Nr_99_August-Dezember_2014

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Nr_99_August-Dezember_2014
Isaar - Töpen - Münchenreuth
Gemeindebrief
August – November 2014, Nr. 99
Aufnahme: Oberfränkischer Ansichtskartenverlag Bouillon, Bayreuth (1987)
Evang.-Luth. St. Martinskirche Töpen
Tag des offenen Denkmals am 14.9.2014, 14.00-17.30 Uhr
Führungen mit Kreisheimatpfleger Dieter Blechschmidt
Kaffee und Kuchen im Gemeindezentrum
Jeweils gut halbstündige Führungen. Eintritt frei. Herzliche Einladung!
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Alle drei Aufnahmen stammen aus dem Jahr 2014.
Besonders die untere zeigt die Notwendigkeit einer
Renovierung auch im Innenbereich des Töpener Gotteshauses. Oben ist die Signatur der 1789 erfolgten
grundlegend neuen Bemalung zu sehen, lateinisch
„pinxit“ heißt: hat (es) gemalt. Der Münchner Maler
Gotthard Bauer (1887-1976) war 4 Jahre im 1. Weltkrieg und arbeitete dann vor allem im südbayerischen
Raum, aber auch in Milwaukee und St. Louis (USA).
Pfr. Kurt Sandner konnte ihn für die Innenrestaurierung 1940 in Töpen gewinnen. Bei den umfassenden
Maßnahmen im Jahr 1986 (ihre Erfolge sind auf den
Seiten 1, 4, 7 zu sehen) mussten nach dem Willen der
Denkmalpflege zum Teil jahrhundertalte Farbreste erhalten werden. Der dabei verwendete Methylzelluloseleim stellte sich im Nachhinein als schlecht heraus.
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Farbenfreude erleben und erhalten
Zum Tag des offenen Denkmals am 14.9.2014,
zur soeben erfolgten Begasung der St. Martinskirche
und zur Renovierung im Vorfeld der 300-Jahr-Feier 2015
Einheimische wie auswärtige Gäste sind sehr herzlich willkommen am
14.9.2014, ab 14.00 Uhr. Wir freuen uns, dass die St. Martinskirche von der
Deutschen Stiftung Denkmalschutz ganz offiziell in das Programm dieses
besonderen Tages aufgenommen worden ist! Jeweils zur vollen Stunde um
14 Uhr/15 Uhr/16 Uhr/17 Uhr beginnen Führungen mit den Kreisheimatpflegern Dieter Blechschmidt, Wolfgang Tejkl und Pfr. Gerhard Schneider.
Im Gemeindezentrum gibt es Kaffee und Kuchen, auch diverse Häppchen
und andere Getränke. Die Gebäude sind barrierefrei erreichbar. Gerne begrüßen wir auch gehbehinderte Bürger in unserer Mitte, Kinder gehören bei
uns ohnehin oft zu den Teilnehmern von Veranstaltungen. Im alten Töpener
Ortskern liegt alles nahe beieinander: Gemeindezentrum Kirchstr. 1, Pfarrhaus mit Pfarramt Kirchstr. 3, Kirche Kirchstr. 5. Den Großteil der Führung
können die Besucherinnen und Besucher im Sitzen verfolgen.
Vielleicht denken unsere eigenen Gemeindeglieder und die benachbarten
Einwohner: ach, die St. Martinskirche Töpen, kenn‘ ich schon! Sie ist ja
auch sonst öffentlich zugänglich. Aber wäre es nicht eine einmalige Gelegenheit, genauer hinzuschauen, Bekanntes einmal anders zu sehen, auf vieles aufmerksam zu werden, was selbst den treuesten Kirchenbesuchern nicht
geläufig ist?
Wer weiß denn wirklich, dass eine Person namens Schneider die wunderbare
blaue Marmorierung des Gestühls 1789 geschaffen hat? Obwohl das doch
groß und deutlich im Langhaus (Bereich der langen Bänke unten) an der
Buchablage einer Bankvorderseite als Signatur ins Auge springt! Wer kennt
die Stelle im südwestlichen Eckbereich der 2. Empore, an der sich jener
Mann schwungvoll verewigt hat, der die Bemalung der Raumschale in der
ersten Jahreshälfte 1940, also mitten im 2. Weltkrieg, rundum erneuert hat?
Allein schon der Blick in die farbenreiche Befunduntersuchung und in die
Restaurierungs- und Fotodokumentation im Zusammenhang der großen Innenrenovierung des Jahres 1986 lohnt das Kommen.
Da sind wir bereits beim Thema und bundesweiten Motto des diesjährigen
Denkmaltages, das auch den Schwerpunkt der speziellen Führungen bildet:
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Farbe. Die farbliche Gestaltung unseres Gotteshauses, soviel sollten einige
der hier abgedruckten Bilder zu erkennen geben, ist für eine Dorfkirche bemerkenswert. Zum Staunen bringt viele Besucher die außergewöhnliche florale Bemalung, noch dazu unter dem Eindruck der beiden mächtigen (und
übrigens mehrere Zentner schweren) Kronleuchter.
1789 erfolgte die grundlegend neue Bemalung der St. Martinskirche Töpen. Die Fotoaufnahme
(1987) des oberfränkischen Ansichtskartenverlages Bouillon Bayreuth zeigt die Raumschale
nach der Innenrenovierung 1986 von der Sakristeitür aus.
Farbenfreude zeichnet das Menschsein aus. Farben erzeugen in uns unmittelbare Sinneseindrücke, deshalb gestalten wir unsere Lebensumgebung, unter Einbeziehung der Wirkung des Lichtes, entsprechend. Lassen Sie sich
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also gerade unter diesem Aspekt in unsere Kirche locken. Sie hat im Unterschied zu den knallbunten Farbgebungen der Antike, der Renaissance und
des Barock eine ganz andere Prägung, eine ganz eigene Note. Selbstverständlich werden wir am Tag des offenen Denkmals 2014 auf die Wünsche
der Besucherinnen nach Hintergrundinformationen und Erläuterungen eingehen.
Sakralbauten waren in früheren Jahrhunderten oft die einzigen Orte, an denen Kunst und künstlerische Darstellungen das Alltagsleben der einfachen
Menschen überhaupt erreichte. Sie sind gewiss auch Orte des Gottesdienstes
und der Einkehr, des Gebets und der Begegnung mit Gott. Wer dies alles
sieht und weiß, wer die Bedeutung von jahrhundertealten Baudenkmalen
schätzen gelernt hat, entwickelt von selbst ein Verständnis für die Notwendigkeit ihres Erhalts. Die Kirchensteuer hilft uns dazu außerordentlich!
Allerdings schaffen wir es mit ihr alleine nicht. Von ihr werden ja neben
vielem anderen auch Tausende von Mitarbeitern bezahlt. Wir sind deshalb
dankbar für zusätzliche Spenden und Kirchgelder, für Zuschüsse von Kommune und Landkreis, von Firmen, Banken und Stiftungen, gegebenenfalls
von Bund und Land.
Allein die Begasung der Kirche Töpen vom 18.-22. August 2014 kostet weit
über 12.000,00 €. Dr. Kahle vom Landesamt für Denkmalpflege Bamberg
hat uns am 12.5.2014 davor gewarnt, auch nur noch ein weiteres Jahr zu
warten. Der Gewöhnliche Nagekäfer (Anobium punctatum De Geer) war
dabei, die Kanzel und andere Teile des Altaraufbaus und der Kirche in Gefahr zu bringen. Hunderte von Wurmlöchern, auch an der flachgeschnitzten
Kunigunde samt ihrem eigenen Kloster auf dem Arm, in der Sakristei, an
den Emporen, machten uns seit längerem große Sorgen. Dem Hunger des
Wurmes nach Holz gebot die Firma Binker Materialschutz, Lauf, mit Hilfe
von Sulfuryldifluorid soeben Einhalt. Ganz ähnlich war es in Isaar vor 6
Jahren (vgl. Gemeindebrief Nr. 86, S. 4-6; schon dort hieß es: Leider ist auch
die Kanzel der St. Martinskirche stark befallen).
Der Vorgang bildet den Auftakt für eine größere Renovierung außen (neuer
Anstrich und Ausbesserung von vielen schadhaften Stellen) und hoffentlich
auch innen (vor allem Lösung des Problems der abgehenden Farbe) im Laufe
des Jahres 2015. Vieles von dem, was in den Jahren 1985-87 bei der umfassenden Sanierung erledigt wurde, hat freilich Bestand und muss nicht von
neuem angegangen werden! Es bleibt aber genug zu tun.
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Der Wurm ist bzw. war unter anderem hungrig auf Kunigunde und die
Kanzel innen wie außen, samt deren
hölzerner Eckpilaster…
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Eine riesige Aufgabe wartet da auf uns, ein gewaltiger Kraftakt, den sich der
Kirchenvorstand Töpen vorgenommen hat. Wir steuern ja die 300-Jahr-Feier
der St. Martinskirche am Kirchweihsonntag, 15.11.2015, an, wo uns die Regionalbischöfin, Oberkirchenrätin Dr. Dorothea Greiner die Festpredigt halten wird. Bitte notieren Sie sich diesen Termin, auch im Blick auf Ihre etwaigen Kirchweihgäste, die Sie dann unbedingt mitbringen müssen. Das Essen
wird vorgekocht. Oder Sie servieren den Leuten im Jahr 2014 schon mal die
doppelte Portion.
Ein derartiges Vorhaben wird nicht von heute auf morgen auf die Beine gestellt. Unterstützt werden wir von den Architekten Günter Schingnitz und
Hermann Beyer, von Frank Perthel und Albrecht Graf von der Verwaltungsstelle Hof; das Technische Referat der Landeskirche ist genauso beteiligt
wie das Landesamt für Denkmalpflege; allein die Begasung erforderte eine
denkmal- und naturschutzrechtliche Genehmigung durch Gerald Köppel
und Dipl.-Ing. Alexander Trobisch vom Landratsamt Hof. Die Gewerbeaufsicht (Frau Zahn) reiste am 14.8.2014 von Coburg an.
GS
Der untere Teil der Kanzel im
Jahr 2014 (oben) und nach der
Innenrenovierung 1986.
Für alle erwähnten Maßnahmen sind wir auf Spenden
und Ihr Kirchgeld 2014 sehr
angewiesen. Vielen Dank.
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Die kirchlichen Verhältnisse zwischen Gefell und Töpen
zur Reformationszeit und in der beginnenden Ära
der Streitpfarreien
Um die kirchenpolitischen Auseinandersetzungen zwischen dem Markgrafentum
Brandenburg-Kulmbach (ab 1603 Markgrafentum Brandenburg-Bayreuth) und
dem ernestinischen Kurfürstentum Sachsen (ab 1806 Königreich Sachsen) um die
sogenannten „Streitpfarreien“ zu verstehen, muss kurz die territoriale Entwicklung
der in Frage kommenden Landstriche dargestellt werden.
Die in der älteren Literatur (Dietlein, Warg, von Guttenberg) immer wieder aufgestellte Behauptung, die Markgrafen von Giengen-Vohburg und die Herzöge von
Andechs-Meranien seien die „Herren“ des Regnitzlandes um Hof gewesen, steht
auf schwachen Füßen.
Sichere Nachricht über Hof (Rekkenze) und das Regnitzland erfahren wir erst aus
einer Stiftungsurkunde des Plebans (Oberpfarrers) Albert 1214, in der festgelegt
wurde, dass der Geistliche seinen Jahrtag am 25. November, dem Fest der heiligen
Katharina, im Kollegiatsstift St. Jakob in Bamberg begeht und den dortigen Kanonikern zu diesem Zweck 5 Mark (etwa 1500 g Silber) übereignete. Dieses Datum
ist auch der Grund für das in diesem Jahr (2014) zu feiernde 800-jährige Jubiläum
der Hofer St. Lorenzkirche. Wie lange die seit 1214 nachweislich bestehende Pfarrei St. Lorenz in Hof in das 12. Jahrhundert zurückreicht, ist unklar. In den nach
1214 auftretenden schriftlichen Quellen wird die kirchliche Bindung des Regnitzlandes an das Bistum Bamberg ersichtlich. Sicher ist, dass die Hofer Lorenzkirche
die Mutterkirche sämtlicher Kirchen des Regnitzlandes ist. Die Behauptung, das
Lorenz-Patrozinium lasse auf eine königliche Gründung schließen, ist nicht schlüssig, da auch der Adel den Kult aufgriff und manchen Kirchen das Lorenz-Patrozinium verlieh. Das Patronsrecht in der Stadt Hof, das 1293 und 1298 in den Händen
des deutschen Königs lag, lässt vermuten, dass die Lorenzkirche tatsächlich eine
alte Königskirche sein könnte. Die Herren des Regnitzlandes und der Stadt Hof
waren seit Beginn des 13. Jahrhunderts die Vögte von Weida, wobei ihnen neben
hoher Gerichtsbarkeit, dem Steuererhebungsrecht und dem Heerbann auch die
Vogteirechte (Schutzrechte) über die Pfarrei Hof samt ihren Filialen und Kapellen
zustanden. Im Jahr 1318 wurde Vogt Heinrich XII. von Weida gezwungen, die
Stadt Hof und das Regnitzland dem Burggrafen Friedrich IV. von Nürnberg als
Lehen aufzutragen, um anschließend aus dessen Händen wieder belehnt zu werden.
1373 gab Heinrich, der „rote“ Vogt von Weida, dem ständigen Drängen der Nürnberger Burggrafen endlich nach und verkaufte Hof und das Regnitzland für 8100
Schock breiter Freiberger Groschen an Burggraf Friedrich V.
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Die Pfarrei Hof und das Regnitzland um 1500
Die Karte wurde einem Aufsatz von Prof. Dr. Enno Bünz,
Leipzig, entnommen (siehe unten die Literaturangabe,
dort S. 226). Dem Leiter des Archivs des Erzbistums
Bamberg, Archivdirektor Dr. Andreas Hölscher, und der
Archivobersekretärin Carolin Ott sei für die Erlaubnis
zum Abdruck und für die freundliche Unterstützung sehr
herzlich gedankt.
Um dieselbe Zeit gerieten die Vögte von Gera in Geldnot und verkauften neben
Lobenstein und den Lehen über Nordhalben auch ihre im Gericht zu Hof gelegenen
Lehen am 15. Februar 1369 an die Meißner Markgrafen Balthasar und Wilhelm.
Dieses Geschäft missfiel dem böhmischen König und Römischen Kaiser Karl IV.
Er beobachtete das Vordringen der Meißener Markgrafen ins Vogtland voll Misstrauen. Sein Sohn Wenzel und er stellten den Geraer Vögten 2000 Schock Groschen
zur Verfügung, mit denen die Herrschaft Lobenstein und die Mannschaft und Lehen
im Gericht zu Hof wieder gekauft werden sollten, allerdings mit der Bedingung, sie
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„in allen Rechten, als sie von dem heiligen Reich gehabt haben, von der Krone
Böhmen zu Lehen zu nehmen“. 1371 gelangten der Rückkauf und die Lehensauflassung zu Gunsten des Königreichs Böhmen. Diese Lehen, zu denen auch Töpen,
Hohendorf, Tiefendorf und Mödlareuth gehörten, standen bis zum Ende des Heiligen Römischen Reiches 1806 unter dem Schutz des böhmischen Königs und wurden von dem Lehenshof in Gera verwaltet.
Trotz Schaffung anscheinend klarer territorialer Verhältnisse versuchten die Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach und die Kurfürsten und Herzöge von Sachsen
ihre Herrschaftsansprüche ins Vogtland hinein auszudehnen. So gelangte die Stadt
Gefell 1395 von den Vögten von Plauen als Pfand an den Markgrafen Wilhelm von
Meißen, 1418 erwarb sie Burggraf Johann von Nürnberg durch Pfandkauf. 1431
lösten sie die Plauener Vögte ein. 1460 fiel Gefell nach Vollstreckung der Reichsacht gegen Heinrich II. von Plauen an die Wettiner. Bei der Teilung 1547, nach der
verlorenen Schlacht bei Mühlberg/Elbe, an die Plauener Vögte zurückgegeben, erwarb Sachsen 1560 Gefell endlich durch Kauf und gliederte die Stadt dem Vogtländischen Kreis ein. 1815 gelangte Gefell auf Grund der Beschlüsse des Wiener
Kongresses an das Königreich Preußen und wurde Teil des Kreises Ziegenrück.
Nach 1945 integrierte man die Stadt in das Land Thüringen.
Die sogenannten Verträge von Gefell, abgeschlossen 1482 und 1524, schufen zunächst eine einigermaßen übersichtliche Zuständigkeit über die landesherrlichen
und oberlehensschaftlichen Rechte der brandenburgischen und sächsischen Seite;
nicht geklärt war hingegen die Landeshoheit über die geraischen Lehen. So kann
man in Töpener Urkunden bis in die Mitte des 16. Jahrhunderts immer wieder die
Formulierung „die Landes- und Lehenshoheit unserer Herren zu Gera“ lesen. Trotz
der klaren, eindeutigen vertraglichen Regelungen der Landeshoheit im Amt Hof
waren die Patronatsrechte der Pfarrei der Lorenzkirche in Hof strittig; denn lagen
die bischöflichen Rechte über die Großpfarrei Hof im ausgehenden Mittelalter beim
Bischof von Bamberg, so änderte die einsetzende Reformation, auf Grund der entstehenden Landeskirchen, die Zuständigkeiten grundlegend. Die Landeshoheit über
sieben Pfarreien hatte das Kurfürstentum Sachsen, die Patronatsrechte aber lagen
beim Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach; diese unterschiedlichen Kompetenzen machten jene Pfarreien zu „Streitpfarreien“.
War in vorreformatorischer Zeit die Zugehörigkeit der Kapelle in Töpen zur Mutterkirche in Gefell durch das Gesamtsteueraufkommen des Plebans (Pfarrers) von
Gefell mit den drei Kapellen Töpen, Frössen und Hirschberg in Höhe von 7 Gulden
und die mehrmals überlieferte Belehnung des jeweiligen Kaplans durch den Markgrafen mit der Präsentation durch den Pfarrer von Gefell gesichert, so veränderte
die beginnende reformatorische Umwälzung die bis dahin geltende Kirchenstruktur.
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Der 1528 von Markgraf Georg dem Frommen entsprechend den kirchlichen Veränderungen für alle Geistlichen seines Landes neu eingeführte Priestereid, der vorschrieb, sich bei allen Streitigkeiten mit Geistlichen und Weltlichen dem Urteil des
Fürsten zu unterwerfen, hob die bisher geltende Verpflichtung der Pfarrer, das bischöfliche Gericht anzurufen, auf. Entsprechend heftig war die Reaktion des Bischofs von Bamberg, Weygand von Redwitz. Während Pfarrer Johannes Fuchs in
Gefell 1528 und im selben Jahr Pfarrer Georg Amandus in Hirschberg diesen Eid
ablegten, ist über eine Eidesleistung des Gefeller Frühmessers und Kaplans für Töpen, Andreas Kranch, nichts bekannt. Es könnte sein, dass nur die Inhaber von
Pfarrstellen, damals auch Plebane genannt, dieses Gelübde ablegen mussten und
Hirschberg bereits die Dismembration (Abspaltung, Selbstständigwerdung) anstrebte. Die ersten bekannten Geistlichen, die in Töpen den brandenburgischen
Priestereid ablegten, waren 1534 Georg Reuter und 1535 Heinrich Döbs.
Ansicht von Gefell um 1725, Aquarell von Joh. And. Zwad. „D“ befindet sich vor der Stadtkirche.
Einen weiteren Hinweis auf die beginnende Unabhängigkeit von der Mutterkirche
Gefell geben uns die Gutachten evangelischer Theologen des Markgrafentums
Brandenburg-Kulmbach/Ansbach zur Vorbereitung des Augsburger Reichstags
von 1530. Sie sollten auf Anordnung des Markgrafen Georgs des Frommen von
allen brandenburgischen Geistlichen erstellt werden. Auffallend ist, dass von den
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späteren „Streitpfarreien“ und ihren Filialen nur Andreas Kranch in Töpen, Georg
Amand (Amandus) in Hirschberg und der Amtsinhaber von Krebes, Kaspar Hecht,
Gutachten ablieferten. Von Johannes Fuchs in Gefell liegt keine schriftliche Stellungnahme vor, entweder ging sie verloren oder, Fuchs war Anhänger des alten
Glaubens, er weigerte sich, ein Gutachten auf den neuen theologischen Grundlagen
einzuschicken.
Obwohl sich in den genannten Punkten eine beginnende Selbstständigkeit der Kapelle in Töpen von der Mutterkirche in Gefell erkennen lässt, bleibt sie, allem Anschein nach, noch einige Jahre Tochterkapelle der Parochie Gefell. Erst mit dem
Bau eines Pfarrhauses in Töpen 1549 entstand eine Pfarrei, nicht nur als Predigtstelle, sondern mit Tauf- und Begräbnisrecht, im alleinigen Zuständigkeitsbereich
des Hofer Superintendenten.
Auch eine Maßnahme Markgraf Georgs des Frommen im Jahre 1530, die Einziehung der Kirchenkleinodien, wirft noch einmal ein Streiflicht auf die kirchliche
Struktur; denn die Geistlichen in Gefell, Töpen und Frössen verweigerten den
markgräflichen Beamten das Wiegen der Kelche, Patenen, Monstranzen, Bilder
und anderer silberner und goldener Gerätschaften. Dies lässt den Schluss zu, dass
einerseits Pfarrer und Kapläne in den genannten Orten selbstständig handelten, andererseits aber eine Absprache der Geistlichen des alten Pfarrsprengels Gefell nicht
ausgeschlossen werden kann.
Die landesfürstliche und territoriale Hoheit Sachsens über die „Streitpfarreien“ bestätigte ein Vertrag in Gefell im Jahr 1576. In ihm durfte der sächsische Kurfürst
das Examen, die Besitzeinweisung (Immission), die Inspektion, die Visitation und
die geistliche Jurisdiktion (geistliche Gerichtsbarkeit) ausüben, während dem
Markgrafen von Brandenburg das Patronatsrecht, die Präsentation, die Kollation
(das Besetzungsrecht eines Kirchenamtes) und der gebührliche Schutz verblieben.
Für Gefell wurden die einzelnen Schritte zur Besetzung der Pfarr- und der Kaplanstelle beschrieben, Töpen fand keine Erwähnung, war also 1576 selbstständige
Pfarrei.
Karl Benker, Töpen
Literatur:
Benker, Karl, Die Geschichte Töpens und seiner eingemeindeten Dörfer bis 1945,
Töpen 2007
Benker, Karl: Andreas Kranch, ein Töpener Geistlicher zur Zeit der Reformation,
in: Töpen – Isaar – Münchenreuth, Gemeindebrief Nr. 31, Dez. 1990, S. 8-11
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Bünz, Enno, Das Regnitzland um Hof im Hochmittelalter – „terra incognita“ zwischen den Bistümern Bamberg und Naumburg, in: Urban, Josef (Hg): Das Bistum
Bamberg um 1007. Festgabe zum Millennium, Bamberg 2006, S. 202-231
Schneider, Bernhard, Gutachten evangelischer Theologen des Fürstentums Brandenburg-Ansbach/Kulmbach zur Vorbereitung des Augsburger Reichstages von
1530, Neustadt a. d. Aisch 1987
Lang, Karl Heinrich, Neuere Geschichte des Fürstenthums Baireuth, Erster Theil,
Göttingen 1798
Simon, Matthias, Bayreuthisches Pfarrerbuch, München 1931
Wartenberg, Günther, „Die Streitpfarreien“ im Vogtland: territorialkirchenpolitische Auseinandersetzungen zwischen Brandenburg-Kulmbach und Sachsen als
Erbe der Reformationszeit, in: Zeitschrift für bayerische Kirchengeschichte, Jg. 57,
Nürnberg 1988, S. 9-25
Bauer, Aurel Reinhard Eduin, Die Mißlareuther Memoiren, 1862-1869 Pfarrer zu
Mißlareuth, Kürbitz 2007
Rauh, Werner, Aus dem Leben einer kleinen Stadt, Teil 1, Gefell 1988 Gefeller
Heimatbuch – Aus dem Leben…, 2. Teil, Gefell 1995
Schneider, Gerhard, Vor 200 Jahren: Einweihung der Münchenreuther Kirche, in:
Töpen-Isaar-Münchenreuth, Gemeindebrief Nr. 60, Nov./Dez. 1998, S. 4-15
Kletke, G.M., Die Staatsverträge des Königreichs Bayern … von 1806 bis einschließlich 1858, Regensburg 1860
Ältestes Stadtsiegel von Gefell um 1500.
Der Wappenturm deutet wohl auf den aus dem 12. Jahrhundert
stammenden Wehrturm der Stadtkirche hin.
(Große Siegelsammlung des Staatsarchivs Merseburg)
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Konfirmationen in Münchenreuth am 13.4.
und in Töpen am 27.4.2014 – samt Vorlauf
Sophia und Antonia Frank, Marco Krafft, Benjamin Köppel
Die Töpener, von links, vorne: Johannes Wolfrum, Marc Thiem, Johanna von Scheffer, Nina Bauer,
Vanessa Enders (Tiefendorf), Jasmin Weber (Isaar), Jenny Seidel (Hohendorf). Hinten: Hannes Mergner (Isaar), David Lutsch, Theo Bauer, Max Burghardt (Zedtwitz), Felix Müller, Tim Schultz.
- 15 Eineinhalb Jahre brutto sind die Gruppen
wöchentlich zusammen, abzüglich der Ferien und dem einen oder anderen Unterrichtsausfall. Einer der Höhepunkte ist die
Konfirmandenfreizeit, die dieses Mal (nach
Jocketa 2012 und Wirsberg 2013) wieder
auf Schloss Schney bei Michelau stattfand:
21.-23. Februar 2014. Dass wir dort auch
viel Spaß hatten, ist auf den folgenden beiden Seiten zu sehen.
Einen Augenblick hatten wir um die Jahreswende herum gedacht, unser inhaltliches
Miteinander im Konfirmandenunterricht unter dem Stichwort „Zeit“ zu bündeln. Was
die Jugendlichen dazu lieferten, aus Bibel,
Lebenserfahrung (sehr oft das Druckempfinden schon hier), spontanen Ideen, usw.,
wird sicher an anderer Stelle noch hilfreich
sein.
Dann aber drängte sich mit aller Macht ein
Thema in den Vordergrund, das uns nicht
mehr losließ und dieses Jahr, und nicht nur
dieses, bestimmen wird: Frieden. Die Beiträge für die Vorstellungsgottesdienste in
Münchenreuth (6.4.) und in Töpen (21.4.)
ergaben sich wie von selbst.
Intoniert wurden sie durch eindrückliche
Mädchenstimmen, die es mit Ruhe und
Klarheit verstanden, alle Aufmerksamkeit
sofort auf den Gehalt zu lenken: O Herr,
mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man sich
hasst… (EG, Evang. Gesangbuch 416, vgl.
656). Liebe Konfirmierte aller Zeiten, liebe
Leserinnen, lest das doch ab und zu einmal!
Bewegend, was im Internet junge Menschen zu diesem Friedensgebet einander
mitteilen! In der Zeitschrift „La Clochette“
vom Dezember 1912 taucht es zum ersten
Mal auf: Seigneur, faites de moi un instrument de votre paix. Wo? In der Normandie.
Verschiedene Konfirmanden sprachen zum
besonderen Gedenkjahr: 100 Jahre Beginn
des ersten, 75 Jahre des zweiten Weltkriegs, 25 Jahre friedliche Revolution. Zu
den 4 Dimensionen des Schalom: Friede
mit Gott, mit mir selbst, mit den Menschen
und mit der Umwelt. Im Alten Testament (Es
küssen sich Gerechtigkeit und Friede, wie in
Psalm 85, 11 zu lesen ist), im Neuen: in der
Person des Jesus Christus ist Gott dem
Menschen ein Mensch geworden.
Wie konnte es dann unter Berufung auch
auf Gott, Glaube, Kirche zu unsäglicher
Kriegsbegeisterung mit unmittelbar folgendem, gegenseitigem Abschlachten kommen? Wohl weil Weihnachten kaum je gelebt wurde, diese wunderbare neutestamentliche Verbindung von Friede und Freude (vgl. EG 41,2), die den Leib der Wahrheit
ausmacht: Siehe, ich verkündige Euch
große Freude, heute, allem Volk. Ehre sei
Gott in der Höhe – und: Friede auf Erden.
Beides zusammen. Eines bedingt das andere. Sonst wird es nicht. Schon der Gruß
„Friede sei mit euch“ sagt alles. Das Wort
Friede ist zuerst im Gruß zu Hause.
Andere Konfirmanden brachten das Thema
Beichte ins Spiel: Friede mit Gott als Schubkraft fürs Leben. Oder es wurde (in Münchenreuth) das 5. Gebot entfaltet – und
eben auch problematisiert: Du sollst nicht
töten. Die Beschreibung von Weg und Gedanken Mahatma Gandhis passte gut zum
Ganzen. Die Predigt in den Festgottesdiensten ging drei Versen des NT entlang:
Lukasevangelium 1, 78-79: Durch das herzliche Erbarmen unseres Gottes wird uns besuchen das aufgehende Licht aus der Höhe,
um zu leuchten denen, die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes, um zu richten
unsere Füße auf den Weg des Friedens.
Römerbrief 5, 1: Da wir nun gerecht geworden sind durch den Glauben, haben wir
Frieden mit Gott durch unseren Herrn Jesus
Christus.
Matthäusevangelium 5,9: Selig sind, die
Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen.
„Darum wollen wir auch in Zukunft dafür beten, dass es bei uns nie wieder Krieg geben
wird und dass von Krieg und Terror regierte
Länder befreit werden, so dass auch die
Menschen dieser Länder glücklich und in
Frieden leben können“, so ein jugendlicher
Beitrag zur Vorbereitung des Gottesdienstes am Ostermontag in Töpen.
GS
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Oben: am Brunnen vor dem alten Rathaus in Schney. Unten und rechte Seite: Wir hatten einen großen Tagungsraum zum Arbeiten und Spielen. Lisa und Melanie hatten für drinnen und draußen viele Ideen dabei.
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Konfifreizeit
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Wenn das kein Grund zur Freude ist:
Sämtliche Silbernen waren am 1.6.2014 dabei!
Die Stimmung war sehr gut, wie man
sieht. Schon am Abend zuvor im Gasthaus Isaar! Längst überfällig, dass sie ihren Pfarrer duzen, die immer noch jungen
Leute. Ach, wenn das doch alle Stände
und Geschlechter und Altersklassen in
der Pfarrei begreifen und übernehmen
würden! Vielleicht mit Ausnahme der 715Jährigen, die sich noch an den Besonderheiten der deutschen Sprache abarbeiten müssen. Und wenn Gemeindeglieder,
die noch älter sind als ich, nehmen wir als
Beispiel Karl und Elfriede Groß, zu mir
sagen: „Nun kennen wir uns schon so
lange; jetzt sagen wir Du zueinander“,
dann ist das eine Ehre für mich.
Immer noch jung? Natürlich sind sie älter geworden! 25 Jahre sind es immerhin
her, dass wir (am 2. April 1989) in die St.
Martinskirche Töpen festlich eingezogen
sind. Auf dem oberen Bild haben sie ja
fast noch die Eierschalen des Himmels an
sich, so zart und fein… Aber man täusche
sich ja nicht! Unserem Vikar Thomas
Schertel (ganz links), heute Pfarrer in Illschwang, setzten sie manchmal arg zu,
wenn sie etwa seine Limousine um die
Ecke trugen. Gern erinnern wir uns an die
beiden Freizeiten in der Weihermühle bei
Kulmbach und in Schwarzenbach am
Wald, zusammen mit Thomas Richter,
dem damaligen Diakon.
Einer erzählte uns am 31.5. von seiner
plötzlichen Not in den vorangegangenen
Wochen:
Frank Laubmann musste mit einer
schmerzhaften Augenbindehautentzündung kämpfen. Sofort kam der Vorschlag, aus Solidarität mit ihm zum Festgottesdienst Sonnenbrillen aufzusetzen.
So entstand das untere Foto, zweifellos
eine globale Premiere. Dass Frank sich
mit der Brille sogleich wohler fühlte, ist
unschwer zu erkennen. Von mafiösen
Strukturen in Töpen kann also keine Rede
sein.
Vorne neben mir sind zu sehen: Markus
Reichel, Martina Köhler, geb. Mergner,
Markus Wolf, Anja Geißer-Riemer, geb.
Geißer. Hinten: Stefan Zenkel, Frank
Laubmann, Torsten Müller, Claudia Unglaub, Michael Göppel. Neben anderem
beachte man auch die Höhenunterschiede
im Vergleich zur oberen Aufnahme: zwischen Anja und Markus zum Beispiel.
Apropos Mafia. Damit ist nun wirklich
nicht zu spaßen. Vor Jahren habe ich mir
im Weischlitzer Globus für 2 € das spannende und brillant geschriebene Buch
von Roberto Saviano Gomorrha, Reise in
das Reich der Camorra, der süditalienischen Variante zur sizilianischen Mafia,
gekauft, in dem der Verfasser schonungslos Ross und Reiter nennt. Seitdem muss
er im Untergrund leben, mit verstärktem
Polizeischutz. In der ZEIT (26.6.) und SZ
(18.7.) bekundete er seine Hochachtung
für Papst Franziskus, der am 21.6.2014 in
Kalabrien in einem epochalen Schritt die
mafiösen Mörder und Erpresser regelrecht exkommunizierte; für sie spielten
die katholischen Riten schon immer eine
große Rolle. Einer der Gründe war die
Hinrichtung des dreijährigen Cocò Campolongo (dessen Eltern der Papst besuchte) ein paar Monate zuvor am Ende
eines Mafia-Streits. – In seinem neuen
Buch Zero Zero Zero deckt Saviano auf,
in welchem Umfang Kokain die Welt beherrscht.
GS
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Jubelkonfirmation in Töpen am 1. Juni 2014
Goldene Konfirmanden: Pfr. Heinz Schindler (1931-1991) führte im Jahr 1964,
am 5. April, 21 junge Leute in die St. Martinskirche zum ersten Abendmahl.
Alwin Arndt, Reinhold Degel, Thomas Erdenberger, Günter Feiler, Gerd Fickenscher, Karlheinz Göpfert, Edgar Dürrschmidt, Günter Kätzel, Adolf Lindner, Friedhold Schink, Friedrich Schultz, Karl Tröger, Wolfgang Wiezoreck.
Rosina Engl, Gertraud Fugmann, Edeltraud Geißer, Helene Grunwald, Renate Kasbekor, Erika Krafft, Irene Schilling, Renate Würker.
Im Abkündigungsbuch (A 12) notierte Pfr. Schindler für diesen Tag eine Spende mit der
Verlesung von Psalm 121, 1-2 im Gedenken an Harald Kautzenbach, der „verunglückt ist
und mit konfirmiert worden wäre“. Außerdem wies er darauf hin, dass die Konfirmanden
dessen Grab „aus eigenem Antrieb“ anlässlich des Festtages geschmückt hätten.
Der am 11.8.1950 geborene Bub war am 29.5.1957 durch einen Verkehrsunfall ums Leben
gekommen – an der B 2, unweit des Töpener Friedhofs, auf dem er am 31.5. von Pfr. Goldhahn beerdigt worden ist. Haralds Bruder Bert, geb. 17.6.1954, starb dann am 13.2.1965
auf dieselbe Weise, ganz in der Nähe der Wohnung in Bad Neuenahr, wohin man zwischenzeitlich gezogen war. Die Urne wurde am 19.3.1965 im Grab seines Bruders durch Pfr.
Schindler beigesetzt.
Dietmar Kautzenbach, der ältere Bruder der beiden, geb. 1949, lebt in Wachtberg-Züllighoven bei Bonn. Seine Eltern waren Walter (1922-2001) und Erna Kautzenbach (19251988), geb. Pfeifer; sie stammte aus Töpen und war die Schwester von Lina Greim und Otto
Pfeifer.
- 21 -
Von den Goldenen konnten am 1.6.2014 teilnehmen: Von links, vorne: Reinhold Degel,
Renate Pittelkow, Helene Rank, Rosina Zeh, Irene Lauterbach, Renate Schlüter-Würker,
Edeltraud Stecker. Hinten: Karl Tröger, Günter Kätzel, Gerd Fickenscher, Günter Feiler,
Frieder Schultz, Adolf Lindner.
Die Aufnahme darüber entstand am 7. Mai 1989 zur Silbernen Konfirmation des Jahrgangs
1964. Rechts hinten ist Vikar Thomas Schertel zu sehen, der 1988-1990 in Töpen war.
- 22 -
Von den Diamantenen nahmen teil: Vorne von links: Ingrid Schwarzmeier, Anni Richter, Erika Knörnschild, Brigitte Neugebauer, Waltraud Kriesche. Hinten: Helmut Kant, Walter Köppel, Elfriede Trentzsch,
Agnes Beyer, Heinz Scholz, Roland Klug. Von den Eisernen: Elfriede Pasold, Gerhard Peetz, Margot
Greim, Erna Schaller. Hinten: Hans Pfeifer, Helga Schmidt, Anneliese Thomas, Helmut Söll.
- 23 -
Diamantene Konfirmanden Töpen 2014:
Am 25.04.1954 erlebten 19 Jugendliche in der Töpener Kirche ihre Einsegnung durch Pfr. Ernst Goldhahn (Foto: Gemeindebrief Nr. 77, April-Juni
2004, Seite 29).
Helmut Kant, Hermann Kätzel, Roland Klug, Walter Köppel, Bernd Ritter,
Heinz Scholz, Manfred Weber.
Brigitte Fickenscher, Erika Fugmann, Sieglinde Heß, Waltraud Heylmann,
Anni Klug, Irmgard Knüpfer, Josta Langheinrich, Ilse Mergner, Melanie
Spitzbarth, Ursula Unglaub, Anneliese Vogel, Elfriede Zeh.
Eiserne Konfirmanden:
Am 24. April 1949 wurden durch Pfr. Hans Münder 12 Jungen und 14 Mädchen konfirmiert. Das Bild war anlässlich der Goldenen Konfirmation im
Gemeindebrief Nr. 61, April-Mai 1999, Seite 30, zu sehen.
Werner Baumgärtner, Karl Fickenscher, Wolfgang Knüpfer, Helmut Müller,
Gerhard Peetz, Hans Pfeifer, Hans Pfeifer (Isaar), Siegfried Pfeifer, Adolf
Seidel, Helmut Söll, Karlheinz Tunger, Willy Wunderlich.
Wally Beyer, Elli Buchwald, Ingeborg Dost, Gisela Ernst, Helga Klug, Gertrud Knüpfer, Anneliese Mergner, Olga Mergner, Inge Pfeifer, Gerda Reichel, Margot Schnabel, Doris Weihrauch, Elfriede Winkler, Erna Zeh.
Im festlichen Gottesdienst am Sonntag Exaudi, 1.6.2014, wirkten mit:
unser Posaunenchor unter der Leitung von Isolde Roth und der Gemischte
Chor des Gesangvereins Töpen, der die Stücke „Alles was Odem hat“ und
„Der Herr ist mein Hirt“ unter der Leitung von Yvonne Schnabel vortrug.
Das dankbare Bekenntnis zur Hilfe Gottes in Psalm 118 stand im Mittelpunkt:
Dies ist der Tag, den der Herr macht;
lasst uns freuen und fröhlich darinnen sein.
O Herr hilf! O Herr lass wohl gelingen!
Gelobt sei, der da kommt im Namen des Herrn!
Wir segnen euch, die ihr vom Hause des Herrn seid.
Folgende Lieder wurden gemeinsam gesungen: 331, 1-3.9-11; 329, 1-3; 321,
1-3. Vom Gottesdienst ist eine Tonaufnahme vorhanden; wer eine CD
möchte, kann sie kostenlos erhalten. Die Jubilare, die teilgenommen haben,
sind auf der linken Seite zu sehen.
- 24 -
Jubelkonfirmation in Münchenreuth am 8. Juni 2014
In Münchenreuth feiern wir die Jubelkonfirmation nur alle zwei Jahre, jeweils am
Pfingstsonntag, deshalb sind im folgenden außer bei den Silbernen und Eisernen
immer zwei Jahrgänge aufgeführt. Zur festlichen Ausgestaltung des Gottesdienstes
gehörte der Auftritt des Gemischten Chores des Gesangvereins Einigkeit Münchenreuth, der Trompeten- und Orgelklang von Rudi und Isolde Feiler und die von
unserer Mesnerin Irene Kießling wie immer fein geschmückte Kirche. Zum Tisch
des Herrn waren damals in zum Teil sehr unterschiedlichen Zeiten eingeladen:
Silberne Konfirmanden:
An Palmsonntag, 27.3.1988, wurden
von Pfr. Gerhard Schneider (geb.
1952) drei Jugendliche konfirmiert;
1989 fand keine Konfirmation statt.
Die beiden Freizeiten fanden statt in
Heiligenstadt (Sept. 1987) und im
Waldheim bei Weißenstadt (Febr.
1988).
1988: Carsten Richter, Katrin Dachs,
Kerstin Kießling.
Goldene Konfirmanden:
Vier Konfirmanden wurden am
7.4.1963 durch Pfr. Gerhard Geyer
(geb. 1929), der von 1959-1965 Pfarrer in Münchenreuth war, eingesegnet. Am 22.3.1964 konfirmierte er
vier Jungen und vier Mädchen, die
auf dem unteren Foto zu sehen sind.
Das Bild vom Jahrgang 1963, das wir
im Gemeindebrief Nr. 23 vom März
1988 auf Seite 20 abgedruckt hatten,
war bislang nicht wieder aufzutreiben.
1963:
Gerhard Enders, Karl Richter, Magdalena Hofmann, Brigitte Bartsch.
1964: Hans Kätzel, Richard Ogrissek, Werner Rank, Gerd Ultsch, Rosemarie Hieronymus, Heidi Kießling, Ursula Michael.
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Von den Silbernen nahmen am 8. Juni 2014 teil: Katrin Dachs, Carsten Richter, rechts Pfr. Schneider.
Von den Goldenen konnten wir in unserer Mitte begrüßen: Von links, vorne: Rosemarie Rupprecht,
Ursula Brühschwein, Heidi Köhler, Brigitte Pirner. Hinten: Gerd Ultsch, Gerhard Enders, Karl Richter.
- 26 -
Diamantene Konfirmanden Münchenreuth 2014:
Pfarrer Johann Weber (siehe die ausführlicheren Zeilen im Anschluss) führte am
29.03.1953 fünf und am 11.4.1954 sechs Jugendliche ins Münchenreuther Gotteshaus zum Heiligen Abendmahl. Die Bilder waren anlässlich der Goldenen Konfirmation im Gemeindebrief Nr. 77, April-Juni 2004, S. 34 zu sehen.
1953: Otto Öttmeier, Willi Tunger, Hans Krafft, Heinrich Frhr. von Feilitzsch,
Marlene Lerner.
1954: Hertha Tunger, Elfriede Puscholt, Helga Jahn, Friedegard Rank, Rudolf
Enders, Klaus Tix.
Eiserne Konfirmanden:
1948 fand keine Konfirmation statt. Am 10.04.1949 hat Pfr. Rudolf Barth (geb.
27.11.1914 in Frankfurt/Main, gest. 20.9.2011 in Nürnberg) drei Konfirmanden
eingesegnet. Das Foto war im Gemeindebrief Nr. 64, April-Juni 2000, Seite 44,
abgedruckt.
1949: Erna Hofmann, Max Jahn, Otto Kießling.
Von den Diamantenen und Eisernen waren am 8.6.2014 unter uns: Vorne von links: Herta Mergner,
Friedegard Tunger, Marlene Bergner. Hinten: Otto Kießling (Eisern), Otto Öttmeier, Klaus Tix.
Es folgen erstaunliche Neuigkeiten zu früheren Pfarrern in Münchenreuth :
- 27 -
Trotz genauer Beobachtung der Todesanzeigen im 12mal jährlich erscheinenden
Amtsblatt der Evang.-Luth. Kirche in Bayern haben wir das oben genannte Todesdatum von Rudolf Barth, der von 1945-1951 Pfarrer in Münchenreuth war, nicht
mitbekommen. Dies liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass er zu Lebzeiten es so gegenüber der Redaktion verfügt hat. Dabei hatten wir gehofft, ihm im
100. Gemeindebrief zum 100. Geburtstag gratulieren zu können…
Pfarrer Barth befand sich zuletzt im Christian-Geyer-Heim der Stadtmission Nürnberg in der Gernotstraße, wie uns seine frühere Nachbarin in der Elsa-BrändströmStraße, Frau Kuhnert, soeben mitteilte. Der Name dieses Hauses bezieht sich übrigens auf einen berühmten, kulturprotestantisch geprägten Nürnberger Pfarrer, dessen Enkel als Nachfolger von Pfr. Weber von 1959-1965 in Münchenreuth amtierte: Pfr. i. R. Gerhard Geyer, der zur 200-Jahr-Feier der Kirche (1998), aber auch
zur Jubelkonfirmation 2010 in unserer Mitte weilte und jeweils ein Grußwort
sprach. Die geneigte Leserin sei insbesondere an die Nr. 91 verwiesen, wo auf den
Seiten 4 und 5 Text und Fotos das eben Angedeutete kurz vertiefen. Leider konnte
Pfr. Geyer am 8.6.2014 aus gesundheitlichen Gründen nicht mit uns feiern. Wir
grüßen ihn aber nachträglich, wenn auch mit erheblicher Verspätung, sehr herzlich
zu seinem 85. Geburtstag! Er wurde in Nürnberg geboren und lebt in Speikern.
Nun aber zu Pfarrer Johann Weber. Weil er damals seinen Beitrag in der Pfarrbeschreibung (im Blick auf noch lebende Personen ist sie nur den Nachfolgern zugänglich) zu den hiesigen Jahren sehr knapp gehalten hat, verfügten wir bisher
nicht einmal über Daten zu seinem persönlichen und dienstlichen Werdegang.
Noch im Heft Nr. 95, S. 19, suchten wir vergeblich nach dem Tag und den Ort
seines Ablebens.
Am 29.3.2014 erreichte uns im Pfarramt eine E-Mail, mit der wir beileibe nicht
gerechnet hatten. Prof. Dr. med. Hans Zwipp bat darin um Auskunft zu Dienstbeginn und -ende des Wirkens seines Großvaters Johann Weber in Münchenreuth.
Im Rahmen des bereichernden Kontaktes seither wurden uns Lebenslauf und Fotos
übermittelt, die wir hier weitergeben dürfen.
Hans Zwipp ist seit 1993 Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallund Wiederherstellungschirurgie an der Technischen Universität
Dresden. Weil er, so kann man es im Internet nachlesen, die Fußchirurgie in der Traumatologie wegweisend in Deutschland und
auf der internationalen Ebene geprägt hat, wurde er zum Ehrenmitglied der Gesellschaft für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie ernannt. Zu den Schwerpunktthemen seiner klinischen und wissenschaftlichen Arbeit gehören die Bandrupturen des oberen Sprunggelenkes sowie die Fersenbeinfraktur.
- 28 -
Seine im Sommer 2013 verstorbene Patentante Margaretha Weber, die zweitälteste
Tochter des früheren Münchenreuther Geistlichen, hat ihr gesamtes Leben handschriftlich zusammengefasst. Noch in ihrer letzten Lebensphase hatte Prof. Dr.
Hans Zwipp begonnen, das Ganze in Buchform niederzuschreiben, z. T. unter Mitwirkung seines Bruders Ernst Zwipp. Es soll unter dem Titel: „Zora ide, es tagt.
Mein Leben“ demnächst erscheinen.
Die im Wesentlichen aus der besagten Niederschrift stammenden, auf Pfr. Johann
Weber bezogenen Daten bringen wir in leicht gekürzter Form und mit geringfügigen Ergänzungen. Es fällt sofort auf, welch weite Räume er mit den Seinen durchmessen hat, und auch: wie hier zwischen den beiden Weltkriegen innerhalb kurzer
Zeit von Kroatien über Serbien nach Bosnien gewechselt werden konnte.
Johann Weber wird am 20.03.1894 in Velimirovac, Kroatien, geboren. Velimirovac ist ein deutschsprachiges kleines Dorf, das erst 1884 von Siedlern der Mittelbatschka, angeworben vom Graf Ladislaus Pejatschewitsch der Majoratsherrschaft Nasice zwecks Urbarmachung, als Kolonie „Sedischte“ (Velimirovac) gegründet wurde. Seine Vorfahren, zurückverfolgt bis zu Daniel Weber, 1773, stammen aus Vöckelberg bei Kusel in der Rheinpfalz.
Am 22.1.1918 heiratet er Elisabeth Benz, geboren 17.07.1901, ebenfalls aus Velimirovac stammend, deren Vorfahren aus der Würzburger Gegend kommen. Er
wird für die Heirat als Soldat im Ersten Weltkrieg beurlaubt, muss danach an die
Front in Galicien zurück. Pfarrer Buse in Velimirovac unterstützt ihn nach dem
Krieg im Rahmen einer Predigerausbildung. In Velimirovac werden seine vier
Töchter geboren: Elisabeta am 24.11.1919, Margaretha am 24.7.1923, Katharina
(sie allein ist noch am Leben) am 9.3.1924 und
Johanna am 04.03.1925. Seine 5. Tochter Rosina, geb. am 22.10.1926, verstirbt in RitzkiAda, kaum einjährig, an unbeherrschbarem Fieber beim Zahnen am 3.8.1927.
1927
1930
1931
erhält Johann Weber seine erste
evangelische Predigerstelle in
Ritzki-Ada, Kroatien,
wechselt er auf eine evang. Predigerstelle in Azanja bei Surcin in
Serbien,
wird er nach Garcin beordert, wo
er mehrere Gemeinden betreut,
Johann Weber um 1930
- 29 -
1934
1940
1941
1941/42
1943–44
1944
1946
1948/49
1949
1950–59
besucht er einen Kantoren-Kurs in Vincovce.
Berufung nach Königsfeld in Bosnien
Rückkehr nach Velimirovac ohne Prediger-/Pfarrstelle
Erste und letzte Pfarrstelle in Darkovac (rein deutsches Dorf)
Sarvas, dort arbeitet er in einer Ziegelei
Flucht mit seiner Frau über Osijek, Ungarn, mit dem Zug nach
Deutschland. Flüchtlingslager in Oberfranken, Neustadt bei Coburg
Aufnahme in die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
(1. Gottesdienst in Neustadt bei Coburg)
Vertretung der 1. Pfarrstelle in Behringersdorf bei Nürnberg
Verweser in Erlach bei Würzburg
Berufung als „Pfarrverwalter“ (wie es genau heißt, bedingt durch
die etwas anders geartete Ausbildung in einem anderen Land) auf
die Pfarrstelle in Münchenreuth bei Hof, nahe Feilitzsch. Dort ist
er vom 1.7.1950 bis zu seiner Pensionierung am 31.8.1959 tätig.
Elisabeth und Pfr. Johann Weber in
den 50er Jahren vor dem Eingang des
Pfarrhauses. Direkt vor ihm sein Enkel
Hans Zwipp; dessen Mutter ganz
rechts, zusammen mit Freunden.
- 30 -
1959
1960er
1973
Umzug im Spätherbst nach Puderbach im Westerwald in das Haus
seiner Tochter Margaretha.
Pfr. i. R. Weber unterstützt Pfarrer Bub sen. in Puderbach durch
zahlreiche Vertretungen von Gottesdiensten, Bibelstunden, Beerdigungen, etc.
Am 18. November stirbt er im Alter von 79 Jahren nach einem bewegten und erfüllten Leben im Dienste des Herrn infolge einer nicht
beherrschbaren Lungenentzündung im Kreise seiner Familie im
Krankenhaus Neuwied am Rhein.
Sehr interessant und aufschlussreich sind die weiteren Ausführungen von Prof. Dr.
Hans Zwipp zur Einschätzung des Großvaters, der ihn 1949 in Beringersdorf getauft hat, zur eigenen Berufswahl und zu den Ferienaufenthalten in Münchenreuth:
Nach meiner persönlichen Erinnerung war Großvater Weber der Familienpatriarch, der nach Krieg und Vertreibung seine 4 Töchter und deren Familien um sich
haben wollte. Dies gelang ihm nach seiner Pensionierung noch im Herbst 1959
durch Umzug in den Westerwald, wo bereits 2 seiner Töchter wohnten und wohin
die beiden anderen, in Neustadt wohnenden, durch sein stetes Werben und Wegbereiten im Herbst 1959 und Sommer 1960 hinzukamen. Er selbst war m. E. sehr
streng und pietistisch erzogen worden, weshalb er von sich selbst, seinen Töchtern
und Enkeln ein gottgefälliges Leben, Gehorsam und Disziplin einforderte. Jeder
in der großen Familie musste sich in Bezug auf Lebensweise, Verhalten und vor
richtungweisenden Entscheidungen fragen: „Was wird wohl Opa dazu sagen?“
Seine Predigten habe ich als Kind immer gerne gehört, da er sie stets mit lebensnahen Geschichten und bildreichen Beispielen verband. Gerne habe ich ihn später
als Pennäler in seinem kleinen gelben Loyd Alexander zu Beerdigungen auf den
Dörfern im Westerwald begleitet. Seinem und dem Wunsch meiner Eltern, Pfarrer
zu werden, habe ich nach reiflicher Überlegung nicht entsprochen. Nach 2 Semestern an der Kirchlichen Hochschule Berlin hatte ich mich vollends für das Studium
der Humanmedizin entschieden. (Unten: Ehepaar Weber 1953 in Münchenreuth).
Meine Kindheitserinnerungen
Münchenreuth sind folgende:
an
Das kleine Münchenreuth, ein Ort, an
dem ich sicher mehrere Wochen meiner frühen Kindheit im Pfarrhaus unseres Großvaters Johann Weber verlebte, hat wunderbare Erinnerungen
an die Idylle eines Dorfes bei mir hinterlassen. Beeindruckt haben mich
- 31 -
damals insbesondere das Gut mit einer Heerschar flügelschlagender, schnatternder Gänse, der Geruch nach Pferden, das Geflatter und Gurren vieler Tauben um
einen Taubenschlag herum und mittendrin eine Frau mit Reithosen, Stiefeln und
Gerte, die ich nur einmal vom Toreingang aus sehen konnte und die im Dorf das
„Mannweib“ hieß, wenngleich sie offensichtlich eine Baronin war (es dürfte sich
um Ursula von Waldenfels aus Mißlareuth gehandelt haben).
Ich erinnere mich an Kirchenbesuche am Sonntag, ein mehrzügiges Klassenzimmer, in dem ich als Erstklässler aus Neustadt auch am Unterrichtsstoff der Viertklässler teilnehmen durfte, an das furchteinflößende Klappern der losen Dachschindeln im nächtlichen Herbstwind in dem für mich riesengroßen Pfarrhaus, das
mit einem abenteuerlichen Plumpsklo über mehrere Etagen ausgestattet war. Ich
erinnere das Kastaniensammeln auf dem Weg zur Schule, das beklemmende Gefühl einer nahen Grenze mit Stacheldraht und Grenzsoldaten und ein Schaudern
beim nicht fachmännischen Erlegen eines Stallhasen im Hinterhof des Pfarrhauses
durch einen älteren Mitbewohner.
Während ich meinem strengen Großvater mit eher distanziertem Respekt begegnete, war ich der warmherzigen Großmutter emotional immer näher. Dies wahrscheinlich deswegen, weil sie mich als Säugling kurz nach meiner Geburt aufgrund
einer lebensbedrohlichen Erkrankung unserer Mutter fast ein Jahr lang mit Alete
und viel großmütterlicher Liebe in Erlach versorgte.
Diese Aufnahme vom Gemeindehaus (dem ehemaligen Pfarrhaus)
gelang Prof. Hans Zwipp, als er
sich am 29. September 2013 inkognito in Münchenreuth umsah.
- 32 -
Herzliche Einladung zu den Gottesdiensten
in Töpen, Isaar, Münchenreuth:
GD = Gottesdienst
KGD = Kindergottesdienst
21.07.
Montag
16.30
GD Wohnheim Münchenreuth
23.07.
Mittwoch
19.30
Atempause – Die Andacht am
Abend, Töpen, „Wasser des Lebens“
27.07.
6. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
10.00
AbendmahlsGD Münchenreuth,
anschl. KGD
AbendmahlsGD Töpen, KGD
KGD Isaar
03.08.
7. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
GD Isaar
GD Töpen
10.08.
8. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
GD Münchenreuth
GD Töpen
17.08.
9. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
GD Isaar
GD Töpen
24.08.
10. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
GD Münchenreuth, anschl. KGD
GD Töpen
31.08.
11. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
16.30
07.09.
12. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
14.09.
13. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
14.00
AbendmahlsGD Isaar
AbendmahlsGD Töpen
GD Wohnheim Münchenreuth
GD Münchenreuth
GD Töpen
GD Isaar
GD Töpen
Tag des offenen Denkmals stündlich
jeweils rund 30minütige Führungen
in der St. Martinskirche Töpen, bis
gegen ca. 17.30 Uhr, im Gemeinde-
- 33 -
zentrum gibt es Kaffee und Kuchen
zu Gunsten der Renovierung
21.09.
14. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
10.00
GD Münchenreuth, anschl KGD
GD Töpen, KGD
KGD Isaar
28.09.
15. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
16.30
GD Isaar
AbendmahlsGD Töpen, KGD
GD Wohnheim Münchenreuth
05.10.
Erntedankfest
12.10.
17. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
10.00
19.10.
18. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
26.10.
19. Sonntag nach
Trinitatis
8.30
9.30
10.00
GD Münchenreuth, anschl. KGD
AbendmahlsGD Töpen
KGD Isaar
02.11.
Reformationsfest
8.30
9.30
16.30
GD Isaar
GD Töpen
GD Wohnheim Münchenreuth
09.11.
Drittletzter Sonntag 8.30
d. Kirchenjahres
9.30
10.00
KirchweihfestGD Münchenreuth
GD Töpen, KGD
KGD Isaar
12.11.
Samstag
19.00
Feier am Denkmal Münchenreuth
16.11.
Vorletzter Sonntag
d. Kirchenjahres
8.30
8.30
9.30
KirchweihfestGD Isaar
KirchweihfestGD Münchenreuth
KirchweihfestGD Töpen, KGD
8.30
8.30
9.30
GD Isaar
FamilienGD Münchenreuth
GD Töpen, KGD
GD Münchenreuth
GD Töpen, KGD
KGD Isaar
GD Isaar
GD Töpen, KGD
- 34 -
19.11.
Buß- und Bettag
19.00
20.00
Beicht- und AbendmahlsGD Töpen
Beicht- und AbendmahlsGD in
Münchenreuth
22.11.
Samstag
19.30
Feier am Denkmal Isaar
23.11.
Ewigkeitssonntag
8.30
9.30
10.00
14.00
GD mit Gedenken der Verstorbenen
des Kirchenjahres in Münchenreuth,
anschl. KGD
BittGD für den Frieden Töpen,
anschl. Feier am Denkmal, KGD
KGD Isaar
Gedenken der Verstorbenen am
Friedhof Töpen
30.11.
1. Advent
9.30
13.00
16.30
GD Töpen, KGD
Beicht- und AbendmahlsGD Isaar
GD Wohnheim Münchenreuth
07.12.
2. Advent
8.30
9.30
10.00
GD Münchenreuth
GD Töpen, KGD
KGD Isaar
09.12.
Dienstag
18.00
Andacht in Mödlareuth zum 25. Jahrestag des Falls der Mauer dort, mit
Fackeln sternförmige Zuwanderung
14.12.
3. Advent
8.30
9.30
21.12.
4. Advent
8.30
9.30
10.00
19.00
GD Münchenreuth
KGD Töpen Weihnachtsfeier
KGD Isaar
Weihnachtskonzert Töpen
24.12.
Heiliger Abend
17.00
19.00
Christvesper mit Krippenspiel Töpen
Christvesper mit Krippenspiel in
Münchenreuth
Christmette Isaar
22.00
GD Isaar
FamilienGD Töpen
- 35 -
Erst im Zusammensein mit anderen Menschen entfaltet der
Glaube seine das Leben bestimmende und bereichernde Kraft:
Mini-Club: wöchentlich dienstags, 15.00 Uhr, für alle Kinder mit Eltern, keine
Altersbeschränkung, im Gemeindezentrum Töpen, Kirchstr. 1, Sommerpause im August, Wiederbeginn 2.9.
Kindergruppe: in der Regel 14tägig freitags, von 15.00 – 16.30 Uhr, im Gemeindezentrum Töpen, Wiederbeginn 26.9.
Kindergottesdienste: in den 3 Gemeinden eigenständig, wie in der Mitte des Heftes angegeben; in Töpen (Zentrum), Isaar (Schulhaus) und Münchenreuth
(Gemeindehaus), sonntags, außer in den Ferien.
Präparandenunterricht: Jahrgang 2014/16, Montag, 22.9., 20.00 Uhr, Präparandenelternabend im Gemeindezentrum, Anmeldungen können im Pfarramt
abgeholt werden.
Konfirmandenunterricht: Jahrgang 2013/15, mittwochs, ab 24.9., 16.45 – 18.15
Uhr im Gemeindezentrum.
Jugendtreff: Sonntag, 28.9., 18.30 Uhr, im Gemeindezentrum Töpen.
Gemeindenachmittage: 1 x pro Monat, Töpen: in der Regel am ersten Dienstag
im Monat um 14.00 Uhr, im Gemeindezentrum, 2.9. 7.10., 4.11., 2.12.,
Münchenreuth: ab September immer montags, um 14.00 Uhr im dortigen
Gemeindehaus, Peuntstraße 8, 29.9.
Posaunenchor: in der Regel mittwochs, 20 Uhr, im Gemeindezentrum.
25 Jahre Friedliche Revolution: Von den Demos zur Grenzöffnung; siehe Veranstaltungsprogramm der Städte Hof und Plauen (liegt in den Kirchen auf).
Herzlichen Dank für die
vielen Kleiderspenden, die
anlässlich der Sammlung
des Spangenberg Sozialwerks abgegeben wurden.
Insgesamt kamen 1.970 kg
zusammen:
Töpen 1.360 kg, Tiefendorf 70 kg, Isaar 340 kg
und Münchenreuth 200 kg.
Das Foto zeigt die vielen
Säcke und Kartons unter
dem Dach des Gemeindezentrums Töpen.
- 36 -
Freud und Leid in unsere Kirchengemeinden
Taufen
05.04.2014 Emina Katrin Knieling
Isaar
06.04.2014 Paul Fraas
Haßfurt
Taufe in Töpen
12.04.2014 Lilly Erika Bär
Hohendorf
24.05.2014 Dana Nicole Brauner
Töpen
06.07.2014 Noan Lucas Christopher Darion Schoen (geb. 2005) Töpen
Und man brachte Kinder zu ihm, damit er sie berühre. Die Jünger aber fuhren sie an. Als Jesus das sah, wurde er unwillig und
sagte zu ihnen: Lasst die Kinder zu mir kommen, hindert sie
nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes. Amen, ich sage
euch: Wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird
nicht hineinkommen. Und er schließt sie in die Arme und legt
ihnen die Hände auf und segnet sie.
Markus 10, 13-16 (Übersetzung: Zürcher Bibel 2007)
Porträt eines Kindes
Wie viel
durch diese sehr offenen Augen
noch durchmuß
an Menschen, Bildern
und Schrecken,
an Tränen und Garben
von Licht –
Jetzt spiegeln sie,
zwischen Fristen von Schlaf,
von außen und innen
den Himmel.
Richard Exner (1929-2008)
- 37 -
Der Herbst
Ich bin, das läßt sich nicht bestreiten,
die herbste aller Jahreszeiten:
Rauhe Winde, scharf wie Säbel,
welke Wälder, graue Nebel.
Die Vögel klagen leise, leise
und gehen auf die Winterreise.
Dann lischt die Sommersonne aus.
Holt eure Gummischuhe raus!
Herbstliches Lied
Klopfet der Regen und tropft von den Steinen,
Klagen die Bäume und jammert der Wind.
Wieviele Tränen muß ich noch weinen,
Bis wir in Frieden beisammen sind.
Sieh, all die Vögel, sie zogen gen Süden,
Flohen den Winter und wichen dem Frost,
Aber uns ist keine Sonne beschieden,
Ruhelos durchwandern wir Nord, West und Ost.
Der du gebietest dem Mond und den Sternen,
Der du die Lilie im Feld nicht verläßt,
Sei du mit uns in der fernsten der Fernen!
Gib deine Hand uns, beschirm unser Nest.
Mascha Kaléko (1907-1975)
Ihre Herbstgedichte haben – mit Ausnahme des oberen – immer einen melancholischen Grundton, bitter passend zu den harten Kinderzeiten an vielen Weltorten dieser Tage.
Am 17.12.1949 schrieb Albert Einstein an die Dichterin: „Ich habe Ihre
Gedichte mit wirklicher Bewunderung gelesen. Sie haben mir solchen Eindruck gemacht wie Weniges aus unserer Zeit. Ich kenne die Tücke des Reimes aus eigener primitiver Erfahrung und fühle dadurch besonders intensiv
die Grazie und Treffsicherheit Ihres Ausdrucks.“ Besonders lobte er ihre
Zeilen „Die Zeit steht still“, die wir ein andermal zu bringen gedenken.
M. K. im Gemeindebrief: z.B. Nr. 50 (Nov. 1995), S. 18-20; Nr. 62, S.22f.
- 38 -
Trauungen
03.05.2014 Julia, geb. Ritter, und Christian Schmidt, Tiefendorf/Joditz,
Trauung in Joditz
17.05.2014 Anne, geb. Völkel, und René Kregel, Isaar,
Trauung in Isaar
14.06.2014 Katharina, geb. Faber, und Christian Lindner, Eningen,
Trauung in Töpen
Kehr ein bei mir
Du bist die Ruh‘,
Der Friede mild,
Die Sehnsucht du
und was sie stillt.
Ich weihe dir
Voll Lust und Schmerz
Zur Wohnung hier
Mein Aug‘ und Herz.
Kehr ein bei mir
Und schließe du
Still hinter dir
Die Pforten zu!
Treib andern Schmerz
Aus dieser Brust!
Voll sei dies Herz
Von deiner Lust.
Dies Augenzelt,
Von deinem Glanz
Allein erhellt,
O füll es ganz!
Friedrich Rückert (1788-1866)
- 39 -
Sommerabend
Wenn wir heimkehren aus den Wäldern
des Sommers,
hängt noch ein buntes Amsellied
an unserm Mantel,
schütten wir Laub und Moos
aus Bart und Haaren nieder.
Manchmal malt Gott
mit Wolkenhänden
ein Abendrot an unser Fenster,
oder er gießt Mond aus dem Krug der Nacht
auf die blaue Anmut der Gärten.
Silbern strahlt auf die Stern-Fontaine.
An der Pforte des Abends
rufen Nachtigallen,
Traum und Jasmin in ihrem Singen…
Wir aber streuen Nelkenduft
Über die Anmut junger Frauen hin.
Peter Huchel (1903-1981)
In der Anmut liegt eine Einsamkeit, die jedem Ding seinen Wert verleiht. Von einem gewissen Grad des Reichtums an scheinen sogar
der Himmel und die sternenübersäte Nacht selbstverständliche Güter. Auf der untersten Sprosse der Leiter jedoch gewinnt der Himmel
wieder seinen ungeschmälerten Sinn: er ist eine köstliche Gnade.
Sommernächte, unerforschliche Geheimnisse, in denen Sterne aufsprühten!
Albert Camus (1913-1960)
DIE JAHRE VON DIR ZU MIR
Wieder wellt sich dein Haar, wenn ich wein. Mit dem Blau deiner Augen
deckst du den Tisch unsrer Liebe: ein Bett zwischen Sommer und Herbst.
Wir trinken, was einer gebraut, der nicht ich war, noch du, noch ein dritter:
wir schlürfen ein Leeres und Letztes.
Wir sehen uns zu in den Spiegeln der Tiefsee und reichen uns rascher die Speisen:
die Nacht ist die Nacht, sie beginnt mit dem Morgen,
sie legt mich zu dir.
Paul Celan (1920-1970)
- 40 -
Trauerfeiern
28.12.2013
01.02.2014
15.02.2014
19.03.2014
13.06.2014
07.07.2014
16.07.2014
Horst Schneider, Töpen (23.12.)
Christine Hopf, geb. Vogel, Töpen (28.1.)
Hermann Klug, Isaar (11.2.)
Rosalinde Schilling, geb. Weber, Töpen (14.3.)
Manfred Spörl, Töpen (7.6.)
Engelbert Mergler, Münchenreuth (13.5.)
Ingeburg Hoppe, geb. Troeger, Mödlareuth (14.7.)
Beerdigung in Münchenreuth
24.07.2014 Siegfried Wagenführer, Münchenreuth (2.7.)
25.07.2014 Karl Hertel, Tiefendorf/Kösching (11.7.)
Trauerfeier und Beisetzung in Kösching
16.08.2014 Klara Göpfert, geb. Hager, Töpen/Zedtwitz (12.8.)
80
88
87
84
65
65
87
84
87
84
Die letzte Ruhe auf unserem Töpener Friedhof fanden ebenfalls:
31.01.2014 Anna Schramm, geb. Ollek, Marktleugast (5.1.)
Trauerfeier in Marktleugast am 10.1.2014
17.02.2014 Elke Ackermann, geb. Graubmann, Dobareuth (25.1.)
Verabschiedung in Oettersdorf am 31.1.2014
Schöner Abend
Ich ging den kleinen Weg, den oft begangenen,
und diesen Abend war er seltsam klar,
man sah ihn schon als einen herbstbefangenen,
obschon es mitten noch im Sommer war.
Die Himmelsblüte hatte weisse Dolden,
die Wolken blätterten das Blau herab,
auch arme Leute wurden golden,
was ihrem Antlitz Glück und Lächeln gab.
So auch in mir, – den immer graute
früh her, verschlimmert Jahr und Jahr
entstand ein Sein, das etwas blaute –
und eine Stunde ohne Trauer war.
Gottfried Benn (1886-1956)
91
70
- 41 -
In den Nachmittag geflüstert (1912)
Sonne herbstlich dünn und zag,
Und das Obst fällt von den Bäumen.
Stille wohnt in blauen Räumen
Einen langen Nachmittag.
Sterbeklänge von Metall;
Und ein weißes Tier bricht nieder.
Brauner Mädchen rauhe Lieder
Sind verweht im Blätterfall.
Stirne Gottes Farben träumt,
Spürt des Wahnsinns sanfte Flügel.
Schatten drehen sich am Hügel
Von Verwesung schwarz umsäumt.
Dämmerung voll Ruh und Wein;
Traurige Guitarren rinnen.
Und zur milden Lampe drinnen
Kehrst du wie im Traume ein.
Sommer (1913)
Am Abend schweigt die Klage
Des Kuckucks im Wald.
Tiefer neigt sich das Korn,
Der rote Mohn.
Schwarzes Gewitter droht
Über dem Hügel.
Das alte Lied der Grille
Erstirbt im Feld.
Nimmer regt sich das Laub
Der Kastanie.
Auf der Wendeltreppe
Rauscht dein Kleid.
Stille leuchtet die Kerze
Im dunklen Zimmer;
Eine silberne Hand
Löschet sie aus.
Windstille, sternlose Nacht.
Georg Trakl (1887-1914)
- 42 -
Grodek. (Oktober 1914)
Am Abend tönen die herbstlichen Wälder
Von tötlichen Waffen, die goldnen Ebenen
Und blauen Seen, darüber die Sonne
Düstrer hinrollt; umfängt die Nacht
Sterbende Krieger, die wilde Klage
Ihrer zerbrochenen Münder.
Doch stille sammelt im Weidengrund
Rotes Gewölk, darin ein zürnender Gott wohnt
Das vergossne Blut sich, mondne Kühle;
Alle Straßen münden in schwarze Verwesung.
Unter goldnem Gezweig der Nacht und Sternen
Es schwankt der Schwester Schatten durch den schweigenden Hain,
Zu grüßen die Geister der Helden, die blutenden Häupter;
Und leise tönen im Rohr die dunkeln Flöten des Herbstes.
O stolzere Trauer! ihr ehernen Altäre
Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz,
Die ungebornen Enkel.
Georg Trakl (1887-1914)
Manche seiner Gedichte klingen wie eine Vorahnung des Ersten Weltkrieges, dessen erste Phase
er vor Schrecken nicht zu überleben vermochte.
Seine furchtbare Wirklichkeit erfasste er mit den
Mitteln eines modernen Stils, der in der Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts prägende Spuren
hinterließ. Heimito von Doderer (1896-1966), der Landsmann, nannte Trakl
„den größten österreichischen Dichter seit 1900 – Hofmannsthal und Rilke
weit hinter sich lassend“.
Ludwig Wittgenstein (1889-1951), bis heute weltweit einer der einflussreichsten Philosophen, schrieb in jungen Jahren über seine Gedichte: „Ich
verstehe sie nicht; aber ihr Ton beglückt mich.“ Weil sehr wohlhabend,
hatte er dem ständig klammen Trakl einmal 20.000 Kronen zukommen lassen. Als Trakl ihn in den letzten Tagen um einen Besuch in Krakau bittet,
schafft er es nicht mehr rechtzeitig. In seinen Tagebüchern heißt es am
5.11.1914: „Es ist schon zu spät, Trakl heute noch zu besuchen. Möge der
Geist mir Kraft geben.“ Am 6.11. dann: „Früh in die Stadt zum Garnisonshospital. Erfuhr dort, daß Trakl vor wenigen Tagen gestorben ist. Dies traf
mich sehr stark… Dein Wille geschehe.“
- 43 Im Vorfeld des 100. Todestages am 3.11.2014 sind spannende Bücher erschienen. Hans Weichselbaum, der Trakl als Leiter der Forschungs- und
Gedenkstätte und als Geschäftsführer des Internationalen Trakl-Forums in
Salzburg wie kein anderer kennt, hat seine Biographie überarbeitet und neueste Entdeckungen berücksichtigt (Salzburg-Wien 2014). Rüdiger Görner,
Literaturprofessor an der University of London, nähert sich dem „Dichter
im Jahrzehnt der Extreme“ auf höchstem Niveau über das Werk an (Wien
2014). Dass dessen Gedichte „dem Immanenz-Prinzip verpflichtet“ seien,
mag dahingestellt bleiben. Die latent oft im Hintergrund stehende Spannung zwischen einer im Drogen- und Alkoholrausch erfahrenen Sinnlichkeit und einer massiv christlich geprägten Sehnsucht nach Reinheit liegt
vielen seiner überaus erhellenden Gedichtinterpretationen zugrunde.
„Dunkle Liebe eines wilden Geschlechts“ ist der Titel des Buches von Hilde
Schmölzer (Tübingen 2013), das nicht nur die wohl bis zum Inzest gehende
Beziehung zur Schwester Margarethe Trakl thematisiert, sondern viele biographische Einzelheiten bringt, angefangen von der abfärbenden Drogensucht der Mutter über die schwierige Jugend- und Studienzeit, die Freundschaft mit Ludwig von Ficker, der in der Zeitschrift Brenner viele Gedichte
publiziert und ihn sogar noch kurz vor dem Tod besucht, bis zum ebenfalls
frühen Sterben Margarethes im Jahr 1917.
Aus Gunnar Deckers in der Reihe Leben in Bildern im Deutschen Kunstverlag herausgebrachten Buch (Berlin-München 2014) seien kurze Passagen aus dem letzten Kapitel zitiert:
„Als Sanitäter kommt Trakl mit seiner Einheit am 7. September 1914 nach
Galizien… Dort stößt die 3. Armee der Österreicher auf die Basilow-Armee. Es beginnt die Schlacht von Grodek (nahe Lemberg), in der für Trakl
jene Welt untergeht, die er – unter Zweifel und Ekel ohnehin – bislang bewohnte. Die Russen sind den Österreichern weit überlegen… in Panik erfolgt der österreichische Rückzug. In einer Scheune muss Georg Trakl allein und ohne ausreichende Ausrüstung über 90 Schwerverletzte versorgen.
Er kann es nicht, er verzweifelt inmitten des Schreiens und Stöhnens. Einige, die es nicht mehr ertragen können, erschießen sich – oder betteln, vor
Schmerzen wimmernd, darum, dass man sie töte. Und der Dichter als Sanitäter, der nicht helfen kann, nur mitleiden, sieht sich allein gelassen in diesem Inferno.“
Infolge des seelischen Zusammenbruchs und eines Selbstmordversuches
wurde Trakl in das Garnisonsspital Krakow/Krakau zur Beobachtung seines Geisteszustandes eingewiesen. Dort nahm sich der 27Jährige mit einer
Überdosis Kokain das Leben.
Am bekanntesten ist wohl das Gedicht „Ein Winterabend“: „Wenn der
Schnee ans Fenster fällt, Lang die Abendglocke läutet…“. Wir druckten es
schon ab. Im Gemeindebrief siehe aber auch: Nr. 83, S. 22-23, und Nr. 93,
S. 14-15. Die Gedichte oben folgen der Innsbrucker Ausgabe.
- 44 -
Keine Macht den Drogen!
Markus Schnabel hatte die Verbindung zum Referenten des Abends am
21.5.2014 hergestellt: Zollbetriebsinspektor beim Hauptzollamt Regensburg,
Kontrolleinheit Verkehrswege Selb, Achim Herkt, referierte kompetent über
viele Aspekte von Drogen. Den Abend verfolgten auch einige 12 bis 15jährige,
die teilweise mit ihren Eltern gekommen waren.
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Achim Herkt ließ immer wieder diverse Drogen (z.B. Haschischblock,
Marihuana, etc.) zur Anschauung herumgehen; er erklärte Insider-Ausdrücke und wies auf Gefahren des Konsums sowie auf Chancen des
Ausstiegs hin.
Man unterscheidet zwischen pflanzlichen, chemisch/synthetischen und
pflanzlich/chemischen Betäubungsmitteln, legalen und illegalen Drogen.
Den Dealern geht es immer nur ums Geld; die Konsumenten nehmen
alles in Kauf, um an „Stoff“ zu kommen.
Der Griff zu Drogen geht sehr schnell und wird zu Beginn als „cool und
in“ angesehen. 80 – 85 % werden im Freundeskreis mal von Freitagabend bis Sonntagmittag eingenommen.
Ein Schwerpunkt war der Bericht über Crystal Meth, das wie Kandiszucker aussieht, nach Seife riecht und sich hinter „Piko“ und „Ice“ z.B.
versteckt.
Wer es nimmt, riskiert sein Leben. Es ist ein Gift, das sich durch
Deutschland frisst und das Aufputschmittel Methamphetamin enthält.
- 45 -
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Neu ist diese Droge nicht: Ab 1938 gab es sie in schwächerer Form als
Medikament (Pervitin).
Die Herstellung ist billig: Eine der am häufigsten eingesetzten Zutaten
gibt es in der Apotheke (Ephedrin als Erkältungsmittel). Zusammen mit
Chemikalien lässt sich Meth kochen. Abflussreiniger, Lampenöl und
Batteriesäure verstärken die Wirkung.
Es wird geschnupft, geraucht, aufgelöst und gespritzt, manchmal auch
geschluckt.
Meth überwindet die Blut-Hirn-Schranke besonders leicht, Glückshormone werden ausgeschüttet, die Leistungsfähigkeit steigt. Hunger,
Durst, Schmerzen und Müdigkeit spielen keine Rolle mehr. 20 Stunden
High-Sein sind möglich. Setzt die Wirkung aus, treten depressive Gedanken, Erschöpfung und Paranoia auf.
Es gehört zu den am schnellsten süchtig machenden Drogen, manchmal
reicht schon der einmalige Konsum.
Anhand einer Powerpoint-Präsentation veranschaulichte Herr Herkt
Veränderungen des Verhaltens, Aussehens und Zustandes von Abhängigen (z.B. Haar- und Zahnausfall, Hautveränderungen).
Herzliche Einladung an alle Leserinnen und Leser
zu einer Führung durch die Soziotherapeutische Einrichtung König David
im Ortsteil Hölle der Stadt Naila, Humboldtstr. 27.
Es handelt sich um eines von acht Häusern des Feilitzsch Sozialwerk, das im
Jahr 1977 mit der Gründung des Wohn- und Pflegeheimes Gut Münchenreuth durch Heinrich Freiherr von Feilitzsch seinen Anfang nahm.
Klaus Ellmauer, mit Louis-Ferdinand Frhr. von Feilitzsch Geschäftsführer
und Leiter des Werkes, wird uns an diesem Abend durch das Haus führen
und umfassend informieren. Danach wird zum Gespräch ein kleiner Imbiss
mit Getränken gereicht. Die Teilnahme ist kostenlos. Freiwillige Gaben
kommen dem Förderverein der gesamten Einrichtung und damit den psychisch kranken Bewohnern zugute.
Freitag, den 17.10.2014, Abfahrt um 17.00 Uhr
am Gemeindezentrum Töpen, Kirchstr. 1.
Für eine kurze Voranmeldung im Evang.-Luth. Pfarramt Töpen, Kirchstr. 3,
Tel. 333, wären wir dankbar, damit wir z. B. wissen, welche und wie viele
Fahrzeuge benötigt werden.
- 46 -
Gemeindeabend zum Thema Asylbewerber am 14. Mai 2014
Im Rahmen der Mitgliederversammlung des
Diakonie- und Fördervereins der Evang.Luth. Kirchengemeinde Töpen berichtete
Olaf Hofmeister über die aktuelle Lage der
Asylbewerber in Deutschland und besonders im Bereich Hof und Umgebung. Hofmeister (Foto unten rechts), als Sozialpädagoge zuständig für die Asylberatung im
Landkreis Hof, stellte seinen Kurzvortrag
unter die Überschrift „Niemand verlässt
seine Heimat ohne Grund“. Gründe können wirtschaftlicher, gesundheitlicher oder
lebensbedrohender Natur sein. Grundsätzlich denke man zwar immer zuerst an lebensbedrohende Umstände (z.B. in Syrien),
andere Gründe sind aber genauso wichtig,
so Hofmeister. Der Redner behandelte ausführlich die Fragen, woher und warum Asylanten nach Deutschland kommen. So seien
oftmals falsche Versprechungen im Heimatland der Grund, zu uns zu kommen. Schnell
wird hier die Realität die Grundlage allen
Handelns. Weiter seien es die Schlepperbanden, die ebenfalls mit falschen Zahlen und
Fakten argumentierten, um damit für sich
selbst Geld abzuzocken. Wie mit den Asylbewerbern in der Bundesrepublik, in Oberfranken, im Landkreis und der Stadt Hof
umgegangen wird, dies untermauerte er mit
Zahlen. So gab es im Jahr 2013 insgesamt
127.023 Anträge in ganz Deutschland.
Diese Zahl dürfte 2014 noch steigen, denn
im Zeitraum Januar bis März gab es bereits
37.280 Anträge. Für Oberfranken gab es bis
Ende 2013 1477 Anträge, für die Stadt Hof
320 und für den Landkreis 85. Probleme bildeten hier vor allem die Bewerber aus Ländern der ehemaligen russischen Föderation,
aus Rumänien und aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien, ausgenommen Kroatien, welches seit 2013 Mitglied der EU ist.
Schwierigkeiten bereiteten in unserem Bereich vor allem die Entfernung der Unterkünfte zu den Zentren und die schulischen
Probleme, die vor allem mit der Sprachbarriere zu tun hätten. Bei den Entscheidungen
über die gestellten Anträge gab es Ende
2013 38,5 Prozent Ablehnungen, nach dem
so genannten Dublin-Verfahren (Im DublinVerfahren wird der für die Prüfung eines
Asylantrags zuständige Staat festgestellt.
Damit wird sichergestellt, dass jeder Asylantrag nur von einem Mitgliedstaat inhaltlich geprüft wird.) gab es 36,7 Prozent formelle Entscheidungen. Unter Flüchtlingsschutz stehen 12,3 Prozent, Abschiebeverbot gab es für 11,4 Prozent und direkte Anerkennungen für 1,1 Prozent der Anträge,
bezogen auf die gesamte BRD. Alles in allem gesehen tue man sich, nicht zuletzt wegen der Personalstruktur, schwer, diese Aufgaben zu schultern. Es gelte aber auf jeden
Fall, trotz vorhandener Probleme, die Prämisse zu helfen, wo immer es geht.
MN
- 47 -
Mitgliederversammlung des Fördervereins
Die alte und neue Vorstandschaft: links Hans Bochum, der neue 1. Vorsitzende, dann die frisch
gewählte Schriftführerin Margit Rödel, die Heinrich Krauß ablöst; in der Mitte die scheidende
Vorsitzende Dagmar Degenkolb; neben ihr Schatzmeister Markus Enders, der die Nachfolge
von Gerhard Berndt angetreten hat, rechts Pfr. Gerhard Schneider.
Unser Posaunenchor hatte den Abend am
14.5.2014 mit drei Musikstücken eröffnet.
Im Anschluss an den Vortrag von Olaf Hofmeister (siehe die linke Seite) fand die Mitgliederversammlung des Diakonie- und
Fördervereins der Evang.-Luth. Kirchengemeinde Töpen e. V. statt, mit der seit Jahren
höchsten Teilnehmerzahl.
Nach der Verabschiedung des Referenten
durch die 1. Vorsitzende Dagmar Degenkolb wurde der verstorbenen Vereinsmitglieder Horst Schneider und Hermann Klug
sen. gedacht. Heinrich Krauß verlas wie immer seine ausführlichen und genauen Protokolle der letzten Zusammenkunft und der
Vorstandssitzung vom 2.5.2014.
In ihrem kurzen Bericht konnte Frau Degenkolb auf die erfolgreich abgeschlossenen Bemühungen um eine neue Satzung
verweisen. Sie war am 3.7.2013 von der damaligen Jahreshauptversammlung nach
umfassenden Vorbereitungen einstimmig
verabschiedet und schon am 15.7.2013 vom
Amtsgericht Hof genehmigt worden. Sie
bedankte sich für den Zuschuss der Gemeinde Töpen in Höhe von 100 € und
brachte ihre Freude darüber zum Ausdruck,
dass in den vergangenen Monaten 12 neue
Mitglieder begrüßt werden konnten, so dass
nun 72 Personen dem Förderverein angehören (Stand 14.5.2014). Schatzmeister Gerhard Berndt gab einen Überblick über die
- 48 finanzielle Lage des Vereins und erwähnte
einen Zuschuss an den Kindergarten der
Kirchengemeinde Töpen (600 €). Die Prüfer Irene Wunderlich und Helmut Schnabel
bescheinigten ihm eine einwandfreie Kassenführung und beantragten die dann einstimmig erteilte Entlastung.
Die im Vorstand angepeilte Unterstützung
für die Sanierung der Dachrinnenentwässerung des Gemeindezentrums (1.500 Euro)
und für die Innenrenovierung sowie die Erneuerungsmaßnahmen am Glockenstuhl
der Kirche in Isaar (500 Euro) wurden im
Laufe des Abends von der Mitgliederversammlung ebenfalls einstimmig bewilligt.
Die drei genannten Vorstandsmitglieder
bedankten sich allesamt für das ihnen über
lange Zeit entgegengebrachte Vertrauen
und baten um Verständnis, dass sie für die
nächste Wahlperiode (bis 2017) nicht mehr
zur Verfügung stünden. Unter der souveränen Leitung von Manfred Nürnberger verlief dann die gut vorbereitete Neuwahl der
Vereinsführung sehr zügig. Gerhard
Schneider, der als Gemeindepfarrer laut
Satzung automatisch der 2. Vorsitzende des
Vereins ist, hatte im Vorfeld nach Maßgabe
der erwähnten Vorstandssitzung einige Personen angefragt.
Die vom bisherigen Vorstand schließlich
Vorgeschlagenen wurden einstimmig gewählt: Hans Bochum (Töpen) als neuer 1.
Vorsitzender, Margit Rödel (Isaar) als
Schriftführerin und Markus Enders (Tiefendorf) als Schatzmeister. Neue Kassenprüferinnen, wie alle anderen wurden auch
sie für die kommenden 3 Jahre gewählt,
sind Isolde Roth und Irene Wunderlich. Sie
prüfen die Rechnungsbelege sowie deren
ordnungsgemäße Verbuchung und die steuerlich korrekte Mittelverwendung.
Pfr. Schneider bedankte sich bei den drei
Ausgeschiedenen für die ausgezeichnete
Arbeit. Wie lange währte ihr ehrenamtliches Engagement?
Für den Verein, der 2015 sein 50jähriges
Jubiläum feiert, brachte das Jahr 1984 einen
markanten Einschnitt. Der Tod des Schatzmeisters Otto Fleißner, der gleichzeitig Kirchenpfleger der Kirchengemeinde Töpen
war, führte zu einigen Veränderungen: Herbert Wiezoreck, bis dahin der 1. Vorsitzende des Vereins, übernahm die Haushalts-, Kassen- und Finanzaufgaben der
Kirchengemeinde (bis zu seinem Tod im
Jahr 1993). Karl Benker, ebenfalls Gründungsmitglied, wechselte vom Amt des
Schriftführers zu dem des 1. Vorsitzenden
im Verein. Dagmar Degenkolb stellte sich
1984 als Schatzmeisterin zur Verfügung,
Heinrich Krauß als Schriftführer. Nach
Karl Benker wurde 2002 Karl Pfeifer zum
1. Vorsitzenden gewählt. Als er im Jahr
2010 starb, übernahm Dagmar Degenkolb
das leitende Amt. Gerhard Berndt wurde im
selben Jahr die Verantwortung für die Vereinskasse übertragen. Die beiden zuletzt
Genannten bildeten auch eine Verbindung
zum Kirchenvorstand: sie waren u.a. von
1988-2000 bzw. von 2000-2012 die Vertrauensleute im KV Töpen. Im soeben neu
gewählten Leitungsgremium bilden Margit
Rödel und Markus Enders neben dem Pfarrer eine Brücke zu den jeweiligen Kirchenvorständen in Isaar und Töpen.
Am Ende der Versammlung wurden Gutscheine und Blumengestecke überreicht.
Und: es gab Applaus für den Eintritt eines
weiteren Mitglieds!
GS
Inzwischen (Anfang August 2014) ist die Mitgliederzahl auf 78 gestiegen. Wir bitten
Sie, liebe Leserin, lieber Leser, um Ihren Beitritt. Für 10 Euro im Jahr (!) unterstützen
Sie die Gebäude: das Gemeindezentrum, die Kirchen Töpen und Isaar (Renovierung
und Unterhaltung), sowie die Kinder-, Jugend- und Seniorenarbeit, den Kindergarten
und diakonische Aufgaben. Beitrittserklärungen: bei Hans Bochum und im Pfarramt.
- 49 -
Gemeindenachmittag
Gemeindenachmittag Töpen:
Töpen: Besuch
Besuch des
des Botanischen
Botanischen Gartens
Gartens in
in Hof
Hof am
am 1.7.2014
1.7.2014
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Gemeindebrief
Gemeindebrief August
August -- November
November 2014,
2014, lfd.
lfd. Nr.
Nr. 99.
99.
Druck:
Gebr.
Müller,
Selbitz,
Auflage:
1050.
Druck: Gebr. Müller, Selbitz, Auflage: 1050.
An der
der Entstehung
Entstehung dieser
dieser Ausgabe
Ausgabe wirkten
wirkten mit:,
mit:, Karl
Karl Benker,
Benker, Julia
Julia Degenkolb,
Degenkolb, Ursula
Ursula
An
Brühschwein, Adolf
Adolf Lindner,
Lindner, Uwe
Uwe Weber,
Weber, Robert
Robert Hasenhündl,
Hasenhündl, Lisa
Lisa Reichel,
Reichel, Markus
Markus
Brühschwein,
Schnabel,
Schnabel, Manfred
Manfred Nürnberger,
Nürnberger, Fotostudio
Fotostudio Schwarzenbach,
Schwarzenbach, Friedlinde
Friedlinde Dörfler,
Dörfler, KindergarKindergartenteam,
Heike
Schnabel,
Irmtraud
Schneider,
Irene
Wunderlich,
Hans
tenteam, Heike Schnabel, Irmtraud Schneider, Irene Wunderlich, Hans Zwipp,
Zwipp, Inge
Inge und
und
Max
Reißner,
Wolfgang
Bouillon,
GS.
Max Reißner, Wolfgang Bouillon, GS.
Herausgegeben
Herausgegeben von
von den
den Evang.-Luth.
Evang.-Luth. Kirchengemeinden
Kirchengemeinden Töpen,
Töpen, Isaar,
Isaar, Münchenreuth.
Münchenreuth.
Verantwortlich:
Pfarrer
Gerhard
Schneider.
Evang.-Luth.
Pfarramt,
Verantwortlich: Pfarrer Gerhard Schneider. Evang.-Luth. Pfarramt, Kirchstraße
Kirchstraße 3,
3, 95183
95183
Töpen,
Tel.
09295/333,
Fax:
09295/9218,
E-Mail:
[email protected].
Töpen, Tel. 09295/333, Fax: 09295/9218, E-Mail: [email protected].
Adresse und
und Telefonnummer
Telefonnummer des
des Kindergartens:
Kindergartens: Königshofstr.
Königshofstr. 3,
3, 95183
95183 Töpen,
Töpen, Tel.
Tel. 627.
627.
Adresse
Bürozeiten im
im Pfarramt
Pfarramt Töpen:
Töpen: Montag
Montag 14-17
14-17 Uhr,
Uhr, Mittwoch
Mittwoch und
und Freitag
Freitag jeweils
jeweils 8.008.00Bürozeiten
11.30
11.30 Uhr.
Uhr. Überweisungen
Überweisungen zu
zu Gunsten
Gunsten der
der drei
drei Kirchengemeinden
Kirchengemeinden kann
kann man
man tätigen
tätigen auf
auf
die
die Konten
Konten bei
bei der
der VR
VR Bank
Bank Hof
Hof (Geschäftsstelle
(Geschäftsstelle Töpen),
Töpen), BIC:
BIC: GENODEF1HO1,
GENODEF1HO1, für
für TöTöpen:
pen: IBAN
IBAN DE51
DE51 78060896
78060896 0000
0000 711152,
711152, für
für Isaar:
Isaar: IBAN
IBAN DE83
DE83 78060896
78060896 0000
0000 717657
717657
und
für
Münchenreuth:
IBAN:
DE11
78060896
0000
717983.
und für Münchenreuth: IBAN: DE11 78060896 0000 717983.
Sie kennen
kennen immer
immer noch
noch nicht
nicht den
den farbigen
farbigen Grafikteller
Grafikteller von
von Karl
Karl Bedal
Bedal mit
mit sämtlichen
sämtlichen
Sie
Kirchen
Kirchen des
des Dekanates
Dekanates Hof?
Hof? Bitte
Bitte mal
mal anklicken:
anklicken: die
die Homepage
Homepage des
des Dekanates
Dekanates Hof:
Hof:
www.dekanat-hof.de
www.dekanat-hof.de
Wenn
Wenn Sie
Sie auf
auf die
die Töpener
Töpener Kirche
Kirche gehen,
gehen, sehen
sehen Sie
Sie auch
auch eine
eine Reihe
Reihe Gemeindebriefe.
Gemeindebriefe.
Eine
eigene
Homepage
befindet
sich
im
Anflug:
durch
die
Eine eigene Homepage befindet sich im Anflug: durch die intensive
intensive Arbeit
Arbeit
eines
eines kleinen
kleinen Teams
Teams während
während der
der vergangenen
vergangenen Monate.
Monate.
- 50 -
Weltgebetstage
in Töpen am 7.3. und in Münchenreuth am 10.3.2014:
Ägypten – „Wasserströme in der Wüste“
Altarraum in Töpen, mit Landestypischem eindrücklich geschmückt.
Tolles Anschauungsmaterial im
Dorfgemeinschaftshaus Münchenreuth.
Danke für die gespendeten Getränke.
Das Gemeindezentrum in Töpen war sehr gut gefüllt.
In beiden Gemeinden war ein reichhaltiges Buffet aufgebaut.
- 51 -
„Ist denn Christus zerteilt?“ (1. Kor. 1, 1-17)
Zwei Bilder vom Ökumenischen Gottesdienst am 4.6.2014 in Töpen
Nach dem Gottesdienst, bei dem Pfarrer Fiedler die Predigt hielt, trafen sich Gemeindeglieder beider Konfessionen zu einem kleinen Imbiss im Gemeindezentrum. Heike Schnabel
hatte feine Dips gemacht, die wir uns zu leckeren Laugenstangen schmecken ließen.
- 52 -
Aktivitäten in unserem Kindergarten
WingTsun-Kurs im Kindergarten
Kids-WingTsun ist ein Selbstbehauptungsprogramm für Kinder. Ziel des Trainings ist
die Verteidigung gegen gleichaltrige Angreifer oder auch Erwachsene. Die Kinder
lernen Verhaltensregeln für den Notfall.
Klaus Gerlach besuchte uns am 13. und 20.
Januar, um mit uns zu üben. Besonders
wurde auf folgendes geachtet:
1. Gemeinsam den Schulweg abgehen: den
sichersten Weg einüben.
2. Gruppen bilden: wenn möglich, die Kinder immer in Gruppen laufen lassen.
3. Distanz zu Fremden wahren: das Kind
muss Abstand halten. Es gibt nur eine Antwort für den Fremden: „Fragen Sie einen Erwachsenen!“
4. Geheimnisse verbieten: es gibt keine Geheimnisse, die die Eltern nicht wissen dürfen – egal, was ein anderer Erwachsener
sagt.
5. Namen auf dem Schulranzen vermeiden:
schreiben Sie die Personalien des Kindes nie
außen auf den Schulranzen.
6. Codewort zwischen Eltern und Kind
vereinbaren: nur bei dem, der dieses Wort
kennt, darf das Kind mitgehen/-fahren.
7. Schreien üben: sagen Sie Ihrem Kind
nicht nur, dass es im Notfall um Hilfe
schreien soll, üben Sie es auch gemeinsam.
8. Passanten einbinden: Üben Sie mit einigen Bekannten, wie man gezielt um Hilfe
bittet.
9. Rechte und Regeln erklären: Erklären
Sie Ihrem Kind, was andere Erwachsene
dürfen und was nicht.
10. Holen Sie sich Unterstützung: Eltern
müssen Regeln für ihre Kinder aufstellen.
Bekannte können beim Üben dieser Regeln
helfen.
Es gibt Kids-WingTsun-Schulen, dort werden diese Punkte wöchentlich gelernt und in
Rollenspielen auf der Straße geübt. Als
Hausaufgabe werden die Regeln zu Hause
mit den Eltern wiederholt, damit auch diese
die Sicherheitshinweise kennen und befolgen.
Ausflug in die Sternwarte mit Übernachtung in der Jugendherberge
Am Donnerstag, 3. April, war es wieder einmal so weit. Die „Schmetterlinge“ rüsteten
sich zur Übernachtung mit anschließendem
Besuch der Sternwarte. In der Jugendherberge wurden zunächst die Zimmer besichtigt, die Betten bezogen und die Rucksäcke
aufgeräumt. Die erste Aufregung hatte sich
nun allmählich gelegt und es wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Es schmeckte allen
sehr gut. Nachdem jeder gestärkt war, ging
es zu Fuß in die Sternwarte. Dort erwartete
die Kinder ein interessanter Vortrag über
Planeten, Sonne, Mond und Sterne. Anschließend staunten sie sehr, als sich die Decke des Zimmers öffnete und jeder durch ein
großes Teleskop den Mond und den Jupiter
betrachten konnte. Nach den aufregenden
Erlebnissen liefen wir wieder zurück in die
Jugendherberge. Da es schon dunkel war,
nutzten wir den Rückweg als Nachtwanderung. Jedes Kind hatte eine eigene Taschenlampe dabei und konnte sich den Weg beleuchten. Das war ein großer Spaß für alle
Beteiligten. Zurück im Gebäude wurde eine
kleine Pyjamaparty veranstaltet und anschließend eine Gute-Nacht-Geschichte
vorgelesen.
Gut gelaunt ging es am nächsten Morgen
nach dem Waschen an das Zusammenpacken und Bettenabziehen. Danach frühstückten wir und spielten im Garten. Die
Mitarbeiter der Jugendherberge hatten
„Amerikaner“ gebacken und die Kinder
durften diese bunt verzieren und Osterhasen
aus Hefeteig herstellen. Dabei waren sie
- 53 sehr kreativ. Anschließend besuchten wir
den Kindergarten der Christuskirche in Hof.
Wir schenkten ihnen als Dankeschön ein gebasteltes Bild, das mit Blumen verziert war.
Dazwischen standen Wünsche der Töpener
Kinder für die Kinder aus Hof. Danach vergnügten wir uns auf dem Spielplatz nebenan, bis es wieder nach Hause ging.
Es war eine schöne Zeit, die wir zusammen
verbracht haben.
Gartenaktion im Frühjahr
Mit einem großen Aufgebot an Helfern wurden am 5.4.2014 die Büsche am Zaun entlang zurückgeschnitten, der Rindenmulch
um das Klettergerüst aufgelockert und mit
dem Hochdruckreiniger die Geräte und
Spielsachen gesäubert, außerdem Unkraut
gejätet und sonstige Gartenarbeiten in großem Umfang geleistet. Wir bedanken uns
herzlich beim Elternbeirat und allen Mitwirkenden.
Keine Angst vor dem Zahnarzt…
bewiesen die Kinder beim Besuch von Dr.
Til Hager aus Hof und seiner Assistentin,
die vieles über gesunde Ernährung und
Zahnpflege erzählten. Ein Zahnpflegeset,
gesponsert von der AOK Hof, erfreute die
Kinder sehr.
Oma-Opa-Tag in der Blumengruppe
Rege Teilnahme herrschte beim Oma-OpaNachmittag in der Blumengruppe. Dabei
konnten die Kinder ihren Großeltern den gesamten Kindergarten zeigen. Mit Kaffee und
Kuchen klang der Tag aus.
Besuch in der Gärtnerei
Wie jedes Jahr besichtigten wir im Frühjahr
die Gärtnerei Schnabel und bestaunten die
vielen bunten Blumen und Pflanzen. Für die
Mütter durften wir wieder eine Tagetes einpflanzen. Herzlichen Dank und auf ein Wiedersehen im Herbst beim „Erpfel-Lesen“.
Aktionen der Schmetterlinge
In ihrem letzten Kindergartenjahr besuchten
die Schmetterlinge u.a. die VR Bank in Töpen, die Feuerwehr und die Imkerei bei Markus Reichel.
Praktikanten im Kindergarten
Theo Bauer (ganz hinten) aus Töpen und
Charline Schulz absolvierten ein einwöchiges Praktikum in unserem Kindergarten, das
ihnen Einblick in die Arbeit gewinnen ließ
und ihnen viel Spaß machte.
- 54 Sommerfest 2014
Das Sommerfest begann am 13. Juli mit einem abwechslungsreichen Familiengottesdienst in der St. Martinskirche. Am Anfang
übergab Dr. Strunz von der IHK Bayreuth
dem Kindergarten Töpen bereits zum 2. Mal
das Zertifikat „Haus der kleinen Forscher“
und würdigte den Einsatz vor allem von Michaela Reichel für dieses Projekt.
Unsere Einrichtung ist die erste im Landkreis Hof, die diese Auszeichnung zum wiederholten Male erhält.
Mit den Kindern, die ihre selbstbemalten TShirts stolz präsentierten, freuten sich auch
Frau Wild, Organisatorin bei der IHK für
das „Haus der kleinen Forscher“, die ein
Mini-Planetarium als Geschenk überreichte,
Bürgermeister Klaus Grünzner, Pfr. Gerhard Schneider und die gesamte Gemeinde,
die spontan kräftig applaudierte.
Anschließend flog der Marienkäfer Max (erfrischend gespielt von Benedikt Müller) mit
seinen Freunden durch die Kirche und erlebte so manches Abenteuer.
Die neun Schmetterlinge segnete Pfarrer
Schneider am Ende des Gottesdienstes und
wünschte ihnen alles Gute für ihren neuen
Lebensabschnitt in der Schule.
Als hätten wir es gewusst: Alles war zum 1.
Mal im Zelt am Dorfplatz vorbereitet worden. Das war richtig toll, denn es begann
mittags stark zu regnen, aber unter dem
Dach konnten wir unsere zahlreichen Aktivitäten geschützt durchführen, gut essen und
trinken und alle unsere Tombolapreise an
den Mann bringen. Das Fest war von Anfang bis Ende ein großer Erfolg. Ein herzlicher Dank an die Vereine, die unentgeltlich
vielfältig zum Gelingen beitrugen.
Ein herzliches Dankeschön
auch an alle, die uns das ganze Jahr über unterstützen, wie z.B. Herr Paul, der wiederholt bei vielen Dingen geholfen hat, vor allen auch an den Elternbeirat, ohne den ein
Sommerfest in dieser Dimension gar nicht
stattfinden könnte.
Wir wünschen allen erholsame Ferien, auf
Reisen oder zu Hause, sowie Gottes Segen.
Ihr Kindergarten-Team
- 55 -
Alle Kinder von
5 - 12 Jahren
sind herzlich
eingeladen zu
Kindergruppe
und
Kindergottesdienst
Mit vielen Kindern und
Müttern besuchten wir
am 6.6. den Hofer Zoo.
Alle bestaunten die verschiedenen Tiere und
ließen sich ein leckeres
Eis schmecken. Eintritt
und Eis spendierte die
Kirchengemeinde.
Am 11.7. war ein lautes
Klopfen weit zu hören:
wir stellten Nagelbilder
her. Stolz präsentierten
die Kinder ihre Ergebnisse.
Die Kindergottesdienstkinder bauten mit Heike
Opel eine Stadt, in der
Jesus wirkte, und spielten
die erzählte Geschichte
nach.
- 56 -
Kinderwochenende mit Übernachtung
vom 10. bis 11. Mai 2014
Samstagmittag trugen 35 Kinder zwischen 6
und 12 Jahren ihre Schlafsäcke, Kuscheltiere und Rucksäcke in den Keller des Gemeindezentrums Töpen. Manchen war etwas mulmig, weil sie dort übernachten durften und weil der Abschied von den Eltern
schwer fiel. Doch bald kam eine fröhliche
Stimmung auf. Alle Helfer/innen standen
bereit, um die Kinder in Empfang zu nehmen. Im großen Raum wurden zu Beginn
bekannte Lieder gesungen, die auf den
Nachmittag einstimmten.
Anja, Robert und Lisa hatten ein tolles Geländespiel rund um den Badeteich vorbereitet. Mit Autos fuhren Mitarbeiter die in 7
Gruppen eingeteilten Kinder dorthin und
dann ging es auch schon los: An 11 Stationen konnten verschiedene Aufgaben erfüllt
werden. Eine Station war besonders beeindruckend: Die Kinder durften sich in einen
Rollstuhl setzen und sich durch einen Parcours schieben lassen oder es auch selbst
versuchen, ihn zu bewältigen, was gar nicht
so leicht war. Das passte sehr gut zum Inhalt
des Wochenendes. Im Mittelpunkt stand die
biblische Geschichte aus Luk.17, wo Jesus
10 Aussätzige heilt, sich aber lediglich einer
bei ihm bedankt. Alle waren infolge ihrer
Krankheit ausgestoßen aus der Gesellschaft
und konnten gar nicht fassen, was an ihnen
geschehen war, und doch kehrte nur ein einziger um zu Jesus.
An jeder Station wurden von den Kindern
Materialien wie Holzstöckchen, Moos,
Steine, Blumen usw. gesammelt, die sie zu
einem Diorama in einem Schuhkarton gestalteten. Das überreichten sie zum Abschluss des Dorfspiels Leuten in der Gemeinde bei einem kurzen Besuch.
- 57 Nun war der Hunger groß. Uwe hatte schon
leckere Bratwürste gegrillt, sodass alle
schnell satt wurden und gestärkt zum
Abendprogramm gehen konnten. Lisa und
Michaela gestalteten die Geschichte der 10
Aussätzigen als Klanggeschichte. Jedes
Kind durfte sich dabei ein Instrument heraussuchen, das an verschiedenen Textstellen
zum Einsatz kam. Das war eine echte Herausforderung, klappte aber wirklich gut.
Danach bastelten die schon etwas müden
Kinder noch Schmetterlinge für den Gottesdienst am Muttertag. Nun kam der aufregendste Teil des Tages: das Herrichten der
Schlafplätze. Zwei Räume des Gemeindezentrums wurden vollkommen ausgefüllt. In
einer Powerpoint-Präsentation konnten sich
alle noch einmal die Erlebnisse des Tages
vergegenwärtigen. Robert erzählte gekonnt
eine Gute-Nacht-Geschichte und so nach
und nach sank jeder in tiefen Schlaf.
Nach dem gemeinsamen Frühstück teilten
sich alle noch einmal in Gruppen auf, um
den Familiengottesdienst vorzubereiten. Die
einen übten Lieder ein, andere gestalteten
ein Dank-Plakat, schmückten die Kirche
bunt und festlich oder formulierten Gebete.
Alles Erlebte und Erarbeitete floss in einen
gut besuchten Gottesdienst ein, den die Kinder mit den Mitarbeitern gestalteten. So
konnten alle Gottesdienstbesucher teilhaben
an dem gelungenen Wochenende.
Als Betreuer/innen waren sehr selbstlos folgende Leute zur Stelle:
Nina Bauer, Anja und Robert Hasenhündl,
Philipp Kaiser, Johanna Knüpfer, Michaela
und Lisa Reichel, Melanie Schnabel, Irmtraud Schneider, Tim Schultz, Jochen Siebert, Simone Siebert-Kaiser, Mirjam Vierling-Bauer, Uwe und Jasmin Weber, Janina
und Johannes Wolfrum.
Uwe Weber, Irmtraud Schneider
links und rechts:
Bilder vom Geländespiel am Badeteich
- 58 -
Fleißig bastelten die Kinder reich verzierte Schmetterlinge für den Muttertag.
Im großen Schlafraum herrschte
emsiges Gewimmel vor dem Betrachten der Bilder. Es war kein
Durchkommen mehr.
Nach einer kurzen
Nacht gab das
Frühstück wieder
Power!
- 59 -
Die Kirche war zum Familiengottesdienst
am 11.5. bunt geschmückt. Die Klanggeschichte zu Lukas 17 erfreute ebenso wie
die Lieder und die Gedanken von Uwe
Weber zum Muttertag.
- 60 -
In „Glaube + Heimat“, der
Mitteldeutschen Kirchenzeitung, die das Pfarramt Töpen
schon seit 24 Jahren bezieht,
finden sich immer wieder originelle Karikaturen von Nel.
Dahinter steckt einer der bekanntesten Karikaturisten
Deutschlands: Ioan Cozacu,
Cartoonist u. Buchillustrator,
geboren 1953 im rumänischen Cluj-Napoca. Es lohnt
sich, seine Homepage aufzusuchen: nelcartoons.de.
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Konzerte der St. Michaeliskantorei Hof
Sonntag, 14. September 2014, ab 14 Uhr
Orgelwanderung
durch Hofs Innenstadtkirchen
Hospitalkirche, St. Michaelis und St. Lorenz
Barbara Schrenk und Georg Stanek, Orgel
Eintritt frei
Samstag, 11. Oktober 2014, 19.30 Uhr
Hospitalkirche Hof (Siemakerng)
Musikalischer Weg nach Innen
Anlässlich 750 Jahre Hospitalkirche
Werke von Newidler, Dowland und Durant
Martina Kirchhof, Viola da Gamba
Lutz Kirchhof, Barocklaute
Eintritt: 8 €, erm. 5 €
Samstag, 24. Oktober 2014, 19 Uhr
St. Michaeliskirche Hof
Celebrate
eine musikalische Reise vom Choral bis zum Spiritual
CVJM Brass Connection,
Auswahlchor des CVJM – Westbundes
Leitung: Matthias Schnabel
Eintritt frei
Sonntag, 2. November 2014, 17 Uhr
St. Michaeliskirche Hof
In Paradisum
Maurice Duruflé: Requiem u.a.
Kammerchor Hof, Georg Stanek, Orgel
Leitung: Wolfgang Weser
Eintritt: 15 €, erm. 5 €
Sonntag, 23. November 2014, 17 Uhr
St. Michaeliskirche Hof
Johann Sebastian Bach
h-moll Messe, BWV 232
Daniela Haase, Sopran I; Yvonne Berg, Sopran II; Alexandra
Hebart, Alt; Christian Rathgeber, Tenor; Michael Kranebitter,
Bass; Michael Dorn, Continuo; Stadtkirchenkantorei Bayreuth; St. Michaeliskantorei Hof; Hofer Symphoniker
Leitung: Georg Stanek
Eintritt: Vorverkauf 13 €/ Abendkasse 15 €, erm. 10 €/12 €
- 62 -
Wem gehört die Zukunft?
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Frage klingt herausfordernd, so als wäre sie von einem dominanten
Standpunkt aus gestellt. Als könnte die Zukunft, oder auch Gegenwart und
Vergangenheit, wirklich irgendjemandes Eigentum sein! Als könnte das
Kommende von jemandem besessen werden! Die Zukunft ist doch kein
käufliches Objekt!
Hält man kurz inne und blickt in die uns umgebende Welt, wie sie tagtäglich
in Erscheinung tritt, wird man nachdenklich: So dumm ist die Frage gar
nicht!
Da geht es im Fußball trotz aller Skandale und Korruption noch vergleichsweise menschlich zu. Spanien konnte den Weltmeistertitel nicht auf Dauer
festhalten. Und auch für Deutschland muss er in 4 Jahren neu erspielt werden. Von vornherein gehört dieser Titel niemandem. Mit Arroganz und
Überheblichkeit fällt man schnell auf die Schnauze – so hat es der Befreiungstheologe Leonardo Boff seinen brasilianischen Landsleuten ins Stammbuch geschrieben (SZ 11.7.14).
Wem gehört die Zukunft? Den Drogenabhängigen jedenfalls nicht, höchstens für einen kurzen unbeschwerten Augenblick. Schon eher den Dealern
und Bossen. Für scheinbar lange Zeit den Reichen dieser Erde.
Haben diejenigen ein Monopol auf sie, die die besten Waffen besitzen? Die
sie am brutalsten anzuwenden bereit sind? Unfassbar, mit welcher Gier und
Herrschermanier fanatische Einzelne, Gruppen, sogar ganze Staaten sich anderer bemächtigen, sie terrorisieren, um sie zu entwürdigen oder gar grausam zu töten. „Mit dieser Welt muss aufgeräumt werden“ – in dieser Haltung
startete so manche „Macht“ in den 1. Weltkrieg – und in den verheerenden
Untergang. Alle Straßen mündeten tatsächlich „in schwarze Verwesung“.
Gehört die Zukunft denen, die mit hinterhältigen Methoden und unsäglichen
Propagandalügen – es kommt auf die Beherrschung der Medien an – ein
Nachbarland destabilisieren, dessen Unversehrtheit sie noch vor kurzem mit
Unterschrift garantiert haben? Strategisch „modern“ operieren, Geländegewinne verbuchen, in die Geschichtsbücher eingehen, darauf kommt es an,
nicht auf Menschenrechte, Freiheit, Frieden. „Leb wohl, Europa“ hat die russische Schriftstellerin jüdischer Herkunft, Ljudmila Ulitzkaja, kürzlich in einem Artikel geschrieben: Mein Land krankt. Ich schäme mich (Spiegel 34).
- 63 -
Oder: Den Wettbewerb der „Systeme“ gewinnen diejenigen, die in der Spur
des Übertrumpfenwollens die größte, oft genug getarnte, Rücksichtslosigkeit walten lassen.
Wem gehört die Zukunft? Jaron Lanier meint: uns sicher nicht! Wenn Technik zum Selbstzweck wird und nicht mehr dem Menschen dient, sondern
allein dem Profit. Wenn nur noch die Konzentration von Macht zählt in den
Händen der Netzwerkdominatoren. NSA, Geheimdienste, Edward Snowden?
Reden wir doch zuerst vom Überwachungsgebaren der Netzgiganten. Von
der Totalüberwachung einer ganzen Gesellschaft, ihrer Kommunikation und
ihres Konsums, ihrer Gesichter und Gemüter. Du bist gar nicht der Kunde
der Internetkonzerne, du bist ihr Produkt! Du hast nichts im Griff, du bist im
Schwitzkasten anderer, du Schwachkopf! Selber schuld, wenn du deine eigene Recht- und Hilflosigkeit im Netz mit naivem Schulterzucken quittierst!
Mit unvorstellbarer Geschwindigkeit entwickeln sich die Speichermaschinen, diese Drohnen des Internet.
Nein, auch wenn etliche gackern und geifern: der Mann bekommt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels am 12.10.2014 zurecht überreicht.
Politische Entscheidung? Und wenn schon!
Sie gehört doch unseren Kindern und Enkeln, die Zukunft! Ach, wenn diese
Zustimmung heischende, wieder und wieder bemühte Meinung nicht derart
häufig durch die eigene Lebenshaltung und –führung diskreditiert würde!
Wem gehört die Zukunft? Aufhorchen und staunen lassen ein paar leise
Sätze des Jesus von Nazareth von vor 2000 Jahren, möglichst textnah übersetzt, Matthäus 5, 3ff.:
Selig die Armen im Geist – ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden – sie werden getröstet werden.
Selig die Gewaltlosen – sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit – sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen – sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig, die reinen Herzens sind – sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften – sie werden Söhne und Töchter Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt sind um der Gerechtigkeit willen – ihnen gehört das Himmelreich.
Diese Worte haben Strahlkraft und werden sich als wahr erweisen. Sie kommen, in der Vergangenheit gesprochen und notiert, aus der Zukunft Gottes.
Dass sie Ihre Gegenwart erhellen, wünscht Ihnen Pfr. Gerhard Schneider
Zum Schmücken der Altäre würden wir uns freuen, wenn Sie uns
wie in jedem Jahr Erntedankgaben in Form von Lebensmitteln und
Blumen aus heimischen Gärten zur Verfügung stellen würden.
Auch alles, was es in den Läden zu kaufen gibt, nehmen wir dankbar
entgegen. Es kommt Einrichtungen und Heimen in Hof und Umgebung zu Gute. Schön wäre es, wenn Sie Ihre Gaben bis Samstag,
4.10.2014, 13.00 Uhr, in die Kirchen in Töpen, Isaar, Münchenreuth
bringen könnten. Viel haben wir in all den Jahren von den Kindern
und Eltern des Kindergartens erhalten. Folgen wir ihrem Beispiel.
Herbstkräftig: Frucht der Erde, ein Segen ohne Ende.