vermischte meldungen - Neue Zürcher Zeitung
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vermischte meldungen - Neue Zürcher Zeitung
16 Mittwoch, 27. Dezember 1995 Nr. 300 300-016 VERMISCHTE MELDUNGEN den Tatort verlassen hätten. Nach seinen Angaben stammten die Kugeln in den Schädeln der Toten aus Schusswaffen des Kalibers 22. In einigen Leichen seien auch Projektile vom Kaliber 9 Millimeter entdeckt worden. Die Autopsie soll zudem Aufschluss darüber geben, ob alle Sektenanhänger in dem Waldstück starben, wann sie umkamen und wer zuletzt starb. Ein Dorfbewohner sagte dem französischen Fernsehen, er habe am Morgen des 16. Dezember drei Autos mit Schweizer Kennzeichen zu dem betreffenden Waldstück fahren sehen. Ein Jäger sah zwei Tage später einen Wagen mit einem Schweizer Kennzeichen die Bergstrasse wieder hinabfahren. Noch 400 weitere Mitglieder am Leben Presseleute an jetter Stelle, an welcher die 16 Leichen sternförmig um ein Feuer gruppiert gefunden worden waren. Der Ort befindet sich nahe der Gemeinde St-Pierre-de-Cherennes. (Bild Reuter) Neuer Massenmord bei der Sonnentempler-Sekte 16 verkohlte Leichen in einem Wald bei Grenoble aufgefunden Erneut hat ein Drama um Mitglieder der Sonnentempler-Sekte mit einem Massenmord geendet. Die französische Polizei fand am Samstag in einem Wald in der Umgebung von Grenoble die Leichen von 16 seit Tagen vermissten Sektenmitgliedern, die alle Schusswunden aufwiesen. Sie waren sternförmig um ein Feuer gruppiert. Bei den Toten soll es sich um 8 Schweizer und 8 Franzosen handeln. Alle Opfer mit Schusswunden Grenoble, 26. Dez. (Reuter) Zum zweitenmal hat die Sekte der Sonnentempler h d u r c den gewaltsamen Tod mehrerer Mitglieder Entsetzen ausgelöst. In Grenoble begann am Dienstag die Autopsie von 16 verkohlten Leichen, darunter jene von 3 Kindern, die die Polizei am Samstag in einem abgelegenen Waldstück unweit der savoyischen Stadt in einem Wald gefunden hatte. An allen Leichen der Sonnentempler wurden nach Angaben der Ermittler Schusswunden gefunden. Einigen Personen waren offenbar Beruhigungsmittel oder Gift verabreicht worden. Die Autopsie soll nun klären, ob sich die Sektenmitglieder selbst umbrachten oder ob andere Personen die Tat verübten. Vor der Autopsie hatte die Staatsanwaltschaft erklärt, dass von einem organisierten gemeinschaftlichen Mord auszugehen sei, auf den vielleicht ein, zwei oder drei Selbstmorde gefolgt seien. Es sei ausgeschlossen, dass sich die drei Ein Verbot der Sekte? (ap) Die Sonnentempler-Sekte könnte in der Schweiz verboten werden, falls es sich um eine rechtswidrige oder staatsgefährliche Vereinigung handelt. Laut dem EJPD-Sprecher Viktor Schlumpf ist es aber an den Kantonen, Organisa- tionen auf ihrem Territorium zu verbieten. Der Bund würde nur in äusserst schwer wiegenden Fällen eingreifen. Ein Verbot von Vereinigungen mit rechtswidrigem oder staatsgefährlichem Charakter ist im Prinzip eine kantonale Angelegenheit Nur in Notfällen könnte der Bundesrat ein Verbot erlassen. Dieses würde sich auf Artikel 102 Ziffer 10 der Bundesverfassung stützen, wonach der Bundesrat für die innere Sicherheit der Eidgenossenschaft sowie für die Handhabung von Ruhe und Ordnung sorgt. Der EJPD-Sprecher wies aber gleichzeitig daraufhin, dass es sich dabei um einen schweren Eingriff handeln würde, weil ein Verbot ein anderes Grundrecht, nämlich jenes der Glaubens- und Gewissensfreiheit, tangieren würde. Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren selbst das Leben genommen hätten. Wie bei den kollektiven Tötungen im Oktober 1994 wurden auch diesmal bei einigen Toten über den Kopf gezogene Plasticsäcke entdeckt. Damals waren in Bergdörfern in der Schweiz sowie in einem Haus in Kanada insgesamt 53 tote Sonnentempler ent- einem abgelegenen Waldstück in den französischen Alpen bei Grenoble unweit des Ortes SaintPierre-de-Cherennes gefunden worden. Nach Angaben der Polizei lagen sie dort offenbar bereits seit über einer Woche. Die Leichen waren sternförmig angeordnet, wobei die Füsse auf ein Feuer im Zentrum gerichtet waren. Offenbar waren sie mit Benzin übergossen und angezündet worden. Bei den Toten soll es sich um Schweizer und Franzosen handeln. Die Ermittlungen konzentrieren sich auf die , Frage ob die Sonnentempler durch Fremdeinwirkung starben oder ob es sich um einen rituellen Massenselbstmord handelte. Staatsanwalt JeanFrancois Lorans sagte, es sei grundsätzlich nicht auszuschliessen, dass eine oder mehrere Personen Nach den Worten des Sektenexperten Massimo Introvigne strebten die Sonnentempler einen gemeinsamen Tod an, um dem Ende der Welt zu entgehen, das nach ihrem Glauben mit der Jahrtausendwende zusammenfällt. Da viele jedoch nicht zu einem Selbstmord in der Lage seien, sollte ihnen jemand dabei helfen, sagte Introvigne der Zeitung «Le Parisien». Sein Kollege Renaud Marhic erklärte, einige der Toten seien möglicherweise ermordet worden, weil sie zuviel über das Massaker vor gut einem Jahr gewusst hätten. Zwei der Opfer seien möglicherweise Polizisten. Bei einem der Toten soll es sich um Patrick Vuarnet handeln, den Sohn eines ehemaligen französischen Skirennfahrers, der den Ermittlern Dokumente über den Ritualmord vom Oktober 1994 zugespielt hatte. Die ehemalige Sonnentempler^ Rose-Marie Jaton sagte dem Blatt «France-Soir», dass noch rund 400 Mitglieder der Sekte am Leben seien und dass somit weitere Massentötungen oder Selbstmorde keineswegs auszuschliessen seien. Organisation für Angehörige der Sektenopfer gegründet Epalinges, 26. Dez. (sda) In Epalinges (Waadt) ist am Weihnachtstag eine Selbsthilfe-Organisation gegründet worden, die Angehörigen von Sonnentempler-Opfern zur Seite stehen soll. Die Vereinigung will die Angehörigen zum Beispiel in Rechtsfragen beraten und gegen aussen vertreten, wie sie am Dienstag mitteilte. Erster Präsident der neuen «Internationalen Vereinigung» ist der Anwalt Jacques Barillon. Sekretärin ist Rose-Marie Jaton; vier ihrer Verwandten kamen beim Drama von Cheiry im Oktober 1994 ums Leben. Zu den Zielen der Organisation gehören juristische Schritte und politische Vorstösse gegen das Sektenwesen. Auch Öffentlichkeitsarbeit soll geleistet werden. Brandkatastrophe in Indien Mindestens 425 Todesopfer Dabwali, 26. Dez. (Reuter/afp) Bei einem Grossbrand während einer Schulfeier sind am Samstag in der nordindischen Stadt Dabwali mindestens 425 Personen ums Leben gekommen. Die meisten Opfer waren Kinder im Alter zwischen viereinhalb und vierzehn Jahren. Fast jede Familie in der Kleinstadt mit 40 000 Einwohnern habe einen oder mehrere Angehörige verloren, berichteten Helfer. Viele Verletzte wurden auch mehrere Tage nach dem Brand noch in Spitälern behandelt. Die meisten waren aber ausser Lebensgefahr. Das Feuer war während einer Feier in einem Steingebäude ausgebrochen, das mit einer NylonZeltplane als Regenschutz überspannt war. Die Polizei äusserte die Vermutung, dass ein Kurzschluss oder eine explodierende Gasflasche den Brand ausgelöst habe, der sich über die Plane und die Kunstseiden-Dekoration schnell ausbreitete. Die Kleidung vieler Kinder habe die Flammen zusätzlich genährt. Die Besucher seien von dem Brand, der in Sekundenschnelle um sich gegriffen habe, völlig überrascht worden, erklärten Polizeisprecher. Der Saal, der 1000 Sitzplätze hatte, sei überfüllt gewesen. Am Unglücksort stand nur ein Feuerwehrwagen zur Verfügung. gebildet. Dieses Jahr habe aber die Schneedecke glücklicherweise im Mittelland weitgehend gefehlt. Ansonsten wäre es laut der LHG vermutlich in vielen Gebieten zu einem katastrophalen Hochwasser gekommen. Auf dem Rhein wurde die Schiffahrt vorübergehend eingestellt. Der Rheinpegel erreichte laut der Kantonspolizei Basel-Stadt am Nachmittag des Weihnachtstages bei Rheinfelden einen Höchststand von 4,81 Meter. Dieser sank am Stephanstag bereits wieder auf 4,78 Meter. Die am Wochenende gemessenen Regenmengen waren in manchen Regionen der Alpennordseite beträchtlich. So fielen laut Stefano Zanini von der Schweizerischen Meteorologischen Anstalt in Wynau (Kanton Bern) zwischen Sonntag morgen bis Dienstag morgen 97,4 Liter Regen pro Quadratmeter. Auf dem Napf wurden pro Quadratmeter 97,3 Liter, auf der La Döle 89.1 Liter, in Plaffeien 88,1 Liter und in LaChaux-de-Fonds 80,6 Liter Regen gemessen. In Zürich fielen innert 48 Stunden pro Quadratmeter (Aargau) 62,2 Liter sowie in 77.2 Liter, in Buchs Glarus 61,1 Liter Regen. Im Tessin und im Unterwallis blieb es über die Weihnachtstage dagegen fast trocken. Prekäre Hochwasserlage in Teilen des Aargaus Millionenschäden bei Bränden in der Schweiz Hunderte von Feuerwehrleuten im Kampf gegen die Fluten Bern, 26. Dez. (ap) Schwere Regenfälle haben Ober die Weihnachtstage die Bevölkerung in weiten Teilen des Schweizer Mittellandes in Atem gehalten. Hunderte von Feuerwehrleuten mussten Keller auspumpen und Strassen wieder passierbar machen. Mit dem Einsetzen von Schneefällen hat h s i c die Lage am Stephanstag jedoch wieder entspannt. Niederschläge wie schon lange nicht mehr Lange und anhaltende Niederschläge haben über die Weihnachtstage in Teilen des schweizerischen Mittellandes zu schweren Überschwemmungen geführt. Von den Wassermassen besonders betroffen waren vor allem die Quertäler des Aaretals im Kanton Aargau sowie Gebiete im bernischen Oberaargau. Dort traten die Bäche über die Ufer und überschwemmten Strassen, Felder und Keller. In Rothrist musste am Weihnachtstag eine vierköpfige Familie evakuiert werden, weil ihr Haus überschwemmt wurde. Allein im Kanton Aargau waren rund 680 Feuerwehrleute, Teile der Kantonspolizei und des Kantonalen Führungsstabs im Einsatz, wie der Informationsdienst des Kantons Aargau bekanntgab. Am stärksten betroffen waren das Wynental, das Suhrental und das Wiggertal. Kritisch war die Situation am Montag nachmittag vorübergehend auch entlang der Autobahn N 1 bei Gränichen, als die Fluten der über die Ufer getretenen Wyna den Rand eines 1,5 Meter hohen Hochwasserdamms erreichten und Wasser an drei Stellen über den Damm drang. Damit das Wasser abflies- sen konnte, musste der Abfluss Richtung Wyna ausgebaggert werden. Der Verkehr auf der Autobahn N 1 zwischen Zürich und Bern war wegen des Hochwassers auf mehreren Streckenabschnitten vorübergehend in beiden Richtungen auf je eine Fahrspur eingeschränkt. Ein Erdrutsch verschüttete in Wasen im Emmental die Strasse und machte sie bis Lüderen unpassierbar. Die Hauptstrasse Nummer 1 Kirchberg-Langenthal zwischen Seeberg und Oberönz war vorübergehend gesperrt. Wie die zuständigen Polizeistellen bekanntgaben, entspannte sich die Lage in den Überschwemmungsgebieten in der Nacht auf den Stephanstag nach dem Einsetzen von Schneefällen jedoch wieder deutlich. Entspannung dank neuen Schneefällen Die seit Freitag anhaltenden Regenfälle führten nach Angaben der Abteilung Landeshydrologie und -geologie (LHG) im Bundesamt für Umwelt, Wald und Landschaft zum stärksten Weihnachtshochwasser seit 1918. Dieses fast alle Jahre zur Weihnachtszeit auftretende Hochwasser werde zumeist aus Schmelzwasser aus der Schneedecke deckt worden. Ob es sich damals um Massenselbstmord oder Mord handelte, konnte nie restlos geklärt werden. Sieben Walliser Familien obdachlos Bern, 26. Dez. (ap) Mehrere Brände haben über die Weihnachtsfeiertage Sachschäden in Millionenhöhe verursacht. In der Walliser Gemeinde Heremence verwüstete ein Brand am Samstag eine Schreinerei, ein Sechsfamilien- sowie ein Einfamilienhaus. Sieben Familien 20 Personen wurden obdachlos. Der Sachschaden wird auf drei bis vier Millionen Franken beziffert. Die Brandursache war noch unbekannt, wie die Walliser Kantonspolizei erklärte. In Aarau mussten in der Nacht zum Stefanstag zwei Familien vorübergehend evakuiert werden, weil in der Nähe ihrer Wohnungen eine ehemalige Fabrik brannte. Der grossflächige Gebäudekomplex wurde vollständig zerstört. Wie die Kantonspolizei Aargau dazu bekanntgab, wurde das auf 150000 Franken geschätzte Abbruchobjekt mutwillig in Brand gesteckt. Die Täterschaft ist noch nicht bekannt. In Luzern brannte am frühen Samstagmorgen ein in der Neustadt beim Güterbahnhof gelegenes ökonomiegebäude mit Handwerker- und Schreinerwerkstatt nieder. Der Sachschaden sei erheblich, gab die Luzerner Stadtpolizei bekannt. In Villeneuve VD wurde am Samstag nachmittag ein Holzschopf, der einem Landschaftsgärtner als Depot diente, durch ein Feuer zerstört. Auch im Kanton St. Gallen entstanden bei sieben Bränden in Sennwald, Rapperswil, Uzwil, St. Margrethen und St. Gallen zum Teil Schäden in der Höhe von mehreren zehntausend Franken. - - Gewinnquoten von Toto und Lotto Sternförmig um ein Feuer liegend Kein Maximum im Toto. Die 16 Leichen der seit über einer Woche vermissten Sektenmitglieder waren am Samstag in 15 Gewinner mit 12 Richti- gen je Fr. 2889.70. 188 Gewinner mit 1 1 Richtigen je Fr. 172.90. 1791 Gewinner mit 10 Richtigen je Fr. 18.20. 13 Richtige wurden nicht erreicht. Im Jackpot befinden Erneut Ölpipeline in Russland geborsten sich Fr. 108 364.50. Kein Sechser im Toto-X. 1 Gewinner mit 5 Richtigen plus Zusatzzahl Fr. 6914.90. 16 Gewinner mit 5 Richtigen je Fr. 2160.90. 766 Gewinner mit 4 Richtigen je Fr. 45.10. 12 893 Gewinner mit 3 Richtigen je Fr. 3.-. 6 Richtige wurden nicht erreicht. Im Jackpot befinden Moskau, 26. Dez. (ap) In Russland ist erneut eine ölpipeline geborsten, so dass Rohöl in zunächst nicht bekanntem Umfang ausgelaufen ist Wie die Nachrichtenagentur Itar-Tass am Dienstag berichtete, wurde das Leck in der Hauptleitung zwischen Jaroslawl in Mittelrussland und Uchta in der 1300 Kilometer nordöstlich von Moskau gelegenen Region Komi entdeckt. Die Pipeline sei daher bereits am vergangenen Sonntag stillgelegt worden. Rund 100 Arbeiter bemühten sich, ein Abfliessen von Öl in den Fluss Roptscha den die Leitung in diesem Gebiet überquert zu verhindern. In der Region sind sich Fr. 306 452.55. Ein weiterer Lotto-Millionär. 1 Gewinner mit 6 Richtigen Fr. 2 549 815.30. 2 Gewinner mit 5 Richtigen plus Zusatzzahl je Fr. 235 813.90. 145 Gewinner mit 5 Richtigen je Fr. 9542.30. 8487 Gewinner mit 4 Richtigen je Fr. 50.-. 175 505 Gewinner mit 3 Richtigen je Fr. 6.-. Joker. - - schon wiederholt Umweltschäden durch ausströmendes Öl entstanden. Jlfttf^ürtftfr ^riiimg Szene aus Oberönz im Oberaargau. Der Bach ( B i l Reuter) önz wird zum reissenden Fluss. d Neue Zürcher Zeitung vom 27.12.1995 1 Gewinner mit 6 richtigen Endziffern Fr. 372 801.90. 7 Gewinner mit 5 richtigen Endziffern je 10 000.-. 65 Gewinner mit 4 richtigen Endziffern je 1000.-. 612 Gewinner mit 3 richtigen Endziffern je 100.-. 5845 Gewinner mit 2 richtigen Endziffern je 10.-. Fr. Fr. Fr. Fr.