Weihnachten 02

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Weihnachten 02
zeitung
Zeitung des Österreichischen Demeter-Bundes
3. Jahrgang, Nr. 12
GZ 02Z033060 Sponsoring Post, P.b.b., Verlagspostamt: 3390 Melk
Stille Zeit
Der lange, lange Pfad über das Moor in den Wald hinein – wer hat
ihn ausgetreten? Der Mann, der Mensch, der erste, der hier war. Für
ihn war noch kein Pfad vorhanden. So beginnt das Buch “Segen der
Erde” von Knut Hamsun. In dem darin beschriebenen Zeitalter gab
es noch Neuland, Land das niemandem gehörte, Land das frei war,
frei war zur Besiedelung und Bebauung durch den darauf tätigen
Menschen. Jedes Frühjahr öffnete die Erde sich neu, bot im Sommer
ihre übersprudelnden Naturkräfte an, und wartete, wartete auf den
Menschen der sich niederließ. Im Herbst zog sie sich zurück, im Winter schließlich war sie wieder ganz in sich. Und in einem Jahr dann
geschah das Besondere, das worauf diese Erde gewartet hatte.
Zur Winterzeit ist ja die Erde am allermeisten ein in sich geschlossenes Wesen. Sie hat aus dem Weltall all das hereingenommen, was
sie insbesondere an Geistigem, an Elementarwesen hat hinausströmen lassen während der Sommerzeit. Die Erde ist also während der
Tiefwinterzeit am meisten Erde; ihre eigentliche Wesenheit ist sie
da. Der feste Erdkern ist zum großen Teil bedeckt von den Wassermassen der Erde, sodass die Erde als Ganzes von außen betrachtet
wie ein Wassertropfen im Weltall erscheint, ihr innewohnend ist die
Tendenz zur Kugelbildung als Großes. Die Gestalt als Ganzes ist kugelig, jedes Wasser aber, das irgendwo vorkommt, ist letzten Endes
durchsetzt mit mineralischen Kristallisationsformen. Diese
Salze sind das Allerwichtigste für das sprossende, sprießende Leben, die Wurzeln,
sich aus den Keimen bildend, sind angewiesen auf die Beziehungen
zu den Salzbildungen im Erdboden. Diese Salzprozesse, sind nun
dasjenige, was sozusagen die Erde aus sich selbst macht in der Tiefwinterzeit. Während der Vegetationszeit gehen diese Salze dann
durch die Blätter und die Blüten bis in den Samen. Die herabgefallenen Samen, die die Erde im Herbst und Winter bedecken, tragen
dann wieder, verwandelt durch verschiedene Lebensprozesse, neue,
entscheidende Qualitäten in die kristallinen Prozesse im Erdinneren. Wo Salz ist, da hat das Geistige gewissermassen freien Raum,
das Geistige kann da hinein wo Salz ist. Die Erde wird zur Winterzeit in sich geistig durch ihren Salzgehalt. Das Wasser wiederum
nimmt stets die innere Tendenz auf sich in Kugelform zu bilden,
äußerlich sichtbar durch die gerundeten Formen einer Winterlandschaft im Schnee. Durch diese beiden Elemente ist die Erde in dieser Tiefwinterzeit befähigt nicht zu erstarren im Salz und dieses erstarrte Salz mit Geist zu durchziehen, sondern sie ist befähigt, dieses durchgeistigte Materielle zu verlebendigen, ins Lebendige überzuführen. Die Erde lebt unter ihrer Oberfläche im Ganzen auf zur
Tiefwinterzeit. Die Tendenz lebendig zu werden ist überall regsam
im Erdinneren. Das ist die Zeit, in der der Mensch mit der Erde als
denkendem irdischen Weltenkörper verbunden sein kann, und es ist
die Zeit in der die jährliche Befruchtung des irdischen Jahreslaufwesens, die Grundlage der Ernährung stattfindet. Das ist die Zeit in
welche die Geburt Jesu gesetzt wird, weil da die Erde gewissermassen im inneren Besitz ihrer gesamten Seelenkraft ist.
Der einzelne Mensch kann all diesen Kräftewirkungen vertrauen, er
kann aber auch damit arbeiten und sie sogar gestalten, nichtzuletzt
durch die Bearbeitung eines Stück Bodens. Die Art wie er das
macht, an seinem individuellen Ort, hat immer entscheidenderen Einfluss. Gab es in früheren Zeiten freies Land, wo dies
im Rahmen eines scheinbar unveränderlichen naturhaften
Ganzen geschah, so gibt es heute fast überall äußerliche Grenzen.
Innerlich aber ist die Gestaltung freier denn je, die Möglichkeiten
heute sind in einem Menschenleben nicht einmal auslotbar.
Zeit, sich in den Weihnachtstagen seiner Gestaltungsmöglichkeiten bewusst zu werden wünscht den geschätzten Leserinnen und Lesern
STEFAN BESCHORNER
LITERATUR HINWEIS: DAS MITERLEBEN DES JAHRESLAUFS IN
VIER KOSMISCHEN IMAGINATIONEN, RUDOLF STEINER, GA 229)
Weihnachten 02
Demeter am Weg
Angebot und Nachfrage bei heimischen
Demeter-Produkten
Ein Kurzbericht über die
Demeter-Vermarktungsgemeinschaft Kärnten/
Steiermark, die 12 DemeterBauern im August 2002
gegründet haben.
inhalt
Ziel der Demeter-Vermarktungsgemeinschaft ist es, durch ein gemeinschaftliches Auftreten am Markt den
Absatz der auf den Demeterhöfen hergestellten Produkte als Demeter-Lebensmittel zu fördern und längerfristig
weniger auf konventionelle bzw. allgemeine biologische Absatzwege angewiesen zu sein. Demeter-Lebensmittel sollen zu jenen Konsumenten gelangen können, die die hochwertige
Qualität zu schätzen wissen.
Die Markterhebung, die der Österreichische Demeter-Bund im Frühjahr
2002 veranlasst hat sowie auch die ersten Gespräche mit Konsumenten, Naturkosteinzelhändlern und Großhändlern zu Beginn des Projektes im Herbst
haben erneut gezeigt, dass die Nachfrage nach Demeter-Lebensmitteln,
die bekanntlich nicht nur durch bloßes
Weglassen von Pflanzenschutzmitteln
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Aus der Bewegung
Sonnentor
Die Evolution der Haustiere
Das liebe Geld
Bewusstseinsgrundlagen der
assoziativen Wirtschaftsordnung
12 Neue Vetragspartner
14 Termine
16 Redaktionelles
und chemischen Düngemitteln erzeugt
wurden, grundsätzlich vorhanden ist.
Auch die Bemühung, die hohe Qualität
der biodynamisch erzeugten Rohstoffe
in der Verarbeitung fortzusetzen findet
bei ernährungsbewussten, ganzheitlich
denkenden Konsumenten großen Anklang. So wird die Verarbeitung von Demeterrind- und –schweinefleisch zu
Wurstwaren ohne chemische Zusätze
wie Nitritpökelsalz, Salpetersäure und
Phosphaten derzeit als Probelauf durchgeführt. Die von einem Bio-Fleischhauer durchgeführte Verarbeitung des
Fleischangebotes der Vermarktungsgemeinschaft soll einerseits eine kontinuierliche Erzeugung von natürlich hergestellten Wurstwaren mit gleichbleibender Qualität ermöglichen, andererseits
nebenbei auch den Bauern arbeitsintensive Verarbeitungstätigkeit abnehmen.
Weiters wird seit Mitte November jeweils
Donnerstags eine bunte Palette von Demeter-Produkten am Klagenfurter Benediktinermarkt (Stand neben der Marienkirche) angeboten. Den von Familie
Oprießnig betreuten Demeter-Stand
Freitags von 11.00 bis 14.00 Uhr bei der
Waldorfschule Klagenfurt gibt es weiterhin. Auch organisierte Konsumentengruppen, von denen jeweils eine Kontaktperson Sammelbestellungen abgibt,
die Waren übernimmt und für die Verteilung sorgt, sind zum Teil schon eingerichtet und eine gute Lösung, die in Zukunft verstärkt werden sollte.
Nebenbei zählt die Präsenz bei Biofesten
und Messen zu den vertrauens- und bewusstseinsbildenden Maßnahmen der
Vermarktungsgemeinschaft.
Die Vermarktung über den Großhandel
wird nur dann möglich und sinnvoll sein,
wenn nachgefragte heimische DemeterProdukte (zB einige Käsearten, Wurstwaren ohne chemische Zusatzstoffe,
Gemüse) in gleichbleibender Qualität
und gleichbleibenden Mengen angeboten werden können und schließlich auch
der Preisdruck nicht zu groß ist. Die Fir-
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FOTO: LIANE JARITZ
ma Saiwala (Fachversand für DemeterNaturkost und ganzheitliche Naturkosmetik; in der vorangegangenen Demeter-Zeitung wurde berichtet) ist von
ihren Unternehmenszielen her eine wunderbare Einrichtung für Demeter-Bauern
– eine Zusammenarbeit wird angestrebt.
Geplant ist weiters die Gestaltung einer
gemeinsamen Broschüre mit Informationen über die Höfe, deren Produktangebot, die Verkaufsorte und über Demeter-Landwirtschaft allgemein, die unter
Konsumenten, Naturkostläden und anthroposophischen Einrichtungen in den
entsprechenden Regionen Verbreitung
finden soll.
Am Projekt sowie am Produktangebot
der
Demeter-Vermarktungsgemeinschaft Interessierte sind herzlichst eingeladen, Kontakt aufzunehmen:
Demeter-Vermarktungsgemeinschaft
Kärnten/Steiermark, Reauz 20,
9074 Keutschach, Tel: 0463/294691,
Fax: 0463/294698.
DI VERONIKA PROCHÁZKA, PROJEKTBETREUERIN
Impressum
Demeter-Zeitung, Zeitschrift des Österreichischen Demeter-Bundes (ÖDB),
3. Jahrgang 2002; Herausgegeben vom ÖDB
Redaktion: E. Gandolf, F. Steffan, W. Rosen, S. Beschorner (Koordination)
Anschrift von Redaktion und Herausgeber: Hietzinger Kai 127/2/31,
A-1130 Wien, T: 01/8794701, F: 01/8794722;
www.demeter.at, [email protected]
Grafische Gestaltung: Gert Lanser, Krems;
Druck: gugler print & media, Melk
Die Demeter-Zeitung erscheint zu den Jahresfesten:
Ostern, Johanni, Michaeli, Weihnachten;
Redaktionsschluss: Osterausgabe KW 11
Konto: Bank Austria, Kto-Nr. 00615220407 (BLZ 20151)
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Die „Demeter-Zeitung“ dient der Information über den biologischdynamischen Landbau, verwandte Themengebiete und über die
Tätigkeit des Österreichischen Demeter Bundes.
Mit freundlicher Unterstützung des Bundesministerium für Landund Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft
Aus der Bewegung
Vor 33 Jahren wurde der
österreichische Demeter-Bund
von Marianus Rath,
Gut Farrach, gegründet.
Er möchte - orientiert an der Anthroposophie Rudolf Steiners - Bauern, Gärtner,
Verarbeiter, Verteiler und Konsumenten
in einem höheren Zusammenhang verbinden. Unser Verband hat eine sehr
wechselvolle, manchmal zukunftsfrohe,
manchmal auch traurige Entwicklung
gehabt. So haben schon wesentlich mehr
Menschen, als sich heute Mitglieder
zählen lassen, sich einmal „verbunden“
gehabt, sind aber heute nicht mehr dabei.
Zum Teil wurden sogar neue Bioverbände von ehemaligen Demeter-Bauern gegründet. Die Kraft dieser Gründer entbehren wir heute. Dabei sind mir mindestens drei Verbände bekannt, bei denen
die Obleute, oder sogar die Verbandsinfo
sich offen zur tlw. Beachtung von Rudolf
Steiners Anregungen wie der Verwen-
dung der Präparate bekennen. Ganz sicher waren Abgrenzungen wie die Trennung von unehrlichen Mitgliedern notwendig. Gab es aber womöglich auch eine gewisse dogmatische Enge, die zur Ablehnung von durchaus interessierten
Bauern führte, weil sie keine Kühe hatten? Inzwischen sieht man solche Bauern
schüchtern wieder etwas näher treten.
Was verbindet uns denn wirklich?
Möchte man sich heute bewusst für eine
gesunde weitere Entwicklung einsetzen,
so erscheint es gerechtfertigt, erst nach
den eigentlichen Gründen zu fragen,
warum die Pflanze „ÖDB“ bisher offensichtlich besonders schwer nur zum
Blühen kommen konnte. Will man aus
Einsicht neue Wege suchen, wird man
schon hier den Mut fassen müssen, das
Gewesene konkret anzuschauen! Vielleicht ist es dabei angemessen, Fragen zu
formulieren, anstatt zu behaupten, man
könne die Ursache für Entwicklungen
beurteilen. Vielleicht kann man Spuren
finden? Schaut man heute auf den Ort,
von dem aus nach jahrzehntelanger einsamer Arbeit der Verband gegründet
wurde, von wo bald die ersten Produkte
bis ins ferne Wien geliefert wurden, wohin Bauern wie Städter viele Male zu oft
erhebenden Tagungen mit landwirtschaftlichen, aber auch spirituellen Themen gefahren sind, so kann man sicher
nichts anderes als große Trauer haben!
Denn es hat die biologisch-dynamische
Arbeit auf Gut Farrach in diesem Herbst,
nach einem fast drei Generationen umfassenden Ringen, mit dem Abschied der
letzten Bewirtschafterin, Frau Barbara
Mrazek, ein Ende gefunden. Warum
musste das so kommen? Versuche, „Farrach zu retten“, hat es wahrlich viele gegeben. Schaut man die Geschichte genauer an, so kann man, bei aller Verehrung gegenüber den Verstorbenen, und
gebotenem Respekt gegenüber jenen
Menschen, welche heute keine Verantwortung mehr tragen können, zu solchen
Fragen kommen: Farrach war ein Ort der
großen Kinderfreuden in den Ferienlagern, mancher Jugenderlebnisse in den
Landbauepochen. Während meiner fast
zwei Jahre währenden Farrachzeit konnte ich hier selbst den Impuls fassen zur
pädagogischen Arbeit mit Schülern in
der Landwirtschaft, als ich hunderte von
ihnen während vieler Wochen in der gemeinsamen Arbeit begleiten durfte. War
hier ursprünglich nicht durchaus an die
Entstehung einer „pädagogischen Provinz“ nach Goethe gedacht worden?
Konnte es denn aber dazu kommen, dass
an diesem Ort auch eine wirklich gediegene Ausbildung erfahren wurde? Dazu
FORTSETZUNG AUF SEITE 4
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Ein Abschied eine Begrüßung
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Aus der Bewegung
FORTSETZUNG VON SEITE 3
hätte es etwas anderes gebraucht, als das
altüberkommene Prinzip des Gutsbesitzers, der womöglich noch nicht einmal
selbst „anschafft“, sondern anschaffen
lässt! Haben die Lehrlinge, welche Farrach durchaus zahlreich durchlaufen haben, jenes existenzielle sich Verbinden,
jene Treue zu den Tieren, zu dem Hofganzen in gewisser Reinheit erlebt, wie
es oftmals als durch alle Höhen und Tiefen tragendes Element in Familienbetrieben noch erlebt werden kann, und
ohne welche, aber verwandelte Kraft
kein Hof auch in Zukunft wird langfristig durchgetragen werden können?
Kann man an diesem Beispiel ablesen,
dass es an der Zeit ist, das grundständig
bäuerliche Lebensgefühl nicht mehr notwendig und ausschließlich an die
Schicksalssituation des „auf einen Hof
geboren Seins“ gebunden zu sehen?
Wäre es vielleicht in Farrach, das ja nicht
aus dem Blutsstrom an die Eigentümer
gekommen ist, Aufgabe gewesen, ein
weit in die Zukunft reichendes Vorbild
zu schaffen? Und zwar dadurch ermöglicht, dass das Land und die vielen Gebäude entsprechend den Ideen der sozialen Dreigliederung* (für die Grund und
Boden in Zukunft keine Ware mehr sein
kann) an befähigte, aber auch im Sinne
des Koberwitzer Impulses begeisterte
Menschen zur Bewirtschaftung und
Pflege übergeben worden wäre? Solche
Menschen waren da! Menschen mit der
Fähigkeit, vielleicht alleine etwas aufbauen zu können, aber auch mit dem (gewissermaßen nüchternen Opfer-) Willen,
das eigene Projekt konstruktiv dem
höheren Ganzen einzugliedern. Hätte
man nicht einen Weg suchen müssen
weg von dem unseligen, heute in der
Landwirtschaft untragbaren konventionellen Lohnanspruch, bei trotzdem verbindlichem Einsatz der wirklich Verantwortlichen? Die Überwindung der bisherigen direkten Verkoppelung von Arbeit
und Einkommen muss doch auf gute
Weise einmal dargelebt werden: Es ist eine Frage der Menschenwürde, sinnvolle
Arbeit tun zu dürfen. Und natürlich hat
jeder Mensch Grundbedürfnisse, die befriedigt werden müssen, wie ausreichend
Nahrung, Kleidung, Wohnung. Hätte
hier nicht ein Werk entstehen können,
wo sich tatkräftige Menschen in gegenseitiger Wertschätzung ganz einbringen,
die Früchte ihrer Arbeit aber nicht für
sich ernten?* Die ganze Zeit über gab es
ein Finanzproblem: sicher nicht eines
Menschen Schuld. Umso tragischer erscheint es, wenn Menschen einen Berg
frei geschenktes Geld, welches wirklich
in solcher Situation allein einen neuen
Anfang ermöglichen würde, nicht mitbringen konnten, obwohl es ihnen für
den Fall der Umwandlung von Familieneigentum in Gesellschaftseigentum**
verbindlich zugesagt war, weil diese
nicht möglich wurde. Auf Grund seiner
Größe und Anzahl der Gebäude hätte
Farrach den Boden geben können für
nicht nur eine vielseitige Landwirtschaft
mit sich anschliessender Verarbeitung
und Vermarktung - als solche schon Auf-
„Werden Sie Weltmeister
an Interesse!“
als eine Tochter der anthroposophischen
Mutter. Wie lebendig ist die Beziehung
zwischen Mutter und Tochter? Wie sorgen die Kinder für die alt und krank gewordene Mutter? Könnte nicht - um im
Bilde zu bleiben - gar von der Tochter die
heilende Arznei gefunden werden, um
sie der leidenden Mutter zu bringen? Karl Keyserlingk sagte Jahre nach dem
landwirtschaftlichen Kurs angesichts jener Bauern, die zwar die Methode anwandten, das Spirituelle und das Soziale aber, was Steiner ihnen so sehr ans
Herz legte, innerhalb der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise fallen
ließen: „Das lebt dann vielleicht eine
Weile und ist doch nicht fähig, eine Zukunft wirklich zu tragen, die auf uns zu
kommt. Und würde man sich noch so
sehr bemühen, eine halbe Sache am Leben zu erhalten, im Großen muss es in
der Weltgeschichte unwirksam bleiben bis alle Impulse aufgegriffen sind, die
uns Dr. Steiner im landwirtschaftlichen
Kurs gegeben hat.“ ***
So könnte die Trauer münden in die Frage, wie wir heute diese Impulse in unserer Arbeit pflegen? Finden muss sie jeder
selbst; das Aufgreifen - es geht wohl nur
in Gemeinschaft.
gabe für mehrere initiative Menschen,
sondern darüber hinaus hätte soziale Arbeit verschiedener Art, ja ein Dorf hätte
hier entstehen können. So haben heute
viele Menschen Kummer um Farrach als
einen verlorenen, wunderschönen Ort.
Steht aber nicht immer die Mahnung da:
die Idee einer „Kulturstätte auf landwirtschaftlicher Grundlage“ ist richtig!?
Brauchen wir angesichts der Not der Gegenwart, der Sorge um die Zukunft unserer Kinder nicht um so dringender die
Versuche, solche wahrhaft seelisch-geistig leuchtenden Orte zu aufzubauen?
Es sei gewagt, den Bogen zur Ausgangsfrage zu schlagen: kann man nicht manches Schwierige, auch menschlich Unerfreuliche - immer wenn Sonderinteressen wirkten - im Leben des „Bundes“ wie
innerlich verwandt erleben mit dem hier
angeschauten Nichtvermögen? - Der Demeter-Bund könnte sich auch verstehen
Mit großer Freude können wir auf die
Tatsache schauen, dass unsere Mitgliedschaft in diesem Winter auf über 100
Bauern und Gärtner angewachsen ist.
Unter den „Neuen“ sind manche schon
immer überzeugte und teilweise auch
vorbildliche Biobauern, welche unsere
Gruppen jetzt bereichern. Aber auch junge Familien, welche vielleicht erst vor
kurzem den Hof übernommen haben. Alle diese neuen Mitglieder sollen sich
herzlich begrüßt fühlen. Sie sollen sich
ermuntert fühlen, sich so aktiv wie nur
möglich zu interessieren. Rudolf Steiner
formulierte einmal: „...werden Sie Weltmeister an Interesse!“ Und zögern Sie
nicht, wenn Sie auf einem Bauerntreffen
etwas sehen, was in Ihnen eine Frage aufwirft, diese auch zu stellen! Es gibt den
perfekten Demeterhof nicht, nur Höfe
verschieden weit in der Entwicklung.
Manchmal kann es für die Menschen am
Hof doch zu einer partiellen Betriebs-
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Bauern, die auf ihre Weise hervorragende Arbeit leisten, so dass man sich zu Teilen etwas abschauen kann. Das gilt vor
allem für das Handwerkliche, wo man nie
nachlässig werden darf: eine gediegene
landwirtschaftliche Praxis ist die unabdingbare Voraussetzung für einen Erfolg
auch in biodynamischer Hinsicht! Wenn
man hier noch Defizite haben sollte, so
stehe man nicht an, seine Ausbildung
z.B. durch ein kurzes Praktikum abzurunden - es lohnt sich. - Dann gibt es über
Österreichs Grenzen hinaus rundherum
ein teils jung-dynamisches (wie z. B. in
Slowenien), teils schon etwas reiferes
„Demeterleben“ (wie z. B. in CH, DE), dem
man auf Tagungen, Kursen, Praktika,
Exkursionen, oder in der Literatur, im Internet begegnen kann. Mögen Sie in die
Lage kommen, im Laufe der Zeit den Hof
so zu gestalten, dass er nicht nur „überlebt“, sondern so unterwegs ist, dass vielleicht einer der Partner am Hof seinen
Beitrag zum Verbandsleben oder Leben
der Gesellschaft in einem Ehrenamt bringen kann, ohne dass „zu Haus' die Suppe anbrennt“. Oder dass Ihre Hofgemeinschaft sozial so tragekräftig wird,
dass sie auch Menschen mit besonderen
Bedürfnissen zu einem menschenwürdigen Arbeits-, vielleicht sogar Lebensplatz werden kann. So wünschen wir Ihnen mit Ihrem Hof einen gesegneten
Weg.
FRANK STEFFAN
*
RUDOLF STEINER, „DIE KERNPUNKTE DER SOZIALEN FRAGE“
GA 23, FISCHER TASCHENBUCH ISBN-3-596-23096-9
** DER ÖDB VERANSTALTET EIN SEMINAR ZUM THEMA:
„DEN HOF VERERBEN - (UND) ODER ÜBERGEBEN AN GEIST
VERWANDTE?“ AM 23. JÄNNER 2003, 10:00 - 17:00 UHR,
EDLERHOF IN 8583 EDELSCHROTT
*** ZITIERT NACH ALEXANDER GRAF KEYSERLINGK, IN
„KOBERWITZ 1924 - GEBURTSSTUNDE EINER NEUEN
LANDWIRTSCHAFT“ 2. AUFL. VERLAG HILFSWERK
ELISABETH STUTTGART 1985
Handelsvertretung Süddeutschland - Österreich: Charles Lindemann, Bergring 26, D-84389 Postmünster
T. ++49 (0) 8561/71900 F. 71901, Internet: www.hdsu-lindemann.de, E-mail: [email protected]
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blindheit kommen. Da ist es doch etwas
ganz anderes, wenn in dem geschützten
Rahmen eines Gruppentreffens, oder
vielleicht sogar einmal hinterher unter
vier Augen, ein Problem zur Sprache
kommt, als wenn es z. B. vom Kontrollor moniert wird. So möge die Einrichtung der „Vertrauensperson“ ganz ernst
genommen werden. Die dafür nötigen
intensiven Betriebsbesuche können
durchaus für beide Seiten sehr lehrreich
sein. Nutzen Sie die Gelegenheit, sich in
der Gruppenarbeit gemeinsam Grundlagen des Verständnisses zu erarbeiten und wenn Ihnen etwas „spanisch“ vorkommt - hinterfragen Sie es! So werden
Sie immer mehr urteilsfähig. Darüber
hinaus möchte ich Sie zuletzt ganz frisch
ermuntern, in mehrfacher Hinsicht über
den „Tellerrand“ zu schauen: einerseits
gibt es doch so manche Kollegen in anderen Verbänden, ja sogar auch bei den
noch konventionell wirtschaftenden
„SONNENTOR“
Kräuterhandels Ges.m.b.H.,
aus Zwettl mit zur Zeit 50 Vertragsbauern, ca. 400 ha Anb-
wurde in dem kleinen verträumten Dorf
Sprögnitz ein alter Bauernhof angekauft
und Schritt für Schritt zu einem leistungsfähigen Produktions- und Verteilerzentrum ausgebaut. Bis 2000 wurden
1,5 Mill.€ in den Um- und Ausbau des
Firmensitzes investiert. Das moderne Lager bietet momentan Platz für 2000 Paletten, wöchentlich werden ca. 100 Paletten, beladen mit streng kontrollierten
Auf 200m_ findet der Kunde ein breit gefächertes Sortiment an ausgewählten
Biowaren regional und international.
Dieser seit 1903 bestehende Handelsplatz
verbindet historisches Ambiente mit moderner kundenfreundlicher Ausstattung
zu einem Wohlfühlerlebnis. Genauso wie
der alte restaurierte Bauernhof in Sprögnitz, strahlt auch dieser Einkaufsladen für
Geniesser und Ernährungsbewusste et-
aufläche, 32 MitarbeiterInnen,
ca.550 Produkte, Jahresumsatz
über € 45 Millionen, Auslieferung in 23 Länder, Zweigstelle
in Tschechien.
Begonnen hat es 1988. Am Anfang stand
die Idee bäuerliche Bio-Spezialitäten vor
allem aus dem Waldviertel zu sammeln
und unter dem Logo der lachenden Sonne überregional und auch international
zu vermarkten. Johannes Gutmann, der
Leiter und die Seele des neuen Unternehmens von Anfang an bis heute,
glaubte fest daran genügend Produzenten und Abnehmer für bodenständige
Bio-Spezialitäten, Gewürze, Kräuter und
Teemischungen zu finden. Sein intensiver und kommunikativer persönlicher
Einsatz zeitigte Erfolg. Schon 1989 wurde Sonnentor Demeter-Vertragspartner.
Johannes Gutmann: „Ich freue mich und
bin dankbar für jeden neuen DemeterHof der wieder neu dazugewonnen wird
und mir etwas liefern möchte, die Nachfrage nach biologisch-dynamischen
Kräutern und Gewürzen kann bei weitem
nicht befriedigt werden“. Im Jahr 1992
Guten Tag, Herr Kaufmann Klein,
gib mir doch ein Stückchen Sonnenschein
Und der Kaufmann geht hinein ins Haus,
und er bringt ein Stückchen Sonne heraus
Und er bringt ein Stückchen Sonne heraus.
Sieht es nicht wie gelber Honig aus?
Und er tut es sorgsam in Papier.
Und dies Päckchen dann, das bringst du mir.
(Christian Morgenstern)
Sonnentor - Vertragsbauern
und deklarierten Biowaren verschickt.
Mit den neuen, modernen Kräuteraufbereitungsanlagen können alle international geforderten Qualitätskriterien erfüllt
werden.
Sonnentor betreibt seit 1993 auch eine
Zweigstelle im benachbarten Tschechien, mit dem Ziel einen eigenständige regional bezogene Vermarktung von Bioprodukten aufzubauen. Diese Biolinie
unterliegt denselben Kontrollbedingugen wie in der EU und ist somit konform.
Kontrolle und Anerkennung unterliegt
der Austria Bio Garantie (ABG). So findet in gut nachbarschaftlicher Beziehung eine Ergänzung der Produkte aus
dem Waldviertel durch die in der klimatisch wärmeren Anbauregion hervorgebrachten statt.
Ausser Kräutern, Gewürzen, Gewürzspezialitäten und Teemischungen gibt es bei
Sonnentor Frucht- und pflanzliche Aufstriche, Hildgard Kräuter und Rezepturen,
spezielle Öle, Salze, ätherische Öle und
neu, nach Wiener Art gerösteter Bohnenkaffe. Sonnentor ist immer gut für eine
Überraschung was neue Produktkreationen betrifft. Aber auch auf einem anderen, zwar einschlägigen, aber für die Firma doch neuem Gebiet konnte Sonnentor
im Frühjahr 2002 überraschen. Unter dem
Namen „Unter´m Hollerbusch“ wurde in
Zwettl ein „Vorzeigegeschäft“ eröffnet.
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was besonderes aus, alle Sinne werden
positiv angesprochen. Es ist ernsthaft daran gedacht, das Konzept von „Unter´m
Hollerbusch“ künftig in Österreich als
Franchise-System anzubieten. Interessierte Händler mögen sich bei Sonnentor
melden, Unterstützung mit Beratung und
Werbung ist zugesagt.
Schlussbemerkung: Da gibt es eine Firma deren Führung sich glaubhaft zu Demeter bekennt (es gibt ja auch mit dieser
Qualität beste Erfahrungen) aber gleichzeitig muss zugegeben werden, dass es
an biologisch-dynamischen Rohstoffen
schmerzhaft mangelt. Vielleicht könnte
sich da zwischen den Demeter-Höfen
und der Firma Sonnentor in Zukunft
mehr entwickeln.
Johannes Gutmann und sein Team verstehen die Menschen zu motivieren und
stellen eindeutig unter Beweis, dass biologische Qualität in Verbindung mit Innovationskraft, Transparenz, Vielfalt,
Verlässlichkeit und sozialem Handeln
durchaus Zukunft hat. W I L H E L M R O S E N
Sonnentor-Produkte sind im Naturkostfachhandel erhältlich.
Weitere Informationen:
Sonnentor Kräuterhandels Ges.m.b.H.,
3910 Zwettl, Sprögnitz 10,
Tel. 02875/7256,
www.sonnentor.com
Die Demeter Bäcker Österreichs
Bäckerei-Konditorei Carl Peter Kostner
Die Bäckerei-Konditorei Carl Peter
Kostner mit eigenem Cafe und Appartements in Mayrhofen in Zillertal ist
seit 1996 ein Demeter-Betrieb. Der Familienbetrieb in der dritten Generation
ist die erste Demeter-Bäckerei Tirols.
Um den Kundenbedürfnissen nach
hochwertigen, absolut natürlichen
Brotprodukten gerecht zu werden, begann Carl Peter Kostner damit zusätz-
lich zu seinem Demeter – Brot , ein
Knabber-Gebäck nach den Demeter Richtlinien zu entwickeln. Über die
Jahre wurde dieses verfeinert und verbessert. Demnächst wird das Angebot
erfreulicherweise wieder erweitert, um
ein Zillertaler Früchtebrot, Lebkuchen
und Seelzelten in Demeter-Qualität.
Um auch Kunden im restlichen Österreich bedienen zu können bietet die
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Bäckerei Kostner übrigens auch Bestellung per Internet und Versand
an. Für ganz Neugierige gibt es die
Möglichkeit bei einem monatlichen
Gewinnspiel auf www.mr-mom.at
eine Woche Urlaub in den Appartements der Familie Kostner zu gewinnen und dabei die Herstellung
von Demeter-Produkten „hautnah“
zu beobachten!
Die Evolution der Haustiere
Aspekte aus einem Vortrag
von Manfred Klett, von ihm
und Markus Hurter überarbeitet, Naturwissenschaft-liche Sektion am Goetheanum,
Abteilung Landwirtschaft, 3.
und letzter Teil
Gleichsam wie als Bild für die bewusstseinsgeschichtlichen Vorgänge zu Beginn dieser 4. nachatlantischen Kultur taucht in ganz neuer
Weise der Umgang mit dem Pferd
auf. Während der Eiszeiten wurde es
gejagt, in der altpersischen Zeit – so
die äusseren Belege - wurde es domestiziert, unklar allerdings zu welcher Art der Nutzung, jedenfalls
nicht als Reittier. Im alten Ägypten
war das Pferd zunächst unbekannt.
Erst mit dem Einfall der Hyksos-Könige um 1550 v.Chr. erscheint es
erstmals vorgespannt vor den Streitwagen. Auch im trojanischen Krieg
zieht der frühe Grieche der mykenischen Übergangskultur noch nicht
als Reiter in den Kampf, sondern als
Lenker des pferdebespannten Streitwagens. Das Pferd, das seinen Kopf
erhoben über die Horizontale des
Rückgrates trägt, wurde zu allen Zeiten im Zusammenhang mit der sich
entwickelnden menschlichen Intelligenz gesehen. Im griechischen Perseus Mythos entspringt das geflügelte Pferd, der Pegasus, dem blutenden
Rumpf der Gorgo, ein Bild dafür, wie
sich aus dem alten blutsgebundenen
Hellsehen die Intelligenz befreit. Das
trojanische Pferd ist ebenso ein Bild
dieser aufkeimenden Intelligenz wie
der delphische Wagenlenker, der da in
vollkommener Aufrechte auf dem Wagen steht und gelassen die Zügel hält.
Es ist dann ein nächster Schritt zu Beginn der griechischen Kultur, dass der
Mensch selber das Pferd besteigt. Er
beherrscht es nun voll und ganz. Alexander der Grosse reitet auf seinem
Pferd Bukephalos in die Schlacht. Das
Pferd trägt den Menschen in die Auseinandersetzung, die er mit seinesgleichen führt. Ross und Reiter wachsen
zusammen. Das Pferd setzt zielgerichtet die Gedanken des Menschen in Bewegung um. In der Apokalypse des Johannes sind es die 4 apokalyptischen
Reiter, der weisse, rote, schwarze und
fahle, die als die Repräsentanten der 4
nachatlantischen Kulturen dastehen.
Das weisse Pferd symbolisiert die kosmische Intelligenz, das fahle hat sich
von dieser losgetrennt.
In den 4. nachatlantischen Zeitraum
fällt das Mysterium von Golgatha, die
grosse Zeitenwende. Im Erleben des
Christusereignisses verinnerlicht sich
das Bilderbewusstsein in der Gemütsseele. Aus dieser Verinnerlichung heraus malt im Mittelalter der Maler das
Geburtsgeschehen zu Bethlehem wie
eine Vorausschau in die Zukunft: das
Jesuskind wird in einem Stall oder in
einer Felsenhöhle geboren und als Repräsentanten der Tierheit nehmen
Ochs und Esel an dem Geschehen teil.
Das Kind wird in die Krippe gelegt, aus
der die Tiere sonst fressen, und auf Heu
gebettet, dem Repräsentanten der
Pflanzennatur. Dieses Bild ist die gros-
demeter 8 zeitung
se Botschaft, dass dieses Geburtsereignis nicht nur für den Menschen allein
geschehen ist, sondern „für alle Kreatur, die der Erlösung harrt“ (Paulus).
Als Repräsentanten der Pflanzenheit
werden neben dem Heu ja oft noch Rose und Lilie dargestellt.
Mit der Aufnahme des Christentums
erwacht das Ich in der Wärme des eigenen Wesens. Das begründet ein neues
Verhältnis zwischen dem Menschen
und den ihm zugewandten Tieren. Etwa vom 8./9. Jahrhundert an werden
diese nun im wörtlichen Sinne zu Haustieren. Der Mensch nimmt die Tiere –
und unter ihnen insbesondere das Rind,
die Kühe – in sein Haus auf, ein Schritt,
der schon im Kelten- und Germanentum angelegt ist. Es geschieht jetzt in
der dörflichen Gemeinschaft, in Nähe
der Kirche, dem Zentrum des gesamten
damaligen Soziallebens. Dies ist die
Konstellation, die den abendländischen Landbau hervorgebracht hat. Es
ist das Geburtsmoment der neuen,
christlich inspirierten, eigentlichen
Landwirtschaft. Aus ihr entstanden die
landschaftsgebundenen Haustierrassen, als eine Art Wiederholungsstufe
der Haustierwerdung. Die Haustierarten trugen nach und nach den Stempel
dessen, was der Mensch aus sich gemacht hat. Dies kommt auch in Legenden wie in derjenigen von Columban
dem Jüngeren zum Ausdruck, der es
nicht dulden konnte, ass die christlich
geläuterte Seele nicht von einer Natur
umgeben ist, in der die Wildheit des
Tieres gebannt ist. Und man kann sich
fragen, ob darin nicht ein Bild für die
ganze zukünftige Entwicklung des
Mensch-Tier-Verhältnisses zu sehen
ist: Darf das wilde Tier nicht allmählich
von der Erde verschwinden, wenn wir
es in uns überwunden haben?
Damit ist die Frage aufgeworfen, wie
die Entwicklung des Tierreiches unter der Verantwortung des Menschen
wohl weitergehen wird. Seit dem 15.
Jahrhundert ist in der Entwicklung
der Menschheit erneut eine gravierende Veränderung im Gang. In der
Ausbildung der Bewusstseinsseele wandelt das Ich den physischen Leib, zu dem es
in der atlantischen
Zeit zuerst in Beziehung getreten ist, in
ein Seelenglied um.
Das Bilderbewusstsein des vorangegangenen Kulturzeitalters
wird durch das Geg e n s t a n d s b e w u s s tsein abgelöst. Das Tier
als beseeltes, kosmisches Wesen entschwindet dem Blick.
Es wird zu einem beliebigen stofflichen
Gebilde wie alles andere in der Welt,
einschliesslich
des
Menschen. Diese Situation birgt grosse Gefahren, eben
jene, die die Not unserer Haustiere
heraufbeschworen haben. Wir werden diesen Gefahren nur begegnen
können, wenn wir nicht nur seelisch-empfindend auf die Tierseele
schauen, sondern sie in ihrem Wesen
geistig erfassen. Dazu verhilft die
anthroposophische Geisteswissenschaft. Sie enträtselt den Ursprung
des Menschen im Geiste, die Stufen
der Bewusstseingeschichte, die er
auf dem Wege seines Herabstieges
bis in das Gegenwartsbewusstsein
durchschritten hat. Sie entschlüsselt
den Schicksalsweg der Tierwelt, der
in einer verfrühten, vereinseitigten
Gestaltbildung endet, den Fall in die
vollständige Leibgebundenheit. Wir
lernen aus der Geistesforschung, wie
durch das Wirken der Hierarchien
die Reihe der Tiere uns Menschen voraus in das irdische Dasein geschickt
wurden. Wir lernen wie wir aus der
Kraft der Ichbegabung, das Entwicklungsprinzip in die Welt tragend,
durch die Reihe der Tiere hindurch geschritten sind, dass wir sie nicht dort
lassen können, wo sie angekommen
sind. Wir lernen, dass wir fortan berufen sind, ihnen voranzuschreiten und
sie auf unserem Entwicklungsweg
mitzunehmen. Dieser Weg in die Zukunft ist durch das Ideal vorgezeichnet, das im biologisch-dynamischen
Landbau dem Organismus- und Individualitätsgedanken zugrunde liegt.
Die angestrebte Geschlossenheit des
landwirtschaftlichen Organismus und
dessen Entwicklung zu einer Art Individualität bildet das Gefäss, in welchem nicht das Einzelwesen, die einzelne Pflanzen-, die einzelne Tierart,
für sich, sondern die Ganzheit unter
dem erkennenden Geiste und der
führenden Hand des Menschen sich
weiterentwickeln wird.
demeter 9 zeitung
LITERATUR ZUM JAHRESTHEMA:
- R. STEINER, AUS „ANTHROPOSOPHISCHE LEITSÄTZE“ (GA 26):
LEITSATZBRIEF „MENSCHHEITSZUKUNFT UND MICHAELTÄTIGKEIT“ UND LEITSÄTZE 112-114
- R. STEINER, LANDWIRTSCHAFTLICHER KURS (GA 327):
2. UND 8. VORTRAG
- R. STEINER, DER MENSCH ALS ZUSAMMENHANG DES
SCHAFFENDEN, BILDENDEN UND GESTALTENDEN
WELTENWORTES (GA 230)
- R. STEINER, AUS GA 60: MENSCHENSEELE UND TIERSEELE
(VORTRAG VOM 10.11.1910); MENSCHENGEIST UND TIERGEIST (VORTRAG VOM 24.11.1910)
- H. POPPELBAUM: MENSCH UND TIER (VERGRIFFEN, KANN
LEIHWEISE BEI UNS ANGEFORDERT WERDEN)
- K. KÖNIG: BRUDER TIER (VERGRIFFEN, KANN LEIHWEISE BEI
UNS ANGEFORDERT WERDEN)
FOTO: AUKE/INERTIA
Das liebe Geld
Immer dann, wenn sich der einzelne Bauer der z. T. großen finanziellen Belastung durch die
Zahlungen (nämlich des Markenschutzbeitrages) an den Demeterbund
bewusst
wird,
taucht die Frage auf, wofür brauchen wir diese geldverschlingende Tintenburg im fernen Wien denn überhaupt?
Welche Aufgaben hat er also, der
Österreichische Demeterbund?
Suchen wir nach den von Rudolf Steiner
beschriebenen Bereichen des sozialen
Organismus, so zeigen sie sich in drei
einander bedingenden und durchdringenden gesellschaftlichen Prozessen,
nämlich dem Wirtschaftsleben, dem
Rechtsleben und dem Kulturleben (Geistesleben). Dem Wirtschaftsbereich sind
die Konsumenten, die Verarbeiter,
Händler und Bauern zuzurechnen. Das
Geistesleben besteht aus der Arbeit an
den geisteswissenschaftlichen Grundlagen, der Anthroposophie ganz allgemein, der Forschung, Saatzucht, der Bildungsarbeit mit Seminaren, der Zeitung
und der Beratung. Das Rechtleben umfasst alles, was geeignet ist, diese beiden
Bereiche zu verbinden, was geeignet ist,
diesen oben angesprochenen Geist auf
die Erde zu bringen - und ist damit Aufgabe des Demeterbundes.
Kernaufgabenbereich:
Beratung und Fortbildung von Bauern,
Seminare für Konsumenten
Vermittlung der Zielsetzungen der bio-
dynamischen Wirtschaftsweise
Vereinsinternes Kontrollsystem
Verwaltung und Schutz des Markenzeichens
Wenn jeder, der sich das eben gelesene
durch den Kopf gehen lässt und danach
sagt: Ja, das alles ist notwendig, das muss
getan werden, da können wir nichts davon weglassen, dann muss er auch ja sagen zu einem Organ, das diese Aufgaben
übernimmt, dem Demeterbund. Ein solches Organ, eine Organisation braucht
vor allem Menschen, die diese eben erwähnte Arbeit machen. Die Lohnkosten
sind somit der Hauptanteil des Demeterbund-Budgets. Bisher wurde ein Grossteil dieser Verbandsarbeit vom Staat gefördert – seit vorigem Jahr jährlich um
20% gekürzt. Wir sollen lernen, auf eigenen Füssen zu stehen.
Die von den Mitgliedern des Demeterbundes aufgebrachten Mittel
setzen sich zusammen aus:
• Mitgliedsbeiträgen
• Flächenbeiträge der Bauern
• Markenschutzbeiträge der Bauern
• Markenschutzbeiträge der Verarbeiter
• Seminarbeiträge
• Spenden
Durch die Förderungskürzungen ist es
nunmehr notwendig, den Eigenmittelanteil jährlich zu steigern, und so haben
wir uns im Beirat Gedanken über das
„Wie“ gemacht.
Vorerst dachten wir an ein sehr
einfach zu handhabendes Modell:
Wegfall des Markenschutzbeitrages für
Bauern (bei dem die Zahlungswilligkeit
ziemlich zu wünschen übrig lässt) und
gleichzeitige Erhöhung des Flächenbeitrages.
demeter 10 zeitung
Vorteil: einfach zu administrieren
Nachteil: unsozial, da es keine Rücksicht
nimmt auf die geografische,
betriebliche und persönliche Situation
des Einzelbetriebes.
Nun sind wir auf die Idee gekommen, zu
schauen, in wie weit uns das Verfahren
der (biodynamischen) Bäuerlichen Gesellschaft Nordwestdeutschland als Anregung dienen könnte, und möchten das
vorerst einmal breit diskutieren: Der Demeterbund erstellt ein Budget und ermittelt die aufzubringenden Eigenmittel.
Er zieht davon die Fixgrößen (Mitgliedbeiträge, Flächenbeiträge, Vorjahrszahlen von Verarbeitermarkenschutzbeiträgen und Spenden) ab und setzt Forderungen an die einzelnen Bauerngruppen
fest, die durch einen Flächenschlüssel ermittelt werden.
Beispiel: Angenommen die Steirischkärntnerische Bauerngruppe bewirtschaftet zusammen 20% der bio-dynamischen Fläche Österreichs, dann hat
diese Gruppe 20% der fehlenden Eigenmittel aufzubringen. Nun setzen sich die
Bauern der Gruppe zusammen und jeder
einzelne gibt bekannt, welchen Betrag er
in diesem Jahr aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation zum Gesamtbeitrag seiner Bauerngruppe zu leisten imstande ist. Das schafft Verbindung wie in
einer Familie, wo ja auch die einen zeitweise die anderen unterstützen.
Nachteil: jedes Jahr neuerlich eine Diskussion ums Geld.
Vorteil: Schaffen eines Verantwortungsgefühls in dem einzelnen Bauern für ein
größeres Ganzes - und gerade das brauchen wir meines Erachtens mehr als alles andere.
ERIAN WILLI
„Einer neuen Wahrheit ist nichts schädlicher als ein alter Irrtum“ (J.W.GOETHE)
Bewusstseinsgrundlagen
der assoziativen Wirtschaftsordnung
Im letzten Beitrag wurde dargestellt, wie
das mit der Macht der Gewohnheit sich
haltende asoziale Konkurrenzprinzip in
der heutigen Wirtschaftspraxis durch das
neue Prinzip einer assoziativen Zusammenarbeit aller am Wirtschaftsgeschehen Beteiligten überwunden werden
könnte. Die Weltereignisse rufen eigentlich immer unüberhörbarer zur assoziativen Gestaltung der Wirtschaft auf. In dieser würde das sich wandelnde Bewusstsein der Menschen seinen ihm gemässen
Ausdruck im Wirtschaftsbereich finden.
doch bei vielen Menschen noch im Wege steht, ist der entwicklungsbedingte
Umstand, dass überwiegend die die Eigenständigkeit ermöglichende Sonderung erlebt wird, während das ergänzende Bewusstsein, nämlich darin doch
Glied eines Ganzen zu sein, noch sehr
schwach entwickelt ist. Das Bild des
Menschen als eines sich selbst behauptenden Selfmademan ist Ausdruck eines
solchen Teilbewusstseins dadurch, dass
ihm die Ergänzung durch das Gemeinschaftsbewusstsein noch fehlt.
Was ist ein Organismus?
Einer der Schlüssel zum Verständnis dieser zukünftigen, auf dem Assoziationsprinzip beruhenden Wirtschaft liegt im
Begriff des Organismus. Ihm seien im
Folgenden einige Gedanken gewidmet.
Ein Organismus ist eine nach innen in
Organfunktionen gegliederte und eine
nach aussen aktiv mit der Umwelt sich
auseinandersetzende Ganzheit, im Gegensatz zu einem Mechanismus, bei dem
es sich um äusserlich zusammengefügte
passive Teile handelt. Ein Organismus ist
umso lebenskräftiger je besser das Zusammenspiel der je besonderen Organfunktionen, das Wechselspiel von aufund abbauenden Kräften zugunsten des
Gedeihens des Gesamtorganismus gerät.
Demgemäss wird ein Organismus krank,
wenn die einzelnen Glieder in ihrer relativen Selbständigkeit den Rückbezug
zum Ganzen verlieren, indem sie sich
verselbständigen und damit auf Kosten
des Ganzen sich zu entwickeln trachten.
Assoziative Wirtschaftsordnung die Wirtschaft als Organismus
Der Ausgleich oder das Gleichgewicht
beider Bewusstseinserfahrungen im
Menschen, der freiheitlichen und der solidarischen (wodurch der Mensch überhaupt erst zu einem der bewussten Verantwortung fähigen Wesen wird) führt
von innen heraus zum Suchen nach einer
Wirtschaftsform, welche diesem ganzheitlichen Bewusstsein entspricht und
welche hier als die assoziative bezeichnet
wird. Wie die der organischen Natur
immanenten Weisheitskräfte immer neu
den Ausgleich und das Zusammenspiel
der Organfunktionen bewirken, so ist die
Kunst und die Aufgabe der in den Assoziationen zusammenarbeitenden Menschen aus einer gesamtheitlichen Vernunft heraus, das Zusammenspiel und
den Ausgleich im wirtschaftlichen Leben
der Menschen immer wieder neu zu ermöglichen, mit dem Ziel allen Gliedern
des sozialen Organismus - das sind alle
Menschen – zu dienen. Diese organische
Vernunft wohnt der Wirtschaft als solcher selbst inne und hat von sich aus das
Bestreben, dass ihre Glieder, nämlich Produktion, Konsumation und Handel sich
nicht konkurrieren sondern sich gegenseitig fördern. So sind z.B. Ueberproduktion resp. Unterproduktion Zeichen dafür,
dass es den Menschen nicht gelungen ist,
der Vernunft, die in der Wirtschaft als Organismus selbst liegt, zu entsprechen.
Sozialer Organismus
Diese organischen Zusammenhänge haben volle Gültigkeit auch für das soziale und wirtschaftliche Zusammenleben
der Menschen – eine Einsicht, die, so
ungewohnt sie auch noch erscheinen
mag, im Grunde genommen nicht
schwer nachzuvollziehen wäre. Was
dem vollen Durchbruch dieser Einsicht
und des aus ihm folgenden Handelns je-
demeter 11 zeitung
Die Gestaltung der Wirtschaft aus dieser
gesamtheitlichen wirtschaftlichen Vernunft heraus ist gleichbedeutend mit der
Selbstgestaltung der Wirtschaft. In ihr
wird sowohl die von aussen wie die von
innen kommende Fremdbestimmung
überwunden. Die Fremdbestimmung von
aussen liegt in staatlichen Zentralverwaltungswirtschaften vor, wo durch ausgedachte Pläne das Wirtschaftsgeschehen
von aussen geregelt werden soll. Fremdbestimmung von innen liegt vor, wo der
Egoismus die bestimmende Instanz im
Menschen und der Antrieb seines Handelns ist, wie es in der auf dem Konkurrenzprinzip aufbauenden sogenannten
„freien“ Marktwirtschaft der Fall ist. Beide Wirtschaftsformen treten durchaus in
Kombination auf, ja es ist sogar die Regel,
indem, wie z. B. heute, die Schäden, die
durch die neoliberalistische Konkurrenzwirtschaft verursacht werden, durch
äussere staatliche Eingriffe in Grenzen
gehalten oder auch nachträglich korrigiert werden sollen – ein Beispiel für den
Versuch, den Teufel mit dem Beelzebub
auszutreiben. Der wirtschaftliche Egoismus in Form des Profitdenkens ist Ausdruck einer bestimmten Bewusstseinsverfassung der Menschen. Diese kann nicht
überwunden werden dadurch, dass ihr
einfach äussere Hindernisse in den Weg
gestellt werden. Die Entwicklung des
Menschen zur Eigenständigkeit ist erkauft durch Sonderung, durch Heraussonderung, was wiederum nicht bedeutet,
dass der Mensch auf ewig und immer dazu verurteilt ist, in dieser verharren zu
müssen. Ist die Eigenständigkeit einmal
gebildet, bedarf es der Sonderung nicht
mehr. Der Mensch kann sich von ihr befreien, dies umso mehr als sie ihn einsam
und unglücklich macht. Die schrittweise
einsichtsvolle Ueberwindung der Sonderung führt den Menschen erst zum wirklichen Sinn seiner Eigenständigkeit. Diesen Sinn erfährt er umso konkreter, je
mehr er sich als ein verantwortliches Glied
des menschheitlichen Organismus zu erleben und darnach zu handeln vermag. In
dem Masse, wie dies geschieht, wird assoziatives Wirtschaften möglich.
BETTINA
KALAMBOKIS,
JOHANNES
AKADEMIE, DEZEMBER 2001
KREYENBÜHL
Neue Vertragspartner 2001/2002
Wir freuen uns folgende neue Vertragspartner begrüssen zu dürfen( Zugang 1.Jän.2001 bis 20.Nov.2002):
Demeter Landwirte
Bartl Michaela und Günter, 7151 Wallern
Beck Christine und Adolf, 8511 St. Stefan/Stainz
Berger Katharina und Norbert, 9931 Außervillengraten
Eiböck Josef, 2492 Zillingdorf
Empl Iris und Habeler Herbert, 7203 Wiesen
Engelhart Birgit und Johannes, 3042 Würmla
Hochfilzer Anneliese, 3150 Wilhelmsburg
Jicinsky Anneliese und Josef, 3820 Raabs
Kriegl Manfred, 8580 Köflach
Krobath Vinzenz, 8152 Stallhofen
Laßnig Peter, 2230 Gänserndorf
Lochner Gerhard, 3595 Brunn an der Wild
Mann Gabriele und Wilhelm, 3595 Brunn an Der Wild
Mogg Eveline und Franz, 3130 Herzogenburg
Pfandl Adelheid, 8763 St. Oswald/Möderbrugg
Riezinger Isabella, 5020 Salzburg
Rupp Josef, 8330 Feldbach
Schoberleitner Robert Michael, 4690 Schwanenstadt
Stadler Christoph, 4490 St. Florian
Stadler Peter, 4112 Rottenegg
Steinböck Andrea, 3580 Frauenhofen
Steiner Gottfried, 3571 Gars am Kamp
Demeter Verarbeiter und Händler
Bio Tiefkühlkost Ackerl Günther, 2120 Wolkersdorf
Fleischerei Zalto Höglinger Höglinger Hans, 4131 Kirchberg
a.d.Donau
SAIWALA Naturwaren Leikermoser KEG Leikermoser Werner und Susanne, 5020 Salzburg
Thalhof Mühle Motschiunig Andreas, 9073 Viktring
Nicht mehr Vertragspartner 2001/2002
Wir wünschen folgenden ehemaligen Vertragspartnern
weiterhin alles Gute (Abgang 1. Jän. 2001 bis 20. Nov. 2002):
Demeter Landwirte
Annahof, 2381 Laab im Walde
Aretz Beate und Berthold Günther, 2183 Neusiedl/Zaya
Bayer Thomas, 3041 Dörfl
Fidesser Christian, 2051 Zellerndorf
Mrazek Barbara, 9422 Maria Rojach
Petersen Gabriele, 7563 Königsdorf
Prenner Franz, 8243 Pinggau
Spanring Renate, 4582 Spital/Phyrn
Untermoser Maria, 4175 Herzogsdorf
Waldstein Matthias, 2081 Niederfladnitz
Werbung
Demeter Verarbeiter und Händler
Teigwaren Melchart, 8212 Pischelsdorf
Vollkraft Naturnahrung, 2840 Grimmenstein
demeter 12 zeitung
Literatur
Vortrag
Leitfaden zur biologisch-dynamischen Landwirtschaft
Die politischen Ereignisse des Jahres 2002
Das Schweizer Forschungsinstitut für biologischen Landbau
und der Schweizer Verein für biologisch-dynamische Landwirtschaft haben gemeinsam einen Ordner erstellt, der sehr
grundlegend biologisch-dynamische Aspekte in der täglichen
Arbeit beleuchtet. In 9 Kapiteln haben Praktiker und Fachleute vor allem Praxiswissen zusammengetragen von Anthroposophie, Organismus und Individualität, Ernährung, Präparate, Landschaftsentwicklung, Samenbau, bis zu Aufgaben des
Menschen, ein Kapitel über Boden und Düngung ist noch in
Arbeit. Der Ordner ist vor allem einführend für Berater und
Umsteller gedacht, aber auch der bereits geübte Praktiker findet viel Interessantes. Besonders die Dichte und Konkretheit
des Dargestellten seien hier anerkennend erwähnt.
Rückblick und Ausblick, Dr. Johannes W. Schneider
Vortrag in der STADTINITIATIVE WIEN,
1070 Wien, Kirchengasse 41 (Ecke Burggasse 28-32)
Sonntag, 5. Januar 2003, 19:30
Für viele verstärkt die Dramatik dieses Jahres nach dem 11.
September 2001 das Bedürfnis, engagiert und verant-wortlich
die Zeitereignisse zu verfolgen. Sich ein klares Bild von der
Weltsituation als ganzer zu machen und den Hintergründen
und Entwicklungstendenzen nachzuspüren soll Aufgabe dieses Vortrags sein. Solche Jahresrückblicke hält der Referent
seit über zwanzig Jahren, zum fünften Mal nun auch in Wien.
– Dr. J. W. Schneider unterrichtet am Rudolf-Steiner-ErzieherSeminar in Dortmund und hält Vorträge und Kurse in mehreren europäischen Ländern, sowie auch in Korea, Malaysia und
Thailand. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Fragen der
Pädagogik, der geistigen Situation der Gegenwart und dem
Verhältnis der östlichen und westlichen Wege und Kulturen.
Werbung
Bezugsadresse: FIBL Schweiz, Ackerstrasse, CH-5070
Schweiz, Tel. 0041628657272, Fax 0041628657273,
email [email protected]
Die MitarbeiterInnen des
Österreichischen Demeter-Bundes
wünschen allen FreundInnenen
und PartnerInnen ein frohes
Weihnachtsfest!
demeter 13 zeitung
Veranstaltungen des
Österreichischen Demeter-Bundes
Herbst/Winter 2002/03
Einführung in die biologischdynamische Landwirtschaft
14./15. Februar 2003 - Steiermark
Ort: Waldorfschule 8042 Graz,
St.Peter-Hauptstraße 182
Referenten: Dr. M. KRIEGL, W. NEUPER,
F.STEFFAN
7./8. März 2003 - Salzburg
Ort: HBLA Ursprung, Ursprungstraße 4,
5161 Elixhausen
Referenten: J. ACKERMANN, Hof Waltenberg, Fleckviehzucht – Exkursion,
S. SCHWEIGER; F. STEFFAN
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Die Kurse bieten einen Überblick über die
Möglichkeiten zur Erhaltung und Steigerung der Gesundheit und Fruchtbarkeit von Boden, Pflanzen und Tieren mit
Hilfe der biologisch-dynamischen Methode.
Kursdauer: Jeweils 2 Tage
1. Tag: 9:30 – 17:00 Uhr
2. Tag: 9:00 – 17:00 Uhr
Kosten: 75 Euro (Ermäßigungen für Mitglieder, Studenten, sowie weitere Teilnehmer eines Betriebes)
demeter 14 zeitung
Seminare
Vertiefungskurse
Kosten: 40 Euro (Ermäßigungen für
Mitglieder, Studenten, sowie weitere
Teilnehmer eines Betriebes)
Kosmische Aspekte im Landbau
Zeit: 17. Jänner 2003
10:00 – 17:00 Uhr
Ort: GH Fucker, Merckenbrechts, 3800
Göpfritz a.d.Wild
Referenten: W. HEIM, F. STEFFAN
Den Hof vererben - (und) oder
übergeben an Geistverwandte?
Zeit: 23. Jänner 2003
10:00-17:00 Uhr
Ort: Fam,. Edler , Wölkartsima,
8583 Edelschrott >>
Seelisch-geistige, rechtliche und soziale Aspekte der Hofübergabe,
Beispiele
Referenten: Dr. jur. ACHTSCHIN,
I. DEISSENBERGER, F. STEFFAN
Genmanipulation, Globalisierung,
EU-Agrarreform, Osterweiterung:
(Bio-) Bauer und Bäuerin, quo vadis?
Es wird aufgezeigt, wie man alte bäuerliche Abhängigkeiten überwinden
und langfristige, ermutigende Perspektiven für den Hof entwickeln kann.
Zeit: 20. Jänner 2003
9:00 – 18:00 Uhr
Ort: SPES-Akademie,
553 Schlierbach 19
Kosten: 50 Euro inkl. Verpflegung
Referenten: DI W. PIRKLHUBER,
A. PÜHRINGER, F. ROHRMOSER,
F. STEFFAN
Anmeldung bis spätestens 19. 12. 2002
Ernährungsseminar/Kochkurs
Xund und sooo lecker!
Was macht eigentlich die besondere
Qualität biologisch-dynamischer Nahrungsmittel aus? Und wie bereiten wir
daraus die herrlichsten Gerichte?
Zeit: noch unbekannt, Interessenten
bitte in der Geschäftsstelle melden
Ort: Bildungswerkst. 2384 Breitenfurt
Kosten: 60 Euro
Referenten: DI B. LEITINGER, H.KOINI
Vorausblick 2004:
Wintertagung des ÖDB
Landwirtschaft und Gesellschaft: Welche Zukunft wollen wir?
„Die Angst vor einer Zukunft die uns bedroht, können wir nur überwinden durch
Bilder einer Zukunft, wie wir sie uns
wünschen.“ (Wilhelm ernst Barkhoff,
Gründer der GLS-Gemeinschaftsbank)
Anmeldung
Die Anmeldung zu den jeweiligen Seminaren erfolgt bis spätestens 14 Tage
vor Beginn des Seminars beim
Referenten
• Dr. Achtschin
Rechtsanwalt, Graz
• Irmgard Deissenberger
Humaneum Wien
• Waltraud Neuper
Demeter - Bäuerin, Stmk.
• Walter Heim
Demeter – Bauer, Allgäu
• Dr. Manfred Kriegl
Demeter –Bauer, Stmk.
• DI Leitinger Birgit
Ernährungsberaterin, Wien
• Heidemaria Koini
Demeter Ernährungsfachberaterin, Stmk.
• Stefan Schweiger
Demeter – Bauer, NÖ
• Frank Steffan
Landwirtschaftlicher Berater des Österreichischen Demeterbundes
Österreichischen Demeter-Bund
Hietzinger Kai 127/2/31
1130 Wien
T: 01/8794701, F: 01/8794722
[email protected]
Exkursionsbetriebe
Jochen Ackermann
Demeter – Betrieb, Chiemgau,
Fleckviehzucht
Für nähere Informationen wenden Sie
sich bitte an den Österreichischen Demeter Bund.
Teilnahmebedingungen
Absage
Kurse und Seminare können nur durchgeführt werden wenn eine MindestteilnehmerInnen – Anzahl erreicht wird.
Sollte das nicht der Fall sein werden Sie
von uns so früh wie möglich verständigt
und erhalten bezahlte Seminargebühren
retour.
Falls Sie trotz Anmeldung an einem Seminar nicht teilnehmen können, bitten
wir Sie uns bis spätestens 1 Woche vor
Beginn des Seminars zu informieren, danach müssen wir Ihnen 80% der Teilnahmegebühren in Rechnung stellen, da
auch wir durch Veranstaltungs-räume,
Referenten usw. belastet sind. Selbstverständlich akzeptieren wir ErsatzteilnehmerInnen!
demeter 15 zeitung
Informationen zu kurzfristig geplanten
Veranstaltungen finden Sie unter
www.demeter.at oder können beim Österreichischen Demeter-Bund telefonisch erfragt werden.
Achtelseite hoch: 58 x 74 mm
Preis: Euro
Hier
könnte
Ihr
Inserat
stehen!
Demeter - Termine
Liebe Leserinnen und Leser!
Arbeitsgemeinschaft für biologischdynamische Wirtschaftsweise im
Hausgarten
1040 Wien, Tilgnerstrasse 3,
Nikoline Schöpf - Kurt Hadamek,
Kontakt unter Tel. 01/5053207
Gartenabende
jeweils um 18.30 Uhr
am 27. Jän., 24. Feb.
Fachübergreifendes Arbeitstreffen
Honig, Milch, Salz
Veranstaltet vom Fachübergreifenden
Arbeitskreis (Medizin, Landwirtschaft,
Therapie), Rudolf Steiner Landschule
Schönau, Donnerstag 23. Jän.2003
17.00 Uhr-Sonntag 26. Jänner 2003
13.00 Uhr, Kosten Euro 130
Anmeldung und nähere Information:
Ingeburg Tschida, Römergasse 77/3/25, 1170 Wien, Tel.
0043/1/4863837,
Mobil 0043/699/12113810,
email [email protected]
Einführungskurs in die Homöopathie
Einführung in die Prinzipien der Homöopathie, Ähnlichkeitsprinzip, Besprechung von Arzneien und Arzneikomplexmittel für häufige Probleme, 15./16.
Feb. 2003, 8.00 Uhr – 18.00 Uhr, Referent: Josef Buchegger, ERNTE Bauer aus
Oberndorf/Melk.
Information und Anmeldung:
Dr. Manfred Kriegl, Schachnerweg 5, 8580 Köflach.
Tel./Fax
03144/4632
Winterkurse
Landbauschule Dottenfelderhof
• Einführungskurs in die biologischdynamische Wirtschaftsweise
Für Praktikanten, Auszubildende und
nachhaltig Interessierte in Landwirtschaft und Gartenbau. Anschauliche
Einführung in die Grundlagen und Hintergründe. (u.A. durch Astronomie;
Menschen-, Tier- und Pflanzenkunde;
Führungen; Exkursion...)
Vom 6.1.-1.2.03
• Fortbildungskurs II biologischdynamische Wirtschaftsweise
Für ausgebildete Landwirte und Gärtner
/ Hochschulabsolventen.
Tiefergehendes Studium des Landwirtschaftlichen Kurses von Rudolf Steiner
5. - 8. Vortrag, Schwerpunkt Tier, (mit ergänzender phänomenologischer Chemie; weiteren anschaulichen Experimenten zum Thema,...)
Vom 4.2.-1.3.2003
Info und Anmeldung
Landbauschule Dottenfelderhof,
Matthias Lander, D-61118 Bad Vilbel,
Tel. 06101/529618, Fax. 06101/524589,
www.landbauschule.de
Neu!
Demeter Homepage
Hurra!!!!! Endlich ist´s soweit – pünktlich zum Christkindl ist sie fertig unsere
neue DEMETER –HOMEPAGE!!!! Es erfüllt uns mit großer Freude dass dieses
Projekt erfolgreich abgeschlossen ist
–die neue Homepage ist nicht nur optisch ein Genuss – auch inhaltlich wurde sie gewaltig aufgemöbelt!
Wer eine Verlinkung oder eine Präsentation seines Betriebes wünscht oder einen passenden Artikel für die Rubrik
„News“ hat – wendet sich bitte an mich.
EVA GANDOLF
Leider haben unsere Aufrufe, Fotos
zur Gestaltung eines Demeter – Kalenders an die Geschäftsstelle zu
schicken, nicht den notwendigen
Nachhall gebracht. Wir geben das
Projekt trotzdem nicht auf und sammeln weiter. Wenn sie also Momente
die das Besondere der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise zeigen
„festhalten“ und vorallem auch anderen mitteilen wollen, so freuen wir uns
über Ihre Beiträge.
Wir freuen uns auch bekannt geben
zu können, dass die Zahl der an demeter interessierten Menschen in
Österreich zwar nicht so schnell wie
wir das vielleicht gerne hätten aber
doch stetig wächst. Im abgelaufenen
Jahr konnten wir einige Vertragspartner bei Landwirten, Verarbeitern
und Händlern gewinnen, diese sind in
der Rubrik „Neue Vertragspartner“
angeführt. Auch neue Konsumentenmitglieder sind dazugekommen und
immer mehr Landwirte interessieren
sich für die biologisch-dynamische
Wirtschaftsweise.
Leider ist es nicht mehr möglich allen
an der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise Interessierten die demeter-zeitung zu senden. Mitglieder und
Abonnenten erhalten aber weiterhin
jede Ausgabe. Wenn auch Sie die demeter-zeitung sicher zugeschickt bekommen wollen, so ersuchen wir um
Bekanntgabe bezüglich eines Abonnementes (Euro 15) oder einer Mitgliedschaft (Euro 40) in der Geschäftsstelle.
Im Winter ist wieder etwas mehr Zeit,
sich der Weiterentwicklung der „geistigen Inhalte“ der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise zu widmen. Wir würden uns freuen Sie bei
der einen oder anderen Veranstaltung
begrüssen zu können.
MIT FREUNDLICHEN WEIHNACHTSGRÜSSEN
DIE REDAKTION
www.demeter.at
Mehr aktuelle Information!