botenstoff 03.13 extra - Human.technology Styria GmbH

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botenstoff 03.13 extra - Human.technology Styria GmbH
botenstoff 03.13
Extra
Individuelle
Strategien gegen
Volkskrankheiten
Mit „personalisierter Medizin“ gegen Krebs,
­Zuckerkrankheit, Herzinfarkt & Co
In dieser Ausgabe
10
Spitzenforschung, konzentriert
Die drei großen Grazer
Universitäten arbeiten
zusammen
13
Europäischer
Top-Standort
Steiermark als Vorreiter
der „Dritten Biomedizinischen Revolution“
12
Biomarker-­
Forschung
Über Knochenhormone,
Glukosestoffwechsel und
Fertilität
Inhalt
Inhalt
Titelstory: Individuelle Strategien gegen Volkskrankheiten�������������������� 03
Stimmen aus der Politik��������������������������������������������������������������������������� 06
Karte „Medical Science City Graz“���������������������������������������������������������� 07
Wirtschaft & Wissenschaft in der Steiermark����������������������������������������� 09
Spitzenforschung, konzentriert���������������������������������������������������������������� 10
Über Knochenhormone, Glukosestoffwechsel und Fertilität����������������� 12
Vorreiter der „Dritten Biomedizinischen Revolution“������������������������������ 13
2
Innovation fällt nicht vom Himmel, sondern ist das Produkt vieler Faktoren.
Die Steiermark ist das beste Beispiel
dafür: Sie hat mit fünf Universitäten,
zwei Fachhochschulen, zahlreichen
Kompetenzzentren und außeruniversitären Institutionen eine extrem hohe
Dichte an Forschungsanbietern sowie
zahlreiche industrielle Stärkefelder. Das
allein reicht jedoch nicht aus: Wie beim
menschlichen Gehirn ist die Vernetzung
ausschlaggebend. Die Steiermark ist bei
regionalen und internationalen Kooperationen Spitzenreiter und erzeugt damit
laufend erfolgreiche Produkte und Verfahren.
Dr. Robert Gfrerer
Geschäftsführer
­Humantechnologie-Cluster
Prof. Thomas Pieber
Medizinische Universität Graz und
Joanneum Research, Health
„Die Steiermark war und ist Vorreiter
der ‚Dritten Biomedizinischen Revolution‘ – also der Konvergenz von Life
Sciences, Naturwissenschaften und Engineering. Der Humantechnologie-Cluster
als Drehscheibe zwischen Wirtschaft,
Wissenschaft und Standortpolitik wird
auch in Zukunft gemeinsam mit den
wissenschaftlichen und den wirtschaftlichen Partnern für konkrete Projekte
und Umsetzungen und die internationale
Sichtbarkeit des Standortes Steiermark
sorgen. Besonders im Bereich der Biomarkerforschung tun sich – ausgehend
vom K-Projekt BioPersMed – neue Horizonte auf. Der Cluster wird voll hinter allen weiter führenden Aktivitäten stehen,
denn davon wird auch die Wirtschaft
des Landes nachhaltig und substanziell
profitieren.“
„Wir kennen Biomarker schon seit mehr
als hundert Jahren – aber nun haben
wir Technologieplattformen wie Proteomics oder Metabolomics zur Verfügung,
mit denen man breit und systematisch
nach Biomarkern forschen kann. Früher
konnte man nur über ein theoretisches
Modell oder ein Tiermodell die Biomarker ableiten, was auch zu einigen Irrwegen führte. Mit den neuen Technologien,
die bei unseren Forschungspartnern in
Graz zur Verfügung stehen, ist es nun
möglich, systematisch nach Biomarkern
zu suchen. Das ist eine echte Chance,
Krankheiten besser zu verstehen, früher
zu erkennen und den Krankheitsverlauf
sowie die Reaktion auf die Therapie
besser einschätzen zu können. Damit
können wir nun bessere Therapien für
unsere Patienten entwickeln.“
http://www.humantechnology.at
FOTO: Medizinische Universität Graz, HTS
Von der Idee zur I­nnovation
Individuelle Strategien
gegen Volkskrankheiten
Mit „personalisierter Medizin“ gegen Krebs,
Zuckerkrankheit, ­Herzinfarkt & Co
Diagnose Krebs – ein Szenario, vor dem
die meisten Menschen Angst haben.
Krebs zählt neben Volkskrankheiten
wie Herzinfarkt oder Diabetes zu den
häufigsten Todesursachen in der westlichen Welt. Kein Wunder also, dass
die Forschung weltweit auf Hochtouren
läuft. „Der Wissensstand um die Entstehungsmechanismen und die Funktionen
von Krebszellen hat in den letzten Jahren exponentiell zugenommen. Dieses
Detailwissen hat es ermöglicht, erstmals
in der Geschichte der Tumorbehandlung
einzelne zielgerichtete Medikamente
zu entwickeln, die im Sinne der sogenannten personalisierten Medizin ihren
Einsatz finden“, erläutert Prof. Hellmut
­Samonigg, Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie am Universitätsklinikum Graz.
Samonigg weiter: „Trotz dieser Fortschritte bleiben nach wie vor viele Fragen
hinsichtlich Entstehungsrisiko, Krankheitsverlauf sowie Krankheitsbeeinflussbarkeit offen. Das im weiteren Ausbau
befindliche kooperative Forschungsfeld
Biomarker mit der Karl-Franzens-Universität, der TU Graz und auch Joanneum
Research sowie nationalen und international tätigen Biotechnologiefirmen lässt
wesentliche Beiträge zu neuen Erkenntnissen und Fortschritten im Bereich der
Krebsforschung erwarten.“
Basis Biomarker-­
Forschung
Basis für die angesprochene „personalisierte Medizin“ ist die Biomarker-Forschung. Doch was genau versteht man
unter Biomarkern? Biomarker sind „biologische Anzeiger“, die Auskunft über
den Zustand des menschlichen Organismus geben. Die Werte des Blutbildes
könnte man als „klassische Biomarker“
bezeichnen. Biomarker zeigen Vergangenes an, analysieren die Gegenwart
und lassen künftige Entwicklungen vorhersagbarer werden.
Prof. Hellmut Samonigg
Medizinische Universität Graz
„Das weite Feld der Erforschung entsprechender Biomarker für Prognose und
Prädiktion ist seit Jahren das zentrale Forschungsgebiet an der Klinischen Abteilung für Onkologie an der Medizinischen
Universität in Graz. Auf Basis einer der
größten Biobanken Europas an der Med
Uni sowie unter Inanspruchnahme einer
seit Jahren aufgebauten Serumbank an
der Klinischen Abteilung für Onkologie
mit über 270.000 Proben findet auf diesem Gebiet kontinuierliche Forschung
statt; eingebettet in ein engmaschiges
Netzwerk interdisziplinärer Kooperation mit unterschiedlichsten klinischen
Einrichtungen, aber insbesondere auch
nicht-klinischen Instituten an der Med
Uni Graz und anderen Universitäten.“
3
Das „Zentrum für Wissensund Technologietransfer
in der Medizin (ZWT)“ am
neuen Med Campus Graz
fungiert auch als „Life Science Incubator“ für universitäre
Spin-offs.
„Für einen Endokrinologen und Diabetologen ist es interessant, dass die Biomarkerforschung jetzt so aktuell ist, weil wir schon
seit mehr als 100 Jahren mit Biomarkern
arbeiten. Endokrinologie ist das Fach der
Hormon-Forschung, und Hormone sind
klassische Biomarker“, erzählt Prof. Thomas
Pieber, Leiter der Klinischen Abteilung für
Endokrinologie und Stoffwechsel am Universitätsklinikum Graz. Auch in der Kardiologie
spielt die Biomarkerforschung traditionell
eine große Rolle.
Die moderne Biomarkerforschung ist deshalb
so wichtig, weil damit die Früherkennung
von Krankheiten möglich wird. Ein zweiter
wichtiger Aspekt neben der Früherkennung
ist die Verlaufskontrolle einer Krankheit.
Damit werden schlussendlich auch „individualisierte Therapien“ möglich. Thomas
Pieber berichtet aus der Forschungspraxis:
„Die aktuelle Biomarkerforschung ist deshalb besonders spannend, weil es eine Reihe
von Krankheitsbildern in allen wichtigen
B e r e i ch e n
gibt,
von
denen man
gar
nicht
wusste,
dass
die
Biomarkerfo r s ch u n g
eine
entProf. Kurt Zatloukal
Medizinische Universität Graz
scheidende
Rolle spielt.
So wissen
wir heute auf Grund dieser Forschung, dass
der Knochen ein wichtiges Organ in Hinblick
auf Hormonausschüttung und Fruchtbarkeit
ist. Der Knochen sendet Botenstoffe bzw.
Biomarker aus und wenn man diese misst,
kann man auch besser über den Krankheitszustand und die Prognose „Auskunft geben.“
„Interessanterweise setzt auch das Herz Botenstoffe frei, die im Blut messbar sind und
eine Herzüberlastung andeuten“, ergänzt
Prof. Burkert Pieske, Leiter der Klinischen
„Das europäische
­BBMRI-Hauptquartier
macht Graz zum
­Biobanking-Hot-Spot.“
4
Abteilung für Kardiologie am Universitätsklinikum Graz. So könne heute bereits durch Messung des sogenannten
„BNP“-Wertes eine Herzmuskelschwäche
erkannt werden. „Ebenso kann durch die
Messung von Troponin, einem Bestandteil der Herzmuskelzellen, ein Herzinfarkt frühzeitig erkannt werden.“
Unerlässlich als Basis für die Biomarkerforschung sind sogenannte Biobanken
– hier werden menschliche biologische
Proben (z. B. Gewebe- und Blutproben)
ebenso wie medizinische Daten gesammelt und können anschließend im Rahmen kontrollierter Studien ausgewertet
werden. An der Medizinischen Universität Graz befindet sich eine der größten
Biobanken Europas und im Herbst dieses
Jahres siedelt sich auch das europäische
Koordinationszentrum für Biobanken im
Rahmen der EU, genannt BBMRI, in Graz
an. Eine in diesem Sinne integrative Infrastruktur macht Synergien und Neues
in der Forschung erst möglich.
Standort Steiermark
In der steirischen Landeshauptstadt
Graz hat Biomarkerforschung eine ebenso große wie lange Tradition. Mit dem
K-Projekt „BioPersMed“ wurden diese
Aktivitäten im Jahr 2010 weiter vertieft
und gebündelt (siehe Seite 12). Und auch
die Zusammenarbeit zwischen den Universitäten und Forschungseinrichtungen
hat Tradition in der Steiermark. Mit
­„BioTechMed“ (siehe Seite 10) werden
die Aktivitäten in den Life Sciences und
Humantechnologien der drei großen
steirischen Universitäten – Karl-Franzens-Universität, Medizinische Universität Graz und TU Graz – gebündelt und
international sichtbar gemacht.
Die Zusammenarbeit mit Wirtschaft und
Industrie klappt ebenfalls – Katalysator
und Drehscheibe zwischen Wirtschaft,
Wissenschaft und Standortpolitik ist hier der 2004 gegründete Humantechnologie-Cluster (siehe Seite 13), in
dem mittlerweile 78 Unternehmen, Universitäten und
Forschungseinrichtungen organisiert sind. Im gesamten
steirischen Stärkefeld Humantechnologie werden mit
rund 10.500 Beschäftigten rund 2,4 Mrd. Euro Umsatz
jährlich generiert.
Besonders wichtig sind naturgemäß die Kooperationen
zwischen der internationalen Industrie und den Forschenden vor Ort (siehe Seite 13). Dr. Dagmar Kasper
vom britischen Diagnostika-Konzern Immunodiagnostic
Info
Biomarker …
… sind biologisch messbare Einheiten
wie Enzyme, Hormone, Gene u.Ä., die
ein frühzeitiges Erkennen und eine
individuelle Therapie von Krankheiten
möglich machen.
… sind biologische Moleküle, die im Blut,
anderen Körperflüssigkeiten oder Geweben gefunden werden können, die auf
abnormale Prozesse oder eine Krankheit
hinweisen.
… werden benutzt, um zu sehen, wie gut
der Körper auf die Behandlung einer
Krankheit reagiert.
… erhalten eine zentrale Rolle in der
„personalisierten Medizin“. Dabei geht
es darum, die angepasste Therapie für
die Patienten zu ermitteln, den Erfolg
der Behandlung zu verfolgen und individuelle Krankheitsverläufe mit minimal
invasiven Methoden zu erkennen.
http://www.humantechnology.at
Unerlässlich als Basis für die
Biomarkerforschung sind
Biobanken – in Graz befindet sich eine der größten
Europas
Info
In Graz entdeckt:
Die Folgen von
„Galectin-3“
Systems (IDS) bezeichnet Graz als
„schnell wachsenden Standort mit einem
wohldurchdachten Konzept und Plan.
Die Säulen für den Erfolg sind sowohl
durch die Unterstützung des Landes
Steiermark als auch durch die rege Beteiligung der kompetenten Forscher und
Kliniker vor Ort, durch die enge Zusammenarbeit mit der Industrie und mit der
Biobank gesichert.“
FOTO: Biobank Graz, Privat, ZWT
Zukunftsszenarien
Ein besonders erfolgsversprechendes
Feld beim Aufspüren und intelligenten
Einsatz von Biomarkern ist die Diabetesforschung. Typ1-Diabetes ist eine Erkrankung, bei der das Immunsystem die
insulinproduzierenden Zellen zerstört.
„Die Behandlung ist klar: Man muss
das fehlende Hormon Insulin ersetzen“,
erläutert Diabetologe Thomas Pieber.
„Spannend ist nun die Frage, warum
manche Menschen einen Typ1-Diabetes
bekommen und manche nicht und ob
man die Krankheit nicht schon diagnostizieren könnte, bevor sie zum Ausbruch
kommt. Das wäre ein Durchbruch, weil
man dann mit spezifischen Maßnahmen
verhindern könnte, dass Typ1-Diabetes
überhaupt erst entsteht.“
Prof. Burkert Pieske
Medizinische Universität Graz
„In der Kardiologie spielt die Biomarkerforschung traditionell eine große
Rolle. In Graz sind wir auf den drei Gebieten Früherkennung, Verlaufsbeurteilung und individualisierte Therapie
zusammen mit einigen anderen Zentren
weltweit führend. Das liegt daran, dass
es uns gelungen ist, große Patienten-Kohorten aufzubauen, die entweder ein
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen
haben oder schon eine manifeste Erkrankung und wir so neue Biomarker oder
auch die Kombination schon bekannter
Biomarker erforschen können. Durch
diese Kohorten, die wir über viele Jahre
nachverfolgen können, haben wir nun
die Möglichkeit, modernste Biomarkerforschung an einem sehr gut definierten
Patientenkollektiv zu machen. Das ist
weltweit einmalig. Und diese Kohortenforschung wollen wir weiter ausbauen.“
Prof. Burkert Pieske, Leiter der Klinischen Abteilung für Kardiologie am
Universitätsklinikum Graz, berichtet
über eine ganz besondere Entdeckung:
„In einer großen Kohorte haben wir
einen Biomarker untersucht, der
‚Galectin-3‘ heißt. Dieses Galectin-3 wird
im Körper produziert, wenn es zu fibrotischen Umbauprozessen kommt, die im
Herz-Kreislauf-System eine ungünstige
Rolle spielen können. Wir können solche fibrotischen Umbauprozesse durch
althergebrachte Medikamente ganz gut
stoppen. Aber die Medikamente haben
natürlich immer Nebenwirkungen und
deshalb muss man sie diesen Patienten
vorbehalten, die ganz besonders davon
profitieren könnten.“
Pieske weiter: „Wir haben nun in
einer großen Kohorte nachgesehen, ob
Galectin-3 einen ungünstigen klinischen
Verlauf bei Patienten mit diastolischer
Herzinsuffizienz vorhersagt. Das war
tatsächlich der Fall. Auf dieser Basis
haben wir nun einen EU-Antrag für eine
Studie gestellt, die untersuchen soll, ob
diejenigen Patienten, die einen hohen
Galectin-3-Spiegel haben, besonders von
Spironolacton, einem antifibrotischen
Medikament, profitieren würden. Wir
können diese prospektive internationale
Studie noch in diesem Jahr beginnen.
Sollte sich herausstellen, dass Patient­
Innen mit erhöhten Galectin-3-Spiegeln
im Blut ganz besonders von einer
antifibrotischen Herzinsuffizienztherapie
profitieren, wäre das ein sehr gutes
Beispiel für personalisierte Medizin“
5
6
Dr. Christian Buchmann
Landesrat für Wirtschaft,
Europa und Kultur
Mag. Kristina Edlinger-Ploder
Landesrätin für Wissenschaft
und Forschung, Gesundheit und
Pflegemanagement
Mag. Franz Voves
Landeshauptmann
Hermann Schützenhöfer
Landeshauptmann-Stellvertreter
Highlight der
­Europäischen
­Unternehmerregion
2013
Personalisierte
­Medizin ist das
Schlagwort unserer
Zeit
Neue Perspektiven
für den heimischen
Innovationsmotor
Die Steiermark hat mit 4,3% die höchste
Forschungs- und Entwicklungsquote
Österreichs. Mit dieser Quote liegt die
Steiermark auch im Kanon der 274 Europäischen Regionen im Spitzenfeld
und wurde unter anderem auch dafür
vom Ausschuss der Regionen der Europäischen Union als Europäische Unternehmerregion 2013 ausgezeichnet.
Wesentlichen Anteil an diesen Erfolgen
haben in der Steiermark Kooperationen
von wissenschaftlichen Institutionen
und innovativen Unternehmen. Das Wirtschaftsressort des Landes Steiermark
unterstützt diese Kooperationen auf
vielfältige Weise: so wurde für das Themenfeld Humantechnologie ein ­Cluster
für den Support der Unternehmen gegründet, gibt es Kompetenzzentren, die
den perfekten Rahmen für die Zusammenarbeit an innovativen Projekten von
Wissenschaft und Wirtschaft bieten und
errichtet das Wirtschaftsressort unter
anderem aktuell das ZWT, das Zentrum
für Wissens- und Technologietransfer in
der Medizin am Campus der Med Uni
in Graz. Dort wird in Zukunft auch das
Herz der Biomarker-Forschung schlagen, mit dem Ziel, die Forschungen auch
wirksame Praxis in Form von z. B. personalisierter Medizin werden zu lassen.
Um dieses Ziel zu erreichen, stehen alle
Ressorts hinter dem Projekt und bauen
so die Führungsrolle der Steiermark als
Innovationsbundesland Österreichs weiter aus.
Die Forschungslandschaft der Steiermark
ist von vielen außeruniversitären und
universitären Forschungseinrichtungen
und ihrer Disziplinenvielfalt geprägt. Ein
Gebiet, bei dem diese Interdisziplinarität im besonderen Maße ausgeprägt ist,
ist Gesundheit und Humantechnologie,
welches eines der Themenkorridore der
neuen Forschungsstrategie des Landes
Steiermark darstellt.
Die breite Verankerung des Themas zeigt
sich z. B. in BioTechMed, einer Initiative
zur Kooperation und Vernetzung der Universität Graz, der Med Uni Graz und der
TU Graz an der Schnittstelle von biomedizinischen Grundlagen, technologischer
Entwicklungen und medizinischer Anwendungen. Dieses Querschnittsthema wird aber auch an der JOANNEUM
RESEARCH und an der Fachhochschule
­JOANNEUM bearbeitet.
Personalisierte Medizin ist das Schlagwort unserer Zeit. Die Forschung dazu
am Standort Graz ist weltweit führend.
Umso wichtiger ist der weitere Ausbau
und es ist ein gutes Zeichen, dass alle Verantwortlichen der Steiermark hinter diesem außergewöhnlichen Schwerpunkt
stehen. Mit der auf meine Initiative hin
ins Leben gerufenen und finanzierten
Ausschreibungsserie HumanTechnologyInterface (HTI) wird an den steirischen
Universitäten und Forschungseinrichtungen intensiv an solchen Methoden
geforscht.
Die Steiermark ist mit einer Forschungsquote von 4,3% nicht nur österreichische
Spitzenreiterin, sondern darüber hinaus
Vizeeuropameisterin im Zukunftsbereich
Innovation. Das Fundament für diesen
Erfolg stellt das ebenso harmonische
wie hochproduktive Zusammenspiel zwischen der Grundlagenforschung, etwa in
den fünf Universitäten und zwei Fachhochschulen, und deren praktischer Anwendung in der steirischen Industrie dar.
So arbeiten Wissenschaft und Wirtschaft
im Rahmen der 22 von österreichweit 50
Kompetenzzentren eng vernetzt daran,
die Steiermark in den Kernbereichen
Mobility, Materials, EcoTech sowie Health Technology noch stärker im internationalen Spitzenfeld zu positionieren.
Vernetzung gilt aber auch für die Forschungseinrichtungen selbst – hier sind
die Steirische Hochschulkonferenz sowie
die universitätsübergreifende Kooperation BioTechMed weitere Meilensteine
auf dem Erfolgspfad der steirischen Forschungsentwicklung.
Gerade in der Gesundheitstechnologie
ist ein Wissensvorsprung, nicht zuletzt
vor dem Hintergrund gesellschaftlichen
und demografischen Wandels, von besonderer Bedeutung. Das K-Projekt BioPersMed eröffnet in diesem Bereich neue
Perspektiven, die letztlich nicht nur den
heimischen Innovationsmotor antreiben,
sondern auch den Lebensstandort Steiermark stärken werden.
http://www.humantechnology.at
FOTO: Melbinger, Land Steiermark
stimmen aus der Politik
Karl-Franzens-Universität Graz
REWI
SOWI
Zentrum für Molekulare
­Biowissenschaften
Aula
Mur
Schlossberg
HEALTH Institut für Biomedizin
und Gesundheitswissenschaften
JOANNEUM RESEARCH
Dekanat
Mur
Technische Universität Graz
7
3
„Medical Science City Graz“
LKH Univ. Klinikum Graz
MED CAMPUS Graz
Pathologie
Zentrum für Medizinische
­Grundlagenforschung
Innere Medizin
Rektorat
Zentrum für Wissensund Technologietransfer
(ZWT)
Medizinische Universität Graz
Das ZWT als „Business Inkubator“
Das von der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG und der Med
Uni Graz (MUG) errichtete „Zentrum für Wissens- und Technologietransfer in der Medizin (ZWT)“ ist das erste österreichische
Technologie- und Forschungszentrum, das baulich und organisatorisch vollständig in einen Universitätscampus integriert ist. Im
Vollbetrieb stehen rund 10.000 m2 Labor- und Büroflächen für
Forschungseinrichtungen, Spin-offs und Firmenansiedelungen
aus dem Humantechnologie-Sektor zur Verfügung. Zugleich ist
das ZWT der erste Schritt zum neuen MED CAMPUS Graz. Das
ZWT bietet damit einen idealen Ort für die Zusammenarbeit von
Unternehmen und Forschern. Im ZWT entstehen mit dem Start
des Vollbetriebes ab Mai 2014 rund 250 neue, hochqualifizierte
Arbeitsplätze.
www.zwt-graz.at
Netzwerk
Biomarkerforschung
Graz
8
http://www.humantechnology.at
Wirtschaft & Wissenschaft in der Steiermark
Mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 4,3 % ist die
­Steiermark das innovativste Bundesland Österreichs und zählt zu
den Top-Regionen in Europa. Die synergetische Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist ein weiteres herausragendes
Merkmal der Steiermark.
1.215.424 Einwohner
16.401 km Fläche
42,8 Durchschnittsalter
80,75 Lebenserwartung
35,78 Mrd. € BIP
820.204 Erwerbsfähige
60.998 Aktive Unternehmen
183 Großunternehmen
31 Impulszentren
2
4,3 Forschungsquote in %
1,5 Forschungsausgaben in Mrd. Euro
9 Hochschulen
13 Außeruniversitäre Forschungseinrichtungen
22 Kompetenzzentren und Projekte
51.215 Studierende
2.531 Abschlüsse techn. Studien
19 Akademikeranteil in %
Medizinische Universität Graz www.medunigraz.at
Karl-Franzens-Universität Graz www.uni-graz.at
TU Graz http://portal.tugraz.at
Kunstuniversität Graz www.kug.ac.at
Montanuniversität Leoben www.unileoben.ac.at
FH JOANNEUM www.fh-joanneum.at
FH Campus 02 www.campus02.at
Pädagogische Hochschule Steiermark www.phst.at
Kirchliche Pädagogische Hochschule Graz http://kphgraz.at
9
Quelle: Amt der Steiermärkischen Landesregierung A 12 – Referat
­Wirtschaft und Innovation, „Land & Leute in Zahlen & Fakten“, Graz 2013
http://www.humantechnology.at
Spitzenforschung,
konzentriert
Info
Die Themenfelder
von BioTechMed
• Molekulare Biomedizin
• Neurowissenschaften
• Pharmazeutische und Medizinische
Technologie
• Quantitative Biomedizin und
­Modellierung
Die BioTechMed-Projekte werden von
einem im März 2013 etablierten internationalen wissenschaftlichen Beirat
begutachtet. Nähere Informationen
online unter
Mit „BioTechMed“ werden die Aktivitäten in
den Life Sciences und Humantechnologien
der drei großen steirischen Universitäten gebündelt und international sichtbar gemacht.
BioTechMed-Graz versteht sich als Initiative zur Stärkung der Spitzenforschung
und der Vernetzung von Karl-Franzens-Universität, Medizinischer Universität Graz und TU Graz. Die 2011 gegründete Kooperation agiert an der Schnittstelle
von biomedizinischen Grundlagen, technologischen Entwicklungen und medizinischer Anwendung mit dem Ziel einer
gemeinsamen Forschung für Gesundheit.
Die Ziele von BioTechMed-Graz:
• Erhöhung der internationalen Sichtbarkeit
• Förderung der Spitzenforschung in
Graz
• Einwerbung gemeinsamer Infra­
struktur
• Einwerbung von Drittmitteln
www.biotechmedgraz.at
10
Gespräch mit
Prof.
Josef Smolle
Prof. Christa Neuper, Rektorin
Karl-Franzens-Universität Graz
„BioTechMed-Graz setzt starke Impulse
für die Forschung. Die gemeinsame Infrastruktur und Arbeit bündelt nicht
nur Ressourcen, sondern macht die Forschungskompetenz und Innovationskraft
am Standort Graz international noch
sichtbarer. Der interdisziplinäre Schulterschluss schafft eine geschlossene Kette –
von den biomedizinischen Grundlagen
über die technologischen Entwicklungen
bis hin zur medizinischen Anwendung,
die schlussendlich den PatientInnen
zugutekommt. Doch auch der wissenschaftliche Nachwuchs profitiert von der
österreichweit einzigartigen Kooperation
und erhält die Chance, in erstklassige
Forschungsprojekte eingebunden zu sein
und sich mit außeruniversitären Einrichtungen zu vernetzen.“
FOTO: Lunghammer; cp pictures; TU Graz; Med Uni Graz
Prof. Harald Kainz
Rektor der TU Graz
11
„Mit BioTechMed wollen wir gemeinsam
mit der Med Uni Graz und der Uni Graz
einen international sichtbaren Leuchtturm der Forschung an der Schnittstelle
von Mensch, Medizin und Technik schaffen. Viele Fragestellungen und Herausforderungen der Zukunft verlangen eine
Verschränkung der Disziplinen – Kooperation lautet das Stichwort, und die wird
am Standort Graz besonders erfolgreich
gelebt. Als BioTechMed-Trio können wir
gemeinsam hochwertige Infrastruktur
anschaffen und nutzen.“
Rektor
­Medizinische
­Universität Graz
Wir entwickeln uns zur­
„Medical Science City Graz“
botenstoff: Welche Auswirkungen hat
die Biomarkerforschung aus Ihrer Sicht
als Mediziner ganz allgemein?
Smolle: Die Biomarkerforschung ist die
Grundvoraussetzung für eine personalisierte Medizin. Mit Biomarkern kann
man bei auf den ersten Blick einheitlich
erscheinenden
Krankheits-Entitäten
Unter­gruppen identifizieren, die wiederum unterschiedliche therapeutische Angriffspunkte bieten. Damit werden maßgeschneiderte Therapien für die meisten
Patientinnen und Patienten erst möglich.
Die entscheidende Basisinfrastruktur für
die Biomarkerforschung ist die Biobank
– und in Graz an der Med Uni befindet
sich eine der größten Europas. Im Herbst
2013 siedelt sich auch das europäische
Koordinationszentrum für Biobanken im
Rahmen der EU (BBMRI) in Graz an. Ganz
grundsätzlich lässt sich sagen, dass die
moderne Medizin mit ihrer ausgeprägten
Grundlagenforschung nicht nur ungleich
wirksamer, sondern auch nebenwirkungsärmer und sanfter geworden ist.
b: Welche Rolle wird die Med Uni Graz im
internationalen Vergleich spielen, wo liegen die Forschungsschwerpunkte?
S: Inhaltlich beschäftigt sich die Med
Uni Graz vor allem mit kardiovaskulärer
Forschung, Krebsforschung und Neurowissenschaften sowie mit Bevölkerungserkrankungen, wie etwa Diabetes und
anderen Stoffwechselkrankheiten. Das
K-Projekt BioPersMed ist eines der exzellenten Großprojekte in diesen Bereichen.
Weiters zu erwähnen sind die beiden
Ludwig-Boltzmann-Institute zur Lungengefäß- und zur Herzinsuffizienz-Forschung. Mittelfristig entwickeln wir uns
zur „Medical Science City Graz“, weil wir
eine exzellente klinische Infrastruktur
haben, die im Programm „LKH 2020“
gerade weiter ausgebaut wird, mit dem
Med Campus eine neue Heimstätte für
die theoretischen Institute und diverse
Core-Facilities bekommen sowie mit dem
Zentrum für Wissens- und Technologietransfer (ZWT) einen unmittelbaren Schulterschluss mit der Industrie haben.
Fortschritt entsteht heute vorwiegend an den Schnittstellen diverser
Wissenschaftsdisziplinen – das Zusammenwirken von Medizin, Naturwissenschaft und Technik bietet einzigartige Möglichkeiten an unserem
Standort. BioTechMed ist durch
diese Kombination sowohl für die
Grundlagenforschung als auch für
die translationale, anwendungsorientierte Forschung besonders attraktiv.
Schließlich gewährleistet die Bündelung der Kräfte einen besonders effizienten Einsatz der Mittel.
http://www.humantechnology.at
Über Knochenhormone,
­Glukosestoffwechsel
und Fertilität
Aktuelle Entwicklungen im K-Projekt ­BioPersMed
Info
Mit „Visual Analytics“
­gegen die Datenflut
Die biomedizinische Forschung erzeugt
eine Datenflut, die von den Forschern
mit traditionellen Methoden kaum mehr
bewältigt werden kann. Visual Analytics
liefert neue computerbasierte Visualisierungswerkzeuge, die Informationen
sichtbar und intuitiv verständlich machen. Die Arbeitsgruppe um Prof. Dieter
Schmalstieg an der TU Graz arbeitet seit
Jahren erfolgreich mit Partnern an der
Med Uni Graz im Bereich Visual Analytics für molekulare Biologie zusammen
und entwickelt die freie Softwareplattform Caleydo. Mehr dazu unter
Der Ausbau des
K-Projektes führt zu
einer gesteigerten
internationalen Präsenz des Forschungsstandortes Graz.
12
menhänge zwischen Knochenhormonen,
Glukosestoffwechsel und Fertilität. Bisher
nicht vermutete Hormonsysteme aus dem
Knochen (!) steuern die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse und die
Synthese von Testosteron in Hodenzellen,
die wiederum vom ‚Hormon‘ Vitamin D
beeinflusst werden dürfte. Diese Interaktion bietet nicht nur zahlreiche neue Einsichten in wichtige Signalwege und neue
Biomarker, sondern wahrscheinlich auch
neue therapeutische Ansätze.“
Und welche Zukunftsperspektiven sehen
die verantwortlichen Forscher? „Die prospektive Kohorte mit kardiologischen, endokrinologischen und hepatologischen Daten durch die Kooperation der klinischen
Abteilungen des LKH Univ.-Klinikums
Graz mit der Biobank Graz schafft die optimale Voraussetzung, um zielgerichtet Interaktionen zwischen den Erkrankungen zu
erfassen. Die Lagerung und anschließende
Analyse von hochqualitativen Proben und
Daten lässt eine direkte Kombination mit
Daten aus Querschnittsstudien, aber auch
randomisierten klinischen Studien von
hoher Aktualität zu. Damit generiert das
K-Projekt in Kooperation mit der Biobank
Graz gesundheitsökonomische Studien
zu diagnostischen Tests und Therapieent-
www.caleydo.org
scheidungen, die Aufschluss darüber geben, inwieweit neue Biomarker zu einer
Verbesserung der Gesundheitsversorgung
und zu sozioökonomisch optimalen Budgets beitragen können.“
Durch den weiteren Ausbau des K-Projektes kann auch die Krebsforschung
miteinbezogen werden sowie weitere für
die Biomarkerforschung wichtige Bereiche
wie z. B. Nephrologie, Kinderheilkunde
und vorklinische Institute, was zu einer
noch besseren Nutzung der klinischen
Kohorten, zu einem weiteren Kohortenaufbau und zu einer gesteigerten internationalen Präsenz des Forschungsstandortes
Graz führt. Neben Diagnostikafirmen
können dann auch Unternehmen im Bereich Therapieentwicklung andocken, was
wiederum den Wirtschaftsstandort Steiermark stärkt.
http://www.humantechnology.at
FOTO: Med Uni Graz / BioPersMed; ZETA
Mit dem 2010 gestarteten K-Projekt BioPersMed hat die Medizinische Universität
Graz ihre Aktivitäten zur Biomarker-Forschung gebündelt und entscheidend
weiter­entwickelt. Das Ziel von BioPersMed
(„Biomarkers for personalised medicine in
common metabolic disorders“): Die Entwicklung von Biomarkern – biologisch
messbare Einheiten wie Enzyme, Hormone, Gene u.Ä. –, die ein frühzeitiges Erkennen und eine individuelle Therapie von
Volkskrankheiten wie Diabetes, Herzinfarkt, Osteoporose oder
Lebererkrankungen
möglich
machen.
Univ.-Prof.
Dr. Barbara
Obermayer-Pietsch,
die Projektleiterin von
BioPersMed
und der Direktor der Biobank Graz, ­Univ.-Prof. Dr.
Berthold Huppertz, berichten über die
aktuellsten Entwicklungen im Projekt:
„Zu den spannendsten Forschungsergebnissen zählen die überraschenden Zusam-
Dr. Dagmar Kasper,
International Business
Manager, Life Science,
­Immunodiagnostic
Systems (IDS)
Vorreiter der
„3. ­Biomedizinischen
Revolution“
Info
Unternehmen des
Humantechnologie-­
Clusters zählen zu
den Innovations­
führern weltweit.
Der Cluster
Ende 2004 fiel der Startschuss für den
Humantechnologie-Cluster. Im April
2005 wurde die Strategie in Form der
„Declaration of Graz“ präsentiert. Mittlerweile zählt der Cluster 78 Mitglieder.
Innerhalb von acht Jahren ist es gelungen, sich als Global Player einen Namen
zu machen und die Steiermark international als Standort höchst entwickelter
Ingenieurs- und Biowissenschaften zu
etablieren. Darauf aufbauend wurden
drei „strategische Korridore“ in die
Zukunft entwickelt: „Pharmazeutische
Verfahrens-, Prozess- und Produktionstechnologie“, „Biomedizinische Sensortechnologie & Biomechanik“ sowie
„Biobank & Biomarkertechnologie“. Im
gesamten Stärkefeld werden mit rund
10.500 Beschäftigten rund 2,4 Mrd. Euro
Umsatz erzielt.
www.humantechnology.at
Professoren des renommierten MIT
bezeichnen die „Konvergenz von Life
Sciences, Naturwissenschaften und Engineering“ als „Dritte Biomedizinische
Revolution“ nach der Molekular- und
Zellbiologie in den 50er- bis 70er-Jahren
und nach dem in den 90er-Jahren gestarteten „Human Genom Project“. Eine
regionale Antwort auf diesen internationalen Trend vorweggenommen hat der
steirische Humantechnologie-Cluster mit
der bereits 2010 erfolgten Etablierung
der drei Fokusthemen „Pharmazeutische
Verfahrens-, Prozess- und Produktionstechnologie“, „Biomedizinische Sensortechnologie & Biomechanik“ sowie „Biobank & Biomarkertechnologie“.
Aktuell folgt auch die Wissenschaft dem
internationalen Trend der Konvergenz
von Life Sciences, Naturwissenschaften
und Engineering: Im Rahmen von BioTechMed kooperieren die drei großen
steirischen Universitäten (Karl-Franzens-Universität, TU Graz und Medizinische Universität Graz) an der Schnittstelle von biomedizinischen Grundlagen,
technologischen Entwicklungen und
medizinischer Anwendung (Details dazu
siehe Seite 10). „Der Humantechnologie-Cluster als Drehscheibe zwischen
Wirtschaft, Wissenschaft und Standortpolitik wird auch in Zukunft gemeinsam
mit den wirtschaftlichen und den wissenschaftlichen Partnern für konkrete
Projekte und Umsetzungen und die internationale Sichtbarkeit des Standortes
Steiermark sorgen“, erläutert Cluster-Geschäftsführer Dr. Robert Gfrerer, „denn
das Land war und ist Vorreiter dieser
‚Dritten Biomedizinischen Revolution‘“.
Schnell wachsender Standort mit
wohldurchdachtem
­Konzept
botenstoff: Wie schätzen Sie den Forschungs-Standort Graz/Steiermark im internationalen Vergleich ein; wo sehen Sie
die Besonderheiten?
Kasper: Der Forschungs-Standort Graz/
Steiermark ist ein schnell wachsender
Standort mit einem wohldurchdachten
Konzept und Plan. Die Säulen für den Erfolg sind sowohl durch die Unterstützung
des Landes Steiermark als auch durch
die rege Beteiligung der kompetenten
Forscher und Kliniker vor Ort, durch die
enge Zusammenarbeit mit der Industrie
und mit der Biobank gesichert. Diese
Kombination ist die Besonderheit als auch
die Voraussetzung für die anerkannte
Erforschung von klinisch relevanten Biomarkern.
b: Wie waren Ihre bisherigen konkreten
Erfahrungen im Rahmen des Projektes
BioPersMed?
K: Die Erfahrungen von Immunodiagnostic Systems (IDS) in dem Projekt sind
sehr positiv. Der Austausch ist rege und
kompetent und ermöglicht damit ein fortwährendes gegenseitiges Wachsen von
Ideen und Studien. Dies führte bisher
zur Erweiterung der Anwendungsgebiete
vorhandener Biomarker und zur Charakterisierung der Biomarker in unterschiedlichen Erkrankungen und Probenmaterialien.
b: Wohin geht aus Sicht eines Unternehmens die Entwicklung in Sachen Biomarker-Forschung?
K: Biomarker werden eine zentrale Rolle
in der „Personalisierten Medizin“ erhalten.
Dabei geht es u.a. darum, die angepasste
Therapie für den Patienten zu ermitteln,
den Erfolg der Behandlung zu verfolgen
und individuelle Krankheitsverläufe mit
minimal invasiven Methoden zu erkennen. Es kann von Graz erwartet werden,
dass die Beteiligung innerhalb der „Grazer Spezialgebiete“ (u.a. kardiovaskulär,
Lebererkrankungen, Endokrinologie und
Neurowissenschaften) erheblich sein
wird.
13
FOTO: Med Uni Graz; Privat
Prof. Kurt Zatloukal
Medizinische Universität Graz
Prof. Johannes Haybäck
Medizinische Universität Graz
Prof. Frank Madeo
Karl-Franzens-Universität Graz
„Unser aktuelles Wissen über Erkrankungen wie auch der Großteil der derzeit
zur Verfügung stehenden diagnostischen
Methoden und Medikamente basieren
auf der systematischen Untersuchung
humaner biologischer Proben und medizinischer Daten. Unter Berücksichtigung
der ethischen und rechtlichen Rahmenbedingungen wird in sogenannten
Biobanken der Zugang zu qualitätsdefinierten, für Gesundheit und Krankheit
relevanten biologischen Proben und
damit verbundenen Daten sichergestellt.
Die Medizinische Universität Graz verfügt über eine der größten Biobanken
Europas und hat die Planung der europäischen Forschungsinfrastruktur für Bio­
banken und Biomolekulare Ressourcen
(BBMRI) koordiniert, deren europäisches
Hauptquartier 2013 in Graz etabliert werden wird. Dadurch könnte Graz zu einem
europäischen ‚Hot Spot‘ für Biobanking
und Biomarkerforschung werden.“
„Tumorbiomarker sind Substanzen oder
chemische Prozesse, die das Vorhandensein von Krebs im Körper anzeigen. Ein
Biomarker kann sowohl ein Molekül,
das direkt vom Krebs abgegeben wird,
sein, als auch eine spezifische Reaktion
des Körpers auf den Krebs. Es sind genetische und proteomische Marker im
klinischen Alltag in Verwendung, um
verschiedene Krebsarten zu dedektieren.
Besonders wichtig ist die Analyse der
Biomarker für die Diagnose, die Prognoseabschätzung und die nachfolgende Behandlungsplanung eines Tumors in einer
Patientin oder einem Patienten.
Das „National Cancer Institute“ definiert
Biomarker als biologische Moleküle, welche im Blut, anderen Körperflüssigkeiten
oder Geweben gefunden werden können,
die auf abnormale Prozesse oder eine
Krankheit hinweisen. Ein Biomarker
wird benutzt, um zu sehen, wie gut der
Körper auf die Behandlung einer Krankheit reagiert.“
„Altern ist der Hauptrisikofaktor für
Krebs. Metabolische Veränderungen
eines Organismus, die durch Genetik,
vor allem aber durch Ernährung und
Lebensstil ausgelöst werden, haben
massive Auswirkungen auf Alterung
und Krebsentstehung. Die molekularen
und metabolischen Mechanismen dieser
Phänomene sind größtenteils unverstanden. Durch intensive Zusammenarbeit
unserer Arbeitsgruppe (KFU) mit der
Arbeitsgruppe von Prof. Thomas Pieber
(MUG und Joanneum Research),
beginnen wir, metabolische Biomarkerforschung in kausales Verständnis des
Metaboloms umzuwandeln. Letzteres
wird nur durch weitere interdisziplinäre
Forschung möglich sein, die Karl-Franzens-Universität Graz (KFU) und Med Uni
Graz (MUG) integriert. Die dadurch entstehenden Synergien durchbrechen die
Grenze zwischen Molekularbiologie und
Medizin und sind bereits durch mehrere
hochrangige Publikationen belegt.“
Wie werden Sie HTS-Kooperationspartner?
Impressum
Im Rahmen eines persönlichen Gespräches informieren wir
Sie gerne näher über die Dienstleistungen, Aktivitäten und
­Konditionen der Human.technology Styria GmbH.
Inhaltliche Verantwortung:
Human.technology Styria GmbH
Reininghausstraße 13, 8020 Graz
DI Dr. techn. Robert Gfrerer, MPH, Mag. Gertraud Krug, Mag.
Andrea Wutte
DI Dr. Techn. Robert Gfrerer, mph
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Redaktion: Franz Zuckriegl, MBA / 21st Channels GmbH
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Kofinanziert von der Europäischen Union
Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE)
botenstoff 03.13
EXTRA
INDIVIDUALIZED
STRATEGIES AGAINST
WIDESPREAD DISEASES
PICTURE: Thinkstock
With ‘personalized medicine’ against cancer, diabetes, heart attacks, etc.
In this edition:
10
Concentrated
Top Level
­Research
The three large universities in Graz cooperate
13
Top Location in
Europe
Styria as a Pioneer of
the ‘Third Biomedical
Revolution’
12
Biomarker
­Research
About Bone Hormones,
Glucose Metabolism and
Fertility
CONTENT
Content
Front page story: Individual Strategies Against Widespread Diseases� 03
Voices from Politics���������������������������������������������������������������������������������� 06
Map of the Medical Science City Graz���������������������������������������������������� 07
Business & Science in Styria������������������������������������������������������������������� 09
Concentrated Top Level Research���������������������������������������������������������� 10
About Bone Hormones, Glucose Metabolism and Fertility�������������������� 12
Pioneer of the ‘Third Biomedical Revolution’����������������������������������������� 13
2
Innovation does not just fall out of the
sky, but rather is a product of many
factors. Styria is the best example of
this: with its five universities, two universities of applied sciences, numerous
competence centers and non-university
institutions, it has an extremely dense
landscape of research offerings as well
as many industrial fields of strength.
This alone would not suffice however:
like the human brain, networking is crucial. Styria is a frontrunner in regional
and international cooperation and thus
continuously produces successful products and processes.
Dr. Robert Gfrerer
Managing Director
Human Technology Cluster
Prof. Thomas Pieber
Medical University of Graz and
Joanneum Research, Health
“Styria has been and continues to be a
pioneer in the ‘Third Biomedical Revolution’ – namely the convergence of
life sciences, natural sciences and engineering. The Human.technology Styria
Cluster, acting as a hub between business, science and local policy, will in the
future work together with scientific and
business partners to promote the implementation of concrete projects and the
international visibility of Styria. New horizons are opening, especially in the area
of biomarker research – beginning with
the K-Project BioPersMed. The Cluster
will stand fully behind all future activities from which the regional economy
will sustainably and substantially profit.”
“We have known about biomarkers for
hundreds of years – but now we have
technology platforms like proteomics or
metabolomics available to us with which
we can search for biomarkers broadly
and systematically. In the past, biomarkers could only be derived using a theoretical or animal model, which often led
researchers down the wrong track. With
these new technologies available to our
research partners in Graz, it is now possible to systematically search for biomarkers. This is a real opportunity to better
understand disease, to detect it earlier,
to better assess its progress, as well as
the reaction to treatment. Through this,
we can develop better therapies for our
patients.”
http://www.humantechnology.at
PICTURE: Medical University of Graz, HTS, Thinkstock
From Idea to Innovation
Individual Strategies Against
Widespread Diseases
With ‘personalized medicine’ against
­cancer, diabetes, heart attacks, etc.
A cancer diagnosis – a scenario most people fear. Cancer, along with widespread
diseases like heart attacks or diabetes,
counts as one of the most common causes of death in the Western world. It is no
wonder then that research worldwide is
running at full speed. “The current state
of knowledge of the genesis mechanism
and function of cancer cells has grown
exponentially in the recent years. This
detailed knowledge has enabled for the
first time in the history of tumor treatment the development of targeted medications for the purpose of applications
in personalized medicine”, explains Prof.
Hellmut Samonigg, head of the Division
of Oncology at the University Hospital
Graz.
Samonigg continues by explaining that
“despite these advances, there remain
as always many open questions regarding pathogenic risk, disease progression,
as well as disease controllability. The
cooperative biomarkers research field
is continuously developing and growing
together with the University of Graz, the
Graz University of Technology and Joanneum Research. Along with national and
international biotechnology companies,
valuable contributions and new findings
in cancer research can be expected.
The Basis of Biomarker
Research
The basis of personalized medicine is biomarker research. What do we mean with
the term ‘biomarker’? Biomarkers are
‘biological indicators’ that deliver information about the condition of the human
organism. Blood values could be seen as
‘classic biomarkers’.
“For an endocrinologist and diabetologist, it is interesting that biomarker research is now so current, because we’ve
been working with biomarkers for more
than 100 years. Endocrinology is the
field of hormone research, and hormones
are classic biomarkers”, explains Prof.
Prof. Hellmut Samonigg
Medical University of Graz
“The expansive research field of using
biomarkers for prognosis and prediction
has been a central research area in the Division of Oncology at the Medical University of Graz for many years. Thanks to one
of the biggest biobanks in Europe being
housed at the Med Uni, as well as the use
of a longstanding serum bank in the Division of Oncology with over 270,000 samples, research is done continuously. This
research has been embedded in a tight,
interdisciplinary network of cooperation
between different clinical institutions,
and especially non-clinical institutes at
the Med Uni Graz and other universities.”
3
The Center for Knowledge
and Technology Transfer in
Medicine (ZWT) on the new
Med Campus Graz will act
as a ‘Life Science Incubator’
for university spin-offs.
Thomas Pieber, head of the Division of Endocrinology and Metabolism at the University
Hospital Graz. Biomarker research has traditionally also played a large role in cardiology.
It is for that reason that modern biomarker
research is so important in that it enables
early detection of disease. Another important aspect of biomarker research besides
early disease detection is the continuous
monitoring of a disease. This is what makes
‘individualized therapy’ possible. Thomas
Pieber reports from his research experience
explaining that “current biomarker research
is especially fascinating because you have
a set of symptoms from all important areas
and it was not previously known that biomarker research had been playing a decisive
role. Based on this research, we know today
that bone is an important organ with respect
to hormone
release and
fe r t i l i t y.
The bone
sends out
messengers,
or
more
specifically,
biomarkers,
Prof. Kurt Zatloukal,
Medical University of Graz
and when
they
are
measur ed,
one can more easily provide information
about a patient’s medical condition and
prognosis.”
“Interestingly, the heart also releases messengers that are measurable in the blood
and indicate heart congestion”, adds Prof.
Burkert Pieske, head of the Division of Cardiology at the University Hospital Graz. “It
is through the measurement of so-called
BNP-levels that myocardial insufficiency can
now be identified.”
“The European BBMRI
headquarters makes
Graz a biobanking
­hotspot“
4
The essential requirement for conducting biomarker research is known as a
biobank – where human biological samples (eg. tissue and blood samples) as
well as medical data are collected and
can then be analyzed in the context of a
controlled study. The Medical University
of Graz houses one of Europe’s biggest biobanks and in autumn of this year, a European coordination center for biobanks
(known as the BBMRI) will be moving to
Graz. Infrastructure of this kind is what
makes synergies and new innovation in
research possible.
Styria as a research
­epicenter
In the Styrian capital of Graz, the tradition of biomarker research is as expansive as it is long. Within the K-Project
BioPersMed, these activities were intensified and concentrated (see page 12).
In addition, the collaboration between
universities and research institutes has
a long tradition in Styria. Through BioTechMed (see page 10), activities in the
life sciences and human technologies
at the 3 large Styrian universities – the
University of Graz, the Medical University of Graz and the Graz University of
Technology – are pooled and made internationally visible.
The collaboration between business and
industry is also a proven success – a catalyst and hub between business, science
and local policy, the Human Technology
Cluster founded in 2004 (see page 13) is
currently made up of 78 businesses, universities and research institutions. The
entire human technology landscape in
Styrian employs roughly 10,500 people
and generates approximately 2.4 billion
Euros in revenue per year.
Cooperation between international industry and researchers on site is of course
also especially important (see page --). Dr.
Dagmar Kasper from the British diagnostic company Immunodiagnostic Systems
(IDS) describes Graz as a “quickly grow-
Info
Biomarkers …
...are biologically measurable units like
enzymes, hormones, genes, etc., which
can enable early detection and individual therapy for diseases.
...are biological molecules that can
be found in blood, other bodily fluids
or tissues and can indicate abnormal
processes or diseases.
...are used to see how well the body reacts to a particular treatment of disease.
...play a central role in ‘personalized
medicine’. This means determining a
customized therapy for the patient,
tracking the effectiveness of the treatment and identifying individual disease
progression using minimally invasive
methods.
http://www.humantechnology.at
Biobanks are a vital basis
for biomarker research –
Graz is home to one of the
biggest in Europe.
Info
Discovered in
Graz: The Impact
of ‘Galectin-3’
ing location with an elaborate concept
and plan. The pillars of success can be
seen both in the support by the Province
of Styria as well as through the active engagement of competent researchers and
clinicians on site. This success is then
secured through close collaboration between industry and the biobank.”
PICTURE: Biobank Graz, Private collection, ZWT
Future Scenarios
A particularly promising field in the detection and intelligent use of biomarkers
is diabetes research. Type 1 diabetes is
a sickness wherein the immune system
destroys insulin-producing cells. “The
treatment is clear: the missing hormone
insulin must be replaced”, explains
diabetologist Thomas Pieber. “The interesting question is why some people
get type 1 diabetes and not others, and
whether the disease can be diagnosed
before its onset. That would really be a
breakthrough because then using certain measures, you could prevent type 1
diabetes from ever occurring.”
Prof. Burkert Pieske
Medical University of Graz
“Biomarker research has traditionally
played a very big role in cardiology. In
Graz, together with several other centers worldwide, we play a leading role
in early detection, evaluation of disease
progression and individualized therapy.
This is because we have been successful
in establishing large patient cohorts who
were either at risk for cardiovascular
diseases or had already manifested a
disease, enabling us to research either
new biomarkers or else combinations
of previously-known biomarkers. Due to
the fact that we can follow these cohorts
over many years, it is possible to conduct
the most modern biomarker research on
a very well-defined patient collective.
This is unique worldwide, and we want
to further develop this cohort research.”
Prof. Burkert Pieske, head of the
Division of Cardiology at the University
Hospital Graz describes a very special
discovery: “In a large cohort we were
studying a biomarker called Galectin-3.
Galectin-3 is produced in the body
during fibrotic restructuring processes,
which can play an adverse role in the
cardiovascular system. We are able to
easily stop such fibrotic restructuring
processes through time-tested medications. But the medications of course
always have side effects and for that
reason we must only use them on
patients who would especially profit
from them.”
Pieske continues by saying that “in a larger cohort we have now seen whether
Galectin-3 predicts an adverse clinical
outcome in patients with diastolic heart
failure. This turned out to be the case.
On this basis, we submitted an EU application for a study to investigate whether
these patients with high Galectin-3
levels would profit from spironolactone,
an antifibrotic medication. We will begin
this prospective international study
this year. If it turns out to be true that
patents with elevated Galectin-3 levels
in their blood profit from an antifibrotic
myocardial insufficiency therapy, it
would be a very good example of personalized medicine.”
5
POLITICAL VOICES
6
Mag. Kristina Edlinger-Ploder
Minister of Science and Research,
Health and Health Management
Mag. Franz Voves
Governor of Styria
Hermann Schützenhöfer
Deputy Governor of Styria
Highlight of the
­European business
region 2013
Personalized
New perspectives
­Medicine is the
for the local driving
­Keyword of Our Time force of innovation
With 4.3%, Styria has the highest quota
of research and development in Austria.
This places Styria in the top segment of
research and development among the
274 European regions and contributed to
Styria’s awarding of the title of European
Entrepreneurial Region 2013 by the EU’s
Committee of the Regions.
A large part of the success in Styria is
due to cooperation between scientific
institutions and innovative businesses.
The economic portfolio of the Province
of Styria supports such cooperations in
a multitude of ways: for the topic area of
human technology, a cluster was founded to support businesses; there are also
competence centers which act as the
perfect framework for collaboration on
innovative projects between science and
industry; and through the establishment
of the ZWT, the Centre for Knowledge
and Technology Transfer in Medicine on
the Medical University of Graz campus.
In the future, this will become the beating heart of biomarker research with one
of the goals being to convert the research
into effective practice in the form of personalized medicine. In order to reach this
goal, all departments are supporting this
project, therefore, continuously fostering
Styria’s leading role as Austria’s innovation province.
Styria’s research landscape is informed
by many university and non-university
research institutions and their disciplinary diversity. One area in which this
interdisciplinarity is especially pronounced is health and human technology, which represents one of the theme
corridors of the new research strategy of
the Province of Styria.
The deep entrenchment of this subject
area is apparent, for example, in BioTechMed, an initiative to foster cooperation and networking among the University of Graz, the Medical University of Graz
and the Graz University of Technology at
the interface of biomedical basics, technological developments and medical applications. This cross-cutting issue is also
being tackled by Joanneum Research
and the Joanneum University of Applied
Sciences.
Personalized medicine is the keyword of
our time. The research on this subject
originating from Graz is leading worldwide. Even more important, however, is
continued expansion and it is a good sign
that all higher-ups in Styria stand behind
this exceptional focal point. Based on
my initiative we created and financed
a series of calls entitled HumanTechnologyInterface (HTI), leading to intensive
research in said areas at Styrian universities and research institutions.
Styria, with its research quota of 4.3%, is
not only a frontrunner in Austria, but is
also vice-European champion in the future-oriented innovation sector. The basis
for this success is the harmonious and
highly productive interaction between
basic research, found in Styria’s five
universities and universities of applied
sciences, and its practical application in
Styrian industry. Science and industry
work together in a tight network in the
context of the 22 of 50 Austria-wide competence centers to strongly position Styria as an international frontrunner in the
core areas of mobility, materials, eco- and
health-technology.
Networking, however, also applies to research institutions themselves, and here
the Styrian Conference on Higher Education as well as the inter-university cooperation BioTechMed represent further
milestones for Styrian research development’s path to success.
Especially in health technology it is important to have an advance in knowledge, not least because of the backdrop
of societal and demographic change.
The K-Project BioPersMed is opening
new perspectives in this field that will
not only boost local innovation but also
strengthen Styria’s quality of life.
http://www.humantechnology.at
PICTURE: Melbinger, Province of Styria
Dr. Christian Buchmann
Minister of Economy,
Europe and Culture
University of Graz
REWI
SOWI
Medical University of
Graz
assembly hall
Mur
Schlossberg
HEALTH Institute for Bio­
medicine and Health Sciences
JOANNEUM RESEARCH
Office of the dean
Mur
Graz University of Technology
7
3
„MEDICAL SCIENCE CITY GRAZ“
Graz University Hospital
MED CAMPUS Graz
Pathology
Center for Medical
Research
Internal Medicine
Rectorate
Center for Knowledge and
­Technology Transfer in Medicine
(ZWT)
Medical University of Graz
The ZWT as a ‘business incubator’
The Centre for Knowledge and Technology Transfer in Medicine
(ZWT), established by the Styrian Business Promotion Agency
(SFG) and the Medical University of Graz (MUG), is the first
Austrian technology and research center to be completely physically and organizationally integrated into a university campus.
Once it is in full operation, 10,000 m2 of lab and office space
will be made available for research facilities, spin-offs and new
human-technology companies. Likewise, the ZWT is the first step
towards the new MED CAMPUS Graz. The ZWT will offer an ideal
location for collaboration between companies and researchers.
Once it is running at full speed in May 2014, the ZWT will give
rise to 250 new, highly qualified positions.
www.zwt-graz.at
Network
Biomarker Research
Graz
8
http://www.humantechnology.at
Industry and Science
in Styria
With a research and development quota of 4.3%, Styria is the most
innovative province in Austria and counts among the top regions in
Europe. The synergetic collaboration between industry and science
is an additional outstanding feature of Styria.
1,215,424 inhabitants
16,401 km
42.8 average age
80.75 life expectancy
35.78 billion € GDP
820,204 employable
60,998 active businesses
183 large businesses
31 innovation centers
2
4.3 research quota in %
1.5 research expenditure in billions of €
9 higher education institutions
13 non-university research facilities
22 competence centers and projects
51,215 students
2,531 grandaunts in a technical discipline
19 share of academics in %
Medical University of Graz www.medunigraz.at
University of Graz www.uni-graz.at
Graz University of Technology http://portal.tugraz.at
University of Music and Performing Arts Graz www.kug.ac.at
University of Leoben www.unileoben.ac.at
University of Applied Sciences FH Joanneum www.fh-joanneum.at
University of Applied Sciences FH Campus 02 www.campus02.at
University of Teacher Education Styria www.phst.at
Catholic University College for Education Graz http://kphgraz.at
9
Source: Department of the Styrian Provincial Government A 12 – Business
and Innovation Unit “Country and People in Numbers & Facts“, Graz 2013
http://www.humantechnology.at
Top Level Research,
Concentrated
Info
The Topic Areas
of BioTechMed
• Molecular Biomedicine
• Neuroscience
• Pharmaceutical and Medical
­Technology
• Quantitative Biomedicine and
­Modeling
The BioTechMed projects will be reviewed in March 2013 by an established
international scientific committee.
Details are available at
Through BioTechMed, the activities in the
life sciences and human technologies at the
three large Styrian universities are pooled
and made internationally visible.
BioTechMed-Graz considers itself an initiative to strengthen top level research
and networking between the University
of Graz, the Medical University of Graz
and the Graz University of Technology. The cooperation founded in 2011
operates at the interface of biomedical
basics, technological developments and
medical applications with the aim of
performing joint research for health.
The goals of BioTechMed-Graz are:
• The elevation of international visibility
• The promotion of top level research
in Graz
• The procurement of joint infrastructure
• The acquisition of external funding
www.biotechmedgraz.at
10
Conversation
with Prof. Josef
Smolle
Prof. Christa Neuper, Rector
University of Graz
“BioTechMed creates a strong incentive
for research. The joint infrastructure and
work not only pool resources but also
make research competence and innovative strength in Graz more internationally visible. Interdisciplinary collaboration
creates a closed chain – from biomedical
basics to technological developments
to medical applications that benefit patients. Even up-and-coming scientists
profit from the unique Austria-wide cooperations and are given the chance to
get involved in top-class research projects and to network with non-university
research facilities.”
FOTO: Lunghammer; cp pictures; TU Graz; Med Uni Graz
Prof. Harald Kainz
Rector of the Graz University of
Technology
11
“In BioTechMed, we, together with the
Medical University of Graz and the University of Graz, are trying to create a visible beacon of research at the interface of
humans, medicine and technology. Many
of the questions and challenges of the future demand an interconnection of disciplines – cooperation is the key word, and
it plays out especially effectively in Graz.
As the BioTechMed-trio, together we can
acquire and use valuable infrastructure.”
Rector of the
Medical University of Graz
Graz is becoming the
“Medical Science City”
Botenstoff: In your opinion as medical
doctor, what are some impacts of biomarker research?
Smolle: Biomarker research is the basic
prerequisite for personalized medicine.
With biomarkers, you can identify at first
glance uniformly appearing disease entity subgroups which in turn provide different therapeutic points of application.
Consequently, customized therapies for
patients will be enabled. The critical basic
infrastructure for biomarker research is
the biobank – and one of the largest in Europe can be found in Graz at the Medical
University. In autumn of 2013, the European coordination center for biobanks (BBMRI) will be moving to Graz. In general
it can be said that modern medicine with
the accompanying highly developed basic
medicine has become not only disparately
more effective but also gentler and with
fewer side effects.
Botenstoff: What role will the Medical
University of Graz play in an international
comparison? Where do the research priorities lie?
Smolle: The Medical University of Graz
focuses primarily on cardiovascular research, cancer research and neuroscience
as well as widespread diseases like diabetes and metabolic diseases. The K-Project
BioPersMed is an excellent large-scale
project in this area. The two Ludwig Boltzmann Institutes for both Lung Vascular
Research and Translational Heart Failure
Research must also be mentioned. In the
medium-term, we are developing into the
Medical Science City Graz because we
have excellent clinical infrastructure that
is being enlarged through the LKH 2020
program, the Med Campus houses our
theoretical institutes, and diverse core
facilities will have access to direct collaboration through the new Center for Knowledge and Technology Transfer in Medicine
(ZWT).”
Progress arises today mainly at the
interface of diverse scientific disciplines – the collaboration between
medicine, the natural sciences and
technology presents exceptional possibilities to our research hub. Through
this combination, BioTechMed is
especially attractive both for basic
research as well as for translational,
praxis-oriented research. Finally, the
pooling of strengths ensures a particularly efficient use of funds.
http://www.humantechnology.at
About Bone Hormones,
Glucose Metabolism
and Fertility
Current developments in the K-Project BioPersMed
Info
Using ‘visual analytics’
to deal with information
overload
The expansion of the
K Project will lead to
an increased international presence of
Graz as a research
hub.
12
ously unsuspected hormone systems from
bone (!) control insulin release in the pancreas and, furthermore, that the synthesis
of testosterone in testicular cells might be
influenced by the ‘hormone’ vitamin D.
This interaction offers not only numerous
insights into important signaling pathways and new biomarkers, but likely also
new therapeutic approaches.”
And what kind of future prospects do the
researchers in question see? “The prospective cohorts with cardiological, endocrinological and hepatological data achieved
through the cooperation between the LKH
University Hospital’s clinical departments
and the Biobank Graz has achieved the
optimal conditions for recording targeted
interactions between the diseases. The
storage and finally the analysis of valuable samples and data allows for the direct
combination of data with cross-sectional
studies, as well as highly relevant randomized clinical trials. Through this, the
K-Project in cooperation with the Biobank
Graz can generate health economics studies on diagnostic tests and treatment decisions in order to obtain some indication of
to what extent new biomarkers can contribute to an improvement of health care
and optimal socio-economic budgeting.”
Through the further development of the
K-Project, cancer research will also be involved as well as other fields relevant to
biomarker research such as nephrology,
pediatrics and pre-clinical institutes. All of
which will lead to a better usage of clinical
cohorts, further cohort expansion and an
increased international presence for the
city of Graz. Alongside diagnostic companies, firms working in the area of therapy
development will be able to get involved,
in turn strengthening Styria as a business
location.
http://www.humantechnology.at
PICTURE: Med Uni Graz / BioPersMed; ZETA
In 2010 the Medical University of Graz
began the K-Project BioPersMed wherein they pooled their biomarker research
activities and decisively pushed forward.
The goal of BioPersMed (‘Biomarkers for
Personalised Medicine in Common Metabolic Disorders’) is the development of biomarkers – biologically measurable entities
like enzymes, hormones, genes, etc. – that
can enable the early detection and individual treatment of widespread diseases
like diabetes, heart attacks , osteoporosis
and
liver
disease. The
BioPersMed
project
leader, Prof.
Barbara
O b e r m ayer-Pietsch,
and
the
director of
the Biobank
Graz, Prof.
Berthold
Huppertz,
report on the most recent developments
in the project: “among the many exciting
research results include the surprising
link between bone hormones, glucose metabolism and fertility. It appears that previ-
Biomedical research generates a flood of
data which is almost unmanageable for
researchers who are using traditional
methods. Visual analytics deliver new,
computer-based visualization tools that
make information visible and intuitively
comprehensible. The team of Prof. Dieter
Schmalstieg at the Graz University
of Technology has been successfully
working for years with partners at the
Medical University of Graz in the area
of visual analytics for molecular biology and is developing a free software
platform called Caleydo. Details can be
found at www.caleydo.org.
Dr. Dagmar Kasper,
International Business
Manager, Life Science,
Immunodiagnostic
Systems (IDS)
Pioneer in the
Third Biomedical
­Revolution
Info
Companies from the
Human Technology
Cluster count among
the worldwide leaders in innovation.
The Cluster
The end of 2004 saw the go-ahead for
the Human Technology Cluster. In April
of 2005, the strategy in the form of the
‘Declaration of Graz’ was presented. In
the meantime, the number of members
in the Cluster has reached 78. Within
8 years, the Cluster has succeeded in
making a name for itself as a global
player and establishing Styria internationally as an epicenter of highly
developed engineering and biosciences.
Three strategic corridors will continue to
be developed, namely ‘Pharmaceutical
Engineering and Production Processes’,
‘Advanced Biomedical Sensor Technologies and Biomechanics’ and ‘Biobanking
and Biomarker Technologies’. The total
core field has reached 10,500 employees
and 2.4 billion Euros of revenue.
www.humantechnology.at
Professors from the prestigious university MIT refer to the “convergence of life
sciences, natural sciences and engineering” as the “third biomedical revolution”,
named after molecular- and cell biology
developments between the 50s and 70s
and then the Human Genome Project of
the 90s. A regional response to this international trend was the Human Technology Cluster with their three strategic
corridors established in 2010, specifically ‘Pharmaceutical Engineering and
Production Processes’, ‘Advanced Biomedical Sensor Technologies and Biomechanics’ and ‘Biobanking and Biomarker
Technologies’.
Currently, science is following this international trend where the fields of
life sciences, natural sciences and engineering converge: in the framework of
BioTechMed the three largest Styrian
universities (the University of Graz, the
Graz University of Technology and the
Medical University of Graz) are cooperating at the interface of biomedical basics,
technological developments and medical
application (for details see p. 10). “Acting as a hub between industry, science
and local policy, the human technology
cluster will in the future together with
industry- and scientific partners lead
the implementation of concrete projects
as well as growing Styria’s international
visibility”, explains Dr. Robert Gfrerer,
Managing Director of the Cluster, “because Styria has been and continues to
be a pioneer in this ‘third biomedical
revolution’”.
Growing quickly –
the epicenter with
the elaborate concept
Botenstoff: How do you assess the research epicenter of Graz/Styria in an international comparison? Where do you see its
distinctiveness?
Kasper: Graz/Styria as a research
epicenter is a quickly growing location
with an elaborate concept and plan. The
pillars of its success include support from
the Province of Styria as well as through
the active engagement of the competent
researchers and clinicians on site. This
success is then secured through close collaboration between industry and the biobank. This combination is the distinctive
feature as well as the basic requirement
for the visible study of clinically relevant
biomarkers.
Botenstoff: What have your experiences
been so far with the BioPersMed project?
Kasper: The experience of Immunodiagnostic Systems (IDS) in the project has
been very positive. Exchanges have been
active and competent and have enabled a
perpetual and mutual growth in ideas and
studies. This has so far led to the expansion of fields of application of available
biomarkers and to the characterization of
biomarkers in various diseases and sample materials.
Botenstoff: From the perspective of a
company, where is development headed
with respect to biomarker research?
Kasper: Biomarkers will obtain a central
role in personalized medicine. This is true
in determining customized therapies for
patients, tracking the success of a treatment, and identifying individual disease
progress using minimally invasive methods. Graz can be expected to become a
considerable force within their fields of
expertise (cardiovascular, liver diseases,
endocrinology and neuroscience, among
others).
13
PICTURE: Med Uni Graz, Private
Prof. Kurt Zatloukal
Medical University of Graz
Prof. Johannes Haybäck
Medical University of Graz
Prof. Frank Madeo
The University of Graz
“Our present-day understanding of diseases, like the majority of the currently
available diagnostic methods and medications, is based on the systematic investigation of human biological samples
and medical data. With regard to ethical
and legal frameworks, biobanks safeguard access to quality-defined healthy and
diseased biological samples and the according data. The Medical University of
Graz is equipped with one of the biggest
biobanks in Europe and has coordinated
the planning of the Biobanking and Biomolecular Resources Research Infrastructure (BBMRI), which will establish
their European headquarters in Graz in
2013. Through this, Graz can become a
European ‘hot spot’ for biobanking and
biomarker research”.
“Tumor biomarkers are substances or
chemical processes that demonstrate
their presence through cancer in the
body. A biomarker can be both a molecule, which was directly secreted by the
cancer, as well as a specific reaction of
the body to the cancer. Genetic and proteomic markers are common in the everyday clinical routine for detecting different types of cancer. They are especially
important in the analysis of biomarkers
for disease diagnosis, estimating prognosis, and determining the resulting treatment plan for a patient’s tumor.
The National Cancer Institute defines a
biomarker as a biological molecule that
can be found in blood, other bodily fluids
or tissue and indicates abnormal processes or disease. A biomarker is used
to see how well the body reacts to the
treatment of a disease.”
“Aging is a primary risk factor in cancer.
An organism’s metabolic changes, caused by genetics or especially through
nutrition and lifestyle, have massive
repercussions on aging and carcinogenesis. The molecular and metabolic mechanisms of this phenomenon are largely
not understood. Through the intensive
collaboration of our research group (University of Graz) with the research group
of Prof. Thomas Pieber (MUG and Joanneum Research), we are beginning to be
able to translate metabolic biomarker
research into a causal understanding of
metabolomics. This will only be possible
through continued interdisciplinary research that integrates the University of
Graz and the Medical University of Graz.
The synergies that arise break through
the barrier between molecular biology
and medicine, something demonstrated
through multiple high-ranking publications.”
How can you become an HTS cooperation
partner?
Legal notice
In a one-on-one meeting, we can inform you specifically about
the services, activities and conditions of the Human.technology
Styria GmbH
DI Dr. techn. Robert Gfrerer, MPH, Mag. Gertraud Krug,
Mag. Andrea Wutte
DI Dr. Techn. Robert Gfrerer, MPH
Managing Director
[email protected]
LAYOUT: Advertising Agency Rubikon GmbH, www.rubikon.at
EDITOR: Franz Zuckriegl, MBA / 21st Channels GmbH
CIRCULATION: 1,500
TRANSLATION: Monica Farrell, MPA
Mag. Andrea Wutte
Business Development
Biobank & Biomarker Technology
[email protected]
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of this issue of Botenstoff.
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GmbH Reininghausstraße 13, 8020 Graz
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the views of the editor / publisher. The use of female pronouns
for gender-specific terms was partially waived for the purpose of
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feminine.
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