distributor guidance training slides - german - pdf
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Schulungs-Tool für Vertriebshändler 1 Dieses Schulungs-Tool wurde ausgearbeitet von Amy Conway-Hatcher von Kaye Scholer LLP, in Absprache mit der gemeinsamen Vertriebs-Arbeitsgruppe von AdvaMed und Eucomed. Haftungsausschluss und Zweck des Schulungshandbuchs für Vertriebshändler • Dieses Schulungs-Tool wurde in Absprache mit und zum Nutzen von AdvaMed und Eucomed und deren Mitgliedsgesellschaften ausgearbeitet, um die Schulung von Vertriebshändlern und sonstigen Dritten, die mit dem Marketing oder Vertrieb von Medizinprodukten befasst sind, zu erleichtern. • Das Tool wird Mitgliedsgesellschaften von AdvaMed und Eucomed nur zu Informationszwecken zur Verfügung gestellt und ist nicht so auszulegen, dass dort Empfehlungen, Zustimmungen oder Rechtsberatung an Firmen, Vertriebshändler oder Drittparteien gegeben würden. • Das Tool ist als allgemeiner Leitfaden gedacht und ist nicht auf spezielle Risiken zugeschnitten. Die Unternehmen sollten bei Bedarf den Inhalt des Tools so anpassen, kürzen oder ergänzen, dass spezifische Risiken der Region, des Geschäftsbereichs, von Dritten oder Aktivitäten angesprochen werden. • Um die Handhabung des Tools zu erleichtern, hat Kaye Scholer, in Absprache mit AdvaMed und Eucomed und ihren Mitgliedsgesellschaften, zusätzliche Ratschläge verfasst, die gemeinsam mit dem Tool zur Verfügung stehen. 2 Haftungsausschluss und Zweck des Schulungshandbuchs für Vertriebshändler • Das Tool und der Leitfaden sollte gemeinsam mit den folgenden Publikationen durchgelesen werden: – Leitfaden für Schulungs-Tool – AdvaMed and Eucomed Joint Guidance for Medical Device and Diagnostics Companies on Ethical Third Party Sales and Marketing Intermediary (“SMI”) Relationships (Gemeinsamer Leitfaden von AdvaMed und Eucomed für Unternehmen des Medizinprodukte- und Diagnostikbereichs über ethische Beziehungen zu Dritten aus dem Bereich Vertriebs- und Marketingvermittlung („SMI“)) – The Third Party SMI Common Questionnaire (Allgemeiner Fragebogen für SMI-Dritte) (demnächst) – AdvaMed Code of Ethics on Interactions with Healthcare Professionals (AdvaMed Ethikkodex für den Umgang mit Angestellten im Gesundheitswesen) – Eucomed-Richtlinien zum Umgang mit Angestellten im Gesundheitswesen • Der Inhalt dieses Tools ist gültig zum Zeitpunkt der Veröffentlichung und kann ohne vorherige Ankündigung geändert werden. 3 Schulungsthemen • Die Bedeutung der Einhaltung der weltweiten Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung • Was bedeutet Bestechung? • Risiken für Unternehmen und Vertriebshändler im Medizinproduktbereich • Minimierung des Korruptionsrisikos • Beispiele sowie Fragen und Antworten 4 Die Bedeutung der Einhaltung der weltweiten Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung 5 Die Bedeutung der Einhaltung der weltweiten Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung • Bestechung ist gesetzlich verboten: – lokale Straf-, Zivil- und Verwaltungsgesetze der Länder, in denen Sie geschäftlich tätig sind; – einige nationale Gesetze verbieten die Bestechung durch Unternehmen, ihre Mitarbeiter, Vertriebshändler und Vermittler überall dort, wo sie Geschäfte tätigen. • Der Verstoß gegen Gesetze gegen Bestechung kann: – zur Beendigung von Verträgen mit Herstellern, örtlichen Behörden oder anderen Unternehmen führen, – zur strafrechtlichen Verfolgung von Vertriebshändlern unter (i) nationalen Gesetzen und (ii) dem US-amerikanischen Foreign Corrupt Practices Act, dem britischen Bribery Act oder anderen nationalen Gesetzen führen, – zu zusätzlichen zivilrechtlichen und behördlichen Strafen, Anklagen und Ausschluss von öffentlichen Aufträgen führen. • In bestimmten Unternehmen können zusätzliche Compliance- und Geschäftsverfahren gelten, die zu befolgen sind. 6 Was bedeutet Bestechung? 7 Was ist Bestechung? • Angebot, Zahlung, Versprechen oder Vereinbarung einer Zahlung, Genehmigung zur Zahlung oder Annahme einer Zahlung • direkt oder indirekt • einer „Wertsache“ • an oder durch einen Staatsbediensteten oder eine Privatperson • zum Zwecke der Geschäftsanbahnung oder -sicherung oder zur Erlangung eines unangemessenen geschäftlichen Vorteils Verbotene Zahlungen • Versprechen, Angebot, Vereinbarung oder Genehmigung einer Bestechung – Die tatsächliche Zahlung oder Annahme einer Bestechung ist nicht erforderlich. – Das Angebot einer Bestechung reicht zur strafrechtlichen Verfolgung aus. • Eine durch einen Dritten erfolgte Bestechung ist trotzdem eine Bestechung. – Vertriebshändler können wegen Bestechungen verfolgt werden, die direkt oder indirekt durch einen Untervertriebspartner, Vermittler oder einen Dritten geleistet wurden. Verbotene Zahlungen (Forts.) • Bestechungen können Bargeldzahlungen oder „etwas von Wert“ sein. – Beispiele: Bargeld oder Bargeldersatz, Vorzugspreise, Rabatte, Preisnachlässe, Schuldenerlass sowie Unterstützung, Unterhaltung, Reisen, Geschenke, Zuwendungen, Spenden zu Wohltätigkeitszwecken, kostenlose Produkte, politische Spenden und Mahlzeiten, soweit sie zu ungesetzlichen Zwecken angeboten werden, können als ungesetzliche Zuwendungen unter den geltenden Gesetzen angesehen werden. • Selbst Gegenstände von geringem Wert können eine Bestechung darstellen . . . – wenn der Gegenstand dazu gedacht ist, den Entscheidungsprozess des Empfängers zu beeinflussen oder sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Wissen und Absicht • Als Bestechung wird angesehen: – eine geleistete oder angebotene Zahlung, – bei der man weiß oder wissen könnte, – dass der Geldbetrag oder Wertgegenstand, ganz oder teilweise, – dazu dienen soll, die Entscheidungen oder Handlungen des Empfängers zu beeinflussen. • Wissen umfasst: – Tatsächliches Wissen, – Bewusstsein oder Verdacht, dass eine Bestechung vorliegt, – bewusstes Ignorieren, absichtliche Nichtbeachtung von Zahlungen oder der Versuch, die Kenntnis der Zahlung eines Bestechungsgelds zu „vermeiden“. • Sie begehen möglicherweise eine Straftat, wenn Sie einen Grund haben, anzunehmen, dass jemand anderes eine Bestechung vornimmt, und Sie nichts unternehmen, um dies zu verhindern. Unzulässige Beeinflussung • Zur Bestechung gehören auch Zahlungen, mit denen versucht werden soll, den Empfänger zu Folgendem zu veranlassen: – in einer bestimmten Weise zu handeln oder eine Handlung zu unterlassen, sodass er seine offizielle Pflicht verletzt, – Ermessensentscheidungen des Empfängers zu beeinflussen, – Unterstützung bei der Anbahnung oder Sicherung von Geschäften zu leisten, – einer bestimmten Person oder Körperschaft Geschäfte zu verschaffen, – einen unangemessenen Wettbewerbsvorteil zu sichern. • Beispiele: – Kauf oder Nutzung eines Produkts, – Ausstellung einer behördlichen Lizenz oder Genehmigung, – spezielle steuerliche oder zollrechtliche Behandlung. Bestechungsempfänger • Sie dürfen sich an keinen Maßnahmen beteiligen, die als Bestechung oder Schmiergeld gelten – ungeachtet des vorgesehenen Empfängers Regierungsbeamte Wirtschaftsunternehmen Mitarbeiter oder sonstige Personen in offiziellem Auftrag in öffentlichen oder öffentlich beaufsichtigten Organisationen. Die Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung untersagen ebenfalls: Dazu gehören Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker oder für Auftragsvergaben zuständige Mitarbeiter in öffentlichen oder öffentlich beaufsichtigten Krankenhäusern, Universitäten, Laboren und Forschungszentren. Alle Mitarbeiter von öffentlichen Behörden oder Abteilungen, ungeachtet ihrer Position/ihres Rangs. Alle gewählten, ernannten oder Berufsbeamten oder Beamtenanwärter. Mitarbeiter öffentlicher internationaler Organisationen. Hinweis: Verbotene Zahlungen dürfen nicht an Kinder, Ehepartner, nahe Verwandte oder sonstige nahestehende Personen von öffentlichen Beamten geleistet werden. – Bestechung von Wirtschaftsunternehmen, – Annahme von illegalen Provisionen. Örtliche Unterschiede bei Gesetzen • Die Gesetze zur Bestechungsbekämpfung sind von Land zu Land unterschiedlich. • Falls Sie Fragen zu den geltenden Gesetzen haben, müssen Sie sich bei dem Geschäftspartner Ihres Unternehmens erkundigen. – Gewohnheiten und Handelsbräuche reichen nicht aus, um eine Haftung auszuschließen. • Erleichterungs- oder Schmiergeldzahlungen: – Zahlungen, die routinemäßige behördliche Maßnahmen, die keine Ermessenshandlungen sind, erleichtern, beschleunigen oder sicherstellen sollen. – Gemäß vieler nationaler Gesetze und interner Verhaltenskodexe von Unternehmen nicht erlaubt. – Sie müssen sich bei den Geschäftspartnern Ihres Unternehmens nach den Bestimmungen erkundigen, bevor Sie Erleichterungszahlungen leisten oder in Erwägung ziehen können. Werbemaßnahmen • Legale Werbemaßnahmen sind zulässig, falls: – sie nach den örtlichen Gesetzen erlaubt sind, – sie angemessen und bona fide sind, – sie in direktem Zusammenhang mit dem Produktverkauf oder der vertraglichen Dienstleistung stehen, – ihr Umfang nur die tatsächlich entstandenen Kosten umfasst, – sie ordnungsgemäß in den Geschäftsbüchern und -unterlagen verzeichnet sind. Ausgaben Dürfen: • angemessene und bona fide Ausgaben abdecken, die in Verbindung mit Folgendem entstanden sind: – Schulung und Ausbildung zur Verbesserung und sicheren Anwendung von medizinischen Technologien, – Werbung für Produkte und Dienstleistungen, • bescheidene Mahlzeiten während geschäftlicher Besprechungen vergüten, • tatsächliche medizinische Forschung und Ausbildung unterstützen. Dürfen nicht: • einem unrechtmäßigen Zweck dienen, • nicht in Beziehung zu legitimen Werbezwecken stehen, • kostspielig sein, • Besuche von Touristenattraktionen abdecken, • Unterhaltungs- und Erholungsangebote abdecken, • für Familienangehörige geleistet werden, • für Tagesspesen geleistet werden, falls auch Mahlzeiten und sonstige Ausgaben bezahlt werden. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Geschäftspartner nach spezifischen Vorschriften. Je nach den örtlichen Vorschriften können zusätzliche Beschränkungen in Bezug auf beide Kategorien gelten. Korrekte Buchführung • Unternehmen sind zur korrekten Buchführung verpflichtet. • Sie müssen: – Transaktionen korrekt und vollständig in Ihren Aufzeichnungen beschreiben, – korrekte und transparente Aufzeichnungen aller Ausgaben führen, – Produkte und Werbemaßnahmen in Ihren Aufzeichnungen detailliert beschreiben. • Folgendes ist Ihnen untersagt: – falsche Aufzeichnungen oder Dokumentationen zu erstellen, – falsche Konten anzulegen, – Zahlungen oder Geschenke hinter Produktkosten oder angebotenen Rabatten verbergen, – falsche Dokumente oder sonstige falsche Angaben zu liefern, – absichtlich unklare Beschreibungen zu liefern, um unzulässige Zahlungen oder Ausgaben zu verbergen, – Zahlungen falsch darzustellen. Risiken für Unternehmen und Vertriebshändler im Medizinproduktbereich 18 Risiken von Verstößen gegen Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung Öffentliche Blamage Behördliche Untersuchungen Zivil- und strafrechtliche Bußgelder/Strafen Rufschädigung Gefängnisstrafen Finanzielle Kosten von Untersuchungen, Prozessen und behördlicher Aufsicht 19 Herausgabe von Mehrerlösen (Gewinnabschöpfung) Auflösung oder Widerruf von Verträgen, Genehmigungen und Lizenzen Geschäftsunterbrechung und geschäftliche Verluste Zivilprozesse Ausschluss von Verträgen ComplianceÜberwachung Risiken krimineller Maßnahmen • Möglichkeit der Strafverfolgung gegen: – Vertriebshändler und ihre Vermittler, – Unternehmen, • wegen direkter oder indirekter Zahlungen durch Vertriebshändler oder sonstige Dritte • Die britische Regierung kann Unternehmen wegen mangelnder Verhinderung von Bestechung anklagen – Personen. • Die möglichen strafrechtlichen Folgen sind von Land zu Land unterschiedlich. Sie können Folgendes umfassen: – Gefängnisstrafen für Personen, – erhebliche Geldbußen und Geldstrafen, – Maßnahmen durch verschiedene Länder, – Verpflichtung, in Zukunft Meldungen an Behörden zu machen oder behördliche Überwachung der Unternehmensgeschäfte. Sonstige schwerwiegende Konsequenzen • Gerichtsverfahren, z. B.: – zivilrechtliche Zwangsmaßnahmen – Prozesse der Anteilseigner – Gerichtsverfahren von Geschäftspartnern oder Dritten – Klagen von Wettbewerbern des Geschäftspartners, weil sie durch die Bestechung geschäftliche Verluste erlitten haben • Geschäftsverlust und Ungewissheit über zukünftige Geschäfte – Beendigung von Vertriebsverträgen – Ausschluss von Verträgen mit öffentlichen Stellen • Teure Untersuchungen und Gerichtsgebühren • Öffentliche Blamage • Schädigung der Unternehmensmarke • Verlust von Mitarbeitern • Risiko für Kreditlinie und Versicherung Minimierung von Risiken durch Bestechung 22 Schritte zur Beschränkung von Risiken durch Bestechung • Schulung und Ausbildung • Verständnis der geltenden Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung und von verbotenen Maßnahmen • Fragen stellen • Erörterung spezieller Risiken durch Bestechung • Nicht bestechen! Beispiele für Ressourcen – Branchenspezifische Kodexe • Ethikkodex von AdvaMed • Eucomed-Kodex für ethische Geschäftspraktiken • Nationale Ethikkodexe 24 Beispiele für Ressourcen – Leitlinien internationaler Organizationen Beispiele für Ressourcen • Nationale Gesetze zur Bekämpfung von Bestechung • Nationale Regierungsleitlinien Beispiele: – US-Justizministerium – Serious Fraud Office in Großbritannien Beispiele und Fragen und Antworten [Platzhalter für unternehmensspezifischen Inhalt] 27 [Platzhalter für unternehmensspezifischen Inhalt] • Unternehmen sollten erwägen, ob sie auf ihre speziellen Risiken zugeschnittene Beispiele darstellen möchten. • Die Beispiele können auf Auditergebnissen, Risikobewertungen, Mitarbeiterfragen, Zwangsmaßnahmen oder sonstigen Faktoren basieren. • Bei Fragen sollten Vertriebshändler stets Rücksprache mit ihrem Lieferanten halten. Chicago . Frankfurt . London . Los Angeles . New York . Palo Alto . Shanghai . Washington DC . West Palm Beach Copyright ©2012 by Kaye Scholer LLP. All Rights Reserved. This publication is intended as a general guide only. It does not contain a general legal analysis or constitute an opinion of Kaye Scholer LLP or any member of the firm on legal issues described. It is recommended that readers not rely on this general guide in structuring individual transactions but that professional advice be sought in connection with individual transactions. References herein to “Kaye Scholer LLP & Affiliates,” “Kaye Scholer,” “Kaye Scholer LLP,” “the firm” and terms of similar import refer to Kaye Scholer LLP and its affiliates operating in various jurisdictions.