Nr_99_August-Dezember_2014
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Nr_99_August-Dezember_2014
Isaar - Töpen - Münchenreuth Gemeindebrief August – November 2014, Nr. 99 Aufnahme: Oberfränkischer Ansichtskartenverlag Bouillon, Bayreuth (1987) Evang.-Luth. St. Martinskirche Töpen Tag des offenen Denkmals am 14.9.2014, 14.00-17.30 Uhr Führungen mit Kreisheimatpfleger Dieter Blechschmidt Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum Jeweils gut halbstündige Führungen. Eintritt frei. Herzliche Einladung! -2- Alle drei Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2014. Besonders die untere zeigt die Notwendigkeit einer Renovierung auch im Innenbereich des Töpener Gotteshauses. Oben ist die Signatur der 1789 erfolgten grundlegend neuen Bemalung zu sehen, lateinisch „pinxit“ heißt: hat (es) gemalt. Der Münchner Maler Gotthard Bauer (1887-1976) war 4 Jahre im 1. Weltkrieg und arbeitete dann vor allem im südbayerischen Raum, aber auch in Milwaukee und St. Louis (USA). Pfr. Kurt Sandner konnte ihn für die Innenrestaurierung 1940 in Töpen gewinnen. Bei den umfassenden Maßnahmen im Jahr 1986 (ihre Erfolge sind auf den Seiten 1, 4, 7 zu sehen) mussten nach dem Willen der Denkmalpflege zum Teil jahrhundertalte Farbreste erhalten werden. Der dabei verwendete Methylzelluloseleim stellte sich im Nachhinein als schlecht heraus. -3- Farbenfreude erleben und erhalten Zum Tag des offenen Denkmals am 14.9.2014, zur soeben erfolgten Begasung der St. Martinskirche und zur Renovierung im Vorfeld der 300-Jahr-Feier 2015 Einheimische wie auswärtige Gäste sind sehr herzlich willkommen am 14.9.2014, ab 14.00 Uhr. Wir freuen uns, dass die St. Martinskirche von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ganz offiziell in das Programm dieses besonderen Tages aufgenommen worden ist! Jeweils zur vollen Stunde um 14 Uhr/15 Uhr/16 Uhr/17 Uhr beginnen Führungen mit den Kreisheimatpflegern Dieter Blechschmidt, Wolfgang Tejkl und Pfr. Gerhard Schneider. Im Gemeindezentrum gibt es Kaffee und Kuchen, auch diverse Häppchen und andere Getränke. Die Gebäude sind barrierefrei erreichbar. Gerne begrüßen wir auch gehbehinderte Bürger in unserer Mitte, Kinder gehören bei uns ohnehin oft zu den Teilnehmern von Veranstaltungen. Im alten Töpener Ortskern liegt alles nahe beieinander: Gemeindezentrum Kirchstr. 1, Pfarrhaus mit Pfarramt Kirchstr. 3, Kirche Kirchstr. 5. Den Großteil der Führung können die Besucherinnen und Besucher im Sitzen verfolgen. Vielleicht denken unsere eigenen Gemeindeglieder und die benachbarten Einwohner: ach, die St. Martinskirche Töpen, kenn‘ ich schon! Sie ist ja auch sonst öffentlich zugänglich. Aber wäre es nicht eine einmalige Gelegenheit, genauer hinzuschauen, Bekanntes einmal anders zu sehen, auf vieles aufmerksam zu werden, was selbst den treuesten Kirchenbesuchern nicht geläufig ist? Wer weiß denn wirklich, dass eine Person namens Schneider die wunderbare blaue Marmorierung des Gestühls 1789 geschaffen hat? Obwohl das doch groß und deutlich im Langhaus (Bereich der langen Bänke unten) an der Buchablage einer Bankvorderseite als Signatur ins Auge springt! Wer kennt die Stelle im südwestlichen Eckbereich der 2. Empore, an der sich jener Mann schwungvoll verewigt hat, der die Bemalung der Raumschale in der ersten Jahreshälfte 1940, also mitten im 2. Weltkrieg, rundum erneuert hat? Allein schon der Blick in die farbenreiche Befunduntersuchung und in die Restaurierungs- und Fotodokumentation im Zusammenhang der großen Innenrenovierung des Jahres 1986 lohnt das Kommen. Da sind wir bereits beim Thema und bundesweiten Motto des diesjährigen Denkmaltages, das auch den Schwerpunkt der speziellen Führungen bildet: -4- Farbe. Die farbliche Gestaltung unseres Gotteshauses, soviel sollten einige der hier abgedruckten Bilder zu erkennen geben, ist für eine Dorfkirche bemerkenswert. Zum Staunen bringt viele Besucher die außergewöhnliche florale Bemalung, noch dazu unter dem Eindruck der beiden mächtigen (und übrigens mehrere Zentner schweren) Kronleuchter. 1789 erfolgte die grundlegend neue Bemalung der St. Martinskirche Töpen. Die Fotoaufnahme (1987) des oberfränkischen Ansichtskartenverlages Bouillon Bayreuth zeigt die Raumschale nach der Innenrenovierung 1986 von der Sakristeitür aus. Farbenfreude zeichnet das Menschsein aus. Farben erzeugen in uns unmittelbare Sinneseindrücke, deshalb gestalten wir unsere Lebensumgebung, unter Einbeziehung der Wirkung des Lichtes, entsprechend. Lassen Sie sich -5- also gerade unter diesem Aspekt in unsere Kirche locken. Sie hat im Unterschied zu den knallbunten Farbgebungen der Antike, der Renaissance und des Barock eine ganz andere Prägung, eine ganz eigene Note. Selbstverständlich werden wir am Tag des offenen Denkmals 2014 auf die Wünsche der Besucherinnen nach Hintergrundinformationen und Erläuterungen eingehen. Sakralbauten waren in früheren Jahrhunderten oft die einzigen Orte, an denen Kunst und künstlerische Darstellungen das Alltagsleben der einfachen Menschen überhaupt erreichte. Sie sind gewiss auch Orte des Gottesdienstes und der Einkehr, des Gebets und der Begegnung mit Gott. Wer dies alles sieht und weiß, wer die Bedeutung von jahrhundertealten Baudenkmalen schätzen gelernt hat, entwickelt von selbst ein Verständnis für die Notwendigkeit ihres Erhalts. Die Kirchensteuer hilft uns dazu außerordentlich! Allerdings schaffen wir es mit ihr alleine nicht. Von ihr werden ja neben vielem anderen auch Tausende von Mitarbeitern bezahlt. Wir sind deshalb dankbar für zusätzliche Spenden und Kirchgelder, für Zuschüsse von Kommune und Landkreis, von Firmen, Banken und Stiftungen, gegebenenfalls von Bund und Land. Allein die Begasung der Kirche Töpen vom 18.-22. August 2014 kostet weit über 12.000,00 €. Dr. Kahle vom Landesamt für Denkmalpflege Bamberg hat uns am 12.5.2014 davor gewarnt, auch nur noch ein weiteres Jahr zu warten. Der Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum De Geer) war dabei, die Kanzel und andere Teile des Altaraufbaus und der Kirche in Gefahr zu bringen. Hunderte von Wurmlöchern, auch an der flachgeschnitzten Kunigunde samt ihrem eigenen Kloster auf dem Arm, in der Sakristei, an den Emporen, machten uns seit längerem große Sorgen. Dem Hunger des Wurmes nach Holz gebot die Firma Binker Materialschutz, Lauf, mit Hilfe von Sulfuryldifluorid soeben Einhalt. Ganz ähnlich war es in Isaar vor 6 Jahren (vgl. Gemeindebrief Nr. 86, S. 4-6; schon dort hieß es: Leider ist auch die Kanzel der St. Martinskirche stark befallen). Der Vorgang bildet den Auftakt für eine größere Renovierung außen (neuer Anstrich und Ausbesserung von vielen schadhaften Stellen) und hoffentlich auch innen (vor allem Lösung des Problems der abgehenden Farbe) im Laufe des Jahres 2015. Vieles von dem, was in den Jahren 1985-87 bei der umfassenden Sanierung erledigt wurde, hat freilich Bestand und muss nicht von neuem angegangen werden! Es bleibt aber genug zu tun. -6- Der Wurm ist bzw. war unter anderem hungrig auf Kunigunde und die Kanzel innen wie außen, samt deren hölzerner Eckpilaster… -7- Eine riesige Aufgabe wartet da auf uns, ein gewaltiger Kraftakt, den sich der Kirchenvorstand Töpen vorgenommen hat. Wir steuern ja die 300-Jahr-Feier der St. Martinskirche am Kirchweihsonntag, 15.11.2015, an, wo uns die Regionalbischöfin, Oberkirchenrätin Dr. Dorothea Greiner die Festpredigt halten wird. Bitte notieren Sie sich diesen Termin, auch im Blick auf Ihre etwaigen Kirchweihgäste, die Sie dann unbedingt mitbringen müssen. Das Essen wird vorgekocht. Oder Sie servieren den Leuten im Jahr 2014 schon mal die doppelte Portion. Ein derartiges Vorhaben wird nicht von heute auf morgen auf die Beine gestellt. Unterstützt werden wir von den Architekten Günter Schingnitz und Hermann Beyer, von Frank Perthel und Albrecht Graf von der Verwaltungsstelle Hof; das Technische Referat der Landeskirche ist genauso beteiligt wie das Landesamt für Denkmalpflege; allein die Begasung erforderte eine denkmal- und naturschutzrechtliche Genehmigung durch Gerald Köppel und Dipl.-Ing. Alexander Trobisch vom Landratsamt Hof. Die Gewerbeaufsicht (Frau Zahn) reiste am 14.8.2014 von Coburg an. GS Der untere Teil der Kanzel im Jahr 2014 (oben) und nach der Innenrenovierung 1986. Für alle erwähnten Maßnahmen sind wir auf Spenden und Ihr Kirchgeld 2014 sehr angewiesen. Vielen Dank. -8- Die kirchlichen Verhältnisse zwischen Gefell und Töpen zur Reformationszeit und in der beginnenden Ära der Streitpfarreien Um die kirchenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen dem Markgrafentum Brandenburg-Kulmbach (ab 1603 Markgrafentum Brandenburg-Bayreuth) und dem ernestinischen Kurfürstentum Sachsen (ab 1806 Königreich Sachsen) um die sogenannten „Streitpfarreien“ zu verstehen, muss kurz die territoriale Entwicklung der in Frage kommenden Landstriche dargestellt werden. Die in der älteren Literatur (Dietlein, Warg, von Guttenberg) immer wieder aufgestellte Behauptung, die Markgrafen von Giengen-Vohburg und die Herzöge von Andechs-Meranien seien die „Herren“ des Regnitzlandes um Hof gewesen, steht auf schwachen Füßen. Sichere Nachricht über Hof (Rekkenze) und das Regnitzland erfahren wir erst aus einer Stiftungsurkunde des Plebans (Oberpfarrers) Albert 1214, in der festgelegt wurde, dass der Geistliche seinen Jahrtag am 25. November, dem Fest der heiligen Katharina, im Kollegiatsstift St. Jakob in Bamberg begeht und den dortigen Kanonikern zu diesem Zweck 5 Mark (etwa 1500 g Silber) übereignete. Dieses Datum ist auch der Grund für das in diesem Jahr (2014) zu feiernde 800-jährige Jubiläum der Hofer St. Lorenzkirche. Wie lange die seit 1214 nachweislich bestehende Pfarrei St. Lorenz in Hof in das 12. Jahrhundert zurückreicht, ist unklar. In den nach 1214 auftretenden schriftlichen Quellen wird die kirchliche Bindung des Regnitzlandes an das Bistum Bamberg ersichtlich. Sicher ist, dass die Hofer Lorenzkirche die Mutterkirche sämtlicher Kirchen des Regnitzlandes ist. Die Behauptung, das Lorenz-Patrozinium lasse auf eine königliche Gründung schließen, ist nicht schlüssig, da auch der Adel den Kult aufgriff und manchen Kirchen das Lorenz-Patrozinium verlieh. Das Patronsrecht in der Stadt Hof, das 1293 und 1298 in den Händen des deutschen Königs lag, lässt vermuten, dass die Lorenzkirche tatsächlich eine alte Königskirche sein könnte. Die Herren des Regnitzlandes und der Stadt Hof waren seit Beginn des 13. Jahrhunderts die Vögte von Weida, wobei ihnen neben hoher Gerichtsbarkeit, dem Steuererhebungsrecht und dem Heerbann auch die Vogteirechte (Schutzrechte) über die Pfarrei Hof samt ihren Filialen und Kapellen zustanden. Im Jahr 1318 wurde Vogt Heinrich XII. von Weida gezwungen, die Stadt Hof und das Regnitzland dem Burggrafen Friedrich IV. von Nürnberg als Lehen aufzutragen, um anschließend aus dessen Händen wieder belehnt zu werden. 1373 gab Heinrich, der „rote“ Vogt von Weida, dem ständigen Drängen der Nürnberger Burggrafen endlich nach und verkaufte Hof und das Regnitzland für 8100 Schock breiter Freiberger Groschen an Burggraf Friedrich V. -9- Die Pfarrei Hof und das Regnitzland um 1500 Die Karte wurde einem Aufsatz von Prof. Dr. Enno Bünz, Leipzig, entnommen (siehe unten die Literaturangabe, dort S. 226). Dem Leiter des Archivs des Erzbistums Bamberg, Archivdirektor Dr. Andreas Hölscher, und der Archivobersekretärin Carolin Ott sei für die Erlaubnis zum Abdruck und für die freundliche Unterstützung sehr herzlich gedankt. Um dieselbe Zeit gerieten die Vögte von Gera in Geldnot und verkauften neben Lobenstein und den Lehen über Nordhalben auch ihre im Gericht zu Hof gelegenen Lehen am 15. Februar 1369 an die Meißner Markgrafen Balthasar und Wilhelm. Dieses Geschäft missfiel dem böhmischen König und Römischen Kaiser Karl IV. Er beobachtete das Vordringen der Meißener Markgrafen ins Vogtland voll Misstrauen. Sein Sohn Wenzel und er stellten den Geraer Vögten 2000 Schock Groschen zur Verfügung, mit denen die Herrschaft Lobenstein und die Mannschaft und Lehen im Gericht zu Hof wieder gekauft werden sollten, allerdings mit der Bedingung, sie - 10 - „in allen Rechten, als sie von dem heiligen Reich gehabt haben, von der Krone Böhmen zu Lehen zu nehmen“. 1371 gelangten der Rückkauf und die Lehensauflassung zu Gunsten des Königreichs Böhmen. Diese Lehen, zu denen auch Töpen, Hohendorf, Tiefendorf und Mödlareuth gehörten, standen bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 unter dem Schutz des böhmischen Königs und wurden von dem Lehenshof in Gera verwaltet. Trotz Schaffung anscheinend klarer territorialer Verhältnisse versuchten die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach und die Kurfürsten und Herzöge von Sachsen ihre Herrschaftsansprüche ins Vogtland hinein auszudehnen. So gelangte die Stadt Gefell 1395 von den Vögten von Plauen als Pfand an den Markgrafen Wilhelm von Meißen, 1418 erwarb sie Burggraf Johann von Nürnberg durch Pfandkauf. 1431 lösten sie die Plauener Vögte ein. 1460 fiel Gefell nach Vollstreckung der Reichsacht gegen Heinrich II. von Plauen an die Wettiner. Bei der Teilung 1547, nach der verlorenen Schlacht bei Mühlberg/Elbe, an die Plauener Vögte zurückgegeben, erwarb Sachsen 1560 Gefell endlich durch Kauf und gliederte die Stadt dem Vogtländischen Kreis ein. 1815 gelangte Gefell auf Grund der Beschlüsse des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen und wurde Teil des Kreises Ziegenrück. Nach 1945 integrierte man die Stadt in das Land Thüringen. Die sogenannten Verträge von Gefell, abgeschlossen 1482 und 1524, schufen zunächst eine einigermaßen übersichtliche Zuständigkeit über die landesherrlichen und oberlehensschaftlichen Rechte der brandenburgischen und sächsischen Seite; nicht geklärt war hingegen die Landeshoheit über die geraischen Lehen. So kann man in Töpener Urkunden bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts immer wieder die Formulierung „die Landes- und Lehenshoheit unserer Herren zu Gera“ lesen. Trotz der klaren, eindeutigen vertraglichen Regelungen der Landeshoheit im Amt Hof waren die Patronatsrechte der Pfarrei der Lorenzkirche in Hof strittig; denn lagen die bischöflichen Rechte über die Großpfarrei Hof im ausgehenden Mittelalter beim Bischof von Bamberg, so änderte die einsetzende Reformation, auf Grund der entstehenden Landeskirchen, die Zuständigkeiten grundlegend. Die Landeshoheit über sieben Pfarreien hatte das Kurfürstentum Sachsen, die Patronatsrechte aber lagen beim Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach; diese unterschiedlichen Kompetenzen machten jene Pfarreien zu „Streitpfarreien“. War in vorreformatorischer Zeit die Zugehörigkeit der Kapelle in Töpen zur Mutterkirche in Gefell durch das Gesamtsteueraufkommen des Plebans (Pfarrers) von Gefell mit den drei Kapellen Töpen, Frössen und Hirschberg in Höhe von 7 Gulden und die mehrmals überlieferte Belehnung des jeweiligen Kaplans durch den Markgrafen mit der Präsentation durch den Pfarrer von Gefell gesichert, so veränderte die beginnende reformatorische Umwälzung die bis dahin geltende Kirchenstruktur. - 11 - Der 1528 von Markgraf Georg dem Frommen entsprechend den kirchlichen Veränderungen für alle Geistlichen seines Landes neu eingeführte Priestereid, der vorschrieb, sich bei allen Streitigkeiten mit Geistlichen und Weltlichen dem Urteil des Fürsten zu unterwerfen, hob die bisher geltende Verpflichtung der Pfarrer, das bischöfliche Gericht anzurufen, auf. Entsprechend heftig war die Reaktion des Bischofs von Bamberg, Weygand von Redwitz. Während Pfarrer Johannes Fuchs in Gefell 1528 und im selben Jahr Pfarrer Georg Amandus in Hirschberg diesen Eid ablegten, ist über eine Eidesleistung des Gefeller Frühmessers und Kaplans für Töpen, Andreas Kranch, nichts bekannt. Es könnte sein, dass nur die Inhaber von Pfarrstellen, damals auch Plebane genannt, dieses Gelübde ablegen mussten und Hirschberg bereits die Dismembration (Abspaltung, Selbstständigwerdung) anstrebte. Die ersten bekannten Geistlichen, die in Töpen den brandenburgischen Priestereid ablegten, waren 1534 Georg Reuter und 1535 Heinrich Döbs. Ansicht von Gefell um 1725, Aquarell von Joh. And. Zwad. „D“ befindet sich vor der Stadtkirche. Einen weiteren Hinweis auf die beginnende Unabhängigkeit von der Mutterkirche Gefell geben uns die Gutachten evangelischer Theologen des Markgrafentums Brandenburg-Kulmbach/Ansbach zur Vorbereitung des Augsburger Reichstags von 1530. Sie sollten auf Anordnung des Markgrafen Georgs des Frommen von allen brandenburgischen Geistlichen erstellt werden. Auffallend ist, dass von den - 12 - späteren „Streitpfarreien“ und ihren Filialen nur Andreas Kranch in Töpen, Georg Amand (Amandus) in Hirschberg und der Amtsinhaber von Krebes, Kaspar Hecht, Gutachten ablieferten. Von Johannes Fuchs in Gefell liegt keine schriftliche Stellungnahme vor, entweder ging sie verloren oder, Fuchs war Anhänger des alten Glaubens, er weigerte sich, ein Gutachten auf den neuen theologischen Grundlagen einzuschicken. Obwohl sich in den genannten Punkten eine beginnende Selbstständigkeit der Kapelle in Töpen von der Mutterkirche in Gefell erkennen lässt, bleibt sie, allem Anschein nach, noch einige Jahre Tochterkapelle der Parochie Gefell. Erst mit dem Bau eines Pfarrhauses in Töpen 1549 entstand eine Pfarrei, nicht nur als Predigtstelle, sondern mit Tauf- und Begräbnisrecht, im alleinigen Zuständigkeitsbereich des Hofer Superintendenten. Auch eine Maßnahme Markgraf Georgs des Frommen im Jahre 1530, die Einziehung der Kirchenkleinodien, wirft noch einmal ein Streiflicht auf die kirchliche Struktur; denn die Geistlichen in Gefell, Töpen und Frössen verweigerten den markgräflichen Beamten das Wiegen der Kelche, Patenen, Monstranzen, Bilder und anderer silberner und goldener Gerätschaften. Dies lässt den Schluss zu, dass einerseits Pfarrer und Kapläne in den genannten Orten selbstständig handelten, andererseits aber eine Absprache der Geistlichen des alten Pfarrsprengels Gefell nicht ausgeschlossen werden kann. Die landesfürstliche und territoriale Hoheit Sachsens über die „Streitpfarreien“ bestätigte ein Vertrag in Gefell im Jahr 1576. In ihm durfte der sächsische Kurfürst das Examen, die Besitzeinweisung (Immission), die Inspektion, die Visitation und die geistliche Jurisdiktion (geistliche Gerichtsbarkeit) ausüben, während dem Markgrafen von Brandenburg das Patronatsrecht, die Präsentation, die Kollation (das Besetzungsrecht eines Kirchenamtes) und der gebührliche Schutz verblieben. Für Gefell wurden die einzelnen Schritte zur Besetzung der Pfarr- und der Kaplanstelle beschrieben, Töpen fand keine Erwähnung, war also 1576 selbstständige Pfarrei. Karl Benker, Töpen Literatur: Benker, Karl, Die Geschichte Töpens und seiner eingemeindeten Dörfer bis 1945, Töpen 2007 Benker, Karl: Andreas Kranch, ein Töpener Geistlicher zur Zeit der Reformation, in: Töpen – Isaar – Münchenreuth, Gemeindebrief Nr. 31, Dez. 1990, S. 8-11 - 13 - Bünz, Enno, Das Regnitzland um Hof im Hochmittelalter – „terra incognita“ zwischen den Bistümern Bamberg und Naumburg, in: Urban, Josef (Hg): Das Bistum Bamberg um 1007. Festgabe zum Millennium, Bamberg 2006, S. 202-231 Schneider, Bernhard, Gutachten evangelischer Theologen des Fürstentums Brandenburg-Ansbach/Kulmbach zur Vorbereitung des Augsburger Reichstages von 1530, Neustadt a. d. Aisch 1987 Lang, Karl Heinrich, Neuere Geschichte des Fürstenthums Baireuth, Erster Theil, Göttingen 1798 Simon, Matthias, Bayreuthisches Pfarrerbuch, München 1931 Wartenberg, Günther, „Die Streitpfarreien“ im Vogtland: territorialkirchenpolitische Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg-Kulmbach und Sachsen als Erbe der Reformationszeit, in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte, Jg. 57, Nürnberg 1988, S. 9-25 Bauer, Aurel Reinhard Eduin, Die Mißlareuther Memoiren, 1862-1869 Pfarrer zu Mißlareuth, Kürbitz 2007 Rauh, Werner, Aus dem Leben einer kleinen Stadt, Teil 1, Gefell 1988 Gefeller Heimatbuch – Aus dem Leben…, 2. Teil, Gefell 1995 Schneider, Gerhard, Vor 200 Jahren: Einweihung der Münchenreuther Kirche, in: Töpen-Isaar-Münchenreuth, Gemeindebrief Nr. 60, Nov./Dez. 1998, S. 4-15 Kletke, G.M., Die Staatsverträge des Königreichs Bayern … von 1806 bis einschließlich 1858, Regensburg 1860 Ältestes Stadtsiegel von Gefell um 1500. Der Wappenturm deutet wohl auf den aus dem 12. Jahrhundert stammenden Wehrturm der Stadtkirche hin. (Große Siegelsammlung des Staatsarchivs Merseburg) - 14 - Konfirmationen in Münchenreuth am 13.4. und in Töpen am 27.4.2014 – samt Vorlauf Sophia und Antonia Frank, Marco Krafft, Benjamin Köppel Die Töpener, von links, vorne: Johannes Wolfrum, Marc Thiem, Johanna von Scheffer, Nina Bauer, Vanessa Enders (Tiefendorf), Jasmin Weber (Isaar), Jenny Seidel (Hohendorf). Hinten: Hannes Mergner (Isaar), David Lutsch, Theo Bauer, Max Burghardt (Zedtwitz), Felix Müller, Tim Schultz. - 15 Eineinhalb Jahre brutto sind die Gruppen wöchentlich zusammen, abzüglich der Ferien und dem einen oder anderen Unterrichtsausfall. Einer der Höhepunkte ist die Konfirmandenfreizeit, die dieses Mal (nach Jocketa 2012 und Wirsberg 2013) wieder auf Schloss Schney bei Michelau stattfand: 21.-23. Februar 2014. Dass wir dort auch viel Spaß hatten, ist auf den folgenden beiden Seiten zu sehen. Einen Augenblick hatten wir um die Jahreswende herum gedacht, unser inhaltliches Miteinander im Konfirmandenunterricht unter dem Stichwort „Zeit“ zu bündeln. Was die Jugendlichen dazu lieferten, aus Bibel, Lebenserfahrung (sehr oft das Druckempfinden schon hier), spontanen Ideen, usw., wird sicher an anderer Stelle noch hilfreich sein. Dann aber drängte sich mit aller Macht ein Thema in den Vordergrund, das uns nicht mehr losließ und dieses Jahr, und nicht nur dieses, bestimmen wird: Frieden. Die Beiträge für die Vorstellungsgottesdienste in Münchenreuth (6.4.) und in Töpen (21.4.) ergaben sich wie von selbst. Intoniert wurden sie durch eindrückliche Mädchenstimmen, die es mit Ruhe und Klarheit verstanden, alle Aufmerksamkeit sofort auf den Gehalt zu lenken: O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich hasst… (EG, Evang. Gesangbuch 416, vgl. 656). Liebe Konfirmierte aller Zeiten, liebe Leserinnen, lest das doch ab und zu einmal! Bewegend, was im Internet junge Menschen zu diesem Friedensgebet einander mitteilen! In der Zeitschrift „La Clochette“ vom Dezember 1912 taucht es zum ersten Mal auf: Seigneur, faites de moi un instrument de votre paix. Wo? In der Normandie. Verschiedene Konfirmanden sprachen zum besonderen Gedenkjahr: 100 Jahre Beginn des ersten, 75 Jahre des zweiten Weltkriegs, 25 Jahre friedliche Revolution. Zu den 4 Dimensionen des Schalom: Friede mit Gott, mit mir selbst, mit den Menschen und mit der Umwelt. Im Alten Testament (Es küssen sich Gerechtigkeit und Friede, wie in Psalm 85, 11 zu lesen ist), im Neuen: in der Person des Jesus Christus ist Gott dem Menschen ein Mensch geworden. Wie konnte es dann unter Berufung auch auf Gott, Glaube, Kirche zu unsäglicher Kriegsbegeisterung mit unmittelbar folgendem, gegenseitigem Abschlachten kommen? Wohl weil Weihnachten kaum je gelebt wurde, diese wunderbare neutestamentliche Verbindung von Friede und Freude (vgl. EG 41,2), die den Leib der Wahrheit ausmacht: Siehe, ich verkündige Euch große Freude, heute, allem Volk. Ehre sei Gott in der Höhe – und: Friede auf Erden. Beides zusammen. Eines bedingt das andere. Sonst wird es nicht. Schon der Gruß „Friede sei mit euch“ sagt alles. Das Wort Friede ist zuerst im Gruß zu Hause. Andere Konfirmanden brachten das Thema Beichte ins Spiel: Friede mit Gott als Schubkraft fürs Leben. Oder es wurde (in Münchenreuth) das 5. Gebot entfaltet – und eben auch problematisiert: Du sollst nicht töten. Die Beschreibung von Weg und Gedanken Mahatma Gandhis passte gut zum Ganzen. Die Predigt in den Festgottesdiensten ging drei Versen des NT entlang: Lukasevangelium 1, 78-79: Durch das herzliche Erbarmen unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe, um zu leuchten denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, um zu richten unsere Füße auf den Weg des Friedens. Römerbrief 5, 1: Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus Christus. Matthäusevangelium 5,9: Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen. „Darum wollen wir auch in Zukunft dafür beten, dass es bei uns nie wieder Krieg geben wird und dass von Krieg und Terror regierte Länder befreit werden, so dass auch die Menschen dieser Länder glücklich und in Frieden leben können“, so ein jugendlicher Beitrag zur Vorbereitung des Gottesdienstes am Ostermontag in Töpen. GS - 16 - Oben: am Brunnen vor dem alten Rathaus in Schney. Unten und rechte Seite: Wir hatten einen großen Tagungsraum zum Arbeiten und Spielen. Lisa und Melanie hatten für drinnen und draußen viele Ideen dabei. - 17 - Konfifreizeit - 18 - F e i n s i l b e r n e K o n f i r m a t i o n - 19 - Wenn das kein Grund zur Freude ist: Sämtliche Silbernen waren am 1.6.2014 dabei! Die Stimmung war sehr gut, wie man sieht. Schon am Abend zuvor im Gasthaus Isaar! Längst überfällig, dass sie ihren Pfarrer duzen, die immer noch jungen Leute. Ach, wenn das doch alle Stände und Geschlechter und Altersklassen in der Pfarrei begreifen und übernehmen würden! Vielleicht mit Ausnahme der 715Jährigen, die sich noch an den Besonderheiten der deutschen Sprache abarbeiten müssen. Und wenn Gemeindeglieder, die noch älter sind als ich, nehmen wir als Beispiel Karl und Elfriede Groß, zu mir sagen: „Nun kennen wir uns schon so lange; jetzt sagen wir Du zueinander“, dann ist das eine Ehre für mich. Immer noch jung? Natürlich sind sie älter geworden! 25 Jahre sind es immerhin her, dass wir (am 2. April 1989) in die St. Martinskirche Töpen festlich eingezogen sind. Auf dem oberen Bild haben sie ja fast noch die Eierschalen des Himmels an sich, so zart und fein… Aber man täusche sich ja nicht! Unserem Vikar Thomas Schertel (ganz links), heute Pfarrer in Illschwang, setzten sie manchmal arg zu, wenn sie etwa seine Limousine um die Ecke trugen. Gern erinnern wir uns an die beiden Freizeiten in der Weihermühle bei Kulmbach und in Schwarzenbach am Wald, zusammen mit Thomas Richter, dem damaligen Diakon. Einer erzählte uns am 31.5. von seiner plötzlichen Not in den vorangegangenen Wochen: Frank Laubmann musste mit einer schmerzhaften Augenbindehautentzündung kämpfen. Sofort kam der Vorschlag, aus Solidarität mit ihm zum Festgottesdienst Sonnenbrillen aufzusetzen. So entstand das untere Foto, zweifellos eine globale Premiere. Dass Frank sich mit der Brille sogleich wohler fühlte, ist unschwer zu erkennen. Von mafiösen Strukturen in Töpen kann also keine Rede sein. Vorne neben mir sind zu sehen: Markus Reichel, Martina Köhler, geb. Mergner, Markus Wolf, Anja Geißer-Riemer, geb. Geißer. Hinten: Stefan Zenkel, Frank Laubmann, Torsten Müller, Claudia Unglaub, Michael Göppel. Neben anderem beachte man auch die Höhenunterschiede im Vergleich zur oberen Aufnahme: zwischen Anja und Markus zum Beispiel. Apropos Mafia. Damit ist nun wirklich nicht zu spaßen. Vor Jahren habe ich mir im Weischlitzer Globus für 2 € das spannende und brillant geschriebene Buch von Roberto Saviano Gomorrha, Reise in das Reich der Camorra, der süditalienischen Variante zur sizilianischen Mafia, gekauft, in dem der Verfasser schonungslos Ross und Reiter nennt. Seitdem muss er im Untergrund leben, mit verstärktem Polizeischutz. In der ZEIT (26.6.) und SZ (18.7.) bekundete er seine Hochachtung für Papst Franziskus, der am 21.6.2014 in Kalabrien in einem epochalen Schritt die mafiösen Mörder und Erpresser regelrecht exkommunizierte; für sie spielten die katholischen Riten schon immer eine große Rolle. Einer der Gründe war die Hinrichtung des dreijährigen Cocò Campolongo (dessen Eltern der Papst besuchte) ein paar Monate zuvor am Ende eines Mafia-Streits. – In seinem neuen Buch Zero Zero Zero deckt Saviano auf, in welchem Umfang Kokain die Welt beherrscht. GS - 20 - Jubelkonfirmation in Töpen am 1. Juni 2014 Goldene Konfirmanden: Pfr. Heinz Schindler (1931-1991) führte im Jahr 1964, am 5. April, 21 junge Leute in die St. Martinskirche zum ersten Abendmahl. Alwin Arndt, Reinhold Degel, Thomas Erdenberger, Günter Feiler, Gerd Fickenscher, Karlheinz Göpfert, Edgar Dürrschmidt, Günter Kätzel, Adolf Lindner, Friedhold Schink, Friedrich Schultz, Karl Tröger, Wolfgang Wiezoreck. Rosina Engl, Gertraud Fugmann, Edeltraud Geißer, Helene Grunwald, Renate Kasbekor, Erika Krafft, Irene Schilling, Renate Würker. Im Abkündigungsbuch (A 12) notierte Pfr. Schindler für diesen Tag eine Spende mit der Verlesung von Psalm 121, 1-2 im Gedenken an Harald Kautzenbach, der „verunglückt ist und mit konfirmiert worden wäre“. Außerdem wies er darauf hin, dass die Konfirmanden dessen Grab „aus eigenem Antrieb“ anlässlich des Festtages geschmückt hätten. Der am 11.8.1950 geborene Bub war am 29.5.1957 durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen – an der B 2, unweit des Töpener Friedhofs, auf dem er am 31.5. von Pfr. Goldhahn beerdigt worden ist. Haralds Bruder Bert, geb. 17.6.1954, starb dann am 13.2.1965 auf dieselbe Weise, ganz in der Nähe der Wohnung in Bad Neuenahr, wohin man zwischenzeitlich gezogen war. Die Urne wurde am 19.3.1965 im Grab seines Bruders durch Pfr. Schindler beigesetzt. Dietmar Kautzenbach, der ältere Bruder der beiden, geb. 1949, lebt in Wachtberg-Züllighoven bei Bonn. Seine Eltern waren Walter (1922-2001) und Erna Kautzenbach (19251988), geb. Pfeifer; sie stammte aus Töpen und war die Schwester von Lina Greim und Otto Pfeifer. - 21 - Von den Goldenen konnten am 1.6.2014 teilnehmen: Von links, vorne: Reinhold Degel, Renate Pittelkow, Helene Rank, Rosina Zeh, Irene Lauterbach, Renate Schlüter-Würker, Edeltraud Stecker. Hinten: Karl Tröger, Günter Kätzel, Gerd Fickenscher, Günter Feiler, Frieder Schultz, Adolf Lindner. Die Aufnahme darüber entstand am 7. Mai 1989 zur Silbernen Konfirmation des Jahrgangs 1964. Rechts hinten ist Vikar Thomas Schertel zu sehen, der 1988-1990 in Töpen war. - 22 - Von den Diamantenen nahmen teil: Vorne von links: Ingrid Schwarzmeier, Anni Richter, Erika Knörnschild, Brigitte Neugebauer, Waltraud Kriesche. Hinten: Helmut Kant, Walter Köppel, Elfriede Trentzsch, Agnes Beyer, Heinz Scholz, Roland Klug. Von den Eisernen: Elfriede Pasold, Gerhard Peetz, Margot Greim, Erna Schaller. Hinten: Hans Pfeifer, Helga Schmidt, Anneliese Thomas, Helmut Söll. - 23 - Diamantene Konfirmanden Töpen 2014: Am 25.04.1954 erlebten 19 Jugendliche in der Töpener Kirche ihre Einsegnung durch Pfr. Ernst Goldhahn (Foto: Gemeindebrief Nr. 77, April-Juni 2004, Seite 29). Helmut Kant, Hermann Kätzel, Roland Klug, Walter Köppel, Bernd Ritter, Heinz Scholz, Manfred Weber. Brigitte Fickenscher, Erika Fugmann, Sieglinde Heß, Waltraud Heylmann, Anni Klug, Irmgard Knüpfer, Josta Langheinrich, Ilse Mergner, Melanie Spitzbarth, Ursula Unglaub, Anneliese Vogel, Elfriede Zeh. Eiserne Konfirmanden: Am 24. April 1949 wurden durch Pfr. Hans Münder 12 Jungen und 14 Mädchen konfirmiert. Das Bild war anlässlich der Goldenen Konfirmation im Gemeindebrief Nr. 61, April-Mai 1999, Seite 30, zu sehen. Werner Baumgärtner, Karl Fickenscher, Wolfgang Knüpfer, Helmut Müller, Gerhard Peetz, Hans Pfeifer, Hans Pfeifer (Isaar), Siegfried Pfeifer, Adolf Seidel, Helmut Söll, Karlheinz Tunger, Willy Wunderlich. Wally Beyer, Elli Buchwald, Ingeborg Dost, Gisela Ernst, Helga Klug, Gertrud Knüpfer, Anneliese Mergner, Olga Mergner, Inge Pfeifer, Gerda Reichel, Margot Schnabel, Doris Weihrauch, Elfriede Winkler, Erna Zeh. Im festlichen Gottesdienst am Sonntag Exaudi, 1.6.2014, wirkten mit: unser Posaunenchor unter der Leitung von Isolde Roth und der Gemischte Chor des Gesangvereins Töpen, der die Stücke „Alles was Odem hat“ und „Der Herr ist mein Hirt“ unter der Leitung von Yvonne Schnabel vortrug. Das dankbare Bekenntnis zur Hilfe Gottes in Psalm 118 stand im Mittelpunkt: Dies ist der Tag, den der Herr macht; lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein. O Herr hilf! O Herr lass wohl gelingen! Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn! Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid. Folgende Lieder wurden gemeinsam gesungen: 331, 1-3.9-11; 329, 1-3; 321, 1-3. Vom Gottesdienst ist eine Tonaufnahme vorhanden; wer eine CD möchte, kann sie kostenlos erhalten. Die Jubilare, die teilgenommen haben, sind auf der linken Seite zu sehen. - 24 - Jubelkonfirmation in Münchenreuth am 8. Juni 2014 In Münchenreuth feiern wir die Jubelkonfirmation nur alle zwei Jahre, jeweils am Pfingstsonntag, deshalb sind im folgenden außer bei den Silbernen und Eisernen immer zwei Jahrgänge aufgeführt. Zur festlichen Ausgestaltung des Gottesdienstes gehörte der Auftritt des Gemischten Chores des Gesangvereins Einigkeit Münchenreuth, der Trompeten- und Orgelklang von Rudi und Isolde Feiler und die von unserer Mesnerin Irene Kießling wie immer fein geschmückte Kirche. Zum Tisch des Herrn waren damals in zum Teil sehr unterschiedlichen Zeiten eingeladen: Silberne Konfirmanden: An Palmsonntag, 27.3.1988, wurden von Pfr. Gerhard Schneider (geb. 1952) drei Jugendliche konfirmiert; 1989 fand keine Konfirmation statt. Die beiden Freizeiten fanden statt in Heiligenstadt (Sept. 1987) und im Waldheim bei Weißenstadt (Febr. 1988). 1988: Carsten Richter, Katrin Dachs, Kerstin Kießling. Goldene Konfirmanden: Vier Konfirmanden wurden am 7.4.1963 durch Pfr. Gerhard Geyer (geb. 1929), der von 1959-1965 Pfarrer in Münchenreuth war, eingesegnet. Am 22.3.1964 konfirmierte er vier Jungen und vier Mädchen, die auf dem unteren Foto zu sehen sind. Das Bild vom Jahrgang 1963, das wir im Gemeindebrief Nr. 23 vom März 1988 auf Seite 20 abgedruckt hatten, war bislang nicht wieder aufzutreiben. 1963: Gerhard Enders, Karl Richter, Magdalena Hofmann, Brigitte Bartsch. 1964: Hans Kätzel, Richard Ogrissek, Werner Rank, Gerd Ultsch, Rosemarie Hieronymus, Heidi Kießling, Ursula Michael. - 25 - Von den Silbernen nahmen am 8. Juni 2014 teil: Katrin Dachs, Carsten Richter, rechts Pfr. Schneider. Von den Goldenen konnten wir in unserer Mitte begrüßen: Von links, vorne: Rosemarie Rupprecht, Ursula Brühschwein, Heidi Köhler, Brigitte Pirner. Hinten: Gerd Ultsch, Gerhard Enders, Karl Richter. - 26 - Diamantene Konfirmanden Münchenreuth 2014: Pfarrer Johann Weber (siehe die ausführlicheren Zeilen im Anschluss) führte am 29.03.1953 fünf und am 11.4.1954 sechs Jugendliche ins Münchenreuther Gotteshaus zum Heiligen Abendmahl. Die Bilder waren anlässlich der Goldenen Konfirmation im Gemeindebrief Nr. 77, April-Juni 2004, S. 34 zu sehen. 1953: Otto Öttmeier, Willi Tunger, Hans Krafft, Heinrich Frhr. von Feilitzsch, Marlene Lerner. 1954: Hertha Tunger, Elfriede Puscholt, Helga Jahn, Friedegard Rank, Rudolf Enders, Klaus Tix. Eiserne Konfirmanden: 1948 fand keine Konfirmation statt. Am 10.04.1949 hat Pfr. Rudolf Barth (geb. 27.11.1914 in Frankfurt/Main, gest. 20.9.2011 in Nürnberg) drei Konfirmanden eingesegnet. Das Foto war im Gemeindebrief Nr. 64, April-Juni 2000, Seite 44, abgedruckt. 1949: Erna Hofmann, Max Jahn, Otto Kießling. Von den Diamantenen und Eisernen waren am 8.6.2014 unter uns: Vorne von links: Herta Mergner, Friedegard Tunger, Marlene Bergner. Hinten: Otto Kießling (Eisern), Otto Öttmeier, Klaus Tix. Es folgen erstaunliche Neuigkeiten zu früheren Pfarrern in Münchenreuth : - 27 - Trotz genauer Beobachtung der Todesanzeigen im 12mal jährlich erscheinenden Amtsblatt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern haben wir das oben genannte Todesdatum von Rudolf Barth, der von 1945-1951 Pfarrer in Münchenreuth war, nicht mitbekommen. Dies liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass er zu Lebzeiten es so gegenüber der Redaktion verfügt hat. Dabei hatten wir gehofft, ihm im 100. Gemeindebrief zum 100. Geburtstag gratulieren zu können… Pfarrer Barth befand sich zuletzt im Christian-Geyer-Heim der Stadtmission Nürnberg in der Gernotstraße, wie uns seine frühere Nachbarin in der Elsa-BrändströmStraße, Frau Kuhnert, soeben mitteilte. Der Name dieses Hauses bezieht sich übrigens auf einen berühmten, kulturprotestantisch geprägten Nürnberger Pfarrer, dessen Enkel als Nachfolger von Pfr. Weber von 1959-1965 in Münchenreuth amtierte: Pfr. i. R. Gerhard Geyer, der zur 200-Jahr-Feier der Kirche (1998), aber auch zur Jubelkonfirmation 2010 in unserer Mitte weilte und jeweils ein Grußwort sprach. Die geneigte Leserin sei insbesondere an die Nr. 91 verwiesen, wo auf den Seiten 4 und 5 Text und Fotos das eben Angedeutete kurz vertiefen. Leider konnte Pfr. Geyer am 8.6.2014 aus gesundheitlichen Gründen nicht mit uns feiern. Wir grüßen ihn aber nachträglich, wenn auch mit erheblicher Verspätung, sehr herzlich zu seinem 85. Geburtstag! Er wurde in Nürnberg geboren und lebt in Speikern. Nun aber zu Pfarrer Johann Weber. Weil er damals seinen Beitrag in der Pfarrbeschreibung (im Blick auf noch lebende Personen ist sie nur den Nachfolgern zugänglich) zu den hiesigen Jahren sehr knapp gehalten hat, verfügten wir bisher nicht einmal über Daten zu seinem persönlichen und dienstlichen Werdegang. Noch im Heft Nr. 95, S. 19, suchten wir vergeblich nach dem Tag und den Ort seines Ablebens. Am 29.3.2014 erreichte uns im Pfarramt eine E-Mail, mit der wir beileibe nicht gerechnet hatten. Prof. Dr. med. Hans Zwipp bat darin um Auskunft zu Dienstbeginn und -ende des Wirkens seines Großvaters Johann Weber in Münchenreuth. Im Rahmen des bereichernden Kontaktes seither wurden uns Lebenslauf und Fotos übermittelt, die wir hier weitergeben dürfen. Hans Zwipp ist seit 1993 Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallund Wiederherstellungschirurgie an der Technischen Universität Dresden. Weil er, so kann man es im Internet nachlesen, die Fußchirurgie in der Traumatologie wegweisend in Deutschland und auf der internationalen Ebene geprägt hat, wurde er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie ernannt. Zu den Schwerpunktthemen seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit gehören die Bandrupturen des oberen Sprunggelenkes sowie die Fersenbeinfraktur. - 28 - Seine im Sommer 2013 verstorbene Patentante Margaretha Weber, die zweitälteste Tochter des früheren Münchenreuther Geistlichen, hat ihr gesamtes Leben handschriftlich zusammengefasst. Noch in ihrer letzten Lebensphase hatte Prof. Dr. Hans Zwipp begonnen, das Ganze in Buchform niederzuschreiben, z. T. unter Mitwirkung seines Bruders Ernst Zwipp. Es soll unter dem Titel: „Zora ide, es tagt. Mein Leben“ demnächst erscheinen. Die im Wesentlichen aus der besagten Niederschrift stammenden, auf Pfr. Johann Weber bezogenen Daten bringen wir in leicht gekürzter Form und mit geringfügigen Ergänzungen. Es fällt sofort auf, welch weite Räume er mit den Seinen durchmessen hat, und auch: wie hier zwischen den beiden Weltkriegen innerhalb kurzer Zeit von Kroatien über Serbien nach Bosnien gewechselt werden konnte. Johann Weber wird am 20.03.1894 in Velimirovac, Kroatien, geboren. Velimirovac ist ein deutschsprachiges kleines Dorf, das erst 1884 von Siedlern der Mittelbatschka, angeworben vom Graf Ladislaus Pejatschewitsch der Majoratsherrschaft Nasice zwecks Urbarmachung, als Kolonie „Sedischte“ (Velimirovac) gegründet wurde. Seine Vorfahren, zurückverfolgt bis zu Daniel Weber, 1773, stammen aus Vöckelberg bei Kusel in der Rheinpfalz. Am 22.1.1918 heiratet er Elisabeth Benz, geboren 17.07.1901, ebenfalls aus Velimirovac stammend, deren Vorfahren aus der Würzburger Gegend kommen. Er wird für die Heirat als Soldat im Ersten Weltkrieg beurlaubt, muss danach an die Front in Galicien zurück. Pfarrer Buse in Velimirovac unterstützt ihn nach dem Krieg im Rahmen einer Predigerausbildung. In Velimirovac werden seine vier Töchter geboren: Elisabeta am 24.11.1919, Margaretha am 24.7.1923, Katharina (sie allein ist noch am Leben) am 9.3.1924 und Johanna am 04.03.1925. Seine 5. Tochter Rosina, geb. am 22.10.1926, verstirbt in RitzkiAda, kaum einjährig, an unbeherrschbarem Fieber beim Zahnen am 3.8.1927. 1927 1930 1931 erhält Johann Weber seine erste evangelische Predigerstelle in Ritzki-Ada, Kroatien, wechselt er auf eine evang. Predigerstelle in Azanja bei Surcin in Serbien, wird er nach Garcin beordert, wo er mehrere Gemeinden betreut, Johann Weber um 1930 - 29 - 1934 1940 1941 1941/42 1943–44 1944 1946 1948/49 1949 1950–59 besucht er einen Kantoren-Kurs in Vincovce. Berufung nach Königsfeld in Bosnien Rückkehr nach Velimirovac ohne Prediger-/Pfarrstelle Erste und letzte Pfarrstelle in Darkovac (rein deutsches Dorf) Sarvas, dort arbeitet er in einer Ziegelei Flucht mit seiner Frau über Osijek, Ungarn, mit dem Zug nach Deutschland. Flüchtlingslager in Oberfranken, Neustadt bei Coburg Aufnahme in die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (1. Gottesdienst in Neustadt bei Coburg) Vertretung der 1. Pfarrstelle in Behringersdorf bei Nürnberg Verweser in Erlach bei Würzburg Berufung als „Pfarrverwalter“ (wie es genau heißt, bedingt durch die etwas anders geartete Ausbildung in einem anderen Land) auf die Pfarrstelle in Münchenreuth bei Hof, nahe Feilitzsch. Dort ist er vom 1.7.1950 bis zu seiner Pensionierung am 31.8.1959 tätig. Elisabeth und Pfr. Johann Weber in den 50er Jahren vor dem Eingang des Pfarrhauses. Direkt vor ihm sein Enkel Hans Zwipp; dessen Mutter ganz rechts, zusammen mit Freunden. - 30 - 1959 1960er 1973 Umzug im Spätherbst nach Puderbach im Westerwald in das Haus seiner Tochter Margaretha. Pfr. i. R. Weber unterstützt Pfarrer Bub sen. in Puderbach durch zahlreiche Vertretungen von Gottesdiensten, Bibelstunden, Beerdigungen, etc. Am 18. November stirbt er im Alter von 79 Jahren nach einem bewegten und erfüllten Leben im Dienste des Herrn infolge einer nicht beherrschbaren Lungenentzündung im Kreise seiner Familie im Krankenhaus Neuwied am Rhein. Sehr interessant und aufschlussreich sind die weiteren Ausführungen von Prof. Dr. Hans Zwipp zur Einschätzung des Großvaters, der ihn 1949 in Beringersdorf getauft hat, zur eigenen Berufswahl und zu den Ferienaufenthalten in Münchenreuth: Nach meiner persönlichen Erinnerung war Großvater Weber der Familienpatriarch, der nach Krieg und Vertreibung seine 4 Töchter und deren Familien um sich haben wollte. Dies gelang ihm nach seiner Pensionierung noch im Herbst 1959 durch Umzug in den Westerwald, wo bereits 2 seiner Töchter wohnten und wohin die beiden anderen, in Neustadt wohnenden, durch sein stetes Werben und Wegbereiten im Herbst 1959 und Sommer 1960 hinzukamen. Er selbst war m. E. sehr streng und pietistisch erzogen worden, weshalb er von sich selbst, seinen Töchtern und Enkeln ein gottgefälliges Leben, Gehorsam und Disziplin einforderte. Jeder in der großen Familie musste sich in Bezug auf Lebensweise, Verhalten und vor richtungweisenden Entscheidungen fragen: „Was wird wohl Opa dazu sagen?“ Seine Predigten habe ich als Kind immer gerne gehört, da er sie stets mit lebensnahen Geschichten und bildreichen Beispielen verband. Gerne habe ich ihn später als Pennäler in seinem kleinen gelben Loyd Alexander zu Beerdigungen auf den Dörfern im Westerwald begleitet. Seinem und dem Wunsch meiner Eltern, Pfarrer zu werden, habe ich nach reiflicher Überlegung nicht entsprochen. Nach 2 Semestern an der Kirchlichen Hochschule Berlin hatte ich mich vollends für das Studium der Humanmedizin entschieden. (Unten: Ehepaar Weber 1953 in Münchenreuth). Meine Kindheitserinnerungen Münchenreuth sind folgende: an Das kleine Münchenreuth, ein Ort, an dem ich sicher mehrere Wochen meiner frühen Kindheit im Pfarrhaus unseres Großvaters Johann Weber verlebte, hat wunderbare Erinnerungen an die Idylle eines Dorfes bei mir hinterlassen. Beeindruckt haben mich - 31 - damals insbesondere das Gut mit einer Heerschar flügelschlagender, schnatternder Gänse, der Geruch nach Pferden, das Geflatter und Gurren vieler Tauben um einen Taubenschlag herum und mittendrin eine Frau mit Reithosen, Stiefeln und Gerte, die ich nur einmal vom Toreingang aus sehen konnte und die im Dorf das „Mannweib“ hieß, wenngleich sie offensichtlich eine Baronin war (es dürfte sich um Ursula von Waldenfels aus Mißlareuth gehandelt haben). Ich erinnere mich an Kirchenbesuche am Sonntag, ein mehrzügiges Klassenzimmer, in dem ich als Erstklässler aus Neustadt auch am Unterrichtsstoff der Viertklässler teilnehmen durfte, an das furchteinflößende Klappern der losen Dachschindeln im nächtlichen Herbstwind in dem für mich riesengroßen Pfarrhaus, das mit einem abenteuerlichen Plumpsklo über mehrere Etagen ausgestattet war. Ich erinnere das Kastaniensammeln auf dem Weg zur Schule, das beklemmende Gefühl einer nahen Grenze mit Stacheldraht und Grenzsoldaten und ein Schaudern beim nicht fachmännischen Erlegen eines Stallhasen im Hinterhof des Pfarrhauses durch einen älteren Mitbewohner. Während ich meinem strengen Großvater mit eher distanziertem Respekt begegnete, war ich der warmherzigen Großmutter emotional immer näher. Dies wahrscheinlich deswegen, weil sie mich als Säugling kurz nach meiner Geburt aufgrund einer lebensbedrohlichen Erkrankung unserer Mutter fast ein Jahr lang mit Alete und viel großmütterlicher Liebe in Erlach versorgte. Diese Aufnahme vom Gemeindehaus (dem ehemaligen Pfarrhaus) gelang Prof. Hans Zwipp, als er sich am 29. September 2013 inkognito in Münchenreuth umsah. - 32 - Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten in Töpen, Isaar, Münchenreuth: GD = Gottesdienst KGD = Kindergottesdienst 21.07. Montag 16.30 GD Wohnheim Münchenreuth 23.07. Mittwoch 19.30 Atempause – Die Andacht am Abend, Töpen, „Wasser des Lebens“ 27.07. 6. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 10.00 AbendmahlsGD Münchenreuth, anschl. KGD AbendmahlsGD Töpen, KGD KGD Isaar 03.08. 7. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 GD Isaar GD Töpen 10.08. 8. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 GD Münchenreuth GD Töpen 17.08. 9. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 GD Isaar GD Töpen 24.08. 10. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 GD Münchenreuth, anschl. KGD GD Töpen 31.08. 11. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 16.30 07.09. 12. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 14.09. 13. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 14.00 AbendmahlsGD Isaar AbendmahlsGD Töpen GD Wohnheim Münchenreuth GD Münchenreuth GD Töpen GD Isaar GD Töpen Tag des offenen Denkmals stündlich jeweils rund 30minütige Führungen in der St. Martinskirche Töpen, bis gegen ca. 17.30 Uhr, im Gemeinde- - 33 - zentrum gibt es Kaffee und Kuchen zu Gunsten der Renovierung 21.09. 14. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 10.00 GD Münchenreuth, anschl KGD GD Töpen, KGD KGD Isaar 28.09. 15. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 16.30 GD Isaar AbendmahlsGD Töpen, KGD GD Wohnheim Münchenreuth 05.10. Erntedankfest 12.10. 17. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 10.00 19.10. 18. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 26.10. 19. Sonntag nach Trinitatis 8.30 9.30 10.00 GD Münchenreuth, anschl. KGD AbendmahlsGD Töpen KGD Isaar 02.11. Reformationsfest 8.30 9.30 16.30 GD Isaar GD Töpen GD Wohnheim Münchenreuth 09.11. Drittletzter Sonntag 8.30 d. Kirchenjahres 9.30 10.00 KirchweihfestGD Münchenreuth GD Töpen, KGD KGD Isaar 12.11. Samstag 19.00 Feier am Denkmal Münchenreuth 16.11. Vorletzter Sonntag d. Kirchenjahres 8.30 8.30 9.30 KirchweihfestGD Isaar KirchweihfestGD Münchenreuth KirchweihfestGD Töpen, KGD 8.30 8.30 9.30 GD Isaar FamilienGD Münchenreuth GD Töpen, KGD GD Münchenreuth GD Töpen, KGD KGD Isaar GD Isaar GD Töpen, KGD - 34 - 19.11. Buß- und Bettag 19.00 20.00 Beicht- und AbendmahlsGD Töpen Beicht- und AbendmahlsGD in Münchenreuth 22.11. Samstag 19.30 Feier am Denkmal Isaar 23.11. Ewigkeitssonntag 8.30 9.30 10.00 14.00 GD mit Gedenken der Verstorbenen des Kirchenjahres in Münchenreuth, anschl. KGD BittGD für den Frieden Töpen, anschl. Feier am Denkmal, KGD KGD Isaar Gedenken der Verstorbenen am Friedhof Töpen 30.11. 1. Advent 9.30 13.00 16.30 GD Töpen, KGD Beicht- und AbendmahlsGD Isaar GD Wohnheim Münchenreuth 07.12. 2. Advent 8.30 9.30 10.00 GD Münchenreuth GD Töpen, KGD KGD Isaar 09.12. Dienstag 18.00 Andacht in Mödlareuth zum 25. Jahrestag des Falls der Mauer dort, mit Fackeln sternförmige Zuwanderung 14.12. 3. Advent 8.30 9.30 21.12. 4. Advent 8.30 9.30 10.00 19.00 GD Münchenreuth KGD Töpen Weihnachtsfeier KGD Isaar Weihnachtskonzert Töpen 24.12. Heiliger Abend 17.00 19.00 Christvesper mit Krippenspiel Töpen Christvesper mit Krippenspiel in Münchenreuth Christmette Isaar 22.00 GD Isaar FamilienGD Töpen - 35 - Erst im Zusammensein mit anderen Menschen entfaltet der Glaube seine das Leben bestimmende und bereichernde Kraft: Mini-Club: wöchentlich dienstags, 15.00 Uhr, für alle Kinder mit Eltern, keine Altersbeschränkung, im Gemeindezentrum Töpen, Kirchstr. 1, Sommerpause im August, Wiederbeginn 2.9. Kindergruppe: in der Regel 14tägig freitags, von 15.00 – 16.30 Uhr, im Gemeindezentrum Töpen, Wiederbeginn 26.9. Kindergottesdienste: in den 3 Gemeinden eigenständig, wie in der Mitte des Heftes angegeben; in Töpen (Zentrum), Isaar (Schulhaus) und Münchenreuth (Gemeindehaus), sonntags, außer in den Ferien. Präparandenunterricht: Jahrgang 2014/16, Montag, 22.9., 20.00 Uhr, Präparandenelternabend im Gemeindezentrum, Anmeldungen können im Pfarramt abgeholt werden. Konfirmandenunterricht: Jahrgang 2013/15, mittwochs, ab 24.9., 16.45 – 18.15 Uhr im Gemeindezentrum. Jugendtreff: Sonntag, 28.9., 18.30 Uhr, im Gemeindezentrum Töpen. Gemeindenachmittage: 1 x pro Monat, Töpen: in der Regel am ersten Dienstag im Monat um 14.00 Uhr, im Gemeindezentrum, 2.9. 7.10., 4.11., 2.12., Münchenreuth: ab September immer montags, um 14.00 Uhr im dortigen Gemeindehaus, Peuntstraße 8, 29.9. Posaunenchor: in der Regel mittwochs, 20 Uhr, im Gemeindezentrum. 25 Jahre Friedliche Revolution: Von den Demos zur Grenzöffnung; siehe Veranstaltungsprogramm der Städte Hof und Plauen (liegt in den Kirchen auf). Herzlichen Dank für die vielen Kleiderspenden, die anlässlich der Sammlung des Spangenberg Sozialwerks abgegeben wurden. Insgesamt kamen 1.970 kg zusammen: Töpen 1.360 kg, Tiefendorf 70 kg, Isaar 340 kg und Münchenreuth 200 kg. Das Foto zeigt die vielen Säcke und Kartons unter dem Dach des Gemeindezentrums Töpen. - 36 - Freud und Leid in unsere Kirchengemeinden Taufen 05.04.2014 Emina Katrin Knieling Isaar 06.04.2014 Paul Fraas Haßfurt Taufe in Töpen 12.04.2014 Lilly Erika Bär Hohendorf 24.05.2014 Dana Nicole Brauner Töpen 06.07.2014 Noan Lucas Christopher Darion Schoen (geb. 2005) Töpen Und man brachte Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Amen, ich sage euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nicht hineinkommen. Und er schließt sie in die Arme und legt ihnen die Hände auf und segnet sie. Markus 10, 13-16 (Übersetzung: Zürcher Bibel 2007) Porträt eines Kindes Wie viel durch diese sehr offenen Augen noch durchmuß an Menschen, Bildern und Schrecken, an Tränen und Garben von Licht – Jetzt spiegeln sie, zwischen Fristen von Schlaf, von außen und innen den Himmel. Richard Exner (1929-2008) - 37 - Der Herbst Ich bin, das läßt sich nicht bestreiten, die herbste aller Jahreszeiten: Rauhe Winde, scharf wie Säbel, welke Wälder, graue Nebel. Die Vögel klagen leise, leise und gehen auf die Winterreise. Dann lischt die Sommersonne aus. Holt eure Gummischuhe raus! Herbstliches Lied Klopfet der Regen und tropft von den Steinen, Klagen die Bäume und jammert der Wind. Wieviele Tränen muß ich noch weinen, Bis wir in Frieden beisammen sind. Sieh, all die Vögel, sie zogen gen Süden, Flohen den Winter und wichen dem Frost, Aber uns ist keine Sonne beschieden, Ruhelos durchwandern wir Nord, West und Ost. Der du gebietest dem Mond und den Sternen, Der du die Lilie im Feld nicht verläßt, Sei du mit uns in der fernsten der Fernen! Gib deine Hand uns, beschirm unser Nest. Mascha Kaléko (1907-1975) Ihre Herbstgedichte haben – mit Ausnahme des oberen – immer einen melancholischen Grundton, bitter passend zu den harten Kinderzeiten an vielen Weltorten dieser Tage. Am 17.12.1949 schrieb Albert Einstein an die Dichterin: „Ich habe Ihre Gedichte mit wirklicher Bewunderung gelesen. Sie haben mir solchen Eindruck gemacht wie Weniges aus unserer Zeit. Ich kenne die Tücke des Reimes aus eigener primitiver Erfahrung und fühle dadurch besonders intensiv die Grazie und Treffsicherheit Ihres Ausdrucks.“ Besonders lobte er ihre Zeilen „Die Zeit steht still“, die wir ein andermal zu bringen gedenken. M. K. im Gemeindebrief: z.B. Nr. 50 (Nov. 1995), S. 18-20; Nr. 62, S.22f. - 38 - Trauungen 03.05.2014 Julia, geb. Ritter, und Christian Schmidt, Tiefendorf/Joditz, Trauung in Joditz 17.05.2014 Anne, geb. Völkel, und René Kregel, Isaar, Trauung in Isaar 14.06.2014 Katharina, geb. Faber, und Christian Lindner, Eningen, Trauung in Töpen Kehr ein bei mir Du bist die Ruh‘, Der Friede mild, Die Sehnsucht du und was sie stillt. Ich weihe dir Voll Lust und Schmerz Zur Wohnung hier Mein Aug‘ und Herz. Kehr ein bei mir Und schließe du Still hinter dir Die Pforten zu! Treib andern Schmerz Aus dieser Brust! Voll sei dies Herz Von deiner Lust. Dies Augenzelt, Von deinem Glanz Allein erhellt, O füll es ganz! Friedrich Rückert (1788-1866) - 39 - Sommerabend Wenn wir heimkehren aus den Wäldern des Sommers, hängt noch ein buntes Amsellied an unserm Mantel, schütten wir Laub und Moos aus Bart und Haaren nieder. Manchmal malt Gott mit Wolkenhänden ein Abendrot an unser Fenster, oder er gießt Mond aus dem Krug der Nacht auf die blaue Anmut der Gärten. Silbern strahlt auf die Stern-Fontaine. An der Pforte des Abends rufen Nachtigallen, Traum und Jasmin in ihrem Singen… Wir aber streuen Nelkenduft Über die Anmut junger Frauen hin. Peter Huchel (1903-1981) In der Anmut liegt eine Einsamkeit, die jedem Ding seinen Wert verleiht. Von einem gewissen Grad des Reichtums an scheinen sogar der Himmel und die sternenübersäte Nacht selbstverständliche Güter. Auf der untersten Sprosse der Leiter jedoch gewinnt der Himmel wieder seinen ungeschmälerten Sinn: er ist eine köstliche Gnade. Sommernächte, unerforschliche Geheimnisse, in denen Sterne aufsprühten! Albert Camus (1913-1960) DIE JAHRE VON DIR ZU MIR Wieder wellt sich dein Haar, wenn ich wein. Mit dem Blau deiner Augen deckst du den Tisch unsrer Liebe: ein Bett zwischen Sommer und Herbst. Wir trinken, was einer gebraut, der nicht ich war, noch du, noch ein dritter: wir schlürfen ein Leeres und Letztes. Wir sehen uns zu in den Spiegeln der Tiefsee und reichen uns rascher die Speisen: die Nacht ist die Nacht, sie beginnt mit dem Morgen, sie legt mich zu dir. Paul Celan (1920-1970) - 40 - Trauerfeiern 28.12.2013 01.02.2014 15.02.2014 19.03.2014 13.06.2014 07.07.2014 16.07.2014 Horst Schneider, Töpen (23.12.) Christine Hopf, geb. Vogel, Töpen (28.1.) Hermann Klug, Isaar (11.2.) Rosalinde Schilling, geb. Weber, Töpen (14.3.) Manfred Spörl, Töpen (7.6.) Engelbert Mergler, Münchenreuth (13.5.) Ingeburg Hoppe, geb. Troeger, Mödlareuth (14.7.) Beerdigung in Münchenreuth 24.07.2014 Siegfried Wagenführer, Münchenreuth (2.7.) 25.07.2014 Karl Hertel, Tiefendorf/Kösching (11.7.) Trauerfeier und Beisetzung in Kösching 16.08.2014 Klara Göpfert, geb. Hager, Töpen/Zedtwitz (12.8.) 80 88 87 84 65 65 87 84 87 84 Die letzte Ruhe auf unserem Töpener Friedhof fanden ebenfalls: 31.01.2014 Anna Schramm, geb. Ollek, Marktleugast (5.1.) Trauerfeier in Marktleugast am 10.1.2014 17.02.2014 Elke Ackermann, geb. Graubmann, Dobareuth (25.1.) Verabschiedung in Oettersdorf am 31.1.2014 Schöner Abend Ich ging den kleinen Weg, den oft begangenen, und diesen Abend war er seltsam klar, man sah ihn schon als einen herbstbefangenen, obschon es mitten noch im Sommer war. Die Himmelsblüte hatte weisse Dolden, die Wolken blätterten das Blau herab, auch arme Leute wurden golden, was ihrem Antlitz Glück und Lächeln gab. So auch in mir, – den immer graute früh her, verschlimmert Jahr und Jahr entstand ein Sein, das etwas blaute – und eine Stunde ohne Trauer war. Gottfried Benn (1886-1956) 91 70 - 41 - In den Nachmittag geflüstert (1912) Sonne herbstlich dünn und zag, Und das Obst fällt von den Bäumen. Stille wohnt in blauen Räumen Einen langen Nachmittag. Sterbeklänge von Metall; Und ein weißes Tier bricht nieder. Brauner Mädchen rauhe Lieder Sind verweht im Blätterfall. Stirne Gottes Farben träumt, Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel. Schatten drehen sich am Hügel Von Verwesung schwarz umsäumt. Dämmerung voll Ruh und Wein; Traurige Guitarren rinnen. Und zur milden Lampe drinnen Kehrst du wie im Traume ein. Sommer (1913) Am Abend schweigt die Klage Des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn, Der rote Mohn. Schwarzes Gewitter droht Über dem Hügel. Das alte Lied der Grille Erstirbt im Feld. Nimmer regt sich das Laub Der Kastanie. Auf der Wendeltreppe Rauscht dein Kleid. Stille leuchtet die Kerze Im dunklen Zimmer; Eine silberne Hand Löschet sie aus. Windstille, sternlose Nacht. Georg Trakl (1887-1914) - 42 - Grodek. (Oktober 1914) Am Abend tönen die herbstlichen Wälder Von tötlichen Waffen, die goldnen Ebenen Und blauen Seen, darüber die Sonne Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht Sterbende Krieger, die wilde Klage Ihrer zerbrochenen Münder. Doch stille sammelt im Weidengrund Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt Das vergossne Blut sich, mondne Kühle; Alle Straßen münden in schwarze Verwesung. Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain, Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter; Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes. O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz, Die ungebornen Enkel. Georg Trakl (1887-1914) Manche seiner Gedichte klingen wie eine Vorahnung des Ersten Weltkrieges, dessen erste Phase er vor Schrecken nicht zu überleben vermochte. Seine furchtbare Wirklichkeit erfasste er mit den Mitteln eines modernen Stils, der in der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts prägende Spuren hinterließ. Heimito von Doderer (1896-1966), der Landsmann, nannte Trakl „den größten österreichischen Dichter seit 1900 – Hofmannsthal und Rilke weit hinter sich lassend“. Ludwig Wittgenstein (1889-1951), bis heute weltweit einer der einflussreichsten Philosophen, schrieb in jungen Jahren über seine Gedichte: „Ich verstehe sie nicht; aber ihr Ton beglückt mich.“ Weil sehr wohlhabend, hatte er dem ständig klammen Trakl einmal 20.000 Kronen zukommen lassen. Als Trakl ihn in den letzten Tagen um einen Besuch in Krakau bittet, schafft er es nicht mehr rechtzeitig. In seinen Tagebüchern heißt es am 5.11.1914: „Es ist schon zu spät, Trakl heute noch zu besuchen. Möge der Geist mir Kraft geben.“ Am 6.11. dann: „Früh in die Stadt zum Garnisonshospital. Erfuhr dort, daß Trakl vor wenigen Tagen gestorben ist. Dies traf mich sehr stark… Dein Wille geschehe.“ - 43 Im Vorfeld des 100. Todestages am 3.11.2014 sind spannende Bücher erschienen. Hans Weichselbaum, der Trakl als Leiter der Forschungs- und Gedenkstätte und als Geschäftsführer des Internationalen Trakl-Forums in Salzburg wie kein anderer kennt, hat seine Biographie überarbeitet und neueste Entdeckungen berücksichtigt (Salzburg-Wien 2014). Rüdiger Görner, Literaturprofessor an der University of London, nähert sich dem „Dichter im Jahrzehnt der Extreme“ auf höchstem Niveau über das Werk an (Wien 2014). Dass dessen Gedichte „dem Immanenz-Prinzip verpflichtet“ seien, mag dahingestellt bleiben. Die latent oft im Hintergrund stehende Spannung zwischen einer im Drogen- und Alkoholrausch erfahrenen Sinnlichkeit und einer massiv christlich geprägten Sehnsucht nach Reinheit liegt vielen seiner überaus erhellenden Gedichtinterpretationen zugrunde. „Dunkle Liebe eines wilden Geschlechts“ ist der Titel des Buches von Hilde Schmölzer (Tübingen 2013), das nicht nur die wohl bis zum Inzest gehende Beziehung zur Schwester Margarethe Trakl thematisiert, sondern viele biographische Einzelheiten bringt, angefangen von der abfärbenden Drogensucht der Mutter über die schwierige Jugend- und Studienzeit, die Freundschaft mit Ludwig von Ficker, der in der Zeitschrift Brenner viele Gedichte publiziert und ihn sogar noch kurz vor dem Tod besucht, bis zum ebenfalls frühen Sterben Margarethes im Jahr 1917. Aus Gunnar Deckers in der Reihe Leben in Bildern im Deutschen Kunstverlag herausgebrachten Buch (Berlin-München 2014) seien kurze Passagen aus dem letzten Kapitel zitiert: „Als Sanitäter kommt Trakl mit seiner Einheit am 7. September 1914 nach Galizien… Dort stößt die 3. Armee der Österreicher auf die Basilow-Armee. Es beginnt die Schlacht von Grodek (nahe Lemberg), in der für Trakl jene Welt untergeht, die er – unter Zweifel und Ekel ohnehin – bislang bewohnte. Die Russen sind den Österreichern weit überlegen… in Panik erfolgt der österreichische Rückzug. In einer Scheune muss Georg Trakl allein und ohne ausreichende Ausrüstung über 90 Schwerverletzte versorgen. Er kann es nicht, er verzweifelt inmitten des Schreiens und Stöhnens. Einige, die es nicht mehr ertragen können, erschießen sich – oder betteln, vor Schmerzen wimmernd, darum, dass man sie töte. Und der Dichter als Sanitäter, der nicht helfen kann, nur mitleiden, sieht sich allein gelassen in diesem Inferno.“ Infolge des seelischen Zusammenbruchs und eines Selbstmordversuches wurde Trakl in das Garnisonsspital Krakow/Krakau zur Beobachtung seines Geisteszustandes eingewiesen. Dort nahm sich der 27Jährige mit einer Überdosis Kokain das Leben. Am bekanntesten ist wohl das Gedicht „Ein Winterabend“: „Wenn der Schnee ans Fenster fällt, Lang die Abendglocke läutet…“. Wir druckten es schon ab. Im Gemeindebrief siehe aber auch: Nr. 83, S. 22-23, und Nr. 93, S. 14-15. Die Gedichte oben folgen der Innsbrucker Ausgabe. - 44 - Keine Macht den Drogen! Markus Schnabel hatte die Verbindung zum Referenten des Abends am 21.5.2014 hergestellt: Zollbetriebsinspektor beim Hauptzollamt Regensburg, Kontrolleinheit Verkehrswege Selb, Achim Herkt, referierte kompetent über viele Aspekte von Drogen. Den Abend verfolgten auch einige 12 bis 15jährige, die teilweise mit ihren Eltern gekommen waren. • • • • • • Achim Herkt ließ immer wieder diverse Drogen (z.B. Haschischblock, Marihuana, etc.) zur Anschauung herumgehen; er erklärte Insider-Ausdrücke und wies auf Gefahren des Konsums sowie auf Chancen des Ausstiegs hin. Man unterscheidet zwischen pflanzlichen, chemisch/synthetischen und pflanzlich/chemischen Betäubungsmitteln, legalen und illegalen Drogen. Den Dealern geht es immer nur ums Geld; die Konsumenten nehmen alles in Kauf, um an „Stoff“ zu kommen. Der Griff zu Drogen geht sehr schnell und wird zu Beginn als „cool und in“ angesehen. 80 – 85 % werden im Freundeskreis mal von Freitagabend bis Sonntagmittag eingenommen. Ein Schwerpunkt war der Bericht über Crystal Meth, das wie Kandiszucker aussieht, nach Seife riecht und sich hinter „Piko“ und „Ice“ z.B. versteckt. Wer es nimmt, riskiert sein Leben. Es ist ein Gift, das sich durch Deutschland frisst und das Aufputschmittel Methamphetamin enthält. - 45 - • • • • • • Neu ist diese Droge nicht: Ab 1938 gab es sie in schwächerer Form als Medikament (Pervitin). Die Herstellung ist billig: Eine der am häufigsten eingesetzten Zutaten gibt es in der Apotheke (Ephedrin als Erkältungsmittel). Zusammen mit Chemikalien lässt sich Meth kochen. Abflussreiniger, Lampenöl und Batteriesäure verstärken die Wirkung. Es wird geschnupft, geraucht, aufgelöst und gespritzt, manchmal auch geschluckt. Meth überwindet die Blut-Hirn-Schranke besonders leicht, Glückshormone werden ausgeschüttet, die Leistungsfähigkeit steigt. Hunger, Durst, Schmerzen und Müdigkeit spielen keine Rolle mehr. 20 Stunden High-Sein sind möglich. Setzt die Wirkung aus, treten depressive Gedanken, Erschöpfung und Paranoia auf. Es gehört zu den am schnellsten süchtig machenden Drogen, manchmal reicht schon der einmalige Konsum. Anhand einer Powerpoint-Präsentation veranschaulichte Herr Herkt Veränderungen des Verhaltens, Aussehens und Zustandes von Abhängigen (z.B. Haar- und Zahnausfall, Hautveränderungen). Herzliche Einladung an alle Leserinnen und Leser zu einer Führung durch die Soziotherapeutische Einrichtung König David im Ortsteil Hölle der Stadt Naila, Humboldtstr. 27. Es handelt sich um eines von acht Häusern des Feilitzsch Sozialwerk, das im Jahr 1977 mit der Gründung des Wohn- und Pflegeheimes Gut Münchenreuth durch Heinrich Freiherr von Feilitzsch seinen Anfang nahm. Klaus Ellmauer, mit Louis-Ferdinand Frhr. von Feilitzsch Geschäftsführer und Leiter des Werkes, wird uns an diesem Abend durch das Haus führen und umfassend informieren. Danach wird zum Gespräch ein kleiner Imbiss mit Getränken gereicht. Die Teilnahme ist kostenlos. Freiwillige Gaben kommen dem Förderverein der gesamten Einrichtung und damit den psychisch kranken Bewohnern zugute. Freitag, den 17.10.2014, Abfahrt um 17.00 Uhr am Gemeindezentrum Töpen, Kirchstr. 1. Für eine kurze Voranmeldung im Evang.-Luth. Pfarramt Töpen, Kirchstr. 3, Tel. 333, wären wir dankbar, damit wir z. B. wissen, welche und wie viele Fahrzeuge benötigt werden. - 46 - Gemeindeabend zum Thema Asylbewerber am 14. Mai 2014 Im Rahmen der Mitgliederversammlung des Diakonie- und Fördervereins der Evang.Luth. Kirchengemeinde Töpen berichtete Olaf Hofmeister über die aktuelle Lage der Asylbewerber in Deutschland und besonders im Bereich Hof und Umgebung. Hofmeister (Foto unten rechts), als Sozialpädagoge zuständig für die Asylberatung im Landkreis Hof, stellte seinen Kurzvortrag unter die Überschrift „Niemand verlässt seine Heimat ohne Grund“. Gründe können wirtschaftlicher, gesundheitlicher oder lebensbedrohender Natur sein. Grundsätzlich denke man zwar immer zuerst an lebensbedrohende Umstände (z.B. in Syrien), andere Gründe sind aber genauso wichtig, so Hofmeister. Der Redner behandelte ausführlich die Fragen, woher und warum Asylanten nach Deutschland kommen. So seien oftmals falsche Versprechungen im Heimatland der Grund, zu uns zu kommen. Schnell wird hier die Realität die Grundlage allen Handelns. Weiter seien es die Schlepperbanden, die ebenfalls mit falschen Zahlen und Fakten argumentierten, um damit für sich selbst Geld abzuzocken. Wie mit den Asylbewerbern in der Bundesrepublik, in Oberfranken, im Landkreis und der Stadt Hof umgegangen wird, dies untermauerte er mit Zahlen. So gab es im Jahr 2013 insgesamt 127.023 Anträge in ganz Deutschland. Diese Zahl dürfte 2014 noch steigen, denn im Zeitraum Januar bis März gab es bereits 37.280 Anträge. Für Oberfranken gab es bis Ende 2013 1477 Anträge, für die Stadt Hof 320 und für den Landkreis 85. Probleme bildeten hier vor allem die Bewerber aus Ländern der ehemaligen russischen Föderation, aus Rumänien und aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, ausgenommen Kroatien, welches seit 2013 Mitglied der EU ist. Schwierigkeiten bereiteten in unserem Bereich vor allem die Entfernung der Unterkünfte zu den Zentren und die schulischen Probleme, die vor allem mit der Sprachbarriere zu tun hätten. Bei den Entscheidungen über die gestellten Anträge gab es Ende 2013 38,5 Prozent Ablehnungen, nach dem so genannten Dublin-Verfahren (Im DublinVerfahren wird der für die Prüfung eines Asylantrags zuständige Staat festgestellt. Damit wird sichergestellt, dass jeder Asylantrag nur von einem Mitgliedstaat inhaltlich geprüft wird.) gab es 36,7 Prozent formelle Entscheidungen. Unter Flüchtlingsschutz stehen 12,3 Prozent, Abschiebeverbot gab es für 11,4 Prozent und direkte Anerkennungen für 1,1 Prozent der Anträge, bezogen auf die gesamte BRD. Alles in allem gesehen tue man sich, nicht zuletzt wegen der Personalstruktur, schwer, diese Aufgaben zu schultern. Es gelte aber auf jeden Fall, trotz vorhandener Probleme, die Prämisse zu helfen, wo immer es geht. MN - 47 - Mitgliederversammlung des Fördervereins Die alte und neue Vorstandschaft: links Hans Bochum, der neue 1. Vorsitzende, dann die frisch gewählte Schriftführerin Margit Rödel, die Heinrich Krauß ablöst; in der Mitte die scheidende Vorsitzende Dagmar Degenkolb; neben ihr Schatzmeister Markus Enders, der die Nachfolge von Gerhard Berndt angetreten hat, rechts Pfr. Gerhard Schneider. Unser Posaunenchor hatte den Abend am 14.5.2014 mit drei Musikstücken eröffnet. Im Anschluss an den Vortrag von Olaf Hofmeister (siehe die linke Seite) fand die Mitgliederversammlung des Diakonie- und Fördervereins der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Töpen e. V. statt, mit der seit Jahren höchsten Teilnehmerzahl. Nach der Verabschiedung des Referenten durch die 1. Vorsitzende Dagmar Degenkolb wurde der verstorbenen Vereinsmitglieder Horst Schneider und Hermann Klug sen. gedacht. Heinrich Krauß verlas wie immer seine ausführlichen und genauen Protokolle der letzten Zusammenkunft und der Vorstandssitzung vom 2.5.2014. In ihrem kurzen Bericht konnte Frau Degenkolb auf die erfolgreich abgeschlossenen Bemühungen um eine neue Satzung verweisen. Sie war am 3.7.2013 von der damaligen Jahreshauptversammlung nach umfassenden Vorbereitungen einstimmig verabschiedet und schon am 15.7.2013 vom Amtsgericht Hof genehmigt worden. Sie bedankte sich für den Zuschuss der Gemeinde Töpen in Höhe von 100 € und brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck, dass in den vergangenen Monaten 12 neue Mitglieder begrüßt werden konnten, so dass nun 72 Personen dem Förderverein angehören (Stand 14.5.2014). Schatzmeister Gerhard Berndt gab einen Überblick über die - 48 finanzielle Lage des Vereins und erwähnte einen Zuschuss an den Kindergarten der Kirchengemeinde Töpen (600 €). Die Prüfer Irene Wunderlich und Helmut Schnabel bescheinigten ihm eine einwandfreie Kassenführung und beantragten die dann einstimmig erteilte Entlastung. Die im Vorstand angepeilte Unterstützung für die Sanierung der Dachrinnenentwässerung des Gemeindezentrums (1.500 Euro) und für die Innenrenovierung sowie die Erneuerungsmaßnahmen am Glockenstuhl der Kirche in Isaar (500 Euro) wurden im Laufe des Abends von der Mitgliederversammlung ebenfalls einstimmig bewilligt. Die drei genannten Vorstandsmitglieder bedankten sich allesamt für das ihnen über lange Zeit entgegengebrachte Vertrauen und baten um Verständnis, dass sie für die nächste Wahlperiode (bis 2017) nicht mehr zur Verfügung stünden. Unter der souveränen Leitung von Manfred Nürnberger verlief dann die gut vorbereitete Neuwahl der Vereinsführung sehr zügig. Gerhard Schneider, der als Gemeindepfarrer laut Satzung automatisch der 2. Vorsitzende des Vereins ist, hatte im Vorfeld nach Maßgabe der erwähnten Vorstandssitzung einige Personen angefragt. Die vom bisherigen Vorstand schließlich Vorgeschlagenen wurden einstimmig gewählt: Hans Bochum (Töpen) als neuer 1. Vorsitzender, Margit Rödel (Isaar) als Schriftführerin und Markus Enders (Tiefendorf) als Schatzmeister. Neue Kassenprüferinnen, wie alle anderen wurden auch sie für die kommenden 3 Jahre gewählt, sind Isolde Roth und Irene Wunderlich. Sie prüfen die Rechnungsbelege sowie deren ordnungsgemäße Verbuchung und die steuerlich korrekte Mittelverwendung. Pfr. Schneider bedankte sich bei den drei Ausgeschiedenen für die ausgezeichnete Arbeit. Wie lange währte ihr ehrenamtliches Engagement? Für den Verein, der 2015 sein 50jähriges Jubiläum feiert, brachte das Jahr 1984 einen markanten Einschnitt. Der Tod des Schatzmeisters Otto Fleißner, der gleichzeitig Kirchenpfleger der Kirchengemeinde Töpen war, führte zu einigen Veränderungen: Herbert Wiezoreck, bis dahin der 1. Vorsitzende des Vereins, übernahm die Haushalts-, Kassen- und Finanzaufgaben der Kirchengemeinde (bis zu seinem Tod im Jahr 1993). Karl Benker, ebenfalls Gründungsmitglied, wechselte vom Amt des Schriftführers zu dem des 1. Vorsitzenden im Verein. Dagmar Degenkolb stellte sich 1984 als Schatzmeisterin zur Verfügung, Heinrich Krauß als Schriftführer. Nach Karl Benker wurde 2002 Karl Pfeifer zum 1. Vorsitzenden gewählt. Als er im Jahr 2010 starb, übernahm Dagmar Degenkolb das leitende Amt. Gerhard Berndt wurde im selben Jahr die Verantwortung für die Vereinskasse übertragen. Die beiden zuletzt Genannten bildeten auch eine Verbindung zum Kirchenvorstand: sie waren u.a. von 1988-2000 bzw. von 2000-2012 die Vertrauensleute im KV Töpen. Im soeben neu gewählten Leitungsgremium bilden Margit Rödel und Markus Enders neben dem Pfarrer eine Brücke zu den jeweiligen Kirchenvorständen in Isaar und Töpen. Am Ende der Versammlung wurden Gutscheine und Blumengestecke überreicht. Und: es gab Applaus für den Eintritt eines weiteren Mitglieds! GS Inzwischen (Anfang August 2014) ist die Mitgliederzahl auf 78 gestiegen. Wir bitten Sie, liebe Leserin, lieber Leser, um Ihren Beitritt. Für 10 Euro im Jahr (!) unterstützen Sie die Gebäude: das Gemeindezentrum, die Kirchen Töpen und Isaar (Renovierung und Unterhaltung), sowie die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, den Kindergarten und diakonische Aufgaben. Beitrittserklärungen: bei Hans Bochum und im Pfarramt. - 49 - Gemeindenachmittag Gemeindenachmittag Töpen: Töpen: Besuch Besuch des des Botanischen Botanischen Gartens Gartens in in Hof Hof am am 1.7.2014 1.7.2014 °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° °°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°° Gemeindebrief Gemeindebrief August August -- November November 2014, 2014, lfd. lfd. Nr. Nr. 99. 99. Druck: Gebr. Müller, Selbitz, Auflage: 1050. Druck: Gebr. Müller, Selbitz, Auflage: 1050. An der der Entstehung Entstehung dieser dieser Ausgabe Ausgabe wirkten wirkten mit:, mit:, Karl Karl Benker, Benker, Julia Julia Degenkolb, Degenkolb, Ursula Ursula An Brühschwein, Adolf Adolf Lindner, Lindner, Uwe Uwe Weber, Weber, Robert Robert Hasenhündl, Hasenhündl, Lisa Lisa Reichel, Reichel, Markus Markus Brühschwein, Schnabel, Schnabel, Manfred Manfred Nürnberger, Nürnberger, Fotostudio Fotostudio Schwarzenbach, Schwarzenbach, Friedlinde Friedlinde Dörfler, Dörfler, KindergarKindergartenteam, Heike Schnabel, Irmtraud Schneider, Irene Wunderlich, Hans tenteam, Heike Schnabel, Irmtraud Schneider, Irene Wunderlich, Hans Zwipp, Zwipp, Inge Inge und und Max Reißner, Wolfgang Bouillon, GS. Max Reißner, Wolfgang Bouillon, GS. Herausgegeben Herausgegeben von von den den Evang.-Luth. Evang.-Luth. Kirchengemeinden Kirchengemeinden Töpen, Töpen, Isaar, Isaar, Münchenreuth. Münchenreuth. Verantwortlich: Pfarrer Gerhard Schneider. Evang.-Luth. Pfarramt, Verantwortlich: Pfarrer Gerhard Schneider. Evang.-Luth. Pfarramt, Kirchstraße Kirchstraße 3, 3, 95183 95183 Töpen, Tel. 09295/333, Fax: 09295/9218, E-Mail: [email protected]. Töpen, Tel. 09295/333, Fax: 09295/9218, E-Mail: [email protected]. Adresse und und Telefonnummer Telefonnummer des des Kindergartens: Kindergartens: Königshofstr. Königshofstr. 3, 3, 95183 95183 Töpen, Töpen, Tel. Tel. 627. 627. Adresse Bürozeiten im im Pfarramt Pfarramt Töpen: Töpen: Montag Montag 14-17 14-17 Uhr, Uhr, Mittwoch Mittwoch und und Freitag Freitag jeweils jeweils 8.008.00Bürozeiten 11.30 11.30 Uhr. Uhr. Überweisungen Überweisungen zu zu Gunsten Gunsten der der drei drei Kirchengemeinden Kirchengemeinden kann kann man man tätigen tätigen auf auf die die Konten Konten bei bei der der VR VR Bank Bank Hof Hof (Geschäftsstelle (Geschäftsstelle Töpen), Töpen), BIC: BIC: GENODEF1HO1, GENODEF1HO1, für für TöTöpen: pen: IBAN IBAN DE51 DE51 78060896 78060896 0000 0000 711152, 711152, für für Isaar: Isaar: IBAN IBAN DE83 DE83 78060896 78060896 0000 0000 717657 717657 und für Münchenreuth: IBAN: DE11 78060896 0000 717983. und für Münchenreuth: IBAN: DE11 78060896 0000 717983. Sie kennen kennen immer immer noch noch nicht nicht den den farbigen farbigen Grafikteller Grafikteller von von Karl Karl Bedal Bedal mit mit sämtlichen sämtlichen Sie Kirchen Kirchen des des Dekanates Dekanates Hof? Hof? Bitte Bitte mal mal anklicken: anklicken: die die Homepage Homepage des des Dekanates Dekanates Hof: Hof: www.dekanat-hof.de www.dekanat-hof.de Wenn Wenn Sie Sie auf auf die die Töpener Töpener Kirche Kirche gehen, gehen, sehen sehen Sie Sie auch auch eine eine Reihe Reihe Gemeindebriefe. Gemeindebriefe. Eine eigene Homepage befindet sich im Anflug: durch die Eine eigene Homepage befindet sich im Anflug: durch die intensive intensive Arbeit Arbeit eines eines kleinen kleinen Teams Teams während während der der vergangenen vergangenen Monate. Monate. - 50 - Weltgebetstage in Töpen am 7.3. und in Münchenreuth am 10.3.2014: Ägypten – „Wasserströme in der Wüste“ Altarraum in Töpen, mit Landestypischem eindrücklich geschmückt. Tolles Anschauungsmaterial im Dorfgemeinschaftshaus Münchenreuth. Danke für die gespendeten Getränke. Das Gemeindezentrum in Töpen war sehr gut gefüllt. In beiden Gemeinden war ein reichhaltiges Buffet aufgebaut. - 51 - „Ist denn Christus zerteilt?“ (1. Kor. 1, 1-17) Zwei Bilder vom Ökumenischen Gottesdienst am 4.6.2014 in Töpen Nach dem Gottesdienst, bei dem Pfarrer Fiedler die Predigt hielt, trafen sich Gemeindeglieder beider Konfessionen zu einem kleinen Imbiss im Gemeindezentrum. Heike Schnabel hatte feine Dips gemacht, die wir uns zu leckeren Laugenstangen schmecken ließen. - 52 - Aktivitäten in unserem Kindergarten WingTsun-Kurs im Kindergarten Kids-WingTsun ist ein Selbstbehauptungsprogramm für Kinder. Ziel des Trainings ist die Verteidigung gegen gleichaltrige Angreifer oder auch Erwachsene. Die Kinder lernen Verhaltensregeln für den Notfall. Klaus Gerlach besuchte uns am 13. und 20. Januar, um mit uns zu üben. Besonders wurde auf folgendes geachtet: 1. Gemeinsam den Schulweg abgehen: den sichersten Weg einüben. 2. Gruppen bilden: wenn möglich, die Kinder immer in Gruppen laufen lassen. 3. Distanz zu Fremden wahren: das Kind muss Abstand halten. Es gibt nur eine Antwort für den Fremden: „Fragen Sie einen Erwachsenen!“ 4. Geheimnisse verbieten: es gibt keine Geheimnisse, die die Eltern nicht wissen dürfen – egal, was ein anderer Erwachsener sagt. 5. Namen auf dem Schulranzen vermeiden: schreiben Sie die Personalien des Kindes nie außen auf den Schulranzen. 6. Codewort zwischen Eltern und Kind vereinbaren: nur bei dem, der dieses Wort kennt, darf das Kind mitgehen/-fahren. 7. Schreien üben: sagen Sie Ihrem Kind nicht nur, dass es im Notfall um Hilfe schreien soll, üben Sie es auch gemeinsam. 8. Passanten einbinden: Üben Sie mit einigen Bekannten, wie man gezielt um Hilfe bittet. 9. Rechte und Regeln erklären: Erklären Sie Ihrem Kind, was andere Erwachsene dürfen und was nicht. 10. Holen Sie sich Unterstützung: Eltern müssen Regeln für ihre Kinder aufstellen. Bekannte können beim Üben dieser Regeln helfen. Es gibt Kids-WingTsun-Schulen, dort werden diese Punkte wöchentlich gelernt und in Rollenspielen auf der Straße geübt. Als Hausaufgabe werden die Regeln zu Hause mit den Eltern wiederholt, damit auch diese die Sicherheitshinweise kennen und befolgen. Ausflug in die Sternwarte mit Übernachtung in der Jugendherberge Am Donnerstag, 3. April, war es wieder einmal so weit. Die „Schmetterlinge“ rüsteten sich zur Übernachtung mit anschließendem Besuch der Sternwarte. In der Jugendherberge wurden zunächst die Zimmer besichtigt, die Betten bezogen und die Rucksäcke aufgeräumt. Die erste Aufregung hatte sich nun allmählich gelegt und es wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Es schmeckte allen sehr gut. Nachdem jeder gestärkt war, ging es zu Fuß in die Sternwarte. Dort erwartete die Kinder ein interessanter Vortrag über Planeten, Sonne, Mond und Sterne. Anschließend staunten sie sehr, als sich die Decke des Zimmers öffnete und jeder durch ein großes Teleskop den Mond und den Jupiter betrachten konnte. Nach den aufregenden Erlebnissen liefen wir wieder zurück in die Jugendherberge. Da es schon dunkel war, nutzten wir den Rückweg als Nachtwanderung. Jedes Kind hatte eine eigene Taschenlampe dabei und konnte sich den Weg beleuchten. Das war ein großer Spaß für alle Beteiligten. Zurück im Gebäude wurde eine kleine Pyjamaparty veranstaltet und anschließend eine Gute-Nacht-Geschichte vorgelesen. Gut gelaunt ging es am nächsten Morgen nach dem Waschen an das Zusammenpacken und Bettenabziehen. Danach frühstückten wir und spielten im Garten. Die Mitarbeiter der Jugendherberge hatten „Amerikaner“ gebacken und die Kinder durften diese bunt verzieren und Osterhasen aus Hefeteig herstellen. Dabei waren sie - 53 sehr kreativ. Anschließend besuchten wir den Kindergarten der Christuskirche in Hof. Wir schenkten ihnen als Dankeschön ein gebasteltes Bild, das mit Blumen verziert war. Dazwischen standen Wünsche der Töpener Kinder für die Kinder aus Hof. Danach vergnügten wir uns auf dem Spielplatz nebenan, bis es wieder nach Hause ging. Es war eine schöne Zeit, die wir zusammen verbracht haben. Gartenaktion im Frühjahr Mit einem großen Aufgebot an Helfern wurden am 5.4.2014 die Büsche am Zaun entlang zurückgeschnitten, der Rindenmulch um das Klettergerüst aufgelockert und mit dem Hochdruckreiniger die Geräte und Spielsachen gesäubert, außerdem Unkraut gejätet und sonstige Gartenarbeiten in großem Umfang geleistet. Wir bedanken uns herzlich beim Elternbeirat und allen Mitwirkenden. Keine Angst vor dem Zahnarzt… bewiesen die Kinder beim Besuch von Dr. Til Hager aus Hof und seiner Assistentin, die vieles über gesunde Ernährung und Zahnpflege erzählten. Ein Zahnpflegeset, gesponsert von der AOK Hof, erfreute die Kinder sehr. Oma-Opa-Tag in der Blumengruppe Rege Teilnahme herrschte beim Oma-OpaNachmittag in der Blumengruppe. Dabei konnten die Kinder ihren Großeltern den gesamten Kindergarten zeigen. Mit Kaffee und Kuchen klang der Tag aus. Besuch in der Gärtnerei Wie jedes Jahr besichtigten wir im Frühjahr die Gärtnerei Schnabel und bestaunten die vielen bunten Blumen und Pflanzen. Für die Mütter durften wir wieder eine Tagetes einpflanzen. Herzlichen Dank und auf ein Wiedersehen im Herbst beim „Erpfel-Lesen“. Aktionen der Schmetterlinge In ihrem letzten Kindergartenjahr besuchten die Schmetterlinge u.a. die VR Bank in Töpen, die Feuerwehr und die Imkerei bei Markus Reichel. Praktikanten im Kindergarten Theo Bauer (ganz hinten) aus Töpen und Charline Schulz absolvierten ein einwöchiges Praktikum in unserem Kindergarten, das ihnen Einblick in die Arbeit gewinnen ließ und ihnen viel Spaß machte. - 54 Sommerfest 2014 Das Sommerfest begann am 13. Juli mit einem abwechslungsreichen Familiengottesdienst in der St. Martinskirche. Am Anfang übergab Dr. Strunz von der IHK Bayreuth dem Kindergarten Töpen bereits zum 2. Mal das Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“ und würdigte den Einsatz vor allem von Michaela Reichel für dieses Projekt. Unsere Einrichtung ist die erste im Landkreis Hof, die diese Auszeichnung zum wiederholten Male erhält. Mit den Kindern, die ihre selbstbemalten TShirts stolz präsentierten, freuten sich auch Frau Wild, Organisatorin bei der IHK für das „Haus der kleinen Forscher“, die ein Mini-Planetarium als Geschenk überreichte, Bürgermeister Klaus Grünzner, Pfr. Gerhard Schneider und die gesamte Gemeinde, die spontan kräftig applaudierte. Anschließend flog der Marienkäfer Max (erfrischend gespielt von Benedikt Müller) mit seinen Freunden durch die Kirche und erlebte so manches Abenteuer. Die neun Schmetterlinge segnete Pfarrer Schneider am Ende des Gottesdienstes und wünschte ihnen alles Gute für ihren neuen Lebensabschnitt in der Schule. Als hätten wir es gewusst: Alles war zum 1. Mal im Zelt am Dorfplatz vorbereitet worden. Das war richtig toll, denn es begann mittags stark zu regnen, aber unter dem Dach konnten wir unsere zahlreichen Aktivitäten geschützt durchführen, gut essen und trinken und alle unsere Tombolapreise an den Mann bringen. Das Fest war von Anfang bis Ende ein großer Erfolg. Ein herzlicher Dank an die Vereine, die unentgeltlich vielfältig zum Gelingen beitrugen. Ein herzliches Dankeschön auch an alle, die uns das ganze Jahr über unterstützen, wie z.B. Herr Paul, der wiederholt bei vielen Dingen geholfen hat, vor allen auch an den Elternbeirat, ohne den ein Sommerfest in dieser Dimension gar nicht stattfinden könnte. Wir wünschen allen erholsame Ferien, auf Reisen oder zu Hause, sowie Gottes Segen. Ihr Kindergarten-Team - 55 - Alle Kinder von 5 - 12 Jahren sind herzlich eingeladen zu Kindergruppe und Kindergottesdienst Mit vielen Kindern und Müttern besuchten wir am 6.6. den Hofer Zoo. Alle bestaunten die verschiedenen Tiere und ließen sich ein leckeres Eis schmecken. Eintritt und Eis spendierte die Kirchengemeinde. Am 11.7. war ein lautes Klopfen weit zu hören: wir stellten Nagelbilder her. Stolz präsentierten die Kinder ihre Ergebnisse. Die Kindergottesdienstkinder bauten mit Heike Opel eine Stadt, in der Jesus wirkte, und spielten die erzählte Geschichte nach. - 56 - Kinderwochenende mit Übernachtung vom 10. bis 11. Mai 2014 Samstagmittag trugen 35 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren ihre Schlafsäcke, Kuscheltiere und Rucksäcke in den Keller des Gemeindezentrums Töpen. Manchen war etwas mulmig, weil sie dort übernachten durften und weil der Abschied von den Eltern schwer fiel. Doch bald kam eine fröhliche Stimmung auf. Alle Helfer/innen standen bereit, um die Kinder in Empfang zu nehmen. Im großen Raum wurden zu Beginn bekannte Lieder gesungen, die auf den Nachmittag einstimmten. Anja, Robert und Lisa hatten ein tolles Geländespiel rund um den Badeteich vorbereitet. Mit Autos fuhren Mitarbeiter die in 7 Gruppen eingeteilten Kinder dorthin und dann ging es auch schon los: An 11 Stationen konnten verschiedene Aufgaben erfüllt werden. Eine Station war besonders beeindruckend: Die Kinder durften sich in einen Rollstuhl setzen und sich durch einen Parcours schieben lassen oder es auch selbst versuchen, ihn zu bewältigen, was gar nicht so leicht war. Das passte sehr gut zum Inhalt des Wochenendes. Im Mittelpunkt stand die biblische Geschichte aus Luk.17, wo Jesus 10 Aussätzige heilt, sich aber lediglich einer bei ihm bedankt. Alle waren infolge ihrer Krankheit ausgestoßen aus der Gesellschaft und konnten gar nicht fassen, was an ihnen geschehen war, und doch kehrte nur ein einziger um zu Jesus. An jeder Station wurden von den Kindern Materialien wie Holzstöckchen, Moos, Steine, Blumen usw. gesammelt, die sie zu einem Diorama in einem Schuhkarton gestalteten. Das überreichten sie zum Abschluss des Dorfspiels Leuten in der Gemeinde bei einem kurzen Besuch. - 57 Nun war der Hunger groß. Uwe hatte schon leckere Bratwürste gegrillt, sodass alle schnell satt wurden und gestärkt zum Abendprogramm gehen konnten. Lisa und Michaela gestalteten die Geschichte der 10 Aussätzigen als Klanggeschichte. Jedes Kind durfte sich dabei ein Instrument heraussuchen, das an verschiedenen Textstellen zum Einsatz kam. Das war eine echte Herausforderung, klappte aber wirklich gut. Danach bastelten die schon etwas müden Kinder noch Schmetterlinge für den Gottesdienst am Muttertag. Nun kam der aufregendste Teil des Tages: das Herrichten der Schlafplätze. Zwei Räume des Gemeindezentrums wurden vollkommen ausgefüllt. In einer Powerpoint-Präsentation konnten sich alle noch einmal die Erlebnisse des Tages vergegenwärtigen. Robert erzählte gekonnt eine Gute-Nacht-Geschichte und so nach und nach sank jeder in tiefen Schlaf. Nach dem gemeinsamen Frühstück teilten sich alle noch einmal in Gruppen auf, um den Familiengottesdienst vorzubereiten. Die einen übten Lieder ein, andere gestalteten ein Dank-Plakat, schmückten die Kirche bunt und festlich oder formulierten Gebete. Alles Erlebte und Erarbeitete floss in einen gut besuchten Gottesdienst ein, den die Kinder mit den Mitarbeitern gestalteten. So konnten alle Gottesdienstbesucher teilhaben an dem gelungenen Wochenende. Als Betreuer/innen waren sehr selbstlos folgende Leute zur Stelle: Nina Bauer, Anja und Robert Hasenhündl, Philipp Kaiser, Johanna Knüpfer, Michaela und Lisa Reichel, Melanie Schnabel, Irmtraud Schneider, Tim Schultz, Jochen Siebert, Simone Siebert-Kaiser, Mirjam Vierling-Bauer, Uwe und Jasmin Weber, Janina und Johannes Wolfrum. Uwe Weber, Irmtraud Schneider links und rechts: Bilder vom Geländespiel am Badeteich - 58 - Fleißig bastelten die Kinder reich verzierte Schmetterlinge für den Muttertag. Im großen Schlafraum herrschte emsiges Gewimmel vor dem Betrachten der Bilder. Es war kein Durchkommen mehr. Nach einer kurzen Nacht gab das Frühstück wieder Power! - 59 - Die Kirche war zum Familiengottesdienst am 11.5. bunt geschmückt. Die Klanggeschichte zu Lukas 17 erfreute ebenso wie die Lieder und die Gedanken von Uwe Weber zum Muttertag. - 60 - In „Glaube + Heimat“, der Mitteldeutschen Kirchenzeitung, die das Pfarramt Töpen schon seit 24 Jahren bezieht, finden sich immer wieder originelle Karikaturen von Nel. Dahinter steckt einer der bekanntesten Karikaturisten Deutschlands: Ioan Cozacu, Cartoonist u. Buchillustrator, geboren 1953 im rumänischen Cluj-Napoca. Es lohnt sich, seine Homepage aufzusuchen: nelcartoons.de. - 61 - Konzerte der St. Michaeliskantorei Hof Sonntag, 14. September 2014, ab 14 Uhr Orgelwanderung durch Hofs Innenstadtkirchen Hospitalkirche, St. Michaelis und St. Lorenz Barbara Schrenk und Georg Stanek, Orgel Eintritt frei Samstag, 11. Oktober 2014, 19.30 Uhr Hospitalkirche Hof (Siemakerng) Musikalischer Weg nach Innen Anlässlich 750 Jahre Hospitalkirche Werke von Newidler, Dowland und Durant Martina Kirchhof, Viola da Gamba Lutz Kirchhof, Barocklaute Eintritt: 8 €, erm. 5 € Samstag, 24. Oktober 2014, 19 Uhr St. Michaeliskirche Hof Celebrate eine musikalische Reise vom Choral bis zum Spiritual CVJM Brass Connection, Auswahlchor des CVJM – Westbundes Leitung: Matthias Schnabel Eintritt frei Sonntag, 2. November 2014, 17 Uhr St. Michaeliskirche Hof In Paradisum Maurice Duruflé: Requiem u.a. Kammerchor Hof, Georg Stanek, Orgel Leitung: Wolfgang Weser Eintritt: 15 €, erm. 5 € Sonntag, 23. November 2014, 17 Uhr St. Michaeliskirche Hof Johann Sebastian Bach h-moll Messe, BWV 232 Daniela Haase, Sopran I; Yvonne Berg, Sopran II; Alexandra Hebart, Alt; Christian Rathgeber, Tenor; Michael Kranebitter, Bass; Michael Dorn, Continuo; Stadtkirchenkantorei Bayreuth; St. Michaeliskantorei Hof; Hofer Symphoniker Leitung: Georg Stanek Eintritt: Vorverkauf 13 €/ Abendkasse 15 €, erm. 10 €/12 € - 62 - Wem gehört die Zukunft? Liebe Leserin, lieber Leser, die Frage klingt herausfordernd, so als wäre sie von einem dominanten Standpunkt aus gestellt. Als könnte die Zukunft, oder auch Gegenwart und Vergangenheit, wirklich irgendjemandes Eigentum sein! Als könnte das Kommende von jemandem besessen werden! Die Zukunft ist doch kein käufliches Objekt! Hält man kurz inne und blickt in die uns umgebende Welt, wie sie tagtäglich in Erscheinung tritt, wird man nachdenklich: So dumm ist die Frage gar nicht! Da geht es im Fußball trotz aller Skandale und Korruption noch vergleichsweise menschlich zu. Spanien konnte den Weltmeistertitel nicht auf Dauer festhalten. Und auch für Deutschland muss er in 4 Jahren neu erspielt werden. Von vornherein gehört dieser Titel niemandem. Mit Arroganz und Überheblichkeit fällt man schnell auf die Schnauze – so hat es der Befreiungstheologe Leonardo Boff seinen brasilianischen Landsleuten ins Stammbuch geschrieben (SZ 11.7.14). Wem gehört die Zukunft? Den Drogenabhängigen jedenfalls nicht, höchstens für einen kurzen unbeschwerten Augenblick. Schon eher den Dealern und Bossen. Für scheinbar lange Zeit den Reichen dieser Erde. Haben diejenigen ein Monopol auf sie, die die besten Waffen besitzen? Die sie am brutalsten anzuwenden bereit sind? Unfassbar, mit welcher Gier und Herrschermanier fanatische Einzelne, Gruppen, sogar ganze Staaten sich anderer bemächtigen, sie terrorisieren, um sie zu entwürdigen oder gar grausam zu töten. „Mit dieser Welt muss aufgeräumt werden“ – in dieser Haltung startete so manche „Macht“ in den 1. Weltkrieg – und in den verheerenden Untergang. Alle Straßen mündeten tatsächlich „in schwarze Verwesung“. Gehört die Zukunft denen, die mit hinterhältigen Methoden und unsäglichen Propagandalügen – es kommt auf die Beherrschung der Medien an – ein Nachbarland destabilisieren, dessen Unversehrtheit sie noch vor kurzem mit Unterschrift garantiert haben? Strategisch „modern“ operieren, Geländegewinne verbuchen, in die Geschichtsbücher eingehen, darauf kommt es an, nicht auf Menschenrechte, Freiheit, Frieden. „Leb wohl, Europa“ hat die russische Schriftstellerin jüdischer Herkunft, Ljudmila Ulitzkaja, kürzlich in einem Artikel geschrieben: Mein Land krankt. Ich schäme mich (Spiegel 34). - 63 - Oder: Den Wettbewerb der „Systeme“ gewinnen diejenigen, die in der Spur des Übertrumpfenwollens die größte, oft genug getarnte, Rücksichtslosigkeit walten lassen. Wem gehört die Zukunft? Jaron Lanier meint: uns sicher nicht! Wenn Technik zum Selbstzweck wird und nicht mehr dem Menschen dient, sondern allein dem Profit. Wenn nur noch die Konzentration von Macht zählt in den Händen der Netzwerkdominatoren. NSA, Geheimdienste, Edward Snowden? Reden wir doch zuerst vom Überwachungsgebaren der Netzgiganten. Von der Totalüberwachung einer ganzen Gesellschaft, ihrer Kommunikation und ihres Konsums, ihrer Gesichter und Gemüter. Du bist gar nicht der Kunde der Internetkonzerne, du bist ihr Produkt! Du hast nichts im Griff, du bist im Schwitzkasten anderer, du Schwachkopf! Selber schuld, wenn du deine eigene Recht- und Hilflosigkeit im Netz mit naivem Schulterzucken quittierst! Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit entwickeln sich die Speichermaschinen, diese Drohnen des Internet. Nein, auch wenn etliche gackern und geifern: der Mann bekommt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am 12.10.2014 zurecht überreicht. Politische Entscheidung? Und wenn schon! Sie gehört doch unseren Kindern und Enkeln, die Zukunft! Ach, wenn diese Zustimmung heischende, wieder und wieder bemühte Meinung nicht derart häufig durch die eigene Lebenshaltung und –führung diskreditiert würde! Wem gehört die Zukunft? Aufhorchen und staunen lassen ein paar leise Sätze des Jesus von Nazareth von vor 2000 Jahren, möglichst textnah übersetzt, Matthäus 5, 3ff.: Selig die Armen im Geist – ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden – sie werden getröstet werden. Selig die Gewaltlosen – sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit – sie werden gesättigt werden. Selig die Barmherzigen – sie werden Barmherzigkeit erlangen. Selig, die reinen Herzens sind – sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften – sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden. Selig, die verfolgt sind um der Gerechtigkeit willen – ihnen gehört das Himmelreich. Diese Worte haben Strahlkraft und werden sich als wahr erweisen. Sie kommen, in der Vergangenheit gesprochen und notiert, aus der Zukunft Gottes. Dass sie Ihre Gegenwart erhellen, wünscht Ihnen Pfr. Gerhard Schneider Zum Schmücken der Altäre würden wir uns freuen, wenn Sie uns wie in jedem Jahr Erntedankgaben in Form von Lebensmitteln und Blumen aus heimischen Gärten zur Verfügung stellen würden. Auch alles, was es in den Läden zu kaufen gibt, nehmen wir dankbar entgegen. Es kommt Einrichtungen und Heimen in Hof und Umgebung zu Gute. Schön wäre es, wenn Sie Ihre Gaben bis Samstag, 4.10.2014, 13.00 Uhr, in die Kirchen in Töpen, Isaar, Münchenreuth bringen könnten. Viel haben wir in all den Jahren von den Kindern und Eltern des Kindergartens erhalten. Folgen wir ihrem Beispiel. Herbstkräftig: Frucht der Erde, ein Segen ohne Ende.