Klimastudie Baden-Württemberg (KLARA) und Extremereignisse

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Klimastudie Baden-Württemberg (KLARA) und Extremereignisse
Dr. Manfred Stock
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Klimawandel, regionale Auswirkungen,
Risiken und Anpassung.
1. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
2. Extremwetterereignisse und Naturgefahren
3. Region Baden-Württemberg: Projekt KLARA –
Klimawandel - Auswirkungen, Risiken und Anpassung
4. Klimaschutz und Anpassung:
Wie können wir mit dem Klimawandel umgehen?
Manfred Stock
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1
Einsteinturm
1926
Telegrafenberg Potsdam
Geodätisches
Observatorium
1892
Astrophysikalisches
Observatorium 1879
Meteorologisches
Observatorium
1890
Königlich-preußisches Observatorium, vom
Architekten Paul Emanuel Spieker
im neoklassischen Stil erbaut,
1879 eingeweiht durch den späteren Kaiser
Friedrich III
2001 restauriert und wieder eingeweiht
das erste astrophysikalische Institut der Welt
Manfred Stock
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2
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Leibniz Gemeinschaft
Gründung:
1992
Mitarbeiter:
~140
Budget (Mio.€): ~ 9
Forschung:
Methoden (Natur- und Sozialwissenschaft):
¾Globaler Wandel
¾System- und Szenarienanalyse
¾Klimawirkung
¾quantitative und qualitative Modellierung
¾Nachhaltige
Entwicklung
¾Computersimulation und
Datenintegration
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3
Historischer Standort
Meilensteine
in der
Vergangenheit
.
Albert Abraham Michelson beweist die Konstanz
der Lichtgeschwindigkeit im leeren Raum.
Michelson-Interferometer
Karl Schwarzschild, 1885-1916, Direktor des
Astrophysikalischen Observatoriums, erbrachte die
erste genaue Lösung der Feldgleichung der
Allgemeinen Relativitätstheorie: eine für nicht
rotierende kugelförmige symmetrische Körper und
eine für statische isotrope leere Räume um feste
Körper.
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4
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung e.V.
Struktur
Die Forschung am PIK ist über eine Matrixstruktur mit fünf Abteilungen
und vier Forschungsfeldern, den ToPIKs, organisiert.
Abteilungen
Forschungsfelder
Klimasystem
Erdsystemanalyse
Globaler Wandel und
Natürliche Systeme
Klimawirkung und Vulnerabilität
Global Wandel und Soziale
Systeme
Nachhaltige Lösungsstrategien
Transdisziplinäre Konzepte
und Methoden
Integrierte Systemanalyse
Data & Computation
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5
Klima: statistische Durchschnittstemperatur
≠ Wetter: real gefühlte Temperatur
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6
„Klimaoptimum“
im Mittelalter
1300-1400 AD: Der Weinanbau in
Deutschland erreicht sein Maximum von
ca. 300.000 ha (dreimal soviel wie heute)
Pol de Limbourg, um 1416;
Stundenblätter des Duc de Berry, und reicht bis Bad Doberan an der Ostsee.
Buchillustration (Zürich, ~1300AD)
September
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7
Klimaveränderungen in Vergangenheit und Zukunft
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8
Einige Zeichen des Klimawandels* in Deutschland
• Gletscherschwund in den Alpen
• Seit 40 Jahren schneit es überall immer seltener
• Temperaturanstieg im Winter ca. 2°C,
im Jahresmittel um ca. 1,5°C
• Apfelblüte 1 Woche früher als vor 40 J.
• Forsythienblüte Anfang März, in den 50iger
Jahren Anfang April
• Mediterrane Insekten werden heimisch, wie
Schwammspinner oder Gottesanbeterin *
• Auch Vögel aus Südeuropa siedeln sich an, wie
der Bienenfresser im Saaletal *
• Zugvögel wie der Kiebitz überwintern in
Süddeutschland statt in Südeuropa *
• Sardellen aus dem Mittelmeer laichen
inzwischen in der Nordsee *
• Häufigere Starkniederschlagstage bis zu 11
Tage/Jahr
• teilweise signifikanter Anstieg in der Häufigkeit
und Intensität extremer Hochwasserereignisse in
den letzten 20 Jahren *
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> Quarks & Co, 28.06.05:
„Kippt das Klima?“
* z.T. mit anderen Einflüssen
9
Niederschlag & Veränderungen in D 1901-1998
Gerstengarbe et al. 2003,
Datenquelle: DWD
Niederschlag 1901-1960
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Trend
1901-1998
10
Dr. Manfred Stock
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Klimawandel, regionale Auswirkungen,
Risiken und Anpassung.
1. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
2. Extremwetterereignisse und Naturgefahren
3. Region Baden-Württemberg: Projekt KLARA –
Klimawandel - Auswirkungen, Risiken und Anpassung
4. Klimaschutz und Anpassung:
Wie können wir mit dem Klimawandel umgehen?
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11
Unwetterkatastrophen
Häufung großer Naturkatastrophen (MüRück):
Jahrzehnt
1950-69 1960-69 1970-79 1980-89 1990-99
Anzahl
20
27
47
63
91
Mrd.US$ (2004)
45
81
148
228
704
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12
Unwetterkatastrophen
Häufung großer Naturkatastrophen (MüRück):
Jahrzehnt
1950-69 1960-69 1970-79 1980-89 1990-99
Anzahl
20
27
47
63
91
Mrd.US$ (2004)
45
81
148
228
704
Klimatisch bedingte Schäden in Industrienationen
heute insgesamt:
5 - 10% des BSP
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13
Hurrikan Andrew 1992
Hurrikan
Hurrikan Andrew
Andrew
1992
1992
Münchener Rück, topics 2000
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14
South Atlantic (!) Hurricane Catarina 2004
Tropical cyclone Catarina off
Southern Brazil, 26 March 2004.
The first hurricane recorded in the
South Atlantic.
Image courtesy of MODIS Rapid
Response Project at NASA/GSFC.
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15
Hurricane Katrina
Aug. 2005
Garron Lenaz recovers an American
flag from the rubble in front of his
home in Gulfport, Miss., after
Hurricane Katrina struck the Gulf
Coast Monday, Aug. 29, 2005. (AP
Photo/John Bazemore)
© http://en.wikipedia.org/wiki/Hurricane_Katrina
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16
Originalartikel:
Oktober 2001
Scientific American
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Entwicklung des Hurrikan-Energiepotenzials
Emanuel, K.: Nature 31.July 2005
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18
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19
Meeresspiegelanstieg und Küstenbedrohung
1. Meeresspiegel NN
2. Tidenhub
3. Windaufhöhung
4. Fernwellen
5. Sturmwellen
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20
Großwetterlagen - Indikatoren des Klimawandels
Andauer des Clusters West (Dekadenmittel)
Fraedrich, Gerstengarbe u. Werner, 2001
Sturm Lothar, Dez. 1999
Lawine Galtür, Feb. 1999
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21
Böengeschwindigkeiten 1952-2002
Deutliche Zunahme in tieferen
Lagen (Station Karlsruhe rechts)
Leichte Abnahme in Höhenlagen
(Station Feldberg unten)
C Kottmeier, M Kunz, T Hofherr,
N Lichtenberger, J Sander (Karlsruhe)
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22
Gewitterhäufigkeit und Konvektionsindizes
Zunahme der Anzahl der Gewittertage im
Zeitraum 1949-2000
Zunahme der Anzahl von Tagen mit
hohen Gewitterpotenzial im Zeitraum
1971-2003 (Station Stuttgart)
Konvektionsindizes als Gewitterindikator:
CAPE =: Convective Available Potential Energy
CIM =: Convective Inhibition
C Kottmeier, M Kunz, T Hofherr, N Lichtenberger, J Sander (Karlsruhe)
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23
0371
Tornado Spanien
2001
www
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24
Thomas Loster,
MünchenerRück
2003
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25
Hochwasserkatastrophen & Ursachen:
1. Veränderungen bei Großwetterlagen
KLIMA
LANDSCHAFT
SIEDLUNGEN
Troglage Mitteleuropa (Vb-Lagen)
EXTREMWETTER
+STARKREGEN
- DAUERREGEN
GEWÄSSER
Vb-Wetterlage
12.08.2002
Donauflut Aug. 2005
Oderflut Juli 1997
Starkregentage im Juli/August für
verschiedene Großwetterlagen
Elbeflut Aug. 2002
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Wolfgang Fricke, DWD
GAW Brief 12, Sept.02
26
Hochwasserkatastrophen & Ursachen:
2. Veränderungen der Landschaft
KLIMA
LANDSCHAFT
GEWÄSSER
SIEDLUNGEN
Flächenverbrauch in Deutschland
pro Tag 130 ha !
(ca. 200 Fußballfelder)
EXTREMWETTER
STARKREGEN
DAUERREGEN
FLÄCHENVERSIEGELUNG
EXTREME
ABFLÜSSE
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27
Hochwasserkatastrophen & Ursachen:
3. Veränderungen der Gewässer
KLIMA
LANDSCHAFT
GEWÄSSER
SIEDLUNGEN
EXTREMWETTER
STARKREGEN
DAUERREGEN
FLÄCHENVERSIEGELUNG
EXTREME
ABFLÜSSE
UFER- und FLUSSBETT
UMBAU
EXTREME
WASSERSTÄNDE
HOCHWASSERHÄUFIGKEIT
Talsperre Klingenberg (Weisseritz) 15.08.02
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28
Hochwasserkatastrophen & Ursachen:
4. Veränderungen der Besiedlung
KLIMA
LANDSCHAFT
GEWÄSSER
SIEDLUNGEN
EXTREMWETTER
STARKREGEN
DAUERREGEN
FLÄCHENVERSIEGELUNG
EXTREME
ABFLÜSSE
WERTEFUNDUS
UFER- und FLUSSBETT
UMBAU
SCHADENSPOTENZIAL
EXTREME
WASSERSTÄNDE
HOCHWASSERHÄUFIGKEIT
HOCHWASSERKONSEQUENZEN
HOCHWASSERRISIKO
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Dresden Hbf 13.08.02 dpa
29
Hochwasserkatastrophen & Ursachen:
5. Veränderungen von Bewusstsein und Handeln
KLIMA
LANDSCHAFT
GEWÄSSER
SIEDLUNGEN
7.
EXTREMWETTER
STARKREGEN
DAUERREGEN
FLÄCHENVERSIEGELUNG
EXTREME
ABFLÜSSE
6.
WERTEFUNDUS/
WERTEWANDEL
UFER- und FLUSSBETT
UMBAU
HOCHWASSERHÄUFIGKEIT
3.
SCHUTZPOTENZIAL
4.
HOCHWASSERKONSEQUENZEN
HOCHWASSERRISIKO
Manfred Stock
5.
SCHADENSPOTENZIAL
EXTREME
WASSERSTÄNDE
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2.
1.
RISIKOWAHRNEHMUNG
30
Weihnachtshochwasser
Köln 1993
www
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31
0373
Hochwasser
Rhein/Mosel
Köln 1995
www
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32
0276
Elbeflut 2002: Überschwemmung an der Havel südöstlich von Havelberg
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33
Dr. Manfred Stock
Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
Klimawandel, regionale Auswirkungen,
Risiken und Anpassung.
1. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung
2. Extremwetterereignisse und Naturgefahren
3. Region Baden-Württemberg: Projekt KLARA –
Klimawandel - Auswirkungen, Risiken und Anpassung
4. Klimaschutz und Anpassung:
Wie können wir mit dem Klimawandel umgehen?
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34
Klimaveränderungen -
KLIMAWANDEL
AUSWIRKUNGEN
RISIKEN
ANPASSUNG in Baden-Württemberg
Im Auftrag der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württemberg (LfU)
Klimaänderung im Zeitraum 1951-2000:
– Temperaturanstieg im Jahresmittel bis zu 1.5 K
– Rückgang der Frosttage im Mittel um 30 Tage/Jahr
– Zunahme der Sommertage im Mittel um 20 Tage/Jahr
– Niederschlagszunahme in der Jahressumme im Mittel um 90 mm
(vereinzelt auch bis zu 250 mm)
– Zunahme der Starkniederschlagstage um bis zu 11 Tage/Jahr
– Deutliche Änderungen auch in
anderen meteorologischen Parametern
Was wird sich bis 2050 ändern?
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35
KL
IMAWANDEL
A
USWIRKUNGEN
R
ISIKEN
A
NPASSUNG
• Globaler Klimawandel und regionale Veränderungen
– Trendverschiebungen
– Extremwertveränderungen
• Auswirkungen in Baden-Württemberg
–
–
–
–
–
–
Gesundheit
Tourismus
Landwirtschaft, Obst- und Weinbau
Forstwirtschaft
Naturschutz
Schifffahrt und Wasserkraftnutzung
• Anpassung
– Risiken begegnen
– Chancen nutzen
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Projekt KLIWA:
Klimaänderung &
Wasserwirtschaft
36
Phänologische Uhr Konstanz
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37
Blühbeginn der
Robinie
Jun 18
Jun 8
Blühbeginn
Flowering of Robinia
Jun 13
Jun 3
May 29
May 24
May 19
May 14
May 9
1940
1950
Manfred Stock
1960
1970
1980
1990
2000
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2010
38
Beispiel: Verfrühung der
Erstankünfte von Vogelarten
M Peintinger, W Fiedler, HG Bauer, S Schuster (Radolfzell)
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39
Regionale Klimaänderung → Auswirkungen
Globales Szenario
Unsicherheit
Niederschlag
Regionalisierung
T
~250 km
>| |<
GCM
Klimamodell
~18 km
global
?
lokal
Niederschlag
2050
Klimadaten
Potenzielle
Auswirkungen
Hydrologie
Landnutzung
Böden/
Geologie
Infrastruktur
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40
Jahresmittel Lufttemperatur
Basisszenario: 1951-2000
Differenz 2046/2055 zur Basis
Mittelwert des
Zeitraums
1951-2000
Trend + 1.2 K
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41
Mittlerer Jahresniederschlag
Basisszenario: 1951-2000
Differenz 2046/2055 zur Basis
Differenz [mm]
-200
-100
0
100
200
Mittelwert des
Zeitraums
1951-2000
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42
Sonnenscheindauer
Manfred Stock
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43
Mittlere Anzahl der Sommertage
Basisszenario: 1951-2000
Differenz 2046/2055 zur Basis
Mittelwert des
Zeitraums
1951-2000
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44
Sommertage am Bodensee
(Tmax > 25°C) in der Sommersaison (1. Mai - 31.Oktober); Station Konstanz
80
80
80
1971 - 2000
60
60
2026 - 2055
Anzahl Tage
Anzahl Tage
60
40
40
40
20
20
20
1970
1970
1980
1980
Manfred Stock
1990
1990
2000
2000
2026
2025
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2036
2035
2046
2045
2056
2055
45
Gesundheitsgefahren
- Hitzebelastung
• Beispiel: Hitzewelle in Europa 2003
• Ermittlung hitzebedingter Todesfälle
• Verwundbarkeit und Anpassung
• Folgerungen und Empfehlungen
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46
Gefühlte Temperatur in Europa
am 8. August 2003
Wärmebilanzmodell des
menschlichen Körpers:
•Wärmeaufnahme
(Temperatur)
•Verdunstung
(Temp., Luftfeuchte)
Bilanz zusätzliche Hitzetote
Frankreich
14.805
Deutschland, ca. 7.000,
davon ca.
2.000
in Baden-Württemberg
Insgesamt:
Manfred Stock
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ca. 50.000 in Europa
47
Hitzewelle und Dürre,
Europa 2003
Maisfeld in Ostdeutschland
Sommer 2003
Der Rhein, bei Düsseldorf
© AP
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48
Statistik extremer Temperaturen
Verschiebung des Mittelwerts der Wahrscheinlichkeitsverteilung
mehr
heiße
Tage
Bisheriges
Klima
Weniger
kalte Tage
Kälte
Manfred Stock
mehr
Hitzerekorde
neues
Klima
Mittel
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Hitze
49
Tmax Statistik für Basel
Sommermonate Juni Juli August
A‘: Simulation
HIRHAM4 Model
C: Hitzeperiode
in 2003
A: Beobachtungen
1961–1990
B: Simulation
2071–2100
A2 Szenario
Beniston, M. & Diaz, H.F.: Global and Planetary Change 44 (2004) 73–81
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50
Sensitivität: thermische Belastung
Die Empfindlichkeit
hängt vom
Gesundheitszustand
ab, der allgemein im
Alter schlechter als
im Durchschnitt ist.
Manfred Stock
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51
Hitzetage - Veränderungen
C Koppe, G. Jendritzky, T Holst (DWD Freiburg)
Änderung der Häufigkeit von Tagen mit
starker bis extremer Wärmebelastung
relativ zum Basisszenario
0 - 400 m
Manfred Stock
400 - 800 m
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> 800 m
52
Absolute Vulnerabilität
Relative Änderung
← Wärmebelastung
0 - 400 m
400 - 800 m
> 800 m
← Kältestress
C Koppe, G. Jendritzky, T Holst (DWD Freiburg)
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53
Hitzebedingte Todesfälle
Differenz zwischen Zukunfts- und
Basisszenario (Anzahl pro 100.000 EW)
0 - 400 m
400 - 800 m
> 800 m
C Koppe, G. Jendritzky, T Holst (DWD Freiburg)
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54
Folgerungen & Empfehlungen
• Hitzewarnsystem
– frühzeitige gebietsbezogene Warnungen
& konkrete Verhaltensregeln
• klimagerechte Stadtplanung
– Reduktion des städtischen Wärmeinseleffektes
• klimagerechtes Gebäudedesign
– ‚intelligentes Bauen’
– Energiegewinnung statt –verbrauch.
Baden-Württemberg für Hitze gut gerüstet
•Frühwarnsystem
Zusätzliche
Gesundheitsrisiken betrachten:
per Radio
– Allergien durch Pollen
– Infektionskrankheiten infolge Einschleppung neuer oder
Ausbreitung bestehender Vektoren
05.07.2005 Karlsruhe/Stuttgart - Das Land Baden-Württemberg hat ein neues Hitzefrühwarnsystem
eingeführt. Damit soll an heißen Tagen insbesondere für ältere Menschen besser vorgesorgt werden.
Das mit dem Deutschen Wetterdienst erarbeitete System springt bei erwarteten Temperaturen um die
32 Grad an. Dabei wird die gefühlte Temperatur berücksichtigt, die von Wind, Luft oder Feuchtigkeit
bestimmt wird. Der Sommer vor zwei Jahren mit 1.100 Hitzetoten im Land hat nach Ansicht des
Sozialministeriums gezeigt, dass Bürger stärker sensibilisiert werden müssen.
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55
Tourismus
Im Winter: Rückgang der Schneetage
und der Übernachtungen
Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg (Hg.) (2005):
Nachhaltige Entwicklung des Schneesports und des
Wintersporttourismus in Baden-Württemberg.
www.wm.baden-wuerttemberg.de
KLARA: Untersuchungen zum
Sommertourismus
•Bodensee (Baden)
•Schwarzwald (Wandern)
•Mittlerer Neckar
•Schwäbische Alb
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56
Mehr Potenzielle Badetage → längere Badesaison
240
210
Sicht des
Bademeisters
180
120
90
ab 600 Besucher
60
Std.abw. = 382.50
42
1400 - 1500
N = 660.00
1300 - 1400
1200 - 1300
800 - 900
700 - 800
600 - 700
500 - 600
300 - 400
200 - 300
0 - 100
Mittel = 383
23 19 16 17
0
1100 - 1200
33 37
1000 - 1100
41 39 41 41
900 - 1000
30
Besucherzahlen
b)
Zusammenhang
Besucherzahl und
Temperatur (17 Uhr)
c)
Badetag:
1. wenn
Tmax > 23°C
150
123
Von T17Uhr zum Klima: Tmax
Manfred Stock
ähnlich ermittelt man
die 2 anderen
Bedingungen
1951-2000
60
100 - 200
Häufigkeit in Tagen
150
3 klimatologische Bedingungen:
1. Tägliche Maximaltemperatur
> 23 °C
2. Mittlerer Bewölkungsgrad
< 3/8
3. Tägliche Sonnenscheindauer
> 9 Std.
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2001-2050
240
400 - 500
a)
57
Landwirtschaft
Untersucht wurden die Auswirkungen einer Klimaänderung auf Mais und Weizen,
sowie > Obstbau (Schädlingsbefall) und > Weinbau
Landwirtschaftlich genutzte Flächen
in Baden-Württemberg 2003
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© Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
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58
Bodenseeregion: Obstanbau,
Klimastationen & Klimadaten
Intensivobstbau
• Basisszenarien (1951-2000): meteorologische Tagesdaten des DWD und
Stundendaten der Landesanstalt für Pflanzenschutz, Stuttgart
• Zukunftsszenarien (2001-2055): meteorologische Tagesszenarien des PIK
(Gerstengarbe & Werner)
F. Wechsung & A. Hanspach
Manfred Stock
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59
Ergebnisse - Apfelwickler
TS dd
1400
Erntesaison
1200
Entwicklungsstadien (1951-2000)
3. Generation
Entwicklungsstadien (2001-2055)
1000
Eiablage
Larvenschlupf
Imago
800
2. Generation
600
400
1. Generation
200
vorjährige Generation
0
Mai
Juni
September
August
Juli
Oktober
Datum
Abb. 9: Zeitliche Veränderung des Auftretens der verschiedenen phänologischen
Entwicklungsstadien des Apfelwicklers, Symbolgröße ist abhängig von der Häufigkeit für die
Entwicklung des jeweiligen phänologischen Stadiums klimatisch günstiger Jahre.
F. Wechsung & A. Hanspach
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60
Weinanbau in Baden-Württemberg
Links: traditionell spielen im Badischen Weißweine eine wichtige Rolle, im Württembergischen
eher Rotweine. Die Wärmesummen (rechts) entsprechen im Württembergischen aber eher einem
kühleren Weißweinklima, während sich das Klima im Badischen gut für Rotweine entwickelt.
Manfred Stock
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61
Entwicklung 1979 - 2000 - 2030
2400
2200
2000
1800
Aramon
Carrignan
Grenache Syrah Cinsaut
Ugni blanc
Cabernet sauvignon Merlot
Chenin blanc (Sancerre)
Cabernet franc
Pinot noir Chardonnay
Riesling Sylvaner Sauvignon blanc
Gamay noir (Beaujolais nouveau)
Pinot blanc
1600
Mueller-Thurgau
1400
1200
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1000
62
Simulation Wärmesumme 1951-2055
2400
Aramon
2200
Carrignan
Grenache Syrah Cinsaut
2000
1800
1600
Ugni blanc
Cabernet sauvignon Merlot
Chenin blanc (Sancerre)
Cabernet franc
Pinot noir Chardonnay
Riesling Sylvaner Sauvignon blanc
Gamay noir (Beaujolais nouveau)
Pinot blanc
Mueller-Thurgau
1400
1200
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63
1000
Klimafolgenforschung im
Weinland Brandenburg
Messung der Photosyntheseleistung
im Weinberg auf dem Wachtelberg
in Werder a.d.Havel, 2002
nördlichste für den
Qualitätsweinanbau
zugelassene Reblage der Welt
www.wachtelberg.de/
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64
Weinbau in Nordostdeutschland: Simulation 1951 - 2050
Hamburg
Hamburg
Berlin
Berlin
2000
HUGLIN INDEX
Cabernet sauvignon Merlot
Chenin blanc (Sancerre)
Cabernet franc
1800
1600
Pinot noir Chardonnay
Riesling Sylvaner Sauvignon blanc
Gamay noir (Beaujolais nouveau)
Pinot blanc
Dresden
Mueller-Thurgau
Manfred Stock
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Weinbauregion Nordostdeutschland 1970
2000
HUGLIN INDEX
Cabernet sauvignon Merlot
Chenin blanc (Sancerre)
Cabernet franc
1800
1600
Pinot noir
Chardonnay Riesling Sylvaner Sauvignon blanc
Gamay noir (Beaujolais nouveau)
Pinot blanc
Mueller-Thurgau
Manfred Stock
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66
Weinbauregion Nordostdeutschland 2000
2000
HUGLIN INDEX
Cabernet sauvignon Merlot
Chenin blanc (Sancerre)
Cabernet franc
1800
1600
Pinot noir
Chardonnay Riesling Sylvaner Sauvignon blanc
Gamay noir (Beaujolais nouveau)
Pinot blanc
Mueller-Thurgau
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67
Weinbauregion Nordostdeutschland 2030
2000
HUGLIN INDEX
Cabernet sauvignon Merlot
Chenin blanc (Sancerre)
Cabernet franc
1800
1600
Pinot noir
Chardonnay Riesling Sylvaner Sauvignon blanc
Gamay noir (Beaujolais nouveau)
Pinot blanc
Mueller-Thurgau
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1. Schutz des Klimas vor menschlichen Treibhausgasen
2. Schutz des Menschen vor Auswirkungen des Klimawandels
Zivilisatorische
Einflüsse
KLIMAWANDEL
& VARIABILITÄT
NICHT-KLIMA:
EINFLÜSSE
IPCC-Report 2001
http://www.ipcc.ch
UNGEBREMSTE
AUSWIRKUNGEN
AUTONOME
ANPASSUNG
REST- / NETTOAUSWIRKUNGEN
VERWUNDBARKEIT
ABSCHWÄCHUNG
(MITIGATION)
Quellen & Senken
IMPAKT
REGIONALKLIMA
EXTREMWETTER
GEPLANTE
ANPASSUNG
(ADAPTATION)
Risikobewusstsein
Politische Vorsorge
Entscheidungen
Manfred Stock
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69
AUSWIRKUNGEN
Klimawandel und Auswirkungen
Gewinner und Verlierer
Betriebsstruktur S0
Regionalstruktur S0
KLIMAÄNDERUNG
Klima K0
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K1
K2
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70
AUSWIRKUNGEN
Klimawandel und Auswirkungen
Gewinner und Verlierer oder Vorsorger
Betriebsstruktur S0
Regionalstruktur S0 → S
+ (angepasst)
KLIMAÄNDERUNG
Klima K0
Manfred Stock
K1
K2
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1. Anbau von stärke- bzw.
zuckerhaltigen Energiepflanzen
(Raps, Pappel)
Strom vom
Acker
2. Biogasgewinnung
3. Gasreinigung
4. Stromerzeugung aus Biogas
über einer Brennstoffzelle
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Verwundbarkeit und Anpassung: Beispiel Hitze
Globaler Wandel
Sozialer Wandel
Klimawandel
Treibhausgasemissionen
Sensitivität
Belastungen
Anpassungspotenzial
• Siedlungsdichte
• Gesundheitszustand
• Wärmebelastung
• Andauer der Hitze
potenzielle Auswirkungen
• Krankheit, Morbidität
•Todesfälle, Mortalität
• Frühwarnsystem
• ‚intelligentes Bauen‘
Studie: „Vulnerabilität“
= potenzielle Auswirkungen
= Verwundbarkeit vorerst
ohne Anpassung
Gesellschaft
Interaktion
Umwelt
Manfred Stock
Verwundbarkeit
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Wahrnehmung
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Praxisbeispiel Hochwasserschutz aus KLIWA
Lastfall
Klimaänderung
BHQ = HQ100,ist
BHQ +20%
= +0,29 m
BHQ +30%
= +0,44 m
Kosten bei
nachträglicher
Anpassung
100 %
155 %
257 %
Kosten bei
Berücksichtigung
in der Planung
100 %
110 %
113 %
HochwasserSchutzmaßnahme:
Ufermauer
Joachim Wald: „Auswirkungen der Klimaveränderungen auf Planungen – Praxisbeispiele“;
2. KLIWA-Symposium, Würzburg, Mai 2004, KLIWA-Berichte, Heft 4, S.169-186
Manfred Stock
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Mark Twain, 1897
Alle reden vom Wetter,
Aber keiner tut etwas dagegen.
DER KLIMAWANDEL
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit !
Manfred Stock
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