JaHresberiCHt 2010 - Christophorus Hospiz Verein e.V.
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JaHresberiCHt 2010 - Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus-Haus JaHresberiCHt 2010 Christophorus Hospiz Verein e.V. Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 1 18.05.11 16:33 Christophorus Hospiz Verein e.V. Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH Gegründet 5.6.1985 (Verein) Als gemeinnützig und mildtätig anerkannt, FA München, VR 11428 Überkonfessionell Assoziiertes Mitglied der CARITAS Vorstand Geschäftsführender Vorstand 2010 Frau Dr. Petra Thorbrietz (1. Vorsitzende), Dr. Kurt Fürnthaler (2. Vorsitzender), Inge Scheller (Schatzmeisterin) Beisitzer Monika Bernhardt, Prof. Dr. Heiner Gabriel, Sonja Hohmann, Hartmut Knobloch Die Arbeit des Vorstands wird durch berufene Beiräte unterstützt. Geschäftsführerin Angelika Westrich Mitarbeiter/innen e.V. 28 hauptamtlich Angestellte, GmbH 27 hauptamtliche Angestellte, ca. 150 Personen ehrenamtlich (Stand: 31.12.2010) Mitglieder 2.310 (Stand 31.12.2010) Finanzierung Mitgliedsbeiträge und Spenden Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V. Erzdiözese München und Freising Krankenkassen nach § 39a SGB V und 140 ff SGB V Landeshauptstadt München Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Stiftungen Adventskalender der Süddeutschen Zeitung e.V., Prof. Hermann Auer Stiftung, Margarete Ammon Stiftung, Wolfgang Alfred Bauer Stiftung, Dr. Peter Bonner-Stiftung, Christophorus Hospiz Stiftung München, Dr. Ruth Dausch-Stiftung, DV-RATIO Stiftung, Herbert Huber Stiftung, Barbara und Christof Lehner Stiftung, Anneliese Schinkinger-Stiftung, Ingeborg Wagner-Stiftung, Sippl-Wörmann-Stiftung, State Street Foundation Geschäftsstelle Effnerstraße 93, 81925 München Bürozeiten Montag bis Freitag 9.00 bis 16.30 Uhr Telefon, Fax E-Mail, Internet 089 / 13 07 87-0, 089 / 13 07 87-13 [email protected], www.chv.org Bankverbindungen Sozialbank München, BLZ 700 205 00, Konto 98 555 00 Postbank München, BLZ 700 100 80, Konto 11 555-806 Commerzbank AG München, BLZ 700 400 41, Konto 42 42 111 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 2 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 1 Inhalt 1 Bericht des Vorstands Seite 2 2 Bericht der Geschäftsführung Seite 4 3 Das Christophorus-Haus München im Prozess Seite 6 4 Unser Stifterkreis und die Christophorus Stiftung Seite 7 5 Verwaltung - Mitglieder, Spender, Stifter, Buchhaltung und Haus Seite 8 6 Bildung und Fachöffentlichkeit Seite 12 7 Stationäres Hospiz: Christophorus Hospiz München Seite 21 8 Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB) Seite 23 Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) Ehrenamtliche Hospizhelfer 9 Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Seite 33 10 Unterstützung in der Zeit der Trauer Seite 37 Liebe Leserinnen und Leser, der besseren Lesbarkeit wegen verzichten wir auf die korrekte Unterscheidung zwischen der weiblichen und der männlichen Form, z.B. Hospizhelferin/Hospizhelfer, Sozialarbeiterin/Sozialarbeiter. Sofern wir die männliche Schreibweise verwenden, ist sie stets geschlechtsneutral zu verstehen und beinhaltet die weibliche Form. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 1 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 2 Bericht des Vorstands Liebe Mitglieder, Unterstützer, Mitarbeiter und Freunde des CHV, was verbinden Sie mit dem Begriff Hospiz? Caritatives Handeln? Keine Angst vor dem Tod? Bürgerschaftliches Engagement? Ein Pflegekonzept? Einen Gegenentwurf zur Medizin? Einen spirituellen Raum? Eine Basisbewegung der Pflege? Sie als Unterstützer der Arbeit des Christophorus Hospiz Vereins machen sicher auch öfters die Erfahrung: Im Alltag wissen viele Menschen immer noch nicht, was Hospizarbeit eigentlich ausmacht. Hospiz sei eine echte Herausforderung des „Brandings“, erklärte uns einmal der Münchner Unternehmensberater Erich Lejeune bei einem Besuch in der Effnerstraße, und schlug vor, wir sollten uns nach einem anderen Namen umsehen. Das wollen wir natürlich nicht, aber die Hospizbewegung muss weiter daran arbeiten, eine breitere Unterstützung von der Gesellschaft zu erhalten. Der CHV hat sich im Jahr 2010 bemüht, sein 25-Jahr-Jubiläum dafür zu nutzen, in einer Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungen seine Themen in die Öffentlichkeit zu tragen: in einer Ringvorlesung, einem Kinospot, einer Anzeigenkampagne und einer Filmreihe, einer aktuellen Hausbroschüre und einer neu gestalteten Webseite – ungewöhnlichen Aktivitäten für einen Hospizverein, der wie viele andere eher gewohnt ist, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Doch es ist uns gelungen – mit Hilfe vieler Spenden und ehrenamtlicher Arbeit - Menschen auf die Hospizidee aufmerksam zu machen, die sich bisher noch nicht mit ihr beschäftigt hatten – zum Beispiel mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“, das, betreut von Ulrike Wagner, ganz junge Menschen in Kontakt mit dem Thema bringt. Parallel zu diesen Aktivitäten war jedoch auch im Kern der hospizlichen Arbeit viel in Bewegung. Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung, die der CHV seit 2010 mit einem eigenen Team jedem gesetzlich Versicherten unter bestimmten Bedingungen anbietet, hat enormen Einsatz und Energie von den Mitarbeitern des CHV gefordert. Der Verwaltungsaufwand ist bis heute groß, die Unsicherheiten auf Seiten der Kostenträger erfordern viele Rückfragen. Auch für die Zusammenarbeit mit den beteiligten Ärzten mussten neue Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt werden. Inzwischen hat der CHV ein SAPV-Team, das in bestem hospizlichen Sinne arbeitet und den versorgten Patienten und ihren Angehörigen über den gesetzlichen Rahmen hinaus Unterstützung anbietet. Aber der Kraftaufwand, der damit verbunden war, macht auch deutlich, warum sich bayern- und bundesweit bisher nur wenige Hospizvereine zu diesem Schritt entschlossen haben: Ein SAPV-Team aufzubauen, braucht schon einiges Knowhow und auch finanziellen Rückhalt, um Aufwand und 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 2 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 3 Kosten zu kalkulieren, die Kassenverhandlungen zu führen, die richtigen Ärzte zu finden, die 24-Stunden-Rufbereitschaft zu gewährleisten und nicht zuletzt die multiprofessionellen Teams zu organisieren und zu führen, die imstande sind, die notwendigen hohen Standards einzuhalten. Neben den anhaltenden Verhandlungen mit den Kostenträgern – auch, was die Versorgung der Bewohner des stationären Hospizes betrifft – ist der CHV deshalb immer wieder bemüht, die gemeinsame Sache der Hospizbewegung weiter voranzubringen: in der Verbandspolitik, in vielen interdisziplinär besetzten Arbeitskreisen und Initiativgruppen. Dabei geht es vor allem darum, die AAPV, die allgemeine ambulante Palliativversorgung, also den ureigenen Kern der Hospizarbeit, weiter auszubauen und im Flächenstaat Bayern auch kleinere Hospizvereine in ihrer Arbeit zu unterstützen und bestmögliche Qualität zu sichern. Außerdem diskutiert der CHV ständig weiter seine eigenen Standards – formuliert unter anderem in einem eigenen Leitbild der Mitarbeiter, das 2010 veröffentlicht wurde – und erschließt, gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern, neue Erfahrungsfelder, etwa im Bereich der palliativen Geriatrie, wo unter Herausgeberschaft des CHV im Kohlhammer-Verlag demnächst ein fachwissenschaftliches Handbuch zu dem Thema erscheinen wird. Und auch die speziellen Anforderungen der hospizlichen Versorgung behinderter Menschen sind dem CHV ein wichtiges Anliegen. Der CHV gehört als Hospizverein zwar zu den größten der Republik, aber er ist dennoch klein gemessen an der Fülle der Aufgaben. Ohne das Engagement seiner Mitarbeiter, fest wie ehrenamtlich, und natürlich ohne die Treue seiner Mitglieder, Spender und Stifter hätte er die Herausforderungen des Jubiläumsjahres 2010 nicht so gut bewältigen können. Bitte unterstützen Sie uns weitere 25 Jahre. Mit Dank und herzlichen Grüßen! Dr. Petra Thorbrietz 1. Vorsitzende 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 3 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 4 Bericht der Geschäftsführung Voller Tatkraft und Kreativität hat sich im vergangenen Jahr eine Gruppe von Menschen über viele Monate zusammengesetzt und daran gearbeitet, die Aktivitäten für unser Jubiläumsjahr zu entwickeln und zu realisieren. Ein Viertel Jahrhundert gibt es uns nun schon. Es ist eine beachtliche Dauer für eine Bürgerbewegung, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, das selbstbestimmte Leben vor dem Sterben, aber auch die Begleitung im Sterben für schwerkranke Menschen erträglicher zu gestalten, zu verbessern und zu unterstützen. Es nicht nur als grundlegendes Recht für alle Bürger zu versprechen, sondern sich auch daran zu beteiligen, dass Strukturen, Gesetze und Voraussetzungen dafür geschaffen werden und letztendlich auch dafür zu sorgen, die Umsetzung zu ermöglichen. Hospizliche Sorge und Palliative Care schließen Angehörige mit ein. Wir freuen uns, dass wir dies alle Jahre mit Ihrer großen Hilfe, durch Ihre Spenden und durch Ihre Mitgliedsbeiträge leisten konnten. Sind 25 Jahre CHV ein Grund zum Feiern, zur Intensivierung unserer Öffentlichkeitsarbeit, ja sogar zur Durchführung bestimmter Werbemaßnahmen? Wir meinen ja. Aber nicht alle Menschen haben die von uns durchgeführten Aktionen als passend angesehen. Wir müssen gemeinsam über das weitere ob und das wie von Öffentlichkeitsarbeit nachdenken. Verständnis gab es für unsere Feste, die wir in zwei Etappen mit etwa 800 Mitgliedern, Spendern und Stiftern, mit Mitarbeitern, unseren Ehrenamtlichen, Freunden und Förderern rund um unsere Arbeit veranstalteten. Mit einer Ringvorlesung an der Katholischen Stiftungsfachhochschule und renommierten Dozenten gelang es, Studenten mit unserer Arbeit bekannt zu machen; durch Filme, die vom Sterben, von Trauer und vom Abschiednehmen handeln, haben wir im Kino des Stadtmuseums eine zwar kleine, aber sehr interessierte cineastische Fangemeinde gewonnen. Wie viele Menschen unseren kurzen Filmspot im Rahmen der Vorfilm-Werbung in diversen Filmtheatern gesehen und dadurch Hospizarbeit in ihr Bewusstsein gelangen konnte, kann nicht gemessen werden. Die Medienagentur, die uns diesen Spot kostenlos entwickelt hat, meldete uns ein unübliches innerbetriebliches Interesse an diesem, für deren Verhältnisse exotischem Thema. Und es gelang, kostenlose Werbeflächen im Münchner Merkur und der SZ für Anzeigen zu bekommen. Ob und wann wir dafür Früchte ernten, werden wir nicht wirklich erfahren. Die Frage ist: Wird die Unterstützung unserer Arbeit durch dankbare Menschen und anerkennende Spender weiterhin anhalten und ausreichen, um unsere Angebote für schwerstkranke Menschen aufrecht zu erhalten? Oder müssen wir verstärkt Öffentlichkeitsarbeit und Werbung machen? Fest steht: Schon heute benötigen wir Sie alle dringend zum Weitersagen, für Spenden, für Schenkungen durch Testamente und fürs Unterstützen unserer Arbeit grundsätzlich. Der Gesetzgeber hat eine generelle Beteiligung der Träger an den Kosten Stationärer Hospize in Höhe von 10% festgeschrieben. Dadurch soll ein „Geschäfte machen“ mit Hospizen verhindert und das Bürgerschaftliche Engagement deutlich werden. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 4 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 5 Der CHV müsste rechnerisch dafür mehr als 150.000,- Euro jährlich an Spendengeldern einsetzen. Allerdings hinken die Pflegesätze, die wir von den Kranken- und Pflegekassen bekommen, von Anfang an deutlich hinter den tatsächlichen Kosten her. Die notwendige Eigenbeteiligung liegt tatsächlich bei 300.000,- Euro im Jahr 2010 und machte einen Griff in die Rücklagen nötig. Das geht ein oder zwei Jahre ohne Gefährdung, aber wir können nicht dauerhaft die Substanz aushöhlen. Wir müssen in den Pflegesatzverhandlungen 2011 mit den Kassen versuchen, eine Anpassung an die tatsächlichen Kosten zu bekommen. Reparaturen, notwendige Neuanschaffungen und gut qualifizierte Mitarbeiter mit angemessenen Löhnen sind nicht über Sparmaßnahmen zu erreichen. Und die Kosten für qua Amt erforderliche SicherheitsHygiene- Brandschutz- Trinkwasser- und Gesundheitsauflagen steigen fast jährlich, ohne dass diese Kosten irgendwo eingerechnet oder bezahlt werden. Freude bereitet die stabile, steigende Nachfrage für unsere Angebote, sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Sie zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, dass unsere Konzepte stimmen. Mit dem neuen Projekt „Hospiz macht Schule“ gehen ehrenamtliche Hospizhelferinnen in Schulen (ab der 7. Jahrgangsstufe) und sprechen mit den Schülern über das Sterben, über kranke Familienangehörige, ihre damit einhergehende Angst vor dem, was kommen kann und über das, was sie innerhalb der Familie manchmal nicht ansprechen können. Das Interesse und die Konzentration der Schüler in diesen Hospiz-Unterrichtsstunden sind größer als sonst, melden die Lehrer zurück. Auch das freut uns sehr. Angelika Westrich 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 5 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 6 Das Christophorus-Haus München im Prozess Ende 2010 waren es exakt fünf Jahre, dass die ersten Bewohner in unser Haus einzogen. Drei Bereiche fusionierten: die Geschäftsstelle vom Rotkreuzplatz, das stationäre Hospiz aus der Lindwurmstraße und der Münchner AIDSHILFE und das Brückenteam von der Palliativstation München-Harlaching. Dass dies gelingen konnte, ist sicherlich ein wesentliches Verdienst von Geschäftsführung und Vorstand, die einen mutigen Schritt zur rechten Zeit wagten. Das Haus ist weitergewachsen, wobei wir alle wissen, dass es nicht um das Gemäuer geht, sondern um die Menschen, die begleitet und versorgt werden, aber auch um die Menschen, die hospizliche und palliative Haltung tagtäglich und rund um die Uhr verkörpern. Abschiede zu begleiten ist unser „Handwerk“, trotzdem bleibt es für jeden Beteiligten persönlich und im Arbeitszusammenhang eine große Herausforderung. Lebensprozesse erstarren, wenn wir uns nicht lösen können: „Wohlan denn Herz: nimm Abschied und gesunde!“ (Hesse, Stufen). Zwei Pionierinnen des CHV haben sich 2010 verändert: Christel Orth hat Abschied genommen aus dem Bildungsbereich, Brigitte Hirsch, die 20 Jahre Aufbauarbeit in palliativer Beratung geleistet hat, übernahm eine ganz neue Position in der Aufnahme für die Station. Und die neuen „Pflänzchen“? Sehr können wir uns alle freuen über das 2010 zusammengewachsene ambulante Team, in dem nun 5 Ärzte einen festen Platz einnehmen. Seit Herbst 2009 bin ich fachlicher Leiter der Dienste im Haus: von Bildungsarbeit sowie ambulanten und stationären Teams, zu denen jeweils auch die vielen ehrenamtlichen Hospizhelfer gehören. Wir haben eine neue Leitungsstruktur aufgebaut, die stabile Säulen des Hauses darstellen: Uli Heller für das Pflegeteam der Station, Gregor Sattelberger für das ambulante Pflegeteam, Ulla Wohlleben für das Team der Sozialen Arbeit (ambulant und stationär) sowie Christoph Fuchs und Monika Lieb für das Ärzteteam. Unser gemeinsamer Fokus ist nicht nur die Qualität im jeweiligen Zuständigkeitsbereich, sondern vor allem das Zusammenspiel aller im inter-, multi- oder gar transprofessionellen Team. Wir spüren alle, wie wir von der Sichtweise der jeweils anderen viel profitieren können. Dazu kommen immer neben unseren Hospizhelfern auch die Hausärzte, die unsere Bewohner im Hospiz betreuen, sowie die Therapeutinnen und Seelsorger, die nicht nur ein wertvolles Beiwerk darstellen, sondern ganz im Mittelpunkt stehen können. Ganz besonders beschäftigt hat uns im Berichtsjahr neben der Stabilisierung des Palliative Care Teams (Spezialisierte Ambulante Versorgung) und der sehr belastenden Dichte von Aufnahmen und Abschieden auf der Station, die Erarbeitung einer Broschüre für die Unterstützung alter Menschen im häuslichen Bereich sowie ein großes Buchprojekt mit dem Kohlhammer Verlag „Praxis Palliative Geriatrie“, das noch 2011 erscheinen soll und an dem 17(!) unserer Mitarbeiter mitgeschrieben haben. Sepp Raischl, Fachliche Leitung 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 6 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 7 Unser Stifterkreis und die Christophorus Stiftung Vielleicht fragen Sie sich, was denn so ein Stifterkreis überhaupt ist und ob das auch eine Möglichkeit für Sie wäre, die Arbeit des Vereins langfristig mit zu sichern? In einem Stifterkreis treffen sich Stifter, die entweder eine Zustiftung machen, unser Stiftungs-Grundstockvermögen erhöhen oder eine eigene Stiftung gründen, deren Zweck die Unterstützung unserer Arbeit zum Ziel hat. Stiften zu Lebzeiten, in welcher Form auch immer, hat den Vorteil und die Freude, dass man das Gute, was man tut, auch erleben und mitbestimmen kann. Manche Stifter sagen sogar, sie bekommen durch ihre Stiftung viel mehr zurück als sie uns geben. Wir beraten und helfen Ihnen gerne bei Ihren Überlegungen, hier tätig werden zu wollen. Zweimal im Jahr treffen sich unsere Stifter und Spender im Christophorus-Haus, kommen miteinander ins Gespräch und erfahren sowohl fachlich-rechtliche Neuerungen als auch, wofür die Erträge ihrer Stiftungen verwendet wurden. In diesem Jahr haben wir ein Aufenthaltszimmer im ersten Stock, gleich neben der Station, komplett über Stiftungsmittel eingerichtet. Unser Pflegeteam hat sich um die Ausgestaltung sehr verdient gemacht. Gemütliche und bequeme Möbel, sanfte Wandfarben, Bilder und wohnliche Lampen haben es zu einem kleinen Schmuckstück werden lassen. Nun hoffen wir, dass sich viele unserer Bewohner und Angehörigen darin wohl fühlen. Angelika Westrich 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 7 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 8 Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit Christiane Sarraj Leitung Finanz- und Rechnungswesen, Personalverwaltung Martina Lipowsky-Dymann Buchhaltung, Abrechnung Hospiz Barbara Reichart Bankverkehr, Spendenverwaltung, EDV Susanne Buz Lohnabrechnung Jutta Hantelmann Cornelia Lanzinger (bis 03.10) Mitgliederbetreuung, Seminarverwaltung, Stifterkreis, Empfang Doris Centner Bernhard Werner Teamverwaltung ambulant und stationär v.l.n.r.: Susanne Buz. Martina Lipowsky-Dymann, Christiane Sarraj, Barbara Reichart, Angelika Westrich, Bernhard Werner, Doris Centner untere Reihe v.l.n.r.: Jan Slowik, Helmut Chalupa, Gabriele Lenk-Schober, Caroline Schober Demit Erdem, Brigitte Gollin, Jutta Hantelmann 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 8 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 9 Die Verwaltungsteams Die Collage zeigt die Verwaltungsteams des Christophorus Hospiz Vereins; auf dem Foto „Stiftung“ Frau Westrich und Frau Hantelmann in Aktion. Über mangelnde Aktionen können sich (auch) diese Teams im Christophorus Hospiz Verein nicht beklagen. Seien es ständig neue Herausforderungen, die die Soft- und Hardware mit sich bringen, seien es immer wieder neue Gesetze, die z.B. in der Personalabteilung umgesetzt werden müssen, seien es viele Anfragen, Anträge, Bewilligungen oder Ablehnung von Bewilligungen, denen nachgegangen werden muss, seien es viele Veranstaltungen im Haus wie Seminare, Ausstellung, Besucher, Hospizhelfertage, Treffen Stifterkreis oder Mitgliederversammlung, für die zum Teil Bewirtung in der Cafeteria beantragt wird, ganz zu Schweigen von dem täglichen Essen für die Bewohner, oder seien es so „alltägliche“ Dinge wie Zimmer streichen, Glühbirnen auswechseln, Regale bauen oder den Garten pflegen. Da wird auf Zuruf oder mit Planung mit viel Einsatz gewerkt und gewirbelt. In der Buchhaltung wird die ordnungsgemäße Verbuchung aller Geldein- und -ausgänge gewährleistet sowie die korrekte und zeitnahe Berichterstattung, die die Voraussetzung dafür ist, Geldgebern die Sicherheit ordnungsgemäßer Mittelverwendung zu geben. Mitglieder und Spender erwarten, dass ihre Angelegenheiten verlässlich bearbeitet und Spendenquittungen zeitnah erstellt werden. Abrechnungsprobleme müssen geklärt und Zahlen geliefert werden. Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising (Geldmittelgewinnung), Spendengewinnung und unser Stifterkreis werden in Zeiten knapper und gekürzter Mittel der öffentlichen Hände zunehmend entscheidender. Qualität und Quantität unserer Arbeit können nur dann aufrecht erhalten werden, wenn es uns weiter gelingt, die erforderlichen Gelder dafür aufzubringen. In der Grafik des Einnahmekuchens 2010 erkennt man die Einnahmen, die wir über die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung abrechnen können. Eine „Einnahmegrafik“ zeigt natürlich nur die Einnahmen auf. Die Kosten, um den Anforderungen der Krankenkassen nachzukommen, um „SAPV“ überhaupt durchführen zu können, sind enorm, besonders für neue Arbeitsplätze, für Rufbereitschaft, für zusätzliches und zusätzlich geschultes Personal, z.B. Ärzte, Palliativfachkräfte, usw.. Der Ertrag für die anteilige Personalkostenverrechnung zwischen dem Christophorus Hospiz Verein e.V. und der Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH (68.950,- €) wurde in dem Einnahmekuchen nicht erfasst, da die Verrechnung umgekehrt auf der Kostenseite auch stattfindet. Die Mieteinnahmen und Abschlagszahlung von der GmbH (162.784,82 €) sind aufgrund der GmbH-Situation hier ebenfalls nicht als Einnahme berücksichtigt. Die Einnahmen für Bußgelder, die in den Vorjahren fast völlig verschwunden waren, haben sich durch einige Anstrengungen unsererseits wieder verbessert und machen in 2010 wieder 2% des Gesamteinnahmens aus. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 9 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 10 Etwa 50% des Einnahmekuchens sollte für einen gesunden Haushalt des Christophorus Hospiz Verein e.V. aus eigenen Mitteln stammen. Im Jahr 2010 war das Verhältnis 60:40. Spenden 19% SAPV 31% Mitgliedsbeiträge 8% Vorträge/Seminare 2% Sonstiges 1% Erbschaften 10% Bußgelder 3% Krankenkassen 11% Zuschüsse 16% Wir sind daher froh und dankbar, dass viele Menschen uns mit Mitgliedsbeiträgen und Spenden unterstützen. Im Jahr 2010 traten 177 Menschen unserem Verein als Mitglied bei. Austritte in Jahr 2010: 97 Mitglieder, die - bis auf drei, die aus anderen Gründen ausgetreten sind - verstorben sind. 130 Mitglieder feierten in 2010 ihr 10-jähriges und 32 Mitglieder ihr 20-jähriges Jubiläum. 203 Mitglieder halten uns nun seit 20 Jahren und mehr die Treue. 106 Mitglieder sind zwischen 90 und 100 Jahre alt. Im Jahr 2010 - im Jahr des 25. Geburtstags des Christophorus Hospiz Vereins - war übers Jahr natürlich besonders viel los. Hier ein Ausschnitt und einige kleine Erinnerungen, für die, die bei der einen oder anderen Veranstaltung dabei waren. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 10 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 11 2x Vernissagen, Eröffnung 15.01.2010 BLICKWINKEL 08.10.2010 ANSICHTEN 2x Stiftertreffen 14.04.2010 04.11.2010 2x Tag der offenen Tür 09.06.2010 13.11.2010 1x Mitgliederversammlung 17.05.2010 1x Abschiedsfeier Arbeitsende Christel Orth am 16.10.2010 in der Himmelfahrtskirche in Sendling 2x 25-Jahr-Feier CHV 08.09.2010 19.12.2010 1x Bundesverdienstkreuz 11.10.2010 Verleihung des Bundesverdienstkreuz am Bande an unsere Geschäftsführerin Angelika Westrich durch Sozialministerin Christine Haderthauer 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 11 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 12 Bildung und Fachöffentlichkeit Leitung: Sepp Raischl Mitarbeiter: Martin Betz, Elfriede Fröhlich, Uli Heller, Karlo Heßdörfer, Brigitte Hirsch, Irene Lenz, Hartmut Knobloch, Brigitta Kofler, Christel Orth (bis Sept..2010), Cathrin Pfeiffer, Gregor Sattelberger, Jutta Schriever, Brigitte Schwab, Hans Steil, Katarina Theißing, Jürgen Wälde, Ulrike Wagner, Heike Walper, Elisabeth Wolf, Ulla Wohlleben u.a. Ziele und Aufgaben Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung Gewinnung, Vorbereitung und Fortbildung ehrenamtlicher Hospizhelfer Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal, insbes. in Palliativbetreuung und Altenpflege mit Ermöglichung von Hospitationen und Praktika in unserem Haus Kursleitung und Referententätigkeit in der Christophorus Akademie Stärkung der Hospizkultur in stat. Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe Vertretung von Hospizinteressen in politischen Gremien und Arbeitskreisen Themen Hospizidee und -arbeit, Palliativpflege und Palliativmedizin Vernetzung in der Hospiz- und Palliativbetreuung Psychologische, soziale, religiöse und praktische Fragestellungen Ethisch-rechtliche Fragestellungen (z.B. Patientenverfügung) Palliativ-Geriatrische Themen (z.B. Begleitung von Demenzkranken) Begleitung von Schwerbehinderten in Einrichtungen Thematisierung von Sterben, Tod und Trauer in der Schule Einschneidend für diesen Bereich war im Berichtsjahr der Abschied von Christel Orth, die seit Ende der 80er Jahre so wertvolle Aufbauarbeit im Verein und im weiten Umfeld geleistet hat. Nicht zuletzt ihre Persönlichkeit und das Herzblut das sie in diese Arbeit investiert hat, haben Spuren hinterlassen. Ebenso wie Brigitte Hirsch hat sie sich auch aus der Kursleitung der Palliative Care Kurse für Pflegende in der Christophorus Akademie verabschiedet. Ihre Aufgaben übernehmen Gregor Sattelberger und Heike Walper. Mit der Christophorus Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit am Klinikum der Universität München-Großhadern verbindet uns eine enge Kooperation. Gegründet vom CHV unterstützen wir sie u.a. dabei, Fachkräfte in Medizin, Pflege und psychosozialen sowie seelsorgerlichen Berufen fort- und weiter- 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 12 18.05.11 16:33 Jahresbericht 2010 Seite 13 zubilden. 2010 wurde insbesondere ein gemeinsamer Fachtag zusammen mit dem Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München zum Thema der sektorenübergreifenden Kommunikation (zwischen ambulant und stationär) veranstaltet. Neben den Kursleitungen (Pflege, Psychosoziale Berufsgruppen, Koordination, Führen und Leiten) waren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 15 mal in Akademieveranstaltungen als Referenten tätig. Weitere Kooperationspartner im Bildungsbereich sind der Caritasverband der Diözese München-Freising, dabei besonders das Caritas-Institut für Bildung und Entwicklung, verschiedene Träger von Alten- und Pflegeheimen sowie das Münchner Bildungswerk, das Evangelische Bildungswerk und die Gemeinnützige Gesellschaft für soziale Dienste Ingolstadt. Das 2009 gestartete Projekt „Christliche Hospiz- und Palliativkultur“ der Diözese München-Freising zur Integration palliativ-hospizlicher Erkenntnisse und Erfahrungen in das Leben ambulanter und stationärer Pflege ist in der zweiten Phase angekommen. Hier war der CHV mit Christel Orth sowohl in der Steuerungsgruppe des Projekts, als auch in der Leitung einer der Projektgruppen beteiligt. Hans Steil und Brigitte Schwab haben 160 Stunden Palliative Care Kurse für Pflegende geleitet. Wissen und Erfahrung des Palliativ-Geriatrischen Dienstes gehen weiter ein in Einführungsseminare und Palliative Care-Kurse, die vom Institut für Bildung und Entwicklung der Caritas sowie der Hans-Weinberger-Akademie angeboten werden. Wir wirken an Palliative Care Kursen der Evangelischen Pflegeakademie mit. In Einrichtungen der Altenhilfe haben wir 2010 dreitägige Seminare durchgeführt. Im Sinne der Multiprofessionalität der Palliativ- und Hospizbetreuung wurden unsere Seminare, Vorträge und sonstigen Angebote von Referenten aus allen Arbeitsbereichen des Christophorus-Hauses gestaltet. Das Spektrum der rund 50 Referenten umfasste Palliativfachkräfte für Pflege und Soziale Arbeit, Ärzte, Juristen, Seelsorger, Musiktherapeuten, Sozialwissenschaftler und Hospizhelfer. Unsere Veranstaltungen richteten sich an interessierte Bürger, Haupt- und Ehrenamtliche von Hospiz- und Palliativdiensten, Alten- und Krankenpflegepersonal, Mitglieder politischer Gremien, Ärzte, Studierende der Medizin und der Sozialen Arbeit, Schüler, Seelsorger, Sozialpädagogen, Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen Jahr, Besuchsdienste, Selbsthilfegruppen, Seniorenbegleiter, Heilpraktiker und weitere Berufsgruppen. Im Jahr 2010 wurden insgesamt 179 dokumentierte Informations- und Bildungsveranstaltungen mit 3.417 Teilnehmern durchgeführt. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 13 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 14 Seminare zur Vorbereitung und Fortbildung von Hospizhelfern Art der Seminare Anzahl Teilnehmer 6 2 22 130 26 500 Grundseminare zur Hospizidee Aufbauseminare für Hospizhelfer Fortbildung für Hospizhelfer Informationen und Beratung zur Patientenverfügung Ulrike Wagner Der Christophorus Hospiz Verein engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte von Patienten zur Wahrung ihrer Selbstbestimmung am Lebensende. Die Rechtssicherheit in der Frage, ob eine Patientenverfügung gilt, konnte durch das im September 2009 in Kraft getretene Patientenverfügungsgesetz, für dessen Entstehen sich der Verein viele Jahre eingesetzt hatte, verbessert werden. Daher ist es dem CHV weiterhin ein wichtiges Anliegen, die breite Öffentlichkeit über das Thema in Veranstaltungen im Haus und auch außer Haus zu informieren. Denn trotz des klaren Gesetzes bleibt es zunächst einmal die Aufgabe jedes Einzelnen, sich mit der Frage nach dem eigenen Sterben und dem eigenen Tod zu beschäftigen: Wie stelle ich mir mein Leben mit schwerer Krankheit, hoher Pflegebedürftigkeit und Abhängigkeit vor? Was ist mir wichtig im Leben? Was ist für mich Lebensqualität? Welche weltanschauliche Orientierung und religiöse Haltung trägt mich? Für diese anspruchsvolle Frage wünschen sich viele Menschen schnelle, fertige Lösungen. Doch die in den Veranstaltungen vorgestellten rechtlichen und medizinischen Erläuterungen zeigen auf, dass eine Patientenverfügung nur dann sinnvoll ausgefüllt werden kann, wenn man sich ausführlich mit diesen Fragen beschäftigt. Die Veranstaltung zur Patientenverfügung im Christophorus Haus finden am letzten Mittwoch des Monats (außer Dezember), vormittags zwischen 10 – 12 Uhr, statt. Wenn Sie an diesem Thema Interesse haben, so kommen Sie einfach zu einem der Termine. Es ist keine Anmeldung erforderlich! Im Jahr 2010 haben 282 Bürger an den Veranstaltungen teilgenommen. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 14 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 15 Infostände Brigitta Kofler und ehrenamtliche Hospizhelfer vertraten den CHV an mehreren Orten der Stadt (Gasteig, Rathaus, Klinikum Großhadern, Ökumenischen Kirchentag, Seniorentag in Berg am Laim) mit Infoständen. In enger Zusammenarbeit mit FöBE (Förderung Bürgerschaftliches Engagement) nahmen wir an der Freiwilligenmesse im Gasteig mit über 4000 Besuchern teil. Unsere Hospizhelfer erzählten dort lebendig von ihrer Tätigkeit und ermutigten Menschen, sich zu engagieren. An den Infoständen entstanden intensive Gespräche mit betroffenen Menschen und Angehörigen, die über unsere Angebote informiert wurden. Offene Hausführungen Dazu kommen Menschen, die unverbindlich das Haus kennenlernen möchten. Durch die unterschiedlichen Teilnehmer (betroffene Menschen, Angehörige, Nachbarn, interessierte Bürger und Fachkräfte) werden die Veranstaltungen recht lebendig. Auch wenn sich das Interesse zunächst auf das stationäre Hospiz konzentriert, weitet sich so manche Vorstellung vom Hospiz durch das Kennenlernen des gesamten Hauses. Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums wurden durch zusätzlich zwei “Tagen der offenen Tür” Besucher willkommen geheißen. Die Teilnehmer sind auch Multiplikatoren für die Hospizidee. Einige sind ehrenamtlich tätig geworden. Brigitta Kofler am „Fluss der Erinnerung“ in unserem Garten, an dem Steine im Gedenken an die verstorbenen Bewohner im Hospiz abgelegt werden. Die Möglichkeit, das Haus mit einer Gruppe oder Schulklasse zu besichtigen wurde 32 mal wahrgenommen. Natürlich stellen Schüler aus einem Gymnasium und Studenten andere Fragen als Krankenpflegeschüler, Ehrenamtliche eines Hospizvereins oder Fachkräfte. Erfreulich ist, wie sich junge Menschen mit dem Thema offen auseinandersetzen. Neu hinzu kam eine Gruppe von Menschen mit Migrationshintergrund (Projekt “Kultursensible Integration und Qualifizierung”) und eine Delegation aus China (Leiter von Altenpflegeeinrichtungen). Fachkräften bietet die Führung eine Gelegenheit, sich einen Eindruck vom Haus zu verschaffen und detaillierte Informationen zu bekommen, die sie in ihrer eigenen Beratungstätigkeit weitergeben können. Die Münchner Volkshochschule bot unsere Hausführungen in ihrem Programm an. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 15 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 16 Christophorus Hospiz München Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH (Träger) Pflegedienstleitung: Stationsleitung: stellvertret. Stationsleitung: Fachliche Gesamtleitung: Ulrich Heller Martin Betz Heike Walper, Katarina Theißing und Günter Kauff Sepp Raischl Unser stationäres Hospiz, das größte von den 13 bayerischen Hospizen, betreut in 16 Einzelzimmern Menschen, die an einer fortschreitenden, nicht mehr heilbaren Erkrankung leiden und deren Lebenszeit begrenzt ist. Eine Verlegung in das Hospiz ist möglich, wenn die weitere Versorgung in der Privatwohnung, auf einer Palliativstation oder in einem Pflegeheim nicht mehr möglich ist. Die Finanzierung des Aufenthaltes wird anteilig durch die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen sowie durch eine gesetzlich festgelegte Eigenleistung des Trägers erbracht (10%). Gesetzlich Versicherte tragen keinen Eigenanteil, privat Versicherte müssen jedoch mit ihrer Kasse klären, ob die Kosten übernommen werden. Eine große Sorge war schon in den letzten Jahren die kurze Verweildauer unserer Bewohner. Diese Situation spitzt sich weiter zu. Unser Median ist 2010 von 11 auf 9 Tage gefallen. 40 % der Bewohner 2010 verstarben innerhalb der ersten 7 Tage nach Einzug ins Hospiz. Das schnelle Sterben, das zu wenig Zeit lässt für z.B. eine gute Umstellung der Schmerztherapie, für die Linderung belastender Symptome oder eine Auseinandersetzung mit dem Sterben, ist für die kranken Menschen, für die Angehörigen, aber auch für unsere Mitarbeiter sehr belastend. Noch schwieriger ist die Situation, wenn zwischen Diagnosestellung und Tod lediglich wenige Wochen bleiben. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 16 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 17 Aufnahme ins Hospiz Brigitte Hirsch und Elisabeth Wolf Vor der Aufnahme in ein Hospiz stehen viele Telefonate, Angehörigengespräche und Besuche bei Patienten. Der Übergang ins stationäre Hospiz stellt für viele Patienten und ihre Zugehörigen eine sehr große Hürde dar. Das Aufnahmeteam bereitet die Aufnahmen und Übergänge der Menschen in unser Hospiz vor und begleitet den Übergang. Dabei spielt für uns insbesondere die optimale Bearbeitung der Schnittstelle zwischen ambulant-häuslicher Versorgung, Betreuung im Pflegeheim und hospizlich-palliativer Behandlung und Begleitung die entscheidende Rolle. Anfragen 2010: 864 (2009: 624) Aufnahmeteam Elisabeth Wolf, Brigitte Hirsch 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 17 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 18 Aufnahmen 2010: aus Kliniken 145 (+3%); aus Palliativstationen 85 (-7%); von zu Hause 54 (+5%); aus einem Wohnheim: 1. aus dem Krankenhaus 51% von Palliativstation 30% von zu Hause 19% Bei 539 Anfragen kam es nicht zu einer Aufnahme im Hospiz. 264 Betroffene verstarben vor der geplanten Verlegung oder ihr Zustand verschlechterte sich derart, dass eine Verlegung nicht mehr realisiert werden konnte. Weitere Gründe waren z.B. eine notwendige Aufnahme auf einer Palliativstation, eine mögliche Versorgung zuhause, in einem Pflegeheim oder in einem anderen Hospiz. Pflegeteam Anita Emonts, Lucia Fischer, Evelyn Freudenberg, Martina Heller, Katharina Keitel, Martina Kranzeder (bis Sept. 2010), Merete Longfors, Stefanie Maragudakis, Ines Metze, Christian Müller, Susann Pfützner(seit Dezember 2010 im Mutterschutz), Bruno Rizzi, Gabriele Rude, Hermine Ruhland-Giles, Annette Turczynski, Harald Witt. Nachdem 2009 unser Pflegeteam mit vielen personellen Veränderungen zurecht kommen musste, konnten wir 2010 wieder Stabilität erleben. Es verließ uns eine Mitarbeiterin, eine zweite trat im Dezember ihren Mutterschutzurlaub an. Neben pflegerisch-medizinischer Fachlichkeit ist es unser Anspruch, in allen Situationen menschlich zugewandt zu bleiben und die Bewohner in ihrer ganz persönlichen Situation wahrzunehmen, ihnen hilfreich und beratend zur Seite zu stehen und einfühlsam mit Leid, Trauer und der damit verbundenen Emotionalität umzugehen. Das palliativ-pflegerische Angebot umfasst zusätzlich professionelle Aromapflege. Zwei Mitarbeiter mit entsprechender Fortbildung erarbeiteten dazu ein hauseigenes Konzept und entwickeln Mischungen von ätherischen Ölen und Badesalzen, die individuell auf die Bedürfnisse unserer Bewohner abgestimmt sind. Unsere Zugewandtheit gilt ebenso den Angehörigen und Freunden unserer Bewohner. Auf ihren Wunsch hin beteiligen wir sie am Pflegeprozess, zeigen ihnen Handreichungen, wie sie ihrem kranken Angehörigen wohltuende Erleichterung verschaffen können, sprechen mit ihnen über ihre Gefühle und nehmen sie mit ihrer Angst, ihrer Trauer und ihrer Verzweiflung an. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 18 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 19 Pflegeteam Christophorus Hospiz Hauswirtschaft Gabriele Lenk-Schober, Brigitte Gollin, Caroline Schober (seit Sept. 2010), Grazyna Anna Balut-Slowik (bis 31.12.2010 ) und Demet Erdem Für die Verpflegung, die einen wesentlichen Faktor der Lebensqualität auch in der letzten Lebensphase ausmacht, sorgt das Hauswirtschaftsteam. Dabei versorgen die Kolleginnen nicht nur die Bewohner auf der Station mit frisch gekochtem und teilweise individuellem Essen, sondern sie sorgen auch für Verpflegung bei Seminaren, Fortbildungen, Sommerfest und sonstigen Veranstaltungen. Zur Hauswirtschaft zählt sowohl die Verantwortung für Einkauf, Kochen und Backen, als auch für Wäsche, Reinigung, Dekoration und strenge Sorgfaltspflicht im hygienischen Bereich für Küche und Cafeteria. Zwischen Pflegeteam und Hauswirtschaft besteht eine enge Zusammenarbeit, die unterstützt durch ehrenamtliche Hospizhelfer, einen möglichst reibungslosen Ablauf gewährleistet. Die Mitarbeiter aus den Bereichen treffen sich regelmäßig zu einem Qualitätszirkel. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 19 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 20 Soziale Arbeit Soziale Arbeit Elfriede Fröhlich Brigitta Kofler, Brigitta Kofler, Elfriede Fröhlich Ziel der Sozialen Arbeit im stationären Hospiz ist es, Ziel der Sozialen im stationären Hospiz ist es, Bewohner und derenArbeit Zugehörige psychosozial zu begleiten, Bewohner und deren zu begleiten, sozialrechtlich zu Zugehörige beraten psychosozial und bei behördlichen sozialrechtlich und bei Dabei behördlichen Angelegenheiten zu zuberaten unterstützen. sollen Angelegenheiten zu unterstützen. Dabei sollen insbesondere die eigenen Ressourcen der Beteiligten insbesondere eigenen Ressourcen Beteiligten gepflegt und die Handlungsfähigkeit wieder der erlangt oder gepflegt Handlungsfähigkeit wieder sich erlangt gestärkt und werden. Die Arbeit orientiert an oder der gestärkt werden. der Die Bewohner Arbeit orientiert an der Selbstbestimmung und ihrer sich Zugehörigen. Selbstbestimmung Bewohner und sich ihrer als Zugehörigen. Soziale Arbeit aufder Station versteht Teil des Soziale Arbeit auf Station versteht sich als Teil des multiprofessionellen Teams und bringt psychosoziale multiprofessionellen Teamsin die und gemeinsame bringt psychosoziale Aspekte und Perspektiven Betreuung Aspekte und Perspektiven in die gemeinsame Betreuung und Begleitung ein. Bei Bedarf werden Zugehörige in weiter und Begleitung Bei Bedarf werden Zugehörige weiter führende Hilfen,ein. Kriseninterventionsangebote und inTrauerführende Kriseninterventionsangebote und TrauerbegleitungHilfen, vermittelt. begleitung vermittelt. Brigitta Kofler Brigitta Kofler Ehrenamtliche Hospizhelfer Ehrenamtliche Hospizhelfer Eine wichtige und unerlässliche Unterstützung unserer Arbeit leistet das Team unserer Eine wichtige und unerlässliche unserer das 4160 TeamStunden unserer 27 ehrenamtlichen Hospizhelfer.Unterstützung Im Berichtsjahr warenArbeit Helferleistet mit über 27 Hospizhelfer. Berichtsjahr waren Helfer mitMitarbeiter, über 4160 Stunden im ehrenamtlichen Hospiz aktiv. Sie entlasten Im nicht nur die hauptamtlichen sondern im Hospiz aktiv. entlasten nicht die hauptamtlichen sondern bringen auch den Sie wichtigen Aspekt dernur solidarischen EinbindungMitarbeiter, in die Gesellschaft bringen den wichtigen Aspekt derinssolidarischen die Gesellschaft und dieauch Alltagswelt der Menschen Hospiz. SieEinbindung sind für in unsere Bewohner und die Alltagswelt der Menschen ins Hospiz. Siediesind unsere Bewohner unabhängige Gesprächspartner und leisten Dienste, von für Hauptamtlichen kaum unabhängige Dienste, die von übernommen Gesprächspartner werden könnten, und wie leisten z.B. kleine Ausflüge in Hauptamtlichen die Umgebung,kaum das übernommen werden könnten, wie oder z.B. die kleine Ausflüge bei in den die Mahlzeiten. Umgebung, das Vorlesen von Zeitungen und Büchern Unterstützung Vorlesen von Zeitungen und Büchern oder die Unterstützung bei den Mahlzeiten. Bei sehr aufwändig zu betreuenden Bewohnern, die kaum alleine sein können, wäre Bei aufwändig zuim betreuenden alleine sein können, wäre einesehr Versorgung auch stationären Bewohnern, Hospiz ohnedie die kaum Unterstützung durch zusätzliche eine Versorgung auch(aus im stationären Hospiz ohne die Unterstützung durch zusätzliche ehrenamtliche Helfer unserem ambulanten Bereich) nicht möglich. ehrenamtliche Helfer (aus unserem ambulanten Bereich) nicht möglich. Ärzte im Hospiz Ärzte im Hospiz Die ärztliche Versorgung leisten in der Regel erfahrene niedergelassene Ärzte, es sei Die ärztliche Versorgung in der Regel erfahrene es sei denn, Bewohner bringen leisten ihren bisherigen Hausarzt mit.niedergelassene Mit ihrer hohen Ärzte, Kompetenz, denn, Bewohner bringen ihren bisherigen Hausarzt mit. Zusammenarbeit Mit ihrer hohen Kompetenz, enormer Einsatzbereitschaft und vertrauensvoller mit dem enormer vertrauensvoller Zusammenarbeit mit dem PflegeteamEinsatzbereitschaft tragen sie wesentlichund zur Qualität in der stationären Hospizversorgung bei. Pflegeteam tragen sie wesentlich zur Qualität in der stationären Hospizversorgung bei. Im Jahr 2010 übernahmen Dr. Annette Wille, Dr. Martin Karwat, Dr. Stefan Thiel sowie Im Jahr übernahmen Dr. Annette Wille, Dr. Martin Karwat,Frau Dr. Stefan Thiel sowie Dr. Jörg2010 Augustin die ärztliche Betreuung unserer Bewohner. Dr. Claudia Levin Dr. Augustin dieJahren ärztliche Betreuung unserer Bewohner. Frau Dr.Für Claudia hat Jörg sich nach vielen wertvollen Engagements zurückgezogen. Sie istLevin Frau hat sich nach vielen hinzugekommen. Jahren wertvollen Engagements zurückgezogen. Für Sie ist Frau Dr. Barbara Lenzen Dr. Barbara Lenzen hinzugekommen. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 20 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 21 Seelsorge Seit Oktober 2008 freuen wir uns über eine 8-Stunden-Stelle in der katholischen Seelsorge, die das erzbischöfliche Ordinariat einrichtete. Pastoralreferentin Margarita Üffing von der Krankenhausseelsorge im Klinikum Bogenhausen ist regelmäßig an zwei Tagen pro Woche auf Station, ihr Gesprächsangebot wird sehr gut angenommen. Seelsorge versteht sich als offene und konfessionsübergreifende Begleitung. Natürlich spielen auch Rituale und Sakramente eine Rolle, wie zum Beispiel eine Krankensalbung. Jeden Freitags kommt Pater Bernhard Grom SJ, der sich als Priester eng mit Frau Üffing abstimmt und die CHV-Tradition lebendig erhält, die seit Pater Reinhold Iblacker SJ mit dem Orden der Jesuiten besteht. Atemtherapie Die Palliative Atemtherapie begleitet den Wandlungsprozess am Lebensende und lindert körperliche Ängste und Nöte von Schwerkranken und Sterbenden. Die Arbeit mit dem Atem führt tief nach innen und spricht den Menschen immer in seiner Ganzheit an, auf allen Ebenen und mit seiner ganzen Geschichte. Dabei wird sowohl die körperlich-seelische, als auch die geistig-spirituelle Ebene angesprochen. Das kann in den Bereichen Trauer, Wut, Angst, Atemnot, Verlust, Schmerzen oder auch Ablehnung des eigenen Körpers sein. Sanfte Berührungen, Streichungen, geführte Bewegungen und leichte Massagen wirken oft lösend, lindernd und entspannend. Während der Behandlungen geht es darum, vorhandene Atemressourcen zu integrieren. So kann Raum entstehen für eine bessere Körperwahrnehmung, Entspannung und Schmerzlinderung. Bereits vertraute Atemübungen können in Krisensituationen hilfreich und unterstützend sein. Die Atemtherapeutin Ursula Schubert unterstützt Bewohner zweimal pro Woche und zeigt ihnen, wie sie in Schmerzsituationen selbst aktiv agieren können oder über heilsame Berührungen zu Entspannung finden können. Bei Bedarf wird Ilse Nürnberger, eine erfahrene Kunsttherapeutin aus dem ambulanten Bereich, hinzu gezogen. Sie hat 2010 15 Bewohnerinnen und Bewohner begleitet (siehe auch Bericht auf Seite 31). 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 21 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 22 2010 hat das Christophorus Hospiz intensiv an einer inter- und multiprofessionellen Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen weitergearbeitet. Es haben alle zwei Monate dazu Konferenzen stattgefunden, die sich insbesondere mit den Profilen der einzelnen Professionen, aber auch übergeordneten Themen der Organisation und der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten. Jeden Donnerstag findet eine multiprofessionelle Fallbesprechung statt. Im Jahr 2010 wurden im Christophorus Hospiz 285 Menschen betreut. 264 Bewohner sind verstorben, 9 Menschen konnten verlegt werden, 4 Bewohner mussten in die Klinik eingewiesen werden, davon wurden 2 wieder aufgenommen. Diagnosen Tumorerkrankungen 270 (94,7 %); Erkrankungen des Nervensystems 6; sonstige Erkrankungen 7 Alter bis 50 Jahre alt: 19; zwischen 50 und 70: 117; über 70: 153 Geschlecht 119 Männer, 166 Frauen Durchschnittliche Dauer des Aufenthalts Jahr 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 Tage 34 26 24 24 18 26 20 21 18 Von den 285 betreuten Bewohnern waren nur 55 Bewohner länger als 28 Tage im Hospiz. Diese Zahlen unterstreichen die bereits erwähnte Tendenz der mitunter sehr kurzen stationären Verweildauer. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 22 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 23 Der Ambulante Bereich im Christophorus-Haus München untergliedert sich in Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB) Palliative Care Team (Spezialisierte Amb. Palliativversorgung seit 1.10.2009) Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Trauerbegleitung Fachliche Gesamtleitung: Sepp Raischl Leitung Pflege: Gregor Sattelberger Leitung Medizin: Dr. Christoph Fuchs und Dr. Monika Lieb Leitung Soziale Arbeit: Ulla Wohlleben Pflegerische Palliativfachkräfte Renate Kohler, Stefanie Maragudakis (seit 1.3.2011), Cathrin Pfeiffer, Brigitte Schwab (bis Mai 2011), Hans Steil, Susanne Steinhauser-Kirsch v.l.n.r.: S. Maragudakis, H. Steil, C. Pfeiffer, R. Kohler, S. Steinhauser-Kirsch, G. Sattelberger beraten zur Symptomkontrolle und zur Schmerztherapie beraten zu pflegerischen Fragen und zum Krankheitsverlauf beraten zur Ernährung und Flüssigkeitsgabe beraten zur Patientenverfügung und sorgen für die Krisenplanung vermitteln und beraten in ethischen Konfliktsituationen stehen auch nachts und an Wochenenden für Patienten in Notsituationen zur Verfügung 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 23 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 24 Palliativfachkräfte für Soziale Arbeit Elfriede Fröhlich, Irene Lenz, Cornelia Rommé (ab 1.4.2011), Jutta Schriever, Jürgen Wälde, Ulrike Wagner v.l.n.r.: J. Schriever, E. Fröhlich, U. Wohlleben, U. Wagner, I. Lenz beraten zu stationären und ambulanten Versorgungsmöglichkeiten organisieren und koordinieren ambulante Pflege, pflegerische Hilfsmittel u.a.. fördern die Kommunikation im Betreuungsnetz der fachlichen Dienste unterstützen die Kommunikation im persönlichen Umfeld der Patienten (Umgang mit der Erkrankung, Familienkonferenz u.a.) beraten zu sozialrechtlichen Fragen intervenieren in Krisensituationen unterstützen Hinterbliebene koordinieren den Einsatz der ehrenamtlichen Hospizhelfer Palliativmediziner Dr. Rebekka Ammon, Dr. Jörg Augustin (bis Febr. 2010), Dr. Edda Eckhofer (bis Febr. 2010), Dr. Christoph Fuchs, Dr. Monika Lieb, Dr. Holger Wegner (seit Sept. 2010), Dr. Anette Wille Sie sind tätig in der ambulanten Diagnostik (Besuch beim Patienten: Untersuchung, Labor u.a.), erörtern komplexe Krankheitssituationen mit Patienten und ihren Angehörigen und kommunizieren dabei mit den bisher behandelnden Ärzten und Therapeuten im ambulanten und stationären Bereich. Die Zusammenarbeit mit beteiligten Hausärzten, Onkologen, ambulanten Pflegediensten, ambulanten Schmerz- und ggf. Ernährungsdiensten sowie ambulanten Therapeuten, mit stationären (Palliativ-) Einrichtungen oder Hospizen, falls eine Aufnahme dort angestrebt wird, gehört ebenso wesentlich dazu. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 24 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 25 Sie eruieren den Patientenwillen, beraten zur Patientenverfügung und möglichen Therapieoptionen in der Symptomkontrolle. Sie beraten Patienten und Angehörigen im Umgang mit der Krankheit und mit möglichen Krisensituationen und sprechen auch über die Sterbesituation. Zu ihrem Auftrag gehört eine symptomorientierte Therapie, vor allem Schmerztherapie oder Therapie von Atemnot, aber auch akute palliativmedizinische Interventionen in Krisensituationen oder sog. Entlastungspunktionen. Die Begleitung der Betroffenen bis zum Tod gehört dazu. v.l.n.r.: Dr. H. Wegner, Dr. C. Fuchs, Dr. M. Lieb, Dr. A. Wille und Dr. R. Ammon Statistik des Ambulanten Bereichs (ohne PGD) 2006 2007 2008 2009 2010 794 758 674 618 711 Patienten 6% 3% 5% 5% 4% Angehörigen 39% 46% 36% 40% 35% Fachstellen 43% 48% 56% 51% 55% Soziales Umfeld 12% 3% 3% 4% 6% Anfragen insgesamt von: 58% der Patienten befanden sich zu Beginn zu Hause, 32% im Krankenhaus. Wir hatten einen mittleren Wert von 60 Anfragen im Monat. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 25 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 26 Ambulante Begleitungen: 652 abgeschlossen (67 zum 31.12.2010 noch offen) 398, also 61% der betreuten und im Berichtsjahr abgeschlossenen Patienten sind verstorben, davon 58% zu Hause in der Privatwohnung, 12% auf Palllativstationen, 13% im Akutbereich von Krankenhäusern und 5% in den stationären Hospizen. Allerdings starben weitere 55 in stationären Hospizen, die dort nicht weiter begleitet wurden. Bei 19% beendeten die Betroffenen selbst die Begleitung („kein weiterer Auftrag“), bei weiteren 9% war unsere Aufgabe abgeschlossen. Der Altersdurchschnitt lag bei 71½ Jahren (55 Personen unter 50; 62 zwischen 50 und 60; 166 zwischen 60 und 70). 54% der Patienten waren Frauen. Der durchschnittliche Begleitzeitraum betrug 69,3 Tage, dabei waren 112 Begleitungen (19%) nach einer Woche beendet. Der Median betrug 27 Tage. Die Verteilung der Hauptdiagnosegruppen deckt sich in etwa mit den Vorjahren: Mehr als die Hälfte der Erkrankungen verteilen sich auf bösartige Erkrankungen der Verdauungswege, der Atemwege und des Urogenitaltrakts (28%, 16% und 12%). Tumorerkrankungen: Nicht bösartige Erkrankungen 81% 19% Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) Auch wenn die seit Oktober 2009 bestehende SAPV im ambulanten Team des CHV mittlerweile fest etabliert ist, so war im Jahr 2010 noch einige Implementierungsarbeit im eigenen Haus und viel Informationsarbeit nach außen zu bewältigen. In Fachkreisen wie Qualitätszirkeln mit Hausärzten und ambulanten Pflegediensten sowie in Gesprächen in Klinikeinrichtungen stellten wir die neuen Möglichkeiten vor. Im ärztlichen Bereich gab es ab Frühjahr 2010 leider längerfristige Ausfallzeiten von 1,5 Arztstellen, die bei insgesamt 2,7 Arztstellen empfindlich spürbar waren. Mit vereinten Kräften des gesamten ambulanten Teams und so manchen Überstunden konnte diese Zeit überbrückt werden. Der bürokratische Aufwand der SAPVVerordnung als Krankenkassen-finanzierte Leistung blieb weiterhin hoch. Ein wichtiges Charakteristikum der SAPV ist die Netzarbeit mit anderen ambulanten Diensten wie Pflegediensten, Hausärztinnen und -ärzten, Sozialdiensten als auch mit stationären Einrichtungen, mit denen auch Kooperationen geschlossen wurden. Ziel der SAPV ist es nicht, bestehende Versorgungsstrukturen zu ersetzen, sondern Lücken zu schließen und alle Beteiligten darin zu unterstützen, mit der oft schwierigen Situation der Betreuung schwerstsymptomatischer und sterbender Menschen zu Hause zurechtzukommen. Ein wichtiges Kriterium hierbei ist die ständige Erreichbarkeit unseres SAPV-Teams mit der Möglichkeit, akute Krisenintervention zu leisten. Viele medizinische Krisensituationen, die ohne SAPV möglicherweise zu Krankenhauseinweisungen geführt hätten, können so zu Hause behandelt werden. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 26 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 27 Im Jahr 2010 wurden insgesamt 286 Patienten (60% Frauen) versorgt, von denen 83% Prozent ihrem Wunsch gemäß zu Hause sterben konnten. Die Menschen, die wir betreuten, litten zu 85% Prozent an malignen Erkrankungen, zu 15% Prozent an anderen schweren internistischen oder neurologischen Erkrankungen. Die häufigsten Symptome waren Schmerzen, Atemnot oder abdominelle Symptome. 260 Patienten wurden im Berichtsjahr abgeschlossen, davon sind 202 verstorben (78%): davon 75% zu Hause in der Privatwohnung; 9% auf einer Palliativstation; 1% im stationären Hospiz; 8% im Pflegeheim; 3% in einer Klinik). Die Begleitdauer betrug bis zu 274 Tagen, der Median 14 Tage, durchschnittlich 27 Tage. Das Durchschnittsalter war 72 Jahre. Verordnungen insgesamt 380: 6 Vollversorgungen, 213 Teilversorgungen, 89 Koordinationen, 7 Beratungen. 11 mal lehnten die Kassen eine Genehmigung ab. Hausärzte lehnten nur 2 mal ab. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 27 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 28 Fallbeispiel für allgemeine und spezialisierte Palliativversorgung und die besondere Rolle des Hospizdienstes aus der Broschüre Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt (CHV 2011), S. 39-41 Herr D. ist seit 50 Jahren verheiratet und lebt mit seiner Frau, seiner Tochter und den zwei Enkeln in einem Haus. Vor 3 Jahren wurde bei Herrn D. ein Darmtumor entdeckt, der operativ entfernt wurde, etwas später dann bei einer Nachsorgeuntersuchung eine Metastase in der Leber. Zunächst wurde eine Chemotherapie versucht, die Herrn D. jedoch sehr belastete, sodass die Klinik von einer weiteren onkologischen Therapie abriet. Im Weiteren sollten ausschließlich die tumorbedingten Symptome behandelt werden. Herr D. sprach mit seinem Hausarzt und entschloss sich zusammen mit ihm diesen palliativen Weg zu gehen. Sein Wunsch war es, Zeit mit seiner Familie zu Hause und so wenig wie möglich im Krankenhaus zu verbringen. Herr D. und seine Familie haben viele Fragen: Kann ich mit dieser Krankheit zu Hause bleiben? An wen können wir uns wenden, wenn wir nicht weiter wissen? Wer kann wie helfen? Welche individuelle Unterstützung und Versorgung ist möglich? Gibt es bei Bedarf Hilfe für die Familie? Was muss bei der Beantragung der Pflegestufe beachtet werden? Was muss bei der Erstellung einer Patientenverfügung beachtet werden? Werden starke Schmerzen und andere Symptome auftreten? Der Hausarzt bietet der Familie seine Hilfe an und möchte Herrn D. bis zu seinem Tod begleiten. Er empfiehlt unseren ambulanten Hospiz- und Palliativdienst, der den Patienten zu den Symptomen berät, mit dem Hausarzt einen Therapieplan für auftretende Schmerzen und Übelkeit erstellt und einen passenden Pflegedienst empfiehlt. Außerdem kümmert der Hospizdienst sich um die sozialrechtlichen Fragen. Schließlich kann Herr D. die nächsten zwei Monate nahezu beschwerdefrei verbringen. Mit zunehmender Schwäche und Fortschreiten der Erkrankung schaltet er den Pflegedienst ein. Es werden Hilfsmittel besorgt, die die Versorgung zu Hause erleichtern. Die Palliativfachkräfte des Hospizdienstes halten regelmäßig Kontakt. Diese Form der Unterstützung bezeichnet man als „allgemeine ambulante palliative Versorgung“ (AAPV). Eines Tages beginnt Herr D. vermehrt zu erbrechen und leidet unter Übelkeit. Die Schmerzen steigern sich, und er fühlt sich abgeschlagen. Seine Frau und die Tochter sind sich unsicher, ob sie die Versorgung zu Hause weiter schaffen können. Der Hausarzt empfiehlt ihm auf Grund der komplexen Symptomatik eine zusätzliche Versorgung in der SAPV und stellt dafür eine Verordnung aus. Die SAPV kommt dann in Frage, wenn die AAPV nicht mehr ausreicht, da eine besonders aufwändige Versorgungssituation vorliegt. Sie stellt eine ergänzende 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 28 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 29 Leistung zu den weiterhin beteiligten Hausärztinnen und Hausärzten, Pflegediensten und ambulanten Hospizdiensten dar. Alle krankenversicherten Personen, die an einer nicht heilbaren, fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung leiden, haben einen Anspruch auf diese Leistung. Hausärztinnen und Hausärzte verordnen in der Regel die SAPV. Auch der Klinikarzt und die Klinikärztin können bei Entlassung des Patienten oder der Patientin aus dem Krankenhaus diese Verordnung in der Regel für sieben Tage ausstellen. Das SAPV-Team, auch Palliative Care Team genannt, ist ein multiprofessionelles Team, welches einen Versorgungsvertrag nach §§ 37b und 132d Sozialgesetzbuch V mit den Krankenkassen abgeschlossen hat. Es kann im ambulanten Bereich sowie in stationären Pflege- und Behinderteneinrichtungen, in Wohngruppen und Wohngemeinschaften tätig werden. Durch den verordnenden Arzt bzw. Ärztin wird die notwendige Leistungsart festgelegt, wonach die Teams abgestuft beratend, koordinierend oder versorgend tätig werden. Die Krankenkasse lässt die Verordnung durch den Medizinischen Dienst (MDK) auf Plausibilität prüfen. Für die Finanzierung der SAPV gibt es seit 2007 ein eigenes Krankenkassenbudget. Das Palliative Care Team kommt zu Herrn D. nach Hause. Zusammen mit Herrn D., dem Hausarzt, dem Pflegedienst und den Angehörigen beraten sie weitere medizinische, pflegerische und soziale Möglichkeiten. Die medikamentöse Therapie wird optimiert, ein Plan für eventuelle Krisen zu Hause erstellt. Als sich Wasser im Bauchraum sammelt, erfolgt durch den Palliativmedizinerin eine Punktion zu Hause die Erleichterung verschafft. Der Gesundheitszustand von Herrn D. stabilisiert sich, das Palliative Care Team hält Kontakt und zusätzlich erfolgen zur Sicherstellung der hospizlichen Begleitung einmal in der Woche für drei Stunden Besuche durch einen ehrenamtlicher Helfer des ambulanten Hospizdienstes. Frau D. und ihre Tochter nutzen diese Zeit, um sich auf die Kinder zu konzentrieren und mit ihnen etwas zu unternehmen. Als sich der Zustand von Herrn D. weiter verschlechtert und sich abzeichnet, dass er bald sterben würde, nimmt das Palliative Care Team Herrn D. in die 24-StundenRufbereitschaft auf. Dies gibt der Familie zusätzliche Sicherheit, denn nun können sie bei Bedarf jemanden erreichen, der ihnen helfen kann und Rat gibt, wenn sie selbst nicht mehr weiter wissen. Herr D. stirbt schließlich im Beisein seiner Familie zu Hause. Nach dem Tod steht der ambulante Hospizdienst der Familie weiterhin zur Seite und gibt Unterstützung in der Zeit der Trauer. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 29 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 30 Atemtherapeutische Begleitung Jutta Polder-Wehle (bis März 2011) und Sylvia Schäfer (seit August 2010) Die palliative Atemtherapie spricht den Menschen als Ganzes an, als Einheit von Körper, Seele und Geist. Das Behandlungskonzept umfasst Stimme, Gespräch und heilsame Berührung. Über sanfte und achtsame Berührungen in der Leibbehandlung werden Atemnot, Ängste und Unruhe gelindert. Der Mensch erfährt in der Atembehandlung, dass er in seinem Körper trotz Krankheit Entspannung, Wohlbefinden und Freude erfahren kann. Über Anleitung von einfachen Übungen wird sein Vertrauen in die eigene Selbsthilfekompetenz gestärkt. Für sich zu sorgen, sich selbst etwas Gutes zu tun macht Mut und gibt innere Freiräume. Die positiven Rückmeldungen: „Ich spüre meine Kraft“, „Ich bin bei mir und habe keine Angst“, „meine Atemnot ist leichter“, oder ein Lächeln, ein entspannter Gesichtsausdruck, ein Händedruck, ein ungehinderter Atemfluss bestätigen die wohltuende W irkung der Atemtherapie. Zu Beginn der Behandlung stehen oft erst die körperlichen Symptome im Vordergrund. Sie sind der Einstieg, um dann den Menschen über den Atem als Brücke zur Seele zu führen. Es geht um Unterstützung und Hilfestellung für die großen und kleinen Abschiede, von der gewohnten Lebensform zu einem anderen SEIN. Angehörige erfahren Entlastung und Sicherheit durch Anleitungen für einfache Behandlungen und Berührungen, um ihre Kranken zu unterstützen. Atemtherapie kann die Patienten nicht von ihrer Krankheit heilen, aber zum inneren Heilwerden beitragen. Im Berichtsjahr wurden 32 Patienten im häuslichen Bereich behandelt und begleitet. Davon sind 21 verstorben, davon 10 im häuslichen Bereich, 11 auf Palliativstationen, stationärem Hospiz oder im Pflegeheim und anderen klinischen Einrichtungen. Eine Patientin ging wieder in den Arbeitsprozess, 2 Patienten beendeten die Therapie von sich aus. Das Alter umfasste eine Spanne von 22 bis 94 Jahren, zwei Drittel waren Frauen. Die Therapiedauer bewegte sich zwischen 1 Tag und 11 Monaten. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 30 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 31 Kunsttherapeutische Begleitung Ilse Nürnberger und Martina Willer-Schrader “Malen, Formen oder Imaginieren setzen unmittelbar an den Ressourcen der Patienten an, in einer Situation, die stark mit Reduktion der Beweglichkeit, des Umfeldes, der Möglichkeiten einhergeht. Ich erlebe immer wieder, dass ein kurzer Moment des bildnerischen Gestaltens oder das Hervorholen und Verstärken innerer Bilder die Betroffenen sehr bewegt und bestärkt. Vergangenheit, leidvoll erlebte Gegenwart und schwer fassbare Zukunft dürfen ihren Ausdruck finden: Wenn ein Patient der allgegenwärtigen Angst vor dem Ersticken Gestalt gibt und sie sozusagen zum Verhandlungspartner werden lässt, verringert sich seine Angst vor der Angst. Wenn eine Patientin in der Auseinandersetzung mit dem „Danach‟ einen lichten Raum malt und sich in der Imagination dort ihren Platz sucht, an dem sie ruhig werden und sich entspannen kann, verliert sich für einen Moment die Angst vor dem Tod. Oft sind die kleinen Momente kostbar: Bilder ermöglichen eine Zusammenschau; zurückblicken auf das, was war, hier sein in Krankheit und Leid und im lichten Bild, das einen Ausblick in das Kommende gibt. Oft deuten sich im ersten Bild, im Initialbild, die wichtigsten Themen an.” Zur Arbeit im stationären Hospiz: In der ambulanten Begleitung sind die Patienten noch eingebettet in ihr vertrautes Umfeld, was Wirkung auf die Gestaltung hat. Auf Station gibt es nur noch wenige Versatzstücke aus dem früheren Leben, von dem man sich mit dem Schritt ins Hospiz verabschieden musste. Mit der Kunsttherapie kann ein ureigener Raum gestaltet werden. Oft sind es nur kurze Begegnungen, bei denen der Wunsch spürbar wird, klare Strukturen zu setzen, festzuhalten, was sich aufzulösen beginnt, und Abschied zu nehmen, sich einem unbekannten, undefinierten Raum zu nähern. (Ilse Nürnberger) „Komme ich als Kunsttherapeutin das erste Mal ins Haus, so ist es für die Patienten nicht einfach, den ersten Strich auf das Blatt zu bringen. Wem ginge das nicht so? Gelingt es den Patienten jedoch, „die Hand gestalten zu lassen“, statt mit Hilfe des Kopfes ein Bild zu konstruieren, so entstehen oft berührende Bilder. Es ist dabei nicht wichtig, ein Kunstwerk zu erstellen oder vorher schon gestalterische Erfahrungen gesammelt zu haben. Wünschenswerter ist es, unbeschwert und wie ein Kind an das Malen heran zu gehen. In diesem Prozess entstehen zarte anrührende Gestaltungen, aber auch kraftvolle Bilder, die die Patienten sich vorher selbst nie zugetraut hätten. Das angebotene Material wird vielfältig und kreativ eingesetzt. Die entstehenden Bilder können zu Kraftquellen werden. Sie werden immer wieder hervorgeholt und betrachtet Manchmal bleibt es beim Malen und Gestalten, oft sind die Bilder aber auch Anlass, um noch dringende Themen anzuschauen und zu besprechen. So kann den Patienten in der ihnen verbleibenden Zeit geholfen werden, ihre Sprachlosigkeit zu überwinden und selbst zu bestimmen, was sie bearbeiten möchten. Ich empfinde eine große Dankbarkeit für die sehr persönlichen und intensiven Begegnungen, die ich während der Hausbesuche erleben durfte.“ (Martina Willer-Schrader) Im Berichtsjahr wurden 87 Therapiestunden vom CHV finanziert und 10 Patienten begleitet. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 31 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 32 Einsatzleitung der ehrenamtlichen Hospizhelfer Die Sozialarbeiter bilden die Einsatzleitung und stehen in kontinuierlichem Austausch mit den Hospizhelfern. Sie kümmern sich um die Aufnahme der Neuen (Gespräch und Vereinbarung), die Vermittlung und Begleitung von Einsätzen, das Jahresmitarbeitergespräch, die Organisation von Supervision und Praxisbegleitung sowie die Organisation von Fortbildungen und Hospizhelfertagen. Im Berichtsjahr wurden 20 Hospizhelfer (davon 6 Männer) neu aufgenommen, 4 Helferinnen schieden ganz aus. Für viele Helfer ist die Möglichkeit einer unbefristeten Pause die Grundlage, weiter am Thema zu bleiben und doch für persönliche Belastungssituationen frei zu sein, z.B. eigene Erkrankungen, Belastungen oder auch Sterben von Angehörigen, wichtigen Ereignissen in der Familie. Persönliche Dinge haben den Vorrang vor der Hilfestellung für andere. Darüber hinaus koordinierten die Sozialarbeiter 10 Supervisionsgruppen mit je 10-12 Hospizhelfern. Ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer (in Klammer jeweils die subjektive Einschätzung des Tätigkeitsschwerpunktes) sind da, damit der Patient nicht alleine ist (64%) unternehmen gemeinsam etwas oder unterhalten sich (25%) sprechen mit Patienten über Glaubens- und Lebensfragen (11%) stehen in akuten Krisensituationen bei (8%) besorgen Dinge, begleiten auf dem Weg oder bieten Fahrdienst an (4%) unterstützen in der Hauswirtschaft (4%) helfen in der Pflege, z.B. Toilettengang, Lagerung (1%) Alle Tätigkeiten sind ein Angebot mitmenschlicher Begleitung und ersetzen keine regelmäßigen bezahlten Dienste (z.B. Pflegedienste oder hauswirtschaftliche Hilfen). Hospizhelfer übernehmen keine rechtliche Vertretung. Sie konzentrierten sich zu 65 % auf die Patienten und zu 25 % auf die Angehörigen. Zahl der ehrenamtlichen Hospizhelfer: 161 108 16 10 27 im ambulanten, häuslichen Bereich mit 5590 Stunden kontinuierlich in 7 Pflegeheimen mit 1.244 Stunden auf der Palliativstation München-Harlaching mit 1268 Stunden im stationären Christophorus Hospiz mit 4160 Stunden Von den Hospizhelfern ehrenamtlich geleistete Stunden in 2010 (ohne Fahrzeit): Für Patientenbegleitung Für Fortbildungen Für Supervision 12.262 Stunden 1.320 Stunden 1.390 Stunden Insgesamt: 14.972 Stunden 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 32 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 33 Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD) Mitarbeiter: Hans Steil, Brigitte Schwab, Ulrike Wagner und Ulla Wohlleben Schwerpunkte der Tätigkeit: palliative und ethische Beratung, psychosoziale Begleitung und Unterstützung durch ehrenamtliche Hospizhelfer in den Münchener Pflegeheimen v.l.n.r: Ulla Wohlleben, Hans Steil, Brigitte Schwab, Ulrike Wagner Als Partner der Pflegeheime unterstützen wir die Suche nach Wegen, das Ziel einer achtsamen und kompetenten Sterbebegleitung zu realisieren. Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit ist dabei, Pflegeheime darin zu unterstützen, Sterbesituationen abzusichern und unnötige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden. Neben der konkreten Unterstützung im Einzelfall werden wir vermehrt gebeten, in Teambesprechungen, Vorträgen oder Workshops unser Wissen und unsere Erfahrung in der Begleitung sterbender Menschen zu vermitteln. Unterstützung und Beratung im konkreten Einzelfall Inzwischen ist eine vertrauensvolle Basis der Zusammenarbeit mit vielen Münchner Pflegeheimen entstanden. So stieg die Zahl der Anfragen im Jahr 2010 weiter an. Wir begleiteten insgesamt 222 Menschen; in 60% der Anfragen meldeten sich Mitarbeiter aus Pflegeheimen bei uns. Den Schwerpunkt der Anfragen bildeten weiterhin ethischrechtliche Fragestellungen, Fragen zu Behandlungsentscheidungen und Patientenverfügungen sowie dem Umgang mit Flüssigkeit und Ernährung am Lebensende. Die Zahl der Anfragen zur Hospizhelferbegleitung ist deutlich gestiegen. Der Einsatz unserer ehrenamtlichen Hospizhelfer wird von den Pflegeheimen als sehr positiv und entlastend erlebt. Es hat sich weiterhin bewährt, dass feste Ansprechpartner für die Pflegeheime zur Verfügung stehen. Unser Team hat sich im Jahr 2010 erweitert. Inzwischen sind im Palliativ-Geriatrischen Dienst zwei medizinisch-pflegerische Palliativfachkräfte und zwei Sozialpädagoginnen tätig. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 3 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 34 Entwicklung der Anfragen 250 Anfragen 200 150 106 100 56 50 0 19 2004 155 183 64 19 2005 41 34 2006 177 222 38 40 2009 2010 Beteiligte Pflegeheime 36 2007 2008 Anfragegründe (Mehrfachnennungen möglich): Begrenzung lebensverlängernder Maßnahmen und ethisch-rechtliche Fragestellungen 105 Schmerztherapie und Symptomkontrolle 54 Psychosoziale Beratung 16 Entlastung durch ehrenamtliche Hospizhelfer 98 Schwerpunkte der Beratung und Begleitung Unterstützung und Beratung zur Eruierung des vorausverfügten oder mutmaßlichen Willens für die konkrete Behandlungssituation. Klärung der rechtlichen Vertretungssituation und Einbeziehung aller relevanten Bezugspersonen in den Entscheidungsprozess. Begleitung von Entscheidungsprozessen durch die Vermittlung von palliativem Wissen (medizinisch-pflegerisch / rechtlich / psychosozial), die Unterstützung von Behandlungsentscheidungen und bei Bedarf die Initiierung von Round-TableGesprächen; in Einzelfällen wurde die Hinzuziehung von Fachärzten, einem Rechtsanwalt oder weiteren Fachstellen erforderlich. Einleitung einer individuellen Schmerztherapie und Symptomkontrolle sowie einer Notfallplanung in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und den Pflegenden. Beratung zum Umgang mit Flüssigkeit und Ernährung bis hin zur Einstellung künstlicher Ernährung. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 4 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 35 Beratende Begleitung der Sterbephase. Orientierung an den Bedürfnissen und Belastungen des Sterbenden, psychosoziale Begleitung und Entlastung von Angehörigen und Pflegeteams. Unterstützung und Entlastung durch ehrenamtlich tätige Hospizhelfer Wer fragt an 150 100 2008 2009 50 0 r e e ue te ig m e z i r r e ö är et eh B eh us g a g e n le h H A Pf l ic t h ec R 2010 e ti g s n So Anders als im ambulanten Bereich hat die Beratung und Begleitung von Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, die nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen ohne Aussicht auf Besserung vollständig pflegebedürftig und oft nicht ansprechbar im Pflegeheim betreut werden müssen oder aufgrund ihres sehr hohen Alters an zahlreichen internistischen Erkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz leiden, eine sehr große Bedeutung. Seit Oktober 2009 können wir zudem auch für Pflegeheimbewohner nach Verordnung durch den Hausarzt bei sehr komplexen Symptomen Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV) über unser Palliative Care Team anbieten. Durch die Beteiligung eines Arztes konnten wir Situationen im Pflegeheim stabilisieren, die bislang trotz unserer Bemühungen zu Klinikeinweisungen geführt hätten. Beispielsweise konnten Aszitispunktionen im Pflegeheim durchgeführt oder Menschen am Lebensende mit Schmerzmittelpumpen versorgt werden. Nach anfänglicher kritischer Beobachtung durch in Heimen tätige Hausärzte konnten wir inzwischen auch für die SAPV eine Akzeptanz erreichen. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 5 18.05.11 16:34 Diagnosen im Überblick 29 29 58 44 28 23 16 38 56 40 29 Unterstützung durch ehrenamtliche Hospizhelfer 12 16 2009 2010 2008 29 12 16 Sonstige 0 16 2008 Erkrankungen 20 63 Tumorerkrankungen 40 71 erkrankungen Demenz 60 59 Hirnblutung/ Apallisches Syndrom Tumor- 80 20 23 40 38 Internistische Erkrankungen Internistische 28 56 Sonstige Erkrankungen Erkrankungen Diagnosen im Überblick 44 40 0 58 Schlaganfall/ Hirnblutung/ Apallisches Syndrom Schlaganfall/ 60 Demenz 80 Jahresbericht 2010 71Seite 36 59 63 2009 2010 Ein weiterer Schwerpunkt unseres Palliativ-Geriatrischen Dienstes ist die UnterstütUnterstützung ehrenamtliche Hospizhelfer zung schwerkranker und durch sterbender Menschen in Heimen durch ehrenamtlich tätige weiterer Schwerpunkt unseres Palliativ-Geriatrischen Dienstes ist (z.B. die UnterstütHospizhelfer.EinRegelmäßig oder auch kurzfristig in akuten Situationen bei Angst zung schwerkranker und sterbender Menschen in Heimen durch ehrenamtlich tätigeund oder großer Unruhe) begleiten sie Bewohner und entlasten Angehörige Hospizhelfer. Regelmäßig oder auch kurzfristig in akuten Situationen (z.B. bei Angst Pflegeheimmitarbeiter. Insgesamt wurden 110 Pflegeheimbewohner begleitet. oder großer Unruhe) begleiten sie Bewohner und entlasten Angehörige und Pflegeheimmitarbeiter. Insgesamt wurden Pflegeheimbewohner begleitet. Unsere Sitzwachen-Gruppe übernahm auch 110 2010 wieder in Krisenund SterbeUnsere Sitzwachen-Gruppe 2010 wieder in Einsätze. Krisen- undFür Sterbesituationen für mehrere aufeinanderübernahm folgendeauch Tage zahlreiche dieses situationen für mehrere aufeinander folgende Tage zahlreiche Einsätze. Für dieses Angebot standen 16 Hospizhelfer zur Verfügung. Angebot standen 16 Hospizhelfer zur Verfügung. Darüber hinaus waren im waren Berichtsjahr 16 ehrenamtliche Hospizhelfer in sechs sechsMünchMünchDarüber hinaus im Berichtsjahr 16 ehrenamtliche Hospizhelfer in ner Pflegeheimen fest integriert. Sie unterstützten durch in der Regel wöchentliche ner Pflegeheimen fest integriert. Sie unterstützten durch in der Regel wöchentliche Einsätze 45 Bewohner und die Mitarbeiter in WohnPflegebereichen. Einsätze 45 Bewohner und die Mitarbeiter in Wohnundund Pflegebereichen. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 6 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 37 Unterstützung in der Zeit der Trauer Jürgen Wälde Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern muss man leben. (Mascha Kaléko) Hospizarbeit endet nicht mit dem Tod der von uns begleiteten Patienten. Den Angehörigen, den „Hierbleibenden“, bieten wir Unterstützung auf ihrem Weg durch die Trauer an. Unsere Angebote stehen dabei allen trauernden Menschen im Raum München zur Verfügung. Insgesamt erreichten uns im Berichtsjahr 88 Anfragen. Im Rahmen einer telefonischen Abklärung versuchen wir herauszufinden, welche Form der Unterstützung in der jeweiligen Situation in Betracht kommt und von den Betroffenen auch gewünscht wird. Bei 23 Anfragen konnten wir durch diesen einmaligen Kontakt entsprechende Hilfestellung geben. 65 trauernde Menschen nahmen darüber hinaus die Möglichkeit zu einer persönlichen Einzelberatung oder zur Teilnahme an unserem Gesprächskreis wahr. Der offene Gesprächskreis, der 14-tägig unter Leitung von Anette von Dercks und mir im Christophorus Haus statt findet, wurde 2010 von insgesamt 32 Trauernden besucht. Im geschützten Raum einer Gruppe von durchschnittlich 8 Teilnehmenden finden Betroffene die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zu wechselseitiger Unterstützung. Einzelberatung wurde im Jahr 2010 von 54 Personen in Anspruch genommen. Diese Form der Unterstützung bietet Raum, die eigene Lebenssituation nach dem Verlust eines nahe stehenden Menschen in Ruhe anzuschauen und im Gegenüber zur Person des Begleitenden nach Perspektiven für die nächsten Schritte Ausschau zu halten. Insgesamt führten Hannelore Schneider und ich im Berichtszeitraum 219 Einzelberatungsgespräche von durchschnittlich 60 bis 90 Minuten. Wie die letzten Jahre gestalteten wir zwei große Gedenkfeiern für die Angehörigen der von uns ambulant oder stationär begleiteten Patienten und Bewohner. Die „Orientierungshilfe für Trauernde in München“ sowie die Angebote des CHV sind auf der Homepage www.chv.org einzusehen. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 7 18.05.11 16:34 Jahresbericht 2010 Seite 38 Veröffentlichungen Fachbücher mit Beiträgen von Mitarbeitern Das Fachbuch pflegen bis zuletzt (Hrsg. CHV) mit Beiträgen zum gesamten Themenkomplex, 13,80 Euro (nur über CHV erhältlich) Elisabeth Albrecht, Christel Orth, Heida Schmidt (1995) Hospizpraxis - Leitfaden für Menschen, die Sterbenden helfen wollen. Herder Taschenbuch Doris Rosenkranz, Angelika Weber (Hrsg.; 2002) Freiwilligenarbeit - Einführung in das Management von Ehrenamtlichen in der Sozialen Arbeit. Juventa [mit einem Beitrag von Sepp Raischl] Gustava Everding, Angelika Westrich (Hrsg.; 3. Auflage 2004), Würdig leben bis zum letzten Augenblick - Idee und Praxis der Hospiz-Bewegung. C.H. Beck Johanna Kurić, Josef Raischl (Hrsg.; 2003) nahe sein, loslassen - Spirituelle Erfahrung in der Begleitung von Sterbende. Herder Eckhart Frick, Traugott Roser (Hrsg.; 2009), Spiritualität und Medizin. Kohlhammer [mit Beiträgen von Sepp Raischl] Tumorzentrum München (Hrsg.; 3. Auflage 2009) Manual Psychoonkologie. Zuckschwerdt [mit Beiträgen von Sepp Raischl] CHV (Hrsg.; Sepp Raischl und Kornelie Rahnema, 2008, Nachdruck 2009) Für ein würdevolles Leben bis zuletzt - für Alten- und Pflegeheime [kostenloser Download unter www.chv.org] CHV (Hrsg.; Sepp Raischl und Kornelie Rahnema, 2011) Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt – Alte Menschen in der letzten Lebensphase im Spannungsfeld von Selbstbestimmung und Fürsorge [kostenloser Download unter www.chv.org] Medizinische Broschüren für Fachkräfte, Patienten und Angehörige Ernährung – um jeden Preis? (1. Auflage 2005) Brigitte Hirsch, Elisabeth Wolf Karlo Heßdörfer, Sepp Raischl Dr. med. Susanne Vogel Gastrointestinale Probleme (Neuauflage April 2005) Brigitte Hirsch, Elisabeth Wolf Dr. med. Claudia Bausewein Hans Steil Mitgliederzeitschrift CHV aktuell zweimal jährlich Broschüren sind über die Internetseite www.chv.org oder telefonisch in der Geschäftsstelle (089 / 130 787-0) zu bestellen. Leitbild unserer Hospizarbeit • Wir begleiten und unterstützen Menschen in ihrer letzten Lebensphase, damit sie auch mit einem unheilbaren Leiden selbstbestimmt und in Würde leben und sterben können. • Sterben und der Tod sind für uns Teil eines einmaligen und wertvollen Lebens. Dieses Leben nehmen wir als Ganzes in seinen körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Ausprägungen wahr. Unsere lebensbejahende Grundhaltung schließt sowohl eine ungewollte Lebensverlängerung als auch eine aktive Lebensbeendigung aus. • Im Zentrum unserer Arbeit steht der Erhalt der bestmöglichen Lebensqualität von Menschen am Ende ihres Lebens. • Wir achten unterschiedliche weltanschauliche, spirituelle und religiöse Einstellungen sowie Lebensstile und Kulturen. • Ebenso wichtig wie die Bedürfnisse der Kranken sind die ihrer Zugehörigen und Freunde. Wir bieten ihnen unsere Begleitung und Unterstützung an, auch während der Trauerphase. • Wir arbeiten ambulant und stationär in einem Team von Pflegenden, Sozialarbeitern, Ärzten, Seelsorgern, Therapeuten und Mitarbeitern in Verwaltung und Hauswirtschaft. • Das Engagement ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Hospizarbeit. Sie ergänzen das multiprofessionelle Team und bringen Zuwendung und Zeit, Lebenserfahrung und Kraft ein. • Als Teil eines Netzwerkes aus Sozial- und Gesundheitseinrichtungen arbeiten wir kontinuierlich an der Entwicklung, Umsetzung und Weitergabe unserer Qualitätsstandards. Fort- und Weiterbildung sind dabei unverzichtbar. • Unsere Arbeit wird wesentlich durch freiwillige Leistungen ermöglicht. Durch verantwortlichen Umgang mit allen Ressourcen gewährleisten wir den nachhaltigen Einsatz öffentlicher Gelder und von Zuwendungen unserer Mitglieder, Spender und Stifter. • Unser Engagement zielt auch darauf, den Umgang der Gesellschaft mit Sterben, Tod und Trauer im Sinne der Hospizidee zu verändern. Christophorus Hospiz Verein e.V. Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH Dezember 2009 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 9 18.05.11 16:34 Impressionen 2010 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 10 18.05.11 16:34 … und mehr 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 11 18.05.11 16:34 Christophorus-Haus Christophorus Hospiz Verein e.V. Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH Effnerstr. 93 81925 München Tel. 089 / 13 07 87-0 Fax 089 / 13 07 87-13 Montag bis Freitag 9:00 bis 16:30 Uhr [email protected] www.chv.org Neben Mitgliedschaft und Spenden gibt es die Möglichkeit, sich an der Christophorus Hospiz stiftung München oder am stifterkreis zu beteiligen. Sozialbank München Konto: 98 555 00 BLZ: 700 205 00 Unsere Dienste auf einen blick ambulanter Hospizdienst Häusliche Begleitung im Stadtgebiet München Palliativ Care team Beratung, Koordination und Behandlung (SAPV) stationäres Hospiz Sicherheit und Geborgenheit in der letzten Lebensphase Unterstützung in der Zeit der trauer Beratung, Einzelgeleitung, Gruppen bildung und Öffentlichkeitsarbeit Information, Schulung, Fortbildung MVV anbindungen: • U 4 Endhaltestelle Arabellapark • Tram 17 und Tram 18 bis Effnerplatz • Bus 188 Haltestelle Odinstraße Fußwege ca. 5 bis 15 Minuten ab den Haltestellen. Parkmöglichkeiten sind vorhanden. 49633 CHV Jahresbericht 2010.indd 12 CHV / Jahresbericht / 5.11 / 0.7 / www.lipp.de Palliativ-Geriatrischer Dienst Unterstützung für Menschen in den Münchner Pflegeheimen 18.05.11 16:34
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