Sicherheit auf Geschäftsreisen - fuhrpark.de
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Das Magazin für Planer und Einkäufer April 2011 21430 / ISSN 2191-2912 2. Jahrgang / 2011 Schlütersche Verlagsgesellschaft Hannover 4,00 Euro Geschäftsreisen und Veranstaltungen Sicherheit auf Geschäftsreisen www.goglobalbiz.de REISEORGANISATION Nachrichten Filme Business Destination Dubai BEQUEMER FLIEGEN Infos Downloads Die neue Premium Economy Klasse CARSHARING Teilen und gewinnen Sie führen Travel- und Fuhrparkmanagement zusammen? Da haben wir etwas für Sie: Best Practice und mehr – auch in diesem Jahr gilt der Fokus dem Travel Management – mit Vorträgen beziehungsweise Workshops und Anbietern aus dem Bereich Travel Management. Travel Management auf dem bfp Fuhrpark-FORUM am Nürburgring am Die Ausstellung für Travel Management wird in Zusammenarbeit mit dem durchgeführt. Die ganze Welt der Mobilität 25. und 26. Mai 2011 Feb 2011 Das Magazin für Planer und Einkäufer 21430 / ISSN 2191-2912 2. Jahrgang / 2011 Schlütersche Verlagsgesellschaft Hannover 4,00 Euro Weitere Infos unter www.fuhrpark.de/forum2011 Film zum Thema für Ihr Handy Geschäftsreisen und Veranstaltungen Film zum Thema für Ihr iPhone Berlin die Business Destination www.goglobalbiz.de ReiseoRganisation Nachrichten Filme Modernes Travel Management sicheRheit auf Reisen Infos Downloads Aufbau eines RisikoManagements tRends Prioritäten der Travel Manager 2011 Editorial go global biz april 2011 3 Gefahren vermeiden D ie täglichen Nachrichten veheißen nichts Gutes. Die subjektive Wahrnehmung lässt die Gefahren, die Reisende weltweit bedrohen, immer vielfältiger und bedohlicher erscheinen. Zum einen, weil jedes Ereignis in der globalen Medienwelt ständig präsent ist. Zum anderen, weil seit geraumer Zeit tatsächlich eine Häufung von Naturkatastrophen (Vulkanausbrüche, Erdbeben, Tsunamis, Wirbelstürme, Überschwemmungen), kriegsähnlichen Auseinandersetzungen (Nordafrika, Nahost, Thailand, GUS-Staaten) sowie terroristischen oder religiös motivierten Anschlägen (Moskau, Mexiko, Afghanistan) in vielen Teilen der Welt zu beobachten ist. Das schafft natürlich ein Gefühl der Bedrohung, sobald man die Landesgrenzen überschritten hat - und das gerade zu einer Zeit, in der die „ökonomische Bedrohung“ sich wieder in Optimismus aufzulösen beginnt. Nach der großen Krise erholt sich die Weltwirtschaft, und damit nimmt automatisch die Zahl der Geschäftsreisen zu. Die allgegenwärtigen Gefahren können und dürfen das nicht verhindern. Die Lösung für die exportorientierten deutschen Unternehmen kann nicht heißen, auf Reisen zu verzichten. In dieser Situation ist entscheidend, dass die Reisenden selbst, aber auch die Verantwortlichen in den Firmen sensibilisiert werden für die Gefahren, die unterwegs lauern. Dann kann wirkungsvoll vorgebeugt wer- den, dann können Unternehmen präventiv tätig werden, um ihrer Fürsorgepflicht gegenüber ihren Mitarbeitern nachzukommen. Gegen Naturgewalten wie Erdbeben oder Vulkanausbrüche gibt es kaum einen Schutz, gegen kriminelle oder terroristische Bedrohungen aber hilft eine gezielte Vorbereitung. Profis können Gefahren einschätzen und die Reisenden entsprechend darauf einstellen. Wer weiß, was unter dem Begriff „low profile“ zu verstehen ist, kann durch richtiges Auftreten und Verhalten viele Risiken minimieren oder vermeiden. Wer sich zum Beispiel in Bogotá oder Sanaa mit dem Taxi vom Hotel zur Western Union Bank fahren lässt und den Fahrer bittet, zu warten, der ist in den Augen vieler Sicherheitsberater schon mehr als leichtsinnig. Aber solche Fehler lassen sich bei professioneller Schulung leicht vermeiden. Die Vorbereitungen dienen nicht dazu, aus Reisenden Helden zu machen. Sie sollen im Gegenteil dem Reisenden helfen, die Gefahren vor Ort realistisch einzuschätzen und sich so unauffällig und wachsam wie nötig zu verhalten, um gar nicht erst in brenzlige Situationen zu geraten. Gegen die Gewalten der Natur ist der Mensch hilflos, gegen menschliche Gewalt hilft am besten, ihr aus dem Weg zu gehen. Ralph Langrock, Chefredakteur Inhalt go global biz april 2011 Seite 6 Seite 26 Seite 44 Editorial ······················································································ 3 Inhalt ··························································································· 4 Titelthema → Sicherheit auf Geschäftsreisen: Prinzip Hoffnung ············· 5 Leben auf dem Pulverfass · ······················································· 8 Sicherheitskonzepte der Reisebüroketten ······························ 9 „Gefahrenbarometer“: Mittelstand zu sorglos ···················· 12 Datensicherheit · ······································································· 15 Reisemanagement → ITB-Nachklang: Der Markt erholt sich langsam· ················ 18 VDR-Frühjahrstagung: Transparente Mobilität···················· 20 Business Destination Dubai ···················································· 21 Steuerliche Bewertung gemischter Reisen ························· 27 Neues Berufsbild: Tourismuskaufmann ······························ 29 Verkehr → Premium Economy: Abstand halten······································· 30 CarSharing: Teilen und gewinnen· ········································· 33 Navi: Spritspartrainer und Ökolotsen ··································· 36 Recht: Ist die Dienstreise mit dem Auto Arbeitszeit? ················································································ 38 Verkehrs-News ········································································· 39 Hotel → Mit Eröffnungspreisen Geld sparen·········································· 40 Hotel-News ················································································ 42 Hotel-Tipp: nhow Berlin· ··························································· 43 MICE → IMEX - Mehr Besucher, Aussteller, Seminare· ····················· 44 Green Meetings Konferenz: Perspektiven····························· 46 Trends → Amadeus-Studie: Trends im Flughafenbetrieb······················· 48 Business & Recreation → Metabolic Balance - Die neue Leichtigkeit ·························· 49 Meeting-Index ··········································································· 50 Impressum ················································································· 50 Titelbild: © Giuseppe Porzani – fotolia.com 4 go global biz april 2011 5 © Franz Pfluegl – fotolia.com reisesicherheit Sicherheit auf Geschäftsreisen: Prinzip Hoffnung Atomkatastrophe, Erdbeben, Bürgerkrieg, Terror: Geschäftsreisende leben gefährlich, die Unternehmen sind verpflichtet, dafür zu sorgen, dass die Risiken möglichst gering bleiben. F ür Dominik Schaerer, Geschäftsführer von International SOS für Zentraleuropa mit Sitz in Neu-Isenburg nahe Frankfurt, waren die vergangenen Wochen hektisch. Als weltweit größter Anbieter von Prävention und Krisenmanagement in Gesundheits- und Sicherheitsfragen für global agierende Unternehmen und Organisationen haben Schaerer und sein Team allein in Ägypten für 40 Kunden über 800 Menschen evakuiert – überwiegend Deutsche, die für deutsche Unternehmen vor Ort arbeiten, und deren Familien. Mit sieben Flugzeugen wurden die Passagiere nach Frankfurt, Paris und Dubai gebracht. Für International SOS und dessen Joint-Venture-Partner Control Risks ein schwieriger, aber trotzdem normaler Auftrag. In den vergangenen Monaten hatten die Anbieter von Sicherheit Hochbe- trieb: Zuerst die Unruhen in Tunesien und Ägypten, dann das Erdbeben in Neuseeland, Erdbeben, Tsunami und Atomkatastrophe in Japan und jetzt der Bürgerkrieg in Libyen, dazu Unsicherheit im Jemen, in Syrien, in der Elfenbeinküste. Betroffen sind neben der Bevölkerung dieser Länder in der heutigen globalen Welt auch viele Ausländer, die vor Ort leben und arbeiten: als sogenannte Expatriats, Angestellte internationaler Unternehmen mit Niederlassungen und Fabriken in den Krisenregionen oder als Geschäftsreisende, die Kunden besuchen, Maschinen warten oder mit Behörden und lokalen Partnern über neue Investitionen verhandeln. Die Expatriats und die Dienstreisenden im Gefahrenfall schnell zu lokalisieren und in Sicherheit zu bringen, gehört zu den schwierigsten Aufgaben der Sicherheitsexperten. „Die Zahl der in den Alarmzentralen von International SOS eingegangenen reisesicherheit Anrufe ist seit dem vergangenen Wochenende um 180 Prozent gestiegen“, sagt Geschäftsführer Schaerer. „Unser Team hat weltweit Anrufe von Hunderten Kunden entgegengenommen und diese unterstützt.“ Um für seine Kunden Transporte, Sicherheitsdienstleistungen und medizinische Unterstützung zu organisieren, unterhält das Unternehmen überall auf der Welt Netzwerke. „Krisenpläne zu entwickeln und im Notfall Kommunikationsverbindungen zu den Reisenden im Ausland aufzubauen, das ist unser Job“, sagt Schaerer, „wir helfen den Unternehmen dabei, ihre Fürsorgepflicht gegenüber ihren Angestellten wahrzunehmen.“ Um Geschäftsreisende aufzuspüren, haben International SOS und Control Risks das sogenannte Travel-Tracker-System entwickelt. Daneben verfügt International SOS über ein Netzwerk von weltweit 25 Alarmzentralen. Das Unternehmen betreut weltweit mehr als 8.300 Unternehmen und ist in über 70 Ländern aktiv. Zum Team gehören 970 Ärzte und 200 Sicherheitsexperten, das globale Netzwerk umfasst gut 60.000 Dienstleister. Ein besonderes Problem sind Entführungen, die zwar im Moment aus den Schlagzeilen verschwunden sind, für Reisende in einigen Ländern in Nahost, Mittel- und Südamerika, Afrika, Osteuropa oder Asien nach wie vor aber eine latente Gefahr darstellen: „Entführungen sind weltweit auf dem Vormarsch, das Gefahrenpotenzial nimmt zu“, sagt Sicherheitsberater Oliver Schneider von der auf Risiko- und Sicherheitsberatung spezialisierten Result Group. Weniger spektakulär und fast alltäglich, aber dennoch hochgefährlich gerade für Geschäftsreisende, sind sogenannte Expressentführungen: „Da werden die Opfer mit vorgehaltener Pistole gezwungen, am nächsten Geldautomaten Bargeld zu ziehen“, sagt Sicherheitsberater Schneider. Damit sich das richtig lohnt, schlagen die Täter in der Regel kurz vor Mitternacht zu, „so können sie gleich zweimal innerhalb weniger Minuten das volle Tageslimit abkassieren“. Von Experten werden die Schäden dieser Raubvariante auf mehr als 100 Millionen US-Dollar pro Jahr geschätzt - allein in Mexiko-Stadt gibt es go global biz april 2011 © FCm Travel Solutions 6 über 70 Expressentführungen am Tag. Die meisten dieser Kidnappings dauern nicht mal eine halbe Stunde – aber für die Betroffenen sind sie ein Erlebnis, das sie niemals vergessen werden. Ebenfalls beunruhigend: Nicht nur in südamerikanischen Großstädten ist die Kurz-Entführung an der Tagesordnung, „auch in West- und Osteuropa hören wir immer häufiger von solchen Vorfällen“, sagt ein Experte, „Schuld ist das wachsende Wohlstandsgefälle - besonders in Boom- und Schwellenländern wie etwa Russland oder Südafrika.“ Schützen können sich die potenziellen Opfer gegen solche Übergriffe nicht, aber die Unternehmen können ihre Mitarbeiter besser vorbereiten, damit sie sich der Gefahren bewusst werden, gar nicht erst in gefährliche Situationen geraten und sich schlimmstenfalls richtig verhalten. „Bei solchen Gelegenheiten den Helden zu spielen, bringt überhaupt nichts – im Gegenteil droht dann eine nicht mehr beherrschbare Eskalation, die schlimmstenfalls das Leben kosten kann“, warnt ein Sicherheitsberater. Vielfältige Bedrohung durch Terror, Krieg, Krankheit, Korruption Geschäftsreisenden drohen aber noch andere Risiken: Terroranschläge auf Bürogebäude wie am 11. September 2001 auf das World Trade Center in New York oder speziell auf Hotels wie Ende November 2008 in Mumbai, kriegerische Auseinandersetzungen wie in Israel und den angrenzenden Palästinensergebieten, innere Unruhen wie vor eineinhalb Jahren in Thailand, Naturkatastrophen wie in Neuseeland und Japan. Und – nicht zu vergessen - die schon fast normalen und ständig vorhandenen Reiserisiken durch Krankheit und Unfälle, Korruption und Kleinkriminalität. Zu den Risiken, gegen die man sich relativ einfach schützen kann, gehören Krankheiten und Vermögensschäden. Nach Einschätzung von Experten haben da vor allem mittelständische Unternehmen Nachholbedarf: „Da herrscht bei Sicherheitsfragen oftmals ein großes Durcheinander, gepaart mit einer Riesenportion Unkenntnis“, weiß ein Versicherungsvertreter. Weder seien die Zuständigkeiten geklärt, noch gebe es Notfallpläne. „Manche verlassen sich vollständig auf das Prinzip Hoffnung.“ Und das, obwohl Vorsorge ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Corporate Social Responsibility ist, also der sozialen und gesellschaftlichen Verantwortung eines Unternehmens. Große, weltweit aktive Konzerne haben meist ein größeres Problembewusstsein als der Mittelstand. Der Kosmetik-, Wasch- und Klebemittelhersteller Henkel aus Düsseldorf zum Beispiel beschäftigt 45.000 Mitarbeiter, davon nur 8.000 in Deutschland. Der Rest ist auf insgesamt 175 Länder verteilt - darunter etliche mit höherem Risikofaktor. Schon seit 1920 hat das Unternehmen einen Sicherheitsbeauftragten - der war in den ersten Jahren hauptsächlich für den Arbeitsschutz in den Fabriken zuständig, heute kümmert er sich auch um die mehr als 1.000 Henkel-Mitarbeiter, die täglich auf Dienstreise sind. Bei ihrem Sicherheitsmanagement für reisende Mitarbeiter fährt Henkel heute mehrgleisig: Zur Vorbereitung auf das Reiseziel und für die schnelle Soforthilfe arbeitet das Unternehmen eng mit seinem Reisebüro zusammen. Darüber hinaus werden auch andere externe Dienstleister engagiert. Das Reisebüro hat bei der Gefahrenprävention aber eine Schlüsselstellung: Es liefert über sein Back-Office-System die Informationen über den jeweiligen Standort des Reisenden: „Schnelle Hilfe kann nur bekommen, wer im Krisenfall sofort lokalisierbar ist“, sagt Sicherheitsexperte Andreas Krugmann, Sales & Marketing Director für Zentraleuropa bei International SOS. Zur Vorsorge gehört auch ein Krisenplan, der für Notfälle genau re- go global biz april 2011 reisesicherheit 7 summary gelt, wer, was, wann zu tun hat, wer informiert werden muss, wer den internen Krisenstab leitet und wann die Polizei oder das Bundeskriminalamt in Deutschland einbezogen werden. Der Krisenstab gibt auch das Signal, wenn Mitarbeiter evakuiert werden müssen. Solche Extremfälle - wie aktuell in Nordafrika - können dann richtig ins Geld gehen: Zwar bieten Sicherheitsdienstleister wie International SOS den Firmen Basis-Mitgliedschaften zum Festpreis an, Evakuierungen oder das Ausfliegen verunglückter Mitarbeiter sind aber Sonderleistungen und werden extra und nach Aufwand berechnet. Wenn dann mehrere Flugzeuge gechartert werden müssen, kommen schnell sechsstellige Beträge zusammen. Zu den Nutznießern solcher Notsituationen zählt derzeit zum Beispiel Helmut Heidemann, Inhaber der Flugzeugvermittlung Nordavia in Hamburg. Zu normalen Zeiten beschafft Heidemann für seine Kunden überwiegend passendes Fluggerät, wenn die mit mehreren Mitarbeitern zu Zielen unterwegs sind, die mit Linienverbindungen schlecht zu erreichen sind. Dringende Ersatzteiltransporte oder dringende Kurierdienste etwa bei Organtransplantationen gehören ebenfalls zum Programm. Derzeit ist Nordavia genau wie die Konkurrenten von Air Partner vor allem mit Evakuierungsaufträgen beschäftigt. Mal müssen knapp 200 Mitarbeiter eines deutschen Baukonzerns aus Libyen rausgeholt werden, mal fast 500 mit einem Jumbo-Jet aus dem japanischen Nagoya ausgeflogen werden. Air Partner hat allein seit Beginn der Unruhen in Nordafrika gut 12.000 Leute aus den Krisenregionen ausgeflogen. Kein einfacher Job: Die Spezialisten müssen die passenden Flugzeuge auftreiben und offene Flughäfen finden, Landerechte und Überfluggenehmigun- gen beantragen und Transportkapazitäten mit Bussen organisieren, damit die Evakuierten zum Flugzeug kommen. Sammelplätze müssen gefunden und die Versorgung der Menschen vorbereitet werden. Logistik für den Ernstfall zu organisieren ist aber nur ein Teil der Aufgabe von Sicherheitsspezialisten wie International SOS oder Control Risks – die beiden beschäftigen sich vor allem mit Prävention. Sie helfen Unternehmen, Sicherheitskonzepte zu entwickeln und einzuführen, und sie beraten die Firmen über Risikopotenziale, damit die möglichst reagieren können, wenn irgendwo Gefahr im Verzug ist. Sie stellen Medizin-Teams zusammen, wenn es nötig ist oder helfen Reisenden, die einen Arzt oder ein Krankenhaus brauchen. Alles kann versichert werden, nur die Prämien sind sehr hoch Auch die großen Reiseversicherer bieten Pauschalpakete, Versicherungen gegen die Kosten einer Notevakuierung sind darin aber im Normalfall nicht enthalten. Die üblichen Standardangebote können aber für Geschäftsreisende um sogenannte Assistance-Dienste erweitert werden. Dazu gehören rund um die Uhr besetzte Hotlines, die in misslichen Lebenslagen helfen - bei Verlust von Reisedokumenten oder Mobiltelefonen. Die Assekuranzen vermitteln einen Anwalt, wenn der Reisende nach einem Verkehrsunfall eingebuchtet wurde, sie suchen einen Dolmetscher oder deutschsprachige Ärzte, wenn akute Krankheiten behandelt werden müssen, und sie sorgen notfalls auch für einen Krankenrücktransport, wenn die richtige Versorgung im Reiseland nicht mehr gewährleistet ist oder der Patient lebensbedrohliche Symptome aufweist. Auch Policen für Risikogebiete gibt es die sind dann allerdings an scharfe Auflagen gebunden: Ohne Sicherheitsschulung oder Bodyguard erlischt der Schutz. Sogar gegen Lösegeld-Forderungen können Unternehmen ihre Geschäftsreisenden versichern. Nachgefragt werden solche Versicherungen allerdings nur selten – die Prämien sind zu hoch. → Benno Mannsfeld Die Anbieter von Sicherheitsleistungen und Sicherheitsberater für Unternehmen hatten in den vergangenen Monaten Hochbetrieb. Bei den Evakuierungen deutscher Expatriats und Geschäftsreisender aus den Bürgerkriegs- und Unruhezonen Tunesien, Ägypten und jetzt Libyen sowie aus den Erdbebengebieten Japans und Neuseelands konnten die Spezialisten ihre logistischen Fähigkeiten beweisen. Beim Sicherheitsunternehmen International SOS ist die Zahl der Anfragen und Anrufe drastisch gestiegen. Dabei geht es darum, Transporte, Sicherheitsdienstleistungen und medizinische Unterstützung zu organisieren. Unternehmen haben eine Fürsorgepflicht ihren Angestellten gegenüber. Wenn Unternehmen Geschäftsreisende oder Langzeit-Mitarbeiter in Krisen- oder Katastrophengebieten haben, sollten sie über Lokalisierungssysteme verfügen und Krisenpläne für Notfälle in der Schublade haben. Die eigenen Mitarbeiter im Notfall schnell aufzuspüren, ihnen dann zu helfen oder sie notfalls zu evakuieren , gehört zu den Fürsorgepflichten des Arbeitgebers. Krieg und Naturkatastrophen sind Ausnahmesituationen, gefährdet sind Mitarbeiter im Ausland ständig durch Kriminalität, Terror, Krankheiten oder Diebstahl. Entführungen sind ein besonders schwieriges Problem, auch die in einigen Ländern häufigen Kurzzeit-Kidnappings, bei denen Ausländer entführt werden, um an Geldautomaten ihr Konto zu plündern. Sicherheitsdienstleister bieten für besonders gefährliche Länder Schulungen an, damit Reisende sich im Notfall richtig verhalten. Große Konzerne haben in der Regel funktionierende Sicherheitssysteme für ihre Mitarbeiter im Ausland. Vielen mittelständischen Unternehmen fehlt dagegen jegliches Problembewusstsein. Nicht nur Sicherheitsdienstleister helfen den Unternehmen bei der Gefahrenpräventation, auch Reisebüros und Versicherungen können einzelne Bausteine des Sicherheitskonzepts liefern. 8 reisesicherheit go global biz april 2011 Leben auf dem Pulverfass Viele der Ballungsräume unseres Planeten liegen direkt über ErdbebenHochrisikozonen. Das verdeutlicht eine neue Weltkarte von Geografen der Universität Sheffield. S © Views of the World olange ein Erdbeben keine Schäden anrichtet, ist es trotz hoher Magnitude ein Naturereignis. Fordert es Opfer, ist es eine Naturkatastrophe. Unsere Karte zeigt, wo in der Welt potenziell viele Menschen von Erdbeben betroffen sein können und wo derartige Katastrophen möglich sind“, so Benjamin Hennig, Forscher im „Worldmapper“-Projekt und Autor des Kartographie-Blogs „Views of the World“. Hennig hatte alle größeren Erdbeben seit dem Jahr 2.150 vor unserer Zeitrechnung ausgewertet, die sich durch Todesopfer, finanzielle Schäden, eine Stärke jenseits 7,5, einen Tsunami oder in einer „vernichtenden“ subjektiven Wahrnehmung auszeichneten. Die Basis dafür bildete nicht die Plattentektonik, sondern die Geschichtsschreibung. Übertragen auf eine von ihm erstellte Karte, die die Verteilung der Weltbevölkerung zeigt. wird deutlich, wo die größten Folgeschäden von Erdbeben drohen. Viele der extrem dicht besiedelten Gebiete sind Hochrisiko-Zonen für Erdbeben. Das gilt besonders für Regionen am „pazifischen Feuerring“ wie etwa Japan, Taiwan, Philippinen, Indonesien, Kalifornien, Mittelamerika und die Anden-Region. Für Hennig zeigt dies, wie Menschen Nutzen und Risiko eines Standorts abwägen. „Viele hochaktive Erdbebenregionen sind wie Magneten für den Menschen. Oft sind sie küstennah oder besitzen Vulkane, die mittelfristig für sehr fruchtbare Böden sorgen. In Regionen, die von der Natur auf andere Weise benachteiligt werden – etwa Wüsten und Gebirge – wohnt hingegen kaum jemand.“ Leben mit Erdbebenrisiko ist jedoch auch in Europa ein Thema, macht die Karte deutlich. An der Grenze zwischen der europäischen und der afrikanischen Platte gab es bereits genügend verheerende Beben, allen voran jenes von Lissabon 1755 und von Messina 1908. Auch der Mittelrheingraben besitzt eine Erdbebengeschichte, wenngleich diese von geringerer Heftigkeit ist. „Viele wiegen sich in Sicherheit und denken, Europa sei für einen Ernstfall gut vorbereit. Beides ist falsch“, so Hennig. Die Risiken sind nicht kalkulierbar. Eine zweite Karte ist aus aktuellem Anlass Japan gewidmet. Sie zeigt die Einwohnerverteilung des Inselstaates, die ihn besonders verletzlich für Naturkatastrophen macht. „Am dichtesten besiedelt sind die Regionen an den Küsten und Niederungen. 80 Millionen Japaner leben an der Pazifikküste der Hauptinsel Honshu. Zusätzlich zur Erdbebengefahr droht hier immer auch jene des Tsunamis, der die Wirkung der Beben noch verstärkt“, erklärt der Forscher. Auch die Tiefe des Ozeanbodens wurde in der Karte berücksichtigt, da er über die Ausprägung von Tsunamis entscheidet. Spionagetools bedrohen Firmen Nach einer Meldung von Corporate Trust, einer Münchener Unternehmensberatung für Sicherheitsdienstleistungen, wirft die Veröffentlichung von geheimen Unterlagen des ägyptischen Geheimdienstes auf Facebook im Rahmen der „Amn Dawla Leaks“ ein Schlaglicht auf eine Grauzone der IT-Industrie: Hochspezialisierte Software-Firmen aus westlichen Ländern, die als Spionage-Ausrüster Regierungen und Geheimdienste in aller Welt mit Produkten und Knowhow versorgen. Dies sei ein zweischneidiges Schwert, heißt es, denn neben der Überwachung der Bevölkerung des jeweiligen Käuferlandes ließen sich diese Produkte auch hervorragend zur Wirtschaftsspionage einsetzen. Nachdem Medien ausführlich berichtet hatten, rückte ein Thema in den Mittelpunkt der Diskussionen: Die Existenz eines „regulären“ Marktes für Einbruchsund Spionagesoftware bringt die Hersteller klassischer IT-Sicherheitsprodukte in eine ethische Zwickmühle. Einerseits bewerben sie ihre Produkte bei Kunden mit der Eigenschaft, diese vor den Gefahren jeglicher Schadsoftware zu schützen, andererseits haben die verschiedenen Behörden vermutlich ein großes Interesse daran, ihre Überwachungswerkzeuge möglichst unentdeckt einsetzen zu können. Und staatliche Organisationen stellen traditionell einen sehr lukrativen Kundenkreis für Hersteller von IT-Sicherheitsprodukten dar. go global biz april 2011 © contrastwerkstatt – fotolia.com reisesicherheit Die Sicherheitskonzepte der Reisebüroketten Naturereignisse wie die Aschewolke über Europa oder das Erdbeben in Neuseeland, politische Auseinandersetzungen in Nordafrika und die Atomkatastrophe in Japan machen das Thema Sicherheit aktuell wie nie. Alle Firmen mit Auslandsgeschäft sind alarmiert, aber während Großkonzerne über eigene Sicherheitsabteilungen verfügen, sind kleinere Unternehmen auf externe Hilfe angewiesen. Die Geschäftsreisebüroketten haben daher mehr oder weniger umfangreiche Sicherheitskonzepte entwickelt. D as sensible Thema Sicherheit wird für Unternehmen immer bedeutsamer. Denn ihre Geschäftsreisenden sind immer häufiger durch Krieg, Terror, Naturkatastrophen oder Krankheiten/Seuchen bedroht. Große Konzerne wie Siemens oder Daimler unterhalten eigene Security Abteilungen, die die Mitarbeiter schon im Vorfeld ihrer Auslandseinsätze informieren und schulen, sie während der Reise unterstützen und im Ernstfall schnell aus Krisengebieten herausholen. Aber nicht jedes Unternehmen, das sich im Zeitalter der Globalisierung 9 auf den Weltmärkten tummelt, hat diese Möglichkeiten. Heute schicken auch viele Mittelständler ihre Mitarbeiter rund um den Erdball – dorthin, wo Geschäfte zu machen sind. Diese kleinen und mittelständischen Unternehmen sind beim Thema Sicherheit auf externen Rat und Hilfe angewiesen. Neben speziellen Sicherheitsagenturen und Versicherungskonzernen haben vor allem auch die Business Travel Companies das Thema besetzt. Im Vordergrund stehen bei ihnen durchgängig die Bereiche Information/Aufklärung, Lokalisierung der Reisenden im Krisenfall und Kommunikation. Eine schnelle und präzise Lokalisierung der Reisenden ermöglicht den Firmen, gezielte Hilfsmaßnahmen einzuleiten. In manchen Situationen kann eine halbe Stunde lebensrettend sein. „Wenn sich in einem Krisengebiet zum Beispiel 100 Mitarbeiter aufhalten, von denen zehn nicht erreichbar sind oder sich bei der Firma nicht gemeldet haben,“ sagt Martina Eggler, Verkaufsdirektorin Central and Eastern Europe bei Carlson Wagonlit Travel (CWT), „kann und muss der Verantwortliche sich auf diese Personen konzentrieren, da sie wahrscheinlich am dringendsten Hilfe benötigen.“ Die entscheidenden Informationen können dann die Reisbüros liefern, die in der Regel in ihren Systemen nicht nur die genauen Reisepläne, sondern auch die Profile der Reisenden (wie Mobilnummern, Kreditkartennummern, Preferred Partner oder Kostenstellen) gespeichert haben. Eggler gibt ein Beispiel: „Nach dem Bombenanschlag am Moskauer Flughafen konnten wir unseren Kunden sehr schnell und präzise mitteilen, dass keiner ihrer Mitarbeiter zu dieser Zeit am Flughafen unterwegs war.“ Natürlich könne es trotzdem Situationen geben, in denen die Reisebüroinformationen für eine exakte Lokalisierung nicht ausreichen, schränkt Eggler ein. Wenn der Reisende im fremden Land mit einem Miet- oder Firmenwagen unterwegs ist oder im Krisenfall sein Ticket direkt bei der Airline umbucht, könne man aus den Reisebürodaten seinen genauen Aufenthaltsort nicht bestimmen. Wer individuell in einer Krisenregion reist, sollte unbedingt einen kleinen GPS-Sender 10 reisesicherheit © factory – fotolia.com mit sich führen, wie sie heute von vielen Spezialisten angeboten werden. Die sind so klein und unscheinbar, dass sie mit Glück selbst in einem Entführungsfall dem Opfer nicht abgenommen werden. Über das Sicherheitskonzept „CWT Guardian“ kann der Firmenkunde schon vor Beginn der Reise sicherheitsrelevante Informationen abrufen. Sollte es dann zu Krisensituationen kommen, bestehen die Basisleistungen aus einem 24-StundenNotfallservice und automatisch erstellten „Incident Reports“. Wichtig sind für Eggler sichere Kommunikationskanäle zum Reisenden, zum Beispiel via E-Mail. Die Handy-Nummer sei eher unsicher, zum einen weil im Krisenfall die Funkkanäle gestört werden oder die internationalen Funknetze wegen Überlastung zusammenbrechen. Als Teil des Krisenmanagements sieht die Reisebüro-Expertin auch die Post-Trip-Reports an: „Wenn ein Reisender in einem Seuchengebiet war, ohne es zu wissen, empfehlen wir nach der Rückkehr eine vorsorgliche medizinische Untersuchung.“ Grundsätzlich setzt Eggler aber auf proaktive Aufklärung und strukturierte Prozesse zwischen Dienstleister und Kunde. Durch die Partnerschaft mit iJET hat CWT im Bereich Informationstechnologie einen großen Schritt nach vorn getan: Travel Manager können auf die globale ReiseanalyseDatenbank von iJET zugreifen und das patentierte System „Worldcue“ nutzen. Mit einem Klick auf die interaktive Weltkarte werden potenziell betroffene Reisende sofort ermittelt, um ihnen in Echtzeit Nachrichten und Anweisungen zu senden. Ähnlich aufgebaut sind auch die Krisenmanagement-Konzepte der anderen Business Travel Companies wie American Express („TrackPoint“), HRG („SecurityCare“) go global biz april 2011 oder FCm („Travel Risk Management“). Die meisten haben zweistufige Angebote - kostenfreie Basisleistungen und ein komplettes Risikomanagement-Paket in Kooperation mit externen Spezialisten, deren Services kostenpflichtig sind. Der Umfang dieser Leistung ist unterschiedlich und in der Regel vom Firmenkunden in einem Baukastensystem selbst zu bestimmen. Das Sicherheitskonzept „Travel Risk Management“ von FCm Travel Solutions umfasst in der erweiterten Form ein aktives Krisenmanagement zur Soforthilfe. Es wird ein Krisenplan mit Benennung verantwortlicher Ansprechpartner sowie fester Kommunikations- und Entscheidungswege erstellt, auch die Vorhaltung eines Aufgaben des Reisebüros: Prävention, Information, Kommunikation Krisenlagezentrums (unter anderem mit Ärzten und mehrsprachigen Mitarbeitern) gehört dazu. FCm kooperiert dabei mit der almeda GmbH (ehemals Mercur Assistance), einem weltweit agierenden Assisteur. Wenn es ganz schlimm kommt, zum Beispiel bei Entführungen, arbeiten FCm/almeda mit der Result Group zusammen. Manche Reisebüroketten sehen besonders die Prävention als Aufgabe. „Zu unserer Beratungsleistung gehört die Diskussion mit dem Kunden darüber, ob alle Reisen – besonders in Krisengebiete – tatsächlich notwendig sind, oder beispielsweise durch Videokonferenzen ersetzt werden können,“ so ein Account Manager. Sollte ein Reisender dann aber doch einmal in Not geraten, ist für ihn entscheidend, sofort um Hilfe rufen zu können – auch wenn es in der Heimat gerade 5 Uhr morgens ist. Daher ist die rund um die Uhr besetzte Notrufzentrale eine der wichtigsten Dienstleistungen der Reisebüros. Martina Eggler sieht noch einen anderen Grund: „Krisen waren in der Vergangenheit eher lokal, das ist in einer globalisierten Welt ganz anders.“ Daher hat CWT weltweit mehrere Emergency Service Center eingerichtet – das für Europa zuständige sitzt in London -, die 24 Stunden besetzt und auch untereinander vernetzt sind. Eine Umfrage von GO GLOBAL Biz ergab, dass alle Ketten sogenannte 24/7-Hotlines bieten. Ob es dort allerdings speziell geschulte Krisen-Management-Teams gibt, die darauf trainiert sind, mit Personen in Not- und Stresssituationen zu sprechen, wurde von den meisten nicht klar beantwortet. Prävention, Information, Kommunikation – neben diesen Aufgaben übernehmen alle Reisebüroketten natürlich die erforderlichen Travel Services wie Umbuchungen, Ausstellung alternativer Tickets, Beschaffung von Visa und Ausweichquartieren. Wenn Reisende aber bei Verlust von Pass, Kreditkarten, Flugtickets oder Bargeld Ersatz vor Ort benötigen, sind grundsätzlich die Ketten im Vorteil, die über ein weltweites Netz eigener oder von Partneragenturen verfügen. Denn entscheidend für den Erfolg der Hilfsmaßnahmen ist trotz modernster Technologien die Zusammenarbeit mit Vertrauenspersonen in den Krisenregionen, die in den lokalen Reisebüros sitzen und deren Ortskenntnisse und Kontakte unverzichtbar sind. Alle Reisebüroketten stellen fest, dass das Sicherheitsbewußtsein bei ihren Firmenkunden gestiegen ist. „Unternehmen setzen sich verstärkt mit ihren Prozessen und Reiserichtlinien auseinander, um für mögliche Krisensituationen gut vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können“, heißt es bei American Express. Die Abfrage von Sicherheitskonzepten und –leistungen ist heute bei ReisebüroAusschreibungen bereits Standard, auch wenn die „Erwartungen sehr unterschiedlich“ sind (FCm) – vom reinen Informationsservice bis zum ganzheitlichen System, das auch die Möglichkeiten der Krisenbewältigung berücksichtigt. „Zumindest wird erwartet, dass entsprechende Konzepte vorhanden sind, die nach Bedarf oder auf Nachfrage vorgestellt und eingesetzt werden können“, sagt HansJürgen Gutleben, Leiter der Geschäftsreisesparte bei Derpart. → Ralph Langrock go global biz april 2011 reisesicherheit 11 Die Sicherheitskonzepte Alle großen Reisebüroketten haben eigene Sicherheitskonzepte entwickelt, meistens in Verbindung mit Online-Tools. Über die genannten Telefonnummern und Internet-Adressen erhalten Firmen weitere Informationen zu den Produkten: American Express Carlson Wagonlit Travel Hogg Robinson Group (HRG) American Express gehörte zu den ersten Travel Management Companies, die umfassende Notfallpläne für Krisensituationen implementiert haben. Das OnlineTool „TrackPoint“ ermöglicht es den Kunden im Krisenfall, betroffene Reisende auf dem Dashboard selbst zu lokalisieren. TrackPoint liefert aktuelle Infos über die Reiseroute der Mitarbeiter, denn das System aktualisiert alle vier Stunden die Reisedaten. TrackPoint ist über das webbasierte Management Information System „@Work“ zugänglich und wird vom Anwender über eine einfach zu bedienende Benutzeroberfläche gesteuert. Direkt aus dem System heraus können verschiedene Kommunikationswege genutzt werden. TrackPoint sendet zeitgleich Nachrichten via E-Mail, Handy, SMS an die Reisenden - vor, während und nach der Reise -, fordert Rückmeldungen von den Mitarbeitern an und verfolgt den Rücklauf. Irena Kloodt, Tel. 069-75 76-29 55 www.americanexpress.de/ businesstravel Das Sicherheitskonzept „CWT Guardian“ bietet als Basisleistungen einen 24-Stunden-Notfallservice, der Reisende im Notfall rund um die Uhr unterstützt, und „Incident Reports“, die in Krisenfällen automatisch erstellt werden. Ausgefeilte, in die CWT-Reiseportale integrierte Kommunikationssysteme runden das Kernangebot ab. Durch die Kooperation mit iJET, einem weltweit führenden Anbieter für Risikomanagement, hat CWT sein Sicherheitsangebot um zusätzliche Technologien wie das patentierte System „Worldcue“ erweitert: Auf der interaktiven Weltkarte können per Mausklick alle Reisenden ermittelt werden, um ihnen in Echtzeit Nachrichten und Anweisungen zu übermitteln. Tel. 06196-939 641 www.carlsonwagonlit.de HRG fasst die branchenüblichen Vorund Fürsorge-Maßnahmen gemeinsam mit Versicherungspartner Elvia in dem Sicherheitskonzept „Security Care“ zusammen. Nach dem Baukastenprinzip kann sich jeder Firmenkunde ein eigenes Sicherheitskonzept für seine Mitarbeiter zusammenstellen. Security Care liefert vor Reiseantritt Länderinformationen über die Datenbank des Spezialisten TIP, die Elvia Versicherung steuert verschiedene Schutzpakete bei. Unabhängig vom gewählten Versicherungsumfang ist das Modul „Business Travel Assistance“ stets inklusive – an 365 Tagen rund um die Uhr erreichbar. Dazu kommen technologisch anspruchsvolle Lösungen wie „PeopleTracker“ und „Emergency Locator“, die dem Firmenkunden den aktuellen Aufenthalt ihrer Mitarbeiter zeigen, um mit ihnen kommunizieren und schnelle Hilfsmaßnahmen einleiten zu können. E-Mail: [email protected] www.hrggermany.com/securitycare BCD Travel Der „DecisionSource: Security Manager“ von BCD Travel ist eine globale Sicherheits- und Krisenmanagementplattform, um Risiken für ihre Reisenden zu erkennen. Der „DecisionSource: Security Manager“ lokalisiert den Standort der Reisenden, so dass die betroffenen Unternehmen im Notfall sofort agieren können. Sie erhalten relevante Informationen vor, während und nach der Reise in einem webbasierten System. Die Daten für das Tool werden von dem amerikanischen Unternehmen „NORTHSTAR Travel Media“ geliefert. Es gibt eine Notfall-Hotline: 24/7 Traveller Assistance. Über den Mobile Travel Companion erhält der Reisende aktuelle Infos auf sein Smartphone: das Terminal, alternative Flugverbindungen, Mietwagendaten, die Hoteladresse in der Landessprache oder auf der Straßenkarte. www.bcdtravel.de FCm Travel Solutions Account Manager beraten vor allem KMU über Einreise- und Gesundheitsbestimmungen sowie im Krisenfall, d.h. bei gesundheits- oder lebensgefährdenden Ereignissen (politische Konflikte und Naturkatastrophen). Sicherheitshinweise werden u.a. vom FCm-eigenen 24/7„Monitoring Hub“ in Hongkong geliefert. Die Lokalisierung potenziell betroffener Reisender ist über das FCm Webreporting möglich. Firmen, die ein proaktives Krisenmanagement anstreben, bietet FCm darüber hinaus das Sicherheitskonzept “Travel Risk Management“ – als Standard- oder als Individual-Paket nach dem Bauskastenprinzip. Das umfasst z.B. einen Krisenplan und die Vorhaltung eines Krisenlagezentrums (mit Ärzten). Kooperationen gibt es mit CompanyTIP, almeda GmbH und Result Group, sowie mit nahezu allen Versicherungen, die in das Paket eingebunden werden können. Tel. 01803-32 23 23 http://www.de.fcm.travel/deu/services_ and_solutions/travel_risk_ management.html Lufthansa City Center LCC-Krisenmanagement: die Mitarbeiter sowie der 24-Stunden-Service erhalten rund um die Uhr die neuesten Updates zu Krisengebieten sowie Gesundheitshinweise aus aller Welt. Die Infos stammen aus unterschiedlichen Quellen, dazu Links zu wichtigen Einrichtungen wie dem Auswärtigen Amt, Konsulaten, multinationalen Vereinigungen. Während der regulären BüroÖffnungszeiten nehmen die LCC-Mitarbeiter vor Ort direkten Kontakt auf, um Hilfe für Betroffene zu definieren und notwendige Umbuchungen vorzunehmen. Außerhalb der Bürozeiten sorgt der 24-Stunden-Service für die Kommunikation mit den Kunden und ihren Reisenden. Zusammenarbeit mit der ERV, das Business-Paket enthält u.a.eine Dienstreise-Soforthilfe inkl. Such-, Rettungs- und Bergungsaktionen. Tel. 069-660 75 404 www.businessplus.de 12 reisesicherheit go global biz april 2011 „Gefahrenbarometer“ Mittelstand zu sorglos Ein Drittel der deutschen Mittelständler ist bereits in sicherheitskritischen Ländern oder Krisenregionen vor Ort aktiv, doch nur 15 Prozent haben entsprechende Standards für die Reisesicherheit von Management und Mitarbeitern definiert. Das ist eines der Ergebnisse des aktuellen Corporate Trust-„Gefahrenbarometers“, wofür der Sicherheitsdienstleister 5.154 Unternehmen befragte. K orruption, Industriespionage und organisierte Kriminalität gelten demnach als die größten Risiken im Ausland. Zwei Drittel aller Unternehmen sehen Korruption als Problem an. Dennoch führen nur 21 Prozent der Befragten einen intensiven Background-Check beim Geschäftspartner durch. Über ein professionelles Krisenmanagement verfügen gar nur 18 Prozent, über einen Krisenplan für verschiedene Bedrohungsszenarien nur 27 Prozent aller untersuchten Unternehmen. Insgesamt bewerteten die Mittelständler der Studie zufolge den zukünftigen Anstieg bei den allgemeinen Sicherheitsrisiken im Ausland höher als in Deutschland. Corporate Trust erwartet, dass die weltweiten Risiken durch Kriminalität, Terrorismus, Pandemien, Natur- oder Umweltkatastrophen weiter zunehmen. nach Angaben des Sicherheitsunternehmens International SOS die Fehleinschätzung drohender Risiken für Geschäftsreisende und Expats dar: Denn oft würden Infektionskrankheiten als größte medizinische Bedrohung angesehen, wobei die Ansteckungsgefahr meist relativ gering sei. Hingegen würden Unfallgefahren, beispielsweise durch vom Heimatland abweichende Verkehrssituationen, deutlich unterschätzt, wie betriebseigene Statistiken zeigten: Sie seien aber der häufigste Grund für medizinisch notwendige Evakuierungen. Zur Unterstützung der Geschäftsrei- ALL-INCLUSIVE GIBT’S NUR IM URLAUB? VON WEGEN! Gesundheitsrisiken vorbeugen Zu diesen Gefahren zählen zweifelsohne Erkrankungen auf Geschäftsreisen; sie sind nicht nur unangenehm für den Betroffenen, sondern stellen eines der größten Risiken für den Geschäftserfolg dar. Insbesondere zahlreiche Länder Zentralafrikas und die Insel Madagaskar, aber auch Afghanistan, der Irak, die Mongolei, Myanmar und Surinam bergen aus medizinischer Sicht weltweit derzeit das höchste Gefährdungspotenzial. Mit Albanien, Mazedonien und Bosnien-Herzegowina finden sich sogar in Europa noch Regionen, deren medizinisches Risiko als hoch eingestuft wird. Ein häufig unterschätztes Problem stellt ab pro EZ und Nacht go global biz april 2011 reisesicherheit seplaner in Sachen Risikoprävention entwickelte International SOS eine globale „Health Map“, die Anfang des Jahres auf dem Stuttgarter ‚Forum Sicherheit und Reisen’ vorgestellt wurde. Sie nimmt auf Basis von Faktoren wie der „lokalen Struktur des Gesundheitswesens“, „Qualität der Einrichtungen“, „Häufigkeit von Infektionskrankheiten“ sowie „Zugang zu Medikamenten oder zahnärztlicher Versorgung“ eine Bewertung der medizinischen Gefahren vor. Die jeweils farblich auf der Weltkarte gekennzeichneten Gefährdungsstufen werden hierbei in „extremes“, „hohes“, „mo- derates“ und „niedriges“ Risiko unterteilt. Denn: Kenntnisse über die medizinische Infrastruktur vor Ort oder beispielsweise die Verbreitung von Infektionskrankheiten im Reiseland ermöglichen eine entsprechende Prävention bereits vor dem Antritt von Auslandsaufenthalten und mindern die Gefahren für Gesundheit und Sicherheit auf Reisen. Dabei sollte auch berücksichtigt werden, dass es hinsichtlich der medizinischen Infrastruktur innerhalb vieler Länder erhebliche Unterschiede aufgrund des starken Gefälles zwischen urbanen und ländlichen Gebieten gibt. DAS NOVOTEL BUSINESS ANGEBOT * ÜBERNACHTUNG INKLUSIVE • WLAN • FRÜHSTÜCK • MINIBAR Gehen Sie ganz entspannt auf Geschäftsreise, konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und sichern Sie sich Ihre Vorteile. Ihre All-inclusive-Geschäftsreise erwartet Sie in 24 Novotel Hotels in Deutschland! Zum Beispiel in: Berlin ab 124 € Düsseldorf ab 109 € Hamburg ab 109 € Hannover München Nürnberg ab 119 € ab 114 € ab 99 € +49 69 95307593 Designed for natural living * Das Novotel Business Angebot ist nur online oder über das Call-Center buchbar. Kostenfreie Stornierung bis 18.00 Uhr am Anreisetag. Danach wird die erste Nacht berechnet. Das Angebot ist sonntags bis donnerstags gültig. 13 Ausgehend vom allgemeinen Gefährdungspotenzial für Leib und Leben wies Control Risks, die internationale Unternehmensberatung für Risikomanagement mit Sitz in London, im Rahmen der neuen Studie „RiskMap 2011“ darauf hin, dass sich die Sicherheitslage für Reisende weltweit im Vergleich zum Vorjahr verschlechtert habe. Insgesamt wurden 173 Länder untersucht. Betroffen seien nicht länger nur Krisengebiete wie Somalia, Afghanistan oder Pakistan, also Destinationen, die ohnehin kaum jemand freiwillig bereist, sondern auch gefragte Urlaubsziele. Deutlich gefährlicher z.B. sei die Lage in Mexiko geworden. Als Folge der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen zwischen Drogenkartellen sei das Risiko bewaffneter Überfälle und Entführungen enorm gestiegen. Control Risks erwartet, dass sich die Sicherheitslage weiter verschlechtert. Selbst auf den Inseln des Indischen Ozeans wie den Seychellen und Malediven habe sich zwischenzeitlich das Risiko von „unerheblich“ auf „niedrig“ oder „mittel“ erhöht. Ein Grund sei die Piraterie auf internationalen Seehandelsrouten, aber auch eine teilweise instabilere politische Lage auf den Malediven. Auch Krisengebiete sind Geschäftsreiseziele Die Anzahl der gefährlichen Länder in Afrika sei nach wie vor besonders hoch, heißt es bei Control Risks weiter. In Zentral-, Ost- und Westafrika werde das Risiko in vielen Ländern mit „hoch“, teils mit „extrem“ bewertet. Außerdem finden dort in diesem Jahr insgesamt 20 Wahlen statt, was die Situation weiter anheizen könne. Südafrika schwanke zwischen „mittel“ und „hoch“, besonders in den Städten. Ohnehin gelten Mega-Städte wie Johannesburg, Rio de Janeiro oder Buenos Aires als zunehmend gefährlich. Das liege vor allem an der Entwicklung sogenannter „unregierbarer Räume“ oder „no-go-areas“. „Das starke Anwachsen von Stadtvierteln, in denen die staatliche Gewalt teilweise ausgehebelt wird, ist ein sehr besorgniserregender Trend“, betont Hans Jürgen Stephan, Geschäfts- reisesicherheit go global biz april 2011 © International SOS 14 führer von Control Risks in Deutschland. In rund einem Viertel der Fläche von Metropolen wie Rio de Janeiro, Sao Paulo, Buenos Aires, Bogotá und Mexiko City kämpfe der Staat mit Kriminellen um die Kontrolle. Schon beherrsche das bewaffnete organisierte Verbrechen ganze Stadtviertel. Unterbezahlte und dürftig ausgestattete Polizisten könnten kaum für staatlichen Schutz sorgen, so dass es Banden gelinge, in Teilen den staatlichen Machtapparat zu ersetzen. Laut Studie ist in einigen Metropolen auch der Anteil der Schattenwirtschaft extrem hoch: Man schätzt, dass im kongolesischen Kinshasa weniger als fünf Prozent der Bevölkerung ein reguläres Einkommen bezieht. Dagegen glänzt Deutschland, wie die meisten europäischen Länder, mit einer niedrigen Gefährdungsstufe, so Stephan. Ausnahmen gebe es nur in wenigen westeuropäischen Regionen. Betroffen seien beispielsweise Sizilien und ein paar Gebiete an der Stiefel- spitze Süditaliens, das spanische Baskenland sowie die griechischen Städte Thessaloniki und Athen, die ein „mittleres“ Risiko darstellen. → Robert Falk Europa bleibt die sicherste Luftfahrtregion Die Zahl der bei Unfällen ziviler Luftverkehrsunternehmen ums Leben gekommener Passagiere ist 2010 im zweiten Jahr in Folge wieder gestiegen. Bei 49 Unglücken wurden 829 Menschen getötet – nach 766 im Jahr 2009. Das ergibt die aktuelle Sicherheitsbilanz des Hamburger Flugunfalluntersuchungsbüros J.A.C.D.E.C. (Jet Airliner Crash Data Evaluation Center). Wieder einmal bestätigte sich 2010, dass Flüge in Schwellenländern und ärmeren Weltregionen sowie in Ländern mit schwacher Infrastruktur wesentlich gefährlicher sind. Die schwersten Unglücke gab es in Pakistan und Indien. Weder in Europa noch in Nordamerika mit ihren dichten Lufträumen wurden im vergangenen Jahr tödliche Unfälle im zivilen Luftverkehr registriert. Keine Rolle spielte übrigens 2010 der Terrorismus in der Luftfahrt. Der J.A.C.D.E.C.-Ermittlung zufolge blieben seit 1979 17 der 60 weltweit größten Airlines von schweren Unfällen, Totalverlusten und Unglücken mit Todesfällen verschont, sieben Fluggesellschaften fliegen sogar seit über 30 Jahren unfallfrei (so lange gibt es die Statistik), darunter die australische Qantas, Finnair und Cathay Pacific aus Hongkong. Die bereits 1922 gegründete australische Qantas gilt trotz etlicher Vorfälle im Jahre 2010 weiterhin als sicherste Airline der Welt. In der J.A.C.D.E.C.-Bilanz taucht übrigens der beschädigte Airbus A380 der Qantas, bei dem ein Rolls RoyceTriebwerk nahe Singapur explodierte und zu schweren Schäden an der Tragfläche führte, nicht auf. Beste deutsche Fluggesellschaft ist Air Berlin auf Rang sieben. Allerdings wurde die Gesellschaft erst 1979 gegründet. Die Lufthansa erreicht nur Platz 21, weil sie laut J.A.C.D.E.C.-Bericht in den vergangenen 36 Jahren mehrere Unfälle mit Todesopfern verzeichnete. Aufgenommen werden in die J.A.C.D.E.C.-Liste ausschließlich Unfälle, bei denen das Flugzeug zerstört oder irreparabel beschädigt wurde bzw. Menschen verletzt wurden oder ums Leben kamen. Da die Statistik nur den zivilen Luftverkehr umfasst, erscheint der Absturz des polnischen Präsidentenflugzeuges mit 96 Toten am 10. April 2010 nicht in dieser Bilanz, da sie als militärischer Flug der polnischen Luftwaffe deklariert war. Nicht erfasst werden in der Statistik auch Menschen, die am Boden bei Abstürzen starben. → Robert ↘kontakt Mehr Infos unter: www.jacdec.de Falk go global biz april 2011 reisesicherheit 15 Datensicherheit Mitten drin, nicht nur dabei © m.schuckart – fotolia.com IT-Sicherheit hat in den meisten Unternehmen hohe Priorität – aber das Risiko, auf Geschäftsreisen ausgespäht zu werden, haben dabei längst nicht alle auf dem Radar. D ie Nomaden der Globalisierung erkennt man an ihrem Laptop: Ob am Flughafen oder im Jet, im Hotelzimmer, im ICE oder in der Konferenzpause – jede Pause wird genutzt, um E-Mails zu beantworten, Excel-Tabellen zu vervollständigen oder Powerpoint-Präsentationen zu überarbeiten. Manche klinken sich von unterwegs in die Reisekostenabrechnung ihres Brötchengebers ein, andere telefonieren via Skype mit Kollegen, um mit denen die neuesten Kundenwünsche zu besprechen. Angenehm für den Reisenden selbst, weil bequem zu nutzen, von Vorteil für das Unternehmen, weil kaum Kommunikationskosten entstehen. Das World Wide Web bietet völlig neue Möglichkeiten. Woran viele nicht denken: Neue Möglichkeiten bietet das Web auch für Spione aller Art – ganz gleich, ob die im Auftrag der Konkurrenz mit staatlichem Segen oder als InternetVoyeure aktiv werden. Zum Beispiel die Internet-Telefonsoftware Skype: „Viele User nutzen die kostenlose Software völlig unbedarft“, warnt der Münchner Sicherheitsberater Matthias Walter. Skype sei zwar schnell zu installieren, findet aber auch fast immer Wege durch bestehende Firewalls. „Durch Skype entstehen Sicherheitslücken“, sagt Walter, externe Programme könnten so auf Teile des Firmennetzwerkes zugreifen, auch ein direktes Abhören der Telefonate sei möglich. Doch auch wer vorsichtig ist und die Internet-Telefonie meidet, ist unterwegs in Gefahr, ausgespäht zu werden. Jahrelang wurden etwa die Gäste des Marriott-Hotels im Wiener Zentrum abgehört – mit Stecknadelkopf-kleinen Abhörwanzen, die in den Rigips-Wänden an der Decke versteckt waren. Wann und von wem, das ist bis heute nicht geklärt, erst ein Elektriker entdeckte die Abhörtechnik, nachdem er wegen eines Kurzschlusses in einer Suite die Verkleidungen löste. „Was dort passierte, wiederholt sich auch heute noch tagtäglich irgendwo auf der Welt“, glaubt Manfred Fink, Chef der Firma Fink Secure Communications im fränkischen Coburg, die Unternehmen in Sicherheitsfragen berät. Nach Finks Erfahrung ist Industriespionage heute in vielen Ländern allgegenwärtig, Geschäftsreisende im Hotel sind ein besonders einfaches Ziel für Schnüffler. „Die modernen Kommunikationstechniken sind wie ein offenes Scheunentor und die meisten Reisenden viel zu gutgläubig und unvorsichtig“, sagt Fink. Die Frage sei dabei nicht, ob man paranoid ist, sondern ob man paranoid genug ist. Besonders hoch ist das Risiko in China, Russland und den übrigen GUS-Republiken, fast immer geht es um Geschäfts- geheimnisse: Konstruktionspläne für neue Maschinen, Strategien zur Einführung eines Produkts, Schlachtpläne für das Vorgehen in wichtigen Prozessen. Und wie zu Zeiten des kalten Krieges leisten häufig staatliche Dienste technische und logistische Hilfe. Je härter der Wettbewerb, desto größer die Bereitschaft, unfaire Mittel gegen die Konkurrenz einzusetzen. „Gerade aus China und Russland rechnen wir mit einem massiven Anstieg der Aktivitäten“, sagt ein Spezialist vom Datensicherheitsspezialisten Utimaco Safeware aus Oberursel bei Frankfurt am Main. Nicht nur in ihren jeweiligen Heimatländern sind die staatlichen Späher unterwegs. Mit ihrer Manpower sind die Industriespione mit Pensionsanspruch weltweit aktiv: „Die drei russischen Geheimdienste beschäftigen weltweit fast 400.000 Leute, in China gibt es neun Dienste - allein der des Ministeriums für Staatssicherheit hat mindestens 800.000 Mitarbeiter“, sagt Udo Schauff, China-Experte im Referat Wirtschaftsschutz beim Bundesamt für Verfassungsschutz in Berlin. Die 16 reisesicherheit Schlapphüte interessieren sich für alles, was Geschäftsreisende auf ihrem Notebook speichern, per E-Mail, Blackberry, iPhone oder iPad an Kollegen und Geschäftspartner versenden, worüber sie sich auf Kongressen und Konferenzpausen, in Restaurants oder Bars mit Kollegen oder Kunden unterhalten – oder was sie abends auf dem Hotelzimmer mit Frau oder Freundin besprechen. Interessant sind nicht nur Kalkulationen, Lieferantenlisten oder Telefon-Verzeichnisse, sondern auch die Details amouröser Abenteuer, „das macht erpressbar und erleichtert das Abschöpfen“, sagt Verfassungsschützer Schauff. Doch selbst wer ein mustergültiges Leben ohne Angriffsfläche führt, ist nicht sicher vor Datenklau. In Elektronik-Fachgeschäften oder per Versand bei Internet-Händlern gibt es die perfekte James-Bond-Ausrüstung für jedermann: In der Fernseh-Fernbedienung, im Lautsprecher, im Rauchmelder unter der Decke oder hinter Bildern lassen sich Mikrofone verstecken. Mit Mini-Videokameras, deren Objektive fast ohne Licht auskommen und einen Durchmesser von nur 0,5 Millimeter haben, sind die Späher im Hotelzimmer mittendrin, nicht nur dabei. Strippen ziehen oder Sender verlegen ist nicht mehr nötig, Ton und Bild werden über das Stromnetz übertragen. Das vereinfacht die Installation und macht das aus alten James-BondFilmen bekannte Auffinden der Abhörtechnik mit kleinen Scannern unmöglich. Sicherheitsexperte Fink rät darum zu unkonventionellen Abwehrmaßnahmen: „Am besten den Rauchmelder mit Klebeband umwickeln und den Fernseher mit einem Handtuch verhängen oder das Gerät vor die Tür stellen.“ Im Hotel ist das Ausspährisiko nach seiner Erfahrung besonders groß: „In vielen Luxushotels ist Überwachung an der Tagesordnung - auch in Deutschland“, glaubt er. Vorstände oder die für Industriespione noch interessanteren Leiter der Forschungs- und Entwicklungsabteilung sind nach seiner Ein- go global biz april 2011 schätzung besser in nicht ganz so exponierten Herbergen untergebracht. Reserviert werden sollte deren Zimmer auch lieber unter dem Privatnamen und nicht unter dem Firmennamen. Ein offene Flanke sind bei Dienstreisenden deren Notebooks. Das Gerät sollte darum möglichst immer „am Mann“ getragen werden. Besonders beliebt: Gleich nach dem Check-in im Hotel kommt ein Anruf von der Rezeption, man möge zur Klärung einer Frage noch einmal kurz nach unten kommen. „Die Viertelstunde, in der der Reisende nicht im Zimmer ist, reicht aus, um die gesamte Festplatte zu kopieren oder um ein Ausspähprogramm zu installieren, mit dem andere alles mitlesen können“, warnt der Sicherheitsberater eines deutschen Großunternehmens. Niemals einen fremden USB-Stick in den Laptop stecken Auch wer als Referent zu einem Kongress nach China reist und dort von den Organisatoren gebeten wird, seine Präsentation auf einen USB-Stick zu kopieren, sollte das lieber ablehnen: „Am besten den Stick sofort wegwerfen“, rät Verfassungsschützer Schauff. „Häufig sind versteckte Abhörprogramme darauf gespeichert, die sich selbstständig installieren, ohne dass der Nutzer es merkt.“ Noch riskanter seien ungesicherte drahtlose Internet-Netzwerke im Hotel oder Hotspots am Flughafen, Bahnhof oder in Messehallen. Auch die üblichen Verschlüsselungstechniken bringen wenig Sicherheit: Sie lassen sich meist in wenigen Minuten knacken. Einigermaßen sicher sind sogenannte „getunnelte Verbindungen“ – dann werden die Daten in verschlüsselten Paketen übermittelt. Geradezu leichtsinnig handeln nach Finks Einschätzung Reisende, die via Skype über das Internet telefonieren und dazu ein offenes Funknetz etwa im Hotelzimmer nutzen: „Denen ist nicht mehr zu helfen.“ Mobiltelefone sind auch nicht viel sicherer – wenn das Gerät ma- nipuliert ist, können auch andere selbst dann mithören, wenn das Telefon ausgeschaltet ist. Abhilfe bieten PrepaidHandys, die immer nur für eine Reise genutzt werden, auch das Herausnehmen der Batterie kann helfen. Besser ist aber auf jeden Fall das Festnetz – wenn man ein Zusatzgerät zum Verschlüsseln der Gespräche mitbringt. Möglichst auch noch einen eigenen Telefonhörer - wenn die Wanze im Hörer sitzt, nützt nämlich auch die beste Verschlüsselungstechnik nichts. → Benno Mansfeld summary n n n n n n n n Das Risiko, auf Geschäftsreise ausgespäht zu werden, ist besonders groß. Gefährdet sind vor allem Reisende nach China, Russland und in die GUS-Staaten. Ein Ansatzpunkt für Industriespionage ist der Laptop – am besten nie aus den Augen lassen. Vorsicht bei offenen Netzwerken an Flughäfen und Bahnhöfen, im Hotelzimmer, im Zug oder auf Messen. Besonders leichtsinnig: InternetTelefonate via Skype über offene Netzwerke. Mikrofone oder Kameras sind meist im Fernseher, im Rauchmelder oder im Telefon versteckt. Am besten die Geräte abdecken oder wenn möglich ganz entfernen. Angriffsflächen vermeiden, um nicht erpressbar zu werden (amouröse Abenteuer). Optimale Perspektiven für Geschäftsreisende. Die Weltstadt Dubai ist ein Ort der Superlative und eines der bedeutendsten Wirtschafts- und Handelszentren. Dank unserer großzügigen Gepäckbestimmungen und des ausgezeichneten Service an Bord bringen wir Geschäftsreisende entspannt ans Ziel. Mit Emirates 56 Mal wöchentlich nach Dubai.* Fly Emirates. Keep discovering. Ausgezeichnet als „Airline des Jahres 2011“ vom führenden Branchenmagazin Air Transport World. Weitere Informationen auf emirates.de, in Ihrem Reisebüro oder [LSLMVUPZJO\U[LY ,ZNLS[LU\UZLYL(.),U[KLJRLU:PLH\JO\UZLY=PLSÅPLNLYWYVNYHTTH\MZR`^HYKZJVT\UKWYVÄ[PLYLU:PL]VUH[[YHR[P]LU7YpTPLU\UK=VY[LPSLU (I LYOO[ZPJOK\YJOLPULUa^LP[LU[pNSPJOLU-S\NHI/HTI\YNKPL^JOLU[SPJOL-S\NMYLX\LUa]VU+L\[ZJOSHUKUHJO+\IHP]VU H\M reisemanagement go global biz april 2011 © virtabo – fotolia.com 18 ITB-Nachklang: Der Markt erholt sich langsam Die Internationale TourismusBörse in Berlin (ITB) ist mittlerweile auch ein wichtiger Treffpunkt für die Geschäftsreiseindustrie. Die wichtigsten Messetrends: Die Erholung im Geschäftsreisemarkt verläuft unterschiedlich, die Regeln werden nur teilweise gelockert. D as Geschäftsreiseaufkommen in Deutschland profitiert zwar kräftig vom Wirtschaftsaufschwung, aber die Erholung verläuft unterschiedlich stark je nach Branche und nicht alle Reiseanbieter können gleichermaßen davon profitieren. Teilweise werden die rigorosen Reisevorschriften in den Unternehmen gelockert - aber nur ein wenig. Martina Eggler, Marketing-Chefin der Geschäftsreisebürokette Carlson Wagonlit Travel (CWT) hat allen Grund zur Freude: „Wir hatten im vergangenen Jahr ein Umsatz-Plus von 22,5 Prozent.“ Damit hat die Travel Management Company nicht nur den schweren Einbruch der Wirtschaftskrise im Jahr zuvor wettgemacht, sondern auch die Konkurrenz hinter sich gelassen. Beim Mitbewerber Hogg Robinson Group (HRG) lief 2010 zwar auch deutlich besser, „aber gemessen am Volumen liegen wir immer noch rund 20 Prozent unter den Vorjahresergebnissen“, sagt HRG-Deutschland-Chef Mathias Warns. Er führt das vor allem auf den noch nicht überall wieder aufgeholten Preisverfall im Fluggeschäft zurück: „Während die Flugpreise auf vielen Fernstrecken, vor allem nach China, deutlich angezogen haben, ist auf innerdeutschen und teilweise auch europäischen Routen immer noch zu viel Kapazität unterwegs und das verhindert eine Preiserholung.“ Für ihn hat das zumindest zum Teil mit dem verschärften Wettbewerb zwischen Air Berlin und Lufthansa zu tun. Ein weiterer Grund ist nach Warns Einschätzung die unterschiedlich schnelle Erholung in den Branchen der deutschen Wirtschaft. Während das Geschäft etwa der Automobilhersteller, deren Hauptzulieferer und auch der Pharma- und Chemieindustrie wieder brummt, gibt es bei etlichen Zulieferern aus der zweiten Reihe und ebenso bei vielen mittelständischen Maschinenbauern noch Probleme. Die Folge: Vor allem in diesen nach wie vor notleidenden Unternehmen wird bei Geschäftsreisen unverändert stark auf die Kostenbremse getreten. Um sich von dieser unterschiedlichen Entwicklung bei den Kunden unabhängiger zu machen, hat sich HRG ein neues Angebot einfallen lassen, dass den Kunden eine Art Spar-Garantie beschert: Wenn die HRG-Reiseberater nicht mindestens eine Kostensenkung in fünffacher Höhe ihres Honorars herausholen, verzichtet die Reisebürokette auf ihre Servicegebühren und erstattet das Honorar. Je nachdem, wie professionell das Reisemanagement schon aufgestellt ist, können Warns‘ Kostensenkungsspezialisten das Reisebudget ihrer Kunden aber um mindestens zwei, teilweise sogar bis zu zehn Prozent senken. Auch in den Unternehmen, in denen die Geschäfte wieder gut laufen, setzen die Travel Manager weiter auf Kostensenkung – allerdings mit ganz unterschiedlichen Methoden und nicht länger ausschließlich zum Nachteil der Reisenden. Während die Firmen bei Flügen und Mietwagen wieder vermehrt Rabattverträge mit den Anbietern aushandeln, bietet sich beim Einkauf von Hotelkapazitäten ein uneinheitliches Bild. Weil viele Travel Manager in der Krise feststellen mussten, dass die teilweise stark gesunkenen Marktpreise plötzlich deutlich günstiger waren als die ausgehandelten eigenen Konditionen, verzichten einige jetzt ganz auf solche Verträge und decken ihren Zimmerbedarf nur noch auf dem sogenannten Spotmarkt zu Tagespreisen 19 Martina Eggler, Sales Director Central and Eastern Europe, Carlson Wagonlit Travel geschäft darauf, dass sie die in ihren Rabattverträgen vereinbarten Volumina erfüllen, um Maluszahlungen zu vermeiden. Tendenziell von Nachteil ist das für die Lufthansa - deren beliebtes Kundenbindungsprogramm Miles&More brachte Reisemanager in der Vergangenheit immer wieder auf die Palme, weil es die Reisenden dazu veranlasste, wann immer möglich Lufthansa zu buchen - auch wenn das Unternehmen eigentlich mit einer Konkurrenz-Airline einen Vertrag hatte. Die Lufthansa hat mittlerweile Vorkehrungen getroffen, um eine Abwanderung der deutschen Firmenkunden zur Konkurrenz zu verhindern - oder Betei- ©Hogg Robinson Group in den Hotelportalen HRS oder hotel.de. Verstärkt wird dieser Trend auch durch eine veränderte Vertragspraxis der Hotelketten: Wie zuvor schon einige Fluglinien berechnen manche Ketten ihren Kunden inzwischen Maluszahlungen, wenn die das versprochene Geschäftsvolumen nicht erfüllen. Die Möglichkeit dazu gab es zwar auch bisher schon – de facto wurden solche Sanktionen aber nicht vollzogen. Andere Unternehmen setzen weiterhin auf Rabatt-Verträge mit der Hotellerie, sparen sich aber den Aufwand, die Verhandlungen selbst zu führen. Stattdessen übertragen sie diese Aufgabe an ihre Reisebürodienstleister. Noch weitgehend ungenutzt bleibt nach den Erfahrungen von Eggler und Warns die Möglichkeit, das eigene Tagungs- und Konferenzgeschäft in den Reiseeinkauf zu integrieren. „Da stehen die meisten noch ganz am Anfang“, sagt CWT-Managerin Eggler. Was in den meisten Unternehmen praktiziert wird - und was sich auch nach überwundener Krise nur teilweise geändert hat -, ist der Trend zum Downsizing: Nach wie vor müssen Vielflieger in der Holzklasse reisen, die weitaus bequemere, aber auch deutlich teurere Business Class ist in vielen Unternehmen nach wie vor verpönt. Lediglich auf Langstrecken registrieren sowohl Eggler als auch Warns bei ihren Kunden eine Lockerung der restriktiven Reisevorschriften. Zumindest für Führungskräfte aus der zweiten Reihe, die mit solchen Einschränkungen leben müssen, sieht Warns Licht am Horizont: „Mit dem in den kommenden Jahren anstehenden Führungs- und Fachkräftemangel wird die Reisequalität nach meiner Einschätzung zu einem Wettbewerbsargument beim Werben um die besten Talente.“ Sollte sich der Wirtschaftsaufschwung weiter fortsetzen, erwartet er binnen der nächsten 18 Monate in vielen Unternehmen eine Lockerung der Reiserichtlinien für Teile der Belegschaft. Eingeschränkt bleibt aber wohl auch in den großzügigen Unternehmen die Wahlfreiheit der Reisenden: Wer wieder Business fliegen darf, darf nur noch selten entscheiden, bei welcher Gesellschaft er bucht. Wie beim Hoteleinkauf achten die Travel Manager auch in ihrem Flug- reisemanagement ©Carlson Wagonlit Travel go global biz april 2011 Mathias Warns, Geschäftsführer Hogg Robinson Group, Germany ligung solchen Tendenzen durch mehr Druck auf die Kundschaft entgegenzuwirken. So können inzwischen nur noch Unternehmen an der Firmenförderung teilnehmen, die ihrem Kreditkartenunternehmen erlauben, alle Daten über das jeweilige Buchungsvolumen an Lufthansa weiterzureichen. Der Effekt: Die jeweiligen Lufthansa-Key-Account-Manager können genau nachvollziehen, wie hoch das Geschäftsvolumen eines Unternehmens auf bestimmten Strecken oder in bestimmten Regionen in den jeweiligen Tarifklassen ist und wieviel davon an die Konkurrenz geht. → Benno Mannsfeld summary n n n n n n as Geschäftsreiseaufkommen in D Deutschland hat sich kräftig erholt. Teilweise lockern die Unternehmen ihre Reiseregeln, aber meist nur bei Interkontinentalflügen. n n Häufig gibt es Vorgaben, bei welchen Gesellschaften gebucht werden muss. uf vielen Fernstrecken ziehen die A Flugpreise an, innerdeutsch und teilweise auch innereuropäisch gibt es immer noch Überkapazität. n or allem in notleidenden UnternehV men wird unverändert auf die Kostenbremse getreten. n RG bietet den Kunden jetzt eine H Spar-Garantie: Wenn nicht mindestens eine Kostensenkung in fünffacher Höhe des Honorars realisiert wird, werden die Servicegebühren erstattet. n it Unterstützung von TMCs M lassen sich die Kosten um zwei, teilweise um bis zu zehn Prozent senken. Um Kosten zu sparen, setzen die Firmen bei Flügen und Mietwagen wieder auf Rabattverträge mit den Anbietern. Beim Einkauf von Hotelkapazitäten werden die Vertragsverhandlungen häufig an Reisebüroketten ausgelagert. Andere Firmen verzichten ganz auf Verträge und buchen über Hotelportale zu Tagespreisen. Einige Hotelketten und Fluglinien berechnen Maluszahlungen, wenn die Firmen das versprochene Geschäftsvolumen nicht erfüllen. reisemanagement go global biz april 2011 © M.Tomczak – fotolia.com 20 VDR Frühjahrstagung: Transparente Mobilität Am 12. und 13. Mai findet im Ramada Hotel Alexanderplatz in Berlin die Frühjahrstagung des Verbands Deutsches Reisemanagement (VDR) statt. Wichtiger inhaltlicher Schwerpunkt ist die Vorstellung der Berufsbildnovelle und der VDR-Bildungsinitiative. A uf der VDR-Frühjahrstagung für Geschäftsreise- und Mobilitätsmanagement wird neben dem Fachprogramm aus Plenumsvorträgen und neun Fachforen auch die 37. Jahreshauptversammlung auf der Agenda stehen. Vorgestellt wird den Mitgliedern dort offiziell die von der Bundesregierung beschlossene Berufbildnovelle, die künftig eine Ausbildung zum Tourismuskaufmann/Tourismuskauffrau vorsieht (siehe S.29). VDR-Präsident Dirk Gerdom wird die Bildungsinitiative des Branchenverbands vorstellen, Jürgen Büchy, der Präsident des Deutschen ReiseVerbands (DRV), anschließend über die „Gemeinsame Herausforderung: Zukunft sichern durch Ausbildung“ referieren. Anschließend wird das Thema in einer Podiumsdiskussion mit Publikumsbeteiligung vertieft. Simon Gruppe (DIHK), Klaus Henschel (Lufthansa City Center), Uta Kupfer (ver:di) und Jürgen Schaefer (Bildungsbeauftragter des VDR) werden über die Möglichkeiten der gemeinsamen Ausbildung von Reisebüro und Geschäftsreise-Kunden diskutieren. Der zweite Teil der VDR-Frühjahrstagung steht unter dem aktuellen Motto „Transparente Mobilität“. Am Nachmittag des ersten Tages lautet das Thema „Mobile Applikationen für Geschäftsreisen - Was brauchen Unternehmen und Reisende wirklich?“. Das Problem ist bekannt und sorgt immer wieder für Diskussionstoff: Hotel App, Mietwagen App, Airline App, Reisebüro App - das Smartphone platzt schon aus allen Nähten. Niemand bezweifelt, dass mobile Applikationen für Geschäftsreisen nützlich sind, doch wie können sie am effizientesten für die Unternehmen eingesetzt werden? In parallelen Workshops sollen anhand von Praxisberichten die tatsächlichen Bedürfnisse der Unternehmen ermittelt werden. ITund Travel Manager werden die Anforderungen an die mobilen Angebote erklären und Anwendungsmöglichkeiten darstellen. Die Zusammenfassung der Ergebnisse wird als Grundlage für die Podiumsdiskussion am Folgetag dienen. Ebenfalls am ersten Tag wird Ulf Hüttmeyer (Chief Financial Officer, Air Berlin) in einer Key Note über den neuen Berliner Großflughafen berichten, der im nächsten Jahr den Betrieb aufnehmen soll: „BBI – Auswirkungen auf den Luftverkehr durch den neuen Hauptstadt Flughafen“. Roland Keppler, Geschäftsführer von Europcar, wird abschließend den Teilnehmern in seinem Vortrag „Driven by you“ darüber Auskunft geben, wie sich Europas führender Autovermieter auf die zu- künftigen Mobilitätsbedürfnisse seiner Kunden einstellt. Eine Diskussionsrunde beschäftigt sich zuvor noch mit der Rolle der Reisebüros aus Firmensicht: „Das Reisebüro als verlängerter Arm des Travel Managements“. Unter Leitung von Prof. Dr. Andreas Wilbers, Fachhochschule Worms, werden Travel Manager mit Vertretern von Reisebüroketten (FCm Travel Solutions) und Online-Reisebüros (Egencia) über verschiedene Varianten der Partnerschaft zwischen Unternehmen und Travel Management Companies diskutieren. Ausgangspunkt: Beide Seiten haben unterschiedliche Erwartungen, die sie darlegen sollen. Worin sehen die TMC ihre künftigen Aufgaben? Welche Anforderungen stellen dagegen die Unternehmen? Geht es in der Realität nur noch um den besten Tarif oder finden Beratung und Betreuung noch die nötige Wertschätzung (mit entsprechender Vergütung)? Am zweiten Tag wirft Ralph Löwe, Competence Center – Wirtschaftsinformatik der Hochschule München, einen Blick in die Zukunft: „Reisen im Jahr 2020“, natürlich unter Einsatz mobiler Endgeräte. Um die mobilen Applikationen geht es auch im weiteren Verlauf, anhand konkreter Beispiele werden Anwendungsmöglichkeiten im Veranstaltungsmanagement gezeigt. Zum Thema Flugeinkauf werden erfahrene Travel Manager nach dem Sinn von Verträgen vor dem Hintergrund der heutigen Preisdynamik fragen: Welche Entscheidungskriterien legt der Travel Manager zugrunde, um zwischen Best Buy und Corporate Rate zu entscheiden? Auch Datentransparenz ist ein aktuelles Thema, das in einem nur für Firmenvertreter zugänglichen Forum diskutiert wird. Zum Abschluss der Tagung können sich die Teilnehmer auf einen informativen und amüsanten Vortrag von Dr. Fritz Audebert, Geschäftsführer der ICUnet.AG, freuen: „Globalisierung und ihre interkulturellen Auswirkungen auf Auslandsreisen“, inklusive vieler (nicht) zu vermeidender Fettnäpfchen. ↘kontakt Anmeldung bis 6. Mai unter: www.vdr-service.de reisemanagement 21 © DTCM go global biz april 2011 Business-Destination Dubai Der wirtschaftliche und touristische Boom hat das kleine Emirat am Persischen Golf innerhalb von zwei Generationen aus der Nomaden-Zeit in die Moderne katapultiert. In zwei Jahrzehnten hat sich Dubai zu einem der wichtigsten Verkehrsdrehkreuze und zu einem Handelszentrum zwischen Europa und Asien entwickelt. D eutlich wird der Wandel am Stadtbild Dubais, das heute von futuristisch anmutenden Hotel- und Bürotürmen geprägt ist. Aktuelles Wahrzeichen ist der Burj Khalifa Dubai, der mit 828 Metern höchste Turm der Welt. Die Skyline verändert sich unaufhörlich durch neue Superlative aus Marmor, Glas und Stahl – Ausdruck des Selbstbewusstseins der Herrscherfamilie und ihrer weitsichtigen Vermarktungsstrategie. Nichts schien unmöglich in diesem Ölparadies – bis die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 auch das Emirat Dubai erfasste. Als Banken und Investoren die Geldhähne zudrehten, schien die gewaltige Schuldenlast zur existentiellen Bedrohung zu werden. Nur durch eine Milliarden-Finanzspritze des noch reicheren Scheichs aus dem Nachbar-Emirat Abu Dhabi rettete man sich. Trotzdem mussten viele der gigantischen Baupläne eingefroren oder zurückgestellt werden und - was die stolzen Dubaier besonders hart trifft – ihr Prestigeobjekt, der höchste Turm der Welt, Kennen Sie Ihren ökologischen Fußabdruck? Wir messen ihn für Sie. Durch nachhaltiges Travel Management können Sie nachvollziehen, welche Emissionen durch Ihre Reisen verursacht oder vermieden werden. Nachhaltiges Travel Management reicht von den Reiserichtlinien über die 9CJNFGT4GKUGOKVVGNDKUJKP\WO4GRQTVKPI2TQƂVKGTGP5KGJKGTDGKXQP unserer Erfahrung. Mit „AX green travel solutions“ helfen wir Ihnen, die CO2-Bilanz Ihres Unternehmens zu verbessern. www.americanexpress.de/businesstravel 4%23 SM reisemanagement go global biz april 2011 © DTCM 22 trägt nun den Namen des Abu-DhabiHerrschers (Khalifa). Als die Briten 1971 ihr früheres Mandatsgebiet am Persischen Golf aufgaben, schlossen sich sieben Emirate unter Führung von Abu Dhabi und Dubai zur Föderation der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) zusammen. Fast zeitgleich wurde vor der Küste von Abu Dhabi das erste Öl gefördert, das den unermesslichen Reichtum der ansonsten kargen Wüstenregion begründete. Während Abu Dhabi, das als größtes VAE-Mitglied zum politischen Zentrum wurde, auf Jahrzehnte hinaus noch vom „schwarzen Gold“ profitieren wird, sind Dubais Erdöl-Reserven begrenzt. Das hatte der damalige Kopf des Maktoum-Clans, Scheich Rashid bin Saeed Al Maktoum früh erkannt und investierte die Ölmillionen weitsichtig in die wirtschaftliche Entwicklung und Infrastruktur Dubais. Eine liberale Steuergesetzgebung und die Schaffung der ersten Freihandelszone Jebel Ali mit Hochseehafen - ohne Steuern und Zölle - lockte zahlreiche ausländische Unternehmen, darunter auch viele deutsche, nach Dubai und schuf damit die Basis für den unvergleichlichen Aufschwung. In zwei Jahrzehnten ist Dubai zum wichtigsten Handels- und Wirtschaftszentrum des Nahen Ostens aufgestiegen. Daneben entdeckten die Scheichs den Wirtschaftszweig ‚Tourismus‘ und öffneten ihr Land als eines der ersten in der arabischen Welt mit riesigem Erfolg für westliche Urlauber. Auch wenn der Reichtum ursprünglich auf dem „schwarzen Gold“ basierte, heute steuert die Erdöl- und Erdgasindustrie weniger als sechs Prozent zum Bruttosozialprodukt bei. Keine Grenzen: Künstliche Inseln, neue Stadt in der Wüste Als alles noch „normal“ lief, vor der Krise, schien es keine Grenzen zu geben. Die stetig steigenden Touristenströme ließen den Platz an Dubais Küsten knapp werden. Also beschloss man, selbst neue Strände zu schaffen. Es wurden künstliche Inseln vor der Küste aufgeschüttet, die aus der Luft wie riesige Palmen („The Palm Jumeirah“ ist fertig, „The Palm Jebel Ali“ stockt aus Krisengründen, „The Palm Deira“ scheint eher fraglich) oder wie eine gigantische Weltkarte („The World“, Bauarbeiten haben begonnen) aussehen. Bisher konnte so die Küste Dubais um 150 Kilometer ver- längert werden. Geplant sind auf den Inseln über 100 Hotels, 5.000 Privatvillen, Yachthäfen, Einkaufszentren und Freizeitparks. Die Vermarktung scheint bestens zu funktionieren: Die Villen und Eigentumswohnungen auf The Palm Jumeirah waren vier Wochen nach Eröffnung des Immobilienangebots bereits an Interessenten auf der ganzen Welt verkauft. Auch Öl-Scheichs träumen noch. Der augenblickliche Herrscher Dubais, Scheich Mohammed bin Rashid al Maktoum, zum Beispiel von einem neuen Isfahan (dem kosmopolitischen Zentrum Persiens im 16. Jahrhundert). Er plant den Bau einer neuen Stadt in der Wüste: Die Mohammed-bin-RashidCity gilt als eines der weltweit spektakulärsten Stadtentwicklungsprojekte, einschließlich eines völlig neuen Bewässerungskonzepts. Auf einer Fläche von 75 qkm sollen Wohnanlagen, Bildungseinrichtungen, Büros und touristische Sehenswürdigkeiten gebaut werden - alles unter strenger Achtung des kulturellen Erbes der Region. Die Metropole mitten in der Wüste soll einst mehr künstliche Seen, Grünflächen und Parks als London und New York zusammen haben. Einziges Problem: die geschätzten Baukosten von über 60 Milliarden US-Dollar. Die neue Stadt ist ein Zukunftstraum, wesentlich konkreter sind andere Projekte, die sich in unterschiedlichen Baustadien befinden. Mittlerweile fertig ist Dubai Marina, eine neu aus dem Wüstensand gestampfte, „intelligente“ Stadt, in der jedes Haus und jede Wohnung mit HochgeschwindigkeitsInternetzugang vernetzt ist und deren rund 100.000 Einwohnern alle denkbaren technischen Finessen zur Verfügung stehen: Sämtliche elektrischen Geräte können ferngesteuert werden, zur Standardeinrichtung gehören Video-on-Demand und Bildtelefone. Alles in Dubai hat gigantische Ausmaße: Es gibt in dem Wüstenstaat nicht nur fünf 18-Loch-Golfplätze, sondern auch das größte Hallen Ski Resort der Welt; dazu Dubai Land, den weltweit größten Freizeitpark mit sechs The- reisemanagement 23 © DTCM go global biz april 2011 © DTCM menparks, den größten Springbrunnen und bald den ersten rotierenden Wolkenkratzer der Welt. Dies ist nur ein Teil der geplanten Superlative, die Dubai nicht nur zu einer Mega-Touristen-Attraktion machen, sondern auch optimale Lebensbedingungen für die wachsende Zahl der dort arbeitenden Menschen schaffen sollen. Heute ist die Einwohnerzahl im Emirat Dubai auf knapp 1,8 Millionen gestiegen (80 Prozent davon Expatriats). Zum Vergleich: 1930 zählte das Emirat Dubai ganze 20.000 Menschen. Durch seine strategisch günstige Lage war Dubai schon im 19. Jahrhundert ein wichtiger Handelsposten, wo sich indische, pakistanische und persische Kaufleute niederließen. Hundert Jahre später wiederholte sich die Geschichte. Heute haben mehr als 350 deutsche Firmen Niederlassungen oder Büros in dem Emirat, darunter Konzerne wie ABB, BMW, BASF, Beiersdorf, Daimler, Siemens und Thyssen Krupp. Über 3.000 Deutsche leben und arbeiten dort unter hervorragenden Bedingungen, wo es wesentlich freier zugeht als in den arabischen Nachbarstaaten. Die VAE und speziell Dubai sind Deutschlands wichtigste Wirtschaftsund Handelspartner in der arabischen Welt. Welche Bedeutung das Emirat hat, zeigen nicht nur die dort angesiedelten deutschen Firmen, sondern auch die Tatsache, dass mit dem Büro des Delegierten der Deutschen Wirtschaft, einem Korrespondenten der BfAI (Bundesagentur für Außenwirtschaft) sowie der Deutschen Botschaft Abu Dhabi und dem Deutschen Generalkonsulat Dubai alle drei „Säulen“ der Außenwirtschaftsförderung dort vertreten sind. Erfolgreich arbeitet auch das Dubai Department of Tourism and Commerce Marketing (DTCM) in Frankfurt, das nicht nur den Tourismus, sondern auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Ländern ständig ausbaut. Deutlich werden die Bindungen, wenn man sich die Besucherzahlen ansieht: Während Dubai 1990 gerade einmal 8.000 Hotelgäste aus Deutschland zählte, waren es 2010 mehr als 280.000 mit insgesamt 1.030.421 Übernachtungen. Anreise und Transport Die Zahl der wöchentlichen Flugverbindungen stieg von vier im Jahr 1990 auf heute fast 70 Nonstop-Verbindungen namhafter Fluggesellschaften wie Emirates, Lufthansa und Air Berlin. Emirates Airlines, die wegen ihres hervorragenden Services schon häufig preisgekrönte Airline, bietet täglich mehrere Nonstop-Verbindungen von Frankfurt, München, Düsseldorf, Hamburg und Stuttgart zu ihrem Drehkreuz. Emirates betreibt eine der jüngsten Flotten in der Luftfahrtindustrie, ist schon heute größter Kunde des Super- jumbo A380. Das neue Terminal 3 am Dubai International Airport, das ausschließlich von Emirates genutzt wird, verfügt über 220 Check-in-Schalter und 23 Gates, die natürlich auch schon für den A380 ausgelegt sind. Derzeit wird aber schon an dem größten Flughafen der Welt gebaut, um die Verkehrsströme der Zukunft über Dubai zu leiten. Der neue Al-Maktoum International Airport entsteht in der Jebel Ali-Zone südlich von Dubai für jährlich 120 Mio. Passagiere. Die Verkehrsinfrastruktur wurde durch das Dubai Metro Projekt erheblich verbessert. Das Besondere an der Dubai Metro: Sie wird einmal das größte automatisierte und damit fahrerlose U-Bahn-System der Welt sein. Eine erste 52 km lange Teilstrecke, die rote Linie, ist schon in Betrieb, sie verbindet die Wirtschaftszone Jebel Ali mit dem Flughafen. Die grüne Linie folgt im August 2011. Bis 2020 soll das gesamte System mit 120 Haltestellen und 90 Zügen fertig gestellt sein und dann täglich über 1,2 Millionen Menschen befördern. Hotellerie und Tagung Dubai wird immer häufiger als Ziel für Kongresse, Tagungen, internatio-nale Konferenzen und Messen, aber auch als Incentive-Ziel entdeckt. Geschäftsreisende, Tagungs- und Kongressteilnehmer, Messebesucher, Touristen bescheren den Hotels eine durchschnittliche Auslastung von über 70 Prozent (Ausnahme die Krisenjahre 2008/09). Trotz des riesigen Angebots an Hotelzimmern kann es zu bestimmten Zeiten schwierig werden, ein Bett für die Nacht zu reisemanagement go global biz april 2011 © DTCM 24 ↘kontakt finden. Bei Großveranstaltungen steigt die Belegungsrate auf über 90 Prozent. Daher wundert es nicht, dass in Dubai so ziemlich alle Namen vertreten sind, die weltweit für Luxushotellerie stehen - von Kempinski bis RitzCarlton, von Hilton bis Hyatt, von Shangri-La bis Sheraton. Aber sie alle werden von einem einheimischen Hotelprojekt in den Schatten gestellt. Das Burj al Arab gilt als das luxuriöseste (und teuerste) Hotel der Welt. Das einem aufgeblähten Segel nachempfundene, 321 Meter hohe Gebäude wurde auf einer künstlichen Insel 280 Meter vor der Küste von Jumeirah erbaut. Seine 202 Duplex Suiten sind zwischen 170 und 780 Quadratmeter groß und bieten höchsten Luxus in Verbindung mit arabischem Flair und modernster Technologie. Neben dem Burj Al Arab stellt vor allem das neue Madinat Jumeirah etwas Besonderes dar. Der nur einen Steinwurf vom Burj und dem ebenfalls auffälligen Jumeirah Beach Hotel (in Form einer brechenden Welle) entfernte Madinat-Komplex spiegelt das reiche Erbe und die Traditionen Arabiens wieder. Das Haupthaus ist einem arabischen Sommerpalast nachempfunden, der von üppigen Gärten und zahlreichen Villen umgeben ist. Wasserwege verbinden die einzelnen Hotelteile miteinander, auf denen die Gäste sich in traditionellen Booten, den Abras, bewegen. Auch das Konferenzzentrum knüpft an arabische Traditionen an, mit einem Amphitheater für rund tausend Personen. Derzeit gibt es in Dubai 573 Hotels. Aber trotz großer Konkurrenz und Krise geht der Bauboom unvermittelt weiter: Allein im ersten Quartal 2011 wurden bereits folgende Hotels eröffnet: das Ritz Carlton DIFC, das Jumeirah Zabeel Saray, das Hotel JAL Tower, das Mövenpick Hotel Deira, das Pullman Mall of the Emirates, das Mövenpick Ibn Battuta Gate Dubai und das One & Only The Palm. Unter dem Dach der neuen Hotelgesellschaft The Meydan Hotels firmieren ab sofort das Wüstenhotel Bab Al Shams sowie das The Meydan Hotel an der 2010 eröffneten Pferderennstrecke. Die großen internationalen Hotels spielen eine wichtige Rolle im gesellschaftlichen Leben Dubais. Sie besitzen meist mehrere Restaurants, in denen alle Küchen dieser Welt serviert werden. Im Gegensatz zu anderen arabischen Ländern dürfen die Hotels auch Alkohol ausschenken und das abendliche Entertainment findet in der Regel ebenfalls in den Hotels statt, da die meisten Bars, Jazz Clubs, Diskotheken oder Nachtclubs dort angesiedelt sind. → Ralph Langrock Department of Tourism and Commerce Marketing (DTCM) Director Germany: Mara Kaselitz Bockenheimer Landstr. 23 D-60325 Frankfurt Tel. 069-71 00 02 0 www.dubaitourism.co.ae Dubai Chamber of Commerce and Industry P.O. Box 1457, Bani Yas Street Dubai, UAE Tel. 00971-4-228 00 00 oder 202 88 00 E-Mail: [email protected] www.dcci.gov.ae Jebel Ali Free Zone Corporation P.O. Box 17000, Jebel Ali, UAE Tel. 00971-4-881 50 00 E-Mail: [email protected] www.jafza.co.ae Deutsches Generalkonsulat Dubai (Commercial Section) P.O. Box 2247, Dubai UAE Tel: 00971-4-397 23 33 E-Mail: [email protected] DIHT - The German Industry and Commerce Office P.O. Box 7480, Khalid bin Walid Rd. 122 Dubai, UAE Tel. 00971-4-397 00 01 oder 397 00 04 E-Mail: [email protected] www.ahkdubai.com German Business Council Dubai German Business Centre - New Sharaf Building P.O. Box 62537, Dubai, UAE Tel. 00971-4-359 99 30 E-Mail: [email protected] 26 reisemanagement go global biz april 2011 © DTCM Business Knigge Dubai Fremde Länder - fremde Sitten. Um Fehltritte und Fettnäpfchen zu vermeiden, sollten Reisende mit den wichtigsten Gebräuchen vertraut sein. Begrüßung Männer begrüßen sich mit Handschlag und den Worten „Salaam Alaykum“, arabische Frauen dürfen so gut wie nie mit Handschlag begrüßt werden (Ausnahme: Wenn die Araberin in ihrer Kleidung und ihrem gesamten Auftreten zeigt, dass sie sich westlichen Gewohnheiten angepasst hat und von sich aus die Hand zur Begrüßung reicht). Umarmungen und Wangenküsse sind nur unter arabischen Männern üblich. Westliche weibliche Geschäftsreisende sollten darauf gefasst sein, dass Araber ihnen den Handschlag verweigern. Zurückhaltung ist in jedem Fall besser. Küssen / Hand halten Seien Sie nicht überrascht, wenn Ihr arabischer Geschäftspartner Ihre Hand ergreift und festhält, das ist ein Zeichen von Freundschaft und freundschaftlicher Zuneigung. Niemals halten Araber in der Öffentlichkeit die Hand einer Person des anderen Geschlechts, auch Umarmungen zwischen Männern und Frauen sind äußerst selten. Das sollten auch westliche Reisende respektieren und sich in der Öffentlichkeit nicht küssen. Dadurch werden die genauen Daten der Feiertage zum Teil weniger als 24 Stunden vorher bestätigt. Alkohol In islamischen Ländern ist Alkohol verboten. Dubai handhabt dieses Verbot liberal, Alkohol darf in Hotels und Club-Restaurants sowie in einigen Fitness- und SportClubs (!) ausgeschenkt werden, nicht jedoch in normalen Restaurants. Kleidung Bei Geschäftsterminen wird von Männern Business-Dress (Anzug und Krawatte) erwartet. Frauen sollten sich unauffällig kleiden, auf jeden Fall Schultern und Arme bedeckt halten. Aufgrund der hohen Temperaturen ist im übrigen leichte Sommerkleidung empfehlenswert. Die Kleiderordnung ist in Dubai eher locker, jedoch sollten Besucher auf die religiösen Gepflogenheiten Rücksicht nehmen. An öffentlichen Plätzen (Shopping Center, Souk, Restaurants) darf keine Badekleidung getragen werden. Frauen sollten weite, aber hoch geschlossene Kleidung wählen, Männer keine Shorts tragen. Religion Termine / Pünktlichkeit Die VAE sind ein islamisches Land. Für Moslems ist der Freitag ein heiliger Tag, ebenso der Fastenmonat Ramadan. Moslems enthalten sich dann tagsüber des Essens, Trinkens und Rauchens. Ausländische Besucher sollten das respektieren und in der Öffentlichkeit ebenfalls darauf verzichten. (Hotel-) Restaurants und sogar Fastfood-Ketten schließen tagsüber. Islamische Feiertage richten sich nach dem Hijri-Kalender, der von den Mondzyklen bestimmt wird. Araber wissen, dass Pünktlichkeit in der westlichen Geschäftswelt von großer Bedeutung ist, haben aber ein anderes Zeitverständnis. Genaue Verabredungen sind für sie eher befremdlich. Sie verschieben Besprechungen solange, bis Stimmung, Ort und Zeit passen. Europäer und Amerikaner verstehen häufig nicht, wie Entscheidungen in der arabischen Geschäftswelt (auf der Basis persönlicher Beziehungen) getroffen werden. Geduld ist daher das oberste Gebot bei jeder Art von Verhandlungen. Ist ein hoher Entscheidungsträger eingetroffen, kann eine Verhandlung aber sehr schnell zu einem Ende kommen. 95 Prozent der Zeit wird im arabischen Geschäftsleben mit Warten verbracht, fünf Prozent mit intensiver Arbeit. Auch wenn Araber ein anderes Verständnis von Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit haben, sollten Europäer stets pünktlich zu Terminen erscheinen. Sie sollten in die Zeitkalkulation die Sicherheitskontrollen am Eingang der Gebäude einbeziehen, vor allem beim Besuch von Regierungsgebäuden. Das Wachpersonal ist selbst bei lange feststehenden Verabredungen nicht informiert. Halten Sie deshalb eine direkte Telefonnummer Ihres Gesprächspartners bereit. Noch effektiver ist es, ihn rund zehn Minuten vor der Ankunft aus dem Auto oder Taxi anzurufen, dann werden Sie am Eingang abgeholt oder zumindest ist das Wachpersonal von Ihrer Ankunft unterrichtet. Verhandlungen Entscheidungen werden in arabischen Ländern immer auf der höchsten Hierarchieebene getroffen. Delegieren ist in hierarchischen Gesellschaften so gut wie unbekannt. Sie sollten daher versuchen, sich vorab schon über den Status und damit die Entscheidungsbefugnis ihres Gesprächspartners zu informieren. In Verhandlungen, zumal bei den ersten Treffen, sollten Sie sich genügend Zeit nehmen, nicht zu schnell auf das Ziel zusteuern. Achten sie darauf, Ihr Gegenüber nie in eine Situation zu bringen, in der er „sein Gesicht verliert“, vor allem nicht vor Untergebenen oder Frauen. Präsentationen Da die Gesellschaft in arabischen Ländern stark hierarchisch gegliedert ist, go global biz april 2011 Dokumente gut vorbereiten Wichtige Dokumente und Präsentationsmaterialien sollten nicht nur in englisch, sondern auch in arabischer Schrift vorbereitet werden. Das gebietet zum einen der Respekt vor dem Geschäftspartner, zum anderen sprechen viele arabische Geschäftsleute sehr gut englisch, haben aber Probleme mit dem Lesen der Fremdsprache. Visitenkarten Visitenkarten sollten ebenfalls in Englisch und Arabisch gedruckt werden. Vergewissern Sie sich vor dem Druck, dass der arabische Text korrekt gesetzt wurde. Beine nicht kreuzen Araber empfinden es als unhöflich, wenn ihr Gesprächspartner beim Sitzen die Beine übereinander kreuzt. Vor allem sollte dabei die Fußspitze niemals direkt in die Richtung des arabischen Partners zeigen. Vermeiden Sie es ebenfalls, dem Gegenüber Ihre Fußsohle entgegen zu strecken. Trinkgelder Üblich sind zehn Prozent, falls Bedienung nicht im Preis inbegriffen. Taxifahrer erwarten kein Trinkgeld, Hotelboys bekommen zwei Dirham pro Gepäckstück. 27 Steuerliche Bewertung gemischter Reisen Wann können Aufwendungen für beruflich/betrieblich und privat veranlasste Reisen als Werbungskosten berücksichtigt werden? S eit Jahrzehnten streiten Steuerpflichtige und Finanzverwaltung darüber, ob und wann Aufwendungen für Reisen, die zwar einen dienstlichen Charakter haben, aber mit Freizeitaktivitäten (insbesondere Urlaub) verbunden werden, als Werbungskosten in der Einkommensteuererklärung berücksichtigt werden können. Lange konnten nach der bisherigen höchstrichterlichen Rechtsprechung des Bundesfinanzhofs (Beschluss des Großen Senats des BFH vom 27.11.1978) Aufwendungen für eine Reise, die sowohl aus beruflichem als auch aus privatem Anlass unternommen wurde, nur dann als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn der private Teil der Reise von ganz untergeordneter Bedeutung war. Andernfalls konnten nur einzelne, nachgewiesene Aufwendungen, die beruflich veranlasst waren, abgezogen werden. Diese Rechtsprechung hat der Große Senat des BFH aber mit Beschluss vom 21.9.2009 (GrS 1/06) geändert. Danach können künftig Aufwendungen für eine Reise, die sowohl beruflich als auch privat veranlasst ist (sog. gemischte Reise), besser als bisher bei den Werbungskosten oder Betriebsausgaben berücksichtigt werden. Im Urteilsfall hatte ein kaufmännischer Angestellter an der Computer-Messe Comdex in Las Vegas teilgenommen. Hinreise von Köln nach Las Vegas am Freitag, den 11. November, Rückkehr am Sonntag, den 20. November. Die eigentliche Tagung dauerte vom 14. bis 17. November. Fachveranstaltungen fanden von Montag bis Mittwoch in der Zeit von 10.30 - 12 Uhr, von 12.30 - 13.30 Uhr und von 14 - 15 Uhr statt. Anschließend folgten in der Zeit von 15.30 - 17 Uhr Fachdiskussionen. Am Donnerstag dauerten die Fachveranstaltungen von 9 - 10.30 Uhr, von 11 - 12.30 Uhr und von 13 - 14.30 Uhr. Bei dieser Reise handelt es sich um eine gemischte Reise. Der Arbeitgeber hatte sich weder an den Reisekosten beteiligt noch dafür Urlaub gewährt. Die gesamten Kosten übernahm der EDV-Controller allein. Er machte Aufwendungen für die Reise in Höhe von insgesamt 5.143,09 Euro als Werbungskosten bei den Einkünften aus nichtselbständiger Arbeit geltend. Dieser Betrag setzte sich aus folgenden Aufwendungen zusammen: Flugkosten 3.186,88 Euro Flughafengebühren 50,11 Euro Tagungsgebühren 449,94 Euro Verpflegungsmehraufwand 289,90 Euro Hotelkosten (sechs Übernachtungen) 1.166,26 Euro Das Finanzamt erkannte von den gesamten Aufwendungen nur die Tagungsgebühren als Werbungskosten an. Diese Auffassung erwies sich als falsch! Nach Auffassung des Großen Senats des BFH ist bei einer © Mircea Maties – fotolia.com müssen Geschäftsleute manchmal Verpflichtungen nachkommen, die für Europäer unverständlich sind. Nicht selten geschieht es zum Beispiel, dass die arabischen Partner zu einer mit großem Aufwand vorbereiteten Präsentation, zu der sogar europäische Topmanager eingeflogen wurden, nicht erscheinen, sondern zum Flughafen fahren, um einen hohen Würdenträger zu begrüßen oder zu verabschieden. Ein solch kurzfristig anberaumter Termin ist für alle Mitglieder der arabischen Gesellschaft absolut verpflichtend. Unverständnis, Ungeduld oder Ärger ist in diesem Fall völlig unangebracht. Sinnvoll wäre es dagegen, ebenfalls zum Flughafen zu fahren und sich - falls möglich - unter die Wartenden zu mischen. Dort sind dann nämlich die wichtigsten Entscheidungsträger versammelt und die Wartezeit lässt sich bestens zu Gesprächen oder informellen Verhandlungen nutzen. reisemanagement reisemanagement solchen „gemischten Reise“ entgegen der Auffassung der Finanzverwaltung wie folgt zu verfahren: 1. Aufwendungen für die Hin- und Rückreise bei gemischt beruflich/betrieblich und privat veranlassten Reisen können grundsätzlich in abziehbare Werbungskosten oder Betriebsausgaben und nicht abziehbare Aufwendungen für die private Lebensführung nach Maßgabe der beruflich und privat veranlassten Zeitanteile der Reise aufgeteilt werden, wenn die beruflich veranlassten Zeitanteile feststehen und nicht von untergeordneter Bedeutung sind. 2. Das unterschiedliche Gewicht der verschiedenen Veranlassungsbeiträge kann es jedoch im Einzelfall erfordern, einen anderen Aufteilungsmaßstab heranzuziehen oder ganz von einer Aufteilung abzusehen. go global biz april 2011 © fotolia.com 28 Auswirkungen der Entscheidung auf gemischte Reisen Auswirkungen hat die geänderte Rechtsprechung immer dann, wenn der Steuerpflichtige die Reisekosten zumindest teilweise als Werbungskosten oder Betriebsausgaben geltend machen möchte. Dies betrifft Reisen, die sowohl aus beruflichem als auch aus privatem Anlass durchgeführt werden. Bisher konnten in diesen Fällen Reisekosten nur dann als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden, wenn der private Reiseteil von ganz untergeordneter Bedeutung war. Eine feste Grenze für den privaten Anteil gibt es nicht. Nach der neuen BFH-Rechtsprechung kann aber regelmäßig davon ausgegangen werden, dass eine ganz untergeordnete Bedeutung dann vorliegt, wenn der private Teil nicht mehr als zehn Prozent der gesamten Reisedauer beträgt. Dies ist keine starre Grenze, letztlich kommt es nach der Rechtsprechung immer S eminar -T ipp Unser Autor Uwe Albert veranstaltet mit der Albertakademie in Hamburg regelmäßig Seminare zu Dienst- und Incentive-Reisen und gemischten Reisen. Die nächsten Seminartermine sind der 21.3. und 9.6.2011 in Hamburg. Weitere Einzelheiten und Informationen auf der Website der Akademie. auf den Einzelfall an. Ist der berufliche Teil der Reise nicht von untergeordneter Bedeutung (beträgt er also mehr als etwa 10%), können die auf den beruflichen Teil entfallenden und nachgewiesenen Aufwendungen als Werbungskosten oder Betriebsausgaben abgezogen werden. Das gilt auch für die Reisekosten, die nicht direkt dem beruflichen oder privaten Reiseteil zugeordnet werden können (Hin- und Rückreise, Übernachtungskosten, Verpflegungsmehraufwand). Für diese Aufwendungen ist eine anteilige Berücksichtigung möglich. Beispiel: Ein selbständiger Unternehmensberater fliegt für sechs Tage nach Südafrika. Während dieser Zeit führt er Vertragsverhandlungen mit einem Geschäftsfreund. Nach Abschluss der 4-tägigen Verhandlungen bleibt er zwei weitere Tage zu privaten Besichtigungen in Südafrika. Die Reise ist somit beruflich und privat veranlasst. Die dem beruflichen Anlass direkt zuordenbaren Kosten (zum Beispiel drei Hotelübernachtungen, Verpflegungsmehraufwand für vier Tage, Taxifahrten zum Verhandlungsort in Südafrika und Telekommunikationskosten während der Vertragshandlungen) können in nachgewiesener Höhe bzw. mit den Pauschbeträgen für den Verpflegungsmehraufwand berücksichtigt werden. Die Kosten für den Hin- und Rückflug können im Verhältnis der jeweiligen Dauer der Reise aufgeteilt werden, in einen beruflichen Teil (4/6 abzugsfähig) und einen privaten Teil (2/6 nichtabzugsfähig). Von diesen Fällen zu unterscheiden sind Reisen, bei denen der Reisende die Aufwendungen nicht selbst trägt. Das sind regelmäßig Reisen, die Arbeitnehmer auf Weisung ihres Arbeitgebers durchführen. In diesen Fällen trägt der Arbeitgeber die Reisekosten. Aus steuerlicher Sicht sind solche Reisen für den Arbeitnehmer dann relevant, wenn der Arbeitgeber nicht nur die reinen berufsbezogenen Aufwendungen der Reise trägt, sondern auch noch den anschließenden Privataufenthalt des Arbeitnehmers am Zielort. Hierbei ist zu entscheiden, ob die Verlängerung der Reise aus privatem Grund beim Arbeitnehmer zu einem Vorteil führt, der als Arbeitslohn zu versteuern ist. Beispiel: Ein Arbeitnehmer reist aus Weisung seines Arbeitgebers zu Vertragsverhandlungen nach Südafrika. Nach Beendigung der Verhandlungen entschließt sich der Mitarbeiter auf eigene Kosten zwei Tage länger in Südafrika zu bleiben, um Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Die Kosten für die zusätzlichen Übernachtungen und den Verpflegungsmehraufwand trägt der Arbeitnehmer selbst. Mehrkosten durch die Umbuchung des Fluges entstehen nicht. In diesem Fall liegt ein unmittelbarer beruflicher Anlass für die Reise des Arbeitnehmers vor. Wenn sich in einem solchen Fall der Reisende entschließt, im Anschluss an den beruflichen Teil die Reise um einen privaten Reiseteil zu verlängern und die dadurch entstehenden zusätzlichen Kosten selbst zu tragen, so ergibt sich kein steuerlicher Vorteil. Trägt dagegen der Arbeitgeber auch die durch die Verlängerung der Reise entstehenden zusätzlichen Kosten, so hat der Arbeitnehmer einen steuerpflichtigen Vorteil, der als Arbeitslohn zu versteuern ist. → Uwe ↘kontakt Mehr Infos unter: www.albertakademie.de Albert go global biz april 2011 reisemanagement 29 Neues Berufsbild: Tourismuskaufmann/-frau Auf dem ersten Bildungsgipfel während der diesjährigen ITB in Berlin wurde ein neues Berufsbild vorgestellt: Tourismuskaufmann/-frau für Privat- und Geschäftsreisen. ben wird. „Mit diesem Schritt zum neuen Berufsbild werden wir für unser langjähriges Engagement belohnt“, so Volker Huber, im VDR-Präsidium zuständig für Bildungspolitik. „Wir reagierten damals auf die Anforderungen der Unternehmen an ihre Reisebüro-Partner, die sich seit Jahren dramatisch verändern. Die breite Masse der Reisebüros konnte den neuen Anfragen fachlich nicht gerecht werden.“ Spezialisierung im dritten Ausbildungsjahr Der Bereich Geschäftsreisemanagement sollte deshalb in die Ausbildung von Tourismusfachleuten einbezogen werden. So wird qualifiziertes Fach- und Führungspersonal ausgebildet, das den vielfältigen Anforderungen im Bereich berufsbedingter Mobilität gerecht wird. Durch den finalen Beschluss des Hauptausschusses aus dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) ist inhaltlich nun die letzte Hürde zur Berufsbildnovelle „Reiseverkehr“ genommen. Im dritten Ausbildungsjahr spezialisieren sich die zukünftigen Reiseexperten in einer von drei Wahlqualifikationen (Geschäftsreisen, Reisevermittlung oder Reiseveranstaltung). Am 1. August 2011, zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres, wird das novellierte Berufsbild in Kraft treten. Letzter Schritt ist jetzt die Schaffung von Lehrstellen. Jürgen Schaefer, Beauftragter des VDR für Aus- und Weiterbildung, appelliert daran, einen Beitrag zur Ausbildung qualifizierten Nachwuchses für die Branche zu leisten und selbst auszubilden: „Da die Ausbildung in der Wahlqualifikation innerbetrieblich stattfindet, sind nun die Unternehmen in der Pflicht, Ausbildungsplätze zu schaffen und sich gegebenenfalls mit dem Reisebüropartner zusammen zu schließen. Nur so kann der Erfolg auch langfristig gewährleistet werden.“ → RL © Light Impression – fotolia.com E rnst Burgbacher, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, erhob den Tourismus zur Leitökonomie, der in den letzten zehn Jahren 2,8 Mio. Arbeitsplätze geschaffen hat. Zugleich ermahnte er die Unternehmen der Branche, „neue Jobs durch neue Bildungsangebote“ zu kreieren. Denn „fehlende Fachkräfte erzeugen in Deutschland ein Strukturproblem und erschweren die innovative Entwicklung des Landes“. 80 Prozent der deutschen Firmen haben nach Burgbachers Aussage heute schon Probleme, gut ausgebildete Fachkräfte zu finden, während auf der anderen Seite im letzten Jahr 10.000 Schüler weniger die Schule mit einem Abschluss verlassen und 65.000 Schüler gar keinen Schulabschluss geschafft haben. Während der Staat für eine bessere Schulbildung sorgen will, forderte Burgbacher die Branche auf, „die Attraktivität der Arbeitsplätze im Tourismus“ zu verbessern. Einen ersten wichtigen Schritt haben die Beteiligten, die Verbände DRV und VDR, der DIHK und die Gewerkschaft ver.di mit der Schaffung eines neuen Berufsbilds getan. Die Neuausrichtung war notwendig, da sich die Anforderungen an die Beschäftigten in den Bereichen Touristik und Business Travel stark verändert haben (wachsende Bedeutung des Internets, Direktvertrieb, individuelle Kundenberatung und Betreuung). Erkannt habe man auch, so Hans Doldi, DRV-Ausschussvorsitzender Bildung, dass in der Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann/-frau zu wenig auf die Bedürfnisse der Firmen eingegangen wurde. Dem wurde nun Rechnung getragen. Der Geschäftsreiseverband VDR hält sich zugute, dass es in Zukunft bei der Ausbildung der Reiseverkehrskaufleute einen Schwerpunkt „Geschäftsreisen“ ge- verkehr go global biz april 2011 © Qantas 30 Premium Economy: Bitte Abstand halten In Zeiten niedriger Reisebudgets setzen Unternehmen oft auf Downsizing – für viele Reisende ist die bequeme, aber teure Business Class selbst auf Langstrecken nur noch eine schöne Erinnerung. Nach zehn Stunden in der Holzklasse aber steigt man steif und müde aus dem Flugzeug. Die Alternative: eine aufgewertete Economy Class, die deutlich billiger als die Business, aber auch deutlich komfortabler als die herkömmliche Economy Class ist. E s liegt was in der Luft - ein spürbarer Aufwind bei den Buchungen der Geschäftsreisekunden. Nur buchen sie nicht wie früher überwiegend die Business Class. Die Reisebudgets geben das in vielen Fällen nicht mehr her. Was also tun, um sie trotzdem an Bord zu locken? Die Economy aufwerten oder eine zusätzliche Klasse zwischen Economy und Business schaffen. Diese wird von den Fluggesellschaften unter verschiedenen Namen wie „Premium Economy“ oder „Economy Plus“ angeboten. Die Begriffe scheinen das Produkt genau zu beschreiben, trotzdem sind die Unterschiede beträchtlich. Das Problem ist, dass es weltweit keinen einheitlichen Standard für die neue Klasse gibt. Was bei einer Fluggesellschaft nur „etwas mehr Beinfreiheit“ bedeutet, stellt sich bei einer anderen als komplett eigene Klasse mit eigener Produktphilosophie dar. Noch ein Widerspruch tut sich auf: Was von den Kunden als durchweg positiv gesehen wird, betrachten (zumindest einige) Airlines mit Skepsis. Sie befürchten, dass eine günstigere Economy Plus ihnen das lukrative Geschäft mit der Business Class kaputt macht. Interessant ist, dass es bei keiner der drei Luftfahrt-Allianzen eine einheitliche Meinung zu diesem Thema gibt, obwohl man sonst auf abgestimmte Produktstandards größten Wert legt. Das führt zu kuriosen Situationen: Kunden können zwar die Sonderklasse beispielsweise bei Eco-Plus-Gegner Lufthansa für die Nordatlantik-Strecken buchen, müssen dann aber mit einer anderen Star-Alliance-Gesellschaft (wie United Airlines) fliegen. Ähnlich ist die Situation in der Allianz Oneworld mit British Airways, American Airlines und Iberia. Im Februar 2011 hat Qantas ihre Premium Economy Class auch für die Strecken ab Frankfurt eingeführt. In der Kurzbeschreibung wird das Produkt, das im vergangenen Jahr von der unabhängigen Agentur Skytrax eine Auszeichnung als „Beste Premium Economy Class weltweit“ erhielt, so vorgestellt: Mit ergonomisch geformten Recaro-Sitzen (bis zu 49,5 cm breit) bietet sie einen Sitzabstand bis zu 102 cm, einen Neigungswinkel von 23 Grad, individuell verstellbare Kopfstützen und einen individuellen, digitalen 21-Zentimeter-Bildschirm mit Touchscreen-Funktion und Zugriff auf mehr als 1.000 Unterhaltungsprogramme. Soweit die Technik, aber aus Sicht der Passagiere sind andere Vorteile in der Luft und am Boden genauso wichtig: die Menü- und Getränkeauswahl, eine Selbstbedienungsbar mit Sandwiches und Getränken für den individuellen Bedarf sowie am Boden der schnelle Check-in am eigenen Counter und bevorzugtes Boarding. Einen ähnlichen Service bieten auch viele andere Gesellschaften in ihrer Economy Plus, während die US-Carrier das andere Ende der Spannbreite darstellen. Sie verkaufen einfach nur mehr Platz (siehe Tabelle). Die Diskussion über Vor- oder Nachteile – aus Sicht der Fluggesellschaft – wird noch immer mit Vehemenz geführt, wie © Qantas eine Umfrage von GO GLOBAL Biz zeigt. Für Danile da-Rin, Regional Manager Western Europe bei Qantas, stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit einer gehobenen Economy-Klasse erst gar nicht: „Wir sind ein Langstrecken-Carrier und brauchen dieses Produkt“. Mit einem Abstand von 102 cm liegt die Airline gleichauf mit ihrem Konkurrenten aus „Down Under“, Air New Zealand. Die Neuseeländer bieten die gleiche Beinfreiheit und eine ähnliche Produktausstattung. Damit liegen beide zwar weit vorn, Spitzenreiter sind sie dennoch nicht. Das ist – wer hätte es gedacht – Turkish Airlines, die seit Oktober 2010 in ihrer „Comfort Class“ in der Boeing 777 einen Sitzabstand von 116 cm auf den Strecken vom Drehkreuz Istanbul in Richtung Asien, Brasilien und Kanada bieten. Demnächst soll es diesen Komfort auch auf den USAFlügen geben. Dagegen nehmen sich die Angebote der beiden US-Carrier, die gerade eine „Economy Comfort“ eingeführt haben, bescheiden aus (bei Delta Air Lines ab Mai, bei Continental ab Juni für die B 757 buchbar). Beide fliegen mit einem ähnlichen Konzept. Die „Bescheidenheit“ macht sich natürlich im Preis bemerkbar: Für einen Aufpreis von 80 bis 160 US-Dollar gibt es bei Delta rund 10 cm mehr Platz, einen größeren Neigungswinkel sowie bevorzugtes Boarding. Gekauft werden die Plätze entweder auf der Internetseite oder beim Check-in. Gäste mit vollbezahltem Economy-Ticket und Vielflieger mit Status fliegen ohne Aufpreis in dieser Klasse. Bei Continental liegt die Preisdifferenz zwischen 70 und 100 USDollar, die Tickets werden je nach Verfügbarkeit beim Check-in gekauft oder werden von den Mileage-Plus-Mitgliedern kostenfrei in Anspruch genommen. Die Leistungen sind mit denen von United vergleichbar, die schon seit längerer Zeit gegen Aufpreis mehr Beinfreiheit bietet. Die deutsche Lufthans verteidigt hartnäckig ihre Entscheidung, auch ohne eine Premium Economy auskommen zu können. Der frühere Passage-Vorstand Thierry Antinori wiederholte in jeder Diskussion gern seine Überzeugung: „Wenn wir eine Premium Economy schaffen, schwächen wir unser gutes Economy-Produkt.“ Was er meint, wird deutlich, wenn sein Kollege Paavo Virkkunen, Vice President Marketing bei Finnair, ohne Umschweife erklärt: „Wir haben das genau durchgerechnet und sind überzeugt, dass eine zusätzliche Economy-Klasse den Yield (Gewinnmarge, d.R.) in der BusinessKlasse herunterziehen würde.“ Genau gegenteiliger Meinung ist Mark Lucas, Manager Passenger Marketing Europe bei Japan Airlines (bedient ebenfalls ein umfangreiches Langstreckennetz): „Die Preisdifferenz zwischen Business und Economy ist für den Reisenden zu groß“. Deshalb hat seine Gesellschaft vor drei Jahren die zusätzliche Klasse auf den Europa-Strecken installiert. Lucas: „Wir haben es geschafft, den Yield damit zu erhöhen.“ Gar nicht darüber nachzudenken scheinen die Nobelcarrier aus der Golfregion. Weder Emirates, noch Qatar Airways oder Etihad sehen sich offensichtlich genötigt, an ihrer starren Drei-Klassen-Konfiguration etwas zu ändern. Das erstaunt insofern, als alle drei bis zu 80 Prozent Anteil an Umsteigeverkehr auf weiterführende Strecken haben, auf denen sie im Wettbewerb verkehr 31 © Turkish Airlines go global biz april 2011 mit anderen Fluggesellschaften stehen, die sehr wohl die preiswertere Premium Economy anbieten. Was“preiswert“ bedeuten kann, macht ein Vergleich deutlich: Qantas bietet noch bis Ende April die Premium Economy zum Preis von 1.934 Euro auf der Strecke Frankfurt – Melbourne an, weiter hinten in der Econmy kostet das Ticket 1.089 Euro. Das sind genau 845 Euro mehr und das ist, so wird versichert, auch der durchschnittliche Preisabstand zwischen beiden Klassen. Dass es auch preiswerter geht, zeigt das Beispiel der jetzt mit Continental vereinten United. Die „Economy Plus“ bietet lediglich 14 cm mehr Beinfreiheit, kostet aber auch nur zwischen 70 und 100 Euro mehr als die Economy. Die Plätze sind nicht im Voraus buchbar, sondern stehen vorrangig den Kunden im Vielflieger-Programm Mileage Plus zur Verfügung oder können – bei Verfügbarkeit – beim Check-in gekauft werden. Die Premium Economy Klasse ist im Travel Management längst angekommen, wie die wachsende Anzahl von Firmenförderverträgen zeigt, die auch für diese Klasse sogenannte Corporate Rates einschließen. Das habe mitunter kuriose Auswirkungen, berichtet ein Insider: „Unsere Mitarbeiter verlegen sogar ihre Umsteigepunkte nach London oder Paris, um von dort dann in der Premium Economy weiterfliegen zu können“. Der Wechsel auf eine andere Airline sei üblich, bestätigt auch Oliver Simon, Country Sales Manager American Airlines, der diese Erfahrung in dem neuen Verbund American Airlines – Iberia - British Airways macht. BA gilt übrigens unter Luftfahrt-Experten als „Pionier“ dieser Klasse, da sie schon vor rund zehn Jahren ihren Großraumflugzeugen eine zusätzliche Klasse verpasste. Es bleibt abzuwarten, wie lange Lufthansa, Finnair und Co. ihre strikte Ablehnung noch durchhalten können. → Hein Vogel verkehr go global biz april 2011 © Turkish Airlines 32 Ausgewählte Airlines mit Premium Econmy Class Bezeichnung Sitzabstand (Zentimeter**) Kurzbeschreibung Club Class 109 Sonderklasse, garantierte Premium Economy 100 Auswahl an Sondermenüs Individuelles Flightentertainment Alize variabel Neigungswinkel 123° Air New Zealand Pacific Premium 102 Premium Check-In Video/Audio on Demand Laptopanschluss British Airways World Traveller Plus 97 Menü wie Economy Beinstützen Laptopanschluss Economy Plus 92 Leistungen wie Economy Delta Air Lines Economy Comfort 92 Leistungen wie Economy Eva Air (ab Amsterdam/Paris) Evergreen Deluxe 97 Separater Check-In Neigungswinkel 114° Höheres Freigepäck JAL Premium Economy 97 In Flight Entertainment Laptopanschluss Premium Economy 102 Spezielles Menü/Getränkeauswahl Vorrangiges Boarding Mehr Freigepäck SAS Economy Flex 94 Check-In bei Businessclass Größere Menüauswahl Turkish Airlines Comfort Class 116 Individuelles Flightentertainment Laptop- und USB-Anschluss United Economy Plus 92 Leistungen wie Economy Fluggesellschaft Air Canada ANA Air France Continental Qantas * Die Angebote gelten bei einigen Fluggesellschaften nur auf ausgewählten Fernstrecken ** Die Zahlen sind Zirka-Angaben der Fluggesellschaften Quelle: Recherche GO GLOBAL Biz sowie Angaben der Fluggesellschaften verkehr 33 © Sixt AG go global biz april 2011 CarSharing: Teilen und gewinnen Ursprünglich kam die Idee aus der grünen Ecke: CarSharing ist die organisierte, gemeinsame Nutzung von Autos. Mittlerweile boomt die Alternative zu Miet- oder Geschäftswagen. Die jährlichen Zuwachsraten übersteigen die 20-Prozent-Marke. Große Autofirmen wie Daimler und BMW haben das Potenzial erkannt und mischen in dem lukrativen Geschäft ebenso mit wie Mietwagen-Unternehmen. S ie heißen Mobil-Gemeinschaft oder Ökobil, Flexicar, Drive CarSharing und teilAuto. Viele der meist lokal organisierten CarSharing-Anbieter haben sich zu größeren Organisationen zusammengeschlossen, die Buchungszentralen unterhalten. Damit sind sie auch für Geschäftsreisende hochinteressant. Im Schnitt teilen sich 38 Kunden ein Fahrzeug und dessen Kosten. Meist enthält der Mietpreis zwei Komponenten: die Dauer der Ausleihe – in den meisten Fällen ab einer Stunde möglich – und die gefahrenen Kilometer. Mit diesem Ansatz verschreibt sich das CarSharing auch dem Umweltgedanken. Auf dem Markt tummeln sich 138 Anbieter, die 2.400 Ausleihstationen unterhalten. 190.000 Fahrberechtigte sind registriert, ein Viertel davon Geschäftsreisende und Firmenangehörige. Sie teilen sich 5.000 Autos. Größte Anbietergruppe ist Stadtmobil mit einem Viertel der Autos und 17.000 Teilnehmern, gefolgt von Cambio. Ein großer Player ist auch DB CarSharing. Die DB-Marke arbeitet mit großen Partnern zusammen und unterhält auch eigene Fahrzeuge. Europaweit stehen an 1.600 Stationen in 550 Orten Ausleihautos bereit, allein in Deutschland partizipieren 130 Städte. Wo ein freies Auto steht, erfahren Nutzer im Internet oder über eine telefonische Hotline. Aus der Marke DB Carsharing wird im Laufe dieses Jahres „Flinkster – Mein Carsharing“. Für Business-Kunden hat das Unternehmen maßgeschneiderte Mobilitätskonzepte ausgearbeitet. 34 verkehr go global biz april 2011 SUMMARY Für wen ist CarSharing das Richtige? „CarSharing ist nicht angelegt für die einmalige Nutzung eines Autos“, sagt Willi Lohse, Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing e.V. (bcs). Bei den meisten Anbietern müssen sich die CarSharing-Nutzer vertraglich binden (s. Kasten). Auch für Einwegfahrten und längere Urlaubsreisen ist das System wenig geeignet. Wer ein Auto für mehrere Wochen fahren will, kommt mit einem Mietwagen meist besser weg. Die bcsMitglieder vermitteln in solchen Fällen Hertz-Mietwagen zu Sonderkonditionen. Auch für die täglichen Fahrten zur Arbeitsstelle ist CarSharing das falsche Instrument. Denn das Auto steht dann stundenlang ungenutzt auf dem Firmenparkplatz. Hingegen ist CarSharing für seltene und unregelmäßige Fahrten die Empfehlung. Lohse: „Besonders profitieren kleine und mittelständische Unternehmen“ (s. Kasten). Profitieren heißt nicht nur, Geld zu sparen. CarSharing befreit abgesehen von Anschaffungs-, Wartungs- und Reparaturkosten für ein eigenes Auto von vielen Zwängen: Parkplatzsuche, aufwändige Registrierung und Abrechnung von Dienstfahrten – Stadtmobil gliedert auf Wunsch die Monatsrechnungen nach Kostenstellen, Autopflege, TÜV-Termi- Für die kurzfristige und kurzzeitige Mobilität in Großstädten rechnen sich weder Mietwagen noch Fuhrpark. CarSharing heißt die günstige Alternative. eher über Smartphone und Handy. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (Bitkom) hat eruiert, dass sich neun von zehn Befragten im Alter von 14 bis 29 Jahren ein Leben ohne Handy und Internet nicht mehr vorstellen können, ein Leben ohne Auto aber schon. CarSharing ist so gefragt, dass die Branche über jährliche Zuwachsraten von 20 Prozent jubelt. Auch für Geschäftsreisende und Firmen ist dieses Mobilitätskonzept gut geeignet. Da immer mehr junge Leute mit dem CarSharing sympathisieren, fürchten Automobilhersteller den Verlust von Kundschaft – und drängen mit eigenen CarSharing-Konzepten auf den Markt. Als Partner haben sie MietwagenUnternehmen gewonnen. „Autofahren so einfach wie Mobiltelefonieren“ nen und vielem mehr. Selbst das Tanken ist im Normalfall im Mietpreis eingeschlossen. Zudem kann sich jeder Teilnehmer des Systems rühmen, etwas für die Umwelt zu tun: Nach Berechnungen des bcs ersetzt ein CarSharing-Auto vier bis zehn Pkw. Das Konzept kommt auffallend gut bei jungen Leuten an. Autos, das wissen Fachleute, sind für sie längst kein Statussymbol mehr, sie definieren sich ©DB Carsharing Im Sinne einer durchgängigen Mobilitätskette betreibt die Deutsche Bahn seit Jahren einen eigenen Auto- und Fahrradverleih. DB Carsharing wurde umbenannt in „Flinkster“. Solche Trends rufen die Automobilbauer auf den Plan, die um die junge Käufergeneration fürchten. „Autofahren so einfach wie Mobiltelefonieren“ zu machen, das hat sich die Daimler Benz AG auf die Fahnen geschrieben. Nach einem einjährigen, äußerst erfolgreichen Testlauf ihrer 100-prozentigen Tochter ‚car2go’ in Ulm soll das System jetzt weltweit eingeführt werden. In ein paar Punkten unterscheidet es sich vom herkömmlichen CarSharing: Anders als beim klassischen CarSharing ist weder eine Mitgliedschaft noch eine Grundgebühr fällig. Noch wichtiger: Die Smarts können überall im gesamten Stadtgebiet abgestellt werden – so, wie man es vom Fahrradverleih der DB kennt. Man kann also ganz spontan ein freies, herumstehendes Fahrzeug mieten oder sich via Internet, Servicehotline oder App nach dem Standplatz eines freien Autos erkundigen. Gerade hat car2go mit Europcar ein Joint Venture gegründet. An der gemeinsamen Firma hält der Autovermieter 75 Prozent, Ziel ist es, den Hamburger Markt zu erobern. Zum Start werden 300 Smarts über die Hansestadt verstreut. ‚Mu by Peugeot’ heißt ein Mobilitätskonzept des französischen Autobauers, das sich ebenfalls vom normalen CarSharing unterscheidet. In Frankreich gründlich getestet, kommt es jetzt nach Deutschland. Es wird in Berlin und noch in diesem Jahr auch in Frankfurt/Main angeboten. Das Prinzip: Interessenten eröffnen bei Mu By Peugeot ein Konto, das sie via Kreditkarte aufladen. Solange Geld auf dem Konto ist, steht den Inhabern ein breites Mobilitätsangebot miet- verkehr 35 © bcs go global biz april 2011 weise zur Verfügung: Pkw, Nutzfahrzeuge, Fahrräder, Scooter und auch Zubehör wie Navi oder Dachbox. Auf feste Standorte der zu mietenden Autos verzichtet auch die neueste Innovation auf dem CarSharing-Markt: Das CarSharing-Konzept, das Sixt und BMW unter dem Namen ‚DriveNow’ derzeit zu gleichen Teilen als Joint Venture testen, startet in Berlin mit 500, in München mit 300 MiniCoopern. Die Leihautos werden kostenlos auf öffentlichen Flächen oder in Parkhäu- CarSharing-Wagen werden einfach mittels einer Chip-Karte geöffnet und gestartet. Manchmal liegt aber auch ein Schlüssel im Handschuhfach, zum Beispiel bei Flinkster. sern abgestellt. Nutzer des Systems finden „ihr“ Auto mit Hilfe einer App oder im Internet. Sixt-Vorstand Detlev Pätsch hat große Pläne: Bis 2020 rechnet er mit einer Milli- on Mitgliedern, die das Sixt/BMW-Konzept nutzen werden. Das Karussell namens CarSharing dreht sich immer schneller. → Horst Schwartz CarSharing - so funktioniert‘s Die meisten CarSharing-Anbieter arbeiten nach folgendem Verfahren: • Die Teilnehmer melden sich an und zahlen eine Grundgebühr. • Die Buchung erfolgt telefonisch, via Internet oder über Buchungszentralen. • Am Standort öffnen die Teilnehmer das Auto mit Chipkarte oder mit einem auf dem Führerschein aufgeklebten Chip (DriveNow). • Im Auto ist der Schlüssel in einem Tresor oder im Handschuhfach deponiert (Flinkster). • Das Auto wird am selben Ort zur abgemachten Zeit wieder abgestellt. • Die überwiegende Mehrzahl der Anbieter berechnet die Gebühren in einer Kombination von gefahrenen Kilometern und Dauer der Miete. Die meisten Unternehmen rechnen nach Stunden ab, einige auch halbstündlich oder sogar minütlich. • Die Rechnung kommt nach jeder Nutzung per Email oder mit der Post. • Tanken ist normalerweise nicht erforderlich. Muss doch einmal getankt werden, werden die Kosten zurückerstattet. CarSharing-Auto als Firmenwagen „CarSharing für gewerbliche Kunden“ heißt eine 28-seitige Broschüre, die der Bundesverband CarSharing (bcs) – in Kooperation mit B.A.U.M. Bundesdeutscher Arbeitskreis Umweltbewusstes Management e.V. und mit Förderung des Umweltbundesamtes – herausgegeben hat. Die Broschüre enthält, so der Untertitel, „Gute Beispiele der CarSharing-Nutzung in Unternehmen, Verwaltungen, Organisationen und Vereinen“. Sie kann unter www.carsharing.de kostenlos herunter geladen werden. Das sind die Argumente des bcs für gewerbliche Kunden: • CarSharing ist vielfach kostengünstiger als ungenügend ausgelastete Firmenwagen, die nur einen Teil des Tages genutzt werden und am Wochenende meist ungenutzt herumstehen. • Außerdem bietet die CarSharingTechnologie ohne großen Zusatzaufwand eine fahrtengenaue Abrechnung mit Auflistung der verursachenden Kostenstelle oder Abteilung. • Die meisten CarSharing-Anbieter haben spezielle Firmentarife, die auf die Bedürfnisse von Firmenkunden zugeschnitten sind. Viele CarSharing-Anbieter halten Fahrzeuge vor, die sich gut als Firmenwagen eignen. • Wer das CarSharing-Fahrzeug regelmäßig für einen bestimmten Zeitraum reservieren möchte, kann eine sogenannte Blockbuchung als Dauerauftrag veranlassen. Das Fahrzeug steht dann ganz nach Wunsch zur Verfügung, z. B. jeden Mittwoch von 9 bis 11 Uhr oder montags bis freitags von 8 bis 16 Uhr. • Wer unregelmäßig ein Auto braucht, bucht es wie andere private CarSharing-Kunden. • Falls ein Unternehmen regelmäßig ein oder mehrere CarSharing-Fahrzeuge nutzen möchte, können eine oder mehrere CarSharing-Stationen mit der gewünschten Fahrzeuganzahl auf dem Gelände der Firma eingerichtet werden. • Die Fixkosten der CarSharing-Wagen werden unter allen Nutzern geteilt, daher ist CarSharing meist günstiger als ein eigener Fahrzeugpark, der nachts und an Wochenenden (und oft genug auch tagsüber) ungenutzt herumsteht. verkehr go global biz april 2011 © Garmin 36 Navigationsgeräte: Spritspartrainer und Ökolotsen Fahrzeug-Navigationssysteme lotsen mittlerweile nicht nur den Fahrer von A nach B, sondern dienen mittlerweile auch als Sicherheits-Assistent, multimediale Unterhalter und Reiseführer in Personalunion. Einige der digitalen Kopiloten nutzen Zusatzdienste, um dem Fahrer gezielt zu helfen, den Spritverbrauch zu senken. A nbieter mobiler Lotsen, wie Garmin, TomTom und Becker sowie die Navigationssysteme der Autohersteller BMW, Fiat und Nissan setzen auf ökonomische und ökologische Routenempfehlungen. Neben den Routenoptionen „schnellste Route“ und „kürzeste Route“ gibt es auch einen Routenvorschlag mit möglichst geringem Kraftstoffverbrauch. Die „EcoRoute“ genannte Option vermeidet nach Möglichkeit Strecken mit Ampeln, Kreuzungen und Abschnitte mit hohem Fahrttempo. Zwar kann dadurch die gefahrene Strecke länger werden, dafür lässt sich durch eine konstante Fahrweise, gerade auf langen Fahrten, Zeit, Sprit und damit letztlich Geld sparen. go global biz april 2011 Dynamische Routenführung © Garmin Weniger Staus gleich weniger Spritverbrauch. Diese Gleichung geht auf, wenn das Navigationssystem in seinen Routenvorschlägen auch die aktuelle Verkehrssituation berücksichtigt. Viele Navigationssysteme berücksichtigen für die Streckenberechnung aktuelle Verkehrsinformationen, die über den Traffic Message Channel (TMC) von den Rundfunkanstalten ausgestrahlt werden. Auch während der Navigation ruft der Lotse regelmäßig die Verkehrshinweise ab und berücksichtigt relevante Störungen auf der Strecke für eine Routenänderung (dynamische Routenführung). Doch sind diese Informationen meist ungenau oder bei Ausstrahlung nicht mehr aktuell. Genauere Verkehrsinformationen liefern TMCpro von NAVTEQ und HDTraffic von TomTom. Neben den klassischen Informationsquellen zur Erstellung von Verkehrshinweisen (Sensoren an Brücken, Induktionsschleifen in Fahrbahnen, Polizei- und Verkehrswachtmeldungen) nutzen die beiden Dienste zusätzlich Mobilfunkdaten. HD-Traffic wertet dazu gesammelte, anonyme Informationen über Mobiltelefone im Vodafone-Netz und TMCpro die aus dem T-Mobile-Netz aus. Die Mobilfunkanbieter können Fahrzeuge über das eingeschaltete Handy des Fahrzeuglenkers orten, da sie im Prinzip „wissen“, welches Handy sich in welcher Mobilfunk-Sende- und Empfangsstation eingebucht hat. Bewegen sich viele Handys zuerst schnell von Zelle zu Zelle, bleiben dann aber massenhaft stehen, ist es möglich, dass ein Stau vorliegt. Lernende Navis Hersteller wie Navigon, TomTom und Falk setzen auf die Erfahrungen der Nutzer. Die Grundidee ist, das Wissen der Nutzer um „Schleichwege“ oder zeitsparende Umwege, die im statischen Kartenmaterial so nicht hinterlegt sind, anderen Nutzern für zukünftige Routenberechnungen zur Verfügung zu stellen. Falk nennt sein System ganz profan „lernende Navigation“, bei TomTom heißt die Technologie „IQ Routes“ und bei Navigon „My Routes“. Neben dem üblichen Parameter der aktuellen Verkehrsmeldungen für die relevante Strecke werden auch Wochentag, Uhrzeit und das Wetter mit in die Berechnung aufgenommen. Zusätzlich wird auf der Basis von gesammelten Erfahrungswerten das tatsächlich erreichte Durchschnittstempo für die Routenberechnung zugrunde gelegt. Dazu zeichnet das Navigationssystem automatisch die zurückgelegten verkehr 37 Strecken inklusive Wochentag und Uhrzeit auf. Der Nutzer kann seine anonymisierten Streckenprofile auf einen Server des jeweiligen Anbieters übertragen. Die aufbereiteten Daten werden über das nächste Update kostenlos zur Verfügung gestellt (Falk) oder bei Geräten mit eingebautem Mobilfunkmodul (Live Dienste) direkt zur Verfügung gestellt (Navigon kostenlos, TomTom kostenpflichtiges Abonnement). Spritspartrainer Die mit Abstand wirkungsvollste Möglichkeit, Sprit zu sparen und damit die Umwelt und den Geldbeutel zu schonen, ist eine Fahrweise, die sowohl dem Fahrzeugtyp als auch den Bedingungen optimal angepasst ist. Garmin (EcoNavigation) und Fiat (eco:Drive) haben dazu jeweils spezielle Fahranalyse-Programme entwickelt, um dem Fahrer einen Sprit sparenden Fahrstil anzutrainieren. Die Programme werten das Beschleunigungs- und Bremsverhalten während einer Fahrt aus und liefern detaillierte Berichte über Kraftstoffverbrauch, Kosten pro Kilometer, CO2-Emissionen und ökonomisches Fahrverhalten. Um präzise Fahrzeugdaten zu bekommen, zapfen Fiat und Garmin (ecoRoute HD) den Can-Bus des Fahrzeugs an. Die Fahrdaten werden gesammelt und können am heimischen PC oder wie bei Garmin mit einer App auf dem Smartphone analysiert werden. Zudem erhält der Fahrer Tipps, wie er seinen Fahrstil in Sachen Spritverbrauch optimieren kann. Neben einer direkten Rückmeldung zum Fahrverhalten motivieren die EcoNavigation von Garmin und das eco:Drive von Fiat spielerisch mit einem Wettbewerb den Fahrer zu ökonomischem Fahren. → Josef Noll Intelligente Navis trainieren den den Fahrer, weniger Sprit zu verbrauchen, und helfen ihm damit, Geld zu sparen. 38 verkehr go global biz april 2011 Ist die Dienstreise mit dem Auto Arbeitszeit? www.goglobalbiz.de .de Top Five Die fünf meistgelesenen Artikel auf www.goglobalbiz.de Weltkarte zeigt Menschen in Erdbebengefahr Viele der Ballungsräume unseres Planeten liegen auf Erdbeben-Hoch- risikozonen. Das verdeutlicht eine neue Weltkarte von Geografen der Universität Sheffield. PKW-Nutzung: Finanzverwaltung reagiert Nach genau drei Jahren hat das Bundesfinanzministerium auf die Urteile des Bundesfinanzhofs zur Pkw-Nutzung für Fahrten zwischen Wohnung und regelmäßiger Arbeitsstätte reagiert. Wird Lufthansa auch Billigflieger? Die Deutsche Lufthansa nimmt den Kampf mit den Billigfliegern auf und bietet ab dem 1. April 2011 auf allen ihren innerdeutschen Verbindungen einen günstigen Tarif jetzt auch für eine einfache Flugstrecke (oneway) an. HRG sichert Unternehmen Einsparungen zu Mit einem ungewöhnlichen Geschäftsmodell startete die Hogg Robinson Group (HRG) vor einem Jahr in Deutschland: Firmen bezahlen nur dann Geld für eine Dienstleistung, wenn dadurch mindestens das Fünffache eingespart wird, was der Service selbst kostet. Gesund und fit auf der Langstrecke Lange Flüge in viel zu engen Sitzen können ganz schön schlauchen. Doch es gibt eine Vielzahl von Maßnahmen und Tricks, wie man sich als Passagier in der Economy Class einen solchen Langstreckenflug angenehmer gestalten kann. Die meisten innerdeutschen Geschäftsreisen finden mit dem Auto statt – zu Akquisitonsgesprächen, Kundenbetreuung, Teilnahme an Veranstaltungen oder Messen. Die Frage ist: Gilt die Autofahrt als zu bezahlende Arbeitszeit oder nicht? R eisezeit ist keine Dienstzeit. Mit diesem Schlagwort werden Mitarbeiter häufig konfrontiert, wenn sie versuchen, für eine Geschäftsreise mit dem Auto zusätzliches Arbeitsentgelt bei ihrem Arbeitgeber einzufordern. Auch wenn manchmal Dienstfahrten als „Kurzurlaub vom Berufsalltag“ gesehen werden, verbringen doch viele Mitarbeiter eine erhebliche Anzahl von Stunden hinter dem Steuer. Dass dafür nicht immer die eigene Freizeit herhalten soll, ist verständlich - unabhängig davon, ob das eigene Fahrzeug oder ein Dienstwagen genutzt wird. Maßgebend für die Frage, ob Dienstfahrten als Arbeitszeit zu vergüten sind, ist der Inhalt des für den Mitarbeiter gültigen Tarifvertrages. Dort ist häufig geregelt, ob und unter welchen Voraussetzungen Dienstreisen als Arbeitszeit gelten sollen. In der Regel sind dort Bestimmungen zu finden, wonach nur die Zeit der dienstlichen Inanspruchnahme am auswärtigen Geschäftsort als Arbeitszeit gelten soll. Die Fahrt zu und vom Geschäftsort gilt dann als Ruhezeit. Diese Sichtweise ist ständige Rechtsprechung des Bundesarbeitsgerichts (etwa BAG, Urteil vom 11.07.2006, -9 AZR 519/05-). Ein wissenschaftlicher Angestellter einer Bundesbehörde, der häufig Dienstreisen im In- und Ausland durchführte, verlangte von seinem Arbeitgeber die Gutschrift von 155 Stunden Reisezeit als Arbeitszeit. Zudem wollte er die Bundesbehörde verpflichten, seine Arbeitstätigkeit so zu organisieren, dass er höchstens zehn Stunden am Tag „arbeiten“ sollte. Da der Tarifvertrag hierzu aber eindeutige Bestimmungen beinhaltete, wurde das Ansinnen von den Bundesrichtern zurückgewiesen. Denkbar sei, so die Richter, nur ein Freizeitausgleich unter engen Voraussetzungen. Reise als Hauptleistungspflicht Anders kann sich die Sachlage allerdings darstellen, wenn das Reisen zu den arbeitsvertraglichen Hauptleistungspflichten des Mitarbeiters zählt. Hiervon ist bei Berufskraftfahrern ebenso auszugehen wie bei Außendienstmitarbeitern. In solchen Fällen hat der Arbeitnehmer Anspruch auf Bezahlung auch während der Reisezeit. Da die Dienstfahrt nicht als Ruhezeit gilt, muss der Arbeitgeber hier das Arbeitszeitgesetz beachten und den Einsatz des Mitarbeiters entsprechend organisieren. Findet das Fahrpersonalrecht Anwendung, muss der Arbeitgeber dafür Sorge tragen, dass die entsprechenden Lenk- und Ruhezeiten eingehalten werden. Ob ein Anspruch auf Vergütung der Dienstfahrt als Arbeitszeit besteht, ist in jedem Einzelfall gesondert zu prüfen. Zur Vermeidung von späteren Streitigkeiten sollte bei Mitarbeitern mit häufigen Dienstfahrten – beispielsweise zu Kundenbesuchen - diese Frage vorab geklärt werden und nicht erst, wenn einige hundert Fahrtstunden angefallen sind. → Dr. Katja Löhr-Müller go global biz april 2011 verkehr News →E mirates kann Wien-Flüge doch aufstocken © Emirates Die Fluggesellschaft Emirates hat die Erlaubnis bekommen, die Zahl ihrer wöchentlichen Flüge zwischen Wien und Dubai um sechs auf insgesamt 13 zu erhöhen. Emirates hatte ihren Wunsch mit der großen Nachfrage begründet und sich Maschinen pro Tag steuern aus München und Frankfurt via Seoul den Flughafen Narita an. Aufgrund der schwierigen Lage vor Ort bittet Lufthansa alle Fluggäste, die nach Japan fliegen oder dort abfliegen, sich vor Antritt ihrer Reise z. B. über die Deutsche Botschaft in Tokio (http://www. tokyo.diplo.de/) über die aktuelle Situation zu informieren Der Börsenkurs. Der Immobilienmarkt. Die Tagungsräume. Hotels auf die Verlass ist: →Q antas Premium Economy Class jetzt ab Frankfurt auf Zusatzklauseln im Open-Sky-Abkommen von 2004 berufen, die eine Ausweitung der Kapazitäten möglich machen. Das versuchte die Lufthansa-Tochter AUA mit allen Mitteln zu verhindern. Sie wollte dem Konkurrenten die Aufstockung der wöchentlichen Flüge durch das österreichische Verkehrsministerium untersagen lassen. Das ging gründlich schief: Nach Intervention hochrangiger Regierungsvertreter wurde eine Entscheidung auf höchster politischer Ebene gefällt – zugunsten von Emirates. Das Problem erinnert stark an die Situation in Deutschland: Emirates plant hier ebenfalls seit längerem eine Angebotsausweitung, die Lufthansa, die um ihr lukratives Asien-Geschäft fürchtet, kämpft mit allen Mitteln dagegen. Der Nahost-Carrier möchte neben Frankfurt, München, Düsseldorf und Hamburg auch Stuttgart und Berlin direkt mit seinem Drehkreuz Dubai verbinden. Die beantragten Flüge werden aber immer wieder abgelehnt, da das Luftverkehrsabkommen zwischen Deutschland und den Vereinigten Arabischen Emiraten besagt, dass Emirates nur vier Ziele in Deutschland bedienen darf – dies allerdings beliebig oft. →L ufthansa hat Tokio-Flüge wieder aufgenommen Nach dem Tsunami und der Atomkatastrophe hatte die Lufthansa am 15. März ihre Flüge nach Tokio eingestellt. Nur die Direktflüge von Frankfurt nach Nagoya und Osaka wurden planmäßig durchgeführt. Mittlerweile hat die Lufthansa ihre Dienste in die japanische Hauptstadt wieder aufgenommen. Zwei Die australische Qantas Airways bietet ihre von Skytrax als weltbeste prämierte Premium Economy Class jetzt auch auf den Flügen ab Frankfurt an. Die ergonomisch geformten Sitze haben eine Sitzbreite von 49,5 cm, einen Sitzabstand von 102 cm und eine integrierte Beinauflage mit ausklappbarer Fußstütze. Derzeit ist die Premium Economy ab 2.144 Euro nach Melbourne und ab 2.158 Euro nach Sydney buchbar, ab 25. April wird es sogar noch günstiger: ab 1.934 Euro nach Melbourne und ab 1.948 nach Sydney (gilt bis 21.6.2011; alle Preise inkl. Steuern und Gebühren). →A ir China verbindet jetzt Düsseldorf mit Peking Die Fluggesellschaft Air China verbindet ab sofort Düsseldorf nonstop mit der chinesischen Hauptstadt Peking. Zunächst dreimal und ab dem 23. Juni sogar viermal pro Woche startet ein Airbus A330-300 mit rund 300 Sitzplätzen, davon 34 in der Business Class, vom Rhein ins Reich der Mitte. 2 x Schweiz 3 x Österreich 25 x Deutschland Park Inn. Adding Color to LifeSM →G ermanwings jetzt von Berlin nach Maastricht/Aachen Germanwings hat eine Flugverbindung zwischen Maastricht/Aachen und Berlin aufgenommen. Vorteil für die Passagiere: Wer ab Maastricht statt ab Köln/ Bonn startet, spart sich die zum 1. Januar 2011 in Deutschland eingeführte Luftverkehrssteuer. Die ������������������ Flugverbindungen im so genannten doppelten Tagesrand machen die Strecke besonders für Geschäftsreisende attraktiv. Germanwings fliegt morgens um 6.45 Uhr und abends um 18.05 Uhr ab Berlin-Schönefeld, die Rückflüge starten in Maastricht um 8.25 Uhr und um 20.10 Uhr. +49 (0)69 976 932 00 parkinn.de 40 hotel go global biz april 2011 Mit Eröffnungspreisen Geld sparen In keiner anderen Stadt eröffnen derzeit so viele Hotels wie in Berlin, und Städten wie München oder Hamburg stehen ebenfalls noch viele neue Herbergen bevor. Goldene Zeiten für preisbewusste Geschäftsreisende? Ja und nein! Jahr in Deutschland noch zwei Häuser seiner Mittelklasse-Marke Courtyard eröffnen, und zwar in Wiesbaden-Nordenstadt und in München City-Ost. Ferner kommt das erste europäische Residence Inn in München - ein Hotel für Langzeitgäste auf den Markt. “Die Preisstruktur der kommenden Hotels wird derzeit erstellt”, lautet die Auskunft der Reservierungszentrale. Für den Reisenden bedeutet das: Fühlt er sich bei einer Kette “zuhause”, sollte er unbedingt deren Neu-Eröffnungen über alle Marken hinweg im Auge behalten. Neue Hotels, so wissen Insider, füllen ihre Betten auch gerne über das Einlösen von Bonus-Punkten. © Accor Hotels W er glaubt, anhand von früher üblichen, günstigen Eröffnungsangeboten das Portemonnaie schonen zu können, muss heute länger im Internet surfen. Die Super-Sonderangebote gibt es (fast) nicht mehr! Das ist die schlechte Nachricht. Die gute ist, dass in Städten wie Berlin, Hamburg oder München die Preise dauerhaft niedrig bleiben. Der Wettbewerb hat sich dort inzwischen zu einem puren Verdrängungswettbewerb gesteigert. Hotels stehen Seite an Seite und die Hotel-Manager schielen mit Argus-Augen auf jede Preisbewegung ihrer Konkurrenten. Jeder arbeitet mit Online-Benchmark-Systemen im Hintergrund, jeder sieht jede Preisbewegung in Echtzeit. Das Zimmer, das einen Euro teurer ist als das des Konkurrenten, bleibt unter Umständen leer. Mit oder ohne Frühstück? Auch das kann heute die HotelWahl beeinflussen, ebenso wie der kostenlose oder kostenpflichtige Internet-Zugang. Der Vielreisende weiß: Zimmer gibt es in Deutschland wie Sand am Meer, fast jedes zweite steht statistisch ohnehin leer. Nur einzelne Mega-Messen können das Angebot in einer Stadt einmal kurzfristig limitieren und die Preise nach oben treiben. Gast wie Hotelier verschaffen sich über das Internet Preistransparenz. Der Gast vergleicht, der Hotelier taktiert über den Yield - den Balance-Akt von Angebot und Nachfrage. Deshalb gibt es heute nur noch selten, meist bei kleineren Hotelgruppen oder Einzelhotels, den klassischen Einführungspreis. „Das hängt immer davon ab, wann der Gast bucht und wie die Nachfrage zum Zeitpunkt der Buchung ist,“ stellt Sven Doliwa, Vice President Commercial von Grand City Hotels, klar. „Einführungspreise haben wir nicht, wir bewegen uns in einem dynamischen Markt.“ Da bleibt selbst für die neuen Hotels im Grand CityPortfolio, z.B. das Sir Savigny in Berlin oder das City Inn Hotel in Leipzig, nur noch der Blick in die Online-Hotelportale. Hotelgigant Marriott wird in diesem “Hilton arbeitet nicht mit Einführungspreisen,” wehrt die internationale Hotelkette ab. Aber: Die Gruppe lädt gerne Entscheidungsträger ein, um ihre neuen Häuser vorzustellen. Am Flughafen Frankfurt steht als nächstes die Inbetriebnahme des Hotel-Duos aus einem Hilton und einem Hilton Garden Inn an, im Dezember folgt das jüngste Hilton-Luxushotel, das Waldorf Astoria in Berlin. Ob ein Hotel nun Einführungspreise anbietet oder nicht – dafür gibt es keine Regeln (mehr), wie auch Accor, die größte Hotelkette in Deutschland, betont. Um das neue Budget-Hotel AllSeasons in Berlin bekannt zu machen, warb man vier Monate lange mit einem „All-Inclusive“-Preis von 59 Euro. Andere neue Häuser wie beispielsweise das Mercure Hotel Berlin-Chateau oder das Mercure Frankfurt Kaiserhof haben keinerlei Schnäppchenpreise aufgelegt. “Preise werden nach Marktlage und Saison gemacht,” so die Accor-Verkaufszen- trale. Die Ketten wollen sich ihren Spielraum erhalten. Vor allem im Budget-Segment spielen viele Ketten, auch Accor, mit Markt und Preis: Am 1. Juli 2011, wenn das Etap Hotel Dresden-City mit 203 Zimmern eröffnet, kostet ein Einzelzimmer zwischen Sonntag und Donnerstag 39 Euro, am Wochenende aber 43 Euro. Der Grund : Dresden ist kein hoch frequentiertes Geschäftsreise-Ziel, sondern eine Touristen-Destination. Anders hingegen die Preisgestaltung in Ulm: Dort begrüßt am gleichen Tag das Etap Hotel Ulm-City erstmals seine Gäste. Die Preise für die 129 Zimmer werden bis Ende 2011 nur um zwei Euro schwanken: Im September und Oktober zahlt der Reisende für das Einzelzimmer dort 45 Euro, in den übrigen Monaten 43 Euro - konstant von Montag bis Sonntag. Hotelgruppen, die nicht so rasant wachsen wie die Bettengiganten Marriott und Accor, tendieren eher dazu, Gäste mit besonderen Angeboten über einen längeren Zeitraum zu locken: Doch der Trend geht auch hier nicht zur Rabattschlacht, sondern zum Mehrwert. Im Juni oder Juli – der exakte Termin steht noch gar nicht fest – wird das neue Lindner Hotel & Sports Academy in Frankfurt eröffnen. Das Drei-Sterne-Hotel lockt mit einem “sportlichen Eröffnungsangebot”: eine Übernachtung im “Business Class”-Zimmer, Frühstück, Begrüßungscocktail, ein Abendessen nach Wahl und eine Flasche Wein zum Abendessen kosten dann 89 Euro pro Person im Einzel- oder Doppelzimmer. Der Reisende ist also wieder gefordert, Augen und Ohren offen zu halten und zu vergleichen. Neueröffnungen mit oder ohne “Schnäppchen”-Format kündigen die Hotelgruppen heute stets auf ihrer Website an. Darüber hinaus empfehlen sich Abfragen in den großen Hotelbuchungsportalen. Jedoch auch hier gilt, genauso wie im Airline-Geschäft: Der günstige Preis von gestern muss heute nicht mehr gelten. → Maria Pütz-Willems ... bringt es auf den Punkt. Wilfried Braig • Roland Wille Mitarbeitergespräche ISBN 978-3-86910-761-5 € 9,95 Svenja Hofert Karriere-Tipps für jeden Tag ISBN 978-3-86910-755-4 € 12,90 Uwe Gremmers Verkaufen wie ein Profi ISBN 978-3-86910-766-0 € 9,95 h c i e r g l o f r E ! f u r e B im Michael Handwerk Präsentieren und referieren ISBN 978-3-86910-757-8 € 9,90 Bestellservice: [email protected] Telefon: 0511 8550-2538 • Fax: 0511 8550-2408 D I E Uwe Gremmers Neu als Führungskraft ISBN 978-3-86910-763-9 € 9,95 Gunnar Cramer Ich coache mich selbst! ISBN 978-3-86910-477-5 € 9,95 Johanna Joppe • Christian Ganowski Einfach gut entscheiden! ISBN 978-3-86910-756-1 € 9,90 www.humboldt.de K A R R I E R E - R A T G E B E R 42 hotel go global biz april 2011 News → Neues Radisson Blu Flaggschiff in Stockholm © Rezidor The Rezidor Hotel Group hat in Schweden ein neues Flaggschiff eröffnet: das Radisson Blu Waterfront Hotel in Stockholm bietet einen direkten Zugang zum Waterfront Congress Centre – eine der größten Meeting- und Eventlocations in Skandinavien. „Rezidor wird sowohl das Hotel als auch das Kongresszentrum führen. „Das wird unsere Position als eine der führenden Hotelgruppen im Segment Geschäftsreisen und Veranstaltungen in Skandinavien weiter stärken“, sagt Kurt Ritter, President & CEO The Rezidor Hotel Group. Die 414 Nichtraucher-Zimmer und Suiten bieten einen schönen Blick auf die Riddarfjärden Bucht und die Stadthalle. Die drei Suiten befinden sich im Dachgeschoss und verfügen über Panorama-Fenster mit Aussicht bis zum Mälaren See. Die größte Suite misst 74 Quadratmeter. Zu den in allen Radisson Hotels üblichen Dienstleistungen gehört auch hier der kostenlose Hochgeschwindigkeitszugang zum Internet. Neben dem Restaurantkonzept RBG Bar & Grill und einer Lobby-Bar gibt es das kostenlos nutzbare Fitness-Center „Exercise Lounge“. Getagt wird im Stockholm Waterfront Congress Centre, dessen Fassade als 1.000 qm großes Solar-Panel dient und das den neuen „Green Building“Standards der EU entspricht. Es verfügt über ein Auditorium (3.000 Plätze), eine Banketthalle mit Platz für bis zu 2.000 Gäste und ein Business-Center auf der zweiten und dritten Etage mit diversen Tagungsräumen in unterschiedlichen Größen für insgesamt 1.000 Teilnehmer. Das Radisson Blu Waterfront Hotel liegt mitten in Stockholms Stadtzentrum. Zur Station des Arlanda Express mit direkten Zugsverbindungen zum Flughafen und zum Hauptbahnhof sind es nur wenige Gehminuten → Accor baut Mobile Services weiter aus Mit zwei neuen Smartphone-Apps baut die Hotelgruppe Accor ihr Angebot mobiler Services aus. Sie ergänzen die bestehenden Angebote von Accorhotels.com für Handys und iPhones, die bereits seit über einem Jahr verfügbar sind. Nutzern eines Blackberry oder Samsung Bada Smartphones steht nun auch eine spezielle Anwendung zur Verfügung, die ihnen Zugang zu über 3.000 Hotels der Accor-Gruppe verschafft. Über verschiedene Funktionen, kann der Nutzer mittels vordefinierter Parameter, etwa seinem geografischen Standort und dem aktuellen Datum, nach Hotels suchen. Besonders sinnvoll: Geschäftsreisende können dank eines Updates über die Anwendungen für BlackBerry und iPhone auch ihre vereinbarten Firmenraten nutzen und nach Eingabe der Kartennummer des Treueprogramms Accor A|Club bei jeder Buchung Treuepunkte sammeln. → Derag setzt auf „grüne“ Serviced Apartments Einsparpotenziale von bis zu 30 Prozent im Vergleich zum klassischen Hotelangebot machen Serviced Apartments zunehmend attraktiver – auch für Geschäftsreisende. Dieser steigenden Nachfrage begegnet DERAG Hotel and Living mit innovativen Konzepten und Produkten. Im April 2011 eröffnet die Gruppe in der Münchener City ihr erstes „Green Building“. Das gesamte Gebäude ist so konzipiert, dass der Energieverbrauch für Heizung, Kühlung und Trinkwassererwärmung fast vollständig durch die selbst generierte erneuerbare Energie gedeckt wird. Die gesamte Heizung und Kühlung erfolgt durch Warm- und Kaltwasser über die Boden- und Deckenflächen. „Dieses Projekt belegt, dass sich Ökologie und Ökonomie hervorragend vereinbaren lassen“, so Tim Düysen, Direktor Marketing & Distribution bei DERAG Hotel and Living. Wie alle zwölf DERAGHäuser in Deutschland und Österreich ist auch das neue Münchener Domizil zentral gelegen, nur wenige Schritte vom berühmten Viktualienmarkt entfernt. Es ist der perfekte Ausgangspunkt für die Erkundung der Stadt sowie für geschäftliche Termine. → Bettwanzen Luxushotels in Londoner Auch in einigen Luxushotels in London mit Preisen von 400 Euro aufwärts erleben Gäste oft unliebsame Überraschungen: Sie wachen morgens mit juckenden Pusteln am ganzen Körper auf. Der Grund: Bettwanzen, die sich nicht um die Sternekategorie eines Hotels scheren. Das ist aber nicht das einzige Problem der Londoner Hotellerie, die mit den höchsten Durchschnittspreisen weltweit glänzt. Nach verschiedenen Berichten sind die hygienischen Verhältnisse in vielen Häusern extrem schlecht, so dass manche Zimmer hinsichtlich des Komforts „mit dem Tower of London konkurrieren“ könnten. Wanzen, fremde Intimbehaarung und kaputte Badfließen, an denen man sich den Zeh aufschneidet – das gehört offensichtlich zum Alltag. Simon McNeillRitchie, Inhaber einer Sanitärfirma, hat sich 17 Londoner Herbergen genau angesehen: „Jedes zweite Bad hatte ganz offensichtliche Mängel.“ Macken in der Emaille, Schimmelflecken rund um die Wasserhähne und kaputte Duschvorleger gehören nach seiner Beobachtung zum Standardinventar. Dass selbst die Besten der Besten nicht von Ungeziefer und Nagern verschont bleiben, zeigt das Beispiel des legendären Savoy Hotels, das erst im Oktober 2010 neu eröffnet wurde: Trotz Komplettsanierung tummeln sich unter den Tischen in der „American Bar“ Mäuse. hotel 43 ©NH Hoteles go global biz april 2011 nhow Hotel Berlin Musik liegt in der Luft Als erstes Musikhotel Deutschlands will das „nhow The Music and Lifestyle Hotel Berlin“ vor allem Gäste mit Leidenschaft für Musik ansprechen. I m ehemaligen Osthafen der Hauptstadt, dort wo einst Handelskontore standen und Waren mit großen Kränen verladen wurden, findet sich das nhow Berlin in guter Nachbarschaft: Das erste deutsche Musikhotel, das im November 2010 eröffnet wurde, liegt zwischen den Universal Studios und MTV direkt an der Spree in einem der kreativsten Stadtteile Berlins. Strenge Linien bestimmen die Architektur des Lifestylehotels, das Geschäftsreisende und Jetsetter ebenso erreichen will wie Kreative, Nachtschwärmer und Bands. Die kühle Klinker- und Edelstahlfassade wird nur durch einen Gebäudeteil durchbrochen, der 36 Meter über dem Spreeufer schwebt. Im Vergleich dazu wirkt das Interieur des New Yorker Designers Karim Rashid mit seinen runden Formen, kräftigen Farben und Kunststoffobjekten verspielt und fast kitschig. Doch dieser Bruch ist gewollt. Er soll die Kontraste und die besondere Kreativität des Standortes widerspiegeln. Denn der wurde mit Bedacht gewählt. Nach der Eröffnung des ersten nhow-Hotels 2006 in Mailand ist Berlin erst die zweite Stadt, in der ein Haus der Lifestylemarke eröffnet wurde, die zur spanischen Business-Hotelgruppe NH Hoteles gehört. Damit ist der deutsche Markt abgedeckt. Denn die Design- hotels der nhow-Marke nationale Unikate. Das Konzept ist einigermaßen gewagt. Die Leidenschaft zur Musik soll die Gäste des nhow anlocken. Damit sich nicht nur ProfiMusiker Zuhause fühlen, sondern alle, die musikbegeistert sind, wird Musik in jedem Raum regelrecht inszeniert. Ein Soundmanager kümmert sich ausschließlich um diese Aufgabe und sorgt dafür, dass nicht die übliche Loungemusik, sondern ein hoteleigener Mix gespielt wird. Für Musikschaffende stehen zwei Tonstudios zur Verfügung, die internationalen Standards entsprechen und in Zusammenarbeit mit der René Rennefeld/Lautstark Music GmbH gemanagt werden. Wer zunächst allein üben möchte, kann sich eine Gibson-Gitarre samt Verstärker und Kopfhörer auf das Zimmer bringen lassen. Zudem gibt es in jedem Zimmer neben W-LAN einen ipod-Anschluss, ein Soundsystem für privaten Hörgenuss, 30 TV-Musicsender und 5.000 Videos-ondemand. Das Mobiliar der insgesamt 233 Standardzimmer, 25 Superior-Zimmer, 45 Juniorsuiten und einer nhow-Suite wurde nach Entwürfen von Designer Rashid angefertigt. Die Farbkonzepte variieren dabei in Blau, Grau oder Pink. Funktionalität und Kreativität sollen hier in Einklang gebracht werden. So ist beispielsweise der Fernseher in den Standardzimmern in ein verspiegeltes Wandobjekt integriert, so dass er nicht sichtbar ist, wenn er ausgeschaltet ist. Dass Tagungsgäste einen erheblichen Anteil zur Auslastung beitragen sollen, zeigt ein Blick in das Conference Center, in dem auf über 1.000 Quadratmetern sieben Tagungsräume und ein großes Konferenzfoyer für bis zu 600 Personen zur Verfügung stehen. Die Räume sind mit dem Music Sound Floor im achten Stock vernetzt, so dass Konzert- und Konferenzmitschnitte und die Übertragung per Stream möglich sind. Ein Incentive-Package eröffnet Tagungsgästen zudem die Möglichkeit, gemeinsam im Studio ihren „eigenen“ Song einzusingen. „Das kommt bei unseren MICE-Gästen besonders gut an“, betont Glenn Maus, der das Projekt von Anfang an begleitet hat. Nach den Angaben des stellvertretenden Geschäftsführers des nhow Berlin kommen bereits fast 40 Prozent der Gäste aus dem MICE-Segment. Rund 60 Prozent sind Individualreisende – jeder fünfte davon ist auf Geschäftsreise. → Catharina Puppel ↘kontakt Mehr Infos unter: www.nhow-hotels.com/berlin/hotel MICE go global biz april 2011 ©IMEX 44 IMEX 2011– mehr Besucher, Aussteller und Seminare Vom 24.-26. Mai findet die in wenigen Jahren zur wichtigsten Veranstaltung der MICEIndustrie aufgestiegene Messe „IMEX - incorporating Meetings made in Germany - the worldwide exhibition for incentive travel, meetings and events“ in der Halle 8 der Messe Frankfurt statt. Erneut ist die Zahl der Aussteller und geladenen Einkäufer (Hosted Buyer) auf 3.870 gestiegen. Neue OnlineTools erleichtern den Kontakt zwischen Ausstellern, Einkäufern und Besuchern. U nter den 20 neuen Hosted Buyer Gruppen auf der IMEX 2011 befinden sich einige neue Unternehmen mit außergewöhnlich hoher internationaler Kaufkraft: unter anderem Merck Global Meetings, ein Unternehmen mit jährlichen Ausgaben für Meetings und Events von rund 700 Millionen US-Dollar. Zum ersten Mal werden auch Einkäufer des Associations Conference Forum (AC Forum) an der Messe teilnehmen, die einige der größten Kongresse weltweit organisieren. Auch die Zahl amerikanischer Einkäufer ist gegenüber 2010 gestiegen, obwohl im Oktober estmals die IMEX America in Las Vegas stattfindet. Allerdings gibt es neue Partnerschaften, u.a. mit der International Association of Exhibitons and Events (IAEE) und der SportAccord Convention, der Dachorganisation für alle olympischen und nicht-olympischen internationalen Sportverbände mit weltweit 104 Mitgliedern. Zugleich sind auch wieder zahlreiche neue Aussteller auf der IMEX vertreten wie die Oberoi Hotels & Resorts, ide Balearen, H10 Hotels aus Spanien, Gdansk Convention Bureau, Malla Travel & Trek Services Nepal und Dragonfly Africa. Neue Stände kommen auch aus dem Technologiebereich wie Getyoo, PowerVote and Eventsforce, andere Aussteller wie die Hyatt Hotels, Costa Rica und die Vertretungen der baltischen Länder kehren zurück. Die Bedeutung der Messe drückt sich auch darin aus, dass eine ganze Reihe von Ausstellern mit größeren Ständen präsent sein werden, darunter Thailand, Paris, Moskau, Ungarn, Niederlande, Schweiz, Boston, Mandarin Oriental Hotels, Corinthia Hotels oder Air Charter. Neue Applikationen und Social Media Plattformen Zu den technischen Fortschritten zählen eine Reihe von Applikationen und Social Media Plattformen. Sie sollen vor, während und nach der Messe Geschäftsabschlüsse und das Networking von Käufern und Ausstellern unterstützen. Eine neue Handy-Applikation, die in Partnerschaft mit Meeting Professionals International (MPI) entwickelt wurde, ermöglicht iPhone-, Blackber- MICE © IMEX Vielfältiges Seminarprogramm: Über 70 Weiterbildungsveranstaltungen in deutscher und englischer Sprache werden auf der IMEX angeboten. ry- und Android Smartphone-Nutzern den Zugang zu zusätzlichen Messe-Infos. Außerdem haben die Nutzer direkten Zugriff sowohl auf ihre IMEX Online-Terminkalender als auch auf die Social Media Plattformen der IMEX. Die Organisatoren haben außerdem QR-Codes entwickelt („2-D Codes“, „mobile Tags“), um Messeteilnehmer auf anstehende Events und Seminare aufmerksam zu machen. Zur Unterstützung von Geschäftsabschlüssen sind neue Gruppentermine für alle geladenen Einkäufer und Besucher zugänglich. Zudem können Hosted Buyer gezielt über die IMEX-Website per E-Mail angesprochen werden. Erstmals wird es in den Hallen einen kostenlosen W-LAN-Internetzugang geben. Eine neue Initiative ist die ausgeweitete Partnerschaft mit dem Online-Portal i-Meet. Alle registrieren Aussteller, Hosted Buyer und Besucher haben die Möglichkeit, diese Social Networking Plattform für den professionellen Kontaktaustausch und die Kommunikation mit Kollegen und Dienstleistern schon vor der Messe zu nutzen. Das vielfältige Seminarangebot auf der IMEX wird jedes Jahr ausgebaut. Im Rahmen einer Partnerschaft der Messe mit ‚Meetings Mindset’ haben Besucher bereits im Vorfeld Zugang zu einem neuen Online Performance Centre, das am 11. April gestartet wird. Hier können sie ihre messbaren Ziele für die Messe festle- gen und erhalten Tipps, wie sie diese Ziele am besten erreichen. Meetings Mindset ist auf der Messe zudem mit einem eigenen Stand vertreten, wo das Unternehmen kostenloses Gehirntraining anbietet und praktische Tipps zur Verbesserung der Performance bei Meetings gibt. Ein interessantes Seminar bietet das German Convention Bureau (GCB) am 24. Mai in der Zeit von 16 – 17 Uhr: Es lädt zum Motivationstraining der besonderen Art mit dem Langlauf-Olympiasieger, Buchautor und Motivationstrainer Dieter Baumann ein. In seinem Vortrag „Ziele, Zeiten, Zäune“ spricht Baumann über das „Laufen“ Das GCB bietet ein eigenes Seminarprogramm auf der IMEX im übertragenen Sinn: Denn jeder „läuft tagtäglich in seinem eigenen Rennen, in seinem eigenen Wettkampf“. Wichtig für den Erfolg ist dabei vor allem die eigene Motivation – und die kommt von innen, so Baumann, und ergänzt: „Zur Motivation gehört Freude, Begeisterung und Spaß.“ Die möchte er an die Seminar-Teilnehmer vermitteln. Mit professionellem Marketing zum Thema Nachhaltigkeit sowie einer OnlineKommunikation auch auf Social Media-Kanälen können Verbände Mitglieder gewinnen und ihr politisches Gewicht erhöhen. Wie das geht, wird in zwei weiteren GCB- 45 ©GCB ©IMEX go global biz april 2011 Der frühere deutsche Langstreckenläufer und Olympiasieger über 5.000 Meter, Dieter Baumann, ist heute als Motivationstrainer tätig. Seminaren zum Thema Verbandsarbeit vermittelt. Die Experten Stephan Krug, Geschäftsführer der Viabono GmbH, und Sascha Theobald, Gründer und Geschäftsführer der Agentur für Kommunikation und Design Atreju, berichten über ihre Erfahrungen und aktuelle Entwicklungen im Bereich des Verband-Marketings. „Nachhaltigkeit ist ein komplexes Thema und über den Klimaschutz am besten zu kommunizieren. Wer diesen Zug verpasst, wird es in Zukunft schwer haben“, so die These von Stephan Krug Insgesamt werden in diesem Jahr 80 verschiedene deutsch- und englischsprachige Seminare angeboten. Alle sind kostenlos und können ohne vorherige Anmeldung besucht werden (das vollständige Programm ist abrufbar unter www.imex-frankfurt. com/events). Neben neuen Kurzprogrammen, die wichtiges Basis-Wissen zur Geschäftspraxis der Veranstaltungsbranche für kleine Gruppen in den Messehallen bieten, veranstaltet die tmf dialogmarketing GmbH besonders für Aussteller drei 20-minütige Marketing Power Sessions – damit auch das Standpersonal von der IMEX profitiert. ↘kontakt Mehr Infos unter: www.imex.de MICE go global biz april 2011 © GCB 46 Ein Highlight der Konferenz: Der brillante Denker und kritische Geist Prof. Dr. Dr. h.c. Ernst Ulrich von Weizäcker rüttelte die Teilnehmer noch einmal wach. Green Meetings Konferenz zeigt Perspektiven auf Die Resonanz war zufriedenstellend: Knapp 400 Teilnehmer diskutierten zwei Tage im Congress Centrum Mainz (CCM) über die Bedeutung der Nachhaltigkeit für die deutsche Tagungs- und Kongressbranche. N och wichtiger als die Theorie waren für viele Teilnehmer aber die praktischen Beispiele, wie sich Veranstaltungen ökologisch gestalten lassen. Diese wurden am zweiten Tag in verschiedenen Workshops vorgestellt, die sehr gut besucht waren. Kein Wunder: Immer wieder war im Laufe der „Green Meetings und Events Konferenz“ zu hören, dass Teilnehmer durchaus den Wunsch und Willen haben, ihre Veranstaltungen „grüner“ zu gestalten. Aber bisher fehlt es vielen an praktischer Anleitung, an Vorbildern, an denen sie sich orientieren können. Viele Veranstalter aus Verbänden und Firmen sehen sich einem Berg von Fragen und Problemen gegenüber, wenn sie entsprechende Projekte starten wollen. Birgit Härle, die das Projekt „Green Meetings in der firmeneigenen Eventabteilung“ der Hypovereinsbank zusammen mit der Beraterin Petra Husemann-Roew leitet, versuchte, den Teilnehmern diese Anfangsängste zu nehmen: „Es ist wichtig, klein anzufangen.“ Als erstes müsse man den Status Quo ermitteln, im Unternehmen prüfen, was an umweltfreundlichen Initiativen bereits vorhanden sei. Härle: „Wir haben geschaut, wer intern und extern daran beteiligt ist und sind dann in kleinen überschaubaren Schritten vorgegangen.“ Dabei ist die interne Kommunikation mit den Abteilungen und Mitarbeitern auf allen Ebenen sowie die Kommunikation mit externen Dienstleistern entscheidend. Die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen bedeutet vor allem auch Überzeugungsarbeit, das betonten alle Referenten in ihren Vorträgen und Präsentationen. Die Veränderung müsse zuerst in den Köpfen vor sich gehen, dann würden einzelne Maßnahmen auch von allen mitgetragen. Entscheidend sei zudem, dass die oberste Führungsebene ei- MICE nes Unternehmens überzeugt sei und das gesamte Nachhaltigkeitsprojekt von Anfang an unterstütze. „Wichtig für den Erfolg der Konferenz ist ihr pragmatischer Ansatz. Auf diesem Weg müssen wir weiter gehen und praktische Hilfestellungen für die Branche erarbeiten“ fasste Joachim König, Präsident des EVVC und einer der Ausrichter der Veranstaltung, zusammen. Er wies auf einen Aspekt hin, der sich ebenfalls durch alle Diskussionen zog: Nachhaltigkeit macht nur Sinn, wenn sie wirtschaftlich ist. So wurden denn in den Workshops und Impulsvorträgen immer auch Themen angesprochen wie der Kundennutzen von Nachhaltigkeit, die Probleme nachhaltiger Produktbeschaffung und die Bedeutung einer authentischen Kommunikation für den wirtschaftlichen Erfolg. Vermeidung statt Ausgleich Wenig hielten die Teilnehmer dagegen von sogenannten „Ausgleichzahlungen“, mit denen beispielsweise Fluggesellschaften gern ihre Umweltbilanz schönen. „Geld zahlen, damit Bäume gepflanzt werden, hilft der Umwelt nicht, sondern dient nur dazu, das schlechte Gewissen zu beruhigen,“ so Professor von Weizäcker. Das Prinzip müsse Vermeidung statt Ausgleich lauten: Wenn beispielsweise der Papierverbrauch bei Veranstaltungen reduziert werde, müssten weniger Bäume gefällt werden. Und die brauche man später nicht wieder neu zu pflanzen. Skeptisch zeigten sich viele Konferenzteilnehmer auch gegenüber den mittlerweile allgegenwärtigen Zertifizierungen. „Ein Siegel allein ist noch keine Garantie für wirkliche Nachhaltigkeit“, so der Tenor. Trotzdem bilanzierte Dr. Markus Große Ophoff, Leiter des Zentrums für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, am Ende: „Wir müssen Anforderungen an Standards der Zertifizierungen formulieren.“ Nahezu einhellig forderten die Konferenzteilnehmer mehr Transparenz bei den Zertifizierungen für ökologische Events, damit Unternehmen und Kongressanbieter entscheiden können, welche Zertifizierung für ihre Situation geeignet ist. Für die Zukunft will der Fachbeirat der Konferenz hier ansetzen und unter anderem Standards für Berechnungen von Klimabilanzen sowie belastbare Daten auch für regionale Standardveranstaltungen erarbeiten. „Die Zielsetzung der Konferenz ist erreicht. Jetzt müssen wir das Thema über den rein ökologischen Aspekt hinaus weiter entwickeln“, blickt Matthias Schultze, Geschäftsführer des GCB, in die Zukunft. Denn die hohe Resonanz der Tagung hat gezeigt: Das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Green Meetings ist in Deutschland in allen Sparten der MICEIndustrie angekommen. So waren insgesamt rund ein Drittel der Konferenzteilnehmer Anbieter aus der Tagungs- und Kongressbranche: 24 Prozent der Gäste waren Vertreter von Kongress- und Eventzentren, sieben Prozent kamen aus dem Stadtmarketing und sechs Prozent aus der Hotellerie. Ein weiteres Drittel der Besucher repräsentierte die Nachfrageseite: Hier kamen 24 Prozent aus Unternehmen, sieben Prozent aus Verbänden und sechs Prozent aus Hochschulen und Instituten. Für die Zukunft wollen die Organisatoren das Thema Nachhaltigkeit noch weiter fassen. So sollen zum Beispiel soziale Themen wie CSR, Mitarbeiterkomfort oder Compliance in die Diskussion einbezogen werden, um auch damit die – 47 © GCB go global biz april 2011 Ex-Umweltminister Jürgen Trittin selbstkritisch: Viele Politiker-Konferenzen sind nicht gerade umweltfreundlich organisiert. schon heute recht gute - Positionierung des Tagungsstandortes Deutschland zu festigen. Zudem will der Fachbeirat in weiteren praktischen Fragen zu Themen wie Mehrweg und Beleuchtung verbindliche Empfehlungen für die Branche erarbeiten. Die Konferenz wurde vom GCB German Convention Bureau e.V. zusammen mit dem Europäischen Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. (EVVC) und dem Congress Centrum Mainz organisiert. Sie soll voraussichtlich im ZweiJahre-Rhythmus fortgesetzt werden. → Ralph Langrock Ihr Ziel: KARRIERE Berufsbegleitend weiterbilden BusinessTravel-Management Tourismusmanagement MICE-Management Messe-Projektmanagement Anerkannte Abschlüsse IST-Studieninstitut | 0800 478 0800 | www.ist.de Bildung, die bewegt 48 trends go global biz april 2011 Amadeus-Studie über die Trends im Flughafenbetrieb Wie sollen die modernen Flughäfen der Zukunft aussehen und welche Technologien werden einen reibungslosen Fluss der wachsenden Passagierströme erlauben? Welche Einrichtungen und Serviceleistungen wünschen sich Fluggäste in den nächsten zehn Jahren und welche technischen Errungenschaften lassen erst gar keinen Frust aufkommen? Eine von Amadeus in Auftrag gegebene Studie mit dem Titel „Navigating the Airport of Tomorrow“ versucht, auf diese Fragen schon heute Antworten zu geben. G enutzt werden Primärdaten einer weltweiten Umfrage von JD Power im Auftrag von Amadeus, für die 2.978 Reisende befragt wurden. Die von Norm Rose von Travel Tech Consulting Inc. verfasste Studie zeigt, dass Passagiere auf der ganzen Welt noch immer auf Flughäfen unter beträchtlichen Problemen zu leiden haben – vor allem während des Check-ins, bei der Abholung und der Aufgabe von Gepäck sowie während der Sicherheitskontrollen. „Navigating the Airport of Tomorrow“ soll daher neues Denken und Innovationen in der Reisebranche anregen. Die wichtigsten Ergebnisse: Mit 43 Prozent war das Störungs-Management das wichtigste Einzelsegment, in dem Reisende sich Verbesserungen wünschen. Darüber hinaus sind Innovationen und Verbesserungen in der Gepäckabfertigung für 34 Prozent der Reisenden wichtig. Eine ähnlich hohe Zahl klagt über Verspätungen beim Check-in. Interessant dabei: Wenn Kunden sich beim Check-in länger als 30 Minuten anstellen müssen, verschiebt sich die Wahrnehmung der Fluggesellschaft im Durch- schnitt um zehn Prozent ins Negative. Fast 40 Prozent der Reisenden würden Dienste nutzen, die ihnen Echtzeit-Informationen über den Status von Flügen und Gepäckabfertigung oder auch Wegweiser durch den Flughafen auf ihre mobilen Endgeräte liefern. Ein Drittel der Befragten wünscht sich mehr Möglichkeiten zur Selbstbedienung, zum Beispiel den Kauf zusätzlicher Dienstleistungen am Automaten und die Möglichkeit, das Gepäck selbst zu kennzeichnen. Die Studie enthält einen Ausblick auf das Jahr 2020 – und zeichnet ein optimistisches Bild davon, wie spezielle, gerade in der Entwicklung befindliche Technologien dazu beitragen, die Herausforderungen am Flughafen zu lösen. Einige Beispiele: Vereinfachter Check-in und Passagier-Tracking: Smartphones und Tablet-Computer mit der Fähigkeit zur Near-Field Communication (NFC) können den Weg zu vereinfachten Check-in-Prozessen öffnen, soweit Flughäfen in ihren Gebäuden NFC-Sensoren zur Verfügung stellen. Dies würde den Check-in stark erleichtern und den Fluggesellschaften sogar erlauben, den Weg ihrer Passagiere durch den Flughafen zu verfolgen und daraus mehr Effizienz abzuleiten. Permanente Gepäckkennzeichnung: Die Technologie der Radio Frequency Identification (RFID) ermöglicht permanente Gepäckkennzeichnungen, die die Vielfliegerdaten der Passagiere automatisch weitergeben und die durchgängige Verfolgung des Gepäcks durch den Flughafen, ins Flugzeug und bis zum Ziel der Reise ermöglichen. Das erlaubt Gepäckinformationen in Echtzeit – besonders wertvoll, falls es zu einer Störung kommt. Flughafen-Mitarbeiter mit TabletComputern: Wenn sich Tablet-Computer weiter durchsetzen, könnten auf den Flughäfen schon bald mobile Mitarbeiter den Passagieren die benötigten Informationen liefern oder in Spitzenzeiten den Check-in am Schalter unterstützen. „Selbstbedienung und Mobilität sind eindeutig die zentralen Themen am Flughafen von morgen“, lautet das Fazit von Norm Rose. „Flächendeckende Verbindungsmöglichkeiten bedeuten, dass die Passagiere ständig online sind und daher Kommunikation in Echtzeit erwarten.“ Selbst kleine Fortschritte wie die Bestätigung, dass das Gepäck an Bord des Flugzeugs angekommen ist, könnten dazu beitragen, Frustration und Unsicherheit zu minimieren. Abgesehen davon müssten Fluggesellschaften und Flughäfen, wenn sie diese Vision des Flughafens von morgen wirklich erreichen wollen, in neue Systeme investieren, die manuelle Aufgaben automatisieren, Informationen zur Verfügung stellen und in aktive Kommunikation mit den Passagieren treten. „Fluggesellschaften, Flughafenbetreiber, Bodenverkehrsdienste und Händler müssen zusammen arbeiten, wenn die Vision dieser Studie Wirklichkeit werden soll“, sagt Julia Sattel, Vice President Airline IT bei Amadeus. Die Aufgabe von Amadeus sei es, Passagieren bessere Prozesse zu liefern und Lösungen zu schaffen, die die Beziehungen von Fluggesellschaften und Flughäfen zu ihren Kunden verbessern. ↘kontakt Download unter: www.amadeus.com/ AirportOfTomorrow → RL go global biz april 2011 business & recreation 49 Die neue Leichtigkeit Mit dem Frühjahr wächst der Wunsch, sich wieder leichter zu fühlen. Leichter, das heißt für viele ganz konkret, weniger Gewicht mit sich herumzutragen. © Bene-Diken-Hof M enschen, die von Berufs wegen oft lange Arbeitstage in Auto, Bahn oder Flugzeug verbringen, fehlt oft die Zeit, sich um eine gesunde Ernährung zu kümmern. Die neuartige „Metabolic-Balance“-Diät verspricht, nicht nur überflüssige Pfunde verschwinden zu lassen, sondern langfristig zu einem besseren Körpergefühl zu verhelfen. Entwickelt hat das viel versprechende Programm der bayerische Arzt Wolf Funfack. Sein Erfolgsrezept basiert auf einer Blutanalyse. Die dabei ermittelten Daten bilden die Grundlage, um einen individuell auf die Person zugeschnittenen Diätplan zu erstellen. Die Diät bietet den Teilnehmern einen festen Rahmen. Vorgesehen sind drei Mahlzeiten pro Tag, zwischen denen jeweils ein zeitlicher Abstand von fünf Stunden liegen sollte. Der gleichmäßige Essensrhythmus soll dafür sorgen, dass immer ein Sättigungsgefühl vorhanden ist und kein plötzlicher Heißhunger aufkommt. Nach 21 Uhr soll nicht mehr gegessen werden – schwierig für Menschen, die viel unterwegs sind. Ihnen wird empfohlen, gut vorzusorgen, und auf eine längere Fahrt ihr Essen mitnehmen. Auf Internetseiten finden sich zahlreiche Rezepte für Gerichte, die sich zum Mitnehmen eignen. Auf dem Speisezettel stehen vor allem Fleisch, Gemüse und Obst, weniger Kartoffeln, Nudeln und Reis. Inzwischen bieten auch Hotels ihren Gästen eine „Metabolic-Balance“-Diät mit einem speziell geschulten Berater an. Wer sich erholen und dabei seine Ernährung umstellen will, hat die Wahl zwischen so verschiedenen Zielen wie Sylt, dem Allgäu oder Dresden. Die notwendige Blutabnahme, die dem Programm vorausgeht, wird teils vor Ort im Hotel vorgenommen, teils vor der Anreise vom Hausarzt durchgeführt. In der Anfangsphase soll die Diät streng eingehalten werden, danach geht es lockerer zu. Anja Johannsen, die gemeinsam mit ihrem Mann den Benen-Diken-Hof auf Sylt leitet, praktiziert selbst das Programm für ausgewogene Ernährung. Gäste, die bei ihr eine einwöchige Einführung buchen, werden einzeln oder in Gruppen angeleitet, lernen in einem Kochkurs die Tipps und Tricks der gesunden Küche und können an einem Entspannungs- und Bewegungsprogramm teilnehmen. Das Essen wird nach den „Metabolic-Balance“-Prinzipien für sie zubereitet: Zum Frühstück kommen beispielsweise zwei Eier mit Roggenbrot oder Knäckebrot mit Putenbrust und Gemüse auf den Tisch. Zu Mittag darf es ein Salat mit Krabben sein und abends Loup de mer, in Limonenöl gebraten mit Avocado Salsa. In den ersten Wochen nach ihrer Rückkehr können sich die Gäste von ihrem Coach weiter per Mail oder Telefon bei der Ernährungsumstellung unterstützen lassen. „Weniger Gewicht und mehr Balance“, das verspricht auch das Balance Resort Hotel „Ifenblick“ im Allgäu, das sich bereits seit zwei Jahren dem Metabolic- Balance-Thema verschrieben hat. Dort können Gäste unter anderem ein Zehntageprogramm für Neueinsteiger oder ein Programm für Wiedereinsteiger buchen. Eine Besonderheit: Gäste werden auf Wunsch ein ganzes Jahr lang telefonisch oder per Mail bei ihrer Ernährungsumstellung weiter beraten. → Hedwig Gafga ↘kontakt Romantik Hotel Benen-Diken-Hof Süderstraße 3-5 25980 Keitum/Sylt Telefon 046 51/93 83 0 Mail: [email protected] www.benen-diken-hof.de Balance Resort „Ifenblick“, Gschwend 49 87538 Balderschwang. Telefon 08328/92470 Mail: [email protected] www.balance-resort.de 3 go global biz april 2011 go biz xxx 2011 Das Letzte 50 global Erster Meeting-Index 2011 zeigt klaren Aufwärtstrend Um Entwicklungen auf dem Veranstaltungsmarkt sichtbar zu machen, erstellt die Vereinigung Deutscher Veranstaltungsorganisatoren e.V. in regelmäßigen Abständen einen Meeting-Index. Befragt werden dazu Corporate Meeting Planer, die Mitglieder des größten Interessenverbandes der Veranstaltungsplaner sowie die Besucher des „stb marketplace“. Der Index für das erste Quartal 2011 gibt Grund zum Optimismus, da die Krise zumindest in der Veranstaltungsbranche vorüber zu sein scheint. Es wird wieder gebucht – und das nicht zu knapp. 63 Prozent der an der Umfrage teilnehmenden 514 Veranstaltungsplaner beurteilen die wirtschaftliche Lage gegenüber dem Vorjahr positiver. Es werden deutlich weniger Veranstaltungen gestrichen, 43 Prozent der Veranstaltungsorganisatoren planen sogar mehr Veranstaltungen als im Vorjahr. Auch bei der Teilnehmerzahl ist ein leichter Anstieg zu spüren. 40 Prozent der Befragten verzeichnen deutlich mehr Besucher bei ihren Seminaren, Tagungen und sonstigen Events. Nur die Veranstaltungsdauer stagniert. Auf die sogenannten Pre-Trips wird wohl nicht nur aus ökologischer und nachhaltiger Sicht weitgehend verzichtet, sondern auch, um das Budget zu schonen. Impressum GO GLOBAL BIZ ist das unabhängige Fachmagazin für Planer und Einkäufer. Das Magazin liefert Informationen und Hintergründe aus dem Geschäftsreise- und Veranstaltungsmarkt. ISSN 2191-2912 herausgeber & verlag : Schlütersche Verlagsgesellschaft mbH& Co. KG Hans-Böckler-Allee 7, 30173 Hannover Telefon 0511 8550-0, Telefax 0511 8550-2600 Postanschrift: 30130 Hannover www.schluetersche.de verlagsleitung : Klaus Krause verlagsbereich kfz und mobilität verlagsbereichsleitung : Eckhard Schulte Telefon 0511 8550-2610, [email protected] redaktion : Büro Mainz: Ralph Langrock (Chefredakteur) Rheinallee 193, 55120 Mainz Telefon 06131 62776-26 [email protected] anzeigenverkauf : Christian Welc, Telefon 0511 8550-2643 [email protected] Marion Bäre, Telefon 0511 8550-2645 [email protected] Cornelia Lohse, Telefon 0511 8550-2646 [email protected] Tanja Ehlerding, Telefon 0511 8550-2647 [email protected] Gitta Lemke, Telefon 0511 8550-2648 [email protected] Derzeit gültige Preisliste: Nr. 1 vom 1. 1. 2011 druckunterlagen : [email protected] Telefon 0511 8550-2625, Fax 0511 8550-2401 producing : lokaydesign.de →D ie nächste Ausgabe des Magazins GO GLOBAL BIZ erscheint am 15. Juni 2011 Lufthansa: Geschäfte mit dem Papst Die Lufthansa entdeckt ihre fromme Ader und tauft einen Regionaljet auf den Namen Marktl, den Geburtsort von Papst Benedikt XVI. in Oberbayern. Könnte natürlich auch der Versuch sein, mit dem Vatikan ins Geschäft zu kommen. Schließlich gibt es da eine Lufthansa Italia, die etwas Zuspruch gebrauchen könnte. Für Mai ist die Taufe der Passagierma- schine des Typs „Embraer E-195“ am Münchner Flughafen geplant. Flugzeuge dieses Typs bieten Platz für bis zu 116 Fluggäste. Die Reichweite beträgt 2.150 Kilometer. Ob eine solche Maschine den Ansprüchen des katholischen Oberhirten und seiner Entourage genügt, ist allerdings fraglich. Der Papst reist nämlich nur Business Class. →D ie Gewinner des Preisausschreibens aus der letzen Ausgabe: Rachel Magdeburg, Karlsruhe I Marion Valerius, Dortmund Berthold Bories, Münster I Angelika Biesalski, Sonthofen Die Gewinner werden schriftlich benachrichtigt. vertrieb /abonnement - service : Telefon 0511 8550-2636, Telefax 0511 8550-2405 [email protected] erscheinungsweise : 6 x jährlich bezugspreise : Inland: jährlich € 20,– inkl. Versandgebühren, inkl. MwSt. Ausland: jährlich € 20,– zuzüglich € 12,60 Versandgebühren. Einzelheft € 4,– inkl. MwSt. zuzüglich Versandgebühren (EU-Steuerregelung wird berücksichtigt). bankverbindung : Sparkasse Hannover (BLZ 250 501 80), Kto. 101 99 00 gerichtsstand und erfüllungsort : Hannover Nachdruck nur mit Genehmigung des Verlages unter ausführlicher Quellenangabe gestattet. Gezeichnete Artikel decken sich nicht unbedingt mit der Meinung der Redaktion. Für unverlangt eingesandte Manuskripte haftet der Verlag nicht. Angeschlossen der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW). Die TiTel Des Verlagsbereichs KFZ unD MobiliTäT iM ÜberblicK: amz – auto motor zubehör bfp fuhrpark + management NKWpartner GO GLOBAL BIZ www.amz.de www.fuhrpark.de www.NKWpartner.de www.goglobalbiz.de druck : CW Niemeyer Druck GmbH, Böcklerstraße 13, 31789 Hameln/Wangelist Seminare für Mobilitätsmanagement Weitere Informationen, Themen und Termine finden Sie unter vdr-akademie.de Termine der VDR-Akademie 02.- 03., 09.05.2011 Webinar: Effiziente Planung von Geschäftsreisen 18.05.2011 Kosten senken durch sinnvolle Prozesse im Travel Management 27. - 29.05.2011 Start des Fachstudiengangs „CMO-Certified Meeting Organizer™“ 09.06.2011 Management-Informationssysteme (MIS): Von der Auswahl bis zur Auswertung 14., 17., 22.06.2011 Webinar: BWL für Travel Manager II 16.06.2011 Airline Pricing für Travel Manager 21.06.2011 Zusammenarbeit mit dem Reisebüro -Der Weg zum richtigen Reisebüropartner Weitere Informationen, Themen und Termine finden Sie unter www.vdr-akademie.de NEU ab Herbst 2011 „Spezialist/-in Geschäftsreiseorganisation (IHK)“ Mit dem Lehrgang, der in Kooperation mit dem IHK Bildungszentrum Frankfurtam Main angeboten wird, können kleine und mittelständische Unterneh- men diesich heute bietenden Möglichkeiten der modernen Geschäftsreiseorganisationnutzen und ihre MitarbeiterInnen entsprechend qualifizieren. Fachstudiengänge CTM-Certified Travel Manager™ CMO-Certified Meeting Organizer™ C-KAM-BT-Certified Key Account Manager Business Travel™ Die einzelnen Termine zu den Fachstudiengängen sowie weitere Informationenfinden Sie unter www.vdr-akademie.de Seminar - Inhalte und Buchung unter: fuhrpark.de Leasing und Full-Service-Leasing: 02.05. – 03.05.2011, Ratingen 20.10. – 21.10.2011, Bensheim Einzelseminare Schon über 1.000 Teilnehmer seit 2001 Für Fuhrparkmanager Fuhrparkrecht (Basisseminar): 28.04. – 29.04.2011, Nürnberg 04.07. – 05.07.2011, Ratingen 12.09. – 13.09.2011, Bensheim 05.12. – 06.12.2011, Hannover Schon über 350 Absolventen seit 2001 Fuhrparkrecht (Aufbauseminar): 27.06. – 28.06.2011, Bensheim 17.10. – 18.10.2011, Hannover Kompetent: Nur dta-zertifizierte Fachtrainer Fuhrparkmanagement compact: 16.06. – 17.06.2011, Ratingen 27.09. – 28.09.2011, Hannover 07.11. – 08.11.2011, Ratingen 05.12. – 06.12.2011, Nürnberg Zertifizierter Fuhrparkmanager Kompakt: 5 Bausteine inkl. Zertifizierung und Tutorenbetreuung Für Großkundenberater Schon über 200 Teilnehmer Zertifizierter Fuhrparkmanagementberater: Die Ausbildung für Großkundenbetreuer bei Autoherstellern, Autohändlern und Fuhrparkdienstleistern Bensheim bzw. Ratingen: Start 26.09. – 27.09.2011 Konzept: Seit mehr als 10 Jahren bewährtes Seminarkonzept Ratingen (bei Düsseldorf): Start 20.06. – 21.06.2011 Bensheim: Start 22.09. – 23.09.2011 Travelmanagement auf dem bfp Fuhrpark-FORUM am Nürburgring 25.05. – 26.05.2011 Sie könnten die Fahrt natürlich auch zum Lesen nutzen * * all you can read Frische News und Videos auf der mobilen Website goglobalbiz.de – jetzt für Smartphones optimiert!