Zielmarktanalyse Tansania
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Zielmarktanalyse Tansania
www.kenia.ahk.de Zielmarktanalyse Tansania Solar PV & Windkraft Mit Profilen der Marktakteure www.exportinitiative.bmwi.de Impressum Herausgeber AHK Kenia, Nairobi, http://www.kenia.ahk.de/ Autoren: Dr. Georgia Badelt, [email protected] Mark Hankins, [email protected] Stand 12.07.2013 Druck September 2013 Gestaltung und Produktion AHK Kenia Redaktion Dr. Georgia Badelt Inhalt Zusammenfassung 3 1. Überblick über den Energiesektor 7 1.1 Energiemix 7 1.2 Entwicklung des Stromangebots und der -nachfrage 8 1.3 Die Rolle Erneuerbarer Energien 9 1.4 Stromtarife 10 1.5 Die Struktur des Stromsektors 10 2. Regulatorischer Rahmen für Solar PV und Windkraft 12 2.1 Einspeisetarife (FIT) 12 2.2 Stromabnahmevertrag 13 3. Status des Solar- und Windenergie-Sektors 14 3.1 Kurzer Überblick des Solar- und Windsektors 14 3.2 Status des Solar PV-Marktes 16 3.3 Status des Windenergie-Sektors 24 3.4 Internationale Kooperationsprojekte 25 4. Marktpotential und geplante Projekte 27 1 4.1. Genereller Sektorüberblick 27 4.2. Geplante Projekte 29 4.3. Neue Marktchancen 32 4.3.1 Bausektor (“Green Building”) 34 4.3.2 Telekommunikation 35 4.3.3 Bergbau 38 4.3.4 Landwirtschaft 44 2 4.3.5 Tourismus 45 4.3.6 Produzierendes Gewerbe 46 4.3.7 Zusammenfassung neuer, unerschlossener Marktsegmente 48 5. Engagement und Positionierung der deutschen Unternehmen 50 6. Die wichtigsten Marktakteure 56 7. Anhang 58 Zusammenfassung Tansania hat beachtliche Fortschritte in Bezug auf die makroökonomische Stabilisierung über die letzten beiden Dekaden erzielt und ist eines der leitungsstärksten Länder in Sub-Sahara Afrika geworden. Mit einer Lastspitze von 1438 MW im Netz ist die Stromversorgung aus dem öffentlichen Netz auf die wesentlichen Städte im Land wie Dar, Mwanza, Arusha and Morogoro beschränkt. Lediglich 18.4% der Bevölkerung haben Zugang zur öffentlichen Stromversorgung. Ein wachsender Teil der Bevölkerung erhält Zugang zu Strom durch einzelne, netzunabhängige Solarsysteme sowie Inselnetze und dies wird von der Regierung ermutigt. Die TANESCO-Stromtarife sind zwar zu niedrig, um Investitionen in netzgekoppelte Systeme lohnenswert zu machen; aber die Regierung hat Tarife zur Einspeisung in das Netz festgelegt sowie standardisierte Stromabnahmeverträge erarbeitet, um den Einsatz Erneuerbarer Energien im öffentlichen Netz und in Inselnetzen zu fördern. Günstige Politik, Fördermechanismen und die rasant sinkenden Systempreis begünstigen die Entwicklung des Marktes für netzunabhängige Systeme. Die gesamte installierte Solar PV-Kapazität in Tansania ist schätzungsweise von 100 kWp in 2005 auf 5 MWp in 2012 angestiegen. Der Großteil dieser Kapazitäten entfällt auf (geberfinanzierte) Projekte der ländlichen Elektrifizierung durch hauptsächlich SHS und Systeme für soziale, öffentliche Einrichtungen. Große MWProjjekte sind in Diskussion oder sogar in Entwicklung und können zukünftig das Marktprofil (Solar PV) stark verändern. Der Markt kann im wesentlichen in 4 Segmente unterteilt werden: Tabelle 1: Überblick über Marktsegmente Segment Kurzbeschreibung Status Kommentare Netzungebundene Pico-Systeme & SHS Verkauf von Produkten und “kits” (gewöhnlich unter 100Wp), “over-the-counter”, nicht reguliert. Größter Anteil am Markt; REA Subvention verfügbar Sehr kompetitiv, von chines. Produkten dominiert; Jährliches Marktvolumen schätzungsweise über 1 MWp Netzferne professionelle Projekte Systeme speziell auf Bedürfnisse netzferner Einrichtungen oder von Elektrifizierungsprogrammen ausgelegt; umfasst ein Bündel von SHS oder größere Systeme (Solar PV und hybride Systeme). Aktiver Markt, angetrieben von Gebern, NGOs und Regierungsprogrammen; kleine Anwendungen in kommerziellen und industriellen Sektoren (z.B. Tourismus, Telekommunikation etc.) ± 1 MWp Installationen in 2012. Netzgekoppelte kleine und mittlere Systeme Systeme, die für die spezifischen Anforderungen von netzgebundenen Anlagen geplant werden. Diese können sowohl Strom für den direkten Verbrauch (embedded generation) als auch für die Einspeisung in das Netz erzeugen (net-metering oder energy banking Arrangements) sein 3 Nennenswertes Potenzial im Fall günstiger politischer Rahmenbedingungen; sehr stark abhängig von Strompreisen Pilotprojekte wahrscheinlich in 2014. Segment Kurzbeschreibung Größere, netzgekoppelte Systeme Strom wird an zentralen Netzbetreiber 0der Inselnetzbetreiber verkauft. Status Mehrere Projekte in der Pipeline von MoE, die alle eine Anbindung an Inselnetze im Rahmen der Einspeiseregelung vorsehen. Kommentare Riskantes Investitionsklima (Kreditwürdigkeit von TANESCO) Quelle: Energy Desk, AHK Kenia Wind Windverhältnisse sind denen in Kenia sehr ähnlich und sind besonders gut im Rift Valley und an der Küste. Allerdings gibt es in Tansania weniger kompetente Unternehmen und NGOs, die im Bereich kleiner Windkraftprojekte aktiv sind (Projektentwicklung, lokale Produktion etc.). Außerdem wird der Markt netzungebundener Systeme durch die relativ hohen (Projekt-)Kosten ausgebremst. Große Windparks (150MW) sind in Planung, aber machen nur langsam Fortschritte, besonders da Investoren nur geringes Vertrauen in die langfristige Zahlungsfähigkeit des Stromversorgers TANESCO haben. So ist der gesamte Windsektor in Tansania in noch sehr frühem Entwicklungsstadium, wenngleich zu erwarten ist, dass er der Entwicklung in Kenia folgen wird. Solar PV Tansanias niedrige Elektrifizierungsrate, hohe Stromkosten (Diesel) und die geringe Qualität des Netzstroms werden die kontinuierliche Entwicklung der Marktsegmente für netzunabhängige Lösungen vorantreiben. Das Segment der PicoSysteme & SHS wird zwar weiterhin wachsen, allerdings hauptsächlich von asiatischen Anbietern von Produkten mit niedriger Qualität bearbeitet werden. Das professionelle Projektgeschäft mit kleinen netzunabhängigen Systemen wird verstärkt Investitionen aus den Sektoren Tourismus und Telekommunikation umfassen, nicht zuletzt um die laufenden Dieselkosten zu senken. Natürlich wird das Geschäft mit netzungebundenen, einzelnen Systemen auch weiterhin durch NGOs und öffentliche Elektrifizierungsprogramme vorangetrieben. Mit Blick auf netzgekoppelte Systeme werden in zunehmendem Maß vor allem Inselnetze (100 kWp - 10 MW) Chancen für deutsche Unternehmen bieten. Mittelfristig wird das Segment kleiner und mittlerer netzgekoppelter Systeme in kommerziellen und industriellen Branchen interessant werden; Akteure aus dem Bergbau, dem produzierenden Gewerbe sowie dem Bausektor werden hier zu den Vorreitern gehören, auch wenn es noch kein Net-Metering gibt. Größere Solarfarmen werden, wenn überhaupt, nur langfristig spruchreif. Empfehlungen für deutsche Unternehmen Auch wenn Kenia als “Hub” in Ostafrika betrachtet wird, weist Tansania einige Vorteile auf, die das Land zu einem attraktiven Standort für Geschäftsentwicklung machen: Erstens hat es ein stabiles politisches Klima und genießt seit einer Dekade ein stetiges wirtschaftliches Wachstum. Zweitens hat es traditionelle Verbindungen zu Deutschland. Drittens hat das Land im Vergleich zu Kenia weit mehr netzferne Regionen mit zum Teil recht wirtschaftlich aktiven Zentren, die den Markt für Solar PV sowohl in Bezug auf einzelne, netzunabhängige Systeme als auch auf Inselnetze attraktiv machen. Schließlich, ist der tansanische Markt noch nicht so stark bearbeitet und erschlossen wie in Kenia, so dass es für deutsche Unternehmen einfacher sein dürfte, sich entsprechend zu platzieren und motivierte lokale Partner zu finden. Deutsche Firmen mit netzunabhängigen Solar PV-Lösungen, Wechselrichtern, Batterien und BOS Komponenten sollten Partnerschaften mit lokalen Partnern und NGOs im Markt suchen. 4 Abkürzungsverzeichnis DFID EAC EE EWURA FIT BIP GSMA HFO LED MNOs MW PSMP REA REMP REFIT RETAP SHS SSMP SPP SPPA SREP TANESCO TAREA TATEDO TEDAP Department for International Development (British) East African Community Erneuerbare Energien Energy Water Utility Regulatory Authority Feed in Tariff – Einspeisetarif Bruttoinlandsprodukt Global Association of Mobile Phone Operators Heavy Fuel Oil – Diesel Light Emitting Diode Mobile Network Operators Megawatt Power Sector Master Plan Rural Energy Agency – Ländliche Energie Agentur Rural Electrification Master Plan Renewable Energy Feed-In Tariff - Einspeisetarife für Erneuerbare Energien Renewable Energy Technical Assistance Program (Kenya Association of Manufacturers) Solar Home System (Solare Haussysteme) Sustainable Solar Market Package Small Power Producer – Kleine Stromerzeuger Standardized Power Purchase Agreements – standardisierte Stromabnahmeverträge Scaling Renewable Energy Program Tanzania Electric Company Tanzania Renewable Energy Association Tanzania Traditional Energy Organization Tanzania Energy Development and Access Project Währung Tanzania Shilling Exchange Rates June 2013 TShs 1638 = 1 US$ 5 Tabellenverzeichnis Tabelle 1: Überblick über Marktsegmente Tabelle 2: Strommix Tabelle 3: Geplante Stromkapazität Tabelle 4: Stromtarife Tabelle 5: Unabhängige Stromerzeuger (IPP) Tabelle 6: Kalkulation des Einspeisetarifs (FIT), öffentliches Stromnetz Tabelle 7: Einspeisetarife nach Jahreszeiten (öffentliches Stromnetz) Tabelle 8: Kalkulation des Einspeisetarifs, Inselnetze Tabelle 9: Antragsverfahren für Einspeisetarife Tabelle 10: Solar PV-Marktsegmente Tabelle 11: Ausgewählte netzferne, professionelle Projekte (abgeschlossen oder laufend) Tabelle 12: Ausgewählte Akteure und Distributionskanäle im professionellen, netzunabhängigen Projektmarkt Tabelle 13: Größere, netzgebundene Projekte Tabelle 14: Hindernisse in den Solar PV-Marktsegmenten Tabelle 15: Internationale Kooperationsprojekte Tabelle 16: Marktentwicklungen, Überblick Tabelle 17: Zusammenfassung der geplanten Projekte (PSMP, SREP and KAM) Tabelle 18: Führende Mobilnetzbetreiber (MNOs) in Tansania Tabelle 19: Hauptakteure der Bergbauindustrie Tansanias Tabelle 20: Ausgewählte, zukünftige große Stromverbraucher in der Bergbauindustrie Tabelle 21: Akteure des Tourismussektors und ihre Stromversorgung Tabelle 22: Akteure der verarbeitenden Industrie in Tansania Tabelle 23: Zusammenfassung der Markt-Opportunitäten Tabelle 24: Deutsche Unternehmen mit Engagement in Tansania Tabelle 25: Quellen zur Finanzierung von Solar PV- und Windkraftprojekten Tabelle 26: Empfohlene Vorgehensweise (Exportkredit-Finanzierung) Tabelle 27: Deutsche Deckungspolitik für Tansania Abbildungsverzeichnis Abbildung 1: Primärenergieverbrauch Abbildung 2: Strommix Abbildung 3: Bestehendes Netz Abbildung 4: Sektorale Struktur des BIP, 2011 (vorläufige Zahlen) Abbildung 5: Stromversorgung der netzgekoppelten Funkmasten Abbildung 6: Stromversorgung netzferner Mobilfunkmasten Verzeichnis der Textkästen Box 1: Energieunternehmen “ TRC phone charging” Box 2: Geschäftsmodell MobiSol Box 3: Scaling-up Renewable Energy Programme Box 4: Regional Technical Assistance Programme (RTA 6 KAPI TEL (OPTI ONAL) 1. Überblick über den Energiesektor Die Vereinigte Republik Tansania ist ein ostafrikanischer Staat, der als Zusammenschluss von Sansibar und Tanganjika in den späten 1960er Jahren gegründet wurde. Tansania ist ein Mitglied der South Africa Development Community und der East African Community (die EAC hat ihren Sitz in Arusha). Tansania strebt bis 2025 den Status eines Schwellenlandes und eines Middle-Income-Landes mit einer global wettbewerbsfähigen und florierenden Ökonomie und einem hohen Lebensstandard in einer sauberen und sicheren Umgebung an. Tansania hat einen signifikanten Fortschritt in den letzten zwei Dekaden in der Erreichung und Aufrechterhaltung der makroökonomischen Stabilität zu verzeichnen. Heute hat das Land eine der leistungsstärksten Ökonomien Sub-Sahara Afrikas. Laut der Bank of Tanzania betrug das durchschnittliche Wirtschaftswachstum 7% seit dem Jahr 2000 und das jährliche BIP pro Kopf rund 560 US$ in 2011. Eine solide makroökonomische Politik, marktorientierte Reformen und eine Schuldenbefreiung haben zu einem positiven Umfeld für Tansanias beständiges Wirtschaftswachstum beigetragen. 1.1 Energiemix Das gesamte Energieangebot basiert hauptsächlich auf der Nutzung von Biomasse, die einen Anteil von 76% im primären Energieverbrauch ausmacht. Abbildung 1: Primärer Energieverbrauch, 2009 Öl; Natural Kohle; 9,20% Gas; 0,10% 0,40% Abbildung 2: Mix elektrischer Energie (% der installierten Kapazität), Biomas 2012 se Import 2% Öl 1% 29% Hydro 36% Strom; 1,80% Biomass e, waste; 88,60% Gas 32% Die aktuelle Stromerzeugungskapazität beläuft sich auf 1564 MW (03/2013), von denen 61% thermische Kraftwerke sind. Diese umfassen Notstrom-Anlagen von 205 MW, die mit Hilfe von Diesel befeuert werden. Wasserkraft spielt mit einem Anteil von 36% die zweitwichtigste Rolle. Tabelle 2: Strommix Technologie Wasserkraft Kleinwasserkraftwerke <10 MW Öl (Jet A-1, Diesel) Gas 7 Installierte Kapazität (in MW), Total 553,0 TANESCO 12,8 8,8 456,3 501,0 88,3 252,0 IPP EPP SPP 553,0 4,0 163,0 249,0 205,0 KAPI TEL (OPTI ONAL) Biomasse Import 14,0 GESAMT 1564,1 Quelle: Power System Master plan, 2012 update 27,0 14,0 916 412 205 31 Die Spitzenlast beläuft sich auf rund 828 MW (2011). Die typische Lastkurve weist während des Tages eine weitgehend konstante Last auf, mit einer Lastspitze am Abend. 1.2. Entwicklung des Stromangebots und der -nachfrage Eine Prognose der Energienachfrage wurde vor dem Hintergrund des Power Supply Master Plans (Update 2012) durchgeführt. Gemäß diesem Plan wird die Elektrizitätsnachfrage bis 2030 um mindestens 11,9% pro Jahr (im Falle eines niedrigen Wirtschaftswachstums) bzw. um bis zu 15,3% pro Jahr (im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums) steigen. Dies bedeutet, dass die aktuelle Stromproduktion von 5.653 GWh auf bis zu 47.724 GWh bis 2035 zunehmen muss (im Referenzszenario, d.h. 6,6% Wirtschaftswachstum pro Jahr über 14 Jahre). Im Falle eines hohen Wirtschaftswachstums (7,8% pro Jahr innerhalb von 14 Jahren) muss die Energieproduktion sogar auf rund 53.000 GWh gesteigert werden. Um eine derartige Nachfrage zu bedienen, muss die Stromerzeugungskapazität auf mehr als 6.700 MW bis 2035 (˃2780 MW bis 2015/2016) ausgeweitet werden. Die treibenden Faktoren für die steigende Energienachfrage sind wie folgt: Wirtschaftswachstum: rund 6,6% pro Jahr (innerhalb einer Periode von 14 Jahren) Zusätzliche Lasten, die zwischen 2013 und 2019 entstehen werden, z.B. Nickelminen mit einer Gesamtlast von 72 MW, neue Goldminen mit einer Last von 90 MW, ein Eisenhüttenwerk mit einer Last von 100 MW, eine Textilfabrik in Shinyanga (39 MW), eine Düngemittelfabrik in Mtwara (30 MW) und die Ausweitung von Hong Yu Stahl (34 MW). Weitere ländliche Elektrifizierung: Steigerung der gesamten Elektrifizierungsrate auf 24% bis 2015 und sogar 78% bis 2035 (aktuell: 15%); zwischen 2013-2017 sollen 250.000 neue Kunden pro Jahr an das Netz angeschlossen werden. Die Regionen (Ruvuma Kigoma, Kagera, Rukwa, Lindi und Mtwara) werden voraussichtlich bis 2019 an das Hauptstromnetz angeschlossen. Die Verluste innerhalb des Systems betragen aktuell 25%, davon 5,3% im Übertragungsnetz und 19,7% im Verteilungsnetz. Bis 2035 soll eine Reduzierung der Verluste auf 15,8% erreicht werden. Die unterdrückte Nachfrage, die sich u.a. in Stromausfällen und Lastabwürfen wiederspiegelt, wird auf rund 2,1%, das heißt fast 100 GWh geschätzt. Bis 2035 sollen zusätzlich 8990 MW Erzeugungskapazitäten an das Hauptstromnetz angeschlossen werden, um die steigende Nachfrage zu bedienen und alte Stromerzeugungseinheiten zu ersetzen. Den Hauptanteil an den zusätzlichen Kapazitäten soll auf Wasser- und Kohlekraftwerke entfallen: Tabelle 3: Geplante Stromerzeugungskapazität Technologie Installierte Kapazität (in MW) Wasserkraft 3304 Gaskraftwerke in % 36,8 995 11,1 Kohle 3800 42,3 Wind Solar Biomasse/ KWK GESAMT Quelle: Power System Master plan, 2012 update 120 100 40 8990 1,3 1,1 0,4 100 8 KAPI TEL (OPTI ONAL) 1.3 Die Rolle Erneuerbarer Energien Mit Blick auf die gesamte Bandbreite erneuerbarer Energien spielen sie bereits eine bedeutende Rolle für den Energiemix Tansanias. Der hohe Anteil an Wasserkraft (fast 40%) am Strommix macht die Energieversorgung allerdings anfällig für saisonbedingte Wasserknappheit. Zudem ist der Preis für Diesel, mit dem die Notstromaggregate befeuert werden, z.B. in trockenen Perioden stark gestiegen und führt zu einer Verteuerung der Energieerzeugung. Laut dem SREP Investment Plan Tanzania (2013) haben große Wasserkaftanlagen, Erdgas und geothermische Energieanlagen die niedrigsten durchschnittlichen Stromgestehungskosten (4-6 UScent/kWh). Energiegewinnung aus Kohle ist vergleichbar. Dies erklärt, warum Wasserkraft, Erdgas und Kohle in Zukunft vermeintlich die Hauptpfeiler in der netzgekoppelten Stromversorgung sein werden. Aktuell stammen rund 4,9% der gesamten Erzeugungskapazität in Tansania aus erneuerbaren Energien, inkl. Erzeugungsanlagen zum Eigenverbrauch durch Zucker-, Tannin- und Sisalfabriken, Solar-, kleine Wasserkraftanlagen, exkl. großer Wasserkraftwerke. Die Regierung von Tansania verfolgt das Ziel, den Anteil erneuerbarer Energien (exkl. großer Wasserkraftwerke) im Strommix auf 14% bis 2015 zu erhöhen. Ungeachtet ihres großen Potenzials spielen Solar PV und Windenergie zurzeit (noch) keine große Rolle. Die Durchschnittskosten von Solar PV und Windkraft betragen rund 11 UScent und 9-10 UScent. Dies bedeutet, dass beide Energieerzeugungsarten konkurrenzfähig gegenüber Diesel (30-32 UScent/kWh) sind. Diese Kosten beziehen sich auf größere netzgekoppelte Anlagen. Laut dem Power System Master Plan aus dem Jahr 2012 sollen in der Periode zwischen 2016 und 2018 120 MW (2x60 MW) Solar PV und 100 MW (2x50 MW) Wind installiert werden. Im Bereich der ländlichen Elektrifizierung können Solar PV und Windkraft in den Gebieten, in denen der Anschluss an das Hauptnetz nicht wirtschaftlich ist, eine entscheidende Rolle spielen. Laut dem letzten SREP Report (04/2013) sind 14,9 Mio. Menschen weit vom Hauptnetz entfernt und haben zusätzlich eine niedrige Dichte (<Einwohner pro km2). Dies entspricht 33% der gesamten Bevölkerung Tansanias. Die Anzahl der Haushalte in solch abgeschiedenen Gebieten mit einer niedrigen Bevölkerungsdichte wird auf 3 Mio. geschätzt. Sie werden am besten durch „stand-alone“ Systeme versorgt, da Inselnetze aufgrund der relativ niedrigen Bevölkerungsdichte zu hohe Kosten bedeuten würden. Laut der Studie zur ländlichen Elektrifizierung (Rural Electrification Prospectus) können 52% der Bevölkerung am besten durch Inselnetze und netzunabhängige Lösungen mit Energie versorgt werden: 20% am besten durch Inselnetze mit Erneuerbaren Energien und 32% durch einzelne („stand-alone“) Solar PV-Systeme. Wenn keine Möglichkeit für kleine Wasserkraftwerke oder Kraftwerke, die mit Biomasse betrieben werden, gegeben ist, sind hybride Solar PV-Batterie-Dieselsyteme die kosteneffektivste Lösung für Inselnetze. Die Stromgestehungskosten dieser Systeme betragen ca. 0,53 UScent/kWh, verglichen mit 0,59 UScent/kWh für mit Diesel betriebene Generatoren und 0,71 UScent/kWh für reine Solar PV-Systeme mit Batterien. 9 KAPI TEL (OPTI ONAL) 1.4 Stromtarife Im Allgemeinen sollten Stromtarife kostendeckend sein. Die aktuellen TANESCO-Preise für Elektrizität sind jedoch mit 0,13 USD/kWh für Haushalte und kleine kommerzielle Verbraucher sowie 0,07 USD/kWh für große Konsumenten zu niedrig. Tabelle 4: Stromtarife Konsumentenkategorie Heimischer niedriger Verbrauch (D1) Sozialtarif Niedriger Energieverbrauch (0-50kWh) pro kWh Hoher Energieverbrauch (über 50kWh) pro kWh Genereller Verbrauch (T1) Haushalte, Kleinhandel und Leichtindustrie Niederspannung Max (T2) 3-phasig, Nachfrage unter 500 kVA Hochspannung Max (T3) Strom auf 11 kVEbene und höher 60 273 Grundgebühr pro Monat 3,841 14,233 14,233 16,944 14,520 221 132 118 0.13 0.08 0.07 Leistungspreis pro KVA Energiepreis pro kWh Energiegebühr pro kWh (in USD) Quelle: Power System Master plan, 2012 update Tanesco-Tarife sollen demnächst überarbeitet werden (2013)1. 1.5 Die Struktur des Stromsektors Der Energiesektor in Tansania umfasst diverse Akteure, u.a. nationale Institutionen, den Privatsektor und Nichtregierungsorganisationen. Eine der wichtigsten Eigenschaften besteht darin, dass der Hauptteil der Energiegewinnung und Übertragung sowie die Distribution nicht getrennt voneinander sind, d.h. der Stromanbieter TANESCO vertikal integriert ist. Energieministerium/ Ministry of Energy and Minerals (MEM): Das Ministerium verfügt über das Mandat, Energie- und Mineralressourcen zu entwickeln und den Sektor zu führen. Es ist verantwortlich für die Politik und für die 1 Allerdings existieren politische Kräfte, die gegen die Erhöhung der Preise kämpfen. 10 KAPI TEL (OPTI ONAL) Gestaltung eines attraktiven Umfeldes, in denen die Akteure erfolgreich operieren können. Die Förderung erneuerbarer Energien gehört ebenfalls zum Mandat des MEM. Energy and Water Utilities Regulatory Authority (EWURA): EWURA ist eine autonome multi-sektorale Regulierungsbehörde, deren Verantwortung in der technischen und wirtschaftlichen Steuerung der Sektoren Strom, Petroleum, Erdgas und des Wasser liegt. Die Aufgaben von EWURA umfassen die Regulierung der Stromtarife, die Vergabe von vorläufigen und permanenten Lizenzen sowie Überwachungs- und Umsetzungsaufgaben. Tanzania Electric Supply Company (TANESCO): TANESCO ist der Hauptakteur in der Erzeugung, Übertragung und Distribution von Elektrizität und trägt mit fast 60% zu der installierten Erzeugungskapazität im nationalen Stromnetz bei. TANESCO ist ein öffentliches Unternehmen. Rural Energy Agency (REA): REA ist ein autonomer Akteur unterhalbhalb des MEM und ist dafür verantwortlich, den Zugang zu modernen Energiedienstleistungen in ländlichen Regionen des Festlandes Tansanias zu fördern und zu verbessern. Mit Hilfe des Rural Energy Fund (REF), der seine finanziellen Ressourcen aus einem Zuschlag auf den Stromverkauf im Netz als auch von Entwicklungspartnern erhält, finanziert REA Elektrifizierungsprojekte in ländlichen Gegenden und erneuerbare Energien-Systeme. Umgesetzt werden diese Projekte von TANESCO oder dem Privatsektor. REA bereitet auch den Investitionsplan für die Ländliche Elektrifizierung („Rural Electrification Investment Prospectus“) vor, der erstmals einen Minimalkostenansatz für die Elektrifizierung nutzt. Dieser entspricht einer integrierten Planung unter Berücksichtigung von netzgekoppelten, netzunabhängigen Optionen ebenso wie die Nutzung erneuerbarer Energien. Independent Power Producers (IPPs) und Emergency Power Producers (EPPs): Private, unabhängige Stromerzeuger tragen mit 40% zu den landesweiten Stromerzeugungskapazitäten in Tansania bei. Dazu gehören u.a. Symbion-Ubongo, IPTL, Symbion Arusha, Songas, Aggreko und Symbion Dadoma: Tabelle 5: Unabhängige Stromerzeuger Kraftwerk Installierte Kapazität (in MW) Songas 1 42 Songas 2 120 Songas 3 40 Tegeta IPTL 103 Symbion Ubongo 120 Aggreko Ubongo Aggreko Tegeta Symbion Dodoma Symbion Arusha Quelle: Power System Master plan, 2012 update 50 50 55 50 Kraftstoff IPP Gas Gas Gas HFO Gas/ Jet A1 Diesel Diesel HFO HFO x x x x EPP X X X X X Small Power Producers (SPP): Einige private Unternehmen entwickeln kleine Projekte auf Basis Erneuerbarer Energien im Rahmen des sog. SSPA und verkaufen dann den Strom an TANESCO und/oder direkt an Endverbraucher. Viele dieser Firmen operieren bereits in ländlichen Gegenden, jedoch in anderen Geschäftsbetrieben, wie im Bereich Zucker, Tee, Sisal, Tannin etc. Zwei Betriebe, TPC und TANWAT, arbeiten auf der Basis von Biomasse und verkaufen den Strom an das Hauptnetz (insgesamt 19,7 MW). Das 4 MW-Wasserkraftwerk Mwanga bietet den nahegelegenen ländlichen Dörfern Energie an und liefert den Überschuss an TANESCO. Im Laufe diesen Jahres wird ein Gutachter beauftragt werden, um die Struktur des Stromsektor zu prüfen und gegebenenfalls zu überarbeiten. Laut EWURA sollen private Investoren eine bedeutende Rolle spielen. Jedoch wird es wahrscheinlich eine Verlagerung von einzelnen IPPs zu mehr PPPs (z.B. Konzessionsverträgen) geben. Das bedeutet, dass private Investoren verstärkt durch Ausschreibungen mobilisiert werden sollen, wobei der Einspeisetarif bei dieser Art des Projektes auf Basis eines wettbewerblichen Bieterverfahrens festgelegt wird. EWURA verspricht sich 11 KAPI TEL (OPTI ONAL) davon, Benchmarks für die Stromgestehungskosten zu bekommen und realistische Einspeisetarife für die verschiedenen Stromerzeugungs-Technologien finden zu können. Trotz dieser Verlagerung wird es aber weiterhin auch Platz für IPPs geben. 2. Regulatorischer Rahmen für Solar PV und Windkraft 2.1 Einspeisetarife (FIT) Seit 2008 gibt es bereits Einspeisetarife für Stromerzeuger in der Größenordnung 100 KW und 10 MW. Darüber hinaus ist der Einspeisetarif verhandelbar. Die Einspeisetarife für Erzeuger der genannten Größenordnung werden jährlich von der Regulierungskommission EWURA auf Basis der Stromvermeidungskosten angepasst. Das bedeutet, dass die Tarife Einheitstarife und nicht nach Technologien ausdifferenziert sind. Außerdem ist der Preis angesichts der jährlichen Anpassung keineswegs über die Laufzeit eines Stromabnahmevertrages (15 Jahre in Tansania) garantiert. Es gibt Tarife für die Einspeisung in das öffentliche Netz (Hauptnetz) sowie in Inselnetze. Der Tarif zur Einspeisung in das öffentliche Netz wird wie folgt kalkuliert: Tabelle 6: Kalkulation des Einspeisetarifs (FIT), öffentliches Netz Kosten A Langfristige Grenzkosten (LRMC), wie im „Power System Master Plan 2009“ definiert + durchschnittliche Steuer auf Erzeugungsinvestitionen + durchschnittliche Treibstoff-Steuer Umrechnung in Tansanische Schilling (TZS), basierend auf dem jährlichen durchschnittlichen USD-Verkaufspreis Zwischensumme B Durchschnittliche Erzeugungskosten im bestehenden System Vorausschau thermischer Erzeugung im TANESCO Netz x voraussichtliche Kosten der thermischen Stromerzeugung im Netz (Leistungspreis von TANESCO eigenen Kapazitäten und von IPP & EPP + Brennstoffkosten und variable O & M-Kosten für alle Kraftwerke) Zwischensumme C Durchschnittliche Erzeugungskosten/ Erzeugungs-Vermeidungskosten (Durchschnittswert von A und B) D Anpassung an Übertragungsverluste (5,2%) E Standardisierter Einspeisetarif 2012, Durchschnittswert über 3 Jahre (2012, 2011, 2011) in 2012 7,90 USCent Ca. 30% Ca. 19% 150,18 TZS/ kWh 214,54 TZS/ kWh 182,36 TZS/ kWh 192,37 TZS/ kWh 152,54 TZS/ kWh (9,3 USCent) Quelle: EWURA, Detailed Tariff Calculations for Year 2012 for the Sale of Electricity to the Main grid in Tanzania under Standardized Small Power Purchase Agreement, February 2012 Um die höheren Erzeugungskosten in trockenen Jahreszeiten auszugleichen, wenn die relativ günstige Wasserkraft weniger verfügbar ist und thermische Kraftwerke mehr als in den feuchten Jahreszeiten erzeugen müssen, wird der Einspeisetarif nach Jahreszeiten differenziert: Tabelle 7: Einspeisetarife nach Jahreszeiten (öffentliches Netz) Standardisierter Einspeisetarif Durchschnittstarif Trockene Saison (August – November) Feuchte Saison (January – July, December) 12 In 2012, TZS/ kWh 152,54 (9,3 UScent) 183,05 137,29 KAPI TEL (OPTI ONAL) In den nächsten 10 Jahren werden die Stromvermeidungskosten in der Erzeugung weitgehend von thermischen Kraftwerken bestimmt sein. Die geplante Entwicklung der thermischen Kraftwerke, die Erdgas nutzen sollen (Erdgas wird lediglich nach Kosten für Extraktion zuzüglicher einem Aufpreis eingepreist statt nach internationalem Marktpreis), macht unwahrscheinlich, dass die Stromvermeidungskosten im öffentlichen Netz und somit der Einspeisetarif über den Stromgestehungskosten von Solar PV und Windkraft liegen wird. Das Risiko, dass der Einspeisetarif unter das jetzige Niveau fällt, wird jedoch gedämmt, indem Mindestpreise festgelegt werden. So wird für alle Stromerzeugungsanlagen, die 2012 installiert und in Betrieb genommen wurden, 152,54 TZS (183,05 in trockener Saison; 137,29 TZH feuchte Saison) als Mindestpreis bestimmt. Auch wenn die Vermeidungskosten in den nächsten Jahren stark fallen sollten, wird dieser Mindestpreis an die Stromerzeuger gezahlt. Der Einspeisetarif für Inselnetze ist höher. Er wird auch auf Basis der Vermeidungskosten berechnet, d.h. er ist der Durchschnitt der langfristigen Grenzkosten und der inkrementellen Kosten in Inselnetzen: Tabelle 8: Kalkulation des Einspeisetarifs, Inselnetze Kosten in 2012 A Langfristige Grenzkosten (LRMC), wie im „Power System Master Plan 7,90 USCent 2009“ definiert + durchschnittliche Steuer auf Erzeugungsinvestitionen Ca. 30% + durchschnittliche Treibstoff-Steuer Ca. 19% Umrechnung in Tansanische Schilling (TZS), basierend auf dem jährlichen durchschnittlichen USD-Verkaufspreis Zwischensumme 150,18 TZS/ kWh B + Adjustment for avoided transmission losses (5,2%) 192,37 TZS/ kWh C Durchschnittliche inkrementelle Kosten in Inselnetzen Inkrementeller Leistungspreis in Inselnetzen 42,11 TZS/ kWh + Inkrementelle Kosten für Brennstoff und Instandhaltung 726,53 TZS/ kWh Zwischensumme 768,64 TZS/ kWh E Standardisierter Einspeisetarif 2012 480,50 TZS/ kWh Durchschnitt von A und B (29,4 UScent) Quelle: EWURA, Detailed Tariff Calculations for Year 2012 for the Sale of Electricity to Mini-grids in Tanzania under Standardized Small Power Purchase Agreement, February 2012 Die Tabelle zeigt, dass der Einspeisetarif in Inselnetzen mehr als das Dreifache ist. Während der Tarif für die Einspeisung in das öffentliche Netz sicherlich nicht ausreicht, netzgekoppelte Solar PV-Anlagen wirtschaftlich zu machen, sind die Tarife für Inselnetze recht attraktiv, auch für Solar PV und Windkraft. Gegenwärtig werden die Einspeisetarife überarbeitet. Dabei stehen auch wesentliche Kennzeichen wie die Größenordnung von Anlagen, die unter die Einspeiseregelung fallen, ebenso wie die Berechnungsmethode für Einspeisetarife und damit zusammenhängend die derzeitige Technologie-Neutralität zur Diskussion. Laut MEM werden die Einspeisetarife wahrscheinlich nach Technologien ausdifferenziert, nicht zuletzt da viele Akteure in diese Richtung arbeiten. 2.2 Stromabnahmevertrag (PPA) Um die Transaktionskosten zu reduzieren, die bei der Aushandlung von Stromabnahmeverträgen entstehen, wurde für Projekte bis zu 10 MW ein standardisierter Vertrag eingeführt. Dieser Stromabnahmevertrag gilt für alle Anlagen, unabhängig von den eingesetzten Technologien und vom Energieträger. Der Stromabnahmevertrag hat folgende wesentliche Merkmale: 13 Abnahmepflicht: Der gesamte Strom, der von einem Erzeuger (kleiner 10 MW) produziert wird, muss vom Netzbetreiber gekauft werden, sofern das Versorgungssystem des Netzbetreibers nicht gefährdet ist. Der standardisierte Einspeisetarif wird jährlich auf Basis der Vermeidungskosten (in der Erzeugung) festgelegt. KAPI TEL (OPTI ONAL) Der Mindesttarif ist über die Laufzeit des PPA der Einspeisetarif des Jahres, in dem der Stromabnahmevertrag geschlossen wurde. Der Maximaltarif ist 150% des Einspeisetarifes des Jahres, in dem der Stromabnahmevertrag geschlossen wurde. Der Stromerzeuger soll die Netzanbindung auslegen, bauen und betreiben (einschliesslich Aufrüstung der Zähler an der Umspannstation zur Überwachung der Blindleistung) “Step-in” -Rechte Laufzeit des Stromabnahmevertrages von 15 Jahren Was im standardisierten Stromabnahmevertrag fehlt, ist eine “Take-or-pay”-Klausel, die eine Kompensation des Stromproduzenten vorsieht, falls das Netz den erzeugen Strom nicht aufnehmen kann. Das Fehlen einer solchen Klausel beeinträchtigt natürlich erheblich die Bankfähigkeit der Stromabnahmeverträge, besonders weil das tansanische Netz oft unter Ausfällen leidet und nicht als sehr zuverlässig gilt. Tabelle 9: Antragsverfahren für Einspeisetarife Aktivität/ Meilenstein Land sichern und Zugang zu EE Ressourcen sichern Antrag auf “Letter of Intent“ (Absichtserklärung) Ausgabe der Absichtserklärung Anmeldung des Geschäfts Durchführbarkeitsstudie erstellen Bewilligung des Zuschusses (als technische Hilfe) Beantragung einer Baugenehmigung und einer Bescheinigung, das das Projekt konform mit Umwelt- und Sozialregularien ist Beantragung einer Lizenz zur Stomerzeugung Vergabe der Lizenz zur Stromerzeugung Beantragung einer Netzanbindung und des Stromverkaufs Stromabnahmevertrag Finanzierung Verantwortlich Projekt Sponsor Projekt Sponsor Netzbetreiber Projekt Sponsor Projekt sponsor REA Projekt Sponsor Projekt Sponsor EWURA Projekt Sponsor Projekt Sponsor/ Netzbetreiber Projekt Sponsor/ Partner Bank (REA/ Worldbank) Quelle: EWURA, Guidelines for Development of Small power Projects, March 2011 3. Status des Solar PV- und Windenergie-Sektors 3.1 Kurzer Überblick des Solar- und Windsektors Vorteilhafte Entwicklungen politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen, Förderprogramme sowie rasant fallende Systempreise begünstigen die Marktentwicklung im Bereich netzungebundener Solar PV-Systeme. Die installierte Gesamtkapazität von Solar PV in Tansania hat sich von rund 100kWp im Jahr 2005 auf über 5 MWp im Jahr 2012 verfielfacht (Schätzung). Umsätze im Solarenergiebereich werden auf 2 MWp im Jahr 2011 geschätzt (Camco). Umsätze in den Jahren 2012 und 2013 sollten nochmals höher liegen, da es einige große Initiativen mit Solar-PVProjekten sowie eine weiterhin umfangreiche Nachfrage im Bereich SHS gibt. TAREA führt gegenwärtig Studien zur Bestimmung der Marktgröße durch. Der größte Teil der Solar PV Kapazität wird im Zusammenhang mit Projekten der ländlichen Elektrifizierung und geberfinanzierten Projekten (SHS, Elektrifizierung von Sozialeinrichtungen usw.) installiert. Es ist wahrscheinlich, dass dieser Markt weiter wächst, da -anders als in Kenia- große wirtschaftlich aktive und stark bevölkerte Regionen auch in naher Zukunft NICHT an das Stromnetz angeschlossen werden. Dies bietet auch Chancen für Inselnetze auf Basis erneuerbarer Energien. 14 KAPI TEL (OPTI ONAL) Es gibt zudem Projekte im MW-Bereich, die entweder diskutiert oder bereits in der Entwicklungsphase sind. Diese Projekte würden das Marktprofil im Bereich Solarenergie dramatisch ändern. Einige Investoren und Solarunternehmer versuchen, Solarparks zu entwickeln, um von Tansanias Einspeisetarifen und dem stabilen politischen Klima zu profitieren. Es gibt allerdings erheblich Investitionshürden: Solar PV-Stromgestehungskosten liegen aus Sicht der potenziellen Investoren bei 20 USCent/ kWh; TANESCO verkauft seinen Strom derzeit zu unter 13USDc/kWh. Außerdem ziehen die Investoren es vor, den Stromabnahmetarif in US Dollar zu verhandeln, während momentan die Einspeisetarife in Tansanischen Schilling festgelegt werden. Eine weitere Herausforderung für die Investoren von Anlagen für Inselnetze ist die Netzerweiterung: Hier brauchen Investoren Garantien für die langfristige Einspeisung in das Netz zu vereinbarten Tarifen bzw. für die langfristigen Zahlungen. Das Problem ist die geringe Zahlungsfähigkeit von TANESCO. Der Windmarkt genießt in Tansania nicht das gleiche Interesse und hat nicht das Entwicklungsniveau wie in Kenia, weder im Segment netzungebundener noch in dem der netzgekoppelten Systeme. Die Windbedingungen sind jedoch denen in Kenia sehr ähnlich, mit umfangreichem Windpotential im Rift Valley und entlang der Küste. Dennoch gibt es weniger Unternehmen und NGOs, die im Bereich von netzunabhängigen Kleinanlagen (einschließlich lokaler Produktion) aktiv sind. Großprojekte (150MW) sind in der Planungsphase, entwickeln sich jedoch nur langsam weiter – vor allem da das Vertrauen der Investoren in die langfristige Zahlungskraft des Versorgers TANESCO fehlt. In der Pipeline sind derzeit Projekte mit jeweils mehr als 30 MW; somit fallen sie nicht unter die standardisierte Stromabnahme-Vertragsregelung, von Fall zu Fall muss ein solcher Vertrag mit TANESCO ausgehandelt werden (siehe Kapitel 1.2.2). Wie Tabelle 10 zeigt, kann der tansanische Markt in vier Hauptsegmente aufgeteilt werden. Table 10: Hauptmarktsegmente des Solar PV Markts in Tansania Segment Kurzbeschreibung Status Anmerkungen Netzungebunden (Pico & SHS, Produktgeschäft) Sehr großer Wettbewerb, dominiert von chinesischen Produkten. Verkauf von relativ standardisierten Produkten (normalerweise unter 100Wp), Produkte aus dem Regal, nicht reguliert Größtes Segment des Marktes, tausende Outlets. Subventionen durch REA/ Regierung Netzungebunden (professionelle Systeme/ Projektgeschäft) Systeme werden auf die spezifischen Anforderungen von netzfernen Einrichtungen und Elektrifizierungsprogrammen zugeschnitten (umfassende SHSProgramme, größere Projekte – sowohl solar PV als auch hybrid) Netzgebunden (kleinere / mittlere Systeme) Systeme, die für die spezifischen Anforderungen von netzgebundenen Anlagen geplant werden. Diese können sowohl Strom für den direkten Verbrauch (embedded generation) als auch für die Einspeisung in das Netz erzeugen (net-metering oder energy banking Arrangements) sein Anlagen, die Strom an Aktiver Markt, der vor allem von Regierung, Gebern und NGOs angetrieben wird. Kleinere Anwendungen im kommerziellen und industriellen Sektor (z.B. Tourismus, Telekommunikation, etc.) Nennenswertes Potenzial im Fall günstiger politischer Rahmenbedingungen; sehr stark abhängig von Strompreisen Größere 15 Mehrere Projekte in der Marktvolumen: Schätzung von über 1 MWp per Jahr 1MWp Installation im Jahr 2012 Regierungsausschreibungen und NGO-Projekte machen den Großteil davon aus Pilotprojekte wahrscheinlich in 2014 Riskantes Investitionsklima KAPI TEL (OPTI ONAL) netzgebundene Anlagen (IPP und SPP) Netzbetreiber TANESCO oder dezentrale Versorger auf Basis von standardisierten oder verhandelten Einspeisetarifen verkaufen Quelle: African Solar Designs, 2013 MoE Pipeline; die alle im Rahmen der SPPA an Inselnetze angeschlossen sind/ werden. (Kreditwürdigkeit von Tanesco) Der Markt für Windernergie kann analog zum Solar PV Markt in die gleichen Sektoren aufgeteilt werden. Jedoch sind die aktiveren Segmente hier das netzungebundene Projektgeschäft (mit einigen Projekten von lokalen Unternehmen wie Windpower Serengeti und REDCOT im kW Bereich) sowie größere Stromerzeugungsprojekte von internationalen Konsortien (vor allem Windparks, die zur Zeit in Singida von Geo Windpower und Wind East Africa entwickelt werden). Detaillierte Informationen zum Windenergiemarkt werden in Kapitel 3.2.2 gegeben. 3.2. Status des Solar PV-Marktes Insgesamt ist der tansanische Solarmarkt dem kenianischen sehr ähnlich. Seit dem Jahr 2000 sind die off-grid Märkte aufgrund von steigendem Konsumenten-Bewusstsein und -kaufkraft sowie von Investments der Anbieter gestiegen. Auch die Anerkennung der Rolle von Solar PV im Bereich der Elektrifizierung großer, wirtschaftlich aktiver Gegenden durch die Regierung hat dazu beigetragen. Netzgebundene Solar PV-Anlagen werden inzwischen aktiv als Alternative zu thermischer Stromerzeugung (Dieselgeneratoren) in netzfernen Inselnetzen diskutiert, allerdings wurden noch keine konkreten Investitionen getätigt. Ungeachtet des wachsenden Interesses von Stromverbrauchern und Investoren sind kleine und große Projekte mit Anschluss an das öffentliche Stromnetz noch immer im frühen Diskussionsstadium. Netzungebundene Pico-Systeme & SHS Wie auch in Kenia zwischen 1995 und 2005, so ist auch der tansanische Markt zwischen 2008 und 2012 stark gewachsen. Ursachen sind im Wesentlichen das stetige Wirtschaftswachstum, bessere Preise für tansanische Landwirtschaftsprodukte (Tee, Kaffee, Cashewnüsse, etc.), ein größeres Bewusstsein und weiterhin die nur langsam fortschreitende Elektrifizierung. Von der Regierung unterstützte Initiativen wie die „National PV Projects“ (2002-2006) haben ebenfalls viel dazu beigetragen, das Bewusstsein bezüglich des Potentials von PV zur Elektrifizierung netzferner Haushalte zu schärfen und regionale Distributionsnetzwerke aufzubauen. Der Markt ist weitgehend un-reguliert, kompetitiv und Verkäufe finden “über die Theke” statt. Ausstattung wird auf Komponentenbasis in Haushaltswarengeschäften, Elektromärkten und bei Agenten mit relativ stabiler Lieferkette gekauft. Es herrscht viel Unzufriedenheit über minderwertige Produkte sowie die Dominanz von einigen wenigen großen Akteuren, die nicht die nationalen Regularien und Standards einhalten. Mehrere etablierte PV Unternehmen wie Ensol und Rex Solar Energie kündigten an, dass sie den SHS-Markt verlassen und sich verstärkt dem Projektgeschäft zuwenden wollten, da der SHS-Markt zu stark umkämpft sei und die Gewinnmargen im Sektor zu niedrig wären. Der kommerzielle netzunabhängige SHS- und Pico-System-Markt hat eine Größe von ca. 1 MWp pro Jahr2 und ist seit 2008 stetig gewachsen. Die wesentlichen Entwicklungen in den letzten Jahren sind a) die weite Verbreitung von Niedrigpreisprodukten aus dem Fernen Osten, b) die stärkere Nutzung von Systemen mit Wechselrichtern, da Verbraucher zunehmend elektrische Endgeräte einsetzen, die Wechselstrom erfordern und c) intensiver Preiswettbewerb aufgrund der großen Anzahl von Akteuren im Markt: Wie auch in Kenia in den 1990er Jahren haben die letzten 10 Jahre eine hohe Zunahme von Einzelhandelsgeschäften in kleinen Städten zu verzeichnen, die Solar-Produkte direkt an Konsumenten verkaufen. Diese Zahl basiert nicht auf akkuraten Daten sondern der Einschätzung von Experten. Es existieren keine genauen Berichte über den Verkauf von Solar PV-Produkten im Land 2 16 KAPI TEL (OPTI ONAL) Eine der etablierten Großhandelsunternehmen für SHS ist ZARA SOLAR Ltd. Fördergelder von sozialen Investoren und der Regierung Tansanias haben es dem Unternehmen erlaubt, sich zu etablieren sowie qualitativ hochwertige Komponenten und Services anzubieten. Das Unternehmen bietet eine große Bandbreite von SHS an (von 15 bis zu 260 Wp), hat zwei Hauptbüros in Dar es Salaam und Mwanza sowie ein weit verzweigtes Netzwerk an gut ausgebildeten Technikern, die die Produkte im ganzen Land liefern und installieren. Die Nachfrage nach Pico-Solar Produkten hat sich aufgrund von Gebergeldern und der zunehmenden Verfügbarkeit der Produkte im ganzen Land drastisch erhöht: - Gebergeförderte Initiativen, die qualitativ gute Produkte unterstützt haben und Sozialunternehmen bei der Vermarktung ihrer Produkte subventioniert haben3 Verkauf von Produkten („über die Theke“) mit minderer Qualität, niedrigpreisige LED/PV -Sets aus Asien haben eine weite Verbreitung in den ländlichen Märkten gefunden. Eine Erfolgsgeschichte, die es Wert ist, erwähnt zu werden, ist SolarAid/SunnyMoney in Tansania. Diese NGO, die sich zu einem Privatunternehmen entwickelt hat, verkaufte über 150.000 Beleuchtungs-Kits in Ostafrika. Mehr als 50.000 davon wurden im Jahr 2012 in Tansania allein durch die noch laufende „Students Lights“ Kampagne verkauft. Die „Students Lights“ Kampagne ist ein innovatives Distributionsmodell, bei dem ländliche Schulen als Distributionskanal im ländlichen Tansania genutzt werden. Box 1: Energieunternehmen “TRC phone charging” Nur 30% der auf dem Land lebenden Afrikaner benutzen Mobiltelefone, u.a. weil es schwierig ist, diese aufzuladen. Dafür müssen die Menschen oft weite Wege in Kauf nehmen. Die Unternehmerin Ruth Musenye investierte in kleine Solar-Systeme, die für das Handyaufladen und die Beleuchtung verwendet werden. Sie bezog 14 WattPanels von Zara Solar in Mwanza für 300 USD. Mit Hilfe des DEEP-Programms und entsprechendem Training sowie Coaching, entwickelte sie ihren Geschäftsplan weiter und richtete 2 zwei Friseurläden ein, die mit Solarstrom versorgt werden. Zudem erweiterte sie ihr Handyauflade-Business: Sie bedient nun 30 Kunden pro Tag im Gegensatz zu ca. 5-10 Kunden zuvor. Das Programm half ihr auch, einen Kreditantrag bei SIDO (Small Industries Development Organisation), einer regierungsgeführten Mikrofinanzorganisation einzureichen. Quelle: GVEP International, Developing Energy Enterprises in East Africa, booklet 2012 Die Zielgruppe dieses Marktsegments sind vor allem Menschen, die in entlegenen Gebieten leben, die nur schwer erreicht werden können. Daher sind die sogenannten „Energieunternehmer“ ein wichtiger Teil der Lieferkette, die im Rahmen mehrerer geberfinanzierter Programme fortgebildet und unterstützt werden. Ein prominentes Beispiel ist das „Developing energy enterprises in East Africa“ (2008-2012), das von der EU und der dänischen Regierung gefördert wurde. Im Rahmen dieses Programms wurden über 1000 Klein- und Kleinst-Energieunternehmen (MSEE) unterstützt, ihr Geschäft zu entwickeln. 328 dieser Unternehmen liefern Solar PV-Produkte und bieten Dienste in diesem Zusammenhang an, wie z.B. solare Beleuchtung und Handyaufladung. Etliche dieser Energie-Unternehmen sind in Tansania angesiedelt. Die Kleinunternehmen wurden in den Bereichen Technologie, Buchhaltung, Qualitätssicherung und Marketing trainiert. Zusätzlich wurden sie kontinuierlich von einem Mentor bei der Entwicklung ihres Wirtschaftsplans begleitet. Eine wichtige Komponente des Programms ist der „Loan Guarantee Fund“, der den meisten Energieunternehmen, die aufgrund fehlender Sicherheiten (z.B. Landtitel) normalerweise keine Kredite erhalten, Zugang zur Finanzierung geschaffen hat. Nur wenige deutsche Unternehmen sind in diesem Pico & Lighting Africa und die Ländliche Elektrifizierungsbehörde unterstützen kleinformatige Beleuchtungsprojekte mit über 1 Million USD im Rahmen des „Lighting Rural Tanzania“ Projekts. SolarAid hat zehntausende Pico-Solar Systeme vor allem an Schulen verkauft. 3 17 KAPI TEL (OPTI ONAL) SHS Segment aktiv. Sie sind vor allem erfolgreich, weil sie nicht nur mit einem Produkt oder einer Lösung, sondern mit einem Geschäftsmodell im Markt sind, Box 2: Das Geschäftsmodell von MobiSol wie z.B. dem Pay-as-you-use Modell von 19 Angestellte, von denen 4 in der Region Ostafrika arbeiten, z.B. in MobiSol. Arusha Netzungebundenes, professionelles Projektgeschäft Produkt: Smartes System (20 Wp – 200 Wp), verbunden mit dem Mobilnetz (in Tansania Vodacom und Airtel) Geschäftsmodell: Der Kunde zahlt via M-PESA eine monatliche Gebühr. Das System wird automatisch freigeschalten und liefert Strom an den Kunden Die Systeme werden durch Mikrokredite finanziert und können über einen Zeitraum von 3 Jahren zurückgezahlt werden (12 USD/Monat für 20 Wp, 40 USD für das grösste System) Garantie für 3 Jahre (freie Reparaturen innerhalb dieser Zeit) Partner: Kakute (Tansania) In einer Testphase (2010-2012) wurden rund 300 Anlagen in den Regionen Nakuru (Kenia) und Arusha (Tansania) installiert. Das Ziel für 2013 ist es, 10.000 Units in Tansania, Kenia und Ghana zu installieren. Die Systeme in diesem Marktsegment werden nach den spezifischen Anforderungen von (öffentlichen) Elektrifizierungsprogrammen oder von netzfernen Einrichtungen, wie z.B. Schulen, Krankenhäusern oder sogar touristischen Einrichtungen, ausgelegt. Der Hauptunterschied zum Pico & SHSMarkt ist, dass umfassendere Kenntnisse im Engineering und im Projektmanagement erforderlich sind. Der Markt ist weniger preissensitiv als der SHS Markt und es wird mehr Wert auf Qualität, Ausführung und Nachhaltigkeit gelegt. Der Markt ist größtenteils durch Aufträge von Gebern, NGOs oder der Regierung geprägt. Es gibt jedoch auch Anwendungen im netzfernen kommerziellen und industriellen Sektor (z.B. Tourismus, Telekommunikation etc.), wobei hier Solar PV-Systeme normalerweise mit Dieselgeneratoren gekoppelt eingesetzt werden, um die Gesamt-Energiekosten zu reduzieren. Bis heute wurden in diesem Marktsegment Systeme mit einer Gesamtkapazität von ca. 6MWp für verschiedene Anwendungen in Schulen, Krankenhäusern, Gesundheitszentren, Polizeistationen und in den Bereichen Straßenbeleuchtung, Telekommunikation, kleinen Unternehmen und Haushalten landesweit installiert. Die tansanische Regierung subventioniert die Elektrifizierung von entlegenen öffentlichen Einrichtungen durch Solar PV bis zu 100%. In der ersten Tranche des sogenannten "Sustainable Solar Market Package" (SSMP) wurden 300 öffentliche Einrichtungen mit ca. 300 kW Gesamtkapazität elektrifiziert. Die zweite Runde wird momentan vorbereitet. Im Rahmen des SSMP werden jeweils Verträge für die Bereitstellung und Installation von PV Systemen ebenso wie für deren Instandhaltung in einem bestimmten Gebiet geschlossen. Dabei werden PV Systeme, die Schulen, Kliniken und andere Sozialeinrichtungen mit Strom versorgen sollen, im Rahmen eines Pakets mit Anreizen verbunden, die zum Einsatz von Solar PV bei privaten Verbrauchern ermutigen sollen. Das bedeutet zum Beispiel, dass zusätzlich zu der 100% Finanzierung der PV Systeme für die öffentlichen Einrichtungen, private Kunden unterstützt werden, Kredite von Mikrofinanz-Instituten für den Kauf von SHS zu erhalten. Das Paket kann aber auch die Unterstützung von Kleinunternehmern zur Umsetzung von Geschäftsmodellen wie Leasing und Pay-as-you-Use umfassen. Ein SSMP, das momentan in der Implementierungsphase ist (Stand 04/2013), liegt in der Region Rukwa und wird in 80 Dörfern zum einen Schulen, Wohnheime, Gesundheitseinrichtungen, Polizeistationen und Straßenbeleuchtung mit Strom auf Basis von Solar PV versorgen; zum anderen werden in diesen Dörfern auch 8000 Haushalte und andere private Kunden mit entsprechenden solar PV-Systemen versorgt. Weitere solcher „Paket“-Projekte werden für fünf weitere Regionen vorbereitet: Leistungsempfänger bzw. Nutzniesser wird die Bevölkerung in 455 Dörfern (mit ca. 70000 Haushalten) sein. Zudem hat die Millennium Challenge Corporation 18 KAPI TEL (OPTI ONAL) ein SSMP Projekt in der Kigoma Region finanziert, das die Bewohner von 25 Dörfern in Bezug auf solare Stromsysteme unterstützt. Neben dem SSMP verfolgt auch das „Lighting Rural Tanzania Grant Competition Programme (LRTCP)“ das Ziel, den Zugang zu modernen Energiesystemen für Haushalte, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen zu verbessern. Das Programm wurde im Jahr 2010 gestartet. Seitdem wurden zwei Wettbewerbsrunden ausgeschrieben. Das Herzstück des Programms ist die Förderung innovativer Vorschläge, die auf die Versorgung mit modernen Beleuchtungssystemen in entlegenen Gebieten abzielen. Im Rahmen des Wettbewerbs 2012 hat die Tanzania Rural Energy Agency 15 Gewinner von 102 eingereichten Projektideen ausgewählt. Der Fokus liegt darauf, elektrische Beleuchtungssysteme in ländlichen Schulen und Gesundheitseinrichtungen einzusetzen. Jeder der Gewinner erhielt ca. 100.000 USD von insgesamt 1.5 Millionen USD, die von der Weltbank bereitgestellt wurden. Die Implementierung der Gewinner-Projekte wird Mitte 2015 abgeschlossen sein. Die Projektentwickler sind unter anderem private Unternehmen wie KAKUTE Ltd., Alternative Energy Tanzania, Masotricity Engineering Company, RESCO Ltd, Southern Corridor Company, aber auch NGOs wie The Tanzania Traditional Energy Development Organization (TaTEDO). Die meisten Projekte planen die Elektrifizierung auf der Basis von Solar PV. In mindestens zwei Projekten sollen aber auch Wind-Solar-Hybridsysteme installiert werden (für ländliche Sekundarschulen und Gesundheitszentren in der Manyara Region). Der Wettbewerb 2010 (LRTC 2010) hat 1 Million USD als Gewinn an 10 Projektgewinner ausgeschüttet. Die Projekte führten zu einem verbesserten Zugang zu Energie und Beleuchtung für über 125.000 Menschen und für die Nutzer von 52 öffentlichen Einrichtungen. In Tabelle 11 sind weitere ausgewählte professionelle, netzferne Projekte zusammengestellt, die entweder schon abgeschlossen sind oder momentan noch laufen. Tabelle 11: Ausgewählte netzferne, professionelle Projekte (abgeschlossen oder laufend) Projektname & Standort Geber, Jahr Beschreibung Sustainable Solar Market Package Kigoma MCC (US 235 kWp Solarenergiesysteme für öffentliche (SSMP), Kigoma Government), Einrichtungen und SHS. Investment: 4.7 Millionen USD. 2012 Durchgeführt von Camco und Rex Energy. Solar energy for schools USAID, 2012 Umgesetzt von Solar Nexus International. 250 kWp in 900 Schulsystemen. Systemgröße jeweils 90-220 Wp. Solar energy systems for health USAID 21 ländliche Kliniken (6 kWp jeweils), d.h. 126 kWp clinics insgesamt. Umgesetzt von Ensol. Tanzania National Parks TANAPA 16 Systeme (3.5 kWp pro System), d.h. 56kWp insgesamt. Umgesetzt von Ensol. Lake Basin Clusters Project EU finanziert, SHS Ausschreibung (30-60-100W), insgesamt 1 Million 2012 USD. Basiert auf einer TEDAP Initiative und implementiert von Camco. Small solar energy mini-grids set REA, 2010 10kWp in der Serengeti, entwickelt von Carbon X, up for rural electrification (Lighting Rural verbunden mit Lastbegrenzern von 50W (12,000 Tanzania TZS/Monat), 100W und 200W. Competition) Das soziale Unternehmen Devergy implementierte ein kleines Solarenergienetz in Matipwili als erstes Pilotprojekt mit einem pay-as-you-use Ansatz. Various rural electrification TaTEDO NGO, die im ländlichen Elektrifizierungsmarkt aktiv ist. projects conducted by NGO Plant zwei dörfliche Inselnetze mit „fee-for-service“ TaTEDO Regelung und Solarkiosks mit produktiver 19 KAPI TEL (OPTI ONAL) Telecoms: Airtel and TTCL Tourism: Tourvest and AfrikaAfrika Kommerziell Kommerziell Stromnutzung. Airtel hat weltweit 3 MWp „grüne“ StromerzeugungsKapazitäten zur Versorgung von Mobilfunkstationen. In Tansania begann Airtel in 2012 mit dem Einsatz Erneuerbarer Energien. TTCL installiert Solarenergiesysteme um mehrere netzferne Masten zu elektrifizieren. Jedes der Systeme hat ein Volumen von ca. 6 kWp mit Batterie. Siehe 2.3.2 Tourvest investiert in eine 15kWp System für eines seiner Zeltcamps in Tansania (von Südafrika geliefert) und AfrikaAfrika installierte Solarsysteme in zwei seiner Einrichtungen (installiert durch das lokale Unternehmen Voltzcon). Siehe 2.3.5 Quelle: African Solar Designs Potentiell interessante Kunden für deutsche Lieferanten von netzungebundenen Lösungen im Marktsegment der professionellen kleinen/ mittleren Projekte sind religiöse Zentren. So hat z.B. das deutsche Unternehmen Energiebau Solarstromsysteme bereits im Jahr 2006 ein netzunabhängiges solares Hybridsystem mit Ölgenerator (auf Pflanzenölbasis) für einen Konvent der Vincentianer Schwestern installiert. Das System setzt sich aus einem 8.1 kWp Solar PV-System und einem 30kW Stromgenerator zusammen. Projektpartner war InWent, das heute Teil der GIZ ist. Das Marktsegment der netzunabhängigen, professionellen kleineren / mittleren Projekte hat ein Volumen von ca. 1MWp pro Jahr und wächst mit zunehmendem Interesse von Gebern und Privatsektor4. Installationskosten für diese Projekte sind mit ca. 10-15 USD/kWp relativ hoch, was vor allem auch auf die logistischen Schwierigkeiten zurückzuführen ist, die entlegenden Teile des Landes zu erreichen. Die Hauptakteure im professionellen, netzunabhängigen Projektgeschäft sind in Tabelle 12 zusammengefasst. Weitere Unternehmen, die in diesem Markt aktiv sind, können dem Anhang entnommen werden. Tabelle 12: Ausgewählte Akteure und Distributionskanäle im professionellen netzunabhängigen Projektmarkt Firma Geschäftsfeld TechnologieLieferland Distributionskanal Anmerkungen Rex Investments Führender Solarenergie Contractor Europa, US, China Umfassendes Händlernetzwerk im ganzen Land Kigoma MCC Projekt (größtes Solar PV Projekt in Tansania), 275 kWp) vor kurzem abgeschlossen Kunden im öffentlichen Sektor (Bildung, Gesundheit, ländliche Elektrifizierung) sowie private Kunden (Hotels, Lodges) Tansania hat ein weit höheres Niveau von Geber-Investitionen als Kenia in Bezug auf ländliche Elektrifizierung, was offenbar mit der transparenteren und einfacheren Regierung in diesem Bereich zu tun hat. 4 20 KAPI TEL (OPTI ONAL) Ensol Voltzon Systemintegrator und Installationsbetrieb. Meistens Projekte im Bereich 1-10kWp für Geber, NGOs und Regierung Systemintegrator und Installationsbetrieb. Solarenergiesysteme für Tourismus, Wohnungsbau und Institutionen. Helvetic Solar Großhändler für Victron Wechselrichter Große Palette von Solarenergie-Produkten (Pico bis kW) Kunden schließen Privatsektor, Regierung sowie Geber mit ein. Europäische und amerikanische Produkte 3 Branchen in Tansania und Netzwerk von Vertragspartnern Umsatz in der Gösse von 200 kWp/Jahr, Aufwärtstrend Europa Victron Wechselrichter (NL) Voltzon ist sowohl ein Großhändler von Victron Wechselrichtern als auch Systemintegrator für Projekte. Mehrere Projekte im privaten (Wohnungsbau, Tourismus) und öffentlichen Sektor Europäische und amerikanische Produkte In Arusha, um Zugang zum Tourismus-Sektor im nördlichen Tansania zu haben Ausgezeichnet als “Fastest Growing and Number One” in den Top 100 der mittleren Unternehmen in Tansania 2012 - 2013 Großhändler, Einzelhändler, Importeur, Distributor, Systemintegrator und Installationsbetrieb Quelle: African Solar Designs Kleine / mittlere netzgebundene Systeme Der relative niedrige (und subventionierte) TANESCO-Strompreis5 macht es nicht wahrscheinlich, dass sich der Markt für netzgebundene Systeme schnell entwickelt. Auch das Fehlen von Net-Metering und attraktiven Einspeisetarifen verhindert die Entwicklung des Marktsegments. Obwohl es noch keine konkreten Projekte gibt, ist ein gesteigertes Interesse von sogenannten “first movers” an Investitionen in Solar PV zu beobachten: Grüne Gebäude: Interesse sowohl an “green energy” Aspekten als auch an Back-up Stromlösungen Einzelne Organisationen wollen Vorreiter im nachhaltigen Energiemarkt sein Gesteigertes Konsumenten-Interesse an „grüner“ Energie, voraussichtliche Strompreis-Erhöhungen sowie vorteilhafte Veränderungen in der Energiegesetzgebung werden wahrscheinlich die Entwicklung des Marktes kleiner und mittlerer netzgebundener Systeme stimulieren. Es wird damit gerechnet, dass erste Pilotprojekte in 2014 realisiert werden (s. auch Kapitel 4.3.1 ). Größere netzgebundene Stromerzeugung (IPP & SPP) Bis zum 2. Quartal 2013 wurden keine größeren Solar PV- Anlagen installiert. Wenige großformatige PV-Projekte wurden angekündigt und sind in verschiedenen Entwicklungsphasen. Am dynamischsten entwickelt sich der Bereich der Inselnetze bzw. der SPP (Small Power Producers) und hier zum Beispiel die Hybridisierung der Dieselanlagen, Allgemeiner Stromtarif (T1) beläuft sich auf 221 TZS/kWh (0.13 USD/kWh). Strompreise für größere Stromverbraucher (T2 und T3) sind erheblich niedriger. 5 21 KAPI TEL (OPTI ONAL) um die Energiekosten zu senken. Der Einspeisetarif für Inselnetze (29 USCent/ kWh) macht entsprechende Investitionen wirtschaftlich. Es gibt 9.1 Millionen Menschen (1.8 Millionen Haushalte, 20% der Gesamtbevölkerung), die am besten durch Inselnetze mit Strom versorgt werden können. Nicht zuletzt zur Förderung von Inselnetzen wurde im Jahr 2008 das „Small Power Producer Scheme“ (SPP) ins Leben gerufen, wie es bereits im Zusammenhang mit dem regulatorischen Rahmen (Kapitel 2) dargelegt wurde. Im Rahmen dieses Programms hat TANESCO bereits mit 11 Entwicklern “Small Power Purchase Agreements” unterzeichnet, um 46MW Stromkapazität zu errichten. Drei dieser Entwickler liefern Strom auch ins Hauptnetz. Zusätzlich wurden Absichtserklärungen (LOI) mit 6 weiteren Entwicklern für 31 MW unterzeichnet. Tabelle 13: Größere netzgebundene Projekte SPP Technologie Kapazität (in MW) TANWATT TPC Moshi Mwenga, Mufindi Ngombeni, Mafia Sao Hill, Mufundi Symbion-KMRI, Tunduru Symbion-Kigoma St. Agnes Chipole, Songea NextGen Solawazi, Kigoma EA-Power, Tukuyu AHEPO, Mbinga GESAMT SPPA Mapembasi, Njombe Kikuletwa II, Kilimanjaro Darakuta, Manyara Mofajus, Mpanda Tangulf, Nakatuta Windpower, Mpanda GoOn Tosa, Iringa GESAMT LOI Netzanschluss SPPA/LOI Inbetriebnahme Stromabnahmevertrag unterzeichnet Biomasse 1,5 Biomasse 9,0 Hauptnetz Hydro 4,0 Hauptnetz Biomasse 1,5 Inselnetz Biomasse 6.0 Hauptnetz Biomasse 0,3 Inselnetz 09/2009 10/2009 01/2010 01/2010 02/2010 07/2012 06/2010 09/2010 09/2012 03/2013 06/2014 07/2014 Biomasse Hydro 3,3 7,5 Inselnetz Inselnetz 12/2012 01/2013 03/2014 07/2014 Solar 2,0 Inselnetz 01/2013 04/2013 Hydro Hydro 10,0 1,0 46,1 Hauptnetz Inselnetz 03/2013 03/2013 Absichtserklärung (LOI) unterzeichnet Hydro 10,0 Hauptnetz Hydro 7,0 Hauptnetz Hydro Hydro Hydro Solar Hydro 0,9 1,2 10,0 1,0 0,8 Hauptnetz Inselnetz Hauptnetz Inselnetz Hauptnetz 06/2010 10/2011 01/2012 04/2012 11/2012 11/2012 Lease from TANESCO 30.9 Quelle: SREP, April 2013 Wie die Tabelle aufzeigt, gibt es nur 2 Solar PV-Projekte, die in der Entwicklung sind und im Rahmen von Inselnetzen realisiert werden sollen. Die Entwickler sind Next Generation und Windpower. - 22 NextGen Solar evaluiert gegenwärtig eine mögliche Investition in eine 2 MWp Solarstromanlage in Kigoma, die an das dortige TANESCO Inselnetz angeschlossen werden soll. Das Unternehmen hat bereits ein Stromabnahmevertrag mit TANESCO unterschrieben und EWURA hat eine vorläufige Lizenz vergeben. Es ist KAPI TEL (OPTI ONAL) geplant, dass NextGEn Solawazi Ltd. (NGSL) das Projekt in Form eines BOO (Build-Own-Operate) realisiert. Den Erfolg der Pilot-Anlage in Kigoma vorausgesetzt, will NextGen in mehreren Inselnetzen insgesamt 40MWp Kapazitäten installieren (Investment von ca. 120 Millionen USD). - Windpower Serengeti entwickelt eine 1 MWp Solarstromanlage, um ein 2.5 MW Tanesco- Inselnetz in Mpanda (Rukwa Region) zu hybridisieren. Das Unternehmen hat bereits Machbarkeitsstudien abgeschlossen, Landrechte gesichert und die Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt. Zudem haben sie eine Absichtserklärung mit TANESCO unterzeichnet. Das Projekt fällt unter die SPPA-Regelung und hat eine vorläufige Lizenz von EWURA erwirkt. Windpower Serengeti sucht momentan nach Investoren, um mit der Projektumsetzung zu beginnen. Für den Fall das das Mpanda Projekt erfolgreich sein wird, wurden bereits zwei weitere Inselnetze zur Hybridisierung identifiziert. Über die Einspeisetarife und die standardisierten Stromabnahmeverträge hinaus fördert die tansanische Regierung kleine Stromerzeuger durch die folgende Anreize: 80% der Kosten, die bei Vorarbeiten wie der Durchführbarkeitsstudie, Umweltverträglichkeitsprüfung etc. anfallen, werden subventioniert und an den Projektentwickler gezahlt (bis zu 100.000 USD/Projekt). 500 USD/ Netzanschluss werden an den Projekteigner gezahlt, um die Anbindung von möglichst vielen Energieverbrauchern zu stimulieren Diese Anreize werden im Rahmen des “Tanzania Energy Development and Access Project” (TEDAP) gegeben und zum großen Teil von der Weltbank finanziert (einschl. einem 44 Mio. USD Kredit und 6,5 Mio. USD Zuschuss). Die Hybridisierung von bestehenden Inselnetzen ist in diesem Zusammenhang grundsätzlich auch förderwürdig, aber es ist nur möglich, die Kosten für Vorarbeiten (z.B. Machbarkeitsstudie) subventioniert zu bekommen; die Anschlüsse werden natürlich nicht mehr gefördert, da dies einer Ex-Post-Förderung gleichkäme. Siebzehn von TANESCO betriebene Inselnetze (Mit Diesel-Stromerzeugung) könnten mit Hilfe von Solar PV, Windkraft oder anderen erneuerbaren Energien hybridisiert werden. Einige dieser Standorte sind zum Beispiel Mafia Island, LIwale, Kibondo, Biharamulo, Kasulu und Loliondo. Lokale Unternehmen haben Interesse gezeigt, Solarprojekte für diese Standorte zu entwickeln, sind aber noch nicht weit fortgeschritten. Das Haupthindernis in der Entwicklung dieser Projekte ist die geringe Kreditwürdigkeit bzw. Zahlungsfähigkeit von TANESCO, dem einzigen Abnehmer des Stroms. Außerdem bremst die Ausgestaltung des Einspeisetarifs mögliche Investitionen aus: Der Einspeisetarif wird in Tansanischen Shilling festgelegt und zudem auf Basis der Vermeidungskosten in der Erzeugung jährlich berechnet; beides impliziert aus Sicht der potenziellen Investoren Risiken. Der standardisierte Stromabnahmevertrag (einschl. der Einspeisetarife) steht allerdings gegenwärtig auf dem Prüfstand und wird überarbeitet. In diesem Zuge werden evtl. die genannten Risiken in den nächsten Jahren verringert, so dass die Bereitschaft für Investitionen in netzgekoppelte größere Solar PV-Anlagen steigt. Hindernisse im Solar PV-Markt Tabelle 14 fasst die wesentlichen Hindernisse im Solar PV Markt in Tansania zusammen. Tabelle 14: Hindernisse in den Solar PV-Marktsegementen in Tansania Segment Hürde/Marteintrittsbarriere Im wesentlichen ein “Regal-Produkt”-Geschäft Netzungebundene Pico Geringe Qualität von Produkten aus Asien Systeme & SHS Schlechte Qualität im System-Design Netzunabhängiges, professionelles Projektgeschäft 23 Mangelndes Vertrauen der Stromverbraucher, mangelnde Kenntnisse mit Solartechnologie Wenige Kapazitäten/ unzureichende Fähigkeiten zur Installation der Systeme KAPI TEL (OPTI ONAL) Schwerer Zugang zur Finanzierung Hohe Kosten Sehr begrenzte Lebensdauer von Batterien, hohe Kosten für Batterien Kleine netzgekoppelte Systeme Niedrige, subventionierte Strompreise (für Netzstrom) Mangel an Einspeisetarifen, kein Net-Metering etc. Größere netzgekoppelte Anlagen Hohes Investitionsrisiko: geringe Kreditwürdigkeit/ Zahlungsfähigkeit von TANESCO, Einspeisetarife in tansanischen Schilling und jährlich neuer Einspeisetarif Quelle: African Solar Designs 3.3. Status des Windenergie-Sektors Tansania ist gesegnet mit starken Windressourcen, insbesondere in den Gebieten des Rift Valley und entlang der Küste. Allerdings entwickelt und erschließt das Land wesentlich langsamer als Kenia seine Windressourcen und zieht weit weniger entsprechende Investoren an. Gegenwärtig sind Windsysteme unter 50 kW eine interessante Marktchance, da (1) in weiten Teilen des Landes das Stromnetz fehlt, (2) das Interesse an Inselnetzen auf Seiten der Regierung, der Geber und des Privatsektors steigt. Es gibt zwar keinen vollständigen Windatlas, aber in einigen vielversprechenden Gegenden wurden Messungen durchgeführt: Daten von Messungen in einer Höhe von 30 m sind für die Regionen Makambako, Singida und Mwanga verfügbar. Die Ergebnisse waren für Makambako und Singida mit durchschnittlichen Windgeschwindigkeiten von 10-11 m/s sehr vielversprechend. REA hatte eine Ausschreibung für die Erfassung von Windressourcen und die Erarbeitung von WindparkProjektvorschlägen veröffentlicht. Dies war im Rahmen des TEDAP-Programms von der Weltbank finanziert. Netzungebundene Windsysteme Es gibt nur wenige Anbieter kleiner Windturbinen für netzungebundene Erzeugungsanlagen. Gewöhnlich investieren Kirchen/ Missionen oder einzelne Privatverbraucher in Windkraft-Systeme, die dann oft auf ad-hoc-Basis von ausländischen Anbietern bezogen werden. Laut des Mitgliederverzeichnisses von TAREA gibt es nicht mehr als 5 Unternehmen, die sich mit Windkraft befassen. Die bekanntesten sind wie folgt: Windpower Serengeti: Die Firma hat ihre Arbeit in 2010 aufgenommen und fertigt 1 kW-Turbinen. Bislang hat das Unternehmen 13 Turbinen installiert, die meisten davon im Rahmen von geberfinanzierten Projekten für ländliche Gesundheitseinrichtungen. Einige Turbinen wurden im Zuge von Projekten zur Verbesserung des Zugangs zu IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) in ländlichen Regionen eingesetzt (finanziert von NGOs). Windpower Serengeti hat desweiteren eine Turbine in einer Öko-Lodge installiert. REDCOT (Renewable Energy Development Company Tanzania): Es handelt sich um eine neue Firma, die Erneuerbare Energien-Lösungen anbietet, mit Fokus auf kleine Windturbinen. Inselnetze Bislang gibt es keine Inselnetze mit Windturbinen. Laut SREP soll aber Windenergie im Zusammenhang mit der Hybridisierung von Diesel-Inselnetzen zukünftig eine Rolle spielen. Konkrete Projekte sind noch nicht in Entwicklung. Große netzgebundene Windprojekte Es gibt derzeit 2 größere Windprojekte, die in Singida entwickelt werden. Strom soll hier bereits ab 2013/14 erzeugt werden können. Allerdings sind die Projekte seit über 8 Jahren in der Entwicklung und es kam schon mehrfach zu Verzögerungen. 24 KAPI TEL (OPTI ONAL) Eine der Firmen, Geo Wind Power, ist ein PPP bzw. eine Projektgesellschaft aus der Power Pool East Africa (PPEA, 49%), der National Development Cooperation (NDC) und TANESCO (letztere beide zusammen 51%) zur Entwicklung eines 50 MW-Windparks in Singida. Geo Wind Power hat die Durchführbarkeitsstudie durchgeführt und die Entwurfsphase ist kurz vor Abschluss. Das Projekt wird von der Exim-Bank aus China finanziert. Das zweite Projekt wird von Wind East Africa entwickelt; die Firma plant die Installation eines 100 MWWindparks und in zweiter Phase den Ausbau auf insgesamt 200MW. Wind East Africa ist ein IPP, ein Joint Venture aus IFC, Six Telecoms and Aldwych International. Hindernisse im Windsektor Der Windsektor in Tansania ist in sehr frühem Entwicklungsstadium. Sehr wahrscheinlich folgt er dem Solar PV-Sektor und wird sich– mit zeitlicher Verzögerung - ähnlich wie der kenianische Windmarkt entwickeln: Große Windkraft-Projekte leiden unter der geringen Kreditwürdigkeit des gesamten Stromsektors. Windprojektentwickler in Afrika fokussieren eher auf Südafrika und Kenia, wo es sichere, langfristige Arrangements zur Stromabnahme gibt und wo die Regierung konsequenter Windenergie fördert sowie schon ein breiteres Verständnis für Windenergie hat. Netzunabhängige Windsysteme leiden unter dem Mangel an kompetenten lokalen Firmen, extrem hohen Projektkosten und geringer Verfügbarkeit von Komponenten. Verbraucher haben kaum Vertrauen in den längerfristigen Betrieb des Systems, die Instandhaltung und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen für Windsysteme. 3.4. Internationale Kooperationsprojekte Tansania erhält im Energiesektor, u.a. für Erneuerbare Energien und ländliche Elektrifizierung, erhebliche Unterstützung durch seine Entwicklungspartner. Die Verpflichtungen der Geber belaufen sich auf insgesamt 1 Milliarde USD, von denen 350 Millionen USD auf die Förderung von Erneuerbaren Energien entfallen. Tabelle 15: Internationale Kooperationsprojekte Projekt/ Merkmale/ Programm-Komponenten Geber Finanziert von Weltbank TEDAP 158 Mio. USD IDA Kredit und 6,5 Mio. USD Zuschuss von GEF: o REA hat 44,2 Mio. USD vom IDA Kredit und vom GEF Zuschuss für ländliche Elektrifizierung erhalten o 23 Mio. USD Kreditlinie, um über lokale kommerzielle Banken langfristige Finanzierung für kleine EE-Projekte zur Verfügung zu stellen (Inselnetze und einzelne, netzungebundene Systeme) Entwicklung des Rechtsrahmens für kleine Stromerzeuger (SPP), die ins Netz eispeisen wollen Programm-Laufzeit: 03/2015 Im Detail: o Unterstützung von SPPs Zuschüsse für Vorarbeiten (z.B. Durchführbarkeitsstudie), 500 USD/ Anschluss; o Förderung von netzungebundenen Systemen mittels SSMP ( 2,5 USD/ Wp für Systeme bis zu 30 W, 1,5 USD/ W für Systeme 31-100 Wp) und „Lighting Rural Tanzania“ ( Zuschuss bis zu 100.000 USD/ Gewinner) SREP 25 - Investitionsplan: 719 Mio. USD Finanziert von verschiedenen Gebern 181 Mio. USD für netzferne Elektrifizierung (150 Mio. USD für Inselnetze, 31 Mio. USD für netzungebundene Systeme) KAPI TEL (OPTI ONAL) - - GIZ/ KfW Millennium Challenge Corporation Kurz vor Start Komponente der Technischen Zusammenarbeit (durchgeführt von GIZ): Unterstützung zur Entwicklung eines Förderrahmens, z.B. o Überarbeitung der Prozedere für Verträge und Lizenzvergaben (bei EE Investitionen) o Überarbeitung bestehender Regularien für die Einbeziehung des Privatsektors in die Entwicklung von EE Sicherung der Nachhaltigkeit von EE Investitionen, z.B. o Überwachung der Qualität von EE Komponenten und Systemen o Schaffung von “best practices” und Entwicklung von EE Richtlinien - - DFID - NORAD Finanzierer: 50 Mio. Weltbank, 30 Mio. Privatsektor, 28 Mio. kommerzielle Banken, 47 Mio. andere Entwicklungspartner etc. Prioritäten: o Erneuerbare Energien für ländliche Elektrifizierung, mit Schwerpunkt auf EE Inselnetze und netzunabhängige Solar PV-Systeme o Entwicklung von Geothermie-Kraftwerken, o Alternative Biomasse Optionen Ziele für netzferne Elektrifizierung: insgesamt 47,5 MW, für 442.500 Verbraucher (Haushalte und andere), 2,2 Mio. Menschen: o 45 MW (25 x 1,8 MW) EE Inselnetze, o 0,3 MW (50 x 6 kW) Kleinst-Inselnetze, o Unterstützung für SSMP 0,8 MW (4400 öffentliche Einrichtungen à 180 W) und 1,4 MW (70.000 Haushalte à 20 W) 5 Jahre (2008-2013) Compact Programme (698 Mio. USD) zur Armutsbekämpfung und Wirtschaftsförderung durch Investitionen in Transport, Energie und Wasser Energiesektor-Programm: 207 Mio. USD für o Unterwasser -Übertragungsleitung vom Festland zur Insel Unguja Island (Sansibar) und Erweiterung des Verteilungsnetzes; o Erneuerung der bestehenden Stromverteilungs-Infrastruktur und Ausweitung einiger Verteilungsleitungen in bislang netzferne 6 Gebiete (Mwanza, Iringa, Mbeya, Dodoma, Tanga, Kigoma and Morogoro). Finanzierung eines SSMP-Projektes in der Region Kigoma zu Gunsten von 25 Dörfern, einschließlich 14 Gesundheitszentren, 116 Apotheken, 130 Impf-Kühlschränken und 45 Sekundarschulen Zweites MCC Compact Programm mit 400-500 Mio. USD bewilligt 50 Mio. British Pounds East Africa Internationaler Förderfonds für “grüne” Inselnetze Unterstützung für Machbarkeitsstudien und Vorbereitungsstudien, Multi-Country Loan und PGR Fond Bereitstellung vorrangiger Darlehen+ Teil- Garantien für Abnahmerisiken Länderspezifische Projektentwicklung und „Impact“- Fond Unterstützung von Projektentwicklung, Mobilisierung örtlicher Gemeinden sowie Unterstützung bei der Finanzierung für Endnutzer. Finanzierung der Erarbeitung des “Rural Electrification Investment Prospectus” Einer der wichtigsten Geber des TEDAP, das von der Welltbank implementiert wird Bereitstellung von Dienstleistungen zur Unterstützung von Solarunternehmen bei der Entwicklung ihrer Geschäfte, in 16 Regionen (d.h. technisches und kaufmännisches Training für Solar-Einzelhändler, Techniker etc.) Quelle: Energy Desk, AHK Kenia SIDA 26 - KAPI TEL (OPTI ONAL) 4. Marktpotential und geplante Projekte 4.1. Genereller Sektorüberblick Netzungebundenen Lösungen: Tansanias niedrige Elektrifizierungsrate, hohe Elektrizitätskosten und schlechte Netzleistungen werden die weitere Entwicklung von netzungebundenen Solarsystemen vorantreiben. Das Marktsegment von Pico- und SHS-Systemen wird weiterhin wachsen, allerdings werden hauptsächlich asiatische Billiganbieter das Rennen machen. Staatliche Unterstützung des Sektors impliziert die Chance, Qualitätsstandards zu verbessern sowie Raum für Anbieter von Qualitätsprodukten zu schaffen. Allerdings benötigt dies den Aufbau von Kapazitäten und Goodwill des Privatsektors. Akteure aus den Sektoren Telekommunikation und Tourismus werden sich zunehmend für Solarsysteme interessieren, um ihre Dieselkosten zu senken. Hier wird eine Nachfrage nach Qualitätsprodukten, angemessener Systemauslegung und Service entstehen. Projekte von Regierung und NGOs zu einzelnen („stand-alone“) PV-Systemen werden durchgeführt. Bei diesen Projekten besteht allerdings harter Konkurrenzkampf und sie sind nicht zu gewinnen, sofern nicht ausreichend gute Beziehungen zur Regierung bestehen. Das im April 2013 vom Staat aufgelegte SREP Programm eröffnet dem Segment viele Möglichkeiten zur weiteren Entwicklung. Inselnetze bieten zunehmend Chancen für netzgebundene Systeme (in der Größenordnung 100 kWp - 10 MW). Viele dieser Projekte werden von Organisationen unterstützt, einschließlich Weltbank, BMZ, USAID und DFID. Der Bergbau, Tourismus und die ländliche Elektrifizierung werden zum Wachstum des Marktsegments beitragen 6. Netzgebundene Lösungen: Mittelfristig (3-10 Jahre) wird ein schrittweiser Übergang von netzungebundenen Systemen zu netzgebundenen stattfinden. Der „Green Building“- Sektor wird ein wichtiger Treiber in dem Sektor sein, da besonders international orientierte Akteure Solar PV in Gebäuden zu integrieren versuchen. Sie setzen sich vermehrt für entsprechend förderliche Rahmenbedingungen ein. Steigende Elektrizitätskosten zusammen mit unzuverlässiger Stromversorgung werden das Interesse in Inverter-PVLösungen steigern, die Stromausfälle überbrücken und Elektrizitätskosten stabilisieren können. Einfache BackupSysteme mit Solar PV werden verstärkt von städtischen, kommerziellen Stromverbrauchern sowie von der Oberschicht nachgefragt7. Südafrikanische und kenianische Solarprojekte werden dazu beitragen, größere Solarprojekte bekannter zu machen und Investitionen anzuregen. Staatlichen Schätzungen zufolge sollen 120MW netzgebundene Solar PV-Systeme bis 2017 installiert werden8. Tabelle 16: Marktentwicklungen, Überblick Marktsegment Geschätztes Politische/ Potenzial Regulatorische (MW/Jahr) Barrieren Netzungebun>2 MW/Jahr Low dene Pico / SHS verringert sich nach 2015 6 Chancen für deutsche Firmen Harter Wettbewerb aus Asien Nachfrage nach billigen Markttreiber Geberprogramme (siehe SREP) Ländliche Nachfrage Der Rural Electrification Masterplan schätzt, dass 20% des Stroms von Inselnetzen (auf Basis Erneuerbarer Energien) geliefert wird. 7 Vielversprechende Lithium-Ionen-Batterien mit Generatoren 8 SREP and PSMP, April 2013 27 KAPI TEL (OPTI ONAL) Netzungebundene professionelle Projekte (einschl. Inselnetze und SSMP) >1MW pro Jahr (SREP Inselnetze and SSMP 2.5 MWp bis 2015) Low Produkten Markteintritt ist vom Sektor abhängig: Im Tourismus und in Bezug auf NGO-Projekte gibt es viele Marktteilnehmer, relativ einfacher Markteintritt Tourismus, Telekommunikation, NGOs, Staat und Geber (siehe SREP) Telekommunikationssektor und Regierungsprogramme verlangen große und finanzstarke Marktteilnehmer Kleine und mittlere netzgebundene Systeme Größere Systeme (MW Projekte), einschließlich Solar für Bergbau Schwierig vorherzusagen, da stark abhängig von rechtlichem Rahmen und von Stromtarifen. Markt mit Ca. 5 MW/Jahr (nach 2015) Hohe regulatorische Barrieren und niedrige Stromtarife >10 MW/Jahr (nach 2015?) Mittlere politische/ regulatorische Barrieren und langsame Prozesse (SPPA Rahmenbedingungen) Mittlere/ Hohe Qualität Zunehmend attraktiver Markt Erfordert jedoch intensive Verhandlungen mit dem Regulierer Unzuverlässige Stromversorgung mit niedriger Qualität und relativ hohen Kosten „Green Building“ Langfristiger Markt Netzgebundene Industrien Hybridisierung von Inselnetzen, Bergbau, steigende Kosten für thermische Kraftwerke, sinkende Solarpreise Quelle: African Solar Designs Die Aussichten für die weitere Entwicklung dieser vier Marktsegmente werden in den Kapiteln 4.2 und 4.3 diskutiert. Empfehlungen für deutsche EE Firmen Das Marktsegment der netzungebundenen, professionellen Projekte wird im Wesentlichen aufgrund von zwei Faktoren weiterhin wachsen: - Programme der Regierung und von NGOs Kommerzielle Systeme für den Privatsektor in den Bereichen Telekommunikation, Tourismus, Landwirtschaft. Deutsche Akteure mit Stärken im Bereich netzungebundener PV, Wechselrichter, Batterien und BOS Produkten sollten mit lokalen Marktteilnehmern und NGOs kooperieren. Der netzgebundene Sektor wird in den folgenden Bereichen wachsen: - 28 Inselnetze, die von multi- und bilateralen Projekten angestoßen werden Kleine und mittelgroße Projekte, auf Basis eines Net-Metering und/ oder für den Eigenverbrauch: Systeme für Gebäude, produzierendes Gewerbe, Landwirtschaft etc. KAPI TEL (OPTI ONAL) - Langfristige, vom Staat angetriebene Initiativen zum Bau großer (>10 MW) Solaranlagen an strategischen Standorten (basierend auf Einspeisetarifen und anderen Anreizen). Deutsche Unternehmen sollten Partner identifizieren (Planer/ Projektentwickler, Consultants, Architekten, Finanzierer), die ihnen helfen können sich zu positionieren und einen Eintritt in den Markt zu finden. Es ist sehr wahrscheinlich, dass einige der Gelder für oben genannte Projekte von deutschen Organisationen kommen wird. Zum Beispiel hat ein Krankenhaus, das Comprehensive Community-Based Rehabilitation in Tanzania (CCBRT), Gelder von deutschen Gebern für netzgebundene Solar PV-Systeme für ihre Gebäude in Dar es Salaam bekommen. Kapitel 4.2 beschreibt geplante Projekte, von denen die meisten Geber-finanziert sind. Kapitel 4.3 befasst sich mit Sektoren, in denen sich für deutsche Unternehmen mittelfristig Opportunitäten auftun. 4.2. Geplante Projekte Kurzfristig werden Projekte von NGOs, bilateralen Organisationen und Weltbank eine konstante Quelle zur Finanzierung von neuen Projekten darstellen. Der Großteil der angenommenen 2-3 MW/Jahr wird jedoch hart umkämpft sein; Unternehmen müssen sich starke lokale Partner suchen, um hier eine Chance zu haben. Einzelne kleine Systeme (Pico & SHS) und kleineres, professionelles Projektgeschäft Laut „Rural Electrification Masterplan“ sollen kurz- bis mittelfristig 32% der ländlichen Bevölkerung mit Hilfe einzelner PV-Systeme (stand-alone) oder mittels Inselnetzen Zugang zu Stromerhalten. Jedoch wird es ohne nennenswerte finanzielle Unterstützung von außen dem Staat nicht möglich sein, diese Pläne zu verwirklichen. Kommerzielle Märkte für Pico-Systeme und SHS werden weiterhin ein Volumen von ca. 1MW/Jahr haben. Hier wird es systematische Unterstützung für Programme geben (besonders SSMP und „Cluster“-Programme, unterstützt z.B. durch die EU und Weltbank). Kurzfristig werden das Weltbank TEDAP, REA und andere bilaterale Programme die Umsetzung der Ziele zur Elektrifizierung von Haushalten und Institutionen unterstützen. TEDAP, USAID, NORAD, SIDA, die EU und das BMZ haben angedeutet, dass sie die Regierung und REA auch weiterhin in diesem Bereich unterstützen werden. Eine zweite Phase für das Programm TEDAP- Sustainable Solar Market Packages (SSMP) soll von REA lanciert werden, um öffentliche Einrichtungen im ländlichen Tansania mit Solarstrom zu versorgen. REA schätzt, dass 80% der öffentlichen Institutionen keinen Zugang zu Strom haben. Das geschätzte, indikative SREP Budget beträgt 30 Millionen US Dollar für solare Einzellösungen in Haushalten und öffentlichen Einrichtungen 9. Zusätzlich werden NGOs (SolarAid, TaTeDo, Clinton Foundation, kirchliche Einrichtungen, etc.) weiterhin netzungebundene Projekte über gut vernetzte Akteure realisieren. Zum Beispiel hat TaTeDo eine Pipeline mit von Gebern gesponserten Projekten: Produktive Nutzung von Solar PV (finanziert von EU und AU) Solar PV für Haushalte und Institutionen (finanziert von EEP) Inselnetze für ländliche Elektrifizierung, unterstützt von REA: 2 Inselnetze von 35 kWp in Shinyanga und Mwanza. Solarkioske mit jeweils 700-800 W. TaTeDo wird die Beschaffung bald wieder ausschreiben. 9 Vorherige SSMP Programme sind nur langsam und umständlich umgesetzt worden. Ob REA oder der Saat in Zukunft fähig sein werden die Ausschreibungen in Zukunft zu verbessern und damit für deutsche Firmen attraktiver zu machen, bleibt abzuwarten. 29 KAPI TEL (OPTI ONAL) Mittelfristig (nach 2015) wird erwartet, dass das Scaling Up Renewable Energy Programme (SREP) in Tansania zum Wachstum des Marktes beitragen wird. Box 3: Scaling up Renewable Energy Programme SREP in Tansania ist ein Weltbank-geführtes multilaterales Projekt in Höhe von 719 Millionen US Dollar, das Komponenten zu großen Geothermie-Projekten ebenso wie zu netzfernen Solar PV-Lösungen umfasst (einzelne Systeme ebenso wie Inselnetze). Es ist vorgesehen, Investitionen in 25 EE Mini- Inselnetze und 50 Micro-Inselnetze vorzubereiten. Damit sollen knapp 47,500 Haushalte versorgt werden. Zusätzlich sind 10 SSMP Projekte geplant. Dies sind geschätzte Zahlen; Größe und Standorte der Inselnetze werden im Rahmen des „Rural Electrification Investment Prospectus“ festgelegt, der gegenwärtig erarbeitet wird. Die Mini-Inselnetze sollen ihren Strom von Anlagen auf Basis von Wasser, Wind, Solar, Biomasse und –gas und auch von hybride Lösungen beziehen. Für die 50 Micro- Inselnetze und „stand-alone“ Systeme im Rahmen der SSMP (4400 öffentliche Institutionen und 70.000 Haushalte) soll hauptsächlich Solar PV genutzt werden. Das geschätzte Budget Implementierung desEnergy SREP-Investitionsplans liegt bei ca. 182 Mittelfristig (nach 2015) wird erwartet, dass für dasdie Scaling Up Renewable Programme (SREP) in Tansania zum Millionendes US Dollar fürbeitragen die netzferne Wachstum Marktes wird. Elektrifizierung. Das RTAP Programm (siehe Box 3), welches sich von Kenia aus verbreitet, zielt insbesondere auf Privatsektor getriebene Investitionen in EE und Energieeffizienz ab. Box 4: Regional Technical Assistance Program (RTAP) Das Regional Technical Assistance Program (RTAP) der Kenya Association of Manufacturers (KAM) weitet seine 30 Millionen Euro-Kreditlinie ab Juni 2013 auf Tansania aus (auch hier mit 30 Mio. Euro). Im ersten Jahr sollen über die Kreditlinie Projekte von insgesamt bis zu 12 Millionen US Dollar gemanagt werden. Die Finanzmittel werden durch die Bank of Africa Tanzania durchgeleitet. Aufgrund des niedrigen Kredit-Rating von TANESCO, sollen im Rahmen des RTAP Projekte gemieden werden, die in das öffentliche Stromnetz von TANESCO einspeisen. Vielmehr wird der Fokus auf kleine und mittelgroße Projekte gelegt werden (z.B. Eigenverbrauch). Die Confederation of Tanzanian Industries ist ein Partner in dem Projekt, der durch das Programm gestärkt werden soll, mit Blick auf Solar PV eine ähnliche Multiplikatorenrolle wie KAM in Kenia zu spielen. Zielsektoren umfassen Landwirtschaft, produzierendes Gewerbe und Tourismus. RTAP baut derzeit die ProjektPipeline für die nächsten 2-3 Jahre auf. Es wird erwartet, dass die Gelder bzw. Kredite bereits in 1,5 Jahren ausgegeben sein werden. Die größten eingegangenen Projektvorschläge haben eine Größenordnung von 2-3 Millionen US Dollar und kommen aus dem Landwirtschafts- und Tourismussektor. Ein großer Anteil der vorläufigen Pipeline sind Solar -Energie Projekte. Zinsraten für die Finanzierungen betragen grds. 20-28% für Kredite in Tansania Schilling (TZS) und 12-15% auf US Dollar Kredite. In Anbetracht des Programmziels, flankierend zur Finanzierung Akteure in Bezug auf die Projektentwicklung und-umsetzung zu stärken und somit technische Risiken zu senken, können laut der Bank of Africa die Zinsraten auf bis zu 15% (TZS) und 9-10% (US Dollar) reduziert werden. Inselnetze Wie schon dem REMP Dokument zu entnehmen ist, soll 20% der ländlichen Elektrifizierung durch Inselnetze erfolgen 10. Das SREP Dokument zeigt auf, dass Mini- und Micro-Inselnetze einen großen Teil von REA-Programmen ausmachen werden. Zudem wird erwartet, dass größere Finanzierungen von Weltbank, DFID und anderen Gebern die Entwicklung von Inselnetzen durch den Privatsektor fördern werden. Die Berater betrachten dieses Ziel als sehr ambitioniert und schätzen das isolierte mini-grid Initiativen kämpfen werden, 5-10% des off-grid Marktes zu erreichen. 10 30 KAPI TEL (OPTI ONAL) Bis heute basieren die Inselnetze in Tansania hauptsächlich auf thermischer Stromerzeugung, Wasserkraft und Biomasse. REA ist aber bestrebt, hybride Solar PV-Inselnetze zu bauen. Da Regenfall und Solar-Einstrahlung negativ miteinander korrelieren, ist man besonders an der Kopplung von Wasserkraft und Solar PV interessiert. Der Power System Master Plan (PSMP) sieht die Installation von 120 MWp bis 2016/17 vor. Mehrere Privatfirmen haben Interesse bekundet, in 50-100 MWp zu investieren. NextGen Solawazi hat einen Stromabnahmevertrag mit TANESO geschlossen, um Strom von einer 2 MWp Solaranlage in ein Inselnetz einzuspeisen. Zu einem weiteren 1 MWpSolarprojekt und die entsprechende Einspeisung in ein Inselnetz wurde von TANESCO eine Absichtserklärung unterzeichnet. Auf jeden Fall werden in den nächsten Jahren am ehesten Solar PV-Projekte realisiert, die in bestehende DieselInselnetze einspeisen werden. Denn der Einspeisetarif in diese Inselnetze sind mit gegenwärtig 29,4 USCent attraktiv genug, um die Investition lohnenswert zu machen – im Gegensatz zum Einspeisetarif für das öffentliche Netz. So haben Inselnetze mit Solar PV für die tansanische Regierung hohe Priorität, sowohl auf dem „Greenfield“ privat entwickelte Inselnetze als auch Inselnetze der Regierung (derzeit gibt es 17 Inselnetze, die von TANESO betrieben werden), die das Potenzial zur „Hybridisierung“, d.h. Kopplung mit einer Solar PV-Anlage, haben (s. SREP/ PSMP). Projekte unter 1 MW brauchen auf Antrag keine Lizenz zur Betreibung; Stromtarife müssen zwischen Energieversorger und dem Stromverbraucher ausgehandelt werden. Abbildung 3 zeigt das bestehende Netz in Tansania mit den Inselnetzen (auf Basis von Diesel), die das Potenzial haben, mit Solar PV „hybridisiert“ zu werden. Abbildung 3: Bestehendes Netz und Kraftwerke Große Windkraftprojekte Laut PSMP sollen Windparks mit einer Kapazität von 100 MW bis 2016/17 an das Netz gehen (kurzfristiger Expansionsplan). Momentan befinden sich 150 MWp in der Pipeline (Singida, s. Kapital 1.2.2). Es wird erwartet, dass Windparks erweitert werde, sobald die erste Phase erfolgreich ist. Zum Beispiel würde Geo Wind Power seine Anlagen in Singida bis auf 300 MW erweitern, während Wind East Africa seine Anlagen in Singida bis auf 200 MW ausbauen würde Zusammenfassung: Geplante PV Projekte Tabelle 17 gibt einen Überblick über geplante Projekte, die entsprechend den Zielen in PSMP and SREP und im Zuge der RTAP Fazilität zu erwarten sind: Tabelle 17: Zusammenfassung geplanter Projekte (PSMP, SREP und RTAP) Projekt-kategorie Geschätzte Größe EE netzgebunden und Inselnetz Das PSMP zielt auf Solarprojekte mit einer Gesamtleistung von 120 MWp in 31 Akteure Staat (Investitionen von SREP und anderen) Zeitrahmen 2016/2017 laut PSMP. Das SREP Ziel von 45 MW EE MiniInselnetze ist für 2025 Kommentar SREP Off-grid Elektrifizierung umfasst 25 MiniInselnetze (gesamt KAPI TEL (OPTI ONAL) EE MikroInselnetze SSMP Pakete RTAP Fazilität 2016/17 0.3 MWp (SREP, netzferne Elektrifizierung) 2.2 MWp (SREP netzferne Elektrifizierung) Bis 3 MWp abhängig von verfügbaren Mitteln 45MW) mit EE 50 Mikro-Inselnetze mit jeweils 6 kWp Staat (Investitionen von SREP) SREP Ziele sind für 2025 Staat (Investitionen von SREP) SREP Ziele sind für 2025 4,400 öffentliche Fazilitäten und 70,000 SHS Bank of Africa Tanzania, CTI und private Firmen 2016/2017 Verschiedene Projekte (>100) off-grid und grid-connect des Privatsektors Die geplanten Projekte bedeuten ein Markt für mehr als 20MWp Solarenergie pro Jahr. Diese Zahl wird am meisten von den Regierungszielen im Power Sector Master Plan beeinflusst und sollte angesichts üblicher Verzögerungen in Projekten und bei der Umsetzung von Regierungsplänen als zu optimistisch gesehen werden. Das Marktpotential geplanter Projekte beläuft sich realistischerweise auf 10-15 MWp pro Jahr. Geberfinanzierung für PV steht hauptsächlich für die Elektrifizierung von Haushalten und öffentlichen Institutionen zur Verfügung. Nur ein geringer Anteil der Gebergelder zielt darauf ab, kommerzielle Projekte zu entwickeln und zu fördern (siehe Kapitel 4.3 unten). 4.3. Neue Marktchancen Anders als im Bereich großer Solarkraftwerke gibt es im kommerziellen und industriellen Sektor durchaus Potenzial sowohl für netzungebundene Systeme (als Ersatz für Dieselstrom) als auch für netzgekoppelte Anlagen als Alternative zum unzuverlässigen Netzstrom. Hier handelt es sich um einen allmählich entstehenden, komplett nicht erschlossenen Markt. Dieses Kapitel beschäftigt sich mit Opportunitäten für Erneuerbare Energien in den einzelnen kommerziellen und industriellen Sektoren der tansanischen Wirtschaft. Die Analyse beginnt mit einen Überblick über die sektorale Struktur des BIP (Abbildung 4); ausgewählte, vielversprechende Sektoren werden dann im Einzelnen mit Blick auf Chancen für Solar PV/ Wind erläutert. 32 KAPI TEL (OPTI ONAL) Abbildung 4: Sektorale Struktur des BIP, 2011 geschätzte Zahlen Quelle: Bank of Tanzania 2012 Die Wirtschaft Tansanias hängt stark von der Landwirtschaft, dem Dienstleistungssektor und dem Tourismus ab. Der Tourismus allein trägt mit fast 50% zum BIP bei; der landwirtschaftliche Sektor hat einen Anteil von 24.6% und beschäftigt Zweidrittel der arbeitenden Bevölkerung. Weitere Wachstumssektoren sind der Bau, das produzierende Gewerbe und der Bergbau. Das verarbeitende Gewerbe, der Bergbau ebenso wie der Dienstleistungssektor sind im hohen Maß auf zuverlässige, günstige und nachhaltige Stromversorgung angewiesen. Tansania hat auch signifikante mineralische Ressourcen, die noch relative unerschlossen sind. Geplante Bergbauprojekte werden in naher Zukunft zum Wirtschaftswachstum beitragen und zu steigendem Energieverbrauch führen. Das Land hat geschätzte 144 Millionen Tonnen Goldreserven, 536 Millionen Tonnen Kohle, 33 Billionen Kubikmeter Gasreserven und umfassende Vorkommen anderer Mineralien, einschließlich Uran, Nickel und wertvolle Steine. 33 KAPI TEL (OPTI ONAL) Mit 18,9% Anteil am BIP ist die Landwirtschaft der größte Wirtschaftssektor. ES ist allerdings anzumerken, dass die Hälfte dieses Beitrags nicht-monetär ist (d.h. Subsistenzwirtschaft von Landwirten oder informeller Handel). Die meistversprechenden Sektoren mit Blick auf Erneuerbare Energien, vor allen Solar PV, sind vor allem wie folgt: Tourismus Telekommunikation Bau (“Green building”) Produzierendes Gewerbe Bergbau Nachfolgend werden die Potenziale in diesen einzelnen Sektoren aufgezeigt. 4.3.1 Bausektor (“Green Building”) Der Bausektor ist zusammen mit dem Bergbau und der Telekommunikation sowie dem Finanzsektor einer der wesentlichen Treiber der tansanischen Wirtschaft. Er weist ein Wachstum von 12-15% in den letzten Jahren auf, im zum großen Teil das Ergebnis zunehmender Infrastrukturprojekte und des Wohnungsbaus. „Grünes Bauen“ ist noch in einem frühen Stadium und konzentriert sich auf die großen Städte wie Dar es Salaam and Arusha. Eine kleine Gruppe von Architekten und Bauunternehmen, die sich für dieses Marktsegment interessiert, beobachtet ein zunehmendes Bewußtsein kommerzieller Stromverbraucher vor allem für Solar PV. Dabei sind wohl die Energiekosten nicht die alleinigen Treiber – Reservestrom zum Ausgleich von Ausfällen und stellenweises Interesse an der Reduktion von Treibhausgasen regen auch den Markt an. Außerdem ist Netzparität, besonders bei Einbeziehung der Kosten für Diesel und Generator, am Horizont. Von den Kunden werden folgende Systeme in Betracht gezogen: Netzgekoppelte Solarsysteme und Back-up-Lösungen für den Wohnungsbau und kleinkommerziellen Bereich Entwicklung größere kommerzieller Lösungen mit Net-Metering Gebäudeintegrierte PV-Systeme vor allem dort, wo Design und grünes Image relevant sind. Der niedrige TANESCO-Tarif (T1) in Höhe von 13 USDc/kWh dämmt allerdings noch netzgekoppelte PV-Lösungen. Der subventionierte Preis ist zu niedrig, als dass er zum Einsatz von kleinen Solar PV-Systemen ermutigt. Die Aussicht auf steigende Strompreise (im Zuge der Politik der kostendeckenden Tarife sollte der Preis um ca. 30% steigen) wird die Entwicklung des Marktes für netzgekoppelte PV-Systeme begünstigen. TANESCO-Stromtarife werden in 2013 überarbeitet11. Bislang wird das Net-Metering, das die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit von Solar PV im Gebäudebereich erheblich steigern würde, vom Regulierer nicht in Betracht gezogen. Allerdings hat EWURA die Überarbeitung der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für Erneuerbare Energien angekündigt, was auch Überlegungen in Bezug auf ein NetMetering bedeuten kann. Diskussionen mit Anhängern von „Green Building“ zeigen, dass es einen grundsätzlichen Appetit auf PV-Systeme in Dar es Salaam, Mwanza and Arusha gibt, der sich in den nächsten 5 Jahren bei günstigen Rahmenbedingungen in einen Multi-Megawatt-Markt für netzgekoppelte Systeme entwickeln kann. Ein “grünes” Architektenbüro, Architectural Pioneering Consultants - APC, entwickelt eine Zahl von Projekten für Kunden, die Interesse an Solar PV-Lösungen haben. Allerdings ist dieses Interesse offenbar weit geringer als das an energieeffizienten Lösungen wie natürliche Ventilation und Wärmeschutz. Dies resultiert wahrscheinlich mehr aus unzureichendem Wissen und höheren Systemkosten als aus fehlendem Willen/ Wunsch, Solar PV zu installieren. 11 34 Allerdings gibt es politische Kräfte, die versuchen, eine Tariferhöhung zu verhindern. KAPI TEL (OPTI ONAL) Kunden, die Solar-Lösungen bereits diskutiert haben, sind zum Beispiel: Internationale Schule Kenya (“Green building”-Design im Prozess) CCBRT Hospital: hat eine Studie und ein Design für netzgebundene Solar PV-System durchgeführt und Finanzmittel für die erste Projektphase (50-60 kWp für ein neues Gebäude) erhalten. Gelder für die zweite Bauphase mit weiteren 50-60 kWp werden gesucht. Die Ausschreibung für die Solar-Installation wir zeitnah veröffentlicht. Tigo sucht nach Wegen, seine Energieausgaben für Bürogebäude und Kundenzentren um 30% zu reduzieren. Entsprechende “Green Building” – Konzepte werden für die Hauptverwaltung von Tigo in Dar es Salaam erarbeitet. Marktchancen, Herausforderungen und Empfehlungen - Die Marktgröße ist schwer vorherzusagen und hängt wesentlich von der zukünftigen Politik bezüglich netzgekoppelter Systeme und von der Entwicklung der Stromtarife ab. Es kann von einem Marktvolumen von ca. 2-3 MW/Jahr (nach 2015?) ausgegangen werden. - Die meisten Projekte werden in die Kategorie kleiner und mittlerer netzgekoppelter Systeme fallen. - Die wesentlichen Treiber sind geringe Qualität, Unzuverlässigkeit und hohe Kosten des Netzstroms ebenso wie die Nachfrage nach “grünem“ Strom. - Die Kapazitäten und Fähigkeiten zur Durchführung professioneller Energieaudits und zur Bewertung von Systemen zur Kühlung, Ventilation, von Lichtsystemen und letztlich auch von Solar-Lösungen sind sehr begrenzt. Demnach müssen Architekten entsprechende Experten aus dem Ausland einbeziehen – lokale Kunden sind i.d.R. aber noch nicht soweit, dass sie diese Kosten tragen möchten. - 2 führende Architektenfirmen, die im Bereich der Gebäude-Energieeffizienz aktiv sind, können von deutschen Unternehmen zwecks möglicher Kooperation kontaktiert werden. 4.3.2 Telekommunikation Der Telekommunikationssektor Tansanias weist eine attraktive Wachstumsrate über die letzten Jahre auf und zählt inzwischen 26,8 Millionen Handynutzer. Dies entspricht einer Deckungsrate von 62%. Das Netz umfasst fast 5.000 Mobilfunkstationen und wird in den kommenden Jahren voraussichtlich um 20-30% wachsen, d.h. um annährend 1.000 neue Funkmasten pro Jahr. Die Stromversorgung ist eines der größten Sorgenkinder für die Mobilnetzbetreiber: Mehr als 30% der bestehenden Mobilfunkstationen sind netzfern und i.d.R. mit Strom aus Dieselgeneratoren versorgt. Netzgekoppelte Funkstationen sind Lastabwürfen und Stromausfällen ausgesetzt. Praktisch haben alle Stationen einen Back-up (meistens Dieselgenerator), den sie durchschnittlich 8 Stunden pro Tag nutzen müssen. 20% der netzgebundenen Funkstationen haben Netzstrom nicht mehr als 12 Stunden pro Tag. Die nachfolgenden Abbildungen, einer regionalen Studie von GSMA entnommen, zeigen klar die Dominanz der Dieselgeneratoren in der Versorgung der Funkmasten mit Strom. 35 KAPI TEL (OPTI ONAL) Abbildung 5: Stromversorgung der netzgekoppelten Funkmasten Quelle: GSMA 2012 Abbildung 6: Stromversorgung netzferner Mobilfunkmasten Quelle: GSMA 2012 “Grüne Energie”-Lösungen haben noch nicht große Verbreitung gefunden: Lediglich 4% aller netzferner Funkmasten werden mit “grünen Strom” versorgt; Funkstationen mit Netzanschluss sind noch gar nicht mit EE-Anlagen ausgestattet. In Tansania haben 65-70% der netzgekoppelten Stationen einen Dieselgenerator. Soweit Erneuerbare Energien-Systeme Einsatz finden, sin des meist Solar PV-Systeme und Hybridanlagen. Die Telekommunikations-Industrie in Tansania wird im wesentlichen von den Mobilnetzbetreibern/Funkturm-Firmen geprägt, die die Funktürme besitzen, und den Ausrüstern bzw. Lieferanten. Die Betreibung und Instandhaltung liegt in den Händen von Dienstleistungsunternehmen, die ich oft von Unter-Auftragnehmern im Feld unterstützen lassen. Tabelle 18 gibt einen Überblick über die führenden Mobilnetzbetreiber Vodacom, Airtel und Tigo. Die Tanzania Telecommunications Company Limited (TTCL) hat nur einen Marktanteil von 2%; und auf Zantel, dem Betreiber in Sansibar, entfallen 7%. 36 KAPI TEL (OPTI ONAL) Tabelle 18: Führende Mobilnetzbetreiber (MNOs) in Tansania Mobilnetzbetreiber Handynutzer Funkmasten und O&M Service (MNO) Stromversorgung Vodacom >10 Millionen ca. 2000 Masten ausgegliedert Airtel ca. 10 Millionen ca. 2000 Masten ausgegliedert Tigo 7 Millionen Ausgegliedert (Helios Towers) 1500-2000 Masten ausgegliedert (Sincro Site Watch) Opportunitäten (Solar PV/ Wind) Großes Interesse an Solar PV. “Solar phone charging program” kürzlich lanciert Airtel hat vor Kurzem mit “grünem Strom” begonnen Alle Stationen (netzfern, netzgekoppelt) entweder mit Diesel-Back-up oder mit Diesel als Hauptstromquelle Quelle: African Solar Designs Die Mobilnetzbetreiber besitzen gegenwärtig noch die Mehrzahl der Funkstationen; allerdings wird das Eigentum zunehmend an Funkturm-Firmen übertragen. Helios Towers (HTT) ist hier eine treibende Kraft; Tigo ist im Prozess, seine gesamte Funkturm-Infrastruktur auszugliedern; und auch andere Mobilnetzbetreiber verhandeln mit HTT. Marktpotenzial Das Potenzial für grünen Strom im Telekommunikationssektor beläuft sich auf 44% der Mobilfunkstationen in Tansania; das sind 2000 Standorte. Von diesen sind 30% Stationen mit unzuverlässiger Stromversorgung, d.h. mit Stromausfällen mit mehr als 12 Stunden pro Tag. Die anderen 70% sind netzferne Stationen, die mit Dieselstrom und hybriden Batterielösungen versorgt werden. Diese Stationen könnten mit Erneuerbaren Energien-Systemen umgerüstet werden, um die Brennstoffkosten drastisch zu senken. Darüber hinaus wird die Infrastruktur der Mobilnetzbetreiber rasant ausgebaut; annähernd 1000 neue Stationen werden jährlich errichtet. Dies wird sich in den nächsten Jahren fortsetzen. Viele dieser zukünftigen Standorte werden die gleichen Probleme mit der Stromversorgung wie die bestehenden haben. Es kann angenommen werden, dass 40% der zukünftigen Stationen entweder netzfern sein werden oder unter einer schlechten öffentlichen Stromversorgung leiden werden. Neue Funkstationen sollten von vornherein mit hybriden Systemen (unter Einbeziehung von beispielsweise Solar PV) errichtet werden. Soweit die Mobilnetzbetreiber und Turm-Firmen Erneuerbare Energien-Systeme einsetzen, neigen sie eher dem CAPEXModell zu, wonach sie selbst in die System investieren und lediglich für Betrieb und Instandhaltung mit Partnern zusammenarbeiten. Das OPEX-Modell hingegen, wonach die Stromversorgung komplett ausgegliedert wird und ein Energiedienstleister für die Stromlieferung auf Basis des Verbrauchs bezahlt wird, hat noch kaum Bedeutung: Die Anbieter solcher Energiedienstleistungen haben mit diesem Geschäftsmodell kaum Erfahrung. Im Zusammenhang mit grünem Strom für Mobilfunkstationen wird bislang die Solar PV- Technologie gegenüber Windkraft bevorzugt, nicht zuletzt da sie in größerem Umfang kommerziell verfügbar ist. Bei einer Größe von 6-10 kWp Solar PV (in Ergänzung zu einem Dieselgenerator), können 70% der Dieselkosten eingespart werden, so dass sich die anfängliche Investition schon nach 3- 3,5 Jahren amortisieren kann. Insgesamt kann das Marktpotenzial zur Umrüstung bestehender Stationen auf 16 MWp und das Potenzial für neue Stationen auf jährlich 3,5 MWp geschätzt werden. Interviews mit Mobilnetzbetreibern haben ergeben, dass der Einsatz von Solar PV bei neuen Stationen angesichts von Landfragen und anderer bürokratischer Fragen leichter als bei bestehenden Funkstationen ist. In vielen Fällen sind auch die Entscheidungsstrukturen bei den Mobilfunknetzbetreibern genau zu prüfen, denn es kann sein, dass die Muttergesellschaften (z.B. bei Vodacom) ein ausschlaggebendes Mitspracherecht haben. 37 KAPI TEL (OPTI ONAL) Chancen und Herausforderungen für deutsche Unternehmen: - Tigo strebt an, 2,5 Millionen USD Energiekosten einzusparen, die einen großen Anteil an den Betriebskosten ausmachen. Der Netzbetreiber überträgt seine Funkstationen zunehmend an Helios Towers Tanzania (HTT). Helios Towers Tanzania ist sehr an grünem Strom interessiert. - Tigo sucht auch nach Optionen, um die Energieeffizienz in ihren Büros, Kundenzentren und Lagern zu verbessern. - Airtel investiert ebenfalls in Solar PV bei seinen Funkmasten. Das Unternehmen hat weltweit bereits in 3MWp Solar PV investiert, um bestehende Funkstationen zu hybridisieren; die erste Solaranlage in Tansania hat Airtel Ende 2012 errichtet. - Tanzania Telecommunications Company (TTCL) hat Solar PV-Systeme an zahlreichen Standorten eingeführt. - Geschäftschancen für lokale Unternehmen sind in der Telekommunikationsindustrie begrenzt, da internationale ITKTechnologieunternehmen wie Huawei Unterauftragnehmer auch für Solar PV direkt „mitbringen“. Das gleiche gilt für Ericsson in Bezug auf Windkraft und Dieselgeneratoren. 4.3.3 Bergbau Der Bergbausektor macht 3% des tansanischen BIPs aus und generiert ein Drittel der Deviseneinnahmen des Landes. Mineralien in Tansania umfassen Gold, Diamanten, Edelsteine, Erdgas, Eisenerz, Kohle, Nickel, Zinn, Phosphat, Natriumkarbonat und Salz. Investitionsfreundliches Bergbaurecht und vorteilhafte Steuervorschriften haben ermöglicht, dass Bergbau zu den am schnellsten wachsenden Sektoren Tansanias gehört. Goldabbau in Tansania spielt bereits mehr als ein Jahrhundert eine prominente Rolle; das Land ist heute nach Südafrika und Ghana Afrikas drittgrößtes goldproduzierendes Land. Dennoch gilt Tansania im Vergleich zu anderen Goldproduzenten als wenig erkundet, so dass weitere Vorkommen mit hoher Wahrscheinlichkeit entdeckt werden. Tansania ist seit vielen Jahrzehnten auch ein wichtiger Diamantenproduzent, bei dem das Gros der Produktion auf „Willamson Diamonds Mine“ in Mwadui entfällt, das seinen kommerziellen Betrieb im Jahr 1925 aufgenommen hat. Der Bergbausektor ist ein großer Energiekonsument. Er trägt mit ca. 30% zum landesweiten Energieverbrauch bei. Etliche Bergwerke sind an das Stromnetz angebunden, dennoch gibt es einen große ungedeckte Nachfrage (ca. 100MW); diese Lücke wird in der Regel von privaten Dieselgeneratoren gefüllt. Eine zuverlässige Stromversorgung ist für die meisten Bergwerkbetriebe (Walzwerke, Rührwerke, Zerkleinerungsmaschinen, etc.) sehr essentiell und sogar ans Netz angebundene Betriebe sind in hohem Ausmaß auf private Generatoren angewiesen, um Stromausfälle auszugleichen. In Anbetracht der hohen laufenden Dieselkosten ergeben sich hieraus nennenswerte Chancen für Erneuerbare Energien. Nachfolgende Tabelle skizziert wesentliche Entwicklungen im tansanischen Bergbau und dessen Energiebedarfs. 38 KAPI TEL (OPTI ONAL) 39 Firma African Barrick Gold (ABG) Ressource Gold Anlagen Tansanias größter Goldproduzent. 4 aktive Minen (Bulyanhulu, Buzwagi, North Mara und Tulawaka). Tulawaka wird erwartungsgemäß Mitte 2013 geschlossen. AngloGold Ashanti Gold 1 aktive Mine: Geita in der Mwanza Region. Shanta Gold Gold New Luika (Mbeya Region) hat seine Goldproduktion im August 2012 begonnen. Eine zweite Anlage (Singida) ist in der Entwicklungsphase, Baubeginn voraussichtlich 2014 und Produktion 2015. 40 Produktion Bulyanhulu, Buzwagi, and North Mara haben eine Zermahlungskapazität von 8 Mio. Tonnen Erz pro Jahr und produzieren 600.000 Unzen Gold pro Jahr. Die größte Mine ist Buzwagi (4 Mio. Tonnen gemahlenes Erz pro Jahr). Die Laufzeit von Bulyanhulu beträgt 25+ Jahre und Buzwagi und North Mara haben Reichtümer für ca. 10 Jahre. 5.2 Megatonnen pro Jahr Aufbereitungsanlage (Kohlenstoff-in-Lauge) Produziert etwa 500,000 Unzen/Jahr. New Luika zermahlt 360,000 Tonnen Erz pro Jahr und produziert 70,000 Unzen Gold/Jahr. Die Mine hat eine Nutzungsdauer von 10 Jahren, aber es wird derzeit eine aktuelle Bestandserfassung der Ressourcen erarbeitet (möglicherweise Nutzungsdauer von 20 Jahren). Energie Der Energieverbrauch liegt pro Anlage geschätzt zwischen 10 und 30MW, je nach Vermahlungskapazität. Alle Minen sind netzgebunden und haben Back-up Generatoren. Kommentare/Chancen Die Optimierung des Energiemix von Buzwagi, der größten Anlage, hat sich als Priorität von ABG entwickelt. ABG hat eine detaillierte Studie zu Solarenergie für Buzwagi abgeschlossen, jedoch gibt es kein Fortschritt da das Investitionskapital aufgrund des niedrigen Goldpreisklimas niedrig gehalten werden muss. Leistung wird auf 40MW geschätzt. Geita erzeugt seinen eigenen Strom (auf Basis von Diesel), der Betrieb des Stromkraftwerkes ist ausgegliedert, und Diesel wird über die Straße geliefert. New Luika ist netzunabhängig. Energienachfrage beträgt bei einer Dauerbelastung 3MW und bei Lastspitze 3.7 MW. Stromvertrag für 0.43 USD/KWh (8 Monatsvertrag) mit Aggreko abgeschlossen. Grosse Chancen für Einsatz Erneuerbarer Energien zur Reduzierung der hohen Dieselkosten. Die geplante Singida Anlage ist 30km von einer Übertragungsleitung entfernt und soll zur Produktionsphase an das Netz angebunden werden. Netzanbindung wird für 2015 erwartet. Shanta sucht nach Alternativen zur Reduzierung der laufenden Kosten (u.a. auch durch Solarenergie) Eine Tanesco Leitung mit 90% Zuverlässigkeit könnte in 2 Jahren zur Verfügung stehen. Strompreis läge bei 9 USD/KWh Studien für eine 1MWp Solarenergieanlage wurden durchgeführt. Shanta hat auch Interesse für ein CSRProjekt zur Elektrifizierung eines Dorfes gezeigt, das 5km von der New Luika Anlage entfernt ist. Petra Diamonds Diamanten Kabanga Nickel Nickel Williamson Diamond Mine in Mwadui (Shinyanga) ist der größte Produzent Tansanias. 1 Anlage in der Vorbereitung (liegt im Nordwesten Tansanias, südlich des Victoriasees und nahe der Grenze zu Burundi). Baubeginn in 2015 nach der Umsiedlung der Gemeinden. Mantra 41 Uran Beginn des Betriebs Die Produktion soll bis zum Geschäftsjahr 2016 3.6 Mtpa (ca. 216,000 Karat) erreichen. 50+ Jahre Nutzungsdauer. Erste Betriebsphase mit partieller Kapazität (600,000 Tonnen p.a.) für 5-7 Jahre. Bei voller Kapazität werden 2 Metatonnen p.a. gewonnen werden können. Die Nutzungsdauer der Mine beträgt 30+ Jahre. Die Anlage ist netzgebunden. 25MW zusätzliche Kapazität soll zwischen 2013 und 2015 zur Verfügung stehen. - Die erste Betriebsphase wird 6MW Grundlast benötigen (Spitzenlast von 8MW). Energie wird für mindestens 7 Jahre selbst erzeugt. Bis zur Netzanbindung 2020 gibt es die Möglichkeit Brennstoffkosten (einschl. Transport) durch Einsatz Erneuerbarer Energien zu verringern. Netzanbindung wird erwartet, sobald die Anlage die volle Kapazität hat (30MW Grundlast, 40MW Spitzenlast) . Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, Mitarbeiter-Camps zu elektrifizieren (derzeit 150kVA Generatoren). Anlage ist 300-400km vom Netz entfernt und wird gemäß des Rural Electrification Master Plans innerhalb der nächsten 7 Jahre elektrifiziert. - Die Mine wird bis zur Netzanbindung die Energieversorgung ausgliedern. Strombedarf wird bei ca. 21MW Vor der Netzanbindung könnten Uranium 2015. Tabelle 19: Hauptakteure der Bergbauindustrie in Tansania Quelle: African Solar Designs 42 liegen. Netzanbindung soll 2 Jahre nach Betriebsbeginn starten. Bis dahin wird die Mine durch Diesel Generatoren mit Strom versorgt (Miete). Solaranlagen genutzt werden, um Dieselkosten zu reduzieren 43 KAPI TEL (OPTI ONAL) Die größten Herausforderungen - Stromversorgung: Mehrere Bergwerke sind netzunabhängig, wie beispielsweise Shanta Gold/ New Luika (5,2 MW) und Geita (40 MW); die Netzanbindung soll jeweils erst in einigen Jahren erfolgen. Netzgebundene - Bergwerke wie etwa Barrock Gold sehen sich einer unzuverlässigen Stromversorgung ausgesetzt (20-30% Stromausfall) und sind daher auf Reservestrom angewiesen. Die Kosten für Diesel sind mit etwa 0.50 USD/KWh sehr hoch. - Zusätzlich zu den hohen Brennstoffkosten impliziert die Diesel-Stromerzeugung hohe Unfallrisiken, bedingt durch den erforderlichen Transport des Brennstoffs über unzulängliche Straßen. - Im speziellen Fall der Goldproduktion zwingt der niedrige Goldpreis (1400USD/Unze) Unternehmen, ihre Kosten drastisch zu senken, was einerseits mit Blick auf Erneuerbare Energien-Anlagen eine Chancen bieten kann, andererseits aber auch die Verzögerung von nicht prioritären Investmententscheidungen (z.B. Solarenergie-Systeme) bedeutet. - Die Kombination von Solarenergie mit Diesel-Generatoren erfordert eine sorgfältige Planung. Konservative Bergbauunternehmen, die nur im beschränkten Maße mit Solarlösungen vertraut sind, bevorzugen zunächst den Einsatz von Dieselgeneratoren und haben Vorbehalten gegenüber der hohen Anfangsinvestitionskosten für Solar PV. - Sie gliedern die Stromversorgung oft an Firmen wie Aggreko aus, die dann die Stromerzeugungsanlagen betreiben. Die Verträge können selbstverständlich nicht zu jedem Zeitpunkt beendet werden. Im Fall von Shanta Gold, z.B. endet der Vertrag sehr bald, sodass es ein guten Zeitpunkt ist, über den Einsatz alternativer Erzeugungsanlagen nachzudenken (hinsichtlich OPEX). Marktmöglichkeiten und Empfehlungen für deutsche Unternehmen 44 - Im Fall später Netzanschlüsse (einige Jahre nach Inbetriebnahme) können Solaranlagen Dieselkosten drastisch reduzieren und eine entsprechend kurze Amortisationszeit haben. Ausgehend von den oben genannten Möglichkeiten, gibt es ein Potenzial von ca. 30MWp Solar für die Hybridisierung der bestehenden Diesel-Stromversorgung bei netzfernen Bergbau-Minen. - Potential für die Elektrifizierung von nahegelegenen Dörfern im Rahmen von CSR-Programmen der Bergbauunternehmen (CSR), z.B. angestrebt von Shanta Gold. - Möglichkeit zur Elektrifizierung von Mitarbeitercamps mit Solaranlagen. - Möglichkeit für ESCOs, Strom unter Dieselkosten (c.a. 50 USD/KwH) zu verkaufen, z.B. angedacht von Sincronicity Power. - Chancen für Bergbauunternehmen, sich als „grünes Unternehmen“ zu vermarkten. KAPI TEL (OPTI ONAL) Tabelle 20: Ausgewählte, zukünftige große Stromverbraucher in der Bergbauindustrie Verbraucher Kapazität (MW) Standort Erwartete Netzanbindung Kabanga - Nickel Ntaka Hill - Nickel Dutwa - Nickel Mibongo - Gold Panda Hill – Gold Buckreef – Gold Geitga – Gold Golden Ridge – Gold Bulyanhulu – Gold Williamson Diamant Williamson Diamant Williamson Diamant 32 30 10 20 5 8 30 7 20 10 12 3 Kagera Lindi Shinyanga Kigoma Mbeya Geita Geita Shinyanga Shinyanga Shinyanga Shinyanga Shinyanga 2016 2018 2015 2016 2016 2015 2015 2015 2013 2013 2014 2015 4.3.4 Landwirtschaft Die landwirtschaftliche Produktion gilt als das ökonomische Rückgrat Tansanias. Etwa 80% der tansanischen Bevölkerung ist im Landwirtschaftssektor beschäftigt. Die wesentlichen traditionellen Exportgüter sind Kaffee, Baumwolle, Tea, Cashewnüsse, Gewürznelken, Sisal, Zucker und Tabak. Der Großteil der Landwirtschaft liegt in netzfernen Gegenden und ist ertragreich; außerdem gibt es recht starke Kooperativen. Diese Merkmale machen die Landwirtschaft zu einem attraktiven Sektor für Solarenergie. Chancen bestehen im Einzelnen wie folgt: - Elektrifizierung von Haushalten in landwirtschaftlichen Gebieten: Dieser Markt wird durch das EUgeförderte Projekt „Cluster Project“ adressiert. Recherchen im Vorfeld dieses Projektes haben ein Potential von ca. 2MWp für SHS für kleine Landwirte (Cashewnüsse, Kaffee, Tee und Zucker) erfasst. - Bewässerung durch Solarpumpen: Das deutsche Unternehmen Lorentz hat durch Davis & Shirtliff und andere lokale Unternehmen ein gutes Distributionsnetz. - Einfache Verarbeitung von Ernten in kleinem Ausmaß, wie beispielsweise Mahlen, Trocknen etc: Diese Maßnahmen, die elektrische oder thermische Energie benötigen, bieten allerdings nur geringe Chancen für Solarenergie. Andere Technologien, wie beispielsweise Bioenergie oder Solartrockner sind für diese Marktsegmente besser geeignet. - Große Landwirtschaftsbetriebe und Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten werden normalerweise besser durch Bioenergie bedient. So gibt es Stromerzeugungsanlagen mit Biomasse befeuert, die Cashewnuss-Fabriken versorgen. Tanga Fresh Milk hat eine Biogasanlage gebaut, um Wärmeenergie zur Pasteurisierung zu erhalten. Große Landwirtschaftsbetriebe, wie etwa Mohammed Enterprise Tanzania Ltd (Sisal, Tee, Baumwolle, Cashewnüsse und Palmöl), haben aber eine umfassende Infrastruktur, wie beispielsweise Personalunterkünfte, Arbeiter-Camps, Zugang zu Straßen, Schulen und Gesundheitsstationen, was für eine Solar PV Elektrifizierung gute Chancen bietet. 45 KAPI TEL (OPTI ONAL) Die Handels-, Industrie- und Landwirtschaftskammer Tansanias (TCCIA) hat etwa 20,000 Mitglieder und vereinigt eine große Anzahl von Kleinbauern. Man kann sich an die Kammer wenden, um mit Blick auf kleinere Solar PV-Anwendungen (SHS, Solarpumpen etc.) mit Kooperativen kleiner Landwirte in Kontakt zu kommen. Große landwirtschaftliche Betriebe, wie MEDL, Unilever Tee Plantagen, sollten direkt angesprochen werden, um Möglichkeiten von Solar PV zur Stromversorgung vor allem der Infrastruktur, wie oben dargelegt, zu diskutieren. 4.3.5 Tourismus Der Tourismus hat einen wesentlichen Beitrag zum BIP Tansanias, in 2009 waren es 8.8% und es wird erwartet, dass dieser Anteil bis 2019 auf 10% ansteigen wird. Tansania hat schätzungsweise eine Hotelbettkapazität von 65,000. Dem Tanzania Tourist Board zufolge umfassen 2013 die lizensierten Touristikunternehmen 59 Hotels, 49 Lodges und 25 Zeltcamps. Die meisten Hotels (>90%) befinden sich in urbanen Gebieten (Dar es Salaam, Arusha, Moshi, Tanga, etc.) und sind im Prinzip ans Netz angebunden. Dennoch beruht selbst im Fall des Netzanschlusses die Stromversorgung zu einem erheblichen Teil auf Dieselgeneratoren als Back-up ab. Die meisten Zeltcamps sind entweder mitten in einem Naturreservat bzw. Nationalpark oder in deren Umgebung und sind somit meistens nicht an das Netz angeschlossen. Das gleiche gilt für etwa die Hälfte der Lodges. Laut einer internen Datenbank gibt es etwa 70 netzungebundene Unterkünfte und deren installierte Stromkapazität unterscheidet sich je nach Größe, Service-Niveau und Lage (Klimaanlage ist ein bedeutender Faktor) stark voneinander. Die Größe von Dieselgeneratoren variiert zwischen 7 und 400 kVA, wobei der Durchschnitt bei 80 kVA pro Hotel liegt. Tabelle 21: Akteure des Tourismussektors und ihre Stromversorgung Art von Anzahl an Lage, Größe Stromversorgung Unterkunft Einrichtungen Hotels 59 Betreiber mit Lizenz Lodges 49 Betreiber mit Lizenz Zeltcamps 25 Zeltcamps, Lizenz durch TTB. Die meisten Hotels (>90%) liegen in Stadtgebieten, außer einigen, die in den Nationalparks gelegen sind. Liegen sowohl in netzfernen Gegenden (>50%) als auch in Stadtgebieten (mit Netzanschluss). Im Durchschnitt über 100 Betten. Meistens netzungebunden; kleine Betriebe; im Durchschnitt 2030 Betten. Die meisten sind an das Netz angeschlossen, mit Reservestrom. Beispiele von TourismusUnternehmen Protea, New Africa Hotel, Serena, Holiday Inn, Hyatt Regency, Impala hotel, etc. Dieselgeneratoren als Hauptstromquelle (in netzfernen Gegenden). Im Durchschnitt Kapazität von über 100-150 kVA. Sopa lodges, Elewana Afrika, Foxes Safari Camps, Coastal Group, Serena, Hotels and Lodges Tanzania Ltd, Moivaro, etc. Versorgung durch Dieselgeneratoren, im Durchschnitt 50 kVA. Nomad, Grumeti Reserves, Foxes Safari Camps, Coastal Group, Serena, Elewana Afrika, AfrikaAfrika, Asilia, Tourvest East Africa, etc. Quelle: African Solar Designs Das größte Potenzial bieten netzferne Tourismus-Einrichtungen, in denen mit Hilfe von Solar PV-Anlagen Dieselstrom zumindest zum Teil ersetzt werden kann. Für die kleineren Camps und Lodges können PV-Systeme im Einzelbetrieb (Stand-alone) mit Batterien oder gekoppelt mit bereits bestehenden Generatoren als Hybridanlage installiert werden. Der Solar-Markt für netzgebundene Hotels ist begrenzt, wie bereits in Kapitel zum „Grünen Bauen“ erläutert wurde. Steigende Stromtarife oder günstige politische Entwicklungen können dies jedoch kurz-/mittelfristig ändern. 46 KAPI TEL (OPTI ONAL) Mehrere Tourismus-Unternehmen haben Interesse an Solarenergie gezeigt. Netzferne Solaranlagen (inklusive Batterien) können die Stromgesamtkosten im Tourismussektor zwar senken, jedoch wird der Markt derzeit noch eingeschränkt durch: Hohe Investitionskosten und grds. hohe Risiken im Tourismusgewerbe. Eine kurze Anlagenrendite wird gefordert Mangel an langfristigen Finanzierungen für Solar-Anlagen Vertrautheit mit Dieselgeneratoren und Mangel an Erfahrungen mit größeren PV-Systemen, die von den meisten Akteuren im Tourismussektor „Zweitklassenlösung“ betrachtet werden Beschränkte lokale Kapazität zur Systemintegration und zur Instandhaltung, insbesondere im Vergleich zu Distributoren von Dieselgeneratoren. Das Potential für den Solar PV-Markt kann von den installierten Dieselgenerator-Kapazitäten in netzfernen Lodges abgeleitet werden. Alleinstehende Solarstromanlagen können eine gute Lösung für kleinere Lodges (unter 20 kVA) sein und Hybridsysteme sind für größere Einrichtungen geeignet, wobei die Solar PV-Komponente hier normalerweise auf 30 bis 60% der Gesamtlast ausgelegt ist. Der gesamte Markt im netzfernen Tourismussektor kann auf 2 MWp geschätzt werden. Das Potenzial für netzgebundene Solarsysteme im Hotelsektor wurde bereits im Zusammenhang mit „Green Building“ dargelegt (Kapitel 4.3.1.). Beispiele für Tourismusbetriebe, die bereits in Solarenergie investiert haben oder solch eine Investition in Erwägung ziehen, sind unter anderem Sopa Lodges, Elewana Afrika, Tourvest East Africa and AfrikaAfrika. Weitere Informationen zu möglichen interessierten Tourismusunternehmen sind in der angehängten Datenbank zu finden. Darüber hinaus umfaßt die Pipeline des RTAP offenbar auch Projekte des Tourismussektors. Empfehlungen für deutsche Unternehmen Das größte Potenzial ergibt sich aus erforderlichen Modernisierungen von Tourismus-Einrichtungen: Solar PVAnalgen können am ehesten im Verbindung mit Renovierungen und Erweiterungsinvestitionen eingeführt werden. 47 - Demonstrationsprojekte schaffen - Finanzlösungen sind ein entscheidender Faktor, insbesondere wenn es um hohe Kapitalkosten für Solar PV geht. Die Kreditfazilität im Rahmen des RTAP wird wesentlich zur Verbreitung von Solar PV in der Tourismusindustrie beitragen. Wie von Eric Ouattara/Bank of Africa Tanzana angemerkt, gibt es bereits ein großes Interesse seitens des Tourismussektors an Krediten aus Fazilitäten bzw. an Erneuerbare EnergienSystemen. - Der Markt ist am ehesten zu erschließen, wenn man mit großen Tourismuseinrichtungen arbeitet, die internationale Partner und/oder Präsenz wie die Serena Lodges und Hotels und Lodges Tanzania Ltd. haben. - Neue Hotels und Lodges können nur adressiert werden, indem die Entwickler und Architekten/ Ingenieurbüros für Solarlösungen gewonnen werden können. Diese Akteure tendieren derzeit allerdings eher zu den konventionellen Formen der Energieversorgung. KAPI TEL (OPTI ONAL) 4.3.6 Produzierendes Gewerbe Das produzierende Gewerbe trägt mit 10.3% zum tansanischen BIP bei und schließt eine Vielzahl von Unternehmen aus Sektoren wie etwa Nahrungsmittel, Brauereien, Softdrinks, Zement, Stahl, etc. ein. Die Confederation of Tanzanian Industries (CTI) vereint mit 350 Mitgliedern die größten Unternehmen des verarbeitenden Sektors, von den großen Firmen bis zu den KMUs. Mit Blick auf das Potenzial für Solarlösungen ist dieser Verband sicherlich der wichtigste Akteur. Er ist lokaler Partner für das RTAP bzw. dessen Kreditfazilität zur Förderung Erneuerbarer Energien. Die größte Herausforderung bei der Förderung erneuerbarer Energien im produzierenden Gewerbe ist der niedrige Strompreis in Tansania, besonders da die meisten Unternehmen in Dar es Salaam, Arusha, Tanga, etc. an das öffentliche Netz angeschlossen sind (oder an Inselnetze angebunden sind, die von TANESCO betrieben werden). Tanesco-Tarife für T2 und T3 Kunden (siehe Kapitel 1.4) sind mit 0.08 und 0.07 USD/kWh sehr niedrig und machen erneuerbare Energien zu einer unattraktiven Option. Steigende Stromtarife können dies allerdings schnell ändern. Die verarbeitende Industrie ist zu divers und vielfältig, als dass das Potenzial für Solar PV (und Wind) in diesem Sektor ausführlich und vollständig hier analysiert werden kann. Dennoch ist mit Tabelle 22 der Versuch unternommen worden, einige wichtige Akteure mit potenziellem Interesse an Solar PV zu identifizieren. Den hier aufgeführten Unternehmen ist eine relativ hohe Energieintensität gemeinsam. Es wurden bisher keine Studien in Tansania durchgeführt, die den Stromverbrauch in den einzelnen Wirtschaftszweigen erfasst und analysiert haben, so dass die Informationen in der Tabelle lediglich auf Schätzungen basieren. Es wird erwartet, dass das RTAP und die damit einhergehende Kreditfazilität einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der EE im verarbeitenden Sektor leisten werden. Tabelle 22: Akteure der verarbeitenden Industrie in Tansania Unternehmen oder Industrie Größe Konzerne Mohammed Enterprises METL ist in Tansania ein Der METL Konzern trägt Tanzania (METL) großer Konzern mit mit 2,5% zum BIP Investitionen in einer Tansanias bei; Investitionen Vielzahl von Sektoren. In in allen wichtigen der verarbeitenden Industriezweigen; METL Industrie ist METL in der beschäftigt über 20,000 Produktion von Textilien, Mitarbeiter. Getränken, Speiseöl, Seifen, Nahrungsmittel, Süßstoff, in der landwirtschaftlichen Verarbeitung, in Getreidemühlen und in der Herstellung von Rädern aktiv. Bakhresa Group / azam Landwirtschaftliche Verarbeitung, Nahrungsmittel und Getränke, Verpackungsindustrie Tanzania Portland Zement 48 Bakhresa Konzern ist eines der führenden Industrieunternehmen. Der Konzern hat ein Umsatz von >600 Mio. USD und >5000 Angestellte. Das Unternehmen bleibt Energie Der Großteil der Unternehmen ist an das Netz angeschlossen. Für die Unternehmen im Bereich der landwirtschaftlichen Verarbeitung ist Bioenergie eher als Solar PV geeignet. Solar PV könnte jedoch in einem Pilotprojekt für netzgekoppelte Anwendungen in der Industrie oder in einem der CSR Projekte Einsatz finden. Siehe METL Eine Fabrik 25km von Dar KAPI TEL (OPTI ONAL) Cement Company Limited (TPCC) (Twiga cement) Andere Zementunternehmen Tanzania Cigarette Company Zement Tabak der Marktführer in der Zementindustrie Tansanias. 670,000 Tonnen p.a. (56% des Marktes); weitere Expansion geplant. PSMP zufolge planen Dangote Cement and Eagle Cement neue Produktionsstätten. Größter Zigarettenhersteller. Produziert für den Binnenmarkt und exportiert in die Nachbarländer. es Salaam entfernt, ans Netz gekoppelt. Verbraucht viel Strom, >20MW Strombedarf. Dangote Cement in Mtwara, 40MW, könnte 2015 an Mtwara Inselnetz gekoppelt sein. Eagle Cement, 20MW, Küstenregion, in 2015 Die Fabrik ist netzgebunden; jedoch hat sie eine eigene Erzeugungskapazität von 1.3 MW (Dieselgeneratoren). Solar PV wird als Option erwogen. Quelle: Energy Desk, AHK Kenia Einige wenige Unternehmen sind an Solar PV interessiert, wenngleich es kein Net-Metering gibt und die Stromtarife relativ niedrig sind. Ein Beispiel ist Twiga Cement: Sie planen die Installation eines 5MW Solar PV Systems zusätzlich zu 3 MW Dieselgeneratoren. Die GIZ stellt hierfür technische Hilfe bereit; die deutsche NEO Energies GmbH, die ein Büro in Tansania hat, ist das Ingenieurunternehmen, das für die Systemauslegung und für die Begleitung des gesamten Projekts zuständig ist. Das Vergabeverfahren wird wahrscheinlich im Herbst 2013 beginnen. Ein weiteres Unternehmen, das Solar PV Lösungen gegenüber offen ist, ist Tanga Cement /Simba Cement. Dem Jahresbericht zufolge sind die Produktionskosten um 59% gestiegen, wozu die Stromtariferhöhung von 40% im April 2012 wesentlich beigetragen hat. Die unzuverlässige Stromversorgung über das gesamte Jahr hinweg hat das Unternehmen gezwungen, seine eigenen Erzeugungskapazitäten intensiv zu nutzen, um überhaupt die Produktion aufrechtzuerhalten, was zusätzlich die Produktionskosten in die Höhe getrieben hat. Darüber hinaus hat Simba Cement ein umfassendes „Corporate Social Investment Program“ zur Unterstützung von lokalen Gemeinden eingeführt, das beispielsweise auf die Verbesserung der Infrastruktur abzielt, was durchaus die Stromversorgung durch (hybride) Solar PV-Anlagen umfassen kann. Marktmöglichkeiten, Herausforderungen und Empfehlungen - Die Marktgröße ist schwierig vorauszusagen, da es auf die Entwicklung der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen für die Netzanbindung erneuerbarer Energien-Systeme und auf die Strompreisentwicklung ankommt. Es kann aber ein Markt von mindestens 2-3MW/pro Jahr (nach 2015?) angenommen werden. - Wenngleich manche der größten Akteure im MW-Bereich investieren könnten, werden die meisten Projekte in die Kategorie kleiner und mittelgroßer netzgekoppelter Anlagen fallen. - Die wichtigsten Treiber sind die geringe Qualität des Stroms aus dem öffentlichen Netz, Ausfälle, hohe Stromkosten sowie die Nachfrage nach grünem Strom. - Unternehmen mit umfassenden „Corporate Social Investment“- Programmen bieten ebenfalls Chancen. - Die Kapazität und Fähigkeiten zur Durchführung von Energieaudits sind sehr begrenzt – lokale Kunden sind noch nicht gewillt, hierfür Geld auszugeben. Das RTAP wird hier Abhilfe schaffen und entsprechd EE fördern. 49 KAPI TEL (OPTI ONAL) 4.3.7 Zusammenfassung der Markt-Opportunitäten Tabelle 23: Zusammenfassung der Markt-Opportunitäten Sektor Opportunität Geschätzte Marktgröße Bergbau Mehrere Minen sind ca. 30MWp Chance netzfern; der Hybridisierung bei Netzanschluss ist erst Dieselstromversorgung für x Jahre nach in netzfernen Betriebsbeginn Gegenden vorgesehen Hohe Dieselkosten mit ca. 0.50 USD/kWh. Volumen Opportunitäten Mehr als ein Dutzend Minen, die von einer Reduzierung der Energiekosten durch Hybridanlagen profitieren können . Produzierendes Gewerbe Bau („Green buildings“) 50 Hybridisierung netzferner TelekomTürme zur Reduzierung der Dieselkosten. Marktpotenzial zur Umrüstung/ Modernisierung bestehender Stationen: 16 MWp “Grüne Energie” für Bür0s, Kundenzentren, Datenzentren und Lager. Meiste Industrien sind an das Netz angeschlossen. Wesentlicher Treiber der Nachfrage ist geringe Qualität des Netzstroms und die Nachfrage nach “grüner” Energie Potenzial für neue Stationen: 3.5 MWp p.a. Steigende Strompreise werden Nachfrage nach EE steigern Nachfrage nach ”grüner Energie” in Wettbewerb mit in Aussicht gestelltem Netzanschluss (und entsprechend niedrigen Stromtarifen, 0.07 USD/kWh) Hohe Investitionskosten Opportunitäten auch bei Elektrifizierung von Arbeiter-Camps und CSR-Projekten Telekommunikation Herausforderung Wenige Akteure im Markt (3 Mobilnetzbetreiber), 1 Turm-Firma und einige wenige Dienstleister Goldminen minimieren Investitionen angesichts niedrigem GoldWeltmarktpreis Große und finanzstarke Akteure erforderlich Mindestens 2-3 MW/Jahr (nach 2015?) Noch überschaubare Zahl der Akteure Niedrige Tarife für Netzstrom; politische / rechtliche Hindernisse Mindestens 2-3 MW/Jahr (nach Mehrere Akteure im Wohnungsbau, Niedrige Tarife für Netzstrom; KAPI TEL (OPTI ONAL) urbanen Gebieten mit Netzanschluss. 2015?) kommerziellen und industriellen Sektor politische / rechtliche Hindernisse >2MWp für Haushalte Mehrere größere landwirtschaftliche Betriebe und Vereinigungen/ Kooperativen kleiner Landwirte. Starker Wettbewerb durch Anbieter billiger Produkte mit geringer Qualität Wesentlicher Treiber ist die niedrige Stromqualität und Nachfrage nach “grüner Energie” Landwirtschaft Strompreise werden steigen und damit das Interesse an EE Chancen im Bereich der SHS und Inselnetze (kleine Landwirte, große Farmen mit Arbeitersiedlungen) Potenzial für Solarpumpen Weitere Applikationen für Solar PV (Mahlen, Trocknen etc.) sind sehr begrenzt. Quelle: African Solar Designs, 2013 5. Engagement und Positionierung der deutschen Unternehmen Obwohl Kenia als "Drehscheibe" der Wirtschaft in Ost-Afrika gilt, hat Tansania einige Vorteile, die es zu einem attraktiven Standort für die Entwicklung von Unternehmen machen. Erstens hat es ein stabiles politisches Klima und erfreut sich seit über einem Jahrzehnt eines anhaltenden Wirtschaftswachstums. Zweitens existieren starke traditionelle Beziehungen zu Deutschland. Drittens hat das Land im Vergleich zu Kenia weit mehr netzferne Regionen mit zum Teil recht wirtschaftlich aktiven Zentren, die den Markt für Solar PV sowohl in Bezug auf einzelne, netzunabhängige Systeme als auch auf Inselnetze attraktiv machen. Schließlich, ist der tansanische Markt noch nicht so stark bearbeitet und erschlossen wie in Kenia, so dass es für deutsche Unternehmen einfacher sein dürfte, sich entsprechend zu platzieren und motivierte lokale Partner zu finden. Es gibt Platz für alle auf dem Markt - dennoch besteht die Notwendigkeit, Bewußtsein für Qualität zu schaffen und Regierungen und die wichtigsten Verbraucher dahingehend zu sensibilisieren und zu informieren, dass Solarenergie nicht nur für die Armen ist. Die Windenergiebranche entwickelt sich in Tansania in der Utility-Scale-Segment, mit 150 MW in der Pipeline (Singida). Die Investoren der Singida Projekte (Geo Wind Power Wind und Wind East Africa) planen zukünftige Erweiterungen (jeweils bis 300 MW beziehungsweise 200 MW), wenn die erste Phase erfolgreich ist. Die laufenden Windmessungen in Tansania sollten Möglichkeiten für die Entwicklung der Windenergie in anderen Regionen aufzeigen, sowohl im Bereich 51 KAPI TEL (OPTI ONAL) großer Windparks als auch in Bezug auf netzunabhängige Anlagen. Das Engagement deutscher Unternehmen auf dem Solar-PV und Windenergie-Markt in Tansania ist noch nicht so groß wie in Kenia. Ein Teil der Firmen, die Geschäfte in Kenia machen, ist auch in Tansania aktiv: Tabelle 24: Deutsche Unternehmen mit Engagement in Tansania Firmen Engagement Energiebau Solarstromsysteme Energiebau plant und installiert netzgekoppelte und netzunabhängige Solarstromsysteme sowie Solar PVhybride Anlagen, seit 30 Jahren Komplett-Anbieter für netzunabhängige Systeme Lokaler Kooperationspartner: Solar Works, Kenya Hybrid-Solar PV-System für die Elektrifizierung des Klosters der Vinzentinerinnen, Mbinga / Tansania (Roy Family Award der Harvard University, 2007) Donauer Solartechnik Juwi Distribution, Projektentwicklung, Engineering, Installation, O & M Services, Beratung Vertreten in Kenia / Ostafrika von Harmonic Systems Ltd (http://www.harmonicafrica.com/), seit 2012 Juwi ist ein Projektentwickler und ein EPC, auch im Bereich netzungebundener Solar PV-Systeme z. B. Tansania, Dorf-Elektrifizierung: 11 kWp-Anlage und Inselnetz für 100 Haushalte. Erweiterung auf 33 kWp und 400 Haushalte vorgesehen MobiSol Vermarktet, überwacht und finanziert SHS durch den Einsatz Handy-gestützter Überweisungssysteme (Tansania, Kenia, Ruanda) SolarKiosk Vertreibt Produkte und Dienstleistungen im ländlichen Raum (z. B Aufladen von Mobiltelefonen, Batterien, Lampen; Dienstleistungen wie Kühlung, Internet und Kommunikation) sowie Produkte wie Pico-Systeme und SHS Mindestens 1 Solarkiosk in Tansania Quelle: Energie-Desk, Delegation der Deutschen Wirtschaft Kenia Deutsche Solar-Unternehmen müssen in Afrika das tun, was sie schon in Deutschland erfolgreich getan haben: Solar in das Zentrum der Energiediskussion rücken. Derzeit wird Solar PV als Stromquelle für Arme ohne Netzanschluss gesehen. Diese Wahrnehmung behindert die Entwicklung der Solarindustrie, weil a) Chancen der Anwendung von Solar PV in kommerziellen und industriellen Märkten nicht erkannt werden und b) die Low-Cost-Anforderungen in den Marktsegmenten der netzungebundenen Systeme das Eingangstor für zahlreiche Lieferanten von Produkten mit minderwertiger Qualität aus Asien geschaffen haben. Dies hat das Image der Solartechnologie beeinträchtigt. 52 KAPI TEL (OPTI ONAL) Es gibt Platz für alle auf dem Markt - dennoch besteht die Notwendigkeit, Bewußtsein für Qualität zu schaffen und Regierungen und die wichtigsten Verbraucher dahingehend zu sensibilisieren und zu informieren, dass Solarenergie nicht nur für die Armen ist. Strategische Ansätze der deutschen Unternehmen können wie folgt sein: Produkte entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen des ostafrikanischen Marktes entsprechen. Produkte werden nicht adäquat gegenüber Kunden vermarktet, die langlebige und netzferne Lösungen brauchen. Die Anpassung von Produkten und Geschäftskonzepten wird von deutschen Programmen wie dem CLIENT-Programm des BMBF und dem ZIM (Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand) des BMWI gefördert. “ Einen Unterschied machen”, speziellen Mehrwert für den Kunden schaffen: Nutzen aus dem guten Ruf Deutschlands “Made in Germany” ziehen und die Vorteile von Qualität in Wert setzen: Viele deutsche Produkte sind nicht preisgünstig, aber ihren hohen Preis wert. Es besteht ein Bedarf an deutschen Qualitätsprodukten. Das Image von Solarenergie ist bis zu einem gewissen Grad bereits durch minderwertige Produkte beschädigt worden. Aus diesem Grund wurden Initiativen zur Qualitätssicherung wie „Licht für Afrika“ lanciert. Deutsche Unternehmen können sich mit ihrem Fachwissen bei diesen Initiativen einbringen. Einen Beitrag zur Schulung und Ausbildung leisten: Deutsche Unternehmen können ihre Expertise in die bestehende und entstehende Trainings-Infrastruktur (solar PV / Windenergie) einbringen. Sie können zudem weitere Trainings anregen, dies in Kooperation mit lokalen Einrichtungen ebenso wie mit deutschen Berufsbildungs-Institutionen. Nicht nur ein Produkt oder eine Lösung anbieten, sondern ein Geschäftsmodell: Eine der entscheidenden Herausforderungen in Kenia ist die Finanzierung der anfänglichen Investitionskosten. LeasingModelle oder das pay-as-you-use Modell, das MobiSol anbietet, reduzieren die Anfangsinvestitionskosten deutlich. Natürlich sind auch ESCO-Modelle attraktiv, weil die Kunden in diesem Fall nur die laufenden Betriebskosten tragen, während die Investitionen von Energie-Dienstleistungsunternehmen übernommen werden. Auch die Wartung ist sehr oft eine Herausforderung, die mit geeigneten Geschäftsmodellen adressiert werden kann: Bei der Installation von PV- und /oder Windsystemen beispielsweise in einer Gesundheitsstation könnte die EE-Anlage genutzt werden, um Handys gegen Gebühr aufzuladen. Auf diese Weise erhält die Gesundheitsstation Einnahmen, mit denen sie die Wartung des Systems finanzieren kann. Deutsche Unternehmen könnten die CSR (Corporate Social Responsibility) Programme von einigen Unternehmen für die Entwicklung eines geeigneten Geschäftsmodells beanspruchen: Die größten Unternehmen in den Bereichen Bergbau, Telekom-, Tourismus- und verarbeitendem Gewerbe haben aktive CSR-Programme, die die Bereitstellung von Energie in netzfreie Regionen in den Bereichen, in denen sıe tätig sind, beinhalten. So forciert z. B. GSMA die Entwicklung der Energie-und Wasserversorgung über die mobile Telekom-Infrastruktur. Im Bergbausektor hat Shanta Gold Interesse an der Entwicklung von Solarenergie für eine nahe gelegene Gemeinde ausgedrückt. Den Kunden beim Zugang zur Finanzierung unterstützen: Dies ist der wichtigste Erfolgsfaktor, sich auf dem Markt zu behaupten. Deutsche Unternehmen sollten sich über die verfügbaren Mittel informieren, die Kunden mit Eigen- und Fremdkapitalgebern in Verbindung bringen und sie auch in der Kommunikation sowie Akquisition von Geldern aktiv unterstützen. Die folgende Tabelle umfasst einige der relevanten Fonds. Die folgende Tabelle umfasst einige der relevanten Fonds: Tabelle 25: Quellen zur Finanzierung von Solar- und Windprojekten 53 KAPI TEL (OPTI ONAL) Agentur/ Projekt African Enterprise Challenge Fund Art des Projekts oder Firma Projektbasierte Interventionen AFD/RTAP Kreditlinie responsAbility Erneuerbare Energien und BeteiligungsFond Ostafrika (in Entstehung)) DFID Geber-Projekt Beschreibung der Projekt-Aktivitäten Regionales Privatsektor-Programm; unterstützt private Unternehmen, in innovative Lösungen auf Basis Erneuerbarer Energien zu investieren, die den Zugang zu Energien verbessern. Das Projekt erhält Unterstützung von einer Vielzahl von Gebern und veranstaltet regelmäßig regionale Wettbewerbe für private Firmen.. 30Mio $ AFD Programm für den Privatsektor, zur Finanzierung (zinsgünstige Darlehen) von Investitionen in Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Kredite werden von der Africa Bank of Tanzania zur Verfügung gestellt. Ziel: 40-60 Mio $, Investitionen in innovative Energie-Unternehmen und in Projekte der Erneuerbaren Energien „First closure“: erwartet für Herbst 2013 Eigenkapital-Beitrag von durchschnittlich 2-4 Mio.$ , rund 25% des jeweiligen Gesamt-Projektvolumens bis jetzt sind keine Solar-PV-Projekte unter den Projekten Fond ist aber offen für Solar-PV-Projekte, z. B. Beitrag von Eigenkapital für ESCOs, die in Solar-PV-Anlage investieren und Strom an Kunden liefern Will Investitionen in Inselnetze unterstützen, die Stromerzeugungsanlagen auf Basis Erneuerbarer Energien umfassen: mind. 50 Mio. British Pounds für Ostafrika Internationaler Förderfond für „grüne“ Inselnetze: Unterstützung für Machbarkeitsstudien und Vorbereitungsstudien, Multi-Country Loan Fund und PGR : Bereitstellung vorrangiger Darlehen+ Teil- Garantien für Abnahmerisiken Länderspezifische Projektentwicklung und „Impact“- Fond: Unterstützung von Projektentwicklung, Mobilisierung örtlicher Gemeinden sowie Unterstützung bei der Finanzierung für Endnutzer Quelle: Energy Desk, AHK Kenia Mit deutscher Finanzierung kommen: Exportkredite (einschließlich Abdeckung) sind eines der wichtigsten Finanzierungsinstrumente, das deutsche Unternehmen und vor allem die Verantwortlichen von Geschäftsentwicklung und Vertrieb sehr gut kennen sollten. Die Abdeckung bietet Schutz gegen Zahlungsausfälle und andere Geschäftsrisiken (z.B. Insolvenz) sowie politische Risiken (z.B. kriegerische Ereignisse). Die kreditgebende Bank fungiert als Versicherungsnehmer. Euler Hermes Deutschland AG und PricewaterhouseCoopers verwalten die offiziellen Exportkreditgarantien im Auftrag der Bundesregierung. Euler Hermes fungiert als führender Partner in diesem Konsortium. Aus Kundensicht ist der Vorteil deutscher Kredite, dass sie meist günstiger sind als lokale Kredite, sofern Kunden überhaupt Zugang zu diesen haben. Aus Sicht des deutschen Lieferanten hat der Exportkredit im Gegensatz zu einem Lieferantenkredit den Vorteil, dass die kreditgebende Bank die Bedingungen mit dem Kreditnehmer (ausländische Käufer oder Bank) verhandelt. Die deutschen Lieferanten sollten bereits frühzeitig eine kreditgebende Bank (z.B. Hausbank) bitten, einen vorläufigen finanziellen Vorschlag vorzubereiten, den der deutsche Anbieter zusammen mit dem technischen Vorschlag zu Gesprächen mit dem (potenziellen) Käufer mitnehmen kann. Das spart Zeit und erhöht deutlich das Interesse der Kunden. Import-Export Banken wie die amerikanische oder die chinesische sind sehr schnell und in der Regel folgt der Kunde dem Wer-zuerst-kommtwird belohnt-Ansatz. Die folgende Tabelle zeigt die empfohlene Vorgehensweise: 54 KAPI TEL (OPTI ONAL) Tabelle 26: Empfohlene Vorhergehensweise Aktivität Verantwortlich Grobe Informationen über das Projekt sammeln, z.B.: • Gesamtes Auftragsvolumen • Potenzielle Kunden (privat oder öffentlich; falls privat : evt. schon Bilanz / Jahresbericht) • ….... Zusammen mit der potenziellen kreditgebenden Bank Prüfung der Förderungswürdigkeit des Projekts / der Bestellung für die Export-Kredits (und entsprechender Abdeckung) Grobe Schätzung der Bedingungen (Kreditlaufzeit, Zinssatz, Versicherungsprämie etc.) Erstes Treffen mit dem potenziellen Kunden, technische Präsentationen (zusammen mit den vorläufigen Informationen über die Finanzierungsmöglichkeit) Ausführliche Projektbeschreibung und weitere erforderliche Informationen, die für den technischen und finanziellen Vorschlag erforderlich sind, einfordern Dem Kunden den detaillierten technischen und finanziellen Vorschlag vorlegen Lieferant (kann von lokalen Partnern oder der Deutschen Handelskammer unterstützt werden) Lieferant mit kreditgebender Bank; Kreditgebende Bank mit Euler Hermes (für die Abdeckung) Anbieter/ Käufer Lieferant (falls erforderlich ggf. mit Unterstützung der Deutschen Handelskammer im Zielland) Lieferant Follow-up Lieferant Verhandlung und Abschluss des Darlehensvertrags zwischen kreditgebender Bank und Kunden Abschluß des Export-Vertrages Kreditbank/ Käufer Bewerbung für Kredit-Abdeckung Kreditbank Lieferant/ Käufer Quelle: Energie-Desk, AHK Kenia Die Deckungspolitik (Premium-Rate für Abdeckung enthalten) unterscheidet sich von Land zu Land und hängt von der Risikokategorie des jeweiligen Landes ab. Tansania ist in der Kategorie 6. Die Abdeckung-Politik ist wie folgt: Tabelle 27: Deutsche Deckungspolitik für Tansania Parameter / Kategorie Beschreibung Kurzfristige Kredite Mittel-/ langfristig 55 Es gibt keine formalen Einschränkungen für eine Abdeckung Kleinere Transaktionen können von Fall-zu-Fall gedeckt werden, das gilt insbesondere für devisenbringende privatwirtschaftliche Projekte. Kollateral Wenn die Kreditwürdigkeit des ausländischen Käufers unzureichend ist, wird Banksicherheit erforderlich. Länderrisiko-Kategorie 6 KAPI TEL (OPTI ONAL) Source: http://www.agaportal.de/en/aga/deckungspolitik.html Es gibt keine klare Definition von "kleineren" Transaktionen” (aus Erfahrung geschätzt: kleiner als 10 Mio. €). Das bedeutet nicht, dass die Abdeckung von Transaktionen mit höheren Volumen nicht möglich ist. Aber dies wird wahrscheinlich komplizierter und erfordert mehr Argumentation. Die Grundzüge der Deckungs-Politik werden durch einen Interministeriellen Ausschuss (IMA) festgelegt und im Falle höherer Transaktionsvolumina kann es vielleicht eine Hilfe sein, das Bundesministerium für Wirtschaft (BMWi), das die leitende Funktion hat, zu kontaktieren. Die Versicherungsprämie wird unter Berücksichtigung der Risikokategorie des Landes und der Kreditlaufzeit des Kredits berechnet, d.h. sie wird von Fall zu Fall berechnet. Der Zinssatz des Kredits wird nach der CIRR (Commercial Interest Reference Rate) der OECD festgelegt. Wichtige Voraussetzung eines deutschen ExportKredits und der Kredit-Abdeckung ist, dass in der Regel 70% des Auftragsvolumens ursprünglich aus Deutschland zu kommen hat (mit entsprechendem Ursprungszeugnis). Komponenten, die von Tochtergesellschaften eines deutschen Unternehmens im Ausland hergestellt werden, werden nicht als Teil des „German Content“ berücksichtigt. Mobilisierung von Regierung und internationalen Gebern, d.h. den politischen Dialog mit lokalen Partnern aktiv unterstützen und daran teilnehmen. Die Regierung von Tansania (z.B. ewura als Regulierungsbehörde und die Ländliche Energie-Agentur- REA) sucht internationale Partner und steht einer starken Einbeziehung des Privatsektors sehr wohlwollend gegenüber. GIZ sowie DFID beabsichtigen, die Einbeziehung des privaten Sektors bei Investition und Betrieb von EE-Anlagen stark zu promovieren. Deutsche Unternehmen sollten ein Auge auf diese Chancen halten, die sich aus diesen Programmen der Entwicklungszusammenarbeit ergeben könnten: Anliegen und Ideen der deutschen Anbieter z.B. über Genehmigungsverfahren, Qualitätssicherung, technische optimale Vorgehensweisen etc. können in den bestehenden und kommenden Mechanismen des Politik-Beratungsausschusses eingefügt werden. Regierung und Verwaltung auf lokaler Ebene adressieren: Was die Elektrifizierung von öffentlichen Einrichtungen anbelangt, ist es für deutsche Unternehmen sehr schwer, Aufträge im Rahmen von Ausschreibungen der nationalen Regierung zu gewinnen. Es ist daher empfehlenswert, auf der unteren Distrikt-Ebene Beamte (z.B. Distriktbeamter für Gesundheitswesen) zu kontaktieren: Diese haben die Macht, über die Verteilung der lokalen finanziellen Mittel zu entscheiden. Die Erfahrungen zeigen, dass sie bereit sind, Geld auszugeben, wenn sie von den Vorteilen einer Solar-PV-Anlage z.B. für eine Gesundheitsstation überzeugt sind. Die Nachfrage formen: Einige Marktsegmente wie das der netzgebundenen mittleren und größeren Systeme "schlummern" noch, was einen pro-aktiven Ansatz verlangt. Jene Unternehmen, die die ersten Projekte in diesem Segmenten durchführen, genießen wahrscheinlich auf Dauer eine starke Position und werden vom Pionier-Status profitieren. Deutsche Unternehmen müssen auf potenzielle Kunden zugehen, vor allem aus den privaten Sektoren wie Tourismus, Telekommunikation, Bergbau und Bausektor, und anhand konkreter Zahlen dieser potenziellen Kunden die Vorteilhaftigkeit bzw. Wirtschaftlichkeit berechnen. Sie sollten helfen, Partnern vor Ort und potenziellen Kunden die technischen und finanziellen Vorteile der Solar-PV-und Windanlagen “beizubringen”. Abgesehen davon, können deutsche Unternehmen die Nachfrage durch einen Beitrag zur Politikberatung erzeugen: Sie können sich beteiligen, indem sie den Politik-Dialog mit lokalen Partnern aktiv unterstützen. Ein weiterer Kanal, der bereits erwähnt wurde, ist die Ausbildung der Akteure des öffentlichen und privaten Sektors. In diesem Zusammenhang können deutsche Firmen mit strategischen Partnern wie TAREA (Tanzania Renewable Energy Association) zusammenarbeiten. TAREA ist ein sehr gut geführter Verband, der aktiv die Interessen seiner Mitglieder fördert und regelmäßig Sektor-Veranstaltungen organisiert. Sorgfältige Auswahl lokaler Partner (z.B. für Montage und Service sowie für Vertrieb/ Geschäftsentwicklung): Es ist empfehlenswert, sog. „High-End-Partner“ zu suchen, die allerdings oft neue Akteure 56 KAPI TEL (OPTI ONAL) auf dem Markt sind bzw. Firmen, die evtl. noch gar nicht im Solar PV-Markt tätig sind, aber über solide elektrotechnische Kompetenzen und Kapazitäten verfügen. Etablierte Solarfirmen sind oft nicht in der Lage, sich an das dynamisch entwickelnde PV-Umfeld anzupassen und fokussieren auf das kompetitive Produktgeschäft und auf Regierungsprojekte, die wiederum nicht primären Marktzielsegmente deutscher Anbieter von qualitativ hochwertigen Systemen sind. Daher kann es sinnvoll sein, nicht nur nach Unternehmen zu suchen, die bereits Photovoltaik- und Wind-Produkte und Lösungen in ihrem Portfolio führen; es gibt Anbieter von elektrischen Anlagen (z.B. von DieselGeneratoren, elektrischen Antrieben usw.), die schon erfolgreiche Geschäfts- oder Handelsbeziehungen zu europäischen oder sogar deutschen Unternehmen haben. Einige dieser Firmen sind an Diversifizierung interessiert und planen, ernsthaft in den Solar PV-Markt einzusteigen. Wenn aus Sicht des deutschen Anbieters ein solches Unternehmen relevante Kunden ansprechen kann und eine gute Unternehmenskultur in Bezug auf Qualität und Kundenbeziehungen aufweist, kann es ein geeigneter Partner sein. Akzeptieren, dass die Erschließung der afrikanischen Märkte Zeit und Geduld erfordert: Dies bedeutet, dass Unternehmen zunächst in den Aufbau von Netzwerken und Kontakten sowie die Entwicklung eines angemessenen Geschäftsmodells investieren müssen, ohne dass schon nach 1 Jahr Einnahmen zu erwarten sind. Um die Zeit hierfür haben zu können, ist zu erwägen, den Gewinndruck herauszunehmen, indem die Aktivitäten in Afrika zunächst über eine unternehmenseigene Stiftung laufen. Die SOLidarity der Energiebau Solarstromsysteme hat diesen Weg gewählt. Fokussierung auf ein Marktsegment: Nicht alles gleichzeitig angehen. 6. Die wichtigsten Marktakteure Die angehängte Datenbank enthält Informationen zu den wichtigsten Akteuren im Solar PV- und Windenergiesektor. Andere Akteure des dezentralisierten Stromversorgungsmarktes (wie z.B. Distributoren von Dieselgeneratoren) sind in die Analyse einbezogen worden, da auch sie deutschen Anbieter beim Marktzugang helfen können. Solar PV Es gibt etwa 30 Unternehmen im Solar PV Sektor, die von der Tanzanian Renewable Energie Association (TAREA) empfohlen worden sind. Diese umfassen Projektentwickler, Großhändler und Distributoren. Es besteht Konsens darüber, dass die größten Unternehmen, gemessen am Absatz von Solar PV Produkten und Systemen, Reg Energy (hat in 2012 den Zuschlag für das Kigoma MCC Projekt, das größte Solar PV-Projekt in Tansania Projekt, erhalten) und Ensol sind. Diese zwei Unternehmen arbeiten als Projektentwickler und haben vor 12 Jahren den Betrieb aufgenommen. Die meisten ihrer Projekte sind über Geber, NGOs oder Regierung finanziert. Zara Solar ist mit seiner starken Präsenz in Mwanza / Victoria See ein sehr aktiver Großhändler. Weitere Unternehmen, die im professionellen Solar PV-Markt agieren sind Voltzon und Helvetic Solar. Diese Unternehmen sind jünger und kleiner als die vorherigen. Die meisten ihrer Projekte sind im Privatsektor angesiedelt, wo sie Systeme u.a. im Tourismus- und Wohnungsbausektor installiert haben. Mit Blick auf Akteure im Marktsegment von Pico-Systemen und SHS sind Zara Solar, der SHS Großhändler, und Solar Aid / Sunny Money, ein Distributor von tragbaren Solarleuchten, die bekanntesten Großhändler. Die Entwickler grösserer Solaranlagen, wie sie im Kapitel 1.2 bereits erwähnt wurden, sind NextGEN Solawazi und Windpower Serengeti. Beide entwickeln im Rahmen des SPPA MW-Systeme, die Strom in bestehende Inselnetze von TANESCO einspeisen werden. 57 KAPI TEL (OPTI ONAL) Die angehängte Datenbank enthält Informationen zu den 10-15 wichtigsten Akteure in der Solarbranche. Abgesehen von den etablierten Unternehmen, gibt es auch viele Einsteiger. Wind Energie In der Windenergiebranche gibt es nur wenige Akteure. Auf dem Gebiet der kleinen netzunabhängigen Windanlagen gibt es in Tansania zwei aktive Unternehmen, Windpower Serengeti und REDCOT. Beide dieser Unternehmen sind jedoch recht kleine Akteure. Was große Windenergieanlagen anbelangt, gibt es zwei große Projekte, die zusammen 150 MW umfassen, die in der Vorbereitung sind und im Kapitel 1.2 erwähnt wurden. Dies sind Geo Windpower und Wind East Africa. Distributoren von Dieselgeneratoren Es gibt drei führende Händler von Generatoren: Mantrac Tanzania, Merrywater und Plustronics. Mantrac Tanzania Ltd. ist für Caterpillar-Generatoren der einzige autorisierte Händler in Tansania und hat ein umfassendes Filialnetzwerk, das eine Hauptgeschäftsstelle in Dar Es Salaam und Niederlassungen in Mwanza, Mosho und Tanga umfasst. Merrywater ist auf dem Festland und auf Sansibar der einzige autorisierte Händler von der britischen FG Wilson Ltd, dem größten Hersteller von Generatoren in Europa und einer 100% Tochtergesellschaft von Caterpillar Inc. Schließlich vertreibt Plustronics AJ Power (Großbritannien) Generatoren. Plustronics hat kürzlich gemeinsam mit Sollatek zusammengearbeitet, um hybride Solarlösungen anzubieten. Abgesehen von den oben genannten drei führenden Akteuren ist der Vertrieb von Generatoren durch den Einstieg vieler neuer Akteure aus China, Türkei und Südafrika sehr fragmentiert. Zusätzlich zum Vertrieb der Generatoren bieten Unternehmen wie Plustronics und Sincronicity Power Mietverträge für Generatoren sowie Betriebs- und Instandhaltungsdienstleistungen. Sincronity Power betankt und unterhält die Energieinfrastruktur von Helios Towers, das derzeit alle Mäste besitzt, die vom Telekommunikations-Unternehmen Tigo benutzt werden. Darüber hinaus liefen sie Grund- und Notstrom an Hotels und anderen privaten Akteuren. 58 7. Anhänge Anhang 1: Liste der Akteure RET Unternehmen Unternehme Kontaktper n son Solarenergie Rex Francis Investments Khabisa Managing Director Kontaktinformatione n Homepage Geschäftsschwerp unkt Unternehmenstrat egie Bemerkungen +255 713 607533 f.kibhisa@rexsolarenergy. com www.rexsolarenergy.com Solar Photovoltaik (PV) Systeme und Elektroinstallationen Führender Auftragnehmer in der Solarenergiebranche, Kunden im öffentlichen (Bildung, Gesundheit, ländliche Elektrifizierung) und privaten (Hotels, Lodges) Sektor Systemintegrator und -Installateur. Die meisten Projekte in 110kWp Bereich für Geber, NGOs und Regierung. Systemintegrator und -Installateur Hat kürzlich das Kigoma MCC Projekt, das größte PV Projekt in Tansania (275 kWp total), abgeschlossen. Ensol Hamisi Mkate Managing Director +255 754 694 413 [email protected] http://www.ensol.co.tz/ Solar PV, SWH und Batterie betriebene Back-up-Systeme. Dienstleister Voltzon Pepijn Steemers Commercial Director +255 752 904 043 [email protected] www.voltzon.com Solarenergiesysteme für Tourismus, Wohnungsbereich und Institutionen. Helvetic Solar Patrick Ngowi CEO [email protected] m http://helveticsolar.com/ Vielzahl an Solarenergieprodukte n. Von Pico zu kW Größen. Kunden sind der private Sektor, Regierung und Geber. 59 Einzelhandel, Großhandelsbetrieb, Import, Vertreiber, Systemintegrator und -Installateur. Im Norden Tansanias aktiv. Verkauf im Rahmen von 200 kWp/Jahr, Aufwärtstrend Dienstleistungspr ojekte im privaten (Wohnungsbau, Tourismus) und öffentlichen Sektor. Zara Solar Eng. Parpia Mohammed +255 754229162 [email protected] http://www.zarasolar.com SHS und Pico-SHS Großhandel, 2 Niederlassungen in Dar es Salaam und Mwanza. Sollatek Andrew Soper General Manager +255 787 737 463 [email protected] .tz www.sollatek.co.tz Großhandel mit Leistungsregeleinricht ungen und Projektentwickler für Solar PV. Hat kürzlich mit dem Dieselaggregatorvertr eiber Plustronics zusammen gearbeitet. Carbon X Naeem Mawji CEO: +255 787 623 366 Chair:+255 754 770 780 [email protected] www.carbonxenergy.com Systemintegrator. Solarausrüstung für SHS, Solarstromsysteme Solarmodule, Laderegler, Solarlichter, unterschiedliche Arten von hochwertigen Batterien. Solar-PV und hybride Mininetz-Systeme für die ländliche Elektrifizierung. Davis & Shirtliff Ellison Malyi +255 773 318 827 [email protected] m www.dayliff.com Chloride Exide Mr. Gabriel Odongo +255 756 776493 [email protected]. tz http://www.cekl.com 60 Lieferung und Installation von Solar PV, Solarpumpen und Windpumpen. Batterie basierte Systeme und SHS Ländliche Elektrifizierung, „Feefor-Service“ Geschäftsmodell. Pilotphase. Gewinner von Lighting Rural Tanzania 2010. Zara Solar gewann den Ashden Award für EE 2007 und den World Bank Lighting Africa Award 2008. 2010 gewann Zara Solar auch den Lighting Rural Tanzania Wettbewerb. Hat kürzlich ein 30 kWp Projekt für die UN abgeschlossen. Aqua solar Mr. Mitha Naeem +255 656 684551; +255 788303066 [email protected] http://www.aquasolartz.c om/ Green Energy for Africa Enterprise Dr. Frank Boris Thiesen +491741707555, 0654878727, +255 719004411 [email protected] http://www.greenenergy-for- africa.com Power 4 Africa Mr. Hooda Bob +255 754 394844 [email protected] http://www.power4africa. de/ Projektentwickler. Power Providers Co. Ltd. Clive Jones Managing Director +255 787 847969 [email protected]. tz Renerg (T) Ltd. Mr. Ndunguru Deodatus +255 764 658634 [email protected],deodatus ndungur [email protected] http://www.renergtanzania.de Sozial orientiertes Unternehmen, bietet Installationen und Instandhaltung von Solar PV Systemen in ländlichen Gebieten Tansanias. 61 Solarenergieunterneh men, Import und Weiterverkauf, Produkte: SolarWasserPumpsysteme, Solarback-up-Systeme, Solarmikroprodukte, Solarwarmwasseranla gen, Solarbetriebene Straßenbeleuchtung Solarenergieprojektiz ierung, Windenergie, Kleinwasserkraftwerk . Solarstrominstallation en für Häuser, Gebäudekomplexe, Krankenhäuser, Unternehmen, NGOs und andere Institutionen. Hat ein solares Wasserpumpenpr ojekt und ein 5kWp System für eine Institution im privaten Sektor in Dar es Salaam abgeschlossen. Beratung, Planung, Installation und Instandhaltung von EE Systemen, Kooperationspartners chaften bei nationalen und internationalen Entwicklungsprogram men. ErstInbetriebaufnahm e noch in einer frühen Entwicklungsphas e. Entwicklung eines 1MWp Solarparks in Moshi Vertreiber von Lorentz. Im Tourismussektor aktiv. Hat mehrere netzentfernte Installationen in öffentlichen Einrichtungen abgeschlossen. Windenergie Windpower Serengeti Arthur J. Karomba Director +255 784 688 094 [email protected] m www.windpowerserengeti.com Redcot (Renewable Energy Development Company Tanzania) Mr Julius Kilimo +255 732 996 869 [email protected] www.redcot.co.tz James Serre +255 0741 234 470 jserre@mantractanzania. com www.mantractanzania.co m Henrik S. Nielsen Resident Manager & Power Division [email protected] http://www.merrywater.c o.tz/ Aggregathän dler Mantrac Tanzania Merrywater 62 Hersteller einer kleinen Windturbine, Entwickler einer 1MWp Solaranlage um ans Mpanda Mininetz anzuschließen. Zulieferer von EE Produkten, insbesondere Windturbinen Mantrac Tanzania Ltd. ist der einzige autorisierte Händler für Caterpillar Produkte in Tansania. Merrywater ist auf dem Festland und auf Sansibar der einzige autorisierte Händler vom FG Wilson Ltd von Großbritannien, der größter Hersteller von Generatoren in Europa und einer 100% Tochtergesellschaft von Caterpillar Inc Plustronics Nagib Delaware Technical Director +255 784 877 770 [email protected] http://www.plustronics.c om/ Vertreiber von Generatoren und Stromversorgung (18 kVA bis 1 MW) Sincronicity Power Mark Foley CEO +255 716 500 902 mark.foley@sincrositewat ch.com http://www.sincrositewat ch.com/ Stromlieferung zu Telekommunikation (Helios Towers) und anderen Kunden im Privatsektor (z.B. Hotels) Projekte Unternehmen / Organisationen Allgemeine Fachleute & Beratung Symbion & MultiEquipment Engineering Services Kontaktperson Kontaktinformationen Peter Gathercole +255 754785340 [email protected] [email protected], [email protected] +25576630335 [email protected] Symbion & MultiEquipment Engineering Services SWECO Derek Phillips Camco Jeff Felten Managing Director Confederation of Tanzanian Industry (CTI) Mrs. Christine kilindu, Executive Director 63 Michael Sulzer +255 763 821 315 [email protected] +255 758 178 120 [email protected] +255744404161 [email protected] Vertrieb an NGOs, Banken, Hotels, Botschaften, etc. Hat kürzlich mit Sollatek zusammengearbeitet um Solar-HybridLösungen anzubieten. Jedoch keine größeren Vorteile dadurch. Verkauf von 100200 Einheiten pro Jahr, meistens im Umfang von 1830 kVA. Entwicklung eines Geschäftsplans für ländliche Elektrifizierung durch Solarenergie. Homepage Geschäftsfokus: Solar / Wind africa.camcoglobal.com Beratung. Hat eine Machbarkeitsstudie für eine 50MWp PV Anlage in Shinyanga durchgeführt. Neema Mhondo Director of Membership Development and Communication Tanzania Chamber of Commerce, industry and Agriculture (TCCIA) Große Stromerzeugung Wind East Africa Geo Wind Power NextGen Solar LLC NextGen Solawazi 64 +255 714 498 523 [email protected] www.cti.co.tz Unternehmensverband mit 350 Mitgliedern. Zusammenarbeit im RTAP Projekt zur Förderung von EE in der Industrie. Daniel Machemba, Executive Director Rashid Shamte Founder and Head of Group Strategy at Six Telecoms Mr. Gideon John Nasari (National Development Corporation) Managing Director and CEO at NDC Mayank Bhargava Managing Director Mayank Bhargava Managing Director +255-22-2112893 1-703-249-2381 [email protected] 1-703-249-2381 [email protected] [email protected] Entwicklung eines 100MW Windparks in Singida, zusammen mit Aldwych International, Six Telecoms und IFC Entwicklung von 50MW gemeinsam mit IFC, Adwych und Six Telecoms Gründung einer 2 MWp Solarstromanlage, die an das Tanesco Mininetz in Kigoma angeschlossen ist. Windpower Serengeti Arthur J. Karomba Director +255 784 688 094 [email protected] www.windpower-serengeti.com Energio Verda Africa Ltd. Frederic Morel Managing Director +255 772 937895 [email protected] www.energioverda.com Camco Jeff Felten Managing Director +255 758 178 120 [email protected] africa.camcoglobal.com Symbion Power (IPP) Peter Gathercole CEO +255 689 118 731 [email protected] www.symbion-power.com Jacobsen Elektro AS (IPP) Wartsila Tanzania (IPP) Shaun Moore Project Manager Jaska Kaihua Country Contract Manager +255 689906239 Richard Kasesela, Chairman Chairman Emmanuel Jengo +255 767777151 [email protected] Herstellung einer kleinen Windturbine und Entwicklung einer 1MWp Solaranlage zum Anschluss an das Mpanda Mininetz. Projektentwickler in Solar und Wind. Beratung. Hat eine Machbarkeitsstudie zur 50MWp PV Anlage in Shinyanga durchgeführt. +255 754788113 [email protected] Bergbausektor Mining Advisory Board, Ministry of Energy and Minerals Chamber of Energy and Mines Shanta Gold 65 Steve Quigley Administration Manager +255 713 322 692 [email protected] +255 767200462 [email protected] www.chamberofmines-tz.com www.shantagold.com 1 netzentferne Anlage. Sucht nach Alternativen zur Kostenreduzierung von 30%. Zieht 1MWp Solar in Erwägung. African Barrick Gold Shailendr Yadav +255 767565672 [email protected] www.africanbarrickgold.com African Barrick Gold Deo Mwanyika www.africanbarrickgold.com African Barrick Gold Nic Schoeman Director Operations Support Gary Davies Managing Director +255 757 279 708 [email protected] +27 83 650 0994 (SA) +255 767 338 812 (Tnz) [email protected] +254 754 210122 AngloGold Ashanti www.africanbarrickgold.com www.anglogold.com Kabanga Nickel Kevin Olshefsky General Manager +255 767 566 602 [email protected] www.xstratanickel.com Williamson Diamonds Ltd. Charl Barnard Country Manager and General Manager Dir: 028 2763850,0754 643596 028 2763849,0754 208614 028 2763853,0784 540166 255 22 2151609,2152170 www.petradiamonds.com Mantra Uranium ASA MWAIPOPO Country Manager Panafrican Group Chris Hoppe Group Technical Director Tourismus Baobob Selous 66 Hat für einen Bergwerk (Buzwagi) in Tansania eine Studie zu Solarenergie durchgeführt. Geht aufgrund der Prioritätensetzung im derzeitigen Klima des niedrigen Goldpreises nicht voran. 1 netzentferntes Bergwerk in Tansania (Geita). 1 Anlage in der Machbarkeitsphase, Möglichkeiten für Solarenergie. Williamson Bergwerk ist ans Netz angekoppelt. Die Anlage wird Tätigkeiten in der Netzanbindung beginnen. +254 716431092 [email protected] www.panafricangroup.com Nomad Grumeti Reserves Foxes Safari Camp John Fox or Bruce [email protected], [email protected], [email protected] Coastal Group Conservation Corporation Africa Serena Sopa Lodges Mike Sanders Elewana Afrika Mike Sanders +255 782 333 555 [email protected] +255 782 333 555 [email protected] www.sopalodges.com tanganyikawildernesscamps.com http://elewanacollection.com/ Kirurumu Hotels and Lodges Tanzania Ltd Moivaro Asilia Tanganyika Wilderness Camps Willy Chambulo Managing Director +255 784 281 170 [email protected] Tourvest East Africa Tom Yule Regional Director +254 716 511 324 [email protected] AfrikaAfrika http://www.afrikaafrikasafaris.com/ The Anasa Safari Collection www.anasasafaris.com Grüne Gebäude 67 Architectural Pioneering Consultants Ltd. IPA Architects Tanzania Dark Gummich CCBRT Hospital Susan Boone International School of Tanzania Tigo HQ Martin Shaw Twiga Cement Heidelberger (D. Gummich's contact) Contractors Registration Board Tanzania Telekommunikation Vodacom 68 John Kelly [email protected] Kerion Barnes Infrastructure manager + 255 713 123 740 [email protected] http://www.apc-tz.com/ Grüne Gebäude für den privaten Sektor. www.ipatanzania.com Grüne Gebäude für unterschiedliche Wirtschaftssektoren (Regierung, bi- und multilaterale Agenturen, Industrie, Wohnungsbau, etc.) Effizienzsteigerung im Hauptquartier um den Energieverbrauch um 30% zu verringern. Hält die Bauindustrie über neue Entwicklungen im Bausektor in Tansania, in Ostafrika und in der Welt insgesamt informiert. Potentielle Möglichkeiten zur Ausbildung bezüglich Solar PV in grünen Gebäuden? Tigo Kerion Barnes Infrastructure manager Airtel Jackson Mmbando Public Relations Manager Helios Towers Tanzania (HTT) Simon Payne CTO Helios Towers Tanzania (HTT) Martin Perks CFO Helios Towers Tanzania (HTT) Helios Towers Tanzania (HTT) Yusuph Magessa Operations Manager Joseph Mgullo Deputy Network Operations Director Mark Foley CEO Sincro Sitewatch Verarbeitende Industrie Mohammed Enterprises Tanzania (METL) 69 + 255 713 123 740 [email protected] www.heliostowersafrica.com www.heliostowersafrica.com [email protected] +255 658 880 032 [email protected] +255 658 880 170 [email protected] www.heliostowersafrica.com +255 716 500 902 [email protected] www.sincrositewatch.com Solarenergie für Basisstationen, Verkaufsstellen, Warenhäuser, etc. Airtel macht seine Anlagen in Tansania grüner, Einweihung der ersten Solarhybridanlage im September 2012. Besitzer von Mästen von Tigo, Potential zur Hybridisierung mit Solar. Besitzer von Mästen von Tigo, Potential zur Hybridisierung mit Solar. www.heliostowersafrica.com http://www.metl.net/ Interessiert an der Entwicklung eines ESCO Models für Telekommunikation und an der Integrierung der umgebenden Gemeinden in Solarenergie. Bakhresa Group Tanzania Portland Cement Company Limited (TPCC) (Twiga cement) Tanga cement Confederation of Tanzanian Industries (CTI) http://bakhresa.com/ Mr.Onesmo Kitomari Neema Mhondo Director of Membership Development and Communication +255 714 498 523 [email protected] www.cti.co.tz Landwirtschaft Mohammed Enterprises Tanzania (METL) Tanzanian Horticulture Association (TAHA) http://www.metl.net/ Jacqueline Mkindi, Executive director Flower and Coffee grower Greg Emmanuel (contact from Peter Gathercole) Tobacco Project Morogoro Peter Gathercole suggestion Tanzania Chamber of Commerce, industry and Agriculture (TCCIA) Daniel Machemba, Exceutive Director Ländliche Elektrifizierung (Regierungsgeführt) 70 [email protected] +255 787 439 282 Unternehmensverband mit 350 Mitgliedern. Zusammenarbeit im RTAP Projekt zur Förderung von EE in der Industrie. USAID Schools Project MCC Kigoma Clusters Project EU Eric Youngrin (Solar Nexus) Developer Jeff Felten (Camco) Developer Jeff Felten (Camco) Developer Ländliche Elektrifizierung (Kommerziell) Carbon X Energio Verda Africa Ltd. NGOs Organisationen Tatedo TAREA Frederic Morel Managing Director +255 758 178 120 [email protected] +255 758 178 120 [email protected] CEO: +255 787 623 366 Chair:+255 754 770 780 [email protected] www.carbonxenergy.com +255 772 937895 [email protected] www.energioverda.com Kontaktperson Kontaktinformationen Homepage Estomih Sawe Executive Director Matthew Matimbwi Executive Secretary Mob: +255 787 289 868 [email protected] +255 715 993 755 [email protected], [email protected] www.tarea-tz.org Solar Aid GSMA 71 Ferdous Mottakin Programme Manager, Green Power for Mobile +44 (0)20 7278 0400 [email protected] [email protected] +44 (0)7917 046588 [email protected] www.gsma.com/greenpower Solar-PV und hybride Mininetze zur ländlichen Elektrifizierung. Projektentwickler für Solar und Wind. Geschäftsschwerpunkt: Solar Regierung Ministerium / Institution Ministry of Energy and Minerals (MEM) Ministry of Energy and Minerals (MEM) Kontaktperson Kontaktinformationen Eleakim Maswi Permanent Secretary Edward Ishengoma Assistant Commissioner, Renewable Energies [email protected] 255 755 898679 [email protected], [email protected] Mr. James Andilile Assistant Commissioner for Energy Development Tel: + 255 22 2135159, Mob.:+255 759804559, 255 783937716 [email protected] Sam Mgweno +255 754 651364 [email protected] Hosea Mbise TANESCO Eng, Emmanual Manirabona, Manager Projects T&D Eng. Felchesmi J. Mramba, Deputy Managing Director, Distribution & Customer Services Francis M. Maze, Manager Large Power Users Eng. Sophia S. Mgonja, Senior Manager Distribution Rural Energy Agency (REA)/ Rural Energy Fund (REF) EWURA, regulatory body Mwakahesya Lutengano Director General Mob: +255 763511182 [email protected] Mob +255 767042009 [email protected] Mob. +255 762450226 [email protected] Mobile +255 767902 312 [email protected] +255 784291801 [email protected] Anastas Mbawala [email protected] Haruna Masebu [email protected] Godfrey Chibulunje Commercial Manager Electricity 72 Mob: +255 688 255 707 [email protected] Homepage National Environment Management Council Ephata Ole-Lolubo Principal Economist Mob: +255 784 256 124 [email protected] Ng'anzi Kiboko Principal Commercial Officer Electricity James Ngeleja Principle Environment Management Officer Mob: +255 784 204 730 [email protected] Mob: +255 713 785 193 [email protected] Geber / Finanzinstitute NAME Kontaktperson Kontaktinformationen Mob: 255 784 411137 John McIntire GIZ KfW 255 754788225 [email protected] Dr. Regine Qualmann Wolfgang Solzbacher [email protected] Office: +255 22 21 28 1-89 / 90 SIDA UNDP Donor Coordination Botschaft Samer al-Fayadh Chair of energy donors Claudia Imwolde-Kraemer Counsellor - Development Cooperation [email protected] [email protected] Finanzinstitute Bank of Africa Tanzania Eric Ouattara Sikudhani Mayalla CRDB National Microfinance Bank 73 Deputy General Manager Assistant Manager, Corporate department Mob+255783625222 [email protected] Mob+255756962022 [email protected] Tel: +255-22-2117409/15 KAPI TEL (OPTI ONAL) Anhang 2: Bibliographie und Quellen A1 Bibliographie [1] Bank of Tanzania, ECONOMIC BULLETIN FOR THE QUARTER ENDING DECEMBER, 2012 [2] Bertheau, Paul ([email protected]) “Geographic, technological and economic analysis of isolated diesel grids to assess the upgrading potential with renewable energies: A case study of Tanzania” Reiner-Lemoine-Institut, Berlin, Germany 2013. [3] Energy Water Utilities Regulatory Authority (EWURA) Order: Standardized SPPT Tariff , 2012, EWURA (website http://www.tanesco.co.tz electricity charges) [4] GSMA. “Powering Telecoms: East Africa Market Analysis. Sizing the Potential for Green Telecoms in Kenya, Tanzania and Uganda”, GSMA 2012 [5] Ministry of Energy and Minerals (2003). “The National Energy Policy.”Feb,2003. [6] Ministry of Energy and Minerals (2005). “The Rural Energy Act, 2005.” [7] Ministry of Energy and Minerals (2008). “The Electricity Act, 2008.” [8] Ministry of Energy and Minerals (2012). “Power Master Plan 2012 Update.”Feb.2013 [9] Ministry of Energy and Minerals Scaling-Up Renewable Energy Programme (2012) “Investment Plan for Tanzania.” 21st Apr.2013. [10] Tanzania Renewable Energy Association. Report on Tanzania Solar PV Market Trends Study for Years 2008 and 2009: Status of Solar PV Dealers in Tanzania Recruited by Sida/MEM Solar PV Project. (AUGUST, 2010) [11] Tanzania Renewable Energy Association (TAREA), member directory 2013-14. [12] Tanzania Tourist Board (http://www.tanzaniatouristboard.com/), THE LIST OF LICENSED TOURISM OPERATORS FOR 2013 Interviews and websites of sector players. See database. Homepages/Pressemitteilungen http://www.tanesco.co.tz/ electricity charges http://www.gsma.com/.../wp.../GSM_Vendor_Landscape_EastAfrica_V5.pdf http://www.gsma.com/.../wp-content/.../GPM-Market-Analysis-East-Africa-v3.pdf A4. Auswahl an voraussichtlich größeren Belastungen in Tansania (von PSMP) Belastung Kapazität (MW) Ort Erwarteter Anlauf Kabanga – Nickel 32 Kagera 2016 Mibongo – Gold 20 Kigoma 2016 Ntaka Hill – Nickel 30 Lindi 2018 Dangote Cement plant 40 Mtwara 2015 Panda Hill – Gold 5 Mbeya 2016 Buckreef – Gold 8 Geita 2015 Geita – Gold 30 Geita 2015 Mchuchuma – Eisenschmelzer Golden Ridge - Gold 100 Iringa 2018 Shinyanga 2015 74 7 KAPI TEL (OPTI ONAL) Dutwa – Nickel 10 Shinyanga 2015 Bulyanhulu – Gold 20 Shinyanga 2013 Textile Mill 30 Shinyanga 2014 Williamson Diamond 10 Shinyanga 2013 Williamson Diamond 12 Shinyanga 2014 Williamson Diamond 3 Shinyanga 2015 Liquidified Natural Gas Power plant(LNG) Erweiterung des Makonde Plateau Water Supply and Sanitation Authority Ikwiriri Sugar factory 100 Mtwara 2018 6 Mtwara 2017 4 Lindi 2014 Mtwara Fertilizer Factory 30 Mtwara 2017 Dawasa- Ruvu pumping Erweiterung Hong Yu Steel (T) Ltd – Expansion Eagle Cement Co. Ltd 12 Küste 2015 34 Küste 2015 20 Küste 2015 75