Spielwechsel zu Fussball, das liegt ihnen näher. In gemischten Gruppen, bei denen die beiden Partner spielen, kommen wir uns näher. Hier gilt nur voller Einsatz und bei den Mädchen lautes Gekreische. Sitzball ist unser Endspiel, bei dem die Genfer, vor allem die Mädchen, sehr wehleidig nach Entschuldigungen und Trost verlangen. Verbände, Cremen und Kühlspray sind heute sehr gefragt. Dann werden wir von den Eltern nach Siebnen gefahren; unser Ziel ist der Schwingkeller des Schwingklubs March-Höfe. Wer von euch Lesern hat schon einmal Schwinghosen getragen? Bei diesem Szenarium überbordet das Gelächter, und man bewundert sich gegenseitig und knipst zur Erinnerung Bilder, denn die einen tragen Hosen von Erwachsenen, was zur allgemeinen Belustigung auch unter den Leitern beiträgt. Die ersten Mädchen bangen bereits um ihre schönen Frisuren, aber die Muskeln müssen warm sein, sonst kann es böse Verletzungen geben: Mädchen, ab ins Sägemehl! Die Mädchen bezwingen sich mit mehreren intensiven Kämpfen. Bei den Jungs gehts hart auf hart. Ausgerechnet Marco Bamert, der einzige Profi-Schwinger unserer Klasse, verletzt sich den Daumen, der in wenigen Minuten anschwillt. Auch Kühlen erbringt nicht die erhoffte Wirkung, klar, dass Marco zur Abklärung ins Spital muss. Trotz dieser traurigen Nachricht versuchen wir fröhlich weiter in wechselnden Gruppen den Sieger zu erküren. Auch wenn wir die Schwünge «KnieStich», «Brienzer» und den «Hüftler» nicht genau beherrschen, gibt es noch ein paar spannende Kämpfe. Nach dem Duschen und Umziehen fahren wir hungrig zurück nach Tuggen. Am nächsten Morgen fehlt einer. Das kann nur Marco sein. Die Mama, selber traurig, erklärt uns: «Marco ist leider erst nach Mitternacht operiert worden. Er hat den Daumen gebrochen und verpasst das Spezialprogramm des zweiten Tages.» TUGGEN: KLASSE 6B Vo n A n to i n e tt e Au F d e r m Au r N ach dem gemeinsamen Mittagessen mit dem Austauschkind wollen wir Kalorien verbrennen. Und was macht man, wenn man sich sprachlich nicht versteht? Man treibt Sport. Dabei versteht man sich mit Zeichen und Gesten. Auf der Suche nach einer Umkleidekabine sind wir nicht erfolgreich, einmal mehr hat sogar die Reservation nichts genützt. Darum müssen wir uns zum Umkleiden ein Versteck suchen. Zum Aufwärmen spielen wir ein ausgeglichenes, aber trotzdem lustiges Ball-über-die-Schnur. Mit einem Doppelsieg der Tuggner Knaben wie Mädchen sind wir alle glücklich. Die Genfer bevorzugen den B ei uns steht das Forum für Schweizer Geschichte auf dem Programm, und die andere Gruppe besucht die Schaukä- serei. Im Forum für Schweizer Geschichte erhalten wir eine Führung. Die Attrappe der Teufelsbrücke mit einem Säumer fasziniert uns wegen der Tiefenwirkung der Sicht durch die Glasplatte von oben. Im ersten Stock erwartet uns ein Fotograf. Das Leben als Fotomodell ist dermassen anstrengend, dass einige von unserer Gruppe, welche nicht mitwirken, sich selbstständig machen und selber Erkundigungen anstellen. Die U nsere Genfer Freunde sind erst mal erstaunt, wie viele Einfamilienhäuser es in Tuggen gibt. Mit wenigen Worten versuchen wir den Gastkindern zu erklären, wo sie diese Nacht übernachten werden. Weil alle so beschäftigt sind mit Essen, bleibt uns nur wenig Konversation. Doch bei sehr vielen Familien stellt sich die Frage, welche Fleischart in ihren Tellern sei, weil viele Kinder Muslime sind. Französischlernen im Sprachlabor – oder bei Ausflügen mit der Partnerklasse. Schülerbilder 6. Klasse Tuggen Führerin bemerkt unsere Unruhe und führt uns später zu den Gewürzen und Stoffen des Mittelalters. Sie erklärt uns nur einen Teil, denn wir müssen aufgrund des Gruppenwechsels zum Bus. Der Bus bringt uns zur Schaukäserei. Eine Milchtanse, als Symbol oder Markenzeichen zeigt uns, dass wir den Ort gefunden haben. Der Besitzer erzählt uns stolz: «Diese Tanse war früher die grösste der Welt, aber jetzt haben es uns die Deutschen nachgemacht; sie wollten uns übertrumpfen.» Man merkt, dass die Deutschen ihn ärgern, weil sie nun die grössere Tanse besitzen als er. Nach dem Mittagessen beziehen die Genfer ihre Betten. Anschliessend geniessen wir einen Schokoladekuchen, das Beste des Mittagessens. Wir suchen ein Spiel, das jeder kennt und möglichst ohne Worte spielbar ist. Beim gemeinsamen Treff in der Schule und bei der Besichtigung des Klassenzimmers, was bestimmt nicht attraktiv ist, versuchen wir, sie mit einem Lied zum Mitsingen zu bewegen – und stellen fest: Keiner singt. «Nous n’ai- AnAnthee, nAthAlie, noemy toni, ryAn, mArCo In der Käserei sehen wir, wie Käse früher und heute hergestellt wird. Schade, zu gerne hätten wir selber einen Käse hergestellt, doch unser Budget reicht zu diesem Event nicht. Er spricht mehr französisch als deutsch aus Rücksicht auf unsere Brieffreunde. Wer versteht wohl mehr? Zum Abschluss probieren wir im Laden Käsesorten von Hartkäse bis zu Weichkäse, und als «Bettmümpfeli» kaufen wir ein Säckli Nidelzältli für unseren Spitalkollegen. Einige kaufen auch als Mitbringsel Käse; vor allem die Genfer profitieren. miChele, mAnuel, BJörn mons pas chanter, nous ne chantons jamais; seulement la maîtresse chante», sagen sie. «Wir singen nicht gerne, wir singen nie. Nur die Lehrerin singt.» Die Fahrt nach Hause verläuft schweigend. Die Genfer Mädchen dürfen bei den Gastfamilien duschen. Uns wundert, dass sie teilweise über eine halbe Stunde geduscht haben oder sogar zweimal duschen. Beim Abendessen haben wir Gelegenheit, uns näher kennen zu lernen; E rwartungsvoll und nervös warten wir bei der Postautohaltestelle auf unsere Brieffreunde. Jeder fragt sich, ob sie dem Bild, das sie uns gesandt haben, entsprechen. Bereits beim Aussteigen sucht jeder seinen Freund oder seine Freundin. Ein scheuer Händedruck und ein Lächeln, wir laufen heim und probieren, mit möglichst wenigen Worten den Heimweg zu meistern. Sie sprechen nur ein paar Wörter Deutsch – und Englisch fehlt ganz. Zu Hause steht das Essen man stelle sich das vor, alles in Französisch. Wir empfinden es als unfair, dass sie in keiner Weise versuchen, mit uns deutsch zu sprechen. Ist das der berühmte Röstigraben? Nach diesem anstrengenden Tag ist jeder hundemüde, doch jedes Mal, wenn ich beinahe einschlafe, müssen unsere Brieffreunde erneut aufs Klo. Da stellt sich bei mir die Frage: Liegt es an der Blase oder an einem unserer komfortablen Badezimmer? Die einen schnarchen, und die anderen gehen mitten in der Nacht aufs Klo. Nach dieser Nacht geniessen wir ein ausgiebiges Frühstück. Ein zusätzliches Zeitproblem: Die Genfer frühstücken sehr langsam. Mit Verspätung treffen alle schlussendlich bei der Riedlandhalle in Tuggen ein. Wir sind in den zwei Tagen sehr auf die Hilfe unserer Eltern angewiesen; ein riesiger Dank! bereit: Pizza, Lasagne, Spaghetti, Pouletschenkel und so weiter. Viele haben nicht gewusst, dass Vegetarier und Veganer, Muslime und Juden bei ihnen essen, so ist es auch verständlich, dass das «falsche Essen» auf dem Tisch steht. Essen weg, etwas Vegetarisches kochen oder sogar etwas, das kein Tierprodukt enthält. Dies bedeutet eine grosse Herausforderung für die Eltern und uns. Nach dem Essen vertreiben wir uns die Zeit mit Videospielen, Brettspielen und mit Fernsehschauen. Wir freuen uns auf das grosse Nachmittags- und Abendprogramm. In der Schule diskutieren wir zuerst das Befinden und wie schwer es ist, mit den Kindern aus der Partnerklasse französisch zu reden. In der Zwischenzeit haben die Eltern noch in den Kellern, bei Verwandten oder Freunden nach Matratzen und nach Notbetten gefragt. Oder man kauft sich kurz entschlossen eine Matratze. reBeCCA, leonie, dominik CédériC, Josip, mArinA <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDUyMgcAmc5YJg8AAAA=</wm> <wm>10CFWMMQ4CMQwEX5RoPbEJ4BJdd6JA9GkQNf-v8NFRrHa0Gu2-Z3T9ctvuz-2RJhHtpICZZ-jymYbPTqRAyLgaIXzMy5_fapVL63CaaGgVjIJY5hWOh6rBsP55vb_KQRSagAAAAA==</wm> Sie sehen 1 Prozent Talentkultur, präsentiert vom Migros-Kulturprozent. Dies ist nur ein kleiner Teil aus einem Schüler-Artikel. Und die Förderung junger Talente wiederum ist nur ein Engagement von ganz vielen in den Bereichen Kultur, Gesellschaft, Bildung, Freizeit und Wirtschaft. Die ganze Welt des Migros-Kulturprozent entdecken Sie auf www.migros-kulturprozent.ch Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 27 «Da blieb mir nur noch Unterägeri» Schule Eines Tages kam der Lehrer ohne Bart und gut gelaunt zur Schule – weil der spanische Diktator gestorben war. Lehrer und Schüler erinnern sich an früher. Im Klassenzimmer der Klasse 5b aus Unterägeri haben schon Generationen von Schülern die Schulbank gedrückt – und Generationen von Lehrern unterrichtet. Im Interview berichten die ehemaligen Lehrer Marciano Pérez und Wilfried Müller von ihren Unterrichtserfahrungen im Schulhaus Acher Nord-Ost im Ägerital. Und die ehemaligen Schüler Karin Brun, Arthur Henggeler, Daniel Müller und Yahel Truffer besuchen ihr altes Klassenzimmer. Erkennen Sie das Schulzimmer wieder? Daniel Müller: Ja, ich erkenne es noch. Aber es hat sich viel verändert. Es hatte keine Schränke, das Lavabo war anders, und wir hatten viel mehr Pulte. Daniel Müller (links), Arthur Henggeler und Karin Brun treffen sich in ihrem ehemaligen Schulzimmer in Unterägeri. Schülerbild Sereno David do Vale Wilfried Müller: Das glaub ich, ja, so was vergisst man nicht! Wie ich gemerkt habe, wurde es in der Zwischenzeit renoviert. finde ich eigentlich cool. Denn Technik hat mich schon als Kind sehr beeindruckt. Lehrer war aber auch ein sehr toller Beruf. Karin Brun: Das Zimmer riecht heute noch gleich wie früher. Wir hatten damals ältere Tische und Stühle, und die Tische waren in einer Reihe. Wir hatten auch nicht so viele Zeichnungen aufgehängt. Marciano Pérez: Ich wollte Philologie studieren. uNTeRÄGeRI: KlASSe 5B VO N S I LVA N O A L B AS I N I Marciano Pérez, warum haben Sie von 1971 bis 2006 im Ägerital unterrichtet? Marciano Pérez: Das war Zufall, ich hatte die Möglichkeit, auch in Rotkreuz oder in Walchwil zu unterrichten. Aber die Schule von Rotkreuz hat mir gar nicht geantwortet, und die von Walchwil hatte schon jemand anderen. Da blieb mir nur noch Unterägeri. Erinnern Sie sich an ein spezielles Ereignis? Daniel Müller: Ja, als unser damaliger Lehrer Marciano Pérez gut gelaunt und ohne Bart in die Schule kam und wir erst nicht wussten, warum. Dann kam heraus, dass der damalige Herrscher von Spanien nicht mehr Herrscher war. Aus Freude hat sich Marciano Pérez den Bart rasiert. Wilfried Müller: Ich habe mit meinen Schülern ein Theater gespielt. Ich war damals einer der Ersten, die mit den Schülern ein Theater gespielt haben. Das hat man gar nicht so gekannt. Es ging um eine Prinzessin und einen Prinzen. Der Prinz wollte die Prinzessin heiraten, aber er war sich nicht sicher. Also verkleidete er sich als Schweinehirt «Alle Kinder lachten sich kaputt, weil ich mit dem Pyjama auf den Balkon gesperrt wurde.» MArcIANO PérEZ, EhEMALIGEr LEhrEr S c h u L E u N T E r äG E r I «Ich war damals der erste, der mit den Schülern Theater gespielt hat.» WILfrIED MüLLEr, EhEMALIGEr LEhrEr S c h u L E u N T E r äG E r I und wollte schauen, ob sie auch zu den Sklaven nett ist. Dies gefällt mir, da ich eigentlich nur Bus fahre. Yahel Truffer: Das Schönste war mein Austausch, den ich während meiner Schulzeit in Amerika gemacht habe. Natürlich ging ich auch da zur Schule. Wilfried Müller: Mir gefällt das Ägerital sehr gut. Wie man früher eben sagte: «Ägerihell». Wie gefällt Ihnen persönlich das Ägerital? Arthur Henggeler: Ich finde es gut, dass es einen Skilift und einen Wanderweg hat. Yahel Truffer: Mir gefallen der See, die Berge und die frische Luft. Aber ich denke, man sollte nicht mehr so viel bauen, denn es ist wunderschön, so wie es ist. Karin Brun: Ich finde das Ägerital sehr schön und bin froh, dass ich hier mit meiner Familie wohnen kann. Marciano Pérez: Das Ägerital hat sich sehr verändert. Ich finde, es wurde zu viel gebaut. Unterägeri ist kein Dorf mehr, es ist aber auch keine Stadt. Die Busverbindungen sind jedoch besser als früher. Wurden Ihnen auch Streiche gespielt? Wilfried Müller: Ja, vielleicht. Ich kann mich jedoch an keine erinnern. Marciano Pérez: Ja, und wie! Zum Beispiel im Klassenlager. Die Mädchen sind zu mir gekommen und haben gesagt: «Die Jungs sind zu uns ins Zimmer gekommen! Sie haben sich auf dem Balkon versteckt.» Da bin ich auf den Balkon gegangen. Habe aber keinen einzigen Jungen entdeckt. Da schloss sich hinter mir die Balkontür. Alle Kinder lachten sich kaputt, weil ich mit dem Pyjama auf den Balkon gesperrt wurde. Natürlich haben die Kinder mir noch sehr viele andere Streiche gespielt. Personen Was war Ihr Berufswunsch, als Sie klein waren? Daniel Müller: Als ich in der ersten oder zweiten Klasse war, wollte ich Hundezüchter werden. Nachher wollte ich Lehrer oder Arzt werden. Nach den Sekundarprüfungen habe ich mich entschieden, Lehrer zu werden. " Marciano Pérez: Ehemaliger Klassenlehrer der 5. und 6. Klasse in Unterägeri von 1971 bis 2006; " Wilfried Müller: Ehemaliger Klassenlehrer der 5. und 6. Klasse in Unterägeri bis 1970; " Karin Brun: Ehemalige Schülerin von Marciano Pérez (1981/82), heute Coiffeuse; " Arthur Henggeler: Ehemaliger Schüler von Marciano Pérez (1976/77), Förster in Unterägeri; " Daniel Müller: Ehemaliger Schüler von Marciano Pérez (1978/79), heute Schulleiter in Unterägeri; " Yahel Truffer: Ehemalige Schülerin von Marciano Pérez (1993/94), heute ist sie Oberstufenlehrerin in Unterägeri. Yahel Truffer: Ich hatte mehrere Berufswünsche. So etwas wie eine Schauspielerin fand ich toll. Aber sie hatten sich nicht erfüllt. Arthur Henggeler: Mein Berufswunsch war ein Job in der Natur. Daniel Müller: Die Landschaft ist fantastisch. Man kann so ziemlich alles machen und hat Natur pur. Schön wäre es, wenn wir ein Hallenbad hätten. Karin Brun: Mein Traumberuf war früher Kindergärtnerin und dann Zeichnerin. Heute arbeite ich aber als Coiffeuse. Die ehemaligen Lehrer Marciano Pérez (rechts) und Wilfried Müller. Wilfried Müller: Was ich jetzt mache, Schülerbild 5. Klasse Unterägeri ANZEIGE Mehr Freizeit. Mit dem AboPass. Immer dabei. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 28 Schüler fahren Auto gegen die Wand Luzern Im Verkehrshaus dürfen Kinder im Fernsehen auftreten und einen Autocrash verursachen. Am meisten Eindruck hinterlässt aber ein unscheinbarer Gegenstand. Aus dem neunten Stock des Verkehrshausgebäudes hat man eine umwerfende Aussicht auf den Vierwaldstättersee. Dort befindet sich der Raum, wo unter anderem darüber entschieden wird, welche Objekte im Museum präsentiert VITznAu: 5.KLASSe VO N L E A cA m E N z I N d werden. Im Moment arbeitet ein Team daran, das U-Boot, welches 1964 an der Expo ausgestellt war, zu restaurieren. Ziel ist es, 2014 damit fertig zu werden. Die Restauratoren brauchen viel Geduld und Zeit, um die Objekte wieder in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Filmtheatervorführer fürs Imax Damit das grösste Museum der Schweiz jeden Tag im Jahr offen haben kann, braucht es 70 Personen mit einem Vollzeitjob und 200 Menschen, die Teilzeit arbeiten. Neben Schreinern, Malern, Schlossern, Computerexperten, einem Landschaftsgärtner und 30 weiteren Berufen gibt es auch einen eher ungewöhnlichen Beruf. Der Filmtheatervorführer arbeitet im einzigen Kino der Schweiz, welches mit der ganz speziellen Imax-Technologie arbeitet. Pro Minute Film werden 100 Meter der 70-mmFilmrolle durch einen eigens dafür konstruierten Projektor abgespult. Für die Sicherheit der Besucher und der Angestellten ist Othmar Rütti verantwortlich. Er organisiert die Übung mit der Feuerwehr der Stadt Luzern, damit die 927 000 Besucher pro Jahr bei Bedarf richtig evakuiert werden können. In zürich war kein Platz Die Idee für das wichtigste Technikmuseum der Schweiz kam schon im Jahr 1897 auf, anlässlich des 50-JahrJubiläums der Eisenbahnen. Der Verein Verkehrshaus der Schweiz wurde 1942 von PTT (frühere Post), SBB, Swissair sowie Privatbahnen, Verkehrsorganisationen und weiteren Firmen gegründet. Ursprünglich wollte man das Verkehrshaus in Zürich bauen. Da dort kein geeignetes Gelände für den Bau gefunden werden konnte, bot die Stadt Luzern dem Verein an, das Museum auf dem grossen Lidogelände unmittelbar am Vierwaldstättersee zu bauen. Nach zweijähriger Bauzeit wurde das Verkehrshaus der Schweiz am 1. Juli 1959 eröffnet. Seit damals wuchsen das Angebot und die Grösse der Ausstellung stetig. Das Schwergewicht der Ausstellung liegt im Verkehr und in der Mobilität. Im Museum befinden sich gegen 4000 Objekte sowie über 150 000 Dokumente zur Verkehrsgeschichte. Diese befinden sich im Archiv und in den Lagerräumen. Kinder machen Fernsehsendung Auf dem Weg durch das Verkehrshaus fällt uns auf, dass es kein gewöhnliches Museum ist. Es gibt Objekte zum Anfassen, Bestaunen und Erleben. In der «i-factory» kommen Kinder und Jugendliche in Erstkontakt mit Informatik. Auch wir konnten Experimente machen und die begehbaren Spielfelder betreten. Dort lernten wir grundlegende Prinzipien der Informatik kennen. Ausserdem ergibt sich durch Bilder, Filmbeiträge und Computeranimationen eine spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Informatik für Gross und Klein. Dies ist einer der vielen Gründe, warum das Verkehrshaus jährlich von 3000 Schulklassen besucht wird. Weitere spannende Erfahrungen lassen sich in der Media-Factory machen. Der Traum vieler Kinder und Jugendlicher wird dort wahr. Selber einmal bestimmen zu können, was im Fernsehen und im Radio ausgestrahlt wird, macht Riesenspass. Das Fernseh- und Radiostudio sieht dem richtigen zum Verwechseln ähnlich, und somit möchte man gleich da bleiben und viele TV-Spots produzieren, um sie dann zu Hause den anderen zum Bestaunen zu geben. unerwartet starker Aufprall Die Halle Strassenverkehr beeindruckt nicht nur von aussen mit einer Fläche von rund 1600 Quadratmetern leuch- tender Signaltafeln. Auch im Innern gibt es unzählige Dinge zu betrachten. Es ergab sich für uns die Möglichkeit, am Steuer eines Autos zu sitzen und zu erleben, wie es ist, mit 10 Kilometern pro Stunde in eine Wand zu fahren. Diesen starken Aufprall werden wir trotz Vorbereitung wohl nicht mehr so schnell vergessen. Ruhiger ging es in der Halle Raumfahrt zu. Das wertvollste Objekt im Verkehrshaus hat es uns angetan. Das weisse Weltraumpalett sieht von weitem eher unscheinbar aus. Als wir dann jedoch erfuhren, dass es schon zum Arbeiten im Weltraum war und von der Nasa stammt, hatte es unsere volle Aufmerksamkeit. einmal Pilot sein Das Flugzeug Coronado ist das grösste Objekt im Verkehrshaus. Es hat eine Länge von 43 Metern und eine Spannweite von 37 Metern. Einen Gegenstand dieser Grösse ins Verkehrshaus zu schaffen, ist ein schwieriges Unterfangen. 1975 wurde das Objekt auf dem Seeweg von Alpnach nach Luzern gebracht. Das Flugzeug Coronado war zu seinen besten Zeiten für die Swissair im Einsatz. Im Verkehrshaus ist es leider nicht möglich, damit zu fliegen. Zum Abschluss wollten wir dann trotzdem unbedingt einmal das Gefühl des Fliegens erleben, da kam uns der «Airplane Simulator» gerade recht. Bevor wir uns auf die Fahrt nach Hause begaben, schlossen wir den erlebnisreichen Tag mit einigen Sturzflügen und Loopings ab. museum wurde 1959 eröffnet Cheyenne Wetter (links), Matthias Gloggner (Mitte) und Hekuran Zuka steuern vor dem Verkehrshaus einen Bagger. GeSchIchTe Die wichtigsten Fakten rund ums Verkehrshaus: " 1897: Erste Ideen für das Museum " 1942: Gründung des Vereins Verkehrshaus der Schweiz " 1959: Eröffnung am 1. Juli " 1969: Bau des Planetariums " 1972: Ausbau der Halle Luft und Raumfahrt " 1982: Eröffnung der neuen Halle Schienenverkehr " 1995: Die Umbauten für das Cosmorama beginnen " 1996: Eröffnung IMAX Filmtheater " 1999: Eröffnung Raumfahrtausstellung " 2000: Der Fesselballon HiFlyer wird in Betrieb genommen " 2001: Ausbau des Planetariums zum modernsten von ganz Europa " 2002: Eröffnung der Swissarena mit der weltweit ersten begehbaren Luftbildaufnahme " 2009: 50-Jahr-Jubiläum und Eröffnung der Halle Strassenverkehr Bild 5. Klasse Vitznau/Lea Camenzind ErKLärs mIr Warum können Luftballons fliegen? Manchmal sind Luftballons mit einem sehr leichten Gas, dem sogenannte Helium, gefüllt. Dadurch sind sie leichter als die Luft, die sie umgibt, und können in den Himmel aufsteigen. Das Gummi, aus dem Luftballons gemacht werden, hat Löcher, die so winzig sind, dass man sie nicht sehen kann. Durch sie entweicht das Gas nach und nach, bis der Ballon leer ist. Wie funktionieren die zugbremsen? Der Lokomotivführer betätigt die Bremse mit der Hand, damit der Zug anhält. Die Bremse arbeitet mit zusammengepresster Luft. Wird der Bremshebel gedreht, strömt Pressluft in die Bremszylinder und übt Druck auf sie aus. Dadurch wird der Bremsklotz so bewegt, dass die Räder sich langsamer drehen oder anhalten. Was passiert mit alten Autos? Wenn ein Auto nicht mehr benutzt werden kann, weil es kaputt oder zu alt ist, wird es zu einem grossen Metallwürfel gepresst. Die Maschine, die das macht, heisst Schrottpresse. Der Würfel wird dann eingeschmolzen und zu anderen Metallprodukten verarbeitet. ErKLärs mIr Was ist ein Einbaum? Der Einbaum ist ein verbreiteter Bootstyp bei Naturvölkern. Man findet ihn jedoch auch in moderneren Gesellschaften, wo er immer noch in Gebrauch ist. Der Rumpf ist aus einem einzigen Baumstamm gefertigt. Wie archäologische Funde belegen, beherrschten Menschen bereits vor 6000 Jahren die Kunst, einen Baum auszuhöhlen und ihn so zum Transportmittel zu machen. «Erst nach zwei Stunden befreit» VerKehrShAuS Fabian Hochstrasser ist zuständig für schulklassen im museum. Er erzählt von Astronautentreffen und einem missgeschick. Fabian Hochstrasser, wurde im Museum schon einmal eingebrochen? Fabian Hochstrasser: Nein, im Verkehrshaus wurde noch nie eingebrochen. Allerdings gab es schon einige Diebe im Shop, was aufgrund der guten Kameraüberwachung kaum vorstellbar ist. Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer Arbeit? Hochstrasser: Ausgesprochen toll finde ich die Möglichkeit, mit besonderen Menschen in Kontakt treten zu können. Diese Möglichkeit ergibt sich bei themenbezogenen Veranstaltungen. Ein solch spezielles Treffen ergab sich schon mit Piccard Bertrand, der die Welt mit einem Ballon umkreiste, oder Charlie Duke, dem jüngsten Menschen auf dem Mond. Weitere Astronauten, denen ich schon begegnen durfte, sind Edgar Mitchell und Claude Nicollier. Nicollier ist der erste Schweiz. Mit ihm hatte man die Möglichkeit, 140 Meter in die Höhe zu gehen und den Rundumblick auf See, Stadt und Berge zu geniessen. Trotz eines aufkommenden Gewitters stieg der Fesselballon «HiFlyer» in die Höhe. An Bord war eine indische Reisegruppe. Der Ballon wurde von Windböen erfasst und gegen die umliegenden Gebäude geschlagen. Dabei wurde eine Frau aus dem Ballon geschleudert, sie starb. Dies war das schlimmste Ereignis, seit ich im Museum des Verkehrshauses in Luzern tätig bin. Fabian Hochstrasser zeigt ein Bild der Rigi. Schülerbild Samuel Camenzind und einzige Schweizer Astronaut, der bereits im Weltraum war. Was war Ihr schlechtester Moment im Verkehrshaus? Hochstrasser: Nach drei Betriebsjahren ohne grössere Zwischenfälle passierte am 23. Juli 2004 eine Katastrophe. Zu diesem Zeitpunkt gab es im Verkehrshaus den einzigen permanenten Fesselballon der Was war das grösste Missgeschick eines Besuchers? Hochstrasser: Vor einigen Jahren kam es zu einem grossen Missgeschick. Zwei Knaben im Alter von 12 und 13 Jahren wurden am Feierabend in der Kommunikationshalle eingeschlossen. Trotz des letzten Durchgangs eines Betreuers wurden sie nicht entdeckt. Erst nach zwei Stunden, als sie sich durch Klopfen bemerkbar machten, wurden sie befreit. Den beiden Jungs hat dies zwar sehr gefallen – ihrer Mutter allerdings weniger. Was würden Sie ändern? Hochstrasser: Nicht vieles, das Museum gefällt mir in seiner heutigen Form sehr gut. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 29 Der Applaus kommt auf Knopfdruck Golo Wirtz wartet auf das Startsignal für seine Moderation. Simon Tschan bedient die Studiokamera. Schülerbild Joel Gloggner Schülerbild Claudia Schai Tele 1 Chefredaktor Oliver Kuhn ist fast jeden Tag auf Sendung – selbst wenn er in den Ferien ist. Wie macht er das? Ein Blick in die Trickkiste der Fernsehmacher. Beim Betreten der Räumlichkeiten des Zentralschweizer Fernsehsenders Tele 1 trifft man Bundesrätin Eveline WidmerSchlumpf, den Skirennfahrer Franz Heinzer, Nationalrat Rolf Schweiger und Marc Lynn von der Band Gotthard. Leider strahlen die Prominenten nur aus den Bilderrahmen, welche die weissen Wände des langen Hauptganges schmücken. Im Hauptraum sitzen fünf Personen um einen grossen Tisch, der von Zeitungen, Notizpapier und Kaffeetassen bedeckt ist. In der Mitte flimmern einige Computerbildschirme. Die weisse Wand im Sitzungsraum ist hinter den vielen Fernsehbildschirmen kaum erkennbar. Eigentlich hat es mehr Bildschirme als Journalisten in diesem Raum. Spannung liegt in der Luft, als Christian Albisser als Tagesverantwortlicher Redaktor die morgendliche Redaktionssitzung eröffnet. Es erinnert ein wenig an Schulunterricht: Die einen reden, die anderen sind noch nicht ganz bei der Sache. Es geht um eine Gerichtsverhandlung, eine Skirennfahrerin, welche sich zum x-ten Mal das Knie operieren lassen musste, um Chinesen im Touristenort Weggis und um eine Gemeindefusion. 50 Knöpfe, 50 Geräusche Nebenan ist ein ziemlich kleiner Raum mit kleinen, schmalen und abgerundeten Fenstern. Von aussen sieht er ein wenig wie ein Aquarium aus. Innen hat es jedoch keine Fische, sondern viele Schalter, Knöpfe und Mischpulte, die auf verschiedenen Tischen verteilt sind, auf denen auch Computer stehen. Zudem hat es ganz viele Bildschirme. In diesem Aquarium gibt es auch eine Tonmaschine. Sie ist grau, viereckig und besteht aus 50 Knöpfen. Auf jedem Knopf ist ein Geräusch abgespeichert. Wenn man Knopf eins drückt, ertönt Kasperlis Stimme, die gleichzeitig auch im Studio hörbar ist. Das macht sehr viel Spass und ist für den Moderator aufmunternd. Für eine Sendung sind diese Geräusche weniger nützlich. Der VITZNAU: 6. KlASSe vO n TA i O S E C C h i Hintergrundapplaus schon eher, denn so braucht es keine echten Zuschauer im Studio. Bei einer Aufzeichnung live dabei Für einmal sind im Studio 1 Zuschauer erlaubt. Als Reporter dürften wir in einer Ecke sitzen, aber sprechen ist verboten! Live im Studio zu sitzen, ist schon toll. Die Sendung «Fokus» wird gerade aufgenommen. Der Moderator kommt ins Schwitzen, da der Gast nicht pünktlich eintrifft. Die erleichternde Nachricht trifft ein, dass der Gast in der Maske sitzt. Unterdessen geht der Moderator noch einmal seine Fragen durch. Der Gast kommt ins Studio. Das Mikrofon muss ausgetauscht werden, da der Kontakt zur Regie nicht funktioniert. Der Moderator gibt dem Gast noch wichtige Informationen. Nun sind alle bereit. In der Regie drückt der Verantwortliche den Knopf für die Erkennungsmelodie der Sendung «Fokus». Die Sendung beginnt. Der Bildmischer aus der Regie gibt den Kameraleuten Anweisungen. Mit seinem Ruf «Kamera eins, top!» gibt er dem entsprechenden Kameramann das Zeichen, dass seine Kamera «scharf» wird. Das heisst, seine Kamera bekommt den roten Rahmen und sendet das Bild zur Regie. Das Gespräch verläuft ohne Pannen, und die sechs Minuten sind im Nu vorbei. Dem Moderator wird über den kleinen Lautsprecher in seinem Ohr mitgeteilt, dass bald Schluss ist. Schon läutet die Erkennungsmelodie das Ende der Sendung ein. Alle wirken irgendwie erleichtert. Der Stylingraum ist ein kleines Kosmetikstudio. Die Moderatorinnen und Moderatoren werden gepudert, dass sie im Scheinwerferlicht nicht glänzen. Auch werden Pickel und Flecken abgedeckt, damit man sich als Zuschauer auf die Moderation und nicht auf das Gesicht konzentrieren kann. Oliver Kuhn, Chefredaktor von Tele 1, erzählt, dass er manchmal ausgelacht wird, wenn er in einer Zwischenpause mit gepudertem Gesicht und angemalten Augenbrauen in der gegenüberliegenden Bäckerei ein Brötchen holt. geübt werden, indem man die Fragen gut auswendig lernt und improvisieren kann. Auch das Ablesen von einem Teleprompter braucht Übung. Beim Sprechen muss man darauf achten, dass das Mikrofon nicht zu versteckt ist. Wenn man vor der Kamera steht, klopft das Herz bis zum Hals. Wenn man selber moderiert und die Bilder nachher sieht, erkennt man tausend Sachen, die man hätte besser machen können. Spass macht es aber trotzdem. Hinter der Kamera zu stehen, ist wieder eine andere Perspektive. Es ist ein richtig tolles Gefühl, so ein teures Gerät im Wert von rund 120 000 Franken in den Händen zu halten. Zudem ist es gar nicht so einfach, wie es aussieht. Das Zoom zu kontrollieren, die Positionen Wie in einem Kleidergeschäft abzuwechseln und gleichzeitig über den Kopfhörer die Anweisungen zu befolgen braucht viel Übung. Dazu sollte man auch kein «Gerüttel» veranstalten. Anzüge, Krawatten, Schuhe, so weit das Auge reicht. Im Ankleideraum nebenan fühlt man sich wie in einem Kleidergeschäft. Das muss echt cool sein, sich beim Sponsor gratis einkleiden zu lassen und sich zweimal im Monat kostenlos beim Coiffeur die Haare machen zu lassen. So, nun könnte der Auftritt im Studio 1 beginnen. Spannung! Aufregung! Herzklopfen! Selber vor der Kamera zu stehen, ist noch viel aufregender. Schwierig vor dem Moderieren ist es auch, gute Texte zu erfinden, nämlich solche, die zusammenhängen, einen Sinn ergeben und flüssig zu lesen sind. Einen Text vor der Kamera flüssig vorzutragen, kann «Bei mir zu Hause ist der Fernseher im Schrank versteckt.» OLivEr KUhn, C h E F r E dA KTO r T E L E 1 Fernseher im Schrank versteckt Im kleinen Büro des Chefs steht neben dem Bücherregal ein grosses Stehpult mit verstellbarer Höhe. An der Wand über dem kleinen Tisch hängt ein grosser Fernseher, von dem jedermann träumt. Oliver Kuhn, Chefredaktor von Tele 1, führt diesen Sender seit der Gründung 2009. Er sagt, dass er seinen Beruf nicht mit einem anderen tauschen möchte. Er lernt viele Menschen kennen und kann interessante Gespräche führen. Wenn er sich selber im Fernsehen «in den Ferien filme ich praktisch nie – ich fotografiere.» «Am Fussballmatch haben mich die Fernsehwagen fasziniert.» Thomas Wuhrmann, wie lange arbeiten Sie schon als Kameramann? Thomas Wuhrmann: Das sind jetzt dann knapp 20 Jahre. Bei Tele 1 bin ich seit Anfang an mit dabei. Vorher war ich auch bei Tele Tell. Das sind zusammen etwa 10 Jahre. Roman Loeffel, Sie sind Fernsehtechniker bei Tele 1. Wollten Sie diesen Beruf schon lernen, als Sie noch klein waren? Roman Loeffel: Ja, als ich klein war, ging ich mit meinem Vater oft an einen Fussballmatch. Dort haben mich die grossen Fernsehwagen fasziniert. Von da an wollte ich da einmal drin arbeiten. Welche Vorteile hat Ihr Beruf? Wuhrmann: Man kommt an Orte hin, an die nicht alle hinkommen. Als Kameramann ist man immer an vorderster Front. Weshalb haben Sie diesen Beruf gewählt? Wuhrmann: Ich habe zuerst den Beruf des Fotografen gelernt. Schon als Jugendlicher habe ich gerne fotografiert und gefilmt. Danach hat es sich einfach irgendwie ergeben. Es war nicht mein Ziel, Kameramann zu werden, irgendwie bin ich da reingerutscht. Machen Sie Ihren Beruf gerne? Wuhrmann: Ja, grundsätzlich schon. Aber auch bei meinem Beruf gibt es Tage, da möchte man bei schönem Wetter lieber schwimmen gehen. Was ist das Traurigste, was Sie als Kameramann erlebt haben? Wuhrmann: Im Herbst 2011 gab es ganz viele traurige Ereignisse. Da waren der 11. September, das Zuger Attentat, der Brand im Gotthardtunnel und der Flugzeugabsturz in Bassersdorf. Mit allen Berichterstattungen hatte ich zu tun und habe mich wirklich gefragt, warum ich diesen Beruf mache. Welchen Stellenwert hat das Filmen in Ihrer Freizeit? Wuhrmann: Ja, ich muss ehrlich sagen, dass ich in den Ferien praktisch nie filme. Eigentlich fotografiere ich nur. OLiviA ZimmErmAnn, JOEL GLOGGnEr Was macht Ihnen an Ihrem Beruf am meisten Spass? Loeffel: Mir gefällt sehr gut, dass ich ein gutes Team habe und dass mein Beruf sehr abwechslungsreich ist. Gibt es auch Sachen, die Sie in Ihrem Beruf weniger gerne machen? Loeffel: Ja, aber ich glaube das gibt es überall. Müssen Sie auch arbeiten, wenn Sie krank sind, oder gibt es jemanden, der für Sie einspringen könnte? Loeffel: Wir haben Leute, die einspringen können. Aber was ist Kranksein? Kopfweh oder Bauchschmerzen zählen für mich nicht als krank. Ist Ihnen in Ihrem Beruf auch schon mal etwas Peinliches passiert? Loeffel: Ja, aber darüber sprechen wir jetzt nicht. sieht, bemerkt er immer viele Sachen, die er noch besser machen könnte. «Bei mir zu Hause ist der Fernseher im Schrank versteckt.» Zu Hause schauen er und seine Familie nur selten fern, und wenn er schaut, schläft er oft schnell ein. Kuhn erzählt, dass sein Heiligtum tagsüber in einem Schrank steht und seine Lieblingssendungen «The Mentalist», «CSI Miami» und Diskussionssendungen sind. Kuhn macht manchmal Ferien, ohne dass es jemand merkt. Denn er nimmt im Sommer zusätzliche Sendungen auf, sodass er im Winter ohne Probleme in die Ferien fahren kann. So fragen ihn manchmal Leute, ob er nie Urlaub mache, da er fast jeden Tag im Fernsehen zu sehen ist. videojournalist Die Abkürzung VJ steht für Videojournalist. Dieser Beruf vereint die Aufgaben eines Journalisten, Tontechnikers, Kameramannes in einer Person. VJ Zoe Gwerder erzählt uns, dass sie in ihrem Job am Morgen ein Thema bekommt und sie im Lauf des Tages viel darüber recherchiert. Sie ruft Personen an und fragt, ob sie mit ihnen ein Interview führen darf. Sie macht jeden Tag etwas Neues. Manchmal bedient sie die Kamera, manchmal führt sie Interviews. JEnniFEr SChAi, EriKA ZimmErmAnn Teleprompter Der Teleprompter ist ein technisches Hilfsmittel, das vor allem bei TV-Produktionen, Vorträgen und Reden verwendet wird. Im Fernsehstudio wird am Kameraobjektiv ein Monitor montiert. Dieser zeigt den Text, welcher der Moderator vortragen muss, spiegelverkehrt an. Über einen halbdurchlässigen Spiegel vor dem Objektiv kann der Moderator seinen Text ablesen, ohne dabei beim Zuschauer den Eindruck zu erwecken, dass er den Text abliest. Ausserdem muss der Moderator aufgrund dieser Vorrichtung den Blick nicht von der Kamera abwenden. Beim Zuschauer erweckt dies den Eindruck von Blickkontakt und freiem Sprechen. JEnniFEr SChAi, EriKA ZimmErmAnn Studiokamera Was passiert eigentlich, wenn einmal Stromausfall ist? Loeffel: Bis es wirklich Stromausfall gibt, braucht es sehr viel. Wenn er wirklich einmal ausfällt, kann man nur warten, bis der Strom wieder kommt. Dann wird es mir als Fernsehtechniker manchmal etwas komisch im Bauch. Wenn es nur ein kleiner Stromausfall ist, bekomme ich eine SMS und kann über mein Handy aufs System zugreifen. Bei grossen Stromausfällen kann ich nichts machen. Studiokameras können sehr schwer sein, deshalb gibt es spezielle Fahrstative. Diese Fahrstative sind sehr massiv und bestehen aus drei zueinanderstehenden Doppelrädern und einer 55 bis 155 Zentimeter hohen, fünfgliedrigen Teleskopmittelsäule. Diese über Drucktanks gesteuerte Konstruktion gleicht das Gewicht der Kamera und des Schwenkkopfs aus. Der Kameramann kann so die Kamera ohne jede Mühe vertikal bewegen und auch in jeder Höhe ruhen lassen. SEvErin LüSChEr, SimOn TSChAn SimOn TSChAn Mehr Musik Mehr Abwechslung <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDE2tQAAnUjYQA8AAAA=</wm> <wm>10CFVMuw4CMQz7olR26tBCRnTb6QbE3gUx8_8TOTYGvyTb-57R8MN9O57bIwl42AXqMXO6N2hkJ9skE_ThRTe6QnLhr28egIB1dgw0H6uMZL0vXlXhfCip7Wyf1_sLoqz6tYAAAAA=</wm> 10 Fachstellen unter einem Dach Alimenteninkasso und Bevorschussung Budgetberatung Coaching Frau + Arbeit Elternbildung Kontaktstelle Selbsthilfe Opferberatung Paar- und Familienberatung Rechtsberatung Sexual- und Schwangerschaftsberatung Trennungs-, Scheidungs- und Familienmediation Geschäftsstelle, Tirolerweg 8, 6300 Zug 041 725 26 00, [email protected] www.eff-zett.ch Unsere qualifizierten und erfahrenen Fachpersonen beraten und informieren Frauen, Männer und Jugendliche und begleiten sie in schwierigen Situationen. Ausserdem bieten wir Kurse, Veranstaltungen und Vorträge zu aktuellen Themen an. • Sie erhalten bei uns kurzfristig einen Termin. Bei Bedarf vermitteln wir Sie rasch und unkompliziert an weitere Stellen innerhalb von eff-zett das fachzentrum. • Alle Mitarbeitenden stehen unter Schweigepflicht. • Die Angebote sind kostengünstig (Beratungstarif abgestuft nach Einkommen) oder unentgeltlich. • 35. JETZT ANMELDEN! Samstag, 28. April 2012 www.luzernerstadtlauf.ch E S R U K R O V <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDUyMgMAD_5fUQ8AAAA=</wm> <wm>10CFWMMQ7DMAwDXySDoiXZqcYgW5Ch6O6l6Jz_T3G6BSAX3oH7nl7w77odn-2dCtAl4GRkJwusZWgri9cE0QnlSw2sPcIevtABA8btCGb6UBOowAaXOpT3w9wmb-X8_i7EwKCLgAAAAA==</wm> KREATIVITÄT BRAUCHT ATMOSPHÄRE GESTALTUNGSSCHULE LUZERN www.farbmuehle.ch 041 210 12 20 SURFER-JAHR für Schulabgänger, VORKURSE auch berufsbegleitend, TAGESKLASSEN Teilzeitausbildung, ABENDKURSE Theorie und Praxis NEU ab Sommer 2012: DESIGN-AKADEMIE: Vorkurs mit 12 Wochen Mitarbeit in Luzerner Werbeagentur! Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 31 Steilpass von Kudi Müller Luzern Wenn der Ex-Fussballer Kudi Müller eine Schulklasse trainiert, muss selbst der Lehrer folgen: Ab ins Tor, heisst es! Kudi Müller, FCL-Fussballlegende haben Sie Tipps für Kinder? Kudi Müller, welche Tipps haben Sie für Kinder, die Fussballstars werden möchten? Kudi Müller: Die Schule steht an erster Stelle, danach sollte man eine Berufslehre abschliessen und erst dann den Weg zum Fussballprofi verfolgen. Um neun Uhr begann unser Training mit Kurt «Kudi» Müller*. Das Einlaufen haben wir mit unserem Freund, dem kreisrunden Leder verbracht. Danach kam das Dehnen, das WAnGen: urAnOS-CLuB 4./5. Klasse nAchgEFrAgT (BEgABTEnFördErung) vo n PAT r i K K u ST E r Was war Ihr grösster Rückschlag in Ihrer Karriere? Müller: Als ich vor 45 Jahren mit dem FCL abgestiegen bin. wir mit links hinter uns gebracht haben. Jetzt durften wir Penaltys schiessen, es war sehr witzig, denn Patrik Kuster, unser Lehrer, bekam von Kudi Müller den Befehl, er müsse ins Tor. Wieso haben Sie so oft den Club gewechselt? Müller: Der FCL hatte Geldprobleme und verkaufte mich an GC für 250 000 Franken plus drei Spieler von GC. Wie jeder Fussballprofi wollte ich höher gehen, und dann kam eine unerwartete Anfrage von Hertha BSC. Nachher wechselte ich zu Servette, und danach ging ich zu YB. Ball aus der Luft abnehmen Nachdem wir normal vom Elfmeterpunkt geschossen haben, mussten wir jetzt den Ball zuerst zu Kudi Müller passen. Er gab uns den Ball mit einem sauberen Pass zurück, und wir mussten ihn ins Tor versenken. Kudi Müller hatte noch eine Aufgabe für uns. Er warf den Ball in die Luft, wir mussten ihn hoch annehmen und erzielten Tore. Jetzt holten wir die zwei Mini-Tore und machten einen Match. Jonas, Jan, Malin und Kudi Müller waren in der Siegertruppe. Die Mannschaft von Kudi Müller siegte 5:4. Jetzt war das schöne und tolle Training leider schon vorbei. Hatten Sie einen Beruf, bevor Sie Fussballprofi wurden? Müller: Ja, Schriftenmaler, 1973 habe ich ein Sportgeschäft eröffnet, das heute noch besteht. MALin HINWEIS * Der Luzerner Kudi Müller (63) war Profifussballer beim FC Luzern und bei anderen Nationalliga-A-Clubs. Später wechselte er in die deutsche Bundesliga. Für die Schweizer Nationalmannschaft erzielte er sieben Tore. Seit 2002 ist er Trainer im Nachwuchsbereich des FC Luzern. Kudi Müller (rechts) fordert die Schüler im Training: Kopfball und Torschuss werden geübt. einem Schloss daran. Ich frage den Sicherheitsmann: «Warum hat es ein Schloss daran, und was ist da drin?» «Da sind Ketchup und Senf drin. Wir müssen alles abschliessen, weil sonst die Fans das herumspritzen.» Ich nehme mir ein bisschen Senf und esse genüsslich meine Bratwurst. Warum Toiletten aus Stahlblech? Wer heute in ein modernes Fussballstadion geht, staunt als Erstes einmal. Es sieht ganz anders aus, als ich es mir als Kind erträumt habe: «Ich stehe als Fan vor dem Stadion des FC Luzern und möchte mir ein Spiel anschauen. Als Fan muss ich zuerst mein Ticket den Sicherheitsleuten zeigen und werde abgetastet. Ich frage den Sicher- Bevor ich auf die Tribüne gehe, muss ich noch kurz auf die Toilette. Da sehe ich, dass die Toiletten alle aus Stahlblech sind. Ich frage den Toilettenputzer: «Warum sind die Toiletten alle aus Stahlblech?» «Weil sonst die Fans die Toiletten rausreissen.» Ich habe mein Geschäft gemacht, und jetzt geht es auf die Tribüne. in ruhe das Spiel geniessen Zuerst muss ich noch meinen Platz finden. Als ich meinen Platz finde, sehe ich im Versteckten ein paar Videokameras. Kudi Müller, ehemaliger Spitzenfussballer und jetziger Botschafter des FC Luzern, gibt dazu Auskunft: «Wir brauchen diese Videokameras, um Leute zu überführen, die Sachen machen, die gar nicht erlaubt sind.» Da es so viel Sicherheit im Stadion hat, kann ich nun beruhigt den Match verfolgen und geniessen. JAn FELdMAnn «Wir suchen Waffen, pyros oder petarden, weil der FCL die nicht leiden kann.» 17 000 Personen haben Platz SWiSSpOrArenA Als Erstes gingen wir zum Spielfeld. Der Rasen, ein sogenannter Rollrasen, ist aus Deutschland. Damit das ganze Jahr hindurch gespielt werden kann, befinden sich im Terrain Heizschlangen. Dadurch kann der Schnee nicht ansetzen. 8000 Tonnen eisen Das Spielfeld ist 105 Meter lang und 68 Meter breit. Für den Bau des Stadions benötigte man 3000 Tonnen Beton und 8000 Tonnen Eisen. Insgesamt haben 17 000 Personen Platz im neuen Luzerner Stadion Swissporarena. Stehplätze mit Wellenbrechern S i c h E r h E i T S B E Au F T r Ag T E r dES FcL heitsmann: «Warum tastet ihr mich ab?» «Wir suchen Waffen, Pyros oder Petarden, weil der FCL die nicht leiden kann.» Da die Sicherheitsleute bei mir nichts finden, darf ich ins Stadion. Nun habe ich Hunger und kaufe mir eine Luzerner Bratwurst und ein kühles Sinalco. Leider habe ich Bratwurst ohne Senf nicht gerne. Neben dem Bratwurststand hat es blaue Metallboxen mit JonAS Schülerbild Tobias Sogar Ketchup und Senf sind mit einem Schloss gesichert SWiSSpOrArenA Schülerreporter Jan Feldmann hat sich im neuen Fussballstadion umgeschaut – die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm. Nach welchen Kriterien suchen Sie die Nachwuchsspieler für den FCL? Müller: Sie werden beobachtet in anderen Vereinen, ob sie Talente sind. Nachher werden sie in ein Training eingeladen. Eventuell gehen sie in den alten Verein zurück, oder sie bleiben beim FCL. Hier wird der Rasen gepflegt, damit er für den nächsten Einsatz bereit ist. Schülerbild Tobias Auf den Stehplätzen befinden sich Wellenbrecher, um die Zuschauer in den Schranken zu halten. Der entsprechende Sektor hat Platz für 3000 Zuschauer. Der Betreiber legt grossen Wert auf die Sicherheit. Das Stadion ist überall mit Überwachungskameras ausgerüstet. Die Verpflegungsstellen der Gäste sind mit Gitter versehen, damit übermütige Fans nicht eindringen können. Mayonnaise und Ketchup sind in abgeschlossenen Boxen. Damit wird verhindert, dass Lebensmittel für andere Zwecke verwendet werden. vAnESSA das wünschen sich Kinder STAdiOnBeSuCh Chaoten und Krawalle rund um Fussballspiele machen regelmässig Schlagzeilen. Hier verraten zwei Schüler, was sie sich von einem Besuch im Fussballstadion erwünschen – und worauf sie gerne verzichten. Lieber Tore als pyros Als Kind wünsche ich mir, dass ich in Ruhe und Sicherheit ein Fussballspiel schauen kann. Petarden, Rauch und Pyros stören mich. Ich sehe auch nicht ein, dass man überall Sachen kaputtmachen muss. Viel lieber freue ich mich an spannenden Spielen mit vielen Toren. JAn FELdMAnn petarden und rauch stören Als Kind wünsche ich mir, dass ich in Ruhe und Sicherheit ein Fussballspiel erleben kann. Der unnötige Gebrauch von Petarden, Rauch und Pyros stört mich sehr und macht mir auch Angst. Ich verstehe nicht, dass wütende Fans überall Sachen kaputtmachen müssen. Viel lieber möchte ich ein spannendes Spiel mit vielen Toren in einer lebhaften und motivierenden Fankurve erleben. Sodass ich mich beim Nachhausegehen schon wieder aufs nächste Spiel freuen kann. Zum guten Glück verhilft die Sicherheit im Stadion Swissporarena Luzern mir zu diesem freudigen und wirklich spannenden Erlebnis. LuAn BAJrAMi Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 32 «Ich vermisse es, mich so richtig dreckig zu machen» Plötzlich sagen die Leute: «Die ist doch viel zu gross dafür.» Dabei können Pfützen so viel Spass machen. Getty PubErtät Warum muss man erwachsen werden? Und weshalb werden die Eltern so komisch? Die sechstklässler aus Wauwil stellen sich Fragen rund ums Heranwachsen. In der Pubertät wird plötzlich vieles anders. Nicole Lötscher und andere Schüler der 6. Klasse aus Wauwil verraten, was ihnen zum Thema «Erwachsenwerden» durch den Kopf geht. Wieso musst du eigentlich erwachsen werden? «Weil damit eine Generation erneuert wird und die Population der Menschheit steigt.» «Weil ich befruchtungsfähig werden muss, und das geschieht, während ich erwachsen werde.» «Wir können erwachsen werden, weil sonst die Kindergärten zu überfüllt sind.» «Der Herrgott wollte das, um in meinem Kreislauf weiterzugehen.» «Damit man eine Familie gründen kann.» Welche Vorteile siehst du? «Vorteile sind, dass ich selber abstimmen kann, eigene Entscheidungen treffen kann und ein eigenes Haus bauen kann.» «Ich darf an Partys gehen und länger wach bleiben.» «Ich darf Auto fahren.» Was wird es für Nachteile haben für dich? «Das Leben wird ernster, ich muss Verantwortung übernehmen.» «Ich habe weniger Freizeit und muss früher aufstehen.» «Nachteilig ist es, zu sich selber schauen zu müssen und nicht mehr im Dreck spielen zu können.» Wie macht sich bei dir das Erwachsenwerden in deinem Verhalten bemerkbar? «Ich bin reizbarer als früher.» «Ich geniesse die Nähe eines Jungen und bin anhänglicher als sonst.» «Ich werde selbstbewusster.» «Bei mir merkt man das, wenn ich ein bisschen schüchtern werde.» «Ich möchte nicht mehr auf Spielplätze.» Was machst du heute nicht mehr, was du gestern getan hast? «Bei den Eltern im Bett schlafen.» «Ich weine weniger.» «Ich spiele nicht mehr mit Puppen; ich habe neue Hobbys.» «Ich interessiere mich jetzt mehr für Knaben.» «Ich spiele nicht mehr so viel mit Jungenspielsachen, zum Beispiel habe ich mal einen Traktor bekommen, und dann habe ich immer mit dem gespielt, aber heute mache ich das eigentlich nicht mehr.» «Als man früher in der Schule neben einem Jungen sass, war es eklig; jetzt nicht mehr.» «Als ich früher Bücher angeschaut habe und etwas mit Schamhaaren und Wie werden Jugendliche in anderen Kulturen erwachsen? traditionEn Wenn ein Mädchen zum ersten Mal eine Menstruationsblutung hat, ist das ein ErKlärs mir wichtiger Moment in seinem Leben. Bei uns in Europa wird dieser spezielle Moment kaum gross gefeiert. Aber in manchen Kulturen gibt es spezielle Bräuche. Hier einige Beispiele: das ganze dorf tanzt und feiert Die Mädchen an der Karibikküste werden mit blutroten und goldbestickten Schals und Blusen beschmückt, und das ganze Dorf tanzt und feiert mit. Auch im Fernen Osten gibt es dafür einen ganz speziellen Brauch. In Japan heisst das Ritual «Die erste Flut». Die Familie des Mädchens kocht «roten Reis», indem sie Reis mit roten Bohnen mischt. Das Mädchen isst diesen Reis, und es wird danach beschenkt. Mutproben für knaben Knaben anderer Kulturen müssen zum Beispiel verschiedene Mutproben machen. Zum Beispiel schickten die Apachen-Indianer im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona den Jungen mehrere Tage ohne Nahrung in die Wildnis. Danach wird der Junge, der bald ein Mann wird, vom Dorfältesten zum Thema «Erwachsenwerden» unterrichtet. Brüsten war, hab ich immer gleich gelacht. Heute muss ich nicht mehr lachen.» «Ich möchte nicht so stur werden und nicht immer Nein sagen, wenn meine Kinder etwas fragen.» Vermisst du ein paar Dinge aus früherer Zeit? «Das Gutenachtlied fehlt.» «Früher machte es mir nichts aus, nackt in der Gegend herumzurennen, jetzt wäre das sehr peinlich.» «Dass man nicht mehr so rücksichtsvoll mit mir umgeht.» «Ich vermisse die Zeit, in der ich mich so dreckig machen konnte, ohne dass die Leute sagten: ‹Die ist ja schon viel zu gross für das.› Aber ich finde, dass man das auch noch tun sollte, wenn man 18 Jahre alt ist.» «Meinen Riesenbären.» Warum, glaubst du, sagen die Erwachsenen von den Jugendlichen, dass sie manchmal «spinnen»? «Weil die Jugendlichen manchmal Sachen zerstören oder wie sie sich anziehen.» «Ich glaube, sie sagen es, weil sie nicht drauskommen.» «Weil sie übertreiben.» «Als Eltern muss es eine schlimme Zeit sein.» «Ich weiss es nicht. Vielleicht vergessen sie manchmal, dass sie auch mal so waren.» wauwil: 6. klaSSE VO N sT E P H A N B E C K Erwachsene verhalten sich vielleicht aus deiner Sicht manchmal komisch. Was wirst du später als Erwachsener besser machen? «Ich werde schauen, dass meine Kinder nicht frech werden, und ich werde nicht so ein Theater machen, wenn es im Haus nach Meerschweinchen stinkt.» «Als Erwachsener werde ich das viel besser machen, weil ich weiss, wie sich ein Kind fühlt.» Was möchtest du lieber sein? Erwachsener? Kind? «Kind, weil sie nicht Verantwortung haben und einfach Kind sein können.» «Erwachsener, weil ich dann vieles ohne Hilfe machen kann.» «Kind, weil als Erwachsener muss man arbeiten.» «Ich möchte lieber ein Kind bleiben, weil ich mich dann dreckig machen kann und nicht arbeiten und Geld verdienen muss. Aber auch, weil ich dann die Rechnungen nicht machen muss.» Die Zeit des Erwachsenwerdens hat begonnen: Freust du dich auf die noch folgende Zeit? «Ich weiss es nicht genau, weil ich alles das, was früher zu meinem Alltag gehörte, hinter mir lassen muss und ich wie noch einmal auf die neue Welt komme.» «Es beschäftigt mich, weil ich noch nicht weiss, was alles auf mich zukommt. Ich freue mich, gewisse Sachen selber entscheiden zu dürfen.» «Ja, ich freue mich. Dann kann ich eine eigene Familie gründen, und ich kann alles machen, was ich will.» Sprecht ihr mit den Eltern über das Thema? «Meine Mutter fragt, was wir in der Schule gemacht haben, und ich erzähle ihr alles.» «Meine Eltern sind eher nicht so offen. Wir sprechen nie über dieses Thema.» «Manchmal, aber ich spreche eher mit meinen Freundinnen darüber, was uns erwartet.» Was macht dir in der Pubertät zu schaffen? «Weiss ich nicht, ich bin noch nicht ganz in der Pubertät angekommen.» «Das Wachsen, weil es sehr viel Energie kostet und mir auch die Gelenke wehtun.» «Die Pickel und die Mens machen mir sehr zu schaffen, es ist sehr anstrengend, weil die Mens noch nicht regelmässig ist.» «Ich frage mich, ob Sex wehtut, ob das ein gutes Gefühl ist?» «Die Eltern nerven manchmal.» «Ich habe jetzt noch keine Probleme, aber das kommt noch.» «Ich werde manchmal wütend, wenn etwas nicht so geht, wie ich es möchte.» «Ich habe ein komisches Gefühl, weil ich den Stimmbruch habe.» Alles beginnt mit einer «Bohne» im Hirn Entwicklung Etwa ab dem 11. Lebensjahr beginnt eine Drüse im Hirn zu arbeiten. Man nennt sie Hirnanhangsdrüse. Sie sieht aus wie eine Bohne und sendet Hormone («Informationen») aus, damit sich der Körper des Kindes verändert: Aus dem Mädchen wird langsam eine Frau, aus dem Jungen ein Mann. erguss hat), ist der Weg zum Mann nicht mehr weit. Die Pubertät bei den Jungs ist etwa mit 18 Jahren abgeschlossen. Ein Mädchen wird erwachsen wenn ein Junge erwachsen wird Bei den Jungs beginnt die Pubertät mit etwa 12 Jahren. Es bilden sich Schamhaare, die Schultern werden breiter, die inneren und äusseren Geschlechtsorgane vergrössern sich, und Achselhaare wachsen. Das schnelle Knochenwachstum kann beim Jungen Schmerzen erzeugen. Zirka mit 14 Jahren bekommt der Junge Bartstoppeln. Die Stimmbänder werden länger, und es gibt eine tiefe Stimme. Dem sagt man Stimmbruch. Sobald der Junge zeugungsfähig ist (einen Samen- Rot eingezeichnet die Hirnanhangsdrüse. Schülerzeichnung 6. Klasse Wauwil Am Anfang sieht man nichts, aber mit der Zeit wächst der Busen. Auch die äusseren und inneren Geschlechtsorgane werden grösser und verändern sich. Es wachsen Schamhaare, und die Mädchen bekommen auch Achselhaare. Die Hüften werden breiter, und das Becken bekommt die typische weibliche Form. Etwa zwischen dem 11. und 13. Lebensjahr tritt beim Mädchen die Regelblutung ein. Für diesen Vorgang gibt es verschiedene Bezeichnungen wie zum Beispiel auch Menstruation. Das ist für das Mädchen, das jetzt langsam zur Frau wird, eine Herausforderung. Die Zeit der Pubertät ist bei den Mädchen etwa mit 17 Jahren abgeschlossen. Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 33 Kinder aufgepasst: Dieser Drache ist gefährlich! ZUG die Spielgeräte auf einigen Spielplätzen sind nicht sicher genug. Sie werden deshalb umgebaut. die Verbesserung der Sicherheit kostet viel Geld. Viele Spielplätze in der Stadt Zug entsprechen nicht mehr den neusten Normen und müssen deshalb neu gemacht oder renoviert werden. So ist es auch im Schulhaus Kirchmatt, wo 200 Schüler und Schülerinnen in die Schule gehen. Die Schule hat im Moment ein Klettergerüst, ein Drehkarussell, einen grossen Fussballplatz und meh- ZUG: SCHULHAUS KIRCHMATT 5. KLASSE immer mindestens so gross sein muss, wie das Klettergerüst hoch ist. Das Drehkarussell ist zwar sicher, aber gerade dort passieren die meisten Unfälle, denn es ist das heiss begehrteste Spielgerät. Einige Lehrer des Schulhauses Kirchmatt finden deshalb, dass es unbedingt weg muss. Aber einen ganz sicheren Spielplatz gibt es wahrscheinlich nie. Dazu sagt Claudius Berchtold, Projektleiter für öffentliche Anlagen der Stadt Zug: «Eine 100-prozentige Sicherheit wird es niemals geben.» Schwere Unfälle gab es in der Stadt Zug zum Glück noch nie. Entspannte Eltern VO N S I L I VA F R E Y rere Pingpongtische. Das Wahrzeichen der Schule ist aber die Drachenrutsche. Der Drache ist fast so alt wie das Schulhaus, und er ist also nicht mehr der Jüngste. Überall lauern Gefahren Der Spielplatz entspricht nicht mehr den aktuellen Normen. Peter Roos, Werkhofleiter der Stadt Zug, erklärt: «Der Drache ist ein Kordelfänger.» Gefährlich ist es, wenn ein Kind hinunterrutscht und sich eine Kordel seiner Jacke in der Rille zwischen zwei Rutschbahnteilen verfängt. Auch die Drachenzacken sind nicht ungefährlich: «Hier könnte man sich den Kopf einklemmen», so der Fachmann. Das älteste Spielgerät auf dem Spielplatz ist das Klettergerüst. Seine Tücken: Kinder können sich die Finger einklemmen. Zudem ist der Fallschutz nicht genügend, da dieser Ein guter Spielplatz muss viele verschiedene Spielgeräte haben. Die Kinder müssen sich austoben können, und es braucht viele Möglichkeiten zum Klettern. Für die Eltern ist natürlich wichtig, dass die Kinder heil nach Hause kommen, und für die Kinder zählt vor allem der Spass. Ein guter Spielplatz ist, wenn er beides erfüllt. Auf Spielplätzen sammeln die Kinder neue Erfahrungen, und mit der Zeit können sie selber Gefahren einschätzen. Wenn ein kleines Kind zum Beispiel auf einem nassen Holzstamm ausrutscht, wird es aus seinem Fehler lernen und beim zweiten Mal vorsichtiger sein. Auf einem guten Spielplatz können sich die Eltern entspannen und die Kinder spielen. Es sollte Spielgeräte für «Eine 100-prozentige Sicherheit wird es nie geben.» C LAu d I u S B E R C h tO L d , P R O j E Kt L E I t E R ö F F E N t L I C h E A N LAG E N d E R StA dt Z u G neu gemacht werden. Es kostet 2 195 000 Franken. Das ist viel Geld, aber die Stadt möchte, dass die Kinder viele Freizeitmöglichkeiten haben, denn für die Stadt sind Kinder sehr wichtig. Die dringendsten Erneuerungen werden bis im Sommer 2012 fertig sein. Allein der Kirchmatt-Spielplatz wird 340 000 Franken kosten. Auf die Frage, ob das nicht zu viel Geld sei, antwortet Peter Roos: «Was ist die Gesundheit eines Kindes wert?» und lässt die Frage im Raum stehen. Aber einige Schüler des Schulhauses sagen, das sei viel zu teuer, und sie könnten auch mit dem alten Spielplatz leben. Der Drache bekommt ein Nest grössere und kleinere Kinder haben. Ein Kindergärtner findet es wichtig, dass es auf einem Spielplatz genügend Schaukeln hat. «Ein guter Spielplatz muss Geschicklichkeits- und Klettermöglichkeiten haben», erklärt Anuar Keller Buvoli, Kinderpsychologin und Mutter von zwei Kindern. Viel Geld für mehr Sicherheit Es hat 28 öffentliche Spielplätze in der Stadt Zug. Die Stadt Zug will, dass alle Spielplätze den Normen entsprechen. Deshalb müssen elf Spielplätze Bei der Planung waren der Schulhausleiter und die Lehrpersonen beteiligt. Auch die Schüler wurden gefragt, was sie gerne hätten. Der Drache wird renoviert und bekommt einen neuen Anstrich. Denn er ist beliebt, lustig und gross und wird deshalb nicht abgerissen. Der Drache ist das Thema für den neuen Spielplatz. Es wird ein Drachennest gebaut. Es wird auch noch einen Kletterbaum und einen Hügel geben. Aber das ist nicht alles, es gibt auch noch eine Kletterburg mit Hängebrücke. Was mit dem Drehkarussell genau passiert, ist im Moment noch nicht klar. Die Bauarbeiter haben also allerhand zu tun. Der Spielplatz wird in den Sommerferien 2012 gebaut. Kopf ist speziell gefährdet SICHERHEITSPRÜFUNG Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) hat eine Reihe von Prüfkörpern herausgegeben, mit denen Spielplätze zum Beispiel auf Fangstellen überprüft werden können. Besonders gefährdet ist der Kopf: Laut BfU ist der Kopfbereich bei 45 Prozent aller Unfälle auf Spielplätzen betroffen. Die Sicherheitsbestimmungen werden durch Unfälle bei ähnlichen Geräten bestimmt und laufend angepasst. Wenn die Kinder nach den Sommerferien den neuen Spielplatz zum ersten Mal sehen werden, werden sie nicht schlecht staunen. Sie werden nun noch mehr Spass haben als früher. Wenn die Kinder sicher spielen können, sind auch die Eltern beruhigt. Schüler kraxeln auf dem Drachen vor dem Schulhaus Kirchmatt in Zug herum. Schülerbild Yanick Häfliger Tickets unter www.hochzytsfahrt.ch AboPass offeriert Ihnen CHF 5.– Ermässigung auf Eintritt Erwachsene. Nur solange Vorrat. il r p A 11. bis ai M . 5 2 012 2 D’ Hochzytsfahrt i de Zwiebacki www.hochzytsfahrt.ch hellermeier.ch ANZEIGE <wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDE1MgQATBrIcg8AAAA=</wm> <wm>10CE2MIQ6AMBAEX3TN3rbXFk4SHEEQfA1B839Fi0KsmZnstrkFfFvW_VwPV4AmGcmoXsmAVDxrCZNFB1kI5Yxu4jD_XGhAAtpIBBSWhipDxBapTTkOOqOyhue6X38UjIR_AAAA</wm> Coop belegte 2011 den 1. Platz im oekom Corporate Rating der Einzelhändler. Für die strengsten Bio-Richtlinien der Schweiz. Für Bio ohne Kompromisse. Die Knospe von Bio Suisse sowie Demeter gehören zu den weltweit strengsten und am besten kontrollierten Bio-Siegeln. Als Schweizer Bio-Pionier setzen wir schon seit 1993 auf die Knospe. Ohne Kompromisse. Und auch Sie können unseren über 1600 Naturaplan-Produkten mit der Knospe, die von A bis Z biologisch im Einklang mit der Natur hergestellt werden, bedingungslos vertrauen. Weil man den Unterschied schmeckt: www.coop.ch/naturaplan Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 ZIP Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung 35 James-Bond-Regisseur studierte hier Schule Im Institut Montana ist einiges anders: Der Unterricht ist zweisprachig, zum Erntedank gilt für die Jungs Krawattenpflicht – und statt Schulbus gibt es eine Seilbahn. Was haben John F. Kerry, der Kandidat der US-Präsidentenwahl 2004, Marc Forster, Filmproduzent von «Finding Neverland» «The Kite Runner» und «James Bond – Quantum of Solace», und Nicolas Hayek junior gemeinsam? Sie alle besuchten die gleiche Schule. Das Institut Montana ist eine familiäre, internationale Privatschule mit Internat. Sie besteht aus einer zweisprachigen Primarschule, einem ein- und zweisprachigen Gymnasium, sowie einer internationalen Oberstufe, in der man das IB (International Baccalaureate) erwerben kann. club mit 7000 ehemaligen Viele ehemalige Schüler pflegen ihre Kontakte via Montana-Club, dem zirka 7000 Ehemalige angehören. Dort gibt es auch eine Schulzeitung und eine informative Internetplattform, welche Mitglieder miteinander verknüpft. ZuGeRBeRG: KlASSe Be6 VO N T I N A Z Ü R C H E R ( I N ST I T U T M O N TA N A ) «Viele Schüler von uns waren schon auf mehreren Schulen, aber keine Schule war wie das Montana. Viele von uns kommen, weil die Klassen kleiner sind und mehr Aufmerksamkeit auf uns Schüler gerichtet wird. Wir sind untereinander aus verschiedenen Ländern, so lernen wir auch andere Kulturen kennen», erzählt Christine, viersprachige Sechstklässlerin. Am Institut Montana findet der Unterricht an der Primarschule zu 60 Prozent auf Deutsch und zu 40 Prozent auf Englisch statt. «Ich finde es super, dass die Primarschule zweisprachig ist, so habe ich schnell Englisch gelernt, ich kann jetzt schon nach eineinhalb Jahren fliessend Englisch reden. Englisch ist eine internationale Sprache, und ich finde es toll, dass ich sie bereits sprechen kann!», berichtet Nina. längerer Schulweg Die Tagesschüler fahren jeden Morgen mit der Seilbahn hoch und am Nachmittag wieder runter. «Die Fahrt mit der Seilbahn dauert knapp zehn Minuten. Es ist etwas Besonderes, jeden Tag mit einer Seilbahn den Berg hinauffahren zu dürfen und die Aussicht geniessen zu können. Besonders den gelb-rötlichen Sonnenaufgang finde ich wunderschön. Andererseits habe ich einen längeren Schulweg. Ich persönlich muss Schule war früher ein Hotel GeSchichte Zur ersten Blütezeit des internationalen Tourismus, Mitte 19. Jahrhundert, entstanden auf dem Zugerberg zwei grosse Hotelanlagen, die «Curanstalt Felsenegg» und das «Grand-Hôtel Schönfels». Historische Kurorte suchten die bestmögliche Lage in aussergewöhnlicher Landschaft. Das gilt auch für die Kurresidenzen auf dem Zugerberg. Die Qualität der Lage mit der Ruhe und der grossen Fernsicht verhalf den beiden Hotels zu ihrem grossen Ansehen. Nietzsche war hotelgast Die heutigen Schulgebäude der Privatschule Montana waren bis 1926 zwei Grandhotels, Hotel Schönfels und Hotel Felsenegg. Der Speisesaal und die Aula der heutigen Schule erinnern rund hundert Jahre später noch an die beiden Hotels, welche auch prominente Gäste in ihren Bann zogen. Ein solcher Gast war beispielsweise der bekannte Philosoph und Querdenker Friedrich Nietzsche. Historisches Bild: Speisesaal Institut Montana, im kleinen Bild das Hotel Schönfels. Im ehemaligen Hotel befindet sich heute das Hauptgebäude. PD zweimal mit dem Bus umsteigen, um an die Seilbahnstation zu gelangen», erklärt Manisha, und Aimee ergänzt: «Es ist wirklich anders, im Montana zur Schule zu gehen. Ich muss jeden Tag eine halbe Stunde im Auto sitzen. Früher konnte ich mit dem Fahrrad zur Schule fahren. Trotzdem finde ich die Schule besser. Die Klassen sind viel kleiner, und ich kann hier viel besser arbeiten und mich konzentrieren.» Die Schüler haben von 8.10 bis 15.20 Uhr Unterricht. Dazwischen haben sie um 10.20 Uhr Cocoa Break, dort gibt es verschiedene Früchte, Tee, Kakao, Brot, verschiedenen Brotaufstriche und für die älteren Schüler sogar Kaffee. «Ich glaube, dass der Name Cocoa Break davon kommt, dass es immer heisse und kalte Schokolade zu trinken gibt. Am coolsten an dieser Pause finde ich aber, dass es fast immer Erdnussbutter gibt. Diese Erdnussbutter kann man mit Marmelade aufs Brot streichen. Das schmeckt einfach superlecker», erzählt Jan-Ralph. «Ich persönlich finde, dass wir am Montana mehr Sport machen und viel mehr draussen sind als an meiner alten Schule», erzählt Aimee. Dank der grosszügigen Aussenanlage mit Spielplatz, Wiese, Basketballplatz, Fussballfeld, Wald und Teich können sich die Lernenden in den Pausen austoben und erholen. Der Schnee erlaubt es im Winter, während der Pausen am nahegelegenen Hügel zu schlitteln, auf der Wiese Schneeburgen und Schneemänner zu bauen oder auf der Fussballwiese eine Schneeballschlacht zu veranstalten. nen, Musikaktivitäten, Kochen und verschiedene gestalterische Workshops statt. Ein anderes Angebot nach der Schule ist das Studium, dort können die Schüler nach dem Tea Break (eine Art Nachmittags-Cocoa-Break) ihre Hausaufgaben erledigen. Eine Das Erntedankfest ist bei uns in der Schule eine sehr wichtige Festgelegenheit. Der Grund, weshalb die Schule Thanksgiving feiert, ist, dass das Montana früher in eine Deutsche Sektion und eine American Section aufgeteilt war. Damals hat die American Section Thanksgiving gefeiert, weil es Teil der amerikanischen Kultur ist. Diese Tradition ist von der ganzen Schule übernommen worden», weiss Jan-Ralph. Zu dieser Thanksgiving-Feier kommt man formell gekleidet (Knaben mit Anzug und Krawatte). Die ganze Schule (zirka 280 Schüler) trifft sich in der Aula. Nach dieser Zeremonie gibt es Truthahn zum Lunch. Nachmittags hat jede Klasse ihr eigenes Programm. Viele Klassen besuchen ein Theater, ein Museum oder ein Kino. Ein anderer Festtag ist Weihnachten. An Weihnachten trifft man sich ebenfalls in der Aula. Der Direktor hält eine Rede, danach gibt es ein Weihnachtskonzert und ein spezielles Weihnachtsdinner. Natürlich feiert man am Ende des Schuljahres auch den Übertritt von der Primarschule in die Oberstufe mit einer kleinen Zeremonie. Daran nehmen aber nur enge Bekannte und die Familien der Sechstklässler teil. Am Montana gibt es auch Sporttage, wo die ganze Schule in Teams verschiedene Sportarten ausübt. «Dann läuft der ganze Tag über coole Musik», erinnert sich die Schülerin Mariette, und die Sportlehrerin fügt an: «Es ist jedes Jahr eindrücklich zu sehen, wie gut es klappt, wenn sechsjährige Erstklässler mit erwachsenen Zwölftklässlern in einer Mannschaft zusammenhalten.» ZAhleN Am Montana-Institut studieren Schüler aus 36 verschiedenen Ländern: Schweiz, Deutschland, Russland, Iran, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Bulgarien, Niederlande, Italien, Spanien, China, Dänemark, Kasachstan, Ukraine, Vereinigte Staaten, Polen, Australien, Estland, Thailand, Tschechische Republik, Japan, Kanada, Montenegro, Weissrussland, Brasilien, Bosnien, Finnland, Kenia, Kirgistan, Luxemburg, Pakistan, Rumänien, Serbien, Türkei, Ungarn, Vietnam. Die Schule ist in verschiedene Sektionen aufgeteilt: Primarschule " Externe Schülerinnen und Schüler: 29 " Interne Schülerinnen und Schüler: 3 Schweizer Gymnasium (Schweizer Maturitätslehrgang, Schüler absolvieren die Zuger Matura) " Externe Schülerinnen und Schüler: 47 " Interne Schülerinnen und Schüler: 60 internationale Sektion " Externe Schülerinnen und Schüler: 37 " Interne Schülerinnen und Schüler: 103 Auch Sport- und Musikunterricht Montana ist eine Tagesund Internatsschule in einer idyllischen, naturnahen Umgebung. Sie bietet verschiedene ausserschulische Aktivitäten an. Neben den unterschiedlichsten Sportarten finden auch Instrumentallektio- Schüler aus 36 Ländern institut Montana insgesamt " Externe Schülerinnen und Schüler: 113 " Interne Schülerinnen und Schüler: 166 " Gesamte Anzahl Lernende: 279 Grosser Sieg am Sporttag. Schülerbild 6. Klasse Institut Montana HINWEIS Stichtag: Dienstag, 31. 1. 2012 Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79 Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung ZIP 36 «Manchmal hatten wir richtig Stress» Schülerfazit Während Wochen haben Schüler aus der Zentralschweiz recherchiert, geknipst und geschrieben. Jetzt ziehen sie Bilanz. Eine ganze Zeitung haben sie gefüllt. mit spannenden Reportagen, kritischen Interviews, Faktenberichten und Hintergrundgeschichten: die 1300 Schüler aus der Zentralschweiz, welche dieses Jahr am Projekt «Zeitung in der Primarschule» teilgenommen haben. Hier verraten einige von ihnen, wie viel Arbeit hinter den Artikeln steckt, wo die grossen Herausforderungen lagen, worüber sie sich gefreut haben – und ob sie jetzt das Journalistenfieber gepackt hat. Die 5. Klasse aus Zug hat den Drachen vor dem Schulhaus unter die Lupe genommen – und einen Artikel zum Thema Spielplatzsicherheit geschrieben (Seite 33). Max Kündig (11): «Mir hat das Zeitungslesen Spass gemacht. Ich fand es toll, dass wir jeden Tag Zeitung gelesen haben. Ich fand es gut, dass wir die Experten interviewen konnten. Mir hat es Spass gemacht, den Artikel zu schreiben. Mir hat weniger gut gefallen, dass es während des Interviews mit den Spielplatzexperten furchtbar kalt war. Es war auch noch recht schwierig, den Artikel zu schreiben, auch wenn es Spass gemacht hat. Journalist ist ein klasse Beruf, aber ich glaube, es ist nichts für mich. Denn ich will nicht bis um 24 Uhr wach bleiben, nur weil ein Artikel fertig sein muss. Ich will mal Architekt werden.» Nicole Vonesch (11): «Das ZIP-Projekt gefällt mir sehr gut. Es ist sehr abwechslungsreich, spannend und manchmal auch lustig. Es war sehr spannend, als der Journalist kam. Er gab uns Tricks, wie wir einen guten Text schreiben können. Er sagte uns, was man alles schreiben soll und was eher nicht. Er erklärte uns auch, wie man gute Fotos macht. Mein Berufswunsch ist aber ganz klar Tierärztin. Ich liebe Tiere, und deswegen möchte ich den Tieren helfen und schauen, dass sie nicht aussterben. Ich habe noch nie darüber nachgedacht, ob ich Journalistin bei einer Zeitung werden möchte. Es gefällt mir zwar, Texte zu schreiben, aber mein Berufswunsch ist klar.» Patricia Hager (10): «Ich finde es ein ausgefallenes Projekt, denn normalerweise schreiben Kinder keinen Artikel. Es zeigt auch, dass Kinder genauso einen tollen Artikel schreiben können wie Journalisten. Mir hat der Besuch der Spielplätze gefallen, weil wir dort gesehen haben, wie verschieden Spielplätze sein können. Es hat mir auch sehr gefallen, einen Artikel zu schreiben. Nun können wir den Leuten, die die Zeitung lesen, endlich einmal zeigen, wozu wir in die Schule gehen. Weniger gut gefallen hat mir, dass wir viel Zeit in dieses Projekt investiert haben. Aber der Aufwand hat sich gelohnt. Es war auch schwierig, für den Artikel die richtigen Worte zu finden. Vielleicht könnte ich es mir schon einmal vorstellen, Journalistin zu werden. Nun konnten wir ja einmal sehen, wie es ist. Ich finde, dass es sehr anstrengend war. Nun geniesse ich aber sicher zuerst meine Kindheit.» Die 5. Klasse aus Lungern hat den IFA-Brandstollen besucht, gleich mehrere Feuerwehrleute interviewt und herausgefunden, woher der Rauch beim Waldrand in der Walchi kommt (Seite 13). Sven Andermatt (11): «Das ZIP-Projekt hat mir gut gefallen. Am besten war das Fotografieren für unseren Zeitungsbericht im Brandstollen. Es gab nichts, was mir nicht gefallen hat. Journalist möchte ich trotzdem nicht werden, da ich Sportler werden will.» Vivien Schwarzenberger (101/2): «Mir hat es am meisten Spass gemacht, als die 5. Klasse in den Brandstollen gegangen ist und dass der Journalist Jonas von Flüe gekommen ist. Es hat weniger Spass gemacht, alles aufzuschreiben. Schwieriger war es, bei den Texten keine Fehler zu schreiben. Ich selbst könnte mir nicht vorstellen, Journalistin zu werden. Ich habe andere Berufspläne, nämlich Modedesignerin.» Anja Roosens (10): «Den Zeitungsbericht zu schreiben, hat mir am besten gefallen, aber das ganze ZIP-Projekt hat Spass gemacht. Ich fand eigentlich nichts schwierig. Toll ist, dass die meisten Fotos, die im Bericht erscheinen, ich gemacht habe. Ich will nicht Journalistin werden, ich möchte lieber Fotografin werden.» Michelle Ming (11): «Mir hat das Projekt gefallen, weil wir so viel über die Zeitung erfahren haben. Am meisten Spass gemacht hat mir, als der Journalist gekommen ist, weil er so viele spannende Sachen erzählt hat. Zum Beispiel: dass er viel schreiben muss. Er darf auch an Fussballspiele oder Skirennen gehen. Er hat uns gezeigt, was er immer in seinem Rucksack dabeihaben muss. Er hatte einen kleinen, einen mittleren und einen grossen Block dabei. Es war interessant, zu hören, was ein Journalist den ganzen Tag arbeitet. Schwierig war es, ein paar Fotos vom Computer zu löschen, weil ich mich nicht entscheiden konnte, welche ich gut fand. Trotzdem möchte ich nicht Journalistin werden, weil ich nicht so gerne schreibe und weil ich nicht immer umherreisen möchte. Ich habe einen anderen Traumberuf, nämlich Koch.» Die 5./6.-Klässler aus Vitznau haben gleich zwei Berichte geschrieben: über das Verkehrshaus und über den Fernsehsender Tele 1 (Seiten 28 und 29). Erika Zimmermann (12): «Es hat mir Spass gemacht beim Texteschreiben und natürlich auch der Ausflug! Am besten gefallen hat mir aber, als wir in der Klasse eine «Redaktionssitzung» gemacht haben. Den Text gut zu schreiben, fand ich schwierig. Ich kann mir nicht so gut vorstellen, später Journalistin zu werden, ich möchte Drogistin lernen.» Stefan Gubser (12): «Besonders gefallen hat mir, dass wir einen Ausflug ins Tele-1-Studio machen konnten und dass wir dort eine Sendung aufnehmen durften. Auch gut fand ich, dass wir berichten (schreiben) konnten. Allerdings war das alles auch recht aufwendig. Manchmal hatten wir richtig Stress. Selber Journalist werden möchte ich nicht. Ich könnte das nicht gut und ich will nicht immer am Compi sitzen. Ich möchte später einmal Menzimuckfahrer werden.» Die Dritt- bis Fünftklässler der «International School of Zug and Luzern» in Horw blättern gespannt in der Zeitung. PD Mirjam Zimmermann (11): «Das Projekt hat mit sehr gut gefallen. Zusammen mit den anderen Teamkameraden den Haupttext zu schreiben, gefiel mir sehr gut. Die beste Arbeit war, ein tolles Foto auszusuchen, und das war sehr gut gelungen. Etwas schwierig war es, einen guten Titel und einen guten Lead zu schreiben. Ich möchte lieber einmal Bäuerin oder Tierpflegerin werden, nicht Journalistin.» Der Uranos-Club (4./5. Klasse) aus Wangen hat mit der Luzerner Fussballlegende Kudi Müller trainiert – und die Swissporarena in Luzern auf ihre Sicherheit überprüft (Seite 31). Jan Feldmann (9): «Das Training mit Kudi Müller sowie die Stadionbesichtigung der Swissporarena waren Höhepunkte unserer Arbeit. Das Artikel-Schreiben war für mich am schwierigsten. Ich habe mich mühsam durchgekämpft und es am Schluss doch geschafft. Zurzeit kann ich mir noch nicht vorstellen, Journalist zu werden. Viel lieber möchte ich Erfinder sein.» Tobias Kistler (10): «Das ZIP-Projekt war, kurz gesagt, einfach spitze. Mir hat der Ausflug ins Fussballstadion Swissporarena in Luzern am besten gefallen. Auch das Schreiben des Zeitungsartikels habe ich toll gefunden. Die Erklärungen über Ich- und WirForm habe ich nicht so interessant gefunden. Ich glaube nicht, dass ich Journalist werden möchte, obwohl es ein spannender Beruf ist. Man lernt selber auch immer wieder Neues. Aber es hat mich nicht so richtig gepackt. Ich habe noch keine konkreten Berufswünsche.» Jonas Küttel (10): «Das Training mit Kudi Müller hat mir am besten gefallen. Die Fragen für das Interview erstellen hat mir am meisten Spass gemacht. Es war alles voll cool. Den Text für den Zeitungsbericht zu erstellen, war schwierig für mich. Ob ich einmal Journalist werden will? Vielleicht, vielleicht auch nicht, es war aber spannend, in den Beruf reinzuschauen. Ich möchte Meeresbiologe oder Landwirt werden.» Malin Schuler: (11): «Am besten gefallen hat mir das Schreiben. Man konnte einmal eine Arbeit wie ein Journalist machen. Schwierig war bestimmt das Zusammenarbeiten, bis jeder einmal wusste, was er machen sollte. Journalistin wäre bestimmt eine tolle Arbeit, aber auch eine sehr anspruchsvolle. Ich will einmal Landtierärztin werden.» Die 5. Klasse aus Schattdorf hat herausgefunden, wie das Wasser in unsere Häuser kommt (Seite 24). Lisa Ziegler (10): «Das ZIP-Projekt war der Schule gegenüber eine Abwechslung. Am besten hat mir der Lehrausgang gefallen, den wir mit Herrn Welti gemacht haben. Schwierig war am Anfang, sich alles zu merken und am Schluss alles zusammenzufassen und auf ein Blatt zu schreiben. Journalistin zu werden, wäre sicher interessant, aber mein Traumberuf ist, Kinderkrankenschwester zu werden.» Dylan Lombardo (11): «Am meisten Spass hat mir das Zeitungslesen gemacht, weil wir dann immer alles wussten. Schwierig fand ich hingegen, den Zeitungsbericht zu schreiben. Journalist zu werden, kann ich mir nicht vorstellen. Ich würde am liebsten Automechaniker werden.» Fabian Tresch (10): «Ich möchte wieder einmal ein Projekt machen. Am besten hat mir die Wasserexkursion gefallen. Am meisten Spass hat mir das Zeitungslesen am Morgen gefallen, weil ich das Neuste erfuhr. Am schwierigsten war es, den Zeitungsbericht zu schreiben. Ich könnte mir vorstellen, einmal Journalist zu werden, aber genau weiss ich noch nicht.» Nadine Tresch (10): «Ich fand es lustig. Gefallen hat mir, dass wir jeden Morgen die Zeitung lesen durften und dass wir einen Lehrausgang in die Redaktion der «Neuen Urner Zeitung» gemacht haben. Ich will nicht Journalistin werden, weil du spannende Texte und Artikel schreiben musst, und ich bin in dem nicht so gut. Ich will mal Zweiradmechanikerin werden.» Joël Furrer (11): «Am besten hat mir das Interview gefallen. Am schwierigsten war es, den Zeitungsbericht über das Wasser zu schreiben. Ich möchte nicht Journalist, sondern lieber Kapitän auf einem Dampfschiff werden.»