Beispiele

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Beispiele
BAYERISCHER BODENSEE
Lindauer Zeitung
Expertin erklärt die
Welt der Finanzen
Die Kunst des
Steinbildhauers René Geier
Einige Skulpturen stehen zurzeit in Wasserburg
René Geier findet die Welt sehr
schön und will mit seinen Kunstwerken schöne Formen bilden, lustig
und auch ernsthaft sein. Auf der
Skulpturenausstellung in Wasserburg, auf der Wiese vor dem Fischerhaus, stehen einige seiner Werke. Die
Idee des Nasenkubus entstand, weil
Herrn Geiers Werkstatt nahe der Klinik von Professor Mang liegt. Er
wollte mit der Skulptur zeigen, wie
man Nasen verändern kann.
Die Figur „Die große Nacktheit“
hat er in Sandstein gehauen. Es ist
lustig, dass man sie drehen kann, genauso wie die Nasenskulptur. In seiner Werkstatt haben wir auch einen
witzigen Wasserspeiher aus Mu-
Verbandsräte des Zweckverbands
Wasserversorgung Handwerk fragen nach
schelkalk anschauen dürfen. Draußen stand ein von ihm gefertigtes
Steinsofa, auf dem wir alle gerne sitzen wollten. Es war hart, aber trotzdem sehr bequem.
In der Werkstatt werden aber
auch wertvolle Skulpturen restauriert, wie zum Beispiel gerade antike
Säulen aus dem Lenbachhaus aus
München oder auch ein altes Steinkreuz von einem Kirchendach. Außerdem ist Herr Geier auch Steinmetz, und er fertigt Grabsteine mit
Inschriften an.
Von Sandra Philipp
●
WEISSENSBERG - Der Zweckver-
Von Georg Tafel, Maximilian Kopp, Rebecca Berger, Kilian Kummel und Moritz Fleischmann
Die Werkzeuge
eines Steinbildhauers
von Knüpfel, Fäustel und Meißel
Die wichtigsten Werkzeuge eines
Steinbildhauers sind Knüpfel, Fäustel und Meißel. Ein Knüpfel sieht etwa so wie eine kleine Holzglocke mit
Stiel aus. Ein Fäustel ist ein kleiner
dicker Eisenhammer. Mit dem Knüpfel oder dem Fäustel schlägt man auf
den Meißel. Der Meißel wird auf den
Stein gesetzt, und so kann man mit
ihm Figuren und Muster, Schriften
und Formen in Stein hauen.
Es gibt verschiedene Meißelarten: Langmeißel, Flachmeißel, Spitzmeißel, Sprengmeißel... Natürlich
kann auch dem besten Steinbildhauer passieren, dass ein Stück von einem Stein ungewollt abbricht. Das ist
zwar ärgerlich aber halb so schlimm:
Man kann den Stein wieder kleben.
Ein Steinbildhauer sollte mit Schutzbrille arbeiten, da immer ein Stückchen vom Stein absplittern und wie
ein Geschoss durch die Gegend fliegen kann.
Von Florian Dyroff, Nicolas Zürn, Marvin Molde, Mario Zürn, Johannes
Schweiger,Marcus Schmid und Theo
Klautke
Hier kann man fleißige Handwerker sehen: Mario, Nicolas, Maximilian und
FOTO: PRIVAT
Theo.
Kurz berichtet
●
Gottesdienst für Schüler
SIGMARSZELL (lz) - In der Kirche
von Sigmarszell findet morgen,
Donnerstag, ein Gottesdienst statt.
Zu diesem sind insbesondere die
Schüler der Pfarreiengemeinschaft
Weißensberg eingeladen. Beginn ist
um 17.45 Uhr mit einer Fahrradsegnung, anschließend wird von Jugendlichen die eucharistische Andacht mitgestaltet.
Zweckverband
Seniorenheim trifft sich
WASSERBURG (lz) – Die Mitglieder
des Zweckverbands Seniorenheim
Hege treffen sich morgen, Donnerstag, um 19 Uhr zur Sitzung in den
Räumen der Tagespflege (Hege 7).
Auf der Tagesordnung steht die
Beratung über den Erlass einer
Nachtragshaushaltssatzung für das
Jahr 2012.
Angebot dreht sich
rund ums Wasser
Die 4a der Grundschule Wasserburg ist nun auch ein bisschen steingebildet.
FOTO: PRIVAT
„Ich liebe alle Steine“
Die Viertklässler der Grundschule Wasserburg
besuchten den Steinbildhauer René Geier
WASSERBURG - Wir, die 4. Klasse aus
Wasserburg haben René Geier besucht. Wir durften verschiedene
Steinarten auf ihre Härte ausprobieren. Die Steine kommen aus verschiedenen Ländern. Vier
Steine bearbeiteten
wir an Werkbänken
mit Fäustel und Meißel. Der Sandstein
war am leichtesten zu
bearbeiten, also der
weichste Stein.
Wir stellten fest,
dass der Muschelkalk
an nächster Stelle
kam, dann der Diabas.
Dies ist ein Vulkanstein. Der härteste
Stein ist der Granit.
Für diese Arbeit braucht man Kraft,
aber auch Geschick. Wichtige Hilfen
sind eine Sackkarre und ein kleiner
Kran. Damit befördert man die die
großen und schweren
Steine in die Werkstatt
und in die richtige Position. Am Muschelkalkstein durften wir
selbst auch mit einem
kleinen Presslufthammer arbeiten. Herr
Geier hat uns schließlich mit dem Presslufthammer ein Klassenschild (4a) gefertigt.
Von Timotei Mirt, Carla
Hanser, Antonia Aubauer, Ema Solari und Anna
Schäfer
Besucher tauchen
in die Vergangenheit ein
200 Interessierte kommen am Tag der offenen Tür ins Heimatmuseum Hergensweiler
HERGENSWEILER (hip) - Der Tag der
offenen Tür im Heimatmuseum Hergensweiler war auch heuer ein Anziehungspunkt für Jung und Alt. Rund
200 Besucher nutzten die Gelegenheit, in das Leben vergangener Jahrhunderte einzutauchen. Sachkundige
Führung durch die reiche Sammlung
an Gegenständen des ländlichen Lebens und Arbeitens, an Exponaten
zur Volksfrömmigkeit zwischen
Glaube und Aberglaube, bot Museumsleiter Arthur Wetzel.
Besonders frequentiert waren
wieder die Damen des Museums- und
Trachtenvereins, die alte Handarbeitstechniken, wie Klöppeln oder
Klosterarbeiten vorführten. Davon
seien sie jedes Jahr aufs Neue „begeistert“, meint das Ehepaar Wilhelm aus
Hergensweiler, das stolz auf das schöne Museum im Ort ist. „Das Heimatmuseum hat viele treue Freunde, die
Mittwoch, 25. Juli 2012
kommen sogar bis aus Feldkirch“, bestätigt Sigrid Große, die zu dem klöppelnden Frauenquartett gehört. Unter deren flinken Händen entstehen
diesmal filigrane Schals. Entzückende Decken und Kissen sind bei den
Patchwork-Damen zu finden. Solche
feinen Näharbeiten stießen sogar bei
den ganz Jungen immer wieder auf Interesse, erzählen Marianne Vosseler
und Edith Buntz.
Ein neunjähriges Mädchen, das in
Hergensweiler in Urlaub sei, habe
heute schon bei ihnen eine kleine Applikation anfertigen dürfen. Und das
Mädchen habe das ganz prima gemacht. Die Kleinen sind an diesem
Tag mit dem extra aufgelegten Kinderprogramm ohnehin gut beschäftigt. Silvia Schöll bringt ihnen das
Schreiben mit Gänsefederkiel und
Tinte bei – ganz wie in alten Zeiten.
Elke Arlt erklärt den Kindern, wie es
früher war in der Schule, als Schüler
noch auf ihre Tafel schrieben statt ins
Heft. Als der Abakus (Rechenschieber mit Holzperlen) noch gängiges
Hilfsmittel beim Addieren und Subtrahieren war.
Die Erwachsenen schauen derweil
aufmerksam Marga Wetzel zu, die eine Krone fürs „Prager Jesulein“ bastelt
und Monika Abler, die in Klosterarbeiten vertieft ist. Wer sich sattgesehen hat, macht es wie Hilmar Kunder.
Der sitzt gemütlich draußen am Biertisch und stößt mit anderen Mitgliedern des Museums- und Trachtenvereins auf den gelungenen Tag an.
band Wasserversorgung Handwerksgruppe ist mit rund 8,6 Millionen Euro verschuldet. Die Verbandsräte haben schon mehrfach gefragt,
wie das sein kann, dass ein Unternehmen, das solch einen Schuldenberg hat, dennoch als wirtschaftlich
gesund gelten kann. Zur jüngsten Sitzung hat der Zweckverbandsvorsitzende Hans Kern eine Mitarbeiterin
des Bayerischen Kommunalen Prüfungsverbands eingeladen.
Margit Brutscher hat im Auftrag
des Prüfungsverbandes den Jahresabschluss der Handwerksgruppe erstellt. „Damit ist sie prädestiniert, zu
den Ergebnissen und deren Wertung
Stellung zu nehmen“, kündigte Kern
den Gast an. Die Ratsmitglieder, allen voran Karl Fischer und Klaus
Strodel, packten die Gelegenheit
beim Schopf. Die LZ gibt Auszüge
der Fragen und Antworten – auch an
den Geschäftsführer des Zweckverbands Roger Enk – wieder.
Der Zweckverband macht seit rund
12 Jahren einen nicht unerheblichen Verlust. Nimmt jedes Jahr
Kredite auf. Wie kann das sein?
Brutscher: Bei seiner Gründung hat
der Zweckverband Wasserversorgung Handwerksgruppe Zuschüsse
vom Staat bekommen. Quasi als Anschubhilfe, damit die Bürger die teuren Anschaffungen zu Beginn nicht
gleich mit einem extrem hohen Wasserpreis abbekommen. Diese Staatszuschüsse sind ins Eigenkapital geflossen und werden in der Bilanz voll
abgeschrieben. Deshalb gibt es diese
großen Unterschiede zwischen der
Kalkulation und der Gewinn- und
Verlustrechnung. „Deshalb können
wir uns diese Verluste leisten“
(Kern).
Wieso investiert der Zweckverband immer über Bankkredite,
wenn er doch Rücklagen hat? Damit könnte man doch Zinszahlungen vermeiden …
Brutscher: Der Zweckverband muss
kostendeckend arbeiten, darf keine
Gewinne machen und somit nichts
ansparen. Denn er wird überwiegend aus Entgelten finanziert und
gilt somit als kostenrechnende Einrichtung. Im Gegenzug bedeutet
dies, dass er für Investitionen Kredite aufnehmen muss. Die Rücklagen,
die in der Kalkulation aufgeführt
sind, sind die Staatszuschüsse von
damals und liegen nicht auf der Bank.
Sie gehen durch die Abschreibungen
Stück für Stück zurück.
Warum hinken wir mit dem Wasserpreis immer hinterher und sind
nicht kostendeckend?
Brutscher: Die Preise werden alle
drei Jahre neu kalkuliert. In die Berechnung fließt die Betrachtung der
vergangenen drei Jahre sowie eine
„Schätzung“ für die kommenden drei
Jahre mit ein.
Besteht die Chance, dass der Wasserpreis irgendwann niedriger
wird?
Brutscher: Nein. Denn die Staatszuschüsse gehen immer weiter zurück,
und auch die Wasserabgabe ist rückläufig. Damit sinken die Einnahmen
für den Zweckverband. Das hängt damit zusammen, dass viele auf ihren
Wasserverbrauch achten und neue
Geräte ebenfalls einen niedrigeren
Verbrauch haben. Die Kosten für den
Leitungsunterhalt und beispielsweise die Stromkosten für die Förderung
bleiben aber bestehen und müssen
auf den Verbraucher umgelegt werden.
Kann der Verband seine Investitionen nicht einfach zurückfahren?
Enk: Das ist teilweise nicht möglich
und auch nicht sinnvoll. Würden wir
zum Beispiel Rohrbrüche eine Weile
lang einfach ignorieren, wird die Reparatur möglicherweise aufwendiger, beziehungsweise die Kosten für
den Wasserverlust müssen den Reparaturkosten hinzugerechnet werden. Und erneuert eine Gemeinde
zum Beispiel eine Straße, müssen
wir die Chance nutzen und alte Leitungen erneuern. Dies gilt vor allem
für über 50 Jahre alte Gussleitungen,
da diese sehr bruchempflindlich
sind. Sonst ist der neu aufgebrachte
Straßenbelag unter Umständen kurze Zeit später durch notwendige Reparaturen schon wieder beschädigt.
Bei 180 Kilometern Leitungsnetz und
einer Abschreibung auf 50 Jahre,
stünden rein rechnerisch jedes Jahr
3,6 Kilometer Wasserleitung zur Sanierung an. Das ist weder finanziell
noch zeitlich machbar. Wir kommen
in den letzten Jahren auf 1 bis 1,5 Kilometer im Jahr. Hängen wir uns an die
Straßensanierungen der Gemeinden
an, sparen wir uns zudem einen Teil
der Kosten für den Straßenbelag sowie auch die Gemeinden sich durch
die Beteiligung des Zweckverbands
Geld sparen.
Der Kommunale Prüfungsverband
kalkuliert in diesem Herbst die
Wasserpreise. Dafür schauen sich
die Experten die Zahlen von 2009
bis 2011 an und berechnen die
Zahlen für den Zeitraum von 2013
bis 2015. Aufgrund der Ergebnisse
wird entschieden, ob die Gebühren
Anfang 2013 verändert werden
müssen.
Das Heimatmuseum Hergensweiler ist an jedem ersten und
dritten Sonntag im Monat geöffnet, jeweils von 10.30 Uhr bis
16 Uhr.
WASSERBURG (lz) - Anlässlich der
Wasserburger Kinderwochen erfahren Kinder ab sechs Jahren morgen,
Donnerstag. Zwischen 10 und 12 Uhr
und je nach Wind und Wetter sehen
die Teilnehmer, wie schnell man
Windsurfen, SUP (stand up paddling) oder Kajak fahren lernt. Wer
mitmachen will, sollte Badesachen,
Sonnencreme und etwas zu Trinken
mitbringen. Die Veranstaltung findet
bei jedem Wetter statt. Treffpunkt ist
am Eingang des Wasserburger Freibads Aquamarin. Es wird ein Kostenbeitrag von neun Euro erhoben.
Hinzu kommt der Freibadeintritt.
Information und Anmeldung in der
Tourist-Information Wasserburg,
Telefon 08382 / 887474 oder unter
www.wasserburg-bodensee.de.
Christian Heiling ist
neuer CSU-Ortsvorsitzender
Schreiben mit Feder und Tinte macht Carmen und Raoul viel Spaß. Mutter Anita Rehm (rechts) und „Lehrerin“ Silvia
Schöll sehen aufmerksam zu .
FOTO: HIP
Weil der bisherige Ortsvorsitzende der CSU Weißensberg, Daniel
Hörger, wegen Umzugs ausscheidet, war dessen Amt zu vergeben. Die
Mitglieder wählten ohne Gegenstimme Christian Heiling (Mitte) zu
ihrem Vorsitzenden. Als Delegierte für die besondere Kreisvertreterversammlung für die Bundestagswahl 2013 wurden Georg Krügers
(rechts), Karin Altmannsberger und Hans Heiling gewählt. Bei der
Stimmkreisversammlung zur Landtags- / Bezirkstagswahl 2013 vertreten Dominik Kling und Christian Heiling den Ortsverband. Heiling
und der Kreisvorsitzende und Landtagsabgeordnete Eberhard Rotter
dankten Daniel Hörger für sein Engagement im Ortsverband. Rotter
freute sich, dass Hörger auch an seinem neuen Wohnort im Ortsverband mitarbeiten möchte.
FOTO: PRIVAT
ZEITUNG IN DER GRUNDSCHULE
Montag, 10. Juni 2013
Heute verabschieden sich
die kleinen ZING-Reporter mit sechs spannenden
Berichten. Seit Anfang
März beteiligten sich 36
Frankfurter Grundschulklassen mit 723 Schülerinnen und Schülern am
Projekt „Zeitung in der
Grundschule“
(ZING).
Für jedes
Kind gibt
es noch bis
zum 14. Juni morgens
in
der
Schule ein
eigenes
Exemplar
der Tageszeitung Frankfurter Neue
Presse. Die Fraport AG
unterstützte zum wiederholten Male als Sponsor
ZING und ermöglichte
außerdem den Kindern
an vielen Orten des Flughafens, zu denen sonst
nur Mitarbeiter Zutritt
haben, zu recherchieren
und davon zu berichten.
Das Flughafenleben ist
spannend, jeder hat mindestens einen Bekannten,
der dort arbeitet, deshalb
Frankfurt. In der Stadt gibt es insgesamt zwölf Feuerwachen. Die
neue Wache in Nied ist seit Februar
im Dienst. Ihr Einsatzbereich erstreckt sich auf Nied, Griesheim
und einen Teil von Höchst. Die
Feuerwehrmänner arbeiten in
Schichten zu je 13 Mann von 7–17
Uhr und von 17–7 Uhr. Am Wochenende dauert eine Schicht 24
Stunden. Robert Lippmann (35)
hat früher in der Tierrettung gearbeitet und ist nun in der Brandschutzerziehung und Ausbildung
tätig. Außerdem fährt er Rettungseinsätze. Im Umkleideraum erklärt
er, dass die Spezialkleidung (Stiefel,
Hose, Jacke, Helm und Handschuhe) über die normale Kleidung angezogen wird. Da bei einem Wohnungsbrand zum Teil Temperaturen um die 800 Grad herrschen,
muss die Kleidung hitzebeständig
sein. Die Spezialkleidung kann bei
1000 Grad sechs Sekunden überstehen.
Seite 13
Sicherheit für alle Flüge
haben wir die Berichte
vom Flughafen meist zum
Hauptthema auf einer
Seite gemacht. Organisiert
wurde das Projekt vom
Institut zur ObjektivieSeit 1964 sind die Mitarbeiter der Airport Security für jeden Einsatz gerüstet
rung von Lern- und Prü- Die Klasse 4b der Ludwigfungsverfahren (IZOP) in Richter-Schule blickte hinter
Aachen. Zwei Klassen den Sicherheitszaun auf dem
schauten sich diesmal auf Frankfurter Flughafen.
dem Flug- Frankfurt. Ohne Reisegepäck und
hafen um, Urlaubsziel besuchten die ZINGReporter den Flughafen. Sie recherdie 4b der chierten, was die Airport Security
Ludwigfür Aufgaben hat. Am Treffpunkt
im Terminal 1 konnten sie einen
Richterersten Eindruck gewinnen, mit wie
Schule und vielen Menschen es die Mitarbeiter
die 4b der und Mitarbeiterinnen der Airport
Security täglich zu tun haben.
HellerhofMit einem Bus ging es zum
schule. Die Hauptsitz der Airport Security.
4d
der Hier standen Klaus Zwiehoff und
Ömertas stellvertretend für
Zentgrafenschule war im Ömer
die 300 Mitarbeiter Rede und AntHenry und Emma Budge- wort. Sie erzählten, dass es diese
Heim und schreibt wie Abteilung des Flughafens seit 1964
gibt. Früher haben viele ehemalige
Juden und Christen dort Polizisten, aber auch gelernte Kaufunter einem Dach leben. leute bei der Airport Security angeÜber das 6. Polizeirevier fangen. Heute gibt es für die Sicherheitskräfte eine richtige Ausbilberichtet die 4c der Zent- dung zur Fachkraft für Sicherheit.
grafenschule und die Pa- Sie dauert 3,5 Jahre.
rallelklasse 4b schaute Zeit vergeht im Fluge
hinter die Kulissen der Teilweise arbeiten die Mitarbeiter
Oper, während die 4c der der Airport Security schon 36 Jahre
am Frankfurter Flughafen und denHellerhofschule über die noch
verging für viele diese Zeit
harte Arbeit bei der Feu- wie im Fluge, da sie täglich die unerwehr berichtet. Viel terschiedlichsten Aufgaben hatten.
Dazu gehört zum Beispiel der Schäferhündin Jessi ist eines von 15 Tieren, die für die Airport Security als Kampfmittel- oder Drogenspürhund unterwegs sind.
Foto: Hamerski
Spaß beim Lesen!
Grenzzaunschutz, die Aufnahme
Letztes Training
vor dem Saison-Ende
Die Klasse 4c der Hellerhofschule
im Gallus durfte sich in der
neuen Feuerwache in Nied
umsehen. Mitarbeiter der
Berufsfeuerwehr standen den
Schülern bei ihrem Besuch
Rede und Antwort.
SDP
Die Einsatzkräfte haben nur 90
Sekunden Zeit zum Anlegen der
Kleidung. Das hängt mit der sogenannten Hilfsfrist zusammen, die
in ganz Frankfurt zehn Minuten
beträgt. Gemeint ist damit die Frist
ab dem Eingang des Notrufs bis
zum Eintreffen des ersten Feuerwehrfahrzeuges am Einsatzort.
In der Fahrzeughalle erläutern
Robert Lippmann und Maurice
Hoewert (20/noch in Ausbildung)
die Einsatzmöglichkeiten einiger
Fahrzeuge. Das „Hauptwerkzeug“,
so die beiden Männer, sei das Hilfeleistungslöschfahrzeug, das bei jedem Einsatz dabei ist. Es ist wichtig, da es einen Tank mit 1600 Liter
Wasser, viele Werkzeuge und andere
Geräte mitführt. Zum Beispiel den
Spreizer. Er wird verwendet, um
Personen aus beschädigten Fahrzeugen herauszuschneiden. In allen
Fahrzeugen befinden sich auch
Pressluftatmer. Diese enthalten 13
bis 14 Kilogramm Sauerstoff, der
für etwa 40 Minuten ausreicht. Feuerwehrmänner müssen bei einem
Einsatz rund 35 Kilogramm mit
sich tragen (Kleidung, Pressluftatmer, Taschenlampe und Wärmekamera). Um trotz dieses Gewichtes
noch ihre Arbeit leisten zu können,
müssen sie sich fit halten.
von Gebäude- und Fahrzeugschäden oder die Kontrolle der Verkehrssicherheit. Alle Arbeiten erledigen sie mit Freude. So kommen
sie auf rund 200 000 Einsätze im
Jahr.
Mit Verwunderung stellten die
ZING-Reporter fest, dass man als
Fluggast normalerweise nicht mit
der Airport Security in Kontakt
kommt. Im Falle eines Falles arbeiten deren Mitarbeiter aber eng mit
der Bundespolizei, dem Zoll und
der Landespolizei zusammen.
Auch Hunde gehören zur Airport Security. Die dreijährige Schäferhündin Jessi ist eines von 15 Tieren, die für die Airport Security als
Kampfmittel- oder Drogenspürhund unterwegs sind. Im obersten
Die Klasse 4b der Zentgrafenschule besuchte
die Oper Frankfurt und ließ sich von Deborah Einspieler, Dramaturgin und Mitarbeiterin für Kinder- und Jugendprojekte, dahin
führen, wo Zuschauer keinen Zutritt haben.
Frankfurt. Im Holzfoyer findet an diesem Tag
die Generalprobe der Oper für Kinder „Das
Mädchen aus dem Goldenen Westen“ von Giacomo Puccini statt. Neben Sängerinnen und
Sängern der Oper Frankfurt sind mit dabei: Labbo, der „dienstälteste Putzlappen der Oper
Frankfurt“, eine Handpuppe, die von Thomas
Korte gespielt wird und Deborah Einspieler, die
die Texte verfasst. Sie sagt: „Wenn ich an einer
neuen Oper für Kinder arbeite, überlege ich mir
immer genau, was Kindern Spaß machen könnte. Gerade junges Publikum ist anspruchsvoll,
und damit niemand vor Langeweile einschläft,
geben wir uns viel Mühe!“
An Einschlafen ist nicht zu denken: Ein Goldgräber holt die Zuschauer ab und gemeinsam
machen sich alle auf in den wilden Westen. Es
geht um eine hübsche Frau namens Minnie, die
den Saloon führt. Sheriff und Hilfssheriff wollen
Minnie heiraten, aber Minnie weist beide zu-
Die Klasse 4b der Hellerhofschule erlebte
die Flugzeugabfertigung bis zum Start
hautnah mit. Hier ihr Bericht.
Check-in
Flinke Helfer
Kurz nachdem das Flugzeug zum Stillstand
gekommen ist, steht der Bus für die Fluggäste
Das
umfangreiche
technische
Equipment überrascht. 30 Fahrzeuge stehen der Airport Security für
ihre Einsätze zur Verfügung. Für
die Sicherheit auf dem Flughafen-
rück. Eines Tages taucht ein schöner, fremder
Mann auf und Minnie verliebt sich sofort in ihn.
Sie tanzen einen ganzen Abend lang und Minnie will, dass er bei ihr bleibt. Leider erfährt sie
dann, dass er ein gesuchter Bandit ist. Das macht
Minnie wütend und traurig – und wer wissen
will, wie die Geschichte ausgeht, muss in die
Frankfurter Oper gehen . . .
Der Orchestergraben hat Platz für bis zu 100
Musiker und ist höhenverstellbar. Wenn viele
Blechbläser spielen, wird der Graben nach unten
gefahren, weil es sonst zu laut wird. Spielen viele
Streicher, fährt der Graben nach oben, damit die
Zuschauer sie gut hören können. Im Zuschauerraum gibt es 1369 Sitzplätze (Parkett und drei
Balkone). Auf dem obersten Balkon sind Stehplätze, die nicht verkauft werden. Wenn man auf
seinem Platz nicht gut sieht, kann man dort hingehen. Die besten und teuersten Plätze sind im
Parkett die Reihen 1 bis 4 und auf dem 1. Balkon
die Plätze in der Mitte. Allerdings ist die beste
Akustik in den Reihen 8 und 9.
Agatha, Charlotte, Katarina, Lea B., Lea K. Marie, Merle, Vanessa, Zerda, Aymane, Can David, Daniel, Gianluca, Malik, Mert, Piero, Shewan, Timo, Yessin
Viele Menschen in der Luft und am Boden sorgen für entspannte und sichere Flüge
Vor jedem Flug führt der Weg zum Check-inSchalter. Nadine Michalski (33) macht es
Spaß, Passagiere zu betreuen. Vom Personal
werden Name und Flugbuchung kontrolliert
und das aufgegebene Gepäck gewogen. Dann
erhält der Fluggast eine Bordkarte mit der
Nummer seines Sitzplatzes. Bevor eine 70 Kilometer lange, computergesteuerte und weit
verzweigte Transportanlage das Gepäck zum
Flugzeug befördert, erhält jedes Gepäckstück
einen Aufkleber mit den Fluggast-Daten.
Lara, Deniz, Anida, Melike
30 Einsatzfahrzeuge
Die besten Plätze sind in Reihe acht
AB 2853 im Anflug auf Frankfurt
Frankfurt. Flugnummer AB 2853 aus Alicante (Südspanien) nähert sich Frankfurt.
Um 9.20 Uhr wird Barcelona in einer Flughöhe von 11 500 Meter mit einer Reisegeschwindigkeit von 900 km/h überflogen. 20
Minuten später schon Marseille. Dann geht
es über die Schweiz, um 10.15 Uhr über den
Bodensee, bereits im Sinkflug auf 9000 Meter
Flughöhe, über Hanau schon im Landeanflug mit etwa 1300 Metern Flughöhe und einer Geschwindigkeit von 357 km/h. Um
10.59 Uhr kommt die Maschine auf der Vorfeldposition V 116 pünktlich zum Stehen.
Das Bodenpersonal eilt herbei, um den Flieger für den Weiterflug nach Catania (Sizilien) startklar zu machen.
Marco, Hassan, Hakan, Anida, Baran
Stockwerk des Gebäudes hat die
Airport Security ihre Zentrale. Von
dort werden alle Einsätze gesteuert.
Die Klasse 4c der Zentgrafenschule
besuchte das 6. Polizeirevier in der
Turmstraße in Bornheim. Hier der
Bericht der jungen ZING-Reporter.
Frankfurt. Das 6. Polizeirevier ist für rund
45 000 Menschen der Stadtteile Bornheim
und Seckbach zuständig. „Voraussetzungen, um Polizist zu werden sind das Abitur, eine gute sportliche Kondition und
umfangreiche Computerkenntnisse“, erklärt der stellvertretende Dienststellenleiter Bernhard Groß (51). Hat er auch
manchmal Angst bei einem Einsatz? „Eine gesunde Angst ist immer gut! Sie
schützt vor Gefahren. Meine Schusswaffe
musste ich in meiner ganzen Dienstzeit
zum Glück noch nie einsetzen“, antwortet
Groß. Dann zeigte er, was alles zur Ausrüstung eines Polizisten gehört: Mütze oder
Helm, Schutzweste, Schoner, Funkgerät,
Handschellen, Pistole, Schlagstock, Taschenlampe. Zwei der sieben Dienstfahrzeuge stehen auf dem Hof des Reviers. Al-
bereit. Schnell kommt das Tankfahrzeug und
befördert viele Tausend Liter Kerosin (Flugtreibstoff) aus unterirdischen Leitungen in
die Flugzeugstanks, die sich in den Tragflächen und im Rumpf befinden. Nachdem der
Flieger auch mit Frischwasser versorgt und
der Innenraum gereinigt wurde, kommen
nacheinander drei Busse an, aus denen die
neuen Fluggäste die nun startklare Maschine
besteigen. Ein Schlepper schiebt den Riesenvogel auf den Rollweg. Noch ein Winken des
Piloten – und die Boeing 737-800 der Air Berlin rollt zur Startbahn.
Havva, Lara, Aycin, Mahsa, Vanessa
Aufregende Arbeit
Flugbegleiterin Maraijke Köpcke (29) ist die
Chefin der Kabine. Sie ist seit sieben Jahren
bei Air Berlin. Zu ihren Aufgaben gehört die
Beaufsichtigung und Betreuung der Fluggäste, die Informationen zur Sicherheit und der
Bordservice mit Snacks und Getränken.
Saron, Nihad, Melike
Arbeitsplatz weit oben
Flugkapitän Daniel Schabbel hat die Triebwerke ausgeschaltet, zieht die Warnweste
über, steigt aus und führt einen technischen
Kontrollgang rund um das Flugzeug durch.
Das muss jeder Kapitän vor einem Flug machen. Er guckt sich dann unter anderem die
Reifen und die Triebwerke an, denn die Sicherheit steht immer an erster Stelle. Im
Cockpit erwartet ihn gigantische Technik: Etwa 500 Knöpfe und Schalter müssen richtig
bedient und viele Anzeigen abgelesen werden.
Marco, Mahsa, Hakan, Kyaw
le Autos haben ein Blaulicht sowie Funkgeräte und jede Menge Ausrüstung. Dazu
gehören auch die Stopp-Sticks. Diese werden vor das flüchtende Auto geworfen.
Wenn es darüber fährt, kommen Nägel
heraus, die die Reifen zerfetzen. Die Hundeführer Dieter und Detlev kamen mit ihren Schäferhündinnen Cara und Nelly
(beide 8) auf den Hof des Reviers. Cara
wurde zum Suchhund ausgebildet. Sie
kann eine Million Mal besser riechen als
ein Mensch. Cara zeigte bei einer Übung,
dass man sie nicht täuschen kann. Detlevs
Hund Nelly arbeitet als Schutz- und Beißhund. Vanessa (10) nahm allen Mut zusammen, zog den Schutzarm an und stellte sich mit Dieter in Positur. „Fass das böse Mädchen!“, lautete der Befehl. Nelly
stürmte los und biss zu. Wie man sich
denken kann, ist Vanessa nichts passiert.
Jonas, Weam, Deniz, Zara Marc, Sevde,
Mathis, Dominik, Jemema, Amelie, Leonie, Zoe, Stenzel, Mathias, Ksenija, Max,
Sude, Vanessa, Nicolas, Maria
Juden und Christen gemeinsam im Heim
Die Klasse 4d der Zentgrafenschule
in Seckbach war zu Besuch im
benachbarten Henry und Emma
Budge-Heim, in dem Menschen
im Alter ein würdevolles und
weitgehend sorgenfreies Leben
führen.
Wer waren die Budges?
Foto: Michelle Spillner
Flensburg, sondern erst einmal nur
eine mündliche Verwarnung. Wer
aber öfter erwischt wird, büßt die
Erlaubnis ein, innerhalb des Flughafengeländes fahren zu dürfen.
Ein beruhigendes Gefühl für alle, die auf dem Flughafen zu tun
haben: Die Mitarbeiter der Airport
Security sind sofort zur Stelle, falls
jemand Hilfe benötigen sollte.
Polizeihund Nelly fasst
„das böse Mädchen“
Frankfurt. Durch die riesengroße Eingangshalle betritt der Besucher einen
schönen Saal. Hier begrüßen Annette
Ritz, Sozialarbeiterin seit 13 Jahren im
Henry und Emma Budge-Heim und
Heinz Rauber, seit zehn Jahren, der
Heimleiter schon mal ihre Gäste. Beide sind sehr gerne hier tätig und finden ihre Arbeit sehr interessant. Rauber macht seine Arbeit viel Freude.
Acelya, Basma, Cora, Cosima, Zahra
Interview im Cockpit mit Flugkapitän Daniel Schabbel.
gelände wird viel getan. So gehört
es auch zur Aufgabe der Mitarbeiter darüber zu wachen, dass auf
dem Rollfeld und auch auf den
Straßen innerhalb des Flughafens
die Geschwindigkeitsbegrenzungen
eingehalten werden. Mit einer
Blitzanlage wird das kontrolliert.
Die Autofahrer bekommen aber für
zu schnelles Fahren keine Punkte in
Henry Budge (1852–1928) und Emma
Budge (1852–1937), beide in Deutschland geboren, waren ein reiches jüdisches Ehepaar, das keine Kinder hatte.
Nach jüdischer Tradition gründeten
sie im Jahr 1920 mit ihrem Geld eine
Stiftung. 1930 wurde von dem Geld
das modernste Altenheim in Frankfurt
gebaut. Es befand sich im Stadtteil
Dornbusch. Als die Nationalsozialisten
an die Macht kamen, wurden die jüdischen Bewohner aus dem Heim vertrieben. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt. 1968
wurde das neue Haus am Südhang des
Lohrbergs im Stadtteil Seckbach eröffnet. 2003 wurde es umgebaut.
Alisia, Anna, Gina, Melissa, Maxi, Nina, Paul
Das Heim und die Bewohner
Das Budge-Heim hat einen Bereich
„Betreutes Wohnen“ mit Ein- und
Zweizimmerwohnungen, die alle behindertengerecht ausgestattet sind.
Haustiere sind auch erlaubt. Im Pflegeheim gibt es Einzel- und Doppelzimmer. Zurzeit sind hier acht Plätze frei.
Insgesamt leben 330 Menschen aus aller Welt hier, davon 40 jüdische Bewohner. Das Heim hat eine eigene Synagoge und eine Kapelle für christliche Gottesdienste. Beide Gotteshäuser
haben übrigens die gleiche Grundfläche. Jüdische und christliche Feste werden gemeinsam gefeiert. Es gibt eine
koschere Küche und eine normale Küche. Im Gebäude gibt es einen Kiosk,
eine Bibliothek, einen Friseursalon, ein
Internetcafe, eine Cafeteria und einen
Fitnessraum.
Maxi und Paul
Bewohnerin Karoline Frey
Karoline Frey ist 94 Jahre alt und lebt
seit drei Jahren im Budge-Heim in ihrer eigenen Wohnung. Sie hat sich gut
eingelebt und bisher viele nette Bekanntschaften machen können. Die
Frau wurde in Ungarn geboren. Ihr
jüngster Sohn wohnt in Frankfurt. Sie
hat sogar eine Urenkelin, die elf Jahre
alt ist. Sie geht gerne in die Malgruppe
zu dem Kunstpädagogen Holger Friedrich. Ihre wunderschönen Blumenbilder aus Ölfarbe sind im Flur zu bestaunen.
Antonio, Anis, Gianluca, Mariam,
Sarah
Mitarbeiter
Im Budge-Heim gibt es 242 Mitarbeiter mit den unterschiedlichsten Berufen wie zum Beispiel Altenpfleger,
Krankenpfleger, Gärtner, Koch, Sozial-
Karoline Frey ist 94 Jahre alt und lebt
seit drei Jahren im Budge-Heim.
arbeiter, Verwaltungsangestellte und
Techniker.
Acelya, Basma, Cora, Cosima, Zahra
Freizeitangebote
Es gibt sehr viele unterschiedliche Angebote für die älteren Menschen aus
den Bereichen Kunst, Musik, Sport,
Gymnastik, Gartenarbeiten im Hochbeet, Theater und Computer. Zweimal
wöchentlich fährt auch ein Bus ins
Hessencenter. Nachbarn aus anderen
Stadtteilen können gerne in die Cafeteria oder zu Vorträgen, Theateraufführungen oder anderen Veranstaltungen
in das Heim kommen. Die Nordic-Walking-Gruppe wird übrigens vom TV
Seckbach betreut.
Dennis, Filip-Noa, Max
Zeitung
Zeitung in
in der
der Grundschule
Grundschule
Zeitung
Zeitun
in der Schule
DIENSTAG, 26. FEBRUAR 2013 · NR. 11/REG
Zeitung in der Grundschule
Kunst zum Kuscheln
IN DIESER AUSGABE
Sonnige Aussichten
Bremen. Zu Fuß, zu Pferde oder
mit dem Fahrrad kommt man im
Alltag nicht weit. Arbeit und Freizeit spielen sich oft fern der Wohnung ab, Zeit an sich scheint ein
knappes Gut, und so nimmt man
gerne Auto, Bus oder Bahn. Die
aber brauchen viel Energie. Dabei sind Stromerzeugung durch
Verheizung von Kohle oder Treibstoffgewinnung aus Erdöl wegen
der Endlichkeit dieser Rohstoffe
keine zukunftsträchtige Lösung.
Aber was dann? Bei einem Besuch
im Bremer Fraunhofer-Institut für
Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung hat die
Klasse 4a der Schule Schönebeck
erfahren, dass es für motorisierte
Fortbewegung durchaus sonnige
Seite 2
Aussichten gibt.
Schützen und retten
Delmenhorst. Kleider machen
Leute, sagt man. Und so war es
auch die ganz spezielle Kleidung
von Feuerwehrleuten, die die Jungen und Mädchen aus der Klasse
4a der Grundschule an der Beethovenstraße am meisten faszinierte.
Bei ihrem Besuch der Feuerwache
Delmenhorst durften sie einige
Teile der Ausrüstung sogar selbst
an- und ausprobieren. Daneben
haben sie so viel über die Wichtigkeit und Verantwortung der
Feuerwehr gehört, dass einige sogar überlegen, bei der Jugendfeuerwehr einzusteigen. Seite 6
Etwas anderer Unterricht
Bremen-Nord. Auch wenn behinderte Kinder mittlerweile in vielen Klassengemeinschaften selbstverständlich sind, bleiben dennoch Fragen: Ein Kind, das nichts
sehen kann, ein Kind, das nicht
sprechen kann – können die denn
überhaupt zur Schule gehen?
Aber ja, hat die Klasse 3b der
Grundschule St. Magnus herausgefunden: Die nah gelegene PaulGoldschmidt-Schule etwa kennt
den Umgang mit vielen besondeSeite 7
ren Hilfsmitteln.
Mehr als Fußball
Bremen-Nord. Die Fußballabteilung des Sportvereins GrambkeOslebshausen ist in der Schule an
der Grambker Heerstraße vielen
ein Begriff. Aber damit ist das Angebot noch lange nicht erschöpft.
Die Klassenfamilie 6 weiß nach
Seite 8 So sinnlich wirkt diese Säule im Uelzener Bahnhof, dass kaum einer dran vorbeikommt, ohne sich an sie zu schmiegen.
einem Besuch mehr.
REDAKTION ZIGSCH:
Telefon 0421 / 36 71 39 70
Fax 0421 / 36 71 39 71
[email protected]
G
ute Laune ist schier unausweichlich, wo der Künstler
Friedensreich Hundertwasser Spuren seines Wirkens hinterlassen hat: Knallbunt leuchtende
Farben und weiche, geschmeidige Formen machen nicht nur
seine Bilder aus, sondern auch
seine Architekturentwürfe. So
bringt etwa der Bahnhof Uelzen
viele Reisende mit „tanzenden“
Fenstern und sinnlichen Säulen
zum Lächeln und Träumen –
selbst wenn sie nur auf dem Weg
zur Arbeit sind. „Bei einer Säule
FOTO: KLASSE 4A BIERDEN
fühlt man sich wohl wie unter
einem Baum“, hat Hundertwasser
gesagt. Und: „Wenn viele gemeinsam träumen, ist es der Anfang
einer neuen Wirklichkeit.“ Seite 3
II
Zeitung in der Grundschule
DIENSTAG
26. FEBRUAR 2013
Vorwärtskommen ohne Schaden
Forschungen für eine umweltverträglichere Zukunft
Wissenschaftler Matthias Busse (rechts) erklärt
Arbeitsfelder des IFAM. FOTO: THORSTEN MÜLLER
Schnelle und gezielte Fortbewegung ist in modernen Gesellschaften kaum mehr wegzudenken. Allerdings muss sie immer neuen Anforderungen angepasst werden. ZEICHNUNG: DARIO NEHRE
Die Klasse 4a der Schule Schönebeck hatte die Gelegenheit, den
Forschern des Fraunhofer-Instituts für Fertigungstechnik und
Angewandte Materialforschung
(IFAM) über die Schulter zu
schauen.
zeuge, die mit Strom, der in Batterien gespeichert wird, angetrieben werden. Mobil steht für beweglich, deswegen auch Elektromobil.
Elektroautos können auch mit
Strom aus Photovoltaik angetrieben werden. Das heißt, dass Elektroautos mit Sonnenenergie fahren können. Neue Elektromoto-
ren sind so klein, dass sie im Rad
des Autos untergebracht werden
können.
Ein Vorteil von Elektroautos besteht darin, dass sie keine Abgase
produzieren. Elektroautos sind so
leise, dass Menschen, die an Straßen wohnen, nicht mehr gestört
werden. Leider sind leise Autos
gefährlich für blinde Menschen
und Kinder, weil sie die Autos
nicht mehr kommen hören. Die
Forscher arbeiten noch an einer
Lösung für dieses Problem.
Derzeitige Elektroautos könSonne in den Tank
nen etwa 150 Kilometer fahren, beZu den IFAM-Forschungen zum
vor man sie wieder aufladen
Thema Elektromobilität gehört
muss. Allerdings dauert das Auflaauch die Entwicklung neuer Motoden an der Steckdose acht Stunren. Elektromobile sind Fahrden. Wenn man ein Elektroauto so
schnell aufladen möchte, wie das
Betanken eines Autos dauert,
Energie sparen: Anti-Brems-Effekte von der Natur abgeguckt
bräuchte man dafür 5000 Steckdosen gleichzeitig! Die Wissenschaftn Am Fraunhofer-Institut IFAM
Lack aufgebaut. Unter dem Miler forschen daran, Batterien zu
in Bremen wurde „Haifischhaut“ kroskop sieht das etwa so aus,
entwickeln, die schneller aufgelaentwickelt. Das ist ein Lack, der
wie auf der Abbildung links
den werden können.
so genannt wird, weil er die
unten zu erkennen ist.
Übrigens sind nicht alle ElektroEigenschaften hat, die die Haut
Die Wirbel über der künstlichen
autos klein und langsam. So gibt
der Haifische auch hat.
Haifischhaut sollen die Wirbel
es im Fraunhofer-Institut in BreHaie sind den Wissenschaftlern
im Wasser oder in der Luft darmen auch vier Sportwagen, die
wegen ihrer Ausdauer und
stellen, die ein Schiff beim
mehr als 200 Stundenkilometer
Schnelligkeit aufgefallen. Dabei Schwimmen beziehungsweise
schnell fahren können.
wurde herausgefunden, dass ihre ein Flugzeug beim Fliegen erEs gibt auch Elektroroller. Die
Schuppen geriffelt sind. Die
zeugt. Die Zacken halten die Wirgrößten Elektrofahrzeuge sind
Oberfläche der Haihaut besteht
bel davon ab, auf die ganze OberBusse. So ein Bus ist ungefähr 15
aus winzigen Zähnchen, die wie fläche zu treffen und dadurch das
bis 16 Meter lang.
Forscherin Yvonne Wilke zeigt Caitkleine Spoiler wirken. Sie helfen Fahrzeug zu bremsen. Die Zalin ihr Labor.
FOTO: NIKLAS TAPPE
dem Hai, so energiesparend wie cken an sich sind so winzig, dass
Mehr Informationen über das
möglich zu schwimmen.
sie selbst keinen Widerstand erFraunhofer-Institut gibt es im InDie Forscherin Yvonne Wilke,
zeugen.
ternet: www.ifam.fraunhofer.de
die den Haifischlack entwickelt
Wenn man mit den Fingernägeln
hat, erklärt, dass sie versucht hat, über den Lack streicht, fühlt er
die Oberfläche der Haihaut zu
sich glatt an. Streicht man in die
Aus der Klasse 4a der Schule Schökopieren. Das Vorbild für die
Gegenrichtung, spürt man
nebeck in Bremen-Vegesack von
Struktur des Lacks ist von der Na- leichte Riffeln und es quietscht.
Rebekka Ahrens, Noreen Busse,
tur abgeguckt:
Sehen kann man die Riffeln
Caitlin Gätsch, Florentine Oetken,
Die Schuppen schnell schwimnicht.
Felix Radlow und Niklas Warncke
DESIREE DAUS, CHARLINE ÖZMEN, (Teil I) sowie Bastian Bischoff,
mender Haie sind so aufgebaut,
dass sie den StrömungswiderALINA RIEMANN, LILLY SPIEKER, Berkan Güzel, Mario Helmdach, Eva
stand deutlich verringern. GeSEBASTIAN VAN KEMPEN Kuhr, Dario Nehre, Linus Schäfer
Unter die Lupe genommen: Haifischnauso ist der millimeterdünne
UND NIKLAS TAPPE und Leonie Tölle (Sonne im Tank)
nannt, einem Glastechniker, der
vor etwa 200 Jahren gelebt und geforscht hat. Er hat das Fernglas erfunden.
Bremen. Am Fraunhofer-IFAM in
Bremen forscht man danach, wie
man den Menschen in der Zukunft das Leben angenehm machen kann und wie die Umwelt dabei geschont wird.
Die Wissenschaftler suchen
Wege, Energie einzusparen, zum
Beispiel für den Antrieb von Automotoren, etwa durch Strom aus
Windrädern oder durch Photovoltaik. Dabei geht es darum, Ersatz
zum Beispiel für Benzin zu finden,
weil Erdöl immer knapper und immer teurer wird und die bei der
Verbrennung
entstehenden
CO2-Abgase unsere Umwelt schädigen.
Prof. Dr. Matthias Busse, der
Leiter des Instituts, erklärt, dass
man im Bremer IFAM auch daran
arbeitet, energiesparende Oberflächen wie „Haifischhaut“ zu entwickeln oder auch Elektrofahrzeuge, medizinische Hilfsmittel
für alte und kranke Menschen
und viele andere Sachen.
Es gibt in Deutschland 60 Fraunhofer-Institute mit ungefähr
20 000 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Im Bremer Institut arbeiten 535 Personen.
Die Fraunhofer-Institute sind
nach Josef von Fraunhofer be- haut.
ZEICHNUNG: DESIRÉE DAUS
DIENSTAG
26. FEBRUAR 2013
Zeitung in der Grundschule
Der Mann, der seinen Namen schuf
Die Geschichte von Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser
III
Sammlung für
Jung und Alt
Besuch in der Kunsthalle
Bremen. In der Kunsthalle Bremen sind zurzeit etwa 60 bis 80 Gemälde ausgestellt. Dies ist nur ein
kleiner Teil der Bilder und Objekte Hundertwassers.
Bei unserer Führung durch die
Ausstellung von Friedensreich
Hundertwasser haben wir viele
Gemälde von ihm gesehen. Auch
ein Teppich, den er selber in vielen Stunden geknüpft hat, hängt
dort aus. Für diesen Teppich
brauchte er ein halbes Jahr, denn
in acht Stunden schaffte er lediglich zwei Zentimeter.
Es gibt noch viele Kunstwerke
von anderen Künstlern in der
Kunsthalle. Das älteste Gemälde
ist 600 Jahre alt. Es stammt von
Masolino Da Pancale. Das wertvollste Kunstwerk stammt von Vincent van Gogh. Das ist eine Sammlung für Klein und Groß. Die
In der Schule
Kunsthalle ist für alle da!
ließ sich FrieDie Kunsthalle wurde 1823 gedensreich Hunbaut. Sie ist 1899 bis 1903 renodertwasser naviert worden. Heute ist sie über
türlich am bes150 Jahre alt. Sie hat von Mittten im Kunstunterricht unter- woch bis Sonntag jeweils von 10
bis 18 Uhr geöffnet und dienstags
bringen. Hier
ELIAS RIEMER,
entstanden etli- von 10 bis 21 Uhr.
che farbenfrohe
ERFAN SAFI, TILMANN BOOSFELD,
Spiralen wie die- FABIAN CASTENS UND MATTIS MÄDING
ses kleine Kunstwerk von Lisa
Grube.
ZEICHNUNG:
LISA GRUBE
Hundertwasser war ein berühmter Maler. Er wurde am 15. Dezember 1928 in Wien geboren.
Seinen Künstlernamen hat er sich
selber zusammengestellt.
Achim. Geboren wurde Hundertwasser als Friedrich Stowasser.
Später erfuhr er, dass „Sto“ in einigen Sprachen „Hundert“ bedeutet, und so änderte er seinen Nachnamen von „Stowasser“ in „Hundertwasser“. Auf seiner Reise
durch Japan wollte er unbedingt
seinen Vornamen in japanischen
Zeichen schreiben. Doch gibt es
in dieser Sprache nur Zeichen für
„Frieden“ und „Reich“. Das
nahm Friedrich Hundertwasser
zum Anlass, auch seinen Vornamen zu ändern – in „Friedensreich“. Die weiteren Namen, so erzählt man heute, kamen wegen
seiner Vorlieben für Regentage
und die Konzentration satter Farben zustande.
Mit fünf Jahren konnte Hundertwasser schon gut malen. In
Wien besuchte er die Montessorischule. Friedensreich Regentag
Dunkelbunt
Hundertwasser
malte Spiralen, Häuser und unterschiedliche Formen. Sie waren
vor allem bunt und hatten merkwürdige Formen, so trug manches
Haus einen Hut. Seine Bilder sollen das Leben ausdrücken: Freiheit und Unendlichkeit. Hundert-
wasser knüpfte auch Teppiche,
einer ist gerade in der Kunsthalle
Bremen ausgestellt worden.
Neben den vielen Bildern ließ
Friedensreich
Hundertwasser
auch viele Gebäude entstehen.
Sie waren genauso bunt und mit
unterschiedlichen Formen versehen, wie seine Bilder. Im Jahre
2000 starb er auf dem Weg von
Neuseeland nach Europa an Bord
der Queen Elizabeth 2.
Das Markenzeichen
Spiralen sind Hundertwassers
Markenzeichen. Oft hat er sie in
Bildern verwendet. Seiner Auffassung nach sind Spiralen wie das
Leben. Sie fangen irgendwo an
und hören dann irgendwo auf. Es
gibt Hindernisse wie eine Klassenarbeit, die man überwinden muss.
In vielen Dingen sind Spiralen versteckt, und oft bemerken wir es
gar nicht. Spiralen können im
Weltall, im Wirbelsturm, in den
Fingerspitzen und in Schneckenhäusern zu finden sein. Hundertwasser benutzte auch Kontraste
wie Farbunterschiede, um etwas
deutlich hervorzuheben.
Aus der Klasse 4a der Grundschule
Bierden von Aymee Schelndel und
Chiara Schubert (Hundertwasser)
und Hannah Mäding sowie Lisa
Grube (Spiralen)
Ausstieg Uelzen: Ein etwas anderer Bahnhof
Uelzen. Friedensreich Hundertwasser war nicht nur Maler, sondern auch Architekt. Er ließ
große, bunte und manchmal altmodische Häuser bauen. Die Häuser haben wellige Wände, unebene Fußböden und Zwiebeltürme auf dem Dach, die Reichtum und Glück bedeuten sollen.
Seine Häuser sehen schön aus,
weil er oft Mosaike benutzte und
weil sie mit Säulen versehen sind.
Richtig gerade ließ er nie bauen.
Seine Häuser stehen in vielen Ländern. Die St.-Barbara-Kirche in
Bernbach (1988) oder das Hundertwasserhaus in Wien (1985),
auch ein Gymnasium in Lutherstadt (1999) und ein Turm in
Abensberg (2008) wurden nach
seinen Zeichnungen und Vorstellungen gefertigt.
Den Hundertwasser-Bahnhof
Tilmann, Lisa und Aymee an der
Schmusesäule. FOTOS: FOTOGRUPPE in Uelzen, der 2001 gebaut wurde,
haben wir mit unseren Lehrerinnen Anke Reinhold und Inessa
Matthaei besichtigt. Wir wurden
von einer netten Frau durch den
Bahnhof geführt, die uns viele interessante Dinge zeigte, zum Beispiel ein Wasserspiel und viele
bunte Säulen. Eine Säule in der
Mitte des Bahnhofs wird die
„Schmusesäule“ genannt, weil
viele Reisende sie anfassen oder
SPIRALGESCHICHTEN
umarmen. Interessant war es für
uns zu erfahren, dass Hundertwasser selbst den Bahnhof nie gesehen hat. Er lebte in Neuseeland
und hat den Bahnhof dort entworfen. Er starb auf der Fahrt von Neuseeland nach Europa, die er
machte, um sich auch den BahnFINN MÜLLER,
hof anzuschauen.
JONAH ELFERS, JACQUELINE JEISING
UND TALYSA STARKE
Hundertwasser
hat nicht nur
gemalt, sondern auch Gebäude entworfen – beispielsweise den Uelzener Bahnhof
mit seinen „tanzenden Fenstern“.
Eine geschriebene Spirale nach
Hundertwasser.
FOTO: MELINA MEYER, AALIYAH
ASKAR UND JUSTIN KLEMMER
Ronja ist geboren. Ihr erstes Hindernis musste sie sofort überstehen, denn sie kam zu früh auf die
Welt. Nach drei Monaten kam sie
nach Hause und musste sich da
erst einmal eingewöhnen. Es lief
schon gut, aber nun musste sie mit
ihren Eltern nach Achim ziehen.
Es war dort ein fremder Ort für sie.
Als sie drei Jahre alt geworden
war, kam sie in den Kindergarten.
Sie war schüchterner als alle anderen Kinder. Bald, nach ein paar
Jahren, ist sie in die Schule gekommen. Sie war nicht besonders gut.
Nur in Mathe hat sie viel verstanden. Ronja hat nicht so gute Noten
geschrieben. Bei Arbeiten, Tests
und Prüfungen waren alle besser
als sie.
Ab der sechsten Klasse wurde
sie zum Glück viel besser. Später
hat sie eine gute Arbeit und einen
guten Mann bekommen. Sie starb
als glücklicher Mensch.
HANNAH MÄDING
IV
Zeitung in der Grundschule
DIENSTAG
26. FEBRUAR 2013
ZiGsch: Die Klassen in dieser Ausgabe
Die Klasse 4a der Schule Schönebeck
in Bremen-Vegesack
n Schule: Die Schule Schönebeck ist eine über 100 Jahre alte zweibis dreizügige Grundschule mit etwa 200 Schülern und Schülerinnen,
zehn Lehrerinnen, einer Referendarin, einer Sonderschullehrerin,
einer Sozialarbeiterin und vier pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Verlässlichen Grundschule. Die Schule verfügt
über einen engagierten Schulverein, der Veranstaltungen mit organisiert und verschiedene Projekte initiiert und finanziell unterstützt.
n Umgebung: Die Schule befindet sich in einer durch viele Grünanlagen und Einfamilienhäuser gekennzeichneten sehr ruhigen Umgebung in Bremen-Nord, an der Grenze zu Niedersachsen und in der
Nähe des Schönebecker Schlosses und der Ökologiestation.
n Schwerpunkte: Naturwissenschaftliche Erziehung, unter anderem
mit regelmäßiger Teilnahme am Wettbewerb Jugend forscht/Schüler
experimentieren; Kooperation mit der Ökologiesatation, regelmäßiges Angebot des aid-Ernährungsführerscheines in den dritten Klassen, „Kinder stark machen“-Projekt in den vierten Klassen
n Besonderheiten: Die Unterrichtsstunden haben 60 Minuten.
Die Klassenfamilie 6 der Schule Grambker Heerstraße in Bremen-Burglesum
n Schule und Personal: An unserer gebundenen Ganztagsschule lernen 160 Schülerinnen und Schüler
der Jahrgänge 1bis 4 gemeinsam in vier Lernhäusern. In jedem Lernhaus kooperiert ein multiprofessionelles Team, bestehend aus zwei Lehrkräften zur Klassenleitung, ErzieherInnen und FörderlehrerInnen auch
im Rahmen der „Integrierten Heilpädagogischen Tageserziehung“ (IHTE)
n Umgebung: Die Schule an der Grambker Heerstraße liegt an der Bahnstrecke Bremen-Bremerhaven
südlich der Lesum und nördlich von Oslebshausen. Es gibt zwei Seen in der Nähe: den Grambker See und
den Sportparksee.
n Besonderheiten: Seit 2010 gibt es die Schülerfirma „Gartenküche Grambke“. Dort kümmern sich die
Schüler um die Kräuterspirale, die Beete und den Teich. In der Küche verarbeiten sie die Ernte zu saisonalen Spezialitäten, wie Marmeladen und Säften, Pesto, Käse und Lichterketten aus Lampionblüten.
n Schwerpunkte: Die Jahrgänge 1 bis 2 arbeiten mit individuellen Wochenplänen, die Dritt- und Viertklässler haben Streckenpläne, die die Lernziele der nächsten Wochen beinhalten. Zweimal in der Woche
gibt es Ateliers, bei denen die Kinder in Kleingruppen verschiedene Angebote durchlaufen, von Formzeichnen, Töpfern, Gartenküche bis zu Experimenten, Magnetismus und Ernährung.
Die Klasse 4a der
Grundschule Bierden
Die Klasse 3b der Grundschule St. Magnus
in Bremen-Lesum
Die Klasse 4a der Grundschule an der Beethovenstraße in Delmenhorst
n Schule: Etwa 270 Kinder aus mehreren Nationen werden dreizügig in zwölf Klassen unterrichtet. Betreut werden sie von 16 Lehrkräften, einer Schulsekretärin, einem Hausmeister sowie neun pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
n Besonderheiten: Die verlässliche Grundschule hält AGs für den 3./4. Jahrgang, wechselnde Nachmittagsangebote und Ferienprogramme durch die Sozialpädagoginnen vor, eine Schülerbücherei, einen
Computerraum und eine Schulküche, einen Werkraum und einen Schulgarten. Teilnahme an sportlichen
Wettkämpfen. Zum Schulhof gehören eine Kletterwand, Kletter- und Turngeräte sowie eine große Rasenfläche und ein Spielplatz. Die Schule hat einen Förderverein, die Delmenhorster Bürgerstiftung stellt
unter anderem Lese- und Mathepaten.
n Profil: Das Schullogo (GSB) steht für „Grundschule an der Beethovenstraße“ und für das Leitbild „Gesund – Sozial – Bewegt“. Dieses wird aufgegriffen durch das gesunde Frühstück, durch Angebote zum
Thema Gesundheit und Sport, soziales Engagement, durch Schulkleidung, Ausbildung von Streitschlichtern, Sozialtrainings sowie Bewegungsförderung über den Sportunterricht hinaus.
n Schule: Verlässliche Grundschule; die Schule ist zwei- bis dreizügig,
es gibt zehn Klassenverbände mit circa 200 Schülern und Schülerinnen.
n Personal: Zurzeit unterrichten 13 Grundschullehrer und -lehrerinnen,
zwei Sonderschulpädagoginnen, vier Erzieherinnen und zwei pädagogische Assistentinnen an der Schule
n Umgebung: Die Schule liegt in Bremen-Nord im Ortsteil St. Magnus.
n Profil: Die Schule hat ein Musikprofil. Es gibt viele musikalische Projekte mit Aufführungen, eine Musical-AG, Percussionsgruppen, zwei Instrumentalkreise, Chöre in jedem Jahrgang und Gruppen, in denen Cello
und Geige gelehrt wird.
n Besonderheiten: Die Schule bietet die AGs Leseclub, Hand- und Fußball. Seit drei Jahren werken drei Senioren aus der Stiftungsresidenz St.
Ilsabeen mit Schülern einer dritten beziehungsweise vierten Klasse.
FOTOS: CHRISTINA KUHAUPT (1)
CHRISTIAN KOSAK (1)
PRIVAT
n Schule: Die Grundschule Bierden ist eine von sechs Grundschulen der Stadt Achim. In acht Klassen werden 154 Schülerinnen
und Schüler von zehn Lehrkräften, zwei Förderschullehrkräften
im Rahmen des Regionalen Integrationskonzeptes und fünf pädagogischen Mitarbeitern unterrichtet und betreut.
n Besonderes: Schulexpress, Musikalische Grundschule, Homepage, I-Serv (Medienerziehung),
Chorklasse, Lesepaten, Mathematikwettbewerbe, Hort, Schulkleidung, Förderverein „Gabie“ initiiert ein gesundes Frühstück, Kooperation mit dem Kindergarten
Bierden, Sportvereinen aus der
Nachbarschaft, der Polizei Achim
und der Stadtbücherei Achim.
n Die Klasse 4a: Wir sind 17 Schülerinnen und Schüler, die mit
ihrer Klassenlehrerin Inessa Matthaei und ihrer Deutschlehrerin
Anke Reinhold zu „Hundertwasser“ recherchiert haben.
VI
Zeitung in der Grundschule
Das Passende
für alle Fälle
Mal knallig bunt, mal warm
DIENSTAG
26. FEBRUAR 2013
Gut gekleidet ist halb gerettet
Jacke, Hose, Helm, Stiefel und Handschuhe – dann erst kann es losgehen
Delmenhorst. Bei der Feuerwehr
gibt es zu der Standard- Einsatzbekleidung noch spezielle Anzüge.
Bei besonderen Einsätzen müssen
sich die betreffenden Einsatzkräfte mit ihnen einkleiden. Beim
Anlegen dieser Kleidung, die mal
silbrig, mal plustrig gelb, mal signalrot aussieht, helfen sie sich
gegenseitig.
Was für uns witzig, cool oder komisch aussieht, hat im Einsatz
wichtige Funktionen. Der Hitzeanzug beispielweise kann bis zu 100
Grad Hitze aushalten und wird
bei Löscharbeiten von großen Feuern angezogen. Der grüne Chemiekalienanzug schützt die Einsatzkräfte vor gefährlichen Säuren und ähnlichen gefährlichen
Stoffen.
Auch bei eisiger, stürmischer
See können Menschleben durch
die speziellen Anzüge der Eisund Wasserrettung gerettet werden. Sie halten warm, sind wasserabweisend und haben knallige
Farben, damit die Feuerwehrleute bei ihrem Einsatz besser gesehen werden können.
TORBEN BLACHA, DUSTIN GABELIN,
LAURA SCHMIDT, ALEXANDER KIND,
JUSTIN TÄNZER, FABIENNE RIEHLE
UND ESTELLE AMENDT
Einsatzkleidung
früher und heute
Ledermantel und Spezialstoffe
Früher gab es
Ledermäntel,
heute sind die
Jacken aus
feuerfesten,
dreilagigen Stoffen mit Reflektoren.
Kopfbedeckungen im Wandel der Zeit – von einer einfachen Schirmmütze zu einem Schutzhelm mit Hollandtuch beziehungsweise aktueller Unterziehmütze. Tim Maddison, Michelle Wilkens und Sascha Cordes haben sie ausprobiert.
FOTOS: SIMONE KLOTZ
Die Klasse 4a der Grundschule an
der Beethovenstraße in Delmenhorst hat gemeinsam mit dem Berufsfeuerwehrmann Martin Müskes und seinem Kollegen Eike
Garrelts im Oktober die „Kleiderschränke“ der Delmenhorster
Feuerwehr durchstöbert.
Delmenhorst. Den Berichten der
Delmenhorster Feuerwehrleute
zufolge gibt es etwa zehn wichtige Anzüge, die sogenannten Einsatzbekleidungen. Diese variieren je nach Art des FeuerwehreinDelmenhorst. Während früher die satzes. Für jeden Einsatz müssen
Männer bei Einsätzen mit einem sich die Männer und Frauen blitzLedermantel mit Knöpfen und ein- schnell entsprechend einkleiden.
fachen Schirmmützen bekleidet
waren, bestehen die aktuellen Ja- Zwölf Kilo zum Schleppen
Eike Garrelts demonstrierte
cken aus dreilagigen Spezialstoffen mit speziellen Reißverschlüs- uns das schnelle Anziehen der
sen und Klettverschlüssen. Die Kleidung, die in der Fahrzeugheutigen Einsatzbekleidungen halle an Kleiderstangen aufbeschützen besser, sind aber auch wahrt wird. Sie besteht aus einer
feuerfesten Jacke mit Reflektoviel schwerer geworden.
Die Helme waren früher einmal
mit einem sogenannten „Hollandtuch“ versehen. Dabei handelte
es sich um einen angenieteten Nackenschutzschirm, der den Hals
vor einfallenden Feuer- oder Glühteilchen schützte.
Bei den aktuellen Schutzhelmen ziehen die Einsatzkräfte eine
Unterziehmütze darunter. Somit
wird der Nackenbereich des
Feuerwehrmannes unterhalb des
Helmes geschützt.
Ein Alarmgerät gibt Signaltöne
ab, sobald es von der Einsatzkraft
keine Körperbewegungen registriert. Dies ist zur Rettung von Einsatzkräften sehr hilfreich.
KEVIN BEIGEL, JUSTIN TÄNZER, SASCHA
CORDES, MARKUS LEHMANN UND
ALEXANDER KIND
ren, einem Helm mit Unterziehmütze, einer Hose mit Stiefeln
und aus Handschuhen. In etwa 30
Sekunden ist ein Feuerwehrmann
umgezogen.
Die restlichen Werkzeuge und
Zusatzgeräte wie Sauerstoffflasche und Atemschutzmaske werden im Fahrzeug auf dem Weg
zum Einsatzort angelegt. Eine vollständige Bekleidung wiegt mit
Werkzeuggurt und Sauerstoffflasche um die zwölf Kilogramm. In
der hauseigenen Wäscherei werden die Bekleidungsstücke später
gereinigt.
Zusätzlich ist jede Einsatzkraft
noch mit einem Spezialgerät ausgestattet, das Alarm gibt, wenn es
während des Einsatzes keine Körperbewegung mehr registriert. Somit können Kollegen schnell zur
Hilfe kommen.
Gelegentlich kommen auch die
Spezialanzüge zur Eis- und Wasserrettung, der Hitzeanzug, der
Ein „Kleiderschrank“ für die
Einsatzbekleidung steht jederzeit zugriffsbereit in der Fahrzeughalle. Es
dauert nur 30 Sekunden, bis ein
Feuerwehrmann
angezogen ist.
Anzug zur Höhenrettung sowie
der Chemikalienanzug zum Einsatz.
Besuch bei der Feuerwehr – das
hieß für die Schülerinnen und
Schüler von der Beethovenstraße,
auch selbst einmal in Kleidungsstücke der Brandschützer schlüpfen zu dürfen und sich kurzzeitig
als Einsatzkräfte fühlen zu können. Der Tag war für uns alle sehr
informativ und hat uns viel
Freude gemacht. So manche Schülerin und mancher Schüler hat
sich nach diesem Tag überlegt,
bei der Jugendfeuerwehr mitzuwirken.
Aus der Klasse 4a an der Grundschule an der Beethovenstraße von
Sascha Cordes, Tim Maddison,
Eileen Karagac, Nick Müskes,
Michelle Wilkens, Raphael Farinski,
Mariam Nadi, Hamza Weiß, Shazaib
Arshad und Markus Lehmann
Auf Nummer sicher
Ein „Kleiderschrank“ für
die Einsatzbekleidung steht
jederzeit zugriffsbereit in
der Fahrzeughalle.
n Die Einsatzbekleidung der
Feuerwehr ist mit Klett- und Reißverschlüssen, Haken und Ösen
sowie Druckknöpfen versehen.
Alle lassen sich schnell öffnen
und lösen. Die Jacken sind beispielsweise mit einem Reißverschluss ausgestattet, der sich
auch von unten öffnen lässt.
So lässt sich die Jacke trotz Werkzeuggurtes schnell öffnen.
SOPHIA RAUSCHENBERG
UND LEONORA SALJA
Bei ihren Einsätzen kann die
Feuerwehr auf
etliche Spezialanzüge zurückgreifen. Der
rechte Anzug
beispielsweise
schützt Feuerwehrleute vor
giftigen Chemikalien.
Zeitung in der Grundschule
DIENSTAG
26. FEBRUAR 2013
VII
AUFGEFALLEN
ÜBERRASCHUNG IM KELLER
Das hat nicht jede
Bremen. Unsere Klasse fährt jeden Montag während der Schulzeit mit dem Bus zum Schwimmunterricht. Anfangs trauten wir
kaum unseren Augen, als wir in
der Paul-Goldschmidt-Schule mit
dem Aufzug in den Keller gefahren sind. Dort war es sehr warm,
und es roch nach Chlor. Wir sind
Viel Platz zum Herumspringen bietet das Trampolin in der Paul-Goldschmidt-Schule, das alle Kinder nacheinander Fynja, Renée und Malin üben Tram- durch eine Tür gegangen, und da
oder miteinander nutzen, um darauf neue Körpererfahrungen zu sammeln.
ZEICHNUNG: JANUS VOLKMANN polinturnen. FOTO: JONAS SCHILLING war auf einmal ein Schwimmbad.
Dort gibt es eine Liege, auf die
kann man die Kinder legen und
ins Wasser ziehen. Es gibt auch
noch eine andere Trage, mit der
man Kinder, die nicht gehen können, aufrecht ins Wasser transportieren kann. Das Wasser ist 34
Grad warm und nicht kälter, denn
Im eigenen Klassenzimmer und
so können sich die Muskeln der
Unterricht kennen Drittklässler
Kinder im Wasser entspannen.
sich meistens recht gut aus. Aber
ANNE UDKE, LAURENZ SCHWABE,
wie sieht es eigentlich an andeLILLYANA FÖRG, MAGGIE FRANZ
ren Schulen aus? Wie gut, dass
UND PAUL GERDES
man sich das als Reporter oder ReHIER SPIELT DIE MUSIK
porterin fürs ZiGsch-Journal mal
genauer angucken kann.
Einiges ist einfach anders
Drittklässler aus St. Magnus entdecken die Paul-Goldschmidt-Schule
Ein Bett aus Holz
Bremen. Im Musikraum der PaulGoldschmidt-Schule gibt es sehr
viel zu sehen. Es gibt zum Beispiel
ein Klavier, eine Gitarre, ein
Schlagzeug und noch viel, viel
mehr. Die Kinder der Schule können hier ganz viel Musik machen
und die Musik unterschiedlich
wahrnehmen. Bei unserem Besuch dürfen auch wir verschiedene Instrumente ausprobieren
und haben eine Menge Spaß. Wir
sehen dort auch einen ganz besonderen Kasten. Gerade liegt ein
Junge darauf, und er kann fühlen,
was der Lehrer auf dem Klavier
spielt, denn das Klavier ist an den
Kasten angeschlossen. Der Kasten sieht aus wie ein Bett aus
Holz. Dieser „Gefühlekasten“ ist
dafür da, dass Kinder, die nicht hören können, die Musik fühlen. So
etwas haben wir noch nie geseFYNJA ZARSS,
hen!
Bremen. Nachdem wir uns im
Deutschunterricht auf unser
ZiGsch-Projekt vorbereitet haben, dürfen wir endlich die PaulGoldschmidt-Schule besuchen.
Als wir dort ankommen, werden
wir freundlich von Martina Brückner, der Rektorin, empfangen und
dann in kleine Gruppen aufgeteilt.
Die Lehrer der Paul-Goldschmidt-Schule zeigen uns die
Schule und ganz viele unterschiedliche Räume, und sie beantworten unsere Fragen. Dabei stellen wir fest, dass es dort wirklich
einiges zu sehen und zu entdecken gibt.
Sport- und Kugelräume
Zum Beispiel gibt es ein Schwimmbad in der Schule, einen Fahrstuhl, mit dem die Kinder im Rollstuhl zu den verschiedenen Stockwerken fahren können, einen
Low-Vision-Raum (siehe Bericht
rechts unten), einen Musikraum,
einen Entspannungsraum, eine
Küche, einen sogenannten Kugelraum, viele Sporträume und natürlich die Klassen. Vieles davon gibt
es an unserer Schule nicht, und einiges ist einfach anders.
Die Klassen sind viel kleiner als
bei uns. In der Paul-GoldschmidtSchule sind nur sechs bis zwölf
Kinder in einer Klasse, und in
Jonas probiert mit viel Spaß und Schwung das Rollstuhlfahren aus.
unserer Klasse sind wir 23 Kinder.
Genau wie wir haben die Kinder
dort jeden Tag einen bestimmten
Stundenplan, zum Beispiel Mathe
oder Deutsch, und dazwischen liegen auch Frühstückszeiten und
Pausen.
Einige von uns durften in der
Küche Plätzchen backen, andere
waren im Musikraum und haben
musiziert, einige sind Trampolin
gesprungen und durften ausprobieren, wie es ist, in einem Rollstuhl zu fahren. Das war ein ganz
komisches Gefühl für uns, aber es
hat Spaß gemacht. So haben wir
spielerisch gelernt, wie der Schultag dort abläuft, und auch, wie es
den Kindern dort an der Schule ergeht. Wir hatten einen ganz tollen
FOTO: RENÉE MÄTZING
Tag an der Paul-Goldschmidt- LICHT IM DUNKELN
Schule!
Ein besonderer Ort
Aus der Klasse 3b der Grundschule
St. Magnus von Annika Müller,
Clara Spetzler, Janus Volkmann,
Johannes Hornhues, Julius
Blumenstein, Lena Schoenfelder,
Melina Lutzke und Thore Blümel
Was für eine Erfindung: Sie bringt vieles zur Sprache
„Talker“ ist der umgangssprachliche Ausdruck für ein
Sprachausgabegerät (von englisch to talk: sprechen, erzählen, sich unterhalten). Es ist
eine elektronische Sprechhilfe
für Menschen, die sich nicht
lautsprachlich äußern können.
Sie kann in einem mehr oder
weniger großen Umfang auf
die persönlichen Bedürfnisse
der Nutzer eingestellt werden.
ZEICHNUNG: PAULINA RUWE
Bremen. Während unseres Besuchs in der Paul-GoldschmidtSchule haben wir auch die Klassenstufen sechs bis acht besucht.
Dort gibt es ein Kind, das nicht
sprechen kann. Der Junge heißt
Christoph.
Christoph zeigt in der Klasse
auf ein Regal mit einer Gitarre,
doch wir wissen nicht, was er uns
sagen will. Dann drückt er mit seiner Hand auf eine Taste an einem
Gerät. Plötzlich sagt das Gerät:
„Ich will Katharinas Gitarre sehen.“ Dieses interessante Gerät
nennt man „Talker“.
GABRIELE RUWE, HELENA ODIN,
PAULINA RUWE UND RENEE MÄTZING
Bremen. Auf unserer Erkundungstour durch die Paul-GoldschmidtSchule stehen wir auf einmal in
einem ganz dunklen Raum. Der
Raum heißt Low-Vision-Raum
und ist für Kinder, die nicht richtig
sehen können. Wenn man in diesem Raum das Licht ausschaltet
und stattdessen ein kleineres
Licht anmacht, können eigentlich
„blinde“* Kinder dieses Licht sehen. Ist das nicht toll? Der Lehrer,
der uns die Schule gezeigt hat,
sagt, dass der Low-Vision-Raum
ein ganz besonderer Ort in der
Paul-Goldschmidt-Schule ist. Das
verstehen wir, denn von einem
Raum, der blinden Kindern die Fähigkeit gibt, Licht zu sehen, haben wir alle noch nie gehört. Also
wirklich ein ganz besonderer und
wertvoller Raum! CLARA SPETZLER
Der Talker ist so etwas wie ein
kleiner Sprachcomputer. Darauf
sind sehr viele kleine Bereiche mit
Bildern abgebildet, wo man drauf
drücken kann, und der Talker
sagt dann die entsprechenden
Wörter oder Sätze. Es gibt zum
Beispiel die Bereiche Farben, Wörter, Zahlen, Essen und noch viele
andere, die zu dem Kind passen.
Ein Talker ist also ein Gerät, das
einem Kind, das nicht sprechen
kann, sehr hilft und in seinem Le- *Blind im Sinne des Gesetzes ist,
JASON LANGE, wer auch mit Brille/Kontaktlinsen
ben unterstützt.
JONAS SCHILLING, LUIS KASSUBA, eine Sehschärfe von weniger als
MALIN TIMMER UND RAMONA HÜBNER zwei Prozent erreicht. Anm. d. Red.
VIII
Zeitung in der Grundschule
Auf die Plätze!
Fertig! Los!
DIENSTAG
26. FEBRUAR 2013
Erkundungslauf beim
Sportverein Grambke-Oslebshausen
– eine Bildergeschichte
Slalomlauf und
Torschüsse
Fußball-Training beim SVGO
Bremen-Grambke. Beim FußballTraining des SVGO reden wir
über das Ergebnis vom Spiel der
letzten Woche, und wir besprechen, auf was wir beim nächsten
Mal achten wollen und was wir
besser machen können.
Dann laufen wir eine Runde um
den Platz, um uns aufzuwärmen.
Im Winter rennen wir quer durch
die Halle. Anschließend kommt
das Zweikampftraining: Da sind
wir zu zweit, und beide versuchen, sowohl selbst den Ball ins
Tor zu schießen als auch den anderen davon abzuhalten.
Danach folgt das Schusstraining: Die Mannschaft steht in
einer Schlange, der Trainer steht
außen als Anspieler. Wir üben Torschüsse in einer Mischung aus ElfMeter-Schießen und Freistoß.
Dann wird noch Slalomlaufen
trainiert, und zum Schluss spielen
wir richtig Fußball. Die MannKaum sind wir angekommen beim Sportverein Grambke-Oslebshausen (SVGO), da laufen auch schon alle los und drehen zum Anfang der
Besichtigung erst mal eine Runde um den Platz.
FOTOS: CHRISTINE BÜCKING schaften wechseln immer, so
spielt mal jeder gegen jeden. Die
Spiele machen immer am meisten
Spaß. Das Training dauert 95 MiSEBASTIAN MUSIAL
nuten.
1
4
UND BJARNE VAHLSING
3
Wir spielen überall und
probieren aus, . . .
2
. . . was das Außengelände so zu bieten hat. Während wir noch auf
Röhren kraxeln, beginnt in der Turnhalle Gymnastik für Ältere.
5
Weiter hinten im Dunst sind noch andere FußIn der großen Halle angekommen, hören wir noch die Musik der Seniorengymnastik. Andre Vahlsing
ballfelder zu sehen. Sie haben verschiedene Grö- erzählt, dass man die Halle teilen kann. Dann können drei Sportangebote zur gleichen Zeit
ßen, und eins der Felder besteht aus Schlacke.
stattfinden. Bei größeren Veranstaltungen haben bis zu 1000 Menschen Platz auf der Tribüne.
Auf unserem Rundgang entdecken
wir Mannschaftsfotos mit vielen
Bekannten aus unserer Schule.
In einer Umkleidekabine entdecken
wir eine Tafel, auf der Trainer ihre
Spielstrategien einzeichnen.
Schließlich erreichen wir den Fitnessraum. Es
gibt Laufräder, Stepper und Gewichte zum Stemmen. Auf einer Hantelbank liegt ein Mann und
stemmt 70 Kilogramm. Nun probieren wir es
auch mal . . . Zurück am Eingang sind alle schwer
begeistert, und einige überlegen doch tatsächlich, ob sie nicht mal wieder vorbeikommen und
beim Verein mitmachen sollten. Ein paar Möglichkeiten dazu sind im Rätsel rechts zu finden.
8
Aus der Klassenfamilie 6 der Schule an der
Grambker Heerstraße von Demet Bukebudrat,
Cosmea Shirin Pottberg, Marie Wiechmann,
Marie Schwier, Swantje Kück und Alia Kankel
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ZEICHNUNG: MEHMET ÖNER
Hier verstecken sich 15 Sportangebote
des SVGO – senkrecht, waagerecht,
diagonal, vorwärts oder rückwärts
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Trainer stets im Einsatz
© WESER-KURIER ·BERDING
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SUCHSEL
Die Sportangebote: Badminton, Fussball, Karate, Tischtennis,
Unihockey, Basketball, Handball, Trampolin, Volleyball, Judo,
Fitness, Tanzen, Tennis, Turnen und Zirkus
7
So ein Fußballplatz bietet einerseits
klare Linien und andererseits viel
Raum zum Rennen und Austoben.
n Einer der Fußballtrainer beim
Sportverein Grambke-Oslebshausen heißt Andre Vahlsing
und ist 44 Jahre alt. Seit 30 Jahren ist er beim SVGO.
Er spielt selber in der HerrenMannschaft, trainiert die E-Jugend und organisiert Feste und
Fahrten. Er sagt: „ Hier beim
SVGO ist immer was los!“
Er hat hier viele Freunde gefunden und verbringt viel Zeit im
Verein. Mit seiner Mannschaft
plant er eine Reise nach Schweden. Dort werden dann Turniere
gespielt. Sein Lieblingsverein ist,
wie von den meisten fußballbegeisterten Bremern, natürlich
Werder Bremen. Oft geht er mit
seinen Freunden vom Verein zu
den Spielen ins Weserstadion.
Aktuelle Infos aus dem Verein
gibt unter www.svgo-bremen.de
FABIO SCHMONSES
UND LUKAS WULFKEN
1300
Kinder als
Reporter
Die gesammelten
Beiträge des Projekts
«Zeitung in der
Primarschule»
SO NDERD RU C K
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D IENSTAG ,
3 .
A P R I L
2 0 1 2
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
2
Primarschüler werden zu Reportern
Sonderdruck 28 Klassen haben für unsere
Zeitung in die Tasten gehauen – und Schwierig­
keiten zum Trotz packende Artikel abgeliefert.
BArBArA InglIn
[email protected]
«Jetzt können wir den Leuten endlich
einmal zeigen, wozu wir in die Schule
gehen», sagt die 10-jährige Patricia Hager aus Zug. Gemeinsam mit ihren
Klassengspänli hat sie in den letzten
Wochen Spielplätze auf ihre Sicherheit
überprüft, Spielplatzexperten befragt,
nach geeigneten Bildsujets gesucht und
das alles in einem druckreifen Zeitungsartikel zusammengefasst (Seite 33).
Projekt dieser Zeitung
Das Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) der «Neuen Luzerner
Zeitung» und ihren Regionalausgaben
wird dieses Jahr bereits zum sechsten
Mal durchgeführt. Das Ziel: bei den
Primarschülern in der Zentralschweiz
das Interesse für Lesen und Schreiben,
aber auch für das Medium Zeitung
wecken. 75 Klassen und über 1300
Schüler haben während mehrerer Wochen täglich Zeitung gelesen, verschiedene Textformen untersucht, News diskutiert und selber Texte verfasst. Lehrer
berichten vom «Zeitungsfieber», das
ausgebrochen ist. Dass Zeitungstexte zu
Diskussionen über das Weltgeschehen
führen und selbst leseschwache Schüler
in der Zeitung schmökern – und sei es
nur für die Sportresultate und den Comic Rabenau. Fast 30 Klassen haben
sich sogar selber als Journalisten betätigt. Ihre Texte sind auf den folgenden
Seiten abgedruckt. Zur Vorbereitung
erhielten die Klassen Besuch von einem
Journalisten unserer Zeitung. Ein paar
Tricks und Kniffs für ein kritisches Interview oder einen stimmungsvollen Reportageneinstieg können nicht schaden.
Natürlich wurden auch die Journalisten
selbst gleich mit Fragen gelöchert: «Wie
viel verdienen Sie?» «Sind Sie schon
einmal in eine gefährliche Situation gekommen?» «Haben Sie schon eine Berühmtheit interviewt?» Das wollten die
Schüler wissen. Eine Redaktionskollegin
hat dermassen überzeugt, dass sie am
Ende der Stunde Autogramme verteilen
durfte.
keine klassischen Aufsätze
Unsere Erwartungen an die Schüler
und damit auch an die Lehrer waren
hoch. Wir wollten keine klassischen
Aufsätze, keine «dann warteten wir auf
das Postauto»-Geschichten, sondern
journalistische Artikel. Faktentexte, kritische Interviews, Hintergrundberichte.
Schüler und Lehrer haben diese Aufgabe mehr als erfüllt. Mit sehr viel
Engagement haben sie sich in die Arbeit
gestürzt. Der eine oder andere ist wohl
erst einmal erschrocken ob der Arbeit,
die hinter einem einzigen Text steckt.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt.
Dank einer Klasse aus Meggen wissen
die Leser nun, dass über 1000 wilde
Katzen im Kanton Luzern «herumlungern». Vielleicht lässt sich dank dieser
Information die eine oder andere Aussetzung verhindern (Seite 18).
Eine Klasse aus Kastanienbaum
(Horw) hat im Kantonsspital Luzern
nachgefragt, was bei einem Stromausfall
passieren würde. Wir können uns weiterhin beruhigt dort behandeln lassen
(Seite 12).
Eine Schülerin aus Meggen fragt einen
Piloten keck, was mit einem Flugzeug
passiert, wenn man den falschen Knopf
drückt. Die Frage ist, das merkt man als
Erwachsener spätestens bei der Antwort,
alles andere als kindisch (Seite 19).
«Zeitungsvirus hat sie gepackt»
Vielleicht haben wir mit dem Projekt
ZIP sogar den einen oder anderen Nachwuchsjournalisten gefunden. Viele haben zwar noch ganz andere Berufswünsche: Menzimuck-Fahrer, Erfinder und
Landtierärztin wollen die Schüler werden (Seite 36). Doch zumindest bei der
5. Klasse in Lungern ist der Journalistenreflex aber bereits gut verankert. Die
Lehrerin schreibt uns: «Heute gab es
einen Auffahrunfall vor dem Schulhaus,
da wollten die Kinder gleich wieder
einen Bericht schreiben und bei der
Zeitung einreichen. Ich glaube, das
Zeitungsvirus hat sie definitiv gepackt.»
Impressum
Sonderdruck der «Neuen Luzerner
Zeitung» und ihrer Regionalausgaben vom 3. April 2012. Erstellt von
der Neuen Luzerner Zeitung AG,
Maihofstrasse 76, Postfach, 6002
Luzern.
Herausgeberin: Neue Luzerner
Zeitung AG; Verleger Erwin Bachmann, Präsident des Verwaltungsrates
Verlag: Jürg Weber, Geschäftsund Verlagsleiter
Projektleitung: Fiona Steiner
Redaktion: Barbara Inglin
Produktion und Layout:
" Barbara Inglin (Textteil)
" Loris Succo (Titelseite)
" Daniela Bürgi (Produktion)
Illustration Zippi: Fruitcake/Pancho Rojas
Titelseite: Klasse 5a aus Dagmersellen von Lehrerin Jennifer Banz;
Bild: Pius Amrein
ADLIGENSWIL: Klasse 6b, Karin Amrhein/Marianne Soland.
ALTDORF: Klasse 5d von Corinne Gnos.
ALTDORF: Sonderschule, Erika Kühne.
Seite 7
Seite 7
Kein Artikel
ALTDORF: Klasse 5a von Eveline Mächler.
ALTDORF: Klasse 5c von Hansruedi von Rotz.
ALTDORF: Klasse 5b von Marlen Zopp und Tamara Simmen.
Kein Artikel
Kein Artikel
Kein Artikel
BAAR: Klasse 6b von Theres Altenberger.
BAAR: Klasse 6c von Cornelia Bürli.
BECKENRIED: 5. Klasse von Petra Infanger und Rahel Omlin.
Kein Artikel
Kein Artikel
Kein Artikel
BENNAU: 4. Klasse von Beat Suter.
BRISTEN: 5./6. Klasse von Andreas Walker.
BUCHRAIN: Klasse 6c von Alex Ochsner.
Kein Artikel
Seite 7
Seite 8
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
ZIP
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BUCHRAIN: Klasse 6d von Giachen Tomaschett.
BUOCHS: Klasse 5b von Tanja Gammeter.
BUOCHS: Klasse 5c von Sandra Zurfluh.
Seite 8
Kein Artikel
Kein Artikel
DAGMERSELLEN: Klasse 5a von Jennifer Banz.
DAGMERSELLEN: Klasse 5b von Celine Stofer/Barbara Hügi.
EICH: 4. Klasse von Judith Barmet.
Kein Artikel
Kein Artikel
Kein Artikel
EINSIEDELN: 6. Klasse von André Pfister.
EMMEN: 5./6. Klasse von Brigitte Amstein/Daniela Zellweger.
EMMEN: Klasse 6a von Igor Trninic.
Kein Artikel
Seite 9
Kein Artikel
ENTLEBUCH: 5./6. Klasse von Corinne Züger.
GETTNAU: 5. Klasse von Rosmarie Bättig.
GREPPEN: 5. Klasse von Elena Bucher und David Stephan.
Seite 10
Kein Artikel
Kein Artikel
GREPPEN: 6. Klasse von Helen Jovanovic.
HILDISRIEDEN: Klasse 6a von Beat Nüssler.
HILDISRIEDEN: Klasse 6b von Verena Zwimpfer.
Kein Artikel
Seite 10
Seite 12
HORW: 3. bis 5. Klasse von Regula Baratte.
KRIENS/OBERNAU: 4. Klasse von Hansruedi Brun.
KRIENS: Klasse 6b von Erwin Zihlmann.
Seite 12
Kein Artikel
Kein Artikel
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
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LUNGERN: Klasse 5a von Sabrina Bangerter.
LUNGERN: Klasse 6a von Bianca Vogel.
LUZERN: Klasse 6a von Yvonne Bucher.
Seite 13
Kein Artikel
Kein Artikel
LUZERN: 4. Klasse von Priska Bürcher und Elisabeth Rupp.
LUZERN: Klasse 6a von Kurt Felder.
LUZERN: 6. Klasse von Adrian Gisler.
Seite 15
Kein Artikel
Kein Artikel
LUZERN: Klasse 5b von Mareika Hutter.
LUZERN: Klasse 6b von Ruth Kreyenbühl und Anna Weisshar.
LUZERN: Klasse 6a von Stefan Kühne und Daniela Degonda.
Kein Artikel
Kein Artikel
Seite 15
LUZERN: Klasse 6b von Paul Meier.
LUZERN: Klasse 5a von Claudia Schmocker.
LUZERN: 6. Klasse von Michelle Zimmermann.
Seite 17
Kein Artikel
Kein Artikel
MEGGEN: Klasse 6c von Katharina Amrein.
MEGGEN: Klasse 6b von Simon Meerstetter.
MEGGEN: Klasse 6a von Lukas Zberg.
Seite 18
Seite 19
Seite 20
NEUHEIM: 6. Klasse von Gabriela Wyss.
RÖMERSWIL: 4./5. Klasse Gregor Berüter/Patrizia Schacher.
RÖMERSWIL: 5./6. Klasse von Evelyne Spörri.
Kein Artikel
Seite 23
Seite 21
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
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ROTKREUZ: Klasse 6b von Myriam Lutiger.
ROTKREUZ: Klasse 6c von Remo Schnellmann.
SCHATTDORF: 5. Klasse von Christoph Locher.
Kein Artikel
Kein Artikel
Seite 24
STALDEN: MS 2b von Marion Emmenegger.
STALDEN: MS 2a von Nathalie Erni.
TRIENGEN: Klasse 6a von Fabienne Bammert.
Kein Artikel
Kein Artikel
Kein Artikel
TRIENGEN: Klasse 6b von Othmar Elmiger.
TUGGEN: Klasse 6b von Antoinette Auf der Maur.
TUGGEN: Klasse 6a von Karl Market.
Kein Artikel
Seite 25
Kein Artikel
UNTERÄGERI: Klasse 5b von Silvano Albasini.
UNTERÄGERI: Klasse 6c von Michelle Bertschi.
UNTERÄGERI: Klasse 5c von Dominik Schwegler.
Seite 27
Kein Artikel
Kein Artikel
UNTERÄGERI: Klasse 5d von Regina Waldis.
VITZNAU: 5./6. Klasse von Taio Secchi und Lea Camenzind.
WANGEN: Uranos-Club 4./5. Klasse von Patrik Kuster.
Kein Artikel
Seite 28 und 29
Seite 31
WAUWIL: 6. Klasse von Stephan Beck.
ZUG: 5. Klasse von Silvia Frey.
ZUGERBERG: 6. Klasse von Tina Zürcher.
Seite 32
Seite 33
Seite 35
Mehr als gut drucken:
unser nachhaltiger Umgang mit Ressourcen.
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Seit 1873 sorgt das Unternehmen
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hochwertige Produkte.
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Mit 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist es ein wichtiger
Arbeitgeber und bietet dem engagierten Personal ein tolles
Arbeitsumfeld. Auf unseren beiden Hochleistungspapiermaschinen werden über 550’000 Tonnen Papier (Magazinund Zeitungsdruckpapiere) pro Jahr hergestellt und an
anspruchsvolle Verleger und Drucker in ganz Europa geliefert.
Der Sonderdruck «Zeitung in der Primarschule» wie auch die
Ausgaben der Neuen Luzerner Zeitung sind auf unserem
Qualitätszeitungsdruckpapier PERLENPRESS gedruckt.
www.perlen.ch
DIE KÖNNEN DAS.
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
Sparen für Töffli,
Haus und Handy
«Es kribbelte unaushaltbar»
SACKGELD In diesem Schuljahr
nimmt die 5. Klasse aus Altdorf am
Projekt «Kinder-Cash» von Pro Juventute teil.
Im Durchschnitt bekommen die 20
Schüler etwa 20 Franken im Monat.
Es bekommen aber nicht alle überhaupt Taschengeld. Der Unterschied
zwischen dem kleinsten und dem
ExpErimEnt Hintergrundwissen über Strom ist auch im
Alltag nützlich – zum Beispiel
wenn man Salz oder Pfeffer
verschüttet hat.
ALtDOrF:
5. KLASSE
VO N cO R I N N E G N O S
höchsten Betrag ist recht gross. Einige bekommen 2.50 Franken und
andere bekommen 7.50 Franken pro
Woche.
Die meisten sparen einen Teil ihres
Sackgeldes. Sie haben Pläne, was sie
später damit kaufen möchten, etwa
ein Töffli, ein Handy, Schuhe, einen
Laptop oder sogar mal ein Auto oder
Haus. Den Rest geben sie aus für
Süssigkeiten, Hobbys und anderes,
was die Eltern nicht bezahlen.
Die Klasse hat von Pro Juventute
ein Sparschwein mit vier Fächern
(Ausgeben, Sparen, Investieren, Gute
Tat) bekommen. Einige von uns haben schon über 100 Franken gespart!
7
einen gewöhnlichen Kugelschreiber
nehmen und an einem Wollpullover
reiben. Wenn Sie den Stift dann über
die Salz-Pfeffer-Mischung halten, zieht
er die Mischung durch die statische
Ladung an.
«Ein Geduldsspiel»
Weiter erkannten die fleissigen Schülerinnen und Schüler, dass man mit
einer Batterie ein Lämpchen zum Leuchten bringen kann. Konzentriert bauten
die Kinder ihre Stromkreise, bis ihr
Erfolg an dem leuchtenden Lämpchen
zu sehen war. «Alles was wir hatten, war
eine Schaltskizze! Manchmal war es
schon ein bisschen ein Geduldsspiel»,
berichtete ein Kind aus der Klasse.
Die Klasse 6b aus Adligenswil möchte allen Zeitungsleserinnen und Zeitungslesern die Welt der Elektrizität ein
wenig näherbringen. Die unternehmungslustige Klasse führte in der Schule viele Experimente mit Strom durch.
Im spannenden Schulfach Mensch
und Umwelt hat die Klasse verblüffende
CKW zeigt eindrückliche Versuche
ADLiGEnSWiL:
KLASSE 6B
VO N m A R I A N N E S O LA N D u N D
KA R I N A m R H E I N
Experimente durchgeführt. Dabei lernten die Kinder, dass man mit Wolle
Gegenstände elektrisch aufladen kann,
und diese Gegenstände dann andere
Dinge anziehen. Also, wenn Sie das
nächste Mal aus Versehen Salz und
Pfeffer verschütten, können Sie einfach
Sarah und Angel
experimentieren
mit Strom.
Schülerbild 6. Klasse
Adligenswil
Als Höhepunkt dieses Mensch-undUmwelt-Themas besuchte die Klasse die
CKW in Rathausen LU, was neben den
Amateurversuchen in der Schule wohl
das grösste Erlebnis war. Herr Matter
und Herr Schuler, beides Mitarbeiter der
CKW, haben der Klasse vieles ausdrücklich erklärt und liessen die Kinder unter
speziellen Sicherheitsbedingungen weitere Experimente durchführen.
Ein Versuch hat die Kinder staunen
lassen: Wer wollte, durfte durch seinen
Arm Strom fliessen lassen, und man
spürte es. «Es kribbelte unaushaltbar»,
berichtete ein Schüler.
Woche beginnt mit einer Doppellektion Theater
So sieht der Traumstundenplan der 5./6.-Klässler aus Bristen aus. Der
Unterricht beginnt erst um 9 Uhr und dauert nur bis zum Mittag. Die
Pause dauert 20 Minuten, damit man sich richtig gut erholen kann.
www.der-stundenplan.de, Mildenberger Verlag.
W
ie würde die Schule aussehen,
wenn die Kinder sie selber
planen könnten? Gäbe es Noten in der Schule? Was für Fertigkeiten
und Charaktereigenschaften bringt die
ideale Lehrperson mit? Und wie sieht
das ideale Schulhaus aus?
BriStEn:
5./6. KLASSE
VO N A N D R E AS wA L K E R
Das Schulhaus unserer Traumschule
sieht aus wie eine Villa aus Holz. Das
Gebäude steht auf einem hohen Hügel,
auf welchem man mit einer Gondelbahn
hinauf- und mit einer Rutsche wieder
hinunterfahren kann.
trAumSChuLE Einen Pool, geheizte
Sessel und nette Lehrer wünschen sich
Schüler für ihre Schule. Aber auch auf
Noten wollen sie nicht verzichten.
Im grossen Garten,
der um das Schulhaus
angelegt ist, kann man
vieles machen. Unter anderem gibt es
mehrere Pools, die einen sind draussen,
die anderen drinnen. Sie sind unterschiedlich warm und tief. In unserer
Traumschule kann man auch das Mittagessen zu sich nehmen, wenn dies
gewünscht wird. In den Schulzimmern
hat es an jedem Pult einen bequemen
Sessel, der mit einer geheizten Rückenlehne ausgestattet ist. Für jedes Fach
gibt es einen eigenen Raum. Bei schönem Wetter lernt man draussen. Im
Winter machen alle, die mitmachen
wollen, draussen ein Iglu, in dem man
auch Unterricht haben kann.
Zimmer unter dem See
In unserer Traumschule gibt es auch
Wohnungen, in denen man wohnen
und diese auch selbst einrichten kann.
Wände darf man selber gestalten. Es
gibt Wohnungen die unter der Erde
angelegt sind. Es gibt auch Zimmer, die
unter dem See sind. Von dort ist es
möglich, den Fischen zuzusehen. Die
eigenen Haustiere können ebenfalls
mitgenommen werden, sie können auch
in die Wohnung. Das stört niemanden.
Schülerrat macht neue Vorschläge
Wenn jemand auf etwas keine Lust
mehr hat, kann einfach etwas anderes
gemacht werden. Am Ende jeder Woche
bringt der Schülerrat neue Vorschläge,
wie die Schule verbessert werden kann.
Es besteht die Möglichkeit, Reitstunden
zu nehmen oder auch eine Lektion
Tauchen. Man kann im Unterricht mit
Kopfhörer Musik hören.
Es gibt einen Schulkiosk
und ganz in der Nähe
ein Kino. In unserer Traumschule können Partys und Feste gefeiert werden.
Das Schulhaus ist Tag und Nacht offen.
Auch in unserer Traumschule soll es
Noten geben. Jeder sieht dann jeweils
sofort, wie gut er ist, und kann einschätzen, was noch gelernt werden
muss. Wenn man eine gute Note hat,
kann man stolz auf sich sein. Gute
Noten vergrössern die Chancen, um im
Berufsleben Tritt zu finden. Gäbe es
keine Noten mehr, dann würden sich
manche Kinder nicht mehr so gut konzentrieren. Welchen Sinn hätte es, in
die Schule zu gehen, wenn es keine
Noten und Tests mehr gäbe?
Jeden morgen Süssigkeiten
Die Lehrperson muss nett, sollte aber
nicht streng sein. Sie sollte Sport mögen
und unkompliziert sein. Sie muss uns
alle Sachen auf die einfachste Art beibringen können.
Die Lehrperson lässt einen reden, was
man will, und schimpft nicht die ganze
Zeit. Hausaufgaben gibt es keine, und
wir machen viele Ausflüge, z. B. in Museen, in Kinos, Ausstellungen, Zirkus und
Theater. Sie bringt uns jeden Morgen
Süssigkeiten mit. An deinem Geburtstag
bekommst du von deiner Lehrperson
selbstgemachten Kuchen. Wenn sie hat,
bringt sie ihre Haustiere in die Schule
mit. Nach jeder Lektion gibt es eine fünfminütige Pause zum Reden, einen Moment auszuruhen oder sonst irgendetwas
zu machen. Zwischendurch ist es möglich, etwas zu essen oder zu trinken.
ROmINA TREScH, TINA EPP, JOANA BuRRI,
cyRILL BuRRI uND TOBIAS FEDIER
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
8
Erstes Minergie-Stadion der Schweiz
Zug Solaranlagen und Seewasser sorgen dafür, dass das
Eisstadion genügend Energie
hat – davon profitieren Hockeyaner und Eisprinzessinnen.
NadiNa mEiEr
In der Bossard-Arena in Zug dreht
sich meist alles ums Thema Eishockey.
Dabei gibt es rund um das 2010 eröffnete Stadion noch weitere interessante
Dinge zu entdecken.
Die Bossard-Eisfläche in Zug ist 30
Meter breit und 60 Meter lang. Im Total
beträgt die Eisfläche 1800 Quadratmeter.
54 Kubikmeter Wasser benötigt man für
BuCHRAIN:
KLASSE 6D
VO N g i aC H E N tO m aS C H E tt
die Produktion des Eises. Eine 4,5 Zentimeter dicke Eisschicht bedeckt die
Kühlrohre. In diesen Stahlrohren fliesst
CO2 (Kohlendioxyd) hindurch, welches
kühlt und Eis produziert. Wenn man die
Rohre zusammenlegen würde, ergäbe
dies eine Strecke von 21,5 Kilometern
Länge. Die Stromkosten für das Eis betragen ungefähr 40 000 bis 50 000 Franken pro Monat im Winter. Auch ein
öffentliches Eisfeld gehört dazu.
Name kommt von Familienbetrieb
Ein grosser Familienbetrieb namens
Bossard in Zug sponserte den Namen
für die Arena. Die Firma Bossard verkauft alles rund um die Schrauben. Alle
zehn Jahre wird der Sponsorenname
gewechselt. Früher hiess die Halle, welche 2008 abgerissen wurde, Herti. So
heisst auch das Gebiet, wo die neue
Arena steht.
Das Logo besteht aus drei Teilen.
" Teil 1: Von der Ostseite aus gesehen,
sieht man das 100 Meter lange Dach.
" Teil 2: Man sieht das Firmenlogo
Bossard.
" Teil 3: Man sieht den Schriftzug Arena.
Im Winter wird die Halle vorwiegend
durch den EVZ und Curling genutzt.
Auch Eisballette werden aufgeführt. Im
Sommer werden Konzerte und Generalversammlungen durchgeführt.
Abwärme reicht für Sporthalle
Die Bossard-Arena ist das erste Eisstadion in der Schweiz, welches nach
Minergiestandard gebaut wurde. Die
meiste Energie wird aus dem 7 Grad
warmen Seewasser durch Wärmeaustausch gewonnen. Eine zusätzliche
Stromerzeugung findet mit einer Solaranlage auf dem Dach der Arena statt.
3000 Quadratmeter total beträgt die
Solarfläche, welche Strom liefert. Die
Abwärme wird weiter genutzt für ein
Hochhaus, drei Wohnblöcke und eine
Sporthalle.
Bei Risikospielen gitter montiert
Der EVZ spielt in der Halle seine
Heimspiele. 7015 Personen finden im
Stadion Platz. Es gibt einen sehr hohen
Sicherheitsstandard. Bei Fans aus Davos,
Zürich oder Lugano werden bei der
Eingangshalle Gitter heruntergelassen,
um Krawalle zu vermeiden.
«Wall of Fame» heisst auf Deutsch
übersetzt «Wand der Berühmten». Zwischen den Sitzreihen ist die blaue Wand
mit den vielen Namen zu sehen. Der
EVZ könnte hier für sich Werbung machen. Sie hatten aber eine spezielle Idee.
Sie schrieben alles Namen ehemaliger
Spieler auf die Wand.
Wie kommt man auf die Wand?
Man muss drei Kriterien dafür erfüllt
haben.
" Kriterium 1: Mindestens 5 Saisons
muss man beim EVZ gespielt haben.
" Kriterium 2: Man muss Topskorer sein
oder mit dem EVZ einen Meistertitel
gewonnen haben.
" Kriterium 3: Heute ist man nicht mehr
aktiv auf dem Eis.
Bis heute sind 73 Namen auf der «Wall
of Fame» eingetragen.
Wir hoffen, dass der EVZ in dieser
tollen Arena bald Schweizer Meister
wird!
In der Bossard-Arena in Zug finden Hockeyspiele und Eisballett-Vorführungen (im
Bild Dornröschen mit dem Prinzen) statt.
Archiv Neue LZ
So werden an der PHZ Lehrer «gemacht»
LuZERN Wer lehrer werden will, muss erst einmal selber
die Schulbank drücken, vor Schulklassen Erfahrungen
sammeln – und einige Prüfungen bestehen.
Die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz (PHZ) Luzern ist ein eindrucksvolles Gebäude. Jedes Jahr beginnen hier rund 300 Personen ihr
Studium, die «Neulinge».
Schön, gross, weiss, mit vielen Fenstern. So präsentiert sich die PHZ Luzern.
Hinter dem KKL (Kultur- und Kongresszentrum Luzern) und dem Luzerner
Bahnhof teilen sich die Lehrerschmiede
und die Universität Luzern dieses eindrucksvolle Gebäude.
300 Personen die PHZ Luzern. Ausserdem besuchen bis zu 6000 Lehrpersonen verschiedene Weiterbildungen in
diesem Gebäude.
Wenn man den einfachsten und
meistgenutzten Weg wählt, besucht man
die Kantonsschule (Kanti) und absolviert diese mit der Matura. Aber auch
mit einer abgeschlossenen Berufslehre
kann man Lehrer werden. Die Zulassung
an die PHZ ist nach einem Vorbereitungskurs und bestandener Eintrittsprüfung möglich.
Drei bis viereinhalb Jahre
Vor dem Studium sollte eine gründlich durchdachte Laufbahn erfolgt sein.
Es können folgende Wege eingeschlagen
werden:
" Wer im Kindergarten oder auf der
Unterstufe (1. und 2. Klasse) arbeiten
möchte, muss alle Fächer besetzen. Wer
als Primarlehrperson (3. bis 6. Klasse)
unterrichten will, muss 7 von 10 Fächern
auswählen.
" Wer als Sekundarlehrperson (1. bis 3.
Sekundarstufe) unterrichten will, muss
4 von 13 Fächern studieren.
" Die Ausbildung zur Kindergarten-,
Unterstufen- sowie zur Primarlehrperson dauert drei Jahre, die Sekundarlehrpersonen investieren eineinhalb Jahre
mehr.
Abwechslungsreiche Ausbildung
BuCHRAIN:
KLASSE 6C
VO N a l E X O C H S N E r
Auffallend besonders die moderne
Fassade. In der Eingangshalle werden
wir von der PHZ-Mitarbeiterin Nathalie
Müller begrüsst. Sie führt uns über eine
Treppe mit vielen Stufen in den ersten
Stock, wo wir erfahren, wie Lehrer und
Lehrerinnen «gemacht» werden.
Neues gebäude seit 2011
Im Jahr 2003 wurde die PHZ Luzern
gegründet. 2011 war das neue Gebäude
bezugsbereit. In der Schweiz gibt es
insgesamt 14 Pädagogische Hochschulen. Diejenige von Luzern ist die viertgrösste der Schweiz, mit über 1400
Studenten und Studentinnen. Zum Vergleich: An der PHZ Zug studieren rund
300 Personen, an der PHZ Schwyz rund
200. Die Klassen bestehen aus rund 16
bis 25 Studenten. Jährlich absolvieren
Im Foyer des neuen PHZ- und Uni-Gebäudes Luzern gibt es viele Sitzgelegenheiten.
Schülerbild Klasse 6c Buchrain
Während dieser Zeit erwartet die
Studierenden eine abwechslungsreiche
und interessante Ausbildung. Im Herbst
stehen Unterricht in Klassen und Vorlesungen in Hörsälen auf dem Programm. Anfang Jahr beginnt das Praktikum in einem Kindergarten oder einer
Schulklasse. Dort wird das Gelernte in
die Praxis umgesetzt. Im Praktikum
werden die angehenden Lehrpersonen
von Leuten mit Berufserfahrung bewertet. Positives oder Negatives nehmen
sie gerne an. Etappenweise lernen die
Studenten Neues dazu und werden
immer wieder geprüft. Das Frühlingssemester dauert 14 Wochen. Anschliessend daran folgen wieder Prüfungen.
Zum Abschluss eines Schuljahres absolvieren die Studenten und Studentinnen wieder ein Praktikum. Dann erfolgt
die wohlverdiente Auszeit, die Sommerferien.
Als wir das Gebäude verlassen, blicken wir noch einmal auf das grosse,
weisse Gebäude zurück. Wer von uns
wird wohl einmal in dieses Gebäude
zurückkehren?
Was tun Sie, wenn
Schüler streiten?
An der PHZ studieren die
Lehrer von morgen. Olivia Läubli
ist eine von ihnen. Im Interview
spricht sie über den Berufswunsch
Lehrerin.
Olivia Läubli*, warum haben Sie
sich für diesen Beruf entschieden?
Olivia Läubli: Ich arbeite gerne mit
Kindern und Jugendlichen zusammen
und sehe ihnen gerne zu, wie sie sich
entwickeln.
NaCHgEfragt
Ist Ihr Berufswunsch in Erfüllung
gegangen?
Läubli: Ja, ich bin glücklich darüber,
bald eine eigene Klasse unterrichten
zu dürfen.
War Lehrerin schon immer Ihr
Traumberuf?
Läubli: Nein! Ich habe in Sarnen die
Kantonsschule besucht und dann vier
Jahre Wirtschaft studiert. Erst dann
bin ich an die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz gekommen.
Wenn sich zwei Schüler streiten,
wie würden Sie vorgehen?
Läubli: Ich würde mal die zwei Streithähne auseinanderbringen und ruhig
über ihr Problem reden. Ich finde,
reden ist die beste Methode.
KlaSSE 6C BuCHraiN
HINWEIS
 * Olivia Läubli (24) ist Sekundarlehrerin in
Ausbildung. 
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
9
Eine Operation für die Katze
EmmEnbrückE Das ist
nichts für schwache Nerven:
Der Tierarzt muss einer Katze
die Blasensteine entfernen.
Doch noch schaudriger ist der
Inhalt dreier ominöser Gläser.
JeNNy Waser, sara GalIJas, alexaNDer
WIDmer uND JaNIs KNüsel
In der Kleintierpraxis Gerliswil sind
Haustiere in guten Händen. Das ganze
Team kümmert sich liebevoll um die
kranken oder verletzten Haustiere. Bei
unserem Besuch erhalten wir einen
interessanten Einblick in den Beruf des
Tierarztes. Aufgeregt und voller Neugier
betreten wir die Praxis an der Haldenstrasse in Emmenbrücke. Der Tierarzt
Jürg Küffer begrüsst uns freundlich.
Während er uns die verschiedenen Zimmer zeigt, macht er öfter kleine Witze
und Spässe mit uns.
Es ist ziemlich warm in der Praxis.
Die Räume sind in hellen Farben gestrichen, wirken aber nicht steril. An
den Wänden hängen bunte Tierbilder.
Im kleinen Wartezimmer gleich neben
dem Empfang findet der Tierfreund
viele Sachen für seinen geliebten Vierbeiner. Jürg Küffer zeigt uns die vielen
Geräte.
Unter dem Mikroskop bestaunen wir
eine vergrösserte Milbe. An einem Ständer hängen Infusionslösungen. In mehreren Kühlschränken werden viele Medikamente gelagert. In einem kleinen
Raum steht ein Röntgenapparat.
katze Leskada lebt in der Praxis
Die schwarz-weisse Katze Leskada
liegt entspannt auf der Empfangstheke
und lässt sich gerne von einigen Schülern streicheln. Wenn es ihr aber zu
viel wird, zeigt sie auch ihre Krallen.
Sie lebte vorher im Tierheim. Wegen
eines Ohrenleidens wurde sie in die
Kleintierpraxis gebracht. Dort fühlte
sie sich sofort wohl und blieb. Jürg
Küffer mag Katzen ganz besonders,
weil sie so eigenständig und eigenwillig sind.
Tierarzt rettet Leben
Spannend wird es, als wir bei einer
Operation zuschauen dürfen. Eine Katze leidet an Blasensteinen. Einige Kinder
möchten während der Operation nicht
dabei sein. Sie bleiben lieber bei der
Praxiskatze Leskada und dem Kaninchen, welches zur Beobachtung in einer
Box im Büroraum ist.
Vor dem Eingriff wägt die Tiermedizinische Praxisassistentin (TPA) Rahel
Bachmann die Katze. So stellt sie fest,
EmmEn:
5. und 6. kLassE
vo N B r I G I TT e a m sT e I N
u N D Da N I e la z e l lW e G e r
wie viel Narkosemittel das Tier braucht.
Nachdem die Katze eingeschlafen ist,
bindet sie sie sorgfältig auf einem Holzbrett fest. Anschliessend stellt Rahel
Bachmann das Brett so auf, dass der
Kopf der Katze nach unten zeigt. Nun
rasiert sie den Bauch und besprüht ihn
mit Desinfektionsmittel.
Jürg Küffer zieht hauchdünne Handschuhe an. Er öffnet mit einem kleinen
Schnitt die Bauchdecke und die Blase.
Jetzt entfernt er konzentriert nach und
nach die kleinen Blasensteine. Mit ge-
übten Händen näht er die Blase und
die Bauchdecke sorgfältig wieder zu.
Einigen Kindern wird es beim Anblick
des Blutes ein wenig übel. Schnell bringt
ihnen die TPA Anthea Renggli einen
feinen Sirup.
Gegenstand verschluckt
Eine Frau bringt ihre Katze in die
Tierarztpraxis. Seit Tagen isst sie kaum
mehr etwas. Die Tierärztin Sibylle Kipfer vermutet, dass die Katze etwas Grosses geschluckt hat und der Darm verstopft ist. Das Tier ist ängstlich und
zittert leicht. Frau Kipfer streichelt und
beruhigt die Katze. Aus einer Spritze
gibt ihr die Assistentin ein Gemisch aus
Futter und Kontrastmittel, damit der
Darm später untersucht werden kann.
Die Katze schluckt die Flüssigkeit bereitwillig.
Eine katze mit zwei köpfen
Auch bei Tieren gibt es manchmal
Fehlgeburten. Am Ende unseres Besuchs
zeigt uns eine Praxisassistentin drei
Gläser. Mit Schaudern und Neugier
schauen wir uns die drei kleinen toten
Katzen in der Flüssigkeit genauer an.
Eine kam sogar mit zwei Köpfen auf die
Welt!
ein Tier in jedem
zweiten Haushalt
TiErwissEn Was weisst du über
unsere Haustiere? Wie viele von
ihnen gibt es überhaupt? Und von
welche gibt es am meisten? Hier
kannst du dein Wissen testen.
" Wusstest du, dass auf die 7,8
Millionen Einwohner der Schweiz
7,6 Millionen Haustiere kommen?
Darunter sind 4,5 Millionen Reptilien und Aquariumbewohner, 1,5
Millionen Katzen, 600 000 Vögel
und 500 000 Hunde sowie ebenfalls 500 000 Nagetiere. In jedem
zweiten Schweizer Haushalt lebt
mindestens ein Tier.
" Wusstest du, dass es für gewisse Tierarten eine Bewilligung
braucht? Viele exotische Tiere dürfen aus Artenschutzgründen nicht
in die Schweiz eingeführt und hier
auch nicht gehalten werden.
Joel PorTmaNN uND NIKola IcIc
Die Katze muss
ein Kontrastmittel
schlucken, damit
der Darm untersucht werden
kann.
Schülerbild Fabrizio Mazzei
Welche Fähigkeiten sind ganz wichtig für einen Tierarzt?
Küffer: Man braucht einen guten Teamgeist, handwerkliche Begabung und ein
grosses Wissen über Tiere und Tierkrankheiten.
Jürg küffer,
Tierarzt
Wer bezahlt für
eine operation?
Jürg Küffer arbeitet als Tierarzt in
der Kleintierpraxis Gerliswil in
Emmenbrücke. Im Interview verrät
er den Schülern mehr über seinen
Berufsalltag.
Was gefällt Ihnen am Beruf Tierarzt?
Jürg Küffer: Es ist ein sehr abwechslungsreicher Beruf. Ich kann mit Menschen und Tieren zusammenarbeiten.
In meinem Beruf brauche ich viel Wissen, kann aber auch mit den Händen
arbeiten.
Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Küffer: Zuerst lernte ich Zahntechniker,
wechselte aber bald meinen Beruf und
begann ein fünfjähriges Studium für
Tiermedizin. Seit 1997 arbeite ich nun
als Tierarzt.
Was gefällt Ihnen weniger an Ihrer
Arbeit?
Küffer: Zu meiner Arbeit gehört auch,
dass ich Tiere einschläfern muss. Leider
kommt das oft vor.
Wer bezahlt die Kosten für eine
Operation?
Küffer: Falls der Besitzer keine Krankenversicherung für das Tier abgeschlossen hat, zahlt er die Behandlung
selber.
NacHGefraGT
Haben Sie sich auch schon über
einen Tierhalter geärgert?
Küffer: Manchmal wollen reiche Leute
kein Geld ausgeben für eine einfache
Behandlung. Dann kann ich dem Tier
nicht helfen. Das macht mich traurig
und ärgert mich.
aaroN HeINIGer, alBIN mIfTarI,
laBINoT QuKaNI
Bist du bereit
für ein Haustier?
chEckLisTE Bist du bereit für ein
Haustier? Wer sich überlegt, ein
Haustier anzuschaffen, sollte sich
zuerst über ein paar wichtige Fragen
Gedanken machen:
" Warum möchte ich ein Haustier?
" Habe ich genügend Zeit für ein
Tier?
" Haben wir genügend Platz, sodass
wir das Tier artgerecht halten können?
" Welchem Tier können wir die
besten Lebensbedingungen bieten?
" Sind alle Familienmitglieder, aber
auch der Vermieter unserer Wohnung, mit der Tierhaltung einverstanden?
" Haben wir genug Geld für die
Pflege eines Tieres?
" Wer betreut das Tier, wenn wir in
den Ferien sind?
Wer nun ein Haustier anschaffen
möchte, sollte sich genau informieren, woher das Tier kommt. Gut
geführte Tierheime und seriöse Zoohandlungen bieten Tiere an. Es sollten keine Tiere über das Internet
gekauft oder einfach aus dem Ausland mitgenommen werden.
rIcarDo GrITTI, DIeGo roDrIGuez
Die schweiz ist seit 1999 tollwutfrei
bEhandLunGEn Gewisse Krankheiten muss der Tierarzt heute zum
Glück nicht mehr behandeln. Gegen
verschiedene Krankheiten kann man
sein Tier impfen lassen. Und dann
muss der Kleintierarzt manchmal Eingriffe vornehmen, die nicht direkt mit
einer Krankheit zu tun haben.
Tieren und Menschen eine akute, fast
immer tödliche Gehirnentzündung
verursacht.
Der Ausbruch der Erkrankung kann
durch rechtzeitige Impfung verhindert
werden. Die Schweiz gilt seit 1999 als
tollwutfrei. Die Ausrottung der Tollwut
wurde durch eine gezielte Fuchsimpfkampagne erreicht.
uKe aDemI
uND marco WeIBel
kleintierarzt
Der Kleintierarzt behandelt vor allem Hunde, Katzen und viele andere
kleine Haustiere. Manchmal pflegt er
auch kleine Wildtiere wie Fuchs und
Igel gesund.
Der Tierarzt hilft auch, dass die
Tiere gesund bleiben. Er bietet dem
Besitzer Beratung und Unterstützung
zu Fragen der Tierhaltung an. Oft
pflegt er jahrelange, enge Beziehungen
zum Besitzer und seinem Tier. In der
Kleintierpraxis werden häufig auch
Tierfutter, Pflegemittel und anderes
nützliches Zubehör verkauft.
eleNa roTH
uND leIla saDIKu
Tollwut
Die Tollwut ist eine seit Jahrtausenden bekannte Virusinfektion, die bei
kastration
Unter Kastration versteht man die
operative Entfernung der Hoden beim
Männchen beziehungsweise der Eierstöcke beim Weibchen, damit sich die
Tiere nicht fortpflanzen können.
NIKola IcIc
uND Joel PorTmaNN
Leukose
Die Katzenleukose, auch Katzenleukämie genannt, ist eine Krebserkrankung bei Katzen, die oft zum
Tode führt. Eine vorbeugende Schutzimpfung ist möglich.
marco WeIBel
uND uKe aDemI
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
ZIP
10
CKW wollen eigenes Windrad aufstellen
Windenergie Im oberen
Teil von Entlebuch auf der
Rengg stehen zwei Windräder.
Sie versorgen bis zu 400
Haushalte mit Strom. Weitere
Anlagen sind geplant.
zweites Windrad aufstellte. Da die Rengg
ein ideales Gebiet für Windenergieanlagen ist, will man noch mehr Anlagen
bauen. Die Centralschweizerischen
Kraftwerke AG (CKW) ist Abnehmer des
produzierten Stroms der Windpower AG
und plant nun ein eigenes Windkraftwerk auf der Rengg im Entlebuch.
Windkraftwerk als Ausflugsziel
Die Rengg wird langsam zu einem
berühmten Reiseziel von vielen Touristen. Ein tolles Angebot ist, dass man
sogar auf das Windrad klettern und die
schöne Aussicht geniessen kann. Pilatuskette, Schimbrig, First und sogar die
Rigi sind zu sehen.
Natürlich braucht es einen ausgebildeten Führer und einige Sicherheitsmassnahmen. Ein Helm, ein «Klettergestältli» und Handschuhe gehören zur
Grundausrüstung für das Klettern im
Windrad. Aber im neueren Windrad ist
nicht so viel Platz, weil da die Trafostation eingebaut ist. Beim Windrad, das
schon länger auf der Rengg steht, ist die
Trafostation nicht im Windrad eingebaut.
Wie, was, wo und warum? So viele
Fragen hat die 5./6. Klasse aus Ebnet
an den Experten Roland Aregger – und
sie bekommt Antworten. Roland Aregger, ein Mitaktionär der Windpower AG,
enTLeBUCH:
5./6. KLASSe
VO N cO R I N N E Z Ü g E R
führt die Klasse durch einen spannenden und abwechslungsreichen Nachmittag. Auf die Idee, Energieanlagen zu
bauen, kam man im Jahr 1990. Die
beiden zirka 1,4 Millionen teuren Anlagen standen innerhalb von je zwei
Tagen auf dem windigen Hügel.
Gelb, Rot, Blau, Grün, Orange oder
Schwarz – für das Windrad hätte man
viele verschiedene Farben wählen können. Alle Farben sind mit einer Bewilligung möglich. Doch die Bewilligungsbehörden wollten ein Windrad, das sich
in die Umgebung integriert. Also hat
man Weiss gewählt.
«Zum Transportieren brauchte es sieben Lastwagen», berichtet Roland Aregger. Das Windrad stellte sich nicht von
alleine auf. Ein Kran, der 75 Meter hoch
ist, musste her. Dann nahm das Windrad Gestalt an.
Für so ein grosses Projekt braucht es
natürlich gute Bodenverhältnisse – es
muss ein stabiler und nicht abrutschender Boden sein. Daher ist die Rengg der
perfekte Ort dazu. Das sechs Jahre alte
Windrad besteht aus vielen verschiedenen Teilen.
Insgesamt bringen diese Teile über
100 Tonnen auf die Waage. Es gibt drei
Turmteile, eine Gondel, drei Flügel von
je 25 Metern und einen Rotor mit dem
Gewicht von rund 17 Tonnen. Allein
schon die 432 Schrauben von je 2,9
Kilogramm für den Turm sind 1252,8
Kilogramm schwer!
Bei frischer Brise dreht sich das Windrad 22-mal in der Minute. Wenn der
Wind über 85 Kilometer pro Stunde
bläst, kann das Windrad nicht mehr
mithalten und stellt automatisch ab. Ein
durchschnittliches Windrad überlebt
zirka 20 Jahre.
Die Erfahrungen mit der ersten Anlage waren so gut, dass man bald ein
Kann das Windrad
einfrieren?
Wie viele Windräder gibt es in
der Schweiz?
Bruno Küng: Es gibt zirka 30 Windräder in der Schweiz, und es sind
noch ziemlich viele geplant. Doch es
ist eine sehr langwierige Sache, bis
eine Baubewilligung erteilt wird. Zuerst muss alles geplant werden, und
Winddaten müssen gemessen werden. Es dauert etwa vier Jahre, bis ein
Windrad dann wirklich aufgestellt
werden kann.
Warum ist das Windrad weiss?
Über 100 Tonnen Material
rengg ist ideales gebiet
Bruno Küng,
zuständig für
erneuerbare
energien bei den
CKW Luzern
Wie entsteht der
föhnwind?
Die beiden Windräder auf der Rengg, im
Hintergrund der Schimbrig und die First.
WeTTer Der Föhn entsteht aus
einer Windströmung über dem Gebirge. An der dem Wind zugewandten Gebirgsseite steigt die Luft auf.
Die Luft wird dabei mit zunehmender Höhe kälter. Die Luft verliert
einen grossen Teil der Feuchtigkeit,
da sie sich beim Überqueren des
Gebirges abregnet.
Beim späteren Absinken auf der
anderen Gebirgsseite erwärmt sich
die Luft aber mehr, als sie sich zuvor
abgekühlt hat. Neben diesem warmen Föhn durch aufsteigende Luft
vor dem Gebirge gibt es aber noch
andere Ursachen, denn weniger warme Föhnwinde treten als Wetterphänomen zumindest in den Ostalpen auch ohne das Ausregnen auf,
welches die zusätzliche Wärme ermöglicht.
NAcHgEfRAgT
Kann das Windrad im Winter einfrieren?
Küng: Nein, es kann sich höchstens
auf den Rotorblättern Eis bilden. Das
kann gefährlich werden, weil das Eis
weit fliegen kann. Man hat dann zwei
Möglichkeiten. Entweder man stellt
das Windrad ab, oder man heizt die
Rotorblätter, bis das Eis schmilzt.
Was kann am Windrad kaputtgehen?
Küng: Ein Windrad ist sehr wetterfest
gebaut und kann fast nicht kaputtgehen. Bei einer Windgeschwindigkeit
von 90 bis 100 Stundenkilometern
stellt das Windrad zur Sicherheit ab.
Teile in der Elektronik können aber
defekt sein und so einen Brand auslösen, oder es kann Risse geben.
Seit wann gibt es die CKW, und
wie viele Leute arbeiten dort?
Küng: Die Centralschweizerische
Kraftwerke AG gibt es seit 1894. Über
1700 Mitarbeiter arbeiten in der CKWGruppe.
Wie lange ist Ihr Arbeitstag?
Küng: In der CKW AG haben wir
grundsätzlich eine 41-Stunden-Woche. Pro Tag sind das also 8,2 Stunden.
Schülerbild Jacqueline Giger und Laura Villiger
Nouvel hat die Bauarbeiten vom Balkon aus überwacht
LUzern Jean Nouvel wohnte
während des Baus des KKl im
Zimmer 513 des Hotels Montana. Noch heute hängt an der
Wand seine KKl-Skizze.
Stararchitekt aus
frankreich
JeAn noUveL Über Jean Nouvel
gibt es einiges Interessantes zu berichten:
" Er ist der wichtigste zeitgenössische Stararchitekt Frankreichs.
Der berühmte Architekt Jean Nouvel
wohnte von 1999 bis 2000 regelmässig
im Hotel Montana. Von seinem Balkon
aus überwachte er den Bau des Kulturund Kongresszentrums Luzern (KKL),
welches er entworfen hat. An der Wand
seines Zimmers mit der Nummer 513
hängt heute noch eine Originalskizze
" In Luzern steht mit «The Hotel»
ein weiteres Werk von ihm.
" Alle seine Projektbilder über die
ganze Welt sind zu finden unter
www.jeannouvel.com
" Weitere Infos zum Hotel Montana:
www.hotel-montana.ch.
HiLdiSrieden:
KLASSe 6A
VO N B E AT N Ü S S l E R
des KKL. Vielleicht hat sich Nouvel
damals folgende Gedanken gemacht:
«Ich steige die Treppe hinauf zum
Zimmer 513. Ich stosse die Türe auf und
betrete gespannt meine Luxussuite. Heller Sonnenschein erleuchtet das prachtvoll geschmückte Zimmer, die gestylten
Gegenstände, den Plasmafernseher.
Auf dem Balkon bin ich sprachlos. So
ein schönes Panorama habe ich noch
Die Sechstklässler aus Hildisrieden fotografieren auf dem
Balkon des Hotels Montana die Aussicht mit KKL.
Schülerbild Klasse 6a Hildisrieden
nie gesehen: ein perfekter Ausblick auf
die Berge und fast die ganze Stadt. Es
fahren einige Schiffe über den glitzernden See. Sofort beginne ich zu arbeiten.
Ich kann mir genau vorstellen, wo das
Gebäude stehen soll, wie es im Auge
des Betrachters aussehen wird. Ich bin
sicher, dass sich meine Idee perfekt in
das Stadtbild von Luzern eingliedern
wird. Nach einem romantischen Sonnenuntergang klappe ich meinen Block
zu. Die Stadt hat sich in ein einziges
schönes Lichtermeer verwandelt.»
3D-Weltneuheit bei CKW: die ganze Schweiz zum Anfassen
Bereit zum Entdecken und Staunen? Erleben Sie
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Wo führen die Stromleitungen in der Schweiz durch?
Wo liegt eigentlich das Stanserhorn genau? Wie
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Energiequellen und die Entsorgung radioaktiver Abfälle? Wo fliesst die Reuss durch? Wie sieht meine
Gemeinde aus der Vogelperspektive aus und wie
wird sie heute und in Zukunft sicher mit Strom versorgt? Die Antworten erfahren Sie anhand spannend
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Die Zusammenhänge der Stromversorgung sind
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wahr, ihre Kunden für die Themen Strom und Energie zu sensibilisieren. Eine sorgfältige Meinungsbildung in diesem Bereich wird für Jung und Alt immer relevanter. Auf den Reliefs sind die Fakten rund
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Spass und das Erlernte bleibt besser im Gedächtnis.
So können Sie mitreden und mitentscheiden.
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grösseren Gemeinden, den 40 wichtigsten Bergen,
Pässen und Gewässern der Schweiz sind ebenso
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Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
12
Ausflug ins Weltall
Sternenhimmel über einer Sternwarte nahe
der Stadt Tucson in den USA.
Keystone
mit einem grossen Pack Informationen
Sternwarte Mit dem
durch den Abend und erklären alles,
Teleskop kann man Sterne von was die Schüler wissen wollen.
ganz nah betrachten – wenn
teleskop kann fotografieren
es bewölkt ist, lassen sich auch
Es ist beeindruckend, alle Instrumente zu sehen. Die verschiedenen InstruHotels heranzoomen.
mente werden unterschiedlich eingeZuoberst auf dem Schulhaus Hubelmatt in der Stadt Luzern befindet sich
die Sternwarte. Mit der Wendeltreppe
geht es Richtung Dachboden: verschiedene Fernrohre, bewölkter Himmel und
ein aufdrehbares Dach. Die Sterne zeigen sich nicht.
Es ist kurz vor Weihnachten, und es
liegt wenig Schnee. Der Nachthimmel
ist bewölkt. Ein kalter Luftzug weht. Das
Schiebedach der Sternwarte ist geschlossen, damit die Teleskope nicht durch
den Regen beschädigt werden. Die Astronomen Guido Stalder, der Präsident
der Sternwarte, und Beat Müller führen
HILDISrIeDen:
KLaSSe 6B
VO N V E R E N A Z W I M P F E R
setzt. Das grösste Teleskop der Sternwarte Hubelmatt hat den Durchmesser
eines Fussballs.
Mit diesem kann man nicht nur vergrössern, nein, man kann damit auch
Fotos schiessen. Mit dem Sonnenteleskop wird vor allem die Aktivität der
Sonne beobachtet. Dies ist nur bei
wolkenlosem Himmel möglich. Mit dem
Sonnenteleskop kann man die Sonne
beobachten, ohne dass es den Augen
schadet.
Ein Filter, den man auf die Linse legt,
macht dies möglich. «Wenn man das
nicht macht, ist man auf der Stelle blind.
Man darf nie in die Sonne schauen,
egal, mit oder ohne Brille», so Stalder.
Beim zweitkleinsten Teleskop sieht man
alles auf dem Kopf. Bei der Sternenbeobachtung spielt dies jedoch keine
Rolle. An einem Fernrohr kann man
auch einstellen, dass es mit den Sternen
mitreisen soll. Dadurch kann man Sterne beobachten, ohne dass man etwas
machen muss. «Sterne muss man sich
nicht mit Zacken vorstellen, so wie man
sie zeichnet, sondern als Kugel», sagt
Müller.
«Himmelrich» von ganz nah
Es hat aufgehört zu regnen, das Schiebedach geht auf. Das Dumme ist, es ist
bewölkt, und man sieht keine Sterne,
dafür sieht man den bewölkten Himmel
und die Dächer von Luzern. Die Schüler können einen Blick durch zwei Teleskope werfen.
Durch die zwei Teleskope sieht man
zwar keine Sterne, dafür das Hotel
Himmelrich ganz nah, welches wunderschön beleuchtet ist. Es ist erstaunlich,
wie genau die Details sichtbar sind.
Jedoch müssen die Astronomen das
Dach wieder schliessen, weil es anfängt
zu regnen. Guido Stalder macht das
Dach zu, jetzt ist es sehr kalt.
Man sieht sogar Mondkrater
Auf einem Monitor sind Videoaufnahmen des Mondes zu sehen, welche
die Sternwarte selber gemacht hat. Die
Mondkrater erkennt man sehr gut. «Es
können bis zu 30, 40 Meter tiefe Löcher
entstehen», erklärt Müller.
Nach einer Stunde Führung hat man
viel Neues, auch bei bedecktem Himmel,
erfahren. Eine Stunde später ist der
Himmel sternenklar.
Ist der Mars
wirklich rot?
" Mars: Der Mars hat einen Durchmesser von knapp 6800 Kilometern.
Er ist etwa so gross wie die halbe
Erde. Die rote Farbe hat er vom
relativ hohen Anteil von Eisenoxyden (Rost).
" Venus: Der Morgen- und der
Abendstern sind dieselben. Aber
eben kein Stern, sondern ein Planet,
nämlich die Venus. Da die Venus
am Morgen oder am Abend am
besten zu sehen ist, aber nie gegen
Mitternacht, wird sie auch Morgenoder Abendstern genannt.
HINWEIS
 Die Sternwarte ist jeden Dienstag von 20
bis 22 Uhr geöffnet, der Eintritt ist gratis
(luzern.astronomie.ch). 
1987: Stromausfall legte ganzes Spital lahm
Bruno Hüsler, chef
elektrowerkstatt
Luzerner Kantonsspital
Wie gefällt Ihnen
die Arbeit?
Bruno Hüsler, was ist Ihre Berufsbezeichnung?
Bruno Hüsler: Ich bin Leiter der
Elektrowerkstatt im Luzerner Kantonsspital.
NAcHgEFRAgT
Welchen Beruf haben Sie gelernt?
Hüsler: Gelernt habe ich Elektromonteur, heute nennt man diesen Beruf
Elektroinstallateur.
Gefällt Ihnen die Arbeit?
Hüsler: Ja, sehr. Es gibt viel Abwechslung, und man lernt immer wieder
Neues dazu. Manchmal kann es natürlich auch stressig sein.
Wie lange arbeiten Sie schon auf
dem Beruf?
Hüsler: Ich arbeite seit 35 Jahren im
Kantonsspital.
Wie viele Patienten und Angestellte hat das Spital?
Hüsler: Das Luzerner Kantonsspital
hat an den Standorten Luzern, Sursee
und Wolhusen über 5600 Angestellte
und über 900 Betten.
LUzern Während einer Operation sind die Ärzte auf Strom
angewiesen. Am Luzerner
Kantonsspital kam es vor 25
Jahren fast zur Katastrophe.
Bruno Hüsler ist Chef der Elektrowerkstatt des Luzerner Kantonsspitals.
Er erinnert sich an den Stromausfall vor
25 Jahren, bei dem das ganze Spital
lahmgelegt wurde. Während Wartungsarbeiten an der Notstromanlage ereignete sich ein Kurzschluss, und das gesamte Spital hatte keinen Strom mehr.
tät. Auch bei Operationen und komplizierten Untersuchungen sind Patienten,
Ärzte und Pflegepersonal darauf angewiesen, dass immer Strom fliesst. Das
Luzerner Kantonsspital hat deshalb ein
Sicherheitssystem, welches dafür sorgt,
dass bei einem Stromausfall schnell
reagiert werden kann. Es sind sechs
Notstromgeräte im Einsatz, die sicherstellen, dass es keine Unterbrüche in
der Stromversorgung gibt. Diese Notstromaggregate befinden sich im Untergeschoss des Luzerner Kantonsspitals
in einem kühlen und belüfteten Raum.
Es riecht nach Diesel; wenn die Maschine läuft, wird es sehr laut. Sobald die
Stromversorgung im Spital unterbrochen
ist, werden die wichtigsten Teile des
Spitals, wie zum Beispiel die Operationssäle, mit Batterien versorgt. Davon gibt
es im Spital 15 Stück, und sie stellen
während einer Stunde genügend Strom
«wir hatten grosses
Schwein.»
bRUNO HüSLER,
c H E F E L E KT R OW E R K STATT
LU Z E R N E R KA N TO N S S P I TA L
für die lebensnotwendigsten Bereiche
zur Verfügung. In dieser Zeit werden die
Notstromaggregate gestartet. Innerhalb
HOrw:
3.–5. KLaSSe
VO N R E g U LA b A R ATT E
( I N T E R N AT I O N A L S c H O O L O F
Z U g A N D LU Z E R N )
Viele moderne Technologien in der
Medizin funktionieren nur mit Elektrizi-
einmal im Jahr wird getestet
Im Spital werden diese Notsysteme
immer wieder getestet. Einmal im Jahr
wird der gesamte Strom ausgeschaltet,
und dabei kann überprüft werden, ob
alles wunschgemäss funktioniert. Ausserdem werden die Notstromgeräte einmal im Monat während einer Stunde
eingeschaltet, und der Strom wird in
das Netz eingespeist.
Sollte trotz allem das Spital längere
Zeit ohne Strom sein, so kann es auf
Hilfe von den umliegenden Spitälern
zählen. Es ist eine verantwortungsvolle
Arbeit, die das Team von Bruno Hüsler
leistet. Seine Aufgabe ist es, das Risiko
eines totalen Stromausfalls möglichst
klein zu halten, damit die Patienten
bestmöglich behandelt werden können.
Wie funktioniert ein
Notstromaggregat?
Durch einen kleinen Fehler funktionierte anschliessend die Notstromanlage
nicht, und die Batterien liefen nur während 15 Minuten. Glücklicherweise kam
damals niemand zu Schaden. «Wir hatten grosses Schwein», sagt Bruno Hüsler.
Aber dieses Ereignis half dem Team
auch, das Sicherheitskonzept zu überarbeiten und zu verbessern. «Das Konzept kann noch so gut sein, 100-prozentige Sicherheit gibt es nicht, aber
man versucht, eine grösstmögliche Sicherheit zu garantieren», meint Bruno
Hüsler.
Sicherheitssystem installiert
von 15 Sekunden sind sie betriebsbereit
und können die Hälfte des Stromverbrauchs des Kantonsspitals decken. Der
beträgt im Jahr immerhin 17 Millionen
kWh, was ungefähr dem Stromverbrauch
von 3300 Haushalten entspricht.
Bruno Hüsler, Leiter der Elektrowerkstatt,
erklärt das Notstromaggregat
Schülerbild International School of Zug and Luzern
tecHnIK Die Notstromanlage ist
wie ein übergrosser Dynamo. Der
Generator in der Notstromanlage
wird aber nicht mit Muskelkraft angetrieben, sondern mit einem grossen Dieselmotor, der wie ein Schiffsmotor funktioniert. Im Generator
wird der Strom erzeugt. Der Motor
wird mit Batterien gestartet und
verbraucht 228 Liter Diesel pro Stunde. Die Notstromanlage kostet 1,8
Millionen Franken ohne die Installationsarbeiten.
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
13
Feuerwehrleute trainieren für Ernstfall
lUNGERN Im Brandstollen
wird ein Tunnelbrand simuliert
– mit Discorauch und ferngesteuertem Feuer. Die Hitze von
400 Grad ist aber real.
Im Brandstollen ist es kühl, die Wände sind grau, auf dem Boden sind
grosse Pfützen zu erkennen, und es
riecht nach Gas. Plötzlich wird es dunkel. Rohre leiten Rauch in den Tunnel,
lUNGERN:
KlASSE 5A
VO N S A B R I N A B A N G E RT E R
die «verunglückten» Autos und Busse
sind immer schlechter zu erkennen. Die
Temperaturen werden heisser. Soeben
hat im IFA-Brandstollen eine Feuerwehrübung begonnen.
Übungsleiter kontrolliert Feuer
Einige Menschen haben das Gefühl,
dass solche Feuerwehrübungen lebensgefährlich sein können. Aber in Wirklichkeit ist das nicht der Fall. Im Brandstollen funktioniert es wie in einem
Schulhaus. Die Feuerwehrleute können
den Einsatz üben, ohne in Gefahr zu
geraten. Eine Person hat die Kontrolle
über das Feuer. Das Feuer ist nämlich
kein richtiges. Mit Gas wird es von
draussen mit einer Fernbedienung gesteuert. Der Übungsleiter kann so das
Feuer grösser oder kleiner machen.
Wenn ein Feuerwehrmann oder eine
Feuerwehrfrau in Gefahr ist, kann das
Feuer mit einem Not-Knopf ausgeschaltet werden. Die Übung soll möglichst
der Realität entsprechen, deshalb löschen die Feuerwehrleute mit Wasser
aus Schläuchen. In Wirklichkeit wird der
Brand aber vom Übungsleiter mit der
Fernbedienung bekämpft.
Ein Feuerwehrmann löscht im
Brandstollen bei
Lungern ein Feuer.
PD
Wie bei echten Tunnelbränden löschen die Feuerwehrleute das Gasfeuer
mit Wasser. Es kommt direkt aus dem
Berg und wird in Hydranten gespeichert.
Das Wasser wird immer wieder gebraucht. Deshalb wird im Brandstollen
kein Wasser verschwendet.
Kein «echter» Rauch
Einige Lungerer und Lungererinnen
fragen sich, woher der Rauch beim
Waldrand in der Walchi kommt. Beim
Besuch des IFA-Brandstollens hat die 5.
Klasse erfahren, dass der Rauch nicht
echt ist. Es handelt sich um Dampf, der
beim Löschen des «Gasrauchs» entsteht.
Der Brandstollen wird nach den Übungen jeweils wieder gekühlt, und der
Dampf verlässt den Berg durch ein
Rohrsystem. Im Stollen hat es weitere
Rohre, die auf Knopfdruck Discorauch
in den Brandstollen befördern. Er wird
in den Stollen gepumpt, um die Sicht
zu erschweren, wie bei einem Feuer.
Sobald sich der Rauch im Tunnel verteilt
hat, sind die Puppen, die gerettet werden
sollen, schwer zu erkennen.
Übungspuppen bis 90 Kilo schwer
Die Puppen besitzen unterschiedliche
Gewichte. Einige sind so schwer wie
Kinder, andere wiegen bis zu 90 Kilo-
gramm. Wenn die Feuerwehrleute den
Tunnel mit den geretteten Puppen verlassen und sie von der Bahre auf den
Boden legen, atmen die Feuerwehrleute vor lauter Anstrengung sehr schwer.
Im Stollen kann es 400 Grad Celsius
heiss werden, die Sicht ist schlecht, und
die gesamte Ausrüstung mit Atemschutz
wiegt ebenfalls einige Pfunde. Deshalb
ist es wichtig, dass die Feuerwehrleute
nicht zu lange im Tunnel bleiben. Jede
Gruppe klebt ihre Namensschilder auf
eine Tafel. Daneben befinden sich Timer.
In bestimmten Abständen klingeln die
Stoppuhren. Der Chef holt die entsprechende Gruppe über Funk aus dem
Was war ihr schlimmstes Feuerwehrerlebnis?
FEUERwEhR August Husner, Geschäftsleitungsmitglied des IFA-Brandstollens, führt ab und zu Gruppen
durch die Gänge des Stollens. Er kann
auf eine lange Feuerwehrkarriere zurückblicken. Husner hat bei der Freiwilligen Feuerwehr begonnen und
hat später einige Jahre als Kommandant
für die Schadenwehr Gotthard gearbeitet.
August Husner, wie ist die IFA auf
die Idee gekommen, einen solchen
Brandstollen zu bauen?
August Husner: Wir haben gesehen, dass
die meisten Feuerwehrmänner zu wenig
geübt sind, um Brände in Tunnels zu
löschen.
Weshalb hat dieses Feuerwehrauto
ein Solothurner Kennzeichen?
Husner: Der Hauptsitz der IFA ist in
Balsthal im Kanton Solothurn. Deshalb
ist dieses Feuerwehrauto dort eingelöst,
aber es fährt genauso gut wie mit einer
Obwaldner Nummer. (lacht)
Können Sie sich gut orientieren,
wenn es so viel Rauch im Tunnel
hat?
Husner: Ja, weil ich schon lange hier
arbeite und oft hier durchgegangen bin.
alle Tiere. Zum Glück konnten wir
diesen Teil noch löschen. Plötzlich kam
ein Feuerwehrmann aus dem Stall und
schüttelte mich. Wir gingen gemeinsam
in den Stall und sahen einen Mann tot
auf dem Boden liegen. Der Nachbar
des Bauernhofes wollte helfen und ist
dabei selber erstickt.
Au G u ST H u S N E R ,
I FA- B R A N D STO l l E N
Gab es im IFA-Brandstollen auch
schon Unfälle?
Husner: Nein, es gab zum Glück noch
keine Unfälle. Unser Brandstollen ist wie
ein Schulhaus. Die Feuerwehrleute sollen
ohne Gefahren den Ernstfall üben
können.
Was war Ihr schlimmstes Feuerwehrerlebnis?
Husner: Es gibt verschiedene Dinge zu
erzählen. Einmal hat ein Bauernhof
gebrannt. Er hatte zwei Ställe, und in
einem Stall sind die Tiere bereits umgekommen. Im anderen lebten noch
Können Sie uns zum Schluss einen
Tipp geben, wie Feuer am besten
bekämpft werden kann?
Husner: Es ist entscheidend, was brennt.
Wenn die Pommes-Pfanne brennt, nie
mit Wasser löschen! Am besten legt man
über ein solches Feuer eine Decke und
erstickt es damit.
«wenn die PommesPfanne brennt, nie
mit wasser löschen!»
Einige Feuerwehrleute aus verschiedenen Regionen der Schweiz absolvieren eine Übung im IFA-Brandstollen.
Wie gross ist eine Feuerwehrgruppe?
Feuerwehrmann: Etwa 10 bis 14 Feuerwehrleute gehören einer Gruppe an.
Haben Sie jeweils Angst vor den
Übungen?
Feuerwehrmann: Nein, es ist alles gut
vorbereitet. Für ein gutes Gelingen der
Übung braucht es vor allem Kameradschaft und Hilfsbereitschaft.
Wie löschen Sie das Feuer im IFABrandstollen?
Feuerwehrmann: Das Feuer kann man
nicht löschen. Es ist ferngesteuert. Wenn
die Feuerwehrleute ihre Arbeit gut
machen, stellt ein Spezialist das Feuer
mit einer Fernbedienung kleiner. Machen die Feuerwehrleute etwas falsch,
kann die Flamme via Fernsteuerung
wieder vergrössert werden.
Tunnel und stellt ihnen Wasser bereit.
Nach der harten Übungsarbeit haben
die Männer durch die hohen Temperaturen und das Gewicht der Puppen
sowie der Ausrüstung viel Flüssigkeit
verloren, weshalb das Trinken wichtig
ist. Ob bei Übungen im Ifa-Brandstollen
oder in Ernstfällen, als Feuerwehrmann
muss man mutig und kräftig sein. Die
Feuerwehrleute haben zudem betont,
wie wichtig eine gute Vorbereitung auf
den Ernstfall ist. Diese können die
Feuerwehrleute aus der ganzen Schweiz
sowie aus dem Ausland im IFA-Brandstollen in Lungern mit Übungen bestreiten.
Was ist ein
Brandstollen?
ÜbUNGStUNNEl In einem Brandstollen finden Feuerwehrübungen
statt. Hier üben die Feuerwehrleute, wie sie beispielsweise Autobrände in Tunnels löschen können.
Der IFA-Brandstollen befindet sich
im Berg nahe der Gumme in Lungern. Die Abkürzung IFA bedeutet
«Interkantonales Feuerwehr-Ausbildungszentrum.»
23 000 leute ausgebildet
Der IFA-Brandstollen ist ein 130
Meter langer Übungstunnel für
Feuerwehrleute.
Seit dem Jahr 2001 wurden
schon über 23 000 Feuerwehrleute in Lungern ausgebildet. Der
gesamte Bau des IFA-Brandstollens
hat damals 35 Millionen Schweizer
Franken gekostet.
NOAH DIETRIcH
uND THOmAS VOGlER
«Mein Horizont hat sich schon wieder erweitert»
SchÜlERFAzit Die
Fünftklässler aus Schattdorf
sind begeistert vom ZIP-Projekt – doch Journalist möchte
niemand von ihnen werden.
Die Klasse von Christoph Locher aus
dem Gräwimatt-Schulhaus in Schattdorf
hat am Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) teilgenommen und einen
Artikel zum Thema Wasser geschrieben
(Seite 24). Drei Fünftklässlerinnen erzählen, wie ihnen das Projekt gefallen
hat.
Lynn Gnos (11):
«Das Projekt ‹Zeitung
in der Primarschule›
war eine neue Erfahrung, und mein Horizont hat sich schon
wieder erweitert. Am
besten hat mir gefallen, dass wir jeden
Morgen die Zeitung bekommen haben.
Man konnte darin ‹schnäuggen›, das
war lustig. Der Lehrausgang hat mir
am meisten Spass gemacht, denn wir
hatten keine Schule. Nein, jetzt mal
ernst, er war interessant und spannend.
Weniger gut gefallen hat mir, dass wir
das Thema Wasser genommen haben,
wieso nicht Stars oder so? Schwierig
war es, einen Artikel mit den Informationen zu machen. Journalistin zu werden, das wäre cool, aber sicher nicht
«Das ziP-Projekt fand
ich spitze.»
JARA BISSIG (11),
S c H ü l E R I N S c H ATT D O R F
mein Traumberuf. Mein Traumberuf ist
noch überhaupt nicht klar, ich weiss
nicht einmal in welche Richtung ich
gehe.»
Jara Bissig (11):
«Das ZIP-Projekt fand
ich spitze. Es war sehr
abwechslungsreich
zum
allgemeinen
Schulalltag. Am besten gefallen hat mir,
als wir einen eigenen
Artikel
schreiben
durften, und zwar «Wie kommt das
Wasser in unser Haus?» Am schwierigsten fand ich, den grossen Lehrausgang
auf einem kleinen Blatt zusammenzufassen. Ich könnte mir sicher gut vorstellen, Journalistin zu werden. Mein
Traumberuf ist und bleibt aber Floristin.»
Andrea
Herger
(11): «Mit hat das
ZIP-Projekt sehr gut
gefallen, weil es abwechslungsreich und
interessant war. Ich
würde es gern wieder
einmal mit einem anderen Thema machen. Am besten gefallen hat mir der
Lehrausgang, weil ich viel Neues gelernt habe. Mir hat es am meisten Spass
gemacht, den Artikel zu schreiben.
Aber es war schwierig, eine gute Reihenfolge zu finden. Journalistin zu
werden. wäre schon cool, aber ich
fände es doof, bis spät in die Nacht zu
arbeiten.»
das isch ZENTRaLschWiZ
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<wm>10CFWMMQ7CMBAEX3TW7p7P9uESpYtSIHo3iJr_VyR0FNvMjHbfZxT8dt-O5_aYBBTWUD1yDqmg9ulkGeSEKwXqxlCNNnr-9aYAKrCuxuCmXAzjOMXK5ou6Hk7GRC-f1_sL1oRvG4AAAAA=</wm>
<wm>10CAsNsjY0MDAy1TUzMDE2sAAA2LyvPQ8AAAA=</wm>
<wm>10CFWMqw7DMBAEv8jW3Cuxe7AKiwKqcpMouP-P6pRV2iGr2d33jMqP53a8t1cKaJQFN1o6UVd6GksV18QMRfRBF7HWV_3ziwY4jNspWDEGvcxoG95iiN4Ps5urqJ_z-gLTzdM4gAAAAA==</wm>
Ein paar Klicks zum Job.
zentraljob.ch ist der neue regionale Online-Stellenmarkt
der Neuen Luzerner Zeitung. Für alle Jobs von A bis Z.
Und für alle Leute, die lieber finden als suchen.
Schule
machen!
Lehrer/in werden!
Studieren an der PHZ.
Drei Standorte.
Vier Studiengänge.
Kindergarten/Unterstufe
Primarstufe
Sekundarstufe I
Schulische Heilpädagogik
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
ERkläRS miR
Was ist eine
boulevardzeitung?
Eigentlich ist es ganz simpel:
«Boulevard» kommt aus dem Französischen und heisst Strasse. Anfänglich wurden diese Zeitungen auf
der Strasse verkauft, deshalb der
Begriff Boulevardzeitung. Boulevardzeitungen sind sensationsorientiert.
Sie haben meist grosse Überschriften
und Bilder, die die Leute anziehen
sollen. Sie wollen die Öffentlichkeit
begeistern. Deshalb werden diese
Zeitungen in hohen Auflagen gedruckt. Die Texte sind jeweils kurz.
Es wird viel über Prominente und
Sport berichtet.
paScal kaEliN, klaSSE 6a,
SäliSchUlhaUS, lUzERN
Wie wächst die
Erdnuss?
Die Erdnuss kommt ursprünglich
aus Südamerika. Viele Menschen
denken, die Erdnuss wächst am
Baum. Falsch! Die Erdnuss wächst
unter der Erde an einem gelblichen
Kraut. Nach der Ernte muss man sie
zunächst in der warmen Sonne
trocknen. Dann wird sie gedroschen.
Die Erdnuss kommt meist geröstet
oder gesalzen in den Verkauf.
klaSSE 6c bUchRaiN
Wieso ist es so still,
wenn Schnee liegt?
Wenn es frisch geschneit hat, hört
man die Geräusche nur wenig. Bei
Neuschnee verliert sich der Schall
in den winzigen Hohlräumen zwischen den Schneekristallen. Darum
ist es im frischen Schnee ganz still.
Der Schnee schluckt den Ton.
lUca mEbERt, 5. klaSSE zUg
Vom Gebiss bis zur drei Meter hohen
Statue: Im Fundbüro der Luzerner Polizei findet man alles. Wir haben uns dort
umgeschaut. «Ein schöner, vielseitiger
Job!», schwärmt Josef Fischer, der im
Fundbüro arbeitet. Sein Alltag ist gar
nicht so ruhig, wie wir dachten. Auch
wenn gerade keine hoffnungsvollen
luZeRN:
SchulhAuS Säli,
KlASSe 6A
Schule Früher wurden
freche Schüler streng bestraft.
Dafür gab es für Fleissige
Urkunden und Silbermedaillen.
Die Strafen waren früher sehr viel
strenger als heute. Es gab Tatzen (Schläge auf die Finger), man musste eine
ganze Stunde in eine Ecke stehen und
die Wand anstarren oder auf einem
Lineal knien und Bücher in den Händen
halten. Dies war aber noch nicht alles.
luZeRN:
SchulhAuS
FelSBeRG, 4. KlASSe
VO N E l i S a b E t h R U p p U N D
p R i S ka b ü R c h E R
In den Schulzimmern arbeiteten bis zu
50 Kinder. Dies ist mehr als das Doppelte von heutigen Schulklassen (rund
20 Kinder). Früher war auch alles viel
mühsamer. An den engen Pulten musste man auf seine Schiefertafel einen Text
abschreiben. Heute erhalten wir von
unserer Lehrerin vorgedruckte Blätter
zum Ausfüllen. Wir haben sogar einen
Computer im Schulzimmer und können
alles ganz schnell und einfach nachschlagen.
Gewisse Strafen gibts immer noch
Die Schule zur Zeit unserer Grosseltern und Eltern war aber nicht nur
grausam. So erzählte uns Monika Rönicke (60, aus Weimar) von ihren Belohnungen: «Oft gab es Einträge und Urkunden, selten gab es Abzeichen und
Silbermedaillen.» René Helfenstein (35)
erzählt von den Bestrafungen in seiner
Schulzeit: «Wir mussten dem Hausabwart beim Putzen helfen oder aus dem
Schulzimmer gehen.» Diese Strafen sind
bis heute bestehen geblieben und bewähren sich anscheinend immer noch.
Ein Mädchen muss
zur Strafe an die
Wandtafel
schreiben.
Bild Remo Naegeli
vollste, das je abgegeben wurde. Portemonnaies, Schirme und Handschuhe
werden pro Jahr am häufigsten abgegeben.
Die meisten gefundenen Portemonnaies wurden gestohlen und die meisten
auch bei der Polizei gemeldet. Weil der
Dieb meistens nur das Geld herausgenommen hat, kann der Grossteil der
Portemonnaies aufgrund der vorhandenen Ausweise oder Kundenkarten vermittelt werden. Die Portemonnaies bilden Hauptbestand des Fundbüros.
Auch sehr bizarre Gegenstände werden im Fundbüro abgegeben, zum Beispiel eine drei Meter hohe Statue, die
von ein paar betrunkenen Clubbesuchern durch die halbe Stadt getragen
worden war und schlussendlich im
Fundbüro landete.
Die Gegenstände werden bis zu einem
Jahr lang aufbewahrt und nach Ablauf
dieser Zeitfrist versteigert, einer gemeinnützigen Organisation verschenkt oder
wenn wertlos, weggeworfen.
Fundbüro hat immer mehr zu tun
In den letzten Jahren hat die Zahl der
abgegebenen Gegenstände stetig zugenommen. Einerseits ist dies auf die
zunehmenden Diebstähle und andererseits auf die hektischere Zeit von heute
zurückzuführen, vermutet Fischer. Im
Jahr 2000 wurden 4000 Artikel abgegeben, im Jahr 2011 waren es bereits
doppelt so viele.
«Ich hoffe, dass die Leute weiterhin
ehrlich die gefundenen Gegenstände ins
Fundbüro bringen werden», meint Josef
Fischer.
caRla müllER, JUaN albERtO ROOS
UND NOah hUSmaN
VO N Da N i E la D E g O N Da
Kunden ihr Leid klagen, hat Herr Fischer
viel zu tun. Stressende Telefongespräche
gehören zum Alltag. «Es wird nie langweilig», so Fischer.
Das Fundbüro wurde 1941 eröffnet.
Seit damals ist es in den Räumlichkeiten
der Stadt Luzern untergebracht. Dort
kann alles ausser Tieren und Fahrzeugen
abgegeben werden.
Was fällt ihnen zum thema
«gefunden – verloren» ein?
StRASSeNumFRAGe Passanten
verraten, ob sie schon einmal einen
wichtigen Gegenstand verloren haben
– und ob sie ein gefundenes Portemonnaie zurückbringen würden.
Frärker: Also, wenn ich ein Portemonnaie finden würde, hätte es sicher einen
Ausweis darin, dann würde ich es auch
zurückbringen.
alESSia paSSaFaRO, laURa ERNSt
YvoNNe KeiSeR
Was fällt Ihnen spontan zum Thema
«gefunden – verloren» ein?
Yvonne Keiser: Ein Schlüssel und ein
Regenschirm. Ich habe schon einmal
einen Regenschirm verloren.
Haben Sie schon einmal etwas verloren, das Ihnen am Herzen liegt?
Keiser: Ja, ich habe schon einmal einen
Ring verloren, der mir am Herzen lag.
Was würden Sie mit einem Portemonnaie voller Geld machen, wenn
Sie eines finden würden?
Keiser: Ich würde es beim nächsten
Polizeiposten abgeben. Wenn ich es im
Zug finden würde, würde ich es dem
Kontrolleur abgeben.
tamaRa pEtRESiN, NOmi bREchbühl
cAteRiNA mARqueZ
Haben Sie schon einmal etwas verloren, das Ihnen am Herzen liegt?
Marquez: Ja, ich habe schon einmal
einen Ring verloren, den ich von meiner Mutter bekommen hatte. Ich habe
ihn dann aber etwa nach zwei bis drei
Jahren wieder gefunden, als ich das
Weihnachtszeug auspackte.
Was würden Sie mit einem Portemonnaie voller Geld machen, wenn
Sie eines finden würden?
Marquez: Wenn es voller Geld wäre,
würde ich es sicher abgeben, also auf
das Fundbüro bringen.
Und selber behalten?
Marquez: Nein! Das bringt kein Glück.
paScal kaEliN, akiRa kimati
Guido FRäRKeR
Haben Sie schon mal etwas verloren, das Ihnen am Herzen liegt?
Frärker: Ja, ich habe mal meine Jacke
im Zug vergessen, und die hab ich dann
nicht mehr gefunden.
Genaue Beschreibung ist nötig
Der Vorgang bei der Abgabe eines
Gegenstandes hat einen klaren Ablauf:
Die Personalien des Finders werden
aufgenommen und registriert. Bei einer
Nachfrage sollte der Finder erreichbar
sein. Wenn ein Gegenstand von jemandem vermisst wird, muss er ihn genau
beschreiben und sagen, wo und wann
er ihn verloren hat.
35 000 Franken in bar, die im Bus
gefunden wurden – das war das Wert-
13
Die Zeit der «Tatzen» ist vorbei
Finder bringt sogar Gebiss zurück
StAdt luZeRN beim Fund­
büro kann vom Schirm bis zu
bargeld alles abgegeben wer­
den. Nur Fahrzeuge und tiere
werden zurückgewiesen.
ZIP
Haben Sie auch schon mal etwas
verloren und nachher wieder gefunden?
Frärker: Ja, in der Wohnung verliere ich
dauernd Dinge und finde sie danach
wieder.
Diese Schlüssel warten im Luzerner
Fundbüro auf ihre Besitzer.
Schülerbild Isabella Cefalo
Was würden Sie machen, wenn Sie
ein Portemonnaie voller Geld finden
würden?
ANNemARie BucheR
Was fällt Ihnen spontan ein, wenn
Sie «verloren – gefunden» hören?
Annemarie Bucher: Es ist immer schön,
wenn man etwas wiederfindet. Ich verliere persönlich wenig, da ich sehr
ordentlich bin und weiss, wo ich die
Sachen hinlege.
Haben Sie trotzdem schon mal etwas verloren und wiedergefunden?
Bucher: Ein Buch.
lOUiS NaNSENEt UND JOShUa müllER
«Keramik ist
mein Handwerk»
Versicherung Brandschutz Feuerwehrinspektorat
www.gvzg.ch
■
■
Karriere als Plattenleger oder Plattenlegerin
Verhalten im Brandfall
1. A L A R M I E R E N
• Sofort Feuerwehr alarmieren (Telefon 118).
• Ort, Strasse, Ereignis sowie Name und Adresse des
Anrufers angeben.
• Gefährdete Personen und Hauszentrale benachrichtigen.
2. R E T T E N
• Menschen und Tiere retten.
• Personen mit brennenden Kleidern in Decken oder
Mäntel hüllen und auf dem Boden wälzen.
• Fenster und Türen schliessen, um die Brandausbreitung
zu verzögern.
• Brandstelle über Fluchtweg verlassen (Ausgänge, Treppen,
Notausstiege).
• Keine Aufzüge benutzen!
• Bei verrauchten Treppenhäusern und Korridoren im Zimmer
bleiben und Türen abdichten. Auf die Feuerwehr warten
und sich am geschlossenen Fenster bemerkbar machen.
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<wm>10CFWKsQ6EMAxDvyiVnSaNICNiqxgQe5fTzff_01E2Blvy8-s9veDJth_XfiYBdWkwtkiDl8CSjVEWrwmq610rjcpGe-miDhgwpiLgvQdNEAIdUW1wHpMhai2_z_cPQ6qhi38AAAA=</wm>
Thomas Gugger,
Heimenschwand
3. L Ö S C H E N
• Brand mit den vorhandenen Mitteln bekämpfen
(Handfeuerlöscher, Innenhydranten).
Weltmeister und Goldmedaillen-Gewinner
an den Berufsweltmeisterschaften 2011 in
London, Grossbritannien
SPV Schweizerischer Plattenverband
ASC Association Suisse du Carrelage
ASP Associazione Svizzera delle Piastrelle
• Brände von Öl oder Fett mit feuchtem Tuch oder
Löschdecke zudecken.
• Brände von elektrischen Geräten: Sofort Stecker ausziehen
oder Gerät abschalten.
• Eintreffende Feuerwehr einweisen.
Keramikweg 3 • 6252 Dagmersellen
Telefon: 062 748 42 52 • Fax: 062 748 42 50
www.plattenverband.ch • [email protected]
Mit Hybrid-Technologie
direkt in die Zukunft.
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Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
17
Schüler recherchieren in Freizeit weiter
lehReRfaZit in der Klasse
von Sabrina Bangerter wurde
in den letzen Wochen täglich
Zeitung gelesen – und auch
ein eigener artikel verfasst.
Die Schülerinnen und Schüler verfassten begeistert einen Zeitungsartikel
über den IFA-Übungsbrandstollen in
Lungern. Jedes Kind konnte sich seinen
Fähigkeiten und Interessen entsprechend einbringen. Einige haben während des Besuchs im Brandstollen foto-
In den letzten Wochen sind die Schülerinnen und Schüler täglich mit der
Zeitung in Kontakt gekommen. Während
des Deutschunterrichts wurde die Zeitung gelesen, wurden die verschiedenen
Textsorten thematisiert.
Zeitunglesen als start in schultag
Morgens haben jeweils zwei Schüler,
die das «Zeitungsämtli» innehatten, die
Zeitung geholt und haben sie innerhalb
der Klasse verteilt. Je länger das Projekt
gedauert hat, desto mehr Kinder begannen sofort mit dem Durchstöbern
der Zeitung. Täglich stiessen die Kinder
auf Themen, die sie interessiert und die
sie weiterverfolgt haben. Wenn ein Artikel besonders spannend oder ein Bild
witzig, besonders schön oder schräg war,
hängten sie Zeitungsteile im Schulzimmer auf. Es entstand ein Informationsaustausch. Die Kinder wollten sich
gegenseitig das Gelesene mitteilen oder
fragten nach, wenn ihnen etwas unklar
gewesen war. Aufgrund des Nachhakens
haben die Schülerinnen und Schüler
verschiedenste Themen des aktuellen
Weltgeschehens verfolgt. Besonders beliebt waren die Berichte aus dem Sport
oder Texte über regionale Ereignisse.
Dank der Zeitung konnte ich somit
immer wieder aktuelle Themen aufgreifen und im Unterricht thematisieren.
In einem nächsten Schritt haben die
Schülerinnen und Schüler die Arbeiten
der anderen Gruppen durchgelesen und
haben Korrekturen angebracht. In diesem Arbeitsschritt wurden alle Arbeiten
überarbeitet, wobei es immer wieder zu
Diskussionen gekommen ist, inwiefern
der Text korrigiert werden soll. Die
Klasse hat sich während des Verfassens
des Zeitungsberichts vielseitig mit dem
Lernbereich Textschaffen auseinandergesetzt und zugleich in Gruppen zusammengearbeitet.
freiwillig hausaufgaben machen
«besonders beliebt
waren berichte aus
dem sport und über
regionale ereignisse.»
S a B r i N a B a N g e rt e r ,
L e h r e r i N 5 . K LaS S e , Lu N g e r N
grafiert, andere haben die Interviews
mit einem Diktiergerät oder mit dem
Handy aufgezeichnet. Die mutigeren
führten mit unserem Führer und einigen
Feuerwehrleuten Interviews, und andere machten sich immer wieder Notizen.
Jedes der Kinder tat sein Bestes. Anschliessend an unsere Recherchearbeit
machte sich die Klasse ans Schreiben
des Zeitungsartikels. In Gruppen wurden
knackige Titel gesucht, Zwischentitel
und Texte formuliert, Interviews transkribiert und überarbeitet sowie Bilder
ausgewählt und mit Legenden versehen.
Alle Gruppen waren eifrig bei der Arbeit.
Das Endergebnis der Klasse lässt sich
sehen. Aufgrund des tatkräftigen Einsatzes aller Kinder ist in kurzer Zeit ein
relativ professioneller Zeitungsartikel
entstanden. Dies führe ich auf viel freiwillige Arbeit während der Freizeit zurück. Die Kinder haben direkt nach dem
Recherchebesuch unaufgefordert mit
dem Transkribieren der Interviews begonnen oder haben freiwillig die eigenen Texte zu Hause überarbeitet.
Das Zeitungsprojekt der «Neuen Luzerner Zeitung» zeichnet sich durch
einen strukturierten Aufbau und durch
eine bestimmte Erfahrung aus. Die
Lehrpersonen werden frühzeitig über
das gesamte Projekt an einem Anlass
informiert und erhalten dabei auch
verschiedenste Materialien zum Einsatz der Zeitung. Zugleich können
an diesem Anlass Erfahrungen und
Ideen ausgetauscht werden. Ich habe
es als Junglehrerin sehr geschätzt, in
Gesprächen mit erfahrenen Berufskollegen Tipps zu sammeln, damit
ich das ZIP-Projekt möglichst sinnvoll und
reichhaltig in den
Unterricht einbauen
konnte. Auch die bereits vorgedruckten
Arbeitsmaterialien
und Broschüren
mit Anleitungen
für «gute» Artikel habe ich
sehr geschätzt.
Sie erleichtern
die Vorbereitung und sind
wirklich auf die «Neue Obwaldner Zeitung» und deren Ressorts abgestimmt.
Als weiteres Angebot konnten die
Lehrpersonen in Zusammenarbeit mit
der «Neuen Luzerner Zeitung» einen
Journalistenbesuch organisieren.
Die Kinder durften einen Sportjournalisten mit ihren Fragen
zu seinem Beruf löchern und
erhielten zugleich nützliche
Hinweise, wie ein guter Zeitungsartikel geschrieben wird.
Diese Tricks wurden von den
meisten Kindern gespeichert und
beim Verfassen des eigenen Zeitungsberichts mehr oder weniger
umgesetzt. Wer weiss, vielleicht
steckt eine künftige Journalistin
oder ein künftiger Journalist in
einem der Schulkinder ...
SaBriNa BaNgerter
Schülerin Anna Lea Halter aus
der 5. Klasse in Lungern ist als
Fotografin unterwegs.
Schülerbild 5. Klasse Lungern
Wellenhüpfen wie im Meer – in Pfäffikon
Das angebot
Rutschbahnen Im Alpamare
befinden sich 10 Rutschbahnen mit
einer Gesamtlänge von 1,5 Kilometern.
" Thriller: Es hat über 20 000 Glasfaserlichter im 130 Meter langen,
schwarzen Röhrentunnel. Die Röhre ist mit leuchtenden Farben verziert. Sie ist über 25 Meter lang.
" Tornado: Wenn das Rotlicht auf
Grün wechselt, saust man durch
eine gelbe und blaue Röhre. Der
Trichter ist 12 Meter lang, 6 Meter
breit, und mit schneller Geschwindigkeit geht es in das Loch!
" Balla Balla: Die längste Bahn des
Alpamare. Sie ist 261 Meter lang und
hat Zeitmessung. Sie hat coole Lichtund Wassereffekte. Zuerst ist man
drinnen, dieser Teil ist 111 Meter
lang. Später saust man nach
draussen, der luftige Teil ist 150
Meter lang.
" Cobra: Die Bahn ist nichts für
schwache Nerven. Man saust mit 40
Stundenkilometern hinunter. Die
Röhren sind blau und grün.
" Double Bob Splash Pipe: Man
saust im Doppelbob durch den offenen Canyon mit wilden Wasserströmungen und rasanten Kurven,
bevor man wieder in das Innere des
Alpamare kommt.
" Alpabob: Mit gelben Gummireifen
rutscht man runter. Eine wilde Fahrt
mit wilden Strömungen.
" Cresta Canyon: Alleine auf sich
gestellt, geht es mit dem Bob nach
draussen. Es ist eine schnelle Bahnfahrt! Die Farbe der Bahn ist Weiss.
" Iceexpress: Ein 158 Meter langer,
blauer Tunnel mit über 17 Meter
Tiefe. Es hat elf Kurven, und man
rutscht 25 bis 30 Sekunden lang.
" Mini-Canyon: Das ist eine ruhige,
sanfte Fahrt. Die Rutschbahn ist
auch für kleine Kinder geeignet.
" Wildwasser: Die Fahrt mit gelben
Gummireifen ist gemütlich. Es hat
kleine Strömungen.
Empfehlenswert ist auch das Wellenbad. Die Wellen sind über einen
Meter hoch. Es ist mit 28 bis 30 Grad
schön warm. Manchmal gibt es auch
Donner, Blitz und Regen.
alpamaRe Mit 40 Stundenkilometern durch die röhre
– das ist nichts für schwache Nerven. Doch es gibt
auch gemütlichere rutschbahnen. eine Klasse aus Luzern
hat alle getestet.
Wie schnell ist die
«Cobra»?
Lyan van den Bosch, Sie sind Geschäftsführerin des Alpamare.
Gehen Sie auch mal ins Alpamare, wenn Sie nicht arbeiten?
Lyan van den Bosch: Ja, na klar gehe
manchmal auch, wenn ich nicht
arbeite!
Wieso arbeiten Sie hier?
Van den Bosch: Weil es Spass macht!
Es ist schön zu sehen, dass die Leute glücklich sind.
NaChgefragt
Welche Bahn ist Ihr Favorit?
Van den Bosch: Hm, eine schwierige
Frage. Thriller vielleicht.
Welches ist die längste Rutschbahn?
Van den Bosch: Die Balla Balla. Sie
ist 261 Meter lang.
Wie lange gibt es das Alpamare
schon?
Van den Bosch: Es wurde 1977 gebaut. Also ist das Alpamare 34 Jahre
alt.
Kinder vergnügen sich im Wellenbad des Alpamare.
Die Wellen sind bis zu einem Meter hoch.
Schülerbild Klasse 6b, Schulhaus Wartegg, Luzern
In Pfäffikon angekommen, haben wir
keine Ahnung, in welche Richtung wir
gehen müssen. Wir fragen jemanden,
der uns schliesslich den Weg erklärt. Im
Alpamare ziehen wir uns um und stürmen zu den Rutschen. Unsere erste
Bahn ist der Alpabob, dann folgen
Cobra und Thriller.
so viele Rutschen wie möglich
Jetzt gibt es Mittagessen! Wir alle sind
sehr hungrig und stürzen uns regelrecht
auf das Essen. Nach der Raubtierfütterung folgt das Interview mit der Geschäftsführerin Lyan van den Bosch. Als
die Befragung fertig ist, müssen wir uns
beeilen, denn wir haben nur noch eine
halbe Stunde. Wir rennen zwischen den
Bahnen hin und her, damit wir noch so
luZeRn: schulhaus
WaRteGG,
Klasse 6b
vO N Pau L M e i e r
viele Rutschen wie möglich auf die
Reihe kriegen. Schliesslich ist es so weit,
wir müssen gehen. Schade ... Nach etwa
15 Minuten stehen alle trocken und
erschöpft bereit beim Ausgang.
Um 14.39 Uhr kommt der Zug nach
Thalwil. Um 15.20 Uhr fährt dort unser
nächster Zug in Richtung Luzern.
Schon als wir wieder in Luzern sind,
wünschen wir uns, wieder im Alpamare zu sein! Nachdem wir den Bahnhof
verlassen haben, springen wir auf den
Bus, den wir gerade noch erwischen.
Endlich zu Hause angekommen, gibt es
Abendessen, und dann sinken wir todmüde und erschöpft vom wunderschönen Tag ins Bett und träumen uns
wieder ins Alpamare ...
fLavia uND Lara
Wie ist man auf den Namen Alpamare gekommen?
Van den Bosch: Mare ist Lateinisch
für See, und wir haben ja auch den
Zürichsee in der Nähe. Alpa ist für
Berge und die sind ja auch nebenan,
deshalb Alpamare.
Was gibt es alles für Jobs im Alpamare?
Van den Bosch: Oh, davon gibt es
ganz viele! Die Techniker, die dafür
sorgen, dass das Wasser genug warm
ist, die Bademeister, die Dame an der
Kasse, die Verwaltung oder das Marketing.
Wie schnell rutscht man auf der
Kobra, der schnellsten Bahn?
Van den Bosch: Durchschnittlich mit
40 Kilometern pro Stunde.
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
18
Über 1000 wilde Katzen lungern herum
LuzErN Die Zahl der ausgesetzten tiere
nimmt ab. Dafür kämpft das tierheim an
der ron mit einem neuen Phänomen:
es gibt immer mehr verwilderte katzen.
Momentan streifen über 1000 wilde
Katzen im Kanton Luzern herum, was
zu Problemen führen kann. Beim Tierheim an der Ron werden öfters wilde
Katzen abgegeben.
Dort werden sie kastriert, sterilisiert
und gepflegt. Die Katzen werden dann
in ihrem ursprünglichen Revier wieder
MEGGEN:
KLASSE 6C
VO N kat h a r i N a a m r e i N
So aufwendig ist
ein haustier
der Ron pro Jahr abgegeben, von den
Besitzern oder von der Polizei.
Von den rund 100 Tieren, die das
Tierheim zurzeit beherbergt, sind die
meisten Katzen, weil Katzen sich sehr
schnell vermehren und die Jungen verwildern. Darum ist es sehr schwierig,
die Katzen einzufangen und zu zähmen.
Die wilden Katzenjungen sind sich nicht
an Menschen gewöhnt, und darum kann
man sie auch nicht mehr vermitteln.
Unter anderem hat es Hunde, Vögel,
Nagetiere und Schildkröten im Tierheim
an der Ron.
Mit der Zeit werden immer weniger
Tiere von herzlosen Menschen ausgesetzt, weil die Menschen immer mehr
realisieren, dass die Tiere nicht einfach
«nur» Tiere sind.
Doch nur schon wenn eine einzige
Katze ausgesetzt wird, kann das dazu
führen, dass eine riesige Wildkatzenfamilie gegründet wird, die sich immer
mehr vermehrt.
Keine zeit mehr für Tiere
Tiere nicht auf die Strasse
Ausserdem haben die meisten Leute
gar keine Zeit mehr für ein Tier, wollen
gar keines oder informieren sich zuerst
gründlich. Trotzdem werden immer
noch rund 350 Tiere im Tierheim an
Falls es trotz allen Anstrengungen mit
einem Tier nicht klappt: Bitte nicht auf
die Strasse setzen, sondern sich die
Mühe machen, ein neues gutes Zuhause für das Tier zu finden.
Katzen vermehren sich schnell
Kosten
" hund: Mit allen Kosten gerechnet (Tierarzt, Futter, Spielzeug und
so weiter), kostet ein Hund ungefähr 2000 Franken pro Jahr.
" Katze: Auch hier mit allen Kosten gerechnet, kostet eine Katze
im Jahr zwischen 600 und 700
Franken.
" Meerschweinchen: Kosten pro
Jahr: 200 bis 300 Franken für ein
Einzeltier. Man muss sie aber zu
zweit halten.
" Kaninchen: Kosten 200 bis 300
Franken für ein Einzeltier. Auch sie
muss man zu zweit halten.
recht auf artgerechtes zuhause
Tiere sind keine Kuscheltiere. Sie sind
Lebewesen. Auch sie haben ein Recht
auf ein artgerechtes Zuhause. Zukünftige Tierhalter sollten sich gut überlegen,
was ein Tier braucht und wie viel Zeit
es beansprucht. Wer sich zum Beispiel
einen Hund zutut, muss sich bewusst
sein, dass dieser täglich Auslauf und
Pflege braucht. Ein Hund beansprucht
bis zu sechs Stunden «Arbeit» pro Tag.
Auch die künftig anfallenden Kosten
muss man bedenken. Für einen Hund
zum Beispiel fallen pro Jahr Kosten von
ungefähr 2000 Franken an. Neben dem
Futter kostet zum Beispiel auch der
Besuch beim Tierarzt (Zusammenstellung Kosten und Zeitaufwand siehe
Kasten).
ausgewildert, damit sie ihr Revier weiterhin verteidigen können. So kann man
dem Zuwachs der wilden Katzen entgegenwirken.
zAhLEN Bevor man sich ein Tier zulegt, sollte man sich genau über
Kosten und Zeitaufwand informieren.
zeitaufwand
" hund: Pro Tag 6 Stunden für die
Grundversorgung. Darin enthalten
ist auch die gemeinsame Zeit mit
den persönlichen Bezugsmenschen
für die Beziehungspflege.
" Katze: Pro Tag 1 bis 2 Stunden
für die Grundversorgung. Inklusive
gemeinsame Zeit für die Beziehungspflege.
" Meerschweinchen: Pro Tag
mindestens 30 Minuten für die
Grundversorgung plus gemeinsame Zeit für die Beziehungspflege.
" Kaninchen: Pro Tag mindestens
30 Minuten für die Grundversorgung inklusive Beziehungspflege.
Markus Brechbühl vom Tierheim an der
Ron fängt in Horw eine wilde Katze ein.
HINWEIS
 Quelle: Tierheim an der Ron 
Bild Philipp Schmidli
aNZeiGe
SCHLAG AUF
SCHLAG!
Eine musikalische Entdeckungsreise mit dem Luzerner Sinfonieorchester LSO.
Samstag, 2. Juni 2012
Beginn › 18.30 Uhr, Europaplatz, KKL Luzern
Bratwurst und Brot zur Stärkung.
101 Trommeln › 19.00 – 19.30 Uhr, Open-Air, Europaplatz, KKL Luzern
Junge Schlagzeuger, Trommler und Tambouren in einem spektakulären Vorkonzert.
Sinfoniekonzert › 20.00 – 21.30 Uhr, KKL Luzern, Grosser Konzertsaal
Das Luzerner Sinfonieorchester LSO und der Weltklasse-Schlagzeuger Martin Grubinger.
George Gershwin: Cuban Ouverture
Avner Dorman: Spices, Perfumes, Toxins – Konzert für zwei Schlagzeuger und Orchester
Maurice Ravel: Bolero
Luzerner Sinfonieorchester LSO
Martin Grubinger, Schlagzeug
Manuel Hofstätter, Schlagzeug
Ariel Zuckermann, Leitung
Wir danken einem namentlich nicht genannten Gönner.
In Zusammenarbeit mit dem KKL Luzern.
Exklusivangebot für AboPass-InhaberInnen!
Eintrittspreis Konzert: CHF 5.–
Karten können ab sofort und nur persönlich an den Vorverkaufsstellen
gegen Vorweisung des AboPasses der Neuen Luzerner Zeitung
bezogen werden. Der Bezug pro AboPass ist auf 4 Tickets beschränkt.
Keine schriftliche Bestellungen.
Keine Abendkasse am Konzerttag!
Dieses AboPass-Angebot ist gü ltig bis zum 2. Juni 2012.
Tickets solange Vorrat!
Weltklasse
für nur:
CHF 5.–
Vorverkaufsstellen:
Luzerner Sinfonieorchester LSO, Pilatusstrasse 18, Luzern, Ticket-Line 041 226 05 15, www.sinfonieorchester.ch
KKL Luzern, Kartenbüro, Europaplatz 1, Luzern, Telefon 041 226 77 77
Altdorf: Neue Urner Zeitung, Höfligasse 3
Hochdorf: LZ Corner, Bahnhof SBB
Luzern: LZ Corner, Pilatusstrasse 12
Sarnen: Neue Obwaldner Zeitung, Brünigstrasse 118
Schüpfheim: LZ Corner, Bahnhof BLS
Seewen: LZ Corner, Bahnhof SBB
Stans: Neue Nidwaldner Zeitung, Obere Spichermatt 12
Sursee: LZ Corner, Bahnhof SBB
Willisau: LZ Corner, Bahnhof BLS
Zug: LZ Corner, Bahnhof SBB
Weitere Angebote: www.luzernzeitung.ch
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
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Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
19
«Ich muss die Piste nicht sehen»
Ein Airbus A380 startet am Flughafen Kloten.
Schülerbilder Fabio Gasser, Michelle Zihlmann und Andrea Lütolf
Marc Bäurle (44),
Swiss- und
helikopter-Pilot
aus Meggen
Wohin führte ihr
längster Flug?
Marc Bäurle, wie lange sind Sie
schon Linienpilot?
Marc Bäurle: Ich habe die Ausbildung
1991 angefangen und sie 1992 abgeschlossen. Jetzt bin ich schon seit
20 Jahren Linienpilot bei der Swiss.
Was gefällt Ihnen an Ihrem Job?
Bäurle: Man ist viel unterwegs, hat
viel Kontakt mit Menschen und unregelmässige Arbeitszeiten, so hat
man auch mal unter der Woche frei.
Welche Ausbildung braucht man?
Bäurle: Zuerst die Matura, dann die
Aufnahmeprüfung, und danach kann
man zur Ausbildung für die Piloten.
naCHGEFRaGT
Mit welchem Flugzeug sind Sie
das erste Mal selber geflogen?
Bäurle: Das erste Mal bin ich mit der
Cessna 152 geflogen.
Mit welchem Flugzeug fliegen Sie
am liebsten?
Bäurle: Ich fliege alle Flugzeuge gerne, am liebsten fliege ich Helikopter.
Wohin war Ihr längster Flug?
Bäurle: Mein längster Flug war nach
Singapur.
Wie viele Stunden muss man vor
dem Flug da sein?
Bäurle: Bei einem Kurzstreckenflug
muss man mindestens eine Stunde
vorher da sein.
Was machen Sie zwischen den
Flügen?
Bäurle: Meist bleibt nur etwa eine
halbe Stunde. Ich bleibe im Flugzeug
und überwache das Ein- und Aussteigen der Passagiere, das Putzen
und Betanken.
anDREa lüTolF, Giulia amBaCH
FlughaFen Wenn der
Pilot versehentlich den Feuerlöschknopf drückt, stehen die
Triebwerke still. Darum arbeitet man im Cockpit immer
zu zweit, verrät der Experte.
EvElina von allmEn
Moritz Gasser*, was ist, wenn Sie als
Pilot aufs WC müssen beim Fliegen?
Moritz Gasser: Es hat direkt hinter dem
Cockpit ein WC, das benutzt man aber
nur im Reiseflug, und da ist dann immer
ein zweiter Pilot, der fliegt.
Was passiert, wenn Sie einen falschen
Knopf drücken?
Gasser: Es gibt Knöpfe, da passiert nicht
so viel, das macht nichts. Es gibt aber
Meggen:
KlaSSe 6B
vo n S i m o n m E E R ST E TT E R
andere, wie zum Beispiel den Ein- und
Ausschaltknopf für die Triebwerke. Da
würde man mitten in der Luft die Triebwerke ausschalten. Das Gleiche passiert
beim Feuerlöschknopf. All die wichtigen
Knöpfe, die man nicht fälschlicherweise drücken sollte, betätigt man zu zweit.
Der eine Pilot zeigt auf den Knopf, und
der andere drückt ihn, wenn er einverstanden ist.
Was macht man, wenn ein Passagier
ausrastet?
Gasser: Man redet mit ihm, um ihn zu
beruhigen. Wenn er sich nicht beruhigt
und immer mehr ausflippt, wird er mit
Plastikhandschellen gefesselt und nach
der Landung von der Polizei festgenommen.
Gibt es einen Arzt im Flugzeug, und
was ist, wenn eine Person schwer
krank wird?
Gasser: Es gibt einen Arztkoffer, der für
kleinere Probleme da ist. Auch können
wir mit dem Satellitentelefon die Rega
um Rat fragen und ihnen die Symptome
genau beschreiben. So wird uns dann
erklärt, wie wir dem Patienten helfen
können. Aber wenn er wirklich schwer
krank ist, müsste man eine Notlandung
machen.
Was gibt es für Gründe, dass Sie
durchstarten müssen?
Gasser: Da gibt es mehrere Gründe:
Zum Beispiel ist die Piste durch
irgendein Fahrzeug blockiert.
Oder beim Landeanflug kann
es sein, dass man zu nahe an
das vorausfliegende Flugzeug
gerät. Auch können Windturbulenzen eine Landung
verunmöglichen.
Geschwindigkeit, wir wissen, ob wir in
der Mitte der Piste anfliegen, und so
weiter. So müssen wir die Piste bei Nebel
nicht sehen und können so trotzdem
landen, das ist kein Problem.
fliegt, führen die starken Windturbulenzen
dazu, dass sich durch die Auf- und AbBewegungen Passagiere verletzen können,
oder das Flugzeug selber wird sogar beschädigt.
Wie helfen Sie sich, wenn ein Treibwerk ausfällt?
Gasser: In der Luft verliert das Flugzeug
so die Hälfte des Schubs. In diesem Fall
muss man mit dem Seitenruder Gegensteuer geben, damit das Flugzeug nicht
abschmiert. Wenn es gleich am Start
passiert, müsste man ihn ein bisschen
länger auf dem Boden halten, damit er
mehr Schub bekommt. Solche Notsituationen trainieren wir zweimal im Jahr im
Flugsimulator.
Haben Flugzeuge eigentlich einen
Blitzableiter?
Gasser: Nein das gibt es nicht, es würde
einfach einen Riesenknall geben. Sonst
passiert nicht viel.
Was passiert, wenn
man in eine Gewitterwolke hineinfliegt?
Gasser: Man muss natürlich mit dem Wetterradar verhindern,
dass wir in ein Gewitter fliegen.
Wenn man
aber in
ein Gewitter
Wie finden Sie den Weg,
wenn es neblig ist?
Gasser: Im Cockpit gibt es
ganz viele Anzeigen: Höhe,
«Wenn ein Passagier
immer mehr
ausflippt, wird er
gefesselt.»
m o R i T Z G aS S E R ,
S W i S S - P i loT
Was ist, wenn ein Fenster kaputt
geht?
Gasser: Dann würde sich der Druck in
der Kabine dem Druck ausserhalb anpassen. Auf 10 000 Metern Höhe hat es
aber sehr wenig Sauerstoff. Wenn man
innerhalb von 30 Sekunden keine Sauerstoffmaske anhat, wird man bewusstlos.
So muss man möglichst schnell absinken,
um eine Höhe zu erreichen, wo man
wieder atmen kann.
HINWEIS
 * Moritz Gasser (48) ist Linienpilot bei der
Swiss. Er wohnt in Meggen. 
neues Dok B im
Dezember eröffnet
Rekord bei
Passagierzahlen
Hightech-Fernrohr
für aviatikfans
airbus a380
ist der Grösste
anBau Das am 1. Dezember 2011
eröffnete Dock B im Flughafen Zürich ersetzt das 30-jährige Gebäude.
Zudem sollen die Passagiere mehr
Komfort haben, so wurde das neue
Dock mit Oblichtern und Kunst am
Bau ausgestattet. Das neue Dock B
ist rund 250 Meter lang und 45
Meter breit. Neu können NichtSchengen-Passagiere im Erdgeschoss und Schengen-Passagiere im
Obergeschoss getrennt abgefertigt
werden. Über das Airside Center,
das weiterhin als zentrale Passagierdrehscheibe gilt, gelangt man in das
neue Dock, welches neu hinter der
Bordkartenkontrolle und somit sicherheitskontrolliert ist. Die Bauzeit
betrug rund zwei Jahre und kostete
etwa 165 Millionen Franken.
FlughaFen züRich Im Jahr
2011 reisten 24 337 954 Passagiere
ab oder nach Zürich. Dies ist ein
neuer Rekord mit rund einer Million
mehr Passagiere als 2010. Zu Ferienbeginn können an einem Wochenende über 250 000 Personen abgefertigt werden.
An einem einzigen Tag gibt es am
Flughafen Kloten rund 780 Starts
und Landungen, im letzten Jahr
waren dies 279 000 Flugbewegungen.
zuSchaueRteRRaSSe Auf der
Zuschauerterrasse in Kloten ist der
Picknickplatz aus Stein. Doch der
Spielplatz wurde nicht vollkommen
aus Stein errichtet. Für Kleinkinder
ist der Spielplatz gut geeignet. Es
finden sich hier: eine grosse Schaukel, ein Funkturm mit Rutsche, ein
Stahlflugzeug inklusive Funkgerät,
mit dem man den Tower anfunken
kann. Mit dem Hightech-Fernrohr
kann man wichtige Gebäude und
Flugzeuge anpeilen. Wenn man ein
Gebäude ins Visier nimmt und anklickt, dann erscheint der Name und
die Funktion des Gebäudes direkt
auf dem Display. Bei Flugzeugen
erscheinen Maschinentyp, Airline,
Flugdestination und das Wetter am
Zielort.
Flugzeug Der doppelstöckige
Airbus A380 ist das bisher grösste
Passagierflugzeug der Welt und kann
bis zu 853 Passagiere befördern. Es
hat eine Flügelspannweite von 79,80
Metern und ist 72,30 Meter lang.
Seine maximale Reichweite liegt bei
über 15 000 Kilometern, und es kann
dafür rund 320 000 Liter Kerosin
tanken. Es kostet rund 375 Millionen
Dollar.
Das OPS (Operation Center) ist
ein Gebäude, in dem die Piloten
abmachen, wann und wer mit welchem Flugzeug fliegt. Die Piloten
planen im OPS mit den Copiloten
ihren folgenden Flug.
YanniS maRTinElli
unD Giuliano GREDER
YanniS maRTinElli
unD Giuliano GREDER
YanniS maRTinElli
unD Giuliano GREDER
Schnellste Koffer der Welt
Auch letztes Jahr gewann der Flughafen Zürich wieder den Airport
Award im Bereich Gepäckabfertigung. An keinem anderen Flughafen
der Welt kommen die Koffer schneller an!
REmo ZEmP
JakoB HoFER
hier wird die Route geplant
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
ZIP
20
Hier heiraten Flügel und Rumpf
StanS In den Montagehallen einer internationalen Erfolgsgeschichte
sein würde.
der Pilatus AG entstehen FlugVom Kleinbetrieb zum Weltkonzern
zeuge, die in die ganze Welt
Nun sind 73 Jahre vergangen. Aus
geliefert werden. Eines von
dem Kleinbetrieb mit anfangs 65 Angestellten ist heute ein Weltkonzern
ihnen hat sogar einen neuen
geworden. Die Pilatus Flugzeugwerke
AG in Stans beschäftigt mittlerweile
Weltrekord aufgestellt.
RIAnA WEltI, lukAs ARnold, MARc Enz
und lIvIo zIEGlER
1939 wurde die Pilatus Flugzeugwerke AG gegründet, mit der Vision, sich
im Flugzeugbau zu etablieren. Niemand
MEGGEn:
KLaSSE 6a
vo n lu kAs z b E R G
rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist die einzige Schweizer
Firma, welche Flugzeuge und Trainingssysteme entwickelt, baut und auf allen
Kontinenten verkauft. Zudem ist sie
weltweit führende Herstellerin von einmotorigen
Turboprop-Flugzeugen
(Kombination aus Turbine und Propeller).
Neben dem Hauptsitz in Stans gibt es
noch drei Tochterfirmen: Die Pilatus
Business Aircraft Ltd in Broomfield
(USA), die Pilatus Australia Pty Ltd in
Adelaide (Australien) und die Altenrhein
Aviation AG in St. Gallen. Somit ist der
Verkauf und Unterhalt der Flugzeuge
weltweit geregelt.
Flugzeug für Gebirgseinsätze
hätte damals auch nur davon zu träumen gewagt, dass die Gründung der
Pilatus Flugzeugwerke AG der Beginn
Der Anfang der Ära Flugzeugwerke
begann mit dem Bau des «SB-2 Pelikan».
Er war für Einsätze in gebirgigen Regio-
nen wie den Schweizer Alpen vorgesehen.
Der wirkliche Durchbruch gelang
dann aber 1959 mit dem Bau des PC-6,
weltweit bekannt unter dem Namen
«Pilatus Porter». Diese Maschine zeichnet sich durch die Fähigkeit aus, auf
extrem kurzen Pisten aller Art starten
und landen zu können. Der Flieger
braucht nur 440 Meter, um in die Luft
zu steigen. Für die Landung sogar noch
weniger (315 Meter). Mit dem Pilatus
Porter HB-FAN mit der Aufschrift Yeti
wurde in Nepal ein Weltrekord erzielt.
Der Porter war der erste Flieger, der auf
einer Höhe von 5500 Metern über Meer
sicher gelandet war.
Der Verkaufsschlager der Pilatus ist
der PC-12. Mit diesem Flieger deckt man
eine ganze Palette von Einsatzzwecken
ab: als komfortables Privatflugzeug, als
Überwachungsflugzeug oder sogar als
Rettungs- und Evakuationsflugzeug, wie
es bei den Royal Flying Doctors in Australien eingesetzt wird.
72 000 nieten für ein Flugzeug
Ein PC-12-Flugzeug besteht aus rund
45 000 Einzelteilen, welche mit ungefähr
72 000 Nieten zusammengebaut werden.
In den Montagehallen wird sogar «ge-
heiratet». Wenn die Flügel und der
Rumpf zusammengefahren werden,
nennt man das in der Flugzeugbranche
«verheiraten.» Flügel und Rumpf sind
vereint und sollen von nun an nicht
mehr getrennt werden.
Bei der Ausstattung und der Bemalung
der Flugzeuge werden sämtliche Kundenwünsche erfüllt. «Die Zufriedenheit
unserer Kunden steht im Mittelpunkt»,
meint Fredy Glarner, Leiter Fabrikation
und Lernendenwesen. Darum entstehen
laufend neue Unikate. Nach erfolgreichem Abschluss der Testflüge ist der
Flieger vertriebsbereit.
Die fertigen Flugzeuge werden dann
nicht in Schiffe oder Züge verladen,
sondern direkt zum jeweiligen Kunden
geflogen.
Rund 100 Flugzeuge werden pro Jahr
in den Flugzeughallen gebaut.
Alle diese Flugzeuge sind technologisch
auf dem besten Stand und mit präziser
Handwerkskunst zusammengebaut worden. Das zeichnet die Flugzeuge der
Pilatus Flugzeugwerke AG aus. Und so
steht dann auch in einer Broschüre:
«Schön, wenn man ‹Swiss made› am
Handgelenk trägt; unverzichtbar aber,
wenn es um die Sicherheit im Lufttransport geht!»
Was ist G-kraft?
PhySiK Wenn man zum Beispiel mit
der Achterbahn unterwegs ist und
schnell um die Kurve fährt, gibt es
eine Belastung auf den Körper.
Diese Belastung kann beim Kurvenfahren, beim Beschleunigen oder
beim Bremsen auftreten. Diese
Kraft heisst G-Kraft.
als würde Kuh auf Pilot sitzen
Bei 2 G wirkt das zweifache
Körpergewicht auf eine Person ein.
Auch beim Fliegen treten diese
Kräfte auf. Bei einer PC-21 kann
eine maximale Belastungsgrenze
bis zu 8 G erreicht werden. Wenn
der Pilot 80 Kilogramm schwer ist,
würde eine Kraft von 560 Kilogramm auf diese Person einwirken.
Das wäre etwa das Gewicht einer
Kuh, so, als würde eine Kuh auf
der Person sitzen. Da muss man
gut trainiert sein, damit man nicht
plötzlich ohnmächtig wird.
lIvIo zIEGlER und MARc Enz
In der Montagehalle in Stans stehen viele Flugzeuge. Schritt für Schritt werden sie von den
Mechanikern zusammengebaut.
Schülerbild Lena Ruiz-Martin
Bei Pilatus arbeiten Spezialisten
aus der ganzen Welt
PErSonaL der bau eines
Flugzeuges wird immer
komplexer – das know-how
dafür ist in der schweiz «nur
begrenzt vorhanden».
Kurt Bucher, sind die Mitarbeiter Leute aus der Region oder auch aus dem
Ausland?
Kurt Bucher*: Wir beschäftigen Menschen
aus der ganzen Welt, welche aus etwa 35
Nationen stammen. Natürlich arbeiten
bei uns auch viele Personen aus der
Zentralschweiz. Die Komplexität an unseren Produkten erfordert immer mehr
Spezialisten aus dem Ausland, da dieses
Know-how in der Schweiz nur begrenzt
vorhanden ist. Diese Personen arbeiten
vor allem in der Forschung und Entwicklung sowie im Bereich Schulungs- und
Trainingsflugzeuge.
Wie lange dauert der Bau eines Flugzeuges?
Bucher: Beim PC-12 erfolgt die Ablieferung rund fünf Monate nach dem Bestellungseingang. Jedoch müssen rund 22
Monate vor der Auslieferung erste Bestellungen für Rohmaterial, Systeme und
so weiter erfolgen.
Wer kauft die Flugzeuge?
Bucher: Ein Teil der Käufer sind Privatkunden. Diese interessieren sich vor allem
für das Business-Flugzeug PC-12. Ein
zweiter Teil sind Firmen aus aller Welt.
Der dritte Teil ist das Militär.
«natürlich erhalten
wir auch kritische
rückmeldungen.»
k u Rt b u c h E R , P E R s o n A lc h E F
P I lAt u s F lu G z E u G W E R k E AG
Wie teuer ist ein Flugzeug?
Bucher: Ein Trainingsflugzeug kostet nicht
gleich viel wie ein Passagierflugzeug. Der
PC-12 ist ein Passagierflugzeug und kostet zirka 4,6 Millionen US-Dollar.
Wie oft finden Testflüge auf dem
Flugplatz Buochs statt?
Bucher: Die Testflüge werden gezielt
durchgeführt, um alle verschiedenen
Flugzeugkomponenten zu prüfen. Sobald
alle Tests erfolgreich abgeschlossen sind,
ist der Flieger übergabebereit.
Gibt es grosse Schwierigkeiten betreffend Fluglärm?
Bucher: Immer wieder gibt es interessierte Menschen, die ausgerüstet mit Fotokamera die Testflüge beobachten. Natürlich erhalten wir auch kritische Rückmeldungen von Anwohnern, welche sich
über die Flugbewegungen und den diesbezüglichen Lärm beschweren. Pilatus ist
der grösste Arbeitgeber im Kanton Nidwalden, und wir sind mit unserem Business auf den Flugplatz Buochs angewiesen. Ohne Flugplatz sind der Standort
und somit auch die Arbeitsplätze in
Frage gestellt. Wir versuchen, den Lärm
so gering wie nur möglich zu halten. An
Wochenenden finden nur ausnahmsweise Flüge der Pilatus statt.
Hat es schon grössere Komplikationen
bei Testflügen gegeben?
Bucher: Testflüge sind dazu da, abgeschlossene Arbeitsschritte zu testen und
wenn nötig zu verbessern. Daher ist es
normal, dass kleinere Komplikationen
festgestellt werden. Der Pilot meldet die
Mängel dem Mechaniker, welcher diese
nachträglich behebt. So geht das weiter,
bis der Flieger abgabebereit ist. Die Komplikationen bleiben aber in einem kleinen
Rahmen, und grössere Schwierigkeiten
sind bei uns noch nie aufgetreten.
AnjA sPIchtIG, lEnA RuIz-MARtIn
HINWEIS
 * Kurt Bucher ist Personalchef und Berufsbildner KV bei der Pilatus Flugzeugwerke AG in
Stans.
Arbeiten sie noch
viel von hand?
Michael Diehl, wie lange arbeiten
Sie schon bei der Pilatus Flugzeugwerke AG?
Michael Diehl*: Sechseinhalb Jahre.
Wie sieht Ihr Ausbildungsweg
aus?
Diehl: Ich erlernte den Beruf des
Maschinenmechanikers, und anschliessend absolvierte ich eine zweijährige Zusatzlehre als Autoelektriker
und eine Weiterbildung zum Automobildiagnostiker. Ich war dann in
der Autoindustrie als Autoelektriker
und Automobildiagnostiker tätig, bevor ich zur Pilatus wechselte.
nAchGEFRAGt
Wie sind Ihre Arbeitszeiten?
Diehl: Ich habe eine 42-Stunden-Woche mit gleitender Arbeitszeit.
Arbeiten Sie vor allem mit Maschinen und Computern, oder
machen Sie noch viel von Hand?
Diehl: Der Hauptteil besteht aus manueller Serienproduktion mit der
Unterstützung von Spezialwerkzeugen, Messgeräten und dem Computer.
lEnA RuIz-MARtIn, AnjA sPIchtIG
HINWEIS
 * Michael Diehl arbeitet bei der Pilatus
Flugzeugwerke AG in Stans in der FlugzeugEndmontage. 
Pilatus beschäftigt
1300 Mitarbeiter
BEruFE Bei der Pilatus Flugzeugwerke AG arbeiten rund 1300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in
ungefähr 40 bis 50 verschiedenen
Berufen. Somit ist sie einer der grössten Arbeitgeber der Zentralschweiz.
Bei Pilatus werden 10 Berufe ausgebildet:
" Polymechaniker/in
" Industrielackierer/in
" Konstrukteur/in
" Kunststofftechnologe/in
" Informatiker/in
" Kaufmann/Kauffrau
" Logistiker/in
" Anlagen- und Apparatebauer/in
" Gestalter/in Werbetechnik
" Automatiker/in
71 Prozent der Lernenden kommen aus Nidwalden, 12 Prozent
stammen aus Luzern, 8 Prozent aus
Obwalden und 9 Prozent aus der
übrigen Schweiz. Lehrlinge der Pilatus Flugzeugwerke AG können von
verschiedenen Sachen profitieren:
" Die Lernenden erhalten einen
leistungsabhängigen Lohn und sind
am Gewinn beteiligt.
" Das Material für die Schule wird
pauschal entschädigt.
" Auswertige Lernende profitieren
von einer betreuten WG.
" Die fliegerische Vorschule wird
finanziell unterstützt.
Jährlich finden für Eltern und
Kinder Infoveranstaltungen statt. An
diesen Veranstaltungen werden die
einzelnen Berufe vorgestellt.
AnjA sPIchtIG
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
21
Mit dem Jäger auf der Lauer
RömeRswil Bei der Treibjagd werden wilde Tiere aus
ihren Verstecken gelockt und
danach geschossen. Wer mit
dabei sein will, muss einige
Prüfungen bestehen.
Wie atmen
Ameisen?
TieRwelT Auch Ameisen können
ohne Sauerstoff nicht leben. Sie atmen
aber nicht durch Lungen wie wir
Menschen. Ameisen haben am ganzen Körper kleine Öffnungen. Diese
sind mit einem Röhrensystem, den
Tracheen, verbunden. Durch abwechselndes Zusammenziehen und Erschlaffen des Körpers atmen die
Ameisen durch diese Öffnungen den
lebensnotwendigen Sauerstoff ein.
Es ist ein sehr kalter Morgen. Die
Sonne scheint nicht. Der Boden ist gefroren, und an dieser Stelle ist der Wald
nicht dicht. Es sind drei Jäger da. Der
Jagdaufseher des Reviers Römerswil
Alois Müller, die Jäger Martin Küng und
Josef Bucher, ebenfalls Römerswiler Jäger. Bei den Erklärungen von Herrn
Genf hat eine
Jagdpolizei
RömeRswil:
5./6. Klasse
nachwuchs Jäger sein ist ein
spannendes Hobby. Aber leider interessieren sich zu wenig jüngere
Leute dafür. Sodass die Jäger eher
sorgenvoll in die Zukunft blicken.
Im Kanton Genf wurden die Jäger
ganz abgeschafft. Dort gibt es anstelle der Pächter eine Jagdpolizei,
die vom Kanton für die Arbeit bezahlt wird.
VO N E V E Ly N E s P ö r r i
Bucher zeigt sich schnell, dass Jäger zu
sein eine weit anspruchsvollere Aufgabe
ist als angenommen.
schweisshunde stöbern wild auf
Vom 1. Oktober bis etwa 15. Dezember jagen die Jäger das Wild. Die Jäger
wissen, dass die wilden Tiere im dichten
Wald lauern. Eine Methode, um die
Tiere aus ihrem sicheren Versteck zu
locken, ist die Treibjagd. Dabei stellen
sich zehn bis vierzehn Jäger um den
Wald herum auf. Freunde und Bekannte treiben und rufen dann die Tiere
zusammen: «Hoihoihoi, useuseuse!»
Ausgebildete Dackel und Terrier, auch
Jagd- und Schweisshunde genannt, helfen ihnen bei dieser Aufgabe. Das Rehwild wird so in seiner Ruhe gestört und
geht aus dem Wald. So können die Jäger
draussen auf die Rehe schiessen.
Rehe sehen sehr schlecht. Sie können
Farben kaum unterscheiden. Dem entgegen haben sie einen sehr ausgeprägten Geruchssinn. Die Jäger tragen also
nicht Grün, um sich zu tarnen, sondern
weil diese Farbe natürlich ist.
Ohren heissen
Löffel und Lauscher
waidmannsspRache Die Jäger
haben ihre eigene Sprache. Sie
wird Waidmannssprache genannt.
Einige Ausdrücke daraus kennen
Sie vielleicht schon:
" Ohren des Rehs = Lauscher
" Schnauze des Rehs = Äscher
" Augen des Rehs = Lichter
" Ohren des Fuchses = Ghöhr
" Augen des Fuchses = Sehe
" Ohren des Hasen = Löffel
" Schwanz des Hasen = Blume
Keine Vorstrafen erlaubt
Wie wird man nun aber Jägerin oder
Jäger? Jeder kann Jägerin oder Jäger
werden, unabhängig von Beruf oder
Aussehen. Nur diejenigen, die vorbestraft sind, dürfen nicht auf die Jagd
Oben: Ein Jäger treibt mit seinem Hund das Wild aus den Verstecken; unten rechts:
Jäger Josef Bucher (links) und Jagdaufseher Alois Müller im Pfarreiwald Römerswil.
Bilder PIus Amrein, Archiv Neue LZ; Schülerbild 5./6. Klasse
gehen. Man muss eine anspruchsvolle
Prüfung bestehen. Diese ist zusammengebaut aus einer Schiessprüfung im
August und sieben verschiedenen theoretischen Prüfungen im Mai.
«Schreibfieber ist ausgebrochen»
lehReRfaziT Zuerst ein
Ausflug ins Verkehrshaus und
zum Fernsehsender Tele 1 –
danach ging es für die schüler
von Taio secchi ans schreiben.
Ich habe mit meiner 5./6. Klasse aus
dem Schulhaus Dorf in Vitznau am
Projekt «Zeitung in der Primarschule»
(ZIP) der «Neuen Luzerner Zeitung»
teilgenommen. Das ZIP-Projekt hat
mir sehr gut gefallen. Am besten
fand ich, dass die Kinder über etwas
selber Erlebtes schreiben konnten, losgelöst von den klassischen Aufsatzthemen.
Es war toll, zusammen mit der Klasse einen Ausflug zu unternehmen und
ihnen einen weiteren Einblick ins tägliche Leben ausserhalb des Schulzimmers zu ermöglichen. Die Sechstklässler
durften den Fernsehsender Tele 1 besuchen, die Fünftklässler waren im Verkehrshaus.
Anschliessend im Klassenzimmer all
die Informationen auszuwerten, auszutauschen, zu besprechen und Wichtiges
von Unwichtigem zu unterscheiden,
machte echt Spass. Dass Kinder, welche
sonst vom Schreiben nicht viel halten,
sogar richtig ins «Schreibfieber» kamen,
zeigte mir, dass diese Arbeit sehr wertvoll war.
Recht anspruchsvoll war es hingegen,
sicherzustellen, dass alle Kinder in irgendeiner Form einbezogen waren und
sich mit dem Schlusstext voll und ganz
TAiO sEcchi
identifizieren können.
«die Kinder schreiben
losgelöst von
klassischen
aufsatzthemen.»
TA i O s E c c h i ,
L E h r E r 5 . / 6 . K LAs s E V i T Z N Au
ANZEiGE
medienkunde
Zeitung aktiv erleben
Unter dem Label «Medienkunde» bieten die «Neue Luzerner Zeitung» und ihre
Regionalausgaben Zentralschweizer Lehrkräften der Primar- und Oberstufe ein
einmaliges und massgeschneidertes Angebot an:
«Lesen macht gross»
Die knapp 300-seitige Materialsammlung der Schweizer Presse umfasst 12 Kapitel (Lesegewohnheiten, Angebot, Herstellung usw.) und enthält eine Fülle von lehrreichen Informationen und Arbeitsaufträgen. Der Ordner «Lesen macht gross» ist für die Primar- sowie die Oberstufe erhältlich.
Zeitung in der Primarschule (ZIP)
Primarschulen (4. bis 6. Klasse) aus der ganzen Zentralschweiz sind während dreier Monate
(Januar bis zirka April) im Projekt «Zeitung in der Primarschule» engagiert.
Betriebsbesichtigungen
Ein Augenschein vor Ort und persönliche Begegnungen mit Medienschaffenden bilden die ideale
Ergänzung zum Unterricht im Klassenzimmer.
Medienprojekte mit Journalistinnen/Journalisten
Eine Journalistin oder ein Journalist der «Neuen Luzerner Zeitung» informiert Schülerinnen und
Schüler während einer Stunde über den Journalistenberuf und gibt eine kurze Einführung in die
journalistischen Textformen.
Klub der jungen Dichter
Der Klub der jungen Dichter ist ein Schreibwettbewerb, der nicht nur durch tolle Preise, sondern
vor allem durch seinen pädagogischen Hintergrund überzeugt. Schülerinnen und Schüler der
5. bis 9. Klasse können zu einem vorgegebenen Thema eine Geschichte an die Neue LZ einsenden.
Die besten Geschichten werden zudem in der Zeitung veröffentlicht.
Weitere Informationen und Kontakte:
Neue Luzerner Zeitung AG, Medienkunde, Maihofstrasse 76, Postfach, 6002 Luzern
Stéphanie Rossi-Michel; E-Mail: [email protected]
Koordinatorin Medienkunde; Telefon 041 410 44 41; Handy 078 666 36 38
www.krebsliga.info - Spendenkonto PC 60-13232-5
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Rauchstopplinie: 0848 000 181
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natürliche Geschwister
ramseier.ch
Die Kraft der Natur
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
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23
Seeblick und Sonnenuntergang
verteuern das Bauland
Architekt Daniel Galliker zeigt den Schülern aus Römerswil die
vielen Pläne, die es zum Bau eines Hauses benötigt.
Schülerbild David Bucher
TRAuMhAuS der architekt
verrät, wie viel bauland kostet,
wie man zu einem pool im
keller kommt – und wo ein
Steckdosenverbot gilt.
Die 4. und 5. Klässler aus Römerswil
erfüllten sich ihren Traum vom Haus.
Auf einem vorgegebenen Bauplatz entwarfen sie gemeinsam die Form, die
Zimmereinteilung und den Umschwung
ihres Hauses und richteten auch gleich
selber einige Zimmer ein, unter anderem ein Sprungzimmer für das Sprungbrett vom zweiten Stock in den Pool.
Als professionelle Unterstützung holten
sie sich den Architekten Daniel Galliker
ins Schulzimmer.
RÖMERSWIL:
4./5. KLASSE
VO N g r e g O r b e r ü t e r u N d
pat r i z i a S c h ac h e r
Daniel Galliker, welches Material
brauchen Sie am meisten?
Daniel Galliker: Am meisten verwenden
wir Beton, Holz und Backsteine.
Welches ist das beste Material?
Gallliker: Das kann man so nicht beantworten. Es kommt ganz darauf an, für
was das Material gebraucht wird.
Von wo haben Sie das Material, das
beim Bau gebraucht wird?
Galliker: Das muss ich nicht selber besorgen. Das bringt der Unternehmer.
Was ist das ungewöhnlichste Material?
Galliker: Das ist eine schwierige Frage.
Eigentlich kann jedes Material ungewöhnlich sein, je nach dem wie man es
behandelt und was einer Person gefällt.
Beton kann man zum Beispiel in eine
bestimmte Form giessen oder einfärben.
Wie gefällt Ihnen der Beruf?
Galliker: Es macht Spass und ist sehr
abwechslungsreich. Es gibt unterschiedliche Arbeitsphasen wie die Planungsphase, in der man öfters alleine und
ruhig und mit andern Planern arbeitet,
oder dann hat man während dem Bau
wieder mit vielen Unternehmern zu tun.
Weiter habe ich zum Beispiel mit Leuten
von der Gemeinde, dem Kanton und
natürlich dem Besitzer, dem Bauherrn,
zu tun.
Was ist das Schönste, was Sie bis
jetzt gebaut haben?
Galliker: Alle Sachen sind schön, wenn
die Leute, die es nutzen, Freude daran
haben.
Was passiert, wenn der Bauplan
fertig ist?
Galliker: Es gibt immer viele verschiedene Pläne. Zum Beispiel den Plan für das
Baugesuch und den Werkplan für die
Baustelle. Wenn das Bauprojekt bewilligt
wurde, kommt natürlich der Bau, das
Ausmessen der Materialien und die Zusammenarbeit mit den Unternehmern.
Was passiert nacheinander?
Galliker: Zuerst hat der Bauherr meistens
eine Idee, was er im Haus haben will und
welchen Nutzen die Räume haben sollen.
Wir besprechen, wie gross die Räume
sein sollen, ob der Besitzer zum Beispiel
eine kleine oder grosse Küche haben will.
Dann kann ich zu zeichnen anfangen.
Wenn die Idee gezeichnet ist, erarbeitet
man die Bewilligungsunterlagen. Man
braucht eine Baubewilligung, bevor man
bauen kann. Am Schluss folgt der Einzug.
Die Pläne werden dann archiviert.
Besuchen Sie die Baustelle nachher
noch?
Galliker: Ja sicher, ich gehe fast jeden Tag
zur Baustelle, währenddem gebaut wird.
Müssen Sie den Bauplatz bestimmen?
Galliker: Je nachdem. Oft haben die Auftraggeber den Bauplatz schon. Manchmal
muss ich auch bei einer Gemeinde nachfragen, ob es an einem Ort Bauland gibt.
«Bei einer Scheune ist
vorgeschrieben, wie
viel Platz es für eine
Kuh braucht.»
da N i e l g a l l i k e r ,
a r c h i t e kt
Wie wissen Sie, wo die Grenzen bei
einer Parzelle sind?
Galliker: Ich weiss es vom Geometer und
vom Grundbuchamt. Der Geometer misst
das Land aus und zeichnet die Parzellenpläne. Das Grundbuchamt weiss die
genaue Fläche der Parzelle und wem
diese gehört.
Darf man mehrere Häuser auf einem
Bauplatz bauen?
Galliker: Ja, wenn der Bauplatz genug
gross ist. Aber es gibt viele Vorschriften,
die man dabei beachten muss.
Können Sie bestimmen, wie gross das
Haus wird?
Galliker: Ich kann mitbestimmen, aber
nicht alles selbst bestimmen. Es hängt
vom Besitzer ab und wie er die Räume
nutzen will. Auch gibt es Vorschriften.
Bei einer Scheune zum Beispiel ist es
vorgegeben, wie viel Platz es für eine Kuh
braucht.
Ist Bauland teuer?
Galliker: Kommt darauf an wo. Wenn
man näher an der Stadt ist, ist es teurer.
In Zug und Zürich kann es gut mehr als
1000 Franken pro Quadratmeter sein.
Auch ist es teurer wenn man Seeblick
hat, und noch teurer, wenn man auch
noch den Sonnenuntergang über dem
See sieht.
Was ist am schwierigsten an der ganzen Arbeit?
Galliker: Schwierige Frage. Die ganze
Zusammenarbeit und Kommunikation
mit allen. Das Ziel ist, dass man nichts
vergisst, dass alle Bauleute wissen, was
sie tun sollen, und alle Leute am Schluss
zufrieden sind. Bei einem Einfamilienhaus arbeiten zum Beispiel 20 bis 30
verschiedene Geschäfte mit.
Was für Fehler können passieren?
Galliker: Es können Planungs- und Baufehler passieren. Der Planungsfehler ist
schon beim Zeichnen passiert, und beim
Baufehler wurde etwas falsch ausgeführt.
Wie können Sie die Zimmer richtig
ausmessen und genügend gross
zeichnen?
Galliker: Man weiss aus Erfahrung, wie
gross die Räume sein sollten.
Wie lange dauert es etwa, einen
Block zu bauen?
Galliker: Da braucht man schon Monate
zum Planen. Für dem Bau noch einmal
ein Jahr. Es braucht also ungefähr zwei
Jahre, bis alles fertig ist.
Darf man ein Swimmingpool im Keller bauen?
Galliker: Man darf das, aber es ist ein
grosser Aufwand. Weil der Keller tiefer
liegt, muss man schauen, wie das Wasser
abfliesst oder ob man auspumpen muss.
Darf man im Haus auch etwas nicht
bauen?
Galliker: Ja, es gibt viele Vorschriften, die
man beachten muss. Zum Beispiel darf
man neben der Dusche keine Steckdose
einbauen.
daniel galliker –
der architekt
ZuR PERSon Daniel Galliker hat
schon viele verschiedene Häuser
gebaut. Unter anderem auch Büros,
Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser oder Industriehallen. Er hat
eine kleine Tochter.
Zuerst hat er Hochbauzeichner
gelernt. Er hat die Berufsmatura gemacht und ging drei Jahre an die
Fachhochschule. Insgesamt dauerte
seine Ausbildung also sieben Jahre.
Er arbeitet seit fünf Jahren als Architekt und hat ein eigenes Geschäft,
das Galliker Nussbaum Domedi AG,
Dipl. Architekten FH, heisst (www.
gnd-architekten.ch).
aNzeige
Ja, ich will von einem Zeitungsabo profitieren!
Schnupperabonnement für 5 Wochen für Fr. 20.–*
Schnupperabonnement für 3 Monate für Fr. 54.–*
Jahresabo für Fr. 416.–*
* inkl. Zentralschweiz am Sonntag
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Immer dabei.
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
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24
Schutzzone:
Kühe und Dünger sind hier verboten
QuELLWASSER Damit immer sauberes trinkwasser aus dem hahnen kommt, muss man bei der
Wassererfassung ganz schön aufpassen – ist das
Wasser trüb, wird es sofort in den Bach umgeleitet.
Gusti Welti,
Präsident Wasserkommission
Schattdorf
Kann eine Quelle
einfrieren?
Gusti Welti, müssten die Schattdorfer bei einem grossen Wuhrgang auf das Trinkwasser verzichten?
Gusti Welti: Das kommt drauf an, je
nachdem in welchem Bereich der
Wuhrgang stattgefunden und wo er
die Wasserleitungen zerstört hat.
Dann kann es vorkommen, dass vereinzelte Häuser kein Wasser mehr
beziehen können. Wir geben uns aber
grösste Mühe, den Schaden möglichst
schnell zu reparieren.
Nachgefragt
Was passiert bei einem Tankwagenunfall in einem Quellschutzgebiet?
Welti: Die Quelle wird so schnell wie
möglich in den Verwurf (Bach) geleitet. Verseuchtes Erdreich wird ausgegraben und in Mulden umweltgerecht entsorgt. Dann muss das Wasser
längere Zeit kontrolliert werden. Bei
einem grösseren Unfall kann es lange
dauern, bis die Quelle wieder genutzt
werden kann.
«Wasser ist Leben, ohne Wasser kein
Leben!» Mit diesen Worten verabschiedete uns Gusti Welti, der Präsident der
Wasserkommission Schattdorf, anlässlich unseres Lehrausgangs.
Im Teiftal, hoch über Schattdorf, wird
das Wasser der 16 Quellen in der Brunnenstube gesammelt. Pro Sekunde liefern diese 50 bis 60 Liter Wasser. Das
ergibt im Durchschnitt pro Jahr mehr
als eine Million Kubikmeter Wasser –
also eine Milliarde Liter Wasser!
Um jede Quellwasserfassung hat es
eine Schutzzone. In diesen Zonen, die
umzäunt sind, dürfen die Bauern nicht
düngen oder Kühe weiden lassen. Der
Dünger könnte versickern und so das
Wasser verunreinigen.
Zuerst geht es in den Druckbrecher
Das Wasser wird ständig überprüft
– sollte es einmal zu Trübungen oder
Verschmutzungen kommen, wird das
Wasser in den Bach abgeleitet, bis die
Werte wieder in Ordnung sind.
Bevor das Wasser in den vier Reservoiren landet, fliesst es in den Druckbrecher «Talacherli». So wird der Druck
des Wassers abgeschwächt, und eine
Schäumung des Wassers kann verhindert werden.
Danach fliesst das Wasser in die vier
verschiedenen Reservoire, welche die
Gemeinde mit frischem Trinkwasser
versorgen. Hier wird die Qualität des
Wassers mit Hilfe von Fotozellen ständig
überprüft. Sollten Trübungen auftreten,
wird das Wasser automatisch in den
Bach geleitet. Nun fliesst das Wasser
über das weit verzweigte Leitungsnetz
in unsere Haushalte.
SCHATTDORF:
5. KLASSE
VO N c h r I stO P h lO c h e r
aufgebraucht und der Rest in den Bach
abgeleitet.
Während dieser Zeit beziehen die
Schattdorfer das Wasser vom Wasserverbund Unteres Reusstal (WUR). Der
WUR ist ein Verbund der Wasserversorgungen der Gemeinden Altdorf, Flüelen,
Seedorf und Schattdorf. Alle Reservoire,
Druckbrecher und Quellfassungen der
Wasserversorgung werden vom Brunnenmeister regelmässig auf Sauberkeit
und Zustand kontrolliert.
Jeden Monat eine Wasserprobe
Das älteste Reservoir Teiftal 1 stammt
aus dem Jahre 1908 und fasst 320 Kubikmeter Wasser (1 Kubikmeter entspricht
1000 Liter). Weil die Bevölkerung von
Schattdorf ständig zugenommen hat,
wurden nach und nach drei weitere
Reservoire mit insgesamt 2580 Kubik-
«Wasser ist Leben.»
g u st I W e lt I , Was s e r KO m m I s s I O N s c h att D O r f
meter Fassungsvermögen gebaut. Einmal im Jahr werden die Reservoire vom
Brunnenmeister gereinigt. Dabei wird
der Wasserstand bis auf einen Viertel
Jeden Monat wird eine Wasserprobe
genommen und im Laboratorium der
Urschweiz in Brunnen geprüft.
Gelegentlich macht das Laboratorium
der Urschweiz in Brunnen auch Stichproben.
Zur Sicherheit werden heute sämtliche Reservoire elektronisch überwacht.
Auf dem Computer kann der Brunnenmeister viele wichtige Daten ablesen,
so zum Beispiel die Wasserqualität, den
aktuellen Wasserstand der Reservoire
oder die Wasserleistung der Quellen pro
Minute.
Diese Exkursion hat uns alle sehr
beeindruckt. Die mahnenden Schlussworte von Gusti Welti werden uns garantiert bei jedem Aufdrehen eines
Wasserhahns erinnern, mit dem Wasserverbrauch sorgfältig und verantwortungsbewusst umzugehen. «Wasser ist
Leben – ohne Wasser kein Leben!»
Wie sah das Wc
der römer aus?
In Sumelocenna (Römerstadt im
heutigen Baden-Württemberg) gab
es ein öffentliches WC, die Latrine.
Es war ein etwa 40 Meter langes
Gebäude, das gegen Eintrittsgeld von
jedem benutzt werden konnte. An
einer Innenwand, die mit Blumen
und Blütenranken bemalt war, zog
sich eine lange Holzbank hin. Sie
war mit etwa vierzig runden Löchern
versehen. Vor den Sitzen floss Wasser zum Reinigen in einer Bodenrinne. Die Bürger aus Sumelocenna
sassen in einer Reihe, und lautes
Stimmengewirr erfüllte die Halle.
Nachdem man sein Geschäft verrichtet hatte, nahm man einen
Schwamm am Stiel, tauchte ihn ins
Wasser und putzte sich damit den
Hintern.
Wer hat das Wc
erfunden?
Ein wegweisender Schritt zur Lösung der Probleme im Haushalt war
die Erfindung des Wasserklosetts
(WC steht im Englischen für «water
closet»). 1775 meldete der Londoner
Uhrmacher Alexander Cumming auf
dem Patentamt die Erfindung an.
Wieso braucht der
Körper Wasser?
Was hat Sie während Ihrer jahrelangen Tätigkeit als Mitglied der
Wasserkommission besonders gefreut?
Welti: Es freut mich immer wieder,
wenn ich einer Schulklasse unsere
Wasserversorgung zeigen und erklären darf, wenn ich sehe, wie die
Schülerinnen und Schüler Interesse
für dieses Thema zeigen. Diese Lehrausgänge bereiten mir viel Spass und
Befriedigung.
Das Wasser zirkuliert in unserem
Körper. Es regelt die Körpertemperatur des Menschen. Durchschnittlich verliert der Mensch täglich ungefähr 2,5 Liter Flüssigkeit. Dieser
Verlust muss wieder ausgeglichen
werden. Auf jeden Fall soll man nicht
erst warten, bis sich der Durst meldet.
Ist Wassermenge
konstant?
Was ärgert Sie hingegen?
Welti: Ich habe mich auch schon geärgert, wenn Leute ihre Sorgfaltspflichten nicht wahrnehmen. Das
kam bisher zum Glück aber selten
vor.
Kann eine Quelle gefrieren?
Welti: Nein, denn die genutzten Quellen sind meistens tief im Boden gefasst und werden unterirdisch zur
Quellfassung geleitet.
erKlärs mIr
Die Fünftklässler aus Schattdorf bei einer Quellfassung
im Teiftal.
Ja, die Wassermenge (fest, flüssig
oder gasförmig) auf der Erde bleibt
weitgehend immer gleich.
Das Wasser befindet sich in einem
Kreislauf von Verdampfen, Regnen,
Aufgenommenwerden und so weiter,
aber es bleibt weitgehend dasselbe
wie vor gut vier Milliarden Jahren.
Schülerbild 5. Klasse Schattdorf
Abwechslung im Schulalltag
LEHRERFAZiT Die Klasse von
christoph locher hat täglich
Zeitung gelesen – und selber
einen experten interviewt.
Das Projekt «Zeitung in der Primarschule» (ZIP) hat mir sehr gut gefallen,
weil es viel Abwechslung in den Schulalltag der 5. Klasse in Schattdorf gebracht hat.
Täglich wurde unserer Klasse die
Zeitung zugestellt. Viele Artikel waren
Anlass für interessante und anregende
Diskussionen in der Klasse.
Es war sehr spannend, die Entwick-
«Das Projekt ist sehr
gut organisiert und
deshalb weiterzu
empfehlen!»
c h r I stO P h lO c h e r ,
l e h r e r 5 . K las s e
s c h att D O r f
lung dwer Kinder zu beobachten, wie
sie mit dem Medium Zeitung von Woche zu Woche vertrauter umgingen, was
zum Beispiel die Handhabung oder die
Auswahl der Artikel betrifft. Das stündige Interview mit dem Präsidenten der
Wasserkommission Gusti Welti (siehe
oben), der mit vielen Fragen bombardiert wurde, war ebenfalls hochinteressant.
Ich danke für die vielen Informationen, Anregungen und Unterlagen anlässlich des Informationsnachmittags
und die tägliche Zustellung der Zeitung.
Das Projekt ist sehr gut organisiert und
deshalb weiterzuempfehlen!
chrIstOPh lOcher
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
25
«Eine Prise Freundschaft» aus Genf
FrANzöSiSch Beim treffen mit der partnerklasse kommt es
zu einigen komplikationen – nicht nur die sprache, auch das
thema «essen» ist heikel. doch die klassen aus tuggen und
Genf meistern die herausforderung. einige erlebnisberichte.
Antoinette AuF der mAur, lehrerin
«Französisch schmackhaft zubereitet
mit einer Prise Freundschaft» – Was von
Anbietern von Büchern und CD-Programmen als spielerisch angepriesen
wird, erweist sich in der Wirklichkeit
als mühsames Lernen. Wörter wie Vokabeln und die Zuordnung von «le» oder
«la», welche mit keiner Regel erfassbar
ist, müssen in ständigem Training angeeignet werden.
Nur zu gut habe ich die Resignation
meiner Schülerinnen und Schüler verstanden, wenn die Note nicht ihren
A
ls unsere Lehrerin uns erzählt,
dass sie eine Partnerklasse aus
Genf für Brieffreundschaft
ausfindig gemacht hat, stimmen wir alle sofort freudig zu.
Nach rund drei Wochen erreicht uns
der erste Brief, in dem sie sich uns
vorstellen. Jeder Schüler kann jemanden aussuchen, der entsprechend den
Hobbys zu ihm passt. Den ersten Brief
müssen wir leider in Französisch
schreiben. Im Gegenzug schreiben die
Genfer ihren auf Deutsch. Es gibt,
sowohl bei ihnen als auch bei uns,
immer so viele lustige Schreibfehler,
Wünschen entsprechend ausgefallen
ist.
Wie kann man Kinder in diesem
Alter zu Französisch ermuntern? Und
das wecken, was wir Erwachsenen
Motivation nennen? Brieffreundschaft
heisst bei uns die Lösung. Und zwar
mit einer Partnerklasse aus Genf. Bald
wird ein Termin für die erste Begegnung festgelegt, denn über das Schreiben hinaus ist uns der persönliche
Kontakt wertvoll. Zudem wollen wir
ihnen auch unseren Kanton von seiner
besten Seite vorstellen. Nicht einmal
das schlechte Wetter kann unsere Freude trüben, Hauptsache, wir verbringen
zwei Tage mit ihnen bei verschiedenen
Aktivitäten.
Wir werden unsere Freunde Anfang
Sommer besuchen; die Vorfreude können wir noch auskosten und uns vorbereiten, dass wir uns radebrechend in
Genf durchschlagen.
die unsere Lehrerin uns dann verbessert, und über die wir selber lachen
müssen.
Jemand schreibt: «Nous parlerons
en toutes linges.» Das heisst: «Wir
werden in allen Windeln sprechen.»
Eigentlich sollte es natürlich «langues»,
also Sprachen, heissen.
Das Schreiben des nächsten Briefes
fällt uns schon nicht mehr schwer, bald
kommt auch schon das erste Foto. Alle
stürmen zu den aufgehängten Fotos.
Es ist für alle befreiend und zugleich
erheiternd, als wir unsere Freunde
sehen, wir haben sie uns aufgrund ihrer
Briefbeschreibungen ganz anders vorgestellt.
An diesem Tag ist zum Schrecken
aller geplant, den Genfern zurückzuschreiben und uns vorzustellen, und
dies in Französisch, mit Namen, Hobbys, Haustieren und vielem mehr. Mit
jedem Brief, den wir bekommen, erfahren wir mehr über die Brieffreunde.
Jeder Brief ist ein kleines Fest. Als es
endlich so weit ist und wir unsere
Brieffreunde zum ersten Mal sehen
können, entsprechen sie überhaupt
nicht unseren Vorstellungen.
An Weihnachten und Neujahr er-
halten wir von den Genfern eine Karte
mit den besten Wünschen. Hoppla, wir
sind mit Antworten gefragt. Wir dürfen
ein weihnächtliches Bild auswählen,
das wir dann auf ein farbiges Papier
kleben.
Für uns ist das Briefeschreiben eine
Abwechslung vom Schulalltag. Manchmal ist das Schreiben schwer, weil wir
nicht wissen, was wir schreiben sollen.
Ein paar von uns kleben auf den Brief
auch Fotos von der Familie, den Haustieren oder von den Zimmern, in denen
wir schlafen.
Der nächste Brief wird sich um den
Fasnachtsumzug handeln, an dem wir
teilnehmen. Das wird sicher ein lustiges
Thema, mit vielen lustigen Fehlern. Das
Gute an unserem Besuch in Genf ist,
wir haben den Stress mit den Vorbereitungen nicht mehr, diesmal müssen
sie alles planen. Wir hatten einen riesigen Stress wegen der Turnhalle, beim
Organisieren der Spiele und Planen der
Ausflüge. Das haben wir ihnen natürlich
nicht geschrieben. Das Briefeschreiben
ist lustig. Man bekommt nach Hause
fast nie Post, aber in der Schule bekommen wir, das ist speziell.
Spielwechsel zu Fussball, das liegt ihnen näher. In gemischten Gruppen, bei
denen die beiden Partner spielen, kommen wir uns näher. Hier gilt nur voller
Einsatz und bei den Mädchen lautes
Gekreische. Sitzball ist unser Endspiel,
bei dem die Genfer, vor allem die
Mädchen, sehr wehleidig nach Entschuldigungen und Trost verlangen.
Verbände, Cremen und Kühlspray sind
heute sehr gefragt.
Dann werden wir von den Eltern
nach Siebnen gefahren; unser Ziel ist
der Schwingkeller des Schwingklubs
March-Höfe. Wer von euch Lesern hat
schon einmal Schwinghosen getragen?
Bei diesem Szenarium überbordet das
Gelächter, und man bewundert sich
gegenseitig und knipst zur Erinnerung
Bilder, denn die einen tragen Hosen
von Erwachsenen, was zur allgemeinen
Belustigung auch unter den Leitern
beiträgt.
Die ersten Mädchen bangen bereits
um ihre schönen Frisuren, aber die
Muskeln müssen warm sein, sonst kann
es böse Verletzungen geben: Mädchen,
ab ins Sägemehl! Die Mädchen bezwingen sich mit mehreren intensiven
Kämpfen. Bei den Jungs gehts hart auf
hart. Ausgerechnet Marco Bamert, der
einzige Profi-Schwinger unserer Klasse,
verletzt sich den Daumen, der in wenigen Minuten anschwillt. Auch Kühlen
erbringt nicht die erhoffte Wirkung, klar,
dass Marco zur Abklärung ins Spital
muss. Trotz dieser traurigen Nachricht
versuchen wir fröhlich weiter in wechselnden Gruppen den Sieger zu erküren.
Auch wenn wir die Schwünge «KnieStich», «Brienzer» und den «Hüftler»
nicht genau beherrschen, gibt es noch
ein paar spannende Kämpfe. Nach dem
Duschen und Umziehen fahren wir
hungrig zurück nach Tuggen. Am
nächsten Morgen fehlt einer. Das kann
nur Marco sein. Die Mama, selber
traurig, erklärt uns: «Marco ist leider
erst nach Mitternacht operiert worden.
Er hat den Daumen gebrochen und
verpasst das Spezialprogramm des
zweiten Tages.»
TUGGEN:
KLASSE 6B
Vo n
A n to i n e tt e Au F d e r m Au r
N
ach dem gemeinsamen Mittagessen mit dem Austauschkind wollen wir Kalorien verbrennen. Und was macht
man, wenn man sich sprachlich nicht
versteht?
Man treibt Sport. Dabei versteht man
sich mit Zeichen und Gesten. Auf der
Suche nach einer Umkleidekabine sind
wir nicht erfolgreich, einmal mehr hat
sogar die Reservation nichts genützt.
Darum müssen wir uns zum Umkleiden
ein Versteck suchen. Zum Aufwärmen
spielen wir ein ausgeglichenes, aber
trotzdem lustiges Ball-über-die-Schnur.
Mit einem Doppelsieg der Tuggner
Knaben wie Mädchen sind wir alle
glücklich. Die Genfer bevorzugen den
B
ei uns steht das Forum für
Schweizer Geschichte auf dem
Programm, und die andere
Gruppe besucht die Schaukä-
serei.
Im Forum für Schweizer Geschichte
erhalten wir eine Führung. Die Attrappe der Teufelsbrücke mit einem Säumer
fasziniert uns wegen der Tiefenwirkung
der Sicht durch die Glasplatte von oben.
Im ersten Stock erwartet uns ein Fotograf. Das Leben als Fotomodell ist
dermassen anstrengend, dass einige
von unserer Gruppe, welche nicht mitwirken, sich selbstständig machen und
selber Erkundigungen anstellen. Die
U
nsere Genfer Freunde sind
erst mal erstaunt, wie viele
Einfamilienhäuser es in Tuggen gibt.
Mit wenigen Worten versuchen wir
den Gastkindern zu erklären, wo sie
diese Nacht übernachten werden. Weil
alle so beschäftigt sind mit Essen, bleibt
uns nur wenig Konversation. Doch bei
sehr vielen Familien stellt sich die
Frage, welche Fleischart in ihren Tellern
sei, weil viele Kinder Muslime sind.
Französischlernen im Sprachlabor – oder
bei Ausflügen mit der Partnerklasse.
Schülerbilder 6. Klasse Tuggen
Führerin bemerkt unsere Unruhe und
führt uns später zu den Gewürzen und
Stoffen des Mittelalters. Sie erklärt uns
nur einen Teil, denn wir müssen aufgrund des Gruppenwechsels zum Bus.
Der Bus bringt uns zur Schaukäserei.
Eine Milchtanse, als Symbol oder
Markenzeichen zeigt uns, dass wir den
Ort gefunden haben. Der Besitzer erzählt uns stolz: «Diese Tanse war früher
die grösste der Welt, aber jetzt haben
es uns die Deutschen nachgemacht;
sie wollten uns übertrumpfen.» Man
merkt, dass die Deutschen ihn ärgern,
weil sie nun die grössere Tanse besitzen
als er.
Nach dem Mittagessen beziehen die
Genfer ihre Betten. Anschliessend geniessen wir einen Schokoladekuchen,
das Beste des Mittagessens. Wir suchen
ein Spiel, das jeder kennt und möglichst
ohne Worte spielbar ist.
Beim gemeinsamen Treff in der Schule und bei der Besichtigung des Klassenzimmers, was bestimmt nicht attraktiv ist, versuchen wir, sie mit einem
Lied zum Mitsingen zu bewegen – und
stellen fest: Keiner singt. «Nous n’ai-
AnAnthee, nAthAlie, noemy
toni, ryAn, mArCo
In der Käserei sehen wir, wie Käse
früher und heute hergestellt wird. Schade, zu gerne hätten wir selber einen
Käse hergestellt, doch unser Budget
reicht zu diesem Event nicht.
Er spricht mehr französisch als
deutsch aus Rücksicht auf unsere Brieffreunde. Wer versteht wohl mehr? Zum
Abschluss probieren wir im Laden
Käsesorten von Hartkäse bis zu Weichkäse, und als «Bettmümpfeli» kaufen
wir ein Säckli Nidelzältli für unseren
Spitalkollegen. Einige kaufen auch als
Mitbringsel Käse; vor allem die Genfer
profitieren.
miChele, mAnuel, BJörn
mons pas chanter, nous ne chantons
jamais; seulement la maîtresse chante»,
sagen sie. «Wir singen nicht gerne, wir
singen nie. Nur die Lehrerin singt.»
Die Fahrt nach Hause verläuft schweigend. Die Genfer Mädchen dürfen bei
den Gastfamilien duschen. Uns wundert, dass sie teilweise über eine halbe
Stunde geduscht haben oder sogar
zweimal duschen.
Beim Abendessen haben wir Gelegenheit, uns näher kennen zu lernen;
E
rwartungsvoll und nervös warten wir bei der Postautohaltestelle auf unsere Brieffreunde.
Jeder fragt sich, ob sie dem
Bild, das sie uns gesandt haben, entsprechen. Bereits beim Aussteigen sucht
jeder seinen Freund oder seine Freundin. Ein scheuer Händedruck und ein
Lächeln, wir laufen heim und probieren,
mit möglichst wenigen Worten den
Heimweg zu meistern. Sie sprechen nur
ein paar Wörter Deutsch – und Englisch
fehlt ganz. Zu Hause steht das Essen
man stelle sich das vor, alles in Französisch. Wir empfinden es als unfair,
dass sie in keiner Weise versuchen, mit
uns deutsch zu sprechen. Ist das der
berühmte Röstigraben?
Nach diesem anstrengenden Tag ist
jeder hundemüde, doch jedes Mal,
wenn ich beinahe einschlafe, müssen
unsere Brieffreunde erneut aufs Klo.
Da stellt sich bei mir die Frage: Liegt
es an der Blase oder an einem unserer
komfortablen Badezimmer? Die einen
schnarchen, und die anderen gehen
mitten in der Nacht aufs Klo.
Nach dieser Nacht geniessen wir ein
ausgiebiges Frühstück. Ein zusätzliches
Zeitproblem: Die Genfer frühstücken
sehr langsam.
Mit Verspätung treffen alle schlussendlich bei der Riedlandhalle in Tuggen
ein. Wir sind in den zwei Tagen sehr
auf die Hilfe unserer Eltern angewiesen;
ein riesiger Dank!
bereit: Pizza, Lasagne, Spaghetti, Pouletschenkel und so weiter. Viele haben
nicht gewusst, dass Vegetarier und Veganer, Muslime und Juden bei ihnen
essen, so ist es auch verständlich, dass
das «falsche Essen» auf dem Tisch steht.
Essen weg, etwas Vegetarisches kochen oder sogar etwas, das kein Tierprodukt enthält. Dies bedeutet eine
grosse Herausforderung für die Eltern
und uns. Nach dem Essen vertreiben
wir uns die Zeit mit Videospielen, Brettspielen und mit Fernsehschauen.
Wir freuen uns auf das grosse Nachmittags- und Abendprogramm. In der
Schule diskutieren wir zuerst das Befinden und wie schwer es ist, mit den
Kindern aus der Partnerklasse französisch zu reden. In der Zwischenzeit
haben die Eltern noch in den Kellern,
bei Verwandten oder Freunden nach
Matratzen und nach Notbetten gefragt.
Oder man kauft sich kurz entschlossen
eine Matratze.
reBeCCA, leonie, dominik
CédériC, Josip, mArinA
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Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
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Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
27
«Da blieb mir nur noch Unterägeri»
Schule Eines Tages kam der
Lehrer ohne Bart und gut gelaunt zur Schule – weil der
spanische Diktator gestorben
war. Lehrer und Schüler
erinnern sich an früher.
Im Klassenzimmer der Klasse 5b aus
Unterägeri haben schon Generationen
von Schülern die Schulbank gedrückt
– und Generationen von Lehrern unterrichtet.
Im Interview berichten die ehemaligen Lehrer Marciano Pérez und Wilfried
Müller von ihren Unterrichtserfahrungen im Schulhaus Acher Nord-Ost im
Ägerital. Und die ehemaligen Schüler
Karin Brun, Arthur Henggeler, Daniel
Müller und Yahel Truffer besuchen ihr
altes Klassenzimmer.
Erkennen Sie das Schulzimmer wieder?
Daniel Müller: Ja, ich erkenne es noch.
Aber es hat sich viel verändert. Es hatte
keine Schränke, das Lavabo war anders,
und wir hatten viel mehr Pulte.
Daniel Müller (links), Arthur Henggeler und Karin Brun treffen sich in ihrem
ehemaligen Schulzimmer in Unterägeri.
Schülerbild Sereno David do Vale
Wilfried Müller: Das glaub ich, ja, so was
vergisst man nicht! Wie ich gemerkt
habe, wurde es in der Zwischenzeit
renoviert.
finde ich eigentlich cool. Denn Technik
hat mich schon als Kind sehr beeindruckt. Lehrer war aber auch ein sehr
toller Beruf.
Karin Brun: Das Zimmer riecht heute
noch gleich wie früher. Wir hatten damals
ältere Tische und Stühle, und die Tische
waren in einer Reihe. Wir hatten auch
nicht so viele Zeichnungen aufgehängt.
Marciano Pérez: Ich wollte Philologie
studieren.
uNTeRÄGeRI:
KlASSe 5B
VO N S I LVA N O A L B AS I N I
Marciano Pérez, warum haben Sie
von 1971 bis 2006 im Ägerital unterrichtet?
Marciano Pérez: Das war Zufall, ich
hatte die Möglichkeit, auch in Rotkreuz
oder in Walchwil zu unterrichten. Aber
die Schule von Rotkreuz hat mir gar nicht
geantwortet, und die von Walchwil hatte
schon jemand anderen. Da blieb mir nur
noch Unterägeri.
Erinnern Sie sich an ein spezielles
Ereignis?
Daniel Müller: Ja, als unser damaliger
Lehrer Marciano Pérez gut gelaunt und
ohne Bart in die Schule kam und wir
erst nicht wussten, warum. Dann kam
heraus, dass der damalige Herrscher von
Spanien nicht mehr Herrscher war. Aus
Freude hat sich Marciano Pérez den Bart
rasiert.
Wilfried Müller: Ich habe mit meinen
Schülern ein Theater gespielt. Ich war
damals einer der Ersten, die mit den
Schülern ein Theater gespielt haben.
Das hat man gar nicht so gekannt. Es
ging um eine Prinzessin und einen
Prinzen. Der Prinz wollte die Prinzessin
heiraten, aber er war sich nicht sicher.
Also verkleidete er sich als Schweinehirt
«Alle Kinder lachten
sich kaputt, weil ich
mit dem Pyjama auf
den Balkon gesperrt
wurde.»
MArcIANO PérEZ,
EhEMALIGEr LEhrEr
S c h u L E u N T E r äG E r I
«Ich war damals der
erste, der mit den
Schülern Theater
gespielt hat.»
WILfrIED MüLLEr,
EhEMALIGEr LEhrEr
S c h u L E u N T E r äG E r I
und wollte schauen, ob sie auch zu den
Sklaven nett ist.
Dies gefällt mir, da ich eigentlich nur Bus
fahre.
Yahel Truffer: Das Schönste war mein
Austausch, den ich während meiner
Schulzeit in Amerika gemacht habe. Natürlich ging ich auch da zur Schule.
Wilfried Müller: Mir gefällt das Ägerital
sehr gut. Wie man früher eben sagte:
«Ägerihell».
Wie gefällt Ihnen persönlich das Ägerital?
Arthur Henggeler: Ich finde es gut, dass
es einen Skilift und einen Wanderweg
hat.
Yahel Truffer: Mir gefallen der See, die
Berge und die frische Luft. Aber ich denke, man sollte nicht mehr so viel bauen,
denn es ist wunderschön, so wie es ist.
Karin Brun: Ich finde das Ägerital sehr
schön und bin froh, dass ich hier mit
meiner Familie wohnen kann.
Marciano Pérez: Das Ägerital hat sich
sehr verändert. Ich finde, es wurde zu
viel gebaut. Unterägeri ist kein Dorf mehr,
es ist aber auch keine Stadt. Die Busverbindungen sind jedoch besser als früher.
Wurden Ihnen auch Streiche gespielt?
Wilfried Müller: Ja, vielleicht. Ich kann
mich jedoch an keine erinnern.
Marciano Pérez: Ja, und wie! Zum Beispiel im Klassenlager. Die Mädchen sind
zu mir gekommen und haben gesagt:
«Die Jungs sind zu uns ins Zimmer gekommen! Sie haben sich auf dem Balkon
versteckt.» Da bin ich auf den Balkon
gegangen. Habe aber keinen einzigen
Jungen entdeckt. Da schloss sich hinter
mir die Balkontür. Alle Kinder lachten
sich kaputt, weil ich mit dem Pyjama
auf den Balkon gesperrt wurde. Natürlich haben die Kinder mir noch sehr
viele andere Streiche gespielt.
Personen
Was war Ihr Berufswunsch, als Sie
klein waren?
Daniel Müller: Als ich in der ersten oder
zweiten Klasse war, wollte ich Hundezüchter werden. Nachher wollte ich Lehrer oder Arzt werden. Nach den Sekundarprüfungen habe ich mich entschieden,
Lehrer zu werden.
" Marciano Pérez: Ehemaliger Klassenlehrer der 5. und 6. Klasse in
Unterägeri von 1971 bis 2006;
" Wilfried Müller: Ehemaliger Klassenlehrer der 5. und 6. Klasse in
Unterägeri bis 1970;
" Karin Brun: Ehemalige Schülerin
von Marciano Pérez (1981/82), heute Coiffeuse;
" Arthur Henggeler: Ehemaliger
Schüler von Marciano Pérez
(1976/77), Förster in Unterägeri;
" Daniel Müller: Ehemaliger Schüler von Marciano Pérez (1978/79),
heute Schulleiter in Unterägeri;
" Yahel Truffer: Ehemalige Schülerin von Marciano Pérez (1993/94),
heute ist sie Oberstufenlehrerin in
Unterägeri.
Yahel Truffer: Ich hatte mehrere Berufswünsche. So etwas wie eine Schauspielerin fand ich toll. Aber sie hatten sich
nicht erfüllt.
Arthur Henggeler: Mein Berufswunsch
war ein Job in der Natur.
Daniel Müller: Die Landschaft ist fantastisch. Man kann so ziemlich alles machen
und hat Natur pur. Schön wäre es, wenn
wir ein Hallenbad hätten.
Karin Brun: Mein Traumberuf war früher
Kindergärtnerin und dann Zeichnerin.
Heute arbeite ich aber als Coiffeuse.
Die ehemaligen
Lehrer Marciano
Pérez (rechts)
und Wilfried
Müller.
Wilfried Müller: Was ich jetzt mache,
Schülerbild 5. Klasse
Unterägeri
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Mit dem AboPass.
Immer dabei.
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
28
Schüler fahren Auto gegen die Wand
Luzern Im Verkehrshaus
dürfen Kinder im Fernsehen
auftreten und einen Autocrash
verursachen. Am meisten
Eindruck hinterlässt aber ein
unscheinbarer Gegenstand.
Aus dem neunten Stock des Verkehrshausgebäudes hat man eine umwerfende Aussicht auf den Vierwaldstättersee.
Dort befindet sich der Raum, wo unter
anderem darüber entschieden wird,
welche Objekte im Museum präsentiert
VITznAu:
5.KLASSe
VO N L E A cA m E N z I N d
werden. Im Moment arbeitet ein Team
daran, das U-Boot, welches 1964 an der
Expo ausgestellt war, zu restaurieren.
Ziel ist es, 2014 damit fertig zu werden.
Die Restauratoren brauchen viel Geduld
und Zeit, um die Objekte wieder in
neuem Glanz erstrahlen zu lassen.
Filmtheatervorführer fürs Imax
Damit das grösste Museum der
Schweiz jeden Tag im Jahr offen haben
kann, braucht es 70 Personen mit einem
Vollzeitjob und 200 Menschen, die Teilzeit arbeiten. Neben Schreinern, Malern,
Schlossern, Computerexperten, einem
Landschaftsgärtner und 30 weiteren
Berufen gibt es auch einen eher ungewöhnlichen Beruf. Der Filmtheatervorführer arbeitet im einzigen Kino der
Schweiz, welches mit der ganz speziellen Imax-Technologie arbeitet. Pro Minute Film werden 100 Meter der 70-mmFilmrolle durch einen eigens dafür
konstruierten Projektor abgespult.
Für die Sicherheit der Besucher und
der Angestellten ist Othmar Rütti verantwortlich. Er organisiert die Übung
mit der Feuerwehr der Stadt Luzern,
damit die 927 000 Besucher pro Jahr bei
Bedarf richtig evakuiert werden können.
In zürich war kein Platz
Die Idee für das wichtigste Technikmuseum der Schweiz kam schon im
Jahr 1897 auf, anlässlich des 50-JahrJubiläums der Eisenbahnen. Der Verein
Verkehrshaus der Schweiz wurde 1942
von PTT (frühere Post), SBB, Swissair
sowie Privatbahnen, Verkehrsorganisationen und weiteren Firmen gegründet.
Ursprünglich wollte man das Verkehrshaus in Zürich bauen. Da dort kein
geeignetes Gelände für den Bau gefunden werden konnte, bot die Stadt Luzern
dem Verein an, das Museum auf dem
grossen Lidogelände unmittelbar am
Vierwaldstättersee zu bauen.
Nach zweijähriger Bauzeit wurde das
Verkehrshaus der Schweiz am 1. Juli
1959 eröffnet. Seit damals wuchsen das
Angebot und die Grösse der Ausstellung
stetig. Das Schwergewicht der Ausstellung liegt im Verkehr und in der Mobilität. Im Museum befinden sich gegen
4000 Objekte sowie über 150 000 Dokumente zur Verkehrsgeschichte. Diese
befinden sich im Archiv und in den
Lagerräumen.
Kinder machen Fernsehsendung
Auf dem Weg durch das Verkehrshaus
fällt uns auf, dass es kein gewöhnliches
Museum ist. Es gibt Objekte zum Anfassen, Bestaunen und Erleben. In der
«i-factory» kommen Kinder und Jugendliche in Erstkontakt mit Informatik. Auch
wir konnten Experimente machen und
die begehbaren Spielfelder betreten.
Dort lernten wir grundlegende Prinzipien der Informatik kennen. Ausserdem
ergibt sich durch Bilder, Filmbeiträge
und Computeranimationen eine spielerische Auseinandersetzung mit dem
Thema Informatik für Gross und Klein.
Dies ist einer der vielen Gründe, warum
das Verkehrshaus jährlich von 3000
Schulklassen besucht wird. Weitere
spannende Erfahrungen lassen sich in
der Media-Factory machen. Der Traum
vieler Kinder und Jugendlicher wird dort
wahr. Selber einmal bestimmen zu können, was im Fernsehen und im Radio
ausgestrahlt wird, macht Riesenspass.
Das Fernseh- und Radiostudio sieht dem
richtigen zum Verwechseln ähnlich, und
somit möchte man gleich da bleiben
und viele TV-Spots produzieren, um sie
dann zu Hause den anderen zum Bestaunen zu geben.
unerwartet starker Aufprall
Die Halle Strassenverkehr beeindruckt
nicht nur von aussen mit einer Fläche
von rund 1600 Quadratmetern leuch-
tender Signaltafeln. Auch im Innern gibt
es unzählige Dinge zu betrachten. Es
ergab sich für uns die Möglichkeit, am
Steuer eines Autos zu sitzen und zu
erleben, wie es ist, mit 10 Kilometern
pro Stunde in eine Wand zu fahren.
Diesen starken Aufprall werden wir trotz
Vorbereitung wohl nicht mehr so schnell
vergessen.
Ruhiger ging es in der Halle Raumfahrt
zu. Das wertvollste Objekt im Verkehrshaus hat es uns angetan. Das weisse
Weltraumpalett sieht von weitem eher
unscheinbar aus. Als wir dann jedoch
erfuhren, dass es schon zum Arbeiten
im Weltraum war und von der Nasa
stammt, hatte es unsere volle Aufmerksamkeit.
einmal Pilot sein
Das Flugzeug Coronado ist das grösste Objekt im Verkehrshaus. Es hat eine
Länge von 43 Metern und eine Spannweite von 37 Metern. Einen Gegenstand
dieser Grösse ins Verkehrshaus zu schaffen, ist ein schwieriges Unterfangen.
1975 wurde das Objekt auf dem Seeweg
von Alpnach nach Luzern gebracht. Das
Flugzeug Coronado war zu seinen besten Zeiten für die Swissair im Einsatz.
Im Verkehrshaus ist es leider nicht
möglich, damit zu fliegen. Zum Abschluss wollten wir dann trotzdem unbedingt einmal das Gefühl des Fliegens
erleben, da kam uns der «Airplane Simulator» gerade recht. Bevor wir uns
auf die Fahrt nach Hause begaben,
schlossen wir den erlebnisreichen Tag
mit einigen Sturzflügen und Loopings
ab.
museum wurde
1959 eröffnet
Cheyenne Wetter (links), Matthias Gloggner (Mitte) und Hekuran Zuka
steuern vor dem Verkehrshaus einen Bagger.
GeSchIchTe Die wichtigsten Fakten rund ums Verkehrshaus:
" 1897: Erste Ideen für das Museum
" 1942: Gründung des Vereins Verkehrshaus der Schweiz
" 1959: Eröffnung am 1. Juli
" 1969: Bau des Planetariums
" 1972: Ausbau der Halle Luft und
Raumfahrt
" 1982: Eröffnung der neuen Halle
Schienenverkehr
" 1995: Die Umbauten für das Cosmorama beginnen
" 1996: Eröffnung IMAX Filmtheater
" 1999: Eröffnung Raumfahrtausstellung
" 2000: Der Fesselballon HiFlyer
wird in Betrieb genommen
" 2001: Ausbau des Planetariums
zum modernsten von ganz Europa
" 2002: Eröffnung der Swissarena
mit der weltweit ersten begehbaren
Luftbildaufnahme
" 2009: 50-Jahr-Jubiläum und Eröffnung der Halle Strassenverkehr
Bild 5. Klasse Vitznau/Lea Camenzind
ErKLärs mIr
Warum können
Luftballons fliegen?
Manchmal sind Luftballons mit
einem sehr leichten Gas, dem sogenannte Helium, gefüllt. Dadurch
sind sie leichter als die Luft, die sie
umgibt, und können in den Himmel
aufsteigen. Das Gummi, aus dem
Luftballons gemacht werden, hat
Löcher, die so winzig sind, dass man
sie nicht sehen kann. Durch sie entweicht das Gas nach und nach, bis
der Ballon leer ist.
Wie funktionieren
die zugbremsen?
Der Lokomotivführer betätigt die
Bremse mit der Hand, damit der
Zug anhält. Die Bremse arbeitet mit
zusammengepresster Luft.
Wird der Bremshebel gedreht,
strömt Pressluft in die Bremszylinder
und übt Druck auf sie aus. Dadurch
wird der Bremsklotz so bewegt, dass
die Räder sich langsamer drehen
oder anhalten.
Was passiert
mit alten Autos?
Wenn ein Auto nicht mehr benutzt
werden kann, weil es kaputt oder
zu alt ist, wird es zu einem grossen
Metallwürfel gepresst. Die Maschine,
die das macht, heisst Schrottpresse.
Der Würfel wird dann eingeschmolzen und zu anderen Metallprodukten verarbeitet.
ErKLärs mIr
Was ist ein
Einbaum?
Der Einbaum ist ein verbreiteter
Bootstyp bei Naturvölkern. Man findet ihn jedoch auch in moderneren
Gesellschaften, wo er immer noch
in Gebrauch ist. Der Rumpf ist aus
einem einzigen Baumstamm gefertigt. Wie archäologische Funde belegen, beherrschten Menschen bereits vor 6000 Jahren die Kunst, einen
Baum auszuhöhlen und ihn so zum
Transportmittel zu machen.
«Erst nach zwei Stunden befreit»
VerKehrShAuS Fabian
Hochstrasser ist zuständig für
schulklassen im museum. Er
erzählt von Astronautentreffen
und einem missgeschick.
Fabian Hochstrasser, wurde im Museum schon einmal eingebrochen?
Fabian Hochstrasser: Nein, im Verkehrshaus wurde noch nie eingebrochen. Allerdings gab es schon einige Diebe im Shop,
was aufgrund der guten Kameraüberwachung kaum vorstellbar ist.
Was gefällt Ihnen am besten an Ihrer
Arbeit?
Hochstrasser: Ausgesprochen toll finde
ich die Möglichkeit, mit besonderen Menschen in Kontakt treten zu können. Diese Möglichkeit ergibt sich bei themenbezogenen Veranstaltungen. Ein solch
spezielles Treffen ergab sich schon mit
Piccard Bertrand, der die Welt mit einem
Ballon umkreiste, oder Charlie Duke, dem
jüngsten Menschen auf dem Mond. Weitere Astronauten, denen ich schon begegnen durfte, sind Edgar Mitchell und
Claude Nicollier. Nicollier ist der erste
Schweiz. Mit ihm hatte man die Möglichkeit, 140 Meter in die Höhe zu gehen und
den Rundumblick auf See, Stadt und
Berge zu geniessen. Trotz eines aufkommenden Gewitters stieg der Fesselballon
«HiFlyer» in die Höhe. An Bord war eine
indische Reisegruppe. Der Ballon wurde
von Windböen erfasst und gegen die
umliegenden Gebäude geschlagen. Dabei
wurde eine Frau aus dem Ballon geschleudert, sie starb. Dies war das
schlimmste Ereignis, seit ich im Museum
des Verkehrshauses in Luzern tätig bin.
Fabian Hochstrasser
zeigt ein Bild der Rigi.
Schülerbild Samuel Camenzind
und einzige Schweizer Astronaut, der
bereits im Weltraum war.
Was war Ihr schlechtester Moment
im Verkehrshaus?
Hochstrasser: Nach drei Betriebsjahren
ohne grössere Zwischenfälle passierte am
23. Juli 2004 eine Katastrophe. Zu diesem
Zeitpunkt gab es im Verkehrshaus den
einzigen permanenten Fesselballon der
Was war das grösste Missgeschick
eines Besuchers?
Hochstrasser: Vor einigen Jahren kam es
zu einem grossen Missgeschick. Zwei
Knaben im Alter von 12 und 13 Jahren
wurden am Feierabend in der Kommunikationshalle eingeschlossen. Trotz des
letzten Durchgangs eines Betreuers wurden sie nicht entdeckt. Erst nach zwei
Stunden, als sie sich durch Klopfen bemerkbar machten, wurden sie befreit. Den
beiden Jungs hat dies zwar sehr gefallen
– ihrer Mutter allerdings weniger.
Was würden Sie ändern?
Hochstrasser: Nicht vieles, das Museum
gefällt mir in seiner heutigen Form sehr
gut.
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
29
Der Applaus kommt auf Knopfdruck
Golo Wirtz wartet auf das Startsignal für seine Moderation.
Simon Tschan bedient die Studiokamera.
Schülerbild Joel Gloggner
Schülerbild Claudia Schai
Tele 1 Chefredaktor Oliver
Kuhn ist fast jeden Tag auf
Sendung – selbst wenn er in
den Ferien ist. Wie macht er
das? Ein Blick in die Trickkiste
der Fernsehmacher.
Beim Betreten der Räumlichkeiten des
Zentralschweizer Fernsehsenders Tele 1
trifft man Bundesrätin Eveline WidmerSchlumpf, den Skirennfahrer Franz
Heinzer, Nationalrat Rolf Schweiger und
Marc Lynn von der Band Gotthard.
Leider strahlen die Prominenten nur
aus den Bilderrahmen, welche die weissen Wände des langen Hauptganges
schmücken. Im Hauptraum sitzen fünf
Personen um einen grossen Tisch, der
von Zeitungen, Notizpapier und Kaffeetassen bedeckt ist. In der Mitte flimmern
einige Computerbildschirme. Die weisse Wand im Sitzungsraum ist hinter den
vielen Fernsehbildschirmen kaum erkennbar. Eigentlich hat es mehr Bildschirme als Journalisten in diesem
Raum. Spannung liegt in der Luft, als
Christian Albisser als Tagesverantwortlicher Redaktor die morgendliche Redaktionssitzung eröffnet. Es erinnert ein
wenig an Schulunterricht: Die einen
reden, die anderen sind noch nicht ganz
bei der Sache. Es geht um eine Gerichtsverhandlung, eine Skirennfahrerin, welche sich zum x-ten Mal das Knie operieren lassen musste, um Chinesen im
Touristenort Weggis und um eine Gemeindefusion.
50 Knöpfe, 50 Geräusche
Nebenan ist ein ziemlich kleiner Raum
mit kleinen, schmalen und abgerundeten Fenstern. Von aussen sieht er ein
wenig wie ein Aquarium aus. Innen hat
es jedoch keine Fische, sondern viele
Schalter, Knöpfe und Mischpulte, die
auf verschiedenen Tischen verteilt sind,
auf denen auch Computer stehen. Zudem hat es ganz viele Bildschirme. In
diesem Aquarium gibt es auch eine
Tonmaschine. Sie ist grau, viereckig und
besteht aus 50 Knöpfen. Auf jedem
Knopf ist ein Geräusch abgespeichert.
Wenn man Knopf eins drückt, ertönt
Kasperlis Stimme, die gleichzeitig auch
im Studio hörbar ist. Das macht sehr
viel Spass und ist für den Moderator
aufmunternd. Für eine Sendung sind
diese Geräusche weniger nützlich. Der
VITZNAU:
6. KlASSe
vO n TA i O S E C C h i
Hintergrundapplaus schon eher, denn
so braucht es keine echten Zuschauer
im Studio.
Bei einer Aufzeichnung live dabei
Für einmal sind im Studio 1 Zuschauer erlaubt. Als Reporter dürften wir in
einer Ecke sitzen, aber sprechen ist
verboten! Live im Studio zu sitzen, ist
schon toll. Die Sendung «Fokus» wird
gerade aufgenommen. Der Moderator
kommt ins Schwitzen, da der Gast nicht
pünktlich eintrifft.
Die erleichternde Nachricht trifft ein,
dass der Gast in der Maske sitzt. Unterdessen geht der Moderator noch einmal
seine Fragen durch. Der Gast kommt
ins Studio. Das Mikrofon muss ausgetauscht werden, da der Kontakt zur
Regie nicht funktioniert. Der Moderator
gibt dem Gast noch wichtige Informationen. Nun sind alle bereit. In der
Regie drückt der Verantwortliche den
Knopf für die Erkennungsmelodie der
Sendung «Fokus». Die Sendung beginnt.
Der Bildmischer aus der Regie gibt den
Kameraleuten Anweisungen. Mit seinem
Ruf «Kamera eins, top!» gibt er dem
entsprechenden Kameramann das Zeichen, dass seine Kamera «scharf» wird.
Das heisst, seine Kamera bekommt den
roten Rahmen und sendet das Bild zur
Regie. Das Gespräch verläuft ohne Pannen, und die sechs Minuten sind im Nu
vorbei. Dem Moderator wird über den
kleinen Lautsprecher in seinem Ohr
mitgeteilt, dass bald Schluss ist. Schon
läutet die Erkennungsmelodie das Ende
der Sendung ein. Alle wirken irgendwie
erleichtert.
Der Stylingraum ist ein kleines Kosmetikstudio. Die Moderatorinnen und
Moderatoren werden gepudert, dass sie
im Scheinwerferlicht nicht glänzen.
Auch werden Pickel und Flecken abgedeckt, damit man sich als Zuschauer
auf die Moderation und nicht auf das
Gesicht konzentrieren kann. Oliver
Kuhn, Chefredaktor von Tele 1, erzählt,
dass er manchmal ausgelacht wird,
wenn er in einer Zwischenpause mit
gepudertem Gesicht und angemalten
Augenbrauen in der gegenüberliegenden Bäckerei ein Brötchen holt.
geübt werden, indem man die Fragen
gut auswendig lernt und improvisieren
kann. Auch das Ablesen von einem
Teleprompter braucht Übung. Beim
Sprechen muss man darauf achten, dass
das Mikrofon nicht zu versteckt ist. Wenn
man vor der Kamera steht, klopft das
Herz bis zum Hals. Wenn man selber
moderiert und die Bilder nachher sieht,
erkennt man tausend Sachen, die man
hätte besser machen können. Spass
macht es aber trotzdem.
Hinter der Kamera zu stehen, ist wieder eine andere Perspektive. Es ist ein
richtig tolles Gefühl, so ein teures Gerät
im Wert von rund 120 000 Franken in
den Händen zu halten. Zudem ist es gar
nicht so einfach, wie es aussieht. Das
Zoom zu kontrollieren, die Positionen
Wie in einem Kleidergeschäft
abzuwechseln und gleichzeitig über den
Kopfhörer die Anweisungen zu befolgen
braucht viel Übung. Dazu sollte man
auch kein «Gerüttel» veranstalten.
Anzüge, Krawatten, Schuhe, so weit
das Auge reicht. Im Ankleideraum
nebenan fühlt man sich wie in einem
Kleidergeschäft. Das muss echt cool
sein, sich beim Sponsor gratis einkleiden
zu lassen und sich zweimal im Monat
kostenlos beim Coiffeur die Haare machen zu lassen.
So, nun könnte der Auftritt im Studio
1 beginnen. Spannung! Aufregung! Herzklopfen! Selber vor der Kamera zu stehen, ist noch viel aufregender. Schwierig vor dem Moderieren ist es auch, gute
Texte zu erfinden, nämlich solche, die
zusammenhängen, einen Sinn ergeben
und flüssig zu lesen sind. Einen Text
vor der Kamera flüssig vorzutragen, kann
«Bei mir zu Hause ist
der Fernseher im
Schrank versteckt.»
OLivEr KUhn,
C h E F r E dA KTO r T E L E 1
Fernseher im Schrank versteckt
Im kleinen Büro des Chefs steht neben
dem Bücherregal ein grosses Stehpult
mit verstellbarer Höhe. An der Wand
über dem kleinen Tisch hängt ein grosser Fernseher, von dem jedermann
träumt. Oliver Kuhn, Chefredaktor von
Tele 1, führt diesen Sender seit der
Gründung 2009. Er sagt, dass er seinen
Beruf nicht mit einem anderen tauschen
möchte. Er lernt viele Menschen kennen
und kann interessante Gespräche führen. Wenn er sich selber im Fernsehen
«in den Ferien filme ich
praktisch nie – ich fotografiere.»
«Am Fussballmatch haben mich
die Fernsehwagen fasziniert.»
Thomas Wuhrmann, wie lange
arbeiten Sie schon als Kameramann?
Thomas Wuhrmann: Das sind jetzt
dann knapp 20 Jahre. Bei Tele 1 bin ich
seit Anfang an mit dabei. Vorher war
ich auch bei Tele Tell. Das sind zusammen etwa 10 Jahre.
Roman Loeffel, Sie sind Fernsehtechniker bei Tele 1. Wollten Sie
diesen Beruf schon lernen, als Sie
noch klein waren?
Roman Loeffel: Ja, als ich klein war,
ging ich mit meinem Vater oft an einen
Fussballmatch. Dort haben mich die
grossen Fernsehwagen fasziniert. Von
da an wollte ich da einmal drin arbeiten.
Welche Vorteile hat Ihr Beruf?
Wuhrmann: Man kommt an Orte hin,
an die nicht alle hinkommen. Als Kameramann ist man immer an vorderster Front.
Weshalb haben Sie diesen Beruf
gewählt?
Wuhrmann: Ich habe zuerst den Beruf
des Fotografen gelernt. Schon als Jugendlicher habe ich gerne fotografiert
und gefilmt. Danach hat es sich einfach
irgendwie ergeben. Es war nicht mein
Ziel, Kameramann zu werden, irgendwie bin ich da reingerutscht.
Machen Sie Ihren Beruf gerne?
Wuhrmann: Ja, grundsätzlich schon.
Aber auch bei meinem Beruf gibt es
Tage, da möchte man bei schönem
Wetter lieber schwimmen gehen.
Was ist das Traurigste, was Sie als
Kameramann erlebt haben?
Wuhrmann: Im Herbst 2011 gab es ganz
viele traurige Ereignisse. Da waren der
11. September, das Zuger Attentat, der
Brand im Gotthardtunnel und der Flugzeugabsturz in Bassersdorf. Mit allen
Berichterstattungen hatte ich zu tun
und habe mich wirklich gefragt, warum
ich diesen Beruf mache.
Welchen Stellenwert hat das Filmen
in Ihrer Freizeit?
Wuhrmann: Ja, ich muss ehrlich sagen,
dass ich in den Ferien praktisch nie
filme. Eigentlich fotografiere ich nur.
OLiviA ZimmErmAnn, JOEL GLOGGnEr
Was macht Ihnen an Ihrem Beruf
am meisten Spass?
Loeffel: Mir gefällt sehr gut, dass ich
ein gutes Team habe und dass mein
Beruf sehr abwechslungsreich ist.
Gibt es auch Sachen, die Sie in
Ihrem Beruf weniger gerne machen?
Loeffel: Ja, aber ich glaube das gibt es
überall.
Müssen Sie auch arbeiten, wenn Sie
krank sind, oder gibt es jemanden,
der für Sie einspringen könnte?
Loeffel: Wir haben Leute, die einspringen können. Aber was ist Kranksein?
Kopfweh oder Bauchschmerzen zählen
für mich nicht als krank.
Ist Ihnen in Ihrem Beruf auch schon
mal etwas Peinliches passiert?
Loeffel: Ja, aber darüber sprechen wir
jetzt nicht.
sieht, bemerkt er immer viele Sachen,
die er noch besser machen könnte. «Bei
mir zu Hause ist der Fernseher im
Schrank versteckt.» Zu Hause schauen
er und seine Familie nur selten fern,
und wenn er schaut, schläft er oft schnell
ein. Kuhn erzählt, dass sein Heiligtum
tagsüber in einem Schrank steht und
seine Lieblingssendungen «The Mentalist», «CSI Miami» und Diskussionssendungen sind.
Kuhn macht manchmal Ferien, ohne
dass es jemand merkt. Denn er nimmt
im Sommer zusätzliche Sendungen auf,
sodass er im Winter ohne Probleme in
die Ferien fahren kann. So fragen ihn
manchmal Leute, ob er nie Urlaub mache, da er fast jeden Tag im Fernsehen
zu sehen ist.
videojournalist
Die Abkürzung VJ steht für Videojournalist. Dieser Beruf vereint die
Aufgaben eines Journalisten, Tontechnikers, Kameramannes in einer
Person. VJ Zoe Gwerder erzählt uns,
dass sie in ihrem Job am Morgen
ein Thema bekommt und sie im Lauf
des Tages viel darüber recherchiert.
Sie ruft Personen an und fragt, ob
sie mit ihnen ein Interview führen
darf. Sie macht jeden Tag etwas
Neues. Manchmal bedient sie die
Kamera, manchmal führt sie Interviews.
JEnniFEr SChAi, EriKA ZimmErmAnn
Teleprompter
Der Teleprompter ist ein technisches Hilfsmittel, das vor allem bei
TV-Produktionen, Vorträgen und
Reden verwendet wird. Im Fernsehstudio wird am Kameraobjektiv ein
Monitor montiert. Dieser zeigt den
Text, welcher der Moderator vortragen muss, spiegelverkehrt an.
Über einen halbdurchlässigen Spiegel vor dem Objektiv kann der Moderator seinen Text ablesen, ohne
dabei beim Zuschauer den Eindruck
zu erwecken, dass er den Text abliest. Ausserdem muss der Moderator aufgrund dieser Vorrichtung den
Blick nicht von der Kamera abwenden. Beim Zuschauer erweckt dies
den Eindruck von Blickkontakt und
freiem Sprechen.
JEnniFEr SChAi, EriKA ZimmErmAnn
Studiokamera
Was passiert eigentlich, wenn einmal Stromausfall ist?
Loeffel: Bis es wirklich Stromausfall gibt,
braucht es sehr viel. Wenn er wirklich
einmal ausfällt, kann man nur warten,
bis der Strom wieder kommt. Dann wird
es mir als Fernsehtechniker manchmal
etwas komisch im Bauch. Wenn es nur
ein kleiner Stromausfall ist, bekomme
ich eine SMS und kann über mein
Handy aufs System zugreifen. Bei grossen Stromausfällen kann ich nichts
machen.
Studiokameras können sehr
schwer sein, deshalb gibt es spezielle Fahrstative. Diese Fahrstative sind
sehr massiv und bestehen aus drei
zueinanderstehenden Doppelrädern
und einer 55 bis 155 Zentimeter
hohen,
fünfgliedrigen
Teleskopmittelsäule. Diese über Drucktanks gesteuerte Konstruktion
gleicht das Gewicht der Kamera und
des Schwenkkopfs aus. Der Kameramann kann so die Kamera ohne jede
Mühe vertikal bewegen und auch in
jeder Höhe ruhen lassen.
SEvErin LüSChEr, SimOn TSChAn
SimOn TSChAn
Mehr Musik Mehr Abwechslung
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Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
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31
Steilpass von Kudi Müller
Luzern Wenn der Ex-Fussballer Kudi Müller eine Schulklasse trainiert, muss selbst der
Lehrer folgen: Ab ins Tor,
heisst es!
Kudi Müller,
FCL-Fussballlegende
haben Sie Tipps
für Kinder?
Kudi Müller, welche Tipps haben
Sie für Kinder, die Fussballstars
werden möchten?
Kudi Müller: Die Schule steht an
erster Stelle, danach sollte man eine
Berufslehre abschliessen und erst
dann den Weg zum Fussballprofi
verfolgen.
Um neun Uhr begann unser Training
mit Kurt «Kudi» Müller*.
Das Einlaufen haben wir mit unserem
Freund, dem kreisrunden Leder verbracht. Danach kam das Dehnen, das
WAnGen:
urAnOS-CLuB
4./5. Klasse
nAchgEFrAgT
(BEgABTEnFördErung)
vo n PAT r i K K u ST E r
Was war Ihr grösster Rückschlag
in Ihrer Karriere?
Müller: Als ich vor 45 Jahren mit dem
FCL abgestiegen bin.
wir mit links hinter uns gebracht haben.
Jetzt durften wir Penaltys schiessen, es
war sehr witzig, denn Patrik Kuster,
unser Lehrer, bekam von Kudi Müller
den Befehl, er müsse ins Tor.
Wieso haben Sie so oft den Club
gewechselt?
Müller: Der FCL hatte Geldprobleme
und verkaufte mich an GC für 250 000
Franken plus drei Spieler von GC.
Wie jeder Fussballprofi wollte ich
höher gehen, und dann kam eine
unerwartete Anfrage von Hertha BSC.
Nachher wechselte ich zu Servette,
und danach ging ich zu YB.
Ball aus der Luft abnehmen
Nachdem wir normal vom Elfmeterpunkt geschossen haben, mussten wir
jetzt den Ball zuerst zu Kudi Müller
passen. Er gab uns den Ball mit einem
sauberen Pass zurück, und wir mussten
ihn ins Tor versenken. Kudi Müller
hatte noch eine Aufgabe für uns. Er warf
den Ball in die Luft, wir mussten ihn
hoch annehmen und erzielten Tore.
Jetzt holten wir die zwei Mini-Tore
und machten einen Match. Jonas, Jan,
Malin und Kudi Müller waren in der
Siegertruppe. Die Mannschaft von Kudi
Müller siegte 5:4. Jetzt war das schöne
und tolle Training leider schon vorbei.
Hatten Sie einen Beruf, bevor Sie
Fussballprofi wurden?
Müller: Ja, Schriftenmaler, 1973 habe
ich ein Sportgeschäft eröffnet, das
heute noch besteht.
MALin
HINWEIS
 * Der Luzerner Kudi Müller (63) war Profifussballer beim FC Luzern und bei anderen Nationalliga-A-Clubs. Später wechselte er in die deutsche
Bundesliga. Für die Schweizer Nationalmannschaft
erzielte er sieben Tore. Seit 2002 ist er Trainer im
Nachwuchsbereich des FC Luzern. 
Kudi Müller (rechts) fordert die Schüler im Training:
Kopfball und Torschuss werden geübt.
einem Schloss daran. Ich frage den Sicherheitsmann: «Warum hat es ein
Schloss daran, und was ist da drin?»
«Da sind Ketchup und Senf drin. Wir
müssen alles abschliessen, weil sonst
die Fans das herumspritzen.» Ich nehme
mir ein bisschen Senf und esse genüsslich meine Bratwurst.
Warum Toiletten aus Stahlblech?
Wer heute in ein modernes Fussballstadion geht, staunt als Erstes einmal.
Es sieht ganz anders aus, als ich es mir
als Kind erträumt habe:
«Ich stehe als Fan vor dem Stadion
des FC Luzern und möchte mir ein Spiel
anschauen. Als Fan muss ich zuerst mein
Ticket den Sicherheitsleuten zeigen und
werde abgetastet. Ich frage den Sicher-
Bevor ich auf die Tribüne gehe, muss
ich noch kurz auf die Toilette. Da sehe
ich, dass die Toiletten alle aus Stahlblech
sind. Ich frage den Toilettenputzer: «Warum sind die Toiletten alle aus Stahlblech?» «Weil sonst die Fans die Toiletten rausreissen.» Ich habe mein Geschäft
gemacht, und jetzt geht es auf die Tribüne.
in ruhe das Spiel geniessen
Zuerst muss ich noch meinen Platz
finden. Als ich meinen Platz finde, sehe
ich im Versteckten ein paar Videokameras. Kudi Müller, ehemaliger Spitzenfussballer und jetziger Botschafter des
FC Luzern, gibt dazu Auskunft: «Wir
brauchen diese Videokameras, um Leute zu überführen, die Sachen machen,
die gar nicht erlaubt sind.» Da es so viel
Sicherheit im Stadion hat, kann ich nun
beruhigt den Match verfolgen und geniessen.
JAn FELdMAnn
«Wir suchen Waffen,
pyros oder petarden,
weil der FCL die nicht
leiden kann.»
17 000 Personen
haben Platz
SWiSSpOrArenA Als Erstes gingen wir zum Spielfeld. Der Rasen,
ein sogenannter Rollrasen, ist aus
Deutschland. Damit das ganze Jahr
hindurch gespielt werden kann, befinden sich im Terrain Heizschlangen. Dadurch kann der Schnee nicht
ansetzen.
8000 Tonnen eisen
Das Spielfeld ist 105 Meter lang
und 68 Meter breit. Für den Bau des
Stadions benötigte man 3000 Tonnen Beton und 8000 Tonnen Eisen.
Insgesamt haben 17 000 Personen
Platz im neuen Luzerner Stadion
Swissporarena.
Stehplätze mit Wellenbrechern
S i c h E r h E i T S B E Au F T r Ag T E r
dES FcL
heitsmann: «Warum tastet ihr mich ab?»
«Wir suchen Waffen, Pyros oder Petarden, weil der FCL die nicht leiden kann.»
Da die Sicherheitsleute bei mir nichts
finden, darf ich ins Stadion.
Nun habe ich Hunger und kaufe mir
eine Luzerner Bratwurst und ein kühles
Sinalco. Leider habe ich Bratwurst ohne
Senf nicht gerne. Neben dem Bratwurststand hat es blaue Metallboxen mit
JonAS
Schülerbild Tobias
Sogar Ketchup und Senf
sind mit einem Schloss gesichert
SWiSSpOrArenA Schülerreporter Jan Feldmann hat
sich im neuen Fussballstadion
umgeschaut – die Sicherheitsvorkehrungen sind enorm.
Nach welchen Kriterien suchen
Sie die Nachwuchsspieler für den
FCL?
Müller: Sie werden beobachtet in
anderen Vereinen, ob sie Talente sind.
Nachher werden sie in ein Training
eingeladen. Eventuell gehen sie in
den alten Verein zurück, oder sie
bleiben beim FCL.
Hier wird der Rasen gepflegt, damit er für
den nächsten Einsatz bereit ist.
Schülerbild Tobias
Auf den Stehplätzen befinden sich
Wellenbrecher, um die Zuschauer
in den Schranken zu halten. Der
entsprechende Sektor hat Platz für
3000 Zuschauer.
Der Betreiber legt grossen Wert
auf die Sicherheit. Das Stadion ist
überall mit Überwachungskameras
ausgerüstet. Die Verpflegungsstellen
der Gäste sind mit Gitter versehen,
damit übermütige Fans nicht eindringen können. Mayonnaise und
Ketchup sind in abgeschlossenen
Boxen. Damit wird verhindert, dass
Lebensmittel für andere Zwecke verwendet werden.
vAnESSA
das wünschen
sich Kinder
STAdiOnBeSuCh Chaoten und
Krawalle rund um Fussballspiele
machen regelmässig Schlagzeilen.
Hier verraten zwei Schüler, was sie
sich von einem Besuch im Fussballstadion erwünschen – und
worauf sie gerne verzichten.
Lieber Tore als pyros
Als Kind wünsche ich mir, dass
ich in Ruhe und Sicherheit ein Fussballspiel schauen kann. Petarden,
Rauch und Pyros stören mich. Ich
sehe auch nicht ein, dass man
überall Sachen kaputtmachen
muss. Viel lieber freue ich mich an
spannenden Spielen mit vielen Toren.
JAn FELdMAnn
petarden und rauch stören
Als Kind wünsche ich mir,
dass ich in Ruhe und Sicherheit
ein Fussballspiel erleben kann.
Der unnötige Gebrauch von Petarden, Rauch und Pyros stört
mich sehr und macht mir auch
Angst. Ich verstehe nicht, dass
wütende Fans überall Sachen
kaputtmachen müssen. Viel lieber möchte ich ein spannendes
Spiel mit vielen Toren in einer
lebhaften und motivierenden
Fankurve erleben. Sodass ich
mich beim Nachhausegehen
schon wieder aufs nächste Spiel
freuen kann. Zum guten Glück
verhilft die Sicherheit im Stadion
Swissporarena Luzern mir zu
diesem freudigen und wirklich
spannenden Erlebnis.
LuAn BAJrAMi
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
ZIP
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
32
«Ich vermisse
es, mich so
richtig dreckig
zu machen»
Plötzlich sagen die Leute: «Die ist doch viel zu gross
dafür.» Dabei können Pfützen so viel Spass machen.
Getty
PubErtät Warum muss
man erwachsen werden? Und
weshalb werden die Eltern so
komisch? Die sechstklässler
aus Wauwil stellen sich Fragen
rund ums Heranwachsen.
In der Pubertät wird plötzlich vieles
anders. Nicole Lötscher und andere
Schüler der 6. Klasse aus Wauwil verraten, was ihnen zum Thema «Erwachsenwerden» durch den Kopf geht.
Wieso musst du eigentlich erwachsen
werden?
«Weil damit eine Generation erneuert
wird und die Population der Menschheit
steigt.»
«Weil ich befruchtungsfähig werden
muss, und das geschieht, während ich
erwachsen werde.»
«Wir können erwachsen werden, weil
sonst die Kindergärten zu überfüllt
sind.»
«Der Herrgott wollte das, um in meinem Kreislauf weiterzugehen.»
«Damit man eine Familie gründen
kann.»
Welche Vorteile siehst du?
«Vorteile sind, dass ich selber abstimmen kann, eigene Entscheidungen
treffen kann und ein eigenes Haus
bauen kann.»
«Ich darf an Partys gehen und länger
wach bleiben.»
«Ich darf Auto fahren.»
Was wird es für Nachteile haben für
dich?
«Das Leben wird ernster, ich muss
Verantwortung übernehmen.»
«Ich habe weniger Freizeit und muss
früher aufstehen.»
«Nachteilig ist es, zu sich selber schauen zu müssen und nicht mehr im Dreck
spielen zu können.»
Wie macht sich bei dir das Erwachsenwerden in deinem Verhalten bemerkbar?
«Ich bin reizbarer als früher.»
«Ich geniesse die Nähe eines Jungen
und bin anhänglicher als sonst.»
«Ich werde selbstbewusster.»
«Bei mir merkt man das, wenn ich
ein bisschen schüchtern werde.»
«Ich möchte nicht mehr auf Spielplätze.»
Was machst du heute nicht mehr,
was du gestern getan hast?
«Bei den Eltern im Bett schlafen.»
«Ich weine weniger.»
«Ich spiele nicht mehr mit Puppen;
ich habe neue Hobbys.»
«Ich interessiere mich jetzt mehr für
Knaben.»
«Ich spiele nicht mehr so viel mit
Jungenspielsachen, zum Beispiel habe
ich mal einen Traktor bekommen, und
dann habe ich immer mit dem gespielt,
aber heute mache ich das eigentlich
nicht mehr.»
«Als man früher in der Schule neben
einem Jungen sass, war es eklig; jetzt
nicht mehr.»
«Als ich früher Bücher angeschaut
habe und etwas mit Schamhaaren und
Wie werden Jugendliche
in anderen Kulturen erwachsen?
traditionEn Wenn ein Mädchen zum ersten Mal eine Menstruationsblutung hat, ist das ein
ErKlärs mir
wichtiger Moment in seinem Leben.
Bei uns in Europa wird dieser spezielle Moment kaum gross gefeiert.
Aber in manchen Kulturen gibt es
spezielle Bräuche. Hier einige Beispiele:
das ganze dorf tanzt und feiert
Die Mädchen an der Karibikküste werden mit blutroten und goldbestickten Schals und Blusen beschmückt, und das ganze Dorf tanzt
und feiert mit.
Auch im Fernen Osten gibt es
dafür einen ganz speziellen Brauch.
In Japan heisst das Ritual «Die
erste Flut». Die Familie des Mädchens kocht «roten Reis», indem sie
Reis mit roten Bohnen mischt. Das
Mädchen isst diesen Reis, und es
wird danach beschenkt.
Mutproben für knaben
Knaben anderer Kulturen müssen
zum Beispiel verschiedene Mutproben machen.
Zum Beispiel schickten die Apachen-Indianer im US-amerikanischen Bundesstaat Arizona den
Jungen mehrere Tage ohne Nahrung in die Wildnis.
Danach wird der Junge, der bald
ein Mann wird, vom Dorfältesten
zum Thema «Erwachsenwerden»
unterrichtet.
Brüsten war, hab ich immer gleich gelacht. Heute muss ich nicht mehr lachen.»
«Ich möchte nicht so stur werden und
nicht immer Nein sagen, wenn meine
Kinder etwas fragen.»
Vermisst du ein paar Dinge aus früherer Zeit?
«Das Gutenachtlied fehlt.»
«Früher machte es mir nichts aus,
nackt in der Gegend herumzurennen,
jetzt wäre das sehr peinlich.»
«Dass man nicht mehr so rücksichtsvoll mit mir umgeht.»
«Ich vermisse die Zeit, in der ich mich
so dreckig machen konnte, ohne dass
die Leute sagten: ‹Die ist ja schon viel
zu gross für das.› Aber ich finde, dass
man das auch noch tun sollte, wenn
man 18 Jahre alt ist.»
«Meinen Riesenbären.»
Warum, glaubst du, sagen die Erwachsenen von den Jugendlichen,
dass sie manchmal «spinnen»?
«Weil die Jugendlichen manchmal
Sachen zerstören oder wie sie sich anziehen.»
«Ich glaube, sie sagen es, weil sie
nicht drauskommen.»
«Weil sie übertreiben.»
«Als Eltern muss es eine schlimme
Zeit sein.»
«Ich weiss es nicht. Vielleicht vergessen sie manchmal, dass sie auch mal
so waren.»
wauwil:
6. klaSSE
VO N sT E P H A N B E C K
Erwachsene verhalten sich vielleicht
aus deiner Sicht manchmal komisch.
Was wirst du später als Erwachsener
besser machen?
«Ich werde schauen, dass meine Kinder nicht frech werden, und ich werde
nicht so ein Theater machen, wenn es
im Haus nach Meerschweinchen stinkt.»
«Als Erwachsener werde ich das viel
besser machen, weil ich weiss, wie sich
ein Kind fühlt.»
Was möchtest du lieber sein? Erwachsener? Kind?
«Kind, weil sie nicht Verantwortung
haben und einfach Kind sein können.»
«Erwachsener, weil ich dann vieles
ohne Hilfe machen kann.»
«Kind, weil als Erwachsener muss
man arbeiten.»
«Ich möchte lieber ein Kind bleiben,
weil ich mich dann dreckig machen
kann und nicht arbeiten und Geld verdienen muss. Aber auch, weil ich dann
die Rechnungen nicht machen muss.»
Die Zeit des Erwachsenwerdens hat
begonnen: Freust du dich auf die
noch folgende Zeit?
«Ich weiss es nicht genau, weil ich
alles das, was früher zu meinem Alltag
gehörte, hinter mir lassen muss und ich
wie noch einmal auf die neue Welt
komme.»
«Es beschäftigt mich, weil ich noch
nicht weiss, was alles auf mich zukommt. Ich freue mich, gewisse Sachen
selber entscheiden zu dürfen.»
«Ja, ich freue mich. Dann kann ich
eine eigene Familie gründen, und ich
kann alles machen, was ich will.»
Sprecht ihr mit den Eltern über das
Thema?
«Meine Mutter fragt, was wir in der
Schule gemacht haben, und ich erzähle ihr alles.»
«Meine Eltern sind eher nicht so
offen. Wir sprechen nie über dieses
Thema.»
«Manchmal, aber ich spreche eher
mit meinen Freundinnen darüber, was
uns erwartet.»
Was macht dir in der Pubertät zu
schaffen?
«Weiss ich nicht, ich bin noch nicht
ganz in der Pubertät angekommen.»
«Das Wachsen, weil es sehr viel Energie kostet und mir auch die Gelenke
wehtun.»
«Die Pickel und die Mens machen
mir sehr zu schaffen, es ist sehr anstrengend, weil die Mens noch nicht
regelmässig ist.»
«Ich frage mich, ob Sex wehtut, ob
das ein gutes Gefühl ist?»
«Die Eltern nerven manchmal.»
«Ich habe jetzt noch keine Probleme,
aber das kommt noch.»
«Ich werde manchmal wütend, wenn
etwas nicht so geht, wie ich es möchte.»
«Ich habe ein komisches Gefühl, weil
ich den Stimmbruch habe.»
Alles beginnt mit einer «Bohne» im Hirn
Entwicklung Etwa ab dem 11.
Lebensjahr beginnt eine Drüse im Hirn
zu arbeiten. Man nennt sie Hirnanhangsdrüse. Sie sieht aus wie eine
Bohne und sendet Hormone («Informationen») aus, damit sich der Körper
des Kindes verändert: Aus dem Mädchen wird langsam eine Frau, aus dem
Jungen ein Mann.
erguss hat), ist der Weg zum Mann
nicht mehr weit. Die Pubertät bei den
Jungs ist etwa mit 18 Jahren abgeschlossen.
Ein Mädchen wird erwachsen
wenn ein Junge erwachsen wird
Bei den Jungs beginnt die Pubertät
mit etwa 12 Jahren. Es bilden sich
Schamhaare, die Schultern werden
breiter, die inneren und äusseren Geschlechtsorgane vergrössern sich, und
Achselhaare wachsen. Das schnelle
Knochenwachstum kann beim Jungen
Schmerzen erzeugen. Zirka mit 14
Jahren bekommt der Junge Bartstoppeln. Die Stimmbänder werden länger,
und es gibt eine tiefe Stimme. Dem
sagt man Stimmbruch. Sobald der
Junge zeugungsfähig ist (einen Samen-
Rot eingezeichnet die
Hirnanhangsdrüse.
Schülerzeichnung 6. Klasse Wauwil
Am Anfang sieht man nichts, aber
mit der Zeit wächst der Busen. Auch
die äusseren und inneren Geschlechtsorgane werden grösser und verändern
sich. Es wachsen Schamhaare, und die
Mädchen bekommen auch Achselhaare. Die Hüften werden breiter, und
das Becken bekommt die typische
weibliche Form. Etwa zwischen dem
11. und 13. Lebensjahr tritt beim Mädchen die Regelblutung ein. Für diesen
Vorgang gibt es verschiedene Bezeichnungen wie zum Beispiel auch Menstruation. Das ist für das Mädchen, das
jetzt langsam zur Frau wird, eine Herausforderung. Die Zeit der Pubertät
ist bei den Mädchen etwa mit 17
Jahren abgeschlossen.
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ZIP
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33
Kinder aufgepasst:
Dieser Drache ist gefährlich!
ZUG die Spielgeräte auf einigen Spielplätzen sind
nicht sicher genug. Sie werden deshalb umgebaut.
die Verbesserung der Sicherheit kostet viel Geld.
Viele Spielplätze in der Stadt Zug
entsprechen nicht mehr den neusten
Normen und müssen deshalb neu gemacht oder renoviert werden. So ist es
auch im Schulhaus Kirchmatt, wo 200
Schüler und Schülerinnen in die Schule gehen. Die Schule hat im Moment
ein Klettergerüst, ein Drehkarussell,
einen grossen Fussballplatz und meh-
ZUG:
SCHULHAUS
KIRCHMATT
5. KLASSE
immer mindestens so gross sein muss,
wie das Klettergerüst hoch ist.
Das Drehkarussell ist zwar sicher, aber
gerade dort passieren die meisten Unfälle, denn es ist das heiss begehrteste
Spielgerät. Einige Lehrer des Schulhauses Kirchmatt finden deshalb, dass es
unbedingt weg muss. Aber einen ganz
sicheren Spielplatz gibt es wahrscheinlich nie. Dazu sagt Claudius Berchtold,
Projektleiter für öffentliche Anlagen der
Stadt Zug: «Eine 100-prozentige Sicherheit wird es niemals geben.» Schwere
Unfälle gab es in der Stadt Zug zum
Glück noch nie.
Entspannte Eltern
VO N S I L I VA F R E Y
rere Pingpongtische. Das Wahrzeichen
der Schule ist aber die Drachenrutsche.
Der Drache ist fast so alt wie das Schulhaus, und er ist also nicht mehr der
Jüngste.
Überall lauern Gefahren
Der Spielplatz entspricht nicht mehr
den aktuellen Normen. Peter Roos,
Werkhofleiter der Stadt Zug, erklärt:
«Der Drache ist ein Kordelfänger.» Gefährlich ist es, wenn ein Kind hinunterrutscht und sich eine Kordel seiner
Jacke in der Rille zwischen zwei Rutschbahnteilen verfängt. Auch die Drachenzacken sind nicht ungefährlich: «Hier
könnte man sich den Kopf einklemmen», so der Fachmann.
Das älteste Spielgerät auf dem Spielplatz ist das Klettergerüst. Seine Tücken: Kinder können sich die
Finger einklemmen. Zudem
ist der Fallschutz nicht
genügend, da dieser
Ein guter Spielplatz muss viele verschiedene Spielgeräte haben. Die Kinder
müssen sich austoben können, und es
braucht viele Möglichkeiten zum Klettern. Für die Eltern ist natürlich wichtig,
dass die Kinder heil nach Hause kommen, und für die Kinder zählt vor allem
der Spass. Ein guter Spielplatz ist, wenn
er beides erfüllt.
Auf Spielplätzen sammeln die Kinder
neue Erfahrungen, und mit der Zeit
können sie selber Gefahren einschätzen.
Wenn ein kleines Kind zum Beispiel auf
einem nassen Holzstamm ausrutscht,
wird es aus seinem Fehler lernen und
beim zweiten Mal vorsichtiger sein.
Auf einem guten Spielplatz
können sich die Eltern entspannen und die Kinder spielen. Es sollte Spielgeräte
für
«Eine 100-prozentige
Sicherheit wird es nie
geben.»
C LAu d I u S B E R C h tO L d ,
P R O j E Kt L E I t E R ö F F E N t L I C h E
A N LAG E N d E R StA dt Z u G
neu gemacht werden. Es kostet 2 195 000
Franken. Das ist viel Geld, aber die
Stadt möchte, dass die Kinder viele
Freizeitmöglichkeiten haben, denn für
die Stadt sind Kinder sehr wichtig. Die
dringendsten Erneuerungen werden bis
im Sommer 2012 fertig sein. Allein der
Kirchmatt-Spielplatz wird 340 000 Franken kosten. Auf die Frage, ob das nicht
zu viel Geld sei, antwortet Peter Roos:
«Was ist die Gesundheit eines Kindes
wert?» und lässt die Frage im Raum
stehen. Aber einige Schüler des Schulhauses sagen, das sei viel zu teuer, und
sie könnten auch mit dem alten Spielplatz leben.
Der Drache bekommt ein Nest
grössere und kleinere Kinder haben.
Ein Kindergärtner findet es wichtig, dass
es auf einem Spielplatz genügend
Schaukeln hat. «Ein guter Spielplatz
muss Geschicklichkeits- und Klettermöglichkeiten haben», erklärt Anuar
Keller Buvoli, Kinderpsychologin und
Mutter von zwei Kindern.
Viel Geld für mehr Sicherheit
Es hat 28 öffentliche Spielplätze in
der Stadt Zug. Die Stadt Zug will, dass
alle Spielplätze den Normen entsprechen. Deshalb müssen elf
Spielplätze
Bei der Planung waren der Schulhausleiter und die Lehrpersonen beteiligt. Auch die Schüler wurden gefragt,
was sie gerne hätten. Der Drache wird
renoviert und bekommt einen neuen
Anstrich. Denn er ist beliebt, lustig und
gross und wird deshalb nicht abgerissen. Der Drache ist das Thema für den
neuen Spielplatz. Es wird ein Drachennest gebaut. Es wird auch noch einen
Kletterbaum und einen Hügel geben.
Aber das ist nicht alles, es gibt auch
noch eine Kletterburg mit Hängebrücke. Was mit dem Drehkarussell genau passiert, ist im
Moment noch nicht klar. Die
Bauarbeiter haben also
allerhand zu tun. Der
Spielplatz wird in den
Sommerferien 2012
gebaut.
Kopf ist speziell
gefährdet
SICHERHEITSPRÜFUNG Die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU) hat eine Reihe von
Prüfkörpern herausgegeben, mit
denen Spielplätze zum Beispiel
auf Fangstellen überprüft werden können. Besonders gefährdet ist der Kopf: Laut BfU ist der
Kopfbereich bei 45 Prozent aller
Unfälle auf Spielplätzen betroffen. Die Sicherheitsbestimmungen werden durch Unfälle bei
ähnlichen Geräten bestimmt
und laufend angepasst.
Wenn die Kinder nach den Sommerferien den neuen Spielplatz zum ersten
Mal sehen werden, werden sie nicht
schlecht staunen. Sie werden nun noch
mehr Spass haben als früher. Wenn die
Kinder sicher spielen können, sind
auch die Eltern beruhigt.
Schüler kraxeln auf dem
Drachen vor dem Schulhaus
Kirchmatt in Zug herum.
Schülerbild Yanick Häfliger
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James-Bond-Regisseur studierte hier
Schule Im Institut Montana
ist einiges anders: Der Unterricht ist zweisprachig, zum
Erntedank gilt für die Jungs
Krawattenpflicht – und statt
Schulbus gibt es eine Seilbahn.
Was haben John F. Kerry, der Kandidat der US-Präsidentenwahl 2004, Marc
Forster, Filmproduzent von «Finding
Neverland» «The Kite Runner» und
«James Bond – Quantum of Solace», und
Nicolas Hayek junior gemeinsam? Sie
alle besuchten die gleiche Schule.
Das Institut Montana ist eine familiäre, internationale Privatschule mit Internat. Sie besteht aus einer zweisprachigen Primarschule, einem ein- und
zweisprachigen Gymnasium, sowie einer
internationalen Oberstufe, in der man
das IB (International Baccalaureate)
erwerben kann.
club mit 7000 ehemaligen
Viele ehemalige Schüler pflegen ihre
Kontakte via Montana-Club, dem zirka
7000 Ehemalige angehören. Dort gibt es
auch eine Schulzeitung und eine informative Internetplattform, welche Mitglieder miteinander verknüpft.
ZuGeRBeRG:
KlASSe Be6
VO N T I N A Z Ü R C H E R
( I N ST I T U T M O N TA N A )
«Viele Schüler von uns waren schon
auf mehreren Schulen, aber keine Schule war wie das Montana. Viele von uns
kommen, weil die Klassen kleiner sind
und mehr Aufmerksamkeit auf uns
Schüler gerichtet wird. Wir sind untereinander aus verschiedenen Ländern,
so lernen wir auch andere Kulturen
kennen», erzählt Christine, viersprachige Sechstklässlerin.
Am Institut Montana findet der Unterricht an der Primarschule zu 60 Prozent
auf Deutsch und zu 40 Prozent auf
Englisch statt. «Ich finde es super, dass
die Primarschule zweisprachig ist, so
habe ich schnell Englisch gelernt, ich
kann jetzt schon nach eineinhalb Jahren
fliessend Englisch reden. Englisch ist
eine internationale Sprache, und ich
finde es toll, dass ich sie bereits sprechen
kann!», berichtet Nina.
längerer Schulweg
Die Tagesschüler fahren jeden Morgen
mit der Seilbahn hoch und am Nachmittag wieder runter. «Die Fahrt mit der
Seilbahn dauert knapp zehn Minuten.
Es ist etwas Besonderes, jeden Tag mit
einer Seilbahn den Berg hinauffahren
zu dürfen und die Aussicht geniessen
zu können. Besonders den gelb-rötlichen Sonnenaufgang finde ich wunderschön. Andererseits habe ich einen
längeren Schulweg. Ich persönlich muss
Schule war früher
ein Hotel
GeSchichte Zur ersten Blütezeit
des internationalen Tourismus, Mitte 19. Jahrhundert, entstanden auf
dem Zugerberg zwei grosse Hotelanlagen, die «Curanstalt Felsenegg»
und das «Grand-Hôtel Schönfels».
Historische Kurorte suchten die
bestmögliche Lage in aussergewöhnlicher Landschaft. Das gilt
auch für die Kurresidenzen auf dem
Zugerberg. Die Qualität der Lage mit
der Ruhe und der grossen Fernsicht
verhalf den beiden Hotels zu ihrem
grossen Ansehen.
Nietzsche war hotelgast
Die heutigen Schulgebäude der Privatschule Montana waren bis 1926
zwei Grandhotels, Hotel Schönfels
und Hotel Felsenegg. Der Speisesaal
und die Aula der heutigen Schule
erinnern rund hundert Jahre später
noch an die beiden Hotels, welche
auch prominente Gäste in ihren
Bann zogen. Ein solcher Gast war
beispielsweise der bekannte Philosoph und Querdenker Friedrich
Nietzsche.
Historisches Bild: Speisesaal Institut Montana, im kleinen Bild das Hotel
Schönfels. Im ehemaligen Hotel befindet sich heute das Hauptgebäude.
PD
zweimal mit dem Bus umsteigen, um
an die Seilbahnstation zu gelangen»,
erklärt Manisha, und Aimee ergänzt:
«Es ist wirklich anders, im Montana zur
Schule zu gehen. Ich muss jeden Tag
eine halbe Stunde im Auto sitzen. Früher konnte ich mit dem Fahrrad zur
Schule fahren. Trotzdem finde ich die
Schule besser. Die Klassen sind viel
kleiner, und ich kann hier viel besser
arbeiten und mich konzentrieren.» Die
Schüler haben von 8.10 bis 15.20 Uhr
Unterricht. Dazwischen haben sie um
10.20 Uhr Cocoa Break, dort gibt es
verschiedene Früchte, Tee, Kakao, Brot,
verschiedenen Brotaufstriche und für
die älteren Schüler sogar Kaffee. «Ich
glaube, dass der Name Cocoa Break
davon kommt, dass es immer heisse
und kalte Schokolade zu trinken gibt.
Am coolsten an dieser Pause finde ich
aber, dass es fast immer Erdnussbutter
gibt. Diese Erdnussbutter kann man mit
Marmelade aufs Brot streichen. Das
schmeckt einfach superlecker», erzählt
Jan-Ralph. «Ich persönlich finde, dass
wir am Montana mehr Sport machen
und viel mehr draussen sind als an
meiner alten Schule», erzählt Aimee. Dank der grosszügigen
Aussenanlage mit Spielplatz,
Wiese, Basketballplatz, Fussballfeld, Wald und Teich können sich die Lernenden in
den Pausen austoben und
erholen. Der Schnee erlaubt es
im Winter, während der Pausen am nahegelegenen Hügel zu schlitteln, auf der
Wiese Schneeburgen und
Schneemänner zu bauen
oder auf der Fussballwiese eine Schneeballschlacht zu veranstalten.
nen, Musikaktivitäten, Kochen und verschiedene gestalterische Workshops
statt.
Ein anderes Angebot nach der Schule ist das Studium, dort können die
Schüler nach dem Tea Break (eine Art
Nachmittags-Cocoa-Break) ihre Hausaufgaben erledigen. Eine Das Erntedankfest ist bei uns in der Schule eine
sehr wichtige Festgelegenheit. Der
Grund, weshalb die Schule Thanksgiving
feiert, ist, dass das Montana früher in
eine Deutsche Sektion und eine American Section aufgeteilt
war. Damals hat die American Section
Thanksgiving gefeiert, weil es Teil der
amerikanischen Kultur ist. Diese Tradition ist von der ganzen Schule übernommen worden», weiss Jan-Ralph. Zu
dieser Thanksgiving-Feier kommt man
formell gekleidet (Knaben mit Anzug
und Krawatte). Die ganze Schule (zirka
280 Schüler) trifft sich in der Aula. Nach
dieser Zeremonie gibt es Truthahn zum
Lunch. Nachmittags hat jede Klasse ihr
eigenes Programm. Viele Klassen besuchen ein Theater, ein Museum oder
ein Kino. Ein anderer Festtag ist Weihnachten.
An Weihnachten trifft man sich ebenfalls in der Aula. Der Direktor hält eine
Rede, danach gibt es ein Weihnachtskonzert und ein spezielles Weihnachtsdinner. Natürlich feiert man am Ende
des Schuljahres auch den Übertritt von
der Primarschule in die Oberstufe mit
einer kleinen Zeremonie. Daran nehmen aber nur enge Bekannte und die
Familien der Sechstklässler teil. Am
Montana gibt es auch Sporttage, wo die
ganze Schule in Teams verschiedene
Sportarten ausübt. «Dann läuft der ganze Tag über coole Musik», erinnert sich
die Schülerin Mariette, und die Sportlehrerin fügt an: «Es ist jedes Jahr eindrücklich zu sehen, wie gut
es klappt, wenn sechsjährige Erstklässler mit
erwachsenen Zwölftklässlern in einer
Mannschaft zusammenhalten.»
ZAhleN Am Montana-Institut studieren Schüler aus 36 verschiedenen
Ländern:
Schweiz, Deutschland, Russland,
Iran, Frankreich, Vereinigtes Königreich, Bulgarien, Niederlande, Italien, Spanien, China, Dänemark,
Kasachstan, Ukraine, Vereinigte
Staaten, Polen, Australien, Estland,
Thailand, Tschechische Republik,
Japan, Kanada, Montenegro, Weissrussland, Brasilien, Bosnien, Finnland, Kenia, Kirgistan, Luxemburg,
Pakistan, Rumänien, Serbien, Türkei,
Ungarn, Vietnam.
Die Schule ist in verschiedene
Sektionen aufgeteilt:
Primarschule
" Externe Schülerinnen und Schüler: 29
" Interne Schülerinnen und Schüler:
3
Schweizer Gymnasium (Schweizer Maturitätslehrgang, Schüler
absolvieren die Zuger Matura)
" Externe Schülerinnen und Schüler: 47
" Interne Schülerinnen und Schüler:
60
internationale Sektion
" Externe Schülerinnen und Schüler: 37
" Interne Schülerinnen und Schüler:
103
Auch Sport- und Musikunterricht
Montana ist eine Tagesund Internatsschule in
einer idyllischen, naturnahen Umgebung. Sie bietet
verschiedene ausserschulische Aktivitäten an. Neben den unterschiedlichsten Sportarten finden
auch Instrumentallektio-
Schüler aus 36
Ländern
institut Montana insgesamt
" Externe Schülerinnen und Schüler: 113
" Interne Schülerinnen und Schüler:
166
" Gesamte Anzahl Lernende: 279
Grosser Sieg am
Sporttag.
Schülerbild 6. Klasse
Institut Montana
HINWEIS
 Stichtag: Dienstag, 31. 1. 2012
Dienstag, 3. April 2012 / Nr. 79
Neue Luzerner Zeitung Neue Urner Zeitung Neue Schwyzer Zeitung Neue Obwaldner Zeitung Neue Nidwaldner Zeitung Neue Zuger Zeitung
ZIP
36
«Manchmal hatten wir richtig Stress»
Schülerfazit Während
Wochen haben Schüler aus
der Zentralschweiz recherchiert, geknipst und geschrieben. Jetzt ziehen sie Bilanz.
Eine ganze Zeitung haben sie gefüllt.
mit spannenden Reportagen, kritischen
Interviews, Faktenberichten und Hintergrundgeschichten: die 1300 Schüler aus
der Zentralschweiz, welche dieses Jahr
am Projekt «Zeitung in der Primarschule» teilgenommen haben. Hier verraten
einige von ihnen, wie viel Arbeit hinter
den Artikeln steckt, wo die grossen
Herausforderungen lagen, worüber sie
sich gefreut haben – und ob sie jetzt
das Journalistenfieber gepackt hat.
Die 5. Klasse aus Zug hat den Drachen vor dem Schulhaus unter die Lupe
genommen – und einen Artikel zum
Thema Spielplatzsicherheit geschrieben
(Seite 33).
Max Kündig (11): «Mir hat das Zeitungslesen Spass gemacht. Ich fand es
toll, dass wir jeden Tag Zeitung gelesen
haben. Ich fand es gut, dass wir die
Experten interviewen konnten. Mir hat
es Spass gemacht, den Artikel zu schreiben. Mir hat weniger gut gefallen, dass
es während des Interviews mit den Spielplatzexperten furchtbar kalt war. Es war
auch noch recht
schwierig, den Artikel
zu schreiben, auch
wenn es Spass gemacht hat. Journalist
ist ein klasse Beruf,
aber ich glaube, es ist
nichts für mich. Denn
ich will nicht bis um 24 Uhr wach bleiben, nur weil ein Artikel fertig sein muss.
Ich will mal Architekt werden.»
Nicole Vonesch (11): «Das ZIP-Projekt gefällt mir sehr gut. Es ist sehr
abwechslungsreich, spannend und
manchmal auch lustig. Es war sehr
spannend, als der Journalist kam. Er gab
uns Tricks, wie wir einen guten Text
schreiben können. Er sagte uns, was
man alles schreiben soll und was eher
nicht. Er erklärte uns auch, wie man
gute Fotos macht.
Mein Berufswunsch
ist aber ganz klar Tierärztin. Ich liebe Tiere,
und deswegen möchte ich den Tieren helfen und schauen, dass
sie nicht aussterben.
Ich habe noch nie darüber nachgedacht,
ob ich Journalistin bei
einer Zeitung werden möchte. Es gefällt
mir zwar, Texte zu schreiben, aber mein
Berufswunsch ist klar.»
Patricia Hager (10): «Ich finde es ein
ausgefallenes Projekt, denn normalerweise schreiben Kinder keinen Artikel.
Es zeigt auch, dass Kinder genauso einen
tollen Artikel schreiben können wie
Journalisten. Mir hat der Besuch der
Spielplätze gefallen, weil wir dort gesehen haben, wie verschieden Spielplätze sein können. Es hat mir auch
sehr gefallen, einen Artikel zu schreiben.
Nun können wir den
Leuten, die die Zeitung lesen, endlich
einmal zeigen, wozu
wir in die Schule gehen.
Weniger gut gefallen hat mir, dass wir
viel Zeit in dieses Projekt investiert haben.
Aber der Aufwand hat
sich gelohnt. Es war
auch schwierig, für den Artikel die richtigen Worte zu finden. Vielleicht könnte ich es mir schon einmal vorstellen,
Journalistin zu werden. Nun konnten
wir ja einmal sehen, wie es ist. Ich
finde, dass es sehr anstrengend war.
Nun geniesse ich aber sicher zuerst
meine Kindheit.»
Die 5. Klasse aus Lungern hat den
IFA-Brandstollen besucht, gleich mehrere Feuerwehrleute interviewt und herausgefunden, woher der Rauch beim
Waldrand in der Walchi kommt (Seite
13).
Sven Andermatt (11): «Das ZIP-Projekt hat mir gut gefallen. Am besten war
das Fotografieren für
unseren Zeitungsbericht im Brandstollen.
Es gab nichts, was mir
nicht gefallen hat.
Journalist möchte ich
trotzdem nicht werden, da ich Sportler
werden will.»
Vivien Schwarzenberger (101/2): «Mir
hat es am meisten Spass gemacht, als
die 5. Klasse in den
Brandstollen gegangen ist und dass der
Journalist Jonas von
Flüe gekommen ist.
Es hat weniger Spass
gemacht, alles aufzuschreiben. Schwieriger war es, bei den
Texten keine Fehler
zu schreiben. Ich
selbst könnte mir
nicht vorstellen, Journalistin zu werden.
Ich habe andere Berufspläne, nämlich
Modedesignerin.»
Anja Roosens (10): «Den Zeitungsbericht zu schreiben,
hat mir am besten gefallen, aber das ganze
ZIP-Projekt hat Spass
gemacht. Ich fand
eigentlich
nichts
schwierig. Toll ist,
dass die meisten
Fotos, die im Bericht
erscheinen, ich gemacht habe. Ich will
nicht Journalistin werden, ich möchte
lieber Fotografin werden.»
Michelle Ming (11): «Mir hat das
Projekt gefallen, weil wir so viel über
die Zeitung erfahren
haben. Am meisten
Spass gemacht hat
mir, als der Journalist
gekommen ist, weil er
so viele spannende
Sachen erzählt hat.
Zum Beispiel: dass er
viel schreiben muss.
Er darf auch an Fussballspiele oder Skirennen gehen. Er hat uns gezeigt, was
er immer in seinem Rucksack dabeihaben muss. Er hatte einen kleinen,
einen mittleren und einen grossen Block
dabei. Es war interessant, zu hören, was
ein Journalist den ganzen Tag arbeitet.
Schwierig war es, ein paar Fotos vom
Computer zu löschen, weil ich mich
nicht entscheiden konnte, welche ich
gut fand. Trotzdem möchte ich nicht
Journalistin werden, weil ich nicht so
gerne schreibe und weil ich nicht immer
umherreisen möchte. Ich habe einen
anderen Traumberuf, nämlich Koch.»
Die 5./6.-Klässler aus Vitznau haben
gleich zwei Berichte geschrieben: über
das Verkehrshaus und über den Fernsehsender Tele 1 (Seiten 28 und 29).
Erika Zimmermann (12): «Es hat mir
Spass gemacht beim Texteschreiben und
natürlich auch der
Ausflug! Am besten
gefallen hat mir aber,
als wir in der Klasse
eine «Redaktionssitzung» gemacht haben. Den Text gut
zu schreiben, fand
ich schwierig. Ich
kann mir nicht so
gut vorstellen, später
Journalistin zu werden, ich möchte
Drogistin lernen.»
Stefan Gubser (12): «Besonders gefallen hat mir, dass wir einen Ausflug
ins Tele-1-Studio machen konnten und
dass wir dort eine Sendung aufnehmen
durften. Auch gut
fand ich, dass wir berichten (schreiben)
konnten. Allerdings
war das alles auch
recht
aufwendig.
Manchmal hatten wir
richtig Stress. Selber
Journalist werden
möchte ich nicht. Ich
könnte das nicht gut
und ich will nicht immer am Compi
sitzen. Ich möchte später einmal Menzimuckfahrer werden.»
Die Dritt- bis Fünftklässler der «International School of Zug and
Luzern» in Horw blättern gespannt in der Zeitung.
PD
Mirjam Zimmermann (11): «Das
Projekt hat mit sehr gut gefallen. Zusammen mit den anderen Teamkameraden den Haupttext
zu schreiben, gefiel
mir sehr gut. Die beste Arbeit war, ein tolles Foto auszusuchen,
und das war sehr gut
gelungen.
Etwas
schwierig war es,
einen guten Titel und
einen guten Lead zu
schreiben. Ich möchte lieber einmal Bäuerin oder Tierpflegerin werden, nicht Journalistin.»
Der Uranos-Club (4./5. Klasse) aus
Wangen hat mit der Luzerner Fussballlegende Kudi Müller trainiert – und die
Swissporarena in Luzern auf ihre Sicherheit überprüft (Seite 31).
Jan Feldmann (9): «Das Training mit
Kudi Müller sowie die Stadionbesichtigung der Swissporarena waren Höhepunkte unserer Arbeit.
Das Artikel-Schreiben
war für mich am
schwierigsten. Ich
habe mich mühsam
durchgekämpft und
es am Schluss doch
geschafft.
Zurzeit
kann ich mir noch
nicht vorstellen, Journalist zu werden. Viel
lieber möchte ich Erfinder sein.»
Tobias Kistler (10): «Das ZIP-Projekt
war, kurz gesagt, einfach spitze. Mir hat
der Ausflug ins Fussballstadion Swissporarena in Luzern am besten gefallen.
Auch das Schreiben
des Zeitungsartikels
habe ich toll gefunden. Die Erklärungen
über Ich- und WirForm habe ich nicht
so interessant gefunden. Ich glaube nicht,
dass ich Journalist
werden möchte, obwohl es ein spannender Beruf ist. Man lernt selber auch
immer wieder Neues. Aber es hat mich
nicht so richtig gepackt. Ich habe noch
keine konkreten Berufswünsche.»
Jonas Küttel (10): «Das Training mit
Kudi Müller hat mir am besten gefallen.
Die Fragen für das
Interview erstellen hat
mir am meisten Spass
gemacht. Es war alles
voll cool. Den Text für
den Zeitungsbericht
zu erstellen, war
schwierig für mich.
Ob ich einmal Journalist werden will?
Vielleicht, vielleicht
auch nicht, es war aber spannend, in
den Beruf reinzuschauen. Ich möchte
Meeresbiologe oder Landwirt werden.»
Malin Schuler: (11): «Am besten gefallen hat mir das Schreiben. Man konnte einmal eine Arbeit
wie ein Journalist machen. Schwierig war
bestimmt das Zusammenarbeiten, bis
jeder einmal wusste,
was er machen sollte.
Journalistin wäre bestimmt eine tolle
Arbeit, aber auch
eine sehr anspruchsvolle. Ich will einmal Landtierärztin
werden.»
Die 5. Klasse aus Schattdorf hat
herausgefunden, wie das Wasser in
unsere Häuser kommt (Seite 24).
Lisa Ziegler (10): «Das ZIP-Projekt
war der Schule gegenüber eine Abwechslung. Am besten hat mir der Lehrausgang gefallen, den
wir mit Herrn Welti
gemacht
haben.
Schwierig war am Anfang, sich alles zu
merken und am
Schluss alles zusammenzufassen und auf
ein Blatt zu schreiben.
Journalistin zu werden, wäre sicher
interessant, aber mein Traumberuf ist,
Kinderkrankenschwester zu werden.»
Dylan Lombardo (11): «Am meisten
Spass hat mir das Zeitungslesen gemacht, weil wir dann
immer alles wussten.
Schwierig fand ich
hingegen, den Zeitungsbericht
zu
schreiben. Journalist
zu werden, kann ich
mir nicht vorstellen.
Ich würde am liebsten
Automechaniker werden.»
Fabian Tresch (10): «Ich möchte
wieder einmal ein Projekt machen. Am
besten hat mir die
Wasserexkursion gefallen. Am meisten
Spass hat mir das Zeitungslesen am Morgen gefallen, weil ich
das Neuste erfuhr. Am
schwierigsten war es,
den Zeitungsbericht
zu schreiben. Ich
könnte mir vorstellen,
einmal Journalist zu werden, aber genau
weiss ich noch nicht.»
Nadine Tresch (10): «Ich fand es
lustig. Gefallen hat mir, dass wir jeden
Morgen die Zeitung
lesen durften und
dass wir einen Lehrausgang in die Redaktion der «Neuen
Urner Zeitung» gemacht haben. Ich will
nicht
Journalistin
werden, weil du spannende Texte und Artikel schreiben musst,
und ich bin in dem nicht so gut. Ich
will mal Zweiradmechanikerin werden.»
Joël Furrer (11): «Am besten hat mir
das Interview gefallen. Am schwierigsten
war es, den Zeitungsbericht über das Wasser zu schreiben.
Ich möchte nicht
Journalist, sondern
lieber Kapitän auf
einem Dampfschiff
werden.»