Pictures Magazin Marz N 03, 2015
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Pictures Magazin Marz N 03, 2015
2015 7,90 € A: 8,90€ CH: 14,80 CHF L: 8,90€ 03 MÄRZ MAGAZIN . . . mehr Spaß am Fotografieren iele“ p s t h c i L „ 12 Seiten ende Siegerbilder ub a r e b m e t A Praxistests Samsung NX1 Die Rakete überragender Autofokus q schnellste Bildfrequenz Fotoreisen Mit den besten Fotografen rund um den Globus Loxia 2/35 & Loxia 2/50 TEIL1: FOTOHOTSPOT AZOREN Zeiss Festbrennweiten für Sony A7 und A7II powered by Ratgeber: PC für Fotografen Den idealen Computer selbst konfigurieren Besser fotografieren So machen Sie bessere Fotos Architekturfotografie Profitipps Perfekte Motive mit Ecken & Kanten von Jamari Lior Praxis-Ratgeber Weißabgleich richtig im Griff Dxo FilmPack 5 Filmlooks aus längst vergangenen Zeiten EIN BISSCHEN SPASS MUSS SEIN ... In Zeiten pixeltechnischer Höhenflüge erzeugt man heutzutage mit Apps und Software den Look der 70er. Mit der Z2300 traut sich Polaroid an deren Renaissance mit einer digitalen Sofortbildkamera. 102 PRAXISTEST // Polaroid Z2300 VON DRAGANA MIMIĆ D ie Firma Polaroid hat die Sofortbildtechnologie vor mehr als 75 Jahren erfunden und steht seitdem für einfache Handhabung und großen Spaß. Auch wenn es zeitweise etwas still um sie geworden ist – Sofortbildkameras sind niemals ganz vom Markt verschwunden. Das mag vor allem an den Nostalgikern liegen, denen die berühmten viereckigen Bilder am Herzen liegen, von denen sie an ihre Kindheitstage erinner werden. Seit etwas mehr als einem Jahr ist nun zusätzlich ein neuer Aufschwung dank des Retro-Fiebers, aber auch der Impossible-Filme für Sofortbildkameras zu spüren. Nicht umsonst haben auch FUJIFILM oder Lomography reagiert und springen ebenfalls auf den Zug auf. So hat FUJIFILM seine InstantKameras im Sortiment, Lomography hat unter anderem die LC-A+Instant Camera oder die Lomo´Instant in edel anmutendem Gehäuse. Sie alle produzieren Bilder mit Charme, deren verwaschene Farben und Unschärfen uns an die Schnappschüsse, umrahmt von einem weißen Passepartout, in unserem Kinderalbum erinnern und die wir immer wieder liebevoll betrachten. Doch die Bilder der heutigen Polaroids haben damit nicht mehr viel gemeinsam. schon vorweg genommen: Das RetroPassepartout gibt es nicht mehr, ebenso wenig wie die typischen verwaschenen Farben. Auch wenn sie von ihrer Größe zu den Kompakten zählt, passt die Z2300 in keine Hosen- oder Hemdtasche. Das Gehäuse ist 3,5 cm dick und mit einer Kantenlänge von 11,8 und 7,6 cm nicht wirklich zierlich gebaut. Wenn man bedenkt, welche Technik sich hinter dem schlichten Gehäuse verbirgt, wollen wir aber nicht meckern. Dafür liegt sie mit einem Gewicht von 264 Gramm relativ gut in der Hand. Was diese Sofortbildkamera von den anderen ihrer Art unterscheidet, ist die Vorschaumöglichkeit auf dem 3-Zoll großen Display auf der Rückseite und ihre Fähigkeit, Videos im High-Definition-Format aufzunehmen. Die Auflösung des Displays verrät Polaroid im Übrigen nicht. Auf den ersten Blick wird jedoch klar, dass die Auflösung sehr niedrig ist, da einzelne Pixel gut zu erkennen sind. Dieser Umstand macht eine sichere Beurteilung der Schärfe leider absolut unmöglich. So muss man sein Urteil auf gut Glück fällen. Positiv aufgefallen sind aber die zahlreichen Informationen, die auf dem Display dargestellt werden. Scrollt man mithilfe der Vierwege-Taste durch die verschiedenen Display-Darstellungen, erhält der Anwender einen Überblick über den elektronischen Zoom, Fotomodus, eine Histogramm-Anzeige , Akkuladestand sowie Speicherkapazität, Datum und Uhrzeit übersichtlich angezeigt. Das Thermodruckverfahren Die Kamera ist nicht mit einem richtigen Drucker ausgestattet worden, auch wenn man das fälschlicherweise öfters lesen kann. Das würde neben dem Platzmangel auch bedeuten, dass man regelmäßig Patronen auswechseln müsste. Der Ausdruck der in etwa scheckkartengroßen Fotos (5,1 x 7,6 Zentimeter) basiert auf einem Thermodruckverfahren und erfolgt auf den von Polaroid entwickelten „Zero-Ink“-Papieren. Diese verfügen über Farbstoffkristalle, die durch Hitzeimpulse aus Mikro-Heizern aktiviert werden und in Abhängigkeit von der Intensität des Hitzeimpulses ihre Farben ändern. Auch ein Schwarzweiß-Druck ist möglich. Kleine Extras gibt es außerdem noch in Form von Bilderrahmen mit bunten Motiven, die man den Fotos im Nachhinein vor dem Drucken noch hinzufügen kann. Allerdings – und das ist eigentlich Der erste Eindruck Die Polaroid Z2300 ist eine digitale Sofortbildkamera mit CCD-Aufnahmesensor, einer Auflösung von 10 Megapixeln, Fixfokus-Objektiv mit sechsfachem Digitalzoom und eingebauter Bildstabilisierung als Grundausstattung. Die aufgenommenen Fotos werden auf einer SD-Karte (bis 32 Gigabyte) abgespeichert. Während das Instant-Bild von früher immer ein Unikat war, werden die Bilder auf der Z2300 auf der Speicherkarte gesichert und können dann nach Wunsch sogar bearbeitet und im Folgenden ausgedruckt werden. Dabei verwendet die 179 Euro teure Z2300 ein Zinkdruckverfahren, auf das wir später noch ausführlicher eingehen werden. Eines sei aber DAS GEHÄUSE DER Z2300 ist 3,5 cm dick und mit einer Kantenlänge von 11,8 und 7,6 cm nicht wirklich zierlich gebaut. Wenn man bedeckt, welche Technik sich hinter dem schlichten Gehäuse verbirgt, wollen wir aber nicht meckern. 103 PRAXISTEST // Polaroid Z2300 ziemlich ärgerlich – werden diese Rahmen beim Ausdrucken beschnitten, da sie ursprünglich für das Format der digitalen Fotos entworfen wurden. Da haben die Entwickler wohl nicht richtig mitgedacht. Die kleinen Bildchen können außerdem dank der Abziehfolie auf der Rückseite als Aufkleber verwendet werden. Die Oberseite der Fotos ist sogar schmutz- und wasserabweisend sowie wischfest. Der Spaßfaktor mit dieser Kamera bleibt eindeutig im Vordergrund. Bilder, die auf einer Party gemacht wurden, können ausgedruckt und gleich mit Freunden geteilt werden, was auch wirklich gut im Freundeskreis ankommt – eine schöne und willkommene Abwechslung in Zeiten des FacebookBilder-Sharings. Ein Vorteil gegenüber den älteren Sofortbildkameras ist, dass man die Wahl hat, die Bilder auszudrucken oder auf der Speicherkarte zu lassen. So bleiben die Kosten auch überschaubar. Ein 50er-Pack Zinkpapier kostet etwa 25 Euro, also etwa 50 Cent pro Ausdruck. Das Printmaterial selbst ist in praktischen packt. 10er-Päckchen abge- Los geht´s, wir drucken! Im Test funktionierten alle Schritte des Ausdruckens problemlos und denkbar einfach. Das Einlegen des Papiers ist so simpel, dass wir sicherheitshalber doch noch die extrem kurz gehaltene Bedienungsanleitung studierten, da wir kaum glauben konnten, dass es das schon gewesen sein sollte. Beachten sollte man allerdings eines: Legen Sie das Papier mit der glatten, weißen Oberfläche nach oben in den Papiereinzug. Dem Fotopapier apier liegt ein blaues Deckblatt mit Barcode arcode bei. Diesen sollte man unbedingt ngt zuerst einlegen, denn er dient als Formatierungspapier, das nach Schließen des Deckels durch den Druckerschlitz an der Seite wieder aus-geworfen wird. aus. Das Ausdrucken selbst geht recht zügig vonstatten. In weniger als einer Minute hält man bereits das kleine, fertige Foto in der Hand. Ein Trockenwedeln der Aufnahme, wie früher, ist nicht mehr notwendig. Die Qualität der ausgedruckten Fotos kann in den meisten Fällen überzeugen. Wir hatten den Eindruck, dass erst nach mehreren Ausdrucken hintereinander der Drucker „in Fahrt“ kommt und die Fotos in Sachen Qualität und Farbe am besten wirken. Denn bei einigen Bildern waren waagerechte Streifen zu erkennen, auf denen die Farbkristalle anscheinend nicht genug Wärme abbekommen haben und sich somit auch nicht entwickeln konnten. Trotzdem: Die Bildchen sind trotz der grenzwertigen Kameraqualität auf alle Fälle vorzeigbar. Manuelle Einstellungen d Rückseite de Auf der der Kaa betätigt man die mera Tastte unten rechts, rechts um Taste d Drucken-Menü zu in das gela gelangen. Hier kann ma man zunächst durch die aufgenommenen Fo Fotos blättern und sich da das auszudruckende B Bild aussuchen. Zur S Sicherheit fragt die K Kamera noch einmal vor dem Drucken nach – aus Versehen druckt man also schon mal kein Bild 104 Natürlich ist die Z2300 als Drauflosknipskamera konzipiert, trotzdem haben die Entwickler ihr sogar einige manuelle Einstellungsmöglichkeiten gegönnt. Diese verstecken sich allerdings ganz tief im Menü und werden in der kurzen Bedienungsanleitung im Übrigen gar nicht erst erwähnt. Diese Einstellungen sind im Grunde genommen auch nur Spielereien, denn die Polaroid Z2300 wird primär für Schnappschüsse und Spaß-Fotos mit der Vollautomatik verwendet. Und das reicht auch vollkommen aus. Die OK-Taste ersetzt bei dieser Kamera das Modus-Wahlrad. Hier hat man auch Zugriff auf die zahlreichen Motivprogramme wie Nacht, Schnee, Kerzenlicht, Wasserspiel und einige mehr und auf den Modus „P“, in dem DIE „ZERO INK“PAPIERE verfügen über Farbstoffkristalle, die durch Hitzeimpulse aus Mikro-Heizern aktiviert werden und in Abhängigkeit von der Intensität des Hitzeimpulses ihre Farben ändern. In weniger als einer Minute halten Sie den Fotodruck bereits in den Händen. man die meisten Kameraeinstellungen individuell justieren kann. So stehen Einstellungen für ISO, Weißabgleich, Schärfe, Farbe, Sättigung und sogar eine Belichtungsmessung (Mittenbetont, Spot oder ein gewählter Bildausschnitt) zur Verfügung. STECKBRIEF Polaroid Z2300 Hersteller PLR IP Holdings Vertrieb HapaTeam Handelsgesellschaft mbH, Goethestraße 11, 85386 Eching, www.hapa-team.de Preis [UVP] 179 € Technische Daten / Ausstattung Sensortyp CCD-Sensor Sensorauflösung 10 Megapixel Bildformate JPEG Bildschirm 3-Zoll Programm-/Zeit-/ Blendenautomatik 쎲/-/- Motivprogramme div. Effekte Belichtungsmessung Mehrfeld/Integral/ Spot 쎲/-/쎲 Messbereich Mehrfeld, Mittenbetont, Spot Weißabgleich: Auto/ manuell/Presets/ Reihen 쎲/쎲/쎲/- ISO-Empfindlichkeit ISO 100-400 eingebauter Blitz 쎲 Livebild 쎲 Videofunktion 쎲 bestmögliche Videoqualität 720p HD-Film bis zu 30fps Abmessungen (BxHxT) 118 x 76 x 34,6 mm Gewicht 264 g (Inklusive Akku und Speicherkarte) Elek troni-scher Zoom und Fixfokuss Kommen wir ir nun auf das as Objektiv zu sprechen. Da es keine genauen Angagaben zur Brennennweite gibt, hat das Objektiv ektiv schätzungsweiweise eine Brennweite von 35 mm, bei einer Blendenöffnung von f/2.8. Der elektronische Zoom ist über eine +/-Wippe oben rechts auf der Rückseite zu bedienen. Der Zoom springt aber in, für unseren Geschmack, zu großen Schritten. Aber da sind wir sicherlich von den DSLRs und DSLMs ziemlich verwöhnt. Auf der rechten Seite der Kamera befindet sich des Weiteren ein kleiner Hebel, recht unauffällig und leicht zu übersehen, über den man zwischen dem Landschaftsmodus und dem Nahbereich wechseln kann. Dabei liegt die Schärfegrenze im Nahbereich bei ungefähr 25 Zentimetern. Praktischerweise ist die Kamera mit einem sogenannten Fixfokus ausgestattet. Das heißt, dass alles ab einer bestimmten Entfernung durchgängig scharf abgebildet wird. Das hat wiederum den Vorteil, dass hier auch kein Autofokus zum Einsatz kommen muss, was im Umkehrschluss auch der Auslösegeschwindigkeit zugutekommt. Bildqualität Besonderheiten Thermodruckverfahren auf Zinkpapier, Vollfarbausdrucke in 5,1 x 7,6 cm, schmutz-, wasser-, wischfestes Zinkpapier mit Abziehfolie zum Aufkleben Zur Bildqualität können wir leider nicht viel Positives sagen. Hier muss die Kamera ordentlich Federn lassen, denn selbst Smartphone-Kameras liefern mittlerweile Qualitativ weitaus bessere Bilder. Geht man allerdings vom eigentlichen Konzept der Kamera aus, so kann man, ehrlich li h gesagt, auch h nicht i h viel i l mehr h erwarten. Bei der 100%-Ansicht der Bilder fallen insbesondere glattgebügelte Bilddetails auf, was auf eine sehr starke kamerainterne Nachbearbeitung schließen lässt. Allerdings muss dazugesagt werden, dass diese Kritik nur auf die digitalen Fotos zutrifft. Im Ausdruck sieht man die kamerainterne, überzogene Bearbeitung ganz und gar nicht. Fazit: Die Polaroid Z2300 zeigt, dass das Zinkdruckverfahren keine Eintagsfliege ist, sondern eine gute Alternative zu den geliebten Polaroidfilmen der Vergangenheit. Mit ihrem Display, auch wenn er eine geringe Auflösung besitzt, den internen Bearbeitungstools und der Speicherung der Schnappschüsse auf der SD-Karte hat sie gegenüber ihren Großeltern gewaltige Vorteile. Selbstverständlich ist die Polaroid Z2300 aus Fotografensicht kein ernstzunehmendes Werkzeug. Trotzdem kann man sich ehrlich gesagt, dem Charm sein „Kunstwerk“ sofort nach Drücken des Auslösers in Händen halten und mit Freunden teilen zu können, irgendwie doch nicht entziehen. Auch als seriöser DSLR-Fotograf kann man sich kleine Bildchen im Lomo-Look durchaus auch mal auf die Stirn kleben. Daher gilt die Kamera als absoluter Spaß-Tipp und das ist durchaus ernst gemeint. 105