JaHresberiCHt 2010 - Christophorus Hospiz Verein e.V.

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JaHresberiCHt 2010 - Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus-Haus
JaHresberiCHt 2010
Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
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Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
Gegründet
5.6.1985 (Verein)
Als gemeinnützig und mildtätig anerkannt, FA München, VR 11428
Überkonfessionell
Assoziiertes Mitglied der CARITAS
Vorstand
Geschäftsführender Vorstand 2010
Frau Dr. Petra Thorbrietz (1. Vorsitzende),
Dr. Kurt Fürnthaler (2. Vorsitzender), Inge Scheller (Schatzmeisterin)
Beisitzer
Monika Bernhardt, Prof. Dr. Heiner Gabriel, Sonja Hohmann,
Hartmut Knobloch
Die Arbeit des Vorstands wird durch berufene Beiräte unterstützt.
Geschäftsführerin
Angelika Westrich
Mitarbeiter/innen
e.V. 28 hauptamtlich Angestellte, GmbH 27 hauptamtliche Angestellte,
ca. 150 Personen ehrenamtlich (Stand: 31.12.2010)
Mitglieder
2.310 (Stand 31.12.2010)
Finanzierung
Mitgliedsbeiträge und Spenden
Caritasverband der Erzdiözese München und Freising e.V.
Erzdiözese München und Freising
Krankenkassen nach § 39a SGB V und 140 ff SGB V
Landeshauptstadt München
Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Stiftungen
Adventskalender der Süddeutschen Zeitung e.V.,
Prof. Hermann Auer Stiftung, Margarete Ammon Stiftung,
Wolfgang Alfred Bauer Stiftung, Dr. Peter Bonner-Stiftung,
Christophorus Hospiz Stiftung München, Dr. Ruth Dausch-Stiftung,
DV-RATIO Stiftung, Herbert Huber Stiftung,
Barbara und Christof Lehner Stiftung, Anneliese Schinkinger-Stiftung,
Ingeborg Wagner-Stiftung, Sippl-Wörmann-Stiftung,
State Street Foundation
Geschäftsstelle
Effnerstraße 93, 81925 München
Bürozeiten
Montag bis Freitag 9.00 bis 16.30 Uhr
Telefon, Fax
E-Mail, Internet
089 / 13 07 87-0, 089 / 13 07 87-13
[email protected], www.chv.org
Bankverbindungen
Sozialbank München, BLZ 700 205 00, Konto 98 555 00
Postbank München, BLZ 700 100 80, Konto 11 555-806
Commerzbank AG München, BLZ 700 400 41, Konto 42 42 111
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Jahresbericht 2010
Seite 1
Inhalt
1
Bericht des Vorstands
Seite 2
2
Bericht der Geschäftsführung
Seite 4
3
Das Christophorus-Haus München im Prozess
Seite 6
4
Unser Stifterkreis und die Christophorus Stiftung
Seite 7
5
Verwaltung - Mitglieder, Spender, Stifter, Buchhaltung und Haus
Seite 8
6
Bildung und Fachöffentlichkeit
Seite 12
7
Stationäres Hospiz: Christophorus Hospiz München
Seite 21
8
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB)
Seite 23
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Ehrenamtliche Hospizhelfer
9
Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD)
Seite 33
10
Unterstützung in der Zeit der Trauer
Seite 37
Liebe Leserinnen und Leser,
der besseren Lesbarkeit wegen verzichten wir auf die korrekte Unterscheidung zwischen der weiblichen und der
männlichen Form, z.B. Hospizhelferin/Hospizhelfer, Sozialarbeiterin/Sozialarbeiter. Sofern wir die männliche
Schreibweise verwenden, ist sie stets geschlechtsneutral zu verstehen und beinhaltet die weibliche Form.
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Bericht des Vorstands
Liebe Mitglieder, Unterstützer, Mitarbeiter und Freunde des CHV,
was verbinden Sie mit dem Begriff Hospiz? Caritatives Handeln?
Keine Angst vor dem Tod? Bürgerschaftliches Engagement? Ein Pflegekonzept?
Einen Gegenentwurf zur Medizin? Einen spirituellen Raum? Eine Basisbewegung der
Pflege?
Sie als Unterstützer der Arbeit des Christophorus Hospiz Vereins machen sicher auch
öfters die Erfahrung: Im Alltag wissen viele Menschen immer noch nicht, was
Hospizarbeit eigentlich ausmacht. Hospiz sei eine echte Herausforderung des
„Brandings“, erklärte uns einmal der Münchner Unternehmensberater Erich Lejeune
bei einem Besuch in der Effnerstraße, und schlug vor, wir sollten uns nach einem
anderen Namen umsehen. Das wollen wir natürlich nicht, aber die Hospizbewegung
muss weiter daran arbeiten, eine breitere Unterstützung von der Gesellschaft zu
erhalten.
Der CHV hat sich im Jahr 2010 bemüht, sein 25-Jahr-Jubiläum dafür zu nutzen, in
einer Vielzahl unterschiedlichster Veranstaltungen seine Themen in die Öffentlichkeit
zu tragen: in einer Ringvorlesung, einem Kinospot, einer Anzeigenkampagne und
einer Filmreihe, einer aktuellen Hausbroschüre und einer neu gestalteten Webseite –
ungewöhnlichen Aktivitäten für einen Hospizverein, der wie viele andere eher gewohnt
ist, sein Licht unter den Scheffel zu stellen. Doch es ist uns gelungen – mit Hilfe vieler
Spenden und ehrenamtlicher Arbeit - Menschen auf die Hospizidee aufmerksam zu
machen, die sich bisher noch nicht mit ihr beschäftigt hatten – zum Beispiel mit dem
Projekt „Hospiz macht Schule“, das, betreut von Ulrike Wagner, ganz junge Menschen
in Kontakt mit dem Thema bringt.
Parallel zu diesen Aktivitäten war jedoch auch im Kern der hospizlichen Arbeit viel in
Bewegung. Die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung, die der CHV seit 2010
mit einem eigenen Team jedem gesetzlich Versicherten unter bestimmten
Bedingungen anbietet, hat enormen Einsatz und Energie von den Mitarbeitern des
CHV gefordert. Der Verwaltungsaufwand ist bis heute groß, die Unsicherheiten auf
Seiten der Kostenträger erfordern viele Rückfragen. Auch für die Zusammenarbeit mit
den beteiligten Ärzten mussten neue Lösungsansätze entwickelt und umgesetzt
werden.
Inzwischen hat der CHV ein SAPV-Team, das in bestem hospizlichen Sinne arbeitet und den versorgten Patienten und ihren Angehörigen über den gesetzlichen Rahmen
hinaus Unterstützung anbietet. Aber der Kraftaufwand, der damit verbunden war,
macht auch deutlich, warum sich bayern- und bundesweit bisher nur wenige
Hospizvereine zu diesem Schritt entschlossen haben: Ein SAPV-Team aufzubauen,
braucht schon einiges Knowhow und auch finanziellen Rückhalt, um Aufwand und
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Kosten zu kalkulieren, die Kassenverhandlungen zu führen, die richtigen Ärzte zu
finden, die 24-Stunden-Rufbereitschaft zu gewährleisten und nicht zuletzt die
multiprofessionellen Teams zu organisieren und zu führen, die imstande sind, die
notwendigen hohen Standards einzuhalten.
Neben den anhaltenden Verhandlungen mit den Kostenträgern – auch, was die
Versorgung der Bewohner des stationären Hospizes betrifft – ist der CHV deshalb
immer wieder bemüht, die gemeinsame Sache der Hospizbewegung weiter
voranzubringen: in der Verbandspolitik, in vielen interdisziplinär besetzten
Arbeitskreisen und Initiativgruppen. Dabei geht es vor allem darum, die AAPV, die
allgemeine ambulante Palliativversorgung, also den ureigenen Kern der Hospizarbeit,
weiter auszubauen und im Flächenstaat Bayern auch kleinere Hospizvereine in ihrer
Arbeit zu unterstützen und bestmögliche Qualität zu sichern.
Außerdem diskutiert der CHV ständig weiter seine eigenen Standards – formuliert
unter anderem in einem eigenen Leitbild der Mitarbeiter, das 2010 veröffentlicht wurde
– und erschließt, gemeinsam mit vielen Kooperationspartnern, neue Erfahrungsfelder,
etwa im Bereich der palliativen Geriatrie, wo unter Herausgeberschaft des CHV im
Kohlhammer-Verlag demnächst ein fachwissenschaftliches Handbuch zu dem Thema
erscheinen wird. Und auch die speziellen Anforderungen der hospizlichen Versorgung
behinderter Menschen sind dem CHV ein wichtiges Anliegen.
Der CHV gehört als Hospizverein zwar zu den größten der Republik, aber er ist
dennoch klein gemessen an der Fülle der Aufgaben. Ohne das Engagement seiner
Mitarbeiter, fest wie ehrenamtlich, und natürlich ohne die Treue seiner Mitglieder,
Spender und Stifter hätte er die Herausforderungen des Jubiläumsjahres 2010 nicht so
gut bewältigen können.
Bitte unterstützen Sie uns weitere 25 Jahre.
Mit Dank und herzlichen Grüßen!
Dr. Petra Thorbrietz
1. Vorsitzende
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Bericht der Geschäftsführung
Voller Tatkraft und Kreativität hat sich im vergangenen Jahr eine Gruppe von
Menschen über viele Monate zusammengesetzt und daran gearbeitet, die Aktivitäten
für unser Jubiläumsjahr zu entwickeln und zu realisieren. Ein Viertel Jahrhundert gibt
es uns nun schon. Es ist eine beachtliche Dauer für eine Bürgerbewegung, die es sich
zur Aufgabe gemacht hat, das selbstbestimmte Leben vor dem Sterben, aber auch die
Begleitung im Sterben für schwerkranke Menschen erträglicher zu gestalten, zu
verbessern und zu unterstützen. Es nicht nur als grundlegendes Recht für alle Bürger
zu versprechen, sondern sich auch daran zu beteiligen, dass Strukturen, Gesetze und
Voraussetzungen dafür geschaffen werden und letztendlich auch dafür zu sorgen, die
Umsetzung zu ermöglichen. Hospizliche Sorge und Palliative Care schließen
Angehörige mit ein. Wir freuen uns, dass wir dies alle Jahre mit Ihrer großen Hilfe,
durch Ihre Spenden und durch Ihre Mitgliedsbeiträge leisten konnten.
Sind 25 Jahre CHV ein Grund zum Feiern, zur Intensivierung unserer Öffentlichkeitsarbeit, ja sogar zur Durchführung bestimmter Werbemaßnahmen? Wir meinen ja.
Aber nicht alle Menschen haben die von uns durchgeführten Aktionen als passend
angesehen. Wir müssen gemeinsam über das weitere ob und das wie von
Öffentlichkeitsarbeit nachdenken. Verständnis gab es für unsere Feste, die wir in zwei
Etappen mit etwa 800 Mitgliedern, Spendern und Stiftern, mit Mitarbeitern, unseren
Ehrenamtlichen, Freunden und Förderern rund um unsere Arbeit veranstalteten. Mit
einer Ringvorlesung an der Katholischen Stiftungsfachhochschule und renommierten
Dozenten gelang es, Studenten mit unserer Arbeit bekannt zu machen; durch Filme,
die vom Sterben, von Trauer und vom Abschiednehmen handeln, haben wir im Kino
des Stadtmuseums eine zwar kleine, aber sehr interessierte cineastische
Fangemeinde gewonnen. Wie viele Menschen unseren kurzen Filmspot im Rahmen
der Vorfilm-Werbung in diversen Filmtheatern gesehen und dadurch Hospizarbeit in ihr
Bewusstsein gelangen konnte, kann nicht gemessen werden. Die Medienagentur, die
uns diesen Spot kostenlos entwickelt hat, meldete uns ein unübliches
innerbetriebliches Interesse an diesem, für deren Verhältnisse exotischem Thema.
Und es gelang, kostenlose Werbeflächen im Münchner Merkur und der SZ für
Anzeigen zu bekommen. Ob und wann wir dafür Früchte ernten, werden wir nicht
wirklich erfahren. Die Frage ist: Wird die Unterstützung unserer Arbeit durch dankbare
Menschen und anerkennende Spender weiterhin anhalten und ausreichen, um unsere
Angebote für schwerstkranke Menschen aufrecht zu erhalten? Oder müssen wir
verstärkt Öffentlichkeitsarbeit und Werbung machen? Fest steht: Schon heute
benötigen wir Sie alle dringend zum Weitersagen, für Spenden, für Schenkungen
durch Testamente und fürs Unterstützen unserer Arbeit grundsätzlich.
Der Gesetzgeber hat eine generelle Beteiligung der Träger an den Kosten Stationärer
Hospize in Höhe von 10% festgeschrieben. Dadurch soll ein „Geschäfte machen“ mit
Hospizen verhindert und das Bürgerschaftliche Engagement deutlich werden.
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Der CHV müsste rechnerisch dafür mehr als 150.000,- Euro jährlich an Spendengeldern einsetzen. Allerdings hinken die Pflegesätze, die wir von den Kranken- und
Pflegekassen bekommen, von Anfang an deutlich hinter den tatsächlichen Kosten her.
Die notwendige Eigenbeteiligung liegt tatsächlich bei 300.000,- Euro im Jahr 2010 und
machte einen Griff in die Rücklagen nötig. Das geht ein oder zwei Jahre ohne
Gefährdung, aber wir können nicht dauerhaft die Substanz aushöhlen. Wir müssen in
den Pflegesatzverhandlungen 2011 mit den Kassen versuchen, eine Anpassung an
die tatsächlichen Kosten zu bekommen. Reparaturen, notwendige Neuanschaffungen
und gut qualifizierte Mitarbeiter mit angemessenen Löhnen sind nicht über
Sparmaßnahmen zu erreichen. Und die Kosten für qua Amt erforderliche SicherheitsHygiene- Brandschutz- Trinkwasser- und Gesundheitsauflagen steigen fast jährlich,
ohne dass diese Kosten irgendwo eingerechnet oder bezahlt werden.
Freude bereitet die stabile, steigende Nachfrage für unsere Angebote, sowohl im
ambulanten als auch im stationären Bereich. Sie zeigt uns, dass wir auf dem richtigen
Weg sind, dass unsere Konzepte stimmen. Mit dem neuen Projekt „Hospiz macht
Schule“ gehen ehrenamtliche Hospizhelferinnen in Schulen (ab der 7. Jahrgangsstufe)
und sprechen mit den Schülern über das Sterben, über kranke Familienangehörige,
ihre damit einhergehende Angst vor dem, was kommen kann und über das, was sie
innerhalb der Familie manchmal nicht ansprechen können. Das Interesse und die
Konzentration der Schüler in diesen Hospiz-Unterrichtsstunden sind größer als sonst,
melden die Lehrer zurück. Auch das freut uns sehr.
Angelika Westrich
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Das Christophorus-Haus München im Prozess
Ende 2010 waren es exakt fünf Jahre, dass die ersten Bewohner in unser Haus
einzogen. Drei Bereiche fusionierten: die Geschäftsstelle vom Rotkreuzplatz, das
stationäre Hospiz aus der Lindwurmstraße und der Münchner AIDSHILFE und das
Brückenteam von der Palliativstation München-Harlaching. Dass dies gelingen konnte,
ist sicherlich ein wesentliches Verdienst von Geschäftsführung und Vorstand, die
einen mutigen Schritt zur rechten Zeit wagten. Das Haus ist weitergewachsen, wobei
wir alle wissen, dass es nicht um das Gemäuer geht, sondern um die Menschen, die
begleitet und versorgt werden, aber auch um die Menschen, die hospizliche und
palliative Haltung tagtäglich und rund um die Uhr verkörpern.
Abschiede zu begleiten ist unser „Handwerk“, trotzdem bleibt es für jeden Beteiligten
persönlich und im Arbeitszusammenhang eine große Herausforderung. Lebensprozesse erstarren, wenn wir uns nicht lösen können: „Wohlan denn Herz: nimm
Abschied und gesunde!“ (Hesse, Stufen). Zwei Pionierinnen des CHV haben sich 2010
verändert: Christel Orth hat Abschied genommen aus dem Bildungsbereich, Brigitte
Hirsch, die 20 Jahre Aufbauarbeit in palliativer Beratung geleistet hat, übernahm eine
ganz neue Position in der Aufnahme für die Station. Und die neuen „Pflänzchen“?
Sehr können wir uns alle freuen über das 2010 zusammengewachsene ambulante
Team, in dem nun 5 Ärzte einen festen Platz einnehmen.
Seit Herbst 2009 bin ich fachlicher Leiter der Dienste im Haus:
von Bildungsarbeit sowie ambulanten und stationären Teams, zu
denen jeweils auch die vielen ehrenamtlichen Hospizhelfer
gehören. Wir haben eine neue Leitungsstruktur aufgebaut, die
stabile Säulen des Hauses darstellen: Uli Heller für das
Pflegeteam der Station, Gregor Sattelberger für das ambulante
Pflegeteam, Ulla Wohlleben für das Team der Sozialen Arbeit
(ambulant und stationär) sowie Christoph Fuchs und Monika Lieb
für das Ärzteteam.
Unser gemeinsamer Fokus ist nicht nur die Qualität im jeweiligen Zuständigkeitsbereich, sondern vor allem das Zusammenspiel aller im inter-, multi- oder gar
transprofessionellen Team. Wir spüren alle, wie wir von der Sichtweise der jeweils
anderen viel profitieren können. Dazu kommen immer neben unseren Hospizhelfern
auch die Hausärzte, die unsere Bewohner im Hospiz betreuen, sowie die
Therapeutinnen und Seelsorger, die nicht nur ein wertvolles Beiwerk darstellen,
sondern ganz im Mittelpunkt stehen können.
Ganz besonders beschäftigt hat uns im Berichtsjahr neben der Stabilisierung des
Palliative Care Teams (Spezialisierte Ambulante Versorgung) und der sehr
belastenden Dichte von Aufnahmen und Abschieden auf der Station, die Erarbeitung
einer Broschüre für die Unterstützung alter Menschen im häuslichen Bereich sowie ein
großes Buchprojekt mit dem Kohlhammer Verlag „Praxis Palliative Geriatrie“, das noch
2011 erscheinen soll und an dem 17(!) unserer Mitarbeiter mitgeschrieben haben.
Sepp Raischl, Fachliche Leitung
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Unser Stifterkreis und die Christophorus Stiftung
Vielleicht fragen Sie sich, was denn so ein Stifterkreis überhaupt ist und ob das auch
eine Möglichkeit für Sie wäre, die Arbeit des Vereins langfristig mit zu sichern? In
einem Stifterkreis treffen sich Stifter, die entweder eine Zustiftung machen, unser
Stiftungs-Grundstockvermögen erhöhen oder eine eigene Stiftung gründen, deren
Zweck die Unterstützung unserer Arbeit zum Ziel hat.
Stiften zu Lebzeiten, in welcher Form auch immer, hat den Vorteil und die Freude,
dass man das Gute, was man tut, auch erleben und mitbestimmen kann. Manche
Stifter sagen sogar, sie bekommen durch ihre Stiftung viel mehr zurück als sie uns
geben. Wir beraten und helfen Ihnen gerne bei Ihren Überlegungen, hier tätig werden
zu wollen.
Zweimal im Jahr treffen sich unsere Stifter und Spender im Christophorus-Haus,
kommen miteinander ins Gespräch und erfahren sowohl fachlich-rechtliche Neuerungen als auch, wofür die Erträge ihrer Stiftungen verwendet wurden.
In diesem Jahr haben wir ein Aufenthaltszimmer im ersten Stock, gleich neben der
Station, komplett über Stiftungsmittel eingerichtet. Unser Pflegeteam hat sich um die
Ausgestaltung sehr verdient gemacht. Gemütliche und bequeme Möbel, sanfte
Wandfarben, Bilder und wohnliche Lampen haben es zu einem kleinen Schmuckstück
werden lassen. Nun hoffen wir, dass sich viele unserer Bewohner und Angehörigen
darin wohl fühlen.
Angelika Westrich
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Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit
Christiane Sarraj
Leitung Finanz- und Rechnungswesen,
Personalverwaltung
Martina Lipowsky-Dymann
Buchhaltung, Abrechnung Hospiz
Barbara Reichart
Bankverkehr, Spendenverwaltung, EDV
Susanne Buz
Lohnabrechnung
Jutta Hantelmann
Cornelia Lanzinger (bis 03.10)
Mitgliederbetreuung, Seminarverwaltung,
Stifterkreis, Empfang
Doris Centner
Bernhard Werner
Teamverwaltung ambulant und stationär
v.l.n.r.: Susanne Buz. Martina Lipowsky-Dymann, Christiane Sarraj, Barbara Reichart,
Angelika Westrich, Bernhard Werner, Doris Centner
untere Reihe v.l.n.r.: Jan Slowik, Helmut Chalupa, Gabriele Lenk-Schober, Caroline Schober
Demit Erdem, Brigitte Gollin, Jutta Hantelmann
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Die Verwaltungsteams
Die Collage zeigt die Verwaltungsteams des Christophorus Hospiz Vereins; auf dem Foto
„Stiftung“ Frau Westrich und Frau Hantelmann in Aktion. Über mangelnde Aktionen können
sich (auch) diese Teams im Christophorus Hospiz Verein nicht beklagen. Seien es ständig
neue Herausforderungen, die die Soft- und Hardware mit sich bringen, seien es immer
wieder neue Gesetze, die z.B. in der Personalabteilung umgesetzt werden müssen, seien
es viele Anfragen, Anträge, Bewilligungen oder Ablehnung von Bewilligungen, denen
nachgegangen werden muss, seien es viele Veranstaltungen im Haus wie Seminare,
Ausstellung, Besucher, Hospizhelfertage, Treffen Stifterkreis oder Mitgliederversammlung,
für die zum Teil Bewirtung in der Cafeteria beantragt wird, ganz zu Schweigen von dem
täglichen Essen für die Bewohner, oder seien es so „alltägliche“ Dinge wie Zimmer
streichen, Glühbirnen auswechseln, Regale bauen oder den Garten pflegen. Da wird auf
Zuruf oder mit Planung mit viel Einsatz gewerkt und gewirbelt.
In der Buchhaltung wird die ordnungsgemäße Verbuchung aller Geldein- und
-ausgänge gewährleistet sowie die korrekte und zeitnahe Berichterstattung, die die
Voraussetzung dafür ist, Geldgebern die Sicherheit ordnungsgemäßer Mittelverwendung zu
geben. Mitglieder und Spender erwarten, dass ihre Angelegenheiten verlässlich bearbeitet
und Spendenquittungen zeitnah erstellt werden. Abrechnungsprobleme müssen geklärt und
Zahlen geliefert werden.
Die Bereiche Öffentlichkeitsarbeit, Fundraising (Geldmittelgewinnung), Spendengewinnung
und unser Stifterkreis werden in Zeiten knapper und gekürzter Mittel der öffentlichen Hände
zunehmend entscheidender. Qualität und Quantität unserer Arbeit können nur dann
aufrecht erhalten werden, wenn es uns weiter gelingt, die erforderlichen Gelder dafür
aufzubringen.
In der Grafik des Einnahmekuchens 2010 erkennt man die Einnahmen, die wir über die
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung abrechnen können. Eine „Einnahmegrafik“
zeigt natürlich nur die Einnahmen auf. Die Kosten, um den Anforderungen der
Krankenkassen nachzukommen, um „SAPV“ überhaupt durchführen zu können, sind
enorm, besonders für neue Arbeitsplätze, für Rufbereitschaft, für zusätzliches und
zusätzlich geschultes Personal, z.B. Ärzte, Palliativfachkräfte, usw..
Der Ertrag für die anteilige Personalkostenverrechnung zwischen dem Christophorus
Hospiz Verein e.V. und der Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH (68.950,- €) wurde in
dem Einnahmekuchen nicht erfasst, da die Verrechnung umgekehrt auf der Kostenseite
auch stattfindet. Die Mieteinnahmen und Abschlagszahlung von der GmbH (162.784,82 €)
sind aufgrund der GmbH-Situation hier ebenfalls nicht als Einnahme berücksichtigt.
Die Einnahmen für Bußgelder, die in den Vorjahren fast völlig verschwunden waren, haben
sich durch einige Anstrengungen unsererseits wieder verbessert und machen in 2010
wieder 2% des Gesamteinnahmens aus.
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Etwa 50% des Einnahmekuchens sollte für einen gesunden Haushalt des
Christophorus Hospiz Verein e.V. aus eigenen Mitteln stammen. Im Jahr 2010 war das
Verhältnis 60:40.
Spenden
19%
SAPV
31%
Mitgliedsbeiträge
8%
Vorträge/Seminare
2%
Sonstiges
1%
Erbschaften
10%
Bußgelder
3%
Krankenkassen
11%
Zuschüsse
16%
Wir sind daher froh und dankbar, dass viele Menschen uns mit Mitgliedsbeiträgen und
Spenden unterstützen. Im Jahr 2010 traten 177 Menschen unserem Verein als
Mitglied bei. Austritte in Jahr 2010: 97 Mitglieder, die - bis auf drei, die aus anderen
Gründen ausgetreten sind - verstorben sind.
130 Mitglieder feierten in 2010 ihr 10-jähriges und 32 Mitglieder ihr 20-jähriges
Jubiläum. 203 Mitglieder halten uns nun seit 20 Jahren und mehr die Treue.
106 Mitglieder sind zwischen 90 und 100 Jahre alt.
Im Jahr 2010 - im Jahr des 25. Geburtstags des Christophorus Hospiz Vereins - war
übers Jahr natürlich besonders viel los. Hier ein Ausschnitt und einige kleine
Erinnerungen, für die, die bei der einen oder anderen Veranstaltung dabei waren.
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2x Vernissagen, Eröffnung
15.01.2010 BLICKWINKEL
08.10.2010 ANSICHTEN
2x Stiftertreffen
14.04.2010
04.11.2010
2x Tag der offenen Tür
09.06.2010
13.11.2010
1x Mitgliederversammlung
17.05.2010
1x Abschiedsfeier
Arbeitsende
Christel Orth am
16.10.2010 in der
Himmelfahrtskirche in Sendling
2x 25-Jahr-Feier CHV
08.09.2010
19.12.2010
1x Bundesverdienstkreuz
11.10.2010 Verleihung des
Bundesverdienstkreuz am
Bande an unsere
Geschäftsführerin
Angelika Westrich durch
Sozialministerin Christine
Haderthauer
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Bildung und Fachöffentlichkeit
Leitung: Sepp Raischl
Mitarbeiter: Martin Betz, Elfriede Fröhlich, Uli Heller, Karlo Heßdörfer, Brigitte Hirsch,
Irene Lenz, Hartmut Knobloch, Brigitta Kofler, Christel Orth (bis Sept..2010), Cathrin
Pfeiffer, Gregor Sattelberger, Jutta Schriever, Brigitte Schwab, Hans Steil, Katarina
Theißing, Jürgen Wälde, Ulrike Wagner, Heike Walper, Elisabeth Wolf, Ulla Wohlleben
u.a.
Ziele und Aufgaben
Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung
Gewinnung, Vorbereitung und Fortbildung ehrenamtlicher Hospizhelfer
Fort- und Weiterbildung von Fachpersonal, insbes. in Palliativbetreuung und
Altenpflege mit Ermöglichung von Hospitationen und Praktika in unserem Haus
Kursleitung und Referententätigkeit in der Christophorus Akademie
Stärkung der Hospizkultur in stat. Einrichtungen der Alten- und Behindertenhilfe
Vertretung von Hospizinteressen in politischen Gremien und Arbeitskreisen
Themen
Hospizidee und -arbeit, Palliativpflege und Palliativmedizin
Vernetzung in der Hospiz- und Palliativbetreuung
Psychologische, soziale, religiöse und praktische Fragestellungen
Ethisch-rechtliche Fragestellungen (z.B. Patientenverfügung)
Palliativ-Geriatrische Themen (z.B. Begleitung von Demenzkranken)
Begleitung von Schwerbehinderten in Einrichtungen
Thematisierung von Sterben, Tod und Trauer in der Schule
Einschneidend für diesen Bereich war im Berichtsjahr der Abschied von Christel Orth,
die seit Ende der 80er Jahre so wertvolle Aufbauarbeit im Verein und im weiten Umfeld geleistet hat. Nicht zuletzt ihre Persönlichkeit und das Herzblut das sie in diese
Arbeit investiert hat, haben Spuren hinterlassen. Ebenso wie Brigitte Hirsch hat sie
sich auch aus der Kursleitung der Palliative Care Kurse für Pflegende in der
Christophorus Akademie verabschiedet.
Ihre Aufgaben übernehmen Gregor Sattelberger und Heike Walper.
Mit der Christophorus Akademie für Palliativmedizin, Palliativpflege und Hospizarbeit
am Klinikum der Universität München-Großhadern verbindet uns eine enge
Kooperation. Gegründet vom CHV unterstützen wir sie u.a. dabei, Fachkräfte in
Medizin, Pflege und psychosozialen sowie seelsorgerlichen Berufen fort- und weiter-
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zubilden. 2010 wurde insbesondere ein gemeinsamer Fachtag zusammen mit dem
Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München zum Thema der
sektorenübergreifenden Kommunikation (zwischen ambulant und stationär)
veranstaltet. Neben den Kursleitungen (Pflege, Psychosoziale Berufsgruppen,
Koordination, Führen und Leiten) waren unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 15
mal in Akademieveranstaltungen als Referenten tätig.
Weitere Kooperationspartner im Bildungsbereich sind der Caritasverband der Diözese
München-Freising, dabei besonders das Caritas-Institut für Bildung und Entwicklung,
verschiedene Träger von Alten- und Pflegeheimen sowie das Münchner Bildungswerk,
das Evangelische Bildungswerk und die Gemeinnützige Gesellschaft für soziale
Dienste Ingolstadt.
Das 2009 gestartete Projekt „Christliche Hospiz- und Palliativkultur“ der Diözese
München-Freising zur Integration palliativ-hospizlicher Erkenntnisse und Erfahrungen
in das Leben ambulanter und stationärer Pflege ist in der zweiten Phase angekommen. Hier war der CHV mit Christel Orth sowohl in der Steuerungsgruppe des
Projekts, als auch in der Leitung einer der Projektgruppen beteiligt. Hans Steil und
Brigitte Schwab haben 160 Stunden Palliative Care Kurse für Pflegende geleitet.
Wissen und Erfahrung des Palliativ-Geriatrischen Dienstes gehen weiter ein in
Einführungsseminare und Palliative Care-Kurse, die vom Institut für Bildung und
Entwicklung der Caritas sowie der Hans-Weinberger-Akademie angeboten werden.
Wir wirken an Palliative Care Kursen der Evangelischen Pflegeakademie mit. In Einrichtungen der Altenhilfe haben wir 2010 dreitägige Seminare durchgeführt.
Im Sinne der Multiprofessionalität der Palliativ- und Hospizbetreuung wurden unsere
Seminare, Vorträge und sonstigen Angebote von Referenten aus allen
Arbeitsbereichen des Christophorus-Hauses gestaltet. Das Spektrum der rund 50
Referenten umfasste Palliativfachkräfte für Pflege und Soziale Arbeit, Ärzte, Juristen,
Seelsorger, Musiktherapeuten, Sozialwissenschaftler und Hospizhelfer.
Unsere Veranstaltungen richteten sich an interessierte Bürger, Haupt- und
Ehrenamtliche von Hospiz- und Palliativdiensten, Alten- und Krankenpflegepersonal,
Mitglieder politischer Gremien, Ärzte, Studierende der Medizin und der Sozialen
Arbeit, Schüler, Seelsorger, Sozialpädagogen, Mitarbeiter im Freiwilligen Sozialen
Jahr, Besuchsdienste, Selbsthilfegruppen, Seniorenbegleiter, Heilpraktiker und weitere
Berufsgruppen.
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 179 dokumentierte Informations- und Bildungsveranstaltungen mit 3.417 Teilnehmern durchgeführt.
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Seminare zur Vorbereitung und Fortbildung von Hospizhelfern
Art der Seminare
Anzahl
Teilnehmer
6
2
22
130
26
500
Grundseminare zur Hospizidee
Aufbauseminare für Hospizhelfer
Fortbildung für Hospizhelfer
Informationen und Beratung zur Patientenverfügung
Ulrike Wagner
Der Christophorus Hospiz Verein engagiert sich seit vielen Jahren für die Rechte von
Patienten zur Wahrung ihrer Selbstbestimmung am Lebensende. Die Rechtssicherheit
in der Frage, ob eine Patientenverfügung gilt, konnte durch das im September 2009 in
Kraft getretene Patientenverfügungsgesetz, für dessen Entstehen sich der Verein viele
Jahre eingesetzt hatte, verbessert werden.
Daher ist es dem CHV weiterhin ein wichtiges Anliegen, die breite Öffentlichkeit über
das Thema in Veranstaltungen im Haus und auch außer Haus zu informieren. Denn
trotz des klaren Gesetzes bleibt es zunächst einmal die Aufgabe jedes Einzelnen, sich
mit der Frage nach dem eigenen Sterben und dem eigenen Tod zu beschäftigen:
Wie stelle ich mir mein Leben mit schwerer Krankheit, hoher Pflegebedürftigkeit
und Abhängigkeit vor?
Was ist mir wichtig im Leben?
Was ist für mich Lebensqualität?
Welche weltanschauliche Orientierung und religiöse Haltung trägt mich?
Für diese anspruchsvolle Frage wünschen sich viele Menschen schnelle, fertige
Lösungen. Doch die in den Veranstaltungen vorgestellten rechtlichen und medizinischen Erläuterungen zeigen auf, dass eine Patientenverfügung nur dann sinnvoll
ausgefüllt werden kann, wenn man sich ausführlich mit diesen Fragen beschäftigt.
Die Veranstaltung zur Patientenverfügung im Christophorus Haus finden am letzten
Mittwoch des Monats (außer Dezember), vormittags zwischen 10 – 12 Uhr, statt.
Wenn Sie an diesem Thema Interesse haben, so kommen Sie einfach zu einem der
Termine. Es ist keine Anmeldung erforderlich!
Im Jahr 2010 haben 282 Bürger an den Veranstaltungen teilgenommen.
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Infostände
Brigitta Kofler und ehrenamtliche Hospizhelfer vertraten den CHV an mehreren Orten
der Stadt (Gasteig, Rathaus, Klinikum Großhadern, Ökumenischen Kirchentag,
Seniorentag in Berg am Laim) mit Infoständen.
In enger Zusammenarbeit mit FöBE (Förderung Bürgerschaftliches Engagement)
nahmen wir an der Freiwilligenmesse im Gasteig mit über 4000 Besuchern teil. Unsere
Hospizhelfer erzählten dort lebendig von ihrer Tätigkeit und ermutigten Menschen, sich
zu engagieren. An den Infoständen entstanden intensive Gespräche mit betroffenen
Menschen und Angehörigen, die über unsere Angebote informiert wurden.
Offene Hausführungen
Dazu kommen Menschen, die unverbindlich das Haus kennenlernen möchten. Durch
die unterschiedlichen Teilnehmer (betroffene Menschen, Angehörige, Nachbarn,
interessierte Bürger und Fachkräfte) werden die Veranstaltungen recht lebendig. Auch
wenn sich das Interesse zunächst auf das stationäre Hospiz konzentriert, weitet sich
so manche Vorstellung vom Hospiz durch das Kennenlernen des gesamten Hauses.
Im Rahmen des 25-jährigen Jubiläums wurden durch zusätzlich zwei “Tagen der
offenen Tür” Besucher willkommen geheißen. Die Teilnehmer sind auch Multiplikatoren für die Hospizidee. Einige sind ehrenamtlich tätig geworden.
Brigitta Kofler am „Fluss der Erinnerung“ in unserem
Garten, an dem Steine im Gedenken an die
verstorbenen Bewohner im Hospiz abgelegt werden.
Die Möglichkeit, das Haus mit einer
Gruppe oder Schulklasse zu besichtigen wurde 32 mal wahrgenommen. Natürlich stellen Schüler
aus einem Gymnasium und Studenten andere Fragen als Krankenpflegeschüler, Ehrenamtliche eines
Hospizvereins oder Fachkräfte.
Erfreulich ist, wie sich junge Menschen mit dem Thema offen
auseinandersetzen. Neu hinzu kam
eine Gruppe von Menschen mit
Migrationshintergrund (Projekt “Kultursensible Integration und Qualifizierung”) und eine Delegation aus
China (Leiter von Altenpflegeeinrichtungen).
Fachkräften bietet die Führung eine Gelegenheit, sich einen Eindruck vom Haus zu
verschaffen und detaillierte Informationen zu bekommen, die sie in ihrer eigenen
Beratungstätigkeit weitergeben können.
Die Münchner Volkshochschule bot unsere Hausführungen in ihrem Programm an.
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Christophorus Hospiz München
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH (Träger)
Pflegedienstleitung:
Stationsleitung:
stellvertret. Stationsleitung:
Fachliche Gesamtleitung:
Ulrich Heller
Martin Betz
Heike Walper, Katarina Theißing und Günter Kauff
Sepp Raischl
Unser stationäres Hospiz, das größte von den 13 bayerischen Hospizen, betreut in 16
Einzelzimmern Menschen, die an einer fortschreitenden, nicht mehr heilbaren
Erkrankung leiden und deren Lebenszeit begrenzt ist. Eine Verlegung in das Hospiz ist
möglich, wenn die weitere Versorgung in der Privatwohnung, auf einer Palliativstation
oder in einem Pflegeheim nicht mehr möglich ist.
Die Finanzierung des Aufenthaltes wird anteilig durch die gesetzlichen Kranken- und
Pflegekassen sowie durch eine gesetzlich festgelegte Eigenleistung des Trägers
erbracht (10%). Gesetzlich Versicherte tragen keinen Eigenanteil, privat Versicherte
müssen jedoch mit ihrer Kasse klären, ob die Kosten übernommen werden.
Eine große Sorge war schon in den letzten Jahren die kurze Verweildauer unserer
Bewohner. Diese Situation spitzt sich weiter zu. Unser Median ist 2010 von 11 auf 9
Tage gefallen. 40 % der Bewohner 2010 verstarben innerhalb der ersten 7 Tage nach
Einzug ins Hospiz. Das schnelle Sterben, das zu wenig Zeit lässt für z.B. eine gute
Umstellung der Schmerztherapie, für die Linderung belastender Symptome oder eine
Auseinandersetzung mit dem Sterben, ist für die kranken Menschen, für die
Angehörigen, aber auch für unsere Mitarbeiter sehr belastend. Noch schwieriger ist die
Situation, wenn zwischen Diagnosestellung und Tod lediglich wenige Wochen bleiben.
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Aufnahme ins Hospiz
Brigitte Hirsch und Elisabeth Wolf
Vor der Aufnahme in ein Hospiz stehen viele Telefonate, Angehörigengespräche und
Besuche bei Patienten. Der Übergang ins stationäre Hospiz stellt für viele Patienten
und ihre Zugehörigen eine sehr große Hürde dar.
Das Aufnahmeteam bereitet die Aufnahmen und Übergänge der Menschen in unser
Hospiz vor und begleitet den Übergang. Dabei spielt für uns insbesondere die optimale
Bearbeitung der Schnittstelle zwischen ambulant-häuslicher Versorgung, Betreuung im
Pflegeheim und hospizlich-palliativer Behandlung und Begleitung die entscheidende
Rolle.
Anfragen 2010:
864 (2009: 624)
Aufnahmeteam
Elisabeth Wolf, Brigitte Hirsch
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Aufnahmen 2010:
aus Kliniken 145 (+3%); aus Palliativstationen 85 (-7%); von zu Hause 54 (+5%); aus
einem Wohnheim: 1.
aus dem
Krankenhaus
51%
von
Palliativstation
30%
von zu Hause
19%
Bei 539 Anfragen kam es nicht zu
einer Aufnahme im Hospiz. 264
Betroffene verstarben vor der
geplanten Verlegung oder ihr
Zustand
verschlechterte
sich
derart, dass eine Verlegung nicht
mehr realisiert werden konnte.
Weitere Gründe waren z.B. eine
notwendige Aufnahme auf einer
Palliativstation, eine mögliche
Versorgung zuhause, in einem
Pflegeheim oder in einem anderen
Hospiz.
Pflegeteam
Anita Emonts, Lucia Fischer, Evelyn Freudenberg, Martina Heller, Katharina Keitel,
Martina Kranzeder (bis Sept. 2010), Merete Longfors, Stefanie Maragudakis, Ines
Metze, Christian Müller, Susann Pfützner(seit Dezember 2010 im Mutterschutz), Bruno
Rizzi, Gabriele Rude, Hermine Ruhland-Giles, Annette Turczynski, Harald Witt.
Nachdem 2009 unser Pflegeteam mit vielen personellen Veränderungen zurecht
kommen musste, konnten wir 2010 wieder Stabilität erleben. Es verließ uns eine
Mitarbeiterin, eine zweite trat im Dezember ihren Mutterschutzurlaub an.
Neben pflegerisch-medizinischer Fachlichkeit ist es unser Anspruch, in allen
Situationen menschlich zugewandt zu bleiben und die Bewohner in ihrer ganz
persönlichen Situation wahrzunehmen, ihnen hilfreich und beratend zur Seite zu
stehen und einfühlsam mit Leid, Trauer und der damit verbundenen Emotionalität
umzugehen.
Das palliativ-pflegerische Angebot umfasst zusätzlich professionelle Aromapflege.
Zwei Mitarbeiter mit entsprechender Fortbildung erarbeiteten dazu ein hauseigenes
Konzept und entwickeln Mischungen von ätherischen Ölen und Badesalzen, die
individuell auf die Bedürfnisse unserer Bewohner abgestimmt sind.
Unsere Zugewandtheit gilt ebenso den Angehörigen und Freunden unserer Bewohner.
Auf ihren Wunsch hin beteiligen wir sie am Pflegeprozess, zeigen ihnen
Handreichungen, wie sie ihrem kranken Angehörigen wohltuende Erleichterung
verschaffen können, sprechen mit ihnen über ihre Gefühle und nehmen sie mit ihrer
Angst, ihrer Trauer und ihrer Verzweiflung an.
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Pflegeteam Christophorus Hospiz
Hauswirtschaft
Gabriele Lenk-Schober, Brigitte Gollin, Caroline Schober (seit Sept. 2010),
Grazyna Anna Balut-Slowik (bis 31.12.2010 ) und Demet Erdem
Für die Verpflegung, die einen wesentlichen Faktor der Lebensqualität auch in der
letzten Lebensphase ausmacht, sorgt das Hauswirtschaftsteam. Dabei versorgen die
Kolleginnen nicht nur die Bewohner auf der Station mit frisch gekochtem und teilweise
individuellem Essen, sondern sie sorgen auch für Verpflegung bei Seminaren,
Fortbildungen, Sommerfest und sonstigen Veranstaltungen.
Zur Hauswirtschaft zählt sowohl die Verantwortung für Einkauf, Kochen und Backen,
als auch für Wäsche, Reinigung, Dekoration und strenge Sorgfaltspflicht im
hygienischen Bereich für Küche und Cafeteria.
Zwischen Pflegeteam und Hauswirtschaft besteht eine enge Zusammenarbeit, die
unterstützt durch ehrenamtliche Hospizhelfer, einen möglichst reibungslosen Ablauf
gewährleistet. Die Mitarbeiter aus den Bereichen treffen sich regelmäßig zu einem
Qualitätszirkel.
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Soziale Arbeit
Soziale
Arbeit Elfriede Fröhlich
Brigitta Kofler,
Brigitta Kofler, Elfriede Fröhlich
Ziel der Sozialen Arbeit im stationären Hospiz ist es,
Ziel
der Sozialen
im stationären
Hospiz
ist es,
Bewohner
und derenArbeit
Zugehörige
psychosozial
zu begleiten,
Bewohner und deren
zu begleiten,
sozialrechtlich
zu Zugehörige
beraten psychosozial
und bei behördlichen
sozialrechtlich
und bei Dabei
behördlichen
Angelegenheiten zu zuberaten
unterstützen.
sollen
Angelegenheiten
zu
unterstützen.
Dabei
sollen
insbesondere die eigenen Ressourcen der Beteiligten
insbesondere
eigenen Ressourcen
Beteiligten
gepflegt und die
Handlungsfähigkeit
wieder der
erlangt
oder
gepflegt
Handlungsfähigkeit
wieder sich
erlangt
gestärkt und
werden.
Die Arbeit orientiert
an oder
der
gestärkt
werden. der
Die Bewohner
Arbeit orientiert
an der
Selbstbestimmung
und ihrer sich
Zugehörigen.
Selbstbestimmung
Bewohner
und sich
ihrer als
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Soziale Arbeit aufder
Station
versteht
Teil des
Soziale
Arbeit
auf
Station
versteht
sich
als
Teil des
multiprofessionellen Teams und bringt psychosoziale
multiprofessionellen
Teamsin die
und gemeinsame
bringt psychosoziale
Aspekte und Perspektiven
Betreuung
Aspekte
und
Perspektiven
in
die
gemeinsame
Betreuung
und Begleitung ein. Bei Bedarf werden Zugehörige
in weiter
und
Begleitung
Bei Bedarf werden Zugehörige
weiter
führende
Hilfen,ein.
Kriseninterventionsangebote
und inTrauerführende
Kriseninterventionsangebote und TrauerbegleitungHilfen,
vermittelt.
begleitung vermittelt.
Brigitta Kofler
Brigitta Kofler
Ehrenamtliche Hospizhelfer
Ehrenamtliche Hospizhelfer
Eine wichtige und unerlässliche Unterstützung unserer Arbeit leistet das Team unserer
Eine
wichtige und unerlässliche
unserer
das 4160
TeamStunden
unserer
27
ehrenamtlichen
Hospizhelfer.Unterstützung
Im Berichtsjahr
warenArbeit
Helferleistet
mit über
27
Hospizhelfer.
Berichtsjahr
waren Helfer mitMitarbeiter,
über 4160 Stunden
im ehrenamtlichen
Hospiz aktiv. Sie
entlasten Im
nicht
nur die hauptamtlichen
sondern
im Hospiz
aktiv.
entlasten
nicht
die hauptamtlichen
sondern
bringen
auch
den Sie
wichtigen
Aspekt
dernur
solidarischen
EinbindungMitarbeiter,
in die Gesellschaft
bringen
den wichtigen
Aspekt derinssolidarischen
die Gesellschaft
und dieauch
Alltagswelt
der Menschen
Hospiz. SieEinbindung
sind für in
unsere
Bewohner
und
die Alltagswelt
der Menschen
ins Hospiz.
Siediesind
unsere Bewohner
unabhängige
Gesprächspartner
und leisten
Dienste,
von für
Hauptamtlichen
kaum
unabhängige
Dienste,
die von
übernommen Gesprächspartner
werden könnten, und
wie leisten
z.B. kleine
Ausflüge
in Hauptamtlichen
die Umgebung,kaum
das
übernommen
werden könnten,
wie oder
z.B. die
kleine
Ausflüge bei
in den
die Mahlzeiten.
Umgebung, das
Vorlesen
von Zeitungen
und Büchern
Unterstützung
Vorlesen von Zeitungen und Büchern oder die Unterstützung bei den Mahlzeiten.
Bei sehr aufwändig zu betreuenden Bewohnern, die kaum alleine sein können, wäre
Bei
aufwändig
zuim
betreuenden
alleine sein
können,
wäre
einesehr
Versorgung
auch
stationären Bewohnern,
Hospiz ohnedie
die kaum
Unterstützung
durch
zusätzliche
eine Versorgung
auch(aus
im stationären
Hospiz ohne
die Unterstützung
durch zusätzliche
ehrenamtliche
Helfer
unserem ambulanten
Bereich)
nicht möglich.
ehrenamtliche Helfer (aus unserem ambulanten Bereich) nicht möglich.
Ärzte im Hospiz
Ärzte im Hospiz
Die ärztliche Versorgung leisten in der Regel erfahrene niedergelassene Ärzte, es sei
Die ärztliche
Versorgung
in der Regel
erfahrene
es sei
denn,
Bewohner
bringen leisten
ihren bisherigen
Hausarzt
mit.niedergelassene
Mit ihrer hohen Ärzte,
Kompetenz,
denn,
Bewohner
bringen ihren bisherigen
Hausarzt mit. Zusammenarbeit
Mit ihrer hohen Kompetenz,
enormer
Einsatzbereitschaft
und vertrauensvoller
mit dem
enormer
vertrauensvoller
Zusammenarbeit
mit dem
PflegeteamEinsatzbereitschaft
tragen sie wesentlichund
zur Qualität
in der stationären
Hospizversorgung
bei.
Pflegeteam tragen sie wesentlich zur Qualität in der stationären Hospizversorgung bei.
Im Jahr 2010 übernahmen Dr. Annette Wille, Dr. Martin Karwat, Dr. Stefan Thiel sowie
Im Jahr
übernahmen
Dr. Annette
Wille,
Dr. Martin
Karwat,Frau
Dr. Stefan
Thiel sowie
Dr.
Jörg2010
Augustin
die ärztliche
Betreuung
unserer
Bewohner.
Dr. Claudia
Levin
Dr.
Augustin
dieJahren
ärztliche
Betreuung
unserer Bewohner.
Frau Dr.Für
Claudia
hat Jörg
sich nach
vielen
wertvollen
Engagements
zurückgezogen.
Sie istLevin
Frau
hat
sich nach
vielen hinzugekommen.
Jahren wertvollen Engagements zurückgezogen. Für Sie ist Frau
Dr. Barbara
Lenzen
Dr. Barbara Lenzen hinzugekommen.
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Seelsorge
Seit Oktober 2008 freuen wir uns über eine 8-Stunden-Stelle in der katholischen
Seelsorge, die das erzbischöfliche Ordinariat einrichtete. Pastoralreferentin Margarita
Üffing von der Krankenhausseelsorge im Klinikum Bogenhausen ist regelmäßig an
zwei Tagen pro Woche auf Station, ihr Gesprächsangebot wird sehr gut angenommen.
Seelsorge versteht sich als offene und konfessionsübergreifende Begleitung. Natürlich
spielen auch Rituale und Sakramente eine Rolle, wie zum Beispiel eine
Krankensalbung.
Jeden Freitags kommt Pater Bernhard Grom SJ, der sich als Priester eng mit Frau
Üffing abstimmt und die CHV-Tradition lebendig erhält, die seit Pater Reinhold Iblacker
SJ mit dem Orden der Jesuiten besteht.
Atemtherapie
Die Palliative Atemtherapie begleitet den Wandlungsprozess am Lebensende und
lindert körperliche Ängste und Nöte von Schwerkranken und Sterbenden. Die Arbeit
mit dem Atem führt tief nach innen und spricht den Menschen immer in seiner
Ganzheit an, auf allen Ebenen und mit seiner ganzen Geschichte. Dabei wird sowohl
die körperlich-seelische, als auch die geistig-spirituelle Ebene angesprochen. Das
kann in den Bereichen Trauer, Wut, Angst, Atemnot, Verlust, Schmerzen oder auch
Ablehnung des eigenen Körpers sein. Sanfte Berührungen, Streichungen, geführte
Bewegungen und leichte Massagen wirken oft lösend, lindernd und entspannend.
Während der Behandlungen geht es darum, vorhandene Atemressourcen zu
integrieren. So kann Raum entstehen für eine bessere Körperwahrnehmung,
Entspannung und Schmerzlinderung. Bereits vertraute Atemübungen können in
Krisensituationen hilfreich und unterstützend sein.
Die Atemtherapeutin Ursula Schubert unterstützt
Bewohner zweimal pro Woche und zeigt ihnen, wie
sie in Schmerzsituationen selbst aktiv agieren
können oder über heilsame Berührungen zu
Entspannung finden können.
Bei Bedarf wird Ilse Nürnberger, eine erfahrene
Kunsttherapeutin aus dem ambulanten Bereich,
hinzu gezogen. Sie hat 2010 15 Bewohnerinnen
und Bewohner begleitet (siehe auch Bericht auf
Seite 31).
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2010 hat das Christophorus Hospiz intensiv an einer inter- und multiprofessionellen
Zusammenarbeit der beteiligten Berufsgruppen weitergearbeitet. Es haben alle zwei
Monate dazu Konferenzen stattgefunden, die sich insbesondere mit den Profilen der
einzelnen Professionen, aber auch übergeordneten Themen der Organisation und der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten. Jeden Donnerstag findet eine
multiprofessionelle Fallbesprechung statt.
Im Jahr 2010 wurden im Christophorus Hospiz 285 Menschen betreut.
264 Bewohner sind verstorben, 9 Menschen konnten verlegt werden, 4 Bewohner
mussten in die Klinik eingewiesen werden, davon wurden 2 wieder aufgenommen.
Diagnosen
Tumorerkrankungen 270 (94,7 %);
Erkrankungen des Nervensystems 6; sonstige Erkrankungen 7
Alter
bis 50 Jahre alt: 19; zwischen 50 und 70: 117; über 70: 153
Geschlecht
119 Männer, 166 Frauen
Durchschnittliche Dauer des Aufenthalts
Jahr
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
Tage
34
26
24
24
18
26
20
21
18
Von den 285 betreuten Bewohnern waren nur 55 Bewohner länger als 28 Tage im
Hospiz. Diese Zahlen unterstreichen die bereits erwähnte Tendenz der mitunter sehr
kurzen stationären Verweildauer.
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Der Ambulante Bereich im Christophorus-Haus München
untergliedert sich in
Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst (AHPB)
Palliative Care Team (Spezialisierte Amb. Palliativversorgung seit 1.10.2009)
Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD)
Trauerbegleitung
Fachliche Gesamtleitung: Sepp Raischl
Leitung Pflege: Gregor Sattelberger
Leitung Medizin: Dr. Christoph Fuchs und Dr. Monika Lieb
Leitung Soziale Arbeit: Ulla Wohlleben
Pflegerische Palliativfachkräfte
Renate Kohler, Stefanie Maragudakis (seit 1.3.2011), Cathrin Pfeiffer,
Brigitte Schwab (bis Mai 2011), Hans Steil, Susanne Steinhauser-Kirsch
v.l.n.r.: S. Maragudakis, H. Steil, C. Pfeiffer, R. Kohler, S. Steinhauser-Kirsch, G. Sattelberger






beraten zur Symptomkontrolle und zur Schmerztherapie
beraten zu pflegerischen Fragen und zum Krankheitsverlauf
beraten zur Ernährung und Flüssigkeitsgabe
beraten zur Patientenverfügung und sorgen für die Krisenplanung
vermitteln und beraten in ethischen Konfliktsituationen
stehen auch nachts und an Wochenenden für Patienten in Notsituationen
zur Verfügung
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Palliativfachkräfte für Soziale Arbeit
Elfriede Fröhlich, Irene Lenz, Cornelia Rommé (ab 1.4.2011), Jutta Schriever, Jürgen
Wälde, Ulrike Wagner
v.l.n.r.: J. Schriever, E. Fröhlich, U. Wohlleben, U. Wagner, I. Lenz








beraten zu stationären und ambulanten Versorgungsmöglichkeiten
organisieren und koordinieren ambulante Pflege, pflegerische Hilfsmittel u.a..
fördern die Kommunikation im Betreuungsnetz der fachlichen Dienste
unterstützen die Kommunikation im persönlichen Umfeld der Patienten
(Umgang mit der Erkrankung, Familienkonferenz u.a.)
beraten zu sozialrechtlichen Fragen
intervenieren in Krisensituationen
unterstützen Hinterbliebene
koordinieren den Einsatz der ehrenamtlichen Hospizhelfer
Palliativmediziner
Dr. Rebekka Ammon, Dr. Jörg Augustin (bis Febr. 2010), Dr. Edda Eckhofer (bis Febr.
2010), Dr. Christoph Fuchs, Dr. Monika Lieb, Dr. Holger Wegner (seit Sept. 2010),
Dr. Anette Wille
Sie sind tätig in der ambulanten Diagnostik (Besuch beim Patienten: Untersuchung,
Labor u.a.), erörtern komplexe Krankheitssituationen mit Patienten und ihren Angehörigen und kommunizieren dabei mit den bisher behandelnden Ärzten und Therapeuten
im ambulanten und stationären Bereich. Die Zusammenarbeit mit beteiligten
Hausärzten, Onkologen, ambulanten Pflegediensten, ambulanten Schmerz- und ggf.
Ernährungsdiensten sowie ambulanten Therapeuten, mit stationären (Palliativ-)
Einrichtungen oder Hospizen, falls eine Aufnahme dort angestrebt wird, gehört ebenso
wesentlich dazu.
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Sie eruieren den Patientenwillen, beraten zur Patientenverfügung und möglichen
Therapieoptionen in der Symptomkontrolle. Sie beraten Patienten und Angehörigen im
Umgang mit der Krankheit und mit möglichen Krisensituationen und sprechen auch
über die Sterbesituation.
Zu ihrem Auftrag gehört eine symptomorientierte Therapie, vor allem Schmerztherapie
oder Therapie von Atemnot, aber auch akute palliativmedizinische Interventionen in
Krisensituationen oder sog. Entlastungspunktionen.
Die Begleitung der Betroffenen bis zum Tod gehört dazu.
v.l.n.r.:
Dr. H. Wegner,
Dr. C. Fuchs,
Dr. M. Lieb,
Dr. A. Wille und
Dr. R. Ammon
Statistik des Ambulanten Bereichs (ohne PGD)
2006
2007
2008
2009
2010
794
758
674
618
711
Patienten
6%
3%
5%
5%
4%
Angehörigen
39%
46%
36%
40%
35%
Fachstellen
43%
48%
56%
51%
55%
Soziales Umfeld
12%
3%
3%
4%
6%
Anfragen insgesamt
von:
58% der Patienten befanden sich zu Beginn zu Hause, 32% im Krankenhaus.
Wir hatten einen mittleren Wert von 60 Anfragen im Monat.
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Ambulante Begleitungen: 652 abgeschlossen (67 zum 31.12.2010 noch offen)
398, also 61% der betreuten und im Berichtsjahr abgeschlossenen Patienten sind
verstorben, davon 58% zu Hause in der Privatwohnung, 12% auf Palllativstationen,
13% im Akutbereich von Krankenhäusern und 5% in den stationären Hospizen.
Allerdings starben weitere 55 in stationären Hospizen, die dort nicht weiter begleitet
wurden. Bei 19% beendeten die Betroffenen selbst die Begleitung („kein weiterer
Auftrag“), bei weiteren 9% war unsere Aufgabe abgeschlossen.
Der Altersdurchschnitt lag bei 71½ Jahren (55 Personen unter 50; 62 zwischen 50 und
60; 166 zwischen 60 und 70). 54% der Patienten waren Frauen. Der durchschnittliche
Begleitzeitraum betrug 69,3 Tage, dabei waren 112 Begleitungen (19%) nach einer
Woche beendet. Der Median betrug 27 Tage.
Die Verteilung der Hauptdiagnosegruppen deckt sich in etwa mit den Vorjahren:
Mehr als die Hälfte der Erkrankungen verteilen sich auf bösartige Erkrankungen der
Verdauungswege, der Atemwege und des Urogenitaltrakts (28%, 16% und 12%).
Tumorerkrankungen:
Nicht bösartige Erkrankungen
81%
19%
Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV)
Auch wenn die seit Oktober 2009 bestehende SAPV im ambulanten Team des CHV
mittlerweile fest etabliert ist, so war im Jahr 2010 noch einige Implementierungsarbeit
im eigenen Haus und viel Informationsarbeit nach außen zu bewältigen. In Fachkreisen wie Qualitätszirkeln mit Hausärzten und ambulanten Pflegediensten sowie in Gesprächen in Klinikeinrichtungen stellten wir die neuen Möglichkeiten vor.
Im ärztlichen Bereich gab es ab Frühjahr 2010 leider längerfristige Ausfallzeiten von
1,5 Arztstellen, die bei insgesamt 2,7 Arztstellen empfindlich spürbar waren. Mit vereinten Kräften des gesamten ambulanten Teams und so manchen Überstunden
konnte diese Zeit überbrückt werden. Der bürokratische Aufwand der SAPVVerordnung als Krankenkassen-finanzierte Leistung blieb weiterhin hoch.
Ein wichtiges Charakteristikum der SAPV ist die Netzarbeit mit anderen ambulanten
Diensten wie Pflegediensten, Hausärztinnen und -ärzten, Sozialdiensten als auch mit
stationären Einrichtungen, mit denen auch Kooperationen geschlossen wurden. Ziel
der SAPV ist es nicht, bestehende Versorgungsstrukturen zu ersetzen, sondern
Lücken zu schließen und alle Beteiligten darin zu unterstützen, mit der oft schwierigen
Situation der Betreuung schwerstsymptomatischer und sterbender Menschen zu
Hause zurechtzukommen. Ein wichtiges Kriterium hierbei ist die ständige Erreichbarkeit unseres SAPV-Teams mit der Möglichkeit, akute Krisenintervention zu leisten.
Viele medizinische Krisensituationen, die ohne SAPV möglicherweise zu Krankenhauseinweisungen geführt hätten, können so zu Hause behandelt werden.
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Im Jahr 2010 wurden insgesamt 286 Patienten (60% Frauen) versorgt, von denen
83% Prozent ihrem Wunsch gemäß zu Hause sterben konnten.
Die Menschen, die wir betreuten, litten zu 85% Prozent an malignen Erkrankungen, zu 15% Prozent an anderen schweren internistischen oder
neurologischen Erkrankungen. Die häufigsten Symptome waren Schmerzen,
Atemnot oder abdominelle Symptome.
260 Patienten wurden im Berichtsjahr abgeschlossen, davon sind 202 verstorben
(78%): davon 75% zu Hause in der Privatwohnung; 9% auf einer Palliativstation; 1%
im stationären Hospiz; 8% im Pflegeheim; 3% in einer Klinik).
Die Begleitdauer betrug bis zu 274 Tagen, der Median 14 Tage, durchschnittlich 27
Tage. Das Durchschnittsalter war 72 Jahre.
Verordnungen insgesamt 380:
6 Vollversorgungen, 213 Teilversorgungen, 89 Koordinationen, 7 Beratungen.
11 mal lehnten die Kassen eine Genehmigung ab. Hausärzte lehnten nur 2 mal ab.
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Fallbeispiel für allgemeine und spezialisierte Palliativversorgung und die
besondere Rolle des Hospizdienstes
aus der Broschüre Zu Hause würdevoll leben bis zuletzt (CHV 2011), S. 39-41
Herr D. ist seit 50 Jahren verheiratet und lebt mit seiner Frau, seiner Tochter und den
zwei Enkeln in einem Haus. Vor 3 Jahren wurde bei Herrn D. ein Darmtumor entdeckt, der operativ entfernt wurde, etwas später dann bei einer Nachsorgeuntersuchung eine Metastase in der Leber. Zunächst wurde eine Chemotherapie versucht,
die Herrn D. jedoch sehr belastete, sodass die Klinik von einer weiteren onkologischen Therapie abriet. Im Weiteren sollten ausschließlich die tumorbedingten
Symptome behandelt werden.
Herr D. sprach mit seinem Hausarzt und entschloss sich zusammen mit ihm diesen
palliativen Weg zu gehen. Sein Wunsch war es, Zeit mit seiner Familie zu Hause und
so wenig wie möglich im Krankenhaus zu verbringen.
Herr D. und seine Familie haben viele Fragen:
Kann ich mit dieser Krankheit zu Hause bleiben?
An wen können wir uns wenden, wenn wir nicht weiter wissen?
Wer kann wie helfen?
Welche individuelle Unterstützung und Versorgung ist möglich?
Gibt es bei Bedarf Hilfe für die Familie?
Was muss bei der Beantragung der Pflegestufe beachtet werden?
Was muss bei der Erstellung einer Patientenverfügung beachtet werden?
Werden starke Schmerzen und andere Symptome auftreten?
Der Hausarzt bietet der Familie seine Hilfe an und möchte Herrn D. bis zu seinem Tod
begleiten. Er empfiehlt unseren ambulanten Hospiz- und Palliativdienst, der den
Patienten zu den Symptomen berät, mit dem Hausarzt einen Therapieplan für
auftretende Schmerzen und Übelkeit erstellt und einen passenden Pflegedienst
empfiehlt. Außerdem kümmert der Hospizdienst sich um die sozialrechtlichen Fragen.
Schließlich kann Herr D. die nächsten zwei Monate nahezu beschwerdefrei verbringen.
Mit zunehmender Schwäche und Fortschreiten der Erkrankung schaltet er den Pflegedienst ein. Es werden Hilfsmittel besorgt, die die Versorgung zu Hause erleichtern. Die
Palliativfachkräfte des Hospizdienstes halten regelmäßig Kontakt. Diese Form der
Unterstützung bezeichnet man als „allgemeine ambulante palliative Versorgung“
(AAPV).
Eines Tages beginnt Herr D. vermehrt zu erbrechen und leidet unter Übelkeit. Die
Schmerzen steigern sich, und er fühlt sich abgeschlagen. Seine Frau und die Tochter
sind sich unsicher, ob sie die Versorgung zu Hause weiter schaffen können. Der
Hausarzt empfiehlt ihm auf Grund der komplexen Symptomatik eine zusätzliche Versorgung in der SAPV und stellt dafür eine Verordnung aus.
Die SAPV kommt dann in Frage, wenn die AAPV nicht mehr ausreicht, da eine
besonders aufwändige Versorgungssituation vorliegt. Sie stellt eine ergänzende
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Leistung zu den weiterhin beteiligten Hausärztinnen und Hausärzten, Pflegediensten
und ambulanten Hospizdiensten dar. Alle krankenversicherten Personen, die an einer
nicht heilbaren, fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung leiden,
haben einen Anspruch auf diese Leistung.
Hausärztinnen und Hausärzte verordnen in der Regel die SAPV. Auch der Klinikarzt
und die Klinikärztin können bei Entlassung des Patienten oder der Patientin aus dem
Krankenhaus diese Verordnung in der Regel für sieben Tage ausstellen.
Das SAPV-Team, auch Palliative Care Team genannt, ist ein multiprofessionelles
Team, welches einen Versorgungsvertrag nach §§ 37b und 132d Sozialgesetzbuch V
mit den Krankenkassen abgeschlossen hat. Es kann im ambulanten Bereich sowie in
stationären Pflege- und Behinderteneinrichtungen, in Wohngruppen und Wohngemeinschaften tätig werden. Durch den verordnenden Arzt bzw. Ärztin wird die
notwendige Leistungsart festgelegt, wonach die Teams abgestuft beratend,
koordinierend oder versorgend tätig werden. Die Krankenkasse lässt die Verordnung
durch den Medizinischen Dienst (MDK) auf Plausibilität prüfen.
Für die Finanzierung der SAPV gibt es seit 2007 ein eigenes Krankenkassenbudget.
Das Palliative Care Team kommt zu Herrn D. nach Hause. Zusammen mit Herrn D.,
dem Hausarzt, dem Pflegedienst und den Angehörigen beraten sie weitere medizinische, pflegerische und soziale Möglichkeiten. Die medikamentöse Therapie wird
optimiert, ein Plan für eventuelle Krisen zu Hause erstellt. Als sich Wasser im Bauchraum sammelt, erfolgt durch den Palliativmedizinerin eine Punktion zu Hause die
Erleichterung verschafft.
Der Gesundheitszustand von Herrn D. stabilisiert sich, das Palliative Care Team hält
Kontakt und zusätzlich erfolgen zur Sicherstellung der hospizlichen Begleitung einmal in
der Woche für drei Stunden Besuche durch einen ehrenamtlicher Helfer des ambulanten Hospizdienstes. Frau D. und ihre Tochter nutzen diese Zeit, um sich auf die Kinder
zu konzentrieren und mit ihnen etwas zu unternehmen.
Als sich der Zustand von Herrn D. weiter verschlechtert und sich abzeichnet, dass er
bald sterben würde, nimmt das Palliative Care Team Herrn D. in die 24-StundenRufbereitschaft auf. Dies gibt der Familie zusätzliche Sicherheit, denn nun können sie
bei Bedarf jemanden erreichen, der ihnen helfen kann und Rat gibt, wenn sie selbst
nicht mehr weiter wissen.
Herr D. stirbt schließlich im Beisein seiner Familie zu Hause. Nach dem Tod steht der
ambulante Hospizdienst der Familie weiterhin zur Seite und gibt Unterstützung in der
Zeit der Trauer.
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Atemtherapeutische Begleitung
Jutta Polder-Wehle (bis März 2011) und Sylvia Schäfer (seit August 2010)
Die palliative Atemtherapie spricht den Menschen als Ganzes an, als Einheit von
Körper, Seele und Geist. Das Behandlungskonzept umfasst Stimme, Gespräch und
heilsame Berührung. Über sanfte und achtsame Berührungen in der Leibbehandlung
werden Atemnot, Ängste und Unruhe gelindert. Der Mensch erfährt in der Atembehandlung, dass er in seinem Körper trotz Krankheit Entspannung, Wohlbefinden und
Freude erfahren kann.
Über Anleitung von einfachen Übungen wird sein Vertrauen in die eigene Selbsthilfekompetenz gestärkt. Für sich zu sorgen, sich selbst etwas Gutes zu tun macht Mut
und gibt innere Freiräume.
Die positiven Rückmeldungen: „Ich spüre meine Kraft“, „Ich bin bei mir und habe keine
Angst“, „meine Atemnot ist leichter“, oder ein Lächeln, ein entspannter Gesichtsausdruck, ein Händedruck, ein ungehinderter Atemfluss bestätigen die wohltuende W irkung der Atemtherapie. Zu Beginn der Behandlung stehen oft erst die körperlichen
Symptome im Vordergrund. Sie sind der Einstieg, um dann den Menschen über den
Atem als Brücke zur Seele zu führen. Es geht um Unterstützung und Hilfestellung für
die großen und kleinen Abschiede, von der gewohnten Lebensform zu einem anderen
SEIN.
Angehörige erfahren Entlastung und Sicherheit durch Anleitungen für einfache
Behandlungen und Berührungen, um ihre Kranken zu unterstützen.
Atemtherapie kann die Patienten nicht von ihrer Krankheit heilen, aber zum inneren
Heilwerden beitragen.
Im Berichtsjahr wurden 32 Patienten im häuslichen Bereich behandelt und begleitet.
Davon sind 21 verstorben, davon 10 im häuslichen Bereich, 11 auf Palliativstationen,
stationärem Hospiz oder im Pflegeheim und anderen klinischen Einrichtungen. Eine
Patientin ging wieder in den Arbeitsprozess, 2 Patienten beendeten die Therapie von
sich aus. Das Alter umfasste eine Spanne von 22 bis 94 Jahren, zwei Drittel waren
Frauen. Die Therapiedauer bewegte sich zwischen 1 Tag und 11 Monaten.
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Kunsttherapeutische Begleitung
Ilse Nürnberger und Martina Willer-Schrader
“Malen, Formen oder Imaginieren setzen unmittelbar an den Ressourcen der Patienten an, in einer Situation, die stark mit Reduktion der Beweglichkeit, des Umfeldes, der
Möglichkeiten einhergeht. Ich erlebe immer wieder, dass ein kurzer Moment des bildnerischen Gestaltens oder das Hervorholen und Verstärken innerer Bilder die
Betroffenen sehr bewegt und bestärkt. Vergangenheit, leidvoll erlebte Gegenwart und
schwer fassbare Zukunft dürfen ihren Ausdruck finden: Wenn ein Patient der
allgegenwärtigen Angst vor dem Ersticken Gestalt gibt und sie sozusagen zum
Verhandlungspartner werden lässt, verringert sich seine Angst vor der Angst. Wenn
eine Patientin in der Auseinandersetzung mit dem „Danach‟ einen lichten Raum malt
und sich in der Imagination dort ihren Platz sucht, an dem sie ruhig werden und sich
entspannen kann, verliert sich für einen Moment die Angst vor dem Tod. Oft sind die
kleinen Momente kostbar: Bilder ermöglichen eine Zusammenschau; zurückblicken auf
das, was war, hier sein in Krankheit und Leid und im lichten Bild, das einen Ausblick in
das Kommende gibt. Oft deuten sich im ersten Bild, im Initialbild, die wichtigsten
Themen an.”
Zur Arbeit im stationären Hospiz: In der ambulanten Begleitung sind die Patienten
noch eingebettet in ihr vertrautes Umfeld, was Wirkung auf die Gestaltung hat. Auf
Station gibt es nur noch wenige Versatzstücke aus dem früheren Leben, von dem man
sich mit dem Schritt ins Hospiz verabschieden musste. Mit der Kunsttherapie kann ein
ureigener Raum gestaltet werden. Oft sind es nur kurze Begegnungen, bei denen der
Wunsch spürbar wird, klare Strukturen zu setzen, festzuhalten, was sich aufzulösen
beginnt, und Abschied zu nehmen, sich einem unbekannten, undefinierten Raum zu
nähern. (Ilse Nürnberger)
„Komme ich als Kunsttherapeutin das erste Mal ins Haus, so ist es für die Patienten
nicht einfach, den ersten Strich auf das Blatt zu bringen. Wem ginge das nicht so?
Gelingt es den Patienten jedoch, „die Hand gestalten zu lassen“, statt mit Hilfe des
Kopfes ein Bild zu konstruieren, so entstehen oft berührende Bilder. Es ist dabei nicht
wichtig, ein Kunstwerk zu erstellen oder vorher schon gestalterische Erfahrungen gesammelt zu haben. Wünschenswerter ist es, unbeschwert und wie ein Kind an das
Malen heran zu gehen. In diesem Prozess entstehen zarte anrührende Gestaltungen,
aber auch kraftvolle Bilder, die die Patienten sich vorher selbst nie zugetraut hätten.
Das angebotene Material wird vielfältig und kreativ eingesetzt. Die entstehenden Bilder
können zu Kraftquellen werden. Sie werden immer wieder hervorgeholt und betrachtet
Manchmal bleibt es beim Malen und Gestalten, oft sind die Bilder aber auch Anlass,
um noch dringende Themen anzuschauen und zu besprechen. So kann den Patienten
in der ihnen verbleibenden Zeit geholfen werden, ihre Sprachlosigkeit zu überwinden
und selbst zu bestimmen, was sie bearbeiten möchten. Ich empfinde eine große
Dankbarkeit für die sehr persönlichen und intensiven Begegnungen, die ich während
der Hausbesuche erleben durfte.“ (Martina Willer-Schrader)
Im Berichtsjahr wurden 87 Therapiestunden vom CHV finanziert und 10 Patienten
begleitet.
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Einsatzleitung der ehrenamtlichen Hospizhelfer
Die Sozialarbeiter bilden die Einsatzleitung und stehen in kontinuierlichem Austausch
mit den Hospizhelfern. Sie kümmern sich um die Aufnahme der Neuen (Gespräch und
Vereinbarung), die Vermittlung und Begleitung von Einsätzen, das Jahresmitarbeitergespräch, die Organisation von Supervision und Praxisbegleitung sowie die
Organisation von Fortbildungen und Hospizhelfertagen.
Im Berichtsjahr wurden 20 Hospizhelfer (davon 6 Männer) neu aufgenommen, 4 Helferinnen schieden ganz aus. Für viele Helfer ist die Möglichkeit einer unbefristeten
Pause die Grundlage, weiter am Thema zu bleiben und doch für persönliche
Belastungssituationen frei zu sein, z.B. eigene Erkrankungen, Belastungen oder auch
Sterben von Angehörigen, wichtigen Ereignissen in der Familie. Persönliche Dinge
haben den Vorrang vor der Hilfestellung für andere. Darüber hinaus koordinierten die
Sozialarbeiter 10 Supervisionsgruppen mit je 10-12 Hospizhelfern.
Ehrenamtliche Hospizhelferinnen und Hospizhelfer
(in Klammer jeweils die subjektive Einschätzung des Tätigkeitsschwerpunktes)







sind da, damit der Patient nicht alleine ist (64%)
unternehmen gemeinsam etwas oder unterhalten sich (25%)
sprechen mit Patienten über Glaubens- und Lebensfragen (11%)
stehen in akuten Krisensituationen bei (8%)
besorgen Dinge, begleiten auf dem Weg oder bieten Fahrdienst an (4%)
unterstützen in der Hauswirtschaft (4%)
helfen in der Pflege, z.B. Toilettengang, Lagerung (1%)
Alle Tätigkeiten sind ein Angebot mitmenschlicher Begleitung und ersetzen keine
regelmäßigen bezahlten Dienste (z.B. Pflegedienste oder hauswirtschaftliche Hilfen).
Hospizhelfer übernehmen keine rechtliche Vertretung. Sie konzentrierten sich zu 65 %
auf die Patienten und zu 25 % auf die Angehörigen.
Zahl der ehrenamtlichen Hospizhelfer: 161
108
16
10
27
im ambulanten, häuslichen Bereich mit 5590 Stunden
kontinuierlich in 7 Pflegeheimen mit 1.244 Stunden
auf der Palliativstation München-Harlaching mit 1268 Stunden
im stationären Christophorus Hospiz mit 4160 Stunden
Von den Hospizhelfern ehrenamtlich geleistete Stunden in 2010 (ohne Fahrzeit):
Für Patientenbegleitung
Für Fortbildungen
Für Supervision
12.262 Stunden
1.320 Stunden
1.390 Stunden
Insgesamt:
14.972 Stunden
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Palliativ-Geriatrischer Dienst (PGD)
Mitarbeiter: Hans Steil, Brigitte Schwab, Ulrike Wagner und Ulla Wohlleben
Schwerpunkte der Tätigkeit: palliative und ethische Beratung, psychosoziale
Begleitung und Unterstützung durch ehrenamtliche Hospizhelfer in den Münchener
Pflegeheimen
v.l.n.r: Ulla Wohlleben, Hans Steil, Brigitte Schwab, Ulrike Wagner
Als Partner der Pflegeheime unterstützen wir die Suche nach Wegen, das Ziel einer
achtsamen und kompetenten Sterbebegleitung zu realisieren. Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit ist dabei, Pflegeheime darin zu unterstützen, Sterbesituationen abzusichern
und unnötige Krankenhauseinweisungen zu vermeiden.
Neben der konkreten Unterstützung im Einzelfall werden wir vermehrt gebeten, in
Teambesprechungen, Vorträgen oder Workshops unser Wissen und unsere Erfahrung
in der Begleitung sterbender Menschen zu vermitteln.
Unterstützung und Beratung im konkreten Einzelfall
Inzwischen ist eine vertrauensvolle Basis der Zusammenarbeit mit vielen Münchner
Pflegeheimen entstanden. So stieg die Zahl der Anfragen im Jahr 2010 weiter an. Wir
begleiteten insgesamt 222 Menschen; in 60% der Anfragen meldeten sich Mitarbeiter
aus Pflegeheimen bei uns. Den Schwerpunkt der Anfragen bildeten weiterhin ethischrechtliche Fragestellungen, Fragen zu Behandlungsentscheidungen und Patientenverfügungen sowie dem Umgang mit Flüssigkeit und Ernährung am Lebensende. Die
Zahl der Anfragen zur Hospizhelferbegleitung ist deutlich gestiegen. Der Einsatz unserer ehrenamtlichen Hospizhelfer wird von den Pflegeheimen als sehr positiv und
entlastend erlebt.
Es hat sich weiterhin bewährt, dass feste Ansprechpartner für die Pflegeheime zur
Verfügung stehen. Unser Team hat sich im Jahr 2010 erweitert. Inzwischen sind im
Palliativ-Geriatrischen Dienst zwei medizinisch-pflegerische Palliativfachkräfte und
zwei Sozialpädagoginnen tätig.
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Entwicklung der Anfragen
250
Anfragen
200
150
106
100
56
50
0
19
2004
155 183
64
19
2005
41
34
2006
177
222
38
40
2009
2010
Beteiligte
Pflegeheime
36
2007
2008
Anfragegründe (Mehrfachnennungen möglich):
Begrenzung lebensverlängernder Maßnahmen und
ethisch-rechtliche Fragestellungen
105
Schmerztherapie und Symptomkontrolle
54
Psychosoziale Beratung
16
Entlastung durch ehrenamtliche Hospizhelfer
98
Schwerpunkte der Beratung und Begleitung





Unterstützung und Beratung zur Eruierung des vorausverfügten oder mutmaßlichen Willens für die konkrete Behandlungssituation.
Klärung der rechtlichen Vertretungssituation und Einbeziehung aller relevanten
Bezugspersonen in den Entscheidungsprozess.
Begleitung von Entscheidungsprozessen durch die Vermittlung von palliativem
Wissen (medizinisch-pflegerisch / rechtlich / psychosozial), die Unterstützung von
Behandlungsentscheidungen und bei Bedarf die Initiierung von Round-TableGesprächen; in Einzelfällen wurde die Hinzuziehung von Fachärzten, einem
Rechtsanwalt oder weiteren Fachstellen erforderlich.
Einleitung einer individuellen Schmerztherapie und Symptomkontrolle sowie einer
Notfallplanung in enger Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und den
Pflegenden.
Beratung zum Umgang mit Flüssigkeit und Ernährung bis hin zur Einstellung
künstlicher Ernährung.
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

Beratende Begleitung der Sterbephase. Orientierung an den Bedürfnissen und
Belastungen des Sterbenden, psychosoziale Begleitung und Entlastung von
Angehörigen und Pflegeteams.
Unterstützung und Entlastung durch ehrenamtlich tätige Hospizhelfer
Wer fragt an
150
100
2008
2009
50
0
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2010
e
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s
n
So
Anders als im ambulanten Bereich hat die Beratung und Begleitung von Menschen,
die an einer Demenz erkrankt sind, die nach Schlaganfällen oder Hirnblutungen ohne
Aussicht auf Besserung vollständig pflegebedürftig und oft nicht ansprechbar im
Pflegeheim betreut werden müssen oder aufgrund ihres sehr hohen Alters an
zahlreichen internistischen Erkrankungen wie Herz- oder Niereninsuffizienz leiden,
eine sehr große Bedeutung. Seit Oktober 2009 können wir zudem auch für Pflegeheimbewohner nach Verordnung durch den Hausarzt bei sehr komplexen Symptomen
Spezialisierte Ambulante Palliativ-Versorgung (SAPV) über unser Palliative Care
Team anbieten. Durch die Beteiligung eines Arztes konnten wir Situationen im Pflegeheim stabilisieren, die bislang trotz unserer Bemühungen zu Klinikeinweisungen geführt hätten. Beispielsweise konnten Aszitispunktionen im Pflegeheim durchgeführt
oder Menschen am Lebensende mit Schmerzmittelpumpen versorgt werden. Nach
anfänglicher kritischer Beobachtung durch in Heimen tätige Hausärzte konnten wir inzwischen auch für die SAPV eine Akzeptanz erreichen.
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Diagnosen im Überblick
29
29
58
44
28
23
16
38
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40
29
Unterstützung durch ehrenamtliche Hospizhelfer
12 16
2009
2010
2008
29
12 16
Sonstige
0
16
2008
Erkrankungen
20
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Tumorerkrankungen
40
71
erkrankungen
Demenz
60
59
Hirnblutung/
Apallisches
Syndrom Tumor-
80
20
23
40
38
Internistische
Erkrankungen
Internistische
28
56
Sonstige
Erkrankungen
Erkrankungen
Diagnosen im Überblick
44
40
0
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Schlaganfall/
Hirnblutung/
Apallisches
Syndrom
Schlaganfall/
60
Demenz
80
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71Seite 36
59 63
2009
2010
Ein weiterer Schwerpunkt unseres Palliativ-Geriatrischen Dienstes ist die UnterstütUnterstützung
ehrenamtliche
Hospizhelfer
zung schwerkranker
und durch
sterbender
Menschen
in Heimen durch ehrenamtlich tätige
weiterer Schwerpunkt
unseres
Palliativ-Geriatrischen
Dienstes ist (z.B.
die UnterstütHospizhelfer.EinRegelmäßig
oder auch
kurzfristig
in akuten Situationen
bei Angst
zung
schwerkranker
und
sterbender
Menschen
in
Heimen
durch
ehrenamtlich
tätigeund
oder großer Unruhe) begleiten sie Bewohner und entlasten Angehörige
Hospizhelfer. Regelmäßig oder auch kurzfristig in akuten Situationen (z.B. bei Angst
Pflegeheimmitarbeiter.
Insgesamt wurden 110 Pflegeheimbewohner begleitet.
oder großer Unruhe) begleiten sie Bewohner und entlasten Angehörige und
Pflegeheimmitarbeiter.
Insgesamt wurden
Pflegeheimbewohner
begleitet.
Unsere Sitzwachen-Gruppe
übernahm
auch 110
2010
wieder in Krisenund SterbeUnsere
Sitzwachen-Gruppe
2010
wieder in Einsätze.
Krisen- undFür
Sterbesituationen für
mehrere
aufeinanderübernahm
folgendeauch
Tage
zahlreiche
dieses
situationen
für mehrere aufeinander
folgende Tage zahlreiche Einsätze. Für dieses
Angebot standen
16 Hospizhelfer
zur Verfügung.
Angebot standen 16 Hospizhelfer zur Verfügung.
Darüber hinaus
waren
im waren
Berichtsjahr
16 ehrenamtliche
Hospizhelfer
in sechs
sechsMünchMünchDarüber
hinaus
im Berichtsjahr
16 ehrenamtliche
Hospizhelfer in
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fest
integriert.
Sie
unterstützten
durch
in
der
Regel
wöchentliche
ner Pflegeheimen fest integriert. Sie unterstützten durch in der Regel wöchentliche
Einsätze 45 Bewohner
und die Mitarbeiter
in WohnPflegebereichen.
Einsätze 45 Bewohner
und die Mitarbeiter
in Wohnundund
Pflegebereichen.
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Unterstützung in der Zeit der Trauer
Jürgen Wälde
Bedenkt: den eigenen Tod, den stirbt man nur, doch mit dem Tod der andern muss
man leben. (Mascha Kaléko)
Hospizarbeit endet nicht mit dem Tod der von uns begleiteten
Patienten.
Den Angehörigen, den „Hierbleibenden“, bieten wir
Unterstützung auf ihrem Weg durch die Trauer an. Unsere
Angebote stehen dabei allen trauernden Menschen im Raum
München zur Verfügung.
Insgesamt erreichten uns im Berichtsjahr 88 Anfragen. Im
Rahmen einer telefonischen Abklärung versuchen wir
herauszufinden, welche Form der Unterstützung in der
jeweiligen Situation in Betracht kommt und von den Betroffenen auch gewünscht wird.
Bei 23 Anfragen konnten wir durch diesen einmaligen Kontakt entsprechende
Hilfestellung geben. 65 trauernde Menschen nahmen darüber hinaus die Möglichkeit
zu einer persönlichen Einzelberatung oder zur Teilnahme an unserem Gesprächskreis
wahr.
Der offene Gesprächskreis, der 14-tägig unter Leitung von Anette von Dercks und mir
im Christophorus Haus statt findet, wurde 2010 von insgesamt 32 Trauernden
besucht. Im geschützten Raum einer Gruppe von durchschnittlich 8 Teilnehmenden
finden Betroffene die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch und zu wechselseitiger
Unterstützung.
Einzelberatung wurde im Jahr 2010 von 54 Personen in Anspruch genommen. Diese
Form der Unterstützung bietet Raum, die eigene Lebenssituation nach dem Verlust
eines nahe stehenden Menschen in Ruhe anzuschauen und im Gegenüber zur Person
des Begleitenden nach Perspektiven für die nächsten Schritte Ausschau zu halten.
Insgesamt führten Hannelore Schneider und ich im Berichtszeitraum 219 Einzelberatungsgespräche von durchschnittlich 60 bis 90 Minuten.
Wie die letzten Jahre gestalteten wir zwei große Gedenkfeiern für die Angehörigen der
von uns ambulant oder stationär begleiteten Patienten und Bewohner.
Die „Orientierungshilfe für Trauernde in München“ sowie die Angebote des CHV sind
auf der Homepage www.chv.org einzusehen.
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Veröffentlichungen
Fachbücher mit Beiträgen von Mitarbeitern
Das Fachbuch pflegen bis zuletzt (Hrsg. CHV) mit Beiträgen zum gesamten
Themenkomplex, 13,80 Euro (nur über CHV erhältlich)
Elisabeth Albrecht, Christel Orth, Heida Schmidt (1995) Hospizpraxis - Leitfaden für
Menschen, die Sterbenden helfen wollen. Herder Taschenbuch
Doris Rosenkranz, Angelika Weber (Hrsg.; 2002) Freiwilligenarbeit - Einführung in
das Management von Ehrenamtlichen in der Sozialen Arbeit. Juventa [mit einem
Beitrag von Sepp Raischl]
Gustava Everding, Angelika Westrich (Hrsg.; 3. Auflage 2004), Würdig leben bis zum
letzten Augenblick - Idee und Praxis der Hospiz-Bewegung. C.H. Beck
Johanna Kurić, Josef Raischl (Hrsg.; 2003) nahe sein, loslassen - Spirituelle
Erfahrung in der Begleitung von Sterbende. Herder
Eckhart Frick, Traugott Roser (Hrsg.; 2009), Spiritualität und Medizin. Kohlhammer
[mit Beiträgen von Sepp Raischl]
Tumorzentrum München (Hrsg.; 3. Auflage 2009) Manual Psychoonkologie.
Zuckschwerdt [mit Beiträgen von Sepp Raischl]
CHV (Hrsg.; Sepp Raischl und Kornelie Rahnema, 2008, Nachdruck 2009) Für ein
würdevolles Leben bis zuletzt - für Alten- und Pflegeheime [kostenloser Download
unter www.chv.org]
CHV (Hrsg.; Sepp Raischl und Kornelie Rahnema, 2011) Zu Hause würdevoll leben
bis zuletzt – Alte Menschen in der letzten Lebensphase im Spannungsfeld von
Selbstbestimmung und Fürsorge [kostenloser Download unter www.chv.org]
Medizinische Broschüren für Fachkräfte, Patienten und Angehörige
Ernährung – um jeden Preis?
(1. Auflage 2005)
Brigitte Hirsch, Elisabeth Wolf
Karlo Heßdörfer, Sepp Raischl
Dr. med. Susanne Vogel
Gastrointestinale Probleme
(Neuauflage April 2005)
Brigitte Hirsch, Elisabeth Wolf
Dr. med. Claudia Bausewein
Hans Steil
Mitgliederzeitschrift CHV aktuell
zweimal jährlich
Broschüren sind über die Internetseite www.chv.org oder telefonisch in der
Geschäftsstelle (089 / 130 787-0) zu bestellen.
Leitbild unserer Hospizarbeit
•
Wir begleiten und unterstützen Menschen in ihrer letzten
Lebensphase, damit sie auch mit einem unheilbaren Leiden
selbstbestimmt und in Würde leben und sterben können.
•
Sterben und der Tod sind für uns Teil eines einmaligen und wertvollen
Lebens. Dieses Leben nehmen wir als Ganzes in seinen
körperlichen, seelischen, sozialen und spirituellen Ausprägungen
wahr. Unsere lebensbejahende Grundhaltung schließt sowohl eine
ungewollte
Lebensverlängerung
als
auch
eine
aktive
Lebensbeendigung aus.
•
Im Zentrum unserer Arbeit steht der Erhalt der bestmöglichen
Lebensqualität von Menschen am Ende ihres Lebens.
•
Wir achten unterschiedliche weltanschauliche, spirituelle und religiöse
Einstellungen sowie Lebensstile und Kulturen.
•
Ebenso wichtig wie die Bedürfnisse der Kranken sind die ihrer
Zugehörigen und Freunde. Wir bieten ihnen unsere Begleitung und
Unterstützung an, auch während der Trauerphase.
•
Wir arbeiten ambulant und stationär in einem Team von Pflegenden,
Sozialarbeitern, Ärzten, Seelsorgern, Therapeuten und Mitarbeitern in
Verwaltung und Hauswirtschaft.
•
Das Engagement ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer ist ein
wesentlicher Bestandteil unserer Hospizarbeit. Sie ergänzen das
multiprofessionelle Team und bringen Zuwendung und Zeit,
Lebenserfahrung und Kraft ein.
•
Als Teil eines Netzwerkes aus Sozial- und Gesundheitseinrichtungen
arbeiten wir kontinuierlich an der Entwicklung, Umsetzung und
Weitergabe unserer Qualitätsstandards. Fort- und Weiterbildung sind
dabei unverzichtbar.
•
Unsere Arbeit wird wesentlich durch freiwillige Leistungen ermöglicht.
Durch verantwortlichen Umgang mit allen Ressourcen gewährleisten
wir den nachhaltigen Einsatz öffentlicher Gelder und von
Zuwendungen unserer Mitglieder, Spender und Stifter.
•
Unser Engagement zielt auch darauf, den Umgang der Gesellschaft
mit Sterben, Tod und Trauer im Sinne der Hospizidee zu verändern.
Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
Dezember 2009
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Impressionen
2010
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… und mehr
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Christophorus-Haus
Christophorus Hospiz Verein e.V.
Christophorus Hospiz Verwaltungs GmbH
Effnerstr. 93
81925 München
Tel. 089 / 13 07 87-0
Fax 089 / 13 07 87-13
Montag bis Freitag 9:00 bis 16:30 Uhr
[email protected]
www.chv.org
Neben Mitgliedschaft und Spenden gibt es die Möglichkeit, sich an der Christophorus
Hospiz stiftung München oder am stifterkreis zu beteiligen.
Sozialbank München
Konto: 98 555 00
BLZ: 700 205 00
Unsere Dienste auf einen blick
ambulanter Hospizdienst
Häusliche Begleitung im Stadtgebiet München
Palliativ Care team
Beratung, Koordination und Behandlung (SAPV)
stationäres Hospiz
Sicherheit und Geborgenheit in der letzten Lebensphase
Unterstützung in der Zeit der trauer
Beratung, Einzelgeleitung, Gruppen
bildung und Öffentlichkeitsarbeit
Information, Schulung, Fortbildung
MVV anbindungen:
• U 4 Endhaltestelle Arabellapark
• Tram 17 und Tram 18 bis Effnerplatz
• Bus 188 Haltestelle Odinstraße
Fußwege ca. 5 bis 15 Minuten ab den Haltestellen.
Parkmöglichkeiten sind vorhanden.
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CHV / Jahresbericht / 5.11 / 0.7 / www.lipp.de
Palliativ-Geriatrischer Dienst
Unterstützung für Menschen in den Münchner Pflegeheimen
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