Giuliano Carmignola Concerto Köln Mayumi Hirasaki
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Giuliano Carmignola Concerto Köln Mayumi Hirasaki
Giuliano Carmignola Concerto Köln Mayumi Hirasaki Donnerstag 18. Dezember 2014 20:00 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Mobiltelefone, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese unbedingt zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Bitte warten Sie den Schlussapplaus ab, bevor Sie den Konzertsaal verlassen. Es ist eine schöne und respektvolle Geste gegenüber den Künstlern und den anderen Gästen. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt oder veröffentlicht wird. Giuliano Carmignola Violine Concerto Köln Mayumi Hirasaki Konzertmeisterin, Violine Donnerstag 18. Dezember 2014 20:00 Pause gegen 20:45 Ende gegen 21:50 PROGRAMM Charles Avison 1709 – 1770 Concerto grosso Nr. 11 G-Dur für Streicher und Basso continuo aus: 12 concertos in 7 Parts arranged from Harpsicord Sonatas by Domenico Scarlatti (1744 ) Con affetto Allegro Andante moderato Vivacemente Evaristo Felice Dall’Abaco 1675 – 1742 Concerto a quattro da chiesa d-Moll op. 2,1 (um 1712) für zwei Violinen, Viola, Violoncello und Basso continuo Largo Allegro Andante Allegro assai Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo d-Moll BWV 1043 (vermutlich um 1720) Vivace Largo, ma non tanto Allegro Mayumi Hirasaki 1. Violine Giuliano Carmignola 2. Violine Pause 2 Francesco Durante 1684 – 1755 Concerto für Streicher und Basso continuo g-Moll Affetuoso Presto Largo affetuoso Allegro Johann Sebastian Bach Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo a-Moll BWV 1041 (vermutlich um 1720) [ohne Satzbezeichnung] Andante Allegro assai Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1042 (vermutlich um 1720) Allegro Adagio Allegro assai 3 ZU DEN WERKEN Charles Avison: Concerto grosso Nr. 11 G-Dur Ein Link, ein Klick, und schon sind Milliarden Menschen informiert. Ist uns überhaupt noch vorstellbar, mit welcher Langsamkeit Nachrichten, Entwicklungen, Trends vor etwa 300 Jahren Verbreitung fanden? Hiervon und zugleich von der Nachhaltigkeit einer »guten Idee« erzählt das Eröffnungsstück des heutigen Konzerts. England, um 1735: Im Musikleben der Zeit standen die »Grand Concertos« hoch im Kurs. Urmodell der Gattung waren die Concerti grossi von Arcangelo Corelli, die 1714, kurz nach Corellis Tod, in Italien erstmals im Druck erschienen waren. Zeitgleich waren dort die virtuosen Solokonzerte Vivaldis, Albinonis und anderer auf den Markt gekommen und hatten bereits für einen neuen Trend gesorgt. In seinem Mutterland war das Concerto grosso also bald »out«, während nördlich der Alpen, insbesondere in England, seine Karriere jetzt erst begann und Jahrzehnte später ihren Höhepunkt erlebte. Grand Concertos etwa von John Stanley, Francesco Geminiani (der in London lebte) und natürlich Georg Friedrich Händel erklangen in englischen Städten sowohl in öffentlichen Konzerten als auch als Zwischenaktmusiken im Theater. Bald war die Nachfrage derart gewachsen, dass Komponisten begannen, eigene oder fremde Werke zu Concerti grossi umzuarbeiten: Geminiani griff auf Sonaten Corellis zurück, Francesco Barsanti transformierte Sonaten Sammartinis, und Händel »plünderte« für seine zweite Serie, die Concerti grossi op. 6 (1740), zahlreiche seiner eigenen Vokalwerke. Auch der in Newcastle upon Tyne tätige Charles Avison wurde vom Trend erfasst: Neben seiner Tätigkeit als Organist veranstaltete er ab 1735 Subskriptionskonzerte. Von 1738 bis zu seinem Tod wirkte er als Leiter der Musical Society und komponierte den größten Teil seiner Instrumentalmusik – sechs Serien von Concerti sowie eine Reihe von Kammermusikwerken – für diese Konzerte. Avison war der bedeutendste englische (im Sinne von: in England geborene!) Concerto-Komponist des 18. Jahrhunderts und darüber hinaus mit seiner Schrift An Essay in Musical Expression ein wichtiger Theoretiker. 4 Nun traf es sich, dass um 1740 nicht nur das Grand Concerto, sondern auch die Musik Domenico Scarlattis in England höchst beliebt war. Letzteres ging zurück auf den englischen Komponisten Thomas Roseingrave, der Scarlatti in Italien kennengelernt und dessen Oper Narciso in London herausgebracht hatte. 1739 veröffentlichte Roseingrave unter dem Titel 42 suites de pièces pour le clavecin eine Ausgabe Scarlattischer Klaviersonaten, die enorme Verbreitung fand. Avisons Twelve Concertos nach Klaviersonaten Scarlattis sind ein bemerkenswertes Unikum. Ein Werk, das auf eine Konjunktursituation reagiert und zugleich von der Meisterschaft zweier Komponisten zeugt. Nicht alle Einzelsätze sind als Kompositionen Scarlattis nachweisbar, möglicherweise entstammen diese der Feder Avisons. Dies gilt etwa für den Eröffnungssatz des Concerto grosso Nr. 11 G-Dur, ein Con affetto überschriebenes, ausdrucksstarkes Stück im Gestus des Händelschen Largo e staccato. Die folgenden Sätze hingegen sind identifizierbar, sie entsprechen den Sonaten K 28 (im Original in E-Dur), K 25 (fis-Moll) und K 6 (F-Dur), die allesamt dem Grundton G entsprechend transponiert wurden. Um den für ein Concerto unverzichtbaren Kon trast zwischen den Sätzen zu gewährleisten, verwandelte Avison manches Allegro Scarlattis mit großem Geschick in einen langsamen Satz, so auch im Fall des Andante moderato (alias Sonate K 25) aus dem G-Dur-Konzert: Eine Reihe von Wiederholungspassagen wurden eliminiert, und im orchestral angereicherten Tonsatz gelang es Avison, dem Original jene »Maske abzunehmen, die [seine] natürliche Schönheit und Exzellenz verhüllte« – so zumindest lautete der selbstgestellte Anspruch des selbstbewussten Mit-Komponisten. Evaristo Felice Dall’Abaco: Concerto a quattro da chiesa d-Moll op. 2,1 (um 1712) Eine gravitätisch schreitende Bassfigur durchzieht den Eröffnungssatz des Concerto a quattro da chiesa d-Moll, des ersten von zwölf Concerti, die Evaristo Felice Dall’Abaco 1712 unter der Opuszahl 2 beim berühmten Amsterdamer Verleger Roger herausbrachte. Dem 5 charakteristischen viersätzigen »Da chiesa«-Aufbau (in der Abfolge langsam, schnell, langsam, schnell) folgen lediglich drei der Concerti op. 2. Der größte Teil dieser Werkreihe besteht aus dreisätzigen Werken, die allerdings wenig mit dem modernen ConcertoTypus Vivaldis verbindet. Ihr Wesen ist vielmehr – um einen Begriff Telemanns zu verwenden – »corellisierend«. An das eindrucksvolle Entrée schließt sich im d-Moll-Concerto ein fugierender Satz an: Auf engstem Raum folgen die Einsätze der Stimmen aufeinander, in solchermaßen gesteigerter Form verkehrt sich das kontrapunktische Prinzip nahezu in sein Gegenteil: eine quasi-monochrome Klangfläche. Auf ein gesangliches a-Moll-Andante – eine Air gleichsam – folgt ein stürmischer Kehraus, der am ehesten eine gewisse stilistische Nähe zum »Modernisten« Vivaldi aufweist. Dieses Concerto und viele andere Werke schrieb Dall’Abaco übrigens auf der Flucht: Ab 1704 als Kammermusikus und Cellist am Münchner Hof des Wittelsbacher Kurfürsten Maximilian II. Emanuel angestellt, durfte der in Verona geborene Dall’Abaco schon nach wenigen Monaten seine Koffer wieder packen. Grund war der spanische Erbfolgekrieg: Auf Seiten der französischen Krone kämpfend, musste Max Emanuel nach der vernichtenden Niederlage in der Schlacht von Höchstadt 1704 fliehen. Während der nächsten Jahre hielt er sich zunächst in Brüssel, dann in Paris, Versailles und Compiègne auf. Erst 1714 wurde er mit Hilfe der französischen Krone wieder in Amt und Würden eingesetzt. Seine Hofkapelle hatte Max Emanuel stets nachkommen lassen, und so lernte Dall’Abaco – wenngleich unter angespannten Bedingungen – vor Ort die französische Musik kennen, eine Einflussquelle, aus der er in späteren Jahren häufig schöpfte. In Brüssel wurde übrigens Dall’Abacos Sohn Joseph Clemens geboren. Auch er war Cellist und Komponist, sein Leben endete nach gesegneten 95 Jahren im Jahr 1805 auf einem Landgut in der Nähe des weinseligen Ortes Valpolicella, unweit Verona. Uns Rheinländern steht Joseph Clemens Dall’Abaco noch aus einem anderen Grund nah: 1729 trat er als »Titular-Kammerdiener und Hofmusicus mit dem Violoncell« in die Dienste des Kurfürsten und Kölner Erzbischofs Clemens August. Später wirkte er in Bonn und Brühl als Direktor der Kammermusik und kurfürstlicher Rat. Und um die Vater-SohnGeschichte zu komplettieren: Clemens August seinerseits war einer der Söhne des Kurfürsten Max Emanuel. 6 Johann Sebastian Bach: Konzert für zwei Violinen, Streicher und Basso continuo d-Moll BWV 1043 und Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo a-Moll BWV 1041 Hat Johann Sebastian Bach Orchestermusik komponiert? Anders als wenige Jahrzehnte später – etwa zur Zeit des glorreichen Mannheimer Orchesters, ganz zu schweigen von Pariser oder Wiener Verhältnissen, wie sie Haydn und Mozart erlebten – existierte zur Bach-Zeit noch kaum eine eigenständige Kategorie chorisch besetzter Instrumentalmusik. Größer besetzte Werke unterschieden sich zwar strukturell etwa von der Form einer Sonate, doch ob eine Suite oder ein Concerto chorisch oder solistisch ausgeführt wurde, spielte keine entscheidende Rolle. Die Tatsache, dass Bach meist Ensembles von überschaubarer Größe zur Verfügung hatte – die 17-köpfige Köthener Kapelle war ein für damalige Verhältnisse großes Orchester –, muss daher nicht als historische Ungerechtigkeit betrachtet werden. Ähnlich wie im Fall der vielstrapazierten Floskel ›Wenn Bach den modernen Flügel gekannt hätte‹ macht es wenig Sinn, diesem in seiner Epoche verwurzelten Musiker posthum romantisierende Sehnsüchte nachzusagen. Seine »Orchester«-Musik setzt nicht auf potenzierten Tutti-Klang, und es fehlt ihr auch das aufklärerische Moment des Solo-Tutti-Gegensatzes. Bachs Musik – dies gilt auch für seine Instrumentalkonzerte – speist sich aus der Idee eines Kontinuums, ja eines theologisch fundierten, einheitlichen Weltbildes. Wie die meisten seiner Instrumentalwerke entstammen Bachs Violinkonzerte vermutlich jener Periode (1717 – 1723), da der Komponist als Fürstlicher Kapellmeister im anhaltinischen Köthen wirkte. Weder zuvor noch danach in seiner Laufbahn stand ihm je ein so qualifiziertes Instrumentalensemble zur Verfügung wie hier. Bereits in seiner Weimarer Zeit (1708 – 1717) hatte Bach die Concerti Vivaldis studiert, doch erst in Köthen konnte er den Eindruck schöpferisch verarbeiten. Wie er dies tat, zeigt ein Werk wie das a-Moll-Violinkonzert BWV 1041 eindrucksvoll: In der 7 formalen Gesamtanlage und bis in die Motivik hinein zeigen sich zwar Einflüsse des Italieners, die Binnenstruktur indes ist einerseits von der Kontrapunkt-Tradition des deutschen Barock, andererseits von Bachs individuellem Strukturdenken durchdrungen. Dass dieses von der Orgel geprägt war, vermittelt der harmonische Reichtum der Ecksätze ebenso wie die OstinatoKunst im langsamen Mittelsatz. Dessen Schönheit, so Claude Debussy, sei »so groß, dass man ernstlich nicht mehr weiß, wie man sich hinsetzen und verhalten soll, um des Anhörens würdig zu sein. Sie bleibt einem lange im Sinn, und man wundert sich beim Hinaustreten auf die Straße, dass der Himmel nicht blauer ist und der Parthenon nicht aus der Erde emporwächst. Doch das wilde Hupen der Autobusse rückt die Dinge schnell wieder an ihren gewohnten Platz«. Gemessen daran, dass Bach sich über viele Jahre von Amts wegen mit Instrumentalmusik beschäftigt hat, ist der überlieferte Werkbestand äußerst schmal. Die Musikforschung vermutet, dass große Teile von Bachs Instrumentalschaffen verloren sind. Beweisbar indes ist diese Annahme nicht. Und warum sollte Bach – ungeachtet seiner sozialen Stellung als »Diener« – nicht die Absicht verfolgt haben, mit wenigen Werken Exemplarisches zu schaffen? Vielleicht wusste man in Kreisen des Leipziger Collegium musicum seine Genialität zu schätzen. Für dessen Aktivitäten bearbeitete Bach während seiner zeit als Thomaskantor eine Reihe älterer, in Köthen entstandener Konzerte zu Cembalokonzerten. In den meisten Fällen ließ sich die jeweilige Quelle nur rekonstruktiv erschließen. Drei der wohl in Köthen entstandenen Konzerte sind jedoch in ihren Originalgestalten erhalten geblieben: die beiden Violinkonzerte sowie das später zum c-Moll-Konzert für zwei Cembali umgestaltete d-Moll-Doppelkonzert BWV 1043. Für die Originalität Bachschen Formdenkens finden sich in allen Sätzen des Doppelkonzerts Beispiele. Im Kopfsatz überlagern sich Concerto- und Fugenelemente: Das einleitende Ritornell entspricht formal einer Fugenexposition. Zugleich wird das Fugenthema in Gesellschaft zweier Gegenthemen – konzertierend! – präsentiert. Die beiden Solo-Violinen bringen ihr eigenes thematisches Material ins Geschehen ein. Ihre drei Soloepisoden 8 bilden gleichsam einen in sich lebensfähigen Organismus, der seinerseits an verschiedenen Stellen mit den ihn umhüllenden Ritornellen vernetzt ist. Auch der zweite Satz – das berühmte, weit ausschwingende Largo – verknüpft fugenartige Strukturen (die Einsätze der Solostimmen erfolgen immer im Quintabstand) mit dem konzertanten Duktus eines Themas, dass von Anfang bis Ende des Satzes auf einem ostinaten Begleit-»Teppich« ruht. Stürmisch-bewegt beginnt der dritte Satz und überrascht durch eine weitere Besonderheit: Das Ritornell-Thema wird von den Soloinstrumenten vorgetragen, das Ripieno begleitet und streut Kommentare ein. Elemente wie die auffahrenden Triolenketten und die repetierten Block-Akkorde in den Solo-Violinen sorgen für enorme Energieschübe. Francesco Durante: Concerto für Streicher und Basso continuo g-Moll Wo ist die Brücke? Oder existiert überhaupt eine solche, auf der man »sicheren Schrittes« vom Barock zur Klassik wandeln kann? Die deutsche Musikgeschichtsschreibung hat sich stets schwer getan mit der Darstellung jener Zeit, als deren Eckpunkte zum einen die Konzerte Bachs, zum anderen die Sinfonien Haydns und Mozarts empfunden wurden. In Wahrheit verliefen zahlreiche Brücken über die Mitte des 18. Jahrhunderts hinweg, die allermeisten von ihnen führten durch Italien. Bereits in den 1730er und 1740er Jahren bediente man sich in Neapel und anderen Orten einer Tonsprache, die sich von unserer weitgehend durch Bach geprägten Vorstellung barocker Musik deutlich unterscheidet. Nicht allein in der Welt der Oper (die eh nicht Bachs Welt war) oder der Kirchenmusik (konfessionelle Unterschiede bildeten ebenso wie die Alpen unüberwindliche Mauern zwischen Nord und Süd), sondern auch im Bereich der Instrumentalmusik zeigen sich hier Entwicklungen, die die Vorstellung von einem plötzlichen Stilwechsel ad absurdum führen: Concerti, die weder der barocken Ritornell-Struktur (wie sie noch Vivaldi verwendet hat), noch aber der klassischen 9 Sonatenform entsprechen. Häufig treffen wir stilistischen Pluralismus an: Rückgriffe auf den »Stile antico« (den fugierenden Stil) tragen bereits Zitatcharakter. Solche Elemente vermischen sich mit moderner, affektgeladener Kantabilität, frappierenden Dissonanzen und nicht zuletzt mit einer Tendenz zu formal hybriden Gebilden. Wir sind in Neapel und begegnen einem Komponisten, den Rousseau 1767 als »größten Meister der Harmonie« bezeichnete und Grétry noch 1789 ob seiner Meisterschaft im »Contrepoint sentimental« lobte: Francesco Durante. Als Sohn eines Wollkämmers in der Nähe von Neapel geboren, kam er fünfzehnjährig in die Obhut eines Onkels, der an einem der Neapolitaner Konservatorien lehrte und die musikalische Ausbildung des Neffen in die Hand nahm. Wenig Greifbares über Durantes Leben ist bekannt für den langen Zeitraum zwischen 1705 und 1728, auch Gerüchte über eine mögliche Reise an den sächsischen Hof können nicht belegt werden. 1728 schließlich erhielt Durante eine Anstellung als Primo Maestro am Conservatorio dei Poveri di Gesù Cristo, später arbeitete er in gleicher Funktion am Conservatorio di Santa Maria Loreto und schließlich an seiner ehemaligen Ausbildungsstätte, dem Konservatorium von San Onofrio. Spätestens während seiner letzten zehn Lebensjahre galt er als bedeutendster Lehrer im Komponisten-Mekka Neapel. Durante hinterließ ein vergleichsweise schmales Œuvre: keine Opern (und dies in Neapel), einen recht großen Bestand an Messen und anderen geistlichen Werken, dazu weltliche Vokalwerke und einige wenige Instrumentalkompositionen. Diese allerdings zeigen eine höchst individuelle Handschrift. Sein Concerto g-Moll ist das zweite in einer Reihe von acht Konzerten, die wohl in den 1730er Jahren entstanden sein dürften. Sein formal mehrteiliger (»hybrider«) Kopfsatz beginnt in langsamem Tempo, dieser einleitende Abschnitt weist eine Reihe ungewöhnlicher Vorhaltbildungen, chromatischer Durchgänge und Dissonanzen auf. Unmittelbar geht dieser Formteil über in ein frei gestaltetes Fugato, das sich im folgenden mit einem virtuosen »Violinkonzert« verzahnt. Fast scheint es, als breche die mühsam herbeigerufene kontrapunktische Konstruktion einer Fuge unter dem hervorquellenden Ausdrucksbedürfnis zusammen. Einen starken 10 Kontrast hierzu bildet der in B-Dur stehende langsame Satz, gleichsam ein Gesangsterzett über schreitendem Bass, das allerdings auch mit einigen Überraschungen im Bereich der Melodik und Harmonik aufwartet. Der Schlusssatz knüpft an die ernste Stimmung des Kopfsatzes an, der Beginn des Fugato-Themas (die Töne g, es, cis, d in gleichen Notenwerten) könnte in ähnlicher Form auch von Bach stammen. Was dort indes häufig als Kreuzsymbol interpretiert wird, ist hier – beim Meister des »gefühlsbetonten Kontrapunkts« – gewiss eine Anleihe beim Affektreservoire des Operngesangs seiner Heimatstadt Neapel. Zurück zu Bach: Konzert für Violine, Streicher und Basso continuo E-Dur BWV 1042 Oft ist im Zusammenhang mit Bachs Konzerten vom Vorbildcharakter des Vivaldi-Modells die Rede. Doch existierte ein solches überhaupt? Vivaldi selbst hielt sich erstaunlich oft nicht an die Regeln des angeblich von ihm generierten »Modells«, und um so häufiger weichen Bachs Konzerte von den vermeintlich strikten Normen ab. Der Bach-Forscher und Cembalist Siegbert Rampe formuliert bündig: »Bach kann sich mit ihr [i.e. Vivaldis Konzertform] nicht auseinandergesetzt haben, weil es sie nicht gab.« Zwar finden sich charakteristische Bautechniken italienischer Konzerte durchaus auch im E-Dur-Violinkonzert BWV 1042, beispielsweise im ausschließlich aus achttaktigen Perioden bestehenden rondoartigen Finale. Ebenso wie in den beiden anderen Violinkonzerte Bachs zeigt sich indes hier vor allem im Kopfsatz eine enge, komplexe Verzahnung der einzelnen Abschnitte: Die Ritornelle sind nicht klar abgegrenzt gegen die Solopassagen, und sie dienen auch keineswegs nur der Erreichung bestimmter Tonart-Stationen, von denen aus dann das jeweils folgende Solo seinen Ausgang nähme. In dieser Hinsicht erreicht Bach eine erhebliche Weiterentwicklung der Form des Solokonzerts. 11 Zu Bachs Auseinandersetzung mit dem italienischen Stil generell merkt sein Biograph Forkel an: »Er studirte die Führung der Gedanken, das Verhältnis derselben untereinander, die Anwechselungen der Modulation und mancherlei andere Dinge mehr. So vorbereitet bedurfte es nun nur Fleiss und ununterbrochene Uebung, um immer weiter, und endlich auf einen Punkt zu kommen, auf welchem er sich nicht nur ein Kunst-Ideal erschaffen, sondern auch hoffen konnte, es mit der Zeit zu erreichen.« Wo also verlaufen die »Brücken« zwischen Barock und Klassik? Im stilistischen, unmittelbar hörbaren Sinne gewiss bei Meistern wie Francesco Durante, deren Musik heute zu Unrecht ein Schattendasein führt. Weiter gefasst – im Hinblick auf das strukturelle Innenleben der Musik –, steht Bachs Musik derjenigen der Wiener Klassik und aller folgenden Generationen sehr nahe. Gerhard Anders 12 BIOGRAPHIEN Giuliano Carmignola Giuliano Carmignola gilt als einer der herausragendsten italienischen Geiger seiner Generation und äußerst geschätzter Kammermusiker, der sowohl auf dem barocken als auch auf dem modernen Instrument zuhause ist. Er war über zehn Jahre als Dozent für Violine am Konservatorium in Venedig tätig und von 1978 bis 1985 Konzertmeister im Orchester des Theaters La Fenice. Seine Zusammenarbeit zunächst mit den Sonatori de la Gioiosa Marca und mit dem Venice Baroque Orchestra hat Carmignola zum Spezialisten des barocken Violinstils, vor allem der italienischen Musik des 18. Jahrhunderts, gemacht. Als Meister sowohl auf der Barock- als auch auf der modernen Geige begann Carmignolas künstlerische Laufbahn zunächst mit Preisen bei dem nationalen Geigenwettbewerb »Premio Città di Vittorio Veneto« 1971 und 1973 bei dem internationalen Wettbewerb »Niccolò Paganini« in Genua. Als Solist ist er in ganz Europa mit den größten Orchestern unter der Leitung von Dirigentenpersönlichkeiten wie Claudio Abbado, Eliahu Inbal und Giuseppe Sinopoli aufgetreten. In Begleitung des Ensembles I Virtuosi di Roma ging er in den siebziger Jahren als Solist auf Welttournee und arbeitete gleichzeitig mehrfach mit einem Klavierquartett bestehend aus den Musikern Danilo Rossi (Geige), Mario Brunello (Cello) und Andrea Lucchesini (Klavier) zusammen. In Treviso geboren, begann Giuliano Carmignola sein Studium zunächst bei seinem Vater und ging später an das Konservatorium Benedetto Marcello in Venedig. Er besuchte Meisterkurse bei Nathan Milstein und Franco Gulli an der Accademia Musicale Chigiana in Siena sowie bei Henryk Szeryng am Genfer Konservatorium. Giuliano Carmignola nimmt regelmäßig an Barockmusik-Festivals in ganz Europa teil, zu denen auch renommierte Spielorte wie Brügge, Luzern, Wien, Brüssel, Salzburg und Barcelona gehören. 1999 wurde Carmignola als Professor für 13 Violine an die Musikhochschule Luzern berufen. Außerdem ist er regelmäßig als Dozent an der Accademia Musicale Chigiana tätig. In dieser und der kommenden Saison wird Carmignola als Solist – außer in Köln – in Granada, Rom, Monte Carlo, Rotterdam, Bonn, Zürich, Essen, Baden-Baden, München, Berlin und Dortmund zu hören sein. Zusammen mit dem Venice Baroque Orchestra konzertiert er bei den großen internationalen Festivals und in den renommiertesten Konzertreihen. Ende des Jahres 2013 feierte Giuliano Carmignola einen großen Erfolg in Philadelphia mit dem Philadelphia Orchestra unter der Leitung von Richard Egarr. Im Sommer 2014 tourte er mit dem Venice Baroque Orchestra durch Süddeutschland und konzertierte unter anderem beim Rheingau Musikfestival sowie dem Mosel Musikfestival. Mit den Sonatori della Gioiosa Marca gastierte der italienische Geiger im September 2014 bei den Niedersächsischen Musiktagen. Die Einspielung der Vier Jahreszeiten sowie dreier bislang unveröffentlichter Vivaldi-Violinkonzerte zusammen mit dem Venice Baroque Orchestra unter Andrea Marcon gewann 2001 den ECHO Klassik. Es folgten eine zweite gemeinsame CD mit weiteren Vivaldi-Violinkonzerten sowie eine gemeinsame CD mit Violinkonzerten von Locatelli und eine Einspielung der Bach Sonaten für Cembalo und Violine zusammen mit Andrea Marcon. Seine CD Concerto Veneziano erschien im Mai 2005, im Jahr darauf legte er erneut Aufnahmen mit unbekannten Vivaldi Konzerten vor. Eine CD mit allen Mozart-Konzerten gemeinsam mit dem Orchestra Mozart unter der Leitung von Claudio Abbado erschien 2008. 2012 folgte eine Aufnahme aller Haydn-Violinkonzerte mit dem Orchestre des Champs-Elysées. Die CD Vivaldi con moto nahm er zusammen mit der Accademia Bizantina unter Ottavio Dantone auf. In seiner aktuellen Einspielung, die Anfang Novenber erschien, konzentriert sich Carmignola auf das deutsche barocke Fach: zusammen mit Concerto Köln spielte er Johann Sebastian Bachs Violinkonzerte BWV 1041 bis 1043 ein. Auf dem Podium der Kölner Philharmonie war er zuletzt im Januar 2013 zu Gast. 14 Concerto Köln Seit mittlerweile mehr als 25 Jahren zählt Concerto Köln zu den führenden Ensembles im Bereich der historischen Aufführungspraxis. Schon kurz nach seiner Gründung im Jahr 1985 waren Publikum und Kritik vom lebendigen Musizierstil des Ensembles begeistert – und seitdem ist Concerto Köln regelmäßiger Gast in renommierten Konzertsälen und bei großen Musikfestivals rund um den Globus. Zahlreiche Tourneen führten das Ensemble unter anderem unterstützt vom Goethe-Institut nach Nord- und Südamerika, in asiatische Länder wie China, Japan oder Südkorea sowie nach Israel und in die meisten Länder Europas. Concerto Köln spielte Aufnahmen für zahlreiche Labels ein und kann eine Diskographie von mittlerweile mehr als 50 CDs vorweisen. Ein Großteil dieser CDs wurde mit bedeutenden Preisen wie dem ECHO Klassik, dem Grammy Award, dem Preis der Deutschen Schallplattenkritik, dem MIDEM Classic Award, dem Choc du Monde de la Musique, dem Diapason d’Année oder dem Diapason d’Or ausgezeichnet. Ein Markenzeichen des Ensembles ist die Wiederentdeckung von Komponisten, deren Musik im Schatten des Wirkens großer Namen stand. So hat Concerto Köln unter anderem zur Renaissance der Werke Joseph Martin Kraus’, Evaristo Felice dall’Abacos und besonders Henri-Joseph Rigels beigetragen. 15 Die Einspielung mit seinen Sinfonien wurde 2009 unter anderem mit dem ECHO Klassik und 2010 mit dem MIDEM Classic Award ausgezeichnet. 2013 wurde die Einspielung der wenig bekannten Oper Ataserse von Leonardo Vinci als »Operneinspielung des Jahres« (17./18. Jahrhundert) mit einem weiteren ECHO Klassik gekürt. Das Ineinandergreifen von Forschung und Praxis ist für das Ensemble wichtig und nimmt einen großen Stellenwert in der musikalischen Arbeit ein. Die künstlerische Leitung liegt seit 2005 in den Händen von Flötist Martin Sandhoff. Neben Markus Hoffmann, dem Konzertmeister aus eigenen Reihen, werden zu ausgewählten Projekten auch externe Konzertmeister wie Shunske Sato oder Mayumi Hirasaki engagiert. Bei umfangreich besetzten Produktionen arbeitet Concerto Köln zudem mit Dirigenten wie Kent Nagano, Ivor Bolton, Daniel Harding, René Jacobs, Marcus Creed, Peter Dijkstra, Laurence Equilbey und Emmanuelle Haïm zusammen. Zu den weiteren künstlerischen Partnern zählen die Mezzo-Sopranistinnen Cecilia Bartoli, Vivica Genaux und Waltraud Meier, die Sopranistinnen Simone Kermes, Nuria Rial, Rosemary Joshua und Johannette Zomer, die Countertenöre Philippe Jaroussky, Max Emanuel Cencic, Andreas Scholl, Maarten Engeltjes und Carlos Mena, die Tenöre Werner Güra und Christoph Prégardien, die Pianisten Andreas Staier und Alexander Melnikov, die Schauspieler und Moderatoren Bruno Ganz, Harald Schmidt und Ulrich Tukur sowie das Ensemble Sarband, der Balthasar-NeumannChor, die Chöre des WDR, NDR und BR, das Collegium Vocale Gent, die Regensburger Domspatzen, der RIAS-Kammerchor, Accentus und Arsys de Bourgogne. Concerto Köln hat seit 2005 seinen Sitz im Kölner Stadtteil Ehrenfeld, wo auf Initiative des Ensembles ein Zentrum für Alte Musik entstanden ist. Das Zentrum, mittlerweile in die Trägerschaft der Kölner Gesellschaft für Alte Musik e.V. übergeben, dokumentiert die Bedeutung Kölns als Hauptstadt der Alten Musik und gibt den Akteuren der Szene ein gemeinsames Dach. Förderer wie das Land Nordrhein-Westfalen, die Kunststiftung NRW, die Stadt Köln, der TÜV Rheinland, der Landschaftsverband Rheinland, die Bauwens Group und die RheinEnergieStiftung Kultur unterstützen diese Vision. 16 Seit Oktober 2009 besteht eine Partnerschaft mit dem High EndAudiospezialisten MBL, die sich in Konzerten, Messen und weiteren Kooperationen manifestiert. Concerto Köln wurde 2012 von der Generaldirektion Bildung und Kultur der EU-Kommission zum kulturellen Botschafter der Europäischen Union ernannt. Als weltweit erstes Ensemble hat Concerto Köln ein Qualitätsmanagement nach ISO 9001 eingeführt und ist nun offizieller Träger der »TÜV Rheinland-Plakette«. In der Kölner Philharmonie war Concerto Köln zuletzt im Oktober zu Gast. 17 Die Besetzung von Concerto Köln Violine I Mayumi Hirasaki Markus Hoffmann Stephan Sänger Hedwig van der Linde Maren Ries Violoncello Jan Kunkel Ulrike Schaar Violine II Jörg Buschhaus Antje Engel Chiharu Abe Frauke Pöhl Anna von Raußendorff Fagott Lorenzo Alpert Kontrabass Jean-Michel Forest Cembalo Markus Märkl Laute Michael Dücker Viola Aino Hildebrandt Gabrielle Kancachian Sara Hubrich 18 Mayumi Hirasaki Mayumi Hirasaki, geboren in Japan, begann bereits im Alter von vier Jahr Violine zu spielen. 1999 gewann sie ihren ersten Preis beim internationalen Musikwettbewerb in Takasaki. Zwei Jahre später begann sie ihr Violinstudium an der staatlichen Universität für bildende Künste und Musik in Tokyo. 2001 führten sie ihre Studien nach Deutschland, an die Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg zu Daniel Gaede, wo sie 2005 ihr Diplom mit Auszeichnung abschloss. 2007 machte sie das Meisterklassediplom am selben Institut. Schon während ihres Studiums war Mayumi Hirasaki die Assistentin von Daniel Gaede an der Musikhochschule Nürnberg, und nach dem Diplom erhielt sie dort einen Lehrauftrag. In dieser Zeit bekam sie mit ihrem Klaviertrio dolce beim Kammer musikwettbewerb des Mozartvereins Nürnberg den Ersten Preis und gewann weitere Preise bei Wettbewerben des Lionsclub Nürnberg. Durch ihre Teilnahme am Internationalen Johann-SebastianBach-Wettbewerb in Leipzig im Jahr 2006, bei dem sie den Zweiten Preis erhielt, lernte Mayumi Hirasaki die Violinistin Mary Utiger und die Cembalistin Christine Schornsheim kennen. Diese Begegnung brachte sie in Berührung mit der historischen Aufführungspraxis und der mit Darmseiten bespannten Barockvioline. 2007 begann sie das Studium der Barockvioline an der Hochschule für Musik und Theater München bei Mary Utiger, bei der sie 2008 das Meisterklassendiplom ablegte, sowie an der Musikhochschule Luzern bei Giuliano Carmignola. 2008 gewann sie einen Dritten Preis beim internationalen Wettbewerb für Alte Musik in Brügge. Als Solistin trat sie u. a. mit der Orchester-Gemeinschaft Nürnberg, dem Collegium Noricum Nürnberg, dem Orchester der Musikhochschule Nürnberg, dem westbömischen 19 Sinfonieorchester Marienbad, dem Neuen bachischen Collegium Musicum Leipzig, La Risonanza und Il Suonar Parlante auf. Mayumi Hirasaki ist zudem ständiger Gast bei verschiedenen Musikfestivals in ganz Europa und Japan, so u. a. beim Bachfest in Leipzig, beim Saito-Kinen-Festival Matsumoto oder beim Kissinger-Musiksommer. Zu ihren Kammermusikpartnern zählen Interpreten wie Christine Schornsheim (Cembalo, Hammerflügel), Naoki Kitaya (Cembalo), Maurice Steger (Blockflöte), Lorenzo Ghielmi (Orgel, Cembalo) und Vittorio Ghielmi (Viola da Gamba). Als international gefragte Barockgeigerin spielt Mayumi Hirasaki mit renommierten Ensembles wie dem Bach Collegium Japan, der Neuen Düsseldorfer Hofmusik, dem Collegium Cartusianum, La Divina Armonia, Il Suonar Parlante, Il Gardellino, dem Zürcher Kammerorchester (als Gast-Konzertmeisterin), der Hofkapelle München (stellvertretende Konzertmeisterin) sowie Concerto Köln, bei dem sie nun die 2. Konzertmeisterin ist. Außerdem widmet sich Mayumi Hirasaki passioniert der Orgel (sie hat ein abgeschlossenes Kirchenmusikstudium) und dem Cembalo, das sie 2008 – 2010 an der Musikhochschule München bei Christine Schornsheim im Hauptfach studierte. Seit dem Wintersemester 2009 unterrichtet sie das Fach Barockvioline an der Folkwang Universität Essen. Zuletzt war sie im Oktober 2013 bei uns zu Gast, auch damals als Konzertmeisterin von Concerto Köln. 20 „Musikgenuss – so einzigartig, wie ein Abend im Konzertsaal.“ Antje Engel, Geigerin von Concerto Köln MBL Akustikgeräte GmbH & Co. KG | Kurfürstendamm 182 | 10707 Berlin Fon 030-230 05 840 | [email protected] | www.mbl.de BRANDENBURGISCHE KONZERTE J.S. BACH CONCERTO KÖLN Auf seinem neuen Album lässt Concerto Köln die Brandenburgischen Konzerte in neuem Glanz erstrahlen. Einzigartig: die Soloauftritte der eigens für diese Einspielung rekonstruierten Echoflöten im vierten Konzert. Im Handel sowie als Download erhältlich. Weitere Informationen erhalten Sie bei: Edel Germany GmbH Telefon (040) 89 08 53 13 · www.edelclassics.de KölnMusik-Vorschau Dezember SO 21 15:00 FR 19 Marit Beyer Schauspielerin Klenke Quartett Annegret Klenke Violine Beate Hartmann Violine Yvonne Uhlemann Viola Ruth Kaltenhäuser Violoncello 20:00 Stefano Bollani p Stefano Bollani ist ein wahres Chamäleon: Er hat mit dem Rapper Jovanotti genauso zusammengearbeitet wie mit Chick Corea und Pat Metheny. Mit Riccardo Chailly spielte er George Gershwins Klavierkonzert und die »Rhapsody in Blue« ein, das Album wurde zum Bestseller. Seine Recitals sind nicht weniger vielgestaltig. Malte Prokopowitsch Regie, Dramaturgie, Bühne und Kostüme Marita Goldstein Choreographie Otfried Preußler Die kleine Hexe Mit Musik von György Ligeti: Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes« für Kinder ab 6 sa Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. 20 Eine Koproduktion der KölnMusik, der Tonhalle Düsseldorf und der Laeiszhalle Elbphilharmonie Hamburg 20:00 Filmforum Joyeux Noël (Merry Christmas) F / D / RO / BE / GB 2005, 115 Min. Regie: Christian Carion mit: Diane Kruger, Benno Fürmann, Guillaume Canet, Daniel Brühl u. a. Kinder-Abo 3 SO Begleitprogramm zum 26.12. 20:00 21 KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln 18:00 Jean-Guihen Queyras Violoncello Johann Sebastian Bach Suiten für Violoncello solo BWV 1007 – 1012 mit Präludien und Zwischenspielen von Ivan Fedele, Gilbert Amy, György Kurtág, Misato Mochizuki u. a. Bonuskonzert Quartetto 23 MI Januar 15:00 Heiligabend Do 24 01 Blechbläser der Kölner Dommusik 18:00 Neujahr Kölner Domchor Eberhard Metternich Leitung Sergei Nakariakov Flügelhorn Mädchenchor am Kölner Dom Oliver Sperling Leitung Christoph Biskupek Moderation Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen Duncan Ward Dirigent Wir warten aufs Christkind Joseph Haydn Sinfonie A-Dur Hob. I:64 »Tempora mutantur« sa Jörg Widmann ad absurdum Konzertstück für Trompete und kleines Orchester 27 21:00 Dhafer Youssef Quintet Dhafer Youssef voc, oud Eivind Aarset electric guitar Kristjan Randalu p Phil Donkin db Ferenc Nemeth dr György Ligeti Sechs Bagatellen aus »Musica ricercata« für Bläserquintett Béla Bartók Musik für Saiteninstrumente, Schlagzeug und Celesta Sz 106 Birds Requiem So Mo 20:00 20:00 28 29 MO 05 20:00 Chilly Gonzales p Vida Mikneviciute Sopran Mario Chang Tenor Peter Edelmann Bariton Peter Marsh Tenor Kateryna Kasper Sopran Franz Mayer Bariton Margit Neubauer Mezzosopran Kaiser Quartett Mi 31 Chor der Oper Frankfurt Tilman Michael Einstudierung 18:00 Katrin Wundsam Mezzosopran Kristóf Baráti Violine Frankfurter Opern- und Museumsorchester Eun Sun Kim Dirigentin WDR Sinfonieorchester Köln Jukka-Pekka Saraste Dirigent Emmerich Kálmán Die Csárdásfürstin Operette in drei Akten. Libretto von Leo Stein und Béla Jenbach Konzertante Aufführung Silvesterkonzert KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk Operette und … 2 24 Donnerstag 25. Dezember 2014 18:00 1. Weihnachtstag Foto: Uwe Arlt Raffaella Milanesi Sopran Alexei Lubimov Hammerklavier Die Kölner Akademie Michael Alexander Willens Dirigent Ouvertüre, Arien, Motetten, Klavierkonzert B-Dur KV 595 und Sinfonie B-Dur KV 319 von Wolfgang Amadeus Mozart »Wenn Engel für Gott spielen, so spielen sie Bach. Für einander aber spielen sie Mozart«, so der englische Philosoph Sir Isaiah Berlin. Einen himmlisch schönen Weihnachtsabend versprechen die Sopranistin Raffaella Milanesi mit ausgewählten Arien, der vielseitige Pianist Alexei Lubimov mit Mozarts B-Dur-Klavierkonzert auf dem Hammerklavier und Die Kölner Akademie, das werkgetreue Originalklangensemble. SO DO 11 15 20:00 20:00 Mahdieh Mohammadkhani voc Trio Catch Boglárka Pecze Klarinette Eva Boesch Violoncello Sun-Young Nam Klavier Dastan Ensemble Hamid Motebassem Tar, Setar, Komposition Hossein Behroozinia Barbat, Komposition Saeed Farajpoori Kamancheh Pejman Hadadi Tombak, Dayereh Behnam Samani Daf, Dayereh, Damam Johannes Brahms Trio für Klavier, Klarinette (oder Viola) und Violoncello a-Moll op. 114 Bernhard Lang Monadologie XXVII ›Brahms-Variationen‹ für Klarinette, Violoncello und Klavier Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung MI 14 Helmut Lachenmann Allegro sostenuto Musik für Klarinette / Bassklarinette, Violoncello und Klavier 20:00 Ronald Brautigam Hammerklavier Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 8 c-Moll op. 13 »Grande Sonate pathétique« 19:00 Einführung in das Konzert durch Stefan Fricke Sonate für Klavier Nr. 21 C-Dur op. 53 »Waldstein« 6 Bagatellen op. 126 für Klavier Bonuskonzert: Rising Stars – die Stars von morgen Sonate für Klavier Nr. 32 c-Moll op. 111 19:00 Einführung in das Konzert So 18 Piano 5 11:00 Schlagquartett Köln Boris Müller Schlagzeug Thomas Meixner Schlagzeug Dirk Rothbrust Schlagzeug Achim Seyler Schlagzeug für Jugendliche ab 12 mit Werken von John Cage, Guo Wenjing und Vinko Globokar Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e. V. 26 Freitag 26. Dezember 2014 20:00 Foto: Jason Alden Kit Armstrong Klavier Szymanowski Quartet Agata Szymczewska Violine Grzegorz Kotów Violine Vladimir Myktka Viola Marcin Sieniawski Violoncello In den Weihnachtstagen des Jahres 1914 sollen an der Westfront improvisierte Weihnachtsfeiern zwischen englischen und deutschen Truppen stattgefunden haben. An diese Momente menschlicher Nähe in den Zeiten des Krieges erinnert das Konzert. Johann Sebastian Bachs und Johannes Brahms’ feierliche Choralvorspiele zitieren Weihnachtslieder und kontrapunktieren in Kriegszeiten entstandene Kompositionen wie Karol Szymanowskis 1. Streichquartett und Edward Elgars Klavierquintett aus den Jahren 1917 und 1919. Kit Armstrongs Arrangement von Dona nobis pacem aus William Byrds Messe für vier Stimmen aus dem Jahr 1593 wiederholt die immer noch aktuelle Bitte um Frieden. Philharmonie-Hotline 0221 280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Gerhard Anders ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Fotonachweise: Deutsche Grammophon/ Anna Carmignola S. 13; Harald Hoffmann S. 15 und 19 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH Sonntag 21. Dezember 2014 18:00 Foto: Marco Borggreve Jean-Guihen Queyras Violoncello spielt die 6 Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach koelner-philharmonie.de 0221 280 280