frank badur - Hamish Morrison Galerie
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FRANK BADUR FRANK BADUR FRANK BADUR INHALT CONTENTS/SOMMAIRE 5 6 EINLEITUNG VON JAN-PHILIPP FRÜHSORGE HUBERTUS BUTIN: FRANK BADUR – FARBE ALS FLÄCHE, RAUM UND INTERAKTION 14 15 INTRODUCTION BY JAN-PHILIPP FRÜHSORGE HUBERTUS BUTIN: FRANK BADUR – COLOR AS SURFACE, SPACE AND INTERACTION 22 23 AVANT-PROPOS PAR JAN-PHILIPP FRÜHSORGE HUBERTUS BUTIN : FRANK BADUR – LA COULEUR COMME SURFACE, ESPACE ET INTERACTION 31 MALEREI PAINTING/PEINTURE 73 ZEICHNUNG DRAWING/DESSIN 74 76 78 CHRISTIAN RATTEMEYER: FRANK BADUR – REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID CHRISTIAN RATTEMEYER: FRANK BADUR – REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (ENGLISH) CHRISTIAN RATTEMEYER : FRANK BADUR – REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (FRANÇAIS) 114 AUSGEWÄHLTE AUSSTELLUNGEN/SAMMLUNGEN/BIBLIOGRAFIE SELECTED EXHIBITIONS/COLLECTIONS/BIBLIOGRAPHY 118 BIOGRAFIE BIOGRAPHY 120 IMPRESSUM 100 EXEMPLARE ENTHALTEN EINEN ORIGINAL-SIEBDRUCK VON FRANK BADUR 100 COPIES CONTAIN AN ORIGINAL SILKSCREEN PRINT BY FRANK BADUR 100 EXEMPLAIRES SONT ACCOMPAGNÉS D’UNE SÉRIGRAPHIE ORIGINALE DE FRANK BADUR 3 4 EINLEITUNG Jan-Philipp Frühsorge »HINTER DEN WIPFELN DER WÄLDER VON POIKKO ERSCHEINT AM HORIZONT DER FUJISAN UND WIRFT SEINEN SCHATTEN ÜBER SOHO.« DIESER Satz, so absurd und – geographisch gesehen – komplett falsch er auch sein mag, entspricht meinem persönlichen Bild, das ich über die Jahre hin von Frank Badur und seinem Verhältnis zu konkreten Landschaften und den ihn umgebenden und beeinflussenden Kulturen als fiktionale Projektion für mich entworfen habe. Und man könnte dieses Kontinente umspannende Capriccio sicher noch leicht um weitere Orte ergänzen. Badur ist viel und weit gereist, immer unvoreingenommen, mit neugierigem Blick und offenen Sinnen. Dass in der bildnerischen Reflexion dieser Eindrücke niemals ein bunt gemischtes Potpourri entstanden ist, oder gar ein Landschaftsbild, verdankt sich einer klaren ästhetischen Sprache, die sich über die Jahre hin entwickelt und verfeinert hat, die aber bestimmten Grundregeln von »komplexer Einfachheit« stets verpflichtet geblieben ist. Sei es in seiner Beschäftigung mit Farbe, Linie, Rhythmus, Klang oder Struktur. In ihrem grundlegenden Essay über das Prinzip »Raster« (Grids), mit dem sich Frank Badur in seinem zeichnerischen Oeuvre seit vielen Jahren auseinandersetzt, erörtert die Kunstwissenschaftlerin Rosalind Krauss das in diesem Prinzip evident werdende Paradox von Originalität und Wiederholung, welches die Kunstgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts bis in die Gegenwart durchläuft. Und genau in diesem Spannungsfeld befindet sich auch Badur mit seiner ganz eigenen Topografie von Gesehenem und durch Erfahrung zum Bild hin Transformierten. Nicht allein auf das »Raster« bezogen, sondern im Hinblick auf seine gesamte künstlerische Produktion stellt sich die Frage von Referenzialität auf kunsthistorische Vorbilder und innovativer Neufindung, eine Frage, die sich beispielsweise aus der Perspektive asiatischer Kunsttraditionen so gar nicht stellen würde. Badurs intensive Auseinandersetzung mit Kunstwerken und Artefakten aller Art aus diesem Kulturkreis geht eine fruchtbare Symbiose ein mit europäisch-amerikanischer Kunstgeschichte, den Erfahrungen von Natur und Landschaft seiner finnischen Atelierumgebung und zahlreicher anderer Orte. Ein Blick in die Skizzenbücher Badurs oder in sein umfangreiches Fotoarchiv belegt, wie das Material aus ästhetisch gefilterter empirischer Wirklichkeit und kunsthistorischen Vorbildern zusammen das Fundament seiner Bilderproduktion legt. Frank Badur ist dieses Jahr 65 Jahre geworden und dieser Katalog begleitet die aus diesem Anlass stattfindenden drei Ausstellungen zu Malerei, Zeichnung und Druckgrafik. An dieser Stelle sei zahlreichen Menschen, die dieses Projekt begleitet und gefördert haben, Dank ausgesprochen. An erster Stelle seien hier genannt die freundschaftlich zugeneigten Sammler Werner H. Kramarsky und Dr. Dieter Scheid, ohne deren entscheidende Hilfe die Publikation nicht hätte realisiert werden können. Dies gilt gleichermaßen für Paul Ege und die Kuratorin seiner Sammlung, Dr. Julia Galandi-Pascual. Für sein großartiges Engagement in allen Phasen des Projektes zu danken ist selbstverständlich auch dem Kollegen Hamish Morrison mit seinen Mitarbeitern Lisa Gelhard, Johanna Riesenkampff und Matthieu Lelièvre, der auch die französische Übersetzung verantwortet. Die englische Fassung besorgte Jörg W. Ludwig. Ein herzlicher Dank hierfür an ihn. Die Kollegen Bernard Jordan und Amélie Seydoux übernahmen es, sich um die Edition der Druckgrafik zu kümmern. Die Gestaltung des Kataloges lag in den Händen von Martin Karmann. Den beiden Autoren, Hubertus Butin und Christian Rattemeyer möchte ich besonders danken für ihre kenntnisreichen und erhellenden Texte. Und vor allem möchte ich natürlich Frank Badur Dank sagen für seine Arbeiten, seinen freundschaftlichen Rat, seine Unterstützung in allen Belangen der Planung und Produktion dieses Buches. 5 FRANK BADUR – FARBE ALS FLÄCHE, RAUM UND INTERAKTION Hubertus Butin »PAINTING IS COLOR ACTING.«1 – JOSEF ALBERS BETRACHTET man die malerische Produktion Frank Badurs aus den letzten vier Jahrzehnten, so fällt trotz aller bildnerischen Differenzierungen und Veränderungen der immer gleichbleibende Impetus einer ungegenständlichen, geometrisch-konstruktiven Formensprache auf. Dabei zeugen seine Gemälde von großer Strenge und Klarheit. Mit einer präzisen, äußerst puristischen Ökonomie der Mittel erkundet er seit Ende der 60er Jahre die Möglichkeiten einer zeitgemäßen künstlerischen Rhetorik. Badurs Bilder verweisen weder mimetisch noch zeichenhaft auf eine außerbildliche Wirklichkeit, sondern sind selbstreferenziell. Sie enthalten keinen symbolischen Bedeutungsgehalt und besitzen auch keinen expressiven Subjektbezug. Der Künstler äußerte diesbezüglich: »Kunst existiert zuallererst aus sich selbst heraus und ist sich selbst genug.«2 Dies erinnert an Frank Stellas berühmte Aussage »Das, was Sie sehen, ist das, was Sie sehen«3 von 1964 sowie an Robert Rymans Diktum »Was das Gemälde ist, ist genau das, was man sieht«4 von 1971. Frank Badurs Arbeiten konzentrieren sich vor allem auf die Farbe als dem wichtigsten und wesentlichsten Mittel der Malerei, indem sie – im Sinne einer Entfaltung reiner Visualität – den Eigenwert der Farbe hervorheben. Diese Verabsolutierung der Farbe macht sie zum bildkonstituierenden Element schlechthin, das keiner weiteren Legitimation bedarf als der phänomenologischen Wirkung ihrer eigenen Sinnlichkeit. I. KUNSTGESCHICHTLICHE GRUNDLAGEN Der Anspruch, die Eigenarten der Farbe abstrakt einzusetzen – oder besser gesagt: unabhängig und jenseits aller abbildhaften Gegenständlichkeit –, gehört bekanntermaßen zu den grundsätzlichen Anliegen der Moderne. Sowohl aufgrund der Erfindungen der Fotografie und des Films als auch durch die Entwicklung industrieller Reproduktionstechniken begann die Malerei, verstärkt über sich selbst zu reflektieren und ihre eigenen Bedingungen zu untersuchen. 6 Denn die Vormachtstellung der Malerei innerhalb der gesellschaftlichen Bildproduktion war durch jene neuen Medien nachhaltig erschüttert worden. Nicht zuletzt aus diesen Gründen ist die Betonung der Farbe in ihrer Autonomie, in ihrem bildnerischen Eigenwert, zu einem Grundpfeiler moderner Rhetorik geworden. Dies ist spätestens seit dem Impressionismus und dann vor allem seit Wassily Kandinsky, Robert Delaunay, Kasimir Malewitsch, František Kupka und Piet Mondrian zu beobachten. Bereits 1890 hatte der französische Symbolist Maurice Denis die berühmte modernistische Maxime formuliert: »[...] ein Bild ist – bevor es ein Schlachtross, eine nackte Frau oder irgendeine Anekdote darstellt – vor allen Dingen eine plane Fläche, die in einer bestimmten Ordnung mit Farben bedeckt ist.«5 Im Fauvismus um 1905 bedeutete die Verselbstständigung der Farbe nach den Worten von Henry Matisse, »zu den reinen Ausdrucksmitteln zurückzufinden«6. Auch Robert Delaunay war mit seiner Kunst des sogenannten Orphismus, wie er 1913 notierte, »auf der Suche nach den reinen Mitteln der Malerei«7. Oskar Schlemmer formulierte diesen Anspruch 1922 am Bauhaus geradezu beispielhaft: »Die Mittel jeder Kunst sind künstliche, und jede Kunst gewinnt durch das Erkennen und Bekennen ihrer Mittel.«8 Der äußerst einflussreiche amerikanische Kunstkritiker Clement Greenberg hat wie kein anderer dieses selbstreflexive Credo von den 40er bis zu den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts zu einer Ideologie formiert.9 Er sah die Entwicklung der modernen Malerei seit dem Impressionismus als einen fortschreitenden Aufklärungs- und Selbsterforschungsprozess, der das Wesen beziehungweise die Bedingungen der Malerei freilegt. Die Künstler sollten nach seinem Verständnis nur das untersuchen, was für die Malerei spezifisch und werkimmanent sei, was somit nichts mit anderen Kunstformen zu tun habe, nichts mit der äußeren, gegenständlichen Wahrnehmungswelt und vor allem nichts mit gesellschaftlichen Fragen. Daher favorisierte Greenberg mit seiner formalistisch ausgerichteten Kunstkritik besonders den abstrakten Expressionismus beispielsweise von 1 PIET MONDRIAN »Komposition No. IV mit Rot, Blau und Gelb«, 1929, Öl auf Leinwand, 52 x 51,5 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, ©2009 Mondrian/Holtzman Trust c/o HCR International Warrenton VA USA 1 Josef Albers, zitiert nach Jürgen Wißmann, »Homages to the Square als Wechselwirkung der Farbe«, in: »Josef Albers«, Recklinghausen 1977, S. 6. 2 Frank Badur, in einer privaten Notiz vom 21. Januar 2004, unveröffentlicht. 3 Frank Stella, zitiert nach Bruce Glaser, »Questions to Stella and Judd. Interview by Bruce Glaser« (1964), in: »Miminal Art. A Critical Anthology«, hrsg. von Gregory Battcock, New York 1968, S. 158. 4 Robert Ryman, zitiert nach Phyllis Tuchman, »An Interview with Robert Ryman«, in: »Artforum«, Band IX, Nr. 9, Mai 1971, S. 53. 5 Maurice Denis, »Définition de Traditionnisme« (1890), in: ders., »Du symbolisme au classicisme. Théories«, hrsg. von Olivier Revault d’Allonnes, Paris 1964, S. 33. 6 Henri Matisse, »Über Kunst«, hrsg. von Jack D. Flam, Zürich 1993, S. 139. 7 Robert Delaunay, »Zur Malerei der reinen Farbe. Schriften von 1912 bis 1940«, hrsg. von Hajo Düchting, München 1983, S. 93. 8 Oskar Schlemmer, »Briefe und Tagebücher«, hrsg. von Tut Schlemmer, München 1958, S. 134. 9 Clement Greenberg, »The Collected Essays and Criticism«, hrsg. von John O’Brian, Band I, II, III und IV, Chicago und London 1986 bis 1993; ders., »Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken«, hrsg. von Karlheinz Lüdeking, Dresden und Amsterdam 1997. 10 Johannes Meinhardt, »Analytische Malerei«, in: »DuMont’s Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst«, hrsg. von Hubertus Butin, Köln 2002, S. 11. 11 »Systemic Painting«, Ausst.-Kat. The Solomon R. Guggenheim Museum, New York 1966. 12 »Geplante Malerei«, Ausst.-Kat. Westfälischer Kunstverein, Münster 1974. 13 »Analytische Malerei«, Ausst.-Kat. Galleria La Bertesca, hrsg. von Klaus Honnef, Genua, Mailand und Düsseldorf 1975. 14 »Fundamentele schilderkunst. Fundamental Painting«, Ausst.-Kat. Stedelijk Museum, Amsterdam 1975. 15 Max Imdahl, »François Morellet. Grilles se déformant, 1963. 4 trames superposées, 1975«, in: »Erläuterungen zur Modernen Kunst. 60 Texte von Max Imdahl und seinen Freunden und Schülern«, hrsg. von Norbert Kunisch, Bochum 1990, S. 169. 16 Eberhard Roters, »Frank Badurs Neue Bilder«, in: »Frank Badur. Bilder. Arbeiten auf Papier. Bodenobjekte«, Ausst.Kat. Neuer Berliner Kunstverein, Berlin 1985, o. S. 17 Rolf Wedewer, »Vom Schweigen der Bilder: Frank Badur. Silence in Art: Frank Badur«, Nürnberg 1998, S. 10. Jackson Pollock und Willem de Kooning und die amerikanische Farbfeldmalerei von etwa Barnett Newman, Mark Rothko und Clifford Still, die sein teleologisches, also zielgerichtetes Modell der Kunstentwicklung zu bestätigen schienen. Alles, was nicht seiner dogmatischen Auffassung entsprach – wie die Pop Art oder jede Kunst mit einem gesellschaftspolitischen Anspruch –, wurde von dem Kritiker abgelehnt. Sowohl solche ideologischen Ansprüche, wie sie Greenberg formuliert hatte, als auch die mythenbildenden Vorstellungen eines genialen Schöpfertums sowie eines spirituellen, metaphysischen Gehalts der Malerei, wie sie zum Beispiel Yves Klein und Barnett Newman noch in den 50er Jahren heraufbeschworen hatten, erschienen in den 60er Jahren unglaubwürdig und nicht mehr zeitgemäß. Der um 1960 aufgekommene Zweifel an einer solchen Meistererzählung der Moderne führte zu einer allmählichen Auflösung der Autorität modernistischer Werturteile und zeigte sich zu dieser Zeit etwa in der künstlerischen Praxis von Frank Stella und Robert Ryman. Aufgrund des nun anzutreffenden positivistischen Verständnisses der Malerei entwickelte sich ein sehr analytischer Produktions- und Werkbegriff. Es handelt sich dabei, wie Johannes Meinhardt schreibt, um »eine Malerei, die tautologisch nur sich selbst zeigt, und die somit Malerei (als Tätigkeit und als hergestellten Gegenstand) in der künstlerischen Arbeit selbst reflektiert«10. Besonders von Mitte der 60er bis Mitte der 70er Jahre wurde versucht, jene Entwicklung mit diversen Schlagworten zu benennen und auf diese Weise zu kategorisieren: »Systemic Painting«11, »Geplante Malerei«12, »Analytische Malerei«13 und »Fundamental Painting«14. II. KONSTRUKTIVISMUS UND KONKRETE KUNST Vor dem dargelegten, knapp skizzierten kunsthistorischen Hintergrund stellt sich die Frage, wo sich die Malerei von Frank Badur verorten lässt. Die Einordnungen von künstlerischen Ar- beiten mittels gattungs-, medien- oder entwicklungsgeschichtlicher Begriffe »entsprechen zwar einem Bedürfnis nach wissenschaftlicher Übersichtlichkeit, jedoch stehen sie immer in der Gefahr, an der Identität des je gegebenen Werkes vorbei zu verallgemeinern«15, wie Max Imdahl einmal treffend formulierte. Trotzdem soll hier versucht werden, die künstlerische Praxis Badurs näher zu bestimmen und historisch einzuordnen: Auf der einen Seite werden gleichzeitige und frühere kunstgeschichtliche Entwicklungen als Teil des Beziehungsgeflechts aufgefasst, in das seine Malerei eingebunden ist. Auf der anderen Seite soll die Untersuchung der für Badur grundlegenden Kategorien Fläche, Raum und Interaktion zu einem besseren Verständnis seiner Kunst beitragen. »Badur steht seiner künstlerischen Herkunft nach in der Tradition des Konstruktivismus und der Konkreten Kunst.«16 Rolf Wedewer übernimmt diese Aussage von Eberhard Roters und betont ebenfalls die Bedeutung der »Tradition des Konstruktivismus und der Konkreten Kunst«17 für die Malerei Badurs. Dieser Behauptung von Roters und Wedewer kann nur bedingt zugestimmt werden. Zweifellos schätzt Badur den Konstruktivismus der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts, wie er in verschiedenen Ausprägungen von Künstlern und Künstlerinnen unter anderem am deutschen Bauhaus, in der holländischen De Stijl-Bewegung und im russischen Konstruktivismus und Suprematismus entwickelt wurde. Doch für Badurs so strengen formalen Reduktionismus, der mitunter nur aus zwei monochromen, symmetrisch angeordneten Farbflächen bestehen kann, lassen sich in der klassischen Avantgarde kaum Vorbilder finden. Was jedoch noch wichtiger ist: Badur verneint jeden idealistischen Anspruch, das heißt, seine Arbeiten besitzen keinen symbolischen Bedeutungsgehalt, sie sind keine Metaphern für etwas Spirituelles, Überweltliches oder gar Utopisches in Form messianischer Heilsversprechungen. So ist seine Malerei auch kein Spiegel kosmischer, universeller Harmonien, wie sie zum Beispiel Piet Mondrian (Abb. 1) in seinen eigenen Arbeiten visualisieren und in der Gestaltung der alltäglichen Le7 benswelt umgesetzt sehen wollte. Selbst wenn Badurs eigene Bildsprache ohne die historischen Vorläufer der klassischen Moderne mit ihren geometrisch-konstruktiven Formen nicht denkbar ist, so ist diese Verwandtschaft doch nur relativ oberflächlich. Auch der zitierte Hinweis von Eberhard Roters auf die Tradition der Konkreten Kunst erscheint nicht wirklich überzeugend. Zieht man etwa als Vergleich zu Badurs Malerei die berühmte Zürcher Schule der Konkreten heran, so sind die Unterschiede doch größer als die Gemeinsamkeiten. Seit den 30er und 40er Jahren des 20. Jahrhunderts zielten deren Vertreter – zum Beispiel Max Bill, Richard Paul Lohse und Camille Graeser – auf einen betont harmonischen, streng systematischen Ausdruck von Maß und Gesetz. Mathematische Regeln und normierte Module und Raster sollen dabei die Ideale der Eindeutigkeit, Überprüfbarkeit und Vollkommenheit ermöglichen (Abb. 2). Eine solche kühle, starre, ja dogmatische Ästhetik ist Badur fremd. Denn er ist kein rational arbeitender Gestalter, der in der Bildproduktion völlig objektivierbare Verfahren anwendet. Es ist eher eine Mischung aus Kontrolliertheit und Intuition, die uns in seiner künstlerischen Praxis begegnet – jedoch kein mathematisches Kalkül wie bei den Schweizer Konkreten. III. ANALYTISCHE MALEREI UND FARBFELDMALEREI Anstelle von Konstruktivismus und Konkreter Kunst sind wohl eher zwei andere einflussreiche historische Größen zu nennen, die sich für einen Vergleich anbieten und Badur wesentlich näher stehen: die Analytische Malerei der 60er und 70er Jahre und die amerikanische Farbfeldmalerei von den 40er bis zu den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Badur wird zwar nicht direkt zu der bereits im ersten Kapitel beschriebenen Analytischen Malerei gezählt, doch verbindet beide eine ähnlich konsequente Selbstreflexion der bildnerischen Mittel und der visuellen Erscheinung der Malerei. Das Konzept, das ei8 gene künstlerische Medium phänomenologisch zu untersuchen, zu definieren und demonstrativ vorzuführen, findet sich sowohl bei Frank Badur wie auch zum Beispiel bei Raimund Girke, Ulrich Erben, Winfred Gaul, Jerry Zeniuk, Robert Mangold und Robert Ryman. Letzterer widmet sich den Elementen, die das Gemälde in seiner Erscheinung konstituieren und in seiner Wirkung determinieren (Bildträger, Grundierung, Farbmaterial, Farbton, Pinsel, Farbauftrag, Bildgröße, Aufhängung etc.), in einer analytisch oftmals strengeren und puristischeren Form (Abb. 3) als Badur. Es soll hier demnach nicht eine ähnliche Bilderscheinung behauptet werden, zumal Badurs Farbpalette auch wesentlich umfangreicher ist, sondern vielmehr eine verwandte Haltung, mit der die Grundlagen der Malerei untersucht werden, womit im Falle Badurs vor allem die Farbe gemeint ist. 2 RICHARD PAUL LOHSE »Fünfzehn systematische Farbreihen mit vertikalen Verdichtungen«, 1950/1968, Öl auf Leinwand, 150 x 150 cm, McCrory Corporation, New York, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 Die anfängliche Entwicklung der Analytischen Malerei als historischem Phänomen fällt in den 60er Jahren mit der eigenen Studienzeit Frank Badurs an der Hochschule für bildende Künste in Berlin zusammen. Hingegen beginnt die amerikanische Farbfeldmalerei als die zweite einflussreiche Tradition, die man hier erwähnen sollte, bereits in den späten 40er Jahren. Dabei sind vor allem zwei Künstler zu erwähnen, die besonders in ihrer Auffassung der minimalistischen Bildstruktur beziehungsweise der Flächenaufteilung mit Badur verglichen werden können: Barnett Newman und Brice Marden. In diesem Zusammenhang soll auch der anfangs erwähnte Aspekt der Farbe als Fläche diskutiert werden. In den 70er, 80er und 90er Jahren zeugen Badurs Gemälde von einer elementaren Einfachheit: Zwei oder drei monochrome Farbfelder gliedern in vertikaler oder horizontaler Ordnung die rechteckige Bildfläche. Diesen Strukturen haftet etwas Tektonisches an, da die Teile im Zusammenspiel wie ein fest gebautes Gefüge erscheinen. So entstand beispielsweise 1976 ein unbetiteltes Ölgemälde (Abb. 4), das mittig ein schmales, hoch aufragendes Rechteck in cremefarbenem Weiß zeigt, welches symmetrisch von zwei breiteren Rechtecken in zartem 3 ROBERT RYMAN »Anchor«, 1980, Öl auf Leinwand mit Stahl, 223,7 x 213,5 cm, Hallen für neue Kunst, Schaffhausen, Photograph Fabio Fabbrini, Photo Credit: Raussmüller Collection Grünblau eingefasst wird. Solche Bildstrukturen finden sich ab den 40er Jahren auch bei Barnett Newman (Abb. 5)18 und ab den 60er Jahren bei Brice Marden (Abb. 6). Die Symmetrie als Relation der Gleichheit von Teilen erzeugt den Eindruck äußerster Strenge und unverrückbarer Form. Besonders für die amerikanischen Maler war eine solche Bildstruktur attraktiv, da sie nicht als Komposition im Sinne traditioneller europäischer Malerei bezeichnet werden kann. Denn der Begriff der Komposition korrespondiert mit der relationalen Ästhetik eines Bildgefüges, das aus ungleichen und spannungsvoll ausbalancierten Elementen aufgebaut ist. Und dies gilt gerade für die Symmetrie augenfällig nicht. Sie bot somit die Möglichkeit, sich von europäischen Vorbildern demonstrativ abzusetzen. 4 FRANK BADUR Ohne Titel, 1976, Öl auf Leinwand, 60 x 60 cm 5 BARNETT NEWMAN »Profile of Light«, 1967, Acryl auf Leinwand, 305,5 x 191 cm, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid 18 Siehe auch Newmans Ölgemälde »Moment« von 1946 und »Primordial Light« von 1954 in: Franz Meyer, »Barnett Newman. The Station of the Cross: Lema Sabachthani«, Düsseldorf 2003, S. 74 und 122. 19 Bei Badur finden sich jedoch hin und wieder auch Bildaufteilungen nach dem Prinzip des Goldenen Schnitts wie etwa bei dem Ölgemälde »Near Bleecker« von 1988 (siehe Abb. 11). 20 Max Imdahl, »Barnett Newman. Who’s afraid of red, yellow and blue III«, Stuttgart 1971, S. 5. 6 BRICE MARDEN »Star (for Patti Smith)«, 1972-1974, Öl und Bienenwachs auf Leinwand, 173 x 114 cm, Donald L. Bryant Jr. Family Trust, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 Auch bei nichtsymmetrischen Gemälden von Badur, Newman und Marden können teilweise große Ähnlichkeiten formaler Art festgestellt werden. Das 1983 von Badur produzierte Ölbild »East Chatham« (Abb. 7) zeigt strukturell eine große Entsprechung zu dem 1973–75 mit Öl und Bienenwachs hergestellten Gemälde »Winter Painting« von Brice Marden (Abb. 8) ebenso wie zu Barnett Newmans Ölbild »The Gate« von 1954 (Abb. 9). Alle drei Bilder bestehen aus jeweils drei monochromen, hochformatigen Rechtecken, die alternierend in Dunkel-HellDunkel angeordnet sind, wobei die jeweils linke Form die Hälfte des Bildgevierts einnimmt. Den drei Gemälden ist außerdem gemeinsam, dass sie auf klassische Kompositionsschemata verzichten. Eine ideale Proportion wäre etwa der Goldene Schnitt mit seinem völlig austarierten, mathematisch festgelegten Verhältnis der Flächen zueinander. Stattdessen favorisieren die Künstler nicht völlig harmonisierte und somit spannungsvollere Flächenaufteilungen, als sie der Goldene Schnitt liefern könnte.19 Besonders Newman verneint »jegliche mitgebrachte oder vorgeprägte, begrifflich, mathematisch, geometrisch oder auch ästhetisch determinierbare Ordnung«20. 9 Neben diesen Gemeinsamkeiten sollen jedoch auch deutliche Unterschiede zwischen der Malerei dieser drei Künstler genannt werden. Zahlreiche Arbeiten Newmans weisen im Gegensatz zu den meisten Gemälden Badurs eine monumentale Größe auf: So sind zum Beispiel »Anna’s Light« von 1968 und »Who’s afraid of Red, Yellow and Blue IV« von 1969/70 jeweils über sechs Meter breit. Solche Bildmaße sollen eine Direktheit, Unmittelbarkeit und Entgrenzung in der Wahrnehmung der Farbe ermöglichen. Die flächigen, monochromen Farbfelder sollen Auge und Geist in einer unmittelbaren Erfahrung ganz erfüllen. Newman versucht, diesen Effekt nicht nur durch solche großen, wandfüllenden Bildformate zu erreichen, sondern auch durch seine Anweisung an die Betrachter21, die Gemälde aus nächster Nähe anzuschauen (Abb. 10). Aufgrund dieser Forderung des Künstlers lässt sich das Ganze nicht simultan, also nicht mit einem Blick, erfassen. Man ist vielmehr mit der Unüberschaubarkeit und damit der Grenzenlosigkeit des Bildfeldes und seiner Farbe konfrontiert, was nach Newmans Absicht beim Betrachter zum Eindruck des Erhabenen führen soll. Diese Intention ist ein Spezifikum, das nur für Newmans, jedoch nicht für Badurs Malerei zutrifft. Brice Mardens strenge Farbfeldmalereien, die in den 60er und 70er Jahren entstanden, bestehen meist aus zwei bis drei horizontal oder vertikal gelagerten Farbflächen. Ein nur an den Originalen nachvollziehbarer, aber wesentlicher Unterschied zu den Gemälden Badurs besteht im Malmaterial: Marden hat seit 1966 überwiegend Ölfarbe und Bienenwachs verwendet, sodass visuelle Farbräume entstanden, deren Schichten halb transparent sind und den Blick in eine durchscheinende Tiefe lenken. Die Gemälde sind häufig mit Titeln versehen, die auf religiöse Themen, alchemistische Elemente, Jahreszeiten, antike Objekte und mythische Orte verweisen. Diese Titel bedeuten nicht, dass die Bilder als narrative Illustrationen zu verstehen sind. Vielmehr liefern sie assoziative Vorgaben, die auf eine mögliche transzendente, spirituelle oder objektbezogene Ebene verweisen, die die reine Erscheinung der Malerei übersteigt. 10 Denn Brice Marden selbst hat eine »Malerei, die sich nur auf sich selbst bezieht«, abschätzig als »langweilig«22 bezeichnet. Manche Gemälde Frank Badurs tragen ebenfalls Titel, die vor allem auf bestimmte Orte anspielen, mit denen er spezifische Erinnerungen verbindet. Diese Assoziationen sind jedoch zu persönlich, als dass sie für den Betrachter eine Bedeutung haben und spezifische Gedanken evozieren könnten. Diese gegensätzliche Funktion der Titelgebung und damit auch die jeweilige Rezeption unterscheiden die Malerei von Marden und Badur auf signifikante Weise, selbst wenn die formale Erscheinung der Gemälde mitunter ähnlich ist. IV. ENTFALTUNG REINER VISUALITÄT Betrachtet man Badurs Umgang mit der Farbe, so fällt auf, dass er nie reine Farbtöne verwendet, sondern aufwendige Farbmischungen, die bisweilen in bis zu 30 verschiedenen Schichten auf die Leinwand aufgetragen werden. Die Erscheinung der mehr oder weniger monochromen Farbfelder kann je nach Bild und je nach Lichtsituation glänzend oder matt sein, transparent oder opak, glatt oder pastos, gleichmäßig ruhig oder gestisch bewegt. Innerhalb seines Œuvres lässt sich ein großer Reichtum an solchen sensuellen Differenzierungen finden. Die Farbauswahl entsteht meist ohne vorherige Skizzen oder Entwürfe im Prozess des Machens. Dabei interessieren Badur nur selten die natürlichen und vorhersehbaren Farbbeziehungen wie etwa der Komplementärkontrast (Rot– Grün, Gelb–Violett, Blau–Orange), allerdings auch nicht explizit dissonante Kontraste wie Gelb–Blau, Grün–Violett oder Orange–Rosa. Die von ihm favorisierten Farbkombinationen spiegeln keine übergeordnete Farbtheorie und entsprechen keinem gesetzmäßigen, rationalen Prinzip; der künstlerische Ansatz ist also empirisch und nicht theoretisch ausgerichtet. In der Form haben wir es mit einer strengen Konzeption zu tun, doch in der Farbgebung ist Badurs Vorgehen weitgehend von intuitiven und erfahrungsgeleiteten Entscheidungen geprägt. Die Auswahl der jeweiligen Farben beruht auf 7 FRANK BADUR »East Chatham«, 1983, Öl auf Leinwand, 40 x 60 cm 8 BRICE MARDEN »Winter Painting«, 1973, Öl und Bienenwachs auf Leinwand, 183 x 305 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 9 BARNETT NEWMAN »The Gate«, 1954, Öl auf Leinwand, 244 x 193 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, VG BildKunst, Bonn, 2009 langen Prozessen des Ausprobierens und Verwerfens, bis ein spannungsvoller Farbklang erreicht ist, der den Intentionen des Künstlers entspricht. Dabei hat Badur in den 70er, 80er und 90er Jahren oft Buntfarben neben farbig changierendes Schwarz gesetzt (Abb. 11), oder er hat verwandte Farben wie zwei verschiedene Rottöne oder zwei hellklare Farben miteinander kombiniert. 10 BARNETT NEWMAN Fotografie von »Cathedra« (1951, Öl auf Leinwand, 244 x 541 cm) mit zwei Betrachtern in Newmans Atelier, New York 1958, Foto von Peter A. Juley, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 12 FRANK BADUR Ohne Titel, 2009, Öl und Alkyd auf Leinwand, 250 x 200 cm 11 FRANK BADUR »Near Bleecker«, 1988, Öl auf Leinwand, 80 x 120 cm 21 Barnett Newman, »Statement«, in: »Barnett Newman. Selected Writings and Interviews«, hrsg. von John P. O’Neill, New York 1990, S. 178. 22 Brice Marden, zitiert nach Jean-Claude Lebensztejn, »From«, in: »Brice Marden. Recent Paintings and Drawings«, Ausst.-Kat. The Pace Gallery, New York 1978, o. S. 23 Günter Fruhtrunk, »Nicht Formelsprache, sondern Verdichtung«, in: »Fruhtrunk. Bilder 1952–1972«, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München u. a., München 1973, S. 53. 24 Wedewer, a. a. O. (siehe Anm. 17), S. 10. 25 Wedewer, a. a. O. (siehe Anm. 17), S. 98. 26 Wedewer, a. a. O. (siehe Anm. 17), S. 112. 13 GÜNTER FRUHTRUNK »2 Rot: 1 Rot«, 1971/1979 Acryl auf Leinwand, 149 x 143 cm, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 Im Jahr 2006 gab es eine grundlegende Veränderung in Badurs Malerei, indem der Künstler begann, wesentlich komplexere Strukturen und leuchtendere Farben einzusetzen. Die neuen Bilder bestehen aus sieben bis dreizehn schmalen, horizontal gelagerten Farbflächen, deren Intervalle einen lebendigen Rhythmus entstehen lassen (Abb. 12). Mit diesen Arbeiten nähert sich Badur teilweise der bildnerischen Rhetorik von Günter Fruhtrunk an. Dessen Gemälde und Siebdrucke aus den 60er und 70er Jahren sind aus vertikal, horizontal oder diagonal gerichteten Streifen aufgebaut, die in einer zum Teil höchst intensiven Farbigkeit eine Dynamisierung des Bildraums bewirken. »Reine Farbe wird zu einem Höchstmaß ihr innewohnender Lichtintensität gesteigert«23, wie der Künstler selbst formulierte. Im Vergleich zu Badurs neuen Arbeiten weisen Fruhtrunks Gemälde oftmals eine härtere Kontrastierung der Farbflächen und mitunter auch eine intensivere Farbigkeit auf (Abb. 13). Die Gemälde beider Künstler gehen jedoch ganz in der autonomen Farbigkeit und Textur ihrer sinnlichen Erscheinung auf und bieten somit eine bildnerische Entfaltung reiner Visualität. Rolf Wedewer hingegen wiederholt in seinem 1998 erschienenen Buch »Vom Schweigen der Bilder« mehrmals, die Bedeutung der Arbeiten Badurs gehe nicht »in der immanenten Logik ihrer farb-formalen Ordnung auf«24, und der Umgang mit der Farbe erschöpfe »sich keineswegs in ihrer bloßen Anschaulichkeit«25. Die Frage, was denn nun das Surplus, dieses Mehr an Bedeutung, sei, wird vom Autor auf unbefriedigende Weise beantwortet. Wedewer behauptet, dass die Farbe ein Mittel sei, »ein Unanschauliches zu veranschaulichen«26, und 11 Badurs Thema sei – mit den Worten Werner Haftmanns – die »geheimnisvolle Verborgenheit des Numinosen«27. In diesem manierierten und unzeitgemäßen »Jargon der Eigentlichkeit« – um Theodor W. Adornos signifikante Formulierung aufzugreifen28 – versucht Wedewer, seine These darzulegen. Nach Adornos Kritik ist der feierliche Tonfall des Gesagten das für den Jargon Entscheidende, und nicht der Sinn, der auf einen konkreten Inhalt verzichtet und bloß behauptet wird. Auch die von Wedewer verwendete mystische Begrifflichkeit suggeriert eine Bedeutungsschwere, die jeder plausiblen Erläuterung entbehrt. V. FARBE ALS RAUM Neben der im dritten Kapitel thematisierten Struktur der Bilder beziehungsweise ihrer Flächenordnung ist als ein weiterer wichtiger Aspekt für die Malerei Frank Badurs die Kategorie der Farbe als Raum zu nennen. Grundsätzlich ist jeder Farbe eine bildliche Tiefenwirkung eigen, die von ihrer Farbperspektive, Farbreinheit und ihrem Helligkeitswert sowie ihrem bildlichen Hintergrund und ihren kontrastierenden Nachbarfarben abhängig ist. Die Künstler und Bauhaus-Lehrer Johannes Itten und Josef Albers haben diese räumliche Wirkung in ihren Farbtheorien29 untersucht, was in den 60er Jahren systematischen Farbstudien in der Kunst neuen Auftrieb gab. Die visuelle Illusion einer Eigendynamik zeigt sich zum Beispiel in dem Eindruck, dass normalerweise dunkle und kalte Farbtöne in die Tiefe zurückzuweichen scheinen, während helle und warme Farben optisch nach vorne drängen. Auch in Badurs Gemälden bedient sich die bildhafte Tiefenillusion nicht der Möglichkeiten einer wie auch immer konstruierten perspektivischen Projektion, sondern ist ein rein auf den Farben basierendes Phänomen. Die Strenge und der Minimalismus der Flächenordnung seiner Bilder lässt den räumlichen Effekt deutlich hervortreten, da nichts von diesem Aspekt ablenkt. 12 Zwei Beispiele sollen dies veranschaulichen: Ein unbetiteltes Öl/Alkyd-Gemälde von 1997 (Abb. 14) zeigt eine dominant ausgebreitete Farbfläche in changierendem, stumpfem Rotbraun, in die mittig, am oberen Rand des Hochformats ein leuchtend rotes Quadrat gesetzt ist. Aufgrund seiner intensiven Leuchtkraft und Helligkeit scheint uns das Quadrat optisch entgegenzukommen, während das wesentlich dunklere und weniger warme Rotbraun eher in die Tiefe sinkt. Ein im selben Jahr entstandenes Gemälde (Abb. 15), das ebenfalls aus nur zwei Farbtönen besteht, zeigt eine modifizierte Wirkung. Ein monochromes Rot füllt fast die gesamte Fläche des Bildgevierts aus, nur an den beiden oberen und unteren Rändern sind zwei orangerote, längliche Rechtecke angelagert. Der Farbton dieser beiden identischen Formen besitzt eine nur minimal stärkere Leuchtkraft als das großflächige Rot, doch dies fällt erst auf den zweiten Blick auf, da der Helligkeitswert beider Töne fast identisch ist. Nur ein konzentrierter und aufmerksamer Betrachter kann die Unterschiede in der Farbräumlichkeit erkennen. Da sich die Farben also nur geringfügig voneinander unterscheiden, hat dies auch Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Rechteckformen selbst: Sie können sich kaum von der Gesamtfläche des Bildes abheben, und fokussiert man nur eine Form, so lösen sich die Konturen der anderen Form sogar weitgehend auf. VI. INTERAKTION UND »ACTUAL FACTS« Neben der illusionistischen Räumlichkeit der Farben bringt Badurs Malerei eine noch grundsätzlichere Eigenheit der Farbe zur Anschauung, die man in Gemälden normalerweise kaum oder gar nicht bewusst wahrnimmt. Wenn das Nebeneinander von Farben automatisch auch ein Gegeneinander impliziert, also ein auf Kontrasten basierendes Verhältnis entstehen lässt, dann hat dies bemerkenswerterweise zur Folge, dass sich benachbarte Farben gegenseitig beeinflussen und maßgeblich verändern. Es kommt zu optischen Wechselwirkungen, die nur in der Anschauung, also lediglich im Auge 14 FRANK BADUR Ohne Titel, 1997, Öl und Alkyd auf Leinwand, 70 x 60 cm 15 FRANK BADUR Ohne Titel, 1997, Öl und Alkyd auf Leinwand, 50 x 40 cm des Betrachters, wirksam werden. Diese spannungsvollen Interaktionen zwischen den Farben interessiert Badur in einem besonderen Maße. 16 JOSEF ALBERS »Study to Homage to the Square: Blue + darkgreen with 2 reds«, 1955, Öl auf Aluminium, 45,5 x 45,5 cm, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, The Josef and Anni Albers foundation, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 27 Wedewer, a. a. O. (siehe Anm. 17), S. 96. 28 Theodor W. Adorno, »Jargon der Eigentlichkeit. Zur deutschen Ideologie«, Frankfurt am Main 1964. 29 Johannes Itten, »Kunst der Farbe. Subjektives Erleben und objektives Erkennen als Wege zur Kunst« (1961), Ravensburg 1987, S. 77 f.; Josef Albers, »Interaction of Color. Grundlegung einer Didaktik des Sehens« (1963), Köln 1997, S. 50 f. 30 Michel-Eugène Chevreul, »De la loi du contraste simultané des couleurs«, Paris 1839. 31 Rudolf Arnheim, »Kunst und Sehen. Eine Psychologie des schöpferischen Auges« (1954), Berlin und New York 1978, S. 340. 32 Josef Albers, a. a. O. (siehe Anm. 29), S. 20. 33 Josef Albers, a. a. O. (siehe Anm. 29), S. 95 ff. 34 Johannes Itten, a. a. O. (siehe Anm. 29), S. 17. 35 Johannes Itten, a. a. O. (siehe Anm. 29), S. 17. 36 Siehe Josef Albers, a. a. O. (siehe Anm. 1). Solche Farbveränderungen bezeichnet man allgemein als Simultankontrast. Die simultane, das heißt gleichzeitige Wechselwirkung zweier Farben bedeutet zum Beispiel, dass ein reines Rot eher als Orange wahrgenommen wird, wenn man es vor einem blauen Hintergrund betrachtet, da die blaue Fläche unwillkürlich ihre Komplementärfarbe Orange hervorruft. Ebenso wird ein neutrales Grau neben einem Grün optisch einen leichten Rotstich erhalten, da Rot der Gegenfarbe zu Grün entspricht. Und eine Farbe auf schwarzem Grund wirkt optisch heller als derselbe Farbton auf einer weißen Fläche. Dass sich Farben gegenseitig beeinflussen, wenn sie nebeneinander gesehen werden, wusste man bereits in der Antike. Doch erst der französische Chemiker und Farbtheoretiker Michel-Eugène Chevreul beschäftigte sich umfassend mit dem Simultankontrast und untersuchte dessen Bedeutung für die verschiedenen Anwendungsbereiche in der Kunst und im Handwerk. Sein 1839 erschienenes Hauptwerk »De la loi du contraste simultané des couleurs« wurde zum wohl meistbenutzten Farbhandbuch des 19. Jahrhunderts, da es der Ästhetik der Farben eine umfassende und systematische Grundlage gab. Besonders auf die Malerei der Impressionisten und Neoimpressionisten (etwa Georges Seurat) hatte diese Publikation großen Einfluss. Nach Chevreuls Theorie verändern sich zwei nebeneinanderliegende Farben in ihrer Wahrnehmung durch den Betrachter in der Art, dass sie möglichst ungleich erscheinen und bereits vorhandene Unterschiede noch verstärkt werden. Allerdings können sie sich gegenseitig auch neutralisieren und somit einen vielleicht erwünschten Effekt aufheben.30 facts« und »actual facts«33: Die »factual facts« in der Wahrnehmung von Farbe sind die objektiven Sachverhalte, die sich auf klar benennbare, messbare Größen wie etwa die Wellenlängen des sichtbaren Lichts beziehen. Bei Johannes Itten findet sich diesbezüglich die Formulierung von der »physikalisch-chemischen Wirklichkeit der Farbe«34. Die »actual facts« hingegen sind die wahrnehmungspsychologisch wirkenden Sachverhalte, bei denen das Auge in besonderem Maße aktiviert ist, wie zum Beispiel beim Simultankontrast mit seinen Interaktionen zwischen benachbarten Farben. Itten bezeichnete dieses Phänomen als die »psycho-physische Wirklichkeit der Farbe«35. Josef Albers hat Letzteres, also die subjektive Erfahrungswirklichkeit, vor allem mit seiner 1949 begonnen Serie der »Homages to the Square« (Abb. 16) in Ölgemälden und Siebdrucken ausführlich untersucht und visualisiert.36 Da Badur in seiner Malerei Farben auf ähnlich grundlegende Weise verwendet, wird der sonst kaum bewusst wahrgenommene Simultankontrast anschaulich zur Entfaltung gebracht. Dies geschieht jedoch nicht in der streng systematisierten und analytischen Form wie bei Albers, sondern in einer freieren und intuitiveren Weise, wobei Auge, Verstand und Emotion in gleichem Maße angesprochen werden. Frank Badur lässt mit seiner Malerei die Farben und die phänomenologische Wirkung ihrer Sinnlichkeit auf elementare und vielschichtige Weise erlebbar werden. Wenn Farbe keine statische, gleichbleibende Erscheinung hat, dann ist sie – wie Rudolf Arnheim bemerkte – »ein launisches Medium«31 und wird – wie Josef Albers notierte – zum »relativsten Mittel der Kunst«32. Diese Relativität und Instabilität der Farbe umschreibt Albers auch mit der Unterscheidung von »factual 13 INTRODUCTION Jan-Philipp Frühsorge, Translation by Jörg W. Ludwig “BEHIND THE TREETOPS OF POIKKO THE FUJISAN RISES ON THE HORIZON AND CASTS ITS SHADOW OVER SOHO.” AS absurd and geographically ridiculous as this may sound, it does reflect the image I have over the years construed for myself as a fictional projection of Frank Badur and his relationship to the worlds surrounding him and the cultures influencing him. One could easily expand this capriccio to include many additional places and continents, for Badur has traveled widely with open eyes and inquisitive senses. The fact that these manifold impressions have never resulted in a wild potpourri of pictorial reminiscences or landscapes is owed to the clear aesthetic language Badur has developed over the years – a language that has always remained true to a basic rule of “complex simplicity,” be it in his treatment of color, lines, rhythm, tone or structure. Rosalind Krauss, in her ground-breaking essay on the principle of “grids” – with which Badur, in his drawings, has been preoccupied for years – deals with the paradox of originality and reiteration that has pervaded the history of art throughout the 20th and 21st century into the present. It is in this tensive context that Badur finds himself with his topography of factual reality and experientially transformed imagery. The question about references to antecedents in art history presents itself, not only in regard to the grid, but to his entire œuvre – a question that would not arise, for example, from the perspective of Asian artistic traditions. Badur’s intensive preoccupation with art and artifacts of all kinds from Asian cultural traditions enters into a fertile symbiosis with Euro-American art history, as well as with the experience of nature and landscape in his Finnish domicile and the many other place he frequents. A look into his sketch books or his extensive photo archive reveals how the material about an aesthetically filtered empirical reality and examples from art history form the basis of his artistic production. 14 Frank Badur has turned 65 this year and this publication accompanies three exhibitions marking that occasion – exhibitions of his painting, his drawing and his printmaking. Numerous individuals who have contributed to and supported this project deserve to be mentioned and thanked at this point. First among them are the friends and collectors Werner H. Kramarsky and Dr. Dieter Scheid. Without their generous support this publication could not have been realized. The same is true for Paul Ege and the curator of his collection, Dr. Julia Galandi-Pascual. Sincere gratitude is owed to my colleague Hamish Morrison and his staff, Lisa Gelhard, Johanna Riesenkampff and Matthieu Lelièvre, who have been engaged in all phases of this project. Matthieu Lelièvre is also responsible for the French translation, while Jörg W. Ludwig provided the English translation. Our colleagues Bernard Jordan and Amélie Seydoux took it upon themselves to produce and present the print editions. Martin Karmann designed the publication. I wish to thank the two authors, Hubertus Butin and Christian Rattemeyer, in particular, for their insightful and enlightening essays. And, of course, I wish to thank Frank Badur for his work, his friendship and his counsel in all matters of planning and producing this publication. FRANK BADUR – COLOR AS SURFACE, SPACE AND INTERACTION Hubertus Butin. Translation by Jörg W. Ludwig “PAINTING IS COLOR ACTING.”1 – JOSEF ALBERS 1 Josef Albers, as quoted by Jürgen Wissmann in “Homage to the Square als Wechselwirkung der Farbe”, in “Josef Albers”, Recklinghausen 1977, p. 6 2 Frank Badur in a personal note, January 21, 2004 (unpublished) 3 Frank Stella, as quoted by Bruce Glaser in “Questions to Stella and Judd. Interview by Bruce Glaser”in: “Minimal Art: A Critical Anthology”, Gregory Battckock, ed., New York 1968, p. 158 4 Robert Ryman, as quoted by Phyllis Tuchman in “An Interview with Robert Ryman”in: “Artforum”, vol. IX, no. 9, May 1971, p. 53 5 Maurice Denis: “Definition de Traditionnisme“ (1890) in: “Maurice Denis: Du symbolisme en classicisme. Theories”, Olivier Renault d’Allones, ed. , Paris 1964, p. 33 6 Henry Mattise: “Über Kunst”, Jack D. Flam, ed., Zurich 1993, p. 139 7 Robert Delaunay: “Zur Malerei der reinen Farbe: Schriften von 1912-1940”, Hajo Düchting, ed. Munich 1983, p. 93 8 Oskar Schlemmer: “Briefe und Tagebücher”, Tut Schlemmer, ed., Munich 1958, p. 134 9 Clement Greenberg: “The Collected Essays and Criticism”, John O’Brian, ed., Vol. I, II, III, and IV, Chicago & London 1985-1993; also Clement Greenberg: “Die Essenz der Moderne: Ausgewählte Essays und Kritiken”, Karl Heinz Lüdeking, ed., Dresden & Amsterdam 1997 FRANK BADUR‘S pictorial production over the past four decades, despite all differentiations and changes, has been marked by the contin-uous impetus of a non-representational, geometric-constructivist form language, executed with great rigor and clarity. Since the end of the 1960s he has explored the possibilities of a contemporary artistic rhetoric with great precision and a conscious economy of means. Badur’s paintings neither mimetically nor metaphorically reference any extra-pictorial reality. Instead, they remain purely self-referential. They hold no symbolic content and they make no expressive reference to any subject. The artist’s comment “art exists first and foremost in and of itself and is self-sufficient”2 is reminiscent of Frank Stella’s famous quote of 1964: “What you see is what you see,”3 as well as of Robert Ryman’s dictum of 1971: “What the painting is, is exactly what they see.”4 Frank Badur’s work concentrates on color as the most important and most formative painterly means, thereby emphasizing the immanent value of color in the sense of unfolding a pure visuality. This supremacy of color makes it the sole constituting pictorial element, one that needs no further legitimization other than the phenomenological impact of its own sensibility. I. HISTORICAL FOUNDATIONS The claim to the use of the immanent quality of color in an abstract manner – or, better put – independently and beyond any representational reality – is, as we all know, one of the basic tenets of modernity. As a result of developments in photography and film, as well as in industrial reproduction technologies, painting began to reflect increasingly on itself and its own conditions. The predominance of painting among the genres of pictorial art production had been shattered by these other media. Not least for that reason the emphasis on color, on its autonomy and immanent pictorial value, became a basic tenet in modernist rhetoric. It becomes apparent in Impressionism at the latest, thereafter it is most manifest in the work of Vassily Kandinsky, Robert Delaunay, Kasimir Malevitsch, Frantisek Kupka and Piet Mondrian. As early as 1890 the French symbolist Maurice Denis formulated the famous modernist maxim: “(...) a painting is – before it becomes a battle horse, a naked woman or any anecdote – primarily a plain surface covered with paint in a specific order.”5 In the Fauvist movement around 1905 the liberation of color meant, in the words of Henry Matisse, “a return to the pure means of expression.”6 Robert Delaunay with his so-called “orphism” was also in search “of the pure means of painting”7 as he noted in 1913. Oskar Schlemmer formulated a similar claim at the Bauhaus in 1922 when he wrote: “The means of any art are artificial and every art grows by acknowledging and committing to its means.”8 Clement Greenberg, one of the most influential American art critics, has done more than any one else to turn this self-reflecting credo of the 1940s to the 1960s into an ideology.9 He considered the evolution of modern painting since Impressionism a continuous process of enlightenment and self-exploration, bringing to the fore the very nature or conditions of painting. In his view the artist was only to explore what was specific to and immanent in painting, which in turn had nothing to do with other forms of art, nor with the external world of objects and perception, nor with societal issues in particular. Greenberg, with his formalist criticism, favored the abstract expressionism of such artists as Jackson Pollock and Willem de Kooning, as well as the American color field painting of Barnett Newman, Mark Rothko and Clifford Still, all of whom seemed to confirm his teleological, that is goal-oriented, model of progress in art. Everything else that did not correspond to his dogmatic notion – such as pop art or art with socio-political concerns – he rejected outright. Both, the ideological claims Greenberg had formulated and the myth-creating notion of the genius-creator and spiritual-metaphysical content in painting stipulated in the 1950s by Barnett Newman and Yves Klein, no longer appeared credible or timely in the 1960s. 15 The questioning of that master narrative in modern painting, gaining ground in the Sixties, led to the gradual dissolution of the authority of the modernist value judgment . It found its expression at that time in the work of artists such as Frank Stella and Robert Ryman. On the basis of a new positivist notion of painting a very analytical concept of process and result developed. It constituted, as Johannes Meinhardt wrote: “an art that tautologically presents only itself and that reflects painting (the process and the product) only in the work itself.”10 Particularly from the mid-Sixties to the mid-Seventies attempts abound to name and thus categorize this development with various labels, such as systemic painting11, planned painting12, analytical painting13 or fundamental painting14. II. CONSTRUCTIVISM AND CONCRETE ART From this brief historical background the question arises where to place Frank Badur’s art. The categorization of art by typological, mediarelated or historical concepts “does fill a need for scientific order but always runs the risk of a generalizing past the identity of any given work,” as Max Imdahl once correctly noted. Still I want to attempt to further define the artistic practice of Frank Badur and to place his work into a historical context. To this end I will consider, on the one hand, contemporary and earlier developments in art as the contextual fabric in which his art is integrated. On the other hand, a discussion of the categories of surface, space and interaction, all of which are so essentially important for Badur, is intended to contribute to a greater understanding of his work. “Badur’s work is generally placed in the tradition of constructivist and concrete art.”16 With this statement Rolf Wedewer echoes an earlier assertion by Eberhard Roters that also emphasizes the importance of “the tradition of constructivism and concrete art”17 for Badur’s work. These assertions by Roters and Weweder are acceptable only in part. Badur values, without 16 a doubt, the constructivism of the 1920s and 1930s, as it was developed in various forms by artists of the German Bauhaus, the Dutch De Stijl movement, and Russian constructivism and suprematism. But for Badur’s rigorous formal reductionism, often consisting of only two monochromatic, symmetrically placed color fields, one can hardly find any antecedents in the classical avant-garde. But what is even more important: Badur rejects any idealistic claim. In other words, his works hold no symbolic content nor are they metaphors for anything spiritual, other-worldly or even utopian in form of some messianic promise. His art is not a mirror of some cosmic, universal harmonies, such as, for example, Piet Mondrian had intended to visualize in his art and had sought to realize in his design for every-day life (Picture 1). Even if Badur’s pictorial language is inconceivable without the historical precedents of classical modernity and its geometrical constructivist forms, its relationship to this modernity is relatively superficial. The reference by Eberhard Roters to the tradition of concrete art, as quoted earlier, is equally unconvincing. If one compares Badur’s painting to the famous Zurich school of concrete art, the differences appear to be greater than the commonalities. Since the 1930s and 1940s its protagonists, such as Max Bill, Richard Paul Lohse and Camille Graeser, strove for a harmonious, strongly systematic expression of measure and order. Mathematical rules and normative modules were to bring forth the ideals of selfevidence, verifiability and perfection (Picture 2). Such a cool, rigid, even dogmatic aesthetic is nowhere to be found in Frank Badur’s work. For he is not a rational designer who uses objectifiable processes in his artistic production. It is more a mixture of control and intuition that we encounter in Badur’s work – certainly not the mathematical calculations of the Swiss concrete painters. 1 PIET MONDRIAN “Komposition No. IV mit Rot, Blau und Gelb”, 1929, oil on canvas, 52 x 51,5 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, ©2009 Mondrian/Holtzman Trust c/o HCR International Warrenton VA USA 2 RICHARD PAUL LOHSE “Fünfzehn systematische Farbreihen mit vertikalen Verdichtungen”, 1950/1968, oil on canvas, 150 x 150 cm, McCrory Corporation, New York, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 3 ROBERT RYMAN “Anchor”, 1980, oil on canvas, steel, 223,7 x 213,5 cm, Hallen für neue Kunst, Schaffhausen, Photograph Fabio Fabbrini, Photo Credit: Raussmüller Collection 10 Johannes Meinhardt: “Analytische Malerei”in “Dumont’s Begriffslexikon zur zeitgenössischen Kunst”, Hubertus Butin, ed., Köln 2002, p. 11 11 “Systemic Painting”, Exhibition Catalogue, The Solomon R. Guggenheim Museum, New York 1966 12 “Geplante Malerei”, Exhibition Catalogue, Westfälischer Kunstverein, Münster 1974 13 “Analytische Malerei”, Exhibition Catalogue, Klaus Honnef, ed., Galleria La Bertusca, Genoa, Milano, Düsseldorf 1975 14 “Fundamentele schilderkunst. Fundamental Painting”, Exhibition Catalogue, Stedeljik Museum, Amsterdam 1975 15 Max Imdahl: “Francois Morellet: Grilles se déformant, 1963, 4 trames superposées, 1975” in “Erläuterungen zur modernen Kunst: 60 Texte von Max Imdahl und seinen Freunden und Schülern”, Norbert Kunisch, ed., Bochum 1990, S. 169 16 Eberhard Roters: “Frank Badurs Neue Bilder” in “Frank Badur: Bilder, Arbeiten auf Papier, Bodenobjekte”, Exhibition Catalogue, Neuer Berliner Kunstverein, Berlin 1985 17 Rolf Wedewer: “Vom Schweigen der Bilder: Frank Badur – Silence in Art: Frank Badur”, Nürnberg 1998, p. 10 18 See also Newman’s oil paintings “Moments”of 1946 and “Primordial Light” of 1954 in “Franz Maier: Barnett Newman: The Station of the Cross, Lema Sabachthani”, Düsseldorf 2003, p. 74 and 122 19 From time to time Badur does use divisions of the pictorial space in accordance to the golden section, as in the oil painting “Near Bleecker” of 1988 (see Picture 11). 20 Max Imdahl: “Barnett Newman: Who’s afraid of red, yellow and blue III”, Stuttgart 1971, p. 5 III. ANALYTICAL AND COLOR FIELD PAINTING In place of constructivism and concrete art one might list two other influential historical precedents that could offer a comparison and a much greater affinity to Badur: the analytical painting of the 1960s and 70s and the American color field painting from the 1940s to the 1970s. While Badur is not immediately associated with analytical painting as described in Paragraph I, he does share in a similar stringent self-reflection of artistic means and visual results. The idea of phenomenologically exploring, defining and demonstrating one’s own artistic medium can be found in Badur as well as, for example, in Raimund Girke, Ulrich Erben, Winfried Gaul, Jerry Zeniuk, Robert Mangold or Robert Ryman. The last-mentioned devotes himself to the elements that constitute and determine the work in its appearance and impact (canvas, gesso, color material, color tone, brush, application, size, mounting, etc.) often in an analytically more rigid and pure form than Badur (Picture 3). This is not to imply a similar pictorial appearance, particularly since Badur’s color palette is much richer, but merely to point to a related departure from which they explore the foundation of painting – one that, in the case of Badur, is primarily color. The early development of analytical painting as a historical phenomenon in the 1960s coincides with Frank Badur’s studies at the Hochschule für bildende Künste in Berlin. The other influential tradition, American color field painting, began much earlier in the 1940s. Two artists in particular must be mentioned whose minimalist approach to structure and spatial relationships might be compared to that of Badur: Barnett Newman and Brice Marden. In this context I will also discuss an aspect I mentioned earlier – that of color as surface. In the 1970s, 80s and 90s Badur’s paintings are of a fundamental simplicity: two or more color fields give structure to the rectangular pictorial plane in a horizontal or vertical order. These structures suggest tectonics as their interacting parts appear to form a rigid construct. For ex- ample, an untitled painting from 1976 (Picture 4) shows in the center a narrow, vertically rising white rectangle that is symmetrically embedded in two wider rectangles of a pale greenish blue. Similar pictorial structures can also be found with Barnett Newman (Picture 5)18 from the 1940s and with Brice Marden from the 1960s (Picture 6). Symmetry as a relationship of equal parts creates the impression of extreme rigor and formal rigidity. Especially American artists found this formal structure attractive, since it could not be considered composition in the sense of traditional European art. Its concept of composition corresponds to a relational aesthetic of pictorial structures that are made up of uneven parts held in taut balance. That is obviously not the case for symmetry. Thus it offered an opportunity to demonstratively break with European ideals. One can find remarkable similarities also in the non-symmetrical paintings of Badur, Newman, and Marden. Badur’s oil painting “East Chatham” of 1983 (Picture 7) shows a similarity in structure to Brice Marden’s work “Winter Painting” (oil and beeswax, 1973-75, Picture 8), and to Barnett Newman’s oil painting “The Gate” of 1954 (Picture 9). All three paintings consist of monochrome vertical rectangles, ordered in a dark-light-dark sequence, whereby the left form takes up half of the pictorial space. The three paintings also have in common the absence of a classical compositional scheme. An ideal proportion would have been the golden section with its balanced, mathematically derived relationship among spaces. Instead, the three artists favor segmentations of space that are not entirely harmonious and thus much more pictorially charged than those provided by the golden section.19 Particularly Barnett Newman rejected “any appropriated or predetermined conceptual, mathematically, geometrically, or aesthetically determinable order.“20 In addition to the commonalities among these three artists, one must also note the marked differences between their respective work. Many of the paintings of Newman, in contrast to Badur, are of monumental size. For example, 17 “Anna’s Light” (1968) and “Who’s afraid of Red, Yellow and Blue IV” (1969/70) are more than 18 feet wide. These dimensions were intended to allow for greater immediacy and directness in the perception of color. The flat monochrome color fields were to occupy the vision, mind and emotion of the viewer totally in an immediate experience. Newman sought this effect not only through the large, wall-sized dimensions but also through his instruction to the viewer21 to look at the paintings up close (Picture 10). Following the artist’s advice it is impossible to perceive the whole simultaneously in a single view. Instead, one is confronted with the immeasurability and thus with the boundlessness of the pictorial space and color, an effect through which Newman intended to evoke a sense of the sublime. While this intention is specific to Newman’s art, it certainly is not descriptive of Badur’s. Brice Marden’s rigorous color field painting, created in the 1960s and 70s, consists primarily of two to three horizontal or vertical fields of color. A marked difference to that of Badur, discernible only in the actual paintings, is in the material. Marden has since 1966 used primarily oil and beeswax, thereby creating color fields with semi-transparent layers that lead the view into translucent depths. The paintings often bear titles referencing religious themes, alchemist elements, seasons, objects of antiquity or mythical places. These titles do not imply that the paintings are to be understood as narrative illustrations. Rather, they offer associative clues that point to a possible transcendental, spiritual or object-related level that goes beyond the purely visual perception of the work. Brice Marden emphasized: “I was really bored with painting as referring only to itself.”22 Some of Badur’s paintings also have titles. They reference primarily places of which he has special recollections. These associations, however, are so personal that they have no relevance for the viewer and evoke no specific relationships. These contrary functions of titles, and thus the resulting receptions, constitute important differences between the works of Marden and Badur, even if their formal appearance is at times quite similar. 18 4 FRANK BADUR Untitled, 1976, oil on canvas, 60 x 60 cm 6 BRICE MARDEN “Star (for Patti Smith)”, 1972-1974, oil and beeswax on canvas, 173 x 114 cm, Donald L. Bryant Jr. Family Trust, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 21 Barnett Newman: “Statement”, in “Barnett Newman: Selected Writings and Interviews”, John P. O’Neal, ed., New York 1990, p. 178 22 Brice Marden as quoted by Jean-Claude Lebensztejn “From”, in “Brice Marden: Recent Paintings and Drawings”, Exhibition Catalogue, Pace Gallery, New York 1978 23 Günther Fruhtrunk: “Nicht Formelsprache sondern Verdichtung” in Fruhtrunk: Bilder 1975 -1972, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1973, p. 53 24 Wedewer, op. cit., see n. 17, p.10 25 Wedewer, op. cit., see n. 17, p. 98 26 Wedewer, op. cit., see n. 17, p. 122 27 Wedewer, op. cit., see n. 17, p. 98 28 Theodor W. Adorno: “Jargon der Eigentlichkeit: Zur deutschen Ideologie”, Frankfurt a. M. 1964 29 Johannes Itten: “Kunst der Farbe: Subjektives Erleben und objektives Erkennen als Wege zur Kunst” (1961), Ravensburg 1987, pp. 77; Josef Albers: “Interaction of Color: Grundlegung einer Didaktik des Sehens” (1963), Köln 1997, pp. 50 5 BARNETT NEWMAN “Profile of Light”, 1967, acrylic on canvas, 305,5 x 191 cm, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 7 FRANK BADUR “East Chatham”, 1983, oil on canvas, 40 x 60 cm 8 BRICE MARDEN “Winter Painting”, 1973, oil and beeswax on canvas, 183 x 305 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 9 BARNETT NEWMAN “The Gate”, 1954, oil on canvas, 244 x 193 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, VG BildKunst, Bonn, 2009 IV. THE UNFOLDING OF PURE VISUALITY In looking at Badur’s use of color it is noteworthy that he never uses pure colors. Instead he applies elaborate mixtures to the canvas in up to thirty layers. The appearance of the more or less monochromatic color fields, differing from painting to painting and in varying light situations, can be glossy or matt, luminous or opaque, smooth or pastose, evenly calm or gesturally animated. Badur’s work indeed contains an infinite wealth of such sentient differentiations. The selection of color is usually made during the painting process itself, without any previous sketches or delineations. As a result Badur pays little or no attention to natural or predictable color combinations such as complementary contrasts (red-green, yellowpurple, blue-orange), nor to explicitly dissonant contrasts such as yellow-blue, green-purple or orange-pink. The color combinations he favors do not reflect an overarching color theory nor do they correspond to an orderly, rational principle. Thus his artistic approach is not theoretical but empirical. When it comes to form, we encounter rigorous concepts; when it comes to color, however, Badur’s painterly process is marked primarily by intuitive and experiential decisions. The selection of color rests on extended processes of trial and error until a tone is achieved that fully meets the artist’s intentions. In the Seventies, Eighties and Nineties Badur often placed vivid colors next to reflecting blacks (Picture11) or combined related colors such as different reds or brought together two light colors. dynamic within the pictorial space. “Pure color is raised to its utmost immanent luminosity,”23 as Fruhtrunk himself noted. When compared to the works of Badur, Fruhtrunk’s paintings are marked by a much harsher contrast in the color fields and by much more intensive colors (Picture 13). The paintings of both artists, however, are consumed by the autonomous color and texture of their sensual appearance and thus offer a pictorial unfolding of pure visuality. In 2006 we see a fundamental change in Badur’s work as he begins to use much more complex structures and much brighter colors. The new paintings consist of seven to thirteen narrow, horizontally ordered bands of color whose intervals create a lively rhythm (Picture 12). In these works Badur, at times, moves in the direction of Günther Fruhtrunk’s pictorial rhetoric. Fruhtrunk’s paintings and silk screens of the 1960s and 70s are constructed from vertical, horizontal and diagonal stripes whose often dramatic color intensity leads to an intense V. COLOR AS SPACE In addition to the structure and spatial order of the work, as discussed in Paragraph III, color as space is another important aspect in Frank Badur’s art. Basically every color is imbued with a pictorial expression of depth, depending on perspective, purity, and light value, as well as on the pictorial background and the adjacent contrasting colors. The artists and Bauhausteachers Johannes Itten and Josef Albers examined these spatial effects in their color theories29, which in turn gave rise to systematic Rolf Wedewer in his 1998 publication Silence in Art: Frank Badur asserts repeatedly that the importance of Frank Badur’s work “cannot be reduced to the immanent logic of its color and formal order”24 and that his use of color “does not find its limit in its mere visuality.”25 For the question then, what might constitute that surplus, that additional meaning, the author hardly provides convincing answers. He claims that color is a means of “visualizing the invisible”26 and calls Badur’s topos, in the words of Werner Haftmann, “the secretive concealment of the numinous.”27 It is with such a mannerist and untimely “jargon of likelihood,” to use Adorno’s poignant phrase28, that Wedewer seeks to put forth his thesis. What Adorno criticizes is that the solemn intonation of the statement becomes central to the jargon, whose meaning, bereft of any real content, is then a mere allegation. In this sense, Wedewer’s mystical terminology suggests a weighty meaning for which he fails to provide any plausible explanation. 19 color studies in the 1960s. The visual illusion of an immanent dynamic is apparent, for example, in the impression that normally dark and cold color hues seem to optically recede into the background while lighter and warmer colors seem to surge to the fore. In Badur’s paintings the pictorial illusion of depth is not the result of any constructed perspective projection but also a phenomenon based purely on color. The rigor and minimalism in the spatial order of his paintings allows the spatial effect to become distinctly visible, since there is nothing that distracts from it. VI. INTERACTION AND “ACTUAL FACTS” There is another, even more basic quality of color that comes to the fore in Badur’s painting, one that is never or only rarely consciously perceived. If the side-by-side existence of colors automatically implies a contrast in color, than this has the important consequence that contiguous colors significantly influence and affect each other. Mutual optical effects take place that come into play only through observation, i.e. in the eye of the beholder. This tentative interaction between colors is of special interest to Badur. Let me demonstrate this aspect with two examples. An untitled oil-alkyd painting from 1997 (Picture 14) shows in its vertical rectangular format a dominant, reflecting, yet dull brownish-red color field into which a glowing red square has been placed, top and center. Because of its intensity and its light value, the square seems to jut out while the much darker and less warm brownish-red appears to recede into the background. Another painting of the same year (Picture 15), also consisting of two color tones, demonstrates an entirely different effect. A monochrome red fills almost the entire pictorial space. Only on the upper and lower two sides two orange-red narrow and elongated rectangles have been inserted. The hue of these two identical forms is only slightly stronger than that of the dominant red. This becomes apparent only at a second glance since the light values of the two colors are almost identical. Only an attentive viewer will be able to discern the difference in the spaciality of these colors. The fact that they differ so little also affects the perception of the rectangular forms. They can hardly accentuate themselves in the total pictorial space; and, as a consequence, if one focuses on only one form, the contours of the other form are largely lost. Such changes in color are usually referred to as simultaneous contrasts. The simultaneous, i.e. mutual effects of two colors on each other, means, for example, that a pure red is perceived more as an orange when placed against a blue background, since a blue surface invariably evokes its complementary color, which is orange. Similarly, a neutral grey next to a green will show a slight reddishness since red constitutes the contrast color of green. A final observation: a color on a black background will appear brighter than the same color on a white background. 11 FRANK BADUR “Near Bleecker”, 1988, oil on canvas, 80 x 120 cm The fact that colors influence each other when viewed side-by-side has been known since antiquity. But it was the French chemist and color theorist Michel-Eugène Chevreul who first examined simultaneous contrast and its importance for applications in art and in the crafts. His main work “De la loi du contraste simultané des couleurs” became the most widely used handbook on color in the 19th century since it provided a comprehensive and systematic basis for the aesthetics of color. It had a great influence on the work of the Impressionists and NeoImpressionists such as George Seurat. According to Chevreul’s theory two contiguous colors change in the perception of the viewer in such a way that they appear even more different and that existing differences are further amplified. However, they can also neutralize each other and thereby cancel a certain desired effect.30 If color does not have a static, consistent appearance, it is, as Rudolf Arnheim noted, “a 12 FRANK BADUR Untitled, 2009, oil and alkyd on canvas, 250 x 200 cm 20 10 BARNETT NEWMAN Photograph of two viewers in front of “Cathedra” (1951, oil on canvas, 244 x 541 cm) in Newman’s studio in New York 1958, Photo by Peter A. Juley, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 13 GÜNTER FRUHTRUNK “2 Rot: 1 Rot”, 1971/1979, acrylic on canvas, 149 x 143 cm, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 15 FRANK BADUR Untitled, 1997, oil and alkyd on canvas, 50 x 40 cm 14 FRANK BADUR Untitled, 1997, oil and alkyd on canvas, 70 x 60 cm 30 Michel-Eugène Chevreul: “De la loi de la contraste simultané des couleurs”, Paris 1839 31 Rudolf Arnheim: “Kunst und Sehen: Eine Psychologie des schöpferischen Auges” (1954), Berlin & New York 1978, p. 340 32 Albers, op. cit., see n. 29, p. 20 capricious medium”31 and becomes, as Albers termed it, “the most relative means in art.”32 Albers circumscribed this relativity and instability of color also by his differentiation between “factual facts” and “actual facts.”33 The “factual facts” in the perception of color are the objective facts that relate to clearly denominated measurable quantities such as, for example, the wave length of visible light. Johannes Itten called this “the physical-chemical reality of color.”34 The “actual facts”, on the other hand, are psycho-perceptional events in which the eye is primarily engaged, as, for example, in the simultaneous contrast and its interaction between contiguous colors. Itten termed this phenomenon the “psycho-physical reality of color.”35 Josef Albers explored and visualized the “actual facts,” i.e. the subjective perceptional reality in his 1949 initiated series of paintings and silk screens “Homage to the Square”36 (Picture 16). Since Badur uses color in a similarly radical way, the otherwise rarely perceived simultaneous contrast comes into full play, though not in the rigorous and analytical form as with Albers. Instead it addresses the eye, the mind, and the emotions of the viewer more freely and intuitively. Thus Frank Badur allows us to experience color and the phenomenological effect of its sensuality in an unmitigated and multifaceted manner. 16 JOSEF ALBERS “Study to Homage to the Square: Blue + darkgreen with 2 reds”, 1955, oil on aluminium, 45,5 x 45,5 cm, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, The Josef and Anni Albers foundation, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 33 Albers, op. cit., see n. 29, pp. 95 34 Itten, op. cit., see n. 29, p. 17 35 Itten, op. cit., see n. 29, p. 17 36 Albers, op. cit., see n. 1 21 AVANT-PROPOS Jan-Philipp Frühsorge, Traduction par Marie-Élise Balanche et Matthieu Lelièvre « DERRIÈRE LES CIMES DES FORÊTS DE POIKKO, LE FUJISAN APPARAIT À L‘HORIZON ET JETTE SON OMBRE SUR SOHO. » AUSSI absurde – et totalement fausse d’un point de vue géographique – qu’elle paraisse, cette phrase reflète l’image que je me suis construite au fil des ans, comme une projection fictive de Frank Badur et de sa relation aux mondes environnants et aux cultures qui l’influencent. On pourrait aisément élargir ce capriccio en incluant plusieurs lieux et continents. Badur a beaucoup voyagé, et ce dans des contrées souvent fort éloignées, toujours sans préjugés, le regard curieux, l’esprit ouvert. atelier finlandais ou dans les nombreux autres lieux qu’il a fréquentés. Un coup d’œil dans ses livres de croquis ou dans ses vastes archives photographiques révèle comment la matière, esthétiquement filtrée, de la réalité empirique forme avec des modèles issus de l’histoire de l‘art la base de sa production artistique. Le fait que ces impressions variées n’aient jamais résulté d’un pot-pourri coloré de souvenirs picturaux ou d’images de paysages, est du à la clarté du langage esthétique que Badur a progressivement développé. Un langage qui est toujours demeuré fidèle à la loi basique de « la simplicité complexe », que ce soit dans le traitement des couleurs, du rythme, des tonalités ou encore de la structure. Les nombreuses personnes qui ont contribué à ce projet et l’ont soutenu méritent à ce stade d‘être mentionnées et remerciées. Parmi eux se trouvent d’abord les amis et les collectionneurs Werner H. Kramarsky et le Dr. Dieter Scheid. Sans leur généreux support cette publication n’aurait pas pu voir le jour. Cela est aussi valable pour Paul Ege et le conservateur de sa collection, le Dr. Julia Galandi-Pascual. Nous devons une sincère gratitude à mon collègue Hamish Morrison et à son équipe, Lisa Gelhard, Johanna Riesenkampff et Matthieu Lelièvre, qui a été engagé dans toutes les phases de ce projet et qui s’est chargé de la traduction française. Jörg W. Ludwig s‘est chargé de la traduction anglaise, nous l‘en remercions vivement. Nos collègues Bernard Jordan et Amélie Seydoux, qui présentent les estampes, ont assuré pour leur part la production d’une nouvelle édition en bois gravé. Martin Karmann a conçu la publication. Je veux remercier les deux auteurs, Hubertus Butin et Christian Rattemeyer, pour leurs essais particulièrement érudits et éclairants. Et, bien sûr, je veux remercier Frank Badur, pour son travail, son conseil amical et son soutien quant à l’élaboration et la production de ce catalogue. Dans son principal essai concernant le principe « Trame » (Grids) à propos duquel Frank Badur s’explique depuis bon nombre d’années dans son œuvre graphique, Rosalind Krauss discute du paradoxe entre originalité et répétition, paradoxe qui a imprégné l’histoire de l’art durant les 20ème et 21ème siècles et ce jusqu’à présent. C’est dans ce contexte tendu que Badur se caractérise avec, retranscrite dans ses œuvres, une topographie toute personnelle de l’image vécue et de l’expérience. La question des références aux modèles dans l’actualité de l’histoire de l’art ne se pose pas seulement en ce qui concerne « Trame », mais également dans son œuvre complète. Une question qui ne résulterait pas, par exemple, de la perspective des traditions artistiques asiatiques. L’intense préoccupation de Badur pour l’art et les artefacts issus de toutes sortes de cultures traditionnelles d’Asie entre dans une symbiose fertile avec l’histoire de l’art euro-américain. Il en va de même en ce qui concerne l’expérience de la nature et des paysages, que ce soit dans son 22 Frank Badur vient d’avoir 65 ans cette année et cette publication accompagne trois expositions marquant cette occasion – les expositions de son travail de peinture, de dessin et d’estampe. FRANK BADUR – LA COULEUR COMME SURFACE, ESPACE ET INTERACTION Hubertus Butin, Traduction par Matthieu Lelièvre « PAINTING IS COLOR ACTING. »1 – JOSEF ALBERS 1 Josef Albers, cité d’après Jürgen Wißmann, « Homages to the Square als Wechselwirkung der Farbe », in «Josef Albers», Recklinghausen 1977, p. 6. 2 Frank Badur, note privée du 21 janvier 2004, non publiée. 3 Frank Stella, cité d’après Bruce Glaser, «Questions to Stella and Judd. Interview by Bruce Glaser» (1964), in « Minimal Art. A Critical Anthology », ed. Gregory Battcock, New York 1968, p. 158. 4 Robert Ryman, cité d’après Phyllis Tuchman « An Interview with Robert Ryman », in: Artforum, Band IX, N°9, Mai 1971, p. 53. 5 Maurice Denis, « Définition de Traditionnisme » (1890), in: ders., « Du symbolisme au classicisme. Théories », ed. par Olivier Revault d’Allonnes, Paris, 1964, p. 33. 6 Henri Matisse, « Über Kunst », ed. par Jack D. Flam, Zürich 1993, p. 139. 7 Robert Delaunay, « Zur Malerei der reinen Farbe. Schriften von 1912 bis 1940 », ed. par Hajo Düchting, München 1983, p. 93. 8 Oskar Schlemmer, « Briefe und Tagebücher », ed. par Tut Schlemmer, München 1958, p. 134. 9 Clement Greenberg, « The Collected Essays and Criticism », ed. par John O’Brian, vol.I, II, III et IV, Chicago et Londres 1986 à 1993, ders., « Die Essenz der Moderne. Ausgewählte Essays und Kritiken », ed. par Karlheinz Lüdeking, Dresden et Amsterdam 1997. QUAND on observe la production picturale de Frank Badur de ces quatre dernières décennies, on remarque, malgré des différenciations et changements visuels, l’impulsion toujours égale d’un langage formel non figuratif, géométrique et construit. La grande clarté et la rigueur de ses peintures en témoignent. Avec une économie de moyens extrêmement puristes et précis, Frank Badur explore depuis la fin des années 60 les possibilités de la rhétorique artistique contemporaine. Ses peintures excluent tant le mimétisme que le symbolisme d’une réalité extérieure à l’image au contraire autoréférentielle. Elles ne contiennent aucun contenu significatif symbolique et ne possèdent pas plus de référent subjectif expressif. L’artiste a exprimé à cet égard que « L’art existe d’abord et avant tout de lui-même et ne se suffit qu’à lui-même »2, ce qui n’est pas sans rappeler la fameuse expression de Frank Stella datant de 1964: « Ce que vous voyez est ce que vous voyez »3, ainsi que l’ordre de Robert Ryman « la peinture, c’est exactement ce que l’on voit »4 de 1971. Les œuvres de Frank Badur se concentrent avant tout sur la couleur en tant que composant le plus important et essentiel de la peinture, dans lequel – au sens de l’éclosion de la visualité pure – ressort la valeur propre de la couleur. Dans ses peintures, cet absolu de la couleur en fait l’élément constitutif de l’œuvre par excellence de sorte qu’aucune légitimation autre n’est requise que l’impact phénoménologique de leur propre sensualité. I. L’HISTOIRE DE L’ART EN ARRIÈRE-PLAN Le droit d’employer abstraitement les qualités de la couleur – ou mieux encore: indépendamment et au-delà de toute objectivité de l’image – correspond comme chacun sait à l’une des préoccupations fondamentales des Modernes. Du fait de l’invention de la photographie et du cinéma ainsi que du développement des techniques de reproduction industrielle, la peinture a commencé à réfléchir sur elle-même et à rechercher ses propres modalités. En effet, la suprématie de la peinture, en tant que système de production d’images, a été durablement ébranlée par les nouveaux médias. C’est pour ces raisons que l’accent mis sur la couleur dans son autonomie propre et sa valeur picturale devint un pilier de la rhétorique moderne. Ce constat visible depuis les Impressionnistes l’est encore plus depuis Wassily Kandinsky, Robert Delaunay, Kasimir Malewitsch, František Kupka et Piet Mondrian. Déjà en 1890, le symboliste français Maurice Denis formulait la célèbre maxime moderniste « (…) un tableau, avant d’être un cheval de bataille, une femme nue ou une quelconque anecdote, est essentiellement une surface plane recouverte de couleurs en un certain ordre assemblées. »5 Dans le Fauvisme en 1905, l’indépendance de la couleur en soi constituait, selon les mots de Henri Matisse « un retour à son expressivité »6. Avec son soitdisant Orphisme, même Robert Delaunay était, comme il le notait en 1913 « à la recherche du médium de la peinture pure »7. Oskar Schlemmer formula au Bauhaus en 1922 cette revendication tout à fait exemplaire: « Les matériaux de tout art sont artificiels, et tout art gagne par la reconnaissance et l’identification de ses matériaux »8. L’influent critique d’art américain Clement Greenberg a formé mieux qu’aucun autre ce crédo autoréflexif des années 40 à 60 du 20ème siècle en idéologie.9 Il vit le développement de la peinture moderne depuis les Impressionnistes comme un apprentissage progressif et un processus d’auto-recherche, qui a révélé la nature même et les conditions de la peinture. Les artistes se devaient selon lui d’examiner ce qui serait spécifique et immanent à celle-ci, ce qui n’aurait rien à voir avec les autres formes d’art, pas plus qu’avec le monde perceptif et objectif extérieur et surtout pas avec les questions sociales. Par conséquent, Greenberg favorisa en particulier avec ses critiques d’art formalistes l’expressionnisme abstrait, celui de Jackson Pollock et de Willem de Kooning et du Color Field Painting américain de Barnett Newman, Mark Rothko et Clifford Still, qui semblaient confirmer son modèle téléologique et ciblé du développement de l’art. Tout ce qui ne correspondait 23 pas à son point de vue dogmatique – comme le Pop Art ou tout art contenant une revendication sociopolitique – a été rejeté par le critique. Tant ces revendications idéologiques, comme Greenberg les formula, que la représentation mythique du génie créateur, ou encore le contenu métaphysique de la peinture tels que les avaient évoquées Yves Klein ou Barnett Newman dans les années 50, apparurent dans les années 60 improbables et inactuels. Les doutes apparus vers 1960, portants sur un récit dominant chez les modernes conduisirent à une dissolution graduelle de l’autorité des jugements de valeur modernistes et se ressentirent quelque peu à cette époque sur la pratique artistique de Frank Stella et Robert Ryman. En raison de la compréhension positiviste actuelle de la peinture, une production et une définition très analytiques des œuvres se sont développées. Il s’agit alors, comme l’écrit Johannes Meinhardt d’une « peinture, qui se montre elle-même tautologiquement, et par conséquent d’un renvoi par la peinture (en tant qu’activité et comme objet fini) au travail artistique lui-même »10. Différents slogans ont été ainsi inventés, particulièrement du milieu des années 60 aux années 70 afin d’essayer d’identifier ces développements et de catégoriser sous les noms de « Systemic Painting »11, « Geplante Malerei »12, « Peinture Analytique »13 et « Fundamental Painting »14. II. CONSTRUCTIVISME ET ART CONCRET Avant d’esquisser ce contexte artistique, la question se pose de savoir où la peinture de Frank Badur se laisse situer. Le classement d’œuvres artistiques en recourant au genre, aux médias, ou aux concepts d’évolution, si elles « répondent à un besoin de clarté scientifique, représentent toutefois le danger de fondre l’identité de l’œuvre dans quelques généralités »15, pour emprunter la formule de Max Imdahl. Voici néanmoins une tentative pour définir ici plus précisément la pratique artistique de Badur et la placer historiquement: Tout d’abord, seront 24 abordés, en lien avec sa peinture, les développements artistiques antérieurs et parallèles dans ce complexe réseau d’échanges. Cette étude sera ensuite enrichie, pour mieux comprendre sa démarche, par une réflexion sur les catégories fondamentales chez Badur que sont la surface, l’espace et l’interaction. « L’art de Badur trouve son origine dans la tradition du constructivisme et de l’art concret »16. Rolf Wedewer reprend cette déclaration d’Eberhard Roters et souligne à son tour cette « tradition du constructivisme et de l’Art Concret »17 dans la peinture de Badur. Cette affirmation de Roters et de Wedewer ne peut être approuvée que sous certaines conditions. Aucun doute que Badur tient en haute estime le constructivisme des années 20 et 30 du 20ème siècle tel qu’il s’est développé sous diverses formes par des artistes en particulier au Bauhaus allemand, dans le mouvement hollandais De Stijl ou encore dans le constructivisme et le suprématisme russes. On ne peut cependant trouver que peu d’exemples dans l’Avant-garde classique du réductionnisme formel aussi stricte de Badur, consistant parfois en une juxtaposition de deux surfaces colorées symétriques. Mais ce qui est plus important encore: Badur nie toute prétention idéaliste, ses œuvres ne possèdent aucun contenu symbolique, ne sont pas des métaphores spirituelles ou utopiques en forme de promesse messianique du Salut. Sa peinture n’est pas non plus le miroir d’une harmonie cosmique et universelle, tel que Piet Mondrian en avait la vision dans ses propres œuvres (fig. 1), en harmonie avec le cadre de vie quotidien. Même si le langage de Badur, avec ses formes constructives-géométriques, n’est pas concevable sans ses prédécesseurs historiques du modernisme classique, cette parenté reste relativement superficielle. L’opinion citée d’Eberhard Roters sur la tradition de l’Art Concret ne semble pas vraiment convainquante. Un rapprochement comparatif de la peinture de Badur avec la fameuse École zurichoise de l’Art Concret laisse apparaître que les différences sont plus importantes que les ressemblances. Depuis les années 30 et 1 PIET MONDRIAN « Komposition No. IV mit Rot, Blau und Gelb », 1929, huile sur toile, 52 x 51,5 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, ©2009 Mondrian/Holtzman Trust c/o HCR International Warrenton VA USA 2 RICHARD PAUL LOHSE « Fünfzehn systematische Farbreihen mit vertikalen Verdichtungen », 1950/1968, huile sur toile, 150 x 150 cm, McCrory Corporation, New York, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 3 ROBERT RYMAN « Anchor », 1980, huile sur toile avec acier, 223,7 x 213,5 cm, Hallen für neue Kunst, Schaffhausen, Photograph Fabio Fabbrini, Photo Credit: Raussmüller Collection 10 Johannes Meinhardt, « Analytische Malerei », in: « DuMonts Begrifflexikon zur zeitgenössischen Kunst », ed. par Hubertus Butin, Cologne 2002, p. 11. 11 « Systemic Painting », Catalogue d’exposition. The Solomon R. Guggenheim Museum, New York 1966. 12 « Geplante Malerei », Catalogue d’exposition. Westfälischer Kunstverein, Münster 1974. 13 « Analytische Malerei », Catalogue d’exposition. Galleria La Bertesca, ed. par Klaus Honnef, Gênes, Milan et Düsseldorf 1975. 14 « Fundamentele schilderkunst. Fundamental Painting », Catalogue d’exposition. Stedelijk Museum, Amsterdam 1975. 15 Max Imdahl, « François Morellet. Grilles se déformant, 1963. 4 trames superposées, 1975 », in: «Erläuterungen zur Modernen Kunst. 60 Texte von Max Imdahl und seinen Freunden und Schülern », ed. par Norbert Kunisch, Bochum 1990. p. 169. 16 Eberhard Roters, « Frank Badurs Neue Bilder », in: « Frank Badur. Bilder. Arbeiten auf Papier. Bodenbjekte », Catalogue d’exposition. Neuer Berliner Kunstverein, Berlin 1985. 17 Rolf Wedewer, « Vom Schweigen der Bilder: Frank Badur. Silence in Art: Frank Badur », Nürnberg 1998, p. 10. 18 Voir aussi la peinture à l’huile intitulée « Moment » de1946 de Barnett Newman, ainsi que « Primordial Light » de 1954, in: « Franz Meyer, Barnett Newman. The Station of the Cross, Lema Sabachthani », Düsseldorf 2003, pp. 74 & 122. 40 du 20ème siècle, ses représentants – tels que Max Bill, Richard Paul Lohse et Camille Graeser, ont mis l’accent sur une expression particulièrement harmonique et strictement systématique de la mesure et du droit. Règles mathématiques, modules normalisés et grilles rendent possible ces idéaux de la précision, de la vérifiabilité et de la perfection (fig. 2). Badur est étranger à une telle esthétique froide, rigide et dogmatique car il n’est pas le concepteur rationnel qui utilise un procédé totalement objectivé de production d’images. Ce que nous rencontrons dans sa pratique artistique est un mélange de contrôle et d’intuition, mais pas un calcul mathématique comme chez les Concrets suisses. qui permettra d’étudier les fondements de la peinture, entendons bien ici et pour Badur en particulier, à travers la couleur. III. PEINTURE ANALYTIQUE ET COLOR FIELD PAINTING Au lieu du Constructivisme et de l’Art Concret, deux autres personnalités historiques influentes serait plutôt à mentionner, qui prêteraient à une comparaison avec Badur et qui se rapprocheraient de son travail: les tableaux analytiques des années 60 et 70, et le Color Field Painting américain des années 40 à 70 du 20ème siècle. Badur ne sera certes pas compté directement dans le premier chapitre de la peinture analytique, mais une réflexivité analogue des moyens picturaux et l’aspect visuel de sa peinture les rapprochent. L’idée de rechercher phénoménologiquement, de définir et de présenter le medium artistique propre se retrouve tant chez Frank Badur que chez Raimund Girke, Ulrich Erben, Winfred Gaul, Jerry Zeniuk, Robert Mangold et Robert Ryman. Ce dernier se concentre sur les éléments de la peinture qui constituent son aspect et déterminent son impact (support de la peinture, ton de fond, medium, couleur, pinceau, application de la peinture, taille, accrochage etc.), sous une forme analytique plus rigoureuse et puriste encore que Badur. Une similitude esthétique ne sera pas affirmée ici, en particulier parce que la palette de Badur est beaucoup plus étendue. Il s’agit cependant bien d’une attitude similaire Dans les années 70, 80 et 90, les peintures de Badur font preuve d’une simplicité élémentaire: deux ou trois champs monochromes sont divisés sur la surface en ordre vertical ou horizontal. Cette structure possède un caractère tectonique, en ce que ses parties apparaissent comme une structure solidement construite. Une peinture à l’huile sans titre réalisée en 1976 peut servir d’exemple (fig. 4). Le centre est occupé par un rectangle blanc crème haut et étroit, bordé par deux rectangles plus larges d’un bleu-vert doux. De telles compositions peuvent être retrouvées dès les années 40 chez Barnett Newman (fig. 5)18 et à partir des années 60 chez Brice Marden (fig. 6). La symétrie en tant que relation de l’égalité entre les parties donne l’impression d’une sévérité extrême et d’une forme immobile. Une telle composition s’est révélée attrayante, en particulier pour des peintres américains, car elle ne peut être identifiée en tant que composition, au sens de la peinture traditionnelle européenne. En effet, le concept de la composition correspondait avec l’esthétique relationnelle d’un modèle d’image, qui est constitué à partir d’éléments indépendants, équilibrés et mis en tension. Et cela ne fonctionne pas avec l’évidence de la symétrie. Ils saisirent ainsi l’opportunité de rompre avec les modèles européens. Le développement initial de la peinture analytique en tant que phénomène historique arrive dans les années 60 tandis que Frank Badur est alors à ses propres études à la Hochschule für Bildende Künste de Berlin. Le Color Field Painting américain compte cependant pour la seconde tradition la plus riche d’influence que l’on doit mentionner ici et ce, dès la fin des années 40. À ce sujet, deux artistes sont à évoquer, qui peuvent être rapprochés de Badur, en particulier dans leur conception de la composition minimaliste et dans le fractionnement de la surface: Barnett Newman et Brice Marden. Dans ce contexte, il convient d’évoquer l’aspect de la couleur en tant que surface. 25 De grandes analogies entre les peintures de Badur, Newman et Marden peuvent être constatées aussi dans les peintures non symétriques. La peinture à l’huile « East Chatham » de Frank Badur (1983) témoignent d’une grande équivalence structurelle avec « Winter Painting », une œuvre de 1973-75 à l’huile et à la cire de Brice Marden (fig. 8) ainsi qu’avec « The Gate », une peinture à l’huile de Barnett Newman de 1954 (fig. 9). Ces trois œuvres consistent en trois rectangles verticaux monochromes qui sont une alternance obscur-clair-obscur, bien que chaque forme située à gauche occupe la moitié de la surface picturale. Les trois tableaux ont aussi ceci de commun qu’ils abandonnent les schémas classiques de composition. Une proportion idéale reposerait approximativement sur la section d’or avec son ratio parfaitement équilibré, aux surfaces mathématiquement définies. Au lieu de cela, les artistes ont favorisé une division non harmo-nisée des surfaces et ainsi pleines de tensions, se substituant au nombre d’or.19 Newman nie en particulier « tout ordre rapporté ou conceptuellement, mathématiquement, géométriquement ou esthétiquement déterminable. »20 Au-delà de ces similitudes, des différences précises peuvent être évoquées entre ces trois peintres. De nombreuses œuvres de Newman sont, à la différence des peintures de Badur, d’une taille monumentale: « Anna’s Light » de 1968, par exemple, et « Who’s afraid of Red, Yellow and Blue IV », de 1969/70, font six mètres de large. De telles mesures rendent possible une perception de la couleur directe, immédiate et sans limite. Le champ de couleur immense et monochrome rencontre l’œil et l’esprit dans une expérience immédiate. Newman essaie d’atteindre cet effet, non seulement à travers de telles dimensions murales, mais aussi à travers la consigne laissée au spectateur de s’approcher au plus près de la peinture pour la regarder21 (fig. 10). En raison de cette demande de l’artiste, l’œuvre ne se laisse pas appréhender dans son ensemble, d’un seul regard. On est bien plus confronté à la limite de la perception et ainsi à l’immensité du champ pictural et sa couleur, ce qui doit, selon 26 4 FRANK BADUR Sans titre, 1976, huile sur toile, 60 x 60 cm 6 BRICE MARDEN « Star (for Patti Smith) », 1972-1974, huile et cire d’abeille sur toile, 173 x 114 cm, Donald L. Bryant Jr. Family Trust, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 19 Chez Badur, on retrouve parfois une division de la composition selon le principe de la section d’or, par exemple dans la peinture à l’huile « Near Bleecker » de 1988 (voir fig. 11). 20 Max Imdahl, Barnett Newman. « Who’s afraid of red, yellow and blue III », Stuttgart 1971, p. 5. 21 Barnett Newman, « Statement », in: « Barnett Newman. Selected Writings and Interviews », ed. par John P. O’Neill, New York 1990, p. 178. 22 Brice Marden, cité par Jean-Claude Lebensztejn, « From », in: « Brice Marden. Recent Paintings and Drawings », Catalogue d’exposition. The Pace Gallery, New York 1978. 5 BARNETT NEWMAN « Profile of Light », 1967, acrylique sur toile, 305,5 x 191 cm, Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofia, Madrid, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 Newman, mener le spectateur à l’impression du sublime. Cette intention est une caractéristique valable pour la peinture de Newman, mais pas celle de Badur. 7 FRANK BADUR « East Chatham », 1983, huile sur toile, 40 x 60 cm 8 BRICE MARDEN « Winter Painting », 1973, huile et cire d’abeille sur toile, 183 x 305 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 9 BARNETT NEWMAN « The Gate », 1954, huile sur toile, 244 x 193 cm, Stedelijk Museum Amsterdam, VG BildKunst, Bonn, 2009 Les peintures rigoureuses de Brice Marden peintes dans les années 60 et 70, consistèrent généralement en deux à trois surfaces colorées appliquées horizontalement ou verticalement. Une différence compréhensible mais essentielle entre leurs peintures consiste dans le choix du matériaux: dès 1966, Marden a principalement employé de la peinture à l’huile et de la cire d’abeille, de sorte que les champs colorés créées soient composés de couches translucides que le regard peut traverser en profondeur. Les peintures sont souvent assorties de titres évoquant des thèmes religieux, des éléments alchimiques, les saisons, des objets antiques ou des lieux mythiques. Ces titres ne signifient pas que les œuvres sont à comprendre comme des illustrations narratives. Ils fournissent au contraire des indices associatifs, qui permettent d’atteindre un niveau transcendental, spirituel ou l’objet en soi, que la simple apparition de la peinture dépasse. Ainsi, Brice Marden produit lui-même « une peinture qui ne se réfère qu’à elle-même », désignée désobligeamment d’« ennuyeuse »22. Certaines peintures de Badur portent aussi des titres qui font allusion avant tout à certains lieux auxquels il est lié par certains souvenirs spécifiques. Ces associations sont cependant trop personnelles pour avoir une signification auprès du spectateur et qu’elles puissent évoquer des pensées spécifiques. Cette finalité contraire de l’intitulation et, partant, la réception respective, distingue la peinture de Marden et de Badur de façon significative, même si l’aspect formel de la peinture est parfois similaire. IV. ÉCLOSION DE LA VISUALITÉ PURE Quand on considère le traitement que Badur fait de la couleur, il est frappant de constater qu’il n’a jamais eu recours à des couleurs pures, mais plutôt à des combinaisons de couleurs, qui constituent parfois jusqu’à 30 couches superposées sur la toile. L’aspect des champs colorés plus ou moins monochromes peut, en fonction de l’œuvre et de l’éclairage, apparaître brillant ou bien mate, transparent ou opaque, lisse ou empâté, d’un calme uniforme ou d’une gestualité mouvementée. On retrouve dans son œuvre une grande richesse de telles variations sensuelles. Le choix des couleurs prend la plupart du temps place sans esquisse préalable ou projection du processus de création. Badur s’intéresse assez peu aux relations naturelles et prévisibles des couleurs entre elles, tel que le contraste complémentaire (rouge-vert, jauneviolet, bleu-orange) pas plus qu’aux contrastes explicitement dissonants tels que les couples jaune-bleu, vert-violet ou orange-rose. Les combinaisons de couleurs qu’il favorise ne relèvent d’aucune théorie « légale » des couleurs ou d’un principe rationnel ; la démarche artistique est ainsi empirique et non théorique. Pour les formes, nous avons affaire à une démarche rigoureuse, mais pour la couleur, l’approche de Badur est largement marquée par des décisions reposant sur l’intuition et l’expérience. La sélection de chaque couleur relève d’un long processus d’essais et de rejets, jusqu’à ce qu’une pleine tension des tonalités soit atteinte, qui corresponde aux intentions de l’artiste. De ce point de vue, Badur a souvent, dans les années 70, 80 et 90, associé une couleur chatoyante avec un noir modulable (fig. 11), combiné des couleurs apparentées comme deux tonalités de rouge ou encore deux couleurs claires ensemble. Un changement fondamental surgit en 2006 dans la peinture de Badur. L’artiste a commencé à utiliser des structures plus complexes et des couleurs plus lumineuses. Ces nouvelles images consistent en sept à treize bandes de couleurs étroites et horizontales, dont des intervalles émerge un rythme animé (fig.12). Avec de telles œuvres, Badur se rapproche 27 en partie de la rhétorique picturale de Günter Fruhtrunk. Les peintures et sérigraphies de ce dernier, datant des années 60 et 70 sont conçues à partir de bandes verticales, horizontales ou obliques, dont l’intensité de certaines couleurs crée une dynamique extrêmement intense de l’espace pictural. « La couleur sera portée à son intensité maximale par sa propre lumière interne »23 tel que le formula l’artiste lui-même. En comparaison avec les nouvelles œuvres de Badur, les peintures de Fruhtrunk ont souvent un contraste plus dur des zones colorées et parfois aussi plus d’intensité dans les couleurs (fig. 12). Les peintures de ces deux artistes, cependant, se concentrent dans leur aspect sensuel sur l’autonomie de la couleur et de la texture, offrant ainsi une véritable éclosion de la visualité pure. Rolf Wedewer a en revanche répété à plusieurs reprises dans son livre paru en 1988, « Vom Schweigen der Bilder », que la signification des œuvres de Badur ne résiderait pas « dans la logique immanente de l’ordonnancement formecouleur »24, et que le traitement de cette dernière ne peut « aucunement se réduire à la simple intuition. »25 L’auteur répond cependant de manière non satisfaisante à la question d’identifier ce qui vient en plus de cette signification. Wedewer a fait valoir que la couleur serait un medium « imperceptible pour concrétiser »26, et la problématique de Badur serait – avec les mots de Werner Haftmann – la « mystérieuse obscurité du numineux. »27 Dans ce « Jargon de l’authenticité » maniéré et vieillit pour reprendre la formule significative de Theodor W. Adorno28, Wedewer essaie d’expliquer sa thèse. D’après la critique d’Adorno, le ton solennel appliqué est crucial pour le jargon, mais non le sens, se dispensant d’un contenu substantiel pour être simplement affirmé. De même que la terminologie mystique employée par Wedewer est une mauvaise augure, dénuée de toute explication plausible. 28 V. LA COULEUR EN TANT QU’ESPACE En plus de la structure du tableau thématisée au troisième chapitre, ou l’ordonnancement des surfaces, un autre aspect important de la peinture de Frank Badur qu’il reste à évoquer est celle de la question de la couleur en tant qu’espace. En principe, chaque couleur possède un effet visuel de profondeur dont dépend la perspective colorée, la pureté de la couleur, la valeur de la brillance ainsi que le fond visuel et le contraste simultané des couleurs entre elles. Johannes Itten et Josef Albers, artistes et professeurs au Bauhaus, ont étudié ces effets spatiaux dans leur théorie des couleurs29, étude qui a donné une impulsion aux recherches systématiques sur la couleur dans les années 60. L’illusion optique d’une impulsion se constate par exemple dans l’impression que des tons de couleurs sombres et froids partent en retrait tandis que des couleurs claire et chaudes viendront optiquement vers l’avant. Cette illusion de la profondeur picturale dans les peintures de Badur ne sert pas à construire une perspective, mais est employée en tant que pur phénomène propre aux couleurs. La sévérité et le minimalisme de l’articulation des surfaces de ses peintures permettent à cet effet spatial d’émerger clairement, car rien ne vient distraire de cet aspect. Deux exemples illustrent cette question: Une peinture à l’huile/alkyde, de 1997 (fig.14), montre un fond coloré dominant d’un rougebrun uni et irisé. Au milieu et dans la partie supérieure de la toile rectangulaire et verticale est situé un carré rouge et lumineux. En raison de son intensivité lumineuse et de sa clareté, le carré semble optiquement venir à nous, tandis que la tonalité principale brun-rouge plus éteinte et moins chaude, sombre dans la profondeur. Une autre peinture de la même année (fig. 15), composée elle aussi de deux couleurs montre un effet différent. Un monochrome rouge remplit presque toute la surface du quadrilatère, hormis les bords supérieurs et inférieurs, occupés par deux rectangles allongés rougeorangés. Les tonalités de ces deux formes identiques possèdent une force lumineuse inférieure à celle du grand aplat rouge, mais il 10 BARNETT NEWMAN Photographie de « Cathedra » (1951, huile sur toile, 244 x 541 cm) avec deux observateurs dans l’atelier de Newman, New York 1958, Photo Peter A. Juley, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 11 FRANK BADUR « Near Bleecker », 1988, huile sur toile, 80 x 120 cm 12 FRANK BADUR Sans titre, 2009, huile et résine alkyde sur toile, 250 x 200 cm n’apparaît qu’au deuxième regard que la valeur lumineuse des deux tons est presque identique. Seul un observateur concentré et attentif peut reconnaître les différences entre ces surfaces colorées. Que les couleurs ne se distinguent les unes des autres d’une façon si insignifiante a un impact sur la perception des formes rectangulaires elles-mêmes: elles ne peuvent guère se détacher de l’ensemble de la surface de l’image. Les contours des autres formes finissant pas se dissoudre en grande partie, on finit par n’en plus percevoir qu’une seule. 13 GÜNTER FRUHTRUNK « 2 Rot: 1 Rot », 1971/1979 acrylique sur toile, 149 x 143 cm, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 15 FRANK BADUR Sans titre, 1997, huile et résine alkyde sur toile, 50 x 40 cm 23 Günter Fruhtrunk, « Nicht Formelsprache, sondern Verdichtung », in: « Fruhtrunk. Bilder 1952-1972 », Städtische Galerie im Lenbachhaus, München 1973, p. 53. 24 Wedewer, op. cit. (voir note 17), p. 10. 25 Wedewer, op. cit. (voir note 17), p. 98. 26 Wedewer, op. cit. (voir note 17), p. 112. 27 Wedewer, op. cit. (voir note 17), p. 96. 28 Theodor W. Adorno, « Jargon der Eigentlichkeit. Zur deutschen Ideologie », Frankfurt am Main 1964. 29 Johannes Itten, « Kunst der Farbe. Subjektives Erleben und objektives Erkennen als Wege zur Kunst » (1961), Ravensburg 1987, p. 77 ; Josef Albers, « Interaction of Color. Grundlegung einer Didaktik des Sehens » (1963), Cologne 1997, p. 50. 14 FRANK BADUR Sans titre, 1997, huile et résine alkyde sur toile, 70 x 60 cm VI. INTERACTION ET « ACTUAL FACTS » En plus de l’illusion spatiale de la couleur, la peinture de Badur présente une particularité plus profonde encore de la couleur que l’on perçoit habituellement à peine ou qui nous échappe complètement. Si la juxtaposition de deux couleurs implique automatiquement une confrontation induisant un contraste, ceci a, fait remarquable, pour conséquence que la couleur voisine est à son tour affectée et change de façon décisive. Cela vient des interactions optiques qui agissent dans l’œil du spectateur pendant l’acte d’observation. Cette interaction due aux tensions établies entre les couleurs intéresse Badur dans une large mesure. De telles variations de couleurs sont connues généralement sous le nom de contraste simultané. Le simultané signifie l’effet synchrone de variation de deux couleurs comme, par exemple, un rouge pur, plutôt perçu comme orange si on l’observe devant un fond bleu, la surface bleue appellant automatiquement celle-ci comme complémentaire. De la même façon, un gris neutre à coté d’un vert produira optiquement une légère ligne rouge, le rouge étant la couleur opposée au vert. Enfin, une couleur sur un fond noir apparaîtra optiquement plus claire que la même tonalité sur un fond blanc. Ces phénomènes d’influence des couleurs entre elles étaient cependant connus dès l’Antiquité. Mais ce fut le chimiste français et théoricien de la couleur Michel-Eugène Chevreul qui se consacra pleinement au contraste simultané et 29 étudia ses effets dans les différents champs d’application, dans l’art et l’artisanat. Son ouvrage majeur, « De la loi du contraste simultané », paru en 1839, est devenu le manuel du genre le plus lu de ses contemporains, pour l’esthétique complète et l’étude systématique des couleurs qu’il contenait. Cette publication a eu une influence particulière sur la peinture des impressionnistes et des néo-impressionnistes comme Georges Seurat. Selon les théories de Chevreul, deux couleurs contiguës se modifient dans la perception du spectateur dans la mesure où elles apparaissent de façon déséquilibrée et que leurs différences s’accentuent. Elles peuvent toutefois aussi se neutraliser et permettre d’ôter un effet non souhaité.30 Si la couleur n’apparaît pas de façon uniforme et statique, elle est – comme Rudolf Arnheim l’a remarqué – un « médium lunatique »31 et selon Josef Albers « le médium le plus relatif de l’art. »32 Ce dernier lie cette relativité et cette instabilité de la couleur à la distinction entre « factual facts » et « actual facts »33: Les « factual facts », dans la perception des couleurs, sont les faits objectifs, fondés sur des règles clairement nommables, aux grandeurs mesurables telle que la longueur d’onde se rapportant à la lumière visible. Johannes Itten emploie à ce titre la formulation « réalité physico-chimique de la lumière »34. Les « actual facts » sont au contraire les effets psychoperceptifs, par lesquels l’œil est dans une certaine mesure activé lors, par exemple, du contraste simultané, avec ses interactions entre les couleurs contiguës. Itten décrivait ce phénomène comme la « réalité psychophysique de la couleur »35. Cette réalité subjective liée à l’expérience a été étudiée et présentée par Josef Albers dans sa série à l’huile et sérigraphie « Homages to the Square » commencée en 1949 (fig. 16).36 Dans la mesure où Badur utilise dans sa peinture les couleurs de manière foncièrement analogue, le contraste simultané vécu de façon inconsciente, est ici clairement porté à son plein épanouissement. Celui-ci ne se produit pas à travers la forme strictement systématique et analytique comme chez Albers, mais plutôt dans la manière intuitive et libre qui s’adresse dans la même 30 mesure à l’œil, à la raison et à l’émotion. Avec sa peinture, Frank Badur laisse s’exprimer la volupté des couleurs et leurs impacts phénoménologiques d’une manière à la fois élémentaire et complexe. 30 Michel-Eugène Chevreul, « De la loi du contraste simultané des couleurs », Paris 1839. 31 Rudolf Arnheim, « Kunst und Sehen. Eine Psychologie des Schöpferischen Auges » (1954), Berlin et New York 1978, p. 340 32 Josef Albers, op. cit. (voir note 29), p. 20. 33 Josef Albers, op. cit. (voir note 29), p. 95. 34 Johannes Itten, op. cit. (voir note 29), p. 17. 35 Johannes Itten, op. cit. (voir note 29), p. 17. 36 Voir Josef Albers, op. cit. (voir note 1). 16 JOSEF ALBERS « Study to Homage to the Square: Blue + darkgreen with 2 reds », 1955, huile sur aluminium, 45,5 x 45,5 cm, LWL-Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte, Münster, The Josef and Anni Albers foundation, VG Bild-Kunst, Bonn, 2009 MALEREI PAINTING/PEINTURE 31 MIES VAN DER ROHE HAUS, BERLIN 2002/2003 32 KATSINA YELLOW 2002, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 70 x 60 cm PRIVATSAMMLUNG SCHEID 33 OHNE TITEL 2001, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 50 x 100 cm PRIVATSAMMLUNG BERLIN 34 OHNE TITEL 2002, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 140 x 120 cm PRIVATSAMMLUNG BERLIN 35 OHNE TITEL 2003, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND ÜBER MDF 80 x 70 cm 36 OHNE TITEL 2003, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND ÜBER MDF 80 x 70 cm 37 OHNE TITEL 2004, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 140 x 120 cm 38 OHNE TITEL 2001, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 140 x 120 cm 39 GALERIE MICHAEL STURM, STUTTGART 2004 40 HANGZHOU PAINTING 2004, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 60 x 90 cm PRIVATSAMMLUNG SCHEID COURTESY GALERIE STURM, STUTTGART 41 MUSEUM BOCHUM 2000 42 EGE KUNST- UND KULTURSTIFTUNG, FREIBURG 2006 OHNE TITEL 2006, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 240 x 210 cm EGE KUNST- UND KULTURSTIFTUNG, FREIBURG 43 OHNE TITEL 2005, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 160 x 240 cm 44 URUSHI-E 2005, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 240 x 210 cm SAMMLUNG NEUE NATIONALGALERIE, BERLIN 45 MARGARET THATCHER PROJECTS, NEW YORK 2005 46 OHNE TITEL 2005, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 240 x 210 cm 47 HAMISH MORRISON GALERIE, BERLIN 48 49 OHNE TITEL 2005, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 80 x 70 cm COURTESY GALERIE SCHLÉGL, ZÜRICH 50 OHNE TITEL 2008, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 51 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 52 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 53 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 54 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 200 x 250 cm 55 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 56 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 57 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 58 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 59 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 60 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 40 x 50 cm 61 HAMISH MORRISON GALERIE, BERLIN 62 63 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 50 x 40 cm 64 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 200 x 250 cm 65 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 250 x 200 cm 66 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 250 x 200 cm 67 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 50 x 40 cm PRIVATSAMMLUNG KÜSNACHT-ZÜRICH COURTESY GALERIE SCHLÉGL, ZÜRICH 68 OHNE TITEL 2009, ÖL/ALKYD AUF LEINWAND 250 x 200 cm 69 JORDAN SEYDOUX – DRAWINGS & PRINTS, BERLIN 70 71 72 ZEICHNUNG DRAWING/DESSIN 73 FRANK BADUR: REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID Christian Rattemeyer NUN ist aber der Stapel der in einer Schachtel verwahrten Offsetblätter seiner Funktion nach gerichtet: die Blätter, die ja dazu bestimmt sind, angeschaut zu werden, warten darauf, abgestapelt zu werden. Der Stapel ist somit von oben nach unten gerichtet. Jedes Blatt besitzt einen bestimmten Standort: das zuerst zu Tag gebrachte und erblickte Blatt ist das erste der Serie, das gleich nachher zu Tag gebrachte und erblickte Blatt ist das zweite, und so weiter. Sind aber die gleichen Blätter waagerecht aneinandergereiht und nebeneinandergehängt, an einer Wand ausgestellt, so bilden sie AN SICH eine NEBENEINANDERSTELLUNG; denn eine Nebeneinanderstellung ist eine Gesamtheit, in welcher alle Elemente gleichzeitig und nebeneinander bestehen. FÜR UNS bilden aber die gleichen, an der Wand zur Schau gestellten Blätter eine ABFOLGE, denn die Gesamtheit ist von links nach rechts orientiert. RÉMY ZAUGG: DIE LIST DER UNSCHULD. DAS WAHRNEHMEN EINER SKULPTUR. WENN wir Frank Badurs vierundzwanzig Zeichnungen REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID betrachten, sind wir zuerst mit der Frage der Serie konfrontiert. Wie können wir uns einer Folge von Zeichnungen nähern, die mit außerordentlichem Gespür für die Bedürfnisse der Einzelzeichnung entwickelt wurde, zugleich aber nur in der vergleichenden Zusammenschau der Gruppe verstanden werden kann? Wie eine Gruppe bezeichnen, die nicht vorgibt, abgeschlossen zu sein, und dennoch in sich ruhend vollständig erscheint? Und welche Konsequenzen ergeben sich aus dieser Fragestellung? Handelt es sich hierbei lediglich um eine esoterische Neugier nach der Autonomie der Einzelzeichnung und dem Gesetz der Serie, oder lassen sich vielmehr grundsätzlichere Erkenntnisse über Form, Inhalt und Bedeutung der Arbeiten aus so scheinbar nebensächlichen Aspekten wie deren Umfang und Vollständigkeit gewinnen? Jede Folge von verwandten Arbeiten läuft Gefahr, als Serie verstanden zu werden, jede Serie muss ihre innere Zugehörigkeit durch Vergleich verteidigen können. Badurs REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID bilden dies geradezu prototypisch ab. Sie sind ohne Zweifel verwandt, einander zugehörig, und bilden für den flüchtigen Betrachter keinerlei Anlass, als 74 etwas anderes als ein zusammenhängendes mehrteiliges Werk begriffen zu werden. Doch ein genaueres Studium enthüllt die relative Autonomie jeder einzelnen Zeichnung und macht ein leichtfertiges Summieren der Arbeit in ein abgeschlossenes Ganzes problematisch. Vielmehr sollten wir die Reihe der Arbeiten als einen offenen Versuch zur Wahrnehmung von Unterschieden und Verwandtschaften begreifen, als eine vorläufig abgeschlossene Folge von Einzelarbeiten, die innere Kohärenz durch die Ernsthaftigkeit erhält, mit der jedes einzelne Blatt entwickelt und getestet wurde, bevor es der wachsenden Gruppe hinzugeschlagen wurde. Zugleich betrachtet der Künstler die Gruppe in der jetzigen Konstellation von vierundzwanzig Zeichnungen als vorläufig abgeschlossen und komplett, auch wenn er in einer früheren Iteration eine Gruppe von achtzehn Zeichnungen zusammengestellt hat. Alle Zeichnungen folgen einem ähnlichen kompositorischen Prinzip: im uniformen hochrechteckigen Porträtformat gehalten sind die Zeichnungen Variationen von horizontalen Abfolgen monochromer schwarzer, dunkel- und hellgrauer Farbbänder und hellerfarbigen Flächen, welche von unregelmäßigen Bleistiftrastern unterteilt sind. In manchen Zeichnungen sind die Farbbänder beinahe schwarz und ziehen sich als dünne Streifen über das Blatt, in anderen Fällen ist die hellere Farbe des Untergrunds nur als schmaler Rest am oberen oder unteren Bildrand zu erkennen. Grund und Figur sind so von vornherein als Kategorien verunklärt, und das einzige strukturierende Merkmal der Trennung in Fläche und Band ist die Rasterung, welche jedoch auf einem Blatt ebenfalls unterschiedliche Dichten und Masse annehmen kann. Trotz dieser klar umrissenen und alle Einzelblätter strukturierenden Prinzipien lassen sich die Arbeiten nicht weiter in Gesetzmäßigkeiten gliedern. Es besteht kein umfassendes System geometrischer Vermessung, dass zum Beispiel die horizontalen Bänder oder die feinen Rasterlinien als Variationen einer Grundeinheit begreiflich erscheinen ließe. Und auch die Relati- on der Bänder und Felder innerhalb einzelner Zeichnungen lässt sich nur als ein gefühltes, durch Intuition und Versuch erarbeitetes, anstatt durch Messung und Mathematik im Vorab entschiedenes Kompositionsprinzip beschreiben. Natürlich bestehen interne Relationen. So sind in manchen Fällen die durch Bleistiftraster gegliederten Farbflächen, welche die monochromen Bänder separieren, durch die Rasterung leicht vermessbar und somit vergleichbar gemacht und bestehen notwendigerweise aus Vielfachen eines Grundmaßes. Aber in anderen Zeichnungen wird jede einzelne Grundfläche, die sich durch die horizontale Trennung einzelner farbiger Bänder ergibt, mit einem anderen Rastersystem gegliedert, so dass eine Fläche von einem dichtmaschigen quadratischen Raster zergliedert ist, während die nächste Zone von einem sichtbar größergliedrigeren längsrechteckigen System geprägt scheint. Zudem sind die Bleistiftlinien in allen Zeichnungen teils mit dem Lineal und teils frei Hand gezogen, so dass ein filigranes Netzwerk der leichten Versprünge nie die Möglichkeit einer mit einem Blick zu erfassenden Logik zulässt. Ein besonders wichtiger Aspekt der Zeichnungen ist ihre verhaltene jedoch an Varianz reiche Farbigkeit. Ein erstaunlich reiches Spektrum unterschiedlicher Grau- und Grüntöne sowie Grundkolorierungen in eierschalfarbenen gedeckten Weißschattierungen und beinahe gelben Beigetönen vermisst einen letztlich eng umrissenen Rahmen des Farbspektrums. Die Farben sind gedeckt aber nicht düster, gesättigt aber nicht grell, und variieren trotz einer deutlichen Unbuntheit. Ihr emotiver Wert variiert leicht über den Verlauf der Reihe, so dass in keiner Gegenüberstellung von einem Bruch gesprochen werden kann, aber dennoch genug um einen subtilen Verlauf von einzelnen Erfahrungen zu beschreiben, der mal leichter, mal dichter, jedoch niemals als unbeschwert oder heiter zu bezeichnen wäre. In seiner dreihundert Seiten umfassenden Analyse einer Skulptur Donald Judds beginnt der Schweizer Künstler Rémy Zaugg beim Prinzip der Reihung, Abfolge und Leserichtung, die Gliederung in ein Vorher und ein Nachher, welche im Falle von Zauggs Analyse von Judds vollständig ebenförmiger Skulptur momentan suspendiert ist. Doch ist die Frage für mehrteilige Arbeiten, die nicht dem Prinzip der inneren Gleichheit gehorchen, nach wie vor gültig, auch und besonders wenn es sich um Arbeiten handelt, die ein klar umrissenes und auf wenige Bestandteile reduziertes Formenvokabular haben. Anstelle der von Zaugg als kulturelle Gegebenheit akzeptierten und als Grundvoraussetzung angenommenen Leserichtung einer Reihe von Einzelarbeiten, die als Serie oder sogar als einzelne Werkgruppe begriffen werden müssen, sind wir im Falle der REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID mit einer grundlegenderen Frage konfrontiert: wie müssen wir mit einer Gruppe von Arbeiten umgehen, die gerade keine explizite oder implizite Leserichtung beinhaltet, sondern als jeweils nur vorläufig zu begreifende Ordnung, und auch bloß vorläufig abgeschlossene Werkgruppe zu begreifen ist. Eröffnet dies nicht vielmehr die Möglichkeit, von einer Werkerfahrung auszugehen, die auf der Wechselhaftigkeit der Einzelerfahrung beruht, und die jeweils individuelle Wahrnehmung eines einzelnen Blattes in der Reihe mit der davon abweichenden Erfahrung jedes anderen Blattes in Verhältnis setzen muss. Und gleicht diese Erfahrungsarbeit nicht viel eher der Werkentstehung, die eben nicht aus einem vorab gewussten System, sondern der Erspürung individuell gültiger Bildfindungen in den einzelnen Zeichnungen entsprungen ist? Wir haben noch kein Wort zum Titel der Reihe geäußert, welcher unmittelbar einen Deutungshorizont auftut, und somit der ersten Werkerfahrung im Wege steht, statt diese zu erleichtern. Genauer gesagt müsste vielleicht von einer Richtung gesprochen werden, die der Titel entwirft, da der genaue Wortlaut noch immer die allmähliche, prozessuale Entstehung der Arbeiten zu reflektieren versucht. REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID beinhaltet beides: die vom Objekt der Anschauung durch Erörterung distanzierte Vermittlungsleistung und den direkten Bezug auf das betrachtete Objekt, in diesem Fall das vom New Yorker Architekten Peter Eisenman gestaltete öffentliche »Denkmal für die ermordeten Juden Europas« in Berlin. Die aufgeladene Referenz, die sich durch den Titel der Arbeit unmittelbar auftut, macht es schwer, auf eine vorschnelle inhaltliche Deutung der Zeichnungen zu verzichten, und doch hilft es, wenn wir anstelle des offensichtlichen Themas des referentiell bezeichneten Objekts — Eisenmans Denkmal — zunächst dessen Struktur bedenken, in der ebenfalls eine Objekterfahrung verborgen liegt. Eisenman hat sein Denkmal als ein auf einem strengen Raster ausgerichtetes Stelenfeld konzipiert, welches durch Höhenversprünge des Bodens in einigen Bereichen sowie unterschiedliche Höhen der Stelen selbst an einigen Stellen knie- oder kopfhoch, an anderen monumental türmend erscheint. Bei Eisenman wie bei Badur ist die allmähliche Erschliessung der Arbeit durch die Erfahrung der Unterschiede innerhalb eines strengen Kompositionsrahmens der Schlüssel zu einer sich langsam entfaltenden Erinnerungs- und Gedenkarbeit, und in genau diesem Sinne sollten die einzelnen Zeichnungen von Badurs Werkserie REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID verstanden werden. Die Erschließung jeder individuellen Zeichnung entfaltet sich entlang eines Vergleichs mit der vorhergehenden und der folgenden, oder mit anderen Zeichnungen der Gruppe. Indem Farben und Bandkonfigurationen unregelmäßig über die Gesamtsequenz der Zeichnungen verteilt sind, springt die Seherfahrung immer wieder zwischen bereits wahrgenommenen und noch zu betrachtenden Arbeiten hin und her. Hierin besteht nun auch die wahre Erfahrungsarbeit, welche Eindrücke und Erwartungen kontinuierlich aneinander abgleicht. aufgehoben, sondern ebenso durch die als Feld der Erfahrung zu begreifende Zeichnungsreihe Frank Badurs. Hier schließt sich wiederum die Frage der Serie. Denn wenn jede Zeichnung zu jeder anderen Zeichnung der Gruppe in einem Verhältnis der emotiven Ähnlichkeit besteht, und nur in der erfahrenen Wahrnehmung der Gruppe als Bestandteil dieser legitimiert werden kann, so ist die Definition der Serie als a priorische nicht tragbar, sondern beweist sich vielmehr von selbst in der gelebten Erfahrung. Zugehörigkeit zur Serie zu beanspruchen ist nun mit der Wahrnehmung als Serie verbunden, sowie dem überzeugenden Nachspüren der Richtigkeit dieser Zuordnung. Im erkennenden Prozess der bildnerischen Wahrnehmung legt Badur die Entstehungsgeschichte der Arbeiten als erspürte Kompositionen offen. Dass dies kein leichtfertiges Unterfangen ist, macht die Anknüpfung an jene andere, von betrachtender Erfahrung abhängige Arbeit deutlich, als welche Eisenmans Denkmal nun verstanden werden muss. Ebenso wie Eisenmans Denkmal keine privilegierte Erkenntnisposition zulässt, sondern nur in der allmählichen Erfahrung wirksam werden kann und zugleich keine Hierarchien zwischen den Zugangswegen errichtet, leistet in Badurs Zeichnungsserie jede Einzelzeichnung einen Einstieg in die Serie. Konventionen der Abfolge und Leserichtung — wie sie Zaugg noch als kulturell tragend angenommen hat — sind nicht allein durch Judds skulpturale Ebenmäßigkeit 75 FRANK BADUR: REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID ENGLISH TEXT Christian Rattemeyer NOW, a stack of offset prints kept in a box is ordered according to its function: the sheets, which after all are meant to be looked at, are waiting to be un-stacked. The stack itself is thus directed from top to bottom. Each sheet possesses a particular position: the sheet first brought to the light of day and beheld is the first in the series, the next one that is brought forth and seen is the second, and so on. But if the same sheets are positioned next to one another in a horizontal row on a wall, they constitute AS SUCH a JUXTAPOSITION, for a JUXTAPOSITION is a totality in which all elements are present simultaneously and next to each other. For us, however, the same sheets presented for viewing on a wall constitute a sequence, for the totality is oriented from left to right. RÉMY ZAUGG: THE WIT OF INNOCENCE. summation of the works into one complete whole problematic. In fact we must understand the sequence of works as an open attempt to perceive differences and similarities, as an only temporarily completed sequence of individual works, which derives its cohesion from the seriousness with which each individual sheet has been developed and approved before it got added to the growing group. At the same time, the artist considers the group in its current constellation of twenty-four drawings as tentatively complete, constellations of eighteen drawings having been shown in earlier iterations. THE PERCEPTION OF A SCULPTURE. WHEN we regard Frank Badur’s twenty-four drawings REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID, we are initially confronted with an inquiry about seriality. How can we approach a sequence of drawings that has been developed with extraordinary sensitivity toward the requirements of the single sheet, yet only can be properly understood in the comparative synopsis of the group? How to define a group that does not pretend to be completed and yet rests as a whole? And what consequences do these questions bring? Is it simply an esoteric curiosity about the autonomy of the individual drawing and the law of the series, or can we derive more fundamental insights about form, content, and meaning of the works from such seemingly marginal aspects such as their number and integrity? Every sequence of related works risks to be understood as a series. Each series has to be able to defend its inner relationship through comparative constellation. Badur’s drawings REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID present this almost prototypically. They are undoubtedly related, belong to each other, and for the passing viewer there is no reason to understand them as anything other than as one discrete work in several elements. But a closer inspection will reveal the relative autonomy of each individual drawing and renders an easy 76 The drawings follow a similar compositional principle: strictly adhering to a vertical portrait format, they vary sequences of horizontal bands of black, dark grey and light grey monochrome colors with lighter colored fields, which are structured by irregular pencil grids. In some drawings the horizontal bands are almost black and run as thin stripes across the sheet; in others they only leave a slim residue of the lighter field on the top or bottom of the picture. Categories of figure and ground are immediately obscured and the sole structuring device that distinguishes field and band is the pencil grid that covers the lighter colored ground but which can take on different patterns and densities even on a single drawing. Beyond these clearly circumscribed principles that structure each individual drawing, no further rules governing all drawings can be determined. There is no encompassing system of geometric measure that would define the horizontal bands or the penciled grid as variations of a uniform measuring unit. And even within individual drawings the relation between bands and fields can only be understood as an intuitively felt, experimentally conjured, rather than a measured and mathematically predetermined compositional principle. Of course, internal relations persist. In several cases the pencil-gridded colored fields are easily measurable – and thus become comparable – through the gridding, which necessarily is a multiple of a basic unit; but in other drawings, each separate colored ground created through the horizontal division of monochrome bands is structured with a different grid, crea- ting a densely patterned square pencil grid in one zone and a much looser oblong rectangular pattern in the next. Additionally, all pencil lines are partially drawn freehand and partially with the help of a ruler, so that a delicate network of little imperfections obstructs the ability to survey each drawing’s compositional logic in one single glance. One important aspect of the drawings is their muted, yet richly varied coloration. A surprisingly broad spectrum of different shades of grey and green structures the bands and tonal variations of eggshell and other muted shades of white and almost yellow allow the gridded fields to explore many different variations of a seemingly narrow range of the color wheel. The colors are muted yet not dark, saturated but not bright and surprisingly varied despite the apparent achromatic tendencies. Their emotional value shifts only slightly across the range of the series, so that no juxtaposition of colors and elements constitutes a rupture, yet it is varied enough to allow for the development of individual experiences which appear sometimes lighter and sometimes denser, but which could never be described as cheerful or easy. In his three-hundred page analysis of a single sculpture by Donald Judd, Swiss artist Rémy Zaugg begins with the principle of sequence. Questions of progression and direction, the structuring into a before and after – which in the case of Zaugg’s analysis of Judd’s completely even-formed sculpture is momentarily suspended – is still valid for all multipart works whose individual elements do not conform to the principle of strict inner equivalence, even, and especially, for works that share a tightly circumscribed and reduced formal vocabulary. Instead of assuming as valid and accepting as culturally determined the viewing progression of a sequence of individual works from left to right (as Zaugg does) and reading them as a series or complete set of works, the REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID confront us with a more fundamental consideration: how are we to deal with a group of works that do not contain any explicit directionality but have to be understood as consisting as always only a temporary group and constituting a purely provisional order. And doesn’t this rather present the opportunity to begin from an understanding of the work that grounds in the changeability of the experience of the single object, and requires juxtaposing the individual study of each separate drawing of the sequence with the diverging experience of each other sheet in the series? And does this not reflect a much closer proximity to the process of the making of the drawing, which is precisely not grounded in a predetermined system but rather is derived from an exploration of the individual pictorial discoveries that generated each drawing? We have not yet mentioned anything about title of the series, which immediately establishes a horizon of meaning and thus hinders rather than eases the first experience of the works. Or more precisely we would have to speak of a direction provided by the title, as the exact phrasing still allows for a reflection of the gradual, processual development of the series. REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID contains both: a reflective mediation that establishes a distance to the object of its contemplation, and a direct reference to the contemplated object, here the Berlin “Monument for the Murdered European Jews” by New York-based architect Peter Eisenman. This charged titular reference makes it difficult to resist a preemptive interpretation of the drawings, and it is helpful to approach the referentially denoted object – Eisenman’s monument – not through its apparent subject but through its structure, which also contains a fundamental reliance on the experience of the object. Eisenman designed his monument as a strictly gridded field of concrete stele of different heights placed on an undulating ground, so that the stele appears knee- or shoulder high in some places and monumentally towering in others. Both Eisenman and Badur suggest a gradual claim on the artwork through an experience of difference within a strict compositional schema that ultimately leads to a slowly unfolding process of commemoration and remembrance, and it is in this way that the individual drawings in Badur’s series REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID must be understood. The claim on each individual drawing unfolds along a comparison with its preceding and succeeding one, or with other drawings in the overall group. By distributing similar colors and compositional configurations irregularly across the entire sequence of drawings, the viewing experience begins to oscillate between the already perceived works and those yet to be viewed. This constitutes a profound experience that constantly adjusts impressions and expectations. Just as Eisenman’s monument does not afford a privileged position of knowledge but only becomes effective through an unfolding experience and profoundly rejects hierarchies between different physical approaches, so does Badur’s series of drawings afford an entry through any single one of the drawings in the cycle. Conventions of progression and directionality – that Zaugg still assumed as culturally predetermined – are not simply lifted in Judd’s strict sculptural symmetries, but also through the field of experience as which we come to understand Frank Badur’s set of drawings. This also brings us back to our concern for seriality. For if each drawing corresponds to every other drawing in the group through a relation of emotive similarity, and can be only legitimized as part of the group through its perception within it, then the definition of the group as series may not be upheld A PRIORI, but emerges from it as a result of a lived experience. Affiliation to the series can now only be understood through the experience of the series and through the intuitive confirmation of the validity of these claims. Badur discloses the developmental history of his works as “felt” compositions through an enlightened process of visual cognition. This is no easy exercise, as the reference to another work that relies on gradual perceptive experience – Eisenman’s monument – will make manifest. 77 FRANK BADUR : REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID TRADUCTION FRANÇAISE Christian Rattemeyer MAIS le tas qui est rangé dans un carton de feuilles offset dépend de sa fonction : les feuilles, destinées à être regardées, attendent qu‘on les étale. Ainsi, le tas est orienté du haut vers le bas. Chaque feuille occupe une place spécifique : celle que l’on sort et voit en premier est la première feuille de la série ; celle que l’on sort et voit ensuite en est la deuxième, et ainsi de suite. Mais, si ces mêmes feuilles sont accrochées au mur, à la verticale, les unes à côté des autres, elles constituent une JUXTAPOSITION EN SOI, car une juxtaposition est un tout où la totalité des éléments existent simultanément, côte à côte. Cependant, POUR NOUS, ces mêmes feuilles exposées au mur constituent une SUITE car le tout est orienté de la gauche vers la droite. RÉMY ZAUGG : LA RUSE DE L’INNOCENCE : CHRONIQUE D’UNE SCULPTURE PERCEPTIVE. LA première question qui traverse l’esprit du spectateur posant son regard sur les vingtquatre tableaux de l’œuvre REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID de Frank Badur porte sur le concept de la série : comment aborder une série d’œuvres, chacune élaborée avec une extrême sensibilité à ses propres exigences, mais ne pouvant être comprise que par le jeu des comparaisons et des rapprochements les unes par rapport aux autres ? Comment décrire une série qui ne prétend pas être achevée et qui, pourtant, semble constituer un tout ? Quelles sont les conséquences à tirer d’une telle interrogation ? S’agit-il seulement d’une curiosité ésotérique au sujet de l’autonomie du tableau individuel et de la loi des séries ? Ou peut-on tirer, d’aspects aussi superficiels en apparence tels que la dimension ou l’intégrité, des principes beaucoup plus fondamentaux quant à la forme, au contenu et au sens des œuvres? Toute succession d’œuvres apparentées court le risque d’être perçue comme une série; toute série doit pouvoir justifier, par la comparaison, de son unité intrinsèque. Les REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID de Badur en sont l’exemple parfait. Leur parenté ne fait pas l’ombre d’un doute, elles font partie d’un tout. Il n’y a aucune raison pour que l’œil fugace d‘un spectateur n’y voie autre chose qu‘une œuvre composée de plusieurs éléments. Et pourtant, une étude plus approfondie révèle l’autonomie 78 relative dont jouit chacun des tableaux et rend problématique l’interprétation hâtive de l’ensemble comme un tout achevé. La série d’œuvres doit davantage être comprise comme une tentative ouverte nous invitant à percevoir les différences et les parentés, qu’une succession prédéfinie d’œuvres individuelles, dont la cohérence intrinsèque naît de la gravité avec laquelle chaque tableau a été élaboré puis éprouvé avant d’être intégré à l’ensemble en développement. Néanmoins, l’artiste considère la série, en son état actuel, comme achevée, et ce bien qu’il ait présenté un ensemble de dixhuit œuvres lors d’une exposition précédente. La composition de chacun des tableaux obéit à un principe similaire : présentés uniformément au format portrait, les tableaux consistent en des variations de successions horizontales de bandes monochromes noires, gris foncé et gris clair, et de surfaces plus lumineuses, séparées les unes des autres par un quadrillage irrégulier tracé au crayon. Dans certaines œuvres, les bandes de couleur flirtent avec le noir et s’étirent de part et d’autre de la toile sous forme de traits fins, tandis que dans d’autres cas, les couleurs plus claires en arrière-plan ne surgissent plus que sous forme résiduelle tout en haut ou tout en bas du tableau. Ainsi, de prime abord, les frontières entre le fond et le motif se brouillent, et le seul élément structurant les bandes et les surfaces est le quadrillage, dont la profondeur et la masse varient toutefois selon les œuvres. En dépit de ces principes clairement établis, organisant chacune des œuvres, il n’est pas possible de définir d’autres lignes directrices autour desquelles elles s’articuleraient. Il n’y a aucun système général de mesure géométrique qui permettrait, par exemple, d‘interpréter les bandes horizontales ou les fines lignes du quadrillage comme des variations d’une unité de base. De même, la relation entre les bandes et les surfaces au sein des œuvres individuelles ne se fonde pas sur un principe de composition prédéfini obéissant à la mesure et aux mathématiques, mais sur la sensibilité, résultat de l’intuition et de l’expérimentation. Évidemment, il existe des relations internes. À titre d’exemple, il est parfois possible de mesurer sans grande difficulté les surfaces de couleur qui sont structurées par le quadrillage et qui séparent les bandes monochromes ; elles peuvent ainsi être comparées les unes aux autres et sont nécessairement des multiples d’une unité de base. Mais dans d’autres tableaux, chaque surface de base qui résulte de la séparation horizontale par les bandes de couleur, est structurée par une autre grille, ce qui entraîne une décomposition de la surface par un quadrillage dense, tandis que la surface voisine semble marquée par une grille visiblement plus aérée aux carreaux rectangulaires horizontaux. Par ailleurs, les traits de crayon ont été tirés tantôt à la règle, tantôt à la main : ainsi, le réseau en filigrane de légères irrégularités ne se prête jamais à une appréhension immédiate. L’une des principales caractéristiques des tableaux réside dans la richesse, toute en retenue, de leurs couleurs. L’étonnante diversité des différentes tonalités de gris et de vert, conjuguée aux dégradés de blanc coquille d’œuf et aux beiges presque jaunes, éclipse le cadre, en fin de compte restreint, de la palette des couleurs. Celles-ci sont sourdes sans être lugubres, saturées sans être crues, et d’une grande variété malgré l’évidente uniformité chromatique. Leur charge émotionnelle varie légèrement au fur et à mesure de la série. S’il est impossible d’évoquer une rupture lors d’une comparaison des œuvres, le spectateur peut décrire une subtile succession d’émotions, tantôt plus légères, tantôt plus sombres, mais jamais insouciantes ni sereines. Dans les trois cents pages de son analyse détaillée d’une sculpture de Donald Judd, l’artiste suisse Rémy Zaugg introduit le principe du classement, de la suite et du sens de la lecture, l’idée d’un avant et d’un après de la perception, qui dans le cas de cette sculpture d’une régularité formelle totale est momentanément suspendue. Et pourtant, l’interrogation sur les œuvres en plusieurs parties, qui n’obéissent pas au principe de l’identité intrinsèque, demeure valide, même, et notamment, dans le cas d’œuvres qui disposent d’un vocabulaire formel claire- ment défini, se limitant à quelques éléments. Au lieu du sens de la lecture d’une succession d’œuvres individuelles, devant être considérée comme une série, voire comme un tout unique, que Zaugg acceptait en tant que réalité culturelle et condition de base, nous sommes confrontés dans le cas de REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID à une question plus fondamentale : comment aborder un ensemble d’œuvres qui ne comporte aucune indication explicite ni implicite sur le sens de lecture et qui, bien au contraire, n’est à comprendre qu’en termes d’ensemble éphémère et d’ordre destiné à une appréhension provisoire ? Cette interrogation ne permet-elle pas de partir du principe que la perception se fonde sur la variation des expériences individuelles et que la perception singulière d’un tableau unique de la série doit être rapprochée de toute expérience différente suscitée par un autre tableau ? Et cette activité perceptive ne s’apparente-t-elle pas davantage à l’activité créatrice de l’artiste, qui ne résulte pas d‘un système dont il aurait conscience A PRIORI, mais de l’intuition d’une trouvaille valable à titre individuel dans chacun des tableaux ? Nous n’avons encore rien dit du titre de la série, qui ouvre instantanément un horizon de sens et, ce faisant, fait obstacle à la perception initiale de l’œuvre au lieu de la faciliter. Pour être plus précis, peut-être faudrait-il dire qu’il offre une indication, dans la mesure où son énoncé tente encore de refléter la lenteur et le cheminement de l’activité créatrice. REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID est, d’une part, une perception distanciée du sujet représenté par voie analytique et, d’autre part, une référence directe au sujet, dans ce cas le mémorial aux juifs assassinés d’Europe, créé à Berlin par l’architecte new-yorkais Peter Eisenman. Bien que cette référence pousse le spectateur à interpréter le contenu des tableaux avec précipitation, elle invite également à envisager le sujet représenté – le monument d’Eisenman – non pas dans sa dimension thématique, mais dans sa structure, qui cache elle aussi une perception du sujet. Le monument en question est un champ de stèles organisées en un quadrillage précis, qui en raison des irrégularités du sol en certains endroits et du fait de leurs différentes tailles, se dressent tantôt au niveau des genoux ou de la tête et surgissent tantôt du sol dans toute leur monumentalité. Dans le cas d’Eisenman et de Badur, l’appréhension progressive de l’œuvre par la perception des différences dans un cadre de composition rigide constitue la clé d’une activité du souvenir et de la mémoire qui se déploie petit à petit. C’est exactement en ce sens qu’il faut interpréter les tableaux individuels de la série REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID de Badur. Chaque tableau s’appréhende par rapport à celui qui le précède et celui qui le suit, ou par comparaison aux autres tableaux de la série. Compte tenu de la répartition irrégulière des couleurs et des bandes entre les tableaux de la série, le regard du spectateur opère un va-et-vient permanent entre les œuvres déjà vues et celles qu‘il doit encore voir. Il s’agit là de la véritable activité perceptive qui corrige constamment les impressions et les attentes les unes en fonction des autres. À l’instar du monument d’Eisenman, qui n’offre au spectateur aucun point de perception privilégié et ne réalise son effet qu’à travers l’expérience progressive, sans toutefois créer de hiérarchie entre les divers chemins d’accès, chaque tableau de la série de Badur constitue un point de départ à la perception de l’ensemble. Les conventions de la suite et du sens de la lecture, que Zaugg acceptaient en tant que réalités culturelles, sont non seulement abolies par la régularité formelle de la sculpture de Judd, mais aussi par la série de tableaux de Frank Badur, qu’il faut interpréter comme une expérience perceptive. à la perception de sa validité, ressentie intuitivement par le spectateur. Dans le processus de perception visuelle, Badur définit l’œuvre artistique comme le résultat de l’intuition. La mise en parallèle avec une autre œuvre fondée sur la perception évolutive du spectateur, telle que le monument d’Eisenman, montre clairement qu’il s’agit là d’une entreprise importante. La question de la série s’en trouve alors résolue. Si chaque tableau s’inscrit dans une relation de parenté émotionnelle par rapport aux autres œuvres de la série et que son existence en tant qu’élément de l’ensemble ne peut être légitimée que par la perception éclairée du tout, la série n’est pas une réalité a priori : son existence s’affirme davantage dans l’expérience visuelle. L’appartenance à une série est étroitement liée 79 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (1/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 80 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (2/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 81 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (3/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 82 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (4/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 83 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (5/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 84 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (6/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 85 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (7/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 86 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (8/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 87 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (9/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 88 REFLECTIONS ON THE EISENMAN GRID (10/24) 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 89 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 90 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 91 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 92 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 93 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 94 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 95 OHNE TITEL 2005, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 30 x 40 cm SAMMLUNG SARAH-ANN UND WERNER H. KRAMARSKY 96 OHNE TITEL 2005, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm SAMMLUNG SARAH-ANN UND WERNER H. KRAMARSKY 97 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 98 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 46 x 36 cm 99 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT UND FARBSTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 100 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT UND FARBSTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 101 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT UND FARBSTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 102 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT UND FARBSTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 103 FRUEHSORGE CONTEMPORARY DRAWINGS, BERLIN 104 105 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 106 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 107 OHNE TITEL 2007, ACRYL, ALKYD, BLEISTIFT AUF BÜTTEN 160 x 120 cm 108 OHNE TITEL 2007, ACRYL, ALKYD, BLEISTIFT AUF BÜTTEN 160 x 120 cm 109 OHNE TITEL 2007, GOUACHE/BLEISTIFT AUF BÜTTEN 36 x 46 cm 110 OHNE TITEL 2007, ACRYL, ALKYD, BLEISTIFT AUF BÜTTEN 120 x 160 cm SAMMLUNG EGE KUNST- UND KULTURSTIFTUNG, FREIBURG 111 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 112 OHNE TITEL 2009, GOUACHE/BLEISTIFT AUF CAI LUN PAPIER 135 x 35 cm 113 AUSGEWÄHLTE AUSSTELLUNGEN SELECTED EXHIBITIONS EINZELAUSSTELLUNGEN SOLO EXHIBITIONS 1979 Galerie Schlégl, Zürich, CH Galerie Schoeller, Düsseldorf Galerie Bossin, Berlin 1980 Overbeck-Gesellschaft, Lübeck Amos-Anderson Museum, Helsinki, FIN Schloss Bellevue, Kassel 1981 Galerie Seestrasse, Rapperswil, CH Galerie Rupert Walser, München 1982 Galerie Bossin, Berlin Galerie Schlégl, Zürich, CH 1983 Kunsthalle Bremen Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm, SE Mönchehaus Museum, Goslar 1984 Galerij Jeanne Buytaert, Antwerpen, B 1985 Neuer Berliner Kunstverein, Berlin Galerie Walzinger, Saarlouis 1986 Galerie Schlégl, Zürich, CH Städt. Galerie, Villingen-Schwenningen Galerie Schoeller, Düsseldorf Galerie Repéres, Paris, F 1987 Galerij Jeanne Buytaert, Antwerpen, B Galerie Walzinger, Saarlouis 1988 Galerie Hoffmann, Friedberg Akademia Sztuk Pieknych, Warschau, PL 1989 Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm, SE Edward Thordén Gallery, Göteborg, SE Galerie Rupert Walser, München Synagoge, Kunstverein Oerlinghausen 1990 Kunsthalle zu Kiel Edward Thordén Gallery, Göteborg, SE Galerie Schlégl, Zürich, CH 1991 Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen Haus am Waldsee, Berlin Ersgard Gallery, Los Angeles, USA 114 Institut für moderne Kunst, Nürnberg Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf 1992 Galerie Schoeller, Düsseldorf Galerij Jeanne Buytaert, Antwerpen, B Galerie Wack, Kaiserslautern Galerie Carmen Weber, Zug, CH 1993 Kunstmuseum Heidenheim Galeria Aspekty, Warschau, PL 1994 Galerie Schlégl, Zürich, CH Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm, CH Dortmunder Kunstverein, Dortmund 1995 Bielefelder Kunstverein, Bielefeld Condeso/Lawler Gallery, New York, USA Galerie Carmen Weber, Zug, CH 1996 Galerie Heimeshoff, Essen Galerie Michael Sturm, Stuttgart 1997 Kunstmuseum Ystad, SE Kiyo Higashi Gallery, Los Angeles, USA Galerie Schlégl, Zürich, CH Galerie Magnus Aklundh, Lund, SE 1998 Galerie Schoeller, Düsseldorf M. Thatcher Projects, New York, USA 1999 Galerie Carmen Weber, Zug, CH M. Thatcher Projects, New York, USA Akademie der Künste, Berlin Galerie Michael Sturm, Stuttgart 2000 Mönchehaus Museum, Goslar Barmenia, Wuppertal 2001 Kiyo Higashi Gallery, Los Angeles, USA Galerie Schlégl, Zürich, CH 2002 M. Thatcher Projects, New York, USA Fassbender-Stevens Gallery, Chicago, USA Kunst-Museum Ahlen Mies van der Rohe Haus, Berlin 2003 Galerie Carmen Weber, Zug, CH Galerie Verger, Tokyo, JP 2004 Galerie Michael Sturm, Stuttgart Fruehsorge Galerie für Zeichnung, Berlin Kiyo Higashi Gallery, Los Angeles, USA 2005 M. Thatcher Projects, New York, USA Galerie Schlègl, Zürich, CH 2006 Espace Fanal, Basel, CH 2007 fruehsorge contemporary drawings, Berlin Galerie Carmen Weber, Zug, CH 2009 fruehsorge contemporary drawings, Berlin Hamish Morrison Galerie, Berlin Galerie Jordan-Seydoux, Berlin Galerie Schlégl, Zürich, CH Galerie Bernard Jordan, Zürich, CH GRUPPENAUSSTELLUNGEN GROUP EXHIBITIONS 1979 points international art center, Amsterdam, NL prinzip vertikal, Europa nach 1945, Galerie Teufel, Köln 1980 Arbeiten auf Papier, Sprengel Museum, Hannover 1981 Das Papier, Leopold-Hoesch-Museum, Düren Rationale Konzepte, Städt. Kunstsammlung Gelsenkirchen Konstruktiv-Konkret II, Institut für moderne Kunst, Nürnberg 1982 Hommage à Barnett Newman, Nationalgalerie, Berlin Arte Costruttivista Dalla Finlandia, Museo Villa Malpensata, Lugano, CH Geometrisk Abstraktion 1920-1982, Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm, SE 1983 Nature-Structure-Construction, Taidemuseo Kemi, FIN Zeichnen Konkret, Pfalzgalerie, Kaiserslautern Moderna Museet, Stockholm, SE 1984 Zeichnen Konkret, Schwarzes Kloster, Kunstverein Freiburg 25 junge deutsche Maler, Sociedade Nacional de Belas Artes, Lissabon, P und National Museum, Porto, P What now, Galeria Zapiecek, Warschau, PL 1985 Nyförvärv 1980-1985, Moderna Museet, Stockholm, SE Geometrisk Abstraktion IV 1922-1985, Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm, SE 1986 Kunst u. Wissenschaft, 42. Biennale, Venedig, I Spring Hill Site Project, McLean, Virginia, USA 1987 Berlin-Dallas, The Crescent Gallery, Dallas, USA RIGOR, John Good Gallery, New York, USA Handmade Paper, Galerie Artline, Den Haag, NL 1988 Art Construct, Galerie Roode Boom, Den Haag, NL Die Ecke, Musee Cantonal des Beaux-Arts, Sion, CH 1989 Contemporary Papermakers from Germany, St. Louis Gallery of Contemporary Art, St. Louis, USA Arte Sistematico y Constructivo Actual, Madrid Kunst in Berlin von 1900 bis heute, Gulbenkian Museum, Lissabon, P 1990 Blau: Farbe der Ferne, Kunstverein Heidelberg Hommage à Stazewski, Warschau, Chelm, Lodz u. Krakau, PL Ambiente Berlin, 44. Biennale, Venedig, I 1991 Black & White, Lorence-Monk Gallery, New York, USA The Berlinische Galerie Art Collection visits Dublin, The Hugh Lane Municipal Gallery of Modern Art, Dublin, IRE Drawings Invitational, Stark Gallery, New York, USA Interferenzen, Kunst aus Westberlin, Kunstmuseum St. Petersburg, RUS 1992 Only Paper, Villa Zanders, Bergisch Gladbach Geometrisk Abstraktion XI, Galerie Konstruktiv Tendens, Stockholm, SE 1993 Europese Ontmoetingen, Elzenveld 93, Antwerpen, B The Rickey Collection, Neuberger Museum of Art, Purchase, NY, USA Color-Fields (mit Girke u. Gonschior) Galeria Aspekty, Warschau, PL 1994 Repères, Propositions pour l’Art Construit, Centre d’Art Contemporain de Saint-Priest, F Paper Art, Leopold Hoesch Museum, Düren 1995 Ars-Baltica, Dom von Mariestadt, SE Concrete Reality and Reflection, Galerie Schlègl, Zürich, CH 1996 Önskeutställning, Konstmuseum Ystad, SE Konkret Konstruktiv, Museum St. Ingbert 1997 Abstraction Index, Condeso/Lawler Gallery, New York, USA Art Construit-Art Concret, Musée des Ursulines, Macon, F Ein Blick zurück, Nationalgalerie, Berlin Breathing Room, Thatcher Projects, New York, USA 1998 Editions Fanal, Musée de Pontoise, F 100 Jahre Kunst im Aufbruch, Berlinische Galerie in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 1999 After Image: reflections on minimalism, Fassbender Gallery, Chicago, USA Pure Abstract Art, Mondriaanhuis, Amersfoort, NL 2000 Zen und die westliche Kunst, Museum Bochum Arte em Berlimno Sécullo XX, Museu Serralves, Porto, P 2001 Finely Drawn, Weatherspoon Art Gallery, Greensboro, NC, USA Transit, M. Thatcher Projects, New York, USA 2002 Räume des XX. Jahrhunderts, Neue Nationalgalerie, Berlin Chroma, Espace de l’Art Concret, MouansSartoux, F Real Abstraction: No Metaphors, no Apologies, Suburban Fine Arts Center, Highland Park, USA 2003 Donation Jeunet, Musée d’art, Neuchatel, CH 2004 stets konkret, Leopold-Hoesch-Museum, Düren SEE history 2004. Der demokratische Blick, Kunsthalle Kiel 2005 PEINTURE! Musée d’art, Neuchatel, CH touché, Galerie M. Sturm, Stuttgart The Mark of Minimalism, Hood Museum of Art, Hanover, NH, USA 2006 Berlin – Tokyo / Tokyo – Berlin, Neue Nationalgalerie, Berlin Arena der Abstraktion, Museum Morsbroich, Leverkusen Horizontales verticales seules, Musée de Pontoise, F 2007 A Tribute to Brice Marden, fruehsorge contemporary drawings, Berlin Art construit – Art concret, Musée de Cambrai, F Zwischen Konstruktion und Reduktion – Sammlung Hupertz, Schloss Gottorf, Schleswig Die Aufregende Kunst des 20. Jahrhunderts, Neue Nationalgalerie, Berlin 2008 Raumwechsel 10, Kunstraum Alexander Bürkle, Freiburg „gestern war – heute ist“ Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf Edges of Darkness, Hamish Morrison Galerie, Berlin 2009 NOTATION – Kalkül und Form in den Künsten, ZKM, Karlsruhe „As Time Goes By. Kunstwerke über Zeit“, Berlinische Galerie, Berlin aus / gezeichnet / zeichnen, Akademie der Künste, Berlin DEUCE drawers paint – painters draw, Hamish Morrison Galerie, Berlin 115 AUSGEWÄHLTE BIBLIOGRAFIE SELECTED BIBLIOGRAPHY ALBRECHT, HANS-JOACHIM „Der Dialog der Farben und sein Ort“, in: Frank Badur, Katalog Galerie Schlégl, Zürich 1994. BEAUGRAND, ANDREAS Farbe-Struktur-Raum, Katalog zur Ausstellung Frank Badur im Bielefelder Kunstverein, Pendragon Verlag, Bielefeld 1995. 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Kunst, Goslar Mondriaanhuis, Amersfoort, NL Musée d’art, Neuchatel, CH Musée de Cambrai, F Musee des Ursulines, Macon, F Museum für bildende Künste, Budapest, H Museum für Konkrete Kunst, Ingolstadt Museum gegenstandsfreier Kunst, Otterndorf Museum of Fine Arts, Houston, TX, USA Museum of Modern Art, New York, NY, USA Museum Schloss Morsbroich, Leverkusen Muzeum Okregowe, Chelm, PL Muzeum Sztuki, Lodz, PL Neue Nationalgalerie, Berlin Neuberger Museum, Purchase, NY, USA Janus Pannonius Muzeum, Pécs, H Pfalzgalerie, Kaiserslautern Portland Art Museum, Portland, OR, USA Saarland Museum, Saarbrücken San Diego Museum of Art, San Diego, CA, USA Staatliche Kunstsammlungen, Kassel Staatsbibliothek München Städtische Galerie, Berg. Gladbach Städtisches Museum, Mülheim Weatherspoon Art Gallery, Greensboro NC, USA Yale University Art Gallery, New Haven, CT, USA 117 BIOGRAFIE BIOGRAPHY FRANK BADUR 1944 In Oranienburg bei Berlin geboren. 1963-69 Studium der Malerei an der Hochschule für bildende Künste, Berlin. 1971 Arbeitsaufenthalt in London. 1973 Errichtung des ständigen Ateliers in Finnland. 1982 Fellowship der Hand-Hollow-Foundation von George Rickey, East Chatham, New York. Arbeitsaufenthalt in den USA. Stipendium des DAAD. Beteiligung an der »Hommage à Barnett Newman«, Neue Nationalgalerie, Berlin. 1984 Kunstpreis TetraPak. Werkstipendium des Kunstfonds Bonn. Mülheimer Bürgerpreis für bildende Kunst. 1985 Berufung als Professor an die HdK Berlin. 1986 Spring Hill Site Project »The Medial Section«, Realisierung einer zwölfteiligen Großplastik in Virginia. 1989 »Hommage à Otto Freundlich«, Environment in der Synagoge Oerlinghausen. 1990 »Ambiente Berlin«, Teilnahme an der Biennale Venedig. 1993 Mitglied der Akademie der Künste Berlin. 1994 Arbeitsaufenthalt in New York. 1997 »Farben sind Taten des Lichts«, eine Installation mit Arbeiten auf Papier in der St. Petri Kirche von Ystad, Schweden. Teilnahme an der L. A. International Biennial, Los Angeles. 2003 Gastprofessor an der China Academy of Art, Hangzhou. 2006 Visiting Artist an der Georgia State University, Atlanta. Lebt und arbeitet in Berlin und Finnland 118 FRANK BADUR 1944 Born in Oranienburg near Berlin 1963-69 Studies painting at the School of Fine Arts, Berlin. 1971 Work period in London. 1973 Establishes a permanent studio in Finland. 1982 Fellowship by the Hand-Hollow-Foundation of George Rickey (East Chatham, NY), spends study period in the U.S.. Grant from the DAAD (German Academic Exchange Commission) Participates in National Gallery’s, Berlin, exhibition Homage to Barnett Newman. 1984 Awarded TetraPak Art Prize. Receives grant from the Foundation for Art, Bonn. Receives the Prize for Fine Art from the citizens of Mülheim. 1985 Appointed professor at the University of the Arts in Berlin. 1986 Completes The Medial Section, a 12-part large-scale sculpture for the Spring Hill Site Projects, Virginia. 1989 Installs in the Synagogue in Oerlinghausen the environment “Hommage à Otto Freundlich”. 1990 Participates in “Ambiente Berlin” at the Venice Biennale. 1993 Elected Member of the Akademie der Künste Berlin. 1994 Work period in New York City. 1997 Farben sind Taten des Lichts (Colours are deeds of light), an installation with works on paper in the St. Petri church in Ystad, Sweden. Participates in the L.A. International Biennial, Los Angeles. 2003 Visiting Professor at the China Academy of Art, Hangzhou. 2007 Visiting Artist at the Georgia State University, Atlanta. Lives and works in Berlin and Finland. HUBERTUS BUTIN geboren 1964, studierte Kunstgeschichte in Bonn und Zürich. Seit 1991 veröffentlichte er zahlreiche Bücher und Aufsätze zur zeitgenössischen Kunst. Von 1996 bis 1998 arbeitete er als kunsthistorischer Assistent bei Gerhard Richter und von 2003 bis 2004 als Gastkurator am Kunstmuseum Bonn. Butin lebt heute als freier Autor und Kurator in Berlin. Hubertus Butin (born 1964) studied art history in Bonn and Zürich. Since 1991 he has published numerous books and articles about contemporary art. From 1996-1998 he worked as art historical assistant to Gerhard Richter and from 2003-2004 as guest curator at the Kunstmuseum Boon. Butin lives and works as a freelance writer and curator in Berlin. CHRISTIAN RATTEMEYER ist der Harvey S. Shipley Miller Associate Curator für Zeichung am Museum of Modern Art in New York, wo er die Ausstellungen LINES, GRIDS, STAINS, WORDS (2007) und COMPASS IN HAND, Selections from The Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection (2009) kuratierte. Rattemeyer veröffentlichte zahlreiche Besprechungen und Katalogbeiträge zur zeitgenössischen Kunst und unterrichtete am Center for Curatorial Studies und dem MFA Fine Arts Programm des Bard College, Annandale-on-Hudson. Christian Rattemeyer is the Harvey S. Shipley Miller Associate Curator of Drawings at The Museum of Modern Art in New York, where he curated the exhibitions LINES, GRIDS, STAINS, WORDS (2007) and COMPASS IN HAND, Selections from The Judith Rothschild Foundation Contemporary Drawings Collection (2009). Rattemeyer has published numerous reviews and catalogue essays on contemporary art and has taught at the Center for Curatorial Studies and the MFA Fine Arts Program at Bard College, Annandale-on-Hudson. 119 IMPRESSUM IMPRINT HERAUSGEBER: JAN-PHILIPP FRÜHSORGE, BERLIN HAMISH MORRISON, BERLIN TEXTE: JAN-PHILIPP FRÜHSORGE, BERLIN HUBERTUS BUTIN, BERLIN CHRISTIAN RATTEMEYER, NEW YORK ÜBERSETZUNGEN/TRANSLATIONS/TRADUCTIONS: JÖRG W. LUDWIG, LANDSHUT MATTHIEU LELIÈVRE, BERLIN LEKTORAT: HELLA NEUKÖTTER, KÖLN SIMONE KRAFT, HEIDELBERG FOTOS: HANS-GEORG GAUL, BERLIN (48/49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59, 60, 61, 62/63, 64, 65, 66, 67, 68, 69, 80, 81, 82, 93, 84, 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91, 92, 93, 94, 95, 98, 99, 100, 101, 102, 103, 104/105, 106, 107, 108, 109, 110) OLAF BERGMANN, BOCHUM (32, 34, 35, 36, 37, 38. 39, 42) BERNHARD STRAUSS, FREIBURG (43, 111, 112, 113) JOCHEN LITTKEMANN, BERLIN (44, 47) RAPHAEL MAASS, DILLINGEN (33, 41) FRANK KLEINBACH, STUTTGART (40) WENN NICHT ANDERS ANGEGEBEN, LIEGT DAS COPYRIGHT FÜR DIE ABBILDUNGEN BEI DEN KÜNSTLERN SELBST, BEI IHREN RECHTSNACHFOLGERN ODER DER VG BILD-KUNST. LITHOGRAFIE/IMAGE EDITING: DIETSCHE UND GEBHARDT, BERLIN DRUCK/PRINTING: DRUCKEREI CONRAD, BERLIN GESTALTUNG/DESIGN: MARTIN KARMANN, BERLIN PRINTED IN GERMANY (1200 EXEMPLARE/COPIES) BUCHHANDELSAUSGABE/TRADE EDITION: ISBN 978-3-86828-091-3 WWW.KEHRERVERLAG.COM 120