Festschrift 50 Jahre VGL Bayern | pdf 2411 kb
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1963 2013 Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. 50 Jahre Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Inhalt Vorwort Präsident Ulrich Schäfer 4 Grußwort Ministerpräsident Horst Seehofer 5 Grußwort Staatsminister Helmut Brunner 6 Grußwort Staatsminister Dr. Marcel Huber 7 Der Verband im Wandel der Zeit 2 Verbandsgründung – Revolution in Ingolstadt 10 Oskar Augustin: Präsidentschaft 1963 - 1970 14 Bundesverband – Die Landesverbände organisieren sich auf Bundesebene 16 Das Signum – Verbandszeichen und Dienstleistungsmarke 18 Rudolf Eirich: Präsidentschaft 1970 - 1976 20 VGL Bayern und die „Veitshöchheimer“ – 50 Jahre Zusammenarbeit zwischen VGL und LWG 22 GaLaBau – Fachmesse in Nürnberg 26 Volker May: Präsidentschaft 1976 - 1985 28 Verbandsdirektor Jürgen R. Prigge: Vom Rheinland nach Bayern 30 Studienreisen – Landschaftsgärtner auf Entdeckungsreisen 34 VGL Bayern und Gartenschauen – Eine 35-jährige Erfolgsgeschichte 36 Berufsschule Höchstädt an der Donau – Gründung durch die Initiative des VGL Bayern 40 IGA 1983 – Die Welt zu Gast in München 42 Hermann Kutter: Präsidentschaft 1985 - 1997 44 Verbandsgeschäftsstelle „Haus der Landschaft“ 46 DEULA Bayern GmbH – Weiterbildungsstätte des Verbandes 48 DEULA Bayern GmbH – Überbetriebliche Ausbildung 50 Zweite Meisterschule in Bayern – Fachschule Landshut-Schönbrunn 52 Akademie Landschaftsbau Weihenstephan (alw) – Fort- und Weiterbildungseinrichtung des Verbandes 54 Manfred Virgens: Präsidentschaft 1997 - 2006 56 Inhalt Studiengang Landschaftsbau und -Management (LBM) – Hochschule Weihenstephan-Triesdorf 58 Berufswettbewerbe – Eine Chance für Nachwuchstalente 60 Image- und PR-Kampagne – Die bundesweite Öffentlichkeitsarbeit 62 Bundesgartenschau München 2005 – „Perspektivenwechsel“ 64 Gartendetails – Die Publikumslieblinge der bayerischen Gartenschauen 66 Ulrich Schäfer: Präsidentschaft 2006 bis heute 68 Verbandsdirektor Rudolf Walter Klingshirn – Stabwechsel nach 33 Jahren 70 50 Jahre richtig verbunden – Herzlichen Glückwunsch! 72 Grußworte Grußwort August Forster, Präsident BGL 76 Grußwort Roland Albert, Präsident BGV 77 Grußwort Michael Kutter, Vorsitzender BdB Bayern 78 Grußwort Marion Linke, Vorsitzende bdla Bayern 79 Mitglieder des Verbandes Ordentliche Mitglieder 82 Außerordentliche Mitglieder 92 Ehrenmitglieder92 Seniorenmitglieder93 Fördermitglieder93 Präsidium und Geschäftsstelle Präsidium des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. 96 Mitarbeiter des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. 97 Impressum98 Sponsoren99 3 Vorwort Präsident Ulrich Schäfer 50 Ulrich Schäfer Präsident 4 Jahre Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) – was ursprünglich wie ein Sommernachtstraum für unsere Gründungsväter geklungen hat, ist mittlerweile Realität, ja Tradition in Bayern geworden. Als erster und damit ältester Garten- und Landschaftsbauverband in Deutschland stellt der VGL Bayern heute mit seinen mehr als 530 Mitgliedsbetrieben einen modernen Berufs- und Wirtschaftsverband dar, bei dem das Wort „Dienstleistung“ für seine Mitglieder noch großgeschrieben wird. So kümmert sich unser Verband um die fachliche Qualifikation seiner Mitglieder sowie die Ausbildung und Nachwuchswerbung in Bayern. Darüber hinaus berät er seine Mitgliedsbetriebe in rechtlichen und technischen Fragen im Landschaftsbau und vertritt die Interessen des Landschaftsbaus gegenüber der Wirtschaft, der Politik, den Auftraggebern und der öffentlichen Hand in Bayern. Das Ihnen jetzt vorliegende Buch zeigt unseren Verband durch 50 Jahre Landschaftsbaugeschichte in Bayern. Ohne unseren Verband würde der Garten- und Landschaftsbau in Bayern und damit auch in Deutschland nicht diesen Stellenwert bei seinen Kunden und Auftraggebern, ja in der gesamten Bevölkerung haben, wie dies heute der Fall ist. Hierzu haben auch maßgeblich unsere Bemühungen um die Förderung und den Ausbau der Landesgartenschauen in Bayern ihren maßgeblichen Anteil beigetragen. Diese Früchte konnten wir in den letzten Jahrzehnten durch steigende Ausbildungszahlen ernten. Als Präsident des VGL Bayern danke ich allen Mitgliedern, die in den letzten 50 Jahren durch ihr ehrenamtliches Engagement im Verband, in den Prüfungsausschüssen oder anderen Gremien, den Landschaftsbau in Bayern und unseren Unternehmerverband erst zu dem gemacht haben, was unsere Branche und unser Verband heute in Bayern ist. Und wir dürfen und werden auch in Zukunft nicht ruhen, unsere grüne Branche und unseren Verband noch weiter nach vorne zu bringen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Freude mit der vorliegenden Festschrift unseres Verbandes. Grußwort Ministerpräsident Horst Seehofer M eine herzliche Gratulation zum Jubiläum des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V.! Dieser Verband vereint Unternehmen und Betriebe, die in der besten Tradition des Mittelstandes Werte schaffen und bewahren, Ausbildungsplätze bieten und reizvolle berufliche Perspektiven eröffnen. Gärten, Landschaften und Sportplätze zu gestalten, verlangt Kompetenz und überlegte Technik, Liebe zum Gegenstand und Sinn für Ästhetik – und nicht zuletzt oft auch ein erhebliches Maß an Kraft, denn immer wieder müssen Aufgaben mit Schaufel und Schubkarre bewältigt werden. In München freuen wir uns an zwei Paradebeispielen dieser besonderen Kunst: Der Englische Garten und das Olympiagelände von 1972 zählen zu den weltweit schönsten Anlagen ihrer Art. Aber schon unmittelbar am Tagungsort, auf dem Gelände des ehemaligen Flugplatzes, können die Besucher der Jubiläumsveranstaltung in München-Riem Beispiele ihrer Kunst finden. Ein großer Teil der privaten Aufträge für die Verbandsmitglieder wird eher in einem kleineren Maßstab bleiben. Auch hier gelingt es den Fachleuten, gemeinsam mit ihren Auftraggebern die jeweiligen Zielvorstellungen zu präzisieren, zu kalkulieren und schließlich ansprechend umzusetzen. Bayern ist ein wunderschönes Land – das verdankt es vor allem der Natur. Aber auch der Mensch, der in die Natur eingreift und sie verändert, kann, darf und soll im besten Sinne des Wortes schöpferisch wirken. Die Garten-, Landschafts- und Sportplatzbauer zeigen exemplarisch, wie das geht! Horst Seehofer Bayerischer Ministerpräsident 5 Grußwort Staatsminister Helmut Brunner 50 Helmut Brunner Bayerischer Staatsminister für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten 6 Jahre Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) stehen für ein vorbildliches Netzwerk, das nicht nur unternehmerische Interessen verfolgt, sondern dem grünen Berufsstand auch über Bayerns Grenzen hinaus eine wertvolle Plattform bietet. Der 1963 als erster selbstständiger Verband gewerblicher Landschaftsbaufirmen Deutschlands in Ingolstadt gegründete VGL Bayern gibt seinen über 500 Mitgliedsbetrieben eine berufsständische Heimat. Die Leistungen des Verbandes in Sachen Tarifwesen, Berufsaus-, Weiter- und Fortbildung, Rechtsberatung, Service und Öffentlichkeitsarbeit finden große Anerkennung. Vor allem die konstruktive Zusammenarbeit in den Berufsbildungs- und Meisterprüfungsausschüssen sowie bei den Landesgartenschauen möchte ich hier hervorheben. Dem VGL Bayern war und ist es ein wichtiges Anliegen, den Fachkräften im Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau eine kompetente Aus-, Weiterund Fortbildung zu ermöglichen. Beispielhaft möchte ich die Koppelung von Fachschulausbildung und Meisterprüfung nennen, sowie die Gründung der Staatlichen Technikerschule an der LWG Veitshöchheim zu Beginn der 70er Jahre. Auch bei der Fachschule Landshut-Schönbrunn hat der VGL Bayern tatkräftig geholfen, den heute so erfolgreichen Weg nach ihrer Gründung im Jahre 1990 einzuschlagen. Wenn sich der VGL Bayern auch in Zukunft so energisch für das Berufsbild des Landschaftsgärtners in der Öffentlichkeit einsetzt, mache ich mir um die Zukunft der Branche keine Sorgen. Der Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau liegt mit seinen Tätigkeitsfeldern voll im Trend. So ist z. B. der sich abzeichnende Klimawandel mit seinen Folgen bereits heute schon in der Aufgabenpalette des Landschaftsbaus fest verankert. Ich gratuliere allen, die den Verband in den vergangenen 50 Jahren zu dem gemacht haben, was er heute ist! Ohne die Menschen, die die Ideale des Verbandes in sich und nach außen tragen, wäre die grüne Branche nicht das, was sie ist und wie wir sie heute mit berechtigtem Stolz feiern. Grußwort Staatsminister Dr. Marcel Huber D er Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. feiert heuer sein 50-jähriges Bestehen. Aus einer zunächst kleinen Gruppe von Gartenund Landschaftsbaubetrieben ist die Zahl auf über 500 Mitglieder, alles gewerbliche Fachunternehmen, angewachsen. Der Verband repräsentiert damit die leistungsfähigsten Fachfirmen der Branche im Freistaat Bayern. Zum breiten Aufgabenspektrum im Garten- und Landschaftsbau zählen Bau, Umgestaltung und Pflege von Freianlagen jeglicher Art, einschließlich wichtiger Arbeiten im Rahmen des Natur- und Umweltschutzes. Ganz besonders herausheben möchte ich an dieser Stelle den kreativen, oft künstlerischen Einsatz der Landschaftsgärtner bei der Gestaltung von Parks und Grünanlagen. Die jährlich stattfindenden Landesgartenschauen und Veranstaltungen „Natur in der Stadt“ legen darüber eindrucksvoll Zeugnis ab. Hier entstehen „grüne Lungen“, die gerade für die Bevölkerung in Ballungsgebieten zu wertvollen Oasen der Freizeitgestaltung und Erholung werden. Umweltbildung ist die Basis für die Wertschätzung der Natur. Aus diesem Grund hat es sich auch der Verband für Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern zur Aufgabe gemacht, Jung und Alt an den sorgsamen Umgang mit Natur, Landschaft und Artenvielfalt heranzuführen. Für Ihre wertvolle Mitarbeit in diesem wichtigen Bereich möchte ich Ihnen an dieser Stelle ganz ausdrücklich danken. Ich wünsche Ihnen auch in Zukunft allen erdenklichen Erfolg und freue mich außerordentlich auf die Fortsetzung der hervorragenden, stets innovativen und engen Zusammenarbeit zwischen Ihrem Verband und meinem Haus. Dr. Marcel Huber MdL Bayerischer Staatsminister für Umwelt und Verbraucherschutz 7 Der Verband im Wandel der Zeit Verbandsgründung Revolution in Ingolstadt D „ Wir wollen nicht vom Landesverband weg, aber wir wollen eine bestimmte Summe der von uns gezahlten Beiträge für unsere Arbeit verwenden. Oskar Augustin 10 “ rei eng beschriebene Schreibmaschinenseiten – so lang ist die Niederschrift der Tagung der Fachgruppe Landschaft, die am 14.12.1963 im Hotel Wittelsbacher Hof in Ingolstadt stattfand. Ganz so frostig wie der Winter – laut Wetteraufzeichnungen einer der strengsten des 20. Jahrhunderts – war die Stimmung der Tagungsteilnehmer nicht, von warm und herzlich war sie allerdings auch weit entfernt. Schließlich war man nicht zum Vergnügen da. Das Treffen kam einer Revolution gleich, sollte doch an diesem Tag über die Neugründung des Fachverbandes Bayerischer Landschaftsgärtner e. V. entschieden werden. Viele Jahre, nämlich seit 1946, waren die Landschaftsgärtner als Fachgruppe Landschaft ein Teil des Bayerischen Gärtnereiverbandes (BGV), der sich nach dem 2. Weltkrieg wieder neu gegründet hatte. Seine Aufgabe bestand in der Vertretung und Förderung der Gesamtinteressen des bayerischen Gartenbaus in allen Bereichen. In den Nachkriegsjahren konzentrierte man sich vor allem auf den Wiederaufbau. Was zählte, war die Versorgung der Bevölkerung. Wer einen Garten hatte, zog darin Obst und Gemüse und war weit davon entfernt, an Natursteinterrassen, Teichlandschaften und blühende Staudenbeete zu denken. Dann kamen die Wirtschaftswunderjahre und langsam aber stetig gewann der Garten- und Landschaftsbau an Bedeutung. Die bayerischen Landschaftsgärtner fühlten sich vom Gärtnereiverband nicht mehr ausreichend repräsentiert. Auszug aus dem Mitteilungsblatt des Bayer. GärtnereiVerbandes November 1963 Dort kümmerte man sich mehr um die Belange der Baumschulen und der Zierpflanzengärtner, die damals zur Elite des Gartenbaus zählten. Die Landschaftsgärtner hatten mit dem Münchner Unternehmer Oskar Augustin seit 1952 einen engagierten und diskussionsfreudigen Landesfachgruppenleiter im bayerischen Gärtnereiverband. Seit elf Jahren versuchte Augustin, die Interessen seiner Kollegen zu vertreten – nur um immer wieder festzustellen, dass die Probleme „der Landschafter“, wie sie etwas abschätzig genannt wurden, niemanden wirklich interessierten. Begriffe wie „Bautariflohn“ oder „Handwerksabgrenzung“ waren Fremdworte für die Pflanzen züchtenden und vermehrenden Verbandmitglieder. 1963 1963 1970 1980 1990 2000 Hotel „Wittelsbach“ in den 60er Jahren (Veranstaltungsort der Gründungsversammlung) 2010 2013 11 Verbandsgründung – Revolution in Ingolstadt Nach elf aufreibenden Jahren war es Zeit für eine klare Entscheidung. Augustin initiierte 1963 das Treffen in Ingolstadt, nachdem sich in einer Befragung unter den Landschaftsgärtnern die Mehrheit für die Gründung eines Fachverbandes ausgesprochen hatte. Neben 28 Landschaftsgärtnern waren in Ingolstadt auch Ludwig König, Präsident des Bayerischen Gärtnereiverbandes und dessen Geschäftsführer Willibald Wex anwesend. „Die Stimmung war angespannt und gereizt“, erinnert sich Hermann Kutter aus Memmingen. „Der BGV wollte einer Abspaltung unter keinen Umständen zustimmen und hat immer wieder mit Drohungen versucht, uns umzustimmen.“ Während Ludwig König zu Bedenken gab, dass die bayerischen Landschaftsgärtner mit dem Alleingang in Deutschland auch tatsächlich allein stehen würden, monierte Willibald Wex, dass der Beitrag, den die 150 bayerischen Landschaftsgärtner jährlich an den BGV bezahlten, mit 11.000 Mark doch relativ gering sei. Zu gering auf jeden Fall, um beispielsweise einen fähigen Rechtsberater zu bezahlen, der sich um die besonderen Belange der Landschaftsgärtner kümmert. Mehr Geld – mehr Service lautete die einfache Formel. Auszug aus der Satzung des Verbandes vom 14. Dezember 1963 12 1963 „Wir wollen nicht vom Landesverband weg, aber wir wollen eine bestimmte Summe der von uns gezahlten Beiträge für unsere Arbeit verwenden“, stellte Oskar Augustin in der Diskussion klar. Mit eigenem Geld die eigenen Interessen vertreten, schien ihm weitaus sinnvoller, als im Gärtnereiverband wieder und wieder gegen Mauern zu laufen. Man diskutierte, man redete sich die Köpfe heiß, man trug Bedenken vor – und keine Seite wollte nachgeben. Ein Kompromiss, der den Gärtnereiverband und die Landschaftsgärtner gleichermaßen zufriedenstellte, war nicht in Sicht. Des Redens müde stellte Oliver von Delius schließlich den Antrag, einen Fachverband der Landschaftsgärtner in Bayern e. V. zu gründen. Auf die Frage von Oskar Augustin „Sind Sie mit der Gründung eines Fachverbandes der Landschaftsgärtner e. V. einverstanden?“ antworteten bis auf zwei Enthaltungen alle anwesenden Kollegen mit „Ja“. Am gleichen Tag wurde nach Bekanntgabe der Satzung der erste Vorstand des neuen Verbandes gewählt – unter der Wahlleitung von Ludwig König. Mit 24 von 26 Stimmen wurde Oskar Augustin zum ersten Vorsitzenden ernannt, zum Stellvertreter wurde Oliver von Delius gewählt, Beisitzer waren Kurt Buchmann, Hermann Kolb und Robert Wiedeburg. Der Vorstand wurde von der Fachgruppe Landschaft im BGV mit der Gründung des Verbandes beauftragt. Die Satzung musste, um der rechtlichen Seite zu genügen, von sieben Gründungsmitgliedern unterschrieben werden. Kurz nach der Wahl trafen sich die rebellischen Landschaftsgärtner bereits zu ihren ersten Sitzungen, die zunächst im Wohnhaus von Oskar Augustin in der Münchner Seybothstraße stattfanden. Mit der Aussage, dass die bayerischen Landschaftsgärtner deutschlandweit alleine dastehen würden, sollte Ludwig König übrigens nicht Recht behalten: dem bayerischen Beispiel folgte wenige Zeit später die Fachgruppe Landschaftsgärtner im Zentralverband des Deutschen Gemüse-, Obst- und Gartenbaus e. V. und gründete auf Bundesebene einen eigenständigen Verband der Landschaftsgärtner. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 2013 13 Oskar Augustin Präsidentschaft 1963 - 1970 Meilensteine 1948 Nach seinem Studium in Weihenstephan tritt Oskar Augustin in den elterlichen Betrieb ein 1951 Übernahme des elterlichen Betriebs nach dem Tod des Vaters 1952 Leiter der Fachgruppe Landschaftsgärtner und Vorstandsmitglied im Bayerischen Gärtnereiverband 1963 Gründung des Fachverbands bayerischer Landschaftsgärtner als erstem Landesverband des Garten- und Landschaftsbaus im Bundesgebiet 1963 bis 1970 1. Vorsitzender des Fachverbandes bayerischer Landschaftsgärtner e. V. ab 1964 2. Vorsitzender Bundesverband der Landschaftsgärtner e. V. 1981 Verkauf des Betriebes; Tätigkeit als freier Landschaftsarchitekt mit Schwerpunkt Golfanlagen 1984 Bundesverdienstkreuz am Bande für seine richtungsweisende Verbandstätigkeit, sein Engagement in der Tarifpolitik und sein Wirken in der Aus- und Weiterbildung 14 Oskar Augustin K lar, geradlinig und verlässlich – das sind die Eigenschaften von Oskar Augustin, die Wegbegleitern im Gedächtnis geblieben sind. Eigenschaften, die dem Landschaftsbau-Unternehmer aus München bei der Gründung eines bayerischen Landschaftsgärtnerverbandes zugute kamen. Früh in den 1960er Jahren hatte Oskar Augustin als Leiter der Fachgruppe Landschaftsgärtner und Vorstandsmitglied im Bayerischen Gärtnereiverband erkannt, dass der Garten- und Landschaftsbau dort nicht nur zu wenig Mitspracherecht, sondern auch zu geringes Entwicklungspotenzial hat. Ein eigenständiger Verband mit Löhnen, die mit dem Baugewerbe konkurrieren können und einer eigenständigen Ausbildung – das war das Ziel, das Augustin erfolgreich verfolgte. Den 1963 gegründeten Fachverband Bayerischer Landschaftsgärtner e. V. führte Oskar Augustin als 1. Vorsitzender bis 1970. Sein Engagement für den Berufsstand ging weit über die bayerischen Landesgrenzen hinaus: an der Gründung des Bundesverbandes deutscher Landschaftsgärtner war er ebenfalls maßgeblich beteiligt. Als dieser 1964 seine Arbeit aufnahm, wurde Augustin dort 2. Vorsitzender und war in verschiedenen Ausschüssen tätig. Besonders die Tarifpolitik und die Ausbildung lagen ihm am Herzen. Wer Augustin während seiner Zeit als Vorsitzenden erlebte, erinnert sich an ihn als einen Antreiber im positiven Sinne – als engagierten, rührigen Menschen, der sich unermüdlich für die Belange der Landschaftsgärtner einsetzte. Er sorgte dafür, dass der Verband gleichermaßen professionell wie erfolgreich arbeitete. Die Verbandsgeschäfte führte ab 1965 der Rechtsanwalt Friedrich Becker. In den Anfangsjahren trafen sich Vorsitzender, Vorstand und Geschäftsführer meist bei einem Vorstandsmitglied im Betrieb, zu Hause oder in der Becker’schen Kanzlei, in der sich bis 1977 die Verbandsgeschäftsräume befanden. Zweimal jährlich wurde eine Mitgliederversammlung veranstaltet. Der Veranstaltungsort wechselte ständig – München, Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Augsburg sind nur einige Städte, die die Landschaftsgärtner während ihrer Versammlungen beherbergten. 1970 wurde Oskar Augustin von Rudolf Eirich als 1. Vorsitzender des Verbandes abgelöst, dessen Name ein Jahr zuvor in Verband Garten- und Landschaftsbau Bayern e. V. geändert worden war. 1963 1963 Friedrich Becker Geschäftsführung 1965-1977 1970 Mitgliedsbeiträge einziehen, dafür sorgen, dass vernünftig mit dem Geld umgegangen wird, Schreibarbeiten erledigen, Veranstaltungen organisieren – das alles steht normalerweise auf der Aufgabenliste eines Verbandsgeschäftsführers. Solange man keinen hat, müssen diese Aufgaben vom Vorstand erledigt werden. Am 6. März 1981 wurde Oskar Augustin von der Mitgliederversammlung in Anerkennung seiner Verdienste um die Gründung und um den Aufbau des Verbandes zum Ehrenmitglied ernannt. Drei Jahre später, im Jahr 1984 wurde ihm für sein Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Sein unermüdlicher Einsatz für die Belange der Landschaftsgärtner geriet allerdings nicht in Vergessenheit: 2009 taufte man den Berufswettkampf der bayerischen Nachwuchs-Landschaftsgärtner „Oskar-Augustin-Cup“. Oskar Augustin verstarb am 1. September 2010 im Alter von 89 Jahren. Oskar Augustin überreicht zusammen mit Ulrich Schäfer dem Siegerteam den OskarAugustin-Cup 2009 1980 Nach der Gründung des Fachverbandes bayerischer Landschaftsgärtner e. V. kamen diese Tätigkeiten auf Oskar Augustin und seine Vorstandsmitglieder Kurt Buchmann, Oliver von Delius, Hermann Kolb und Robert Wiedeburg zu. Unterstützt wurde das Quintett vom sogenannten erweiterten Vorstand, zu dem Hermann Kutter und Otto Münster gehörten. Das verteilte die Arbeit auf mehrere Schultern. Schließlich hatte jeder noch einen Betrieb zu leiten. 1990 Eineinhalb Jahre nach der Verbandsgründung war es Zeit für einen Verbandsgeschäftsführer. Oskar Augustin schlug seinen Rechtsanwalt Friedrich Becker vor, der in der Sendlinger Straße in München seine Kanzlei hatte. Am 24. Juli 1965 wird dieser auf der 2. Mitgliederversammlung des Verbandes in der Staatlichen Hofkellerei in Würzburg zum Geschäftsführer bestellt. Die Verbandsgeschäftsräume befinden sich in seiner Kanzlei, anfangs in der Sendlinger Straße, später in der Kobellstraße. Friedrich Becker bleibt bis 1977 im Amt. 2000 2010 2013 15 Bundesverband Die Landesverbände organisieren sich auf Bundesebene E ine zunehmende Spezialisierung des Garten- und Landschaftsbaus, unterstützt durch konjunkturelle Belebung und langfristig gute Aussichten für den Beruf führten am 19. Februar 1964 in Mainz zur Gründung der Organisation des Garten- und Landschaftsbaus als Fachverband Deutscher Landschaftsgärtner (FDL), der zunächst eine Unterorganisation des ZVG blieb. Im ersten Vorstand dieses neuen Verbandes arbeiteten Herbert Gies als Vorsitzender und als bayerischer Vertreter Oskar Augustin sowie Günter Rode. Herrmann Kolb hatte den Vorsitz des Technikausschusses übernommen. Tarifverträge 1. Januar 1965: Erster Lohn-Tarifvertrag für Landschaftsgärtner in Bayern 1. Januar 1966: Ersten Rahmentarifvertrag für Landschaftsgärtner im Bundesgebiet Geschäftsstelle des Bundesverbandes „Haus der Landschaft“ in Bad Honnef 16 1964 Im Jahresbericht 1965 wird der Vorstand blumig als „feuerschürendes Gremium für landschaftsbauliches Unternehmertum“ beschrieben. Bereits im ersten Jahr nach der Gründung des FDL hatte der Verband 1.200 Mitglieder, die rund 30.000 Arbeitskräfte beschäftigten. Der Gesamtumsatz der Verbandsmitglieder lag bei 650 Millionen DM. Zur Mitgliederversammlung 1968 wurde der FDL von den Delegierten einstimmig in Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL) umbenannt und als eingetragener Verein geführt. Zunächst waren die Begriffe „Bundesfachverband“ oder „Bundesverband“ noch strittig. „Bundesfachverband“ wurde vom damaligen Vorstand vorgeschlagen. Jedoch sprachen sich Niedersachsen, Rheinland und Westfalen-Lippe für „Bundesverband“ aus. Dem folgte dann die Delegiertenversammlung. Neben dem Gründungsvorsitzenden Gies aus Berlin gehörte dem Vorstand damals Max Schmidt aus Bayern an. Delegierte aus Bayern waren damals die Herren Kolb, Eirich, John, Müller und Wiedeburg. 1963 AuGaLa Auf der 24. BGL-Delegiertenversammlung in Juni 1977 in Stuttgart war die Geburtsstunde des Ausbildungsförderwerkes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. (AuGaLa). Ziel dieser Einrichtung ist es 1970 • die Betriebe mit einer ausreichenden Anzahl von Fachkräften zu versorgen, • die Qualität der Ausbildung zu erhöhen und • die Ausbildung in den Betrieben finanziell zu unterstützen. Grundgedanke dieses Förderwerkes ist, mit dem Tarifpartner Industriegewerkschaft Bauen-AgrarUmwelt (IG BAU) einen allgemeinverbindlichen Tarifvertrag für die Berufsbildung zu schaffen. Er bildet die Grundlage dafür, dass die Kosten der Ausbildung des qualifizierten Nachwuchses auf alle Betriebe im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau verteilt werden. So zahlen sie monatlich 0,8 Prozent ihrer Bruttolohnsumme als Umlage an das AuGaLa. 1980 Um die Synergien der bereits bestehenden Strukturen zu nutzen, beauftragte AuGaLa für den Einzug der Ausbildungsumlage das EwGaLa. EWGaLa 1990 Die Einzugsstelle für die Winterbau-Umlage im Garten- und Landschaftsbau (EWGaLa) wurde zum 1. Januar 1974 als Betriebsabteilung des Bundesverbandes Garten- Landschafts- und Sportplatzbau durch den Abschluss einer Verwaltungsvereinbarung mit der Bundesanstalt für Arbeit ins Leben gerufen. Ziel der Vereinbarung war die Beauftragung einer gemeinsamen Einrichtung des Berufsstandes im Sinne des Arbeitsförderungsgesetzes zum Einzug der heute „Winterbeschäftigungsumlage“ genannten Förderung. Öffentlich bekannt gegeben im Bundesanzeiger Nr. 6 des Jahres 1974. Die Anzahl der von der Bundesanstalt für Arbeit zum 01.01.1974 erfassten umlagepflichtigen Betriebe belief sich bundesweit auf 2.215 Unternehmen des Garten- und Landschaftsbau, davon 124 Betriebe in Nordbayern und 151 Betriebe in Südbayern. 2000 Derzeit beläuft sich die Anzahl der umlagepflichtigen Betriebe bundesweit auf rund 16.300 Betriebe, davon rund 1.890 Betriebe des Garten- und Landschaftsbaus in Bayern. 2010 2013 17 Das Signum Verbandszeichen und Dienstleistungsmarke Abgelehnt wurde die Einführung des Verbandszeichens von der Mitgliederversammlung des Landesverbandes Rheinland-Pfalz und von einem Vertreter des damaligen Landesverbandes Rheinland. In einer weiteren Abstimmung beschloss man, das heute bekannte GaLaBau-Signum zu verwenden. Auch hier war keine Einstimmigkeit zu erreichen. Dieser Beschluss wurde mit 51 Ja-Stimmen, einer Gegenstimme und einer Enthaltung gefasst. Im Übrigen gab es zu dem der Mitgliederversammlung vorgelegten Signum keine Alternativvorlage. 1970 wurde das Signum in seiner heute noch gültigen Form durch Eintrag beim Patentamt geschützt. 1980 erfolgte der Schutz als Verbandszeichen und Dienstleistungsmarke. Pia Präger (Mitglied des Präsidiums) und Norbert Stöppel (Vizepräsident) bei Fotoaufnahmen für die Kampagne „Mitgliedergewinnung“ 18 D ie Einrichtung eines Signums als Zugehörigkeitszeichen zum Verband und die Gründung der als Trägerin des Signums fungierenden Arbeitsgemeinschaft zur Qualitätsförderung landschaftsgärtnerischer Arbeiten (ARGE) wurde in der Mitgliederversammlung 1968 mehrheitlich beschlossen. Dieser Beschluss wurde mit 50 Ja-Stimmen, zwei Nein-Stimmen und einer Enthaltung gefasst. Das Signum im Wandel der Zeit 1969 1963 1970 1980 1990 2000 2010 2013 Das Signum aus Stein auf dem Betriebshof der Firma May in Feldkirchen b. München 19 Rudolf Eirich Präsidentschaft 1970 - 1976 I n den ersten Jahren nach der Verbandsgründung gab es zwei besonders aktive Zentren des Garten- und Landschaftsbaus: München mit Unternehmern wie Oskar Augustin, Max Laugl, Rudolf Eirich (1. v. l.) und Hermann Kutter (2. v. l.) auf der Arbeitstagung des Bundesverbandes 1972 20 Robert Wiedeburg und Otto Münster, Nürnberg mit den Firmen von Oliver von Delius, Rudolf Eirich und Hermann Kolb. Nachdem der Münchner Augustin im Januar 1967 als Vorsitzender des VGL wiedergewählt wurde, war für ihn klar, dass er nach der folgenden Amtsperiode nicht wieder kandidieren würde. Ein anderer sollte den Vorsitz übernehmen, am besten einer der rührigen Unternehmer aus Nürnberg. Rudolf Eirich, einer der größten Sportplatzbauer in Nordbayern, wurde im Januar 1970 zum Vorsitzenden gewählt. Ruhig und sehr korrekt – so wird Rudolf Eirich von seinen Verbandskollegen beschrieben. „Er war ein Tüftler, der seiner Zeit oftmals voraus war“, erinnert sich Volker May, der mit ihm fünf Jahre lang im Vorstand zusammenarbeitete. Im Sportplatzbau experimentierte Eirich schon früh mit Kunststoffen und errichtete die ersten Kunststoffplätze und Laufbahnen. „Kaum war ein Auftrag abgearbeitet, hatte Rudolf Eirich bereits Verbesserungen im Kopf – und teilte sie bei der Abnahme den eigentlich begeisterten Auftraggebern auch oft mit“, schmunzelt May. Manfred Virgens, der 1973 aus Berlin nach München kam, erinnert sich an eine Betriebsbesichtigung Mitte der 1970er-Jahre in Eirichs Unternehmen. „Ich hatte mich damals gerade selbständig gemacht und habe mit offenem Mund gestaunt, wie unglaublich durchorganisiert der Betrieb ist. Es gab sogar schon Computer im Büro.“ 1970 Rudolf Eirich Ein hervorragender Organisator, gewissenhaft und ein Mensch, der erst mal zuhört, bevor er urteilt – damit war Rudolf Eirich der richtige Mann für den Verbandsvorsitz. Nach der Aufbruchsstimmung der Anfangsjahre ging es in den 1970ern darum, durch solide, zuverlässige Arbeit neue Mitglieder für den Verband zu gewinnen. Konsolidierung lautete die Devise nicht nur im bayerischen Landesverband, sondern auch im einige Zeit später gegründeten Bundesverband. 1972 wurde die Verordnung über die Berufsbildung im Gartenbau erlassen, im gleichen Jahr wurde in Veitshöchheim die Staatliche Technikerschule Fachrichtung „Garten- und Landschaftsbau“ eingerichtet. 1974 gab es gleich zwei Gründungen, die bis heute Bestand haben. Im Februar wurde in Bonn die Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e. V. (FLL) ins Leben gerufen. Einige Monate später folgte die Gründung der Einzugsstelle Garten- und Landschaftsbau (EWGaLa) für die Winterbau-Umlage. Dass der Name des Verbandes Garten- und Landschaftsbau 1978 um den Sportplatzbau erweitert wurde, ist unter anderem auch Rudolf Eirich zu verdanken, der sich für diese Änderung immer stark gemacht hatte. 2002 wurde Rudolf Eirich auf der Mitgliederversammlung in Anerkennung seiner Verdienste um den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau auf Landes- und Bundesebene zum Ehrenmitglied ernannt. Neben der Verbandstätigkeit engagierte er sich für die Weiterentwicklung der Bautechnik im Sportplatzbau und die Entwicklung von Normen und Richtlinien. Rudolf Eirich verstarb am 13. Oktober 2009 im Alter von 76 Jahren. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 2013 21 VGL Bayern und die „Veitshöchheimer“ 50 Jahre Zusammenarbeit zwischen VGL und LWG D „ Ein herausragendes Beispiel der gemeinsamen Zusammenarbeit sind seit nunmehr 44 Jahren die Landespflegetage in Veitshöchheim. Dr. Walter Kolb “ ass Oberbayern und Unterfranken sich trotz einiger Missverständnisse ein halbes Jahrhundert lang gut verstehen können, zeigt die Zusammenarbeit von VGL Bayern und der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau in Veitshöchheim. Seit mehr als 100 Jahren werden in Veitshöchheim Landschaftsgärtner-Meister ausgebildet. Im Jahre 1971 kam die Ausbildung von Technikern dazu. Ab 1967, also vier Jahre nach der Gründung des VGL stand ich in der fachlichen Verantwortung für die Ausbildung in Veitshöchheim. Schnell war mir klar, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Verband und Schule im gegenseitigen Interesse war: Die Unternehmen benötigten damals wie heute hervorragend ausgebildete Mitarbeiter, wir in Veitshöchheim hatten das Wissen, aber zu wenig Personal und zu wenig Räume. Daher konnten beide Seiten nur profitieren. Ein Beispiel dafür war die Lehrlingsausbildung. Die Auszubildenden genossen in den Berufsschulen kaum Fachunterricht, weil sie zusammen mit den anderen Sparten des Gartenbaues unterrichtet wurden. Kurzerhand führten wir für den Verband eine Art überschulische Ausbildung durch: In den Wintermonaten hatten alle bayerischen Lehrlinge In diesem Gebäude wurde vor mehr als 100 Jahren in Veitshöchheim bereits auf die Meisterprüfung vorbereitet 22 1971 gemeinsam mit Praktikern Fachunterricht. Auch die spätere überbetriebliche Ausbildung führten wir gemeinsam mit dem VGL in Veitshöchheim erstmalig durch, wobei dies nur unter großen Schwierigkeiten in völlig unzureichenden Räumen möglich war. Dass es dennoch funktionierte, war den Ausbildern des Verbandes und der LWG zu verdanken, die vorbildlich zusammenarbeiteten. Was mir gut in Erinnerung ist, ist die erste Meisterprüfung, die ich 1967 an der LWG miterlebte. Ich wollte mir als frisch gebackener Lehrer bei den damals gefürchteten Prüfungsmeistern Oliver von Delius und Rudolf Eirich, Vorstandsmitglied des VGL, ein Prüfungsgespräch anhören. Davon erhoffte ich mir wertvolle Hinweise für die Fachschulausbildung. Bevor ich mich vorstellen konnte, wurde ich ohne viel Federlesens auf einen Stuhl verwiesen und es begann ein Trommelfeuer von Fragen. Beide Herren hielten mich für einen Prüfling und ließen mir keine Gelegenheit, zu erklären, wer ich bin. Meine Antworten waren wohl überzeugend, denn nach einiger Zeit wollten sie wissen, in welchem Betrieb ich gearbeitet habe. Der eigentliche Prüfling vertrat sich übrigens währenddessen die Beine vor der Türe. Nicht alles war von Anfang an reine Harmonie. 1968 hatte mich Rudolf Eirich, damals im Vorstand des VGL, nach Nürnberg eingeladen, um auf der Verbandstagung über die Situation der Ausbildung an der Fachschule zu berichten. Ich nahm mir aber zunächst die Lehrlingssituation im GaLaBau vor, bemängelte die Misere an den Berufsschulen und die teils einseitige Ausbildung in den Betrieben. Bis 1963 1970 1980 1990 zur Fachschule kam ich dann nicht mehr, da sich lautstarker und energischer Widerstand regte. Einige honorige Ausbilder verließen unter Protest den Saal. Am Ende meines Vortrages warf mir ein anwesender Referatsleiter Gartenbau Amtsanmaßung vor, worauf ein hochnotpeinliches Verhör im Ministerium folgte. Dieser Zwischenfall führte jedoch nicht zum Abbruch der gemeinsamen Zusammenarbeit. Dank der Unterstützung des Verbandes konnten an der LWG erstere kleine Baumaßnahmen durchgeführt werden, gefolgt von einem Neubau, um die Raumnot endgül- Der Zieleinlauf steht bevor – die Meisterprüfung wird geschrieben 2000 2010 2013 23 VGL Bayern und die „Veitshöchheimer“ – 50 Jahre Zusammenarbeit zwischen VGL und LWG Schulneubau mit Erweiterung und Umbau des Internats aus dem Jahre 1996 24 tig zu beheben. Im Lauf der Jahre richteten wir die Fachschulausbildung stärker auf die Belange der Praxis aus. Die Nachfrage nach Studienplätzen stieg und damit auch der Bedarf an guten Lehrkräften. Wiederum mit Hilfe des Verbandes konnten neue Stellen in Veitshöchheim ausgewiesen werden, was mit der Eröffnung der Technikerausbildung dringend erforderlich war. Auch die später gemeinsam mit dem VGL ins Leben gerufene Internet-Fachschule machte neue Stellen notwendig. Die praxisorientierte Forschung in Veitshöchheim ergänzt die schulische Ausbildung. So bekommt der Berufsstand wichtige Informationen zu Auftragsbeschaffung, Planung, Durchführung und Pflege. Der VGL trägt mit seiner Mitarbeit im Forschungsbeirat dazu bei, dass nicht am Bedarf vorbeigeforscht wird. Ein herausragendes Beispiel der gemeinsamen Zusammenarbeit sind seit nunmehr 44 Jahren die Landespflegetage in Veitshöchheim. Dank der Unterstützung des VGL und des Verbandes ehemaliger Veitshöchheimer trifft sich dort alljährlich eine große Zahl von Landschaftsgärtnern zur Fortbildung und zum Erfahrungsaustausch. Praxis und Theorie verbinden – das zeichnet die LWG aus. Sie sieht ihre Aufgabe auch darin Defizite, mit denen der eine oder andere Meisterschüler nach Veitshöchheim kommt, auszugleichen. Letztlich ist eine Meisterprüfung immer auch ein Test für die Lehrkräfte. So hatte beispielsweise ein Prüfling während seiner Gehilfenzeit nur Rasen gemäht. Er war aber extrem fleißig und lieferte eine so tolle Prüfung ab, dass der damalige Prüfungsmeister Volker May zufrieden feststellte, daran merke man eben die solide Praxiserfahrung. So kann man sich täuschen... Mit großem Interesse habe ich stets die berufliche Weiterentwicklung der Studierenden beobachtet. Unter ihnen war auch der jetzige Verbandspräsident, Ulrich Schäfer. Meine Bemühungen, ihm wichtige Inhalte aus der Betriebswirtschaft und der Technik schmackhaft zu machen, schienen zu- 1971 1963 1970 1980 1990 Die Aula bietet viele Sitzplätze für größere Veranstaltungen Studierende der Technikerschule erkunden den Golfplatz Würzburg nächst erfolglos zu sein. Er besuchte zwar eifrig den Unterricht, gedanklich war er aber oft weit weg. Von mir darauf angesprochen, erklärte er mit überzeugendem Lächeln, dass er es ganz schön fände, was ich da erzähle. Für ihn sei das Ganze aber nutzlos, weil er bald ohnehin wieder als Entwicklungshelfer nach Afrika ginge. Dann kam doch alles anders. Heute empfinde ich, als Entwicklungshelfer für den Garten- und Landschaftsbau in Bayern und als Verbandspräsident hat er seine Sache doch sehr gut gemacht. Man kann dem Verband VGL Bayern zu 50 Jahren erfolgreicher berufsständischer Arbeit nur gratulieren – die Förderung der LWG ist ein Teil dieses Erfolges. 2000 2010 Dr. Walter Kolb, Abteilungsleiter Landespflege i. R. an der LWG in Veitshöchheim 2013 25 GaLaBau Fachmesse in Nürnberg M eine ersten Arbeitstage beim Verband Garten- und Landschaftsbau Rheinland verbrachte ich nicht am Verbandssitz in Köln sondern in Nürnberg. Dort fand 1967 der 3. Techniktag des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) statt. Auf der grünen Wiese standen Messezelte, Gemeinschaftsstand im Jahr 2008 26 insgesamt gab es etwa 8.000 Quadratmeter Vorführfläche. Das Veranstaltungsgelände gehörte zum früheren nationalsozialistischen Reichparteitagsgelände. Heute befindet sich dort die Messe Nürnberg mit ihren Messehallen und Freianlagen. Der erste Techniktag war 1965 vom Nürnberger Galabau-Unternehmer Hermann Kolb und Prof. Franz Müller aus Osnabrück initiiert und in Koope- ration mit dem BGL durchgeführt worden. Nach neun Jahren wurde 1974 aus den Techniktagen die GaLaBau. Die erste Fachmesse für den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau lockte damals mit 100 Ausstellern 5.000 Besucher nach Berlin. Die GaLaBau wurde vom Technikausschuss des BGL betreut und sollte zukünftig alle zwei Jahre an wechselnden Orten stattfinden. Dieses System hatte eine entscheidende Schwäche: die örtlichen Messegesellschaften waren an einer Veranstaltung, die ständig den Ort wechselte, nicht sehr interessiert. Die wichtigen Kontakte zu den potentiellen Ausstellern oblagen ausschließlich den BGL-Mitarbeitern und dem BGL-Technikausschuss. 1977 ging ich als Geschäftsführer zum Verband Garten- und Landschaftsbau Bayern nach München. Der damalige Vorsitzende des BGL-Technikausschusses Hermann Kolb führte gemeinsam mit mir Gespräche mit Geschäftsführer Dr. Hartwig Hauck und Prokurist Walter Hufnagel von der Nürnberg Messe. Kolb suchte einen Messeveranstalter, der ein Hallenkonzept und einen für Maschinenvorführungen geeigneten Außenbereich präsentieren konnte, und zwar beides in unmittelbarer Nachbarschaft. Außerdem sollte die Messegesellschaft die Kontakte zu den Ausstellern kontinuierlich pflegen. Insbesondere Walter Hufnagel erkannte das enorme Potenzial der GaLaBau und bereitete die Verträge mit dem BGL vor. Hermann Kolb überzeugte den BGL-Technikausschuss und das BGL-Präsidium von den Vorteilen einer Zusammenarbeit mit der NürnbergMesse. 1974 Bild v.l.n.r.: Ulrich Schäfer im Gespräch mit Peter Ottmann (Geschäftsführer der NürnbergMesse GmbH) und Franz Josef Pschierer (Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium der Finanzen) auf der GaLaBau 2012 Seit 1986 wird die Fachmesse GaLaBau mit dem Vertragspartner BGL alle zwei Jahre am Messeplatz Nürnberg veranstaltet. Damals kamen 11.146 Fachbesucher in die mittelfränkische Großstadt. Seitdem verzeichnete die Fachmesse GaLaBau, die seit 2008 auch die „Deutschen Golfplatztage“ und den Ausstellungsteil „playground“ umfasst, ständig steigende Aussteller- und Besucherzahlen. Auf der GaLaBau 2006 initiierten wir den Gemeinschaftsstand „Bildung & Forschung in Bayern“. Auf diesem führten wir alle weiterführenden bayerischen Bildungseinrichtungen für den GaLaBau im Zentrum der wichtigen Halle 6 zusammen: Fachhochschule Weihenstephan mit der Fakultät Landschaftsarchitektur und der Forschungsanstalt für Gartenbau (Freising), Abteilung Landespflege der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau und Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (Veitshöchheim), DEULA Bayern GmbH und die Akademie Landschaftsbau Weihenstephan GmbH (Freising) sowie ab 2008 auch die Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (Landshut-Schönbrunn). Alle diese Einrichtungen waren schon vorher auf der Messe mit eigenen Informationsständen vertreten. Aber erst der Gemeinschaftsstand machte die geballte berufliche Bildungskompetenz in Bayern sichtbar. Dieser Gemeinschaftsstand hat sich auch in den Folgejahren bis heute bewährt. Die GaLaBau 2012, die 20. Internationale Fachmesse für urbanes Grün und Freiräume, wies eine Bruttoausstellungsfläche von 107.000 Quadratmetern aus. 1.155 Aussteller (davon 20 Prozent international) präsentierten sich 61.860 Fachbesuchern aus Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau-Unternehmen, Grünflächenämtern und Landschaftsarchitekturbüros. Sie hat sich zur führenden Leitmesse der grünen Branche in Europa entwickelt. Auf der GaLaBau wird auch der Landschaftsgärtner-Cup unter den Teams aus den deutschen Bundesländern ausgetragen. Das Siegerteam darf als deutscher Vertreter der Landschaftsgärtner an den im folgenden Jahr stattfindenden WorldSkills teilnehmen. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 Jürgen R. Prigge 2013 ehemaliger Verbandsdirektor VGL Bayern e. V. 27 Volker May Präsidentschaft 1976 - 1985 „M Volker May 28 eine verrückteste Entscheidung während meiner Verbandstätigkeit war es, den Vorstandsvorsitz zu übernehmen“, schmunzelt Volker May. Zum Lachen war ihm allerdings nicht zumute, als er am 20. Februar 1976 in der Meistersingerhalle in Nürnberg zum Vorsitzenden gewählt wurde. „Ich habe mir schon Gedanken gemacht, welche Verantwortung ich damit übernehme“, erinnert er sich. In den 1970er-Jahren boomten die öffentlichen Aufträge – der Privatgarten war noch kein Thema. „Es wurden Schulen, Krankenhäuser und Ämter gebaut und wir mussten zusehen, dass wir Landschaftsgärtner nicht diejenigen blieben, die ein paar Blumen pflanzen durften, nachdem der Tiefbau den Oberboden in den Außenanlagen verteilt hatte.“ Dieses gemeinsame Ziel schweißte die bayerischen Verbandsbetriebe zusammen. „Es herrschte Aufbruchsstimmung, die Konkurrenz war damals nicht so groß wie heute“, sagt Volker May. „Wenn man nicht weiterwusste, rief man einen Kollegen an und fragte um Rat.“ Die Voraussetzungen, dem Garten- und Landschaftsbau zu mehr Anerkennung zu verhelfen, waren denkbar gut. Die Olympiade 1972 war eines der ersten deutschen Großereignisse, bei dem mit Landschaft gebaut wurde. Landschaftsarchitekt Günter Grzimek gestaltete mit dem Olympiapark eine Fläche, die unter dem Motto der „Besitzergreifung des Rasens“ Erholungsort für die Bevölkerung sein soll. Kein Freiraum für Privilegierte, sondern Grünversorgung für alle – das war Grzimeks Idee. Politisch hatte der Landschaftsbau jedoch längst noch nicht das Gewicht, das einer Branche gebührt, die grüne Freiräume gestaltet. Mit Jürgen R. Prigge bekam Volker May einen Geschäftsführer an die Seite, der sich im Gartenund Landschaftsbau auskannte, ein hervorragender Taktierer war und sich sicher, wenn auch nicht immer diplomatisch, auf dem (verbands-)politischen Parkett bewegte. Am 1. Juli 1977 trat Jürgen R. Prigge seine Stelle als hauptamtlicher Geschäftsführer an (siehe auch Seite 30). „Meine Vorstellung war, dass er ein halbes Jahr in der Kanzlei des nebenamtlichen Geschäftsführers Friedrich Becker mitarbeiten sollte, um dann die Stelle allein zu übernehmen“, erinnert sich Volker May. Selten sei er so blauäugig gewesen, fügt er schmunzelnd hinzu. Friedrich Becker als Gemütsmensch, Jürgen Prigge als engagierter Geschäftsführer, der etwas bewegen will – das ging nicht gut. „Es dauerte keine zwei Wochen, da suchten wir in München neue Geschäftsräume und wurden in der Bäckerstraße fündig.“ 1976 Zu Mays Stärken gehört es, Gemeinsamkeiten zu suchen – mit anderen Menschen, anderen Unternehmen, anderen Verbänden. Gemeinsamkeit Volker May und Ministerpräsident Franz Josef Strauß bei der Eröffnung des Bayerwaldhauses auf der IGA 1983 demonstrierte der VGL Bayern, als er zusammen mit dem Bayerischen Gärtnereiverband und dem Bund deutscher Baumschulen, Landesverband Bayern, die Gesellschaft zur Förderung bayerischer Landesgartenschauen mbH (LGS) gründete. Sie führt seither zusammen mit den veranstaltenden Städten Landesgartenschauen in Bayern durch (siehe auch Seite 36). Volker Mays Sinn für Gemeinsamkeit zeigte sich auch bei verbandsinternen Veranstaltungen. Viele Landschaftsbau-Unternehmer erinnern sich an interessante Verbandsreisen in den 1970er- und 1980erJahren. Mallorca, Israel, Schweiz und Finnland gehörten zu den Ländern, in denen die Verbandsmitglieder Einblicke in die jeweilige Gartenkultur und Gartenbau-Branche bekamen. Die Reisen dienten nicht nur der fachlichen Fortbildung, sondern sorgten auch für guten Kontakt unter den Mitgliedern und förderten deren Verbundenheit (siehe auch Seite 34). „Egal, ob im Betrieb oder im Verband – partnerschaftliches, faires Miteinander war mir immer sehr wichtig“, sagt May. Dafür und für sein langjähriges Engagement im VGL Bayern wurde er 2002 zum Ehrenmitglied des VGL Bayern ernannt. Bereits sieben Jahre zuvor hatte ihm Staatsminister Reinhold Bocklet das Bundesverdienstkreuz überreicht und damit Mays Verdienste um den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau gewürdigt. 1963 1970 „ Meine verrückteste Entscheidung während meiner Verbandstätigkeit war es, den Vorstandsvorsitz zu übernehmen. Volker May 1980 “ 1990 2000 2010 2013 29 Verbandsdirektor Jürgen R. Prigge Vom Rheinland nach Bayern N „ Information, Bildung und Wissenschaft sind wichtige Ressourcen der Landschaftsgärtner und mithin Aufgabe des Verbandes. Jürgen R. Prigge ach Studium der Landschaftsarchitektur in Essen startete ich 1970 als Referent für Garten- und Landschaftsbau im damaligen Landesverband Gartenbau Rheinland in Köln. Es gab kein langwieriges Auswahlverfahren für diese Stelle. Meine Tätigkeit als Fachgruppensprecher im ASTA der Ingenieurschule/Fachhochschule, meine Erfahrungen an der Nahtstelle von Berufsstand und Ministerien (Streik der Studentenschaft) und eine bestandene Leseprobe im Bundesrahmentarifvertrag GaLaBau waren wohl die entscheidenden Kriterien. Mein damaliger “ Jürgen R. Prigge auf der Mitgliederversammlung 2000 30 Chef, Geschäftsführer Ernst Beck, war Schriftleiter der Neuen Landschaft und auch sonst in der Branche sehr aktiv. So konnte ich viel beeinflussen wie ein neues Berichtsheft für die Ausbildung im GaLaBau, das in dieser Form noch heute verwendet wird. Die Vorbereitung und Durchführung von Fachstudienreisen nach Dänemark und Ungarn für die Landschaftsgärtner gehörte ebenfalls zu meinen Aufgaben wie die berufsständische Präsentation auf der Bundesgartenschau Köln 1971. Meine umfangreiche Ausarbeitung zu Trockenschäden bei Pflanzungen an Fernstraßen war der Auslöser für die daraufhin entwickelte ZTV Landschaftsbau an Straßen. VOB und Vertragsrecht waren wirklich nicht meine Spezialität im Studium. Nun holte mich die Beratungspraxis für unsere Verbandsmitglieder ein. Spezialseminare und Vorträge, insbesondere von Hermann Crome, dem damaligen VOB-Papst in Hannover, halfen mir dann auf die Sprünge. Rückblickend betrachte ich die sieben Jahre im Rheinland in Köln als Verbandslehrjahre. Anfang 1976 machte mich Rolf Eggert aus München, damals Vorsitzender des BGL-Ausbildungsausschusses auf die Suche des VGL Bayern nach einem neuen Geschäftsführer aufmerksam. Bisher hatte der Rechtsanwalt Fritz Becker die Geschäftsführung in seiner Anwaltskanzlei nebenberuflich erledigt, nun wollten die bayerischen Verbandsmitglieder eine hauptamtliche Geschäftsführung. Ich habe heute noch die wohlwollende Warnung eines Professors in Essen im Ohr, ich käme dann zu den echten Nachfahren Preußens. Immer wenn in Bay- 1977 ern eine Regelung oder Richtlinie erlassen würde, schlössen sich dem die anderen Bundesländer in der Regel an. Meine ersten Arbeitstage ab Juli 1977 verbrachte ich im Besucherzimmer der Becker’schen Anwaltskanzlei in der Münchner Kobellstraße. Nur mit meiner Reiseschreibmaschine ausgerüstet schritt ich zur Tat und führte regelmäßige Verbandsinformationen für Mitglieder ein. Von einer geordneten Verbandsgeschäftsführung konnte in der Anwaltskanzlei keine Rede sein. Es fehlte an so Vielem. Ende 1977 hatten wir eigene Büroräume in der Bäckerstraße in München-Pasing bezogen. Technisch wurde aufgerüstet, um mit einer Minimannschaft die anstehenden Aufgaben überhaupt bewältigen zu können. Ich hatte anfangs die räumlichen Dimensionen des großen Landes Bayern gegenüber dem relativ kleinteiligen Rheinland völlig falsch eingeschätzt. Mir war klar, dass neben dem Vorstand auch Bezirksgruppen – angelehnt an die räumliche Gliederung der Regierungsbezirke – eingerichtet werden müssen. 1982 wurde dies in der Satzung verankert. Nicht erwartet hatte ich, dass im Gegensatz zum LV Rheinland in Nordrhein-Westfalen der VGL Bayern im Freistaat Bayern von den Behörden praktisch ignoriert wurde. Wenn es um die Ausbildung ging, wurden der Bayerische Bauernverband oder ggf. der Bayerische Gärtnereiverband gefragt, nicht aber der VGL Bayern. Ein Sitz im Berufsbildungsausschuss im Bayerischen Landwirtschaftsministerium für die mittlerweile größte gärtnerische Berufsgrup- 1963 1970 1980 1990 2000 pe musste erst hartnäckig erkämpft werden. Die Überbetriebliche Ausbildung der Landschaftsgärtner in Veitshöchheim wurde nur mit Hilfe der Finanzierungszusagen des AuGaLa beim Landwirtschaftsminister Dr. Hans Eisenmann gegen den Widerstand des damaligen Gartenbau-Referenten Prof. Thomas Steib erreicht. Jürgen R. Prigge mit Ulrich Schäfer und Staatsminister Josef Miller beim Messerundgang auf der GaLaBau 2008 2010 2013 31 Verbandsdirektor Jürgen R. Prigge – Vom Rheinland nach Bayern Jürgen R. Prigge im Gespräch mit Oskar Augustin auf der 40-Jahr-Feier des Verbandes 32 Desolat war die Berufsschulsituation. Neben den Berufsschulklassen in München und Nürnberg konnte von einem Berufsschulunterricht für Landschaftsgärtner-Lehrlinge keine Rede sein. Nur mit einer landesweiten Kampagne konnte das Kultusministerium bewegt werden, Fachklassen für Landschaftsgärtner als Blockbeschulung in Höchstädt an der Donau im September 1980 einzurichten. Die Besonderheiten des Flächenstaats zwangen uns frühzeitig zur intensiven Nachwuchswerbung. Mit Hilfe des AuGaLa beschritten wir erfolgreich neue Wege in der Nachwuchswerbung. Bei der 2000 erfolgten Einrichtung eines eigenen Studiengangs „Landschaftsbau und -Management“ an der Fachhochschule Weihenstephan war der VGL Bayern der Motor. Der Professur des Landshuter GaLaBau-Unternehmers Dr. Rudolf Haderstorfer an der FH Weihenstephan wurde im Wissenschaftsministerium erst nach massiver Beschwerde des Verbandes zugestimmt. Bayern spielte in der Forschung für den Gartenund Landschaftsbau immer schon eine besondere Rolle. Hier sind besonders die Arbeiten der 1989 gegründeten Abteilung Landespflege an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim zu nennen. Bei der 2003 erfolgten Umwandlung der sehr erfolgreichen Versuchsanstalt für Gartenbau in Freising in die Forschungsanstalt für Gartenbau Weihenstephan konnte in zähen Verhandlungen das lange geforderte Institut für Landschaftsarchitektur eingerichtet werden. Zur vormals wichtigen, jährlichen VOB-Beratungsrunde der Obersten Baubehörde Bayern wurden wir erst nach mehrfachen Vorstößen vom Bayerischen Innenminister zugelassen. Eine jahrzehntelange Herausforderung war der Streit zwischen dem Straßenbauerhandwerk und dem Garten- und Landschaftsbau. Das zuständige Bayerische Wirtschaftsministerium versuchte mit einem Erlass in Abstimmung mit den Berufsverbänden die Lage zu beruhigen. Letztlich war dieser Erlass 1985 die Grundlage einer Friedensregelung auf Bundesebene. Meine Mitgliedschaft in der Deutschen Gesellschaft für Baurecht und die spätere Mitgliedschaft des Verbandes in der von den Landesinnungen dominierten Landesvereinigung Bauwirtschaft Bayern führte die Diskussion dann auf eine sachliche Ebene zurück. Ein weiterer Streitpunkt waren die landwirtschaftlichen Maschinenringe. Das Problem war weniger die fachliche Konkurrenz auf dem Pflegesektor, sondern die Marktverzerrung durch die institutionelle Förderung der Maschinenringe durch das Landwirtschaftsministerium. Nach etlichen erfolglosen Verhandlungen beschwerte ich mich bei der EU-Kommission in Brüssel, die uns Recht gab. Der Freistaat Bayern zog daraufhin das bisherige Landwirtschaftsförderungsgesetz von 1974 zurück und regelte die Förderung der Ausbildung 2006 neu im Bayerischen Agrarwirtschaftsgesetz. Im Januar 1978 erfolgte der erste Spatenstich für den Münchner Westpark nach den Plänen des Münchner Landschaftsarchitekten Peter Kluska. Im 1977 Westpark fand die wohl erfolgreichste Internationale Gartenbauausstellung München 1983 statt. Der Verband präsentierte sich im Bayerwaldhaus. Ein von unserem Verband entwickeltes, einmaliges Handbuch für Fachführungen auf der IGA war die Grundlage für zahlreiche Begegnungen mit deutschen und internationalen Besuchergruppen. 1978 erfolgte auch die Gründung der Gesellschaft zur Förderung bayerischer Landesgartenschauen durch die drei großen bayerischen gärtnerischen Berufsverbände. Hieraus entwickelte sich nach Jahren vertrauensvoller Zusammenarbeit die Gründung der Landesvereinigung Gartenbau Bayern. Ich war wieder an den Anfang meiner Verbandstätigkeit angelangt, mit meinem Bestreben nach vertrauensvoller Zusammenarbeit aller Berufsgruppen des Gartenbaues. Service für Mitglieder bedeutet immer ansprechbar zu sein, seien es fachtechnische oder auch rechtliche Probleme. Bei der juristischen Beratung holten wir nach unbefriedigenden Rechtsberatungsergebnissen mit externen Anwälten einen eigenen Juristen in die Verbandsgeschäftsstelle. Durch die juristische Beratung wurde aber auch deutlich, dass die fachtechnische Beratung bei der Flut neuer Fachvorschriften an Bedeutung zunimmt. So ist logischerweise nach meinem Ausscheiden im Dezember 2009 diese Position durch einen Diplomingenieur besetzt, da dies neben der politischen Arbeit vom Verbandsdirektor nicht mehr zu schaffen ist. Ich arbeitete mit Vorsitzenden/Präsidenten zusammen, die den Verband stark prägten. Im Rheinland mit Hans-Rudolf Leonhards und Franz Knebel, in Bayern mit Volker May, Hermann Kutter, Manfred Virgens und Ulrich Schäfer. Natürlich waren wir nicht immer gleicher Meinung. Wir betrachteten die Realität oft von einem zu unterschiedlichen Standpunkt, fanden aber immer einen guten Weg für die Weiterentwicklung des Verbandes und der Branche. Vielfach werden die Möglichkeiten eines Verbandsgeschäftsführers überschätzt. Er handelt nie so eigenständig wie z. B. ein GmbH-Geschäftsführer oder Vorstandsvorsitzender einer Aktiengesellschaft. Gesetzlicher Vertreter des Berufs- und Wirtschaftsverbandes ist der Vorsitzende oder Präsident. Der Geschäftsführer handelt immer nur im Auftrag des Vorstandes oder Präsidiums. Dem Geschäftsführer oder Verbandsdirektor verbleibt nur die langfristige Überzeugungskraft seiner Argumente, bedingt auch durch die Kenntnis der Zusammenhänge und der handelnden Personen. War ich zu Beginn meiner Tätigkeit in Bayern als das berüchtigte rote Tuch im Bayerischen Landwirtschaftsministerium verschrien, wurde unser Verband zum Schluss als Innovationsmotor für die Ausbildung und Wirtschaftsentwicklung und Vorbild für die gesamte Agrarwirtschaft gelobt. Ein schöneres Ergebnis gibt es wohl nicht. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 Jürgen R. Prigge Geschäftsführer/Verbandsdirektor von 1977 bis 2009 2013 33 Studienreisen Landschaftsgärtner auf Entdeckungsreisen Studienreise Portugal 1984: ehemalige königliche Sommerresidenz „Queluz“ 34 S ehr beliebt waren und sind die Studienreisen, die der Verband seit 1979 bis heute durchführt. Unser Mitglieder haben sozusagen die ganze Welt mit Ihrem Verband erkundet, die Reisen führten von Europa über Südamerika bis nach Asien. In der Zukunft sind weitere Verbandfahrten für unsere Mitglieder zu interessanten Fachmessen und -ausstellungen in Europa geplant. 1979 Studienreisen 1963 1979 Schweiz (GRÜN `80 Basel) 1995 1981 Spanien (Mallorca-Barcelona) 1998 England (Chelsea Flower Show) 1982 Israel (Tel Aviv-Berg Karmel-Jerusalem) 1999 Magdeburg (BUGA) 1984 Portugal (Lissabon-Sines-Algarve) 2000 Österreich (IGS Graz) 1986 Italien (Toskana) 2000 Hannover (Expo) 1988 USA (Südkalifornien) 2001 China (Expo) 1990 Japan (Expo) 2011 Schweiz (Giardina Zürich) 1993 Asien (Singapur-Hong Kong) 2012 Schweiz (Giardina Zürich) 1993 Dänemark (Kopenhagen) 2012 Niederlande (Floriade Venlo) 1994 Brasilien (Gärten von Dr. Roberto Burle-Marx) 2013 England (Chelsea Flower Show) Cottbus (BUGA) 1970 1980 1990 Studienreise China 2001: Garten des zerknirschten Verwalters in der Gartenstadt SUZHOU bei Shanghai 2000 2010 Gruppenfoto der Teilnehmer auf der Studienreise 2013 nach England zur Chelsea Flower Show 2013 35 VGL Bayern und Gartenschauen Eine 35-jährige Erfolgsgeschichte Gartenschau Marktredwitz 2006 36 S o richtig wohl war den Paten nicht, als die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH 1978 aus der Taufe gehoben wurde. Natürlich hatte es schon zuvor Bundesgartenschauen und Internationale Gartenbauausstellungen gegeben, aber auf Landesebene gab es keine Erfahrung mit Gartenschauen und auch keine Gesellschaft, deren einziger Sinn und Zweck darin bestand, Gartenschauen durchzuführen. Als die Entscheidung gefallen war, dass die erste bayerische Landesgartenschau 1980 in Neu-Ulm stattfinden sollte, gründeten die gärtnerischen Berufsstände in Bayern die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH. Sie gingen damit das Risiko ein, dass alle daraus resultierenden Ergebnisse und deren Konsequenzen allein auf ihren Schultern lasteten. Wie gesagt: Ganz wohl war ihnen bei der Sache nicht. Der Einsatz in Gesellschafteranteilen von 50 Prozent des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes e. V. und von jeweils 25 Prozent des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. sowie des Bundes deutscher Baumschulen e. V. Landesverband Bayern führte zur Erfolgsgeschichte der bayerischen Gartenschauen. Zunächst als ausschließlich werbewirksame Plattform für den gärtnerischen Berufsstand gedacht, entwickelten sie sich immer mehr zu einem unverzichtbaren Instrument der Stadtentwicklung. Man kann sagen, dass sich der Täufling zu aller Zufriedenheit bestens entwickelt hat: Seit 1980 wurden für die bayerischen Gartenschauen knapp 190.000.000,00 € an Investitionskosten getätigt, über 20 Millionen Menschen haben sie besucht und sich an ihnen erfreut und sie schufen 370 ha bleibende Grünflächen, die von den Einwohnern auch heute noch gerne frequentiert werden. All dies wäre jedoch ohne die Paten nicht möglich gewesen. Insbesondere der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V., der in diesem Jahr seinen fünfzigsten Geburtstag feiert, 1980 1963 1970 1980 1990 Baustellenfest Landesgartenschau Kronach am 23. September 2001 2000 2010 2013 Patchwork Garten auf der Landesgartenschau Bamberg 2012 37 VGL Bayern und Gartenschauen – Eine 35-jährige Erfolgsgeschichte Garten „Stein trifft Holz“ der Fa. Christoph (Aindling) in den Gartendetails der Natur in Rain am Lech 2009 38 hat daran einen nicht hoch genug einzuschätzenden Anteil. Die Bedeutung des Verbandes und seiner Verbandsmitglieder für die Gartenschau wuchs mit der zunehmenden Bedeutung der Ausstellungsbeiträge, für die diese verantwortlich zeichnen. Die Gartendetails erfreuen sich bei den Besuchern größter Beliebtheit und dienen als Inspiration und Vorbild für die eigenen Gärten. So ein Ergebnis kann nur gelingen, wenn die hohen Qualitätsanforderungen, die Gartenschauen auszeichnen, vor allem auch beim Bau eingehalten werden. Gartenschauen sind beispielgebend für die Leistung und Arbeit des Berufsstandes. Das verdanken sie auch den Mitgliedsfirmen des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V.. Sie haben sich immer als zuverlässige Partner ausgezeichnet und ihre Ausstellungsbeiträge waren immer vorbildlich. Dass wir in Rechtsfragen und jenen, die die Vergabepraxis bei Bau- und Planungsleistungen betreffen, immer auf die Hilfe des Verbandes zählen können, ist uns vor allem in jüngster Zeit eine große Beruhigung: Im Zuge der immer komplizierter werdenden Ausschreibungsverfahren ist es gut zu wissen, dass man sich auf einen kompetenten Partner verlassen kann, der einen davor bewahrt, Irrtümer zu begehen, die sich fatal und direkt sowohl auf die staatlichen, als auch auf die EU-Förderungen auswirken und damit zu großen finanziellen Schäden für die Kommunen führen könnten. Und so hat, was vor 35 Jahren mit einem mutigen Schritt der gärtnerischen Berufsstände begann, zu einem fruchtbaren Zusammenspiel der Kräfte geführt: Die Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH bietet den Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus mit den Gartenschauen eine Plattform, auf der sie sich repräsentieren können und die ihnen direkt und 1980 indirekt zu einem beträchtlichen Auftragsvolumen verhilft. Die Galabauer wiederum nutzen diese Plattform überaus professionell und sind durch ihre hochqualitativen Leistungen zum Erfolgsgaranten einer jeden Gartenschau geworden. Sowohl die ehrenamtliche, als auch die hauptamtliche Spitze des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. setzt sich bis heute unermüdlich mit großem Engagement für die Belange der bayerischen Gartenschauen ein und vertritt deren Inhalte und Ziele vor allem in einem politischen Umfeld, das durch die EU zunehmend komplexer wird und dessen Interessen oft anderen Schwerpunkten folgen. Dies tun sie nicht nur zum Wohle ihrer Verbandsmitglieder, sondern auch für das unsere. Dafür können wir nicht genug danken. Hand in Hand sind wir aneinander gewachsen, haben einen unschätzbaren Erfahrungsschatz erworben, haben uns zu einer festen Größe in unserem Tätigkeitsfeld gemausert und sind dennoch kein bisschen „in die Jahre“ gekommen. Wie gut, dass vor 35 Jahren die Bedenken nicht über die Risikobereitschaft obsiegt haben! Wir gratulieren unserem Paten ganz herzlich zum 50. Jahrestag seines Bestehens. Gartenschauen 1963 1980 LGS Ulm/Neu-Ulm 2003 NAT Roth 1982 Grün in Erlangen 2004 LGS Burghausen 1983 IGA München 2005 BUGA München 1985 LGS Augsburg 1987 Grün in Erlangen 2006Marktredwitz-Cheb/ Eger 1988 LGS Dinkelsbühl 2007 LGS Straubing 2008 LGS Neu-Ulm 1990 LGS Würzburg 2009 NAT Rain 1992 LGS Ingolstadt 2010 LGS Rosenheim 1994 LGS Hof 2011 NAT Kitzingen 1995 NAT Waldkraiburg 2012 LGS Bamberg 1996 LGS Amberg 2013 NAT Tirschenreuth 1997 NAT Arnstein 2014 LGS Deggendorf 1998 LGS Neumarkt 2015 NAT Alzenau 1999 NAT Neustadt 2016 LGS Bayreuth 2000 LGS Memmingen 2001 NAT Cham 2017 NAT Pfaffenhofen a. d. Ilm 2002 LGS Kronach 2018 LGS Würzburg 1989 1970 NAT Waldkirchen 1980 1990 2019 NAT Wassertrüdingen 2020 LGS Ingolstadt 2000 Dagmar Voß, Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen mbH -gemeinnützig- 2010 2013 39 Berufsschule Höchstädt an der Donau Gründung durch die Initiative des VGL Bayern Einweihung der Blockberufsschule „Garten- und Landschaftsbau“ im Höchstädt a. d. Donau im Jahr 1981 40 I n einer landwirtschaftlichen Berufsschule mit Landwirten und mit Gärtnern aller Fachrichtungen lernen – so gestaltete sich in den 1970er Jahren der Berufsschulunterricht für manchen bayerischen GaLaBau-Lehrling. Es gab als Sonderfall daneben in München eine Berufsschule für gärtnerische Berufe in der Münchner Reimannstraße. Dort waren in einer Garage einige Maschinen und Geräte untergebracht, die speziell für den Gartenund Landschaftsbau benötigt wurden. An spezielle Fachlehrer aus dem Garten- und Landschaftsbau war gar nicht zu denken. Im bayerischen Verband war man sich einig, dass eine eigene Berufsschule für die Branche Garten- und Landschaftsbau dringend notwendig sei. Und dann kam aus dem Bayerischen Kultusministerium auch noch der Wunsch, das erste Berufsschuljahr in ein Berufsgrundschuljahr Agrarwirtschaft umzuwidmen. Verbandsgeschäftsführer Jürgen Prigge intervenierte im Kultusministerium. Das geplante, verschulte BGJ entferne die Lehrlinge vom gewählten Beruf „Garten- und Landschaftsbau“ noch mehr als die bisherige, völlig unbefriedigende Situation. Nach der alten Verordnung über die Berufsbildung im Gartenbau gab es zwar keine Ausbildung nach Fachrichtungen, aber die Prüfungsaufgaben unterschieden sich im Garten- und Landschaftsbau gravierend von denen anderer gärtnerischer Berufszweige. Ehe man ein BGJ starte, müsse man die Berufsschulen in die Lage versetzen, ihren wichtigen Part in der dualen Berufsausbildung wieder zu übernehmen – jenseits aller Bildungsideologie. Ausreden über Ausreden folgten. Mal waren es fehlende Fachlehrer, mal fehlende Räumlichkeiten. So schrieb Verbandsgeschäftsführer Prigge letztendlich an alle bayerischen Landräte und Oberbürgermeister, dass das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus eine Blockberufsschule für die Landschaftsgärtner errichten wolle und hierfür einen geeigneten Standort mit Schulräumen und Internatsgebäude suche. Der zuständige Referent Dr. Hirdina war leicht entsetzt. Ein Zurück gab es aber nicht mehr, zumal sich auch viele Landtagsabgeordnete hinter die nun zahlreich eingehenden Bewerbungen stellten. Notgedrungen gab es also einen gemeinsamen 1981 Plan mit den Anforderungen, die die Bewerbungen erfüllen mussten. Sechs Standorte kamen in die nähere Auswahl. Man müsse sich nun diese Räumlichkeiten ansehen. Aber wie, denn Dr. Hirdina bekam für eine derartige Besichtigungstour keinen Dienstwagen zur Verfügung gestellt. Also fuhren Verbandsgeschäftsführer Prigge und Berufsschulreferent Dr. Hirdina gemeinsam mehre Tage im Dienstwagen des Verbandsgeschäftsführers durch Bayern und besichtigten die angebotenen Objekte. Nach Prüfung aller Kriterien blieben zwei geeignete Standorte in Schwaben übrig, darunter Höchstädt an der Donau. Für den Standort Höchstädt setzten sich besonders der Landrat Dr. Dietrich und der Vorsitzende des Kulturausschusses des bayerischen Landtages ein. Nun musste der potentielle Schulaufwandsträger überzeugt werden, d. h. der Landkreis Dillingen. Prigge trug dem Hauptausschuss des Landkreises Dillingen eigene Berechnungen vor, wonach auch künftig mit einer stabilen Schülerzahl mit steigender Tendenz bei den Landschaftsgärtner zu rechnen sei. Dies überzeugte den gesamten Hauptausschuss des Landkreises Dillingen, der daraufhin beschloss, die Schulträgerschaft zu übernehmen. Anschließend ging es im Kultusministerium um die vom Freistaat zu übernehmenden Kosten für die Erweiterungsbauten der landwirtschaftlichen Berufsschule Höchstädt und insbesondere die Grundausstattung des neuen Berufsschulzweiges in Höchstädt einschließlich geplantem Praxislehrhof. Zuvor hatte der Verband zusammen mit dem Landkreis umfangreiche Kostenermittlungen angestellt. In einer entscheidenden Verhandlungsrunde im Kultusministerium, an der der stellvertretende Landrat und Geschäftsführer Prigge teilnahmen, akzeptierte das Ministerium die vorgelegten Kostenaufstellungen fast vollständig. Am 11. Mai 1979 vermeldete die Donau-Zeitung, dass das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus entschieden habe, den Berufsschulunterricht der gärtnerischen Berufszweige Garten- und Landschaftsbau und Baumschule als Landessprengel (mit Ausnahme des S-Bahnbezirks München) in Höchstädt an der Donau durchzuführen. Das ehemalige Kreiskrankenhaus Höchstädt sollte nun zum Berufsschulinternat umgebaut werden. Das wiederum trieb etliche Höchstädter Bürger zu Demonstrationsmärschen auf die Straße. Der Unterricht startete im September 1980, in den Klassenräumen der früheren Höchstädter Mädchenschule, da die Baumaßnahmen noch nicht abgeschlossen waren. Dass gleich zu Beginn statt der erwarteten 320 Schüler mehr als 430 am Unterricht teilnahmen, machte die Situation nicht einfacher. Im April 1981 wurde schließlich die Blockberufsschule mit Lehrhof und Internat in Höchstädt an der Donau eingeweiht. Bereits ein Jahr später musste das Internat seine Bettenzahl von 116 auf 164 erhöhen. Erst 2009 entspannte sich die Raumnot mit dem Neubau des Schülerwohnheimes mit 208 Betten in direkter Nachbarschaft zur Berufsschule. 1963 1970 1980 1990 2000 Bilder vom GaLaBau-Lehrgang an der Berufsschule Höchstädt am 5. Januar 1984 2010 2013 41 IGA 1983 Die Welt zu Gast in München 1 Blick auf den Westsee mit den ostasiatischen Gärten im Hintergrund 42 ,5 Millionen Kubikmeter bewegte Erde, 6.000 gepflanzte Großbäume im Alter zwischen 20 und 40 Jahren, 100.000 Sträucher, 170 Ausstellungsbeiträge und 23 Nationengärten – das sind die Fakten der IGA, die 1983 in München stattfand. Für die Gartenschau hatte man ein damals verwahrlostes, fast vier Kilometer langes Gebiet ausgesucht, das der Mittlere Ring noch dazu in zwei Teile trennte. Ursprünglich war das Gelände für Wohn- und Büroflächen im Gespräch gewesen, allerdings hatte München vor der Olympiade 1972 so viele Wohnungen und Büros gebaut, dass es keinen Bedarf an Bauland gab. Im Sommer 1976 fand ein Architektenwettbewerb statt, zu dem nur bayerische Landschaftsarchitekten zugelassen waren. Den Wettbewerb gewann Peter Kluska, der auf der ebenen Fläche eine Tal- und Hügellandschaft gestaltete: den Münchner Westpark. Sein Plan gewann die Bewerbung um die IGA 1983, bei der der einzige Gegenkandidat die Stadt Hamburg war, die bereits in den drei Jahrzehnten vorher die IGA ausgerichtet hatte. Natürlich waren auf der Gartenschau auch die bayerischen Landschaftsgärtner präsent. GaLaBaufirmen bauen und pflegen nicht nur die Anlagen, der Berufsstand will sich auch mit einem Ausstellungsbeitrag präsentieren. Bei einem Besuch einiger Verbandsmitglieder im Museumsdorf Bayerischer Wald in Tittling wurde eine Idee geboren. Im Museumsdorf können mehr als 150 historische Gebäude aus dem bayerischen Wald samt Mobiliar, Hausrat und Gerätschaften 1983 10 Millionen Besuchern die bestbesuchte Gartenbauausstellung aller Zeiten werden. Nach der IGA sollten die Anlagen zum größten Tel wieder abgebaut werden, doch die Münchner wollten vieles davon behalten. Bis heute existieren beispielsweise einige ostasiatische Gärten, das Seecafé und das Bayerwaldhaus, das vor vier Jahren offiziell als „Niederbayern-Botschaft“ eingeweiht wurde. 2003 wurden Spielanlagen, Gärten und Teile der Wege im Westpark für etwa 3 Millionen Euro saniert. An schönen Tagen nutzen nach Angaben des Baureferats über 20.000 Besucher den Stadtpark. 1963 1970 1980 Bundespräsident Karl Carstens (3.v.l.) bei seiner Unterschrift im Gästebuch des Bayerwaldhauses mit Staatsminister Alfred Dick, Georg Höltl (Gründer Museumdorf Bayerischer Wald) und Oberbürgermeister Erich Kiesl (v.l.r.) besichtigt werden. „So ein Haus würde sich auf der IGA als Treffpunkt gut machen“ – dieser laut ausgesprochene Gedanke führte zu einer Attraktion auf der IGA, die heute noch den Münchner Westpark ziert: das Bayerwaldhaus. Mit dem Besitzer des Museumsdorfes wurde sich der VGL Bayern schnell einig. Georg Höltl, Museumsgründer und Inhaber des Reiseunternehmens Rotel Tours, stellte einen Kleinhof zur Verfügung. Im Gegenzug konnte er auf der IGA für seine Reisen werben. Das Haus wurde kostenlos ab- und auf dem Ausstellungsgelände wieder aufgebaut und bildete dort mit einem Alpengarten, einem Farntal und einem Bauerngarten das Bild einer Voralpenlandschaft. Was niemand ahnt: die IGA wird mit etwa 1990 2000 2010 2013 Arbeiten am IGA-Gelände 43 Hermann Kutter Präsidentschaft 1985 - 1997 A Hermann Kutter 44 ls Hermann Kutter am 28. Februar 1997 als Vorsitzender des VGL Bayern e. V. verabschiedet wurde, konnte er auf 34 Jahre Verbandstätigkeit zurückblicken, davon ein Dutzend als Präsident. Zwölf Jahre – so lange hatte vor ihm noch niemand das Amt bekleidet. „Man wollte mich eben einfach nicht gehen lassen“, schmunzelt Kutter. 1985 wurde der damals knapp 50-jährige Geschäftsführer der Hermann Kutter GmbH in Memmingen auf der Mitgliederversammlung im Bürgerhaus der Gemeinde Eching als Nachfolger von Volker May zum Vorsitzenden gewählt. Verbandserfahrung brachte Kutter mehr als genug mit, schließlich war er schon bei der Gründungsveranstaltung dabei. Gleich nach der Verbandsgründung 1963 wurde Kutter von Oskar Augustin in den erweiterten Vorstand berufen, wo er sich besonders um die Betriebe im Raum Allgäu/Schwaben kümmerte. Vier Jahre zuvor hatte der Unternehmer, dessen Eltern eine Baumschule führten, mit Mitte 20 seine Firma für Gartengestaltung gegründet, die schnell zu einem leistungsstarken Fachbetrieb wurde. 1975 wurde Kutter schließlich in den Vorstand gewählt und hatte schnell das Amt des Schatzmeisters inne. Eine der ersten Veranstaltungen, auf denen Hermann Kutter nach seiner Wahl zum Vorsitzenden repräsentieren musste, war die Landesgartenschau Augsburg, die am 19. April 1985 ihre Pforten öffnete – ein Ereignis, von dem bis heute der Botanische Garten und der Siebentischpark zeugen. Repräsentationstermine, aber auch Treffen mit Politikern und Verbandskolle- gen waren bald an der Tagesordnung. Einer der Meilensteine während der Amtszeit von Hermann Kutter war der Umzug der Geschäftsstelle in das Haus der Landschaft am Standort Gräfelfing, das bis heute Sitz des Verbandes ist. 1990 konnte das Gebäude in der Lehárstraße bezogen werden (siehe auch Seite 46). Einen Anlass zur Freude für die gesamte Branche bot im März 1993 ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts. Höchst richterlich war damit festgelegt, dass Fachbetriebe des Garten- und Landschaftsbaus in landschaftsgärtnerisch geprägten Außenanlagen pflastern können, ohne damit gegen die Handwerksordnung zu verstoßen. Damit war endlich eines der Themen erledigt, das 30 Jahre zuvor unter anderem zur Gründung des eigenständigen Verbandes der Landschaftsgärtner geführt hatte. Bei der letzten Sitzung als Teil des Gärtnereiverbandes hatte Oliver von Delius 1963 beschrieben, dass landschaftsgärtnerische Betriebe bei Wege-, Erd- und Betonbauarbeiten massiv vom Handwerk bedrängt würden – eine Tatsache, bei der der Gärtnereiverband wenig Unterstützung bot und bieten konnte. Nun war klar, dass der Beruf des „Garten- und Landschaftsbauers“ eigenständig war – sowohl gegenüber den anderen gärtnerischen Berufen als auch gegenüber dem Handwerk. Eine weitere, hervorragende Entscheidung während der Präsidentschaft von Hermann Kutter sollte die Übernahme der Deula durch den Verband werden (siehe auch Seite 48). Während seiner Verbandstätigkeit war Kutter auch in der Gesellschaft 1985 zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen aktiv. 1991 erhielt Memmingen den Zuschlag, die Landesgartenschau 2000 auszurichten. Ein großer Erfolg für den Landschaftsgärtner, auch wenn die Gartenschau in seinem Heimatort dann bereits von seinem Nachfolger Manfred Virgens eröffnet wurde. Bis heute engagiert sich das Unternehmen Kutter in der Pflege des Landesgartenschaugeländes. Hermann Kutter im Gespräch mit Gästen auf der 25-Jahr-Feier des Verbandes Gerne hätte Hermann Kutter auch noch einen Stiftungslehrstuhl Landschaftsbau an der TU München gesehen. „Ich hatte mich gegenüber dem Bundesverband immer für einen Stiftungslehrstuhl Landschaftsbau stark gemacht“, erinnert er sich. Grün sollte nicht nur gebaut, sondern auch erforscht werden. Themen gab es genug. 1993 waren Rhein und Mosel über die Ufer getreten, gefolgt von einem erneuten Rheinhochwasser 1995. Ließen sich solche Katastrophen mit landschaftsbaulichen Maßnahmen möglicherweise verhindern? Derartige Fragenstellungen sollten an einem Stiftungslehrstuhl untersucht werden, für den Mitte der 1990er Jahre nur Technische Universitäten (TU) als Partner in Frage kamen, beispielsweise die TU Weihenstephan. Doch erste Verhandlungen führten nicht zum Erfolg und Kutters Wunsch, während seiner Amtszeit noch die Gründung eines Lehrstuhls zu begleiten, erfüllte sich nicht. Letztlich sollte es noch bis 2004 dauern, bis in Kassel ein Stiftungslehrstuhl eingerichtet wurde. Doch auch ohne Lehrstuhl hat sich Herrmann Kutter während der Jahrzehnte, die er für den Verband aktiv war, um den Garten- und Landschaftsbau mehr als verdient gemacht. Dafür wurde er 2002 zum Ehrenmitglied des VGL Bayern e. V. ernannt. Im August 2008 überreichte ihm der damalige bayerische Staatsminister Josef Miller für sein verbandliches Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 2013 45 Verbandsgeschäftsstelle „Haus der Landschaft“ erinnert sich Hermann Kutter, der zur damaligen Zeit als Präsident die Geschicke des Verbandes leitete. Mehrere Jahre war ein Ingenieurbüro in der knapp zwei Kilometer entfernten Lehárstraße ansässig gewesen, weshalb die gewerbliche Nutzung des Hauses in dem Wohngebiet kein Problem darstellte. Ursprünglich soll es sich bei dem Gebäude übrigens um ein Etablissement aus dem Rotlichtmilieu gehandelt haben – ein Gerücht, das sich hartnäckig hält, bisher allerdings von niemandem hundertprozentig bestätigt werden konnte. Gebäude und Standort waren optimal, der Preis entsprach zunächst nicht ganz den Vorstellungen: 1 Million Mark sollte das Haus kosten, der notwendige Umbau wurde noch einmal auf etwa 900.000 Mark geschätzt. Doch auch das war zu stemmen. Das „Haus der Landschaft“ im Sommer 2013 46 I n den Gründerjahren hatte sich der Verbandsvorstand in den Kanzleiräumen des Geschäftsführers Friedrich Becker getroffen – eine Übergangslösung, der nach dem Geschäftsführerwechsel 1977 eigene Büroräume in der Bäckerstraße (Pasing) folgten. Die Fünf-Zimmer-Wohnung gehörte einem Apotheker, der sein Geschäft im Erdgeschoss hatte. Man verhandelte gut und erwarb die Wohnung für damals 350.000 Mark. Nach mehr als einem Jahrzehnt in diesen Büroräumen kam der Wunsch nach einer größeren Geschäftsstelle auf, in der alle Beschäftigten mehr Platz haben. „Wir haben in ganz München nach Räumen gesucht, bis Herr Prigge schließlich ein Gebäude in Gräfelfing ausfindig gemacht hatte, das uns sehr sympathisch war“, Blick in den Empfangsbereich 1990 1963 1970 1980 1990 2000 Gestaltung der Außenlagen am „Haus der Landschaft“ im Jahr 1991 Die Wohnung in der Bäckerstraße wurde mit Gewinn verkauft und ein Spendenaufruf unter den Mitgliedern gestartet, der 450.000 Mark einbrachte. Mit ein bisschen Verhandeln hier und ein wenig Optimieren da mussten letztlich noch 500.000 Mark finanziert werden, die heute längst getilgt sind. Im Mai 1990 folgte der Umzug – und bis heute lautet die Geschäftsadresse des VGL Bayern Lehárstraße 1 in 82166 Gräfelfing. Bilder von der Einweihungsfeier der neuen Geschäftsstelle „Haus der Landschaft“ im Herbst 1991 2010 2013 47 DEULA Bayern GmbH Weiterbildungsstätte des Verbandes 1 926 war die Deutsche Landkraftführerschule GmbH (DEULA-Kraft) in Zeesen bei Königswusterhausen gegründet worden. Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1948 in Westdeutschland die DEULA-Organisation neu gegründet als Abtei- Berufsbildungszentrum DEULA Bayern GmbH 48 lung des Kuratoriums für Technik und Bauwesen in der Landschaft (KTBL) in Darmstadt, institutionell vom Bundesministerium für Landwirtschaft (BML) gefördert. In Bayern bestanden DEULA-Lehranstalten im Hammelburg, in Neunburg vorm Wald und in Freising. In Bayern 1959 wurden die ersten technischen Grundlehrgänge für Gärtnerlehrlinge, also eine Art überbetriebliche Ausbildung, in der alten DEULA in Freising-Mitte durchgeführt. Das KTBL verpflichtete sich, die alten DEULAs zugunsten der neu errichteten DEULA-Lehranstalt in Freising-Weihenstephan aufzulösen. In den 1980er Jahren verschlechtert sich die finanzielle Situation des KTBL gravierend. Die Neubauprojekte in Kirchheim (Teck) und in FreisingWeihenstephan führten zu einer finanziellen Überforderung des KTBL. 1989 entschuldete der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages das KTBL mit einer Kapitalspritze. Dies war aber mit der Auflage verbunden, die einzelnen DEULA-Lehranstalten in andere Hände zu geben. Um dies zu ermöglichen, sollten die DEULA-Lehranstalten an andere Träger belastungsfrei übergeben werden. 1990 trafen sich die bayerischen Vertreter der Baumschulen, des Gartenbaus sowie Garten- und Landschaftsbaus und der Landwirtschaft, also alle Verbände, deren Mitglieder und Beschäftigte an der DEULA Bayern geschult und trainiert wurden. Gemeinsam wollte man über die Zukunft des Freisinger Standortes beraten. „Wir hatten gehofft, dass die anderen Gartenbauverbände gemeinsam mit uns bereit sein würden, Geld in die Rettung und Renovierung der DEULA zu stecken“, erinnert sich Hermann Kutter, damals Vorsitzender des VGL Bayern. Doch weit gefehlt. Gärtnereiverband und Baumschulverband sahen das Engagement mit zu großen Risiken verbunden. Der Bauernverband hat in Herrsching am Ammersee eine eigene Aus- und Weiterbildungsstätte und interessierte sich ebenfalls wenig für die Fortführung der DEULA, zumal es in Bayern mehrere landwirtschaftliche maschinentechnische Lehranstalten gab, unterhalten von den Bezirken. Doch VGL-Geschäftsführer Jürgen Prigge gab nicht auf. Gemeinsam mit dem damaligen Leiter der 1991 DEULA Bayern, Fritz Rosenstein, ging er zunächst den veranschlagten Renovierungskosten von rund drei Millionen Mark auf den Grund und trennte Wichtiges von Unwichtigem. Zudem beauftragte der Verband den in der Branche sehr bekannten Unternehmensberater Dr. Donhauser in München, die wirtschaftlichen Unterlagen und die Entwicklungsmöglichkeiten der DEULA Bayern zu untersuchen. Anschließend machten sich Vorsitzender Herrmann Kutter und Schatzmeister Josef Saule auf den Weg nach Darmstadt, dem Sitz des KTBL, der für den Verkauf zuständig war. Das Ergebnis der Verhandlungen war ein symbolischer Kaufpreis in Höhe von einer Mark, die Garantie des KTBL, sich um die verbeamteten Angestellten zu kümmern und die Notarkosten zu übernehmen. Die Übernahme war allerdings erst mit Zustimmung der Mitglieder des VGL Bayern möglich. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung kurz vor Weihnachten im Hotel Hilton München City entschieden sich von 98 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern 96 für den Kauf der DEULA. Der nächste Weg führte die Verbandsspitze zu Josef Miller, damals Staatssekretär im bayerischen Landwirtschaftministerium. Von ihm wollte man die Zusage, dass der Freistaat Bayern seine Landesbürgschaft für den Neubau der DEULA Bayern in Freising-Weihenstephan auf die neue gemeinnützige DEULA Bayern GmbH des VGL Bayern überträgt und sich zudem beim Bundesministerium für Landwirtschaft dafür einsetzt, dass die Bürgschaft des Bundes ebenfalls auf die Gesellschaft übertragen wird. Außerdem benötigte man die Zustimmung, die Überbetriebliche Ausbildung (ÜA) der Landschaftsgärtner von Veitshöchheim (Unterfranken) zur DEULA zu holen. Angetan davon, dass der Verband keine finanziellen, sondern nur ideelle Forderungen hat, setzte sich Miller dafür ein. Nicht nur die Überbetriebliche Ausbildung, auch die Weiterbildungsseminare, die bisher im Verbandshaus stattfanden, wurden nun nach FreisingWeihenstephan verlegt. Für die Weiterbildungslehrgänge und -seminare im Landschaftsbau gründete die DEULA Bayern die Akademie Landschaftsbau Weihenstephan GmbH, die heute zu den bedeutendsten Weiterbildungsanbietern im Garten- und Landschaftsbau bundesweit gehört. Zug um Zug wurde die Lehranstalt renoviert – mit eigenem Geld, das man mit den Seminaren und Lehrgängen erwirtschaftete. Ertragreich war außerdem die Fahrschule der DEULA Bayern, die ihre Fahrschulkurse für Angehörige der Agrarwirtschaft abhält. Um sich finanzielle, praktische und auch politische Unterstützung durch den Bayerischen Bauernverband zu sichern, beteiligt der VGL Bayern den Bauernverband mit 25 Prozent der Gesellschaftsanteile an der gemeinnützigen DEULA Bayern GmbH. Der VGL Bayern ist in Deutschland der einzige Verband Garten- und Landschaftsbau, der mehrheitlich an einer eigenen Bildungsstätte beteiligt ist, die sich noch dazu im Laufe der Jahre zu einem erfolgreichen Aus- und Weiterbildungszentrum gemausert hat. 1963 1970 1980 1990 SAPRI „Perspektivenwechsel“, das Symbol der DEULA Bayern GmbH 2000 2010 2013 49 DEULA Bayern GmbH Überbetriebliche Ausbildung D ie Überbetriebliche Ausbildung hat sich zur 3. Säule in der deutschen Berufsausbildung entwickelt. Die duale Berufsausbildung in Deutschland wird mittlerweile als Erfolgsmodell weltweit gepriesen. Sie verzahnt die mehr theoretischen Ausbildungsinhalte der Berufsschule mit der praktischen Ausbildung im Lehrbetrieb. Und sie ist wohl auch ein wesentlicher Grund für die europaweit geringe Jugendarbeitslosigkeit. Auch wenn sich das heute wie eine nahtlose Erfolgsgeschichte – speziell im Garten- und Landschaftsbau darbietet – so einfach war die Entwicklung nicht. Nach dem Krieg wurden an den Gewerbeschulen sehr schnell gärtnerische Berufsschulklassen eingerichtet. Da aber Bildungsideologen meinten, man müsse berufsfeldbreit ausbilden, um den ausgebildeten Gesellen eine faire Berufschance nach der Ausbildung zu bieten, wurden die Gärtner-Klassen an die landwirtschaftlichen Berufsschulen verlagert. Fachliche Bildungsinhalte, die ergänzend zur Ausbildung im Lehrbetrieb vermittelt werden sollten, traten in den Hintergrund. Diese Entwicklung im Berufsschulwesen und die wirtschaftliche Entwicklung in den Lehrbetrieben führten zur Forderung nach Speziallehrgängen für die Lehrlinge. Der wirtschaftliche Zwang führte häufig zu starken Spezialisierungen, so dass nicht mehr im ausreichenden Maße die volle Breite des Berufs Landschaftsgärtner im Betrieb vermittelt werden konnte. Sehr früh hatte man in den alten DEULA-Lehranstalten mit sogenannten Grundlehrgängen in der Maschinen- und 50 Gerätetechnik begonnen. Ergänzt wurden diese durch Lehrgänge an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau mit landschaftsbau-spezifischen Techniklehrgängen. Zunehmend fehlten aber auch spezielle Arbeitstechniken in den Lehrbetrieben wie Natursteinmauerbau, Natursteinpflasterbau, Teichbau oder Dachbegrünung. Um aber eine umfassende Ausbildung sicherzustellen, entschloss sich der Verband, zu bestimmten Themenbereichen überbetriebliche Lehrgänge nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig verpflichtend durchzuführen. Diese Idee stand auch hinter dem 1977 gegründeten Ausbildungsförderwerk Gartenund Landschaftsbau. Alle im Garten- und Landschaftsbau tätigen Fachbetriebe trugen und tragen immer noch mit einer Umlage zur Finanzierung dieser und anderer Aufgaben bei. Kurs: Naturstein- und Pflanzenverwendung / Vermessen und Baustellenabwicklung 1991 Kurs: Bau- und Bepflanzung von einer Wasseranlage / Vermessen und Baustellenabwicklung VGL-Geschäftsführer Jürgen R. Prigge versuchte das Gartenbaureferat und das Berufsbildungsreferat des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu überzeugen, mehrwöchige Speziallehrgänge für Garten- und Landschaftsbau-Lehrlinge verpflichtend anzubieten. Wie üblich in solchen Fällen wurde dies abgelehnt, weil zu aufwendig, weil zu teuer. In einem denkwürdigen Gespräch konnte Herr Prigge aber den damaligen bayerischen Landwirtschaftsminister, Staatsminister Dr. Hans Eisenmann, von der Notwendigkeit derartiger Überbetrieblicher Lehrgänge überzeugen. Ausschlaggebend war letztlich aber wohl das finanzielle Engagement des Verbandes mit Hilfe des AuGaLa. Man einigte sich schließlich darauf, dass der Verband mit dem AuGaLa wesentliche Kosten der Überbetrieblichen Ausbildung übernimmt. Die Zustimmung des Hauses zur Durchführung derartiger mehrwöchiger Lehrgänge war insofern notwendig, weil das Bayerische Staatsministerium die zuständige Stelle nach dem Berufsbildungsgesetz für den Beruf Gärtner in Bayern und damit auch für die gärtnerische Fachrichtung „Garten- und Landschaftsbau“ ist. Nur die zuständige Stelle kann Überbetriebliche Lehrgänge zum Pflichtbestandteil der Ausbildung erklären und auch beim Kultusministerium die hierfür erforderliche Freistellung vom Berufsschulunterricht erreichen. 1977 startete die Überbetriebliche Ausbildung in Veitshöchheim bei Würzburg, zunächst mit dem Ausbilder Jünemann, später dann mit den Ausbildern Herrlinger und Fischer. Der Freistaat Bayern seinerseits honorierte dieses Engagement des Verbandes mit dem Neubau der baulichen Einrichtungen für die Überbetriebliche Ausbildung Garten- und Landschaftsbau wie Bodenhalle und Schulungsraum an der Bayerischen Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim. Die Überbetriebliche Ausbildung (ÜA GaLaBau) in Veitshöchheim fand erst mit der Übernahme der DEULA in Freising durch den Verband und Verlagerung der Lehrgänge nach Freising-Weihenstephan ein erstes Ende. Die ÜA GaLaBau wurde anschließend in Freising-Weihenstephan erfolgreich weitergeführt und auch ausgebaut. Geblieben ist die gemeinsame Finanzierung durch den Freistaat Bayern und den Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. als Vertreter des AuGaLa in Bayern. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 2013 51 Zweite Meisterschule in Bayern Fachschule Landshut-Schönbrunn Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft LandshutSchönbrunn 52 E s war ein riskantes Unternehmen, das im Dezember 1991 an der Fachschule Landshut-Schönbrunn unter der Leitung des damaligen Schulleiters Reinhard Kindler und der tatkräftigen Unterstützung des VGL Bayern begann: nach einer sehr knappen Vorbereitungszeit startete mit einem kurzfristig zusammengestellten Dozententeam im provisorisch umgebauten Dachstuhl des Agrarbildungszentrums in Landshut der erste „Meisterkurs“ für die Landschaftsgärtner – mit Erfolg, denn nach dem 4-monatigen Crash-Kurs erhielten alle Teilnehmer den Meistertitel. Damit war neben der Fachrichtung Zierpflanzenbau der Garten- und Landschaftsbau in LandshutSchönbrunn etabliert. Als wahrer Renner erwies sich das Schulmodell der „Winterschule“ mit dem Unterrichtsschwerpunkt im Winter und drei Wochen Unterricht im Sommer. Die Unterstützung und Überzeugungsarbeit seitens des Verbandes hielt auch in den folgenden Jahren an, so dass binnen kurzer Zeit Lehrpersonal eingestellt und ein Schulgebäude gebaut wurde. Und dass der Einsatz sich gelohnt hat, zeigen rund 1.100 Schönbrunner Meister-Absolventen aus ganz Deutschland, der Schweiz, Österreich, Südtirol und sogar Japan. Aktuell werden in Schönbrunn 65 Landschaftsgärtner auf die Meisterprüfung vorbereitet. Grundlage für den Erfolg der „jungen“ Fachschule in Landshut-Schönbrunn war von Anfang an der enge Kontakt zwischen den Lehrkräften und den Prüfungsmeistern. Diese prüfen nicht nur jedes Jahr intensiv die angehenden Meister, sie werden von den Lehrkräften auch als externe „Evaluatoren“ geschätzt, deren Anregungen oft direkt in den Unterricht einbezogen werden. Hinzu kommen zahlreiche Exkursionen zu erfolgreichen Firmen des Garten- und Landschaftsbaus sowie vielen Partnern auf der Baustelle. In den Unterricht integriert ist darüber hinaus eine Seminarreihe mit anerkannten Fachleuten, um eine möglichst große Praxisnähe der Ausbildung zu erreichen. 1992 Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Zahl der Klassen in den vergangenen Jahren auf drei aufgestockt; ab Sommer 2014 soll dann noch eine Ganzjahresklasse etabliert werden, um dem weiter steigenden Bedarf an Meistern gerecht werden zu können. 1963 1970 Peter Mair Fachschule Landshut-Schönbrunn 1980 Alltag im Schulleben – eine typische Unterrichtssituation 1990 Um den Lernerfolg zu steigern, werden an der Fachschule manchmal ungewöhnliche Wege beschritten. So werden Pflanzenkenntnisse auch in Form von Lern-CDs, Kreuzworträtseln und Merksymbolen vermittelt oder die Erdmassenermittlung nach Gauß-Elling anhand von Weihnachtsstollen verdeutlicht. 2000 2010 Praxisnaher Unterricht zum Thema Sportplatzpflege in der Allianzarena 2013 53 Akademie Landschaftsbau Weihenstephan (alw) Fort- und Weiterbildungseinrichtung des Verbandes E ine Hauptaufgabe des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) war es seit seiner Gründung im Jahre 1963 schon immer, sich intensiv um die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter seiner Mitgliedsbetriebe zu kümmern. Insoweit war es auch folgerichtig, dass der VGL Bayern die im darbietende Chance genutzt hat, die DEULA Bayern GmbH 1991 zu übernehmen. Lehrgang „Qualifizierter Baumkontrolleur“ 54 Die ursprüngliche Aufgabe der DEULA Bayern GmbH war die Überbetriebliche Ausbildung im Bereich Landwirtschaft und im Bereich Garten- und Landschaftsbau. Da dem VGL Bayern und mir als Präsidiumsmitglied dies aber als Aufgabe für die DEULA Bayern GmbH nicht genügte, wurde bereits 1995 die DEULA Bayern Weiterbildung GmbH gegründet, die durch notarielle Beurkundung vom 20. Juli 2000 in die Akademie für Landschaftsbau Weihenstephan GmbH, kurz alw, umgewandelt worden ist. Die Umwandlung erfolgte unter dem damaligen Direktor der DEULA Bayern GmbH, Herrn Fritz Rosenstein, auf Geheiß des Präsidiums des VGL Bayern unter dem damaligen Präsidenten Manfred Virgens. Ziel war es, einerseits die berufliche Fort- und Weiterbildung für Angehörige der Wirtschaftsbranche des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus und dieser Branche nahestehende Berufsgruppen verstärkt zu fördern. Andererseits wollte man über die Namensgebung Akademie den Bildungsaktivitäten des Verbandes einen würdigen Anstrich verleihen. Erste Vorsitzende des neu gegründeten Fachbeirates war Frau Barbara Aufmkolk, Geschäftsführerin der Firma Kolb GmbH aus Nürnberg. Sehr bald nahm man in der Branche eine gesteigerte Attraktivität der neu bezeichneten Bildungseinrichtung wahr. Aufbauend auf eine Untersuchung von Prof. Dr. Holger Beiersdorf „Marktpotenziale für die alw“ vom 22.05.2003 wurde unter Präsident Manfred Virgens und Verbandsdirektor Jürgen R. Prigge die Akademie zum Entwicklungsträger und 1994 Lehrgang „Betriebswirt Landschaftsbau Weihenstephan“ Nukleus eines Kompetenzzentrums Landschaftsbau in Bayern weiterentwickelt. Um die gesetzten Ziele der alw in ihrer Umsetzung intensiv anzugehen, gelang es unter Geschäftsführer Johann Detlev Niemann den Landschaftsarchitekten und jetzigen Professor Ludwig Schegk als nebenamtlichen Fachbetreuer zu gewinnen. Er erarbeitete im Juli 2005 ein Entwicklungskonzept für die alw, das heute noch Gültigkeit besitzt. Neben der Vision des Kompetenzzentrums wurde die Ausweitung des Zielgruppenspektrums formuliert. In der Zeit von Ludwig Schegk erhielt die Präsentation der alw ihr heutiges Outfit, es wurde das Logo mit der Pusteblume der Wissensverbreitung geschaffen. Mit der konstituierenden Sitzung am 17.07.2007 übernahm ich die Leitung des Fachbeirates. Der Idee der alw als strategischer Knoten von landschaftsbaulicher Forschung und Bildung in Bayern wurde durch die zielgruppenorientierte Besetzung des Fachbeirates Rechnung getragen. So konnten für dieses Gremium Vertreter der Hochschule, Fachschulen sowie der wichtigsten Berufsorganisationen gewonnen werden. Diese Entwicklung wurde vom Präsidenten Ulrich Schäfer maßgeblich gefördert. Der Fachbeirat veranlasste eine Neustrukturierung der Themenbereiche sowie umfangreiche neue Leistungsangebote sowie zusätzliche Qualifizierungen, integriert in ein Modulsystem. Einen Hochpunkt erreichte die alw mit der Durchführung von Lehrgängen für den Sachverständigen im Garten- und Landschaftsbau unter der Leitung von Frau Prof. Ingrid Schegk und Vizepräsidenten Yves Kessler. Im Jahre 2012 übernahm Claus Ammer als neuer Geschäftsführer der DEULA Bayern GmbH auch die Geschicke der alw, Yves Kessler wurde neuer Vorsitzender des Fachbeirates. Auf eine weitere positive Entwicklung zum Wohle unserer Mitglieder und unseres Berufsstandes freue ich mich. 1963 1970 1980 1990 2000 Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer Vizepräsident VGL Bayern von 1997 bis 2009 2010 2013 55 Manfred Virgens Präsidentschaft 1997 - 2006 E Manfred Virgens 56 in wenig aufgeregt sei er bei seiner ersten Rede als Verbandsvorsitzender schon gewesen, erinnert sich Manfred Virgens. Zumal sie ihn völlig unvorbereitet traf, als im Rahmen der Veranstaltung „Stadt-Land-Grün“ am Münchner Odeonsplatz eine Rasenpyramide eingeweiht wurde. „Nachdem diverse Lokalpolitiker ihre Reden gehalten hatten, wurde ich plötzlich in die Runde geschoben, um etwas zu sagen“, sagt Virgens. Trotz Aufregung meisterte er diese Herausforderung – wie auch viele weitere. Der Landschaftsgärtner, der 1997 seit 26 Jahren einen Betrieb mit etwa zehn Mitarbeitern führte und mit Leib und Seele Unternehmer war, musste sich plötzlich auf dem politischen Parkett bewegen. „Da braucht man jemanden, der einem auf der Strecke ein wenig hilft.“ Diese Hilfestellung bekam er von Jürgen Prigge, der bereits seit 1977 die Geschäfte des Verbandes führte. Dass die Wahl des Präsidenten auf Manfred Virgens fiel, war ungewöhnlich. Bisher hatten vor allem Inhaber großer Betriebe diese Aufgabe wahrgenommen. So hatten Virgens Vorgänger Volker May und Hermann Kutter 80 bis 100 Mitarbeiter, darunter etliche Führungskräfte, die dafür sorgten, dass der Geschäftsbetrieb trotz der Verbandstätigkeit des Chefs nicht zu leiden hatte. Inhaber kleinerer Betriebe waren zwar im Vorstand vertreten, hatten den Verband bisher jedoch noch nicht an der Spitze repräsentiert. Das änderte sich am 28. Februar 1997 auf der Mitgliederversammlung im MOC in München. Zu Beginn seiner Amtszeit besuchte Manfred Virgens zunächst alle Regionalversammlungen des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus in Bayern, um sich über die Sorgen und Nöte der Mitglieder zu informieren. „Ich wollte wissen, was die Unternehmer bewegt, vor allem die mit kleineren Betrieben. Mein Wunsch war es, mich besonders um deren Anliegen zu kümmern“, sagt Virgens. Das waren häufig Firmen, die sich auf Privatkunden spezialisiert hatten. „Wenn einer im Sportplatzbau tätig ist, hat er andere Interessen als jemand, der Privatgärten baut.“ Das Zauberwort für die Betriebe mit Schwerpunkt Privatkunden hieß Marketing – und dazu zählen auch Gelegenheiten, bei denen man als Betrieb seine Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen kann. Ein Beispiel war die „Garten München“, eine Gartenmesse, die seit 1995 im MOC stattfand und ab 1997 eine Sonderschau im Rahmen der jährlich stattfindenden Internationalen Handwerksmesse werden sollte. Virgens, der bereits als Mitinitiator der ersten „Garten München“ mitgewirkt hatte, musste mit der Messegesellschaft etliches in Sachen Ausstellungskonditionen für die Galabaubetriebe verhandeln. In den Anfangszeiten der Messe hatten die Zierpflanzengärtner, die riesige Flächen zum Blühen brachten, ein wesentlich größeres Gewicht als die Landschaftsgärtner. Das sollte sich in den folgenden Jahren grundlegend ändern. Heute sind es die Landschaftsgärtner, die den größten Teil der Ausstellungshalle gestalten. Aus- und Weiterbildung waren ebenfalls wichtige Themen während Virgens Amtszeit. Beim ersten Berufswettkampf der Landschaftsgärtner auf der 1997 Überreichung der bayerischen Staatsmedaille durch Staatsminister Josef Miller an Manfred Virgens auf dem Sommerlichen Empfang im „Haus der Landschaft“ am 14. Juni 2006 Gartenschau Memmingen im Juli 2000 zeigten Auszubildende ihr Können. So erfuhren die begeisterten Zuschauer, wie umfangreich das Leistungsspektrum des Garten- und Landschaftsbaus ist. Im gleichen Jahr gründete die Deula Bayern GmbH die „Akademie für Landschaftsbau Weihenstephan GmbH“ (alw), deren Aufgabe die Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter im Galabau ist. Bisher hatten Fortbildungsveranstaltungen entweder in der Verbandsgeschäftsstelle oder im Echinger Bürgerhaus stattgefunden. „Wir wollten den Unternehmern und ihren Mitarbeitern noch mehr Kurse anbieten“, sagt Virgens. Heute gibt es bei der alw ein umfangreiches Seminarprogramm für Führungskräfte und Unternehmer, Kurse für Auszubildende und mehr als ein Dutzend fachkundliche Lehrgänge für die Arbeitnehmer in Galabau-Betrieben. 2005 – im letzten Jahr seiner Amtszeit – durfte Manfred Virgens einen intensiven Perspektivenwechsel erleben – so lautete nämlich das Motto der Bundesgartenschau in München (siehe Seite 64). Bereits 1998 war der Vertrag zwischen der Landeshauptstadt München und dem Zentralverband Gartenbau über die Durchführung der Bundesgartenschau München 2005 unterzeichnet worden. Manfred Virgens erinnert sich, dass er in diesem letzten Jahr zwischen 15 und 25 Tagen monatlich in seiner Funktion als Verbandspräsident unterwegs war – angefangen von BUGAVeranstaltungen über Handwerkskammertreffen bis zur Teilnahme an diversen Arbeitskreisen. Viel Arbeit, die ihm dennoch immer Spaß gemacht hat. „Alle, die sich im Verband engagieren, wagen den Einsatz, um etwas voranzubringen. Ich bin überzeugt, dass das, was in Bayern an Mitgliederförderung und Organisation im Garten- und Landschaftsbau geleistet wird, in Deutschland fast einmalig ist.“ Virgens kann jeden zu diesem Engagement nur ermuntern: „Auch persönlich lernt man durch die Verbandsarbeit sehr viel.“ Auf der Mitgliederversammlung am 10. März 2006 wurde Manfred Virgens in Anerkennung seiner großen Verdienste um den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau in Bayern und in Deutschland zum Ehrenmitglied ernannt. 1963 1970 „ Ich wollte wissen, was die Unternehmer bewegt, vor allem die mit kleineren Betrieben. Mein Wunsch war es, mich besonders um deren Anliegen zu kümmern. Manfred Virgens 1980 “ 1990 2000 2010 2013 57 Studiengang Landschaftsbau und -Management (LBM) Hochschule Weihenstephan-Triesdorf A ls Dekan Prof. Dr. Mühle und die Arbeitsgruppe Landschaftsbau mit den Professoren Schegk, Beiersdorf, Frohmann, Haderstorfer und Königer per Schreiben vom 26. April 1999 an den Verband Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) herantraten und ihre Überlegungen zur Einführung eines Studienganges Landschaftsbau und -Management vortrugen, traf man wohl auf klingende Ohren. Die Fachhochschule Weihenstephan wollte dem Bild aus der Broschüre „Dual Bachelor Landschaftsbau und -Management Weihenstephan“ 58 nachweisbaren Bedarf der Wirtschaft, insbesondere der Branche des GaLaBaus, und den besonderen Arbeitsmarktchancen für akademisch ausgebildete junge Leute Rechnung tragen. Mit Schreiben vom 4. Oktober 1999 brachte der VGL Bayern mit Nachdruck seine Befürwortung zum Ausdruck und sagte seine volle Unterstützung zu. Für die Begründung des neuen Studienganges gegenüber dem Bayerischen Wissenschaftsministerium wurden folgende Aspekte vorgetragen: • Erweiterung des Studienangebotes um ausdrücklich landschaftsbauliche (Vegetationstechnik, Bautechnik, Konstruktion), abwicklungsorientierte (Bauleitung, Management, Verwaltung) und ökonomische Inhalte (BWL, VWL, Recht). • Forschung und Weiterentwicklung in „ureigenen“ Bereichen des Landschaftsbaus. • Lehre, Forschung und Entwicklung zur Erschließung innovativer Aufgabenbereiche. • Förderung des Wissens- und Technologietransfers im Landschaftsbau. • Behebung der äußerst prekären Situation bei der Berufung von einschlägigen Fachleuten im Hochschulbereich. Nach der Zustimmung des Hochschulsenates und des Ministeriums wurde in Windeseile an einer neuen Studien- und Prüfungsordnung (STUPO) gestrickt. Zum Wintersemester 2000/2001 konnte der neue Diplom-Studiengang unter dem Dach der Fakultät Landschaftsarchitektur starten. Die Erfolgsgeschichte des ersten grundständigen Studienganges des Landschaftsbaus in Deutschland nahm seinen Lauf. 2000 Bild aus der Broschüre „Dual Bachelor Landschaftsbau und -Management Weihenstephan“ Eine wichtige Zielsetzung des Studienganges war die verstärkte Vermittlung von Management-Kompetenzen. Die Entwicklung zeigte, dass die Absolventen nicht nur in Betrieben des GaLaBaus, sondern auch in Projektsteuerungs- und Planungsbüros für den Schwerpunkt Bauabwicklung eine sehr gute Akzeptanz fanden. Im Zuge des sog. Bologna-Prozesses galt es, auch an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (vormals Fachhochschule Weihenstephan) Bachelor- und Masterstudiengänge einzuführen. Mit etwas Wehmut musste man sich vom Abschluss des bewährten Dipl.-Ing. (FH) verabschieden. So startete zum Wintersemester 2007/2008 der erste Jahrgang des 7-semestrigen Bachelor-Studienganges LBM. Die Umstrukturierung wurde zur tiefgreifenden Erneuerung des Lehrplanes genutzt. Mit sechs Lehrsemestern (und einem Praxissemester) ist der neue Bachelor LBM dem ehemaligen Diplomabschluss inhaltlich gleich zu setzen, obgleich sich Absolventen und Wirtschaft an die neue Graduierung erst noch gewöhnen müssen. Zum Wintersemester 2008/2009 wurde dann unmittelbar in Folge ergänzend der Studiengang LBM Dual eingeführt, eine Kombination aus Studium und Ausbildung zum Landschaftsgärtner. Auch hier wurde dem besonderen Wunsch des VGL Bayern und seiner Mitglieder Rechnung getragen. Diese Kombination ist in Deutschland bezogen auf den Landschaftsbau bislang noch einmalig. Mittlerweile wird an einer Aufstockung der beiden Studiengänge auf acht Semester gearbeitet. Man will damit die Wertigkeit des Weihenstephaner Bachelors LBM in der Hochschullandschaft weiter erhöhen und den Anforderungen der Wirtschaft noch mehr gerecht werden. Im Jahre 2011 wurde mit der Uni Kassel, im Kern mit dem BGL-Stiftungslehrstuhl Prof. Körner, eine Kooperation geschlossen, die den Weihenstephaner Bachelor-Absolventen einen Masterstudiengang Landschaftsbau anbietet. Unter anderem soll hierdurch auch die Promotion im Landschaftsbau gefördert werden. Dem Studiengang LBM sind mittlerweile neun Professorenstellen schwerpunktmäßig zugeordnet. Somit kann man von einer sehr guten personellen Ausstattung sprechen. Die Anzahl der jährlichen Studienbeginner liegt derzeit bei ca. 70 Studierenden, darunter ca. 15 bis 20 Dual-Studenten. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer 2013 59 Berufswettbewerbe Eine Chance für Nachwuchstalente Bayern-Cup 2004 auf der LGS Burghausen 60 L andschaftsgärtnerische Berufswettbewerbe verschiedenster Art gibt es in Deutschland schon seit langem. Bayern griff erst im Jahr 2000 mit dem ersten Bayern-Cup auf der Landesgartenschau Memmingen in das Geschehen ein und entsendete das Siegerteam zum Biber-Cup auf der Bundesgartenschau Potsdam, der dem heutigen Landschaftsgärtner-Cup entspricht. Entgegen dem allgemeinen Trend legten die Bayern von Anfang an Wert auf die Bauausführung und ließen als Wettbewerbsaufgabe nur komplette Bauwerke errichten, Vermessung und Vegetationstechnik waren Teil dieser Aufgabe und wurden nicht als Einzelaufgaben abgefragt. Als Maßstab für die Qualität und Organisation fungierte der landschaftsgärtnerische Wettbewerb der Schweizer Kollegen auf der öga – Fachmesse der grünen Branche in der Schweiz. Spätestens seit dem ersten Wettbewerb im Rahmen der GaLaBau 2002 in Nürnberg zog das Niveau bundesweit an und immer anspruchsvollere Aufgaben galt es zu bewerkstelligen. Beleg für gute Arbeit auf Landes- und Bundesebene ist das regelmäßig gute Abschneiden der bayerischen Teams bei den deutschen Meisterschaften und der deutschen Teams auf den internationalen WorldSkills. Seit 2009 veranstaltet der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern) im Wechsel mit dem Bayern-Cup zusätzlich den Oskar-Augustin-Cup an der DEULA Bayern GmbH in Freising. Der Cup wurde zu Ehren des ersten Präsidenten Oskar Augustin benannt, der in seiner Amtszeit von 1963 bis 1970 großen Einfluss auf die Ausbildung im Garten- und Landschaftsbau nahm (siehe auch Seite 14). Einen maßgeblichen Erfolg an unseren Berufswettbewerben haben unsere ehrenamtlichen Juroren, die bereits im Vorfeld an der Ausarbeitung der Aufgaben mitwirken und während der Veranstaltung für eine fachliche Bewertung sorgen. Auch die DEULA Bayern GmbH gilt es an dieser Stelle zu erwähnen, die bisher für alle bayerischen Wettbewerbe Geräte und Werkzeuge zur Verfügung stellte. Auch in Zukunft wird der VGL Bayern dem bayerischen Berufsnachwuchs vielfältige Möglichkeiten bieten sein Talent und fachliches Können unter Beweis zu stellen. 2000 Übersicht: Berufswettbewerbe 1963 2000 Bayern-Cup (LGS Memmingen) Siegerteam M. Kurz + S. Swoboda (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2006 Landschaftsgärtner-Cup (Messe GaLaBau) 9. Platz: M. Schmidbauer + T. Schiffer (Die Gartenzwerge, Gauting) 2001 Bayern-Cup (Natur in Cham) Siegerteam L. Kümmeth + M. Hobauer (Schleitzer, München) 2008 Bayern-Cup (LGS Neu-Ulm) Siegerteam: K. Hauke + F. Kiechle (Ideal-Garten, Heimenkirch) 2001 Landschaftsgärtner-Cup (BUGA Potsdam), 2. Platz: L. Kümmeth + M. Hobauer (Schleitzer, München), 7. Platz: M. Kurz + S. Swoboda (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2008 Landschaftsgärtner-Cup (Messe „GaLaBau“) 7. Platz: K. Hauke + F. Kiechle (Ideal-Garten, Heimenkirch) 2002 Bayern-Cup (LGS Kronach) Siegerteam M. Forster + S. Kirmess (May, Feldkirchen) 2009 Oskar-Augustin-Cup (DEULA Bayern GmbH, Freising), Siegerteam: G. Birkelbach + A. Kiechle (Hermann Kutter, Memmingen) 2002 Landschaftsgärtner-Cup (Messe „GaLaBau“), 2. Platz: M. Forster + S. Kirmess (May, Feldkirchen) 2003 Bayern-Cup (Natur in Roth) Siegerteam S. Kernstock + S. Schnell (Eberlein, Weihenzell) 2009 BuGa-Cup (BUGA Schwerin), 6. Platz: G. Birkelbach + A. Kiechle (Hermann Kutter, Memmingen) 2003 World Skills (Int. Berufswettbewerb in St. Gallen/Schweiz), 2. Platz: M. Forster + S. Kirmess (May, Feldkirchen) 2010 Bayern-Cup (LGS Rosenheim) Siegerteam: C. Dobler + M. Fükelsberger (Gaissmaier, Freising) 2003 Landschaftsgärtner-Cup (IGA Rostock), 6. Platz: S. Kernstock + S. Schnell (Eberlein, Weihenzell) 2004 Bayern-Cup (LGS Burghausen) Siegerteam A. Bitzer + A. Wandinger (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2010 Landschaftsgärtner-Cup (Messe „GaLaBau“) 3. Platz: C. Dobler + M. Fükelsberger (Gaissmaier, Freising) 2004 Landschaftsgärtner-Cup (Messe „GaLaBau“), Siegerteam: A. Bitzer + A. Wandinger (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2011 Oskar-Augustin-Cup (DEULA Bayern GmbH, Freising) Siegerteam: H. Achatz + F. Deißenböck (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2005 World Skills (Intern. Berufswettbewerb, Helsinki/Finnland) 3. Platz: A. Bitzer + A. Wandinger (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2011 BuGa-Cup (BUGA Koblenz) 4. Platz: H. Achatz + F. Deißenböck (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2012 Bayern-Cup (LGS Bamberg) Siegerteam: L. Reichl + M. Zäh (May, Feldkirchen) 2006 „Olimpiada do Conhecimento“ (Intern. Berufswettbewerb, Recife/Brasilien) Siegerteam: A. Bitzer + A. Wandinger (Thalmeier, Obertaufkirchen) 2012 Landschaftsgärtner-Cup (Messe „GaLaBau“) 2. Platz: L. Reichl + M. Zäh (May, Feldkirchen) 2006 Bayern-Cup (Gartenschau Markredwitz-Cheb/Eger) Siegerteams: M. Schmidbauer + T. Schiffer (Die Gartenzwerge, Gauting) sowie M. Kühner + A. Neumayer (Garten Idee Kuchler, Geisenfeld) 2013 Oskar-Augustin-Cup (DEULA Bayern GmbH, Freising Siegerteam: F. Anderl + M. Gerg (Fuchs, Lenggries) 2013 Landschaftsgärtner-Cup (igs Hamburg) 4. Platz: F. Anderl + M. Gerg (Fuchs, Lenggries) 1970 1980 1990 Landschaftsgärtner-Cup 2010 auf der Messe „GaLaBau“ Bild v.l.n.r.: Martin Gaissmaier, Marco Fükelsberger, Christian Dobler, Martin Eichner 2000 2010 2013 61 Image- und PR-Kampagne Die bundesweite Öffentlichkeitsarbeit Ö Motiv „küssende Frau“ 62 ffentlichkeitsarbeit war für unseren bayerischen Landesverband immer ein wichtiger Aspekt. Einerseits zur Unterstützung der politischen Arbeit, andererseits um die Leistungen der Landschaftsgärtner einem breiteren Publikum vorzustellen. 1999 stellten unsere rheinischen Kolleginnen und Kollegen auf dem Bundesverbandskongress den Antrag, die Öffentlichkeitsarbeit auf Bundesebene zu bündeln und eine gemeinsame Werbekampagne zu starten, von der auch die Landesverbände und ihre Mitgliedbetriebe profitieren können. Ich konnte an der Entwicklung der bundesweiten Image- und PR-Kampagne tatkräftig mitwirken. Das Resultat ist eine wirkliche Erfolgsgeschichte, die man damals als Vision anstrebte. Der Begriff und die Leistungen der Landschaftsgärtner werden in der Außenwirkung von Konsumenten mehr wahrgenommen, laut GFK-Befragung kannten elf Prozent der befragten Zielgruppe im Jahr 2002 das Signum der Landschaftsgärtner, im Jahr 2012 lag der Wiedererkennungswert bei 50 Prozent. Die Branche der Landschaftsgärtner wird heute von 92 Prozent der Zielgruppe erkannt. Im Innenverhältnis hat die Kampagne den Verbänden mit Ihren Mitgliedern eine zusätzliche Identität gegeben. Die Bilder mit den Motiven wie z. B. das „Bett im Baum“, die „Frau mit Cello“ oder „die Malpalette“ wecken Emotionen und Träume, mit denen sich die Vielfalt der landschaftsgärtnerischen Leistungen besser verkaufen lässt. Alleine über Rundfunk erreichen wir jährlich acht bis zehn Millionen Hörer. Die Anzeigen, die in einer Auflage von drei Millionen Exemplaren jährlich erscheinen, sprechen so knapp 20 Millionen potentielle Kunden mit Gartenwünschen an. Ich bin glücklich, dass ich als Vorsitzender des Öffentlichkeitsauschusses an der Erfolgsgeschichte der Image- und PR-Kampagne impulsgebend mitwirken konnte. Andreas Englhardt ehemaliger Bezirksvorsitzender Niederbayern und BGL-Vizepräsident & Schatzmeister 2002 1963 1970 1980 1990 Motiv „Bett im Baum“ 2000 „Lebendiges Signum“ – Start der PR-Kampagne mit rund 1.500 Garten- und Landschaftsbauern, die sich in der Arena „Auf Schalke“ zu einem Sommerfest trafen 2010 2013 63 Bundesgartenschau München 2005 „Perspektivenwechsel“ „Gärten der Potenzen“ auf dem BUGA-Gelände 64 1 997 hatte sich die Stadt München um die Ausrichtung einer Bundesgartenschau (BUGA) beworben und erhielt den Zuschlag für das Jahr 2005. Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens München-Riem war seit Mitte der 1990er Jahre die Neue Messe München beheimatet und mit der Messestadt Riem ein neuer Stadtteil mit Landschaftspark entstanden. Vom rund 130 Hektar großen BUGA-Gelände lag ein Großteil in diesem Landschaftspark, den der französische Landschaftsarchitekt Gilles Vexlard geplant hatte. Den Wettbewerb zur Planung des BUGA-Geländes hatte die Arbeitsgemeinschaft des Münchner Landschaftsarchitekten Rainer Schmid gewonnen. Das Motto der Bundesgartenschau 2005 lautete „Perspektivenwechsel“. Was damit gemeint war, wird in einer Information der Messestadt Riem zur BUGA beschrieben: „Unterschiedliche Mikro- und Makroerlebnisse von Flora und Fauna vermitteln eine neue Sichtweise“, heißt es dort. Ebenso sollte das Motto darauf hinweisen, dass diese Bundesgartenschau etwas anderes sein wollte: keine Blumenschau, sondern ein Kulturereignis. Obwohl zur Gruppe um Landschaftsarchitekt Rainer Schmid auch Kommunikationsexperten gehörten, gelang es nicht immer, den Besuchern das Konzept der BUGA zu vermitteln. „Gewöhnungsbedürftig“ war ein Wort, das häufig von den Besuchern zu hören war, die sich entlang der langen, schnurgeraden Wege – der ehemaligen Startbahn – mehr blühende Flächen und Inspiration für den eigenen Garten erwartet hatten. Für diese Inspiration sorgten, wenn auch ein wenig versteckt, immerhin zwölf Schaugärten von Verbandsbetrieben. Nicht nur der Ort der sogenannten „Gartendetails“ war mangels Wegweisern auf dem großen Gelände schwierig zu finden, auch der Weg von den ersten Planungen bis zum Bau erwies sich als mühsam. Die gestalterischen Vorgaben der Bundesgartenschau München 2005 GmbH (BUGA GmbH) sahen beispielsweise vor, um die Ausstellungsfläche mehr als zwei Meter Hecken zu pflanzen. „Das alleine hätte die Betriebe etwa 40.000 Euro gekostet“, erinnert sich Wendelin Jehle, der sich damals federführend um die Organisation des Ausstellungsbeitrages 2005 „Gartendetails“ gekümmert hatte. Außerdem hätte die Hecke rund 65 Prozent der Fläche in Anspruch genommen. In den Konflikt zwischen Betrieben und BUGA GmbH schaltete sich schließlich der VGL Bayern als Verhandlungspartner ein und glättete die Wogen. Auf 3.000 Quadratmetern investierten die zwölf Betriebe auch ohne Hecke noch rund eine Million Euro. Mit den Gartendetails präsentierten sie den Besuchern Ideen für den Hausgarten und vermittelten ganz nebenbei noch Wissen über den Berufsstand. Auch am Aufbau und an der Pflege der BUGA 2005 waren Mitgliedsbetriebe des VGL Bayern beteiligt. Am Vorabend der BUGA-Eröffnung wurden 37 Garten- und Landschaftsbaufirmen für ihre Leistungen im Rahmen des landschaftsgärtnerischen Bauwettbewerbs geehrt. Mit 36 Gold-, einer Silbermedaille und der großen Goldmedaille des Zentralverbandes Gartenbau e. V. wurde beispielsweise die May Landschaftsbau GmbH & Co. ausgezeichnet. Das Unternehmen aus Feldkirchen hatte vor allem die Grundstrukturen des Landschaftsparks, große Teile der Gehölzpflanzungen sowie die Ausstellungsbereiche für Rosen und Stauden angelegt. Was den Medaillensegen anging, erreichte die Firma May den ersten Rang, gefolgt von der Gaissmaier GmbH & Co. Landschaftsbau aus Freising und dem Unternehmen Josef Saule aus Augsburg. Ob es am Konzept der Münchner BUGA lag, dass die Besucherzahlen mit drei Millionen um rund ein Viertel niedriger lagen als erwartet oder am verregneten Sommer, lässt sich im Nachhinein nicht mehr mit Bestimmtheit sagen. Sicher ist allerdings, dass es selten so rege Diskussionen über eine Bundesgartenschau gab. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 2013 Im „Haus der Landschaft“ auf dem BUGA-Gelände wurden viele Veranstaltungen durchgeführt 65 Gartendetails Die Publikumslieblinge der bayerischen Gartenschauen D er Grundstein wurde 2005 auf der BUGA München gelegt. Eine verwegene Truppe oberbayerischer Mitglieder hatte sich einen eigenen Beitrag in den Kopf gesetzt, der ihr Leistungsspektrum für Privatkunden präsentiert. Leider war dies im Konzept der Schau nicht vorgesehen und nur durch langwierige Verhandlungen konnte ein nicht genutzter Teil des BUGAGeländes bebaut werden (siehe auch Seite 64). Die elf Gärten entwickelten sich binnen kurzer Zeit zu einem der beliebtesten Beiträge der Besucher. Bereits 2007 fanden die Münchner Firmen Nachahmer im schwäbischen Neu-Ulm, wo die bayerische Landesgartenschau stattfand. Erstmals koordinierte der VGL Bayern den grenzübergreifenden Beitrag, bei dem auch sechs Kollegen aus Baden-Württemberg teilnahmen. Der Beitrag fand so großen Anklang beim Publikum, dass gleich Garten „Die Poeteninsel“ der Fa. Fischer (Untershofen) auf der Landesgartenschau Rosenheim 2010 Garten „Wasser – Ihr Lebenselexier“ der Firma Diethei (Reimlingen) und Firma Schick (Bronnen) auf der Landesgartenschau Neu-Ulm 2008 66 2005 Seither sind die Gartendetails als fester Bestandteil der bayerischen Gartenschauen nicht mehr wegzudenken. Einerseits sind sie ein wichtiger Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit der Branche, da hier innovative und manchmal auch ungewöhnliche Ideen realisiert werden. Andererseits holen sich gartenbegeisterte Besucher Ideen und Anregungen zur Gestaltung ihrer Gärten, die oftmals in einen direkten Auftrag für die ausstellenden Firmen münden. Diesen Markt möchte der VGL Bayern auch in Zukunft für seine Mitglieder bereiten und gute Rahmenbedingungen für die Gartendetails zur Verfügung stellen. 1963 1970 1980 Garten „Inntermezzo“ der Fa. Kellerer (Surberg) auf der Landesgartenschau Rosenheim 2010 1990 zweimal die individuell für jeden Garten gestalteten Flyer nachgedruckt werden mussten. Einen Höhepunkt bildeten die Gartendetails auf der Landesgartenschau Rosenheim. Neun Gärten auf fachlich höchstem Niveau, eigens eingestelltes Personal zur Betreuung der Gärten und Besucher, unzählige Veranstaltungen und ein sehr hohes Medieninteresse sind die Stichworte, die einen ungewöhnlich gut gelungenen Beitrag der bayerischen Landschaftsgärtner markieren. Garten „Wellness Oase“ der Fa. Lindner (Sonderhofen) und Fa. Nordgrün Nürnberg auf der Natur in Kitzingen 2011 2000 2010 2013 Garten „Geborgenheit“ der Fa. Keidel (Prichsenstadt) auf der Landesgartenschau Bamberg 2012 67 Ulrich Schäfer Präsidentschaft 2006 bis heute K Ulrich Schäfer 68 napp zwölf Monate hatte Ulrich Schäfer Zeit, sich mit dem Gedanken an das Amt des VGL-Präsidenten anzufreunden. „Etwa ein Jahr vor der Mitgliederversammlung 2006 in Nürnberg fragte Manfred Virgens, ob ich mir vorstellen könnte, sein Nachfolger zu werden.“ Mit der Verbandsarbeit hatte der Geschäftsführer der Nordgrün Nürnberg Garten- und Landschaftsbau GmbH bereits fünf Jahre Erfahrung gesammelt, davon seit 2003 auch in der Bundestarifkommission. Eine Arbeit, die er bis heute spannend findet: „Der Tarifausschuss des BGL trifft sich mehrmals jährlich – und schon bei dieser Versammlung der Arbeitgeber geht es darum, Kompromisse zu finden.“ So gibt es in den verschiedenen Bundesländern durchaus manchmal unterschiedliche Ansichten darüber, welcher Anstieg von Löhnen, Gehältern und Ausbildungsvergütungen möglich und sinnvoll ist. Kooperationen, Einigungen und Zusammenschlüsse prägen die Amtszeit von Ulrich Schäfer. Im September 2006 wird die Nürnberger Erklärung unterzeichnet, in der Partner sich verpflichten, den Bildungs- und Wissenstransfer zu fördern. Zu den Unterzeichnern gehören neben Schäfer als Verbandspräsident die Leiter mehrerer bayerischer Bildungs- und Forschungseinrichtungen im Bereich Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau. Ebenfalls 2006 wird mit dem Tarifabschluss im Dezember eine Jahresarbeitszeitregelung im Garten- und Landschaftsbau möglich, die erlaubt, das monatliche Einkommen der Arbeitnehmer zu verstetigen und Winterarbeitslosigkeit zu vermeiden. Im Februar 2008 ist Schäfers Unterschrift erneut gefragt. Auf der Handwerksmesse in München unterzeichnen die Präsidenten der fünf gärtnerischen Verbände in Bayern die Erklärung zur neu gebildeten „Landesvereinigung Gartenbau Bayern“ (LVG). Sie sieht eine engere Zusammenarbeit und gemeinsame Interessenvertretung vor. Ulrich Schäfer überreicht Manfred Virgens als Dank für seine Verdienste den großen Löwen des Verbandes auf der Mitgliederversammlung 2006 Sollen die grünen Branchen wieder unter einem Dach zusammengeführt werden? „Nein“, sagt Schäfer, „Die LVG soll vor allem eine starke Interessenvertretung gegenüber der Politik sein und eine Plattform, auf der sich alle Gärtner einschließlich der Freizeitgärtner wiederfinden.“ In der LVG vereinen sich politische Aktivitäten kleinerer Verbände mit den großen Mitgliederzahlen von Verbänden, die 2006 eher beratende Funktion haben. Gemeinsam kann man politischen Forderungen jetzt erhebliches Gewicht verleihen – schließlich geht es um mehr als eine halbe Million Wählerstimmen und ein Umsatzvolumen von 10 Milliarden Euro, die von der LVG repräsentiert werden. 2010 gab es eine erhebliche Veränderung im VGL Bayern. Nach 33 Jahren als Verbandsgeschäftsführer wurde Jürgen R. Prigge in den Ruhestand verabschiedet. Sein Nachfolger wurde der stellvertretende Verbandsdirektor Rudolf Walter Klingshirn, der seit 2002 beim VGL Bayern als Jurist für alle rechtlichen Fragen verantwortlich war. Eineinhalb Jahre später musste sich das neue Team aus Präsident und Geschäftsführer im Krisenmanagement beweisen. Die DEULA Bayern GmbH, die der VGL 20 Jahre zuvor für eine Mark gekauft und die sich zu einem Seminarzentrum mit attraktiven Schulungsangeboten entwickelt hatte, war in Schieflage geraten. „Das war bisher die dunkelste Zeit meiner Präsidentschaft“, erinnert sich Schäfer. Die Geschäfte der DEULA führten übergangsweise die Vizepräsidenten des VGL Bayern, bis mit Claus Ammer ein neuer Geschäftsführer gefunden war. „Ihm ist es gelungen, die DEULA wieder in ein ruhiges Fahrwasser zu bringen.“ Ob Ulrich Schäfer sich 2015 zur Wiederwahl stellen wird, weiß er noch nicht. Bis dahin liegen ihm weiterhin der Ausbau und die Stabilisierung des Verbandes am Herzen. Der VGL Bayern gehört mit seinen etwas mehr als 500 Mitgliedern zu den zwar kleineren, aber politisch um so gewichtigeren grünen Verbände. Wo immer es in Bayern politisch um Themen geht, die die Branche betreffen: ein Vertreter des VGL ist auf jeden Fall dabei, z. B. werden regelmäßig Parteitage besucht. Das funktioniert nur mit motivierten Verbandsmitgliedern. Wer sich aktiv an der Verbandsarbeit beteiligen möchte, hat dazu in den Regionalgruppen viel Gelegenheit. „Wir sind offen in allen Bereichen – auch in der Kommunikation.“ Geheimniskrämerei ist nicht Schäfers Sache. So ist es beispielsweise üblich, dass die Bezirksvorsitzenden an den Präsidiumssitzungen teilnehmen. Denn: „Die Präsidiumsarbeit hängt nicht an einer Person. Es sind viele engagierte Kollegen und eine hervorragend arbeitende Geschäftsstelle mit motivierten Mitarbeitern, die dafür sorgen, dass der Verband erfolgreich ist.“ 1963 „ 1970 Wir sind offen in allen Bereichen, auch in der Kommunikation. Ulrich Schäfer “ 1980 1990 2000 2010 2013 Ulrich Schäfer im Gespräch mit Anton Magerl (Präsident der LWG) auf den Landespflegetagen 2009 69 Verbandsdirektor Rudolf Walter Klingshirn Stabwechsel nach 33 Jahren Rudolf Walter Klingshirn anlässlich des CSU-Parteitages 2012 in Nürnberg mit Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer 70 13 Jahre Verbandsarbeit prägen nicht nur die Mitglieder eines Verbandes, dessen Präsidium sowie die Mitarbeiter der Geschäftsstelle, sondern vor allem auch die Person des Geschäftsführers. Als ich 1988 in München das Studium der Rechtswissenschaften aufnahm, bestand mein Ziel darin, nach Abschluss desselben als Rechtsanwalt tätig zu sein. Folgerichtig stieg ich 1996 nach Abschluss meiner Referendarzeit am OLG München und Ablegung des zweiten Staatsexamens in eine mittelständische Rechtsanwaltskanzlei als Partner ein mit der Aussicht auf spätere Übernahme der Kanzlei. Der Schwerpunkt meiner Tätigkeit lag dabei in der Beratung von Kommunen, u. a. in den Rechtsgebieten des Bau- und Vergaberechts. Daneben betreute ich aber auch viele Firmen aus dem baulichen Sektor sowie Firmen aus dem Bereich Garten- und Landschaftsbau. Nachdem ich im Zuge der Berufsausübung für mich feststellen musste, dass mir die Anwaltstätigkeit auf Dauer zu einseitig sein würde, bewarb ich mich im Jahr 2001 auf eine Stelle zur Rechtsberatung der Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. und wurde vom damaligen Präsidenten Manfred Virgens zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Da dies positiv verlaufen war, konnte ich am 1. Januar 2002 die Tätigkeit für die Mitglieder unseres Verbandes aufnehmen. Der damalige Verbandsdirektor Jürgen Prigge erkannte recht schnell, dass mich die Rechtsberatung auf Dauer nicht zufriedenstellen würde und so eröffnete er mir die Möglichkeit, profunder in das Verbandsgeschäft einzusteigen. Im Jahr 2003 bat mich der damalige Vizepräsident des Verbandes, Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer, einen Lehrauftrag an der Hochschule Weihenstephan für den neugegründeten Studiengang Landschaftsbau- und Management im Bereich Bau- und Vergaberecht zu übernehmen. Diesen Lehrauftrag habe ich auch heute noch inne. Im Jahr 2004 wurde ich ehrenamtlicher Beisitzer der Vergabekammer Südbayern bei der Regierung von Oberbayern, die erste Instanz in Rechtsstreitigkeiten im europäischen Vergaberecht. Bereits 2003 übernahm ich die Mitgliederwerbung im Verband. Hierbei war es mir immer wichtig, potenzielle neue Mitglieder von den Leistungen 2010 unseres Verbandes zu überzeugen, dabei aber nicht aufdringlich zu wirken. Als ich meine Tätigkeit im Verband aufnahm, zählte unser Verband insgesamt 362 Mitglieder. Mittlerweile freuen wir uns über mehr als 530 Mitglieder. Diese erhöhte Mitgliederzahl kommt dabei allen Mitgliedern zugute, da unser Verband hierdurch kontinuierlich seine Leistung für alle steigern kann. So konnte z. B. eine neue Stelle für die technische Beratung geschaffen werden und die von mir eingeführten Kundeninformationsblätter werden unseren Mitgliedern kostenlos zur Verfügung gestellt. Rudolf Walter Klingshirn im Gespräch mit Dr. Walter Kolb (Abteilungsleiter Landespflege i. R. an der LWG Veitshöchheim) Nachdem ich 2008 stellvertretender Verbandsdirektor wurde, übernahm ich im Jahr 2010, nach Ausscheiden von Herrn Jürgen Prigge, die Nachfolge als Verbandsdirektor. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir noch mehr Fachfirmen des Garten- und Landschaftsbaus von der Sinn- und Zweckhaftigkeit einer Mitgliedschaft im Verband überzeugen können, um unsere Branche in Bayern noch mehr zu stärken. Darüber hinaus benötigt unser Verband noch eine/en Mitarbeiter/Mitarbeiterin, der/die sich hauptamtlich um die Öffentlichkeitsarbeit des Verbandes nach innen und außen kümmert. Weiterhin ist es mein Ziel, der Politik die Bedeutung des Landschaftsbaus für unsere Umwelt, die Volksgesundheit, die Landschaftspflege und den Naturschutz näher zu bringen. Wenn es um Naturschutz, Landschaftspflege oder Umweltschutz geht, wird unsere Branche in der Politik und der öffentlichen Verwaltung immer noch nicht als kompetenter Ansprechpartner gesehen. In diesem Zusammenhang muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Deshalb werden wir auch weiterhin die GaLaBau in Nürnberg, die Landesgartenschauen in Bayern sowie den 2013 gegründeten Verband der Landesvereinigung Gartenbau Bayern dafür einsetzen, der Bevölkerung unser primäres Ziel - die Stärkung des Stellenwertes von Grün - näher zu bringen. Ich freue mich auf eine weitere konstruktive Zusammenarbeit mit unseren Mitgliedern, dem Präsidium und den Mitarbeitern der Geschäftsstelle zum Wohle unserer grünen Branche in Bayern. 1963 1970 1980 1990 Jürgen R. Prigge und Rudolf Walter Klingshirn bei der Verabschiedung von Herrn Prigge auf der Mitgliederversammlung 2010 2000 2010 Rudolf Walter Klingshirn Verbandsdirektor 2013 71 50 Jahre richtig verbunden Bild: Stefan Leszko Herzlichen Glückwunsch! 50 Jahre VGL Bayern: Vorreiter für den Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau 72 A n einem Tag, als sich die große Veitshöchheimer Fastnachtssitzung fast mit den Landespflegetagen überschnitt, saß ich an meinem Pressetischchen, vorne rechts, von der Bühne aus betrachtet, genoss meinen Gratis-Kaffee und schaute auf die Mitarbeiter der Landesanstalt, die aufgereiht wie die Hühner auf der Stange in der Präsidiumlounge hockten. Unter dem Logo der Narrenkappe verfolgten sie den Verlauf der Landespflegetage. Ein paar Tage später war ich in irgendeinem Bürgerhaus in irgendeiner Stadt in Bayern zu Gast und hatte ein Déjà-vu: Auf der Bühne saßen vorne rechts Menschen aufgereiht wie Hühner auf der Stange hinter einem langen, blumengeschmückten Tisch; ein sympathischer „Langhaareder“ mit breitem Grinsen, ein großer Kräftiger mit Trachtenjoppe, eine junge Dame in Mittelblond, ein kleinerer Untersetzter mit Brille, ein großer Herr, der ein bisschen wie Kaiser Franz (von Österreich nicht von Bayern München) aussah, ein graumelierter Anzugträger mit akkurat geschnittenem Vollbart, ein weiterer Anzugträger mit noch akkuraterem Vollbart und polierter Kopfhaut, ein dritter Vollbartträger im Lederwams und ein lausbübisch dreinblickender Mensch mit leicht schweizerischem Timbre. Lustig, dachte ich, irgendwie lustig. Irgendwie doppelt. Sehr menschlich, ein bisschen volksnah und irgendwie so verspielt folkloristisch. Ein Verein, der das Vereinssein nicht ganz so bierernst nimmt. Seitdem haben die Bürgerhäuser gewechselt und auch hinter dem langen Tisch haben sich die Köpfe ein wenig verändert. Zuletzt hatte sich die Frauenquote verdoppelt. Aber vom Prinzip und von der Stimmung ist es der gleiche Verein geblieben; der VGL Bayern. „Mia san mia“ ist das urbayerische Motto, das die Bürger des Freistaats gegenüber den anderen Stämmen des Landes gerne pflegen. Und das hat auch der VGL immer getan; selbst wenn Berliner, Rheinländer oder Franken (von denen ich mich als „Preuße“ immer wieder wundere, wie wenig sie trotz ihrer langen Geschichte ihre Eigenständigkeit betonen) als Verbandsdirektoren, Vorsitzende oder anderweitig Verantwortung tragende an der Spitze des Verbandes standen, oder als Westfalen, Österreicher und Schweizer ganz vorne mitspielen 2013 durften. In Bayern war man immer schon integrativ, aber auch fei eigenständig; ganz besonders gegenüber Direktiven oder Einflussnahmen aus dem Herz der alten Bonner Republik. Herausgekommen ist dabei trotzdem Großes: Eine Weltleitmesse für die Branche – die zwar in Franken und nicht in Altbayern ihren Sitz hat. Gartenschauen mit rekordverdächtigen Besucherzahlen und Branchen-Berufsweltmeister im Landschaftsgärtnern. In Bayern (und damit meine ich die Summe aller im Freistaat vereinigten Regionen) ist Gartengeschichte und Gärtnergeschichte geschrieben worden. Hier gibt es noch zwei Meisterschulen, zwei Hochschulen, die sich mit Gestaltung und Ausführung beschäftigen und hier gibt es bis heute mehr Gartenkultur als in irgendeinem anderen Bundesland. Das Selbstbewusstsein, die Liebe zur Heimat, der Sinn für die Schönheit der bayerischen Landschaft (manchmal maskiert durch einige Fehlgriffe der in der Vergangenheit nahezu monarchistisch herrschenden Regierungspartei) sorgen auch für ein Bewusstsein für schön gestaltete Gärten und Parks. Parallel habe ich eine gewisse Neigung der Bayern gegen „Oben“ festgestellt. Vielleicht sind deshalb weniger Mitglieder auf den jährlichen Mitgliederversammlungen als dort sein könnten. Vielleicht erklärt sich daraus auch die Reserviertheit des Verbandes gegenüber jener Kleinstadt neben der Bundesstadt. Einen erklärlichen Grund haben die Mitglieder jedenfalls keinen, mit ihrem Verband zu hadern. Er tut was er kann, hetzt von Berufsmes- se zu Berufsmesse, spricht mit den Politikern des Landes, bemüht sich um Synergien mit verwandten Branchen, sorgt sich um die Präsenz des GaLaBaus im Gedächtnis der Bevölkerung und berät, wo den Mitgliedern rechtliche Probleme dräuen. Dabei hat er sein Gesicht gewandelt, ist moderner geworden, juristischer, aber auch ein bisschen diplomatischer, seit der Niedersachse an der Spitze Dresdner geworden ist. Wenn der VGL also dieses Jahr seinen 50sten Geburtstag feiert, kann er dies als moderne Arbeitgebervertretung in einem konservativen aber irgendwie auch schwer modernen Bayern tun; als eine Branchenvertretung, die sowohl für die Belange ihrer Mitglieder zu kämpfen in der Lage ist als auch Brücken zu schlagen weiß. Und Sie da draußen, der Sie vielleicht manchmal denken: „Ach die da in Mingga“, vergessen Sie nicht, dass es nicht selbstverständlich ist, eine Interessenvertretung zu haben, die Versicherung, Kanzlei und Werbeagentur zugleich ist. Denken Sie daran, dass es viel ehrenamtlicher Arbeit bedurfte und bedarf, um das zu erreichen, was der Verband für Sie erreicht hat und weiter zu erreichen versucht. Darin sollten Sie ihn nicht nur durch einen Mitgliedsbeitrag unterstützen; ein inneres Reiterstandbild – oder sonst ein virtuelles Denkmal aus Respekt und Anerkennung wäre da doch schon was. 1963 1970 1980 1990 2000 2010 Tjards Wendebourg, Verantwortlicher Redakteur DEGA GALABAU 2013 73 Grußworte Grußwort August Forster, Präsident BGL Z August Forster Präsident Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. 76 uallererst möchte ich dem Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V., dem Präsidium und den Mitgliedsbetrieben zum 50. Geburtstag Ihres Landesverbandes herzlich gratulieren. In Ingolstadt wurde am 14. Dezember 1963 der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. unter der Bezeichnung „Fachverband bayerischer Landschaftsgärtner e. V.“ als erster selbstständiger Verband der gewerblichen Landschaftsbaufirmen im Westdeutschland der Nachkriegszeit gegründet. Er war gewissermaßen ein Vorläufer des Bundesverbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, der 1964 geschaffen wurde. In einer sich wandelnden Gesellschaft wagten damals 26 Mitglieder der Fachgruppe „Landschaft“ im bayerischen Gärtnereiverband einen bescheidenen, aber bedeutenden Anfang. Diese Gründungsmitglieder hatten einen Traum, nämlich moderne und qualitätsorientierte Impulse für den Berufsstand zu geben, Ausbildungs- und Arbeitsplätze zu schaffen und die Mitglieder kompetent und leistungsorientiert zu fördern. Tatkraft und Zielstrebigkeit haben zur Verwirklichung dieses Zieles und vieler weiterer Aufgaben geführt. Über 500 Mitglieder zählt Ihr Verband heute und repräsentiert damit die leistungsfähigen Fachfirmen des GaLaBaus im Freistaat Bayern. Dies ist ein großer Erfolg. Diese Entwicklung zeigt zum Einen, dass schon mit der Gründung des Landesverbandes vor 50 Jahren kreative und anpackende Männer und Frauen die Bedeutung eines eigenständigen Verbandes Garten- und Landschaftsbau erkannt und danach gehandelt haben. Zum Anderen zeigt die erfolgreiche Entwicklung auch, dass immer tatkräftige, engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer im Laufe der Zeit ihren Verband weitergebracht und auf den heutigen Stand nach oben getragen haben. Dies verdient Anerkennung und Dank. Ein halbes Jahrhundert ist ein Grund zum Feiern. Für die nächsten 50 Jahre wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg und eine gute Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau! Ihr Grußwort Roland Albert, Präsident BGV I ch freue mich, die Grüße des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes zum 50. Jahrestag der Verbands-Gründung zu überbringen. Der mutige Schritt in die verbandliche Eigenständigkeit wird durch die sehr positive Entwicklung der Fachsparte Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau bestätigt. Es ist sicherlich verständlich, dass die übrigen Sparten des Gartenbaus dies damals mit Argwohn betrachtet haben. Heute begegnen wir uns als gleichberechtigte Partner. Das Erscheinungsbild des gesamten Gartenbaus wird durch Ihre Leistungen in den unterschiedlichsten Bereichen Ihres Faches bereichert, wenn nicht sogar maßgeblich geprägt. Der Beruf des Gärtners wird neben der unverzichtbaren Funktion als Produzent wichtiger Nahrungsmittel, Pflanzen, Obst und Baumschulartikel mittlerweile als wichtiger Dienstleister und Gestalter anerkannt. Das ist ein Verdienst Ihrer Verbandstätigkeit. Ihre Sparte präsentiert sich zu Recht selbstbewusst. Ihre Mitglieder sind zum Teil Global-Player in des Wortes Bedeutung. Ihre Leistungen beeindrucken. Dennoch bedarf es großer Anstrengungen, junge Menschen für eine Ausbildung im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau zu interessieren. Deshalb ist es um so beeindruckender, welche Erfolge Sie in der Nachwuchsgewinnung vorzeigen können. Dazu analysieren Sie die gesellschaftlichen Tendenzen und beherrschen auf beeindruckende Weise die nötigen Steuerungsmechanismen. Ich habe meine respektvolle Sicht auf Ihre verbandliche Leistung deshalb betont, weil ich Ihnen im Jubiläumsjahr insbesondere dazu gratulieren möchte. Als Repräsentant des Bayerischen Gärtnerei-Verbandes habe ich auch allen Grund Ihnen in meinem Namen und für den BGV zu danken. Für ein gutes und vertrauensvolles Miteinander im beruflichen Alltag, in gemeinsamen Unternehmungen und im persönlichen Umgang auf allen Ebenen. Ihren Präsidenten Uli Schäfer und mich verbindet eine herzliche Freundschaft. Uns verbindet gemeinsam mit unseren Gremien aber auch die Arbeit in der Landesvereinigung Gartenbau Bayern, der Fördergesellschaft bayerischer Landesgartenschauen, der Max-Schönleutner-Gesellschaft-Weihenstephan und vieler weiterer Einrichtungen und Gremien, die wir gemeinsam nach Kräften fördern und unterstützen. Gegenseitiger Respekt und Anerkennung der Leistung des Partners ist die Grundlage dieser Freundschaft, die sich erfreulicherweise auf die Beziehung unserer Berufsverbände überträgt. Unsere Verbände sind jeder in seinem Bereich für den Berufsstand unverzichtbar. Deshalb wünsche ich den Gärtnern in Bayern, dass verbandliches Wirken auch in Zukunft dazu beiträgt, Existenzen durch Mitgestaltung der Rahmenbedingungen zu sichern. Roland Albert Präsident Bayerischer GärtnereiVerband e. V. Herzlichst Ihr 77 Grußwort Michael Kutter, Vorsitzender BdB Bayern S Michael Kutter Vorsitzender Bund deutscher Baumschulen Landesverband Bayern e. V. 78 ehr geehrte Damen und Herren, es ist mir eine große Freude, mich in diesem Grußwort für die zurückliegenden 50 Jahre der Zusammenarbeit zwischen VGL und BdB zu bedanken. Wir bayerischen Baumschuler danken unseren Landschaftsgärtner-Kollegen für den Kauf unserer Gehölze. Wir danken auch für das klare Bekenntnis zu unserem gemeinsamen Beruf Gärtner. Die Zusammenarbeit der bayerischen Gärtner ist in vielen Bereichen völlig selbstverständlich. Mit den Landesgartenschauen haben wir es gemeinsam geschafft, unsere Leistungsfähigkeit, unser Know-how, unsere Produkte und Dienstleistungen in den Fokus des gesellschaftlichen und politischen Interesses der jeweiligen Regionen in Bayern zu stellen, wo diese Veranstaltungen stattfinden. Das Zusammenwirken in der Gesellschaft zur Förderung der bayerischen Landesgartenschauen, die von unseren drei gärtnerischen Verbänden VGL, BGV und BdB getragen wird, führt zu vielfachen Kontakten der Mitglieder. Dieses persönliche Kennenlernen von Unternehmern der verschiedenen Sparten des Gartenbaus hat über viele Jahrzehnte das Verständnis der Verantwortlichen in den Berufsorganisationen für die Position des jeweils anderen wachsen lassen. Darüber hinaus führen die vielfältigen Zusammenkünfte zu einem freundschaftlichen Verhältnis zwischen den jeweiligen Verbandsvertretern. Der Wunsch, noch näher zusammenzurücken und an gemeinsamen Zielen zu arbeiten, hat zur Gründung der Landesvereinigung Gartenbau Bayern geführt. Hier entsteht etwas ganz Hervorragendes, mit einer Vorbildwirkung für den gesamten deutschen Gartenbau. Mit großer Freude arbeiten wir bayerischen Baumschuler hier mit. Ich gratuliere dem Verband Garten-, Landschaftsund Sportplatzbau Bayern zum Jubiläum, wünsche alles Gute für die künftige verbandliche Entwicklung und freue mich jetzt schon auf lange Jahre der erfolgreichen, weiteren Zusammenarbeit. Herzlich Ihr Grußwort Marion Linke, Vorsitzende bdla Bayern Z um 50-jährigen Bestehen Ihres Verbandes gratuliert der Bayerische Landesverband des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten bdla ganz herzlich. Verbunden mit diesen Glückwünschen ist der ausdrückliche Dank für die in 50 Jahren geleistete Arbeit für die Qualitätssicherung, die innovative Weiterentwicklung und nicht zuletzt für die wachsende Popularität unserer gemeinsamen Profession. Besonders hervorzuheben sind nicht nur die Verdienste um den Berufsnachwuchs der Landschaftsgärtner, sondern auch die Erfolge bei der Etablierung des Landschaftsbaus als ausführungsorientierte Komponente der Landschaftsarchitektur in der akademischen Bildung sowie in der berufsspezifischen Fortund Weiterbildung. Ohne die intensive Unterstützung des VGL Bayern gäbe es heute wohl keinen bestens etablierten Ingenieurstudiengang „Landschaftsbau und -Management“ an der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und sicher kein duales Studienmodell. Die Gründung der Akademie Landschaftsbau Weihenstephan (alw) als zentrale Plattform für die Fort- und Weiterbildung im Süden Deutschlands ermöglicht in ihrem praxisorientierten Seminar- und Lehrgangsangebot die Begegnung und den Austausch zwischen Planenden und Ausführenden, abseits der vielfältigen Sachzwänge auf der Baustelle. Auch für den bdla ist das Jahr 2013 mit einem großen Jubiläum verbunden – der Berufsverband der Landschaftsarchitekten feiert sein 100-jähriges Bestehen. Nicht nur diese gemeinsamen Jubiläen sind ein Grund, über die vielen Gemeinsamkeiten nachzudenken, die unsere beiden Organisationen verbinden. Allzu oft stehen im Planungs- und Baustellenalltag die unterschiedlichen Interessen von Landschaftsarchitekten als Vertreter der Auftraggeber und Garten- und Landschaftsbauunternehmen als Auftragnehmer im Vordergrund. Nicht selten werden dadurch die gemeinsamen Wurzeln und Ziele zurückgedrängt und manchmal sogar vergessen. Dabei haben VGL und bdla viel gemeinsam, über die gemeinsame Basis der Gartenkunst und Landschaftsgestaltung hinaus. Beide fühlen sich der Qualität verpflichtet, bemühen sich um ihre Wahrnehmung in der Öffentlichkeit und um politisches Gehör. Beide stehen vor immer komplexer werdenden Aufgaben, die nicht nur aus Klimawandel, Energiewende und Globalisierung erwachsen. Gleichzeitig sind zahlreiche gesetzliche Regelungen, Richtlinien und Fachnormen zu beachten. Durch die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten des Informationsaustausches werden die Arbeitsprozesse schneller, die Rahmenbedingungen anspruchsvoller. Die Bewältigung dieser Anforderungen wird nur gelingen, wenn planende „Landschaftsdenker“ und ausführende „Landschaftsbauer“ die Kooperation suchen, nicht die Konfrontation – Allianzen bilden und keine Arenen. In diesem Sinne die besten Wünsche zum 50. Geburtstag und auf weitere gute Zusammenarbeit. Marion Linke Vorsitzende Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Landesverband Bayern e. V. 79 Mitglieder des Verbandes Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Ordentliche Mitglieder Silke Arnold, Nürnberg Peter Berghald Gartendesign e. K., Krailling 5 Seenland Garten- und Landschaftsbau GmbH, Pöcking Artinger Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG, ObertraublingNiedertraubling Peter Berkholz, Eching/Haselfurth A Hans-Joachim Atzler und Matthias Schmidt-Kaler GmbH, Grasbrunn ADS Gala-Bau Spiegl GmbH, Aschheim Gustav Biedenbacher Garten- und Landschaftsbau GmbH, Schwabach Harald Bierlein, Simmelsdorf Landschaftsbau Bischof e. K., Bamberg aHa-Gärten Inh. Andreas Hamberger, Mühldorf Rudolf Augustin e. K., Deggendorf Georg Albrecht Garten- und Landschaftsbau GmbH, Beuern B Christian Albrecht, Hallstadt Remy Balleisen, Sulzbach-Rosenberg Allgäuer Landschaftsdienst Thomas Heisig e. K., Oberstdorf Baumgart Garten- und Landschaftsbau GmbH, Schondra Franz Altmann, Buch a. Buchrain Jochen Baumgartl, Poxdorf Ammerseeer Landschaftsbau Inh. Matthias Porkert, Inning Baumspezialisten GmbH Reent Bruns, Berg Boellert Garten- und Landschaftsbau GmbH, Zeitlarn Hermann Baur Garten- und Landschaftsbau Baumschulen GmbH, Puchheim-Ort Rudolf Börner Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau GmbH, Lindau Martin Bayer GbR, Haar Florian Bornhöft, Windach Becker M & E GmbH & Co. KG, München Eberhardt Brehm, Schonungen-Forst Christof Beil, Aying Roland Brenner, Finning-Entraching Anne baut Gärten e. K., Untersiemau Benkert Dachbegrünung GmbH & Co. KG, Königsberg Hermann Briemle, Füssen Arcadia Gartengestaltung Inh. Cyril Kufner, Regenstauf Andreas W. Berchtold, Buchloe Andergassen Garten- und Landschaftsbau GmbH, Schongau Werner Anderlik Garten- und Landschaftsbau GmbH, München Willi Anetzberger, Hauzenberg Stefan Arndt, Rohrbach 82 Klaus Auernhammer, Markt Indersdorf Rainer Bewersdorff, Arnstein Bitzer & Bernhard GmbH, Mettenheim GaLaBau Berg Inh. Renate Berg, Oberneuching Black Garten- und Landschaftsbau GmbH, Loiching Martin Blancke, Aschau Bodin Pflanzliche Raumgestaltung GmbH, Heilsbronn Garten Bronder Inh. Herbert Bronder, Utting Bruckmeier Garten- und Landschaftsbau e. K., Bad Birnbach Franz Brunner, Wörth Johann Brunner & Christian Dreke GbR, Train Hans Büchele GmbH, Riedering Markus Buchner, Baar-Ebenhausen Bullinger GmbH & Co. KG, Donauwörth Michael Burger prima-verde, Regensburg Werner Burgstaller, Bergkirchen Joachim Büttner, München C Ceres Franz Breu Garten- und Landschaftsbau Meisterbetrieb e. K., Freising-Achering Pius Christa, Altenkunstadt Kurt Christlieb Nachf. Andreas Pflaum, Frensdorf Christoph Garten- und Landschaftsbau oHG, Aindling Cusanus Gärten Erik Bürgel & Frank Köhne GbR, Freising D Wolfgang Danner, Kösching Ludwig Daxauer Landschaftspflege e. K., Baierbach Deeg Garten- und Landschaftsbau GmbH, Hof Thomas Deering, Peißenberg Dela Reich Garten- und Landschaftsbau GmbH, München Dendron GmbH, München Deppisch Garten- und Landschaftsbau GmbH, München der garten und mehr gmbh, Ampfing Der Offene Garten GmbH, Oberneukirchen Garten- und Landschaftsbau Deutschmann GmbH, Puchheim d-m-g GmbH & Co. KG, Burglauer Doblander Inh. Frauke Doblander, Burghausen Dobsch Bau GmbH, Zeitlarn-Regendorf Franz Dollinger GmbH, Pfaffenhofen Dolze GmbH, Burgau-Limbach Helmut Drechsler, Hirschau Albert Drexl, Baiern E Eberle Garten- und Poolbau GmbH, Gersthofen Eberlein GmbH, Weihenzell Die Gartenkünstler GmbH, Steinhöring Martin Ebert, Fürth Die Gartenwiesel GmbH, Uffing Reinhard Eckardt, Emskirchen „Die Gartenzwerge“ Garten- und Landschaftsbau GmbH, GautingUnterbrunn Ralf Edelhäuser, Sugenheim Die Gärtner Ramming und Tröster GmbH, Neuenmarkt Garten-Diethei GmbH, Reimlingen Andreas Egger, Rohrdorf Eibl Inh. Bettina Eibl-Böck, Oderberg Gerhard Eichner Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau GmbH, Sulzbach Björn Dietzel, Gilching Eichner Garten Inh. Martin Eichner, Dietenhofen Dinkel Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Allershausen Oliver Eigner, Höhenkirchen-Siegertsbrunn 83 Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Eiko GmbH & Co. KG, Salzweg Endlich Garten- und Landschaftsbau GmbH, Aying-Peiß Englhardt Garten- und Landschaftsbau e. K., Landshut Johannes Epp, Lenggries Ingeborg und Rudolf Erbersdobler GbR, Hohenschäftlarn F Falko Fabianek, Röttenbach Elisabeth Fasting, Adelshofen Fegg-Dobiasch Inh. Wolfgang Fegg, Traunstein Gärten für´s Leben Inh. Cornelia Opitz, Pettstadt Eckart und Harald Fleßler GbR, Pfatter Garten Koller GmbH, Neutraubling Folger Inh. Johannes Folger, Rosenheim Gartenbau Hannweg GmbH, Fürth Albrecht Förster, Unsleben Gartenschmiede Inh. Michael Weber, Eckersdorf Fösel Garten- und Landschaftsbau GmbH, Eltmann Louis Franzreb, Schweinfurt Freier Landschaftsbau GmbH, Schondorf Freitag Gärten Inh. Knut Freitag, Kunreuth Robert Friedrich, Nürnberg Michael Fröschl, Neustadt Thomas Fuchs, Röttenbach Garten-Stainer GmbH, Krailling Gast GaLaBau Inh. Martin Gast e. K., Erlangen Manfred Gebhardt, Gröbenzell Matthias Geier GmbH, Glonn Herbert Geisberger, Isen Robert Geissbauer, Merkendorf Jan Gemeiner, Illschwang Fellner Landscaping Inh. Ralf Fellner, Ingolstadt Helmut Fuchs, Wolnzach-Geroldshausen Feustel Gärten und Ideen GmbH, Bayreuth Ingo Fuchs GmbH, Großhesselohe Andreas und Sabine Gilch GbR, Kammerstein G GM Garten- und Landschaftsbau GmbH, Habach FGH Landschaftsbau GmbH, Mindelheim Garten- und Landschaftsbau Fiedler GmbH & Co. KG, Großmehring Fuchs baut Gärten GmbH, Lenggries Gaisch GmbH, Stein Thomas Fiedler – Naturgarten e. K., Moorenweis Gaissmaier Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Freising J. u. H. Finkenzeller GmbH, München Galabau Ferber GmbH, Dinkelscherben Hubert Fischer, Untershofen Garten & Forst GmbH, Hohenlinden Andreas Fischer, München 84 Fleischhacker GmbH & Co KG, Würzburg-Lengfeld Georg Gerr, Holzkirchen Thomas J. Goldau, Nördlingen „Goldwerk“ Garten- und Landschaftsbau e. K., München Karl-Heinz Grabinger, Wackersdorf Ronald Grabinger, Nürnberg Ulrich Haake, Germering Josef Hausner, Parkstein Robert Grabinger, Wendelstein Peter Haberzettl, Pöcking Ingbert Häußlein, Ochsenfurt Gabinus Graf, Schwabhausen Ralf Hacker & Klaus Depperich GbR, Memmingen Erich Hauth GmbH, Fürth-Burgfarrnbach Bernhard Greimel, Dorfen Friedrich Eduard Grimm, Schopfloch Haderstorfer GmbH, Ergolding Georg Heibl Gartenbau GmbH, Rosenheim Alexander Hafner, Rimbach Bernhard Heid, OberschöneggDietershofen Alfred Hagn, Frickenhausen Andreas Heilmann, Palling Michael Großkopf, Adelsdorf Klaus Hanneder, Friedberg Grün + Stein Garten- und Landschaftsbau GmbH, Winhöring Rainer Harbrecht, Neunkirchen a. Br. Heim Garten- und Landschaftsbau GmbH, Großaitingen Garten-Grimm Inh. Hermann Grimm, Hörgertshausen Grünbau GmbH & Co. KG, Aschaffenburg Grünbau Allgäu GmbH, Marktoberdorf Grün-Bauer & Reiter GmbH, München Grünbein Inh. Stefan Grünbein, Sennfeld Grundei-Gärten Inh. Hartmut Grundei, Rosenheim Albert Grygar, Hainsfarth Gschwend GmbH, Bernbeuren Stil + Stein Inh. Tobias Gürlich, Rednitzhembach Franz Häring, Ainring Martin Häringer, Wasserburg Garten Hartmann Inh. Robert Hartmann, Obergünzburg Hartmann Inh. Karlheinz Hartmann, Gunzenhausen Klaus Hartz, Oberpframmern Garten- und Landschaftsgestaltung Haschke GmbH, Bad Königshofen i. Grabfeld Daniel Haubrichs, Au Hans Hauf jun. + sen. GbR, Colmberg H H & M Gartengestaltung OHG, Rimpar h + m Inh. Toni Haunerdinger, Petting Haun Garten- und Landschaftsbau OHG, Landshut-Münchnerau Gartenservice Hausler GmbH, München Heim Garten- und Landschaftsbau GmbH, Augsburg Heinisch GmbH, Heustreu Stefan Held, Moorenweis Benjamin Heller, Rednitzhembach Stefan Heller, Steinach Heller Landschaft Service GmbH & Co. KG, Mainburg-Aufhausen Markus Helminger, Traunstein Jochen Helmreich Garten- und Landschaftsbau GmbH, Fürth Hentschel GartengestaltungLandschaftsbau GmbH, Höchberg Jörg und Florian Herrhammer GbR, Heimenkirch 85 Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Matthias Hiebl u. Sebastian Jergens GbR, Geltendorf Stefan Huber, Eggenthal Kebinger GmbH & Co. KG, Soyen Hübner Inh. Ottmar Hübner, Stiefenhofen Stefan Keidel, Prichsenstadt Claudia Hieringer, Dietersburg Hilgers GmbH & Co. KG, Frontenhausen Hartmut Hinum, Wörth Thomas Hirmer, Bad Aibling Idealgarten Kirmeier Inh. Stefan Kirmeier, Wurmsham Michael Hobauer GmbH, Greding Reinhold Irouschek, Gottfriedingerschwaige Gabriel Höbel, Oberstaufen Hoffmann-Gärten Inh. Roland Hoffmann, Walchensee Heiko Höfler, Trautskirchen André Höfling, Güntersleben Fritz Hofmann, Forchheim Andreas Hofstaller, Hohenlinden Högl & Mandlmeyer GmbH, Vilsheim Holzhammer Inh. Wilfried Holzhammer, Neubiberg Holzmann GartenKultur Inh. Norbert Holzmann, Kleinsendelbach Hornburg Galabau Inh. Gerhard Hornburg, Marzling Armin Huber, Marklkofen Michael Huber, Allershausen 86 I J Anton Kellerer, Surberg Kern Garten- und Landschaftsbau GmbH, Forchheim Peter Kern, Mömbris Yves Kessler, Starnberg Johann Kick, Luhe-Wildenau Johann Kienast, München J. W. Karl GartenDesign GmbH & Co. KG, Gochsheim Josef Jakob, Oberpframmern John GmbH, Hallstadt Josef Huber Landschaftsbau GmbH, Fraunberg Jürgen Jung, Schwabach K Martin Kaffl Landschaftsbau GmbH, Bad Aibling Siegfried Kahl Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau GmbH, Schmidgaden BmG Kalb GmbH, Nürnberg Kamlah Gartengestaltung, Inh. Christian Kamlah, Wiedenzhausen Kiermeier Inh. Ludwig Kiermeier, Attenhofen Matthias Klebel, Ottobrunn Klee GmbH, Weyarn Kleeblatt Garten- und Landschaftsbau GmbH, Baldham Paul Klein, Stockdorf Thomas Klein, Heinersreuth Klemm & Esterbauer GbR Inh. Herbert und Christine Klemm, Mühldorf am Inn Otto Klostermann, Schweitenkirchen forma viridis Inh. Edmund Knauer, Forchheim Knauer GmbH, Pleinfeld-Mischelbach Knittel – Die Gartengestalter GmbH & Co. KG, Weilheim L Living Stone Garden Inh. Guido Zeller, Kirchzell Walter Köhler, Bodolz Lebende Gärten Inh. Hubert Lachmair, Windach-Schöffelding Kolb GmbH & Co. KG, Nürnberg LaFoStra GmbH, St. Wolfgang Dietmar Luding, Regnitzlosau Wilhelm Költerhoff Garten- und Landschaftsbau GmbH, Kirchseeon Lang GmbH, Geretsried Gerhard Ludwig GmbH, Großkarolinenfeld Johannes Lang, Bessenbach Peter Luster GmbH & Co. KG, Bamberg Lang Bernd Garten- und Landschaftsbau e. K., Poppenricht Ralf Lutz, Vöhringen Garten-König Inh. Udo König, Adelsried Eckhard Köpsel GmbH, Fürth Alfons Lobinger, Edelsfeld H. Lauenstein GmbH, Planegg M Michael Laufer, Bamberg M + M Landschaft GmbH, Freising Jürgen Kraus, Forchheim Lauger Garten- und Landschaftsbau e. K., Forchheim Maimann Gartengestaltung GmbH, Kaltental-Blonhofen Dominik Kraus, Kaisheim Laugl GmbH, Gräfelfing Majuntke GmbH & Co. KG, Mainburg Karsten Krauß, Seefeld Ulrich Lautenschlager, Bergtheim Majuntke GmbH, Deggendorf-Natternberg Kreuzer Pflanzen GmbH & Co. KG, Tittmoning Lorenz Lechner Inh. Hubert Lechner, Megesheim Majuntke GmbH & Co. KG, Eching green & design Inh. Oliver Kröling, Olching Garten- und Landschaftsbau Leibl GmbH, Straubing Kostrzewski & Gess Inh. Lutz Kostrzewski, Postmünster Christian Kraft, Pförring Helmut und Tobias Krumrey GbR, Prien Garten Idee Kuchler GmbH, Geisenfeld Hermann Kutter Landschaftsbau – Sportplatzbau GmbH & Co. KG, Memmingen Mathias Kutter, Memmingen Liebel GmbH & Co. KG, BergkirchenEschenried Karl Limmer, Bad Abbach-Peising Garten Lindner GmbH, Ochsenfurt Linie Grün GmbH, Buch a. Erlbach Lintl Landschaftsbau GmbH, Ingolstadt Majuntke oHG, Mainburg Christian Manz, Emmering Georg Marchl, Lam Marienfeld Inh. Rupert Marienfeld, Roßtal Jeannette & Michael Masloff KG, Großwallstadt Christoph Mauch, Altenstadt Max Inh. Max Heilmeier, Gröbenzell 87 Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. May Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Feldkirchen Naturwerk Inh. Siegmar Olschewski, Erkheim Peter Meier, Altötting Das Baumteam Nellen Inh. Christian Nellen, Dießen Horst Menth, Inning am Holz P Paar GmbH, Donaustauf Meyer Landschaftsbau GmbH, Weihenzell NeuhauserGarten Inh. Rainer Neuhauser, Garching Jürgen Paulus, Postbauer-Heng MGM – Landschaftsbau GmbH, Hebertshausen Erich Neumeier, Pastetten Benjamin Paulus & Paul Buchmüller GbR, Baiersdorf Roland Micheler, Krumbach-Niederraunau Niedermaier Gärten + Freiräume GmbH, Purfing Bert Peine, Gilching-Argelsried Helmut Milzarek, Kissing Robert Mißbichler, Hohenwart Peter Mitschke, Planegg Müller Landschaftsbau GmbH, Arnstein-Büchold Albert Müller, Wettstetten Konrad Müller Landschaftsgartenbau + Gartengestaltung GmbH, Nürnberg Müller & Scherr GmbH, München Münchner Baumpflege Zentrale GmbH, München Christina Münster, München N natur + garten GmbH, München 88 H. Öttl Inh. Wilhelmine Öttl, Rotthalmünster Niedermeier Garten- und Landschaftsbau GmbH, Isen Außenanlagen Nieland Inh. Reinhard Nieland, Reit im Winkl Nordgrün Nürnberg Garten- und Landschaftsbau GmbH, Nürnberg Nürnberger Baumpflege GmbH, Altdorf O Michael Oberbauer GmbH, Amerang Peter Oberdick Garten- und Landschaftsbau GmbH, Planegg Opitz GmbH & Co. KG, Heideck Peter Oskar, Pastetten Martin Öttl, Poing-Angelbrechting Georg Pelikan, Emersacker Pfeuffer Gartenbau e. K., Marktheidenfeld Pflanze + Garten GmbH, Marktheidenfeld Pohl GmbH + Co. KG, Cham Garten- und Landschaftsbau Pohl GmbH, Willmering Bernd und Mirjam Pollozek GbR, Wieseth Pia Präger, Argenbühl Martin Prasse, Neubiberg Preisinger Gärten & Natursteine Inh. Hermann Preisinger, Kirchdorf Ulrich Pritzl Garten- und Landschaftsbau GmbH, St. Wolfgang Pro Garten + Naturstein Inh. Gerald HolstKirchgeorg, Brunnthal probst ausführen GmbH & Co. KG, Penzberg Hans Reiter, Arnstorf Josef Saule GmbH, Augsburg Stefan Prokop, Glonn Reitmayr Gartengestaltung GmbH, München Gartenbau Schalk Inh. Andrea Schalk, Kelheim Frank Reuner, Maroldsweisach-Ditterswind Schechinger GmbH & Co. Landschaftsbau KG, Wolnzach Rainer Puchstein Gartengestaltung und Landschaftsbau GmbH, Gollenshausen Eduard Punzmann Gartenund Landschaftsbau GmbH, Windischeschenbach Wilhelm Reuter Garten- und Landschaftsbau GmbH, Nürnberg Michael Richter, Kirchdorf Schellheimer GmbH, Wildpoldsried R Axel Riecke, Gmund Schellheimer e. K., Wildpoldsried Jürgen Rau, Lohkirchen Zaubergarten e. K. Inh. Ludwig Ried, Wasserburg Lothar Scherber, Ungerhausen Rau Geosystem Süd GmbH, Kaufbeuren Michael Rauch, Lichtenfels-Mistelfeld Rieper & Silbernagl Gartengestaltungs GmbH, Karlskron Fridolin Rausch GmbH, Bad Reichenhall Hans Ries & Co. KG, Neuried Regenfuß Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Marloffstein Robinson Garten Design GmbH, Kirchseeon Thomas Regner Garten- und Landschaftsbau e. K., Prebitz Robl ZeitLandschaften Inh. Anton Robl, Furth im Wald Bernadette Rodenfels, Collenberg Uwe Scheller, Straßlach-Dingharting Schernthaner GmbH, Neuried Schernthaner-Torwesten GmbH, Neuried Baumschule Schleich GmbH, Bad Griesbach Schleitzer baut Gärten creativ & innovativ GmbH, München Thomas Schleser Garten- und Landschaftsbau GmbH, Kleinostheim Wolfgang Reichhart, Marktoberdorf Bernhard Roth, Fürstenzell Johann Schmaußer, UrsensollenHohenkemnath Blumen & Garten Reichl Inh. Otto Reichl, Bad Wiessee Thomas Rüger, Arnstein-Büchold Christian Schmid, Böbing Gerald und Anneliese Rundbuchner GbR, Neumarkt-Sankt Veit Karin Schmid Inhaber Noichl & Stein GmbH, Aschau Hans Reichl, Lohkirchen Reiner Inh. Jörg Reiner, München Klaus Reinlein, Bad Staffelstein S Christian Reischl, Sonnen Sammer GaLaBau e. K., München Rolf Schmidt GmbH, Schirmitz Günter Schmidt, Altdorf 89 Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Siegmund Schmidt Garten- und Landschaftsbau GmbH, Geretsried Schmidt + Hauck GmbH, Ismaning Schmitt Garten- und Landschaftsbau e. K., Effeltrich Robert Strobl, Gilching Sepp Inh. Anita Sepp, Jettingen-Scheppach Markus und Tobias Stubenrauch GbR, Markt Bibart Garten- und Landschaftsbau Seufert GmbH & Co. KG, Oberpleichfeld Karl Swoboda e. K., Kirchdorf Sittard Garten- und Landschaftsbau GmbH, Kranzberg T SL Landschaftsgestaltung GmbH, München Terratop Hobmaier GmbH & Co. KG, Wörth Uwe Sobczak, Oy-Mittelberg Magnus von Terzi, Neufahrn Maria Solle Reso, Stadtsteinach Thaler GmbH, Schweitenkirchen Gartengestaltung Sperber GmbH, Sulzbach-Rosenberg Georg Thalmeier, Obertaufkirchen Bernhard Schultheiß, Forchheim Springer & Peschek Inh. Ulrich Peschek e. K., Althegnenberg Uwe Thielemann, Nürnberg Horst Schwab GmbH, Waidhofen Gunther Stangl, Nittenau Hans Schwab, Rosenheim Sibylle Staubitzer, Untersiemau Markus Schwarzkopf Garten- und Landschaftsdesign GmbH, Sailauf Stefan Lutz, Niederviehbach Schmitz Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG, München Norbert Schneider, Rothenburg Schneider GaLa-Bau GmbH, Adelschlag Schorer Garten- und Landschaftsbau GmbH, München Robertin Schröter, Markt Taschendorf Andreas Schweiger, Moosburg Hans und Elke Schwertner GbR, SaalBuchhofen Richard Seber, Holzgünz Seeger Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Seeg Peter Seeling, Polling 90 Simon Senger, Rudelzhausen Stephan Sponfeldner, Schechen Stöppel Garten- und Landschaftsbau GmbH, Grafrath GartenAkzente Strahl GmbH, Lindenberg Strasser & Öckler GmbH, München Herbert Straub GmbH, Veitshöchheim Streu e. K., Emmering Josef Thiel, Abensberg TiefGrün GmbH, Thalmassing Markus Tietz, München Franz Treffer, Lenting U Urban Münchner Baumpflege GmbH, München V Reinhard Veit, München Florian Vierthaler, Kranzberg Viola Garten- und Landschaftsbau GmbH, Rottach-Egern Virgens GmbH, Forstinning VIP-Raum Inh. Marko Wehmhöner, Haag Ludwig Weichselgartner, Oberbergkirchen Wolfgang Weigel, Fürth R. Winkler Garten- und Landschaftsbau GmbH, Odelzhausen Konstantin Winklhöfer, Leinburg Gerd Virgens Landschaftsbau GmbH, Markt Schwaben A. Weindl GmbH & Co. KG, Bodenkirchen Vogt Inh. Patrick Vogt, Gemünden Pflanzen S. Weindl Inh. Stefan Weindl, Postmünster Anita und Martin Völkel GbR, FürstenzellEngertsham Wolfgang Weinzierl, Mamming Alois Wolf, Kirchenpingarten Weisert Inh. Boris Weisert, Lauf Kerstin und Markus Wolz GbR, Penzberg Weismann Gartengestaltung GmbH, Egling Wurm Garten + Landschaft GmbH, Mitterfels von Dobschütz GmbH, Söchtenau Christian Vongehr, Egenhofen Hubert Vottner, Haldenwang Georg Weißmüller, Berg Thomas Weistenfeld, Seeon W Thomas Wendl, Amberg Wolfgang Wagener, Dietenhofen Roland Weng, Weichering Stefan Wagner, München Werner Garten- und Landschaftsgestaltung GmbH, Poxdorf Jürgen Wagner, Stockheim Christine Hall-Walleser und Uli Walleser GbR, Schrobenhausen Waltl Gartengestaltung GmbH, Olching-Graßlfing Werner Gartengestaltung e. K., Kleinwallstadt Mathias Werner, Röthenbach Stefan Weszelky, Dorfen Florian Winter, Rohr Franz Wirth, Freising Florian Wohlfahrt, Eichenau Wüst nagala GmbH, Neusitz Z Malte Zagray, Tödtenried Zäh Gartengestaltung Inh. Gerhard Zäh, Wassertrüdingen H. & H. Zametzer Inh. Hans Zametzer, Forchheim-Kersbach Erich Zänglein, Dittelbrunn Warmuth Garten- und Landschaftsbau GmbH, Cadolzburg Josef Wetterstetter, Bad Tölz Peter Zeidler Garten- und Landschaftsbau GmbH, Glonn-Berganger Jürgen Widl, Postmünster Rudolf Zeilhofer, Hallbergmoos Alois und Siegfried Weber GbR, Graben Otto Wiederseiner GmbH, Pfeffenhausen Ziegler Garten- und Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Burgebrach Hartmut Wieland, Lauf 91 Mitglieder des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Thomas Zimmermann, Feldkirchen Wolfgang Zink e. K., Euerdorf Karl Zissler, Bernhardswald Bernhard Zöller GmbH, Großheubach Andreas Zwirchmayr, Pocking Außerordentliche Mitglieder Richard Schreiber, Fuchsmühl BWB – Bendl Wirtschaftliches Bauen GmbH & Co. KG, Günzburg Schubert Garten- und Landschaftsbaudesign Ltd., Bergtheim Garten Eden Garten- und Kabelbau GmbH, Vilsbiburg Ralf Seebach, Biberbach Gartenbau-Fischer GmbH, München Tennisplatzbau Rogg Inh. Wolfgang Knaak, Lauben Gradl Tiefbau GmbH, Auerbach Stefan Heininger e. K., Mömbris Hortus GmbH, Oberhaching Sebastian Huber, Rosenheim Christian Stegmann, Bessenbach Thannheimer & Müller GmbH, Oberstdorf-Tiefenbach Horst Thiel, Rohr Martin Kraft, Karlstadt-Mühlbach Viola Erd- und Tiefbau GmbH, Rottach-Egern Garten- und Landschaftsbau Josef Liebl GmbH, Saldenburg Michael und Martin Wäger GbR, Lindau Richard Michael, Rosenheim Bärbel und Johannes Reisch GbR, Cadolzburg Klaus Zahn, Großostheim Ehrenmitglieder Bernd Riebl, Ingolstadt Werner Ritschel, Augsburg Luise Romeis, Oberleichtersbach Stefan Schaller, Freystadt Schanzer GaLa-Bau Inh. Nur Kara, Ingolstadt Norbert Schön Pema, Fuchstal 92 Hermann Kutter, Memmingen Udo Majuntke, Deggendorf Volker May, Feldkirchen Josef Saule, Augsburg Manfred Virgens, Anzing Seniorenmitglieder Fördermitglieder HTI Gienger KG, Markt Schwaben Karl Artinger, Obertraubling braun-steine GmbH, Amstetten Karl Schlegel KG, Riedlingen Rudolf Baumgardt, Amberg AOS Stahl GmbH & Co. KG, Wetter Kronimus AG, Iffezheim Rolf Eggert, Krailling BayWa AG, München Andreas Englhardt, Landshut Birco GmbH, Baden-Baden KS21 Software & Beratung GmbH, Sankt Augustin Nikolaus Fuchs, Lenggries Clever Group AG & Co. Telcom KG, Heidenheim Peter Hilgers, Frontenhausen Rolf Hille, Gilching Wendelin Jehle, München Ernst Meerkamp, Kranzberg Dieter Opitz, Heideck Peter Rall, Amberg Anton Schaffer, Obertraubling Wilhelm Schuster, Tussenhausen Ctrack Deutschland GmbH, Bissendorf Danhauser GmbH & Co. KG, Schwandorf Dataflor AG, Göttingen DLS Unternehmensberatung Inhaber Herbert Reithmeir, Gersthofen Fränkische Rohrwerke Gebr. Kirchner GmbH & Co. KG, Königsberg Jens Kullmann – Unternehmensberatung, Rösrath Mapei GmbH, Erlenbach Mea Water Management GmbH, Aichach mexXsoft GmbH & Co. KG, Viernheim Monte Graniti GmbH, Geilenkirchen Bodeninstitut Johannes Prügl, Au in der Hallertau R & M-Gesellschaft für betriebliche Altersvorsorge und Wertkonten mbH, Wackersdorf Gerd Virgens, Markt Schwaben FreiRaumForm UG (haftungsbeschränkt), Oberaudorf Peter Wiedeburg, Stephanskirchen Gardena Deutschland GmbH, Ulm Redsun garden products GmbH & Co. KG, Kevelaer Gebhardt-Bauzentrum GmbH & Co. KG, Erlangen Techniker Krankenkasse, München Geith & Niggl GmbH & Co. KG, München Georg von Koppen, Achberg Godelmann GmbH & Co. KG, Fensterbach Helix Pflanzen GmbH, Kornwestheim Unit Versicherungsmakler GmbH, Mülheim UPM ProFi Service GmbH, Bruchsal Voit Betontechnische Spezialfabrik GmbH, Amberg Wörlein GmbH, Dießen 93 Präsidium und Geschäftsstelle Präsidium des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Im Bild von links nach rechts Yves Kessler Vizepräsident und Schatzmeister Hanke Dolze Mitglied des Präsidiums Karl Artinger Mitglied des Präsidiums Ulrich Schäfer Präsident Pia Präger Mitglied des Präsidiums Norbert Stöppel Vizepräsident Gerhard Zäh Mitglied des Präsidiums 96 Mitarbeiter des Verbandes Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. Im Bild von links nach rechts Patrick Schmidt Referent für Nachwuchswerbung Laura Gaworek Referentin für Nachwuchswerbung Gabriele Wehrmeister Sachbearbeiterin Angela Lange Stellv. Geschäftsstellenleiterin, Finanzen & Verwaltung Manuel Leuthe Referent für Landschaftsgärtnerische Fachgebiete Karin Krause Sachbearbeiterin Denise Schlosser Sachbearbeiterin Rudolf Walter Klingshirn Verbandsdirektor Vera Gloeckner Referentin für Rechtsangelegenheiten Petra Helbig Sachbearbeiterin 97 Impressum Herausgeber: Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Bayern e. V. (VGL Bayern e. V.) Lehárstraße 1 82166 Gräfelfing Telefon (089) 829145-0 Telefax (089) 8340140 [email protected] www.galabau-bayern.de Verlag: Landschaftsbau Service Bayern GmbH Lehárstraße 1 82166 Gräfelfing HRB München Nr. 96627 USt.-IdNr.: DE 129400533 Redaktion: Susanne Wannags (4c-textprojekte) Andreas Englhardt Prof. Dr. Rudolf Haderstorfer Dr. Walter Kolb Peter Mair Jürgen R. Prigge Dagmar Voß Tjards Wendebourg Rudolf Walter Klingshirn Karin Krause Patrick Schmidt Gabriele Wehrmeister 98 Layout: Britta Eriskat Grafik Tumblingerstraße 9 80337 München Telefon (089) 26024325 [email protected] www.eriskat.de Druck: A. Miller & Sohn GmbH & Co. KG Hochstraße 32 83278 Traunstein Telefon (0861) 9875-0 Telefax (0861) 9875219 [email protected] www.miller-druck.de Auflage: Februar 2014 600 Stück Abbildungen: Akademie Landschaftsbau Weihenstephan GmbH, Freising: Seite 54, 55 Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim: Seite 22, 23, 24, 25 Bundesgartenschau München 2005 GmbH: Seite 64 Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V., Bad Honnef: Seite 16 DEULA Bayern GmbH, Freising: Seite 48, 49, 50, 51 Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, Freising: Seite 58, 59 MAY Landschaftsbau GmbH & Co. KG, Feldkirchen: Seite 19, 28 Staatliche Fachschule für Agrarwirtschaft, Landshut: Seite 52, 53 VGL Bayern e. V.: Seite 11, 14, 15, 18, 20, 21, 26, 27, 29, 30, 31, 32, 34, 35, 36, 37, 38, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 56, 57, 60, 61, 62, 63, 65, 66, 67, 68, 69, 70, 71, 74, 80, 94, 96, 97 Sponsoren Wir danken unseren Sponsoren für die freundliche Unterstützung: Bruns-Pflanzen-Export GmbH & Co.KG www.bruns.de Zeppelin Baumaschinen GmbH Niederlassung München www.zeppelin-cat.de GODELMANN GmbH & Co. KG www.godelmann.de 99